Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com Francois Clouet Nachfolger, Mary Stuart (Detail), 16./17. Jahrhundert, Öl auf Holz, 36,7 x 26,5 cm, Kat. Nr. 86, € 70.000–140.000
Abraham Teniers, Kirmesfest mit fröhlich tanzenden Dorfleuten (Detail), um 1646, Öl auf Kupfer, 70,9 x 87,4 cm, Kat. Nr. 56, € 50.000–100.000
124. Kunstauktion | 124 th Auction, 23. 10. | 23 Oct. 2018 Alte Meister | Old Master Paintings
124 th Auction Old Master Paintings Tuesday, 23 Oct. 2018, 3 pm 124. Kunstauktion Alte Meister Dienstag, 23. 10. 2018, 15 Uhr
Jusepe de Ribera Kat. Nr. 70
Alte Meister Old Master Paintings
ExpertInnen Experts
Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com
Michael Kovacek T +43 1 532 42 00 M +43 664 240 48 26
Dr. Hansjรถrg Krug T +43 1 512 18 01
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Zustandsberichte & Beratung | Status reports & Consultation Mag. Kareen M. Schmid, T +43 1 532 42 00-20, schmid@imkinsky.com
124. Kunstauktion Dienstag, 23. Oktober 2018 15 Uhr: Alte Meister Kat. Nr. 1–157 17 Uhr: Gemälde des 19. Jahrhunderts Kat. Nr. 201–407 Mittwoch, 24. Oktober 2018 15 Uhr: Antiquitäten Kat. Nr. 501–828
Besichtigung der Schaustellung 18.–24. Oktober 2018, Montag–Freitag 10–19 Uhr, Samstag, Sonntag & Feiertag 10–17 Uhr
Online-Katalog www.imkinsky.com
Kaufaufträge Heidi Hofmann, T +43 1 532 42 00, hofmann@imkinsky.com Katharina Koja, T +43 1 532 42 00-48, koja@imkinsky.com
Sensalin Monika Uzman, T +43 1 532 42 00-22, M +43 664 421 34 59
Vernissage Mittwoch, 17. Oktober 2018, 18–20.30 Uhr Vortrag, Beginn 18.30 Uhr Mag. Kareen M. Schmid Jakob Seisenegger: Der Porträtist der Kaiserkinder
Exhibition opening Wednesday, 17 October 2018, 6–8.30 pm Lecture, beginning 6.30 pm Kareen M. Schmid Jakob Seisenegger: The Portrayer of the Emperor‘s Children
124th Auction Tuesday, 23 October 2018 3 pm: Old Master Paintings Cat. Nr. 1–157 5 pm: 19th Century Paintings Cat. Nr. 201–407 Wednesday, 24 October 2018 3 pm: Antiques Cat. Nr. 501–828
Opening Times 18–24 October 2018, Monday–Friday 10am–7pm, Saturday, Sunday & Bank holiday 10am–5pm
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Order Bids Heidi Hofmann, T +43 1 532 42 00, hofmann@imkinsky.com Katharina Koja, T +43 1 532 42 00-48, koja@imkinsky.com
Broker Monika Uzman, T +43 1 532 42 00-22, M +43 664 421 34 59 Bitte beachten Sie, dass es nach Druck des Katalogs zu Änderungen oder Ergänzungen kommen kann. Eine Liste solcher Änderungen finden Sie auf unserer Webseite oder in unseren Geschäftsräumen. | Please note that there may be changes or additions after printing the catalog. A list of such changes can be found on our website or in our business premises. Besuchen Sie uns | Visit us on instagram.com/auktionshausimkinsky
Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com
1 Philipp Peter Roos, genannt Rosa da Tivoli (Frankfurt am Main 1655 oder 1657–1706 Rom) Hirte mit Viehherde in einer bewaldeten Landschaft Öl auf Leinwand; 129,4 × 169 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 5.000–10.000
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2 Marco del Pino, genannt Marco da Siena, zugeschrieben (Siena 1525–1579 oder 1588 Neapel) Madonna mit Kind, dem Hl. Josef und dem Johannesknaben Öl auf Holz; 66 × 57 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 12.000–24.000
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3 David Teniers der Jüngere Nachfolger (Antwerpen 1610–1690 Brüssel) Gebirgslandschaft mit Bauern Öl auf Holz; 34,5 × 52 cm Unten mittig bezeichnet: D.TENIERS.F Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 5. November 1992, Lot 320; Wiener Privatbesitz EUR 1.500–3.000
Die Landschaftsszene mit Figurenstaffage basiert auf einer im Jahr 1640 entstandenen Komposition David Teniers d. J. in der Eremitage in Sankt Petersburg (Inv. Nr. ГЭ–580).
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4 Pieter de Bloot (Niederlande um 1601–1658 Rotterdam) Dünenlandschaft mit heimkehrenden Bauern Öl auf Holz; 36,5 × 40,5 cm Monogrammiert rechts unten: PDB Provenienz Kunsthandel Bednarczyk, Wien, 1976; Privatsammlung, Wien EUR 8.000–16.000
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5 Giovanni Battista Moroni Umkreis (Albino 1520/24–1578 ?) Bildnis des Tomaso Bresani, Protonotar und Abbate in Bergamo, 1571 Öl auf Leinwand; 80 × 65 cm Bezeichnet und datiert links unten auf dem Brief: Al molto Magnifico te Benevolo ... / Tomaso Bresani Protonotario / Apostolico et Abbate dignissimo Bergamo / anno 1571 annorum 74 Provenienz Privatbesitz, Schweiz Expertise Prof. Fiocco, Padua, 09. Februar 1964, als Giovanni Battista Moroni, liegt bei. Mündliche Mitteilung von Dr. Rossi, Direktor der Accademia Carrara in Bergamo, im Jahre 2000 an den Einbringer mit einer Zuschreibung an Gianbattista Moneta (geb. 1530 in Bergamo und Schüler von Moroni). EUR 20.000–40.000
Detail (um 90 Grad gedreht)
Giovanni Battista Moroni, um 1520/1524 in Albino in der Nähe von Bergamo geboren, zählt zu einem der bedeutendsten italienischen Porträtisten des 16. Jahrhunderts. Moronis bemerkenswerte Fähigkeit, die zu porträtierenden Personen mit Präzision und Genauigkeit malerisch zu erfassen, wurde bereits zu seinen Lebzeiten hoch geschätzt. Ganz gleich, ob Persönlichkeiten des Hochadels oder der bürgerlichen Gesellschaft, gelang es Moroni nicht nur die charakteristischen Gesichtszüge der Dargestellten, sondern auch deren Wesen einzufangen. Eine natürliche Haltung, gedeckte Farbtöne und die zurückhaltende Behandlung stofflicher Oberflächen, betonen den Porträtierten bzw. seine Persönlichkeit noch zusätzlich.
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6 Margherita Caffi Umkreis (Vicenza 1650–1710 Mailand) Blumenstillleben (Pendants) Öl auf Leinwand; je 64,5 × 48 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich EUR 3.000–6.000
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7 Monogrammist D.W. (tätig um 1650) Stürmische See Öl auf Holz, parkettiert; 63 × 76 cm (oval) Links unten monogrammiert und datiert: D. W. 16(50) Provenienz Versteigerung Christie, Manson & Woods LTD, London, 7. Juni 1974, Lot 238 (als Philips Wouwerman); Privatbesitz, Österreich Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 1001457881 registriert. EUR 5.000–10.000
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8 Jakob Duck (Utrecht um 1600–nach 1660 Utrecht) Elegantes Paar bei der Wahrsagerin, um 1640 Öl auf Holz; 60 × 46 cm Provenienz Privatsammlung Schweiz; seit 2008 europäische Privatsammlung Literatur Nanette Salomon, Jacob Duck and the gentrification of Dutch genre painting, Doornspijk 1998, S. 129 bzw. 147, Kat. Nr. 26, Tafel 121 (S/W-Abb.) EUR 40.000–80.000
Abb. 1: Jacob Duck, Wahrsagerin, Museen für Kunst und Kulturgeschichte, Lübeck, Zeichnung – aus: Nanette Salomon, Jacob Duck and the gentrification of Dutch genre painting, Doornspijk 1998, Tafel 119.
Abb. 2: J.A. Patour nach Jakob Duck, Beim Wahrsager, Kupferstich – aus: Nanette Salomon, Jacob Duck and the gentrification of Dutch genre painting, Doornspijk 1998, Tafel 120.
Jakob Duck wurde um 1621 in der Utrechter St.-Lucas-Gilde verzeichnet. Zwischen 1631 und 1649 arbeitete er in Utrecht, Haarlem und Umgebung, 1656 zog er nach Den Haag, wo er um 1667 verstarb. Er spezialisierte sich auf Genredarstellungen des alltäglichen Lebens. Neben derben Soldaten- und Bordellszenen legte er einen weiteren Schwerpunkt auf die Darstellung der eleganten Gesellschaft mit einer detailgenauen Beschreibung von Stofflichkeiten und Interieurs. Vorliegendes Gemälde vereint beide Seiten der Gesellschaft. Ein elegant gekleidetes Paar – sie im schimmernden Seidenkleid und er mit Hut und Kragen – trifft auf eine alte Frau in braunen Umhängen und gestreiftem Tuch. Die aus den untersten Schichten stammende Alte, wohl eine „Zigeunerin“, soll dem noblen Pärchen die Zukunft vorhersagen. Es ist der entscheidende Moment dargestellt, in welchem die Wahrsagerin nach der Hand der noch verhaltenen Dame greift. Ihr Begleiter redet ihr dabei zu, die Neugierde über die Furcht, vor dem was sie zu hören bekommt, siegen zu lassen. Jacob Duck behandelt das Thema der Wahrsagerin erstmals in einem um 1630/35 entstandenen, ovalformatigen Werk, welches sich heute im Metropolitan Museum, New York, befindet und von Jean Augustin Patour gestochen wurde (siehe Abb. 2; vgl. Walter Liedtke, Dutch Paintings in the Metropolitan Museum of Art, New Haven/London, 2007, S. 182- 184). Vorliegendes Gemälde ist wohl einige Jahre nach dem Oval in New York entstanden. Es behandelt das Thema noch eindringlicher, da sich die Dargestellten mit noch mehr Emotion ganz der Wahrsagerin zuwenden (vgl. Abb. 2). Eine Zeichnung Jacob Ducks in den Museen für Kunst und Kulturgeschichte, Lübeck, gibt die Wahrsagerin exakt in Haltung und Mimik wieder und gilt wohl als vorbereitende Figurenstudie für vorliegendes Gemälde (Abb. 1).
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9 Joseph Heintz der Jüngere Umkreis (Augsburg um 1600–1678 Augsburg) Die Stierhatz in Venedig Öl auf Leinwand; 47,5 × 67 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 8.000–16.000
Vorliegendes Gemälde zeigt die Piazza San Marco als Schauplatz zweier besonderer Festtagsbräuche des venezianischen Karnevals. Die bis 1802 stattfindende „Caccia ai Tori“ oder „Stierhatz“, die auf mehreren Plätzen in ganz Venedig veranstaltet wurde, wurde zu besonderen Anlässen auch auf dem Markusplatz abgehalten. Eine weitere bedeutende Karnevalstradition bildet die im Hintergrund dargestellte „Forze d’Ercole“, ein sportliches Kräftemessen der Nicolotti und Castellani, bei dem die Teilnehmer menschliche Pyramiden bilden und so ihr akrobatisches Können zur Schau stellen.
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10 Flämische Schule Küstenlandschaft mit Ruinen, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 24 × 22,5 cm (Tondo) Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 2.500–5.000
11 Flämischer Meister Landschaft mit kleiner Waldlichtung, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 21 × 31,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich EUR 1.000–2.000
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12 Faustino Bocchi Umkreis (Brescia 1659–1742 Brescia) Zwerge Öl auf Leinwand; 37 × 44 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 4.000–8.000
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13 Franz Werner von Tamm Umkreis (Hamburg 1658–1724 Wien) Stillleben mit Fuchs und Ente Öl auf Leinwand; 93 × 111,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 3.500–7.000
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Eine vergleichbare Komposition des Motivs von der Hand des deutschen Stilllebenmalers Franz Werner Tamm findet sich im Musée du Louvre, Paris (Inv.-Nr. MNR694), wobei mehrere Varianten des Bildthemas bekannt sind (vgl. Veronika Hatschek, Leben und Werk des Stillebenspezialisten Franz Werner Tamm (Hamburg, 6. März 1658 – 20. Juli 1724, Wien), phil. Diss. (ms.), Wien 1991, S. 155, Nr. T 104 und S. 166–167, Nr. Tf 17 und Tf 18 bzw. Abb. 166, 168 und 169).
14 Christiaan Luycks Nachfolger (Antwerpen 1623–1653 Antwerpen) Zwei Cavalier King Charles Spaniel Öl auf Holz; 59 × 74 cm Provenienz Versteigerung Christie's, London, 28. März 1996, Lot 128 (als Adriaen Cornelisz. Beeldemaker, zugeschrieben); Versteigerung Piguet Hôtel des Ventes, Genf, 30. September 2009, Lot 1322 (als Adriaen Cornelisz. Beeldemaker); europäische Privatsammlung Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000017079 registriert. EUR 3.000–6.000
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15 Pieter Coecke van Aelst Werkstatt (Aelst 1502–1550 Brüssel) Der Erzengel Gabriel, um 1530 Öl auf Holz; 30,5 × 23 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten Dr. Linda Jansen, Maastricht, den 18. März 2018, liegt bei. EUR 6.000–12.000
Der flämische Künstler Pieter Coecke van Aelst wurde 1502 geboren und war Schüler von Bernard van Orley (1491–1541) und wohl auch seines späteren Schwiegervaters Jan Mertens van Dornicke (Meister von 1518). Nach einem Aufenthalt in Italien zu Studienzwecken um 1524–25, ist er ab 1527 in der Antwerpener St.-Lukasgilde als Mitglied verzeichnet. Es ist anzunehmen, dass van Aelst im selben Jahr, nach dem Tod seines Schwiegervaters 1526, auch dessen Werkstatt übernommen hat. Die vorliegende kleinformatige Holztafel zeigt den reich gekleideten und mit farbenprächtigen Flügeln dargestellten Erzengel Gabriel mit einer weißen Lilie. Hinter ihm eröffnet sich dem Betrachter der Ausblick auf eine weitreichende Flusslandschaft. Die nach rechts gewandte Körperhaltung des Engels, die durch den Bildrand beschnittene Lilie und der in der rechten unteren Ecke erkennbare Ansatz eines roten Gewandes lässt erkennen, dass es sich bei der kleinen Tafel um ein Fragment eines ursprünglich größeren Gemäldes handeln muss. Die originäre Komposition, eine Verkündigungsszene mit Madonna und Kind, dem die Lilie überreicht wird, ist durch Wiederholungen aus dem Umkreis van Aelsts bekannt. Wie Linda Jansen in beiliegendem Gutachten weiters ausführt, entstammt das Fragment einem Werk, das um 1530 zu datierten ist (vgl. Gutachten Dr. Linda Jansen, S. 3–5). Wie für einen Werkstattbetrieb und insbesondere für diese Zeit typisch, führte der Meister seine Gemälde unter der Mithilfe seiner Mitarbeiter und Gesellen aus. Dennoch ist unter den Werken, die van Aelst in der heutigen Forschung zugeschrieben werden, eine Gruppe von Arbeiten hervorzuheben, die sich durch ihren charakteristischen Stil und die einheitlichen, routiniert angelegten Unterzeichnungen von den anderen Werken unterscheiden. Die Forschung geht davon aus, dass es sich hierbei um Arbeiten handelt, die unter dem unmittelbaren Einfluss und Anleitung Pieter Coecke van Aelsts entstanden sind. Vorliegendes Gemälde weist nicht nur die künstlerischen und maltechnischen Merkmale dieser Werkgruppe, sondern auch die beschriebene Ausführung der Unterzeichnung auf, die zum Teil sogar mit freiem Auge sichtbar ist. Es ist daher anzunehmen, dass gegenständliches Gemälde bzw. die ursprüngliche Komposition ebenfalls unter der direkten Anleitung des Meisters selbst entstanden ist.
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16 Jakob Seisenegger (? 1505–1567 Linz) Bildnis des Erzherzogs Maximilian (1527–1576), 1537 Öl auf Holz; 41,5 × 33 cm Inschrift auf Spruchband: Des Römischen Kunigs Ferdinannden Erstgebornen Suns Kunig Maximilians / abconterfetung der am Ersten tag Augusti des 1537 Jars mit hilff des allmechtigen / zehen Jar allt worden. Ist vollenndt am Sibennden tag Septembris des Jahr 1537 Jars. Provenienz Adelsbesitz Wien („hocharistokratische Sammlung in Wien“ gemeinsam mit 7 weiteren Werken derselben Serie, laut Löcher 1981) 1980 Galerie Sanct Lucas, Wien; seither Privatsammlung, Wien Literatur Kurt Löcher: Eine Bildnis-Serie der Kinder Kaiser Ferdinands I. von Jakob Seisenegger. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 35, 1981, Heft 1/2, S. 14–21 (Abb. 9) EUR 50.000–100.000
Früh übt sich, wer später einmal zur Machtelite in Europa gehören möchte. Mit bereits herrschaftlicher Pose im reichverzierten Gewand der Erwachsenen stellte Jakob Seisenegger die Kinder des späteren Kaisers Ferdinand I. (1503–1564) dar. Zehn- bzw. elfjährig werden Erzherzog Maximilian (Kat.-Nr. 16) und Erzherzogin Elisabeth (Kat.-Nr. 17) vor schwerem Brokatvorhang vom habsburgischen Hofmaler „abgeconterfeit“. Zu der 1537 entstandenen Porträtserie gehörten – neben den beiden Erstgeborenen – ursprünglich noch die Bildnisse von mindesten sieben weiteren Kindern Ferdinands (Reihenfolge nach Alter: Elisabeth, Maximilian, Anna, Ferdinand, Maria, Magdalena, Eleonora, Margaretha und Johann). Die jüngeren Geschwister waren jedoch noch weitaus pausbäckiger und kleiner dargestellt – gemessen am Abstand zum Schriftband, welches hier bereits durch die Köpfe der Ältesten zerstoßen wird. Die 1537 entstandene Bildnisserie der Kinder Kaiser Ferdinands I. von Jakob Seisenegger befand sich bis vor 40 Jahren beinahe vollständig in einer hocharistokratischen Wiener Sammlung. Sie gelangte 1980 in den Kunsthandel und konnte dadurch von Kurt Löcher studiert und publiziert werden. Kurt Löcher nimmt an: „Dass die Kinderbildserie in Wien und eines der Bilder in habsburgischem Besitz verblieb, mag dafür sprechen, dass König Ferdinand die Kinder für den eigenen Bedarf porträtieren ließ“ (Löcher 1981, S. 19). Der liebliche Blumenschmuck auf den Häuptern Maximilians und Elisabeths unterstreicht den kindlichen Charakter, weist jedoch zugleich die Verpflichtungen der späteren Kronen voraus. So wurde Erzherzogin Elisabeth gleich nach Ihrer Geburt Sigismund II., König von Polen (1520–72), versprochen und ehelichte diesen nur wenige Jahre nach Entstehung dieses sie noch als mädchenhafte Dame zeigenden Porträts. Der kleine Erzherzog folgte später als Maximilian II. seinem Vater auf den Kaiserthron. Dass er schon früh auf seine königlich-kaiserliche Rolle vorbereitet wurde, zeigt der mit ihm dargestellte kleine Vogel – wohl ein Distelfink. Er verweist auf die ritterliche Kunst der Falkenjagd, welche die Knaben schon in jüngstem Alter spielerisch erlernen sollten. Ein Vogel wird zunächst am Fuß mit einem Faden angebunden. Durch Lockrufe soll er lernen stets auf den Futterbeutel seines Herrchens zurückzukehren bis er dies schließlich freiwillig tut. Das erzieherische Kinderspiel sollte zugleich die herrscherlichen Charaktereigenschaften wie Ausdauer, Geduld und Willenskraft stärken. Wie aus der Umschrift einer Bildnismedaille hervorgeht wurde Jakob Seisenegger 1505 wohl in Österreich geboren; sein genauer Geburtsort ist jedoch bis heute unbekannt. Im Jahre 1530 wird er erstmals greifbar, als er auf dem Reichstag zu Augsburg im Auftrag vom späteren Ferdinand I. mehrere von dessen Kindern und auch seinen Bruder „Kaiser Karl V.“ in einem Standbildnis porträtierte. Bereits 1531 wurde Jakob Seisenegger Hofmaler Ferdinands, der ihn schließlich nach seiner Krönung zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs 1558 in den Adelsstand erhob. Vorliegende Porträts zeigen Seiseneggers typischen Stil, der durch den Austausch zwischen Süd und Nord im beginnenden 16. Jahrhundert geprägt war. So vereinen sie zum einen nordalpine Elemente wie den sogenannten „Donaustil“ oder die deutsche Schule à la Cranach und Dürer mit Italienischen, genauer Florentiner, Einflüssen im Stile Pontormos oder Bronzinos.
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17 Jakob Seisenegger (? 1505–1567 Linz) Bildnis der Erzherzogin Elisabeth (1526–45), 1537 Öl auf Holz; 41,5 × 33 cm Inschrift auf Spruchband: Des Römischen Kunigs Ferdinannden Erstgebornen Tochter Kunigin Elisabeth abconter / fetung die am Neuntn tag Julii des 1537 Jars mit hilff des allmechtigen Aindliff Jar allt / worden. Ist vollenndt am 7 tag Septembris des 1537 Jars. Provenienz Adelsbesitz Wien („hocharistokratische Sammlung in Wien“ gemeinsam mit 7 weiteren Werken derselben Serie, laut Löcher 1981) 1980 Galerie Sanct Lucas, Wien; seither Privatsammlung, Wien Literatur Kurt Löcher: Eine Bildnis-Serie der Kinder Kaiser Ferdinands I. von Jakob Seisenegger. In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 35, 1981, Heft 1/2, S. 14–21 (Abb. 8) EUR 50.000–100.000
Text siehe Katalognummer 16
Kat.-Nr. 16 Erzherzog Maximilian
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Kat.-Nr. 17 Erzherzogin Elisabeth
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18 Jan Griffier Nachfolger (Amsterdam um 1645–1718 London) Fröhliches Treiben vor dem Stadttor, 18. Jahrhundert Öl auf Holz; 27,5 × 38 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 3.500–7.000
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19 Maximilian Joseph Schinnagl (Burghausen 1697–1762 Wien) und
Franz Christoph Janneck (Graz 1703–1761 Wien) Geselliges Treiben in einer Landschaft Öl auf Holz; 32,5 × 44,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich EUR 3.000–6.000
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20 Seeschwaben/Allgäu Kreuzabnahme mit Stadtansicht (wohl Lindau), um 1470/80 Öl auf Holz; 73,5 × 52 cm Provenienz 1955 Galerie Kunsthaus Malmedé, Köln (lt. Stange 1955); 1966 Kunsthandel Xaver Scheidwimmer, München; Privatbesitz, Österreich Literatur Alfred Stange, Deutsche Malerei der Gotik, Band VII, München 1955, S. 41f. (als Meister der Nürnberger Vergänglichkeitstafeln); Alfred Stange, Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder vor Dürer, Band II, München 1970, S. 59, Nr. 223; Speculum Artis, 11, 1965, S. 42 (Abb.; Inserat Kunsthandel Xaver Scheidwimmer, München); Sonja Lucas, Die Allegorie auf Leben und Tod (um 1480) im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, Magisterarbeit mss., Universität Nürnberg-Erlangen 1994, S. 117f.; Bernd Konrad/Alfred Stange, Kritisches Verzeichnis der deutschen Tafelbilder vor Dürer, Band II, mit Abbildungen und Ergänzungen, interaktive DVD. Selbstverlag, Radolfzell 2009, Nr. 223 (Abb.) Gutachten Prof. Alfred Stange, Bonn, 20. Dezember 1954, als Meister der Nürnberger Vergänglichkeitstafeln, liegt bei (in Kopie). Gutachten Dr. Bernd Konrad, Radolfzell, September 2018, liegt bei. EUR 25.000–50.000
Alfred Stange ordnete in den 1950er Jahren die hier vorliegende „Kreuzabnahme“ einer Gruppe von Werken um den sogenannten ‚Meister der Nürnberger Vergänglichkeitstafeln’ zu. Die Namensgebung bezieht sich auf zwei Tafeln mit einer „Vergänglichkeitsallegorie“ im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg. Neben der „Kreuzabnahme“ ordnete Stange demselben Meister weiters eine „Maria mit dem Kinde auf einer Rosenbank“ in der Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe, und eine 1492 datierte „Votivtafel des Magister Eberhard“ in Zug (Schweiz) zu. Die jüngere Forschung geht jedoch davon aus, dass es sich bei dem ‚Meister der Nürnberger Vergänglichkeitstafeln’ und dem Erschaffer der vorliegenden „Kreuzabnahme“ um zwei verschiedene Künstlerhände handelt. Die von Stange vorgenommene geographische Zuordnung der „Kreuzabnahme“ nach Seeschwaben, d.h. den östlichen/ schwäbischen Teil des Bodensees, oder möglicherweise auch ins angrenzende Allgäu bleibt jedoch schlüssig bestehen. Die Heimat des ‚Meisters der Nürnberger Vergänglichkeitstafeln’ wird in Kempten vermutet. Eine in der Figurenbildung unserem Gemälde verwandte „Kreuzigung“ wird von Stange ebenfalls einer „Werkstatt des Kemptener Christuslebens“ zugewiesen. Auch ein in der Münchener Pinakothek befindlicher „Drachenkampf des Hl. Georg“ mit engen stilistischen Bezügen findet wohl seinen Ursprung in Seeschwaben. Die vorliegende „Kreuzabnahme“ zeigt wie auch die Nürnberger Tafeln der „Vergänglichkeitsallegorie“ eine fein detaillierte Stadtansicht im Hintergrund, welche möglicherweise mit der mittelalterlichen Bodenseestadt Lindau zu verifizieren ist. Wie Dr. Bernd Konrad in seinem Gutachten feststellt „zeigt auch die Stadtansicht auf der „Kreuzabnahme“ Elemente von Lindau, wobei man natürlich immer in Rechnung stellen muss, dass bei den Malern vor 1500 niemals eine authentische Ansicht zu erwarten ist. Es waren zu dieser Zeit noch topografische Versatzstücke, die eigenmächtig zusammengestellt worden sind, wobei das Eine und Andere durchaus eigener Lebenserfahrung entsprungen ist.“ (Gutachten Dr. Bernd Konrad).
