im Kinsky - 122. Kunstauktion

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Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com

122. Kunstauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier Mittwoch, 25. 4. 2018, 14 Uhr

Ignaz Preissler, Trichterpokal Graf von Paar, um 1720, H. 17 cm, Kat. Nr. 108, € 50.000–100.000

122. Kunstauktion, 25. April 2018 Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier

Hofkellereiflasche aus Fadenglas, Dresden, datiert 1661, H. 27,5 cm, Kat. Nr. 25, € 25.000–50.000

Sonderauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier

122. Kunstauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier Mittwoch, 25. 4. 2018, 14 Uhr


Sonderauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier

Aus deutschem und รถsterreichischem Privatbesitz


Aus deutschem und รถsterreichischem Privatbesitz


Experten im Kinsky

Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com

Michael Kovacek T +43 1 532 42 00 M +43 664 240 48 26

Anja Wolf, BA T +43 1 532 42 00-66 wolf@imkinsky.com Expertenassistenz

Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier


122. Kunstauktion Sonderauktion 25. April 2018 Dienstag, 24. April 2018 15.00 Uhr: Alte Meister 17.00 Uhr: Gemälde des 19. Jahrhunderts Mittwoch, 25. April 2018 14.00 Uhr: Glassammlung 16.30 Uhr: Antiquitäten

Besichtigung der Schaustellung 19.–25. April 2018 Montag 10–19 Uhr, Dienstag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–17 Uhr , Sonn- und Feiertag 11–17 Uhr

Online-Katalog www.imkinsky.com

Vernissage Mittwoch, 18. April 2018 18–20.30 Uhr Vortrag Michael Kovacek, Beginn 18.30 Uhr Aus dem Ofen zum Fürstenhof: GLAS von der Gotik bis zum Biedermeier

Experten Eva Gruber-Letz, BA MA, Michael Kovacek, Prof. Kristian Scheed

Zustandsberichte und Beratung Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Zustandsberichte erst ab einem unteren Schätzwert von über € 1.000 ausstellen. Solche Berichte können wir nur rechtzeitig ausarbeiten, wenn sie mindestens 24 Stunden vor der Auktion angefordert werden.

Kaufaufträge Heidi Hofmann Julia Obruca

T +43 1 532 42 00 hofmann@imkinsky.com T +43 1 532 42 00-21 obruca@imkinsky.com

Sensalin Monika Uzman

T +43 1 532 42 00-22 monika.uzman@gmail.com M +43 664 421 34 59

Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com

Bitte beachten Sie, dass es nach Druck des Katalogs zu Änderungen oder Ergänzungen kommen kann. Eine Liste solcher Änderungen finden Sie auf unserer Webseite oder in unseren Geschäftsräumen.



Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier Einleitung Es ist zweifellos ein besonderer Moment, wenn ein Sammler den Entschluss fasst, seine über Jahrzehnte mit viel Begeisterung und Kenntnis zusammengetragene Kollektion wieder dem Markt und damit neuen Sammlern zu übergeben. Für unser Haus aber ist es vor allem eine hohe Auszeichnung, eine der weltweit bedeutendsten privaten Sammlungen von historischen Gläsern versteigern zu können! Dieses Vertrauen ist nicht zufällig. Michael Kovacek, geschäftsführender Gesellschafter des Auktionshauses im Kinsky und renommierter Experte wie ehemaliger Händler von historischem Glas, hat diese Sammlung über vier Jahrzehnte aktiv betreut und weltweit zusammengetragen. Objekte aus den berühmten Glassammlungen Biemann oder Helfried Krug sind daher ebenso vertreten wie jene aus der Glas-Sammlung Mahler. Letztere wurde 1994 im Kinsky versteigert, kurz nachdem sie im weltweit bedeutendsten Glasmuseum, dem Corning Museum of Glass in New York, zu sehen gewesen war. Die in Deutschland und Österreich beheimatete Sammlung umfasst rund zweihundert Glasobjekte und erstreckt sich über den Zeitraum von der Gotik bis zum Biedermeier. Seltene Emailgläser böhmischen oder deutschen Ursprungs, venezianische Raritäten, gravierte Gläser der bedeutendsten Glasschneider ihrer Zeit, kostbare Zwischengold-Gläser – herausragend jene von Johann Joseph Mildner und Johann Sigismund Menzel – oder die beliebten Biedermeiergläser von Anton Kothgasser (auch vertreten mit einer Rarität eines von ihm bemalten Thermometers) kommen in diesem erlesenen Angebot von höchster Qualität zum Ausruf. Eine Besonderheit stellt die Gruppe der sogenannten Hausmalerei-Gläser des Barock dar, eine Praxis, die sich nach dem 30-jährigen Krieg in Nürnberg etabliert hatte. Aus der Keramik übernommene Niedrigtemperatur–Farben ermöglichten es, im privaten Bereich Gläser mit Wappen oder reizvollen wie unterhaltsamen Erzählungen zu verzieren. Ignaz Preissler, Hermann Benckert oder der „Erfinder“ Johann Schaper werden in dieser Sammlung mit ihren faszinierenden Objekten ganz selbstverständlich präsentiert. Der Sammler selbst lebte mit seinen Gläsern, die in eigens konzipierten Vitrinen sein Haus bereicherten und stets Anlass zu Gesprächen und Reflexionen über den Wandel der Kultur boten. Die faszinierende Bandbreite dieses einzigartigen Angebotes hebt die Bedeutung des Glases als eine der ältesten wie komplexesten Kulturtechniken hervor, bei dem sich präzises Handwerk mit künstlerischer Innovation in steter Abwandlung aber zeitloser Perfektion verbindet. Michael Kovacek, Ernst Ploil, Christoph la Garde

Wichtige und zum Teil vergriffene Fachliteratur aus der umfangreichen Bibliothek des Sammlers kann im Direkt­verkauf zusätzlich erworben werden.


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Faltenbecher

Trichter-Becher

merowingisch, wohl 4.–6. Jahrhundert

wohl fränkische Glashütte im Rheinland, ca. 9./10. Jahrhundert

farbloses, gelbliches Glas; eingestochener Boden; doppelt umlegter Faden als Standring; Wandung vierfach eingedrückt; Mündungsrand mit gelbem Faden; irisiert; H. 9,3 cm Literatur vgl. Olga Drahotová/Gabriel Urbanek, Europäisches Glas, Prag 1982, S. 20 ​EUR 1.000–2.000

farbloses, hellgrünes, schlieriges Glas; Keulenform mit ausgestellter Mündung; zwei blaue aufgeschmolzene Noppen und eine aus Punkten geformte Blume; irisiert; H. 16,2 cm; Dm. 8 cm Provenienz Uwe Friedleben, Hannover Literatur vgl. Erwin Baumgartner/Ingeborg Krueger, Phönix aus Sand und Asche. Glas des Mittelalters, München 1988, Abb. 1, S. 62 ​EUR 1.500–3.000

3 Arzneifläschchen Wiehl, wohl um 1500–1600 farbloses, grünliches Glas; eingestochener Boden; walzenförmige Wandung; kurzer Hals, verzogene, wellenförmige Lippe; irisiert; H. 8,5 cm Provenienz Ausgrabung bei Wiehl, Bergisches Land Literatur vgl. Walther Bremen, Die alten Glasgemälde und Hohlgläser der Sammlung Bremen in Krefeld, Köln 1964, Abb. 166, S. 351 ​EUR 300–600


4 Stangenbecher Oberrheingebiet, Anfang 16. Jahrhundert dunkelgrünes Glas; optisch geblasen; flacher Fuß aus spiralförmig umgelegten Fäden; zylindrische Wandung mit flachen Warzen; H. 10,5 cm Provenienz Sepulcrum (Bestattungsplatz) aus dem Oberrheingebiet; Sammlung Lenbach, München; 1981 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Thomas Dexel, Deutsches Handwerksgut, Berlin 1939, Nr. 285 ​EUR 10.000–20.000

25. 4., 14 Uhr


5 Römer mit dem Hauswappen des Johann Schütgen von Cöllen Rheinland oder Niederlande, datiert 1650 hellgrünes Glas, Diamantriss; tief eingestochener Boden mit Abrissnarbe; gesponnener, konischer Fuß; langer, zylindrischer, hohler Schaft mit aufgeschmolzenen Beerennoppen; mit der Zange gedrückter Glasfaden am Kuppaansatz, eiförmige Kuppa mit umlaufendem Diamantrissdekor; frontseitig ein Medaillon im Lorbeerkranz mit Besitzervermerk und Hauswappen: „Johann Schütgen von Cöllen./Aõ/1650“, rückseitig die Inschrift: „Gleich wie ein Glaß auß Asch unnd Sanndt, / Bracht würdt in diesen Schönen Stanndt, / Also Der mensch auß Staub und Erden / Ein Neuwe Creatur soll werden“; Blumendekor; Ornamentbordüren; H. 23,5 cm Provenienz 1936 Dorotheum, Wien; Sammlung Vecht, Amsterdam; 2001 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Walther Bremen, Die alten Glasgemälde und Hohlgläser der Sammlung Bremen in Krefeld, Köln 1964, Abb. 154, S. 339 ​EUR 35.000–70.000


Abrollung


6 Krautstrunk Deutschland, um 1500 hellgrünes Glas; eingestochener Boden; mit der Zange gedrückter Bodenring; bauchige Wandung mit aufgeschmolzenen, spitz zulaufenden Noppen; ausladende Mündung; H. 7 cm Provenienz 1982 Uwe Friedleben, Hannover Literatur vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Abb. 4, S. 86 ​EUR 4.000–8.000

7 Krautstrunk Deutschland, 15. Jahrhundert grünes Glas; eingestochener Boden; mit der Zange gedrückter Bodenring; bauchige Wandung mit aufgeschmolzenen Noppen; verschmolzenes Band unter der ausladenden Mündung; H. 7,8 cm Provenienz 1973 Kunsthandel Erich Hasberg, München Literatur vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Abb. 4, S. 86 ​EUR 5.000–10.000


8 Römer Rheinland oder Niederlande, Mitte 17. Jahrhundert hellgrünes Glas; gesponnener, konischer Fuß; zylindrischer, oben offener Hohlschaft mit aufgeschmolzenen Beerennoppen; eiförmige Kuppa mit umlaufendem, gekerbten Band am Ansatz; kleine Fehlstelle am Band; H. 27,5 cm Provenienz 1974 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Abb. 47, S. 107 ​EUR 10.000–20.000

25. 4., 14 Uhr


9 Wappenscheibe mit den Besitzungen der spanischen Krone Niederlande, 1. Hälfte 17. Jahrhundert leicht gelbstichiges Glas, beidseitig überschliffen, poliert, Diamantriss; im Zentrum das spanische Wappen mit Helmzier und dem Orden des Goldenen Vlieses, aus der Mitte der Helmzier aufsteigend der dreifache Turm des Königreichs Kastilien und der holländische Löwe, flankiert von den bekrönten Säulen des Herkules mit dem Schriftband „Plus ultra“ und der Wappendevise „NEC SPE / NEC METU“; in den unteren Ecken zwei Glieder der Kette vom Goldenen Vlies mit dem Spruch „ANTE FERIT QUAM FLAMMA MICET“; das Zentralmotiv gerahmt von den Wappen der spanischen Besitzungen, beginnend am linken Rand in der Mitte über „ AUSTRIA“ (im Uhrzeigersinn): „SEVIGLIA, TOLEDO, XV INSULA ( 15 kanarische Inseln), GRANATA, PORTUGAL, MAIORCA, NAPOLI, HIERUSA (Jerusalem), ARRAGO, CASTIGLIA“; im nächsten Feld der auf die Macht des holländischen Löwen bezogene Spruch „LEO RUGIT QUIS NON TIMEBIT“, anschließend die weiteren Besitzungen: „LEON, BISCAIA, NAVARRA, CICILIA, VALENTIA, GALITIA, MURTIA, BOROGNE, LUXENBUR, GHELDRIA, GALABRIA, ARTHIOS, HANNON, ZELAND, FRIZE (Friesland), MALINES (Mecheln), GRONING, ANVERS (Antwerpen), NAMUR, HOLAND, TRAIECTI (überseeische Kolonien), FLANDRE, MILAN, LEMBOURG, BRABANT“; Bleieinfassung; Sprung an der unteren linken Ecke; 44,2 × 34,5 cm Provenienz Sammlung A. J. Guépin (1897–1964); 1989 Christie's, Amsterdam, Auktion am 5.7.1989, Nr. 33; 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Ausstellung 1969 Delft, Prinsenhof ​EUR 25.000–50.000

Die diamantgerissene Scheibe ist – wohl nach einer zeitgenössischen Stichvorlage – mit großer Wahrscheinlichkeit in den spanischen Niederlanden während der Regierungszeit König Phillips IV. (reg. 1621–1661) entstanden. Er führte dasselbe Wappen wie sein Großvater Phillip II. und sein Vater Phillip III. 1626 bemühte er sich, auf dem Reichstag zu Barbasto alle spanischen Provinzen zu einem Reichskörper zu vereinigen. Damit hatte er zwar keinen Erfolg, aber die Vorstellung von der Reichseinheit könnte durchaus Anlass für die Entstehung dieser Scheibe gewesen sein.


25. 4., 14 Uhr


10 Warzenbecher Schollkrippener Hütte, Spessart, Anfang 17. Jahrhundert farbloses und blaues Glas; eingestochener Boden mit Rosette; zylindrische Form, die Wandung mit tropfenförmigen Warzen dekoriert; drei angeschmolzene, blaue Beeren-Noppenfüße; H. 5,6 cm Provenienz Uwe Friedleben, Hannover; 1985 Antiquitätenmesse Köln Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glas, Kunstgewerbemuseum der Stadt Köln, Köln 1973, Abb. 193, S. 115 ​EUR 2.500–5.000

11 Ringbecher Deutschland, 2. Hälfte 17. Jahrhundert farbloses Glas; leicht eingestochener Boden; angeschmolzener, gekerbter Fußring; oktogonale Form mit aufgeschmolzenen Spiralfäden und drei Ösen mit freihängenden Ringen; H. 8 cm Provenienz Uwe Friedleben, Hannover; 1990 Nagel, Stuttgart, Slg. Uwe Friedleben, Nr. 357 Literatur vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Abb. 12, S. 89 ​EUR 3.500–7.000


12 Bandwurmglas Deutschland, Mitte 17. Jahrhundert farbloses Glas; hochgestochener Boden mit Abrissnarbe; breiter Stand; die Wandung umlaufend mit aufgeschmolzenen Spiralfäden dekoriert; kleine Fehlstelle am Faden; H. 23 cm Literatur vgl. Dieter Schaich, Reine Formsache, Berlin/München 2007, Abb. 118, S. 108 ​EUR 2.500–5.000

25. 4., 14 Uhr


13 Kleiner Teller Böhmen, um 1600 blaues Glas, weißer Emailfarbendekor; Abrissnarbe am Boden; breite Fahne mit Blumendekor, wellenförmige Randbordüre mit stilisierten Trauben; Ornament im Spiegel; aufgeschmolzener Standring; Dm. 20 cm Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Abb. 319, S. 174 ​EUR 2.500–5.000

14 Blaue Kugelflasche Böhmen, Anfang 17. Jahrhundert blaues Glas, weißer Emailfarbendekor; kugeliger Gefäßkörper; Ornamentund Blumendekor; Zinnschraubverschluss; Etiketten der Sammlungen Vecht, Krug, F. Bodenheim, unleserliche Nummer; H. 7,2 cm Provenienz Sammlung F. Bodenheim, Amsterdam; Sammlung Vecht, Amsterdam; Sammlung Helfried Krug, Baden-Baden; 1982 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. II, München 1973, Abb. 521, S. 141 ​EUR 2.500–5.000


15 Blaue Branntweinflasche wohl Christoph Schürer, Falkenau/Erzgebirge, um 1600 kobaltblaues Glas, polychromer Emailfarbendekor; vierkantige Form mit abgerundeter Schulter; die Wandung umlaufend mit stilisierten Blumen und Linien dekoriert; doppelte Pünktchenbordüre auf der Schulter; Zinnschraubverschluss mit Ring; H. 20 cm Provenienz deutsche Privatsammlung; 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 10.000–20.000

25. 4., 14 Uhr


16 Branntweinflasche „Hasenjagd“ wohl Christoph Schürer, Falkenau/Erzgebirge, datiert 1603 kobaltblaues Glas, polychromer Emailfarbendekor; vierkantige Form mit abgerundeter Schulter; die Wandung umlaufend mit jagdlichen Darstellungen dekoriert, datiert: „16/03“; doppelte Pünktchenbordüre auf der Schulter; Zinnschraubverschluss; H. 19,5 cm Provenienz deutsche Privatsammlung; 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Kat. Nr. 45 und 46 ​EUR 15.000–30.000

Christoph Schürer stammte aus einer der bekanntesten Glasmacherfamilien des Erzgebirges, deren Mitglieder in vielen Hütten dieses Gebietes tätig waren. 1592 wurde die Familie geadelt und nannte sich fortan Schürer von Waldheim. Schürer, der die Hütte Falkenau Ende des 16. Jahrhunderts leitete, wird die Erfindung und Verwendung des kobaltblauen Glases zugeschrieben. Dieses Glas wurde in Böhmen um 1600 für viele Platten, Pokale und Flaschen verwendet.

