Auktion: Alte Meister, 28. Juni, 15 Uhr

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Alte Meister 28. Juni 2022

Nicolaes Maes (Detail), Kat. Nr. 46, € 35.000–70.000


Hans Rottenhammer und Jan Brueghel der Ältere (Detail), Kat. Nr. 72




Adriaen van Utrecht Umkreis (Detail), Kat. Nr. 102


Jan Brueghel der Jüngere (Detail), Kat. Nr. 26

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Auktion 28.–30. Juni 2022 Dienstag, 28. Juni 2022 Alte Meister Gemälde des 19. Jahrhunderts

15 Uhr 17 Uhr

Mittwoch, 29. Juni 2022 Antiquitäten Jugendstil & Design

14 Uhr 18 Uhr

Donnerstag, 30. Juni 2022 Klassische Moderne Zeitgenössische Kunst

15 Uhr 17 Uhr

Besichtigung der Schaustellung 23.–30. Juni 2022 Montag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag & Sonntag 10–17 Uhr


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Alte Meister Old Master Paintings

Dienstag 28. Juni 2022 Kat. Nr. 1–151 15 Uhr Tuesday 28 June 2022 Lots 1–151 3 pm


1 Florentiner Meister (Antonio Veneziano ?) Der Heilige Andreas, um 1370–1380​ Tempera und Gold auf Holz; 46 × 26 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Wir danken Prof. Dr. Gaudenz Freuler für die wissenschaftliche Unterstützung bei der Katalogisierung (ausführliches Schreiben von Prof. Dr. Gaudenz Freuler, Zürich, April 2022, liegt bei). ​€ 15.000–30.000

Die vorliegende Tafel zeigt die Halbfigur des bärtigen und weißhaarigen Apostels Andreas, welcher durch das Kreuz, Symbol seines Martyriums, in seiner Rechten und das Evangelium in seiner anderen Hand identifiziert wird. Die Komposition verweist darauf, dass das Werk – seiner Entstehungszeit entsprechend – Teil eines Altarensembles war und der Heilige seinen Blick auf die Mitteltafel, vermutlich eine Madonna mit Kind, gerichtet hatte. Das Gemälde ist stilistisch und zeitlich in die Tradition der aus Maso di Banco und Bernardo Daddi hervorgegangenen florentinischen Malergeneration, tätig zwischen 1350–1375, zu verorten – zu nennen sind hier Giottino, Giovanni da Milano oder die Brüder Andrea und Nardo di Cione. Die Figur steht beispielsweise dem Kopf eines greisen Bischofs aus Giottinos Beweinung Christi aus San Remigio in Florenz (um 1350, Florenz, Uffizien) oder einem Apostel aus Giovanni da Milanos Tafel in der Galleria Sabauda in Turin (um 1365–1369) nahe. Auch wenn spätere Veränderungen, wie beispielsweise die Hinzufügung des oberen Rundbogens und Restaurierungen (wohl aus dem 19. Jahrhundert), die Bestimmung einer konkreten Künstlerhand heute erschweren, verweist Prof. Gaudenz Freuler auf eine mögliche Zuschreibung an Antonio Veneziano. Die Vermutung wird unterstützt angesichts der punzierten Nimbendekoration des Heiligen, die sich präzise mit der Praxis des zu dieser Zeit und später in Florenz wirkenden Antonio Veneziano verbindet. Das Innere des Heiligenscheins besteht aus einer von Rosetten unterbrochenen Blattranke, in der Art wie sie für die Nimbendekoration bereits Jahrzehnte früher im Œuvre des Bernardo Daddi (z.B. Madonna der Himmelfahrt, um 1336/38, Metropolitan Museum, New York) auf ähnliche Weise vorgebildet ist. Eingefasst wird das breite Ornamentband weiter von zwei mit dem Stichel gepunkteten Reifen, wobei entlang des äußersten Rings peripherisch noch ein weiterer mit jeweils einer gestichelten Dreierkonfiguration zu erkennen ist. Diese Anordnung findet sich auf verblüffend analoge Weise in Antonio Venezianos Madonna mit Kind im Museum of Fine Arts in Boston und in etwas modifizierter Form auf zwei Tafeln mit den Heiligen Jakobus Maior und Maria Magdalena desselben Malers in der Pinacoteca Vaticana in Rom (vgl. Prof. Gaudenz Freuler, Zürich, April 2022).



2 Deutsche Schule Christus am Ölberg, um 1500​ Öl auf Holz; parkettiert; 21,5 × 18,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000


Originalgröße

3 Albrecht Dürer Nachfolger (Nürnberg 1471–1528 Nürnberg) Maria mit den vielen Tieren, um 1600​ Öl auf Kupfer; 14,5 × 12 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000

Inmitten einer paradiesischen Gartenidylle, in der Tradition eines „Hortus conclusus“, werden mehrere erzählerische Komponenten des biblischen Geschehens um Christi Geburt und Anbetung verbildlicht. Dabei birgt jede Pflanzen- und Tierdarstellung eine symbolische Bedeutung in sich. Der Bildtypus geht auf Albrecht Dürers aquarellierte Federzeichnung „Maria mit den vielen Tieren“ zurück (um 1506, Albertina Wien, Inv.-Nr. 3066). Maler wie beispielsweise Hans Hoffmann (um 1530–1591/92) und Daniel Fröschl (1573–1613) schufen, besonders für den Prager Hof Rudolfs II., qualitativ hochwertige Wiederholungen oder Interpretationen nach dem Ideal Albrecht Dürers. Diese sogenannte Dürer-Renaissance erstreckte sich von ca. 1570 bis 1630. Tatsächlich legen die virtuose Linienführung, der dekorative Reichtum und die Ausformulierung feiner Details dieses entzückenden Gemäldes auf Kupfer eine Entstehung im Kontext dieser Dürer-Verehrung nahe.

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4 Steirisch-Kärntnerischer Meister Kreuzigung und Christus auf dem Berg Tabor (2 Stück), um 1435​ Tempera und Gold auf Holz; eines parkettiert; je 24 × 19 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 15. März 1977, Nr. 130 und 131, Taf. II-III; Privatsammlung, Wien Die beiden Gemälde stellen besonders schützenswerte Kulturgüter dar; für eine Ausfuhr aus Österreich muss eine Genehmigung des Bundesdenkmalamtes erwirkt werden. ​€ 20.000–40.000

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5 Maerten de Vos Umkreis (Antwerpen 1532–1603 Antwerpen) Grablegung Christi, um 1600​ Öl auf Holz; 76 × 107 cm Provenienz seit Ende des 19. Jahrhunderts in österreichischem Privatbesitz (laut Familienüberlieferung) ​€ 3.500–7.000

In einem für Maerten de Vos typischen, beeindruckend lebhaften Kolorit sind die trauernden Figuren um Christus wiedergegeben. Die elegante Komposition de Vos' ist in einem Kupferstich von Johan Sadeler I (1550–1600) erhalten.


6 Joachim Anthonisz Wtewael Umkreis (Utrecht 1566–1638 Utrecht) Allegorie der Gerechtigkeit​ Öl auf Holz; parkettiert; 44 × 63 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 8.000–16.000

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Ein erhöht thronender König begnadigt durch das Zeigen seines Stabes den vor der Treppe stehenden Angeklagten. Diese Allegorie der gerechten Rechtsprechung basiert auf dem Blatt XII einer von Joachim Wtewael entworfenen Serie von dreizehn Stichen unter dem Titel „Thronus Justitiae“, welche biblische, mythologische und historische Szenen der Gerichtsbarkeit darstellen. Die Blätter wurden von Willem Swaneburg gestochen und 1606 von Christoffel van Sichem veröffentlicht (vgl.: Anne W. Lowenthal, Joachim Wtewael and Dutch Mannerism, Doornspijk 1986, Abb. 70).

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7 Benvenuto Tisi Werkstatt (Ferrara 1481–1559 Ferrara) Anbetung der Hirten​ Öl auf Holz; 52 × 33 cm Rückseitig zwei Wachssiegel mit gekröntem österreichischem Doppeladler und umlaufender Beschriftung „C.R. ACCADEMIA DI MILANO PER L´ESPORTAZIONE“. Mittig „F I.“ für Kaiser Franz I. (1768–1835), welcher von 1815–1835 König der Lombardei war. Provenienz zwischen 1815–35 aus Italien exportiert (laut rückseitigem Wachssiegel); Privatsammlung, Wien ​€ 10.000–20.000

Die „Anbetung der Hirten“ ist eines der zentralen Themen in Benvenuto Tisis Schaffen. Mehrfach hat der Künstler das beliebte christliche Thema in Variationen aufgegriffen, wie beispielsweise ein großformatiges Gemälde desselben Sujets, heute in der Galleria Nazionale d’Arte Antica di Palazzo Barberini, Rom (Inv.-Nr. 1266) und die „Anbetung der Hirten“ im Puskin Museum, Moskau (Inv.-Nr. 208) eindrucksvoll zeigen. In Tisis Ferrareser Werkstatt zählten u.a. Dosso Dossi (1469–1542) und Girolamo da Carpi (1501–1556) zu seinen fähigsten Mitarbeitern und Schülern. Eine im Querformat angelegte Ausführung der vorliegenden Komposition wird ebenfalls dieser Werkstatt zugeordnet und befindet sich in der Pinacoteca Capitolina in Rom (vgl. Fondazione Zeri, Fototeca Nr. 47400).



8 Mattheus Molanus (Frankenthal 1591/93–1645 Middelburg) Waldlandschaft mit Brücke und Pferdewagen​ Öl auf Kupfer; 20 × 29 cm Monogrammiert unten mittig: MM Provenienz Dorotheum Wien, 19. März 1986, Lot 513; österreichischer Privatbesitz ​€ 5.000–10.000


9 Adriaen van Stalbemt (Antwerpen 1582–1662 Antwerpen) Waldlandschaft mit der Versuchung Christi, 1610/20​ Öl auf Kupfer; 14 × 18 cm (Oval) Provenienz europäischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 23. September 2021, liegt bei. ​€ 8.000–16.000

Adriaen van Stalbemt war, anders als sein großes Vorbild Jan Brueghel der Ältere, sowohl als Landschafts-, als auch als Figurenmaler tätig. Er beschäftigte sich mit mythologischen und biblischen Figurendarstellungen wie auch mit imposanten Interieurs und lebendig-dynamischen Landschaften gleichermaßen. So bereicherte Stalbemt hier seine entstandene Waldlichtung mit der christlichen Erzählung der Versuchung Jesu durch den als Bettler getarnten Satan. „Bei dieser alttestamentarischen Geschichte fällt auf, dass Stalbemt hier – im Gegensatz zu Gillis van Coninxloo, dem für Stalbemt ebenfalls wichtigen Vorbild, dessen Waldräume immer geschlossen bleiben – eine sich öffnende Waldlandschaft geschaffen hat mit weitem Blick in einen hellen Hintergrund, der vom Betrachter bis zum fernen Gebirgszug durchgängig einsichtig ist.“ (Vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz) Die kleinen, teils gelängten Figuren in leuchtend-kräftiger Farbgebung am Rande kontrastieren zu der blau-grünlichen Tönung des feinen Blattwerks und sind für Stalbemts qualitätsvolle Darstellungen typisch. Auch die dichte, wild bewegt gewachsene Waldlandschaft mit ihren Schlingpflanzen, die sich an den Baumstämmen emporranken, führt die Handschrift und die charakteristischen Stilformen Stalbemts in den Jahren zwischen 1610 und 1620 eindrucksvoll vor Augen.

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10 Marten Rijckaert Umkreis (Antwerpen 1587–1631 Antwerpen) Die Hl. Maria Magdalena in der Wildnis​ Öl auf Holz; parkettiert; 53,5 × 41,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000


11 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Madonna mit Kind in einem Blumenkranz, um 1625​ Öl auf Kupfer; 22,5 × 18 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Foto-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 14. Juli 2014, liegt bei. Als Figurenmaler nennt Dr. Klaus Ertz einen Maler aus dem Umkreis Hendrick van Balens (1575–1632). ​€ 7.000–14.000

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In der Tradition der flämischen Werkstätten war es üblich, sich auf bestimmte Motive zu spezialisieren und darin zur Meisterschaft zu gelangen. Auf diese Weise entstanden Bildtypen wie die von Blumen umrahmten Heiligenbilder, an welchen mehrere Künstler zusammenarbeiteten. Jan Brueghel d.J. galt als einer der bedeutendsten Spezialisten für Blumenkränze dieser Art – hier gemeinsam mit einem Figurenmaler aus dem Umkreis des Hendrick van Balen, schuf er das vorliegende Gemälde in der Mitte der 1630er Jahre. (Vgl. Gutachten Dr. Ertz) Die harmonisch angeordneten verschiedenen Blumen umrahmen das Medaillon in der Mitte in hellen, strahlenden Farben. Zarte Rot- und Gelbtöne setzt Jan Brueghel d.J. neben reinweiße Blüten im Kranz um die Madonna mit dem Christuskind. Der dunkle Hintergrund lässt die leuchtende Farbigkeit der Blumen besonders deutlich hervortreten. Im Figurenmedaillon wiederholen sich die Farbtöne des umgebenden Blumenkranzes, die flächigen Farben im Gold des Ovals und im Gewand der Madonna nehmen die fein abgestimmte Kolorierung der Blüten auf.

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12 Jacob de Wit (Amsterdam 1695–1754 Amsterdam) Allegorie der Liebe und Treue, um 1715​ Öl auf Leinwand; 117,5 × 118,5 cm Provenienz wahrscheinlich Teil der Raumausstattung für Jacomo de Wit (gest. 1721) in der Keizerstraat, Antwerpen; Privatsammlung, Deutschland Gutachten von Guus van den Hout, Antwerpen, 8. März 2022, liegt bei. ​€ 15.000–30.000

Jacob de Wit ging bei dem Historienmaler Albert van Spiers (1665–1718) in die Lehre. Ab 1709 arbeitete er in Antwerpen, wo sein Onkel Jacomo de Wit eine renommierte Wein- und Kunsthandlung besaß. Nach einer weiteren zweijährigen Lehrlingszeit bei Jacob van Hal (1672–1750) wurde De Wit schnell zu einem der führenden Maler in Antwerpen und als Meister in die St. Lukasgilde aufgenommen. Die barocke Formensprache Peter Paul Rubens’ und seiner Zeitgenossen beeinflussten den Künstler Zeit seines Lebens. Wie Guus van den Hout in seinem ausführlichen Gutachten erklärt, dekorierte der junge Jacob de Wit um 1714–1715 nahezu sicher zwei Räume im Haus seines Onkels Jacomo in der eleganten Antwerpener „Keizerstraat“. Hier konnte er sein herausragendes Talent präsentieren und damit wichtige neue Auftraggeber beeindrucken. Die Räume waren einerseits dem Thema Liebe (Venus) gewidmet, andererseits dem Thema Wein (Bacchus). Die Rekonstruktion dieser bislang unbekannten großformatigen Malereien werden in der, sich in Vorbereitung befindlichen, Dissertation Guus van den Houts über De Wits Antwerpener Zeit behandelt. Vorliegendes Gemälde die „Allegorie der Liebe und Treue“ war wohl als Dekoration für den Raum der Liebe vorgesehen. Drei kleine Putten, ein Mädchen und zwei Knaben, bewegen sich in einer arkadischen Landschaft. Das Mädchen und ihr Begleiter auf der rechten Seite, die jeweils eine Taube halten, symbolisieren die wahre Liebe, während der Knabe mit dem Hund an der Leine die Treue darstellen. Van den Hout datiert das Gemälde in das Ende der Antwerpener Jahre De Wits, um 1715. In dieser Periode entwickelt er seine interagierenden Putten und verwendet diese wiederholt in verschiedenen Kompositionen. Typisch für den Stil De Wits zu dieser Zeit sind die nur wenig realistischen Anatomien, die reichliche Verwendung von Draperien meist in Gelb, Blau und Rot und die zarte Ausführung des Blattwerks im Hintergrund. 1741 wurde die Kunstsammlung des bereits 1721 verstorbenen Jacomo de Wit verkauft. Nachdem die Allegorien jedoch nicht in diesem Katalog aufscheinen, ist zu vermuten, dass Jacob de Wit das von ihm geschaffene Ensemble wieder selbst zurückerhielt. Die (Haupt-)Komposition der Ausstattung ist der „Triumph der Liebe“ („Liefde Triompheert“, Öl auf Leinwand, 200,5 x 139 cm, Rijksmuseum Twenthe, Inv. 4119). Sie ist signiert „Door my/I. De Wit./Dese Stucken/Geinventeert/en Geschildert“ und verweist damit auch auf Jacob de Wit als den Schöpfer aller anderen Werke. Eine weitere diesen Räumen zuzuordnende Zeichnung im Crocker Art Museum (Sacramento, Kalifornien, Inv. 1871–207) stellt die „Weisheit der Liebe“ („Verstandige Liefde“) dar. Mit dem Aufscheinen des vorliegenden Gemäldes sind nun der „Triumph der Liebe“, die „Weisheit der Liebe“ und die „Treue der Liebe“ wiedervereint (vgl. Gutachten von Guus van den Hout).


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13 Johann Josef Anton Huber (Augsburg 1737–1815 Augsburg) Engelssturz (Entwurf für das Deckenfresko in der Pfarrkirche St. Michael in Osterbuch), um 1768​ Öl auf Leinwand; 67 × 47 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​€ 10.000–20.000

Abb. 1 Deckengemälde in der Pfarrkirche St. Michael in Osterbuch © Kath. Pfarramt St. Michael, Osterbuch, Laugna

Der Sturz der abtrünnigen Engel durch den Erzengel Michael war im Barock ein zentrales Motiv und besonders für Kirchenausstattungen gern gewähltes Thema. Beim vorliegenden Werk handelt es sich um eine Kompositionsskizze für ein Deckenfresko von Johann Josef Anton Huber. Der Augsburger Maler wurde 1737 als Sohn des Weinwirts des Gasthauses 3 Kronen geboren und schuf Zeit seines Lebens Fresken- und Architekturmalereien für eine Reihe von Kirchen im Süddeutschen Raum, etwa das Deckengemälde des Jüngsten Gerichts in der katholischen Friedhofskapelle St. Michael in Augsburg, die „Allegorie der Göttlichen Tugenden“ an der Langhausdecke der Kirche St. Remigius zu Bergheim, oder auch umfangreiche Wand- und Deckenausstattungen in der Benediktinerabtei Ochsenhausen. Im Jahre 1784 wurde Johann Josef Anton Huber zum Direktor der Reichsstädtischen Kunstakademie Augsburg (heute: Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg) berufen und folgte damit hochrangigen Künstlerpersönlichkeiten wie beispielsweise Georg Philipp Rugendas (1666–1742), Johann Georg Bergmüller (1688–17629 und Matthäus Günther (1705–1788). Die vorliegende Komposition stammt aus einer Zeit, in der sich Huber intensiv mit dem Thema des Engelssturzes beschäftigte. Ein Jahr zuvor hatte er für die Decke im Langhaus der Katholischen Pfarrkirche St. Michael in Denklingen im Allgäu ein Fresko desselben Themas geschaffen. Die Ölskizze für das 1768 entstandene Deckengemälde der neu errichteten Kirche St. Michael in Osterbuch (Laugna, Landkreis Dillingen/Donau) zeigt die Entwicklung dieser Auseinandersetzung mit dem Sujet und stellt in mehreren himmlischen Sphären die auf Wolkenbahnen kämpfenden und fallenden Engel eindrucksvoll bewegt dar.



14 Französischer Meister Elegante Dame in grünem Kleid, rotem Mantel und Blumenschmuck im Haar, um 1700​ Öl auf Leinwand; 81 × 65 cm Rückseitig auf Originalleinwand bezeichnet (signiert?): N Largilliere Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 10.000–20.000

Detail Rückseite


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15 Abraham Storck Nachfolger (Amsterdam 1644–1708 Amsterdam) Segelschiffe vor einer Stadt (möglicherweise Amsterdam)​ Öl auf Leinwand; 82 × 119 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.500–3.000


16 Daniel van Heil (Brüssel 1604–1662 Brüssel) Winterliche Flusslandschaft mit Reisenden, 1640er Jahre​ Öl auf Leinwand; 30 × 43 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 19. Februar 2022, liegt bei. ​€ 5.000–10.000

Der wolkenverhangene Himmel wird von Sonnenstrahlen durchbrochen, die die Dorflandschaft sanft erhellen. Das bläulich-gläsern schimmernde Eis und das schneebedeckte Astwerk zeigen in Kombination mit der Lichtstimmung die klirrende Kälte, welche der Künstler in diesem Gemälde kunstvoll einzufangen wusste. „Es ist immer die besondere Stimmung dieser Heil’schen Winterlandschaften, die in feiner und kleinteiliger, mit sicher ausgeführter Pinselarbeit die Dinge in der verzauberten Atmosphäre eines winterlichen Spätnachmittags wahrhaftig darstellt, an der sich die Betrachter damals delektiert haben“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz). Inspiriert wurde Daniel van Heil beispielsweise von Denis van Alsloot (um 1570–1626), dessen winterliche Landschaften und Stadtansichten mit sich davor oder darin tummelnden Figuren großen Anklang fanden.