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21 Johann Elias Ridinger Nachfolger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Liegendes Reh Öl auf Leinwand; 53,5 × 39,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
22 Deutsche Schule Küchenstillleben, 17./18. Jahrhundert Öl auf Holz; 31,5 × 26 cm Provenienz europäische Privatsammlung EUR 3.000–6.000
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23 Gaudenzio Ferrari Nachfolger (Valduggia 1478/80–1546 Mailand) Musizierende Engel Öl auf Leinwand; 61,5 × 75 cm Provenienz Privatbesitz, Tirol EUR 3.500–7.000 Die vorliegende Darstellung der musizierenden Engel basiert auf Gaudenzio Ferraris Gemälde „La Madonna degli Aranci“ in der Kirche San Cristoforo im italienischen Vercelli, welches um 1530 entstand und die beiden Engelsfiguren im Vordergrund zu den Füßen der Madonna zeigt.
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24 Hans Savery der Jüngere (Courtai 1597–1654 Courtai) Latona und die lykischen Bauern, 1640er Jahre Öl auf Holz; 62,5 × 47 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 25. Mai 2018, liegt bei. EUR 18.000–36.000
Hans Savery der Jüngere wurde im Jahr 1589 in Haarlem in die berühmte flämische Malerdynastie Savery geboren und war Neffe, Schüler und einer der wichtigsten Werkstattmitarbeiter des bedeutenden Tiermalers und Prager Hofkünstlers Roelant Savery (1576–1639). Seine Vorliebe für Tiermotive, die der Künstler dank seines Onkels bereits in jungen Jahren entdeckt hatte, wurde mit seinem Besuch des kaiserlichen Tierparks am Prager Hof noch vertieft. Daher zählten Darstellungen verschiedenster, zum Teil auch exotischer Tierarten zu seinen Lieblings- bzw. Hauptthemen. Im vorliegenden Gemälde greift Savery ein mythologisches Thema aus Ovids Metamorphosen auf – die lykischen Bauern (6, 313–381): Nachdem die Göttin Latona auf eine Insel verbannt worden war und dort ihre Zwillinge Diana und Apollo zur Welt gebracht hatte, flüchtete sie mit diesen nach Lykien. Als sie die Gegend erkundete, kam sie an einem See vorbei, an dem einige Bauern Schilf sammelten. Da Latona und ihre Kinder dem Verdursten nahe waren, bat sie unter Angabe zahlreicher bestärkender Argumente, Wasser aus dem See trinken zu dürfen. Doch die Bauern verwehrten ihr diese Bitte nicht nur, sondern verspotteten sie und wirbelten sogar den Schlamm vom Grund des Sees auf, um das Wasser ungenießbar zu machen. Daraufhin verfluchte die Göttin die Bauern auf ewig in diesem See zu leben, woraufhin sich diese in Frösche verwandelten. Hans Savery hat als Tiermaler selbstverständlich jenen Moment der Szene gewählt, in dem sich ein Großteil der Bauern bereits in Frösche verwandelt hat, die nun links im Vordergrund wild durch das seichte Gewässer springen, während im Hintergrund einige Bauern gerade im Begriff sind, sich zu verwandeln. Neben der detailfreudigen Schilderung der Waldlandschaft, die der Szene als Hintergrundstaffage dient, belegt das Gemälde durch die Vielzahl der Frösche die eingangs erwähnte Vorliebe des Malers für Tiermotive (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
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25 Marten van Cleve (Antwerpen 1527–1581 Antwerpen) Affen in einer Wachstube, 1570er Jahre Öl auf Holz, parkettiert; 72,5 × 105 cm Provenienz Privatsammlung, Wien; Versteigerung Auktionshaus im Kinsky, 19. Oktober 2016, Lot 748; österreichischer Privatbesitz Gutachen Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 7. März 2016, liegt bei. EUR 50.000–100.000
Wie Dr. Klaus Ertz in seinem ausführlichen Gutachten feststellt, ist vorliegendes Gemälde das bisher einzig bekannte „Affenbild“ des Antwerpener Malers Marten van Cleve, welches er in seiner charakteristischen, von Pieter Brueghel d.Ä. (um 1525– 1569) geprägten Malweise darstellt: „Dieses Affenbild ist das einzig mir bekannte Bild dieses Themas, obwohl die Affen im Gesamtwerk vieler flämischer Künstler eine bedeutende Rolle spielen, so z.B. bei den Jan Brueghels oder David Teniers d. J., die alle in diesen der Allegorie zugehörenden Themen eine höchst aktuelle Versinnbildlichung des Menschen sehen, ausgedrückt in schöner Gleichsetzung des Affen als Vertreter des Menschen. Bereits im Mittelalter, in der Kathedralplastik wird der Affe als Symbol des Bösen aufgefasst; in der Renaissance begegnet er uns als Verkörperung des Menschen, der mit seinen Künsten die Natur „nachäfft“; im 16. und 17. Jahrhundert entwickeln sich dann ausgehend von diesen Grundideen viele Deutungsmöglichkeiten: dem allgemeinen Hang nach oft ironisch verschlüsselter Anspielung kam der Affe besonders nahe; die Künstler brachten in den Gestalten dieses Symboltieres moralische Wertungen und nicht ganz so positive menschliche Verhaltensweisen wie in einem Spiegel zum Ausdruck.“ Auch in diesem Gemälde fungiert der Affe als Symbol zur ironischen Darstellung menschlicher Laster und gesellschaftssatirischer Kritik. Von einem erhobenen Standpunkt aus schaut der Betrachter in ein als Soldatenwachstube dienendes Kaminzimmer, bevölkert von einer durch Kleidung und Handlung vermenschlichten Affenhorde. Die Wartezeit vertreiben sich die mit Helmen, Barett, Rüstung und bunten Stoffen gewandeten Protagonisten hauptsächlich mit Spiel, Trank und Schlaf. So sitzen links drei Affen um eine als Tisch dienende runde Trommel, auf welcher sie Karten spielen. Vor dem offenen Kamin rechts spielen zwei weitere Affen Backgammon während sie von ihren dösenden Kollegen dabei beobachtet werden und im Mittelgrund, vor dem sich durch die Tür öffnenden Landschaftsausblick, widmet sich eine weitere Affengruppe der Befriedigung des leiblichen Wohls. Die künstlerische Umsetzung entspricht in Malweise und Komposition Marten van Cleves ganz typischem Stil, mit glatten fast faltenfreien Gewändern, einem gekonnten Lichtspiel und einer durch gegensätzliche Farbkontraste geprägten Komposition. Aufgrund vergleichbarer, aus derselben Zeit stammenden Werke, wie beispielsweise „Besuch bei der Amme“ und „Überfall auf Bauern“ (vgl. Klaus Ertz/Christa Nitze Ertz, Marten van Cleve, Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Lingen 2014, S. 190, Nr. 119 & Nr. 120), datiert Dr. Klaus Ertz vorliegendes Gemälde in die späten 1570er Jahre (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz, 7. März 2016).
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26 Künstler des 17. Jahrhunderts Porträt einer Dame, 1620 Öl auf Leinwand; 95 × 68,5 cm Bezeichnet und datiert links oben: AETATIS SVAE35 / A: 1620; links oben Wappen, darüber undeutlich bezeichnet: C.V.STERCK Provenienz Privatbesitz, Tirol EUR 2.500–5.000
27 Johann Baptist Lampi der Jüngere (Trient 1775–1837 Wien) Albert Graf Gyulai von Máros-Németh und Nádaska (1766–1835), 1805/10 Öl auf Leinwand; 70 × 55 cm Rückseitig altes Etikett: Gróf Gyulai Albert (testvére gr. Gyulai / Ignác) 1766 1835 / felesége: gr. Wynants Justina 1770 – 1824 / apja: gr. Gyulai Samu (?) 1723 – 1802 / anyja: br. Bornemisza Anna Provenienz ehemals Fürst Dietrichstein'scher Familienbesitz; Versteigerung Dorotheum, Wien, 13. Oktober 1982, Lot 458 (als Johann Baptist Lampi der Jüngere); seither in österreichischem Privatbesitz Wir danken Herrn Dr. Roberto Pancheri für die Besichtigung des Gemäldes im Original und die Bestätigung als ein Werk von Johann Baptist Lampi dem Jüngeren. EUR 1.000–2.000
Johann Baptist Lampi der Jüngere wurde 1775 in Trient als Sohn des Porträtmalers Johann Baptist Lampi der Ältere (1751–1830) geboren. 1783 kam er mit seinem Vater nach Wien, wo er ab 1786 unter Heinrich Friedrich Füger (1751– 1818) und Hubert Maurer (1738–1818) an der Akademie der bildenden Künste studierte. Ab 1794 setzte er seine Ausbildung bei seinem Vater fort und wurde für mehrere Jahrzehnte zu dessen wichtigstem Mitarbeiter. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in St. Petersburg kehrte Lampi im Jahr 1804 schließlich nach Wien zurück, um neben seinem Vater zu einem der bedeutendsten Porträtisten dieser Zeit zu avancieren. Vorliegendes Gemälde, zwischen 1805 und 1810 entstanden, zeigt den ungarischen Adeligen Albert Graf Gyulai von Máros-Németh und Nádaska (1766–1835), der in der kaiserlichen Armee kämpfte und im Zuge seiner militärischen Laufbahn mehrmals für seine Verdienste geehrt wurde. Seiner Vorliebe für eindrucksvolle Posen entsprechend und dem Rang des Porträtierten angemessen, hat der Maler den Dargestellten in seiner roten Husarenuniform mit dem Kreuz des MariaTheresien-Ordens festgehalten.
28 Jan Miense Molenaer (Haarlem 1610–1668 Haarlem) Die Kartenspieler Öl auf Holz; 23 × 22 cm Signiert rechts unten: JMolenaer (JM in Ligatur) Provenienz Privatsammlung, Österreich EUR 2.500–5.000
29 Guillam Dubois (Haarlem um 1610–1680 Haarlem) Weite Landschaft mit Reitern, 164(1) Öl auf Holz; 21 × 20,5 cm Signiert und undeutlich datiert links unten: GD. (in Ligatur) Bois 164(1) Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 15. September 1982, Lot 358; Privatsammlung, Wien EUR 2.000–4.000
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Italienischer Meister
Johann Conrad Seekatz Umkreis
Spielende Putten (Pendants), 18. Jahrhundert Öl auf Kupfer; je 22 × 18,5 cm Jeweils rückseitig z. T. undeutlich bezeichnet mit einem Verweis auf Carlo Cigniani
(Grünstadt 1719–1768 Darmstadt)
Provenienz österreichischer Privatbesitz
Provenienz österreichischer Privatbesitz
EUR 3.500–7.000
EUR 1.500–3.000
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Genreszenen (Pendants) Öl auf Holz; je 17,5 × 13,5 cm Rückseitig bezeichnet: J. K. Seekatz
32 Künstler des 18. Jahrhunderts Porträt eines adeligen Herren Öl auf Leinwand; 74,7 × 60,2 cm (oval) Provenienz Wiener Privatbesitz EUR 2.500–5.000
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33 Johann Eleazar Zeissig, genannt Schenau (Großschönau 1737–1806 Dresden) Die erste Musikstunde Öl auf Leinwand; 55 × 44,5 cm Signiert und datiert links unten: Schenau (...); verso auf dem Keilrahmen: handschriftlicher Vermerk mit Verweis auf die Signatur in französischer Schrift sowie gestochener Aufkleber „Picard/Paris“ Provenienz Versteigerung Neumeister, München, 21. März 2001, Lot 744; Versteigerung Hampel, München, 19. September 2008, Lot 211; europäische Privatsammlung EUR 20.000–40.000
Johann Eleazar Zeissig, genannt Schenau, wurde vom Dresdner Hofmaler Louis de Silvestre (1675–1760) ausgebildet und begleitete diesen auch nach Paris, wo er an der Académie Royale studierte und zahlreiche Aufträge erhielt. Er kehrte schließlich nach Deutschland zurück und wurde 1773 Direktor der Kunstschule der Meißner Porzellanmanufaktur. Ein Jahr später war er als Professor an der Kunstakademie Dresden tätig, der er dann ab 1795 als Direktor vorstand. Die hier dargestellte, spärlich ausgeleuchtete Genreszene vor einem Interieur stellt wohl eine Familie beim ersten Gitarrenunterricht der kleinen Tochter dar. Der Vater, gekleidet in zeitgenössisches Gewand des 18. Jahrhunderts und auf einem hölzernen Lehnstuhl sitzend, führt die Finger des jungen Mädchens an die Saiten des Instruments, während sein scheinbar amüsierter Blick jedoch bei dem kleinen Buben verhaftet, der händeringend versucht, ebenfalls in das Spiel miteinbezogen zu werden. Eine junge Frau, bei der es sich wahrscheinlich um die Mutter der Kinder handelt, steht mit einem Weinglas in der Hand dahinter und blickt lächelnd auf die Szene herab. Ihr Arm ruht auf der Lehne des Sessels, den Kopf neigt sie einer älteren Frau zu, welche ihr von hinten beide Hände auf die Schultern gelegt hat. In der Öffnung des Vorhangs im linken hinteren Rand des Bildes ist ein weiteres Familienmitglied, ein im Kinderbett liegendes Baby, zu erkennen. Die Szene wird außerdem durch das drollige Spiel eines Kätzches, das zu den Füßen der Gruppe mit einer vom Gewand des Mannes herabhängenden Schnur spielt, belebt. Weitere Utensilien, wie die zusammengerollten Notenblätter und eine Flöte, die aus der Tasche des Mannes ragen, sowie ein aufgeschlagenes Notenheft und ein Leierkasten auf einem niedrigen Tischchen zu seiner Linken verweisen auf das Thema des Musikunterrichts.
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34 Abraham Willemsen (Antwerpen um 1610–1672 Antwerpen) Verkündigung Mariens, um 1640 Öl auf Metall; 87,3 × 140 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 20. Januar 2018, liegt bei. EUR 20.000–40.000
Bei der vorliegenden Kupfertafel mit der Verkündigung Mariens, um 1640 entstanden, handelt es sich nach Dr. Klaus Ertz um das bisher größte bekannt gewordene Gemälde des Antwerpener Künstlers Abraham Willemsen, der nicht nur als Landschafts-, sondern auch als Figurenmaler tätig war. Um 1610 in Antwerpen geboren, wird Abraham Willemsen in den Jahren 1627 und 1628 in der Antwerpener Lukasgilde Schüler des Malers Gilliam Antonissens (1619–1633 in Antwerpen tätig) und 1645 zum Dekan der Gilde gewählt. Im selben Jahr ist ein Aufenthalt in Paris dokumentiert. Willemsen und seine Werkstatt dürften wohl in erster Linie für den flämischen Export tätig gewesen sein. So ist sein Name auch in den Archiven des Antwerpener Kunsthändlers Forchondt im Jahre 1669 registriert und ein Großteil seiner Gemälde befindet sich heute in spanischem Besitz.
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Bis zu seinem Tod im Jahr 1672 hat sich Abraham Willemsen vornehmlich mit alt- und neutestamentlichen Figuren bzw. Szenen – häufig in detailreiche Wald- bzw. Parklandschaften oder angedeutetem Interieur eingebettet – sowie mit mythologischen und allegorischen Bildthemen befasst. Wie Dr. Klaus Ertz in beiliegendem Gutachten ausführt, sind anhand der bekannten Werke die Einflüsse bzw. Vorbilder Willemsens gut fassbar. Hinsichtlich der Figurengestaltung sind Vorbilder wie Peter Paul Rubens (1577–1640), Hendrik van Balen (1575–1632) und Frans Francken d. J. (1581–1642) zu nennen, während sich seine Landschaften vor allem durch Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625) beeinflusst zeigen. Das gegenständliche Gemälde mit der Verkündigung Mariens ist nicht nur ein schönes Beispiel für Abraham Willemsens religiöse Figurenszenen, sondern zeichnet sich zudem durch die kräftigen, strahlenden Farben der Gewänder aus, die durch das als Bildträger gewählte Kupfer besonders hervortreten (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
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35 Hendrik Mommers (Haarlem 1623–1693 Amsterdam) Marktszene in südlicher Landschaft Öl auf Leinwand; 76 × 68 cm Provenienz Privatsammlung, Schweiz Expertise Gustav Glück, Wien, 19. Januar 1939, als Werk von Hendrik Mommers, liegt bei. ▲EUR 7.000–14.000
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Der in Haarlem geborene und tätige Maler Hendrik Mommers ist vor allem für seine Markt- und Hirtenszenen mit Viehstaffage bekannt, die in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten sind. Gegenständliches Gemälde zeigt eine dieser typischen Marktszenen, welche die charakteristischen Bildelemente seiner südlichen Landschaften mit Figuren- und Viehstaffage vereint: Während im Hintergrund der Ausblick in eine weite Landschaft gegeben ist, haben sich im Vordergrund die Händler mit ihrem Vieh vor antiken Ruinen niedergelassen und ihre Waren ausgebreitet, um diese zum Verkauf anzubieten. Weitere, vergleichbare südliche Landschaften mit Marktszenen sind in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter den Abbildungsnummern 0000174580 und 0000174581 (Pendants), 0000156475 und 0000012808 registriert.
36 Jan Anthonisz. van Ravesteyn zugeschrieben (Den Haag 1572–1657 Den Haag) Porträt eines Herren Öl auf Holz, parkettiert; 69 × 58,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 10.000–20.000
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37 Adriaen van Utrecht (Antwerpen 1599–1652 Antwerpen) Küchenstillleben mit erlegtem Wild, Gemüse und Früchten, 1646 Öl auf Leinwand; 125,5 × 174 cm Signiert und datiert links unten: A. Van Utrecht / fecit. an. 1646. Provenienz ehemals belgischer Adelsbesitz; Versteigerung Lempertz, Köln, 21. Mai 2005, Lot 759; Versteigerung Ketterer Kunst, Hamburg, 5. April 2008, Lot 1347; europäische Privatsammlung Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000146207 registriert. EUR 50.000–100.000
Der auf Tier- und Stilllebenmalerei spezialisierte, flämische Maler Adriaen van Utrecht absolvierte ab 1614 eine Lehre bei dem Maler und Kunsthändler Herman de Ryt und reiste später durch Europa, wo er unterschiedliche lokale Kunststile kennenlernte. 1625 kehrte er schließlich zurück in seine Heimatstadt Antwerpen und wurde als Meister der Sankt Lukas Gilde aufgenommen. Die bevorzugten Motive des Malers sind Stillleben, Markt- und Küchenstücke sowie Vogeldarstellungen. So zeigen viele seiner meist großformatigen Gemälde Marktauslagen mit einer Fülle an sowohl heimischen als auch exotischen Obst- und Gemüsesorten sowie erlegtes Wild. Der Einfluss Frans Snyders ist hier deutlich erkennbar, allerdings verwendet Adriaen van Utrecht in seinen Werken oftmals dunklere und kühlere Farbtöne als Snyders. Die Figuren seiner Bilder stammen meistens von Händen anderer Künstler wie Peter Paul Rubens, Jacob Jordaens oder David Teniers. Vorliegendes Bild ist mit 1646 in jenes Jahr datiert, in dem Adriaen van Utrecht vom Sekretär des Prinzen Friedrich von Oranien, Constantin Huygens, den Auftrag erhielt, das Huis ten Bosch, Sitz des Statthalters bei Den Haag, mit einigen Gemälden auszustatten.
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38 Johann Karl Loth (München 1632–1698 Venedig) Die Rückkehr des verlorenen Sohnes, Ende der 1680er Jahre Öl auf Leinwand; 141 × 175 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Wir danken Herrn Giuseppe Fusari für die Bestätigung des Gemäldes als ein Werk von Johann Karl Loth und die Hilfe bei der Katalogisierung (anhand professioneller Fotos). / We are grateful to Giuseppe Fusari for confirming the painting as a work by Johann Karl Loth and his help in cataloguing this lot (on the basis of professional photographs). EUR 25.000–50.000
Der Barockmaler Johann Karl Loth zählt zu den bedeutendsten Künstlern der venezianischen Malerei der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1632 in München geboren, erhielt Loth seine Ausbildung zunächst bei seinem Vater, dem bayerischen Hofmaler Ulrich Loth, um seine Studien bald darauf in Rom fortzusetzen und sich schließlich um 1650 in Venedig niederzulassen. Loths Stil, der venezianische Traditionen, eine naturalistische Darstellungsweise sowie die Neuerungen der barocken Malerei vereint, beeinflusste nicht nur seine Schüler, sondern war auch für die Weiterentwicklung der venezianischen Malerei von Bedeutung. Das Gemälde ist eine bisher nicht publizierte Fassung eines Werkes aus der ehemaligen Sammlung des Grafen Ivan Ivanovicˇ Shuvalov, heute in der Eremitage in Sankt Petersburg (Inv. Nr. ГЭ–6367; vgl. auch: Giuseppe Fusari, Johann Carl Loth (1632– 1698), Soncino 2017 , S. 130, Tafel LXVI bzw. S. 217, Kat. Nr. 224) und zeigt – mit einigen Abwandlungen zu der früher entstandenen Komposition – die von Loth mehrmals aufgegriffene „Rückkehr des verlorenen Sohnes“. Laut Dr. Fusari ist das vorliegende Gemälde gegen Ende der 1680er Jahre entstanden, da es im Vergleich zu der um 1675 zu datierenden Komposition in Sankt Petersburg stilistisch den Wandgemälden in der Kreuzkapelle im Dom von Trient (1687) näher steht. Wie für einen Werkstattbetrieb und zu auftragsstarken Zeiten üblich, hat auch Loth bei der Ausführung von Gemälden seine Mitarbeiter herangezogen. Vorliegendes Werk lässt zum Teil die Beteiligung von Johann Michael Rottmayr und möglicherweise eines weiteren Malers erkennen. Besonders die Figur des Vaters sowie die beiden links angeordneten Figuren zeigen jedoch das ganze malerische Können Johann Karl Loths.
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Claude Joseph Vernet Nachfolger
Künstler um 1800
(Avignon 1714–1789 Paris)
Figurenszene inmitten stürmischer See Öl auf Leinwand; 73 × 81,5 cm
Der Schiffbruch Öl auf Leinwand; 65,5 × 92 cm Provenienz Wiener Privatbesitz EUR 1.500–3.000
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Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.500–3.000
41 Hendrik Frans Lint Umkreis (Antwerpen 1684–1763 Rom) Landschaft mit antikisierenden Ruinen Öl auf Leinwand; 43 × 55 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 3.500–7.000
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42 Franz Christoph Janneck (Graz 1703–1761 Wien) Elegante Gesellschaft im Schloßpark, um 1735/40 Öl auf Leinwand; 65 × 79 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Gutachten Dr. Christina Pucher, Maria Lankowitz, April 2018, liegt bei. EUR 15.000–30.000
Im Gesamtœuvre Jannecks nehmen Gesellschaftsdarstellungen einen breiten Raum ein. Er zeigt die Lebensfreude seiner Zeit. Seine Auftraggeber sind vorwiegend der Adel, der Hof und der Klerus. Zumindest die beiden erstgenannten schmücken ihre Umgebung gerne mit Gemälden, deren Themen sich auf das gute und schöne Leben ihres eigenen Standes beziehen oder dieses verherrlichen. In bekannter Manier baut Janneck die Komposition wie eine Bühne auf. Die für ihn typische Repoussoirgruppe besteht aus einer Gartenmauer und der gesockelten Gartenskulptur „Leda und der Schwan“, darauf ein üppig blühender roter Rosenstock und gleich daneben zwei Kinder, die wie kleine Erwachsene anmuten und mit einem Blumenkorb spielen. Um einen mit einem prunkvollen Teppich gedeckten Tisch, gesellen sich Damen und Herren, die in prächtige Kostüme gekleidet sind. Es wird gescherzt und Wein getrunken. Die für Janneck typischen Figuren mit den in vielen seiner Werke immer wiederkehrenden Physiognomien schildern uns eine sich bestens unterhaltende Gesellschaft von Müßiggängern. […] Das Kolorit kontrastiert von der terrestrischen Farbpalette der Gartenskulptur mit der Farbtrias der Figurengruppen. Die Lichtführung akzentuiert die Figuren, die Janneck wie so oft in Roben des 17. Jahrhunderts zeigt. Im vorliegenden Gemälde führt Janneck sein Können in der Erfassung eines bestimmten Lebensgefühls der höfischen Gesellschaft bei Müßiggang und Vergnügen vor. Er steht dabei in der Tradition der Niederländer des 16. und 17. Jahrhunderts. Viele kleine Details, wie Leda und der Schwan, der Rosenstock, der Blütenkorb und die Rose am roten Kleid der Dame und andere mehr verweisen auf treue Liebe (siehe: Arthur Henkel und Albrecht Schöne (Hrsg.), Emblemata: Handbuch zur Sinnbildkunst des XVI. und XVII. Jahrhunderts, Stuttgart-Weimar 1996, S. 291). Janneck hat für seine anspruchsvolle Klientel mehrmals Leinwandbilder dieser Größe mit profanen oder sakralen Themen gestaltet, die dann als Supraporte wie zum Beispiel im Schottenstift in Wien Verwendung gefunden hatten. Die zeitliche Einordnung in das Gesamtwerk Jannecks ist wie immer schwierig, da durchgehende Datierungen seiner Gemälde fehlen. Anhand des Figurenideals und der Landschaftsdarstellung, wie unter anderen auch in zwei Tafeln aus Privatbesitz und aus der Städtischen Kunstsammlung in Augsburg (siehe: Christina Pucher, Franz Christoph Janneck. 1703–1761, Diss., Graz 1996, Bd. I, S. 195, WK 107 und WK 110) zu sehen sind, kann von einer Entstehungszeit um 1735/1740 ausgegangen werden (Gutachten Dr. Christina Pucher, Maria Lankowitz, April 2018).