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25. 4., 14 Uhr


17 Maigelein (Jagdbecher) Deutsch, um 1600 hellgrünes Glas; eingestochener Boden mit Abrissnarbe; im Rippenmodel optisch geblasen; oval geformt, seitlich eingedrückt; H. 4,5 cm; L. 9 cm Provenienz Uwe Friedleben, Hannover; 1990 Nagel, Stuttgart, Slg. Uwe Friedleben, Nr. 351 Literatur vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums München, Bd. I, München 1982, Tafel 287, S. 82 ​EUR 2.500–5.000

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19

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Becher

Kleiner Römer

Branntweinflasche

Böhmen oder Franken, 2. Hälfte 18. Jahrhundert

Schollkrippener Hütte, Spessart, 17. Jahrhundert

Böhmen oder Franken, 2. Hälfte 18. Jahrhundert

farbloses, leicht gelbliches Glas, polychromer Emailfarbendekor; Inschrift: „Leper gar / allein, / als böse ger / mein“; H. 8,9 cm

blaues Glas; konischer Fuß mit gekerbten Spiralfäden; drei aufgesetzte Beerennoppen; Kuppa im Rippenmodel optisch geblasen; H. 9 cm

farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; rechteckige Form; Inschrift: „brand / wein / soll sein“; Zinnmontierung, Verschluss fehlt; H. 14,5 cm

​EUR 200–400

Provenienz Kunsthandel Nystad, Amsterdam

​EUR 200–400

​EUR 500–1.000


21 Deckelbecher Venedig, um 1700 hellblaues Opalglas; Abrissnarbe am Boden und im Deckel; die Wandung mit leicht spiralig verdrehten Längsrippen; angeschmolzener Standring; Deckel mit Wabenmuster und angeschmolzenem dreipassigen Knauf; H. 15,8 cm Provenienz 1996 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur abgebildet in: Glasgalerie Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1995, Nr. 15, S. 17 ​EUR 5.000–10.000 25. 4., 14 Uhr


22 Kleines Wappenglas der Grafen Öttingen-Spielberg Böhmen oder Hall, datiert 1657 farbloses und blaues Glas, polychromer Emailfarbendekor; flacher Stand mit umgeschlagenem Rand; Balusterschaft aus blauem Glas; trichterför mige Kuppa mit Ringscheibe, frontseitig das Wappen der Grafen ÖttingenSpielberg, datiert „1657“; rückseitig ein bekröntes Monogramm „G.B.“; feine Ornamentbordüren; altes Sammleretikett; H. 13 cm Provenienz Sammlung Leopold Blumka, New York; 1987 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 43, Nr. 332; Sammlung Czirny, Australien; 2005 Sotheby’s, London, Auktion am 22.11.2005, Lot 139 Literatur abgebildet in: Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Abb. 207, S. 128 ​EUR 3.000–6.000

Das Wappen bezieht sich vermutlich auf Johann Franz Graf zu ÖttingenSpielberg (1630/31–1665). Eines seiner Kinder war der spätere Fürst Franz Albrecht von Öttingen-Spielberg (Fürst seit 1734).

23 Kugelflasche Alpenländisch, Ende 17. Jahrhundert blaues Glas, eingewalzte weiße und siegellackrote AventurinEinschlüsse; kugeliger Korpus mit angeschmolzenem Fuß; Zinnschraubverschluss; H. 8,5 cm Provenienz 1991 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 64, Nr. 1821; 1996 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1995, Nr. 3, S. 8 ​EUR 2.500–5.000


24 Stangenglas mit dem Wappen der Grafen Reuß Thüringen (?), Ende 17. Jahrhundert farbloses Glas, geschnitten; hochgezogener Fuß mit Abrissnarbe am Boden, umgeschlagener Rand; der hohe Gefäßkörper durch drei mattierte Linien unterteilt, frontseitig das bekrönte Wappen der Grafen Reuß; rückseitig die Bezeichnung „Ni“; H. 26,2 cm Provenienz 1972 F. K. A. Huelsmann, Auktion am 4.3.1972 ​EUR 2.000–4.000 25. 4., 14 Uhr


25 Hofkellereiflasche aus Fadenglas Dresden, datiert 1661 farbloses, leicht gelbstichiges Glas, polychromer Emailfarbendekor; Abrissnarbe am Boden; rechteckige Form; weiße Fadenglaseinschmelzungen; frontseitig das kursächsische Wappen, darüber die Inschrift „V.G.G.I.G.D.3.H.Z.S.I.C.V.B.“ (Von Gottes Gnaden Johann Georg der III. Herzog zu Sachsen, Jülich, Cleve und Berg), darunter „Hoff Kellerey Dreßden / 1661“; rückseitig und seitlich Blütenmalereien; auf der Schulter eine doppelte Pünktchenbordüre; aufklappbarer, versilberter Kupferdeckel mit plastischem Vasenknauf; H. 27,5 cm Provenienz Sammlung Irmgard Müller-Mezin, Graz; 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Abb. 69, S. 347; vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. 32 ​EUR 25.000–50.000

Im Entstehungsjahr dieser für die Dresdner Hofkellerei bestimmten Flasche war Johann Georg III. erst 14 Jahre alt. Die Regierung lag bis 1680 in den Händen seines Vaters, des Kurfürsten Johann Georg II. Deshalb fehlt in der Inschrift über dem Wappen das „C“ (Kurfürst) als letzter Buchstabe, der auf allen nach 1680 datierten Gläsern für Johann Georg III. vorkommt. Möglicherweise wurden alle diese Flaschen in der gleichen Hütte, z. B. Heidelbach, gefertigt.

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25. 4., 14 Uhr


26 Flasche mit zwei Monogrammen Sachsen, datiert 1675 grünliches Glas, polychromer Emailfarbendekor; front- und rückseitig jeweils ein ligiertes Monogramm und die Datierung: „Anno 1675“; seitlich Blumendekor; doppelte Pünktchenbordüren auf der Schulter; altes Sammleretikett „GL1“; Zinnschraubverschluss; H. 18 cm Provenienz 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. 46 ​EUR 6.000–12.000

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25. 4., 14 Uhr


27 Kleiner Deckelbecher „vetro a retorti“ Venedig oder Façon de Venise, um 1700 farbloses Glas, weiße und rosafarbene Spiral- und Netzfäden; konische Becherform, Dekor aus weißen Spiralfäden im Wechsel mit weißen Netzfäden, an einigen Stellen mit eingeschmolzenen rosa Fäden spiralig umwunden; originaler gewölbter Deckel mit Fadendekor, Kugelknauf über farbloser Ringscheibe; H. 13 cm Literatur vgl. Georg Laue (Hg.), Das weiße Gold von Venedig. Filigranglas für die Kunstkammern Europas, München 2014, Abb. 31, S. 127 und 195 ​EUR 5.000–10.000

28 Karaffe mit Deckel „vetro a reticello“ Venedig, 17. Jahrhundert farbloses Glas, weiße Netzfäden; runder, farbloser Stand; birnenförmige Wandung, am Hals farbloser Ring; seitlich angeschmolzene Henkel mit gekniffenem Faden; haubenförmiger Deckel mit farblosem Ring und vierfach geripptem Knauf aus Fadenglas; H. 14,8 cm Provenienz 1981 Sotheby’s, London, Auktion Slg. Krug, Teil I, Nr. 20; 1981 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Hugh Tait, The Golden Age of Venetian Glass, British Museum, London 1979, Abb. 119, S. 80 ​EUR 5.000–10.000


29 Stangenglas Deutsch, 2. Hälfte 16. Jahrhundert farbloses, rauchfarbenes Glas, weiße Fäden; eingestochener Boden; hochgezogener Fuß mit nach unten umgeschlagenem Rand; schlanke, zylindrische Form, angeschmolzene weiße Vertikalfäden; Etikett der Sammlung Krug; H. 20 cm Provenienz Slg. Helfried Krug, Baden-Baden; 1981 Sotheby’s, London, Auktion Slg. Krug, Teil I, Nr. 92; 1982 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Nr. 92, S. 138/139 ​EUR 7.000–14.000

25. 4., 14 Uhr


30 Kleiner Becher mit dem sächsischen Wappen Sachsen oder Thüringen, datiert 1709 farbloses Glas, weißer Emailfarbendekor; Abrissnarbe am Boden; frontseitig das bekrönte sächsische Wappen gerahmt von zwei Palmzweigen; rückseitig das bekrönte Monogramm „WC“ zwischen zwei Palmzweigen; seitlich die Buchstaben „Aõ“, gegenüber die Datierung „1709“ mit Stern; H. 6,5 cm Provenienz 1986 Kunsthandel Holger Hampel, München ​EUR 2.500–5.000 Rückseite


31 Kleines Fadenglas mit sächsischem Wappen wohl Hütte Heidelbach, Sachsen, datiert 1620 farbloses, leicht rosafarbenes Glas, mit aufgelegten Glasfäden und Fadenglas „á reticello“ verschmolzen, polychromer Emailfarbendekor; hoher Fuß mit nach unten umgeschlagenem Rand; konischer Becher mit verwärmter Lippe; frontseitig das sächsische Gesamtwappen mit reicher Helmzier, seitlich datiert: „16 / 20“; feine Goldschuppenbordüre mit farbigen Emailtupfen; Reste eines Sammlungsetikettes; H. 11,8 cm Provenienz 2005 Sotheby’s, Auktion Königshaus von Hannover, Schloss Marienburg; Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Farbtafel Nr. 10 und Kat. Nr. 12, S. 296 ​EUR 7.000–14.000

25. 4., 14 Uhr


32 Kurfürsten-Deckelhumpen Franken, datiert 1660 farbloses, leicht rauchfarbenes Glas, polychromer Emailfarbendekor; eingestochener Boden mit Abrissnarbe; umgelegter Glasfaden als Standfläche; zylindrische Wandung, durch eine Mittelbordüre zweigeteilte Darstellung der Kurfürsten: in der unteren Reihe der Römische Kaiser mit Insignien und sieben Kurfürsten zu Pferd, bezeichnet: „Chur drier1.“, „Chur Cöllenn 2“, „Chur Mentz 3“, „Röhmischer Kaisser“, „4Chur Behm“, „Chur Pfaltz 5“, „Chur Sachssen 6“ und „7.Chur Branden burg“, dazwischen Punktrosetten und die Datierung: „Anno Domini 1660“; in der oberen Reihe sieben berittene Patrizier mit Federhüten und den Monogrammen: „BS“, „WZ“, „WS“, „EP“, „AIT“, „HPI“, „HK“; unter dem Lippenrand eine umlaufende Ornamentbordüre mit Vergoldungsresten; Deckel aus der Zeit, jedoch nicht zugehörig, ebenfalls mit polychromem Emailfarbendekor; H. 33,5 cm (mit Deckel) Provenienz 2003 Nagel, Stuttgart, Auktion 3895 Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Abb. 38, S. 296/297 ​EUR 25.000–50.000

Die Darstellung zeigt vermutlich den festlichen Einzug des römischen Kaisers mit seinen Kurfürsten in Nürnburg nach seiner Krönung im Jahr 1658 in Frankfurt. Bei den Reitern in der oberen Bildreihe handelt es sich um Nürnberger Patrizier, die den Kaiser anlässlich des Einzuges empfangen haben.


Abrollung


33 Hofkellereiglas mit dem Wappen von Johann Georg IV. von Sachsen Sachsen, datiert 1692 farbloses Glas, Emailfarbendekor; leicht eingestochener Boden; umgelegter Glasfaden als Standfläche; zylindrische Wandung, frontseitig das große sächsische Gesamtwappen, datiert: „1692“, darüber die Bezeichnung: „I.G.D.IV. H.Z.S.I.C.V.B.C.“ (Johann Georg der 4. Herzog zu Sachsen, Jülich, Cleve, Berg, Churfürst); rückseitig ein buntes Blumenornament; seitlich die Inschriften „Hoffkellerey“ und „Dresden“; Goldbordüre mit weißen Tupfen; H. 9,8 cm Provenienz 1972 Kunsthandel Huelsmann Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Abb. 77, S. 357 ​EUR 3.500–7.000


34 Hofkellereiglas mit dem Wappen von Friedrich August König von Polen und Kurfürst von Sachsen Sachsen, nach 1701 farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; leicht eingestochener Boden; umgelegter Glasfaden als Standfläche; zylindrische Wandung, frontseitig das bekrönte sächsischpolnische Wappen mit der Inschrift: „F.A.R.P.E.S.“ (Friedricus Augustus Rex Poloniae Elector Saxioniae); Blattgirlandenbordüren; H. 9,8 cm Provenienz 1983 Uwe Friedleben, Hannover Literatur vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. 69 ​EUR 3.500–7.000

25. 4., 14 Uhr


35 Hofkellerei-Humpen mit dem Wappen von Julius Franz Herzog von Sachsen-Lauenburg Sachsen, datiert 1680 farbloses, leicht gelbstichiges Glas, polychromer Emailfarbendekor; eingestochener Boden mit Abrissnarbe; hohler Rand mit der Wandung geformt, goldene Dreiecksbordüre mit weißen Linien; frontseitig das Wappen von Julius Franz Herzog von Sachsen-Lauenburg, datiert: „1680“, darüber die Initialen „V.G.G.I.F.H.Z.S.E.V.W.“; rückseitig und seitlich Rautenornamente; H. 21 cm Provenienz bis 1963 Sammlung Dr. Ruhmann, Wien; Sammlung Fritz Biemann, Zürich; 2006 Sotheby’s, London, Auktion Slg. Fritz und Mary Biemann, Nr. 169 Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Abb. 313, S. 342 ​EUR 7.000–14.000

Julius Franz Herzog von Sachsen-Lauenburg (1641–1689, Regierungszeit 1666– 1689) war der letzte Herzog aus dem Geschlecht Sachsen-Lauenburg. Nach dem Tode seines Bruders Franz Erdmann trat er 1666 das Regierungsamt an. Im Jahr 1683 wurde Julius Franz zum Generalfeldmarschall ernannt. In dieser Position kämpfte er auch selbst in den Türkenkriegen und nahm u. a. auch an der Entsatzschlacht vor Wien im Jahr 1683 teil.


25. 4., 14 Uhr


36 Paßglas mit Spielkarte Sachsen oder Thüringen, 1. Hälfte 18. Jahrhundert farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; hochgestochener Boden mit Abrissnarbe; leicht ausgestellter, hoher Fuß mit nach unten umgeschlagenem Rand; die zylindrische Wandung durch vier umlaufende Linien in fünf „Paße“ geteilt und nummeriert (1–5); frontseitig die Spielkarte „Eichel-Unter“ (Bube); darüber die Inschrift: „Ich steche Dich“; H. 29,5 cm Provenienz 2000 Dr. Fischer, Zwiesel, Auktion am 1.7.2000 Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Abb. 100, S. 403; vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Abb. 358 und 359, S. 362 ​EUR 5.000–10.000

Die Ziffern 1–5 zeigten dem Trinkenden an, bis zu welchem Paß er bei einem Umtrunk das Glas ohne abzusetzen leeren musste. Es gibt Hinweise auf die Entstehung derartiger Gläser in den Hütten von Dresden oder Lauscha. Oft wurden ganze Sätze von 32 Gläsern analog den Spielkarten hergestellt. (siehe: R. v. Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002).


37 Passglas mit dem sächsischen Kurwappen Sachsen, datiert 1717 farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; eingestochener Boden; breit umgeschlagener Fußring als Standfläche; hoher, zylindrischer Gefäßkörper mit verwärmter Lippe; die Wandung durch 4 umlaufende gelbe Linien unterteilt; frontseitig das bekrönte sächsische Kurwappen, darunter die Datierung: „1717“; rückseitig die Inschrift: „FAKIP / Y.C.Z.S.“; H. 26 cm Provenienz 2004 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 145 A, Nr. 273 Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Abb. 76, S. 356 ​EUR 5.000–10.000

25. 4., 14 Uhr


38 Hochzeits-Deckelhumpen für Michael Menhorn Nürnberg, datiert 1615 farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; eingestochener Boden mit Abrissnarbe; angeschmolzener Faden mit weißer Strichbordüre als Standfläche; leicht konische Gefäßwandung; mittig vier Lorbeerkränze mit folgenden Darstellungen und Inschriften: ein alchimistisches Symbol „MM“, datiert: „1615“, Inschrift: „Michael Menhorn / zu Nürnbergk“, darunter „Ich für dis handel zeugen / wardt mein Standt / Das schickgt ich in viel / frembte landt“; ein springendes Einhorn auf Landschaftssockel, Inschrift: „Zu Einhorn bin ich genannt, / man findt nur nicht zu Fensten / landt“, darunter „böser dann golt bin ich wärt / Darumb man mich ins / …landt“; eine Frau in zeitgenössischer Tracht, Inschrift: „nicht mehr / begehr ich“, darunter „wie liebt mich“; ein Mann in zeitgenössischer Tracht, Inschrift: „Lieb mich / Els ich dich“, darunter: „durst lieber fürst / hast dü“; dazwischen stilisierte Blumen; stilisierte Blumenbordüren; originaler, doppelt gewölbter Deckel mit Knopfknauf und Blumenbordüre, datiert: „1615“; Deckel gesprungen; H. 42 cm Provenienz Herzog von Abercorn, Irland; 1979 Christie’s, Auktion am 30.5.1979, Nr. 226; 1979 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg ​EUR 25.000–50.000

Deckel Aufsicht

Sowohl die Form des Deckels als auch die bunten, sehr kräftigen Bordüren und die Gestaltung der Lorbeerkränze sind auf mehreren der frühen Humpen, Flaschen und Krüge zu finden, die der Region Franken zuzuordnen sind. Bei dem vorliegenden Glas handelt es sich um eine individuelle Bestellung. Die Inschriften geben einen kurzen Einblick in das Leben des Michael Menhorn.


Abrollung


39 Hofkellereiglas mit dem Wappen von Johann Adolf II. Herzog von Sachsen-Weißenfels wohl Glashütte am Ostravorwerk, Sachsen, Anfang 18. Jahrhundert farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; leicht eingestochener Boden; umgelegter Glasfaden als Standfläche; leicht konische Wandung, frontseitig das mit Fürstenhut bekrönte Wappen mit Monogramm „JA“ vor Hermelindecke, darüber die Inschrift: „I.A.D.G.D.S.Q.“ (Johann Adolf Dei Gratia Dux Saxoniae Querfurtensis); Blattrankenbordüren; alte Sammlungsbezeichnung in Schwarz; H. 11,5 cm Provenienz 1986 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 39, Nr. 416 Literatur vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. 69 ​EUR 3.500–7.000

Johann Adolf II. Herzog von SachsenWeißenfels (1685–1761) hatte als jüngster Sohn kaum Chancen auf eine Thronbesteigung. Aus diesem Grund wurde er für die militärische Laufbahn vorbereitet. In seiner Position als General der kursächsischen Armee kämpfte er im spanischen Erbfolgekrieg. 1711 berief ihn August der Starke in die sächsisch-polnische Armee. 1735 wurde er von August III. zum Generalfeldmarschall ernannt, da er einer der besten Militärführer seiner Zeit war. Als Befehlshaber der sächsischen Armee kämpfte er 1741 im 1. Schlesischen und 1745 im 2. Schlesischen Krieg. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er den Hosenbandorden und den polnischen Weißen Adlerorden.