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17 Frans Francken der Jüngere Werkstatt (Antwerpen 1581–1642 Antwerpen) Höfische Tanzgesellschaft​ Öl auf Holz; parkettiert; 58,5 × 92 cm Rückseitig auf Tafel Inventarnummer der gräflich Attems'schen Gemäldesammlung: F.C. 107. Provenienz seit mindestens 1733 Palais Attems, Sackstraße, Graz (siehe Verlassenschaftsinventar nach Ignaz Maria Graf von Attems, 1652–1732); in den 1960er Jahren direkt von der Familie Attems erworben; seither Privatbesitz, Österreich Literatur Inventare der Sammlung Attems veröffentlicht in: Georg Lechner, Der Barockmaler Franz Carl Remp (1675–1718), phil. Diss., Wien 2010: (Q 25) 1733: Auszüge aus dem Verlassenschaftsinventar nach Ignaz Maria Grafen von Attems (b) Verzeichnis der Gemälde im Palais der Sackstraße …), S. 233, Nr. 107 (als „Eine Holländische Gesellschafft“) (Q 27) 2. Viertel 19. Jahrhundert: Galerieverzeichnis der gräflich Attems’schen Sammlung (Auszüge aus der von P. Laurenz Doberschiz verfassten Beschreibung des mathematischen Turmes in Kremsmünster und der dort befindlichen Sammlungen), S. 246, Nr. 107 (als „Eine holländische Gesellschaft“) (Q 28) 1879: Verzeichnis der Gemälde des Ignaz Maria Graf Attems’schen Primo Genitur Fidei-Commisses (Aufgenommen im Auftrag des k.k. Landes-Gerichtes dto Graz, 1. April 1879), S. 255, Nr. 107 (als „Eine Tanzunterhaltung im 17. Jh., Leinwand (falsch), 59 x 92, 50 (Gulden)“) Wir danken Dr. Ursula Härting für ihre wissenschaftliche Unterstützung bei der Katalogisierung des Gemäldes. ​€ 15.000–30.000

Die vielfigurige Komposition zeigt eine vornehme Tanzgesellschaft in einem Ballsaal. Diese Art der Inszenierung einer höfischen Tanzveranstaltung in einem geschlossenen Interieur wurde um 1600 im Antwerpener Atelier der Francken-Familie entwickelt, wohl angeregt von Hieronymus Franken dem Älteren (ca. 1540–1610), der im späten 16. Jahrhundert am französischen Hof tätig war und durch die vielen dort abgehaltenen Bälle inspiriert wurde. Ein vornehm gekleidetes Paar tanzt zu Ehren der im Hintergrund platzierten Braut, in Weiß, auf. Besonderes Augenmerk liegt in der vorliegenden Szene auf den außerordentlich fein gestalteten Kleidern und Kostümen der Figuren. Herausragend ausgeführt sind die im Licht changierenden, weich fallenden Stoffe, auch die filigrane Brokatverzierung am Saum des Kleides der Tänzerin oder die zarte, durchscheinende Spitze am Tuch in ihren Händen. Zur gleichen Zeit dringt durch die Türe rechts hinten eine Gruppe von aufwendig kostümierten und maskierten Gauklern in den Saal ein, um die anwesende Gesellschaft zu erschrecken und damit zum Amusement beizutragen – dies war Teil der traditionellen höfischen Unterhaltung, des „goest et playsir“, wie sie am Spanischen Hof in Erzherzogin Isabellas Jugend gepflegt wurde. Gegenüber des Tanzpaares sitzt ein Paar im Vordergrund, das als Philipp Wilhelm von Oranien und Eleonore von Bourbon zu identifizieren ist (zur Ikonographie und den Dargestellten siehe: Ursula Härting, Frans Francken II. – un peintre étonnamment inventif, in: Ausst.-Kat. La Dynastie Francken, Cassel 2020/21, S. 45–46). Die vorliegende Komposition entspricht, mit geringen Abweichungen, der von Frans Francken dem Jüngeren signierten Fassung, die sich heute in einer Privatsammlung befindet. (Vgl.: Ursula Härting, Frans Francken der Jüngere 1581–1642. Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Freren 1989, S. 366, Nr. 434, S. 34, Abb. 36)


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Pieter Gerritsz. van Roestraten wurde schon zu Lebzeiten besonders für seine Fähigkeit gewürdigt, die spiegelnden Oberflächen von Silber- oder Glasobjekten außerordentlich fein und realitätsnah wiederzugeben. Der Maler wurde an den Hof des englischen Königs Charles II. (1630–1685) berufen, laut früher Biografien allerdings unter der Auflage, dort nur seine bekannten Stillleben zu malen und keine Porträts, um nicht in Konkurrenz zu dem dafür verantwortlichen Spezialisten Sir Peter Leley (1618–1680) zu treten. Die beiden vorliegenden Stillleben (Lot 18 & 19) folgen einer für Roestraten und seine Zeitgenossen typischen Zusammenstellung der Objekte: Alte chinesische Yixing-Kannen aus unglasierter Keramik, verschiedene Porzellanund Metallgefäße zusammen mit Trinkutensilien des täglichen Gebrauchs. Eine ähnliche Kombination mit wahrscheinlich derselben Yixing-Kanne, chinesischem Porzellan und Kandis wurde 1996 in London versteigert (Christie's London, 5. Juli 1996, Lot 329). Durch die vielfältige Auseinandersetzung mit verschiedenen haptischen und oberflächlichen Gegebenheiten, wird Roestratens Virtuosität in der Darstellung deutlich. Dynamische Elemente wie die gefüllten Gläser geben seinen Stillleben einen momenthaften Charakter, speziell gesteigert in bewegten Motiven wie dem des Kakadu (der wohl die Tasse zerbrach). Roestraten wurde um 1630 in Haarlem geboren. Der Zeitgenosse und Kunstschriftsteller Arnold Houbraken beschreibt in seinem biografischen Werk „De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen“ Roestratens gutes Verhältnis zu seinem Lehrer Frans Hals (1582/3–1666), dessen Tochter Adriaentje er 1654 ehelichte. Der Maler soll außerdem im Großen Feuer von London verwundet worden sein, woraus geschlossen werden kann, dass er auf jeden Fall vor 1666 schon dorthin ausgewandert war. (Arnold Houbraken, De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen, Band 2, Amsterdam 1718–21, S. 191–192)


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Pieter Gerritsz. van Roestraten

Pieter Gerritsz. van Roestraten

(Haarlem 1630–1700 London)

(Haarlem 1630–1700 London)

Stillleben mit Porzellan und Kandis​ Öl auf Leinwand; 32,5 × 41 cm Signiert rechts unten (z.T. undeutlich): P. Ro(e)straten

Stillleben mit Porzellan, Silber und Kakadu​ Öl auf Leinwand; 64 × 76 cm Signiert unten mittig: P. Roestraten

Provenienz laut rückseitigem Etikett: Sammlung Noah L. Butkin (1918–1980) und Muriel S. Butkin (1916–2008), The Butkin Foundation, Cleveland; The Cleveland Museum of Art, Cleveland, Ohio; Privatsammlung, Deutschland

Provenienz Privatsammlung, Deutschland ​€ 10.000–20.000

​€ 5.000–10.000

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20 Niederländischer Meister Bildnis eines Herren in grauem Gewand, um 1660​ Öl auf Leinwand; 66 × 56 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 15.000–30.000



21 Gaspare Diziani (Belluno 1689–1767 Venedig) Lucius Albinus bietet den Vestalinnen seinen Wagen an​ Öl auf Leinwand; 58 × 81 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Wir danken Herrn Prof. Bernard Aikema für die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Gaspare Diziani (anhand von professionellen Fotos). ​€ 7.000–14.000

Der in Venedig tätige Künstler Gaspare Diziani gestaltete die vorliegende vielfigurige Szene in seinem typischen, lockeren Pinselduktus. Als bedeutendster Schüler Sebastiano Riccis (1659–1734) war er eine der führenden Figuren der venezianischen Malerei der Zeit und seine ausdrucksstarken Arbeiten waren hochbegehrt. Die Verarbeitung antiker Elemente war eine besondere Spezialität des Malers und ist bezeichnend für sein Schaffen – wie beispielsweise „Die Familie des Darius vor Alexander“ im Nationalmuseum Stockholm (Inv. Nr. NM 195). Mit der Rezeption antiker Mythen und Historien in seinen Werken steht Diziani ganz im Zeichen der Wiederentdeckung der Antike im aufkeimenden Klassizismus des 18. Jahrhunderts. Diese neue Auseinandersetzung mit Themen und Formensprache der römischen und griechischen Kulturen spiegelte sich auch in kunstwissenschaftlichen Diskursen wider, etwa in den einflussreichen Schriften Johann Joachim Winckelmanns (1717–1768). Die interessante Ikonographie des vorliegenden Gemäldes bezieht sich auf eine Erzählung aus Livius' Geschichte Roms („Ab urbe condita“ V, 40–42): Beim Angriff der Gallier auf Rom (390 v. Chr.) sieht der Römische Bürger Lucius Albinus die vestalischen Jungfrauen mit ihren heiligen Gefäßen zu Fuß aus der Stadt flüchten. Großmütig bietet er ihnen seinen Wagen an und hilft den Vestalinnen somit, in Sicherheit zum Tempel von Caere zu gelangen.


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22 Michele Rocca (Parma 1670/75–1751 Venedig) Die Heilige Cäcilia an der Orgel, wohl um 1720/30​ Öl auf Leinwand; 49 × 36,5 cm Rückseitig handschriftlich bezeichnet: Pompeo Battoni Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 7.000–14.000

Das Motiv der Hl. Cäcilia von Rom, der Patronin der Kirchenmusik, zählt zu den erfolgreichsten Kompositionen Michele Roccas. Er schuf das Motiv mehrfach in ähnlichen, doch immer wieder in Details abweichenden Kompositionen. Stets rückt der Künstler die Heilige und ihr zum Attribut gewordenes Instrument ins Zentrum der Bildfindung, umgeben von Sängern und musizierenden Putten. Die mit dekorierten Pfeifen versehene Orgel wird dabei in die Diagonale gesetzt und leitet den Betrachterblick in die Tiefe. Vorliegendes Gemälde steht dem vor 1727 zu datierenden, in der Galleria dell’ Accademia di San Luca, Rom, befindlichen Werk Michele Roccas besonders nahe. Es zeigt aber auch grundsätzliche kompositorische Abweichungen durch die mehr in die Höhe orientierte, gedrungenere Ausrichtung und damit auch in den Details – wie beispielsweise dem hinter der Orgel befindlichen Sänger, dessen Kopf in vorliegendem Gemälde ebenfalls explizit nach oben sieht. Weitere, jedoch in gegensätzlicher Ausrichtung konzipierte Variationen des Themas sind beispielsweise in einer Privatsammlung in Parma und im John & Mable Ringling Museum of Art, Sarasota, dokumentiert. Eine Zeichnung Michele Roccas mit der orgelspielenden Hl. Cäcilia befindet sich in Penicuik House, Schottland (vgl. Giancarlo Sestieri, Michele Rocca e la pittura rococò a Roma, Rom 2004, S. 280–282, Nr. 70A-D).



23 Flämische Schule Dido, 2. Hälfte 16. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; 123 × 106 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Ausstellung 2021/ 2022 Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Frauenkörper. Der Blick auf das Weibliche von Albrecht Dürer bis Cindy Sherman, Nr. 62 Literatur Frieder Hepp (Hg.), Frauenkörper. Der Blick auf das Weibliche von Albrecht Dürer bis Cindy Sherman, Ausstellungskatalog Kurpfälzisches Museum Heidelberg 24. Oktober 2021 – 20. Februar 2022, Heidelberg 2021, S. 161, Nr. 62 ​€ 18.000–36.000

Vergils Aeneis liefert die Geschichte zu dem im vorliegenden Gemälde dargestellten Ereignis: Dido, die legendäre Gründerin und erste Königin des phönizischen Staates Karthago trifft auf den nach langen Irrfahrten an ihrer Küste gelandeten trojanischen Helden Aeneas. Durch Eingreifen der Göttinnen Juno und Venus verlieben sich die beiden unsterblich ineinander. Aeneas wird jedoch schon nach kurzer Zeit des Glücks vom Götterboten Merkur zum Aufbruch gemahnt; er soll seine Aufgabe erfüllen, die neue, mächtige Stadt Rom zu gründen. Der Held folgt dem Aufruf und lässt Dido zurück. Schlussendlich treibt die Enttäuschung über den Verlust Dido zu einer Verzweiflungstat. Auf einem Scheiterhaufen sammelt sie alle Erinnerungsstücke von Aeneas, um diese zu verbrennen, ersticht sich jedoch dann mit seinem Schwert selbst. Der Stoff der verhinderten Liebesgeschichte zwischen Dido und Aeneas wurde vielfach künstlerisch verarbeitet, etwa in Henry Purcells 1688 uraufgeführter gleichnamiger Oper. Die Liebe als Leitmotiv und treibende Kraft der Geschichte und die Tragik des Verlustes am Ende, welche in vorliegendem Gemälde außerordentlich emotionsgeladen dargestellt ist, berührt den Betrachter auf einer universellen Ebene. Die in jugendlicher Schönheit dargestellte Königin Karthagos zeigt gleichermaßen eine Facette an Empfindungen. Den Blick schicksalsergeben abgewandt, umfasst sie beinahe zärtlich das Schwert des Geliebten. Von links oben schwebt die von Juno gesandte Götterbotin Iris herbei, welche Dido eine Locke abtrennt, um ihre Seele vom trauernden Geist zu lösen. Die sinnliche, fast voyeuristische Wiedergabe der Protagonistin lässt an Darstellungen anderer Heldinnen wie Kleopatra oder Lucretia denken.


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24 Louis de Caullery (Cambrai um 1580–1621 Antwerpen) Venus, Bacchus und Ceres im Garten der Liebe​ Öl auf Holz; 54,5 × 89,5 cm Provenienz europäischer Privatbesitz ​€ 10.000–20.000

Unter einer grünen Laube, die von Karyatiden gestützt wird, trifft sich eine Festgesellschaft: Die Götter Bacchus, Venus und Ceres sitzen gemeinsam mit Liebespaaren um einen gedeckten Tisch. Im Vordergrund dieses Gartens der Liebe werden die fünf Sinne allegorisch von Figuren verkörpert: links das Hören durch eine Gruppe von Musikern, daneben das Sehen durch eine Dame, der ein Spiegel vorgehalten wird. In der Mitte riecht ein Mädchen an Blumen, auf der rechten Seite wird der Tastsinn verkörpert durch einen Mann, welcher seine Hand auf das Dekolletée einer Frau legt und neben ihnen der Geschmack durch zwei Figuren, welche ein Glas und eine Flasche halten. Jede Figur ist sogfältig dargestellt, mit besonderer Aufmerksamkeit für die Details von Kleidung und Gegenständen im Bild. Ein vergleichbares Werk Caullerys befindet sich im Rijksmuseum Amsterdam (Venus, Bacchus and Ceres with Mortals in a Garden of Love, Öl auf Holz, 54,5 x 74 cm, Inv.-Nr.: SK-A–1956). Szenen mit Venus, Bacchus und Ceres als Motiv waren im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert vor allem in den Niederlanden sehr beliebt und wurden häufig mit dem Terenz-Zitat „Sine Cerere et Baccho friget Venus“ (Frei übersetzt „Ohne Kost und ohne Wein kann die Liebe nicht gedeihn“) in Verbindung gebracht. Louis de Caullery wurde wahrscheinlich im Dorf Caulery bei Cambrai geboren. Im Jahr 1594 zog er nach Antwerpen, wo er bei Joos de Momper in die Lehre ging. Aus seinen Werken ist belegbar, dass er eine große Italienreise unternahm und sich in Venedig, Rom und Florenz aufhielt. Der Einfluss italienischer Meister lässt sich auch in seiner für Flandern äußerst innovativen, eleganten Farbpalette finden.


25 Jacopo Negretti, genannt Palma il Vecchio, Umkreis (Serinalta 1480–1528 Venedig) Bildnis einer jungen Dame​ Öl auf Holz; parkettiert; 35 × 31 cm Provenienz Sammlung Dr. Wolf, Wien (laut György Gombosi, 1937); Dorotheum, Wien, 16. September 1975, Lot 101, Tafel XXIV und Tafel 1 (als Palma-Vecchio, Jacopo d’Antonio Negreti); Privatsammlung, Wien Literatur György Gombosi (Hg.), Palma Vecchio. Des Meisters Gemälde und Zeichnungen in 195 Abbildungen, Stuttgart/Berlin 1937, S. 28 (als Palma il Vecchio, um 1508/10, Abb.) ​€ 12.000–24.000

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26 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Blumenkorb und Vase, 1630er Jahre​ Öl auf Holz; 31,5 × 43,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, 7. März 2022, Lingen, liegt bei. ​€ 40.000–80.000

In diesem prächtigen Werk stellt Jan Brueghel der Jüngere eine Fülle von frisch geschnittenen Blumen in einem Weidenkorb dar, als wären sie gerade aus dem Garten geholt worden. Einige der feineren Exemplare hellroter und weißer Rosen sind daneben sorgfältig in einer Glasvase arrangiert. Dr. Ertz sieht die Entstehung des Gemäldes im Antwerpen der 1630er Jahre, wofür die pastos aufgetragenen, leuchtenden Farben der Blüten sowohl im Henkelkorb als auch in der gläsernen Vase typisch sind. Die verschiedenen Blumen sind äußerst lebendig wiedergegeben, an den prachtvollen Rosenblüten setzt Brueghel filigrane Weißhöhungen, welche die Blütenblätter besonders zart und luftig erscheinen lassen. Die Blumen im Korb sind leicht von oben gesehen, während die Rosen in der Vase für den Betrachter frontal dargestellt sind – wie Dr. Ertz anmerkt „eine Besonderheit Jan’scher Blumen-Kompositionen“. Der dunkle Hintergrund wird gezielt eingesetzt, um die prächtigen, dekorativen Farben noch besser zur Geltung zu bringen. In Darstellungen wie der Vorliegenden emanzipiert sich Jan Brueghel der Jüngere von vorangegangenen Blumenstücken und entwickelt eine eigenständige Formulierung, in der er die Blüten als einzelne Elemente harmonisch arrangiert: „Im Gegensatz zu den frühen Blumengirlanden, in denen die Blüten miteinander verschränkt sind, stehen hier vor allem die großen weißen und roten Rosen gleichwertig nebeneinander, sind fast kleine Blumenporträts.“ (Vgl. Gutachten Dr. Ertz)


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27 Cornelisz van Essen (Amsterdam um 1700–1757 Amsterdam) Reiter vor einer Taverne​ Öl auf Holz; 18 × 24,8 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 10. Juni 1997, Lot 241; Privatbesitz, Österreich ​€ 3.000–6.000


28 Adriaen Jansz van Ostade (Haarlem 1610–1685 Haarlem) Bauerntanz in einer Scheune​ Öl auf Leinwand; 52,5 × 81 cm Signiert und tls. undeutlich datiert links unten: Av (in Ligatur) Ostade 16.. Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 15.000–30.000

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29 Sebastian Vrancx (Antwerpen 1573–1674 Antwerpen) Raubüberfall auf einer Landstraße​ Öl auf Holz; 48 × 39 cm Provenienz 1994 erworben in der Galerie Sanct Lucas, Wien; seither Privatsammlung, Wien ​€ 15.000–30.000

Neben belebten Volksfesten und Marktszenen schuf der Antwerpener Maler zahlreiche Darstellungen von Überfällen und Reitergefechten. So befindet sich beispielsweise im Kunsthistorischen Museum, Wien, ein querformatiger „Überfall auf einen Wagenzug“ (KHM Inv.-Nr. 1071), welchen Sebastian Vrancx um 1612 gemeinsam mit Jan Brueghel dem Älteren (1568–1625) geschaffen hatte, und auf welchem eine Vielzahl verschiedenster Kampfszenen zu finden ist. Die detaillierte Beschäftigung mit dieser Thematik ist wohl auch dem Umstand geschuldet, dass Vrancx neben seiner Mitgliedschaft in der Malergilde auch Ämter in der Antwerpener Bürgerwehr und Fechtergilde innehatte. Dunkle Waldpartien und Tierskelette entlang einer Landstraße lassen bereits auf einen unheilvollen Ort schließen. Expressive Figuren in dynamischen Bewegungen säumen den Weg und vermitteln dem Publikum unterschiedliche narrative Szenen. Trotz dieses gewählten Themas täuschen die farbenfrohe Umsetzung und die detailreiche, liebevolle Darstellung der Figuren beinah über die Geschehnisse hinweg. Auf die Verbildlichung von Gräueltaten wird verzichtet und selbst ein Reisender, der Gefahr erfolgreich entkommend, verschwindet schon bald in die ferngelegene Stadt. So keimt auch die Hoffnung auf ein glimpfliches Ende des Bestohlenen im Vordergrund und das Gefühl eines guten Ausganges der Geschichte bleibt bestehen.



30 Georg Schneider zugeschrieben (Mainz 1759–1843 Aschaffenburg) Landschaften mit Figurenstaffage (Pendants)​ Öl auf Leinwand; je 32 × 40,5 cm Beide rückseitig auf Leinwand bezeichnet: Georg Schneider Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000


31 Abraham Danielsz. Hondius (Rotterdam um 1631–1691 London) Fuchsjagd mit Hunden und Reiter​ Öl auf Holz; 19,5 × 26 cm Signiert rechts unten: Abraham Hondius. Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000

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32 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Christus auf dem Kalvarienberg, Ende der 1620er Jahre​ Öl auf Kupfer; 14,6 × 19,8 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 15. September 2018, liegt bei. ​€ 25.000–50.000

Auf der kleinformatigen Kupfertafel ist eine vielfigurige Szene um die Kreuzigung Christi dargestellt. Vor dem Blick auf die Stadt Jerusalem im Hintergrund herrscht reges Treiben in einer Menschenmenge aus Bürgen, Soldaten und Kindern, welche sich um die drei Kreuze gruppieren. Im Vordergrund sind einzelne Menschengruppen erkennbar: Besonders die Runde aus trauernden, am Boden knienden Frauen rechts im Bild zieht den Blick des Betrachters auf sich und vermittelt in liebevoller Detailtreue eine Fülle von Emotionen, welche die Szene am Kalvarienberg reflektieren. Die Komposition geht auf eine Erfindung Jan Brueghels des Älteren (1568– 1625) zurück. Auch in der Pinselführung steht das Gemälde noch deutlich in der Tradition des Vaters, wodurch naheliegt, dass es in der Zeit nach der Übernahme des väterlichen Ateliers 1625 geschaffen wurde. Dennoch findet Jan der Jüngere im vorliegenden Gemälde seine eigene, sich emanzipierende Bildsprache. „In dieser neutestamentarischen Komposition […] wird deutlich, dass Jan d. J. es meisterhaft versteht, altes Gedankengut mit neuen Formen und eigenen stilistischen Mitteln zu verknüpfen und so etwas Neues zu schaffen. Das Besondere des zu begutachtenden Gemäldes liegt im Widerschein des von oben rechts kommenden Lichts, das Teile des Vorder- und Mittelgrundes gleichsam zum 'Glühen' bringt.“ (Vgl. Gutachten Dr. Ertz)


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33 Angelo Maria Crivelli Umkreis (Mailand um 1670–1730 Mailand) Eberjagd in felsiger Landschaft​ Öl auf Leinwand; 97,5 × 131 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 5.000–10.000

Der in Mailand tätige Angelo Maria Crivelli war einer der führenden Tiermaler seiner Zeit. Neben Darstellungen verschiedener Wild- und Nutziere, bevorzugt Vögel, in Waldlandschaften, schuf er auch äußerst reizvolle Jagdszenen mit ausdrucksstark bewegten Jagdhunden, welche das Wild in die Enge treiben. In der Fondazione Zeri ist eine vergleichbare Serie von drei Jagdgemälden Crivellis verzeichnet. (Vgl. Fondazione Zeri, Fototeca Nr. 86176-86178)


34 Jan Abrahamsz Beerstraaten (Amsterdam 1622–1666 Amsterdam) Belebte Winterlandschaft mit Befestigungsanlage, 1650er Jahre​ Öl auf Leinwand; 63,5 × 86 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 25. Juli 2021, liegt bei.