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43 Hendrik van Balen Umkreis (Antwerpen 1575–1632 Antwerpen) Diana und Aktäon Öl auf Leinwand; 53 × 68 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 4.000–8.000
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Das aus der griechischen Mythologie stammende Thema war besonders in der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts ein beliebtes Bildmotiv. Nach der Erzählung in Ovids Metamorphosen (3, 131ff) trifft der Jäger Aktäon zufällig im Wald auf die Göttin der Jagd, Diana, und ihre Nymphen beim Baden an der Quelle. Von dem unerwünschten Gast überrascht, bespritzt Diana Aktäon mit Quellwasser, wodurch sich dieser in einen Hirsch verwandelt und von seinen eigenen Hunden angefallen und zerrissen wird.
44 Lucas van Leyden Umkreis (Leiden 1494–1533 Leiden) Die Backgammon-Spieler Öl auf Holz; 32,5 × 39,1 cm Provenienz Versteigerung Helbing, Sammlung Dr. Albert Figdor, Wien, 29./30. September 1930, Lot 55; Versteigerung Christie's, New York, 23. Mai 2000, Lot 110 (als Lucas van Leyden Umkreis); Sammlung Charles Blakiston („Blake“) Ashburner; Versteigerung, Doyle, New York, 27. Oktober 2010, Lot 41; europäische Privatsammlung
Vorliegende Komposition ist in zwei weiteren Fassungen bekannt (siehe Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter den Abbildungsnummern 0000062041 und 0000062040). Während eine der Varianten früher Pieter Coecke van Aelst I. (0000062041) und die andere Fassung Jan van Hemessen (0000062040) zugeschrieben wurde, werden heute alle drei Versionen dem Umkreis Lucas van Leydens bzw. Aertgen Claesz. van Leydens zugeschrieben.
Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000062042 registriert. EUR 5.000–10.000
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45 Italienische Schule Figurenszenen, wohl Szenen aus der Genesis (Pendants), 18. Jahrhundert Öl auf Kupfer; je 29,5 × 41,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 6.000–12.000
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46 Künstler des 18. Jahrhunderts Blumenstillleben mit Früchten Öl auf Leinwand; 89 × 140 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 8.000–16.000
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47 Gabriel Francois Doyen (Paris 1726–1806 St. Petersburg) Die Lesestunde Öl auf Holz; 72 × 57,5 cm Rückseitig Reste eines alten Wachssiegels mit der russischen Kaiserkrone Provenienz ehemals nordeuropäische Privatsammlung; Versteigerung Fischer, Luzern, 24. November 2010; europäische Privatsammlung Laut dem Versteigerungskatalog, Fischer 2010, hat Prof. Pierre Rosenberg das vorliegende Gemälde anhand von Fotos als Werk von Gabriel Francois Doyen bestätigt. EUR 35.000–70.000
Detail Rückseite: Wachssiegel
Der für seine historistischen und religiösen Darstellungen sowie Porträts bekannte Maler Gabriel François Doyen erlernte die Malerei zunächst in Paris bei dem Maler Carle van Loo (1705–1765) und setzte seine Ausbildung in Rom fort, nachdem er 1748 den Prix de Rome erhalten hatte. Dort beschäftigte er sich ausführlich mit den Werken italienischer Meister wie Annibale Carracci (1560–1609), Pietro da Cortona (1596–1669), Giulio Romano (1499–1546) und Michelangelo (1475–1564) und bereiste auch andere Städte wie Neapel, Venedig und Bologna. 1755 kehrte er in seine Heimatstadt Paris zurück und wurde vier Jahre später in die Académie royale de peinture et de sculpture aufgenommen. In den 1770er Jahren erhielt er gar selbst eine Professurstelle an der Académie und wurde Hofmaler des Grafen von Artois. Einer Einladung von Katharina II. von Russland folgend, verließ er Paris bei Ausbruch der französischen Revolution, reiste nach Sankt Petersburg und wurde dort 1791 Direktor der Académie des beaux-arts. Als Hofmaler von Katharina II. und ihrem Sohn Paul I. erhielt er zudem Aufträge zur Ausgestaltung der kaiserlichen Paläste. Ein ähnliches Gemälde auf Leinwand, signiert und 1761 datiert, aus der Sammlung Karl Lagerfeld wurde am 23. Mai 2000 bei Sotheby’s in New York für 94.000 US-Dollar versteigert. Die Reste eines Siegels mit der russischen Kaiserkrone auf der Rückseite des vorliegenden Gemäldes legen nahe, dass Doyen das Motiv während seines Aufenthaltes in Russland nocheinmal wiederholte.
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48 Künstler des 18. Jahrhunderts Im Atelier des Malers (Allegorie auf die Kunst) Öl auf Leinwand; 75,5 × 61,5 cm Unter dem gestochenen Porträt bezeichnet: Excell. et Generos. Dmus. Domi/ nus Pauw Dom. de Paroni... Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.500–3.000
49 Künstler des 18. Jahrhunderts Porträt eines Herrn – Trompe-l'œil Öl auf Leinwand; 48 × 40 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.000–2.000
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50 Künstler des 18. Jahrhunderts Vanitas Öl auf Leinwand; 33 × 47 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 7.000–14.000
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51 Norbert Joseph Karl Grund (Prag 1717–1767 Prag) Küstenlandschaft Öl auf Holz; 22 × 29 cm Provenienz Wiener Privatsammlung EUR 10.000–20.000
Der Künstler Norbert Joseph Karl Grund wurde 1717 in Prag geboren und erhielt seine Ausbildung zum Maler bei seinem Vater. Sein Werk war geprägt von Franz de Paula Ferg und seinem Kreis, sowie die Nähe der Wiener Schule zum venezianischen Rokoko. Weitere Inspiration für Grunds Malerei waren zeitgenössische Kupferstiche französischer Herkunft sowie die Niederländische Malerei des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Gerade in dieser Küstenszene erscheint die Nähe zu den klassischen niederländischen Marinemalern und zugleich den französischen Stimmungslandschaften des 18. Jahrhunderts besonders groß. Norbert Joseph Karl Grund schafft es diese beiden Einflüsse in seiner ganz charakteristischen Manier zu verschmelzen. Gekonnt fängt der Maler die Küstenstimmung in hellen Blau-, Grau- und Rottönen ein. Die reine Landschaftsszenerie wird zudem mit als farbige Akzente fungierenden Figuren belebt. Dies verleiht auch vorliegendem Gemälde die für Grund charakteristische Unbeschwertheit und Leichtigkeit. Größe, Bildaufbau und Lichtführung sprechen dafür, dass es sich bei dem vorliegenden Gemälde wohl um das Pendant einer Küstenszene Grunds handelt, welche vor einigen Jahren am Auktionsmarkt verkauft wurde (vgl. Dorotheum, Wien, 16 April 2008, Lot 363, Meistbot EUR 27.000).
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52 Gennaro Basile (Neapel 1722–1782 Brünn/Mähren) Porträt Michael Balthasar Graf Christallnigg, Fürstpropst von Berchtesgaden (1710–1768), 1757 Öl auf Leinwand; 92 × 69,5 cm Rückseitig auf Leinwand signiert und datiert: Gennaro Basille pinx / 1757 Provenienz ehemals österreichischer Adelsbesitz; seit ca. 1980 in einer österreichischen Privatsammlung EUR 2.500–5.000
Das vorliegende Porträt zeigt Michael Balthasar Graf von Christallnigg, welcher von 1752 bis zu seinem Tod im Jahr 1768 Fürstpropst von Berchtesgaden war. Neben diesem halbfigurigen Bildnis schuf Gennaro Basile im selben Jahr, 1757, für die Propstei des späteren königlichen Schlosses Berchtesgaden auch ein Standporträt des Propstes (vgl. Franz Reitinger, Die Metastasier. Geschmackseliten im 18. Jahrhundert, Salzburg 2016, S. 62 und S. 63, mit SW-Abb.).
53 Künstler des 16. Jahrhunderts Porträt des Bischofs Martin Pethe de Hetes, 1598 Öl auf Leinwand auf Platte; 67 × 54 cm Links oben bezeichnet und datiert: MARTIN. PE...HE DE.HETES / EPPVS. IAVRIEN.S.CR.M.PER / HVNGAR. CANCELL:ET / CONSIL:ANNOAETATIS / SVAEXXXXV.1598 Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 2.500–5.000
Anhand des Wappens und der Inschrift lässt sich der Dargestellte des vorliegenden Bildnisses als der 1544 geborene Geistliche Martin Pethe de Hetes, Bischof von Syrmien (1582), Waizen (1584) und ab 1587 auch Bischof von Grosswardein und Propst von Jászó, identifizieren. Im April 1598 wurde ihm das Amt des Erzbischofs von Kalocsa anvertraut, wobei diesem Amt nur vier Jahre später, im Jahr 1602, schließlich die Ernennung zum königlichen Statthalter folgte. Martin Pethe de Hetes wurde nach seinem Tod im Oktober 1605 in Pressburg beigesetzt.
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54 Melchior de Hondecoeter Umkreis (Utrecht 1636–1695 Amsterdam) Hühner, Tauben und Enten an einem Tümpel Öl auf Leinwand; 101,5 × 127,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 3.000–6.000
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55 Adriaen van Stalbemt (Antwerpen 1580–1662 Antwerpen) Waldige Landschaft mit Entenjägern, 1620–1630 Öl auf Holz; 42 × 61 cm Provenienz Privatbesitz, Salzburg Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 27. August 2018, liegt bei. EUR 25.000–30.000
Adriaen van Stalbemt wurde 1582 in Antwerpen geboren, verbrachte seine Jugend allerdings in Holland, da seine Familie um 1585 die Heimatstadt aus religiösen Gründen verlassen musste. Nach seiner Rückkehr nach Antwerpen im Jahr 1609, wurde er im folgenden Jahr bereits Meister und acht Jahre später Dekan der Violieren und der St. Lukasgilde. Wenngleich der Maler 1633 zehn Monate in London am Hofe Karls I. nachweisbar ist, blieb Antwerpen zeit seines Lebens sein Hauptbezugspunkt. „Als Landschafts- und Figurenmaler eigenständig und unverwechselbar“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz), veranschaulicht die gegenständliche Komposition mit ihrer weiten Waldlandschaft, in der sich eine Figurengruppe auf die Jagd nach Enten begeben hat, die malerische Qualität der Werke des Antwerpener Künstlers. Von Vorbildern wie Adam Elsheimer (1578–1610), Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625) und Paul Bril (um 1554–1626) beeinflusst, zeigt vorliegende Landschaftsszene, wie Dr. Klaus Ertz in beiliegendem Gutachten ausführt, die für Stalbemt typischen Bildelemente, die seine „reifen“ Landschaften nach 1620 auszeichnen: „Anstelle einer Signatur, deren Fehlen bei diesem Maler die Regel und nicht die Ausnahme ist, können sowohl die wolligen Blatt-Zusammenstellungen, die Aststrukturen im Inneren der Bäume als auch die Blicke in den Hintergrund mit dem sich darüber wölbenden meist stark bewölkten Himmel stehen.“ Der Aufbau der Waldlandschaft mit ihren einzelnen Elementen, die Stalbemt geschickt anordnete und durch kleine Wege und Spaziergänger verknüpfte, um so den Blick des Betrachters geschickt in die Weite der Landschaft zu führen, spricht für einen Entstehungszeitraum in den Jahren 1620 bis 1630 (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
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56 Abraham Teniers (Antwerpen 1629–1670 Antwerpen) Kirmesfest mit fröhlich tanzenden Dorfleuten, um 1646 Öl auf Kupfer, parkettiert; 70,9 × 87,4 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Wir danken Dr. Margret Klinge, Düsseldorf, für die Begutachtung des vorliegenden Gemäldes im Original und die Bestätigung als eigenhändiges Werk von Abraham Teniers (Schriftliche Mitteilung, 3. September 2018, liegt bei). Margret Klinge führt in ihrem Schreiben aus, dass auch David Teniers der Jüngere eine abschließende Überarbeitung an dem vorliegenden Gemälde vornahm. EUR 50.000–100.000
Abraham Teniers entstammt einer bekannten Antwerpener Malerfamilie. Er ist der vierte Sohn des Historienmalers David Teniers des Älteren (1582–1649) und der Bruder von David Teniers dem Jüngeren (1610–1690), dem berühmtesten Maler dieser Dynastie, in dessen Werkstatt der jugendliche Abraham lernt. Als David Teniers d. J. im Amtsjahr 1645/46 als Dekan der Antwerpener Sanct Lucasgilde vorsteht, wird der erst 16 Jahre alte Abraham als Meister in die Gilde aufgenommen. Künstlerisch verdankt Abraham seinem bedeutenden Bruder fast alles, dessen Werk er Zeit seines Lebens abwandelt und als Motivschatz benutzt. Auch dieses Kirmesfest mit tanzenden Dorfleuten fußt auf einem Gemälde von David Teniers d. J., das sich seit dem 18. Jahrhundert in der Eremitage zu Sanct Petersburg befindet. Vergleicht man die beiden Bilder, so lässt sich feststellen, im Großen und Ganzen wiederholt Abraham die äußerst figurenreiche Komposition erstaunlich genau, dennoch sind Weglassungen und leichte Veränderungen zu bemerken. In der Ausführung zeigt Abrahams Werk die für ihn sehr typische, härtere Malweise mit einer leuchtende Lokaltöne hervorhebenden Farbgebung. Die Kirmes von David Teniers d. J. entsteht 1646, diese Datierung befindet sich auf der wehenden Fahne am Gasthof und wird ebenso von Abraham angegeben. 1646 ist das Jahr, in dem er Mitglied der Sanct Lucasgilde wird. Zu diesem Zeitpunkt erhält Abraham die Ausbildung zum Maler im Atelier seines Bruders; daher ist es denkbar, dass er zeitnah als Schüler im Auftrag seines Lehrers, David Teniers d. J., dessen neues Kirmesbild sozusagen als Aufgabe studiert und wiederholt. Dafür spricht auch, dass David Teniers d. J. an dem Werk von Abraham entscheidende Retuschen vornimmt, vor allem in der Krone des hoch in den Himmel ragenden Baumes, dessen vom Licht der Sonne bewegten Blätter so viel zur atmosphärischen Wirkung des Bildes beitragen. Dieses Gemälde ist ein besonderes Beispiel für Zusammenhänge von Malerfamilien und Werkstattgepflogenheiten in Antwerpen im 17. Jahrhundert. (Schreiben Dr. Margret Klinge)
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57 Annibale Carracci Umkreis (Bologna 1560–1609 Rom) Geburt Christi, 115,5 x 85,5 cm Öl auf Leinwand Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 10.000–20.000
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58 Friedrich Brentel (Elsaß um 1580–1651 Straßburg) Die Martyrien der Apostel (10 Miniaturen), 1639/40 Gouache auf Pergament auf Holz, gemalte Rahmenlinien in Gold und Schwarz; je 7,3 × 5,2 cm Eine Miniatur signiert „'Frid: Brentel.“, die übrigen signiert mit „F. Brentel.“; sechs Miniaturen datiert „1639“, vier „1640“, alle mit Titel versehen Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 5.000–10.000
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1580 im bayerischen Lauingen als Sohn des Malers, Zeichners und Verlegers Georg Brentel (1554–1610) geboren, ließ sich Friedrich Brentel, nach der Lehrzeit bei seinem Vater und einem Aufenthalt in den Niederlanden, bereits im Jahre 1595 in Straßburg nieder. Mit seiner Radiererwerkstatt konnte sich Brentel nicht nur als Druckgraphiker an den europäischen Höfen einen geschätzten Namen machen, sondern er etablierte sich auch als Miniaturmaler und Zeichner zu einer bedeutenden Künstlerpersönlichkeit. Seine intensive Auseinandersetzung mit den Werken anderer zeitgenössischer Meister, zeigt sich auch eindrucksvoll in der vorliegenden Serie von Miniaturen, die sich mit den Martyrien der Apostel befasst. Die zehn Szenen folgen der insgesamt 16 Radierungen umfassenden Serie „Le Martyre des Apôtres“ von Jacques Callot (1592–1635), welche von Israël Henriet (ca. 1590– 1661) im Jahr 1635 veröffentlicht wurde (vgl. Jacques Callot, mit einer Einleitung von Thomas Schröder, Jacques Callot. Das gesamte Werk. Band 2: Druckgraphik, Herrsching 1980, S. 1363–1367 mit Abbildungen). Friedrich Brentel übernimmt das kleine Format der Vorlagen, setzt diese jedoch eigenständig in fein ausgeführter Miniaturmalerei in Gouache um. Zusätzlich werden Brentels Szenen von feinen Rahmenlinien in Schwarz und Gold eingefasst. Neben Bildtitel und Signatur, trägt jede der Miniaturen am unteren Bildrand auch eine Jahreszahl, wobei vier Szenen nicht mit 1639, sondern mit 1640 datiert sind. Dieser Umstand belegt, dass Friedrich Brentel über einen längeren Zeitraum hinweg an seinen kleinformatigen Serien arbeitete.
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59 Giovanni Battista Ruoppolo Umkreis (Neapel 1620–1685 Neapel) Früchtestillleben (Pendants), 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 124 × 90 bzw. 126,5 × 96 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 15.000–30.000
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60 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, Umkreis (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Christus am Kreuz Öl auf Leinwand; 101 × 71,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 4.000–8.000
61 Franz Anton Maulbertsch Werkstatt (Langenargen 1724–1796 Wien) Das letzte Abendmahl Öl auf Leinwand, ungerahmt; 136 × 93 cm Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 6. Oktober 1999 (als Franz Anton Maulbertsch Werkstatt) Privatbesitz, Wien EUR 3.000–6.000
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62 Jan Baptist van der Meiren (Antwerpen 1664–um 1708 Antwerpen) Morgenländischer Hafen Öl auf Leinwand; 27 × 28,5 cm Undeutlich signiert rechts unten: (Jan) van Meiren Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 2.500–5.000
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63 Carlo Carlone (Scaria 1686–1775 Scaria) Venus und Amor auf einem von zwei Tauben gezogenen Wagen Öl auf Kupfer; 26,5 × 42 cm, abgeschrägte Ecken Provenienz Privatbesitz, Österreich Gutachten Dario Succi, Gorizia, liegt bei. EUR 10.000–20.000
Carlo Innocenzo Carlone gilt heute als einer der bedeutendsten Wegbereiter des Rokoko. Einer berühmten Baumeister-, Bildhauer- und Stuckateurfamilie entsprungen, wählte er jedoch die Malerei als sein Fach. Nach seiner Ausbildung durch Giulio Quaglio (1668–1751), einer akademischen Ausbildung in Venedig und Lehrzeit bei Francesco Trevisani (1656–1746) in Rom, reiste der junge Carlo Carlone durch seine Familienverbindungen in den Norden über die Alpen. In den nächsten Jahren sollte er als Maler und Freskant zahlreiche Residenzen und Palais in Süddeutschland (z.B. Ludwigsburg & Passau), Wien und Prag ausstatten. Nachdem er Mitte der 1730er Jahre wieder in seine Heimat zurückkehrte, setzte sich Carlone intensiv mit der Venezianischen Malerei auseinander. Wie Dario Succi feststellt, ist der vorliegende kleine Bozzetto ein Zeugnis dafür, wie Carlone unter dem Einfluss von Meistern wie Tiepolo, Pittoni und Amigoni ab um 1740 seinen Stil weiterentwickelte. In einem diffusen von bewegten Wolken durchzogenen Himmelsraum sitzt Venus auf ihrem Wagen, der in Anspielung auf ihre Geburt muschelartig gestaltet ist. Das göttliche Himmelsgefährt wird von zwei weißen Tauben gezogen. Ein Putto lenkt den Wagen, während Amor zu Venus’ Seite sitzt. Die gelängte Figur der Venus ist charakteristisch für die Frauengestalten Carlones. Sie finden sich beispielsweise in mehreren Dekorationsprojekte vorbereitenden Zeichnungen Carlones, wie einer „Allegoria della Mietitura“, einer „Allegoria della Diligenza“ oder einer „Allegoria della Muse Thalia e Urania“. Carlones leichter, pastoser Pinselstrich wird vor allem in kleinen, in Öl ausgeführten Bozzetti deutlich sichtbar, wie beispielsweise einer „Allegoria dell’Innocenza“ oder „Allegoria della Virtu“ (vgl. Gutachte Dario Succi). Dadurch, dass der Künstler für das vorliegende Werk den Bildträger einer Kupfertafel wählte, kommen die Intensität und Schnelligkeit seines Pinselstrichs noch deutlicher zum Ausdruck.
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Flämische Schule
Frans Francken der Jüngere Umkreis
Schiffe im Hafen, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 60 × 104,5 cm Links unten auf dem Koffer undeutlich bezeichnet
(Antwerpen 1581–1642 Antwerpen)
Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 2.000–4.000
Die heilige Veronika reicht Christus das Schweißtuch Öl auf Holz; 72,5 × 103,5 cm Rückseitig Brandzeichen der Stadt Antwerpen (Türme) Provenienz Privatbesitz, Tirol EUR 3.500–7.000
Die vorliegende Darstellung, welche die heilige Veronika zeigt, die dem kreuztragenden Christus das Schweißtuch reicht, orientiert sich an den Kompositionen des Antwerpener Malers Frans Francken d. J. (1581–1642). Jener hat sich mit diesem, in der flämischen Malerei überaus beliebten Bildmotiv mehrfach auseinandergesetzt und über die Jahre hinweg verschiedene Versionen der Szene angefertigt (vgl. Ursula Härting, Frans Francken II, Freren 1989, S. 286–288). Weitere vergleichbare Gemälde Franckens sind in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter den Abbildungsnummern 0000258492, 0000081640 und 0000173286 registriert.
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66 Künstler des 17. Jahrhunderts Der Turmbau zu Babel Öl auf Leinwand; 63,5 × 83 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 7.000–14.000
Das vorliegende Gemälde greift die alttestamentarische Geschichte des „Turmbau zu Babel“ (Gen 11, 1–9) auf: In einer Zeit, als alle Menschen noch dieselbe Sprache sprachen, begann man mit dem Bau eines Turmes, der bis in den Himmel ragen sollte. Gott jedoch erkannte in diesem Vorhaben den Hochmut der Menschheit, sich mit ihm auf eine Ebene stellen zu wollen und bestrafte sie, indem er ihre Sprache verwirrte. Beeinträchtigt durch das daraus folgende Unvermögen sich untereinander zu verständigen, waren sie gezwungen, den Turmbau aufzugeben. Das Thema war in der bildenden Kunst des 16. und 17. Jahrhunderts ein beliebtes Bildmotiv, da es Künstlern die Möglichkeit bot, vielfältige handwerklichen Tätigkeiten und Architekturformen darzustellen.
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67 Gotische Tafelmalerei Hl. Barbara, um 1500 Öl auf Holz, rückseitig auf eine neuere Platte aufkaschiert; 72 × 52 cm Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 3.000–6.000
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68 Albrecht Dürer Nachfolger (Nürnberg 1471–1528 Nürnberg) Madonna mit Kind, wohl um 1600 Öl auf Holz; 43,5 × 33,5 cm Rechts unten undeutlich monogrammiert
Die Komposition dieses Gemäldes weist große Ähnlichkeit zu einer Kopie eines verschollenen Albrecht Dürer-Bildes von Peter Anton Cordüer auf (vgl. Rainer Stüwe, Dürer in der Kopie. Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 16. und 17. Jahrhunderts zwischen „altdeutscher Manier“ und barockem Stil, phil. Diss. (ms.), Heidelberg 1998, S. 193, Abb. 102).
Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 8.000–16.000
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69 Johann Amandus Winck (Rottenburg a.N. 1754–1817 München) Früchtestillleben mit Blumen und Insekten (Pendants), 1796 Öl auf Leinwand; je 37,5 × 52,5 cm Jeweils am unteren Rand der Schale monogrammiert J. W.; eines datiert: 1796 Provenienz Versteigerung Hampel, München, 27. März 2009, Lot 387; europäische Privatsammlung EUR 50.000–100.000
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Johann Amandus Winck zählt zu den bedeutendsten Malern auf dem Gebiet des Stilllebens in der Zeit um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert. Winck, über dessen Leben bisher nur wenig bekannt ist, wurde als Sohn des fürstbischöflichen Hofmalers Johann Chrysostomus Winck (1725–1795) geboren und war zunächst in dessen Werkstatt in Eichstätt tätig. Die weitere Ausbildung erfolgte unter seinem Onkel, dem kurfürstlich-bayerischen Hof- und Theatermaler Thomas Christian Winck (1738–1797). Bereits in frühen Jahren begann sich Winck der Stilllebenmalerei zu widmen und sich an den prächtigen Stücken des deutsch-niederländischen Malers Abraham Mignon (1640–1679) und des Niederländers Jan van Huysum (1682–1749) zu orientieren. Die beiden als Pendants konzipierten Gemälde zeigen nicht nur die von Winck häufig gewählte Kombination von Blumen- und Fruchtstück, sondern entstammen zudem der bedeutendsten Schaffensphase seines Lebens. Beide Stillleben zeigen ein üppiges, buntes Arrangement aus Früchten und Blumen, welches durch kleine Insekten und Schnecken belebt wird. Die silbernen Schalen hat der Künstler am unteren Rand jeweils mit seinen Initialen „J.W.“ versehen – ein vergleichbares Monogramm findet sich auf dem „Früchtestillleben mit Distelfink und Admiralfalter“ (Inv. Nr. 12335) in der „Deutschen Barockgalerie“ im Schaezlerpalais in Augsburg, Teil eines Bildpaares auf Kupfer, welches ebenfalls in den 1790er Jahren entstanden ist. Das entsprechende Gegenstück „Stillleben mit Blaumeise und Braunem Bär“, heute in Privatbesitz, ist mit 1798 datiert (vgl. Die Deutsche Barockgalerie im Schaezlerpalais. Meisterwerke der Augsburger Sammlung, Berlin/München 2016, S. 356–358, Kat. Nr. 118 und Abb. 1).
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70 Jusepe de Ribera und Werkstatt (Játiva 1588–1652 Neapel) Beweinung Christi, 1643 Öl auf Leinwand; 198 × 267 cm Signiert und datiert rechts unten: Jusepe de Ribera espanol / f. 1643; rückseitig Etikett mit handschriftlicher Inventarnummer: No 66 Provenienz österreichische Privatsammlung; Versteigerung, Auktionshaus im Kinsky, 13. November 2012, Lot 35; Privatbesitz, Wien Expertise Prof. Nicola Spinosa, Neapel, 13. September 2011, liegt bei. Prof. Nicola Spinosa hat das vorliegende Gemälde im Jahre 2011 im Original besichtigt. Das Gemälde wurde jedoch seither gereinigt und restauriert. EUR 25.000–50.000 Das dargestellte Sujet wird oft auch als Pietà oder Beweinung Christi bezeichnet und ist in der christlichen Ikonografie weit verbreitet, weil es vor und nach dem Konzil von Trient und der Gegenreformation mehrfach malerisch und bildhauerisch umgesetzt wurde. Es ist häufig im neapolitanischen Raum anzutreffen und zählt zu einem der Hauptthemen Jusepe de Riberas. Eines der frühesten Werke Riberas mit diesem Thema entstand zwischen 1620 und 1622 für den Genueser Adligen Marcantonio Doria. Es befindet sich heute in den Sammlungen der National Gallery in London. Später entstanden unter anderem eine zwischen 1626 und 1628 geschaffene Kreuzabnahme, heute im Louvre, oder die 1635 datierte Fassung im Thyssen-BornemiszaMuseum in Madrid. 1637 gestaltete Ribera das Sujet in vertikaler Komposition für die Sakristei der Certosa di San Martino. Nach 1637 sind jedoch bis heute keine eigenhändigen Werke des Meisters mit dem Thema der Beweinung Christi bekannt. Doch sowohl alte Quellen als auch zahlreiche alte Fassungen von Werkstattmitarbeitern und nachfolgenden Künstlern nicht identifizierter Originale belegen, dass Ribera in den 1640er Jahren dieses Sujet noch mehrmals für verschiedene Auftraggeber umsetzte. Diese Fassungen – die Prof. Spinosa in seinem Werkverzeichnis und seiner Expertise aufzählt – mit dem von links nach rechts oder umgekehrt orientierten Christus und vier oder fünf ihn beweinenden Personen zeigen, dass Ribera in den 1640er Jahren mit der Realisierung zweier unterschiedlicher Versionen der Beweinung Christi beschäftigt war: Eine wurde Anfang der 1640er Jahre angefertigt (mehrere Fassungen tragen das Datum 1644), als der alte Meister aufgrund einer Erkrankung, die ihm die Verwendung seines rechten Armes erschwerte, oft auf die Unterstützung seiner Werkstattgehilfen zurückgreifen musste, eine zweite entstand kurz vor seinem Tod. Da es sich bei unserem unveröffentlichten Gemälde um eine bislang nicht bekannte Fassung des Themas handelt, stellt das Gemälde eine wichtige Ergänzung zu den bisher bekannten Werken Jusepe de Riberas dar. Das vorliegende Gemälde trägt die eigenhändige Signatur Jusepe de Riberas, sowie die Datierung 1643. Diese Datierung und die Monumentalität unseres Gemäldes lassen annehmen, dass Ribera das Werk unter Mithilfe von Werkstattarbeitern schuf und unter seiner Oberleitung vollenden ließ. Aufgrund der Erkrankung des Künstlers ist diese Praxis charakteristisch für seine Werke der 1640er Jahre. Nur so war es dem reifen Meister möglich den zahlreichen Bestellungen nachzukommen, die ihm von vielen Seiten übertragen worden waren. Der Erhaltungszustand des Gemäldes, in verschiedenen späteren Zeiten durchgeführte Übermalungen und eine verschmutzte Oberfläche, erlaubten es 2011 nicht eine endgültige Stellungnahme abzugeben, welche Gemäldepartien von Jusepe de Ribera selbst geschaffen wurden. Nicola Spinosa hebt jedoch in seinem Schreiben hervor, dass die Stellen des Gemäldes, die kürzlich in seinem Beisein gereinigt wurden, eine Qualität zeigen, die mit der Qualität der sicheren Werke Riberas der frühen Vierzigerjahre vergleichbar ist. Beispielsweise mit denen einiger Propheten auf den Lünetten der Seitenkapellen der Kirche der Kartause von San Martino in Neapel. Partielle Reinigungsarbeiten wurden auf den Gesichtern des Joseph von Arimathia und der Magdalena sowie auf dem Mantel der Madonna und am Inkarnat Christi durchgeführt. In der Erwartung, dass das Gemälde durch eine sensible Entfernung der früheren Restaurierungseingriffe (teilweise) in seinen Originalzustand versetzt werden könnte, „ist derzeit die einzige mögliche Schlussfolgerung, dass es sich hier um ein von Ribera und Mitarbeitern geschaffenes Werk handelt. Bei diesem Werk handelt es sich, anders als bei anderen verlorengegangenen Prototypen, um eines, von dem wir keine Repliken oder Kopien weder aus dem 17. noch aus dem 18. Jahrhundert kennen.“ (Übersetzte Expertise Prof. Nicola Spinosa, 2011) Der Körper Christi ist auf vorliegendem Gemälde von rechts nach links angeordnet. Ausgenommen der Versionen in der Königlichen Akademie von San Fernando und der Stiftskirche von Apiro, zeigen die anderen bekannten Fassungen den Körper von Christus von links nach rechts orientiert. Des Weiteren ist unser Gemälde der bis heute einzig bekannte Fall, indem die Madonna links stehend dargestellt ist. Joseph von Arimathia trägt einen Turban auf dem Kopf, dessen Gestaltung ebenfalls von den obengenannten Versionen abweicht. Johannes ist in der Mitte, mit den Händen auf der Brust und dem Blick auf das Gesicht von Christus gerichtet, dargestellt. Auch Maria Magdalena, rechts zu Füßen Christi und mit der linken Hand auf der Brust, ist in einer Position dargestellt, die in keinem anderen Werk Riberas mit gleichem Thema zu finden ist.
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„… In ogni caso, il dipinto in esame, inedito, non corrisponde a nessuna delle repliche o copie di bottega del 1644 e del 1650 sopra segnalate. La presenza, in basso a destra, della firma autografa di Ribera e della data 1643, non è affato indicativa, come non lo è per le repliche o copie del 1644, ma anche datate nel 1650 o poco prima, che si tratta di opera sicuramente di mano del solo maestro. Infatti, come in altri casi di dipinti realizzati nel quinto decennio del secolo e che recano la firma di Ribera e la data di esecuzione, anche per questo Compianto su Cristo deposto è da ritenere che si tratta più probabilmente anche del risultato di un intervento solo parziale del pittore spagnolo, in quegli anni oberato da un gran numero di lavori che gli venivano commissionati: intervento completato, come negli altri casi e sotto la sua supervisione, da suoi ignoti collaboratori. Del resto, come segnalato in precedenza, a partire proprio dagli inizi degli anni Quaranta Ribera, per la malattia che gli impedì l’uso normale della destra, fu costretto a servirsi sempre più spesso di suoi collaboratori per dar seguito alle numerose commesse che da più parti gli erano affidate. Purtroppo il pessimo stato di conservazione con cui il dipinto in esame è a noi pervenuto – antiche e vaste ridipinture eseguite in tempi diversi e successivi, superficie interamente ricoperta da uno spesso strato di vernice di pessima qualità e del tutto ossidata, evidenti mancanze in più parti del colore originario – non rende possibile esprimere un parere certo sulla sua possibile autografia. Anche se alcuni recenti e limitati interventi di pulitura condotti sul volto di Giuseppe di Arimatea e della Maddalena, come sul manto della Madonna, seppur anche alterati in parte da passati interventi, rivelano una qualità non lontana da quella delle opere certe di Ribera die primi anni Quaranta, come alcuni Profeti dipinti nelle lunette delle cappelle laterali della chiesa della Certosa di San Martino in Napoli. Sicché al momento, in attesa che il dipinto, attraverso un esteso e attento intervento teso a eliminare tutti gli interventi di restauro precedenti, possa apparire, sebbene solo parzialmente, nelle condizioni originali, la sola conclusione possibile è che si tratti anche nel suo caso di un’opera realizzata da Ribera e aiuti, ma della quale, diversamente da altri prototipi dispersi, fino non si conoscono altre repliche o copie, si seicentesche che del Settecento. Infatti, se si fa eccezione per la stesura del corpo di Cristo, raffigurato da destra a sinistra come nelle due identiche redazioni della Real Academia de San Fernando e della Collegiata di Apiro, le altre repliche o copie antiche presentano tutte Cristo deposto da sinistra a destra. In più nella redazione in argomento la Madonna è raffigurata – unico caso finora noto – in piedi sulla sinistra; Giuseppe di Arimatea ha sul capo un turbante diverso da quello dipinto nelle altre versioni prima segnalate; Giovanni è collocato al centro, con le mani sul petto e lo sguardo verso il volto di Cristo; la Maddalena è a destra, ai piedi di Cristo e con la sinistra sul petto, in una posizione non riscontrabile in nessuna delle altre composizioni riberesche d’identico soggetto.“ (Expertise Prof. Nicola Spinosa, 2011)
71 Künstler des 18. Jahrhunderts Interieurszenen (Pendants) Öl auf Leinwand; 54 × 66 cm bzw. 52,5 × 65 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 4.000–8.000
72 Künstler des 18. Jahrhunderts Jagdszenen (Pendants) Öl auf Holz; je 25,5 × 38,5 cm Provenienz Privatbesitz, Niederösterreich EUR 1.000–2.000
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73 Lombardische Schule Zwei Musikanten, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand, ungerahmt; 114 × 91 cm Provenienz Privatbesitz, Wien; Versteigerung Dorotheum, Wien, 16.06.2009, Lot 1 (als Salomon Adler); Wiener Privatsammlung EUR 4.000–8.000
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74 Lavinia Fontana Umkreis (Bologna 1552–1614 Rom) Porträt einer Dame Öl auf Kupfer; 30,5 × 23 cm Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 2.500–5.000
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75 Taddeo Zuccari (Sant' Angelo in Vado 1529–1566 Rom) Die Beschneidung Christi, ca. 1555 Öl auf Kupfer; 51,5 × 40,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Gutachten Dr. Alessandro Delpriori, Matelica, liegt bei. EUR 15.000–30.000
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Künstler des 18. Jahrhunderts
Adriaen Frans Boudewijns Umkreis
Szene aus den Türkenkriegen Öl auf Holz; 18 × 26 cm
(Brüssel 1644–1711 Brüssel)
Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 1.000–2.000
Landschaft mit bäuerlicher Staffage Öl auf Holz; 34 × 47,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 1.500–3.000
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78 Paolo Caliari, genannt Paolo Veronese Nachfolger (Verona 1528–1588 Venedig) Mystische Vermählung der Heiligen Katharina Öl auf Alabaster; 54,5 × 46,5 cm Provenienz Privatbesitz, Tirol EUR 6.000–12.000
79 Italienische Schule Betender, 18. Jahrhundert Öl auf Alabaster; 16 × 12,5 cm Provenienz Privatbesitz, Tirol EUR 1.000–2.000
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80 Jan Wynants (Haarlem 1632–1684 Amsterdam) Landstraße in hügeliger Flusslandschaft Öl auf Holz; 40,5 × 50 cm Signiert rechts unten: J. Wynants Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 17. November 1982, Lot 483 (als Jan Wynants und Jan Lingelbach); Privatsammlung, Wien EUR 8.000–16.000
Der niederländische Landschaftsmaler Jan Wynants wurde 1632 vermutlich in Haarlem als ältester Sohn des Kunsthändlers Jan Wynants geboren. Ab dem Ende der 1640er Jahre als Künstler in Haarlem nachweisbar, ließ sich Wynants nach einem Aufenthalt in Rotterdam (1653) im Frühjahr des Jahres 1660 in Amsterdam nieder, wo er 1684 verstarb. Vorliegendes Gemälde ist ein schönes Beispiel für seine in gedeckten Tönen gemalten Landschaftsszenen mit Figurenstaffage.
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81 Italienische Schule Heilige Familie, 17./18. Jahrhundert Öl auf Metall; 27,5 × 22 cm Provenienz europäische Privatsammlung EUR 2.000–4.000
82 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt, Werkstatt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Die Eherne Schlange, Ende 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 105 × 94 cm Provenienz Wiener Privatbesitz EUR 1.500–3.000 Das Gemälde wiederholt detailgetreu Johann Martin Schmidts (1718–1801) etwas kleinere Komposition in der ungarischen Benediktinerabtei Pannonhalma. Rupert Feuchtmüller erwähnt Kremser Schmidts Gemälde in Pannonhalma nicht in seinem Werkverzeichnis, sondern nur die themengleiche, jedoch kompositorisch divergierende Ausführung (um 1785) in den Kunstsammlungen des Stiftes Göttweig. Markante Unterschiede ergeben sich zunächst in der Farbigkeit, weiters bei den Glanzlichtern. Das vorliegende Leinwandbild könnte ein „Ricordo“ eines Schülers aus der Kremser Schmidt-Werkstatt, möglicherweise von Anton Mayer (um 1777–1852), nach dem Gemälde des Meisters sein. Häufig wurden nach Schmidts eigenhändigen Werken „Erinnerungsstücke“ als Mustervorlagen für neue Aufträge durch die Mitarbeiter angefertigt (vgl. Rupert Feuchtmüller, Kremser Schmidt in Ungarn – Notizen zur Forschungslage, in: Acta Historiae Artium 34, 1989, S. 231–234.; vgl. Mons Sacer 996–1996. Pannonhalma 1000 éve III. A Föapátság gyüjteményei, Pannonhalma 1996, Kat.-Nr. A.2., S. 19 f.; vgl. Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt 1718–1801, Innsbruck-Wien 1989, WVZ-Nr. 820, S. 506.; vgl. Gregor M. Lechner, Michael Grünwald, Göttweig & Kremser Schmidt. Zum 200. Todesjahr des Malers Martin Johann Schmidt (1718–1801) (Kat. Ausst., Kunstsammlungen und Graphisches Kabinett, Stift Göttweig 2001), Göttweig 2001, Kat.-Nr. III 22, S. 125).
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83 Italienischer Meister Der Evangelist Matthäus, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 45 × 37 cm Provenienz Wiener Privatbesitz EUR 1.500–3.000
84 Alessandro Gherardini (Florenz 1655–1726 Livorno) Christuskind mit Kreuz Öl auf Leinwand; 99 × 73,5 cm Rückseitig altes Klebeetikett: Murillo. / 226 / „The Infant Christ“ ... Provenienz 1895 Kunsthandel London (laut rückseitigem Etikett); Versteigerung Dorotheum, Wien 11.11.1980, Lot 308 (als Alessandro Gherardini); Versteigerung Dorotheum, Wien 15.09.1982, Lot 371 (als Alessandro Gherardini); seither österreichische Privatsammlung Wir danken Herrn Prof. Riccardo Lattuada für die Identifizierung und Bestätigung des Gemäldes als ein Werk von Alessandro Gherardini (anhand eines professionellen Fotos). Das Gemälde ist in der Datenbank der Fondazione Federico Zeri, Bologna, unter der Abbildungsnummer 52730 vermerkt. EUR 1.500–3.000
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85 Italienische Schule Porträt einer Dame, 16. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 91 × 68 cm Provenienz europäische Privatsammlung EUR 15.000–30.000
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86 Francois Clouet Nachfolger (Tours 1522–1572 Paris) Mary Stuart (Mary, Queen of Scots; 1542–1587) , 16./17. Jahrhundert Öl auf Holz; 36,7 × 26,5 cm Provenienz aus habsburgischem Familienbesitz Wir danken Dr. Alexandra Zvereva für Ihre wissenschaftliche Unterstützung und Hilfe bei der Katalogisierung. / We are grateful to Dr. Alexandra Zvereva for her assistance and help in cataloguing this painting. EUR 70.000–140.000
Abb. 1 Gemälde mit Rahmen. Die Inschrift identifiziert die Dargestellte Mary Stuart fälschlicherweise als deren Mutter: Marie de Lorraine d’Ecosse, fille de Claude de Lorraine Duc de Guise, née ... 1515. femme de Jacque V. Roi d’Ecosse †… 1560.
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Abb. 2 Infrarotaufnahme Porträt © NTK 2018 Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. M. Schreiner
Mary, Queen of Scots (1542–1587), heute zumeist als Mary Stuart bekannt, ist eine der berühmtesten Persönlichkeiten der schottischen und englischen Geschichte. Nicht zuletzt da ihr tragisches Leben den Stoff für zahlreiche künstlerische Inspirationen in Literatur und Musik lieferte, wie beispielsweise Friedrich Schillers Tragödie ‚Maria Stuart’ (1800) oder Richard Wagners Liedkomposition ‚Adieux de Marie Stuart’ (1840). Sie wurde als Königin geboren und als Hochverräterin durch die Entscheidung einer anderen Königin hingerichtet. Mary Stuart wurde 1542 als Tochter von König Jakob V. von Schottland (1512– 1542) und Marie de Guise (1515–1560) geboren. Obwohl in jungen Jahren mit dem König von Frankreich, Franz II. (1544–1560), vermählt, erbte Mary Stuart durch die väterliche Verwandtschaft ebenfalls den Anspruch auf den englischen Thron. Im Kampf um die Macht in England wurde die junge katholisch geprägte Monarchin zum politischen Spielball gegen ihre protestantische Rivalin Königin Elizabeth I. von England, geborene Elisabeth Tudor (1533–1603), die Tochter Heinrichs VIII. (1491–1547). Trotz dem frühen Verlust des Vaters und ihres Mannes kämpfte Mary Stuart für ihre Ziele weiter und wurde schließlich 1587 nach 18 Jahren in Gefangenschaft von ihrer blutsverwandten Konkurrentin am Schafott hingerichtet. Das vorliegende Porträt befand sich seit Generationen in hocharistokratischem Familienbesitz. Der prunkvolle, jedoch später hinzugefügte Rahmen bezeichnet die Dargestellte fälschlicherweise als Marie de Guise, also die Mutter Mary Stuarts (Abb. 2). Wie der Vergleich mit den seltenen offiziell zu Lebzeiten entstandenen Porträts Mary Stuarts zeigt, handelt es sich jedoch bei diesem Werk eindeutig um Mary, Queen of Scots. Im Vergleich mit einer 1555–57 entstandenen, Francois Clouet oder Jean Decourt zugeschriebenen Zeichnung (Abb. 3, Paris, Bibliothèque nationale de France, Cabinet des Estampes, inv. Na 22 rés, boîte 17, n° 3) und einer von Francois Clouet stammenden Miniatur anlässlich der Hochzeit mit Franz II. im Jahre 1558 (Abb. 2, Royal Collection inv. RCIN 401229) ist die Ikonographie der Dargestellten um das Jahr 1559 zu datieren. In dieser Zeit waren beide Künstler für das Herrscherpaar tätig. Auch die Anlage des vorliegenden Gemäldes ist wohl in dieser Zeit oder kurz später in Kenntnis einer der Prototypen oder Originalzeichnungen Clouets bzw. Decourts entstanden. Dies unterstreicht auch die in der Infrarotaufnahme (Abb. 1) sichtbare Unterzeichnung und die feinen Lasuren v.a. im Gesichtsbereich. Möglicherweise wurden jedoch Teile des Gemäldes, z.B. Hintergrund, Gewand und Haare, zunächst nur angelegt und erst zeitverzögert fertiggestellt.
Abb. 3 Francois Clouet, Mary, Queen of Scots, 1555–1557, Aquarell auf Pergament, 8,3 x 5,7 cm, Inv. Nr. RCIN 401229, Royal Collection, London © Royal Collection, London
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Abb. 4 Francois Clouet oder Jean Decourt, Mary, Queen of Scots, um 1558, Kohle und Rötel auf Papier, 29,8 x 21,4 cm, Cabinet des Estampes, Inv. Nr. Na 22, Bibliothèque nationale de France, Paris © Bibliothèque nationale de France, Paris
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87 Jan Weenix (Amsterdam 1640–1719 Amsterdam) Stillleben mit Pfau, wohl 1670er Jahre Öl auf Leinwand; 122 × 103 cm Undeutlich signiert links unten Provenienz (z.T. laut Wagenberg 2018): Versteigerung „Sir Simon H. Clarke Bart“ Christie’s, London, 8. Mai 1840, Lot 26; Versteigerung Roos, Amsterdam, 26. September 1854, Lot 45; Versteigerung Roos, Engelberts, Amsterdam, 29. November 1854, Lot 61; Sammlung Dr. Freslingh, Laaren; Versteigerung Bangel, Frankfurt, 9. März 1897, Lot 67; Sammlung E. Locoge, Douai; Versteigerung Frederik Muller, Amsterdam, 16. Dezember 1919, Lot 101; dort von Jacques Goudstikker, Amsterdam, erworben (verzeichnet in dessen sogenanntem „Black Book“ unter Nr. 720); 1940 von der deutschen Besatzungsmacht beschlagnahmt; wohl Versteigerung Bukowskis, Zürich, 11. November 1982, Lot 138; vom derzeitigen Eigentümer Anfang der 1980er Jahre im Londoner Kunsthandel erworben; seither in Privatbesitz, Wien Ausstellungen 1920 Amsterdam, Jacques Goudstikker Gallery, Rotterdamsche Kunstkring, Nr. 59; 1922 Den Haag, Tentoonstelling collectie Goudstikker in „Pulchri Studio“ 's-Gravenhage, Nr. 139; 1922 St. Louis, Paintings by Old Dutch and Flemish Masters, lent by the Goudstikker Galleries, Amsterdam, Nr. 122; 1933 Amsterdam, Jacques Goudstikker Gallery, Het Stilleven, Nr. 346 Literatur G. Knuttel, Gemeentemuseum voor moderne kunst. „Nederlandsche stillevens uit vijf eeuwen.“ Publiziert von Dienst voor Kunsten en Wetenschappen, The Hague, 1922. Artikel in: Mededeelingen van den Dienst voor Kunstenen Wetenschappen. Bd. 2, Nr. 1 (1926). Ausstellung Gemeentemuseum, The Hague 27. Februar–31. März 1926, Nr. 8; Rebecca Jean Ginnings. „The Art of Jan Baptist and Jan Weenix“. Dissertation, Universität von Delaware 1970 (unpubliziert); Anke A. von Wagenberg-Ter Hoeven, Jan Weenix. The paintings. Master of the Dutch hunting still life, Zwolle 2018, S. 340, Kat. Nr. 224, mit Abb. (Datierungsvorschlag 1710; die abweichenden Maße & neueren Provenienzangaben beziehen sich wohl auf eine bzw. zwei Versionen des Gemäldes, welche in den letzten Jahren am Kunstmarkt angeboten wurden) Wir danken Fred G. Meijer für die Bestätigung des Gemäldes als eigenhändiges Werk von Jan Weenix und seinen Vorschlag zur Datierung in die 1670er Jahre (anhand von professionellen Fotos). Dieses Gemälde wird aufgrund einer Einigung mit den Erben von Jacques Goudstikker von uns zum Verkauf angeboten. / We are selling this painting according an agreement with the heirs of Jacques Goudstikker. EUR 25.000–50.000
Jan Weenix war der Sohn des für seine südliche Landschaften berühmten Malers Jan Baptist Weenix (1621–1660) und dessen Frau Josina Hondecoeter. In diesem künstlerischen Familienumfeld erhielt er seine erste Ausbildung vom Vater, ebenso wie sein später auch auf prunkvolle Tierstücke spezialisierter Cousin Melchior d'Hondecoeter (1636–1695). Jan Weenix war in Utrecht, Den Haag, Amsterdam und Düsseldorf aktiv. Zwischen 1702 und 1712 schuf er im Auftrag des pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm (1658–1716) eine Serie von 12 großen Jagdstillleben für dessen neues Jagdschloss Bensberg, welches sich am Stile des kaiserlichen Schloss Schönbrunn in Wien orientierte. Die dafür gefertigten Gemälde befinden sich heute unter anderem in der Pinakothek München. Das „Jagdstillleben mit Pfau“ zeigt Jan Weenix’ charakteristischen Bildaufbau in mehreren, gekonnt verschmelzenden Ebenen: In einer antikisierenden Parklandschaft ist die farbenprächtige Jagdbeute auf einem bis zum vorderen Bildrand reichenden Steingesims präsentiert. Das geschickt am linken Bildrand drapierte Gewehr scheint nahezu greifbar für den Betrachter und holt ihn damit direkt ins Bild. Am Ast darüber hängen weitere Jagdutensilien, wie ein Pulverhorn und eine Falkenhaube. Der Landschaftsausblick am rechten Bildrand führt einen skulpturengesäumten Weg entlang und zeigt die Tiefe des herrscherlichen Prachtgartens.