40 Hofkellerei-Deckelglas mit dem Wappen von Johann Georg Herzog von Sachsen-Weißenfels Sachsen, 2. Hälfte 17. Jahrhundert farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; leicht eingestochener Boden mit Abrissnarbe; umgelegter Glasfaden als Standfläche; zylindrische Wandung, frontseitig die bekrönte Hermelin-Wappendecke mit dem sächsischen Kurwappen und dem Monogramm „JG“, darüber die Inschrift: „I.G.D.D.S.Q.“ (Johann Georg Dei Dux Saxoniae Querfurtensis); Goldbordüre mit weißen Tupfen; gewölbter Deckel mit umlaufender Blattbordüre, Knauf mit Ringscheiben und gedrücktem Nodus; H. 16,7 cm Provenienz 1995 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 5.000–10.000

Johann Georg Herzog von SachsenWeißenfels (1677–1712) war beim Tode seines Vaters Herzog Johann Adolf I. erst 19 Jahre alt. Daher übernahm Kurfürst Friedrich August von Sachsen (August der Starke) seine Vormundschaft. Als er 1679 als dritter Herzog von Sachsen-Weißenfels für volljährig erklärt wurde, entfaltete er nach dem Vorbild des Sonnenkönigs Ludwig XIV. von Frankreich ein äußerst verschwenderisches Hofleben. Seine Vorliebe für Kunst und Wissenschaft machte seinen Hof in ganz Deutschland berühmt. Seine Hofkapelle zählte unter der Leitung von Johann Philipp Krieger zu einer der besten Deutschlands.

25. 4., 14 Uhr


41 Humpen mit dem Monogramm „G“ Hütte des Adam Götze in der Nieste im Kaufungerwald, Hessen, datiert 1680 grünes Glas, polychromer Emailfarbendekor; eingestochener Boden; umgelegter Glasfaden mit weißer Spitzbordüre als Standfläche; leicht konische Wandun; frontseitig das bekrönte Monogramm „G“, datiert: „1680“; die leicht eingezogene Mündung verwärmt; umlaufender Doppelstrich unter der Lippe; H. 22,3 cm Provenienz 2001 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Fig. 379, S. 214; vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums München, Bd. I, München 1982, Abb. 188, S. 104/105 ​EUR 3.000–6.000


42 Hofkellerei-Deckelhumpen für August den Starken Glashütte am Ostravorwerk, Dresden, um 1720–1730 farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; eingestochener Boden mit Abrissnarbe; angeschmolzener Glasfaden als Standfläche; zylindrischer, leicht konischer Gefäßkörper, frontseitig das bekrönte Monogramm „AR“ (Augustus Rex, König Friedrich August I. von Polen), gerahmt von zwei Palmzweigen mit Masche; Weinlaubbordüren; gewölbter Deckel mit profiliertem Knauf; Sammlungsetikett der Sammlung Fritz Biemann; H. 26,7 cm Provenienz Sammlung Fritz Biemann, Zürich; 1998 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Nr. 318, S. 344 ​EUR 5.000–10.000

25. 4., 14 Uhr


43 Reichsadler-Stangenglas Süddeutschland oder Böhmen, datiert 1622 farbloses, leicht graustichiges Glas, polychromer Emailfarbendekor; leicht eingestochener Boden mit Abrissnarbe; hoher Fuß mit nach unten umgeschlagenem Rand; hohe zylindrische Wandung, frontseitig der doppelköpfige, gekrönte Reichsadler, auf der Brust der Reichsapfel, auf den ausgebreiteten Flügeln die vier Wappen der weltlichen Kurfürsten (Böhmen, Pfalz, Sachsen und Brandenburg) und die drei Wappen der geistlichen Kurfürsten (Trier, Köln, Mainz), daneben die Inschrift: „Potestas zu Rom“, darunter die 48 Wappen der Reichsstände und Reichsstädte in Vierergruppen (Quaternionen), zwischen den Adlerköpfen datiert: „1622“; rückseitig die Inschrift: „Das heilige Römische Reich sampt Seinen gliedern“; unter der Lippe eine Blumenbordüre; altes Sammleretikett Nr. 21; H. 29,5 cm Provenienz Dorotheum, Wien; 2000 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums München, Bd. I, München 1982, Nr. 170, S. 98 und Abb. 170, Tafel XII, S. 48 ​EUR 10.000–20.000


25. 4., 14 Uhr


44 Hofkellerei-Deckelhumpen Dresden, datiert 1697 farbloses Glas, polychromer Emailfarbendekor; eingestochener Boden; umgelegter Glasfaden als Standfläche; zylindrische Wandung, frontseitig das große sächsische Wappen, darunter die Inschrift und Datierung: „Moritzburgische Kellerey 1697“, darüber das Schriftband: „F.A.H.Z.S.I.C.B.E.U.W.C“; unter der Lippe Reste einer Goldbordüre mit weißen Emailtupfen; gewölbter Deckel mit Ornamentdekor, Knauf mit Ringscheiben und gedrücktem Nodus; H. 24,5 cm Provenienz 1991 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, The Corning Museum of Glass, New York 1965, Fig. 356, S. 202; vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Nr. 66, S. 310 ​EUR 7.000–14.000

Die Inschrift besagt, dass dieses Glas für die Hofkellerei auf Schloss Moritzburg bestimmt war.


25. 4., 14 Uhr


45

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Humpen mit dem Wappen von Robert Graf von Lichnowksy und Werdenberg

Reichsadlerhumpen

Böhmen, datiert 1849

farbloses Glas, Kaltbemalung; halbkugelförmig eingestochener Boden mit Abrissnarbe; frontseitig der Reichsadler mit dem Gekreuzigten auf der Brust, das Gefieder des Adlers mit radierter Binnenzeichnung, darüber ein Schriftband: „Das Heilige Römische Reich“; Malerei stark berieben; H. 22,6 cm

farbloses Glas, Kaltbemalung; leicht abgesetzter Fuß; zylindrische Humpenform, frontseitig das Wappen des Ölmützer Domherrn Robert Graf von Lichnowksy und Werdenberg (1822–1879) mit der Inschrift: „NON NOBIS DOMINE NON NOBIS“, darunter unleserlicher Schriftzug; unter der Lippe drei umlaufende Linien; Malerei stark berieben; H. 19,5 cm Literatur abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus 5 Jahrhunderten, Wien 1990, Nr. 13, S. 27 ​EUR 1.000–2.000

wohl Schwarzwald, 2. Hälfte 17. Jahrhundert

Literatur abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus 5 Jahrhunderten, Wien 1990, Nr. 12, S. 26 ​EUR 1.000–2.000


47 Stangenglas mit Monogramm (wohl Rudolf August Herzog von Brunswick-Wolfenbüttel) Böhmen, datiert 1704 hellgrünes Glas, polychromer Emailfarbendekor; eingestochener Boden; hoher Fuß mit nach unten umgeschlagenem Rand; frontseitig ein bekröntes Monogramm, gerahmt von zwei grünen Ranken, darunter die Datierung „1704“; rückseitig vier versetzt angeordnete Ornamente, Linien- und Punktbordüren; Vergoldungsreste an der Lippe; Malerei leicht berieben; H. 32,4 cm Provenienz 2005 Sotheby’s, Auktion Königshaus von Hannover, Schloss Marienburg; Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Axel von Saldern, German Enameled Glass, Corning Museum of Glass, New York 1965, Abb. 76, S. 356 ​EUR 5.000–10.000

Rudolf August Herzog von Brunswick-Wolfenbüttel (1627–1704) folgte seinem Vater Herzog August 1666 in die Regierung im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Nach dem Grundsatz der Primogenitur erhielt er das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Jedoch entwickelte er wenig Ehrgeiz in seinen Regierungsgeschäften und bevorzugte die Jagd. So kam es, dass er seinen jüngeren Bruder Anton Ulrich im Jahre 1685 offiziell zum Mitregenten im Fürstentum ernannte, dem er dabei weitgehend freie Hand ließ.

25. 4., 14 Uhr


48 Johann Wolfgang Schmidt (17./18. Jahrhundert geb.) Becher mit den Wappen des Paulus X. Harsdörffer von Fischbach auf Enderndorff und der Clara Sabine Derrer Nürnberg, um 1711 farbloses Glas, geschnitten; flacher Boden mit dem Monogramm „PHSCD“; leicht konische Wandung, frontseitig die Wappen der Familien Harsdörffer und Derrer mit Hochzeitskrone auf mattem Grund, umrahmt von Palmzweigen; rückseitig eine idyllische Dorfansicht; am unteren Rand die später gravierte Inschrift: „A:1721 DEN 1.AUG: IST DIESES GLASZ VON NEU GEHEBTEN STADEL HERUNTER GEWORFEN WORDEN“; H. 13,3 cm Provenienz 1991 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, München 1989, Abb. 72, S. 64 ​EUR 7.000–14.000

Rückseite

Oberstleutnant Paulus X. Harsdörffer von Fischbach auf Enderndorff heiratete 1711 Clara Sabine Derrer von der Untern Bürg. Offensichtlich wurde dieses Glas 10 Jahre nach der Hochzeit zur Einweihung eines Stadels zu Boden geworfen. Da es dabei glücklicherweise nicht zerbrach wurde dieses Ereignis in der späteren Inschrift festgehalten.


49 Große Flasche Nürnberg, um 1720 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; Abrissnarbe am Boden; rechteckiger Korpus mit abgeschrägten Ecken, reicher Ranken- und Ornamentdekor, auf der Vorder- und Rückseite Landschaftsszenen im asiatischen Stil; seitlich Blumenbouquets auf Gitterpodesten, flankiert von zwei Eichhörnchen; Zinnschraubverschluss; H. 29,2 cm Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Kat. Nr. 166, S. 182 ​EUR 7.000–14.000 25. 4., 14 Uhr


50 Anton Wilhelm Mäuerl Umkreis (Fichtelgebirge 1672–1737 Nürnberg) Flakon mit Chinoiserien Nürnberg, um 1720 farbloses Glas, geschnitten; geschnittene Melone über der Abrissnarbe am Boden; bauchige Wandung mit breitem Röhrenhals, rundum mit Chinoiserien dekoriert; Girlanden- und Ornamentdekor; feuervergoldeter Verschluss mit Gravur und Korkstöpsel; H. 12,5 cm Provenienz 1982 Holger Hampel, München Literatur vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, München 1989, Nr. 98, S. 242 ​EUR 3.500–7.000

51 Flasche mit dem Wappen der Familie von Puck Böhmen oder Nürnberg, um 1735–1740 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; Abrissnarbe am Boden; gedrückter Kugelbauch mit hohem Röhrenhals; frontseitig das Wappen der bayerischen Adelsfamilie von Puck, von Palmzweigen gerahmt; rückseitig das bekrönte Spiegelmonogramm „JSvP“, von Palmzweigen gerahmt; Dekor mit Rautenfries, Blüten und geblänkten Kugeln; altes Klebeetikett der Sammlung Biemann Nr. 72.12/153; H. 13,5 cm Provenienz Sammlung Fritz Biemann, Zürich; 1982 Holger Hampel, München Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Rastatt 1979, Abb. 153, S. 213 ​EUR 2.500–5.000


52 Flasche mit Monogramm Nürnberg, Ende 17. Jahrhundert farbloses Glas, geschliffen, geblänkt; runde, an den Seiten abgeflachte Flasche; schmaler, langer Hals; frontseitig das bekrönte Spiegelmonogramm „M“, von Palmzweigen gerahmt; Metallstandring und -montierung mit Deckel und Korkverschluss, Verbindungskette; H. 35,5 cm ​EUR 4.000–8.000 25. 4., 14 Uhr


53 Heinrich Schwanhardt (Nürnberg 1625–1693 Nürnberg) Deckelpokal mit Bärenhatz Nürnberg, um 1680–1690 farbloses, leicht graustichiges Glas, geschnitten, Diamantriss; Abrissnarbe am Boden; leicht ansteigender Stand mit umgeschlagenem Rand; hoher Hohlbalusterschaft mit Nodus und Ringscheiben; auf der leicht konischen Kuppa umlaufend die Darstellung einer Bärenjagd in Tiefschnitt, der Hintergrund mit feiner diamantgerissener Binnenzeichnung; Deckel mit angeschmolzenem Knauf, gegliedert durch einen gedrückten, hohlen Nodus und Ringscheiben, Blütendekor; minimale Spannung im Schaftnodus, Glaskrankheit auf der Standfläche; H. 35,5 cm Provenienz 1994 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1994, Nr. 16, S. 26; vgl. Erich Meyer-Heisig, Der Nürnberger Glasschnitt des 17. Jahrhunderts, Nürnberg 1963, WT 79 und S. 49–54; vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, Wien 1987, Nr. 86 ​EUR 35.000–70.000

Heinrich Schwanhardt stammte aus einer großen Glasschneiderfamilie und erbte von seinem Vater Georg Schwanhardt d. Ä. das Glasschneiderprivileg, die sogenannte „Legitimation“, die Rudolph II. erstmals an Caspar Lehmann verliehen hatte. Heinrich Schwanhardt selbst zeichneten seine besonders präzisen Arbeiten aus, wie zum Beispiel die genauen topographischen Ansichten von Nürnberg und Umgebung. Er beherrschte aber auch die plastische und proportional richtige Wiedergabe des menschlichen Körpers. Ebenso war der wandlungsfähige Künstler an Kalligraphie interessiert aber auch an den technischen und vor allem chemischen Erfindungen seiner Zeit, wie der Entdeckung des Ätzens mit Flusssäure.


Abrollung


54 Pokal mit Spinne Nordböhmen oder Riesengebirge, um 1680–1690 Gravur: wohl Nürnberg, um 1680–1690 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; Abrissnarbe am Boden; Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand; hoher Schaft mit gedrückten Nodi und Ringscheiben; die Kuppa rundum mit Blumen, Schmetterlingen, Insekten sowie einer Spinne im Netz dekoriert; H. 23,5 cm Provenienz 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, Wien 1987, Nr. 96 ​EUR 5.000–10.000

Seitenansichten der Kuppa

Die Darstellung auf dem Pokal ist wohl als Symbol der Liebe zu deuten. Die Spinne, die für die Frau steht, fängt mit ihrem feinen Netz den Schmetterling, als Symbol für den Mann, ein.


25. 4., 14 Uhr


55 Monatsbecher „Juli“ Gravur: Nürnberg, um 1680 farbloses Glas, geschnitten; ausgeschliffener Abriss mit Blumenrosette; zylindrische Form, die gesamte Wandung umlaufend dekoriert: mittig ein grotesker Zwerg mit Sense, daneben zwei Bauern, Hirsche, ein Omega-Zeichen im Strahlenkranz (Synonym für Jesus) sowie eine bewaldete Landschaft mit Jäger; dazwischen die Inschriften: „Jacobus“ und „Hewmon“ (Hundstage); H. 8,3 cm Provenienz Privatsammlung, München; 2004 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler, München 1984, Abb. 77 und 78, S. 125 ​EUR 5.000–10.000

Abrollung

Groteske Zwergendarstellungen waren seit Jacques Callot (Zwergenserie „gobbi“) äußerst beliebt und wurden auf allen möglichen Materialien wie Glas, Keramik, Porzellan oder Silber dargestellt. Die seit dem Mittelalter gefürchteten heißen Hundstage, die Ernten vernichten und Krankheiten auslösen konnten, waren mit allerlei Aberglauben behaftet. So sollte man an diesen Tagen weder kaltes Wasser trinken, noch sich die Haare waschen, nicht heiraten, nicht Holz fällen, nicht Kraut hacken, u.s.w.. Im Erzgebirge sowie im böhmischen und süddeutschen Raum rechnete man mit dem Beginn dieser Hundstage um „Jacobi“ – das ist der 25. Juli bis etwa zum 20. August (siehe: E. HoffmannKrayer/H. Bächtold-Stäubli, Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin/Leipzig 1932).


25. 4., 14 Uhr


56 Pokal mit dem Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (Onoldsbach) Nürnberg oder Böhmen, Ende 17. Jahrhundert Gravur: um 1741 farbloses, leicht graues Glas, geschnitten, geblänkt; Abrissnarbe am Boden; leicht ansteigender Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand; hoher Hohlbalusterschaft mit gedrücktem Nodus und Ringscheiben; auf der Kuppa frontseitg das Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (Onoldsbach) unter der Fürstenkrone, flankiert von Palm- und Ölzweigen; rückseitig die z. T. geblänkte Inschrift: „Onoldsbach groses Fürsten Haus / blüh stets im Seegen und Gedeÿhen / und so tan sich Jederman, gleichwie die / Schuss Verwanden freuen!“; H. 30 cm Provenienz 1980 Arne B. Rasmussen, Kopenhagen; 1980 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg ​EUR 10.000–20.000


25. 4., 14 Uhr


57 Kleiner Hochzeitsbecher mit dem Wappen der Freiin Therese von Chornyski & des Freiherrn Joseph Anton von Astfeldt Mitteldeutschland oder Böhmen, um 1760 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; flacher Boden, geschliffene Sonnenblume über der Abrissnarbe; facettierte Wandung, frontseitig ein bekrönter Wappenschild, rechts das Wappen der Freiin Therese von Chorynski und links das Wappen des Freiherrn Joseph Anton von Astfeldt; H. 7,5 cm ​EUR 700–1.400

58 Kleines Kelchglas mit dem Wappen der Familie Gerardinus Mitteldeutschland, um 1740 farbloses Glas, geschnitten; leicht ansteigender Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand; pseudofacettierter Schaft; konische Kuppa, frontseitig das Wappen der Familie Gerardinus; mattiertes Band unter der Lippe; H. 11 cm Provenienz Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 1.000–2.000


59 Kelchglas mit dem Wappen der Freiherren von Falkenhausen Mitteldeutschland, um 1750 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; flacher Stand mit umlaufender Rankenbordüre; Balusterschaft mit Wabenschliff und Ringscheiben; Blattkranz mit Linsen am Kuppaansatz; auf der Trichterkuppa frontseitig das Wappen der Freiherren von Falkenhausen, flankiert von zwei liegenden Löwen sowie einer Dame mit Palmzweig und Herkules, darüber ein abhebender Falke; rückseitig ein bekröntes Spiegelmonogramm umrahmt von Palm- und Lorbeerzweigen; H. 15,8 cm Provenienz 1986 Kunsthandel Kopenhagen ​EUR 1.500–3.000

60 Paar Kelchgläser mit dem Wappen der Freiherren von Pölnitz Mitteldeutschland, um 1750 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; mattierte Abrissnarbe am Boden; flacher Stand mit mattiertem Rand; facettierter Schaft mit geschliffenen Ringscheiben; auf der Trichterkuppa frontseitig das bekrönte Wappen der Freiherren von Pölnitz über gekreuzten Palmzweigen, darunter ein Blattkranzfries; mattierter Lippenrand; H. 18,5 cm Provenienz 1966 Kunsthandel Ekstein, London Literatur vgl. Alheidis von Rohr, Lauensteiner Glas, Historisches Museum Hannover, Ausstellungskatalog, Hannover 1991, Abb. Y1, S. 156 ​EUR 1.500–3.000

Die aus Thüringen stammenden Freiherren von Pölnitz waren reichsunmittelbar, erlangten 1670 den Reichsfreiherrenstand und den Titel Wohlgeboren nebst Wappenverbesserung (Friedrich von Frank, Standeserhebungen, Bd. IV, S. 90).