Auf der Eisfläche des zugefrorenen Gewässers tummeln sich zahlreiche Figuren, die den winterlichen Freizeitbeschäftigungen frönen. In Mützen und Handschuhe gehüllt, gleiten Eisläufer über die spiegelglatte Fläche. Schlitten führen die Herrschaften über das Eis – um sie herum herrscht reges Treiben, das sich im Hintergrund in schemenhaften Silhouetten fortsetzt. Über der verschneiten Landschaft mit einer Befestigungsanlage erstreckt sich ein wolkenverhangener Himmel. Ein für Beerstraaten typisches Bildelement flankiert die Szene am linken Bildrand: dem „fast schon wie eine Signatur anmutenden kahlen Baum mit zu allen Seiten hin ausufernden dornenartigen kurzen Ästen“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz). Der Maler schafft in unserem Gemälde eine bezaubernde Winterlandschaft, in der die zahlreichen Vergnügungen während der kalten Jahreszeit gekonnt eingefangen werden.

​€ 10.000–20.000

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35 Lombardischer Meister Die mystische Vermählung der hl. Katharina, 17. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; 99 × 78 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 10.000–20.000



36 Französische Schule Herrenporträt, um 1700​ Öl auf Leinwand; 72 × 59 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 3.000–6.000


37 Pier Francesco Cittadini (Mailand 1616–1681 Bologna) Porträt eines kleinen Mädchens mit Fächer und Blumenstrauß​ Öl auf Leinwand; 110 × 79,5 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 20. März 1995, Lot 33; seither Privatsammlung Wir danken Herrn Prof. Filippo Maria Ferro für seine Mitteilung, dass er die Zuschreibung an Pier Francesco Cittadini bestätigt (anhand von professionellen Fotos). ​€ 8.000–15.000

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38 Künstler des 18. Jahrhunderts Hl. Franziskus von Assisi empfängt die Stigmata​ Öl auf Holz; 42 × 30,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 800–1.600

39 Künstler des 17. Jahrhunderts Zwei Engel im Gespräch​ Öl auf Leinwand; 26 × 22 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 1.500–3.000


40 Francisco de Zurbarán Umkreis (Fuente de Cantos 1598–1664 Madrid) Hl. Lucia von Syrakus​ Öl auf Leinwand; 82,5 × 62 cm Provenienz europäischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000

41 Gerard Dou Nachfolger (Leiden 1613–1675 Leiden) Gelehrter in der Stube​ Öl auf Kupfer; 25,5 × 20,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 1.000–2.000

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42 Raffaello Sanzio, genannt Raphael, Nachfolger (Urbino 1483–1520 Rom) Porträt der Maddalena Doni, wohl 16./17. Jahrhundert​ Öl auf Holz; ungerahmt; 62,5 × 46 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 5.000–10.000

Das vorliegende Damenporträt folgt dem von Raffael um 1506 geschaffenen „Porträt der Maddalena Doni“, welches sich heute gemeinsam mit dem Bildnis des Ehemanns, Agnolo Doni, in den Uffizien, Florenz befindet (Inv.-Nr. 1912, 59). In Auf bau und Blick zeigt es große Nähe zu Leonardo da Vincis (1452–1519) „Mona Lisa“ und gilt heute als einer der Prototypen des Renaissanceporträts.


43 Giacomo Guardi (Venedig 1764–1835 Venedig) Capriccio mit Landhaus am Ufer der Lagune, um 1790–1810​ Öl auf Leinwand; 39 × 42 cm Provenienz italienische Privatsammlung Gutachten von Dario Succi, Gorizia, liegt bei. ​€ 6.000–12.000

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Giacomo Guardi absolvierte bis nach 1780 seine Ausbildung in der Werkstatt seines berühmten Vaters, Francesco Guardi (1712–1793). Er führte dessen Stil erfolgreich fort, schaffte es jedoch auch gleichzeitig im Laufe der Jahre seinen charakteristischen Duktus hervorzuheben und eigene Bildwelten zu erschaffen. Dieses reizvolle Capriccio zeigt ein rustikales Gebäude mit Rundbogen direkt am Wasser, dessen Oberfläche von weißen Segelschiffen belebt ist. Die lockere Figurenszene und die bildprägende Architektur werden von leichtem und diffusem Lagunenlicht umspielt. Es repräsentiert den zunehmend beliebten Bildtypus, nicht nur die berühmten Ansichten Venedigs zeigen zu wollen, sondern auch die Aspekte des nahezu ländlichen, verborgenen Venedigs zu ehren. Dario Succi datiert vorliegendes Gemälde um 1790–1810. Ein vergleichbares Motiv ist von Francesco Guardi aus den 1770er Jahren bekannt (vgl. Antonio Morassi, Guardi I dipinti, Mailand 1993, Bd. 1, Nr. 842; Bd. II, Abb. 757).

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44 Jean-Baptiste Vanmour und Werkstatt zugeschrieben (Valenciennes 1671–1737 Istanbul/Konstantinopel) Osmanische Hochzeitsprozession​ Öl auf Leinwand; 41,5 × 61 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 15.000–30.000

Nur wenige Maler haben ein so umfassendes Bild vom Leben im Osmanischen Reich hinterlassen wie Jean Baptiste Vanmour. Der 1679 in Valenciennes geborene Künstler kam im Alter von 18 Jahren im Gefolge des französischen Botschafters, Marquis de Ferriol, nach Konstantinopel und trug mit seinen Schilderungen des dortigen Alltags maßgeblich zum kulturellen Austausch mit Europa bei. Besonderes Augenmerk legte Vanmour auf die Darstellung von Festen, Prozessionen und kulturellen Bräuchen, in denen er detailliert die fremdländische Kleidung, Sitten und Gegenstände wiedergab. Das vorliegende Gemälde zeigt eine Hochzeitsprozession mit Gefolge, der der Imam und mehrere Musiker voranschreiten. Unter einem getragenen Baldachin reitet die Braut begleitet von einer Gruppe von Personen, für gewöhnlich Eltern, Verwandte, Nachbarn und Freunde der Verlobten. Eine solche Prozession entlang des Bosporus ist auch auf einem im Rijksmuseum Amsterdam befindlichen Gemälde Vanmours dargestellt. (Inv.-Nr. SK-A–2000) (Vgl. Olga Nefedova, A Journey into the World of the Ottomans. The Art of Jean-Baptiste Vanmour (1671–1737), Mailand 2009, S. 116–118, Abb. 100) Unter dem Titel „Recueil de cent estampes représentant differentes nations du Levant“ erschien 1712 eine Sammlung von Stichen nach den Gemälden Vanmours, welche die Turquerienmode und den Geschmack der Zeit nachhaltig beeinflusste. Die vorliegende Komposition findet sich auf Blatt 100 der Sammlung, ist jedoch aus einem weiter entfernten Blickwinkel dargestellt und zeigt auch in Anzahl und Darstellung der Figuren sowie in der Gestaltung des Hintergrunds einige Unterschiede zur vorliegenden Ausführung.


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45 Jan Adriaensz. van Staveren (Leiden 1625–1668 Leiden) „Mann in reichgesticktem Mantel und Turban“ und „Frau in Phantasietracht, mit rosa Federn und Reiherbusch“​ Öl auf Holz; je 26 × 20,5 cm (Oval) Monogrammiert links unten bzw. mittig links: JS (in Ligatur, z. T. undeutlich) Provenienz Kunsthandlung S. Nystad, Den Haag, 1982; Privatsammlung, Deutschland Literatur Werner Sumowksi (Hg.), Gemälde der Rembrandt-Schüler, Bd. V, Landau/Pfalz 1983, S. 3116, Nr. 2161, S. 3310 (Farbabb. Herrenporträt) ​€ 8.000–15.000

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46 Nicolaes Maes (Dordrecht 1632–1693 Amsterdam) Junge mit Vogel und Hund an einem Brunnen, um 1675/80​ Öl auf Leinwand; 75 × 60 cm Signiert links unten: .MAES. Provenienz W. Asch, London, um 1915; Duke of Marlborough, bis 1963; Freiherr von Treskow, 1963–79; seither Privatsammlung, Deutschland Literatur Werner Sumowski (Hg.), Gemälde der Rembrandt-Schüler, Bd. III, Landau 1983, S. 2032. Nr. 1419, S. 2145 (Farbabb.) ​€ 35.000–70.000

Nicolaes Maes wählte für seine beliebten Knabenporträts wiederholt Darstellungen als Figuren aus der Mythologie, hier in der Rolle des Amor, worauf durch den am Boden liegenden Pfeil und Bogen verwiesen wird. Eine verwandte, allerdings kleinere Darstellung eines Knaben mit Vogel und Hund befand sich ehemals in der Kunsthandlung R. Green in London. (Vgl. Sumovski 1983, S. 2032, Nr. 1418, S. 2145 (Farbabb.)) Im vorliegenden Gemälde erweitert der Künstler die Bedeutung allerdings um ein zusätzliches Motiv: Durch die Wiedergabe der Muschel zeigt er gleichzeitig eine Anspielung auf die Rolle des Daifilo aus Pieter C. Hoofts Hirtenstück „Granida“ – einem der beliebtesten Theaterstücke des niederländischen „Goldenen Zeitalters“. In der Begegnungsszene reicht der Hirtenjunge Daifilo Prinzessin Granida eine Muschel mit frischem Wasser aus dem Brunnen. Sowohl im Stück als auch im vorliegenden Gemälde dient der Brunnen mit fließendem Wasser als Symbol der Reinheit des Knaben. Nicolaes Maes arbeitete ab etwa 1650 im Atelier Rembrandt van Rijns (1606– 1669). Als hochangesehener Maler trug er zur Entwicklung der Genremalerei in den Niederlanden bei und war in den letzten drei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts der führende Porträtmaler in Amsterdam.


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47 Michelangelo Merisi da Caravaggio Nachfolger (Caravaggio 1562–1609 Porto Ercole) Tobias heilt seinen blinden Vater, um 1620/30​ Öl auf Leinwand; 120 × 167 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​€ 7.000–14.000

Die Komposition des vorliegenden Gemäldes ist unter anderem durch ein Werk im Kunsthistorischen Museum Wien bekannt, welches einem niederländischen Caravaggio-Nachfolger, möglicherweise Gérard Douffet (1594–1660), zugeordnet wird (um 1620, 122 x 163,5, Öl auf Leinwand, Inv. Nr. 145). Der flämische Maler Gérard Douffet arbeitete um 1620 in Rom im Umkreis von Valentin, Manfredi und Tournier. Erich Schleier schlug 1972 einen niederländischen oder französischen Autor vor und sah im Wiener Bild eine Replik eines heute nicht bekannten Originals. Eine weitere Fassung befindet sich in der Gemäldegalerie Berlin (um 1615/20, 117 x 148 cm, Berlin, Gemäldegalerie, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Inv. Nr. 72.1.). Es wird angenommen, dass dies von anderer Hand stammt, jedoch im gleichen römischen Umfeld entstanden ist wie die Version in Wien (vgl. „Caravaggio und der internationale Caravaggismus“, Sammlungskatalog des Kunsthistorischen Museums, Band 6, Wien/Milano 2010, S. 117–123). Auch für vorliegendes Gemälde nimmt Prof. Nicola Spinosa (anhand eines hochaufgelösten Fotos) an, dass es um 1620–1630 entstanden ist und ordnet es einem caravaggesken Maler europäischer Herkunft zu, welcher in Italien tätig war. Das Gemälde unterscheidet sich in einigen Details von den bekannten Darstellungen sowie den Stichen von J. Männl (1699) und J. Kovatsch (1821–28): So ist etwa das Wams des Tobias an den Rändern breiter gestaltet, die Position seines Fingers am Auge des Tobit geringfügig verändert und der Abstand der gefalteten Hände zum Kinn bei der knienden Hanna größer. Dargestellt ist eine Szene aus dem Buch Tobit des Alten Testaments: Tobias, der Sohn des Tobit, bekam auf einer Wanderung vom Erzengel Raphael den Rat, seinem erblindeten Vater Fischgalle auf die Augen zu streichen. Der Sohn befolgte die Worte des Engels und konnte so die Blindheit heilen. Im italienischen Quattrocento war die Darstellung des reisenden Tobias mit dem Engel Raphael ein beliebtes Motiv, das Bildthema der Blindenheilung durch den Sohn verbreitete sich ab dem 17. Jahrhundert. Vor allem im Einflussbereich der Caravaggisten in Rom wurden die einzelnen Szenen der Tobiasgeschichte auf der Grundlage druckgrafischer Zyklen des 16. Jahrhunderts neu entwickelt.


48 Jacob Grimmer (Antwerpen 1526-nach 1590 Antwerpen) Einzug Christi in Jerusalem, 1570er Jahre​ Öl auf Holz; 32,5 × 53,5 cm Provenienz europäischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 2. März 2020, liegt bei. ​€ 15.000–30.000

Hinter den teils bewaldeten grünen Hügeln erhebt sich die monumentale und detailreich gestaltete Stadt Jerusalem. Entlang des Weges sind bereits Personen zu erkennen, die den Boden zu Ehren Jesu mit Palmwedeln oder ihrer Kleidung auslegen. Christus reitet, von Jüngern begleitet, auf einem Esel, die rechte Hand in einem Zeigegestus erhoben. Der Antwerpener Künstler Jacob Grimmer spielte eine ausschlaggebende Rolle in der Entwicklung der flämischen Landschaftsmalerei. Obwohl er in der Tradition der Weltlandschaften und eines additiven Kompositionsansatzes in der Tradition Pieter Bruegels d. Ä. verwurzelt blieb, trug Grimmer durch sein Verständnis für eine kohärentere räumliche Vertiefung und atmosphärische Effekte nachweislich zum Aufstieg der naturalistischen Landschaftsmalerei bei. Seine Hinwendung zu mehr Einfachheit und Authentizität in der Darstellung ist auch in seinem effektiven Einsatz naturnaher Farben und stimmungsvoller Nuancen erkennbar. Dr. Klaus Ertz datiert das Gemälde in die 1570er-Jahre. Zu Grimmers Landschaftsgemälden, welche schon von dessen Zeitgenossen, wie Carel van Mander sehr geschätzt wurden, schreibt er: „In seinen Landschaften sind die Einflüsse von Hans Bol und Hieronymus Cock erkennbar. Als ein Zeitgenosse Pieter Bruegels des Älteren steht seine Malerei natürlich auch in sehr engem Bezug zu dessen Werk. Seine Landschaften sind bevorzugt weite Hügellandschaften, zumeist aus seiner brabantischen Heimat. Der Rundtempel im Hintergrund dieser Phantasielandschaft allerdings ist ein direkter Hinweis auf die Figurendarstellung im Vordergrund, die den Einzug Christi nach Jerusalem darstellt.“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz)

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Jan Fyt Umkreis

Künstler des 18. Jahrhunderts

(Antwerpen 1611–1661 Antwerpen)

Reitergefecht​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 36,5 × 44,5 cm

Jagdstillleben mit Vögeln und Katze​ Öl auf Leinwand; 68 × 84 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 1.000–2.000

Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 1.000–2.000


Originalgröße

51 Ferdinando Galli da Bibiena Umkreis (Bologna 1657–1743 Bologna) Interieur einer gotischen Kirche mit Figurenstaffage​ Öl auf Holz; 17,3 × 16 cm bezeichnet unten mittig (z.T. undeutlich): Bibiena (...) Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.500–3.000

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52 Jan van Huchtenburg Umkreis (Harlem 1647–1733 Amsterdam) Reiterschlacht​ Öl auf Leinwand; 73,5 × 95 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 2.000–4.000


53 Louis-Gabriel Moreau zugeschrieben (Paris 1740–1805) Landschaft in Südfrankreich​ Öl auf Leinwand; 32,5 × 40 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 22. Mai 1962, Lot 63 (als Louis Gabriel Moreau); Privatbesitz, Wien Gutachten von Paul Antonini, Paris, 8. März 1962, liegt bei. ​€ 2.500–5.000

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54 Antonio Cifrondi Umkreis (Clusone 1656–1730 Brescia) Dame mit Spindel​ Öl auf Leinwand; 73,5 × 58,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 2.000–4.000


55 Pier Francesco Cittadini Umkreis (Mailand 1616–1681 Bologna) Bildnis eines jungen Mannes​ Öl auf Leinwand; 66,5 × 60 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000

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56 Antonio Marini zugeschrieben (Venedig 1668–1725 Venedig) Schlachtenszenen (Pendants)​ Öl auf Leinwand; je 48 × 41 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 5.000–10.000


57 Italienische Schule Stillleben mit Birnen, Pfirsichen, Trauben, Feigen und Kirschen, 17. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; 39 × 66 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 6.000–12.000

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58 Francesco del Brina Werkstatt (Florenz um 1540–1586 Florenz) Die Heilige Familie mit Johannesknaben und Hl. Katharina Öl auf Holz; 74 × 61 cm Rückseitig Florentiner Zollstempel, z.T. undeutlich: Direzione Superiore Dogana / Firenze Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 20.000–40.000



59 Flämischer Künstler Heiliger in Studierstube, 16. Jahrhundert​ Öl auf Holz; 66 × 51 cm Provenienz seit Ende des 19. Jahrhunderts in österreichischem Privatbesitz (laut Familienüberlieferung) ​€ 1.500–3.000

60 Joos van Cleve Nachfolger (Kleve 1485–1540/41 Antwerpen) Madonna mit dem Christuskind, 17./18. Jahrhundert​ Öl auf Holz; parkettiert; 31 × 24 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 1.000–2.000


61 Flämische Schule Hl. Veronika mit dem Schweißtuch Christi, 16. Jahrhundert​ Öl auf Holz; ungerahmt; 30 × 24,5 cm Provenienz seit Ende des 19. Jahrhunderts in österreichischem Privatbesitz (laut Familienüberlieferung) ​€ 1.500–3.000

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62 Charles François Lacroix de Marseille Umkreis (Marseille 1700–1779/82 Berlin) Südliche Landschaften (Pendants)​ Öl auf Leinwand; je 63,5 × 98 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​€ 5.000–10.000


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63 Künstler um 1700 Küstenlandschaft mit reicher Figurenstaffage Öl auf Kupfer; 18,5 × 27 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 3.000–6.000


64 Antwerpener Schule Dulle Griet, 17. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; 53,5 × 75,5 cm Provenienz europäischer Privatbesitz ​€ 4.000–8.000

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65 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Die Vertreibung aus dem Paradies, um 1650​ Öl auf Kupfer auf Holz; 72 × 93 cm Provenienz seit den 1970er Jahren Privatsammlung; Dorotheum, Wien, 19. April 2016, Lot 180; österreichischer Privatbesitz Ausstellung 2013/2014 Paris, Pinacothèque de Paris, La Dynastie Brueghel, Nr. 49-54 Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Freren, 3. Februar 1986, liegt bei (in Kopie). Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, den Haag (RKD) unter der Nummer 0000279083 verzeichnet. ​€ 20.000–40.000

Darstellungen phantastischer Paradieslandschaften in immer neuen Variationen und Wandlungen ziehen sich durch das gesamte Œuvre Jan Brueghels des Jüngeren. Der Maler bediente sich bekannter Motive aus dem Repertoire seines Vaters und großen Vorbildes Jan Brueghel dem Älteren, führte die Vielzahl an exotischen Tieren in idyllischen Waldlandschaften jedoch in einer weitaus freieren und rascheren Manier mit zurückgenommenen Erdfarben einer unaufgeregten Farbpalette aus. Folglich ist das um 1650 zu datierende Werk, welches ursprünglich in einer Serie mit 5 weiteren Paradieserzählungen geschaffen wurde, in Komposition und überragender malerischer Qualität mit anderen Verbildlichungen der Schöpfungsgeschichte des Künstlers vergleichbar: beispielsweise der „Paradieslandschaft mit Sündenfall“ und der „Paradieslandschaft mit Vertreibung“ (beide Pinacoteca Ambrosiana, Mailand, Inv.-Nr. 69 bzw. 63), „Adam bei der Feldarbeit“ (Privatbesitz) und schließlich eine weitere Folge von sechs Gemälden „Adams Leben“ (Amerikanischer Privatbesitz), ebenfalls mit der „Vertreibung aus dem Paradies“ (siehe Klaus Ertz, Jan Brueghel der Jüngere (1601–1678). Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Bd. I, S. 296, Nr. 121, S. 22 Abb.). Anders als dieses besticht unser Gemälde jedoch mit einem bewegten Zug nach links aus dem Bild und gleichsam aus dem paradiesischen Leben, angeführt von Gevatter Tod persönlich als unheilbringendem Vorboten. „Obwohl Jan Brueghel d. J. in solchen Zyklen sich der Dienste eines auf Akte spezialisierten Figurenmalers bediente, kann leider aus dem in Fragmenten erhaltenen Tagebuch, das voller Belege für solche Gemeinschaftsarbeiten ist, nicht erschlossen werden, welchen Maler er für diesen „Paradieszyklus“ gewählt hat“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz).


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66 Francesco da Ponte, genannt Francesco Bassano der Jüngere, Nachfolger (Bassano 1549–1592 Venedig) Der Sommer – Landschaft mit Schafhirten und Bauern bei der Getreideernte​ Öl auf Leinwand; 71,5 × 105 cm Provenienz (laut Angaben des Einbringers): Sammlung der Grafen Attems, Graz; in den 1960er Jahren direkt von der Familie Attems erworben; seither Privatbesitz, Österreich ​€ 1.000–2.000 Das Gemälde entspricht der um 1576 geschaffenen Darstellung des „Sommers (Opferung Isaaks)“ (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv.-Nr. 4302) von Francesco Bassano, Sohn von Jacopo Bassano (1515–1592), wobei sich die vorliegende Komposition nur auf die Darstellung der Jahreszeit konzentriert und auf die biblische Szene im Hintergrund verzichtet.