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88 Jan Both (Utrecht um 1618–1652 Utrecht) Südliche Berglandschaft mit Reisenden Öl auf Leinwand; 82 × 97,5 cm Signiert links unten: JBoth f (JB in Ligatur) Provenienz Privatbesitz, Österreich Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 1000278625 registriert. EUR 15.000–30.000
Seit der Renaissance blickten die Künstler aus dem Norden Europas sehnsuchtsvoll nach Italien – dem Land der Antike, der Wärme und des goldenen Lichts. Im 17. Jahrhundert reisten schließlich besonders viele niederländische Maler nach Rom. Ihr Interesse galt vornehmlich den von Sonnenlicht durchfluteten Landschaften und den Menschen, deren Leben sich – im Gegensatz zum rauen Norden – zum Großteil in der Natur unter freiem Himmel abspielte. Diese Kombination aus südlichen Landschaften und pittoresken, alltäglichen Genreszenen des einfachen Volkes, brachte den durch Italien reisenden Malern in ihrer Heimat nicht nur großen Erfolg, sondern inspirierte auch die dort ansässigen Künstler. Vorliegendes Gemälde ist ein hervorragendes Beispiel für das malerische Können Jan Boths, der um 1618 in Utrecht geboren wurde, einige Jahre in Rom und auch Venedig verbrachte und es verstand, die dort gesammelten Eindrücke in seine stimmungsvollen Landschaftsdarstellungen einfließen zu lassen. Im sanften Leuchten der Sonnenstrahlen zieht eine Karawane von Reisenden durch die von Bäumen gesäumte Landschaft, während sich im Hintergrund der Ausblick auf eine weitläufige Berglandschaft eröffnet. Die von Both gewählten, warmen, gedeckten Farbtöne der Landschaft unterstreichen die Idylle der dargestellten Szene.
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89 Niederländischer Meister Die Gemüsehändlerin & Der Geflügelhändler (Pendants), 18./19. Jahrhundert Öl auf Holz, ungerahmt; je 36,5 × 30 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 3.500–7.000
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90 Pieter de Molyn (London 1595–1661 Haarlem) Dünenlandschaft mit Bildstock Öl auf Holz; 31 × 35,5 cm Signiert links unten: PMolyn (PM in Ligatur) Provenienz 1983 Galerie St. Lucas, Wien; Privatsammlung, Wien EUR 5.000–10.000
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91 Jan Frans van Bloemen, genannt il Orizzonte, Umkreis (Antwerpen 1662–1749 Rom) Südliche Flusslandschaft mit antiken Ruinen Öl auf Leinwand; 42 × 50 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 1.000–2.000
92 Deutscher Meister Stillleben, 17./18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 55 × 64 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
93 Niederländischer Meister Landschaft mit Badenden, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 38 × 48,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 2.000–4.000
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94 Peter Paul Rubens Nachfolger (Siegen 1577–1640 Antwerpen) Die Madonna, von Heiligen verehrt, wohl 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 99 × 81 cm Provenienz Privatbesitz, Wien; Auktionshaus im Kinsky, Wien, 29. März 2011, Lot 40; europäische Privatsammlung
Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich um eine sehr qualitätsvolle Wiederholung von Peter Paul Rubens gleichnamigem Werk, welches er 1628 für die Augustinerkirche in Antwerpen ausführte. Skizzen zu dem Altargemälde befinden sich heute in den Staatlichen Museen Berlin und im Städel Museum Frankfurt. Das Altargemälde „Die Madonna, von Heiligen verehrt“ gilt als eines der Hauptwerke Rubens. Selbst für den Hauptaltar der Augustinerkirche bestimmt, entstand es zeitgleich mit Anthonis van Dycks „Die Ekstase des hl. Augustinus“ für das linke Seitenschiff und Jacob Jordaens' „Das Martyrium der heiligen Apollonia“ für den Altar im rechten Seitenschiff derselben Kirche. Bei den Heiligen, welche die Madonna mit Kind auf Rubens Werk verehren, handelt es sich um Joseph, Katharina, Petrus, Paulus, Johannes den Täufer, Maria Magdalena, Chiara da Montefalco, Apollonia, Agnes, Georg, Sebastian, Wilhelm, Augustinus, Laurentius und Nicolaus von Tolentino.
▲ EUR 3.000–6.000
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95 Gerard de la Valleé (Mechelen 1597–1667 Mechelen) Gang nach Emmaus, um 1650 Öl auf Kupfer; 25,5 × 38,2 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 14. Juli 2018, liegt bei. EUR 7.000–14.000
„Am gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, sodass sie ihn nicht erkannten.“ (Lukas 24, 13–16) Vorliegende Kupfertafel schildert jene Szene aus dem Neuen Testament, in der sich der auferstandene Christus den beiden Jüngern auf ihrem Weg nach Emmaus angeschlossen hat. Der Weg führt die Figurengruppe durch eine weitläufige, in hellen Tönen gehaltene Flusslandschaft, die durch den geschwungenen Pfad an der Baumgruppe vorbei mit dem dunklen Vordergrund verbunden bleibt und so den Blick des Betrachters geschickt in Ferne lenkt. Wie Dr. Klaus Ertz im beiliegenden Gutachten anmerkt, weist diese, ohne Unterbrechungen in die Weite führende und durch das Hell-Dunkel dramatisch wirkende Landschaft auf eine Datierung des Gemäldes um 1650 hin. Neben derartigen Landschaften, die sich von Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625) und Abraham Govaerts (1589–1626) beeinflusst zeigen und als Hintergrund mythologischer und historischer Figurenszenen dienten, befasste sich Gerard de la Vallée auch mit großformatigen Historien- und Heiligendarstellungen. 1597 in Mechelen geboren, war de la Vallée bereits von 1620 bis 1625 in Paris tätig, ehe er sich in Antwerpen niederließ und 1626 bzw. 1627 als Meister in der St. Lukasgilde verzeichnet ist. Überliefert ist zudem die gemeinschaftliche Arbeit mit Pieter van Avont (1600–1652), dessen Einfluss in der Figurenstaffage des vorliegenden Gemäldes spürbar wird. Dieser Umstand spricht laut Dr. Klaus Ertz dafür, dass die Figuren nicht – wie für die flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts typisch – von einem auf Figurenmalerei spezialisierten Malerkollegen ins Bild gesetzt wurden, sondern ebenfalls von der Hand de la Vallées stammen dürften (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
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96 Christoffel van den Berghe (1617–1642 in Middelburg tätig) Waldige Flusslandschaft mit vornehmen Spaziergängern, 1630er Jahre Öl auf Kupfer; 17 × 23,8 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 3. Mai 2018, liegt bei. EUR 8.000–16.000
Vermutlich um 1590 in den nördlichen Niederlanden geboren, ist Christoffel van den Berghe mit seinem frühest datierten Gemälde 1617 als Maler greifbar und zwei Jahre später als Vorstandsmitglied der örtlichen St. Lukasgilde in Middelburg angeführt. Wie Dr. Klaus Ertz in beiliegendem Gutachten anmerkt, weisen van den Berghes Werke – vornehmlich Landschaftsdarstellungen und Blumenstillleben – starke Einflüsse flämischer Maler auf. Während sich seine detailgenauen Darstellungen von Fluss- und Dorflandschaften insbesondere von Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625) inspiriert zeigen, werden weiters Einflüsse von Gillis van Coninxloo (1544–1607), Anton Mirou (1578-vor 1627) und anderen Künstlern der Frankenthaler Malerschule greifbar. „Wichtigste stilistische Erkennungsmerkmale sind neben den bewegten Formen in seinen Bäumen, die Blattbüschel, die Kleinteiligkeit und seine Detailgenauigkeit, in der die Motive ausgearbeitet werden, die in dieser Feinheit ihresgleichen sucht: eine tüpfelnde Manier überzieht die gesamte Bildfläche mit kurzen Parallelschraffuren und punktuell angehäuften Farbtupfern, die in ihrer Gesamtheit Blattbüschel, Gräser und Erdzonen hervortreten lassen.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz). Die vorliegende Kupfertafel veranschaulicht nicht nur die für van den Berghes Hand typischen Merkmale, sondern belegt zugleich eindrucksvoll das malerische Können des Künstlers, der die Spaziergänger durch die beschauliche Landschaft ziehen lässt. Trotz spärlicher Lebensdaten konnten bereits einige Gemälde dem Œuvre van den Berghes zugeordnet werden. Der Vergleich des vorliegenden Gemäldes mit bereits bekannten Werken lässt laut Dr. Klaus Ertz zudem auf eine Entstehung in den 1630er Jahren schließen (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
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97 Girolamo Siciolante, genannt Siciolante da Sermoneta (Sermoneta 1521–1575 Rom) Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben, wohl um 1560–1565 Öl auf Holz; 52 × 42 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Gutachten Alessandro Delpriori, Matelica, liegt bei. EUR 10.000–20.000
Girolamo Siciolante da Sermoneta gilt als Schüler von Leonardo da Pistoia (1502– 1548). Zunächst von dem Raffael-Nachfolger geprägt, verschmolz seinen Malstil weiter mit der in Rom um die Mitte des 16. Jahrhunderts gefragten, mehr naturalistischen Eleganz à la Michelangelo. Der aus Sermonera stammende Girolamo Siciolante führte zwar auch Aufträge in anderen Städten wie Piacenza und Bologna aus, sein stilistischer und künstlerischer Lebensmittelpunkt war jedoch stets Rom. Dort schuf er vor allem in den 1560er und 70er Jahren zahlreiche Werke, wie beispielsweise für die Kirchen San Giovanni in Laterano oder Santa Maria Maggiore. Alessandro Delpriori verortet auch vorliegendes Gemälde in diese Zeit um 1560–65. Er unterstreicht seine Zuschreibung durch weitere Werke Girolamo Siciolante da Sermonetas, wie beispielsweise eine „Hl. Katharina“ im Cleveland Museum of Art oder zeitnah entstandene Fresken in den Kirchen Santa Maria della Pace und Santa Maria dell’Anima.
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98 Künstler des 18. Jahrhunderts Landschaft mit Brücke Öl auf Leinwand; 84 × 117,5 cm Provenienz Wiener Privatsammlung EUR 1.000–2.000
99 Künstler des 17./18. Jahrhunderts Figurenszene Öl auf Leinwand; 74,5 × 92,5 cm Provenienz europäische Privatsammlung EUR 3.000–6.000
100 Künstler des 18. Jahrhunderts Landschaft mit Sphinx Öl auf Leinwand; 22,5 × 29 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 1.000–2.000
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101 Künstler des 18. Jahrhunderts Landschaft mit Figurenstaffage Öl auf Leinwand; 68 × 86 cm Provenienz europäische Privatsammlung EUR 3.000–6.000
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102 Paul Troger (Welsberg 1698–1762 Wien) Hl. Kassian lehrt in Imola Öl auf Leinwand; 40,5 × 48 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Literatur Wanda Aschenbrenner, Zwei bisher unbekannte Gemälde Paul Trogers, in: Alte und moderne Kunst XI, 1966, Heft 88, S. 26–27 mit S/W-Abb.; Leo Andergassen, Paul Troger & Brixen. Sonderausstellung zum 300. Geburtstag von Paul Troger (1698–1762) (Kat. Ausst., Diözesanmuseum Hofburg Brixen, Brixen 1998), Brixen 1998, S. 112, unter WVZ-Nr. 5.3 (vgl. auch Abb. 66/67); Johann Kronbichler, Paul Troger. 1698–1762, Berlin/München 2012 , S. 365, WVZ Nr. G 214 EUR 10.000–20.000
Bei dem vorliegenden Bozzetto handelt es sich um einen Entwurf, den Paul Troger in Vorbereitung für sein 1749 ausgeführtes Gewölbefresko im nördlichen Querhausarm des Brixner Domes in Südtirol anfertigte und welcher als Vorlage für zwei Kopien diente (vgl. Kronbichler, Berlin/München 2012, S. 256–258, S.365, G 214 bzw. S. 399, Gg 49 und S. 420, Gg 155). Die Ölskizze greift eine Szene aus der Legende des ersten Bischofs von Sabiona und Patron des Bistums Brixen, des heiligen Kassian von Imola auf und zeigt diesen auf einer Rom-Pilgerfahrt eine Gruppe von heidnischen Knaben unterrichtend. Der Überlieferung nach wurde Kassian aufgrund seines Glaubens aus seiner Geburtsstadt Rom vertrieben und ließ sich daraufhin als Lehrer in Imola nieder. Da er jedoch weiterhin die christliche Lehre verbreitete, wurde er von seinen heidnischen Schülern zu Tode gemartert, weswegen er als Schutzpatron der Lehrer, Erzieher und Stenographen gilt.
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103 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Die Geißelung Christi Öl auf Leinwand; 27 × 21 cm Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 2.500–5.000
Text siehe Katalognummer 104
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104 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Christus trägt das Kreuz Öl auf Leinwand; 27 × 21 cm Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 2.500–5.000
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Martin Johann Schmidt hat sich im Laufe der Jahre mehrmals mit der Leidensgeschichte Christi befasst, wobei sein späteres Œuvre eine verstärkte Auseinandersetzung mit der Passionsgeschichte zeigt. Neben Serien, welche die üblichen vierzehn Stationen des Kreuzweges umfassen (vgl. Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt. 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 422 f., WVZ-Nr. 355 bzw. S. 548 f., WVZ-Nr. 1054), hat der Kremser Schmidt sowohl in früheren als auch späteren Jahren ebenso Bildfolgen geschaffen, für die er nur vier bzw. sechs Szenen aus der Leidensgeschichte wählte (vgl. Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 409, WVZ-Nr. 287; S. 498, WVZ-Nr. 769; S. 522 f., WVZ-Nr. 902 und 903). Die beiden vorliegenden kleinformatigen Ölgemälde, welche die Geißelung (Kat.Nr. 103) und die Kreuztragung Christi (Kat.-Nr. 104) zeigen, waren wohl Teil einer solchen Serie. Wie die beiden gezeichneten Bildfolgen, die 1788 und 1791 als Radiervorlagen entstanden, sind auch die gegenständlichen Gemälde in die Spätzeit des Malers zu datieren (vgl. Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 522 f., WVZ-Nr. 902 und 903).
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105 Louis de Caullery (Cambrai um 1580–1621 Antwerpen) Maria mit Kind in waldiger Landschaft, 1610er Jahre Öl auf Holz; 41 × 54,5 cm Rückseitig auf Holzplatte: Monogramm des Panelmachers Michiel Vriend (MV) und Hand der Stadt Antwerpen Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 09. Mai 2018, liegt bei. EUR 15.000–30.000
Louis de Caullery, um 1580 in Cambrai geboren und sowohl als Landschafts- als auch als Figurenmaler tätig, ist besonders für seine oftmals vielfigurigen Darstellungen höfischer Gesellschaften, ein beliebtes Sujet der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts, bekannt. Das im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts geschaffene Gemälde bettet Maria mit dem Kind, umgeben von musizierenden Engeln, in eine idyllische Waldlandschaft ein. Die Figurenszene wird dabei in den Vordergrund, vor eine prächtige Baumgruppe gesetzt, die den mittleren Bereich der Bildfläche einnimmt, während links und rechts der Ausblick auf eine weitläufige Landschaft gegeben ist, die den Blick des Betrachters in die Ferne schweifen lässt. Das kräftige Rot und Grün der Gewänder betont die Figuren der Szene noch zusätzlich. Klaus Ertz verweist hinsichtlich der vorliegenden Darstellung auf einige Charakteristika de Caullerys wie „die Gesichter, die immer wieder aus einem Typ variiert warden, die gekräuselten Kopfhaare sowie die einstudiert wirkenden Bewegungen, die ein wenig künstlich anmutend, verharren. Trotzdem vermitteln diese manieristischen Posen den Eindruck von Bewegung, was auch an der von Caullery bevorzugten bewegten Lichtführung liegt, die sich dramatisch dem Geschehen anpasst.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz). Während, wie Ertz in beiliegendem Gutachten ausführt, die bisher bekannt gewordenen Werke das künstlerische Schaffen de Caullerys zu erfassen ermöglichen, ist über das Leben des flämischen Malers nur wenig überliefert. Angenommen wird, dass die Ausbildung des Künstlers von der Schule von Fontainebleau und der Malerfamilie Francken beeinflusst erfolgte. Ab 1594 ist de Caullery jedenfalls als Schüler Joos de Mompers d. J. (1564–1635) in Antwerpen nachweisbar, wo er von 1602– 1603 auch als Freimeister und Mitglied der Gilde geführt wird und bereits 1621 verstirbt.
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106 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Blumenstrauß in chinesischer Vase, um 1625/27 Öl auf Kupfer auf Holz; 47,6 × 37,1 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 24. Februar 2017, liegt bei. EUR 50.000–100.000
Vor einem diffus changierenden Hintergrund steht auf einer rötlich-braunen Tischplatte eine bauchige chinesische Porzellanvase mit schlankem Hals, welche mit grün-blauen Ornamenten verziert ist. Aus dieser Vase erhebt sich ein farbenprächtiger, strahlend bunter Blumenstrauß. Er besteht aus zehn größeren Blüten – vornehmlich Rosen, Tulpen und Iris. Zwischen diesen großen Blüten steckt inmitten des Straußes und zu allen Seiten hinausragend eine Vielzahl von kleineren bunten Blüten. Die vielen, gekonnt angeordneten Stängelchen, Blätter und Zweige verleihen diesem Strauß seine Tiefe und Dreidimensionalität. Der auf der Tischplatte liegende Zweig, verstreute einzelne Blüten, ein Maikäfer sowie die exotisch anmutenden Muscheln unterstreichen ebenfalls die Räumlichkeit. Der Strauß selbst wird bei genauerem Hinsehen von mehreren Insekten, Libellen und einer Heuschrecke bevölkert – Letztere findet ihre Wiederholung als gemaltes Element im Ornament der Porzellanvase. Der Künstler verweist damit auf das für Stillleben so charakteristische Spiel zwischen „echtem“ Leben und „gemaltem“ Leben – Vergänglichkeit und Ewigkeit. Jan Brueghel der Jüngere, der Zeit seines Lebens im Schatten seines Vaters stand, zeigt gerade in diesem Blumenbild, dass er wie kaum ein anderer Maler an das väterliche Qualitätsniveau herankommt. Dieser phantastisch gemalte Blumenstrauß ‚atmet’ in seiner gesamten Komposition die Kunst des Vaters, Jan Brueghels dem Älteren. Nach dessen Tod übernimmt Jan der Jüngere sein Atelier und arbeitet bis ca. 1635 in dessen unverwechselbarem Stil weiter. Wie Dr. Klaus Ertz feststellt „zeichnet er sich hier als der beste Wahrer des väterlichen Erbes aus. Diese Blumenkomposition ist an Feinheit und Detailreichtum nur noch vom Vater selbst zu übertreffen. … Heute wissen wir, dass Jan der Jüngere das Werk des Vaters auf dem höchsten Niveau fortgeführt hat. Der berühmteste Malerkollege, Peter Paul Rubens, hätte nicht die Bilder von Jan dem Jüngeren ausstaffiert, wenn dessen Niveau nicht in etwa seinem eigenen entsprochen hätte. Die Freundschaft des Vaters und die Patenschaft hätten da nicht allein ausgereicht.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz) Aus der Zeit bevor Jan Brueghel der Jüngere seine Italienreise im Jahre 1622 unternahm, sind einige Blumenstillleben bekannt, die gar aus der Zusammenarbeit von Jan Brueghel dem Älteren und seinem Sohn entstanden sind. Sie zeigen die herausragende malerische Qualität Jan Brueghels des Jüngeren; beispielsweise eine entstandene „Bemalte Blumenvase“ im Mauritshuis, Den Haag (vgl. Klaus Ertz/ Christa Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere, Lingen 2008–2010, Band III, Kat. 442). Die schon frühe Begabung zeigt sich auch in eigenständigen, bereits um 1620 entstandenen Blumensträußen, wie den Werken „Blumen in Glasvase“ oder „Blumenglas mit Frosch“ (Klaus Ertz, Jan Breughel der Jüngere, Freren 1984, Kat. 277 & Kat. 276)
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107 Deutscher Künstler Gesellschaftsszene, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 57 × 47,5 cm Provenienz Wiener Privatsammlung EUR 1.500–3.000
108 Johann Conrad Seekatz Umkreis (Grünstadt 1719–1768 Darmstadt) Musikanten Öl auf Leinwand; 58,8 × 49 cm Provenienz Wiener Privatbesitz EUR 1.000–2.000
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109 Frederik de Moucheron Umkreis (Emden 1633–1686 Amsterdam) Hirte mit Herde in weiter Landschaft Öl auf Leinwand; 61 × 85 cm Bezeichnet unten mittig: Moucheron Provenienz Versteigerung Bukowskis, Stockholm, 6. April 1960, Lot 275; Versteigerung P. Brandt, Amsterdam, 10. Oktober 1967, Lot 17; Versteigerung P. Brandt, Amsterdam, 1. Dezember 1981, Lot 43 (als Frederik de Moucheron); Versteigerung P. Brandt, Amsterdam, 16. Mai 1983, Lot 60 (als Frederik de Moucheron); Privatbesitz, Österreich Gutachten Ellen Bernt, München, den 2. Oktober 1983, als ein Werk Frederik de Moucherons liegt bei (in Kopie). EUR 5.000–10.000
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110 Georg Gärtner der Jüngere (Nürnberg 1575/80–1654 Nürnberg) Christus als Schmerzensmann Öl auf Holz; 35,5 × 26 cm Rückseitig Etikett mit Wappen Karl August Reichsgraf von Heydeck; rückseitig nummeriert: No. 50. und unleserlich bezeichnet Provenienz Karl August Reichsgraf von Heydeck (1768–1823), seit 1789 Reichsfürst von Bretzenheim, unehelicher Sohn von Karl Philipp Theodor von Pfalz-Sulzbach, Kurfürst von Bayern (1724–1799), Palais Bretzenheim, Mannheim, möglicherweise Inventarnummer 50 (lt. Etikett und Bezeichnung auf der Rückseite); Privatbesitz, Wien EUR 12.000–24.000
Das vorliegende, besonders feine und minutiös ausgeführte Gemälde ist eine der seltenen Arbeiten des Nürnberger Malers Georg Gärtner d. J., einem der bedeutendsten Künstler der so genannten „Dürer-Renaissance“. Gärtners Schmerzensmann erinnert an den 1509 datierten „Schmerzensmann an der Säule“, aus der Kupferstich-Passion Dürers (vgl. Albertina Wien, Inv. Nr. DG1930/1453). Allerdings dürfte Gärtners Christus wohl auf einer heute verlorenen Entwurfszeichnung des Stiches basieren, da sich seine Komposition seitenverkehrt zur Darstellung auf Dürers Blatt präsentiert – dieser Umstand lässt darauf schließen, dass sich beide Künstler vermutlich derselben Vorlage bedienten. Eine signierte Zeichnung des Künstlers, die ebenfalls Christus als Schmerzensmann darstellt, befindet sich in der Fürstlich Waldburg-Wolfegg’schen Sammlung (vgl. Rainer Stüwe, Dürer in der Kopie. Die Gemälde und Graphiken der Nürnberger Dürer-Kopisten des 16. und 17. Jahrhunderts zwischen „altdeutscher Manier“ und barockem Stil, phil. Diss. (ms.), Heidelberg 1998, S. 249, Kat. Nr. C 12).