25. 4., 14 Uhr


61 Georg Ernst Kunckel (1692–1750) Hochzeitspokal von Hieronymus Wilhelm Ebner von Eschenbach und Maria Jacobina Nützel von Sündersbühl Thüringen, Eisenach, um 1716 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; flacher Stand mit umlaufendem Lorbeerkranz; hohler Balusterschaft mit Ringscheiben; zylindrisch eingezogener, mattierter Kuppaansatz; auf der Kuppa frontseitig das Allianzwappen der Familien Ebner von Eschenbach (rechts) und Nützel von Sündersbühl (links) von einem geflügelten Putto mit Olivenzweig getragen, rundum die Inschrift: „Was EBEN ist und NÜTZE das segne GOTT und schitze“; rückseitig eine Verkleinerungslinse über polierter Schabracke mit Laub- und Bandelwerk; Bordüre aus Blütenzweigen und geblänkten Perlenketten; H. 22 cm Provenienz 1989 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 53, Nr. 259; 1989 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Abb. 570, Taf. XXII, S. 163; vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, München 1989, Nr. 175, S. 304 ​EUR 7.000–14.000

Hieronymus Wilhelm Ebner Ritter von Eschenbach (1673–1757) war Staatsmann, kaiserlicher Rat, Nürnberger Politiker, Büchersammler und Besitzer dieses Glases. Er heiratete in dritter Ehe im Jahre 1716 die erst 17-jährige Maria Jacobina Nützel, Tochter des Reichsschultheißen Wolf Jakob Nützel. Sie war 26 Jahre jünger, gebar ihm 10 Kinder, begleitete ihn auf seinen diplomatischen Reisen und starb lange nach ihm 80-jährig. Mit dem frühen Tod des einzigen Enkelsohnes erlosch 1793 die Linie. Die Familienschätze wurden von den Hallein’schen und Kressischen Allodialerben 1813 und 1819 öffentlich versteigert, wodurch sie gänzlich zerstreut wurden.


25. 4., 14 Uhr


62 Deckelpokal mit dem Wappen der Fürsten zu Schwarzburg-Rudolstadt Thüringen, um 1730 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; matt geschnittene Blume über der Abrissnarbe; leicht ansteigender Stand mit umlaufendem Ornamentband; facettierter Balusterschaft mit eingestochener Luftblase und Ringscheiben; Rundbogenkranz am Kuppaansatz; auf der Kuppa frontseitig das Wappen der Fürsten zu Schwarzburg-Rudolstadt in einer bekrönten Kartusche; rückseitig das ligierte Monogramm „FAS“ in einer bekrönten Kartusche; Bordüren aus Zickzackband, Kugel- und Spitzblattfries; originaler flach gewölbter Deckel mit facettiertem Doppelknauf; H. 33 cm Provenienz 1977 Christie’s, London, Auktion im Mai; Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. II, München 1965, Nr. 635, S. 277 (Gravur) ​EUR 10.000–20.000

Friedrich Anton Fürst zu Schwarzburg-Rudolstadt (1692–1744) war von 1718–1744 regierender Fürst. Bereits 1697 in den Reichsfürstenstand erhoben, wurde der Titel aber erst nach Beendigung der Lehnsstreitigkeiten 1711 von ihm angenommen und geführt.

Abrollung


25. 4., 14 Uhr


63 Georg Ernst Kunckel (1692–1750) Pokal mit den drei Wappen der Stadt Nürnberg Thüringen, um 1735 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit Barockornamenten dekoriert; modelgeformter Schaft; auf der Kuppa frontseitig drei Nürnberger Wappen, von Palmzweigen gerahmt; rückseitig die Inschrift: „FLOREAT / RESPUBLICA / NORM / BERGENSIS“, von Palmzweigen gerahmt; H. 19 cm Literatur vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Abb. 98, S.160 (Gravur); vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Abb. 572, Tf. XXII, S. 165 ​EUR 3.500–7.000

Das Glas zeigt die drei Wappen der Stadt Nürnberg, die in Wahrheit das Stadtwappen und das Siegel der Stadt Nürnberg darstellen. Das eigentliche Stadtwappen – rechts unten – besteht aus einem in der Länge geteilten Schild, zur Rechten ein halber schwarzer Adler, zur Linken ein in Rot und Weiß schräg geteiltes Feld. Das Stadtsiegel links unten zeigt einen Adler mit ausgebreiteten Flügeln und einen gekrönten Frauenkopf. Ursprünglich bediente man sich des Stadtsiegels bei allen Urkunden der Stadt sowie zur Beglaubigung der Privatdokumente. Der obere Schild zeigt einen doppelköpfigen Adler mit ausgebreiteten Flügeln als Zeichen der Reichsstadt (Der Deutsche Herold, 1. Jahrgang 1870).


25. 4., 14 Uhr


64 Pokal mit dem Wappen der Herzöge von Sachsen-Merseburg Thüringen (?), 1720–1730 farbloses Glas, geschnitten; flacher Stand mit umgeschlagenem Rand, Palm- und Blattzweigendekor; Balusterschaft mit gedrücktem Kugelnodus und Ringscheiben; auf der Kuppa frontseitig das Wappen von Sachsen-Merseburg mit Kurhut, von Palmzweigen gerahmt, darüber die Inschrift: „Molis ViVeluti Palmas Assurgere Narrant / Duro Sic Ictu Cor Magnum Alte Exit VtVnquam“ (Wie mit sanfter Kraft Palmen aufragen dem Erzählenden, so geht mit festem Schlag das große Herz hoch hinaus wie nie); rückseitig eine Kartusche aus Lorbeerzweigen und Rollwerk mit einer allegorisch zu deutenden Darstellung der Wappen von Polen und Sachsen, Inschrift: „Firmator Adversis – Flectitur Amore sic, Mens Augusta“ (Durch den Gegner gestärkt, durch die Liebe gelenkt, so ist der majestätische Verstand – der Verstand Augustus); Bordüren aus gekreuzten Palm- und Blattzweigen sowie Bandelwerk; H. 21,5 cm Provenienz 2004 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 145 A, Nr. 196 Literatur vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, S. 162/163, Tf. XXII, Abb. 567 und 570, S. 567 ​EUR 5.000–10.000

Das Herzogtum Sachsen-Merseburg war von 1656 bis 1738 ein selbstständiges Land in Mitteldeutschland. Es entstand aus dem nach der Reformation säkularisierten Bistum Merseburg, das seit 1562 als „Hochstift Merseburg“ zum Kurfürstentum Sachsen gehörte. Kurfürst Johann Georg I. (1585–1656) verfügte in seinem Testament die Teilung seines Gebietes unter seinen Söhnen. Das Hochstift Merseburg ging als Sekundogenitur „Sachsen-Merseburg“ an Christian I., den dritten Sohn des Kurfürsten. Es ist unklar für welchen der Herzöge von Sachsen-Merseburg das Glas gemacht wurde. Es würde jedoch von der Entstehungszeit eher zu Beginn der Regierung von Heinrich Herzog von SachsenMerseburg passen. Heinrich (1661–1738) war der jüngste Sohn Christians I. und vierter Herzog von Sachsen-Merseburg. Er hinterließ keine männlichen Nachkommen. Daher erlosch mit seinem Tod 1738 die wettinische Nebenlinie Sachsen-Merseburg und fiel an das Kurfürstentum Sachsen zurück. (siehe dazu: Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten, Bd. I, Marburg 1953, Tf. 58)

Rückseite


25. 4., 14 Uhr


65 „VIVAT“-Pokal für Elisabeth Albertine Fürstin zu Schwarzburg-Sondershausen Thüringen, 1735–1740 farbloses Glas, geschnitten; flacher Stand mit Abrissnarbe, mattierter Rand mit Zackenfries und Volutenbordüre mit Bandelwerk; Schaft mit gedrückten Nodi und Ringscheiben, eingeschmolzene Krösel aus weißem, rotem und blauem Glas; auf der Kuppa frontseitig eine Kartusche mit dem bekrönten Wappen des Herzogtums Anhalt-Bernburg, von reichem Blumenschmuck gerahmt; rückseitig eine Kartusche mit dem bekrönten Monogramm „EA“ für Prinzessin Elisabeth Albertine, darunter ein kleineres Medaillon mit Leierspieler und der Inschrift „VIVAT“; zwischen den Kartuschen je ein Obelisk; Zackenbordüre unter der mattierten Lippe; H. 22 cm Provenienz 1993 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 4.000–8.000

Prinzessin Elisabeth Albertine von Schwarzburg-Sondershausen (1663–1774) wurde in Bernburg geboren (Anhalt-Bernburg) und heiratete 1712 Prinz Gunther von Schwarzburg-Sondershausen (1678–1740), der nach seiner Ernennung zum Reichsfürsten als Fürst Günther I. regierte (1720–40).

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25. 4., 14 Uhr


66 Georg Ernst Kunckel Umkreis (1692–1750) Pokal mit dem Monogramm „FSAL“ Thüringen, um 1730–1740 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; flacher Stand mit mattierter Bogenbordüre und umlaufendem Band aus Blättern und Blüten; Balusterschaft mit eingestochener Luftblase und gedrücktem Nodus mit gravierten Bordüren und Ringscheiben; konische Kuppa, frontseitig eine Mantelschabracke, mittig im ovalen Feld das ligierte Monogramm „FSAL“; rückseitig eine Kartusche, bekrönt durch einen Cherub mit Bischofshut und Bischofsstab, im runden Medaillon eine Strahlensonne über einem Steinberg, seitlich die allegorischen Darstellungen eines fliegenden Vogels mit Fisch im Maul und gefalteter Hände in einer Wolke; mit Nelken, Palmzweigen und Blattranken dekoriert; mattierte Kugelbordüre unter der Lippe; Sammlungsetikett Slg. Krug Nr. 636; H. 23 cm Provenienz Sammlung Puttkammer, Berlin; Sammlung Helfried Krug, Baden-Baden; 1983 Sotheby’s, London, Auktion Slg. Krug, Teil IV, Nr. 643 Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. II, München 1965, Abb. 636, S. 226 ​EUR 3.500–7.000

Die matt geschnittene Mantelschabracke und die überaus reichen Bordüren lassen sich einer Gruppe von thüringischen Gläsern zuordnen, deren genauer Herstellungsort bisher nicht lokalisiert werden konnte. Mit Sicherheit wurde der Glasschneider von Arbeiten Georg Ernst Kunckels beeinflusst. Es könnte sich um das Wappen einer Äbtissin des Kloster Marienthal handeln.

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25. 4., 14 Uhr


67 Pokal mit dem Reichswappen von Kaiser Joseph I., dem Kölner Stadtwappen und dem Löwenkampf des Kölner Bürgermeisters um 1262 Mitteldeutschland oder Böhmen, datiert 1707 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand, umlaufender Blätter- und Blütenkranz; facettierter Hohlbalusterschaft mit Ringscheiben; facettierte Kuppa, frontseitig das Reichswappen Kaiser Josefs I. unter der Reichskrone, darüber das Chronogramm: „aq VILaM aDorans CoLonIa“ (1707), links und rechts zu Füßen des Reichsadlers das Kölner Wappen bzw. das „fränkische“ Wappen der Stadt Köln; rückseitig der legendäre Löwenkampf des Bürgermeisters Hermann Gryn im Jahre 1262; am Lippenrand leicht bestoßen; H. 21 cm Provenienz 1991 Lempertz, Köln, Auktion 665 ​EUR 3.500–7.000

Das Glas ist als Ausdruck der Huldigung der Stadt Köln an Kaiser Joseph I. (1678 –1711, seit 1705 Kaiser) zu werten. Durch die Darstellung der Legende vom Löwenkampf des Bürgermeisters Gryn sowie der beiden Kölner Wappen zeigt sich der Wille zur Unabhängigkeit der Stadt Köln gegenüber ihrem Kurfürsten, die man durch die Unterstützung des Kaisers zu stärken hoffte. Die Kölner waren schon von jeher nicht gut auf ihre Erzbischöfe zu sprechen. Sie waren stolz und unabhängig und so kam es immer wieder zu Konflikten. Auch Bürgermeister Gryn fürchtete die Macht der Kirche nicht und zog sich damit den glühenden Hass zweier Domherren zu. Erzbischof Engelbert (13. Jh.) hatte einen Löwen geschenkt bekommen, der natürlich eine Sensation war und die Neugier vieler erweckte. Alle wollten ihn sehen und die entsprechenden Einladungen waren sehr begehrt. Auch Bürgermeister Gryn wurde eingeladen, aber die plötzliche Freundlichkeit der Domherren kam ihm verdächtig vor. Vorsichtshalber verbarg er ein kurzes Schwert unter seinem Mantel. Als die Tür zum Löwenraum geöffnet wurde, stießen die Domherren den Bürgermeister hinein und überließen ihn seinem Schicksal. Der tapfere Bürgermeister aber schlang schnell den Mantel um seinen linken Arm, steckte ihn dem Löwen tief in den Rachen und erstach ihn mit dem Schwert in seiner Rechten. Die Stadtchronik schreibt dazu: „Also kam der Bürgermeister aus der Not und ging ungegessen wieder heim.“ Die beiden Domherren jedoch wurden am alten römischen Nordtor aufgehängt, das von da an „ Pfaffenpforte“ genannt wurde (Kölner Archivalische Kostbarkeiten, Köln 1971, S. 48; Arnold Stelzmann, Illustrierte Geschichte der Stadt Köln, Köln 1971, S. 24).

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25. 4., 14 Uhr


68 Paar Karaffen mit dem Wappen der Fürsten Schwarzburg-Sondershausen Lauenstein, um 1770 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, z. T. vergoldet; leicht hochgestochener Boden; keulenförmiger Gefäßkörper mit eingeschnürtem, zylindrischen Hals; Kuppaansatz mit goldkonturierten Bogenfacetten; frontseitig das Wappen der Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen; rückseitig eine in Hermelin gerahmte Kartusche mit den Monogrammen „LG“ und „FC“; vergoldeter Lippenrand; kugelförmiger Stöpsel mit eingestochenen Luftblasen und vergoldetem Knauf; H. 20 cm Provenienz 2003 Nagel, Stuttgart, Auktion 389, Nr. 591 ​EUR 4.000–8.000

Rückseite


25. 4., 14 Uhr


69 wohl Georg Ernst Kunckel (1692–1750) Hochzeitspokal von Leopold Maximilian von Anhalt-Dessau und Gisela Agnes von Anhalt-Köthen Eisenach/Thüringen, um 1737 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit umgeschlagenem Rand; pseudofacettierter Schaft mit eingestochener Luftblase, facettierter Kugelnodus und Ringscheiben; Kuppaansatz mit geschliffenen Bogenfacetten; frontseitig zwei sich umarmende Bären mit geblänkten Sternen in ihrem Fell, darüber die Fürstenkrone, von einem ovalen Kranz aus Lorbeerzweigen gerahmt; rückseitig die Inschrift: „Sic Junxit Sidera Coeli“; H. 23 cm Provenienz 1985 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 39 Literatur vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Abb. 573, Tf. XXII, S. 166 ​EUR 3.500–7.000

Das alte Wappen des Hauses Askaniens (Anhalt) zierte ein Bär. Zwei sich umarmende Bären kommen in der Heraldik alledings nicht vor, da der Bär stets angreifend dargestellt wird. Das Hauptwappen Anhalts wird ebenfalls von zwei Bären (Bernburger Bären) als Schildhalter begleitet. Da die Brautleute beide aus verschiedenen Zweigen des Hauses Anhalts stammen, sind die beiden Bären als Eheverbindung anzusehen. Auch der lateinische Spruch – wohl nicht ganz richtig wiedergegeben – deutet darauf hin: „Sie verbinden sich zur Zierde des Himmels“. Übersetzt man Zierde des Himmels ergibt sich ein Doppelsinn: Der große und der kleine Wagen werden in der astronomischen Nomenklatur auch als großer und kleiner Bär bezeichnet.


25. 4., 14 Uhr


70 Jagdbecher mit Wildschweinen Lauenstein, um 1790 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; Bodenkugel mit gravierter Sonnenblume; zylindrische Wandung, frontseitig zwei Wildschweine auf Landschaftssockel in einer Kartusche; vergoldeter Lippenrand; alte Sammlungsnr. 62; H. 6,7 cm Provenienz Sammlung Beck; 1991 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Alheidis von Rohr, Lauensteiner Glas, Historisches Museum Hannover, Ausstellungskatalog, Hannover 1991, S. 146 ​EUR 1.000–2.000

71 wohl Johann Carl Ihmsen (Westfalen um 1706–1759 Westfalen) Pokal Glashütte Emde im Hochstift Paderborn, Westfalen, um 1740 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; Abrissnarbe am Boden; Glockenfuß mit vergoldeter Kante und gedrücktem Kugelnodus; ausgebauchter Kuppaansatz mit mattiertem Blattfries in Hochschnitt; die Kuppa umlaufend mit Fiederranken, Muschelwerk und Füll‘hörnern dekoriert; vergoldeter Lippenrand mit Zackenbordüre; H. 15,5 cm Provenienz 1990 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 64 Ausstellung 1991 Hannover, Historisches Museum Literatur abgebildet in: Alheidis von Rohr, Lauensteiner Glas, Historisches Museum Hannover, Ausstellungskatalog, Hannover 1991, Abb. P16, S. 167 ​EUR 2.500–5.000


72 Deckelpokal Lauenstein, um 1750 farbloses Glas; hoher Glockenfuß mit umgeschlagenem Rand und Abrissnarbe am Boden; Schaft, Nodus und Kuppaansatz mit eingestochener Luftblase; flach gewölbter Deckel mit Spitzknauf; H. 25 cm Provenienz 1971 Uwe Friedleben, Hannover Literatur vgl. Alheidis von Rohr, Lauensteiner Glas, Historisches Museum Hannover, Ausstellungskatalog, Hannover 1991, Abb. 111/113, S. 107 ​EUR 1.500–3.000

25. 4., 14 Uhr


73 Großer Hochzeits-Deckelpokal mit den Wappen der Familien von Wulffen & Ledebur Lauenstein oder Emde, datiert 25. Juli 1745 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; Glockenfuß, Balusterschaft und Ansatz der glockenförmigen Kuppa mit Wabenschliff und eingestochenen Luftblasen; voller Kuppaansatz; frontseitig die Wappen der Familien Wulffen (steigender Wolf) und Ledebur (Sparren auf rotem Feld) gehalten von einem Mann und einem Löwen, darunter datiert: „d. 25 Jul 1745“, darüber die Inschrift: „Der Herr segne und behute Euch“; rückseitig ein Grassockel mit einem Wolf und fünf Schafen, flankiert von Füllhörnern und Blumen, darüber die Inschrift: „Die Wölffe werden beÿ den Lämmern wohnen“ (Jes. 11,6); vergoldete Ränder; originaler Deckel mit geschliffenem Doppelknauf und eingestochener Luftblase; H. 39 cm Provenienz 2003 Nagel, Stuttgart, Auktion 389 S, Nr. 587 Ausstellung 1991 Hannover, Historisches Museum Literatur abgebildet in: Alheidis von Rohr, Lauensteiner Glas, Historisches Museum Hannover, Ausstellungskatalog, Hannover 1991, Abb. 28, S. 65 ​EUR 7.000–14.000 Rückseite

Heinrich Werner Christoph von Wulffen heiratete 1745 Dorothea Wilhelmine von Ledebur, Erbin von Uhlenberg und Beck/ Minden (Zum Kleeblatt, Vereinsmitteilungen des Heraldischen Vereins 3, Hannover 1989, S. 9–10). Ungewöhnlich für Lauenstein ist die Vergoldung am Fuß. Das könnte darauf hindeuten, dass der Pokal in der Glashütte Emde bei Brakel (Paderborn) entstanden ist, die viel früher eine hervorragende Vergoldung zustande brachte.