67 Künstler des 18. Jahrhunderts Sommerliche Landschaft mit Hirten und Herde​ Öl auf Leinwand; 43 × 59 cm Rückseitig auf Leinwand die Inventarnummer der gräflich Attems'schen Gemäldesammlung; E. C. (1)29 Provenienz seit mindestens 1733 Palais Attems, Sackstraße, Graz (siehe Verlassenschaftsinventar nach Ignaz Maria Graf von Attems, 1652–1732); in den 1960er Jahren direkt von der Familie Attems erworben; seither Privatbesitz, Österreich Literatur Inventare der Sammlung Attems veröffentlicht in: Georg Lechner, Der Barockmaler Franz Carl Remp (1675–1718), phil. Diss., Wien 2010: (Q 25) 1733: Auszüge aus dem Verlassenschaftsinventar nach Ignaz Maria Grafen von Attems (b) Verzeichnis der Gemälde im Palais der Sackstraße …), S. 231, Nr. 29 („2 Landschafften“) (Q 27) 2. Viertel 19. Jahrhundert: Galerieverzeichnis der gräflich Attems’schen Sammlung (Auszüge aus der von P. Laurenz Doberschiz verfassten Beschreibung des mathematischen Turmes in Kremsmünster und der dort befindlichen Sammlungen), S. 243, Nr. 29 („2 Landschaften“) (Q 28) 1879: Verzeichnis der Gemälde des Ignaz Maria Graf Attems’schen Primo Genitur Fidei-Commisses (Aufgenommen im Auftrag des k.k. Landes-Gerichtes dto Graz, 1. April 1879), S. 253, Nr. 29 („I Winterlandschaft, II Sommerlandschaft, Leinwand, je 10 (Gulden)“) ​€ 1.000–2.000

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Jacob van Ruisdael Nachfolger

Künstler um 1700

(Haarlem 1628/29–1682 Amsterdam)

Die heilige Familie​ Öl auf Holz; 29 × 42 cm

Flusslandschaft mit Fischer und weidenden Tieren, 18. Jahrhundert​ Öl auf Holz; 61,5 × 89 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 1.500–3.000

Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.000–2.000


70 Künstler des 18. Jahrhunderts Stillleben mit Vögeln und Früchten​ Öl auf Holz; 47,5 × 35 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 2.500–5.000

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71 Abraham Brueghel (Antwerpen 1631–1690 Neapel) und

Guillaume Courtois

(St-Hippolyte 1628–1679 Rom) „Zwei Putten mit blauem Blütenzweig“ und „Zwei Putten mit roten Rosen“ (Pendants), 1670er Jahre​ Öl auf Leinwand; je 77 × 62,5 cm (Oval) Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 29. Dezember 2021, liegt bei. ​€ 12.000–20.000


Abraham Brueghel, der zweite Sohn Jan Brueghels des Jüngeren (1601–1678), ging schon in jungen Jahren nach Italien. Der Künstler wurde zu Lebzeiten für die naturnahe Wiedergabe und zugleich malerische stoffliche Charakterisierung der Oberflächen in seinen Werken hoch geschätzt. Vor allem in seinen Blumen- und Früchtedarstellungen verschmelzen die niederländischen Einflüsse minutiöser Sorgfalt mit einem schwungvollen Malstil des italienischen Hochbarock. „Genaue Naturbeobachtungen, wie sie typisch für den Nordländer Brueghel sind, steigern sich z.B. in den Oberflächen der verschiedenen Blüten zu „reiner“ Malerei, in der sich die Form verselbstständigt. Dies hat ihm den Ruf als bedeutender italienischer Maler des hochbarocken Stilllebens eingebracht.“ (Vgl. Gutachten Dr. Ertz) Häufig ließ er, auch in Italien ganz der flämischen Praxis folgend, andere Maler seinen Werken die Figuren beisteuern, während er die wirkungsvollen Blüten malte. An den beiden vorliegenden Pendants war Guillaume Courtois beteiligt, ein Maler französischer Herkunft aus der Schule des Pietro da Cortona (1596–1669), mit dem Abraham Brueghel besonders gerne und häufig zusammenarbeitete.

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72 Hans Rottenhammer (München 1564–1625 Augsburg) und

Jan Brueghel der Ältere (Brüssel 1568–1625 Antwerpen) Das Urteil des Midas, um 1600​ Öl auf Kupfer; 26 × 34,5 cm Rückseitig Ausstellungsetikett P. de Boer (als „Apollo und Pan“) Provenienz Anton Creutzer vorm. Lempertz, Aachen, 19.–20. Oktober 1933, Lot 137 (als Johann Rottenhammer); Fernand Stuyck (1887–1960), Antwerpen; dessen Nachlass-Auktion, Palais des Beaux-Arts, Brüssel, 7.–8. Dezember 1960, Lot 15; Galerie P. de Boer, Amsterdam; Privatsammlung, New York; Christie's, New York, 8. April 1988, Lot 49 (als Hans Rottenhammer); Christie's, New York, 30. Oktober 2018, Lot 185 (als Hans Rottenhammer und Jan Brueghel der Ältere zugeschrieben); Privatbesitz, Österreich Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 16. Mai 2019, liegt bei. ​€ 50.000–100.000

Das auf Kupfer brillierende Kabinettstück ist ein herausragendes Beispiel für die Zusammenarbeit zweier erfolgreicher Meister: Hans Rottenhammer d. Ä. und Jan Brueghel d. Ä. Der Betrachter blickt von einem leicht erhöhten Standpunkt auf die vielfigurige Komposition Rottenhammers, welche in eine perspektivisch eindrucksvoll in die Tiefe gezogene Waldlichtung Brueghels eingebettet ist. „Die miniaturhafte Feinheit des landschaftlichen Teils Jan Brueghels d.Ä. passt sich der Harmonie der Figuren an. Besonders die linken Frauenleiber sind geprägt von Vorbildern der venezianischen Malerschule, sie sind von einer zarten Schönheit und von hoher malerischer Qualität. Die übereinander liegenden, durchscheinenden Lasuren, die den Gemälden auf Kupfer beider Maler diese erstaunliche Plastizität geben, sind auch hier vorhanden.“ Wie Dr. Ertz in seinem Gutachten ausführt, ist vorliegendes Gemälde eine Variation des gleichnamigen Werkes von 1599, das sich im Fitzwilliam Museum in Cambridge (Öl auf Kupfer, 25 x 34 cm, Inv. Nr. PD23–1981) befindet. „Vor allem die überwältigende, mit starken Gegensätzen arbeitende typische Farbigkeit und das Spiel mit Hell-Dunkel Lichtgegensätzen – das helle Inkarnat der nackten Frauenleiber vor dunklem Waldhintergrund – ist noch ganz spätmanieristischem Empfinden verpflichtet, was bedeutet, dass das Bild um 1600 entstanden sein muss.“ Die feinteilige Malweise und unverwechselbare Manier beider Meister sind auch in den Gemälden „Circe und Ulysses“ von Jan Brueghel dem Älteren (Art Gallery of Ontario, Toronto) und „Göttermahl am Meer“ von Hans Rottenhammer (Eremitage, Sankt Petersburg) deutlich erkennbar. Zahlreiche mythologische Gestalten wohnen einem Musikwettstreit zwischen Apoll und Pan bei, welcher den Erzählungen aus Ovids Metamorphosen entnommen ist: in der rechten Figurengruppe beginnend mit König Midas und dem Gefolge des Flöte spielenden Pan; mittig sitzend der Berggott Tmolos, links nebst dem Bildrand Minerva und der von einem Putto bekrönte Apoll mit seiner Lyra, begleitet von Anhängerinnen. Nachdem sämtliche Gäste dem Spiel der Kontrahenten gelauscht haben, erklärt Tmolos Apoll zum Sieger des Wettstreits. Midas widerspricht törichterweise diesem Urteil und wird als Folge mit Eselsohren bestraft (vgl. Gutachten Dr. Ertz).


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73 Sebastiano Ricci Umkreis (Beluno 1659–1734 Venedig) Küstenlandschaft​ Öl auf Leinwand; 57 × 76 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000


74 Hendrik Frans Lint Umkreis (Antwerpen 1684–1763 Rom) Hafenansicht​ Öl auf Kupfer; 16,5 × 26 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 4.000–8.000

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75 Künstler des 18. Jahrhunderts Beim Medicus (Pendants)​ Öl auf Holz; ungerahmt; je 32 × 23 cm Provenienz (laut Angaben des Einbringers): Sammlung der Grafen Attems, Graz; in den 1960er Jahren direkt von der Familie Attems erworben; seither Privatbesitz, Österreich ​€ 1.500–3.000


76 Evaristo Baschenis Umkreis (Bergamo 1617–1677 Bergamo) Stillleben mit Streichinstrumenten​ Öl auf Leinwand; 79,5 × 103 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Expertise von Giuseppe Fiocco, Padua, 9. August 1957, als Evaristo Baschenis, liegt bei. ​€ 7.000–14.000

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77 Johann Christian Brand Umkreis (Wien 1722–1795 Wien) Landschaft mit Bauernhof​ Öl auf Leinwand; 11 × 17,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 500–1.000

78 Künstler des 18. Jahrhunderts Konvolut: Landschaften mit Figurenstaffage (2 Stück)​ Öl auf Metall bzw. Öl auf Holz; 8 × 8 cm (Tondo) bzw. 9,5 × 9,5 cm (Tondo) Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 500–1.000

79 Christian Hilfgott Brand Nachfolger (Frankfurt 1695–1756 Wien) Fischer an einem Ufer​ Öl auf Leinwand; 34 × 44,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 300–600


80 Francesco Zugno (Venedig 1709–1787 Venedig) Krönung Mariens mit Engelskonzert, um 1750​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 56 × 42 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Gutachten von Dr. Johann Kronbichler, Spitz an der Donau, 14. November 2021, mit der Zuschreibung an Francesco Zugno liegt in Kopie bei. ​€ 6.000–12.000

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Die auf Wolken kniende Maria wird von der heiligen Dreifaltigkeit – Gottvater, Christus und Heiliger Geist – zur Himmelskönigin gekrönt. Zahlreiche Putten und musizierende Engel sind Zeugen dieser glorreichen Aufnahme in den Himmel. Aufgrund der geschwungenen Form, Untersicht und perspektivischen Finessen handelt es sich hierbei um eine Skizze für ein Deckengemälde. In seinem Gutachten ordnet Dr. Kronbichler das Gemälde um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein. Dabei stellt er fest, dass vor allem Maria und die sie preisenden Engel eine Nähe zu Werken Giambattista Tiepolos zeigen. Die Ausführung dieser Figuren vollführte jedoch wohl sein fähigster Schüler, Francesco Zugno, „bei dem, gegenüber auch anderen Einflüssen, wie etwa von Sebastiano Ricci und Giambattista Pittoni, die tiepolohaften Elemente vorherrschen. Trotzdem fand er zu seinem ganz eigenen Stil, indem er die kräftigen Farbeffekte Tiepolos milderte und ins Rokokohafte verfeinerte“ (vgl. Gutachten Dr. Kronbichler). Vergleichbar sind weitere Malereien des Venezianers wie beispielsweise die Skizze mit der „Apotheose des heiligen Franz de Paula“ sowie das Deckengemälde in der Accademia di Belle Arti Tadini in Lovere, Bergamo, mit der Darstellung der „Glorie des heiligen Blasius“.

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81 Francesco Solimena (Canale di Serino 1657–1747 Barra) Der Heilige Franziskus in Meditation, um 1680​ Öl auf Leinwand; 75 × 63,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Wir danken Prof. Nicola Spinosa für die Bestätigung des Gemäldes als Francesco Solimena und seine Hilfe bei der Katalogisierung (anhand von professionellen Fotos). ​€ 10.000–20.000

Das Gemälde ist in die frühe Reifezeit Francesco Solimenas um 1680 zu datieren. Es zeigt in seiner teils naturalistischen Tonart noch Spuren der vorangegangenen Ausbildung bei seinem Vater Angelo Solimena (1629–1716) sowie dessen Lehrer Francesco Guarini (1611–1651), einem der Pioniere des Neapolitanischen Barocks in Solofra. Das vorliegende Gemälde zeigt jedoch auch schon die künstlerische Öffnung des Künstlers hin zum Stil von Luca Giordano (1634–1705) aus den Jahren unmittelbar ab 1660. Francesco Solimena erhielt in den 1680er Jahren bereits bedeutende klerikale Aufträge in Neapel, so z.B. für die Kirchen „San Nicola della Carità“ (1682) und „Gesù delle Monache“ (1685), sowie für die Fresken in der Sakristei von „San Paolo Maggiore“ (1689–90). Der Künstler behandelte das Thema des Hl. Franziskus später mehrfach. Eine zu vorliegendem Gemälde vergleichbare Komposition befand sich ehemals im Monastero di San Giuseppe, Assisi und wird um 1695 datiert („San Francesco in Meditazione“, Öl auf Leinwand, 74 x 60 cm; vgl. Nicola Spinosa, Francesco Solimena (1657–1747) e le Arti a Napoli, Rom 2018, S. 308, Nr. 117).


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82 Balthasar van den Bossche Umkreis (Antwerpen 1681–1715 Antwerpen) Fröhliche Gesellschaft​ Öl auf Leinwand; 28 × 34 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 8. Juni 1995, Lot 179 (als Franz Xaver Verbeeck); Privatbesitz, Österreich ​€ 3.000–6.000


83 Künstler des 18. Jahrhunderts Üppiger Blumenstrauß in einer Metallvase​ Öl auf Leinwand; 110 × 81,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz; Auktionshaus im Kinsky, Wien, 23. Juni 2020, Nr. 133; Privatbesitz, Wien ​€ 6.000–12.000

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84 Joos de Momper (Antwerpen 1564–1635 Antwerpen) und

Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Winterliche Baumallee mit heimkehrendem Reiter, um 1630​ Öl auf Holz; 27,5 × 40,2 cm Provenienz Privatsammlung, Belgien; Dorotheum Wien, 25. April 2017, Lot 262; österreichischer Privatbesitz Foto-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 25. Februar 2014, liegt bei. ​€ 20.000–40.000

In atmosphärischer Perspektive erstreckt sich die Winterlandschaft Joos de Mompers. Der Blick des Betrachters wird auf die linke Bildseite gelenkt, wo ein weiter Weg zwischen hohen, sich über den Weg neigenden Bäumen in den Vordergrund hineinführt. Die Landschaft wird von einer berührenden Szene des Wiedersehens belebt: Ein Reiter mit begleitendem Wanderer kommt aus der Allee vom Waldrand ins Bild. In der Bildmitte ist bereits das ihnen mit einer Schüssel entgegeneilende Kind zu sehen, hinter ihm erwarten die Frau und der Haushund den ersehnten Heimkehrer. Hinter der nahen, strohgedeckten Hütte führt die Landschaft unter einem hellen, zart bewölkten Himmel detailreich über Gebäude und Wiesen in die Tiefe, wo in der Ferne des rechten Bildhintergrunds die Umrisse einer Stadt erkennbar werden. Dr. Klaus Ertz identifiziert das Gemälde als ein eigenhändiges, gemeinschaftlich entstandenes Werk der flämischen Maler Joos de Momper d. Jüngeren (1564–1635) und Jan Brueghel d. Jüngeren (1601–1678) (Vgl. Foto-Gutachten Dr. Ertz). Die Zusammenarbeit entstand in Antwerpen um 1630. Der über Sechzigjährige Joos de Momper schuf dabei die winterliche Landschaft mit dem für ihn in dieser Spätphase bezeichnenden breiten und lockeren Pinselstrich. Die lebendige Staffage von Figuren und Tieren ist charakteristisch für die Hand des wesentlich jüngeren Malers aus der Brueghel-Dynastie.


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85 Deutsche Schule Bildnis Kaiser Friedrichs III. (1415–1493), 16. Jahrhundert​ Öl auf Holz; ungerahmt; 40 × 29,5 cm Provenienz europäischer Privatbesitz ​€ 2.500–5.000

Dargestellt ist Kaiser Friedrich III. (1415–1493) im scharfen Profil mit einer mit Edelsteinen und Perlen geschmückten Spangenkrone. Das Hauptwerk des mit dem Notnamen bezeichneten 'Meisters der Habsburger' (tätig um 1490–1510) birgt ebenfalls ein Brustbild des alternden Kaisers im Hintergrund („Anbetung der Heiligen Drei Könige“, Österreichische Galerie Belvedere, Wien, Inv.-Nr. 4870). Auch der sog. 'Meister von Frankfurt' (tätig 1460 – erstes Viertel des 16.Jahrhunderts) hat den Herrscher, nun ganzfigurig, jedoch mit typischer Kopf bedeckung und derselben Blickrichtung in seinem Triptychon zur Anbetung (Staatsgalerie Stuttgart, Inv.-Nr. L 27) wiedergegeben. Diese Darstellungsweise des Kaisers erscheint auch im Einzelbildnis in der Innsbrucker Sammlung Schloß Ambras, welches einem namenlosen Maler im Kunstkreis des 'Meisters der Habsburger' zugeschrieben werden kann. Eine weitere Wiederholung aus dem 16. Jahrhundert befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien (Inv.-Nr. 2769).


86 Italienischer Künstler Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben, 16. Jahrhundert​ Öl auf Holz; ungerahmt; 48 × 29 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 2.500–5.000

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87 Lombardische Schule Heilige Familie mit dem Hl. Nikolaus von Tolentino, um 1500​ Öl auf Holz; 51 × 41,5 cm Provenienz Lempertz, Köln, 8. November 1961, Lot 162 (als Piemontesischer Meister um 1500); Privatsammlung, Österreich ​€ 15.000–30.000

Diese reizvolle, frühe Tafel besticht vor allem durch jene die Komposition prägende und minutiös naturalistische Ausführung des Stallgebäudes. Es umfängt die das Christkind anbetende Heilige Familie. Vor dem in die Tiefe reichenden Landschaftshintergrund ist ihnen der Seelsorger und Ordenspriester der Augustiner, Nikolaus von Tolentino (um 1245–1305), zur Seite gestellt. Der Heilige wird durch den schwarzen Ordenshabit und das Sternemblem auf seiner Brust charakterisiert. Der in den Marken tätige Volksprediger und überzeugte Asket war vor allem bei der ärmeren Bevölkerung ein beliebter Schutzheiliger gegen Hungersnöte, Krankheiten und Gebrechen. Er wurde vor allem in Nord- und Mittelitalien, aber auch in Bayern als Patron verehrt.



88 Alessandro Magnasco Umkreis (Genua 1667–1749 Genua) Landschaft mit Figuren und Lagerfeuer​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 49,5 × 38 cm links unten monogrammiert/ bezeichnet in den Bündeln: ASI und OT Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 2.000–4.000


89 Karel Dujardin Umkreis (Amsterdam 1622–1678 Venedig) Handel am Fluss​ Öl auf Leinwand; 30 × 26,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 3.000–6.000

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90 Italienische Schule Heilige Cäcilia, wohl 16./17. Jahrhundert​ Öl auf Alabaster; 14,5 × 11,5 cm (oktogonal, ovaler Bildausschnitt) Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.000–2.000

91 Italienische Schule Die Heilige Familie, wohl 16. Jahrhundert​ Öl auf Holz; 29,5 × 29 cm (Tondo) Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 2.500–5.000


92 Italienische Schule Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben, 16. Jahrhundert​ Öl auf Holz; ungerahmt; 83 × 63 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 3.000–6.000

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Werktagsseite (Flügelaußenseiten): Hl. Johannes und Hl. Paulus

93 Villacher Meister Zwei Predellenflügel, um 1520 – Werktagsseite (Flügelaußenseiten): Hl. Johannes und Hl. Paulus – Sonntagsseite (Flügelinnenseiten): Hl. Dorothea und Hl. Ottilia Tempera und Gold auf Holz; je 40 × 27 cm (Bildausschnitt), 50 × 39,5 bzw. 50 × 38,5 cm (Rahmenmaß; Originalrahmung) Provenienz ursprünglich Teil der Flügelaltarpredella in der Katharinenkirche Bad Kleinkirchheim (siehe Mag. Robert Wlattnig, 1997); ehemals Stift Viktring; Sammlung Theodor Botka, Klagenfurt; Privatbesitz, Österreich Ausstellung 1997 Ferlach, Kärntner Landesausstellung, alles jagd...eine kulturgeschichte, Nr. R25.23 Literatur Günther Hödl/Hartwig Pucker (Hg.), alles jagd...eine kulturgeschichte, Ausstellungskatalog Kärntner Landesausstellung Ferlach, Klagenfurt 1997, S. 636, R25.23 (Katalogeintrag Mag. Robert Wlattnig). Expertise von Mag. Robert Wlattnig, Klagenfurt, 6. Mai 1992, liegt bei (in Kopie). ​€ 15.000–30.000


Sonntagsseite (Flügelinnenseiten): Hl. Dorothea und Hl. Ottilia

Die mit Goldgrund hinterlegten Sonntagsseiten zeigen die Hl. Dorothea mit Siegespalme, Blumenkorb und einem Knaben, während die Hl. Ottilie als Äbtissin mit Buch, Kelch und dem ihr zum Attribut gewordenen Augenpaar dargestellt wird. Auf den Werktagsseiten der Predellenflügel sind der Hl. Johannes betend, von Blitzen, Wolken und Hagel überfangen, sowie der Hl. Paulus mit geöffnetem Buch unter einem drohenden Unwetter positioniert. Die Darstellung der beiden Wetterheiligen an den Werktagsseiten eines gotischen Flügelaltars stellt im Alpenraum eine Seltenheit dar: „Der römische Märtyrer Paulus ist mit einer langen Tunika und Mantelpallium bekleidet. Als individuelles Attribut trägt er ein geöffnetes Buch in seiner linken Hand und versucht durch Segensgesten das durch Blitze und Hagel nahende Gewitter abzuwehren. Im Spätmittelalter verbreitete sich bei den Bauern und Jägern der Brauch, die Wetterheiligen auch als Mittel gegen die Pest anzurufen. Am Festtag (26. Juni) der beiden Schutzpatrone Johannes und Paulus werden heute noch in Kärnten gelegentlich Wettermessen gelesen und Hagelkerzen geweiht.“ (vgl. Robert Wlattnig 1997, opt cit.). Mag. Robert Wlattnig verfasste 1992 ein ausführliches Schreiben zu den beiden Predellenflügeln und ordnete sie damals einem Villacher Maler aus der Nachfolge Urban Görtschachers (um 1485–1530) zu. Zwar noch ohne konkreten Herkunftszusammenhang beschrieb er die Tafeln als „Werke von musealem Rang“ (vgl. Expertise Robert Wlattnig 1992). Im Zuge der Kärntner Landesausstellung 1997 wurden die vorliegenden Gemälde publiziert und von Robert Wlattnig als die seit dem 19. Jahrhundert verschollenen Predellenflügel des Bad Kleinkirchheimer Altars in der Katharinenkirche identifiziert. Das ansonsten vollständig erhaltene Retabel wird stilgeschichtlich der Villacher Zweigstelle des Bildschnitzers und Malers Caspar von Friesach zugeordnet (vgl. Robert Wlattnig 1997, opt cit.).