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111 Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt (Kronach 1472–1553 Weimar) Das ungleiche Paar, 1530er Jahre Öl auf Holz, parkettiert; 19 × 14 cm Provenienz Kenneth Fitzgerald, 12th Baron Kinnaird (1880–1972), Rossie Priory, Perth; Versteigerung (‚The Property of a Gentleman’) Sotheby's, London, 30. November 1966, Lot 83; dort erworben von Seymour R. Thaler, New York; Versteigerung (‚The Property of a Private Collector’) Sotheby's, New York, 28. Januar 2010, Lot 252 (als Lucas Cranach der Jüngere, Kaufpreis 410,500 USD) Literatur M. J. Friedländer/J. Rosenberg: The Paintings of Lucas Cranach, London 1978, S. 126, Nr. 286 mit Abb. (als Lucas Cranach der Ältere, um 1530) ▲EUR 200.000–400.000
Die kleine Tafel zeigt ein groteskes Paar: ein alter Mann und eine junge Schönheit. Ein derart ungleiches Paar war im 16. Jahrhundert ein sehr beliebtes Thema und verbreitete sich insbesondere durch die Druckgraphik. Unter dem Deckmantel der moralischen Belehrung und der Darstellung der Vergänglichkeit des menschlichen Lebens ermöglichte es dem Künstler die Zügellosigkeit seiner Protagonisten anzudeuten. Erasmus von Rotterdam zitierte 1509 in seiner berühmten Satire „Lob der Torheit“ den antiken Dichter Aristophanes: „Alte Männer seien hässlich, schrumpelig, armselig, kahl und zahnlos, einige hätten aber so viel Freude am Leben, dass sie ihre grauen Haare färbten und mitgiftlosen jungen Frauen Heiratsanträge machten“. Das vorliegende Bild ist nicht nur eine Parodie auf den Gegensatz zwischen Jugend und Alter, eine weitere Aussage ist die Warnung vor den Lastern Lust und Gier. Ersteres wird in den Bildern des ungleichen Paares generell durch den Alten und letzteres durch das junge Mädchen personifiziert. Das Thema des ungleichen Paares manifestierte sich als ein immer wieder kehrendes Bildmotiv in der Cranach-Werkstatt. Es sind insgesamt über vierzig Fassungen bekannt. Eine dem vorliegenden Gemälde sehr nahe Komposition mit ähnlichen Maßen befindet sich im Kunsthistorischen Museum, Wien und wird in die 1530er Jahre datiert (vgl. Inv. Nr. 895). Friedländer und Rosenberg haben vorliegendes Gemälde als Werk von Lucas Cranach dem Älteren publiziert. In der Vergangenheit wurde das Gemälde auch Dr. Dieter Koepplin vorgelegt. Er teilte 2004 mit, dass er das Gemälde im Kunsthistorischen Museum für den eigenhändigen Prototypen hält und davon ausgeht, dass Lucas Cranach der Ältere selbst keine Wiederholungen seiner Entwürfe anfertigte, sondern diese normalerweise der Werkstatt zuzuordnen sind. Zur Zeit der Versteigerung 2010 unterstützte Dr. Werner Schade diese Sicht, legte jedoch nahe, dass die feine und hochqualitative Ausführung des Gemäldes darauf hindeutet, dass das Gemälde möglicherweise von Lucas Cranach dem Jüngeren oder gar seinem älteren Bruder Hans Cranach, der bereits 1537 starb, ausgeführt wurde. Gerade die hohe Qualität von bestimmten Partien, wie beispielsweise das Gesicht der Frau, und auch der Grad an Individualisierung im Vergleich zu anderen Versionen sprechen dafür, dass vorliegendes Gemälde über eine reine Werkstattwiederholung hinausgeht und eine Beteilung von Lucas Cranach dem Älteren denkbar erscheint.
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112 Künstler des 18. Jahrhunderts Küchenstillleben Öl auf Leinwand; 44 × 34 cm Provenienz Privatbesitz, Tirol EUR 2.000–4.000
113 David Teniers der Jüngere Nachfolger (Antwerpen 1610–1690 Brüssel) Die Versuchung des heiligen Antonius Öl auf Leinwand; 69 × 56 cm Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 1.500–3.000
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114 Künstler des 17. Jahrhunderts Geselliges Treiben auf dem Dorfplatz Öl auf Leinwand; 25 × 33,5 cm Provenienz (laut rückseitiger Bezeichnung): ehemals im Besitz der Fürsten zu Fürstenberg (möglicherweise Karl Egon II. Fürst zu Fürstenberg, 1796–1854); um 1860 als Geschenk an den „Hofzahnarzt Wernstein (Karlsruhe)“; österreichischer Privatbesitz EUR 2.000–4.000
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115 Carlo Francesco Nuvolone (Mailand 1609–1662 Mailand) Hagar und der Engel Öl auf Holz; 40 × 30 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Wir danken Prof. Filippo Maria Ferro für die Bestätigung des vorliegendes Gemäldes als Werk Carlo Francesco Nuvolones (anhand von professionellen Fotos). Ebenso danken wir Prof. Francesco Petrucci für seinen Hinweis auf Carlo Francesco Nuvolone. EUR 15.000–30.000
Carlo Francesco Nuvolone gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der lombardischen Malerei des 17. Jahrhunderts. In Mailand geboren, studierte er an der dortigen Accademia Ambrosiana unter Giuseppe Maria Crespi. Neben einigen Porträts spezialisierte er sich besonders auf religiöse Sujets, die er in Tafelmalerei und im Fresko ausführte. Das vorliegende Gemälde stellt den biblischen Moment dar, als Hagar an einer Quelle rastend ein Engel erschien. Die Sklavin, schwanger von ihrem Brotgeber Abraham, wollte mit dem Kind im Bauch fliehen, um dieses nach der Geburt nicht in die Obhut des selbst kinderlosen Paares Abraham und Sara geben zu müssen. Der Engel jedoch rät Hagar zurückzukehren. Sie solle ihren Sohn Ismael nennen und er würde später der Stammvater vieler Völker werden. Eine vergleichbare Komposition Carlo Francesco Nuvolones befindet sich heute in der Pinacoteca di Brera, Mailand (vgl. Filippo Maria Ferro, Nuvolone – una famigila di pittori nella Milano del ‚600, Soncino 2003, S. 212, cf 158, Abb. 62b). Das Mailänder Gemälde zeigt ebenfalls Hagar und den Engel, jedoch mit Abweichungen im Detail und in quadratischerem Format. Es gilt als Bozzetto für die Figur der Hagar in einem Fresko in der Kartause von Padua (Certosa di Pavia). Wie Filippo Maria Ferro bestätigt, handelt es sich bei vorliegendem Gemälde um eine bislang unbekannte, weitere eigenhändige Version des Themas von Carlo Francesco Nuvolone.
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116 Ignatius van der Stock zugeschrieben (tätig in Brüssel, um 1660 geb.) Spaziergänger in weiter Landschaft Öl auf Holz; 24 × 30 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Fotoexpertise Laurens J. Bol, Dordrecht, den 15. März 1983, liegt bei (in Kopie). EUR 1.500–3.000
117 August Querfurt Umkreis (Wolfenbüttel 1696–1761 Wien) Jagdszene Öl auf Leinwand; 34,5 × 45 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.000–2.000
118 Anthonie Jansz. van der Croos Umkreis (Den Haag 1606/07–1662/63 wohl Den Haag) Flusslandschaft mit Fischern bei einer Ruine Öl auf Holz; 71,5 × 106,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 2.500–5.000
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119 Künstler des 18. Jahrhunderts Tod der Cleopatra & Tod der Lucretia (Pendants) Öl auf Holz; je 49,5 × 34,5 cm Lucretia undeutlich monogrammiert rechts unten: Lo. A. (?) Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.500–3.000
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120 Römische Schule Blumenstillleben mit Früchten, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 113,5 × 149,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 8.000–16.000
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121
122
Abraham Govaerts Umkreis
Flämische Schule
(Antwerpen 1589–1626 Antwerpen)
Diana und ihre Gefährtinnen, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 21,5 × 23,5 cm
Landschaft mit Figurenstaffage Öl auf Holz, parkettiert; 20,5 × 39,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich EUR 1.000–2.000
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Provenienz Privatsammlung, Österreich EUR 1.500–3.000
123 Peter Paul Rubens Nachfolger (Siegen 1577–1640 Antwerpen) Abraham und Melchisedek, wohl 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 99 × 169 cm Provenienz Wiener Privatbesitz EUR 3.000–6.000
Vorliegende Komposition zeigt die im Alten Testament geschilderte Begegnung von Abraham und Melchisedek (Genesis 14:18–20) und basiert auf Peter Paul Rubens' Gemälde, um 1615 bis 1618 entstanden, im Musée des Beaux-Arts de Caen (Inv. Nr. 172).
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124 Österreichischer Meister Franz Stephan & Maria Theresia (Pendants), 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand, geschwungene Form; je 90,5 × 72 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 3.500–7.000
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125 Antonio Bencini (um 1710–1776 Wien) Miniaturenpaar: Maria Theresia und Franz Stephan von Lothringen, 1750/60 Gouache auf Pergament; je 2,5 cm Durchmesser Provenienz Privatsammlung, New York Ausstellung 2017 Wien, Unteres Belvedere Literatur Stella Rollig (Hg.)/Georg Lechner (Hg.), Maria Theresia und die Kunst (Kat. Ausst., Unteres Belvedere, Wien 2017) München 2017, S. 51, Abb. II. 1 & II. 2 EUR 2.000–4.000 Originalgröße
Die vorliegenden Porträtminiaturen, welche im letzten Jahr im Zuge der Ausstellung „Maria Theresia und die Kunst“ im Unteren Belvedere in Wien präsentiert wurden, zeigen Maria Theresia (1717–1780) und ihren Gatten Franz I. Stephan (1708–1765). Die Bildnisminiaturen stammen von Antonio Bencini, welcher als Hof- und Kammermaler zahlreiche kaiserliche Aufträge ausführte (vgl. Herbert Haupt, Das Hofund hofbefreite Handwerk im barocken Wien. 1620 bis 1770, Wien/Innsbruck 2007, S. 230, Nr. 310; vgl. dazu auch die Aufzeichnungen der Kammerzahlamtsbücher in: Julius Fleischer, Das kunstgeschichtliche Material der Geheimen Kammerzahlamtsbücher in den staatlichen Archiven Wiens von 1705 bis 1790. Quellenschriften zur barocken Kunst in Österreich und Ungarn, Bd. 1, Wien 1932). Die feine Malerei der Miniaturen zeigt sich stilistisch von Martin van Meytens (1695–1170) beeinflusst, der mit seinen repräsentativen und minutiös ausgeführten Bildnissen zu einem der bedeutendsten Porträtisten des österreichischen Spätbarock zählt.
126 Jacques-Antoine Arlaud zugeschrieben (Genf 1668–1743 Genf) Porträt eines Edelmannes Öl auf Kupfer; 4,8 × 4 cm Provenienz Privatsammlung, New York EUR 2.000–4.000
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127 Marten de Vos (Antwerpen 1532–1603 Antwerpen) Das Sonnenweib und der siebenköpfige Drache (Offenbarung des Johannes), 1570er Jahre Öl auf Holz; 141 × 219,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 23. April 2018, liegt bei. EUR 15.000–30.000
Maerten de Vos zählt als Maler und Graphiker zu den bedeutendsten Vertretern des flämischen Manierismus und spielte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor allem als Vermittler italienischen Formengutes eine wichtige Rolle. In vorliegendem Gemälde, von Dr. Klaus Ertz in die 1570er Jahre datiert, greift de Vos auf großem Format ein religiöses Sujet, die Offenbarung des Johannes oder Apokalypse, aus dem letzten Buch des Neuen Testaments auf (Offenbarung 12, 1–22). Eingebettet in eine weitläufige Landschaft zeigt der Maler Johannes’ Vision des Sonnenweibes mit dem siebenköpfigen Drachen bzw. Tier, eine Szene, die auch Albrecht Dürer (1471–1528) in seinem 15-teiligen Druckwerk der Apokalypse (1498 veröffentlicht) besonders eindrucksvoll in Form eines Holzschnittes umsetzte (vgl. Albertina, Wien, Inventarnummer DG1934/360). Links im Mittelgrund schildert de Vos zunächst den auslösenden Moment, der die Vision vom Ende der Welt zur Folge haben sollte – das Martyrium des heiligen Johannes. Der Legende nach und hier verbildlicht wurde dieser bei der Porta Latina in Rom in einem Kessel sitzend mit siedendem Öl übergossen. Da er diese Marter jedoch unbeschadet überstand, wurde er von Domitian auf die griechische Insel Patmos verbannt, wo Johannes die Vision ereilte – dargestellt links im Vordergrund sitzend und jene Szene niederschreibend, die sich ihm und dem Betrachter in der rechten Bildhälfte offenbart: Babylon, die Große, auf dem siebenköpfigen Tier mit zehn Hörnern reitend, in biblischem Sinne als Allegorie des römischen Weltreiches bzw. der Gegner der Gläubigen zu sehen, sieht sich dem Sonnenweib gegenüber. Auf der Mondsichel schwebend, von hellem Glanz und das Haupt von zwölf Sternen umgeben, ist das apokalyptische Weib mit ihrem neugeborenen Sohn, der zu dem im Himmel thronenden Gottvater entsandt wird, in frühchristlicher Zeit als Sinnbild der Kirche, ab dem 12. Jahrhundert aber auch als Maria mit Christus verstanden bzw. gedeutet worden. Das gegenständliche Gemälde bezeugt nicht nur de Vos’ Können als Figuren- und Landschaftsmaler, sondern zeigt auch all jene Charakteristika, die seine großformatigen Arbeiten dieser Schaffensphase auszeichnen und von Dr. Klaus Ertz treffend zusammenfasst werden: „In seiner figürlichen Kunst ist er einer der entscheidenden Interpreten der italienischen Formenwelt des reifen Manierismus […]. Aber nicht nur in der figürlichen Gestaltung, sondern auch im Hinblick auf die Landschaften wären seine Bilder ohne das Vorbild italienischer oder venezianischer Schulung kaum denkbar. Seine Farbigkeit lässt an Tintoretto denken, die räumliche Anordnung seiner Landschaften entspricht dem venezianischen Manierismus. Von den meist großen Figurengruppen im Vordergrund wird der Blick auf den Mittelgrund, in dem weitere Personen mit Bezug zu den vorderen stehen, in die ferne Tiefe des Raumes geleitet. Die Welt-Landschaft ist ein Teil der Bildkomposition, wobei jedoch das Figurale eindeutig im Vordergrund steht und das Gemälde dominiert.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
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128 Caspar Netscher Umkreis (Heidelberg 1639–1684 Haag) Herrenporträt Öl auf Holz; 44 × 32 cm Undeutlich signiert und datiert rechts unten: (NMAAS) 167(2) Provenienz Versteigerung Galerie Hugo Helbing München, 11. Juli 1929, Lot 517 (als in der Art Netschers); Privatbesitz, Wien EUR 2.000–4.000
129 Andreas Nesselthaler (Langenisarhofen 1748–1821 Salzburg) Pyramus und Thisbe, wohl 1790er Jahre Öl auf Leinwand; 117,5 × 81,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
Andreas Nesselthaler war Schüler von Franz Anton Maulbertsch. In den Jahren 1779–82 arbeitete er in Rom als Gehilfe von Unterberger, 1782–84 in Neapel als Gehilfe von Füger bei den Fresken in Caserta. Nach einem weiteren Romaufenthalt ging Nesselthaler ab 1789 nach Salzburg und wurde letzter Hofmaler der dortigen Fürsterzbischöfe (mit den Titeln eines erzbisch. Salzb. Truchsessen, Kabinets-Maler und Gallerie-Inspectors). Die Sage von Pyramus und Thisbe wird erstmals in Ovids Metamorphosen erwähnt. Pyramus und Thisbe sind ein babylonisches Liebespaar, welches sich aufgrund der Feindschaft seiner Eltern nicht sehen darf. Nach längerer Zeit vereinbaren Pyramus und Thisbe ein nächtliches Treffen unter einem Maulbeerbaum. Thisbe, die früher als Pyramus bei dem Maulbeerbaum eintrifft, flüchtet vor einer Löwin, die an einer Quelle trinkt. Dabei verliert sie ihren Schleier, der von der Löwin zerrissen wird. Als Pyramus erscheint, findet er den zerrissenen Schleier und nimmt an, dass Thisbe von der Löwin getötet worden sei und stürzt sich daher unter dem Maulbeerbaum in sein Schwert. Thisbe kehrt zurück, findet den sterbenden Geliebten und stürzt sich ebenfalls in dessen Schwert. Die weißen Früchte des Maulbeerbaums sind der Sage nach seitdem rot gefärbt.
130 Gillis Peeters (Antwerpen 1612–1653 Antwerpen) Fischer an der Schelde, 1640er Jahre Öl auf Holz; 36,5 × 53,5 cm Links unten monogrammiert und datiert: G. P. 164(?) Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 21. März 1973, Lot 92; Privatsammlung, Wien EUR 5.000–10.000
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131 Johann Georg Platzer (St. Michael in Eppan 1704–1761 St. Michael in Eppan) Salome empfängt das Haupt Johannes des Täufers Öl auf Kupfer; 29,5 × 39 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Karl Plunger, Johann Georg Plazer, Jubiläumsausstellung anläßlich der Eröffnung des Lanserhauses in St. Michael/ Eppan, Eppan 2005, S. 42f.; Ulrich Becker (Hg.), Delikatesse der Malerei. Meisterwerke von Johann Georg Platzer (Kat. Ausst., Alte Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz 2007/2008), Graz 2007, S. 54 und 55 (mit Abb.); Michael Krapf, Johann Georg Platzer, Farbenzauber des Barock, Wien 2014, S. 315, Kat. Nr. 158 EUR 15.000–30.000
Die berühmten Erzählung aus den Matthäus wie Markus Evangelien von der Enthauptung Johannes d. Täufer, der die Ehe von Herodes Antipas mit seiner Schwägerin Herodias getadelt hatte, übte besonders auf die italienische Barockmalerei des 17. Jahrhunderts mit ihrer ausgeprägten Vorliebe für dramatische Effekte im Geiste Caravaggios und der Gegenreformation besondere Anziehungskraft aus. Dieser Zeit ist auch das besondere Format des halbfigurigen Historienbildes zu verdanken, das besonders im Querformat seine unmittelbare Wirkung erzielt. (Ulrich Becker, 2008, S. 54) Johann Georg Platzer, der aus St. Michael im Südtiroler Eppan stammend, bald eine bemerkenswerte Karriere an den Fürstenhöfen Europas machte, wusste wie selbstverständlich die Vorlieben seiner Zeit zu bedienen und gleichzeitig dem wachsenden Bedürfnis des Rokoko nach heiterer Unterhaltung und verspielten Szenerien in hohem Maße gerecht zu werden. Unter seiner Hand verwandelt sich so auch dieser dramatische Augenblick, als der Henker das erschlagene Haupt Salome und ihrer Mutter auf silbernem Teller überreicht, in ein zauberhaftes Kabinettstück kostbarster Farb- und Lichtspiele. Im Rhythmus der weich fließenden, geschmeidigen Faltenbänder, im Aufblitzen der kostbaren Perlenbänder und im Wechsel von porzellanen weißer und rot erhitzter Körper bis hin zum fahlen Ton des Hauptes erscheint das Bild selbst wie ein verführerischer Tanz zu heiterer Musik.
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132 Alessandro Turchi zugeschrieben (Verona 1578–1649 Rom) Cleopatra Öl auf Leinwand; 64 × 49 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 5.000–10.000
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133
134
Niederländischer Meister
Klaes Molenaer
Schiffe auf stürmischer See, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 80 × 116 cm
(Haarlem vor 1630–1676 Haarlem)
Provenienz Versteigerung Rudolph Lepke, Berlin, 29.10.1929, Lot 135 (als Simon de Vlieger, mit Gtachten von W. v. Bode); Privatbesitz, Österreich
Rast am Ufer eines Kanals in einem holländischen Dorf Öl auf Holz, parkettiert; 33,5 × 34 cm Signiert unten mittig: K. Molenaer Provenienz Privatsammlung, Wien
Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 1001247388 registriert.
Literatur Gemälde Alter Meister (Kat. Verk., Galerie Sanct Lucas, Wien Sommer 1971), Wien 1971, Kat. Nr. 20 (mit S/W-Abb.)
EUR 3.000–6.000
EUR 2.500–5.000
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135 Adriaen van Stalbemt (Antwerpen 1580–1662 Antwerpen) Waldlandschaft mit Reitern, um 1605–1610 Öl auf Holz, parkettiert; 31,2 × 32,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 12. Juli 2018, liegt bei. Das gegenständliche Gemälde wurde von Dr. Klaus Ertz unter der Katalognummer Add. 1 in das Werkverzeichnis aufgenommen. EUR 10.000–20.000
In Adriaen van Stalbemts Werken wird sowohl motivisch als auch qualitativ die Nähe zu seinen Antwerpener Gildenbrüdern Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625) und Hendrik van Balen (1575–1632) deutlich spürbar. Im Gegensatz zu vielen anderen Malern seiner Zeit jedoch hatte er sich nicht nur auf ein Genre spezialisiert, sondern war als Landschafts- und auch Figurenmaler tätig. Da er in beiden Bereichen handwerklich geschult war und diese perfekt beherrschte, war er nicht – wie in der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts üblich und typisch – darauf angewiesen, mit Spezialisten eines bestimmten Genres zusammenzuarbeiten, sondern seine Landschaftsdarstellungen selbst mit figürlicher Staffage zu bereichern. Daher zeichnen sich seine Werke durch einen besonders stimmungsvollen Einklang von Landschaft und Figur aus. In vorliegendem Gemälde, um 1605 bis 1610 in Antwerpen entstanden, schweift der Blick des Betrachters zunächst über die links dargestellte, ruhige, bis an den Horizont reichende Wasseroberfläche, über der Vögel und Enten ihre Runden ziehen. An dem verzweigten Baumstumpf im Vordergrund vorbei, führt eine Straße in die dunkel gehaltene, dichte Waldlandschaft hinein, aus der mehrere Reiter in den Vordergrund reiten, wobei sie ihr weiterer Weg am Betrachter vorbei aus dem Bild hinauszuführen scheint. Geschickt werden Hell und Dunkel sowie die ruhige, idyllische Wasser- und Waldlandschaft verbunden und durch die Reiter sowie die kreisenden Vögel belebt. Gegenständliche Tafel verdeutlicht einmal mehr das Können Stalbemts im Bereich der Landschafts- und Figurenmalerei. Wenngleich sich der Künstler bei derartigen Szenen an seinem großen Vorbild Jan Brueghel d. Ä., insbesondere an dessen „NahFern-Landschaften“, wie Dr. Klaus Ertz in seinem Gutachten ausführt, orientierte, schuf Stalbemt dennoch eigenständige Kompositionen, die seine persönliche Handschrift tragen (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).
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136
137
Salomon Koninck Nachfolger
Godfried Schalcken Nachfolger
(Amsterdam 1609–1656 Amsterdam)
(Made 1643–1706 Den Haag)
Brustbild eines bärtigen Mannes Öl auf Holz, parkettiert; 21,5 × 17,5 cm
Porträt eines Herren im Kerzenschein Öl auf Kupfer (oktogonal); 31,5 × 27 cm Bezeichnet rechts mittig: G. Schalcken 1795 (?)
Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 16. Jänner 1951, Lot. 69 (als Salomon Koninck) Privatsammlung, Wien
Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 800–1.600
EUR 1.000–2.000
138
139
Aert van der Neer Nachfolger
Künstler des 18. Jahrhunderts
(Amsterdam 1604–1677 Amsterdam)
Mondscheinlandschaft mit Burg Öl auf Holz; 18,5 × 24,5 cm
Holländische Flusslandschaft bei Nacht Öl auf Holz; 23 × 32 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.000–2.000
Provenienz ehemals Freiherr von Wallbrunn, Birkenwerder bei Berlin (laut rückseitigem Stempel); Antiquitäten C. Bednarczyk, Wien; österreichische Privatsammlung EUR 800–1.600
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Italienische Schule
Ferrareser Schule
Christus und die Ehebrecherin, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 36 × 47,5 cm
Pietá mit Hl. Sebastian und Rochus von Montpellier, um 1500 Öl auf Holz; 41 × 39 cm
Provenienz europäische Privatsammlung EUR 3.000–6.000
Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.500–3.000
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Druckgrafische Ansichtenwerke aus einer Wiener Privatsammlung (Kat.-Nr. 142–157) Topografisch getreue Ansichten zahlreicher Städte und Orte Europas erfreuten sich seit der Renaissance großer Beliebtheit und fanden insbesondere durch die relativ preisgünstigen Vervielfältigungsmethoden der Druckgrafik rasche Verbreitung. In der Zeit vor der Erfindung fotografischer Verfahren wie der Heliografie und Daguerrotypie wurden solche Ansichten und Veduten insbesondere durch das zunehmende Aufkommen des Tourismus zu beliebten Souveniers bzw. Sammlerstücken und dienten vielen bildenden Künstlern, die sich oftmals weite Reisen nicht leisten konnten, als Vorlagen für ihre eigenen Werke. Es entstanden zunächst unkolorierte Kupferstichserien wie beispielsweise jene vom Baseler Stecher und Verleger, Matthäus Merian d. Ä. (1593–1650), publizierte mehrbändige „Topographia Germaniae“, in der mehr als 2.000 Ansichten der wichtigsten Städte, Ortschaften, Burgen und Klöster des Heiligen Römischen Reiches abgebildet sind. Den österreichischen Provinzen wurde darin mit der „Topographia Provinciarum Austriacarum“ ein eigener Band gewidmet. Auch zu einzelnen Städten entstanden umfangreiche Ansichtenwerke, die detailgetreue Abbildungen der dort bekanntesten Plätze und Gebäude beinhalteten. Ein besonders schönes Beispiel einer solchen Publikation ist eine in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von Johann Andreas Pfeffel (1674–1748) herausgegebene Serie von Veduten der Barockstadt Wien, die nach Zeichnungen Salomon Kleiners (1700–1761) gestochen wurden und aufgrund ihrer akuraten Wiedergabe des zeitgenössischen Bauzustands bedeutende Zeugnisse des barocken Stadtbildes sind. Auch die von Carl Schütz (1745–1800) und Johann Ziegler (um 1750–1812) für den Verlag Artaria gestochenen und nunmehr kolorierten Umrissradierungen von Ansichten Wiens und seiner Umgebung waren beliebte Sammlerobjekte und durch ihre oftmals genrehaft anmutenden Staffagen zugleich Abbild des gesellschaftlichen Alltags in der Zeit des Josephinismus. Ein herausragendes Beispiel für eine in der 1798 erfundenen Technik der Lithographie gedruckten Ansichtensammlung stellt die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienene Ansichtensammlung „Zwey hundert vier und sechzig Donau-Ansichten nach dem Laufe des Donaustromes von seinem Ursprunge bis zu seinem Ausflusse in das schwarze Meer“ dar. Die zeichnerischen Vorlagen für dieses von Adolph Kunike (1777–1838) herausgegebene Werk, stammen großteils von Jakob Alt (1789–1872).
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A: „Prospect der Stadt Wien vor dem Burg-Thor …“/ B: „Prospect der Stadt Wien vor dem Kärntner-Thor …“/ C: „Prospect der Stadt Wien vor dem Rothen-Thurn“/ D: „Prospect der Stadt Wien vor dem Schotten-Thor …“ Folge von 4 Kupferstichen von Johann Adam Delsenbach, nummeriert 1–4, gerahmt, je 22 x 31 cm (Bildgröße); Nebehay-Wagner, Nachtrag I, Nr. 920/1–4 E: „Veue et Perspective de l’Hôtel, du Jardin, et de l’Orangerie, que son Altesse Monseigneur le Prince de Trauthson, Grand-Maître de la Cour Imperiale, fait bâtir à Vienne cet an 1711 …“ Kupferstich nach Josef Emanuel Fischer von Erlach, gerahmt; 26 x 42 cm (Bildgröße); aus: Johann Bernhard Fischer von Erlach, Entwurff einer historischen Architektur ... 4. Teil, Wien, 1721; Nebehay-Wagner, I, Nr. 176/7 F: „Dürnstein“ Kupferstich, in der unteren Hälfte wasserfleckig, 2 vertikale Faltspuren, gerahmt; 19,5 x 31 cm (Bildgröße); aus: Matthäus Merian, Topographia Provinciarum Austriacarum …, Frankfurt am Main, um 1700; Nebehay-Wagner, II, Nr. 407/30
Johann Adam Delsenbach u. a. (Nürnberg 1687–1765 Nürnberg) Konvolut Barock-Ansichten, 6 Stück Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 500–1.000
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A: „Aussicht vom Glacis gegen St. Karolikirche, Belvedere, und fürstl. Schwarzenberg. Garten …“; altkolorierte Umrissradierung, leichte Knickspur in der linken Bildhälfte, gerahmt, im Passepartout; 33,5 x 44 cm (Passepartout-Ausschnitt); Wien, Artaria, 1780; Schwarz, Nr. 5, 1. Etat (von 4) B: „Ansicht des Schanzels an der Donau …“; altkolorierte Umrissradierung, gerahmt; 26 x 40,5 cm (Bildgröße); Wien, Artaria, 1780; Schwarz, Nr. 6, 1. Etat (von 6) C: „Aussicht gegen die Landstraße …“; altkolorierte Umrissradierung, braunflekkig, gerahmt; 26,5 x 40,4 cm (Bildgröße), Wien, Artaria, 1780; Schwarz, Nr. 8, einziger Etat D: „Gebäude der Königl Hungarischen Noble Garde, und Fürstl Auerspergischen Garten …“; altkolorierte Umrissradierung, gerahmt, im Passepartout; 32,5 x 43 cm (Passepartout-Ausschnitt); Wien, Artaria, 1780; Schwarz, Nr. 11, 1. Etat (von 6) E: „Aussicht vom Glacis gegen die Alstergasse …“ altkolorierte Umrissradierung, Papier leicht gewellt, vertikale Knickspur, gerahmt; 35,5 x 45,5 cm (Blattmaß); Wien, Artaria, 1779; Schwarz, Nr. 2, 1. Etat (von 2) F: („Das Lusthaus im Prater“) altkolorierte Umrissradierung, beschnitten, gerahmt, im Passepartout; 27 x 41,5 cm (Passepartout-Ausschnitt); Wien, Artaria, 1783; Schwarz, Nr. 25, 1. Etat (von 2) G: „Erste Ansicht des Gartens und Schlosses Neu-Waldeg zu Dornbach …“ altkolorierte Umrissradierung von J. Ziegler nach Laurenz Janscha, gerahmt, im Passepartout; 33,5 x 43,5 cm (Passepartout-Ausschnitt); Wien, Artaria, 1792; nicht in Schwarz H: „Aussicht vom Schottenthore gegen die Waringergasse, Wiesen, und Rossau …“ altkolorierte Umrissradierung, gerahmt, im Passepartout; 33 x 43 cm (PassepartoutAusschnitt); Wien, Artaria, 1779; Schwarz, Nr. 3, einziger Etat I: „Aussicht vom Prater gegen die Stadt…“ altkolorierte Umrissradierung, gerahmt, im Passepartout; 34 x 48 cm (PassepartoutAusschnitt); Wien, Artaria, 1781, Schwarz, Nr. 17, 1. Etat (von 2)
Johann Ziegler (Meiningen um 1750–1812 Wien) Konvolut Ansichten, 9 Stück Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000
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A: „Der Michaels Platz gegen die K.K. Reitschule …“ altkolorierte Umrissradierung, leicht gebräunt, auf Papier aufkaschiert, gerahmt; 35,5 x 47 cm (Blattgröße); Wien, Artaria, 1784; Schwarz, Nr. 34, 1. Etat (von 7) B: „Aussicht des Universitaetsgebaeudes des dasigen Platzes, und der Kirche …“ altkolorierte Umrissradierung, leichte vertikale Faltspur, gerahmt, im Passepartout; 34 x 43 cm (Passepartout-Ausschnitt); Wien, Artaria, 1790; Schwarz, Nr. 49, 1. Etat (von 5) C: „Ansicht des Kohlmarkts …“ altkolorierte Umrissradierung, leicht gebräunt, bis zum Rand der Druckplatte beschnitten, auf Papier aufkaschiert, gerahmt; 33 x 42,5 cm; Wien, Artaria, um 1794; Schwarz, Nr. 44, 2. Etat (von 3) D: „ Ansicht vom Graben gegen den Kohlmarkt …“ altkolorierte Umrissradierung, bis zum Rand der Druckplatte beschnitten, auf Papier aufkaschiert, gerahmt; 33,5 x 43 cm (Blattgröße); Wien, Artaria, 1782; Schwarz, Nr. 18, 1. Etat (von 5) E: „Die Residenzstadt Wien von der Josephstadt anzusehen …“ altkolorierte Umrissradierung, gerahmt, im Passepartout; 33 x 43 cm (PassepartoutAusschnitt); Wien, Artaria, 1785; Schwarz, Nr. 43, 1. Etat (von 4) F: „Prospekt von Mariazell in Obersteyermark …“ altkolorierte Umrissradierung, gerahmt, im Passepartout; 35 x 45 cm (PassepartoutAusschnitt); Wien, Artaria, um 1790
Carl Schütz (Laibach 1745–1800 Wien) Konvolut Ansichten, 6 Stück Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000
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145 Adolph Friedrich Kunike (Filovitz (Rügen) 1777–1838 Wien) und
Franz Jaschke (Rosenthal 1775–1842 Wien) und
Anton von Felsenthal Koepp u.a. (Wien 1766–1826 Wien) Konvolut Ansichten von Nieder- und Oberösterreich, 10 Stück Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 500–1.000
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A: „Stadt und Ruinen des Schlosses Dürrenstein“/ B: „Stadt Grein“/ C: „Benedictinerstift Mölk“/ D: „Stadt Stein“; 4 Lithographien von Adolph Kunike nach Jakob Alt, gerahmt, je ca. 26 x 35,5 cm (Bildgröße); aus: Adolph Kunike, Zwey hundert vier und sechzig Donau-Ansichten …“, Wien, Leopold Gruber, 1823–1826; Nebehay-Wagner, II, Nr. 336/100, 66, 87, 103 E: „Aggstein“/ F: „Dürnstein“/ G: „Greifenstein“/ H: „Persenbeug“; 4 altkolorierte Umrissradierungen von A. Köpp v. Felsenthal, alle leicht gebräunt, im Passepartout, 3 gerahmt; je ca. 26,5 x 36,5 cm (Bildgröße); aus: Anton Köpp von Felsenthal, Historisch mahlerische Darstellungen von Österreich, Wien, Artaria, 1814–24; Nebehay-Wagner, II, Nr. 309/24, 54, 23, 15 I: „Ansicht der Benediktiner Abtey Göttweih und des Marktes Furt …“; altkolorierte Umrissradierung von Franz Jaschke, Papier leicht gebräunt und braunfleckig, ungerahmt, im Passepartout; 37,5 x 52 cm (Blattmaß); aus: Friedrich Ferdinand Runk/Laurenz Janscha/Johann Ziegler, Vues de différens Bourgs, Villages et Villes de Autriche sup. et inf. ..., Wien, F. X. Stöckl, um 1790; Nebehay-Wagner, III, Nr. 578/69 J: „Ansicht des gefährlichen Wirbel und Strudel auf der Donau …“; altkolorierte Umrissradierung nach Johann Josef Schindler, der Künstlername gelöscht (späterer Abzug), Papier gebräunt, ungerahmt, im Passepartout; 43,5 x 55 cm (Blattmaß); aus: Mahlerische und merkwürdige Ansichten der verschiedenen Provinzen der österreichischen Monarchie, Wien, Artaria, 1833; Nebehay-Wagner, I, Nr. 59/89
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A: „Der Eingang in das Schloss Schönbrunn …“ altkolorierte Umrissradierung von C. Schütz; ungerahmt, im Passepartout; 32 x 45 cm (Blattmaß); Wien, Artaria, 1783; Schwarz, Nr. 26, 1. Etat (von 4) B: „Der Neumarkt …“ altkolorierte Umrissradierung von C. Schütz; ein paar kleine braune Flecken, Riss in der rechten oberen Ecke, ungerahmt, im Passepartout; 39,5 x 49,5 cm (Blattmaß); Wien, Artaria, 1798; Schwarz, Nr. 57, 1. Etat (von 3) C: „Der Michael’s Platz gegen die K.K. Burg …“ altkolorierte Umrissradierung von C. Postl, ungerahmt, im Passepartout; 36 x 45 cm (Blattmaß); Wien, Artaria, um 1810 D: „Aussicht vom Schottenthore gegen die Waringergasse, Wiesen und Rossau …“ altkolorierte Umrissradierung von J. Ziegler; ungerahmt, im Passepartout; 33 x 44,5 cm (Blattmaß); Wien, Artaria, 1779; Schwarz, Nr. 3, einziger Etat E: „1te Ansicht des Tempels, genannt der Reisenberg im Garten S.E. des Grafen v Cobenzel …“ altkolorierte Umrissradierung von J. Ziegler nach L. Janscha; ungerahmt, im Passepartout; 38 x 49 cm (Blattmaß); Wien, Johann Cappi, um 1790 F: „Die Grenadier Caserne und der Kayszerl. Marstall …“ altkolorierte Umrissradierung von J. Ziegler; Verlagsadresse unten getilgt, ungerahmt, im Passepartout; 39,5 x 54 cm (Blattmaß); Wien, Artaria, um 1796; Schwarz Nr. 10, 3. Etat (von 4) G: „(Oesterreich) Heiligenstadt …“ altkolorierte Umrissradierung, gebräunt, fleckig, gerahmt; 27 x 40 cm (Bildgröße); Wien Artaria, um 1820 H: „(Wien) Polytechnische Schule und Karlskirche …“ kolorierte Umrissradierung; 27 x 39,5 cm (Bildgröße); Wien, Artaria, um 1820
Carl Schütz (Laibach 1745–1800 Wien) und
Karl Postl (Bechin 1769–1818 Prag) und
Johann Ziegler u.a. (Meiningen um 1750–1812 Wien) Konvolut Ansichten von Wien, Artaria, 8 Stück Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000
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147 Artaria Collection des Vues, Monumens, Costumes & autres objets remarquables de Vienne et de Ses Environs, Wien, Artaria et Compag., um 1820 Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000 2 gestochene Titel, 52 Kupfertafeln mit schönem Originalkolorit, davon 9 im Neudruck (Tafeln 21, 32, 33, 35, 37, 44, 45, 46 und 48, im Format kleiner); Tafel 6a (St. Stephan) gehört nicht zur Serie, die beiden Titelblätter aufkaschiert, die Tafeln 6a, 48 und 49 sind nicht nummeriert; neuer Halbpergamenteinband mit altem Papier, quer–4° Nebehay-Wagner, I, Nr. 58; die sogenannte „kleine Artaria-Folge“ ist eine der schönsten und seltensten Wiener Ansichtenwerke; ein Teil der Veduten wurde nach Originalvorlagen von Thomas Ender gestochen.
148 Salomon Kleiner (Augsburg um 1700–1761 Wien) und
Johann Andreas Pfeffel (Bischoffingen 1674–1748 Augsburg)
5 gestochene Titel, 4 gestochene illustrierte Widmungen, 2 gestochene Widmungen, 1 gestochenes „Wort an den Leser“, 165 Kupfertafeln nach Salomon Kleiner von verschiedenen Stechern; einige Stiche braunfleckig; neuer Pergamenteinband, Rücken mit goldgeprägtem Titelschildchen, dreiseitiger Rotschnitt, verblasst, beiliegend ein koloriertes Exemplar der Widmung des zweiten Teils, quer–2°. Nebehay-Wagner, II, Nr. 306; Salomon Kleiners bekanntes Ansichtenwerk des barocken Wien mit dem seltenen fünften Teil (Gärten).
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Vera et accurata delineatio … / Wahrhaffte und genaue Abbildung aller Kirchen und Klöster… 2. … keyserl: Burg und Lust-Häuser als anderer fürstl. und gräffl: oder sonst anmuthig und merckwürdiger Palläste … 3. … antiquen als modernen Kirchen, Ehren-Säulen, Stifftungen, Spitählern, etc. … 4. … so wohl geistlich – als weltlichen meistens neu ausgeführten Gebäuden … 5. … Grundrisse folgender Lustgärten und Prospecten …, 5 Teile in 1 Band, Augsburg, Johann Andreas Pfeffel, 1724–1737 Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 2.500–5.000
149 Adolph Friedrich Kunike (Filovitz (Rügen) 1777–1838 Wien) und
Jakob Alt (Frankfurt/Main 1789–1872 Wien) Zwey hundert vier und sechzig Donau-Ansichten nach dem Laufe des Donaustromes von seinem Ursprunge bis zu seinem Ausflusse in das schwarze Meer …, 1 Text- und 3 Ansichtenbände, Wien, Leopold Grund, 1823–1826 Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 4.000–8.000
Titel, 42 pp., mit 1 gefaltete Karte, 264 ganzseitige Lithographien; vier zeitgenössische braune Halbledereinbände, etwas berieben und bestoßen, Rücken mit goldgeprägten Titelschildchen, quer–2° Nebehay-Wagner, II, Nr. 336; die großartige Folge von „Donau-Ansichten“, hauptsächlich nach Vorlagen von Jakob Alt, herausgegeben und großteils lithographiert von Adolph Kunike.
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150 Matthäus d. Ä. Merian (Basel 1593–1650 Schwalbach) Topographia Palatinatus Rheni et Vicinarum Regionum. Das ist Beschreibung und eigentliche Abbildung der vornemsten Statte & Plätz der Untern Pfalz am Rhein und benachbarten Landschafften, als der Bistümer Wormbs und Speyer der Bergstraß des Wessterreichs, Hundrücks, Zweybrüggen etc. Sampt einer Zugabe ettlicher des H. Röm. Reichs zu dem Oberreinischen Cräyß gezogenen Ständen, als Bisatnz, Metz, Lüll, Verdun, Lothringen, Savoyen etc., Matthäus Merian, (1660) Provenienz Privatsammlung, Wien Gestochener illustrierter Titel, ohne zweiten Titel, 3–106 pp.; Titel, 3–33, (10) pp., mit 3 gestochenen Karten, 61 Kupfertafeln; Besitzerstempel auf der Innenseite des Vorderdeckels: Eduard Sutthoff, Narva, teilweise getilgter Besitzerstempel auf der Innenseite des Vorderdeckels, alter handschriftlicher Besitzereintrag auf dem Titelblatt: J.F.G. Ihrmann, einige Tafeln in den Rändern oder am Bug etwas eingerissen, Seiten 49 bis 66 und die dazwischenliegenden Tafeln etwas braunfleckig im oberen Rand; Seiten 101–104 lose beiliegend; zeitgenössicher Pergamenteinband, etwas fleckig, Rücken mit goldgeprägtem Titel, dreiseitiger gesprenkelter Rotschnitt, 4° Schuchhard, 32.B; 2. Ausgabe.
EUR 1.000–2.000
151 Matthäus d. Ä. Merian (Basel 1593–1650 Schwalbach) Topographia Archiepiscopatuum Moguntinensis Treuirensis et coloniensis. Das ist Beschreibung der vornembsten Stätt und Plätz, in denen Ertzbistumen Maynz Trier und Cöln, Matthäus Merian, (1660) Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000
Gestochener illustrierter Titel, 3–95, (8) pp., mit 4 gestochenen Karten und 40 Kupfertafeln; Besitzerstempel auf der Innenseite des Vorderdeckels: Eduard Sutthoff, Narva, teilweise getilgter Besitzerstempel auf der Innenseite des Vorderdeckels und auf dem hinteren Vorsatz, alter handschriftlicher Besitzereintrag auf dem Titelblatt: J.F.G. Ihrmann, Bindung etwas gelockert, einige Tafeln eingerissen; zeitgenössicher Pergamenteinband, etwas fleckig, Rücken mit goldgeprägtem Titel, dreiseitiger gesprenkelter Rotschnitt, 4° Schuchhard, 36.B; 2. Ausgabe.
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152 Matthäus d. Ä. Merian (Basel 1593–1650 Schwalbach) Topographia Provinciarum Austriacarum. Austriae, Styriae, Carinthiae, Carniolae, Tyrolis etc. Das ist Beschreibung und Abbildung der fürnembsten Stätt und Plätz in den Osterreichischen Landen. Under und Ober Osterreich, Steyer, Cärndten, Crain und Tyrol, Frankfurt am Main, Matthäus Merian, um 1700 Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000
Gestochener illustrierter Titel, (4), 92, (12) pp., mit 6 gestochenen Karten, 90 Kupfertafeln; Textseiten im Format kleiner als die Tafeln; neuer Pergamenteinband, Pappschuber, Rücken mit goldgeprägtem Titel, dreiseitiger Blauschnitt, verblasst, beiliegend zwei zeitgenössische Pergamenteinbände, 4° mit den beiden Anhängen: Anhang zu dess M.Z. Anno 1649 gedruckter Topographia provinciarum; Oder Beschreibung der fürnehmsten Ort in Oesterreich, Steyer, Kärndten, Crain, Tyrol, unnd einverleibten Landschafften … (Titel), 52, (8) pp., mit 20 Kupfertafeln Absonderliche Beschreibung der Herrschafften, Stätte und Schlösser, Windhaag, Reichenau, Horn, Drosendorff, und Petronell, … (Titel), 14, (2) pp., mit 4 Kupfertafeln Nebehay-Wagner, III (?) Nr. 407; 4. Ausgabe.
153 Matthäus d. Ä. Merian (Basel 1593–1650 Schwalbach) Topographia Franconiae. Das ist, Beschreibung und eygentliche Contrafactur der vornembsten Stätte, und Plätze des Franckenlandes und deren, die zu dem hochlöblichen Fränkischen Craiße gezogen werden, Matthäus Merian, Frankfurt (1700) Provenienz Privatsammlung, Wien Gestochener illustrierter Titel, ohne zweiten Titel, (4), 3–118, (12) pp., mit 1 gestochenen Karte, 43 Kupfertafeln; Besitzerstempel auf der Innenseite des Vorderdeckels: Eduard Sutthoff, Narva; alter handschriftlicher Besitzereintrag auf dem Titelblatt: J.F.G. Ihrmann, teilweise getilgter Besitzerstempel auf der ersten Seite der Widmung, einige Tafeln und Seiten in den Rändern etwas eingerissen, Tafel Nürnberg mit einem bis in die Bildhälfte reichenden Einriss; zeitgenössischer Pergamenteinband, etwas berieben, Rücken mit goldgeprägtem Titel, dreiseitiger gesprenkelter Rotschnitt, 4° Schuchhard, 43.C; 3. Ausgabe; die Kupfertafeln in guten Abdrucken.
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154 Matthäus d. Ä. Merian (Basel 1593–1650 Schwalbach) Topographia Westphaliae. Das ist, Beschreibung der vornembsten, und bekantisten Stätte und Plätz, im hochlöbl. Westphälischen Craiße, Matthäus Merian, (1700) Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000
Gestochener illustrierter Titel, ohne zweiten Titel, 3–94, (6) pp., mit 1 gestochenen Karte, 50 Kupfertafeln; teilweise getilgter Besitzerstempel auf dem Vorsatz, Besitzerstempel auf dem Verso des Vorsatzes: Eduard Sutthoff, Narva, alter handschriftlicher Besitzereintrag auf dem Titelblatt: J.F.G. Ihrmann; zeitgenössicher Pergamenteinband, etwas fleckig, Rücken mit goldgeprägtem Titel, dreiseitiger gesprenkelter Rotschnitt, 4° Schuchhard, 50.B; 2. Ausgabe.
155 Matthäus d. Ä. Merian (Basel 1593–1650 Schwalbach) Topographia Superioris Saxoniae Thüringiae Misniae Lusatiae etc. Das ist Beschreibung der vorne(hmste)n und bekantesten Stätt und Plätz in Churfürstenthum Sachsen, Thüringen, Meissen, Ober und Nider Laußnitz und einer verleibten Landen, auch in andern zu dem hochlöblichsten Sächsischen Craiße gehörigen Fürstentumen außer Brandenburg und Pommeren, Frankfurt, Matthäus Merian, (1690) Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000 Gestochener illustrierter Titel, ohne zweiten Titel, ohne 2 Blätter Zueignung, 3–196, (14) pp., mit 5 gestochenen Karten und 61 Kupfertafeln; Besitzerstempel auf der Innenseite des Vorderdeckels: Eduard Sutthoff, Narva, alter handschriftlicher Besitzereintrag auf dem Titelblatt: J.F.G. Ihrmann, teilweise getilgter Besitzerstempel auf der Rückseite der ersten Karte, Bindung etwas gelockert, Titelblatt etwas zerknittert, einige Seiten und Tafeln etwas fleckig (vorwiegend in den Rändern), einige Tafeln etwas eingerissen; zeitgenössicher Pergamenteinband, etwas fleckig, Rücken mit goldgeprägtem Titel, dreiseitiger gesprenkelter Rotschnitt, 4° Schuchhard, 59.B; 2. Ausgabe.
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156 Matthäus d. Ä. Merian (Basel 1593–1650 Schwalbach) Topographia und eigentliche Beschreibung der vornembsten Stäte Schlösser auch anderer Plätze und Örter in denen Herzogthümer Braunschweig und Lüneburg und denen dazu gehörende Grafschafften Herrschafften und Landen, Frankfurt, Matthäus Merian, (1660) Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 1.000–2.000
Gestochener illustrierter Titel, (4), 3–220, (8) pp., mit 3 gestochenen Karten, 2 Stammtafeln, 131 (von 132) Kupfertafeln; Vorsatzblatt herausgerissen, Besitzerstempel auf der Innenseite des Vorderdeckels: Eduard Sutthoff, Narva, teilweise getilgte Besitzerstempel auf der Rückseite des Titelblattes, Kinderzeichnung in Bleistift auf dem hinteren Vorsatz, Titelblatt etwas zerknittert, 2 Tafeln lose beiliegend und zerknittert in den Rändern; zeitgenössicher Pergamenteinband, etwas fleckig, Rücken mit goldgeprägtem Titel, dreiseitiger gesprenkelter Rotschnitt, 4° Schuchhard 55.B; 2. Ausgabe.