25. 4., 14 Uhr


74 Pokal mit dem Portrait Friedrichs IV. König von Dänemark und Norwegen Sachsen oder Böhmen, um 1730 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; flacher Stand mit Olivschliffkranz und umlaufender Ornamentbordüre; facettierter Balusterschaft mit Ringscheiben; Kuppaansatz mit oval geschliffenen Bögen; auf der Kuppa frontseitig ein ovales Medaillon mit dem Portrait von Friedrich IV. König von Dänemark und Norwegen; rückseitig zwei Medaillons mit drei Löwen, Palmwedel und dem bekrönten Spiegelmonogramm „F“; dazwischen Rankenwerk; gut passender, ursprünglich nicht dazugehöriger Deckel mit Spitzknauf und Rankenbordüre; krank; H. 34 cm Provenienz 1971 Kunsthandel Curt Berndorff, Kopenhagen ​EUR 2.500–5.000

Friedrich IV. König von Dänemark und Norwegen (1671–1730) regierte von 1699 bis 1730. Als ältester Sohn von Christian V. von Dänemark war er mit Luisa von Mecklenburg in erster Ehe verheiratet, die ihm 5 Kinder schenkte. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1721 Anna Sophie Reventlow, Herzogin von Schleswig.


75 Spitzkelch mit dem Wappen der Grafen Schönborn Lauenstein, um 1760 farbloses, grünstichiges Glas, geschnitten, geblänkt; flacher Stand; massiver konischer Schaft mit eingestochenen Luftblasen, in die Kuppa übergehend; frontseitig das gräflich Schönbornsche Wappen mit reicher Helmzier, flankiert von zwei doppelschwänzigen Löwen; H. 20 cm Provenienz 1983 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion am 14.5.1983 Literatur vgl. Ignaz Schlosser, Das Alte Glas, Braunschweig 1956, Abb. 223, S. 271; vgl. Alheidis von Rohr, Lauensteiner Glas, Historisches Museum Hannover, Ausstellungskatalog, Hannover 1991, Abb. 12, S. 57 und Abb. 64, S. 92 ​EUR 2.500–5.000

Vermutlich war dieses Glas für Franz Georg Graf von Schönborn, Erzbischof von Trier, Bischof von Worms und Propst von Ellwangen bestimmt.

25. 4., 14 Uhr


76 Jacob Sang Umkreis (Amsterdam vor 1720–1786 Amsterdam) Hochzeitspokal von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise von Preußen Böhmen oder Sachsen, um 1797 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit Abrissnarbe; hoher, glatter Schaft mit gestauchtem Nodus; auf der Kuppa frontseitig ein Medaillon mit den Portraits von König Friedrich Wilhelm III. und seiner Gemahlin Königin Luise von Preußen in feinem Tiefschnitt, eingefasst von einer Bordüre aus geblänkten Kugeln, von Lorbeerranken gerahmt; rückseitig die bekrönte Monogrammkartusche „LFW“, von Lorbeerranken gerahmt; Blumenbordüre unter dem Lippenrand; H. 18 cm Provenienz Schweizer Handel; Dr. Fischer, Heilbronn; 2001 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 5.000–10.000

König Friedrich Wilhelm III. (1770–1840), Sohn von König Friedrich Wilhelm II., übernahm nach dessen Tod im Jahre 1797 den Thron. 1793 heiratete er die mecklenburgische Prinzessin Luise. In den Napoleonischen Kriegen verlor er die Hälfte seines Landes. Als er sein Volk 1813 zum Befreiungskampf gegen Napoleon aufrief und die Massen bewaffnete wurde erstmalig ein wichtiges Privileg von Adel und Armee durchbrochen. Die Hoffnung, dass der Beitrag des Volkes zu einer liberaleren Verfassung führen würde, erfüllte sich jedoch nicht. König Friedrich Wilhelm III. schloss sich am Wiener Kongress der Heiligen Allianz an, die die nationalen und demokratischen Bewegungen mit Gewalt unterdrückte. Königin Luise von Preußen (1776–1810) war nach dem preußischen Zusammenbruch mit ihren zehn Kindern nach Königsberg geflüchtet und versuchte in Tilsit bei Napoleon mildere Friedensbedingungen zu erreichen. Wegen ihres mutigen Eintretens für die Befreiung Deutschlands und wegen ihrer schlichten Lebensweise wurde sie von der Bevölkerung tief verehrt. Dieses Glas wurde vermutlich anlässlich der Hochzeit 1793 graviert.


25. 4., 14 Uhr


77 Deckelpokal mit dem Monogramm von Christian VI. König von Dänemark und Norwegen Sachsen, um 1740 farbloses Glas, geschnitten; leicht ansteigender Stand mit umlaufender Rankenbordüre; Balusterschaft zwischen Ringscheiben; auf der Kuppa frontseitig eine bekrönte Kartusche mit dem Spiegelmonogramm „C“ (für Christian VI. von Dänemark und Norwergen), umrahmt von feinem Rankenwerk; rückseitig eine Blumenvase mit Bouquet, Schabracken und Rankenwerk; Schabrackenbordüre unter dem Lippenrand; Deckel mit Rankenbordüre und Spitzknauf; H. 34 cm Provenienz 1971 Kunsthandel Curt Berndorff, Kopenhagen Literatur vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. Nr. 253 ​EUR 5.000–10.000

Christian VI. König von Dänemark und Norwegen (1699–1746) war von 1730 bis 1746 Herzog von Schleswig und Graf von Holstein. Er war der zweite Sohn von Friedrich IV. von Dänemark und dessen Gemahlin Luisa von Mecklenburg. Aus seiner Ehe mit Sophie von Brandenburg gingen 3 Kinder hervor.

Abrollung


25. 4., 14 Uhr


78 wohl Jacob Sang Werkstatt (Amsterdam vor 1720–1786 Amsterdam) Pokal mit den sieben niederländischen Provinzen Glücksburger Hütte, Sachsen, um 1740 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; hoher Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand; facettierter Balusterschaft mit gedrückten Kugelnodi mit eingestochenen Luftblasen; Kuppaansatz mit Schlifflinsen dekoriert; fronseitig ein Wappenbaum mit den sieben holländischen Provinzen: in der Mitte unter dem Kurhut das Wappen der Provinz Gelderland, die beiden Äste links tragen die Wappen Overijissel (unten), Holland (oben) und Utrecht (außen), die beiden Äste rechts tragen die Wappen Groningen (unten), Zeeland (oben) und Friesland (außen), gesäumt von feinem Blattwerk; mattiertes Band unter der Lippe; altes Klebeetikett der Sammlung Lameris Nr. C4; H. 23,8 cm Provenienz 1996 Kunsthandel Frides Lameris, Amsterdam Literatur vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Abb. 91, S. 151; vgl. Pieter C. Ritsema von Eck, Glass in the Rijksmuseum, Bd. II, Zwolle 1995, Nr. 242, S. 223 ​EUR 3.500–7.000

Abrollung


25. 4., 14 Uhr


79 Sturzglas mit dem Wappen von Adrian Bernhard Graf von Borck Glücksburger Hütte, Sachsen, um 1740 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; hohler Griff, facettierter Balusterschaft mit Nodus; auf der Kuppa frontseitig das Wappen des Grafen Adrian Bernhard Borck; rückseitig ein gefüllter Früchtekorb und Vögel; umlaufende Bordüren aus Laub- und Bandelwerk mit Früchtefestons und Körben; Monogramm über der Griffbordüre: „A.G.B.“; Fußplatte minimal restauriert; H. 22 cm Provenienz 1996 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 98; Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. 259, S. 359 ​EUR 5.000–10.000

Adrian Bernhard Graf von Borck (1668–1741) übernahm 1699 das Kommando über die preußische Garde. Als Oberst im Regiment des Kronprinzen nahm er an verschiedenen Belagerungen teil. Mit der Thronbesteigung König Friedrich Wilhelms I. erhielt er ein eigenes Regiment und die Gouverneurstelle in Stettin, die er 1713 antrat. Die guten Befestigungsarbeiten in Stettin waren Anlass, ihm den Schwarzen Adlerorden zu verleihen. 1728 wurde er zum geheimen Staats-, Kriegs- und Cabinetsminister ernannt. Es folgte die Verleihung hoher militärischer Ehren und Güter – 1733 wurde er zum General der Infanterie und 1737 zum Feldmarschall ernannt. Bei der Thronbesteigung Friedrichs II. im Jahre 1740 wurde er mit der Grafenwürde belohnt. Er starb 1741 in Berlin. (Siebmacher, Preußischer Adel. Grafen, Bd. II, Tf. 4) Dieses Glas entstand vermutlich nach der Verleihung der Grafenwürde am 28. Juli 1740. Rückseite


25. 4., 14 Uhr


80 Kleine Flasche mit dem Wappen von Christian VI. König von Dänemark und Norwegen und dem Monogramm von Königin Sophie Magdalena Sachsen, um 1740 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; Silbermontierung; flacher Boden mit Abrissnarbe; quadratische Form, flache Schulter, enger kurze Hals; auf der Wandung frontseitig das bekrönte Wappenschild von Christian VI. König von Dänemark, gehalten von zwei halbnackten, bärtigen Männern; auf der gegenüberliegenden Seite das bekrönte Wappen Norwegens; auf der linken Seite das bekrönte Monogramm der Königin Sophie Magdalena und rechts das bekrönte dänische Wappen; Silbermontierung in Form eines Akanthusblattkranzes, Muschelornamente; H. 10 cm Provenienz 1983 Curt Berndorff, Kopenhagen ​EUR 5.000–10.000

Seitenansichten


25. 4., 14 Uhr


81 3 Rubinglasflakons Potsdam oder Süddeutschland, um 1700 Goldrubinglas, mit teilvergoldeter Silbermontierung; H. 5,6 bis 6,7 cm Provenienz 1984 Holger Hampel, München Literatur vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1978, Abb. 102, S. 165 ​EUR 1.500–3.000

82 Paar Goldrubinfußbecher Böhmen, um 1700 Goldrubinglas, geschnitten, Vermeil; modelgeblasen; vertikale Rippen im unteren Wandungsbereich, die restliche Wandung umlaufend mit Blumen- und Früchtefestons sowie Rankenwerk in Mattschnitt dekoriert; quadratischer Fuß in Vermeil; H. 6,6 cm und 7 cm Provenienz 1984 Holger Hampel, München Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 267, S. 426/428 ​EUR 2.000–4.000

83 Konvolut Goldrubinglas Süddeutschland, Anfang 18. Jahrhundert Goldrubinglas, Vermeil; bestehend aus: 1 Fußbecher, 1 Köppchen mit Untertasse, 1 Henkelkrügerl, 1 Teller, 1 Vermeiltrichter; modelgeformt, gemarkt: Augsburger Beschauzeichen, Meistermarke von Elias Adam; H. 4 bis 6,1 cm; Dm. 10,1 bis 11,1 cm Provenienz 1972 F. K. A. Huelsmann (Köppchen mit Untertasse); 1974 Curt Berndorff, Kopenhagen (Fußbecher); 1983 Uwe Friedleben, Hannover (Henkelkrügerl); 1984 Holger Hampel, München (Trichter) Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 267, S. 426/428 ​EUR 1.500–3.000


84 Goldrubinflasche wohl Glashütte Hans Christoph Fidler, Süddeutschland, Ende 17. Jahrhundert Goldrubinglas, Vermeil; tropfenförmiger, ovaler Gefäßkörper, modelgeblasen mit versetzten Vertikalrippen; Standfläche mit Buckelfries und Mündung mit Schraubdeckel in Vermeil; H. 20 cm Provenienz 1982 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 22, Nr. 31 Literatur vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas. Renaissance bis Biedermeier, München 1989, Abb. 195/196, S. 320; vgl. Pieter C. Ritsema van Eck/Henrica M. Zijlstra-Zweens, Glass in the Rijksmuseum, Bd. I, Zwolle 1993, Nr. 416, S. 296 ​EUR 5.000–10.000

25. 4., 14 Uhr


85 Blaue Vierkantflasche Dresden, um 1720 blaues Opalinglas, geschnitten; rechteckige Form, abgerundete Schulter; frontseitig das bekrönte Monogramm „G 3“ für Kurfürst Johann Georg III. (1647–1691), umrahmt von Palmetten; an den Seiten je eine Blume; innerer Boden rötlich schimmernd; H. 13 cm Provenienz 1983 Uwe Friedleben, Hannover ​EUR 2.500–5.000

In der Dresdner Ostrahütte wurde von Ehrenfried Walter von Tschirnhaus, einem experimentierfreudigen Physiker und Mathematiker, bereits vor 1698 begonnen, mit farbigen Glasflüssen zu arbeiten. Die Konkurrenz zu Böttger-Porzellanen war groß und die Glasgraveure arbeiteten sowohl in der Glashütte als auch in der Porzellanmanufaktur. Experimente – auch von Böttger selbst – mit transparentem Farbglas waren nachweislich erfolgreich. Milchglas mit dieser Blaufärbung ist besonders selten. Die Methode, ein derartiges Glas herzustellen, erläuterte der führende Glastechniker des Barocks Johann Kunckel in seinem bereits 1679 erschienenen Werk „Ars Vitraria Experimentalis“ wie folgt: Zur milchigen Trübung des Glases nahm er aus gebranntem Knochen oder Hirschhorn gewonnene phosphorsaure Kalkerde, die Blaufärbung bewirkte ein Zusatz von Kobalt.


86 Goldrubinkrug mit Vermeilmontierung Böhmen, um 1700 Goldrubinglas, Vermeil; birnförmiger Krug mit angeschmolzenem Henkel; Standring und Deckel aus Vermeil, getriebener und gravierter Blumendekor, gravierte Buchstaben „S M A D O S D“; gemarkt: verschlagene Marken, Tremolierstich; H. 19,3 cm Literatur vgl. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas des ausgehenden 17. und des 18. Jahrhunderts, Mainz 2001, Kat. Nr. 231, Tf. 7 und S. 213 ​EUR 7.000–14.000

25. 4., 14 Uhr


87 Deckelpokal Nordböhmen, um 1730–1740 dunkelblaues Glas, geschliffen, geschnitten, z. T. vergoldet; leicht ansteigender Stand mit Schliffrosette am Boden; facettierter Balusterschaft mit gedrücktem Kugelnodus und Ringscheiben; die facettierte Kuppa mit floralen und figuralen Elementen dekoriert; Deckel mit spitzem, geschliffenen Knauf; Gold leicht berieben; H. 27,6 cm Literatur vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock. Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Nr. 101 ​EUR 2.500–5.000


88 Becher mit Hirsch Glücksburger Hütte (?), Sachsen um 1740 manganfarbenes Glas, geschnitten; leicht konische Wandung, frontseitig in einer bekrönten Kartusche ein schreitender Hirsch, von stilisierten Bäumen gerahmt; Ornamentdekor; rückseitig die Inschrift: „Wie der Hirsch schreyet nach / frischen Wasser, so schrey / et meine Seele Gott zu / dir“, darunter eine stilisierte Blume; H. 15,5 cm Provenienz 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Christel Mosel, Glas. Mittelalter – Biedermeier. Sammlungskataloge des Kestner-Museums, Hannover 1979, Nr. 134, S. 104 (Gravur) ​EUR 3.500–7.000 25. 4., 14 Uhr


89 Köppchen mit Untertasse Deutschland oder Böhmen, 2. Hälfte 18. Jahrhundert blaues Milchglas mit Mangan- oder Eisenzusatz; Köppchen und tief gemuldete Untertasse mit blauem Standring; Ränder mit weißem Faden umgelegt; H. 4,5 cm (Tasse); Dm. 12 cm (Untertasse) Provenienz 1985 Uwe Friedleben, Hannover ​EUR 700–1.400

90 Becher mit dem Wappen der Grafen Kanitz Böhmen oder Sachsen, um 1700 hellgrünes Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; flacher Boden; leicht konische, facettierte Wandung, frontseitig ein bekröntes Medaillon mit dem Wappen der Grafen Kanitz, von gekreuzten Palmzweigen gerahmt; rückseitig das Spiegelmonogramm in einem bekrönten Medaillon, flankiert von gekreuzten Palmzweigen; in den Zwischenräumen stilisierte Sonnenblumen; H. 11 cm Provenienz 1982 Sotheby’s, London, Parke Bernet, Auktion „Giles“ ​EUR 2.000–4.000 Die Grafen Kanitz stammen vermutlich aus Schlesien oder Lausitz. Noch im 14. Jahrhundert bürgerlich, jedoch sehr angesehen, erhielten sie den Freiherren- und später den Grafenstand. Einige Linien starben nach kurzer Zeit wieder aus. Andere schlugen erfolgreich die militärische Laufbahn ein und dienten in der brandenburgischen Armee. Durch geschickt geschlossene Ehen Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Besitz immer wieder erweitert.