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94 Jan Griffier (Amsterdam um 1645–1718 London) Flusslandschaft mit belebter Anlegestelle​ Öl auf Leinwand; 33,5 × 39 cm Signiert unten mittig: J. GRIFFIER F Provenienz Dorotheum, Wien, 8. Juni 1995, Lot 210; Privatbesitz, Österreich ​€ 10.000–20.000

Nachdem Jan Griffier in seiner Heimatstadt Amsterdam bei Roelant Roghman und Jan Looten gelernt hatte, übersiedelte er wie viele andere niederländische Landschaftsmaler nach London, wo er nach mehreren Stationen in den Niederlanden schließlich seine finalen Lebensjahre verbrachte. Vermutlich begab sich Griffier 1672 oder gar einige Jahre früher nach dem „Großen Brand“ im Jahr 1666 erstmalig nach London. Dabei fielen große Stadtteile Londons dem verheerenden Feuer zum Opfer und Künstler sowie Architekten aus aller Herren Länder folgten dem Ruf zum Wiederauf bau. Wirtschaftlicher und kultureller Aufschwung der Stadt waren die Folge. Griffiers Flusslandschaften mit malerischen Burgen und Dörfern und miniaturhaften Figuren fanden in London viele Jahre lang ein dankbares Publikum. So genoss der erfolgreiche Maler und Radierer unter anderem auch die Gönnerschaft des Henry Somerset, Herzog von Beaufort. Das Interesse an derlei Darstellungen von pittoresken Ruinen und idyllischen Wasserwegen war bereits früh durch die topographischen Ansichten des Rhein- und Moselgebiets Herman Saftlevens (1609–1685) begründet. Seine Landschaften sollten sowohl Jan Griffier als auch seine Nachkommen Robert Griffier und Jan Griffier d. J. entscheidend beeinflussen.


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95 Lucas Cranach der Ältere (Kronach 1472–1553 Weimar) Madonna mit Kind und Johannesknaben, um 1512​ Öl auf Holz, auf eine weitere Holztafel aufgezogen; 76 × 59 cm Provenienz im Erbgang an den derzeitigen Eigentümer, laut Auskunft seines Erblassers seit mindestens 1920 in österreichischem Familienbesitz Wir danken Dr. Dieter Koepplin, Basel, für die Begutachtung und Bestätigung des vorliegenden Gemäldes als Werk von Lucas Cranach dem Älteren. Ebenfalls danken wir Prof. Dr. Heydenreich, Dormagen, für die Untersuchung des vorliegenden Gemäldes im Original (Untersuchungsbericht, Prof. Dr. Gunnar Heydenreich, Dormagen, 4. Februar 2018). ​€ 250.000–500.000

Dieses bislang unpublizierte und erst kürzlich in einer österreichischen Privatsammlung wiederentdeckte Madonnenbild Lucas Cranachs des Älteren ist um 1512 zu datieren. Die Komposition stimmt nahezu mit einem 2007/2008 in Frankfurt und London ausgestellten Werk überein (vgl. Bodo Brinkmann (Hg.), Cranach der Ältere (Kat. Ausst., Städel Museum, Frankfurt am Main 2007/2008; Royal Academy of Arts, London 2008), Ostfildern 2007, S. 146, Kat.-Nr. 17). Dr. Dieter Koepplin und Prof. Dr. Gunnar Heydenreich gehen aufgrund der qualitätsvolleren Ausführung davon aus, dass „unser“ Werk vor dem 2007/2008 gezeigten Gemälde entstanden sein muss, und halten es für ein mögliches Vorbild. Auch die auf der Infrarotaufnahme sichtbaren Unterzeichnungen entsprechen der charakteristischen Handschrift Lucas Cranachs des Älteren und untermauern diese Annahme (Abb. 1). Aufgrund der zeittypischen Werkstattpraxis und kleiner Details in der Ausführung schließt Prof. Gunnar Heydenreich die Beteiligung eines Werkstattmitarbeiters nicht aus, nimmt jedoch ebenfalls eine abschließende Überarbeitung durch den Meister selbst an. Auch die Datierung wird durch die Untersuchung der Holztafel bestätigt. Lucas Cranach der Ältere beschäftigte zwischen 1505 und 1512 meist denselben Tischler (wohl Michael Tischer) für seine Bildträger, welcher die einzelnen Bretter in der Regel in Richtung der kürzeren Seite verleimte, unabhängig davon, ob die Tafel als Hoch- oder Querformat bemalt wurde. Da nach 1512 datierte Lindenholztafeln meist anders verleimt wurden, ist heute davon auszugehen, dass Lucas Cranach der Ältere nach seinem Umzug der Werkstatt vom Wittenberger Schloss in die Stadt einen anderen Tischler beschäftigte. Vorliegendes Werk weist einen horizontalen Auf bau des Bildträgers auf, sodass Prof. Dr. Gunnar Heydenreich von einer Entstehung vor oder um 1512 ausgeht.


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Mariendarstellungen nehmen im breitgefächerten Œuvre von Lucas Cranach dem Älteren einen festen Platz ein; sie sind abwechslungsreich angelegt und verarbeiten verschiedenste künstlerische und geographische Einflüsse, verkörpern jedoch stets die unverkennbare Marke Cranachs. Nicht nur die Figurenauswahl, bestehend aus Maria, Christuskind und Johannes dem Täufer als Knaben, sondern auch die Komposition zeigt in diesem Gemälde eine enge Verwandtschaft zur italienischen Malerei des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts. Ist im Jahre 1508 eine Reise Cranachs in die Niederlande belegt, deren Eindrücke sich in zahlreichen anderen Werken widerspiegeln, bleibt es bis heute Spekulation, ob sich der Künstler selbst auch in Italien aufhielt, oder ob er die italienischen Renaissance-Meister aus in den Norden importierten Werken kannte. „Zweifellos dokumentiert die Komposition des vorliegenden Gemäldes neben der „Venus“ (1509) und der sogenannten „Galluzzo Madonna“ (um 1514) in besonders eindrücklicher Weise, dass Cranach Werke seiner italienischen Zeitgenossen bestens kannte und adaptierte. Möglicherweise ließ sich Cranach direkt von einem ihrer Gemälde inspirieren, welches an den Wittenberger Hof gelangte. Cranachs Patron, Friedrich III. von Sachsen hatte bereits 1507 in einem Schreiben dem Herzog von Mantua Interesse an Werken italienischer Maler bekundet. Nicht auszuschließen ist, dass der unbekannte Auftraggeber dieses Gemäldes eine Madonna italienischen Typus wünschte. Für die Vermutung, dass sich Cranach in diesen produktiven Jahren in Italien aufhielt, gibt es indes keine Belege. Denkbar erscheint aber auch, dass ein Wandergeselle neue Bildideen in die Wittenberger Werkstatt einbrachte, in der Cranach zahlreiche Mitarbeiter beschäftigte.“ (vgl. Untersuchungsbericht Prof. Gunnar Heydenreich, 4. Februar 2018, und Gunnar Heydenreich, Madonna col Bambino e san Giovannino, 1514, in: Galleria degli Uffizi (Hg.), I volti della riforma. Lutero e Cranach nelle collezioni medicee (Kat. Ausst., Le Gallerie degli Uffizi, Firenze 2017/2018), Firenze 2017, S. 92). Das vorliegende Gemälde ist ein herausragendes Beispiel für Cranachs Auseinandersetzung mit der italienischen Kunst und unterstreicht seine Kenntnis der Toskanisch-Umbrischen Hochrenaissance. Die Komposition steht dem Werk Pietro Peruginos besonders nahe, wie auch der Ausstellungskatalog 2007 in Bezug auf das dort ausgestellte Werk betont. Dies zeigt beispielsweise die asymmetrisch in der Bewegung nach links verschobene Bildanlage der Figurengruppe, das nur schmale blaue Manteltuch Mariens sowie die mit Pulvergold aufgetragenen Mantelsäume und Nimben. Letztere finden besonders in Pietro Peruginos „Madonna mit Kind und Johannesknaben“ (Abb. 2) ihre Entsprechung: „die Schriftborden an den Mantelsäumen, bei dem Italiener mit pseudo-kufischen Schriftzeichen, bei Cranach mit unsinnig zusammengesetzten lateinischen Fragmenten gefüllt, sowie die Nimben, die entgegen Cranachs sonstiger Verfahrensweise nicht aus einem angedeuteten Strahlenkranz, sondern aus einem zum Oval verkürzten Kontur bestehen, der bei Maria mit kreisförmig angeordneten Goldpunkten in relativ lockerer Verteilung gefüllt ist und bei den Knaben leer bleibt.“ (Kat. Ausst., Städel Museum/Royal Academy of Arts 2007, S. 146, Kat.-Nr. 17). Wie auch Dr. Dieter Koepplin feststellt, geht der punktierte Mariennimbus auf italienische Vorbilder, besonders Perugino, zurück, ist jedoch nicht einzigartig bei Cranach, sondern kommt beispielsweise in dessen um 1510 entstandenen „Zwei Altarflügel mit der hl. Katharina und der hl. Barbara“ (Kassel, Staatliche Kunstsammlungen) zur Anwendung (vgl. Dieter Koepplin (Hg.)/ Tilman Falk (Hg.), Lukas Cranach. Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphik (Kat. Ausst., Kunstmuseum Basel, Basel 1974), Bd. 2, Basel 1976, S. 682, Nr. 594 a, b).

Detail (Lucas Cranach d. Ä.)

Detail Abb. 2 (Pietro Perugino)


Abb. 1 Infrarotaufnahme Lucas Cranach d. Ä. © NTK 2017 Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. M. Schreiner

Abb. 2 Pietro Perugino (1445–1523), Madonna mit Kind und dem Johannesknaben, 1495–1500, Öl auf Holz, 67,7 x 51,5 cm, Inv. Nr. 843, Städel Museum, Frankfurt am Main © Städel Museum – ARTOTHEK

Lucas Cranach der Ältere Der Künstler Lucas Cranach der Ältere wurde 1472 in Kronach geboren und erlernte sein Handwerk wohl zunächst in der Werkstatt seines Vaters, Hans Maler. Den bis heute weltberühmten Namen „Lucas Cranach“ verwendete der Künstler erst abseits seiner Heimat, denn er bedeutet „Lucas aus Kronach“. Dokumentarisch fassbar wird Cranach nach einigen Wanderjahren um 1500 in Wien, das aufgrund des Kaiserhofes als kulturelles Zentrum der Zeit galt, und wo der Künstler rasch zahlreiche Aufträge erhielt. Bereits kurze Zeit später wird Cranach vom sächsischen Kurfürsten, Friedrich dem Weisen von Sachsen (1463–1525), als Nachfolger des Italieners Jacopo de Barbieri (um 1440–1515/16) nach Wittenberg als Hofmaler berufen. Eine weitreichende Entscheidung, denn Cranach sollte bis zum Ende seines Lebens auch den beiden Nachfolgern des sächsischen Kurfürsten dienen und sich durch seinen Umzug inmitten eines der stürmischsten Zentren der Reformation begeben haben. In Wittenberg angekommen, setzte sich Lucas Cranach auch intensiv mit dem Holzschnitt und neueren Druckverfahren auseinander. Des Weiteren bescherte auch das Hofamt Cranach schnell wirtschaftlichen Aufschwung, so dass er bereits 1507 vom Schloss hinunter in die Stadt selbst ziehen konnte, wo er seine rasch expandierende Werkstatt eröffnete. 1512, eine Zeit in der auch vorliegendes Werk entstand und Lucas Cranach bereits als etablierter Künstler galt, heiratete er die Gothaer Bürgerstochter Barbara Brengbier (gestorben 1541), die gegen 1513 und 1515 die Söhne Hans und Lucas zur Welt brachte, gefolgt von drei Töchtern. Die Söhne arbeiteten später in der Werkstatt mit, wobei Lucas Cranach der Jüngere (1515–1586) diese auch nach dem frühen Tode des Bruders vom Vater übernehmen sollte. Die breite Produktpalette des Ateliers umfasste profane Ausstattungsaufträge der kurfürstlichen Schlösser, kirchliche Aufträge sowie ein Einkommen als vielbeschäftigter Porträtmaler, Urheber von zahlreichen Andachtsbildern und mythologischen oder allegorischen Szenen aus der Antike. Wie groß die Nachfrage an Cranach’schen Werken und hoch die Rentabilität seiner Werkstatt war, zeigt der Umstand dass er 1528 als reichster Bürger Wittenbergs galt, er zu dieser Zeit mehrere Immobilien besaß und auch die einzige Apotheke der Stadt betrieb. Der soziale Aufstieg folgt dem wirtschaftlichen Wohlstand; so ist Cranach von 1519 bis 1549 ständiges Ratsmitglied und gewinnt mehrmals die Wahl zum Stadtkämmerer sowie gar jene zum Bürgermeister der Stadt Wittenberg. (vgl. Bodo Brinkmann, Das Lächeln der Madonna, Lucas Cranach und die Folgen, in: Kat. Ausst., Städel Museum/Royal Academy of Arts 2007, S. 17–28) 1517, nach dem Thesenanschlag Luthers, „zögerte Cranach anscheinend nicht, sich als Bildpropagandist in den Dienst der neuen Sachen zu stellen.“ Er schuf Flugblätter, Holzschnitt-Illustrationen zu Texten Luthers und zahlreiche Bildnisse des Reformators, welche zu dieser Zeit sehr gefragt waren. „Dabei verbanden Cranach offenbar nicht nur persönliche, sondern auch freundschaftliche Beziehungen zu Luther.“ (vgl. Brinkmann 2007, S. 20 f.) Martin Luther ist als Taufpate von Cranachs jüngster Tochter dokumentiert und Cranach 1525 hingegen als jener von Luthers erstgeborenem Sohn. Obwohl Cranach bildprägend in der neuen protestantischen Ikonographie ab 1530 wirkte, schuf er weiter altangestammte Bildthemen und erhielt trotzdem weiterhin Aufträge von katholischer Seite. Mit seiner Malerei gelang ihm dabei das diplomatische Kunststück inmitten der (religions-)politischen Querelen seiner Zeit zu bestehen; sowohl zwischen der römisch-katholischen Kirche, dem Kaiser, Martin Luther sowie seinem Dienstherrn Friedrich dem Weisen und dessen Nachfolgern Johann dem Beständigen (1468–1532) und Johann Friedrich dem Großmütigen (1503–1554). Den Umständen geschuldet, folgt Cranach seinem Dienstherrn Johann Friedrich gar als Hofmaler noch zwei Jahre nach Weimar, wo er schließlich 1553, mit 81 Jahren, verstarb.

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96 Jan Miense Molenaer (Haarlem 1610–1668 Haarlem) Das Murmelspiel​ Öl auf Holz; parkettiert; 64 × 88,5 cm Signiert links unten auf dem Sockel unter Katze: MOLENAER (AE in Ligatur) Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 9.000–18.000


97 Pieter Gerritsz. van Roestraten Umkreis (Haarlem 1630–1700 London) Stillleben mit chinesischem Porzellan, Teesieb, Korbflasche und Orangen​ Öl auf Leinwand; 64,5 × 76 cm Provenienz Privatsammlung, Deutschland ​€ 8.000–15.000

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98 Niederländischer Künstler Herren- und Damenporträt (Paar), zweites Viertel des 17. Jahrhunderts​ Öl auf Leinwand; je 108 × 89 cm Bezeichnet links bzw. rechts oben: .AETAT.59. bzw. AETAT.82. (AE in Ligatur) Provenienz ehemals Besitz Schloss Dardagny (Chateauvieux), Genf; Privatbesitz, Schweiz; Schuler Auktionen, Zürich, 17. September 2021, Lot 3103; Privatbesitz, Österreich Die Gemälde sind in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, den Haag (RKD) unter den Nummern IB00097425 und IB00097424 verzeichnet. ​€ 5.000–10.000


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99 Deutsche Schule Belebte Landstrasse (Pendants), 18. Jahrhundert​ Öl auf Holz; je 30,5 × 30,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 1.500–3.000


100 Wenzel Ignaz Brasch zugeschrieben (Prag 1708–1761 Schwabach) Ein Hund seine Jagdbeute bewachend​ Öl auf Holz; 28 × 19,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000

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101 Sir Joshua Reynolds zugeschrieben (Plympton 1723–1792 London) Porträt Sir John Lack, wohl 1768​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 91 × 71 cm Rückseitig auf Leinwand altes handschriftliches Etikett (z.T. undeutlich): Portrait of Sir John Lack / brother to Sir (...) Lack (...) / This Portrait was painted by / Sir Joshua Reynolds P. R. A / (...) 1768“ Provenienz wohl 1893 im Besitz von Rev. Morgan J Rice; Privatbesitz, Österreich ​€ 12.000–20.000

Detail Rückseite

In einem Brief vom 2. November 1893, welcher im Archiv der National Gallery in London auf bewahrt wird, wird ein Gemäldes als „a Portrait of Sir John Lack by Sir Joshua Reynolds“ beschrieben. Es war Teil eines Konvolutes, welches Rev. Morgan J Rice der National Gallery zum Kauf angeboten hatte. Der Autor erwähnt außerdem einen Stich von „Graves of Pall Mall“ (wohl der in Pall Mall ansässige Stecher Henry Graves 1806–1892), der nach diesem Porträt geschaffen wurde (vgl. National Gallery, Archiv-Nr. NG39/83). Die rückseitige Bezeichnung auf vorliegendem Gemälde verweist auf eine Entstehung des Werkes im Jahre 1768. Dem Alter des Porträtierten entsprechend, handelt es sich möglicherweise bei dem Dargestellten um den 1739–1824 in London lebenden John Lack, verheiratet mit Elisabeth (geb. Horsfield, 1739–1828).



102 Adriaen van Utrecht Umkreis (Antwerpen 1599–1652 Antwerpen) Marktstillleben mit Fischen und einem Paar​ Öl auf Leinwand; 156 × 212 cm Rückseitig auf Keilrahmen Prägestempel des Restaurators Francis Leedham (London, 1794–1870): F. Leedham / Liner Auf Rahmen zwei Plaketten: Adriaen van Utrecht & Jacob Jordaens Provenienz Mitte des 19. Jahrhunderts englischer Besitz (gemäß Prägestempel von Francis Leedham, London); seit Ende des 19. Jahrhunderts in österreichischem Privatbesitz (laut Familienüberlieferung) ​€ 15.000–30.000

Das Genre des Marktstilllebens steht in der Tradition der Antwerpener Maler Pieter Aertsen und Joachim Beuckelaer, welche dieses Thema in den 1560er Jahren initiierten. Im 17. Jahrhundert erfuhr es großen Aufschwung und avancierte zu einem der beliebtesten Darstellungstypen, in dem in opulenten Kompositionen und eindrucksvoller Wiedergabe der Materialität künstlerische Brillanz gezeigt werden konnte. Für die niederländische Malerei der Zeit charakteristisch ist, dass an derartigen Werken, sowohl in kleinen als auch in großen Formaten, ein spezialisierter Stilllebenmaler mit einem Figurenmaler zusammenarbeitete, um ein gemeinsames Werk höchster Qualität zu schaffen, das dennoch eine homogene, in sich geschlossene Gesamtwirkung erzielt. Auch Adriaen van Utrecht schuf neben klassischen Stillleben und Tierdarstellungen derartige Marktund Küchenszenen. Er arbeitete dazu mit Figurenspezialisten wie Jacob Jordaens (1593–1678), Jan Cossiers (1600–1671) und Theodor van Thulden (1606– 1669) zusammen. Die beliebten und erfolgreichen Kompositionen wurden meist mehrfach in der Werkstatt und dem Umkreis wiederholt und variiert.


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103 Denys Calvaert (Antwerpen 1540–1619 Bologna) Die mystische Vermählung der Hl. Katharina, um 1600/10​ Öl auf Kupfer; 39,5 × 53 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 18. August 2020, liegt bei. ​€ 10.000–20.000

„Das für Calvaert typische zarte Kolorit sowie die feinen Gesichtszüge der Figuren – von Calvaert meist im Profil oder Dreiviertelprofil dargestellt – sowie die spitzen Finger der beteiligten Figuren (…) erinnern an den Deutschen Hans Rottenhammer und den Italiener Guido Reni, den er einige Jahre unterrichtet hat. Die über Katharina fliegenden Engel halten einen Rosenkranz nicht wie üblich über Maria, sondern über Katharina als Zeichen für die mystische Vermählung. Die in anderen Bildern sonst sehr stark hervorgehobenen Farben Rot und Blau der Gewänder von Heiligen sind in ihren zurückgenommenen hellen Farben sowohl dem Kolorit in den Figuren und Gesichtern der teilweise nackten Engel als auch dem rechten Hintergrund angepasst. Dieser wirkt wie eine helle Wand, im Gegensatz zum goldenen Thron vor einer dunklen Zone links, vor der die Figuren besonders hell herausgestellt werden. Der von der linken dunklen Wand verdeckte strahlend helle Sonnenschein, der über dem Haupt der Katharina besonders aufleuchtet, ist bezeichnend für die Zeit der Carracci-Malerei in Bologna zu Beginn des 17. Jahrhunderts. In Bologna verlässt er die flämische Landschaftsmalerei völlig und wendet sich ganz der religiösen Figuren-Darstellung zu, wie im zu begutachtenden Gemälde.“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz)


104 Jasper van der Lanen (Antwerpen um 1592-nach 1626 Antwerpen) Waldlandschaft mit Reisenden​ Öl auf Kupfer; 16,5 × 22,5 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 8. Juni 1995, Lot 195; Privatbesitz, Österreich ​€ 8.000–16.000

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105 Frans Francken der Jüngere (Antwerpen 1581–1642 Antwerpen) Der geigende Tod, wohl späte 1630er Jahre​ Öl auf Holz; 19 × 15 cm Provenienz Sotheby's London, 22. Januar 1975, Lot 120; österreichische Privatsammlung Literatur Ursula Härting, Frans Francken der Jüngere (1581–1642). Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Freren 1989, S. 357–59, Nr. 401 (als „Der geigende Tod“) Ursula Härting: Studien zur Kabinettmalerei des Frans Francken II. Hildesheim 1983, Nr. A306c (als „Der Tod als Verkünder der Vergänglichkeit“) Gutachten von Dr. Ursula Härting, Hamm, 16. Mai 2022, liegt bei. Expertise von Dr. Hans Herbst, Wien, 24. Mai 1976, liegt bei. Gutachten von Dr. Walther Bernt, München, 26. Februar 1976, liegt bei. ​€ 15.000–30.000

Den knochigen Fuß auf eine ablaufende Sanduhr gestützt, spielt der Tod in Gestalt eines Gerippes dem reichen Greis auf seiner Geige zum letzten Tanz auf. Im Versuch, das Unausweichliche hinauszuzögern, weist der Alte auf sein hochgelagertes, krankes Bein. Im rechten Hintergrund öffnet Francken durch einen Torbogen den Blick auf eine weitere Begebenheit, die ein offenbar früheres Zusammentreffen des Mannes mit dem Tod darstellt. Zu sehen ist ein junger Mann, wohl der Greis selbst in seiner Jugend, mit einem großen Federbusch auf dem Hut, der vor dem Tod steht, mit dem er einen Pakt auszuhandeln scheint. Das Motiv eines Mannes, der mit dem Tod zu verhandeln sucht, spielte auch in der zeitgenössischen Literatur eine große Rolle: Die 1495 verlegte Moral Elkerlyc, in welcher der Protagonist vergeblich versucht, den Tod zu bestechen, um sich eine Gnadenfrist zu erkaufen, war ein besonders populäres und erfolgreiches Theaterstück der Zeit. Auch der später von Johann Wolfgang von Goethe aufgegriffene Faust-Stoff verarbeitet diese Idee (zur Ikonographie vgl.: Ursula Härting, Frans Francken II. – un peintre étonnamment inventif, in: Ausst.-Kat. La Dynastie Francken, Cassel 2020/21, S. 39–54, besonders S. 47–48). Dieses beliebte zweifigurige Motiv ist von Frans Francken dem Jüngeren in verschiedenen Versionen bekannt (vgl. Ursula Härting, Frans Francken der Jüngere (1581–1642). Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Freren 1989, S. 357–360). In der vorliegenden Fassung sind der Alte und der zum Tanz aufspielende Tod näher aneinandergerückt als in anderen Versionen, sodass sich zwischen den einander anblickenden Gesichtern eine besondere Spannung aufbaut. Die Allegorie des mit dem Tod verhandelnden Reichen ist in mehrere mittelalterliche Traditionen eingebettet: auf der einen Seite die der Vanitas, eine Rüge der Eitelkeit, die daran erinnern soll, dass irdische Güter vergänglich und allein das Seelenheil von Bedeutung sei; auf der anderen Seite das sich seit dem 14. Jahrhundert verbreitende Thema des Totentanzes, in dem der Tod jeden ohne Unterscheidung mit sich nimmt, sowohl die Mächtigen als auch die Armen.