157 Matthäus d. Ä. Merian (Basel 1593–1650 Schwalbach) (Topographia Italiae. Das ist warhaffte und curiöse Beschreibung von gantz Italien. Darinnen nach historischer Warheit, die berühmtesten Städte, Vestungen, Marckflecken und andere Oerter, sampt ihren Antiquitäten ... Deme beygefügt, eine kurtze und aussführliche Beschreibung derer im Königreich Morea befindenden vornehmsten Städte und Plätze …, Frankfurt, Matthäus Merian, 1688) Provenienz Privatsammlung, Wien EUR 500–1.000
(12), 214, (26) pp., mit 25 (von 53) gestochenen Karten und Kupfertafeln; Bindung etwas gelockert; aquarellierte Federzeichnung eines Wappens (um 1700) auf der Innenseite des Vorderdeckels, teilweise getilgter Besitzerstempel auf der Innenseite des Vorderdeckels und auf dem ersten Blatt, handschriftliche Einträge in Feder und eine Bleistiftzeichnung auf dem hinteren Vorsatz, Titelblatt fehlt, erste Lagen zerknittert, eine Hälfte der vierten Karte fehlt (herausgerissen), einige Seiten etwas eingerissen, teilweise hinterklebt, einige Seiten etwas fleckig in den Rändern, einige Seiten fleckig im Bug; zeitgenösischer Pergamenteinband, berieben und bestoßen, fleckig, Einschnitt am Vorderdeckel, am Rücken und an den Kanten teilweise aufgebrochen, dreiseitiger gesprenkelter Rotschnitt, 4° Schuchhard, 99.A; Erstausgabe.
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Index Künstler / Hersteller ® Katalognummer Alt, Jakob ® 149 Arlaud, Jacques-Antoine ® 126 Balen, Hendrik van ® 43 Basile, Gennaro ® 52 Bencini, Antonio ® 125 Berghe, Christoffel van den ® 96 Bloemen, Jan Frans van (genannt il Orizzonte) ® 91 Bloot, Pieter de ® 4 Bocchi, Faustino ® 12 Both, Jan ® 88 Boudewijns, Adriaen Frans ® 77 Brentel, Friedrich ® 58 Brueghel, Jan d. J. ® 106 Caffi, Margherita ® 6 Caliari, Paolo (genannt Paolo Veronese) ® 78 Carlone, Carlo ® 63 Carracci, Annibale ® 57 Caullery, Louis de ® 105 Cleve, Marten van ® 25 Clouet, Francois ® 86 Coecke van Aelst, Pieter ® 15 Cranach, Lucas d. Ä. ® 111 Croos, Anthonie Jansz. van der ® 118 Delsenbach, Johann Adam ® 142 Doyen, Gabriel Francois ® 47 Dubois, Guillam ® 29 Duck, Jakob ® 8 Dürer, Albrecht ® 68 Ferrari, Gaudenzio ® 23 Fontana, Lavinia ® 74 Francken, Frans d. J. ® 65 Gärtner, Georg d. J. ® 110 Gherardini, Alessandro ® 84 Govaerts, Abraham ® 121 Griffier, Jan ® 18 Grund, Norbert Joseph Karl ® 51 Heintz, Joseph d. J. ® 9 Hondecoeter, Melchior de ® 54 Janneck, Franz Christoph ® 19, 42 Jaschke, Franz ® 145 Kleiner, Salomon ® 148 Koepp, Anton von Felsenthal ® 145 Koninck, Salomon ® 136 Kunike, Adolph Friedrich ® 145, 149 Lampi, Johann Baptist d. J. ® 27 Leyden, Lucas van ® 44 Lint, Hendrik Frans ® 41 Loth, Johann Karl ® 38 Luycks, Christiaan ® 14 Maulbertsch, Franz Anton ® 61 Meiren, Jan Baptist van der ® 62 Merian, Matthäus d. Ä. ® 150, 151, 152, 153, 154, 155, 156, 157 Molenaer, Jan Miense ® 28 Molenaer, Klaes ® 134 Molyn, Pieter de ® 90 Mommers, Hendrik ® 35 Moroni, Giovanni Battista ® 5 Moucheron, Frederik de ® 109 Neer, Aert van der ® 138 Nesselthaler, Andreas ® 129 Netscher, Caspar ® 128 Nuvolone, Carlo Francesco ® 115 Peeters, Gillis ® 130 Pfeffel, Johann Andreas ® 148 Pino, Marco del (genannt Marco da Siena) ® 2 Platzer, Johann Georg ® 131 Postl, Karl ® 146 Querfurt, August ® 117 Ravesteyn, Jan Anthonisz. van ® 36 Ribera, Jusepe de ® 70 Ridinger, Johann Elias ® 21 Roos, Philipp Peter (genannt Rosa da Tivoli) ® 1
Rubens, Peter Paul ® 94, 123 Ruoppolo, Giovanni Battista ® 59 Savery, Hans d. J. ® 24 Schalcken, Godfried ® 137 Schinnagl, Maximilian Joseph ® 19 Schmidt, Martin Johann (genannt Kremser Schmidt) ® 60, 82, 103, 104 Schütz, Carl ® 144, 146 Seekatz, Johann Conrad ® 31, 108 Seisenegger, Jakob ® 16, 17 Siciolante, Girolamo (genannt Siciolante da Sermoneta) ® 97 Stalbemt, Adriaen van ® 55, 135 Stock, Ignatius van der ® 116 Tamm, Franz Werner von ® 13 Teniers, David d. J. ® 3, 113 Teniers, Abraham ® 56 Troger, Paul ® 102 Turchi, Alessandro ® 132 Utrecht, Adriaen van ® 37 Valleé, Gerard de la ® 95 Vernet, Claude Joseph ® 39 Vos, Marten de ® 127 Weenix, Jan ® 87 Willemsen, Abraham ® 34 Winck, Johann Amandus ® 69 Wynants, Jan ® 80 Zeissig, Johann Eleazar (genannt Schenau) ® 33 Ziegler, Johann ® 143, 146 Zuccari, Taddeo ® 75
Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Webseite www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. • Geschäftsordnung: Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder e-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. • Schätzpreise: In den Katalogen sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meist boterwartungen der zuständigen Experten dar. • Mindestverkaufspreise (Limits): Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, die ihnen gehörenden Kunstwerke nicht unter bestimmten (Mindest-)Verkaufspreisen zuzuschlagen. Diese Preise (= „Limits“) entsprechen meist den in den Katalogen angegebenen unteren Schätzwerten, sie können aber fallweise auch darüber liegen. • Echtheitsgarantie: Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunst objekte erfolgt durch Experten des Auktions hauses. Das Auktionshaus steht auf die Dauer von drei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit, und somit auch dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. • Katalogangaben: Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche die Experten ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben keine Gewähr.
• Versicherung: Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunst objekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. • Ausrufpreis und Zuschlag: Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. des letzten Gebotes. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. • Kaufpreis: Bei Kunstobjekten, die der Differenzbesteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 26 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 22 % und zuzüglich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei 1.000.000 übersteigenden Meistboten beträgt die Provision für den übersteigenden Betrag 17 % (Differenzbesteuerung) bzw. 14 % (Normalbesteuerung). • Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren 150.000, 1 % von den weiteren 150.000 und 0,25 % von
allen weiteren, also 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als 12.500. Bei Meistboten von weniger als 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. • Kaufaufträge: Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. • Telefonische Gebote: Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Online Bidding: Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Erfüllungsort für den zwischen dem Auktions haus und dem Käufer zustande gekommenen Vertrag ist der Sitz des Auktionshauses. • Gerichtsstand, Rechtswahl: Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart.
Conditions of Sale Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our website www.imkinsky.com. We can also send you the rules of procedure upon request. • Rules of Business. Auctions are conducted according to our conditions of sale. The rules of business are available at the auction house, and can be requested by post or email (office@ imkinsky.com), they can also be called up on the internet under www.imkinsky.com. • Estimates: In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. • Reserves (Limits): Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their objects beneath certain price. These prices (= reserve/limit) usually match the lower estimate, but in special situations can also surpass them. • Guarantee of Authenticity: The valuation, as well as technical classification and description of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for three years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. • Catalogue Descriptions: Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufacture etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky does not warrant for the correctness of these descriptions.
• Insurance: All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the auction house lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. • Starting price & Hammer price: The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). • Buyer’s Premium: For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consist of the hammer price plus the sales commission of 26%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus commission of 22%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of 1,000,000 we will charge a commission of 17% (margin taxation) or 14% (normal taxation) for the exceeding amount. • Droit de suite: Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first 50,000, 3% of the next 150,000, 1% of the next 150,000, and
0.25% of the remaining amount (i.e. over 500,000), but not exceeding a total sum of 12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below 2,500. • Absentee bids: Clients can also submit written absentee bids or bid themselves over the phone, or give an order to the broker. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. • Telephone bids: We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. • Online Bidding: Interested parties can participate in the auction also via the Internet. Bidders are subject to the terms and conditions of sale for bidding in person. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. • Governing Law and jurisdiction: The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna.
Geschäftsführende Gesellschafter
Sensal
Service
Michael Kovacek
Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeiten: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com Sensalin
Heidi Hofmann T +43 1 532 42 00 hofmann@imkinsky.com Kundenbetreuung & Veranstaltungen
Dr. Ernst Ploil
Mag. Christoph la Garde
ExpertInnen Michael Kovacek Gerichtssachverständiger für Möbel, Glas und Volkskunst, Silber 16.–19. Jh., Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 19. und 20. Jh. T +43 1 532 42 00 Antiquitäten, Alte Meister, Gemälde 19./20. Jh.
Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne
Mag. Roswitha Holly T +43 1 532 42 00-19 holly@imkinsky.com Jugendstil & Design
Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst
Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com Antiquitäten
Dr. Ernst Ploil Gerichtssachverständiger für Möbel, Kunsthandwerk und sonstige Erzeugnisse des Jugendstils T +43 1 532 42 00 Jugendstil & Design
Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister
Prof. Peter Baum M +43 676 351 66 59 Kunst 20. Jh.
Mag. Christoph la Garde T +43 1 532 42 00 lagarde@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst
Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Gemälde des 19. Jh.
Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher
Expertenassistenz Anja Wolf, BA T +43 1 532 42 00-66 wolf@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-28 berger@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh. Anna K. Erdkamp T +43 1 532 42 00-43 erdkamp@imkinsky.com Klassische Moderne
Logistik
Barbara Passauer T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com Buchhaltung
Julia Obruca T +43 1 532 42 00-21 obruca@imkinsky.com Marketing & Webseite
Katharina Koja T +43 1 532 42 00-48 koja@imkinsky.com Kundenbetreuung & Projektmanagement
Karin Graber T +43 1 532 42 00-31 graber@imkinsky.com Büroassistenz
Robert Mayr T +43 1 532 42 00-18 r.mayr@imkinsky.com Logistik
Thomas Cerny T +43 1 532 42 00-36 cerny@imkinsky.com Logistik
Repräsentanz – Expertinnen Steiermark & Kärnten
Westösterreich & Südtirol
Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5/ Eingang Ecke Mandellstrasse Alle Sparten
Dr. Marianne Hussl-Hörmann T +43 1 532 42 00-27 M +43 699 172 92 313 hussl-hoermann@imkinsky.com Alle Sparten (Schwerpunkte 19. Jh., Klassische Moderne), Presse, im Kinsky editionen, Private Sale
„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely identifiable and have an estimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”
Fees for buyers Buyer’s Commission subject to differential taxation (including 20% sales tax) of the hammer price: 26% subject to normal taxation (marked with ▲), plus 13% or 20% sales tax, of the hammer price: 22% for amounts over € 1,000,000: subject to differential taxation (including 20% sales tax) of the hammer price: 17% subject to normal taxation (marked with ▲), plus 13% or 20% sales tax, of the hammer price: 14% Droit de suite Auktionshaus im Kinsky collects artist’s resale rights for artists and their heirs from a hammer price of € 2,500 up to € 50,000: 4%, a further € 150,000: 3%, a further € 150,000: 1%, a further € 150,000: 0.5%, over this: 0.25%. A maximum total of € 12,500 Buyer’s Commission on completion of the auction for bids below the reserve price, of hammer price: 30% Storage fees * Four weeks after the auction the items are relocated to a forwarding company. The buyer must pay the costs.
Interest on late payments (From the 9th day after the auction) per year from the purchase price: 12%
Insurance There are no costs within 8 days (for buyers from outside Austria up to 30 days) after the auction. After this, and only at the behest of the buyer, (plus sales tax) per month from the hammer price: 1%
* Applied from the 9th day after the auction for nationals, from the 31st day for buyers from outside. Packaging, shipping and insurance of auctioned objects only take place upon the buyer‘s request and at his expense and risk.
Fees for sellers Seller’s Commission for a lower estimate: up to € 4,900: 25% from € 5,000: 15% includes sales tax for high-value art pieces by agreement
Insurance There are no costs during the period between handover and auction. Afterwards only on request: 1% per month based on reserve price plus 20% sales tax.
Contribution to catalogue costs Minimum fee: € 100 Half-page image: € 200 Full-page image: € 300 Double-page spread: € 600 Cover: € 900
Storage fees For four weeks after the auction unsold items are offered in the post-auction sale. After that, the items are relocated to a forwarding company. The buyer must pay the costs.
Valuation costs
Catalog ue subscription
1% of the estimated price plus 20% sales tax minimum 250
Annual subscription (including shipping costs): Austria 115 Europe 130 Overseas 200
Transport costs After the shipment is actually carried out. With transport insurance only if specifically requested. Advance payment interest per year: 12%
Broker fee 1.2% of the hammer price
Gebühren für Käufer Käuferprovision Bei Differenzbesteuerung
Bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet)
bis 1.000.000,– 26 % vom Meistbot, für den 1.000.000,– übersteigenden Betrag 17 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten. bis 1.000.000,– 22 % vom Meistbot, für den 1.000.000,– überschreitenden Betrag 14 % vom Meistbot. zuzüglich 13 % USt bei Gemälden bzw. 20 % USt bei Antiquitäten.
Folgerecht Im Kinsky hebt das Folgerecht für Künstler und ihre Erben ab einem Meistbot von 2.500,– ein. Höhe: bis 50.000,– Meistbot: 4 %, von weiteren 150.000,– Meistbot: 3 %, von weiteren 150.000,– 1 %, von weiteren 150.000,– 0,5 %, darüber 0,25 %, insgesamt maximal 12.500,–. Käuferprovision nach der Auktion Bei Verkäufen unter dem Mindestverkaufspreis beträgt die Provision 30 % des Kaufpreises. Gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke werden vier Wochen nach der Auktion bei Speditionen eingelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Käufer.
Verzugszinsen 12 % p.A. des Meistbots* (ab dem 9. Tag nach der Auktion).
Versicherung Keine Kosten bis 8 Tage (für ausländische Käufer bis 30 Tage) nach der Auktion. Danach pro Monat 1 % des Kaufpreises*.
* Verrechnung ab dem 9. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
Gebühren für Verkäufer Verkäuferprovision Bei einem Mindestverkaufspreis bis 4.900,– 25 % ab 5.000,– 15 % (inkl. USt) bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung
Versicherung Keine Versicherungsspesen ab der Übernahme bis fünf Wochen nach der Auktion. Unverkaufte Objekte werden nur auf Anweisung pro Monat vom Mindestverkaufspreis 1 % (zuzüglich 20 % USt) des Limits versichert.
Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis 100,– für halbe Seite 200,– für ganzseitige Abbildung 300,– für doppelseitige Abbildung 600,– für Klappe 900,–
Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion nicht verkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen nach dieser Nachver kaufsfrist werden sie an Speditionen ausgelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Verkäufer.
Schätzungskosten
Katalogabonnement Sensalgebühr
1 % vom Schätzpreis, zuzüglich 20 % USt mindestens 250,–
Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten): Österreich 115,– Europa 130,– Übersee 200,–
Transportkosten, -versicherung Nach dem tatsächlichen Aufwand. Eine Transportversicherung erfolgt nur auf ausdrückliche Anweisung! Vorschusszinsen 12 % p.A.
1,2 % vom Meistbot
Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Herbert Giese, Sabine Grabner, Johann Kräftner Wien 2011, 200 Seiten, € 59,—
Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer Wien 2012, 256 Seiten, € 69,—
Michael Krapf Wien 2014, 326 S., € 39,90,—
Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Manfried und Marianne Rauchensteiner, Matthias Boeckl Wien 2013, 356 S., € 69,—
Andrea Winklbauer, unter Mitarbeit von Marianne Hussl-Hörmann Wien 2016, 304 S., € 69,—
Ernst Ploil Wien 2014, 195 S., € 69,—
Von sehr vielen bedeutenden österreichischen Künstlern gibt es keine – oder zumindest keine aktuellen – Monographien und Werkverzeichnisse. Mit der Gründung der im Kinsky editionen haben wir daher als erste private Institution in Österreich im Jahr 2011 damit begonnen, diese Lücke zu füllen. Bestellung office@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, www.imkinsky.com Ernst Ploil | Toby Sharp Wien 2017, 240 S., € 69,—
Bestellen Sie auch diese Kataloge der 124. Auktion Order also these catalogues of the 124th auction
124. Kunstauktion Alte Meister Dienstag, 23. 10. 2018, 15 Uhr
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Alte Meister | Old Master Paintings
Antiquitäten | Antiques
Auktion 23. Oktober 2018 Auction 23 October 2018
Auktion 24. Oktober 2018 Auction 24 October 2018
Bestellung | Order office@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, www.imkinsky.com Katalogpreis | Catalogue price: Österreich | Austria € 10, Europa | Europe € 15, Übersee | Overseas € 20 (inkl. Versand | Incl. shipping)
ONLINE-Bidding You also have the possibility to bid online.
Before the auction 1. Please register under the link online.imkinsky.com and check the box “I want to place LIVE bids online“ if you want to place bids at the auction.
We can process your registration only until 12 am on the day of the auction. Accreditation requests received after 12 am cannot be considered and you will not be able to place bids online.
You also have the possibility to view the auction without placing bids. In this case, please do not check the box “I want to place LIVE bids online”.
Please note: If you are a new customer to the auction house im Kinksy, we kindly ask you to send us a copy of your valid photo ID by email to office@imkinsky.com or by fax to +43 (0) 1 532 42 00-9.
2. After the successful registration you will receive an automatic confirmation email. 3. An employee of the auction house im Kinsky will then check your data and contact you.
During the auction 1. On the day of the auction you can log in with your user name and password on online.imkinsky.com.
If you want to place online bids, you must have previously been approved by the auction house im Kinsky.
Should you have forgotten to check the box “I want to place LIVE bids online”, you can do so until 12 am at the day of the auction: Please click on the link “To place live bids please click HERE” on the welcome screen.
2. To follow the auction in real time click on the link “—> CLICK HERE TO GET TO THE AUCTION” on the welcome screen after you have logged in or on the menu item “Auction / ONLINE AUCTION”. 3. The first lot will be visible ca. 30 minutes prior to the auction. The video stream will be activated ca. 15 minutes before the auction. 4. As soon as a black button appears in the middle of the screen you will be able to place a bid for the lot. Please note: As soon as the “Bid” button is clicked, a binding bid is submitted.
General policy If there are two (or more) bids of the same amount, the bids take precedence as listed below: • online-bids • broker’s bids • written bids • bids in the saleroom / telephone bids
ONLINE-Mitbieten Sie können auch online bei unserer Auktion mitbieten.
Vor der Auktion, damit Sie online mitbieten können: 1. Registrieren Sie sich unter dem Link online.imkinsky.com und klicken Sie auf „Ich möchte LIVE mitbieten“, wenn Sie bei der Auktion mitbieten wollen.
Wir können Ihre Registrierung nur bis 12 Uhr am Tag der Auktion bearbeiten. Nach 12 Uhr wird Ihre Akkreditierungsanfrage nicht mehr berücksichtigt und Sie können somit nicht live mitbieten.
Sie können die Auktion selbstverständlich auch nur live mitverfolgen, ohne mitzubieten. Setzen Sie dafür kein Häkchen bei „Ich möchte LIVE mitbieten“.
Bitte beachten Sie: Wenn Sie Neukunde des Auktionshauses im Kinsky sind, schicken Sie bitte eine Kopie Ihres Lichtbildausweises an office@imkinsky.com oder faxen diese an +43 (0) 1 532 42 00-9.
2. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine generierte Bestätigungs-E-Mail. 3. Nach Überprüfung Ihrer Daten nimmt das Auktionshaus im Kinsky per E-Mail Kontakt mit Ihnen auf.
Während der Auktion 1. Loggen Sie sich mit Ihrem Benutzernamen und Passwort auf online.imkinsky.com ein.
Um bei der Auktion mitbieten zu können, müssen Sie als Bieter vom Auktionshaus im Kinsky akzeptiert worden sein.
Haben Sie bei der Registrierung die Checkbox „Ich möchte LIVE mitbieten“ nicht angeklickt, können Sie das bis 12 Uhr am Tag der Auktion nachholen: Klicken Sie dazu auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login auf den Link “Um während der Auktion online mitzubieten, klicken Sie bitte HIER”.
2. Um die Auktion live mitzuverfolgen, (egal, ob Sie mitbieten wollen oder nur zusehen möchten) klicken Sie einfach auf den Link „—> HIER GEHT’S ZUR AUKTION“ auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login oder auf den Menüpunkt „Auktion / ONLINE AUKTION“. 3. In dieser Ansicht wird das erste Los ca. 30 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. Der Videostream aus dem Auktionssaal wird ca. 15 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. 4. Sobald ein schwarzer Button in der Mitte des Bildschirms angezeigt wird, können Sie mitbieten. Klicken Sie darauf, geben Sie automatisch ein verbindliches Angebot für das Objekt ab.
Allgemeine Richtlinie Liegen mehrere Gebote in gleicher Höhe vor, so erhalten die Gebote in nachstehender Reihenfolge Vorrang: • Online-Gebote • Gebote der Sensalin • Schriftliche Gebote • Gebote im Saal / telefonische Gebote
Kunstberatung und Übernahme zur Auktion Für unsere Jubiläumsauktion am 30. 11. & 1. 12. 2018 suchen wir hochwertige Kunstwerke office@imkinsky.com , T +43 1 532 42 00 www.imkinsky.com
Hermann Nitsch, o.T., 1963, Assemblage, 106 x 80 cm, € 60.000–90.000
Experten für Zeitgenössische Kunst Mag. Astrid Pfeiffer, +43 1 532 42 00-13, pfeiffer@imkinsky.com Mag. Christoph la Garde, T +43 1 532 42 00-25, lagarde@imkinsky.com
Auktionsablauf 124. Auktion Dienstag, 23. & Mittwoch 24. Oktober 2018 Vernissage Mittwoch, 17. Oktober 2018 18–20.30 Uhr Besichtigung der Schaustellung 18.–24. Oktober 2018 Öffnungszeiten Montag–Freitag 10–19Uhr Samstag, Sonntag & Feiertag 10–17Uhr Dienstag, 23. Oktober 2018 15 Uhr: Alte Meister 17 Uhr: Gemälde des 19. Jahrhunderts Mittwoch, 24. Oktober 15 Uhr: Antiquitäten
Auktionsvorschau 125. Kunstauktion Jugendstil, Klassische Moderne & Zeitgenössische Kunst 30. November & 1. Dezember 2018
Process of the Auction 124th Auction Tuesday, 23 & Wednesday, 24 October 2018 Exhibition opening Wednesday, 17 October 2018 6–8.30pm Duration of Exhibition 18–24 October 2018 Opening hours Monday–Friday 10am–7pm Saturday, Sunday & Bank holiday 10am–5pm
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, 1010 Wien, Freyung 4 Firmenbuch FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905 Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek, Dr. Ernst Ploil und Mag. Christoph la Garde, 1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Grasl FairPrint, A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, Tel. +43/2252/402-0, print@grasl.eu, www.grasl.eu Foto Experten, Service: Teresa Zötl, Detailsinn Fotowerkstatt, Wien Grafik Design: Alexander Rendi, Mitarbeit Eugen Lejeune, Wien
Tuesday, 23 October 2018 3 pm: Old Master Paintings 5 pm: 19th Century Paintings Wednesday, 24 October 2018 3 pm: Antiques
Preview 125th Auction Art Nouveau, Modernity & Contemporary Art 30 November & 1 December 2018
Adriaen van Utrecht Kat. Nr. 37
Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com Francois Clouet Nachfolger, Mary Stuart (Detail), 16./17. Jahrhundert, Öl auf Holz, 36,7 x 26,5 cm, Kat. Nr. 86, € 70.000–140.000
Abraham Teniers, Kirmesfest mit fröhlich tanzenden Dorfleuten (Detail), um 1646, Öl auf Kupfer, 70,9 x 87,4 cm, Kat. Nr. 56, € 50.000–100.000
124. Kunstauktion | 124 th Auction, 23. 10. | 23 Oct. 2018 Alte Meister | Old Master Paintings
124 th Auction Old Master Paintings Tuesday, 23 Oct. 2018, 3 pm 124. Kunstauktion Alte Meister Dienstag, 23. 10. 2018, 15 Uhr