91 Paar kleine Vasen mit Chinoiserien wohl Süddeutsch, um 1750–1760 opalisierendes türkises Milchglas, Goldmalerei; leicht eingezogener Boden mit Abrissnarbe; die bauchige Wandung umlaufend mit Chinoiserien in Goldmalerei dekoriert; langer, leicht abgesetzter Hals mit vergoldeter Mündung; H. 10,5 cm ​EUR 5.000–10.000

25. 4., 14 Uhr


92 Becher mit galantem Paar Böhmen, 2. Hälfte 18. Jahrhundert Milchglas, Email- und Goldmalerei; leicht eingewölbter Boden; konische Wandung, frontseitig ein halbfigürliches Paar in Rokokokleidung, umrahmt von Rocaillen und Blattwerk; vergoldeter Lippenrand; H. 11,8 cm Provenienz 1976 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg ​EUR 1.000–2.000

93 Paar Becher mit Kavalier und Dame Böhmen, 2. Hälfte 18. Jahrhundert Milchglas, Email- und Goldmalerei; zylindrische Wandung, frontseitig das halbfigürliche Portrait einer Rokokodame bzw. eines jungen Mannes mit Dreispitz; rückseitig eine goldene Blume; vergoldeter Lippenrand; H. 9 cm Provenienz 1976 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg ​EUR 1.000–2.000


94 2 Monatsbecher „August“ & „Dezember“ Böhmen, 2. Hälfte 18. Jahrhundert Milchglas, Email- und Goldmalerei; Darstellung des Monats August in Gestalt eines ruhenden Schnitters, bezeichnet: „Augusti“ bzw. Darstellung des Monats Dezember in Gestalt eines Schweine schlachtenden Bauerns, bezeichnet: „Dezember“; rückseitig Blumendekor; vergoldeter Lippenrand; H. 10 cm Provenienz 1976 Christie’s, London, Auktion A Fine Collection of European White Glass, Part II ​EUR 1.500–3.000 25. 4., 14 Uhr


95 Pokal mit dem Allianzwappen von Nassau-Dillenburg & Nassau-Usingen Mittteldeutschland oder Dresden, um 1720–1738 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit Akanthusfries und Palmetten mit geometrischem Dekor; kurzer facettierter Balusterschaft mit gedrücktem Kugelnodus und mattierten Ringscheiben; Kuppaansatz mit mattierten Hochschliffpalmetten; mattierte Wandung, frontseitig das bekrönte Allianzwappen der Charlotte Amalie von Nassau-Dillenburg und Wilhelm Heinrich Fürst von Nassau-Usingen in z. T. geblänktem Tiefschnitt; feiner Ranken- und Blütendekor; rückseitig das Spiegelmonogramm „CAFZN“ vor Hermelin unter Fürstenkrone; hochgeschnittener Lippenrand mit geblänkter Kugelbordüre; H. 25 cm Provenienz 1973 Knut Günther, Frankfurt, Auktion Villa Baronin von Recum, Nr. 138 Literatur vgl. Christel Mosel, Glas. Mittelalter – Biedermeier, Sammlungskataloge des Kestner-Museums, Hannover 1979, Nr. 254, S. 160 ​EUR 7.000–14.000

Abrollung

Charlotte Amalie, die Tochter von Heinrich Fürst von Nassau-Dillenburg (1680–1738) heiratete im Jahr 1706 Wilhelm Heinrich Fürst von Nassau-Usingen (1684–1718). Sie hatten zusammen 9 Kinder, von denen jedoch 5 schon innerhalb der ersten Lebensjahre starben. Nach dem Tod Wilhelm Heinrichs im Jahr 1718 folgte ihm sein minderjähriger Sohn Karl als Fürst von Nassau-Usingen nach. Charlotte Amalie regierte als Vormund bis zu seiner Volljährigkeit.


25. 4., 14 Uhr


96 wohl Johann Christoph Kießling (Dresden vor 1790–1744 Dresden) Deckelpokal mit dem Tabakskollegium Dresden oder Glücksburg, um 1720–1730 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; leicht ansteigender Stand mit Landschaftsbordüre; facettierter Balusterschaft mit Kugelnodus und Ringscheiben, eingestochene Luftblasen; Kuppaansatz mit Wabenfacetten; die konische Kuppa umlaufend mit einer dichten Waldlandschaft in Tiefschnitt dekoriert, dargestellt ist das Tabakskollegium, in der Mitte stehen vor dem Pfeife rauchenden König 4 Bauern im Gespräch, gerahmt wird die Szene von sich unterhaltenden adeligen Männern, einer Rauferei und herumstreunenden Waldtieren; gewölbter Deckel mit facettiertem Knauf, mit Bäumen auf Landschaftssockeln dekoriert, dazwischen die Inschrift: „Der Dachs in loche beist der Hund / Soldaten macht der Degen kund“; H. 38 cm Literatur vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock. Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Abb. 143; vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. 131, S. 328 ​EUR 25.000–50.000

Unter Friedrich Wilhelm I. versammelte sich allabendlich eine Männerrunde bestehend aus Militärs, Gesandten, interessanten Durchreisenden und „lustigen Räten“ im Schloss Wustenhausen zum Tabakskollegium. Bei schönem Wetter verlegte man das Ganze ins Freie und diskutierte bei reichlich Tabak- und Alkoholkonsum bis weit nach Mitternacht über Politik, Moral, Erziehung und Religion. Das Hofzeremoniell galt bei diesem Anlass als gänzlich aufgehoben. Politisches und Privates, Staatsfragen von höchster Brisanz, lockere Unterhaltungen und deftige Scherze flossen ineinander. Wie die Abrollung des Pokals zeigt, dürfte es sich bei dem Wald um das Gelände des Schlosses Wustenhausen handeln in dem das Tabakskollegium stattfand. Die Bauern stehen locker in ein Gespräch mit dem König verwickelt. Bis auf zwei Raufende rauchen alle in entspannter Atmosphäre die langen Tonpfeifen. Auch die Tatsache, dass sich König Friedrich Wilhelm I. um die Verbesserung der Waldwirtschaft bemühte findet sich in der Motivik des Glases mit der Darstellung der Neubepflanzung, geregelter Jagd und Unterschutzstellung gewisser Tierarten – die Wildschweine dürfen z. B. unbescholten die jungen Triebe abknabbern – wieder (lt. freundlicher Auskunft Dr. Barford, Kustos Ostpreußisches Landesmuseum).


Abrollung


97 Pokal mit dem königlich sächsisch-polnischen Wappen und dem Stern des Weißen Adler-Ordens Dresden, um 1720–1730 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; Abrissnarbe am Boden; ansteigender Stand mit Trophäendekor; hoher Balusterschaft und Kugelnodus mit eingestochener Luftblase; leicht konische Kuppa, frontseitig das bekrönte sächsisch-polnische Wappen, von zwei bekrönten Adlern mit Zepter und Kurschwert getragen; darüber ein Schriftband mit der Bezeichnung“F.A.R.P.E.S.“; darunter der Stern des Weißen Adler-Ordens mit der Devise: „PRO FIDE REGE LEGE“; H. 24,1 cm Provenienz 2005 Schloss Ahlden, Auktion am 29./30.4.2005, Nr. 128 Literatur vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. 212, S. 346 ​EUR 3.500–7.000

1705 stiftete August der Starke anlässlich der Verhandlungen im Schloss Tykocin mit Zar Peter I. und einer Gruppe polnischer Gegner Karls II. den Orden des Weißen Adlers. Zum Zeitpunkt der Gründung wurde er nur an acht Personen vergeben, darunter vier polnischen Magnaten, drei russischen Feldmarschällen und einem Atamane der Kosaken. Bis zum Tod August des Starken 1733 wurden nur etwa 40 Ritter des Weißen Adler-Ordens ernannt.


25. 4., 14 Uhr


98 Pokal mit dem Wappen von Heinrich Graf von Brühl Dresden, datiert 1752 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; ansteigender Stand mit Kriegstrophäendekor; facettierter Balusterschaft mit eingestochener Luftblase und gedrücktem Nodus; eingezogener Kuppaansatz mit Rundbogenfacetten; auf der Wandung frontseitig das Wappen des Grafen von Brühl mit Helmkleinodien, von Löwen getragen; rückseitig im bekrönten Ovalmedaillon die Inschrift: „Heinrich Graf von Brühl, 1752“, von Trophäen umrandet; Kugelfries unter der Lippe; H. 20 cm Provenienz Sammlung der Grafen von Brühl, Dresden; 1986 Stuker, Bern, Auktion am 25.11.1986, Nr. 4802 Literatur vgl. Gisela Haase, Sächsisches Glas, Leipzig 1988, Abb. 230, S. 350/351; vgl. Der durchlauchtigen Welt vollständiges Wappenbuch Zweyter Teil, Reichsgräfliche Wappen, Nürnberg, in der Raspischen Handlung, 1770 ​EUR 5.000–10.000

Heinrich Graf von Brühl (1700–1763) kam 1719 als Silberpage an den kursächsischen Hof zu Dresden. Von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen bekam er den Schwarzen Adler-Orden verliehen. Mit 31 Jahren war er einer der jüngsten Geheimräte und Minister. Als erfolgreicher Diplomat schaffte er es, die bisherigen Erzfeinde Frankreich und Österreich zu Bündnispartnern zu machen. 1746 wurde er Premierminister. In Erinnerung bleibt vor allem seine Bautätigkeit und Kunstbeflissenheit: 1737 begann der Bau des Brühlschen Palais in Dresden, wo die berühmten Brühlschen Gärten entstanden. Die umfangreiche Gemäldesammlung des Grafen kaufte Zarin Katharina II. nach dessen Tod aus dem Nachlass, während die Brühlsche Bibliothek mit über 60.000 Bänden in die Kursächsische Bibliothek einging.


25. 4., 14 Uhr


Vorderseite

Rückseite

99 wohl Ignaz Preissler (Friedrichswalde/Schlesien 1676–1741 Kronstadt) Paar Pokale mit dem Wappen des Grafen von Trauttmannsdorff und Weinsberg Kronstadt, um 1730 farbloses Glas, geschliffen, Schwarzlotmalerei; flacher Stand mit Kerbschliffkranz und matter Linie; facettierter Balusterschaft; vierpaßige, facettierte Kuppa, frontseitig je eine Kartusche mit Wappen und Früchtekorb als Bekrönung; ein Pokal mit dem Allianzwappen der Familien Trauttmannsdorff und Gavre, darüber die Inschrift: „F(lorence). J(osèphe): C(omtesse): D(e). T(rauttmannsdorff): N(ée): C(omtesse): d(e): G(avre):“; der zweite Pokal mit dem Wappen von TrauttmannsdorfWeinsberg, darüber die Inschrift: „F(ranz): N(orbert): G(raf): Z(u): T(rauttmannsdorff): U(nd): W(einsberg):“; rückseitig jeweils die Darstellung eines Asiaten in einer Rankenwerkkartusche; seitlich feines Rankenwerk mit Vögeln und kalligraphischen Ornamenten; H. 14,8 cm und 15,1 cm Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Abb. 147, S. 168/169; vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Zürich 1979, Abb. 72, S. 128/129 ​EUR 10.000–20.000


Vorderseite

Rückseite

Franz Norbert von Trauttmannsdorff (1705–1786) war Obersthofmeister der Erzherzogin Maria Elisabeth, Oberst-Erblandmarschall in Böhmen und Ritter des Ordens vom Goldenen Vließ. 1726 heiratete er seine erste Frau Florence Josèphe de Gavre (1708–1742).

25. 4., 14 Uhr


Johann Schaper Johann Schaper war der begabteste Schwarzlot-Glasmaler des 17. Jahrhunderts, der nicht nur Scheiben und Glas, sondern auch Fayencen bemalte. Über seine Lehrjahre ist nichts bekannt, erstmals wird sein Name 1655 in Nürnberg – als „Glasmahler von Hamburg“ – erwähnt. 1658 wurde er in das Meisterbuch aufgenommen. Da die Glasmalerei als „freie Kunst“ angesehen wurde, war es ihm von da an erlaubt Glasmaler-Lehrlinge auszubilden. Aus der Zeit um 1660 sind seine ersten Hohlgläser mit Schwarzlotbemalung bekannt. Eine Reise nach Regensburg brachte ihm Aufträge des französischen Gesandten ein. Obwohl Schaper ein ausnehmend begabter und sorgfältiger Glasmaler war, basieren seine Arbeiten wohl ausschließlich auf Stichvorlagen.

100 Johann Schaper (Hamburg 1621–1670 Nürnberg) Becher mit Bärenjagd Nürnberg, um 1670 farbloses Glas, Schwarzlotmalerei; zylindrischer Gefäßkörper auf drei flachgedrückten Hohlkugelfüßen; umlaufende Darstellung einer Landschaft mit halb abgestorbenen Bäumen und einem Schloss am Hügel, ein adeliger Reiter zu Pferd wird von zwei Hunden und einem Spießknecht mit Lanze begleitet, zwei weitere Hunde stellen einen Bären, während ein Treiber seine Lanze auf ihn richtet; H. 7,5 cm Provenienz Sammlung Viktor Schick, Prag; 1939 Sotheby’s, London, Auktion Viva King Collection, Nr. 58; 1980 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur abgebildet in: Keith Middlemas, Farbiges Glas, Wiesbaden 1971, S. 51; vgl. Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler, München 1984, Abb. 83, S. 136 ​EUR 15.000–30.000

Als frei interpretierte Vorlage für diese Darstellung diente ein Ausschnitt aus einer Radierung von Matthäus Merian d. Ä. (1593–1651), die zu einer sechsteiligen Serie von Jagdbildern aus den Jahren 1620–1624 gehörte.


Abrollung


101 Ignaz Preissler (Friedrichswalde/Schlesien 1676–1741 Kronstadt) Likörglas mit Pferden Kronstadt, um 1715 farbloses Glas, Schwarzlotmalerei; leicht ansteigender Stand; Balusterschaft mit Ringscheiben; trichterförmige Kuppa, die Wandung umlaufend mit drei Pferden in sepiabrauner Schwarzlotmalerei mit radierter Binnenzeichnung bemalt; H. 12 cm Provenienz 1991 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 89–91, S. 162/163 ​EUR 3.500–7.000


102 Ignaz Preissler (Friedrichswalde/Schlesien 1676–1741 Kronstadt) Likörglas mit Wirtshausszene Böhmen, um 1715 farbloses Glas, Schwarzlotmalerei; leicht ansteigender Stand; Balusterschaft mit Ringscheiben; trichterförmige Kuppa, die Wandung mit einem Geige spielenden und einem Wein trinkenden Mann in bäuerlicher Tracht, unterhalb der Lippe eine Fliege; H. 12 cm Provenienz 1991 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 3.500–7.000

25. 4., 14 Uhr


103 Ignaz Preissler (Friedrichswalde/Schlesien 1676–1741 Kronstadt) Paar Essig- und Ölkaraffen mit dem Allianzwappen des Reichsgrafen Philipp Siegmund von Dietrichstein und Freiin Dorothea Josefa Jankowsky von Wlaschin Böhmen, um 1716 farbloses Glas, geschliffen, Gold- und Schwarzlotmalerei; rechteckiger, an den Ecken abgeschrägter Stand; kurzer Schaft; ovaler, bauchiger und facettierter Korpus; enger Hals mit breitem Ausguss; auf der Wandung frontseitig das bekrönte Allianzwappen der Familien Dietrichstein und Wlaschin; rückseitig eine Ranke mit Greifvogel bzw. Eichhörnchen; an den Schmalseiten eine Dorfstraße mit Bauern und eine Hirschkuh bzw. eine stilisierte Ranke mit Vogel und eine Blume; originale Verschlüsse mit facettiertem Knauf; alte Sammlungsetiketten; eine Stöpselspitze leicht bestoßen; H. 13,9 cm und 14,1 cm Provenienz 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 15.000–30.000

weitere Ansichten


Der Anlass für die Entstehung dieser beiden Karaffen war vermutlich die Hochzeit des Reichsgrafen Philipp Siegmund von Dietrichstein (1651–1716) mit der Freiin Dorothea Josefa Jankowsky von Wlaschin im Jahre 1716. Er starb noch im selben Jahr. Seine Witwe lebte bis 1742. Die Familie Dietrichstein gehörte zum Kärntner Uradel mit Besitzungen in Südmähren und Nikolsburg sowie Gütern in Niederösterreich und Böhmen. Seit dem 14. Jahrhundert ist das Wappen mit den zwei Winzermessern bekannt. Der zum Fürsten erhobene und mit dem Goldenen Vließ ausgezeichnete Reichsgraf Philipp Siegmund von Dietrichstein heiratete in zweiter Ehe die nicht minder aus einer uradeligen Familie stammende Dorothea Josefa Jankowsky von Wlaschin, deren Wappen in dieser Form seit 1615 nach dem Zusammenschluss zweier Wlaschin-Linien bestand (August Sedlacek, Böhmisch-Mährische Heraldik, Bd. 2, Prag 1925, S. 23; Wilhelm Karl von Isenburg, Europäische Stammtafeln, Bd. 3, Marburg 1975, Tf. 22).

25. 4., 14 Uhr


104 Johann Schaper (Hamburg 1621–1670 Nürnberg) Becher mit Brunnenszene Nürnberg, um 1670 farbloses Glas, polychrome Muffelfarben, Schwarzlotmalerei; zylindrische Wandung, umlaufende Darstellung einer Flusslandschaft mit einem muschelförmigen Brunnen, einem Baumstumpf und einer Burg im Hintergrund, daneben eine szenische Darstellung mit einem alten Mann mit bekränztem Haupt, bodenlanger Tunika und Hirtenstab, vor ihm kniet ein junger Mann in halblangem Rock und wallendem Umhang, hinter ihm steht eine junge Frau in antikisierendem Gewand und Lorbeerkranz im Haar mit einem Früchtekorb in den Händen; H. 6,6 cm Provenienz 2000 Kunsthandel Gertrud Rudigier-Rückert, München Literatur vgl. Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler, München 1984, Abb. 353, S. 440 ​EUR 20.000–40.000

Die Szene auf dem Becher dürfte auf Illustrationen eines Barockromans zurückgehen. Das Brunnenhäuschen kommt auf Gläsern des Schaperkreises häufig vor und dürfte sein Vorbild in einem Stich von Gabriel Perelle haben (Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler, München 1984, Abb. 88/89, S. 140/141). Romantisierende italienische Landschaften mit Muschelbrunnen waren beliebte Hauptmotive der Nürnberger Hausmalerei.