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106 Künstler des 17./18. Jahrhunderts Blumen in einer Glasvase (Pendants)​ Öl auf Leinwand; je 42 × 27 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 1.000–2.000


107 Christian Wilhelm Ernst Dietrich, genannt Dietricy (Weimar 1712–1774 Dresden) Südliche Landschaft mit Fischer an einem Ufer, 1740er Jahre​ Öl auf Leinwand; 83 × 131 cm Signiert und tls. undeutlich datiert rechts unten: Dietricy f / 174...

Die sanfte Modellierung der Landschaft mit den imposanten Felsformationen, den knorrigen, teils verschlungenen Baumstämmen, deren Äste ein zartes Blattwerk tragen, sprechen für Dietricys malerisches Können. Dabei sind die kleinen Staffagefigürchen in ihrer Zurückgenommenheit erzählerisches und belebendes Beiwerk. Besonders in seinem Werk „Felsige Landschaft mit einem Wasserfall“ (Wallraf-Richartz-Museum, Köln, Inv.-Nr. 2571) sind diese charakteristischen Schilderungen einer wildromantischen Umgebung vortrefflich ausgeführt. (vgl. Petra Schniewind Michel, Christian Wilhelm Ernst Dietrich genannt Dietricy. 1712–1774, München 2012, S. 109, Abb. 73).

Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.500–3.000

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108 Künstler des 18. Jahrhunderts Erzengel Michael bekämpft die Dämonen (wohl Entwurf zu einem Deckenfresko) ​ Öl auf Leinwand; 59 × 44 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 5.000–10.000


109 Österreichische Schule Hl. Joseph mit dem Christuskind, um 1730/40​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 78,5 × 62,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​€ 1.500–3.000

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110 Cornelis Jonson van Ceulen der Ältere zugeschrieben (London 1593–1661 Utrecht) Damen- und Herrenporträt mit Spitzenhaube, wohl um 1630/40​ Öl auf Kupfer; je 10,5 × 8 cm (Oval) Provenienz Christie's London, 17. März 1978, Lot 69 (als Cornelis Jonson van Ceulen); Privatsammlung, Deutschland Die Gemälde sind in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, den Haag (RKD) als Werke von Cornelis Jonson van Ceulen der Ältere mit einem Schwarzweiß-Foto dokumentiert. ​€ 5.000–10.000


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111 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) und

Hendrik van Balen Werkstatt (Antwerpen 1575–1632 Antwerpen) Diana und ihre Nymphe nach der Jagd, 1630er Jahre​ Öl auf Kupfer; parkettiert; 23 × 18 cm Links unten signiert: (I) Brueghel Provenienz Deutsche Privatsammlung; Lempertz, Köln, 14. November 2015, Lot 1452; österreichischer Privatbesitz Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 5. Oktober 2012, liegt bei. ​€ 35.000–70.000

Nahezu der gesamte Bildraum wird durch die nur von bunten Tüchern umspielten Figuren der Diana, mit dem Symbol der Mondsichel im Haar, und ihrer Nymphe eingenommen. Zu den Füßen der Göttin wurden Jagdbeute und ein roter Köcher mit Pfeil und Bogen drapiert. Eingebettet ist die Szene in eine locker ausgeführte Waldschlucht am Ufer eines Baches, die den Blick auf eine Lichtung mit dem kleinen Jagdhund eröffnet. Das Sujet der badenden Göttin mit ihrem Gefolge war im 16. bis 18. Jahrhundert allseits beliebt, bot es doch den Künstlern die Gelegenheit den nackten weiblichen Körper darzustellen und die mythologischen Erzählungen mittels idyllischer Landschaften zu vervollständigen. Wie Dr. Ertz in seinem Gutachten ausführt, ist vorliegendes Meisterstück das Resultat einer erfolgreichen Zusammenarbeit Jan Brueghels des Jüngeren und einem Maler aus der Werkstatt Hendrik van Balens. „Obwohl sich Jan an den Kompositionen des Vaters orientierte, gibt es für das (…) Gemälde keine direkte Vorlage, ist also eine eigenständige Komposition“ (vgl. Gutachten Ertz). Anregungen gab es zu Genüge; sowohl Jan Brueghel der Ältere als auch der Jüngere haben mit Hendrick van Balen das Motiv der Jagdgöttin in einer Waldlandschaft mehrmals aufgegriffen und umgesetzt: So findet sich eine ähnliche Landschaft mit einer treuen Dienerin Dianas ebenfalls in „Diana und Aktäon“ (Szépmüvészeti Muzeum, Budapest, Inv.-Nr. 552) von Jan Brueghel d. Ä. und Hendrick van Balen. Aber auch Jan Brueghel der Jüngere und Hendrick van Balen bzw. seine Werkstatt führten gemeinsam mehrere Male erfolggekrönte Diana-Darstellungen aus: z.B. „Heimkehr Dianas von der Jagd“ (Musée de la Chasse et de la Nature, Paris, Inv.-Nr. MR 1003) sowie „Diana und ihre Nymphe beim Bade“ (französischer Privatbesitz).


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112 Künstler des 18. Jahrhunderts Bildnis Kaiser Franz I. Stephan von Lothringen (1708–1765)​ Öl auf Leinwand; 61,5 × 42 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 1.500–3.000

113 Französische Schule Damenporträt, wohl 18. Jahrhundert​ Öl auf Holz; 48,5 × 37 cm Provenienz Privatbesitz, Deutschland ​€ 1.000–2.000


114 Künstler des 18. Jahrhunderts Supraporte mit musizierenden Kindern​ Pastell auf Papier auf Leinwand; 41,5 × 89 cm (geschwungene Form) Provenienz Privatbesitz, Deutschland ​€ 3.500–7.000 In duftig-leichter Pastelltechnik ist eine harmonische Szene dreier gemeinsam musizierender Kinder dargestellt. In einem mit blau marmorierten Tapeten ausgekleideten Raum sitzt ein festlich gekleidetes Mädchen am Klavier. Sie wendet sich den beiden hinter ihr platzierten Begleitern zu. Ein blonder Knabe spielt die Flöte, während neben ihm ein weiterer Knabe, in farbenfrohem, vornehmem Gewand und mit orientalisch anmutender Kopfbedeckung ausgestattet, am Violoncello sitzt. Das Zusammenspiel der Kinder strahlt eine Atmosphäre friedvoller Heiterkeit aus, welche auch in der feinen Farbgestaltung des Pastells Ausdruck findet. Die Darstellung ist in einen geschwungenen Rahmen eingefasst.

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115 Frans de Momper (Antwerpen 1603–1660 Antwerpen) Reißender Gebirgsfluss mit zerbrochener Holzbrücke, späte 1630er Jahre​ Öl auf Leinwand; 88,5 × 100,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 12. Oktober 2020, liegt bei. ​€ 7.000–12.000

Ein Sonnenstrahl trifft in warmen Tönen von links auf die Felsformationen und kündigt das Ende eines Gewitters an. Der vergehende Sturm hat das wohl einst friedliche Gewässer nun zu einem tosenden Fluss geformt und die Holzbrücke mit sich gerissen. Reisende mit Maultieren bahnen sich nichts ahnend den durch das Bild windenden Weg. Der in Trümmern liegende Übergang verhindert jedoch das Weiterkommen. Sowohl die dramatische Ausleuchtung des unwegsamen Geländes als auch die großzügige Wiedergabe des Naturschauspiels und die flüchtige Staffage, lassen die Nähe zum Œuvre seines Onkels Josse de Momper (1564–1635) erkennen. Charakteristisch sind eine sehr flüssige Malerei und eine monochrome Farbgestaltung, die in sich verschmelzende Übergänge in der Landschaft und dadurch ein stimmiges Raumgefühl ermöglichen. Hier sind die tonalen Kompositionen Jan van Goyens (1596–1656) oder Hercules Seghers (1590–1638) zu nennen, welche Frans de Momper ebenfalls beeinflussten. Der Künstler entwickelte seine Naturdarstellungen jedoch weiter: „Diese Gebirgslandschaft, die vom Vorbild Josses nur Anregungen aufnimmt, um Eigenes zu gestalten, ist eine völlig eigenständige Interpretation. Obwohl das Werk dieses Malers noch nicht in seiner Gesamtheit erfasst ist, zeigt sich auch an diesem Bild, dass Frans einer der malerischsten Künstler ist, dessen Perspektive und Größenverhältnisse sich nicht an der Realität, sondern an den künstlerischen Absichten wie der Allusion an die im Thema symbolisierte Vanitas-Allegorie der Brücke messen lassen“ (vgl. Gutachten Dr. Ertz).


116 Christoph Jacobsz. van der Lamen Umkreis (Antwerpen/Brüssel 1606/07–1651/52 Antwerpen) Elegante Gesellschaft musizierend auf einer Terrasse​ Öl auf Holz; parkettiert; 45,5 × 58 cm Provenienz Privatsammlung, Deutschland ​€ 3.500–7.000

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117

118

Flämischer Meister

Joseph Orient zugeschrieben

Im Gespräch vor einem Dorf, um 1700​ Öl auf Holz; 18 × 23 cm

(Purbach 1677–1747 Wien)

Provenienz europäischer Privatbesitz ​€ 1.000–2.000

Landschaft mit Blick in ein Tal​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 35 × 43 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 1.000–2.000


119 Marc Baets (tätig in Antwerpen um 1700–1749) Dorf an einem Fluss mit Figurenstaffage​ Öl auf Holz; 24 × 33 cm Provenienz europäischer Privatbesitz ​€ 1.500–3.000

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120 Peter Paul Rubens Umkreis (Siegen 1577–1640 Antwerpen) Bildnis eines Herren in schwarzem Gewand und weißem Kragen​ Öl auf Holz; 62,5 × 49 cm Rückseitig mittig Brandzeichen der Stadt Antwerpen (Hände und Burg) sowie das Monogramm des Plattenherstellers Michiel Vriendt (MV in Ligatur) und der Buchstabe A Provenienz Sir Francis Cook, erster Baronet (1817–1901), Doughty House, Richmond, Surrey; The Trustees of the Cook Settlement, 1939; Christie’s, London, 13. April 1984, Lot 37; Christie's, London, 2. November 2001, Lot 16 (als Peter Paul Rubens Umkreis); österreichischer Privatbesitz Ausstellungen 1899–1900, London, New Gallery, Nr. 109 (als ein Porträt von Nicolaes Rockox (1560–1640)); 1964–1982, Manchester, City Art Gallery (als Leihgabe) Literatur Abridged catalogue of the pictures at Doughty House, Richmond. Belonging to Sir Frederick Cook, Bart., M.P., Visconde de Monserrate, London 1903, S. 37, Nr. 211 (als „Portrait of Nicolas Rockox, Burgomaster of Antwerp. By Rubens, or more probably Van Dyck“); Herbert Cook (Hg.)/J. O. Kronig, A catalogue of the paintings at the Doughty House Richmond & elsewhere in the collection of Sir Frederick Cook BT Visconde de Monserrate, Bd. II Dutch and Flemish Schools, London 1914, Nr. 329 mit SW-Abb. (als Peter Paul Rubens, „Portrait of a Gentleman“); Maurice Walter Brockwell, Abridged catalogue of the pictures at Doughty House , Richmond 1932, S. 47 (als „Sir Peter Paul Rubens“, inkorrekt beschrieben als abgebildet) ​€ 25.000–50.000

Das vorliegende Gemälde befand sich im 19. Jahrhundert im Besitz von Sir Francis Cook. Dieser hatte sich in der Textilbranche ein Vermögen erwirtschaftet und finanzierte damit den Auf bau seiner hauptsächlich zwischen 1855 und 1870 zusammengetragenen Kunstsammlung, welche neben Gemälden auch hochkarätige antike Skulpturen beinhaltete. Bereits 1822 wurde die Komposition von Andrew Geddes (1783–1844) seitenverkehrt gestochen und galt ehemals als Bildnis des langjährigen Antwerpener Bürgermeisters und Rubensförderer Nicolaas Rockox (1560–1640) (vgl. Campbell Dodgson, The Etchings of Sir David Wilkie & Andrew Geddes, London, 1932, 45.IV). Trotz der malerisch expressiven Handschrift und der herausragenden Qualität konnte das Bildnis bislang jedoch keinem Künstler aus Rubens' Werkstatt oder dessen Umkreis zugewiesen werden. Neben stilistischen Merkmalen, dass der Künstler des vorliegenden Werkes bestens vertraut mit dem Schaffen des großen Meisters sein musste, verweist auch die verwendete Holztafel des Antwerpener Plattenherstellers Michiel Vriendt (um 1590–1637) auf einen zeitlich und örtlich nahen Entstehungskontext.



121 Jacopo Negretti, genannt Palma il Giovane, Werkstatt (Venedig um 1548–1628 Venedig) Vulkan überrascht Venus und Mars, um 1590​ Öl auf Leinwand; 72 × 168 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 10.000–20.000

Neben Porträts und christlichen Themen war Palma il Giovane, der Großneffe Jacopo Negrettis, Palma il Vecchio (1480–1528), besonders auf mythologische Szenen spezialisiert. Aus einer der großen traditionellen Künstlerfamilien stammend, galt er nach Tintorettos Tod im Jahre 1594 als einer der führenden Meister Venedigs. Eines der in seinem Œuvre wiederkehrenden Themen ist die Darstellung von „Venus und Mars“. Das Liebesspiel der Göttin Venus mit dem Kriegsgott Mars, ihrem Geliebten, war in dieser Zeit ein überaus beliebtes erotisierendes, aber auch die Moral bedienendes Sujet. So stellt auch vorliegendes Gemälde das eng umschlungene, halbnackte Paar in den Mittelpunkt. Es zeigt jedoch auch links, ganz am Bildrand, Vulkan, den gehörnten Ehemann der Venus, durch die Vorhänge des Liebeslagers blickend dar. Ein weiterer Helfer dieses eigentlich im Verborgenen zu geschehenen Aktes ist der Putto vor dem Landschaftsausblick rechts, welcher Mars hilft, sich so schnell wie möglich seiner Kleidung und Rüstung zu entledigen. Vorliegende Komposition war aufgrund des strengen Querformats wohl ursprünglich als Supraporte geschaffen worden. Sie zeigt besondere Nähe zu Palma il Giovanes um 1590 datiertes Werk „Mars und Venus“ in der National Gallery, London (Inv.-Nr. 1866).


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122 Giandomenico Tiepolo zugeschrieben (Venedig 1727–1804 Venedig) Bildnis eines Orientalen​ Öl auf Leinwand; 56 × 48 cm geschnitzer Rahmen des 18. Jahrhunderts, welcher die Groteskenbrosche auf der Schulter des Dargestellten mehrfach wiederaufnimmt Provenienz Galerie Fischer Auktionen, Luzern, 12. November 2008, Lot 01138 (dort ein Gutachten von Ludwig Meyer, München, März 2006, als Giandomenico Tiepolo, angeführt); österreichischer Privatbesitz ​€ 25.000–50.000

Detail Rahmen

Detail

Das vorliegende Bildnis ist verbunden mit der berühmten Serie von Philosophen, Orientalen und weisen Männern, die von Giambattista Tiepolo (1696–1770) und seinen Söhnen Giandomenico und Lorenzo gemalt wurden. Als Schlüsseldokument für diese Reihe von Gemälden dient eine Serie von Radierungen, welche in den Jahren 1757–58, nahe der Entstehungszeit der prototypischen Gemälde, von Giandomenico ausgeführt, aber erst ab 1770 unter dem Titel „Raccolta di teste numero trenta dipinte Dal Sig.r Gio: Batta Tiepolo, Pittore Veneto…Incise da Gio. Domenico suo Figlio“ in zwei Bänden veröffentlicht wurden. Es ist anzunehmen, dass dieses Gesamtprojekt für das geschäftige und eng verbundene Familienatelier Tiepolo von großem gemeinsamem Interesse war. Viele der Drucke Giandomenicos können mit spezifischen Vorbildern, prototypischen Gemälden oder Zeichnungen in Verbindung gebracht werden. Für den Typus dieses alten, in Meditation versunkenen Orientalen mit dem fellbesetzten Mantel existieren verschiedene Versionen, die wohl bekannteste in der Sammlung Rusconi in Triest. (Massimo Gemin/Filippo Pedrocco, Giambattista Tiepolo. Leben und Werk, München 1995, Kat.Nr. 54) Das vorliegende Gemälde entspricht in der Ausrichtung Giandomenicos Radierung, sowie auch in der Kompaktheit der Figur, welche in unserer Darstellung durch die horizontale Erweiterung noch gesteigert ist.



123 Italienische Schule Der Hl. Hieronymus, 18. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; 94 × 70 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 2.000–4.000

124 Künstler des 18. Jahrhunderts Christus im Garten Gethsemane​ Öl auf Leinwand; 72 × 55,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 1.500–3.000


125 Michel Angelo Unterberger Umkreis (Cavalese 1695–1758 Wien) Die Erscheinung des Jesuskindes und der Muttergottes vor dem hl. Antonius von Padua​ Öl auf Leinwand; 68 × 39,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.000–2.000 Vorliegende Darstellung des hl. Antonius, dem Madonna und das Christuskind erscheinen, folgt in Komposition, Form und Farbgebung dem um 1744 für den Wiener Stephansdom gefertigten Gemälde von Michel Angelo Unterberger, welches bis 1873 als Altarbild fungierte und sich heute im Erzbischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Wien befindet. Neben der eigenhändigen Ölskizze (Inv.-Nr. 27(180)) in der Gemäldesammlung der Magnifica Comunità, Cavalese, sind noch weitere Fassungen dieser Antonius-Erzählung von anderer Hand bekannt (vgl. Johann Kronbichler, Michael Angelo Unterberger. 1695–1758, Ausstellungskatalog, Dommuseum zu Salzburg / Castello del Buonconsiglio, Trient / Palazzo Riccabona, Cavalese, Salzburg 1995, S. 199, Nr. G 44–45, S. 58f., Abb. 43, 44). Die Komposition war bei den Zeitgenossen beliebt und wurde von verschiedenen Malern aufgegriffen.

126 Künstler des 18. Jahrhunderts Die Heilige Familie​ Öl auf Leinwand; 63 × 49 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 1.000–2.000

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127 Domenico Zampieri, genannt Domenichino, Nachfolger (Bologna 1581–1641 Neapel) Der Schutzengel​ Öl auf Leinwand; 121 × 95 cm Bezeichnet unten links: DOM.ZAMPERIUS / BON.F.A.MDCXV Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten Prof. Dr. Robert Eigenberger, Akademie der Bildenden Künste Wien, April 1957, als eigenhändiges Werk Domenichinos liegt bei (in Kopie). ​€ 10.000–20.000

Das Urbild unseres Gemäldes ist das bedeutende Werk Domenichinos im Museo di Capodimonte, Neapel (Öl auf Leinwand, 249 x 210 cm). Erstmalig wird das Neapler Gemälde von dem italienischen Kunsttheoretiker Giovanni Pietro Bellori (1613–1696) im Jahre 1672 erwähnt. Er berichtet, dass sich in der Kirche von San Francesco in Palermo ein Gemälde Domenichinos befinde, das einen Schutzengel zeigt, der eine Seele – dargestellt als ein andächtiges junges Mädchen mit zum Himmel gefalteten Händen – mit einem Schild vor dem lauernden Teufel beschützt und zu Gottvater über ihm hinweist. Wie Robert Spear in seinem Werkverzeichnis darlegt, soll eine vorbereitende Zeichnung zu dem Neapler Gemälde, Belloris Aussage, dass im Ursprungszustand eine Gottvater-Darstellung noch über dem Schutzengel schwebte, unterstreichen. Wie er weiter feststellt, wurde dem Gemälde wohl noch im 17. Jahrhundert die obere Partie abgenommen, so dass die gesamte Partie über dem Engel eine frühe Ersetzung sein muss. Die Umgestaltung des Urgemäldes muss laut Spear anscheinend vor 1708 geschehen sein, da sich eine von Jan Weenix signierte und in dieses Jahr datierte Kopie in der Princeton R. Ford Sammlung erhalten hat (vgl. Robert E. Spear, Domenichino, New Haven 1982, WVZ Nr. 45, Abb. 158). Unser Gemälde zeigt die heute in Neapel befindliche Komposition, weicht jedoch nicht nur in der Größe, sondern auch in einigen Details ab. So sind beispielsweise Unterschiede in der Gestaltung des unteren Bildrandes erkennbar, wie auch eine leichte Verschiebung in der Anordnung der vor dem Grabmal liegenden antiken Versatzstücke. Der Landschaftsausblick am rechten Bildrand erfährt eine leichte Variation und gerade die obere, am Neapler Bild ersetzte Partie, zeigt am links ins Bild ragenden Baum und dem lichtdurchfluteten Himmelsbereich gestalterische Unterschiede. Die charakteristisch-stimmige Malweise und die diffizil an das kleinere Format angepasste Komposition sprechen für eine Wiederholung des Neapler Gemäldes von höchster Qualität.


128 Künstler um 1800 Madonna mit Kind​ Öl auf Leinwand; 73 × 59,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 2.000–4.000

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129 Italienische Schule Madonna mit Kind, 17./18. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; 61,5 × 43 cm (Oval) Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 2.000–4.000


130 Joseph Adam von Mölk (Wien 1718–1794 Wien) Martyrium der Heiligen Katharina​ Öl auf Leinwand; 67 × 36,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Wir danken Herrn Dr. Johann Kronbichler für die Besichtigung des Gemäldes im Original und seine Hilfe bei der Katalogisierung. ​€ 1.500–3.000

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Joseph Adam von Mölks Darstellung des Martyriums folgt in reduzierter Form dem großformatigen Altargemälde (490 x 250 cm) von Martin Knoller (1725–1804) am dritten nördlichen Seitenaltar in der Benediktinerabteikirche in Ettal, Tirol, welches 1763 als Schenkung von Graf von Firmian dem Kloster überreicht wurde (vgl. Edgar Baumgartl, Martin Knoller. 1725–1804. Malerei zwischen Spätbarock und Klassizismus in Österreich, Italien und Süddeutschland, München/ Berlin 2004, S. 251, Nr. A 5a, S. 164a, Taf. 36a). Allem Anschein nach hat der in Tirol arbeitende Künstler die Heiligendarstellung gekannt und danach gemalt.

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131 Vincenzo Chilone (Venedig 1758–1838 Venedig) Blick auf den Dogenpalast in Venedig, um 1780​ Öl auf Leinwand; 54 × 84 cm Provenienz italienische Privatsammlung Gutachten von Dario Succi, Gorizia, liegt bei. ​€ 25.000–50.000

Vincenzo Chilone gilt als einer der letzten berühmten Vertreter, der die glanzvolle Ära der venezianischen Vedutenmalerei des 18. Jahrhunderts repräsentiert. Sein Blick auf die Mole des Markusbeckens stellt selbstverständlich den Dogenpalast und die dahinterliegende Spitze des Doms ins Zentrum. Dieser ist rechts durch die sogenannte Seufzerbrücke („Ponte dei Sospiri“) über den Rio di Palazzo mit dem ehemals als Gefängnis erbauten „Palazzo delle Prigioni“ verbunden. Dem Ufer in den Hintergrund folgend sind die beiden berühmten San Teodoro und San Marco gewidmeten Säulen vor der Bibliothek und dem Zecca-Palast positioniert. Das Gemälde dokumentiert jedoch auch den historischen Anblick Venedigs mit den noch weiter im Hintergrund liegenden großen Kornspeichern („Granai di Terranova“), welche zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen wurden. Wie Dario Succi betont, zeichnet sich das vorliegende Gemälde besonders durch die genaue Beschreibung der architektonischen Gegebenheiten und durch seine diffuse Leuchtkraft aus, welche nur durch ein samtiges Halblicht an der Schattenseite des Dogenpalastes und an der Fassade der Bibliothek unterbrochen wird. Die durch zahlreiche Menschen und Gondeln belebte Szenerie wird von ihm in Chilones Frühzeit um 1780 datiert, in welcher der Künstler noch stark unter dem Einfluss der Malerei Canalettos (1697–1768) stand.


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132 Johann Baptist Lampi der Ältere Umkreis (Romeno 1751–1830 Wien) Herren- und Damenporträt (Paar), um 1790​ Öl auf Leinwand; je 72,5 × 55,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 1.500–3.000


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133 Peter Paul Rubens Nachfolger (Siegen 1577–1640 Antwerpen) Der Liebesgarten, 19. Jahrhundert​ Öl auf Leinwand; 93,5 × 126 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 6.000–12.000

In mehreren Studien vorbereitet, gilt das Gemälde „Der Lustgarten“ oder „Liebesgarten“ von Peter Paul Rubens als eine der berühmtesten Gesellschaftsszenen des Antwerpener Malerfürsten. Das um 1630–35 zu datierende monumentale Hauptwerk (Öl auf Leinwand, 199 x 286 cm, Inv.-Nr. P001690) ist gegenwärtig im Madrider Museo del Prado ausgestellt. Die intime Gartenszene mit den einander vertraut zugewandten Paaren, der Schar von Putten und der alles überragenden Venus in einer sinnlichen Atmosphäre kann als Zeugnis der Verbindung zwischen Peter Paul Rubens und seiner Ehefrau Hélène Fourment selbst gesehen werden. Die Komposition wurde in mehreren Fassungen und Wiederholungen, teils mit unterschiedlichen Abweichungen, ausgeführt. Die bekanntesten Versionen befinden sich in Waddesdon Manor, Aylesbury/Buckinghamshire (Nr. 3541) und in der Dresdner Gemäldegalerie (siehe Wolfgang Burchard, The 'Garden of Love' by Rubens, in: The Burlington Magazine 105, Nr. 727 (1963), S. 428–426). Vorliegendes Gemälde steht diesen beiden Umsetzungen beispielsweise in der Anzahl der höfischen Figuren sowie der Architektur- und Landschaftsgestaltung mit der aufrechtstehenden Venus-Statue besonders nahe.


134 Henry Pierce Bone (London 1779–1855 London) Bildnis Karl Ludwig I., Kurfürst von der Pfalz (1617–1680), 1837​ Emaille-Malerei auf Metall; 21 × 16,8 cm Rückseitig handschriftlich datiert und bezeichnet: Prince Rupert / London Oct. 1837. Painted for J. S. Ord. Esq. by / Henry Pierce Bone Enamel Painter of the Queen / Dowager & her R.H. the Duchess of Kent. From the / Original by Vandyck in the Collection of the Earl of / Craven, Combe Abbey / Warwickshire. / P. M. / L. B. Rückseitig auf Etikett handschriftlich (tls. unleserlich) bezeichnet: Prince Maurice / not Prince Rupert as stated by Bone... Provenienz vom Künstler gemalt für J. S. Ord. Esq.; wohl Versteigerung seiner Sammlung „Catalogue of the superb library, valuable collection of pictures and enamels, elegant plate and choice wines of J. P. Ord, Esq.“, durch B. Payne, Leicester, 26. - 28. Juni 1843; Privatsammlung, Deutschland ​€ 2.500–5.000

Das vorliegende Dreiviertelporträt präsentiert Karl I. Ludwig von der Pfalz (1617–1680) als jungen, stattlichen Mann. Die Komposition entspricht jener bekannten ganzfigurigen Darstellung des Kurfürsten von Anthonies van Dyck, welche sich in New Yorker Privatbesitz befindet (vgl. Susan J. Barnes u.a., Van Dyck. A complete catalogue of the paintings, New Haven/London 2004, S. 487, Nr. IV.71) und in mehreren Wiederholungen von der Van Dycker Werkstatt verbildlicht wurde (siehe National Gallery, London, Inv.-Nr. NG6364). Sowohl das vorliegende Gemälde als auch das ganzfigurige Original Van Dycks wurden noch im 19. Jahrhundert irrig als Bildnisse seines, knapp zwei Jahre jüngeren Bruders Rupert (1619–1682) identifiziert. Van Dyck hat von diesem ebenfalls ein Standporträt gefertigt (vgl. National Gallery, London, Inv.-Nr. NG6363).

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135 Carl Andreas Ruthart Umkreis (Danzig um 1630-nach 1703 L'Aquila) Wildkatzen bei der Jagd (Pendants)​ Öl auf Leinwand; je 69 × 55 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 8.000–16.000

Die beiden vorliegenden Gemälde sind vergleichbar mit einem Gemälde Rutharts, welches Raubkatzen in einer felsigen Landschaft beim Kampf um einen erbeuteten Hirsch zeigt. (vgl. Gianluca Bocchi, Ulisse Bocchi, Pittori di natura morta a Roma. Artisti stranieri 1630– 1750, Viadana 2005 , S. 112, Nr. CR. 14 (Farbabb.))


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136 Künstler des 18. Jahrhunderts Junger Mann mit Hut​ Öl auf Leinwand; ungerahmt; 48 × 34,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 1.000–2.000

137 Frans Hals Nachfolger (Antwerpen 1580–1666 Haarlem) Bildnis eines Trinkers​ Öl auf Leinwand; 57 × 45 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 2.000–4.000


138 Heinrich Friedrich Füger Umkreis (Heilbronn 1751–1818 Wien) Herrenporträt​ Öl auf Leinwand; 76,5 × 64 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 2.000–4.000

139 Thomas Gainsborough Nachfolger (Sudbury 1727–1788 London) Mrs. Richard Brinsley Sheridan​ Öl auf Leinwand; 61 × 50 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 1.500–3.000

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140 Mathys Schoevaerdts (Brüssel 1655–1717 Brüssel) Dorfplatz mit Markttreiben, erstes Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts​ Öl auf Leinwand; 38 × 50,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 18. Juli 2020, liegt bei. ​€ 4.000–8.000

Mathys Schoevaerdts wurde 1682 Schüler des Landschaftsmalers Adam Frans Boudewijns in Brüssel. Ab 1692 erfuhr er sodann die Krönung seiner künstlerischen Lauf bahn und stieg als Dekan in die Brüsseler St. Lukas-Malergilde auf. Seine ausstaffierten Stadtansichten und Landschaften stehen noch ganz unter dem Einfluss seines großen Vorbildes Jan Brueghel dem Älteren. „Als einer der wenigen flämischen Künstler, die sowohl Landschaften als auch Figuren malen konnte, wurde er z. B. von Jacques d’Arthois oder seinem Lehrer Baudewyns gebeten, Figuren als Staffage in deren Landschaft hinein zu malen (…)“. (vgl. Gutachten Dr. Ertz) Bevorzugt stellte er einfache Figuren in genrehaften Szenen dar, die sich in eine weit in die Tiefe erstreckende Landschaft einbetten. Überzeugend übermittelte Schoevaerdts in unserem Gemälde den Alltag der Landbevölkerung in einer idealen Umgebung, die der flämisch orientierten Landschaftstradition treu bleibt. Dabei wurde auch hier besonderes Augenmerk auf die erzählerischen Details der Figuren, Werkzeuge, Waren, Nutztiere und Häuser gelegt.


141 Annibale Carracci Nachfolger (Bologna 1560–1609 Rom) Susanna und die beiden Alten​ Öl auf Leinwand; 105 × 105,5 cm

Das Gemälde folgt einem Kupferstich von Annibale Carracci aus der Zeit um 1590–95 (u.a. in der National Gallery, Washington D.C., Inv.-Nr. 1976.48.1). Das vielfach dargestellte biblische Motiv der badenden Susanna, welche von zwei Richtern bedrängt wird, erreicht in der vorliegenden Komposition durch die nahsichtige, fast voyeuristische, Perspektive eine besondere Spannung.

Provenienz Privatbesitz, Österreich ​€ 1.000–2.000

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142 Künstler des 18. Jahrhunderts Zwei Damenporträts (Paar)​ Pastell auf Papier auf Karton; je 40 × 32 cm Teilweise undeutlich signiert rechts bzw. mittig unten: J. Klüber bzw. J. Barret (?) Beide rechts oben ein Wappen Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.500–3.000


143 Künstler des 18. Jahrhunderts Bauer, Kaiser und Papst – „O Gott! Wen Du nicht woll'st und ich nichts thät – Ihr beide nichts zu Essen hät.“​ Öl auf Leinwand (ohne Keilrahmen); Bildfläche: 70 × 58 cm Leinwand: 74 × 61 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Karl Dinklage, Geschichte der Kärntner Landwirtschaft, Klagenfurt 1966, S. XXXI, Nr. 60 (Abb.) Wener Drobesch/Claudia Fräss-Ehrfeld (Hgg.), Die Bauern werden frei. Innerösterreichs Landwirtschaft zwischen Beharren und Modernisierung im frühen 19. Jahrhundert, Klagenfurt 2007, Deckblatt (Farbabb.) ​€ 5.000–10.000 Die Hierarchie der drei Stände, an dessen unterster Stufe die Bauern stünden, wurde über Jahrhunderte in mittelalterlichen Darstellungen verbildlicht. Diese Ständelehre fundierte ideologisch die seit dem frühen Mittelalter geltende Feudalordnung. Im 18. Jahrhundert begann diese Vorstellung der „gottgewollten Ordnung“ zusehends zu bröckeln und ein neues Selbstbewusstsein der Bauern erstarkte, was auch in den neu entwickelten Motiven der bildenden Kunst abzulesen ist. Der sozialkritische Inhalt des vorliegenden „ironischen“ Dreiständebildes wird durch die, den Figuren zugeordneten, Sprüche zum Ausdruck gebracht. Während beim Papst zu lesen ist: „Ich mit meiner Lehr hab viele 1000 Menschen belehrt.“, ist dem Kaiser zugeordnet: „Und Ich mit meiner Macht hab soviel Länder und Leut an mich gebracht.“ Der kniende Bauer wendet sich jedoch direkt an den oben dargestellten Herrgott und entgegnet den beiden mächtigen Herren souverän: „O Gott! Wen Du nicht woll'st und ich nichts thät – Ihr beide nichts zu Essen hät.“. Diese moralische Überlegenheit des einfachen Arbeiters über die Potentaten ist ein Motiv der ständekritischen Idee, die sich noch bis ins 20. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute.

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Rückseite

144 Künstler des 15. Jahrhunderts Einzelblatt aus einem Graduale mit großer historisierter P Initiale, Deutsch, 2. Hälfte 15. Jahrhundert​ Tempera, Feder und Goldhöhung auf Pergament; ungerahmt; 66,3 × 44,7 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​€ 2.500–5.000

Tempera, Feder und Goldhöhung mit lateinischer Handschrift. Text („Puer natus est nobis et filius datus est nobis“) und Neumen des Introitus der Messe am Weihnachtsfest. Große historisierte Bildinitiale (24,5 x 24 cm) „P“ mit Darstellung der Geburt Christi. Textura in schwarzbrauner Tinte, Quadratnotation auf jeweils vier roten Linien. Recto fünf Zeilen und am unteren Rand Bordüre mit Blumenornamenten, verso sechs Zeilen.


145 Italienischer Meister Madonna mit Kind auf einer Wiese flankiert von Engeln, wohl 15. Jahrhundert​ Tempera und Gold auf Holz; 56 × 43 cm Provenienz 1973 erworben im Dorotheum, Wien; österreichischer Privatbesitz ​€ 8.000–16.000

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146 In der Art der Sieneser Schule Madonna mit Kind, begleitet von musizierenden Engeln, wohl 19./20. Jahrhundert​ Tempera und Gold auf Holz; ungerahmt; 48,5 × 33 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​€ 1.500–3.000


147 Leonardo Da Vinci Schule (Vinci 1452–1519 Schloß Cloux) Kopfstudie, wohl 16. Jahrhundert​ Feder in Braun auf Papier; ungerahmt; 6,2 × 4,6 cm Rückseitig handschriftlicher Besitzvermerk: C. Wiesböck (Lugt 2576); rückseitig Sammlungsstempel Carl König (Lugt 583); rückseitig handschriftlich bezeichnet: L. d. Vinci Provenienz Sammlung Carl Wiesböck, Wien; Sammlung Carl König, Wien; Versteigerung Gilhofer & Ranschburg, Wien, 11.–12. Mai 1917, Nr. 251 (als Leonardo da Vinci), S. 64 (SW-Abb.); Sammlung Franz von Matsch (1861–1942), Wien; im Erbgang an dessen Töchter Theresie von Matsch und Hilde von Matsch; österreichische Privatsammlung

Originalgröße

Schreiben von A. E. Popham, London, 10. September 1954, liegt bei: „(...) looks to me not far from Niccòlo dell'Abbate (...)“. ​€ 2.500–5.000

148 Österreichischer Künstler Darbringung im Tempel, 18. Jahrhundert​ Feder in Braun auf Papier, laviert; ungerahmt; 43 × 30 cm Rückseitig männliche Figurenstudie, Kreide in Rot Rückseitig mit Bleistift bezeichnet: Tintoretto Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 800–1.500

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149

150

Venezianische Schule

Venezianische Schule

Venezianische Ansicht, 18. Jahrhundert​ Feder in Braun auf Papier, laviert; 17 × 22,5 cm

San Giorgio Maggiore, 18. Jahrhundert​ Feder in Braun auf Papier, laviert, aufkaschiert; 13,5 × 20 cm

Provenienz Sammlung Frank Morini, New York; österreichischer Privatbesitz ​€ 1.000–2.000

Provenienz Sammlung Frank Morini, New York; österreichischer Privatbesitz ​€ 1.000–2.000


151 Saverio Xavier della Gatta (tätig in Neapel 1777–1829) Ansicht von Neapel („Napoli dallo scoglio di Frisio a Posillipo“)​ Gouache auf Papier; ungerahmt; 34 × 52 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: Xav. S (hochgestellt) Gatta Betitelt auf dem Passepartout mittig unten: Napoli dallo scoglio di Frisio a Posillipo Provenienz österreichischer Privatbesitz ​€ 3.000–6.000

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Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Homepage www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. Geschäftsordnung Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäfts­ordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäfts­ ordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder E-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. Schätzpreise Im Katalog sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meist­boterwartungen der zuständigen Experten dar. Mindestverkaufspreis (Limit) Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, das ihnen gehörende Kunstwerk nicht unter einem bestimmten (Mindest-)Verkaufspreis zuzuschlagen. Dieser Preis (= „Limit“) entspricht meist dem in den Katalogen an­­­ge­­­gebenen unteren Schätzwert, er kann aber in Ausnahmefällen auch darüber liegen. Echtheitsgarantie Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunst­objekte erfolgt durch Experten des Auktions­hauses. Das Auktionshaus steht innerhalb von zwei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit und somit dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. Katalogangaben Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Experten ausgeforscht haben. Das Auktions­haus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser An­­ga­ben keine Gewähr. Ausrufpreis und Zuschlag Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. vom letzten Angebot ausgehend. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. Kaufpreis Bei Kunstobjekten, die der Differenzbesteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käufer­ provision von 28 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuer­ung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 24 % und zu­züg­l­ ich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei € 500.000 übersteigenden Meistboten wird eine Käufer­provision von 20 % (Differenz­besteuerung) bzw. 17 % (Normalbesteuerung) für den € 500.000 übersteigenden Betrag verrechnet. Folgerecht Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsab­gabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000, 0,5 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe.

Kaufaufträge Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge ab­geben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. Telefonische Gebote Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. Online Bidding Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinn­ gemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. Gerichtsstand, Rechtswahl Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart. Versicherung Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist der Kaufpreis. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer dies dem Auktionshaus aufgetragen hat. Einfuhr, Ausfuhr Für die Ausfuhr von Kunstgegenständen aus Österreich ist unter Umständen eine Genehmigung des Bundesdenkmalamtes nötig. Das Auktionshaus beschafft solche Genehmigungen nur auf besonderen Wunsch des Käufers und gegen Bezahlung der damit verbundenen Kosten. Bei Objekten, die dem Artenschutz unterliegende Bestandteile toter Lebewesen aufweisen, können wir keine Gewähr dafür übernehmen, dass sie aus Österreich exportiert oder in andere Länder importiert werden dürfen. Wir sind aber auf Wunsch unserer Kunden und gegen Kostenersatz bereit, für sie Verfahren zur Genehmigung der Ausfuhr/Einfuhr zu führen.


Conditions of Auction Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our homepage www.imkinsky.com. By request we will also send the rules of procedure to you. Rules of Business Auctions are conducted according to the conditions of sale as set down by Auktionshaus im Kinsky GmbH. The rules of business are available for viewing at the auction house, and can be requested by post or email (office@imkinsky.com), they can also be found on our website: www.imkinsky.com. Estimates In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. Reserve (Limit) Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their object beneath a certain price. This price (= reserve/limit) usually matches the lower estimate, but in special situations can also surpass it. Guarantee of Authenticity The valuation, as well as technical classification and des­cription of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for two years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. Catalogue Descriptions Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manu­facture­etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky cannot be held re­sponsible for the verification of these descriptions. Starting price & Hammer price The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the starting price, or from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). Purchase Price For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consists of the hammer price plus the buyer’s commission of 28%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus buyer’s commission of 24%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of € 500,000 we will charge a commission of 20% (margin taxation) or 17% (normal taxation). Droit de suite Objects marked with an asterisk* in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50,000, 3% of the next € 150,000, 1% of the next € 150,000, 0.5% of the next € 150,000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500,000), but not exceeding a total sum of € 12,500. Droit de suite does not apply to ­highest bids below € 2,500.

Order bids Interested parties may also submit written absentee orders or bid by telephone or instruct the broker to bid. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. Telephone bids We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. Online Bidding Interested parties can participate in the auction also via the Internet. The regulations of Auktionshaus im Kinsky shall be applicable. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. Governing Law and jurisdiction The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna. Insurance All the art objects are insured. The insurance value is the purchase price. The res­ponsibility of the auction house lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if there is an order from the purchaser to do so. Import/Export Some works of art may be exported from Austria with the permission of the Federal Monuments Office only. The auction house shall obtain such permissions only by special request of the buyer and after payment of the costs involved. In the case of objects containing components of dead organisms that are subject to species protection, we cannot guarantee that they may be exported from Austria or imported into other countries. However, at the request of our customers and against reimbursement of costs, we are prepared to conduct export/ import licensing procedures on their behalf.


Gebühren für Käufer

Gebühren für Verkäufer

Käuferprovision Bei Differenzbesteuerung bis € 500.000 28 % vom Meistbot, für den € 500.000 übersteigenden Betrag 20 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten.

Verkäuferprovision Bei einem Mindestverkaufspreis bis € 5.000 25 % über € 5.000 15 % inkl. USt bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung

Bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) bis € 500.000 24 % vom Meistbot, für den € 500.000 über­­ steigenden Betrag 17 % vom Meistbot. Zuzüglich 13 % USt bei Gemälden bzw. 20 % USt bei Antiquitäten. Werden die Kunstwerke ins Nicht-EU Ausland verbracht und Exportpapiere werden vorgelegt, ist der Kauf umsatzsteuerfrei. Käuferprovision für Untergebote nach der Auktion (Nachverkauf) Bei Geboten unter dem Mindestverkaufspreis (Limit) beträgt die Provision 35 % des Untergebots. Folgerecht Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folge­rechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. Gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke werden vier Wochen nach der Auktion auf Gefahr und Kosten des Käufers, unversichert, eingelagert oder an eine Spedition ausgelagert. Verzugszinsen * 12 % pro Jahr des Meistbotes (ab dem 9. Tag nach der Auktion). Versicherung Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktions­ hauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. Sensalgebühr 1,2 % vom Meistbot * Verrechnung ab dem 9. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.

Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis € 100 für halbe Seite € 200 für ganzseitige Abbildung € 300 für doppelseitige Abbildung € 600 für Klappe € 900 Versicherung Sämtliche zur Auktion übergebenen Gegenstände sind bis zum Zeitpunkt der Fälligkeit des Kaufpreises gegen die Gefahr des Verlustes und der Beschädigung versichert. Unverkaufte Objekte werden nur auf Anweisung und Kosten des Verkäufers versichert. Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion nicht verkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen nach dieser Nachverkaufsfrist werden sie, sofern nichts anderes vereinbart wurde, auf Kosten und Gefahr des Verkäufers ausgelagert. Vorschusszinsen 12 % pro Jahr Katalogabonnement Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten) Österreich € 130 Europa € 150 Übersee € 200


Fees for buyers

Fees for sellers

Buyer’s commission Subject to differential taxation 28% of the hammer price up to and including an amount of € 500.000, 20% of any amount in excess of € 500.000 of the hammer price. These rates include 20% VAT.

Seller’s commission for a reserve price: up to € 5.000: 25% above € 5.000: 15% value added tax included for high-value art pieces by agreement

Subject to normal taxation (marked with ▲) 24% of the hammer price up to and including an amount of € 500.000, 17% of any amount in excess of € 500.000 of the hammer price. These rates exlude 13% VAT with paintings an 20% VAT with antiques. If the works of art are transported to non-EU countries and export papers are provided, the purchase is VAT-exempt. Buyer’s Commission on bids below the reserve after the auction (post-auction sale) For bids below the reserve price the buyer’s commission is 35%. Droit de suite Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50.000, 3% of the next € 150.000, 1% of the next € 150.000, 0.5% of the next € 150.000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500.000), but not exceeding a total sum of € 12.500. Droit de suite does not apply to highest bids below € 2.500. Collection of Items bought at auction Items which have not been collected within 4 weeks after the auction are stored at the expense and risk of the buyer, even outside our business premises, without insurance. Interest on late payments * 12% per annum from the purchase price (from the 9th day after the auction) Insurance All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the Auction House lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. Broker fee 1,2% of the hammer price * Applied from the 9th day after the auction for nationals, from the 31st day for buyers from outside. Packaging, shipping and insurance of auctioned objects only take place upon the buyer’s request and at his expense at risk.

Catalogue fees for images Minimum price: € 100 Half-page image: € 200 Full-page image: € 300 Double-page spread: € 600 Cover: € 900 Insurance All items accepted for auction shall be insured against the risk of loss and damage up to the due date of the purchase price. Unsold items are only insured if there is an order. Costs are covered by the seller. Storage fees for unsold items Unsold items are offered in the post-auction sale for four weeks after the auction. Two weeks after the end of the post-auction sale, the items can be relocated and stored to a forwarding company unless there is no other agreement made. The seller has to carry the costs and risks. Advance payment interest 12% per annum Catalogue subscription Annual subscription (including shipping costs): Austria € 130 Europe € 150 Overseas € 200


Ihr Team

Geschäftsführung

Michael Kovacek T +43 1 532 42 00 Geschäftsführer, Sachverständiger für Gemälde & Antiquitäten

Dr. Ernst Ploil T +43 1 532 42 00 Geschäftsführer, Gerichtlich zertifizierter Sachverständiger für Jugendstil

ExpertInnen

Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister, Spartenleitung, Gerichtlich zertifizierte Sachverständige

Anna Stippl, BA T +43 1 532 42 00-66 stippl@imkinsky.com Jugendstil & Design

Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher

Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Gemälde des 19. Jh., Spartenleitung

Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne, Spartenleitung, Gerichtlich zertifizierte Sachverständige

Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-43 berger@imkinsky.com Klassische Moderne

Sabine Hofer T +43 1 532 42 00-19 hofer@imkinsky.com Antiquitäten

Prof. Kristian Scheed T +43 1 532 42 00 Uhren

Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst, Spartenleitung

Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst

Expertenassistenz

Jasmin Panagl, MA T +43 1 532 42 00-28 panagl@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh.

Iris Hemedinger, BA T +43 1 532 42 00-33 hemedinger@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh.

Judith Kuthy, BA BEd T +43 1 532 42 00-15 kuthy@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design

Vera Schönach, BA T +43 1 532 42 00-17 schoenach@imkinsky.com Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst


Sensal

Repräsentanz

Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeiten: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com

Mag. Pauline Beaufort-Spontin M +39 338 270 1034 beaufort@imkinsky.com Alle Sparten Italien

Client Advisory & Private Sales

Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz, A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5 / Eingang Ecke Mandellstrasse Alle Sparten Steiermark & Kärnten

Nadine Kraus-Drasche, BA MA T +43 1 532 42 00-21 kraus-drasche@imkinsky.com Client Advisor & Private Sales

Kommunikation

Kataloge

Mag. Valerie Gaber, BA T +43 1 532 42 00-24 gaber@imkinsky.com Marketing, Presse & Online Content

Mag. Alexandra Markl T +43 1 532 42 00 presse@imkinsky.com Presse

Bc. Barbora Metzler T +43 1 532 42 00-11 metzler@imkinsky.com Katalogmanagement & Kundenbetreuung

Mag. Claudia Schneidhofer T +43 1 532 42 00-48 schneidhofer@imkinsky.com Rechnungswesen & Kundenbetreuung

Barbara Passauer T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com Buchhaltung, Kaufmännische Administration & Kundenbetreuung

Mag. Roswitha Holly M +43 699 172 922 33 holly@imkinsky.com Client Advisor

Service

Gabriella Rosner T +43 1 532 42 00-31 rosner@imkinsky.com Front Office Management & Kundenbetreuung

Logistik

Robert Mayr T +43 1 532 42 00-18 mayr@imkinsky.com Logistik & Transport

Thomas Cerny T +43 1 532 42 00-36 cerny@imkinsky.com Logistik

1010 Wien, Freyung 4, office@imkinsky.com


SEBASTIAN VRANCX ZUGESCHRIEBEN verkauft in der Auktion um € 422.500

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Foto Michael Leischner

HANS BISCHOFFSHAUSEN

W E R KV E R Z E I C H N I S Das Werkverzeichnis zu Hans Bischoffshausen basiert auf dem Nachlass des Künstlers, den seine Ehefrau zu einem Großteil erhalten und 2016 ihren Erben hinterlassen hat. Neben allen Arbeiten in öffentlichen Sammlungen werden sämtliche in Privat­besitz aufgefundenen Arbeiten in dem Werkverzeichnis erfasst. Die Redaktion und Datenaufnahme der Werke hat Charlotte Kreuzmayr übernommen. Alle Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt. Der bisher erfasste Nachlass besteht aus zahlreichen Kunstwerken Bischoffshausens, aber auch aus Fotos, Briefen, Dokumenten, Korrespondenzen, Skizzen, Ordnern voll mit Ausstellungsbeteiligungen, Kunstkritiken und Tagebüchern etc. Das muss alles in ein chronologisches System gebracht, erfasst, geordnet und zu einer reproduktionsreifen Form verarbeitet werden. Ein kleines Team macht die höchst umfangreiche wissenschaftliche Bearbeitung möglich: Die 50er Jahre werden von Christian Kircher an Hand von Tagebüchern aufgearbeitet. Robert Fleck schreibt über die Zeit in Paris und Frankreich und über den Kontext Bischoffshausen und die ZERO-Künstler. Christa Steinle recherchiert über Hans Bischoffshausen und seine Grazer Zeit. Matthias Boeckl arbeitet das relativ unbekannte Kapitel Bischoffshausen und die Architektur auf. Clara Kaufmann schreibt über das Spätwerk der 70er- und 80er-Jahre. Charlotte Kreuzmayr führt Gespräche mit Sammlern und Zeitzeugen. Erscheinen: Ende 2023 Sollten Sie Werke von Hans Bischoffshausen besitzen, wenden Sie sich bitte an: charlotte.kreuzmayr@chello.at, 0699/10029621


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WORLDWIDE Experience

Private Sales im Kinsky

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19 0141980 1963 19 29 721978 2007 Wir sind Ihr verlässlicher Partner auch abseits von Auktionen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung und mithilfe unseres internationalen Netzwerks finden wir diskret und persönlich den richtigen Käufer für Ihre Kunst.

Sell or buy high-quality artworks descreetly through Private Sales. Based on our many years of experience and with the help of our international network, we will discreetly and personally find the right buyer for your art.

1905 Kontakt / contact:

Nadine Kraus-Drasche

kraus-drasche@imkinsky.com, +43 1 532 42 00 21 Selbstverständlich können Sie sich mit Ihrem Anliegen auch an unsere Geschäftsführer Michael Kovacek oder Ernst Ploil wenden.



Frans Francken der Jüngere Werkstatt (Detail), Kat. Nr. 17


! Bitte beachten Sie, dass es nach Druck des Katalogs zu Änderungen oder Ergänzungen kommen kann. Eine Liste solcher Änderungen finden Sie auf unserer Webseite oder in unseren Geschäftsräumen. Please note that there may be changes or additions after printing the catalogue. A list of such changes can be found on our website or in our business premises.

„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie ein­deutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbank­bestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely ­identifiable and have an ­estimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905. Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek & Dr. Ernst Ploil, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com. Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Print Alliance HAV Produktions GmbH, A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, T +43/2252/402-0, office@printalliance.at, www.printalliance.at Design: Alexander Rendi — Florian Cerny


Kaufauftrag / Order Bid An / To Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky Freyung 4 A-1010 Wien

n n

durchzuführen durch das Auktionshaus carried out by the auction house durchzuführen durch telefonisches Mitbieten bidding by telephone

T +43 1 532 42 00 F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com www.imkinsky.com

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durch Frau Sensal Monika Uzman by Broker Mrs. Monika Uzman

Ich kenne die auf der Rückseite wiedergegebene Geschäftsordnung* der Auktionshaus im Kinsky GmbH sowie die Gebühren für Käufer und akzeptiere sie. Auf deren Grundlage beauftrage ich Sie, folgende Gebote für mich abzugeben. I know the rules of procedure (on the reverse)* of Auktionshaus im Kinsky GmbH as well as the fees for buyers and I accept them. On the basis of the included terms and conditions of auction I give the order to submit the following bids for me. Katalog-Nr. Lot-No.

n n

Künstler/Titel (Stichwort) Artist/Title (description)

Gebot bis Euro (€) Top Limit of Bid in Euro (€)

Erhöhen Sie bei Notwendigkeit mein Gebot um ein weiteres (ca. 10 %) If required please increase my bid by one call (approx. 10%) Sollten Sie mich telefonisch nicht erreichen können, soll das Auktionshaus bis zu einem Preis von € für mich mitbieten. Should you not be able to reach me by phone during the auction sale, the auction house shall bid on behalf of me up to the price of €

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Name

E-Mail

Straße / Street

PLZ, Ort / Zip Code, City

Telefon / Phone

Land / Country

Telefax Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Wien. Place of fulfilment and jurisdiction is Vienna.

Ort, Datum / Place, Date

Unterschrift / Signature

* Die vollständige Geschäftsordnung können Sie unserer Webseite www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. * The entire rules of procedure can be viewed on our website www.imkinsky.com. We can also send you the rules of procedure upon request. Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com, UID-Nr. ATU37293905, Firmenbuch: 34302w HG Wien


Informationen und Gebühren für Bieter/Käufer

Information and Fees for Buyers/Bidders

1) Preise: Die angegeben Schätzpreise stellen die unteren und oberen Schätzpreise der Objekte dar.

1) Prices: Estimated prices represent the lowest and highest bid expectations of our experts.

2) Schriftlich mitbieten: Sie können schriftliche Gebote abgeben. Tragen Sie für das gewünschte Kunst­objekt die Katalognummer und Ihr maximales Gebot ein. Wir werden in der Auktion bis zu diesem Betrag für Sie bieten. Sie erhalten das von Ihnen gewünschte Objekt zum geringstmöglichen Preis.

2) Written bids: You can place written bids. Enter the catalogue number and your maximum bid for the work of art you wish to buy. At the auction we will bid for you up to this price. You will receive the requested item at the lowest price.

3) Telefonisch mitbieten: Sie können an der Auktion telefonisch teilnehmen und Gebote abgeben. Bitte senden Sie uns Kauf- und Telefongebote bis spätestens 24 Stunden vor der Auktion. Tragen Sie die Katalognummer und Ihre Telefonnummer, unter der Sie während der Auktion erreichbar sind, ein. Wir werden Sie anrufen. Dafür, dass eine telefonische Verbindung zustande kommt, können wir aber keine Haftung übernehmen.

3) Telephone bids: You may also participate in the auction via telephone. In this case, written notification shall be sent to the auction house at least one day before the auction takes place. Such written announcement shall contain the item and the catalogue number, as well as the bidder’s name, address and telephone number. The auction house shall make every effort to provide the telephone connection in the best possible manner, but will not assume any warranty for its execution.

4) Bieten durch einen Sensal: Wenn Sie das Kästchen „Durch einen Sensal“ am Kaufauftrag markieren, geben wir Ihre Gebote an den Sensal weiter. Wenn zwei gleich hohe Gebote vorliegen, hat der Sensal Vorrang. Zum Kaufpreis fällt zusätzlich eine Sensalgebühr von 1,2 % vom Meistbot an.

4) Bids by a Broker: If you tick the box “By a Broker” on the order bid, we will hand your bids over to a Broker. If two bidders make the same bid, the bid by the Broker takes precedence. A Broker fee of 1.2% of the highest bid is due in addition to the purchase price.

Senden Sie Ihre Kaufaufträge bitte rechtzeitig per Fax (+43 1 532 42 00-9) oder Email (office@imkinsky.com).

Please send your order bids in time by fax (+43 1 532 42 00-9) or email (office@imkinsky.com).

5) Online Bieten: Sie können an der Auktion auch online teilnehmen. Ihr Gebot wird dabei wie eines aus dem Saal behandelt. Sie müssen sich dazu unter dem Link auction.imkinsky.com https://online.imkinsky.com registrieren. registrieren. Klicken Sie auf „Registrieren“ „Ich möchte live und mitbieten“ Sie erhalten undeine Sie erhalten Bestätigungsmail. eine Bestätigungsmail. Das Mitbieten Einloggen ist erst nach Bearbeitung durch uns möglich.

5) Online Bidding: You can also participate in the auction online. Your bid will be handled as if it came from the auction room. Simply register at auction.imkinsky.com https://online.imkinsky.com by clicking by clicking on “register” on “Ichand möchte you will live receive mitbieten” a confirmation [I want email. to bid live] and you will receive a confirmation email. You will be able to bid log in as as soon soon as as wewe have have processed processed your your application. application.

6) Rechnung: Ihre Rechnung wird anhand der von Ihnen bekanntgegebenen Daten ausgestellt. Auch eine UID-Nummer bitten wir Sie vor der Auktion zu nennen.

6) Invoice: Your invoice will be issued based on the data you have provided. Also, if you have a VAT-ID number, please tell us before the auction.

7) Kaufpreis: Der Kaufpreis setzt sich aus dem Meistbot und der Käuferprovision zusammen.

7) Purchase price: The purchase price is composed of the highest bid and the buyer’s commission.

Käuferprovision: Bei Differenzbesteuerung bis zu einem Meistbot von € 500.000 beträgt die Käuferprovision 28 %; für den € 500.000 übersteigenden Teil des Meistbots 20 %. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten. Bei Normalbesteuerung (im Katalog mit s gekennzeichnet) beträgt die Käuferprovision bis € 500.000 24 % vom Meistbot; für den € 500.000 übersteigenden Teil des Meistbots 17 %, zuzüglich 13 % Umsatzsteuer bei Gemälden und 20 % bei Antiquitäten. Bei Werken von Künstlern, die noch leben oder nicht länger als siebzig Jahre tot sind, wird zusätzlich die Folgerechtsvergütung verrechnet (siehe Punkt 10). 9).

Buyer’s Commission: Subject to differential taxation: The buyer’s commission is 28% of the hammer price up to an amount of € 500,000; 20% of any amount in excess of € 500,000 of the hammer price. These rates include 20% value-added tax. Subject to normal taxation (marked in the catalogue with an s): The buyer’s commission is 24% of the hammer price up to an amount of € 500,000; 17% of any amount in excess of € 500,000 of the hammer price. Additionally, pictures are subject to 13% and antiques to 20% value-added tax. For works of art of living artists or artists deceased 70 years or less, we will additionally collect resale right royalties (see item 10). 9).

8) Käuferprovision für Untergebote nach der Auktion (Nachverkauf): Bei Geboten unter dem Mindestverkaufspreis (Limit) beträgt die Provision 35 30 % des Gebots.

8) Buyer’s Commission on bids below the reserve after the auction (post-auction sale): For bids below the reserve price the buyer’s commission is 35%. 30%.

9) Zahlungsbedingungen: Die Bezahlung ersteigerter Kunstobjekte hat innerhalb von 8 Tagen zu erfolgen – entweder bar oder mit Bankomatkarte – während unserer Öffnungszeiten (Mo–Fr 10–18 Uhr) oder durch Überweisung. Sie können die ersteigerten Kunstwerke auch mit Ihrer Kreditkarte bezahlen. In diesem Fall verrechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 2 % des Kaufpreises.

9) Terms of payment: Items purchased in an auction are payable within 8 days – either in cash or debit card – during our opening hours (Mon–Fri 10am–6pm) or by transfer. You can also use your credit card to pay for the works you bought at the auction. We charge an administrative fee of 2% of the purchase price for credit card payments.

10) Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000, 0,5 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe.

10) Droit de suite: Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit the suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50,000, 3% of the next € 150,000, 1% of the next € 150,000, 0,5% of the next € 150,000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500.000), but not exceeding a total sum of € 12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below € 2,500.

11) Sämtlichen Rechtsbeziehungen zwischen Bietern und dem Auktionshaus liegt die Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH zugrunde. Mit einem Gebot erklärt der Bieter, die Geschäftsordnung zu kennen und zu akzeptieren. Die Geschäfts­ordnung kann der Webseite www.imkinsky.com entnommen werden; sie wird auf Wunsch auch zugesandt. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Wien. Es gilt österreichisches Recht.

11) All privities of contract between the bidder and the auction house underlie the rules of procedure of Auktionshaus im Kinsky GmbH. In making a bid the bidder confirms to know and to accept the rules of procedure. The rules of procedure can be viewed on our Website www.imkinsky.com. We can also send you the rules of procedure upon request. Place of fulfilment and of jurisdiction is Vienna. Austrian law applies.

Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com, UID-Nr. ATU37293905, Firmenbuch: 34302w HG Wien


Alte Meister Old Master Paintings

Baets, Marc ® 119 Balen, Hendrik van ® 111 Baschenis, Evaristo ® 76 Bassano, Francesco ® 66 Beerstraaten, Jan Abrahamsz ® 34 Bibiena, Ferdinando Galli da ® 51 Bone, Henry Pierce ® 134 Bossche, Balthasar van den ® 82 Brand, Christian Hilfgott ® 79 Brand, Johann Christian ® 77 Brasch, Wenzel Ignaz ® 100 Brina, Francesco del ® 58 Brueghel der Ältere, Jan ® 72 Brueghel der Jüngere, Jan ® 11, 26, 32, 65, 84, 111 Brueghel, Abraham ® 71 Calvaert, Denys ® 103 Carracci, Annibale ® 141 Caullery, Louis de ® 24 Ceulen der Ältere, Cornelis Jonson van ® 110 Chilone, Vincenzo ® 131 Cifrondi, Antonio ® 54 Cittadini, Pier Francesco ® 37, 55 Cleve, Joos van ® 60 Courtois, Guillaume ® 71 Cranach der Ältere, Lucas ® 95 Crivelli, Angelo Maria ® 33 Dietrich, Christian W. E., genannt Dietricy ® 107 Diziani, Gaspare ® 21 Dou, Gerard ® 41 Dujardin, Karel ® 89 Dürer, Albrecht ® 3 Essen, Cornelisz van ® 27 Francken der Jüngere, Frans ® 17, 105 Füger, Heinrich Friedrich ® 138 Fyt, Jan ® 49 Gainsborough, Thomas ® 139 Gatta, Saverio Xavier della ® 151 Griffier, Jan ® 94 Grimmer, Jacob ® 48 Guardi, Giacomo ® 43 Hals, Frans ® 137 Heil, Daniel van ® 16 Hondius, Abraham Danielsz. ® 31 Huber, Johann Josef Anton ® 13 Huchtenburg, Jan van ® 52 Lacroix de Marseille, Charles François ® 62 Lamen, Christoph Jacobsz. van der ® 116 Lampi der Ältere, Johann Baptist ® 132 Lanen, Jasper van der ® 104 Lint, Hendrik Frans ® 74 Maes, Nicolaes ® 46 Magnasco, Alessandro ® 88 Marini, Antonio ® 56 Merisi da Caravaggio, Michelangelo ® 47 Molanus, Mattheus ® 8 Molenaer, Jan Miense ® 96 Mölk, Joseph Adam von ® 130

Momper, Frans de ® 115 Momper, Joos de ® 84 Moreau, Louis-Gabriel ® 53 Negretti, Jacopo, genannt Palma il Giovane ® 121 Negretti, Jacopo, genannt Palma il Vecchio ® 25 Orient, Joseph ® 118 Ostade, Adriaen Jansz van ® 28 Reynolds, Sir Joshua ® 101 Ricci, Sebastiano ® 73 Rijckaert, Marten ® 10 Rocca, Michele ® 22 Roestraten, Pieter Gerritsz. van ® 18, 19, 97 Rottenhammer, Hans ® 72 Rubens, Peter Paul ® 120, 133 Ruisdael, Jacob van ® 68 Ruthart, Carl Andreas ® 135 Sanzio, Raffaello, genannt Raphael ® 42 Schneider, Georg ® 30 Schoevaerdts, Mathys ® 140 Solimena, Francesco ® 81 Stalbemt, Adriaen van ® 9 Staveren, Jan Adriaensz. van ® 45 Storck, Abraham ® 15 Tiepolo, Giandomenico ® 122 Tisi, Benvenuto ® 7 Unterberger, Michel Angelo ® 125 Utrecht, Adriaen van ® 102 Vanmour, Jean-Baptiste ® 44 Vinci, Leonardo Da ® 147 Vos, Maerten de ® 5 Vrancx, Sebastian ® 29 Wit, Jacob de ® 12 Wtewael, Joachim Anthonisz ® 6 Zampieri, Domenico, genannt Domenichino ® 127 Zugno, Francesco ® 80 Zurbarán, Francisco de ® 40


Old Master Paintings 28 June 2022

Pieter Gerritsz. van Roestraten (Detail), Kat. Nr. 19, € 10.000–20.000


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