Abrollung


105 Hermann Benckert (Schweden 1652–um 1681 Nürnberg) oder

Johann Ludwig Faber (Öttingen 1660–nach 1693) Hohlbalusterpokal mit dem kurbayerischen Wappen und dem österreichischen Doppeladler Nürnberg, um 1691 farbloses Glas, Schwarzlotmalerei; leicht ansteigender Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand, umlaufender Lorbeerkranz; Hohlbalusterschaft mit drei gedrückten Kugelnodi; leicht konische Kuppa, frontseitig der bekrönte österreichische Doppeladler mit dem geteilten Wappen von Österreich und Flandern, umrahmt von zwei gekreuzten Palmzweigen; rückseitig das kurbayerische Wappen; H. 20,3 cm Provenienz Neumeister, München; 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler, München 1984, Abb. 139, S. 211 ​EUR 10.000–20.000

Rückseite


Hermann Benckert absolvierte seine Glasmalerlehre vermutlich in seinem Geburtsland Schweden. In der Zeit von etwa 1677 bis 1681 war er in Nürnberg Stadt und Umgebung als Hausmaler tätig. Seine Dekore auf Glas zeichnen sich durch Schwarzlotmalerei in verschiedenen bräunlichen Nuancen aus. Benckert malte wie alle Hausmaler nach graphischen Vorlagen, seine wichtigste Quelle war Matthäus Merian d. Ä. (1593–1651). Johann Ludwig Faber beendete im Jahr 1681 seine Glasmaler-Lehre in Nürnberg. Er arbeitete auch als Kupferstecher und malte auf Fayencen. Auf recht dramatische Art und Weise verließen er und seine Frau 1692 Nürnberg, da sie vor Gläubigern fliehen mussten. Seit diesem Tage war sein und seiner Kinder Aufenthalt unbekannt, doch gibt es auch spätere Arbeiten, die ihm zuzuweisen sind. 25. 4., 14 Uhr


106 Hermann Benckert (Schweden 1652–um 1681 Nürnberg) Hohlbalusterpokal mit Schiffen Nürnberg, um 1678 farbloses Glas, Schwarzlotmalerei; flacher Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand, umlaufender Blumenkranz; Hohlbalusterschaft mit drei Hohlnodi und Ringscheiben; leicht konische Kuppa, umlaufende Architektur- und Fischereiszenen, im Vordergrund ein Küstenstreifen mit einer Burgruine, im Hintergrund auf einer Insel eine Gebäudegruppe mit Leuchtturm und Lastenkran, auf dem Wasser Segel- und Fischerboote; aufgemalte Inventarnr. 300; H. 19,7 cm Provenienz Sammlung Viktor Schick, Prag; 1939 Auktion Slg. Schick, Prag, Nr. 59; 1976 Christie's, London, Auktion am 13.7.1976, Nr. 229; 1976 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler, München 1984, Abb. 125, S. 192 ​EUR 15.000–30.000


Abrollung


107 Hermann Benckert (Schweden 1652–um 1681 Nürnberg) Becher mit Moses und den Gesetzestafeln Nürnberg, um 1677–1678 farbloses Glas, Schwarzlotmalerei; zylindrischer Gefäßkörper auf drei flachgedrückten Hohlkugelfüßen; auf der Wandung umlaufend eine Stadtansicht in einer hügeligen, teilweise bewaldeten Landschaft, dazwischen die plastisch gestaltete Figur des schreibenden Moses, gelehnt an einen Felsen, neben ihm liegen weitere Gesetzestafeln; H. 8,5 cm Provenienz amerikanische Privatsammlung; 1994 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Helmut Bosch, Die Nürnberger Hausmaler, München 1984, Abb. 120, S. 184; vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock. Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Abb. 60; vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 85, S. 159/160 ​EUR 20.000–40.000

Die Zuschreibung dieses Bechers zu Hermann Benckert lässt sich besonders an der Figur des Moses begründen. Sowohl die bewegte Plastizität des Moses als auch der mit hoher Farbdichte und breitem Pinselstrich aufgetragene Faltenwurf deuten auf Benckert hin. Im Gegensatz dazu sind die Einzelheiten der ländlichen Umgebung sehr fein und zart wiedergegeben. Sie spiegelt mehr eine idealisierte Landschaft mit Stadt wider als eine naturgetreue Darstellung. Die Schattierungen werden sowohl durch die schwarzen bis sepiabraunen Nuancen belebt, als auch durch die Radierung vor dem Brand im Muffelofen.


Abrollung


108 Ignaz Preissler (Friedrichswalde/Schlesien 1676–1741 Kronstadt) Trichterpokal mit dem Wappen von Johann Leopold Graf von Paar Kronstadt, um 1720 farbloses Glas, radierte und goldgehöhte Schwarzlotmalerei; der flache Stand mit dichtem Rankenwerk und den Initialen: „J.L.G.V.B.“ dekoriert; Balusterschaft mit Ringscheiben; trichterförmige Kuppa, frontseitig der bekrönte doppelköpfige Reichsadler, auf seiner Brust das bekrönte Wappen des Johann Leopold Graf von Paar (1693–1741); rückseitig drei Reiter auf galoppierenden Pferden, die eine Furt überqueren; H. 17 cm Provenienz Sammlung Dr. Karl Ruhmann, Wien; Sotheby’s, London; 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Ignaz Schlosser, Das Alte Glas, Braunschweig 1956, Abb. 211, S. 256; Der durchlauchtigen Welt vollständiges Wappenbuch, Bd. 4, Nürnberg, in der Raspischen Handlung, 18ten May 1776 (Wappen) ​EUR 50.000–100.000

Rückseite


Abrollung


109 Johann Kunckel (ca. 1630–1703) Marmorierter Pokal Potsdamer Hütte, um 1685 opakes, vielfärbig marmoriertes Glas; Abrissnarbe am Boden; hoher Stand; mehrfach gegliederter, aus Ringscheiben zusammengefügter Schaft; dickwandige konische Kuppa; H. 26 cm Provenienz Museum Berlin; deutscher Kunsthandel; 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 15.000–30.000

Ansichten von oben

Um 1680 erbaute Johann Kunckel die sogenannte Hackendammsche Hütte, die später Potsdamer Hütte hieß. Für seine Versuche mit Goldrubin- und anderem Farbglas errichtete Kunckel 1686 auf der Pfaueninsel ein Laboratorium mit einem Versuchsofen. Unglücklicherweise wurde es bereits zwei Jahre später durch Brandstiftung vernichtet. An dieser Stelle hat man in den Jahren 1973/74 Grabungen angestellt und unter anderem Produktionsabfälle gefunden. Darunter befanden sich Bruchstücke großer Hohlperlen, sogenannte Aggry-Perlen, die Kunckel damals für Kurfürst Friedrich Wilhelm (genannt der „Große Kurfürst“) erzeugte. Sie bestanden aus Milchglas mit gold-gelben, grün-blau-roten und blau-roten Einlagen und waren ebenso bandartig geädert wie dieser Pokal.


25. 4., 14 Uhr


110 Deckelpokal aus „Eisglas“ Norddeutschland oder Sachsen, um 1715–1720 farbloses Glas; leicht ansteigender Stand; Balusterschaft mit Kugelnodus und eingestochenen Luftblasen; glockenförmige Kuppa; Wandung, Deckel und Standfläche mit Eiskrakelierung dekoriert; originaler Deckel mit Rundknauf; H. 29,5 cm Provenienz 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Sotheby’s, Catalogue of the Krug collection of glass, part I, Versteigerungskatalog, London 1981, Nr. 122, S. 106/107 ​EUR 2.500–5.000

Die Eiskrakelierung entsteht durch das Abschrecken der heißen Glasmasse mit kaltem Wasser. Die dadurch erfolgte Rissbildung wird durch nochmaliges Erwärmen gefestigt und an der Oberfläche verschmolzen.


111 Portraitscheibe mit Friedrich Wilhelm II. von Preußen als Kronprinz Zechlin, um 1760 farbloses Glas, geschnitten; rechteckige Scheibe; das flächenfüllende Motiv zeigt Friedrich Wilhelm II. zu Pferd in einer weiten Landschaft, darunter die Inschrift: „FRIDERICUS WILHELMUS HAEREDITATIUS CORONAE PRINCEPS BORUSSIAE MARCHIO BRANDURGIAE“; wohl Teil einer Fensterverglasung; 22,8 × 20,4 cm Provenienz 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 5.000–10.000

Friedrich Wilhelm II. (1744–1797) war der Neffe Friedrichs des Großen. 1758 wurde er zum Kronprinzen erklärt. 1786 folgte er seinem Onkel auf den preußischen Königsthron.

25. 4., 14 Uhr


112 Gottfried Spiller Umkreis (Böhmen 1663–1728 Berlin) Pokal mit Ovidischer Historie Potsdam, um 1720 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit wulstförmigem Rand, Rankendekor; Balusterschaft mit Nodus; Kuppaansatz mit Lanzettblattbordüre; konische Kuppa, auf der Wandung umlaufend ein Kinderbacchanal; geblänkte Perlbordüre unter der Lippe; H. 18,5 cm Provenienz 1982 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus vier Jahrhunderten, Wien 1982, Nr. 19, S. 34/35; vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Abb. 813, Tf. XXVII, S. 252 ​EUR 5.000–10.000

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25. 4., 14 Uhr


113 wohl Gottfried Spiller (Böhmen 1663–1728 Berlin) Becher mit Allegorien auf Sommer und Herbst Potsdam, um 1705–1710 farbloses, dickwandiges Glas, geschnitten, geblänkt; ausgeschliffene Abrissnarbe am Boden; leicht konische Wandung, umlaufend eine allegorische Darstellung von Sommer und Herbst in Gestalt von zwei nackten Männern mit Getreide bzw. Weinlaub und Trauben in den Händen, im Hintergrund eine Ruinenarchitektur; zwei Sammleretiketten „HH“ (Heide Hübner) und „W113“; H. 12 cm Provenienz 1980 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg; deutsche Privatsammlung; Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 5.000–10.000

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25. 4., 14 Uhr


114 Elias Rosbach (Deutschland vor 1727–1765 Zechlin/Brandenburg) Deckelpokal mit liegendem Hirsch Potsdam oder Zechlin, um 1740–1765 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; leicht ansteigender Stand mit Ovallinsenkranz; facettierter Balusterschaft mit Wabenschliff und vergoldeten Ringscheiben; Kuppaansatz mit Rundbogenfries; konische Kuppa, frontseitig ein liegender Hirsch in einer Waldlandschaft; Kugelbordüre unter der vergoldeten Lippe; Deckel aus der Zeit mit Ornamentbordüre, geschliffener und vergoldeter Eichelknauf; H. 25 cm Provenienz 1985 Uwe Friedleben, Hannover ​EUR 4.000–8.000

Vorlage zu diesem Pokal könnte ein Stich von Johann Elias Ridinger sein, der König Friedrich I. von Preußen 1696 mit einem erlegten Hirsch zeigt. Die Form des Pokals gibt es sowohl in Potsdam als auch in Zechlin. Aus den Annalen wissen wir, dass Elias Rosbach bereits 1735 und 1736 „Altmeister des Berliner Glasschneider-Gewerks“ war. Er arbeitete als freischaffender Künstler in Berlin, übersiedelte jedoch 1741 oder 1743 an die Zechliner Hütte. Seine signierten Arbeiten dürften alle aus der Berliner Zeit stammen. Rosbachs Repertoire war sehr umfassend. Aus der Anzahl der Gläser, die man ihm heute zuschreibt, kann man schließen, dass er eine Werkstatt gemeinsam mit anderen Glasschneidern betrieben hatte. Er starb 1765 in Zechlin.


25. 4., 14 Uhr


115 Likörglas Potsdam, datiert 1715 farbloses und blaues Glas, geschnitten; breiter Stand mit umgeschlagenem Rand, umlaufende Lorbeerranke; Hohlbalusterschaft aus blauem Glas; Trichterkuppa, front- und rückseitig ein bekröntes Spiegelmonogramm über gekreuzten Palmzweigen in Tiefschnitt, seitlich datiert „1715“; unter der Lippe eine matt gravierte Baldachinbordüre; H. 12 cm Provenienz 1973 Uwe Friedleben, Hannover ​EUR 1.500–3.000


116 Elias Rosbach Umkreis (Deutschland vor 1727–1765 Zechlin/Brandenburg) Pokal mit Neptun Zechlin, um 1750 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand; gedrückter Kugelnodus als Schaft mit eingestochenen Luftblasen und Wabenschliff; Olivenfries mit mattierten Rändern an Kuppaansatz und Stand; auf der Wandung die umlaufende Darstellung des ruhenden Neptuns in einer Uferlandschaft mit Segelschiff, im Hintergrund eine ländliche Idylle; seitlich die Inschrift: „Des Landes Wohlfahrt“; unter der Lippe eine geblänkte Kugelbordüre; H. 15,5 cm Provenienz Sammlung von Brauchitsch; 1983 Neumeister, München, Nr. 217 Literatur vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, München 1982, Bd. II, Nr. 822, S. 281 und Tf. XXVII, Abb. 822, S. 259; vgl. Olga Drahotová/Gabriel Urbanek, Europäisches Glas, Prag 1982, Abb. 81, S. 116 ​EUR 2.500–5.000 25. 4., 14 Uhr


117 Sturzglasflasche mit dem preußischen Adler Potsdam, um 1715–1720 farbloses und rubinrotes Glas, geschliffen, geschnitten; die Flasche in Kürbisform mit geschnürtem Mittelteil und bauchigem Hals mit runder Mündung; glockenförmiger Becher, der Abschluss in Granatenform mit vier rubingefärbten Flammenaufsätzen am Knauf; frontseitig je eine bekrönte Kartusche mit dem preußischen Adler, der zur Sonne fliegt, darüber die Inschrift: „NON SOLI CEDIT“; seitlich Kriegstrophäen in Form von Trommeln und Kanonenkugeln; am unteren Ende der Fahnen das bekrönte Monogramm „FWR“ (Fridericus Wilhelmus Rex) für Friedrich Wilhelm I. von Preußen; rückseitig in einem Strahlenstern mit gleicher Devise der preußische Adler; am Hals mehrere Gruppen von vier rauchenden Kanonenkugeln; H. 14 cm (Flasche) und 19 cm (Glas) Provenienz 1990 Sotheby’s, London, Large Gallery, Auktion am 5.6.1990 Literatur vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock. Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Nr. 133 ​EUR 5.000–10.000

Der gekrönte preußische Adler, der zur Sonne fliegt, ist auf der Flasche und dem Sturzbecher im Gegensinn dargestellt. Die Devise „Non soli cedit“ (Er weicht der Sonne nicht) wurde zur Regierungszeit des Soldatenkönigs verwendet. Er ließ diese Devise sogar auf die Fahnen der preußischen Regimenter applizieren. (Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, München 1982, Bd. II, Nr. 665)


25. 4., 14 Uhr


118 Deckelpokal mit dem Wappen von Clemens August Kurfürst von Köln Zechlin, um 1740 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; leicht ansteigender Stand; Schaft mit mehrfach facettiertem Nodus; facettierter Kuppaansatz mit eingestochenen Luftblasen; auf der Wandung frontseitig das Wappen des Kurfürsten Clemens August von Köln, umhüllt von einem bekrönten und von Löwen gehaltenen Wappenmantel; vergoldeter Fuß- und Lippenrand; Deckel mit Kerbschliffkranz, facettierter und vergoldeter Knauf; H. 21 cm Provenienz 1999 Sotheby’s, Slg. Dettmers, Nr. 78 Ausstellung 2000 Schloß Augustusburg, Brühl ​EUR 5.000–10.000


119 Pokal mit dem Monogramm von Adolf Friedrich König von Schweden Zechlin, um 1750 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; flacher Stand; Balusterschaft mit eingestochenen Luftblasen und z. T. gedrückten Kugelnodi; Kuppaansatz, Schaft und Standfläche mit hochgeschliffenen, vergoldeten Bogenbordüren; auf der Kuppa frontseitig ein liegender Löwe auf einem Landschaftssockel, in der bekrönten Kartusche das ligierte Monogramm „AF“ für Adolf Friedrich König von Schweden; vergoldeter Lippenrand mit umlaufender Kugelbordüre; H. 22 cm Provenienz 1989 Kunsthandel Karl Brunnarius ​EUR 6.000–12.000

25. 4., 14 Uhr


120 Deckelpokal mit dem Portrait von Friedrich Wilhelm I. König von Preußen Zechlin, um 1735 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, z. T. vergoldet; leicht ansteigender Stand; keulenförmiger Schaft in die Kuppa übergehend, mit vergoldeten Bogenschliffbordüren dekoriert; auf der Kuppa frontseitig das bekrönte Portrait von König Friedrich Wilhelm I. in Tiefschnitt, flankiert von zwei Adlern und Armaturen; rückseitig die Inschrift: „Es lebe der König“; vergoldeter Lippenrand; leicht gewölbter Deckel mit hohem, facettierten Knauf und vergoldeten Bogenschliffbordüren; H. 33 cm Provenienz 1980 Arne Bruun Rasmussen, Kopenhagen; 1980 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 193, S. 320 ​EUR 15.000–30.000


25. 4., 14 Uhr


121 Becher mit der Heiligen Rosa von Lima wohl Helmbachhütte bei Winterberg, Südböhmen, um 1690–1700 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; Unterseite des Bodens mattiert und mit zwei Blumen streuenden Putti dekoriert; zylindrische, facettierte Wandung, eine Facette mit der Darstellung der heiligen Rosa von Lima mit Dornenkrone und Rose, darunter die Inschrift: „La honra et alma desta vida“ (Ehre und Seele bestimmen das Leben), die weiteren vier Felder mit allegorischen Darstellungen, jeweils bezeichnet: „Le veritable politique“ (der wahrhafte Politiker), „Point de cheute fortune“ (der unvorhergesehene Zwischenfall), „L’Amour fait perdre la raison“ (die Liebe lässt den Verstand verlieren) und „TALIS AMOR“ (welche Liebe); dazwischen Facetten mit Blumen, Früchten, Wein und Hopfen; H. 11 cm Provenienz Sammlung Walther Gutwillinger, Stuttgart; 2000 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, München 1989, Nr. 102, S. 244 ​EUR 5.000–10.000

Bodeninnenseite

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Die Heilige Rosa von Lima (1586–1617) war die erste Heilige Südamerikas, die der Heilige Stuhl in Rom zur Verehrung zuließ. Papst Clemens X. sprach sie 1671 heilig. Ihr Fest wird weltweit am 23. August begangen. 1586 in Lima geboren, legte Rosa bereits im Kindesalter das Keuschheitsgelübde ab, fastete und betete in der Kirche. Mit sechzehn Jahren trat sie, ihrem großen Vorbild Katharina von Siena folgend, in den Orden der Dominikanerinnen ein. Sie führte dort ein strenges Bußleben, trug eine Dornenkrone, geißelte sich und schlief auf einem Lager aus Holzstücken und Glasscherben. Sie starb im Jahr 1617. Zahlreiche Wunder und Bekehrungen werden ihr zugeschrieben. Sie ist die Schutzpatronin Südamerikas und Schutzheilige der Blumengärtner.

25. 4., 14 Uhr


122 Becher mit Hirschjagd Böhmen, um 1700 farbloses Glas, geschnitten; Bodenkugel; auf der leicht konischen Wandung die umlaufende Darstellung einer Hirschjagd mit einem Reiter und Hunden in einer Landschaft; H. 10,8 cm Provenienz Sammlung Brauchitsch; 1983 Neumeister, München, Auktion 17, Nr. 462 Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Nr. 181 und 182, S. 190 ​EUR 1.000–2.000

123 Becher mit Jagdszene Böhmen, um 1700 farbloses Glas, geschnitten; Bodenkugel; die leicht konische Wandung umlaufend mit vier Architekturbögen mit Linsen dekoriert, frontseitig eine Jagdszene; H. 12 cm Provenienz Sammlung von Brauchitsch; 1983 Neumeister, München, Auktion 217, Nr. 461 Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Nr. 181 und 182, S. 190 ​EUR 1.000–2.000


124 Vierkantflasche Böhmen, 2. Hälfte 17. Jahrhundert farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; Abrissnarbe am Boden und am Schraubverschluss; rechteckige Form mit abgerundeter Schulter, front- und rückseitig Darstellungen von floralen Arrangements, seitlich der stehende Herkules mit Löwen sowie Pallas Athene mit Speer und Schild, jeweils bezeichnet „Hercules“ und „Pallas“; Glasverschluss mit geschliffenem Schraubgewinde; H. 23,5 cm Literatur abgebildet in: Michael Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1990, Nr. 46, S. 72/73; vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, München 1989, Abb. 54 und Abb. 66 ​EUR 5.000–10.000

25. 4., 14 Uhr


125 Pokal mit dem Portrait von Johann Georg III. Herzog von Sachsen Böhmen, vor 1691 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; großer Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand, umlaufende Fiederblattrankenbordüre mit zwei Rosenblüten; Schaft aus Ringscheiben und gekniffenen Nodi; auf der leicht konischen Kuppa frontseitig ein Medaillon mit dem Brustbild des Johann Georg III. Herzog von Sachsen, gerahmt von einem Lorbeerkranz und der Umschrift:“JOHANN. GEORG.III.D.G.DUX.SAX.IC & M“; rückseitig das bekrönte sächsische Herzogswappen im Medaillon mit Palmwedel und Blumenbordüre, flankiert von zahlreichen Kriegstrophäen; H. 29 cm Provenienz Sammlung Dr. Otto Dettmers, Bremen; 1999 Sotheby’s, London, Auktion 11/1, Nr. 38; 2004 Lempertz, Köln, Auktion am 22.5.2004, Nr. 296 ​EUR 6.000–12.000

Johann Georg III. Herzog von Sachsen (1647–1691) wurde 1680 nach dem Tod seines Vaters Johann Georg II. zum Kurfürsten von Sachsen und vermählte sich 1666 mit Anna Sophie Prinzessin von Dänemark. Aufgrund seiner Verdienste um das Kriegswesen erhielt er von seinen Untertanen den Spitznamen „der sächsische Mars“.

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25. 4., 14 Uhr


126 Kleiner Becher mit dem Portrait von Kaiser Karl VI. Nordböhmen, nach 1711 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; Bodenkugel; Sockel mit Wabenschliff; leicht konische Wandung, im unteren Bereich Schliffdekor, frontseitig unter einem Baldachin das Portrait Kaiser Karls VI. als Römisch-Deutscher Kaiser nach der Krönungsmedaille von P. H. Müller (1711), rundum die Inschrift: „CAROLUS VI. D.G.R.I.S.A. / GERM.HISP.HUNG:& BOH.REX“; rückseitig der Doppeladler mit den Reichsinsignien, den Wappen der Kronländer und dem Auge Gottes unter einem Baldachin, datiert „MDCCXI“ (1711), rundum die Inschrift: „A.IOVE IMPERIO FATIS / VOTISQUE PETITUS“; dazwischen Ornamente, Laub- und Bandelwerk; H. 9,1 cm Provenienz 2001 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Olga Drahotová/Gabriel Urbanek, Europäisches Glas, Prag 1982, Abb. 67, S. 103 (Gravur)

Um 1700 nahm der im Stil von Jean Bérain gehaltene Dekor mit Laub- und Bandelwerkmotiven sowie Grotesken seinen Siegeszug durch Mitteleuropa. Ergänzt wurde die Ornamentik durch Kupferstichvorlagen von Paul Decker und anderen Kupferstechern, die diese Motive miteinander verflochten und damit einen neuen Stil prägten. Die böhmischen Glasschneider, deren dickeres Glas sich für den ausgeprägten Tiefschnitt besonders gut eignete, verbanden diese Ornamente mit Herrscherportraits, Adelswappen und Allegorien.

​EUR 5.000–10.000

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25. 4., 14 Uhr


127 Henkelbecher & Weinglas mit den Wappen des Reichsgrafen Carl Thomas von Löwenstein-Wertheim und Maria Josefa Freiin zu Stipplin Böhmen, um 1770 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; ausgeschliffene Abrissnarbe am Boden mit einem Kranz aus Olivschlifflinsen; facettierter Schaft mit Nodus und Ringscheibe; eingezogener Kuppaansatz mit facettierten Ovalbögen; leicht konische, facettierte Wandung, angeschmolzener Henkel; facettierter, leicht konischer Becher; jeweils frontseitig das bekrönte Wappen des Reichsgrafen Carl Thomas von Löwenstein-Wertheim und seiner Braut Maria Josefa Freiin zu Stipplin; vergoldeter Lippenrand; H. 9,5 cm (Becher) und 17 cm (Weinglas) Provenienz 1989 Kunsthandel Kratschmann, Wien ​EUR 1.500–3.000


128 Paar Flakons mit dem Wappen von Prinz Eugen von Savoyen-Carignan wohl Nordböhmen, um 1720 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; ausgeschliffene Abrissnarbe am Boden mit doppeltem Olivschliffkranz; facettierte Wandung, frontseitig das bekrönte Wappen des Prinzen Eugen von Savoyen-Carignan (1663–1736) mit der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies; kurzer, enger Hals; Stöpsel mit kleinem Übersturz; kleiner Chip und feiner Sprung im Stöpsel; H. 15,2 cm Provenienz 1970 Galerie Almas, München ​EUR 2.500–5.000

25. 4., 14 Uhr


129 Becher mit dem Portrait von Johann Georg III. Kurfürst von Sachsen Riesengebirge/Böhmen, um 1685 Gravur: Meister des Koula-Bechers farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; dickwandiges Glas, am unteren Rand ein Kugelfries und eine Bordüre aus tiefgeschnittenen Ovallinsen; auf der Wandung frontseitig das Portrait von Johann Georg III. Kurfürst von Sachsen in Rüstung mit Schwert, der rahmende Lorbeerkranz von einem Schriftband umschlungen: „Curfürst zu Sachsen Johann Georg Der III.“; rückseitig in einem ovalen Bildfeld eine Schlachtenszene vor der belagerten Stadt Wien, bekrönt von einem Cherub; Klebeetikett der Sammlung Krug Nr. 4; H. 10,3 cm Provenienz Sammlung Helfried Krug, Baden-Baden; 1981 Sotheby’s, London, Auktion am 7.7.1981, Teil 1, Nr. 156; Sammlung Prof. Dr. Dietmar Zoedler, Deutschland; 2007 Sotheby’s, London, Auktion am 21.11.2007, Nr. 5 Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Nr. 179, S. 189; Dietmar Zoedler, Schlesisches Glas, Würzburg 1996, Nr. 30, S. 80 ​EUR 7.000–14.000

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Johann Georg der III. Kurfürst von Sachsen (1647–1691) war einer der Helden der Entsatzschlacht um Wien im Jahr 1683.


25. 4., 14 Uhr


130 Paar Pokale mit den Wappen von Bischof William Fleetwood Böhmen, datiert 1682 und 1702 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit umlaufendem Blätterkranz; Balusterschaft und gedrückter Kugelnodus mit eingestochener Luftblase zwischen Ringscheiben; leicht konische Kuppa, auf der Wandung zwei gegenüberliegende Wappen, ein Wappenschild mit Eule auf drei Büchern sitzend, gerahmt von einer bekrönten Mantelkartusche, darunter die Inschrift: „1702 den 2. Maÿ“; das zweite Wappenschild mit zwei doppelschwänzigen Löwen und Kronen, gerahmt von einer zweifach bekrönten Mantelkartusche, darunter die Inschrift: „1682 den 18. Marti“; seitlich kalligraphische Ornamente; H. 18,5 cm Provenienz 1987 Kunsthandel Ole & Jytte Moosgard, Kopenhagen ​EUR 5.000–10.000

Abrollung

William Fleetwood (1656–1723) entstammte einer alten Adelsfamilie aus Lancashire. 1702 wurde er Bischof von Windsor, St. Asaph und 1714 Bischof von Ely. Fleetwood galt als der beste und geschätzteste Prediger seiner Zeit, der sich besonders in der kirchlichen Administration mit seinen zeitgenössischen Ideen durchsetzte. Er war ein glühender Verehrer der Hannoveraner und ein Favorit Queen Annes.


25. 4., 14 Uhr


131 Deckelpokal mit dem Wappen der Stadt Breslau Helmbachhütte, Südböhmen, um 1700 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, Goldrubinglasfäden; Abrissnarbe am Boden und innen an der Deckelwölbung; flacher Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand; Schaft aus drei gedrückten Nodi mit eingeschmolzenen Goldrubinglasfäden und Ringscheiben; leicht konische Kuppa, frontseitig das Wappen der Stadt Breslau, von Palmzweigen gerahmt; auf dem Deckel Palmzweige und ein Schild mit dem Buchstaben „W“ für „Wroclaw“ (Breslau), angeschmolzener Spitzknauf mit Ringscheiben und gedrücktem Nodus mit Goldrubinglasfäden; H. 35 cm Provenienz 1993 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien; deutsche Privatsammlung; 2000 Dr. Fischer, Zwiesel, Auktion am 1.7.2000, Nr. 128 Literatur abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1993, Nr. 64, S. 99 ​EUR 7.000–14.000

Die frühe Entstehung des Deckelpokals lässt vermuten, dass er in der Helmbachhütte in Südböhmen entstanden ist. Dort hat der Hüttenmeister Michael Müller 1683 das Rubinglas erstmals erzeugt (vgl. Ernst Hirsch, Die Erfindung des böhmischen Kristallglases; in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen, 74. Jg. 1936, S. 50).


25. 4., 14 Uhr


132 Pokal auf die Pragmatische Sanktion mit den Wappen von Österreich-Ungarn, Böhmen und Schlesien Riesengebirge/Böhmen, um 1720–1735 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, Gold- und Goldrubinglasfäden; flacher Stand mit Blattrankenbordüre; facettierter Balusterschaft mit eingeschmolzenen Gold- und Goldrubinglasfäden zwischen Ringscheiben; facettierte Trichterkuppa, frontseitig das Wappen von Österreich-Ungarn unter der Habsburgerkrone, darüber die Inschrift: „AUGUSDISSIMA PATRONANZA“ (Majestätische Beschützung), umrahmt von Armaturen; seitlich die Wappen von Böhmen (Löwe mit 2 Schwänzen) und Schlesien (Adler mit bekreuztem Halbmond auf der Brust) in bekrönten Wappenschilden; rückseitig Früchtefestons, unterhalb umlaufende Bordüre aus Girlanden mit Früchte- und Blumenfestons; H. 22,2 cm Provenienz 1989 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Abb. 634, S. 193 ​EUR 3.500–7.000

weitere Ansichten


Das Glas wurde möglicherweise zur Verherrlichung der Pragmatischen Sanktion Karls VI. hergestellt. Diese wurde 1713 allen Landtagen seiner Erbländer vorgelegt, um die Erbfolge seiner Nachkommen zu sichern. Im Falle des Aussterbens des habsburgischen Mannesstamms sollten Karls Töchter und deren Nachkommen, dann die Töchter Josephs I. und zuletzt die Leopolds I. erbberechtigt sein. Die Sanktion wurde schließlich zwischen 1720 und 1722 von den einzelnen Landtagen bestätigt.

25. 4., 14 Uhr


133 Becher mit dem Bischofswappen der Benediktinerabtei Weingarten am Martinberg Nordböhmen oder Schlesien, Ende 18. Jahrhundert farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; auf der Unterseite des Bodens ein Kranz aus Olivschlifflinsen; facettierter, unten leicht eingezogener Becher, frontseitig eine mit Bischofshut bekrönte Kartusche mit dem Wappen eines Abtes (Domenicus II. Schnitzer, 1746–1784 oder Anselm Ritter, 1784–1803) der Benediktinerabtei Weingarten am Martinberg, umgeben von Weinlaub und Trauben; rückseitig eine mit einem Kreuz bekrönte Kartusche, von Blumenranken gerahmt; unter der Lippe eine Bordüre aus Blüten und geblänkten Kugeln; H. 15,2 cm Provenienz 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 3.500–7.000

Rückseite

Die Benediktinerabtei St. Martinus in Weingarten (bei Ravensburg) ist eine der bedeutendsten und imposantesten Barockanlagen, die ihre heutige Gestalt im Wesentlichen dem energischen Abt Sebastien Hyller (1697–1730) verdankt. Gegründet im Jahr 1056 von Welf IV., seit 1123 als Abtei Weingarten erwähnt, widmeten sich die Mönche vornehmlich der Buchmalerei. Berühmtestes Werk ist das „Berthold-Sakramentar“ und die Welfenchronik. Im Jahr 1803 wurde das Kloster säkularisiert und 1922 wiederbesiedelt.


25. 4., 14 Uhr


134 Deckelpokal mit dem Wappen von Prinz Eugen von Savoyen-Carignan Böhmen, um 1720 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, Gold- und Goldrubinglasfäden; flacher Stand, auf der Unterseite ein Kranz aus Ovallinsen; zwischen Ringscheiben facettierter Balusterschaft mit eingeschmolzenen Gold- und Goldrubinglasfäden, ebenso im Deckelknauf; facettierte Trichterkuppa, frontseitig das bekrönte Wappen Prinz Eugens von Savoyen-Carignan umgeben von der Kette des Ordens vom Goldenen Vlies und Waffentrophäen; originaler facettiert geschliffener Deckel mit Spitzknauf; altes Sammlungsetikett Nr. 195; H. 24,5 cm Provenienz Sammlung Helfried Krug, Baden-Baden; 1981 Sotheby’s, London, Auktion Slg. Krug, Teil I, Nr. 153; 1981 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Abb. Nr. 195, S. 198; vgl. Christel Mosel, Glas, Sammlungskataloge des Kestner-Museums, Hannover 1979, Abb. 156, Tf. 42, S. 115 ​EUR 4.000–8.000

Da Prinz Eugen nach der Schlacht von Belgrad am Gipfel seines Ruhmes stand, dürfte das Glas als Huldigung an ihn entstanden sein. Dieser Typus der Trichterkuppa mit den eingelegten, spiralig verdrehten Glasfäden und den kleinteiligen Ornamenten stellte einen weiteren Schritt in der Entwicklung der böhmisch-schlesischen Formen dar.


25. 4., 14 Uhr


135 Pokal mit Blumendekor Böhmen, um 1700 farbloses Glas, geschnitten; leicht ansteigender, nach unten umgeschlagener Stand; Schaft aus Ringscheiben und gedrückten Nodi; Kuppaansatz mit einer Doppelreihe aus gekniffenen Bändern; die schmale Kuppa umlaufend mit Frühlingsblumen wie Tulpen, Anemonen und Nelken zwischen Blättern und Ranken in Tiefschnitt dekoriert; H. 23 cm Literatur vgl. Christel Mosel, Glas, Sammlungskataloge des Kestner-Museums, Hannover 1979, Nr. 139, S. 107 ​EUR 1.500–3.000

Die Dekoration des Schaftes mit den Ringscheiben erinnert zwar an Nürnberger Gläser, der Dekor jedoch stammt von böhmischen Glasschneidern. Auch die schmale Kuppa kommt bei ähnlichen Gläsern dieser Zeit in Böhmen vor.


136 Deckelpokal wohl Helmbachhütte, Südböhmen, um 1700 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, Goldrubinglasfäden; flacher Stand; facettierter Balusterschaft mit eingeschmolzenen Goldrubinglasfäden; die Kuppa umlaufend mit einem Schliffmuster aus geblänkten Blumen und Ovallinsen dekoriert, durch vier geschliffene Ornamentbänder geteilt; spitzer Deckelknauf mit eingeschmolzenen Goldrubinglasfäden; H. 23 cm Provenienz 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, Bd. II, München 1982, Nr. 612, S. 186 ​EUR 3.000–6.000

Um 1700 waren in Böhmen die Dekorationen mit farbigem Glas im Balusterschaft und Knauf äußerst beliebt. Es gibt unzählige Beispiele dafür. Auch die strenge, oft rein ornamentale Gravur fand offenbar ihre Liebhaber. Die frühen Gläser sind wahrscheinlich Produkte der Helmbachhütte in Südböhmen. Durch die Beliebtheit dieser roten bzw. bunten Glasfäden kann man durchaus davon ausgehen, dass Gläser dieser Art später auch in der Gablonzer Gegend erzeugt wurden. Die bunten Glassteine waren zu der Zeit bereits ein Exportartikel dieser Hütten.

25. 4., 14 Uhr


137 Deckelpokal mit dem Wappen der Grafen Saurau wohl Buquoysche Glashütte in Gratzen, Südböhmen, um 1690–1700 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; flacher Stand mit nach unten umgeschlagenem Rand, umlaufende Lorbeerranke; reich gegliederter Schaft mit drei gedrückten Kugelnodi zwischen Ringscheiben; Kuppaansatz und die Schulter des Deckels mit doppeltem Kelchrippenkranz; auf der Wandung frontseitig eine bekrönte Kartusche mit dem Wappen der Grafen Saurau, gerahmt von gekreuzten Palmzweigen; rückseitig die Inschrift: „unsern / Freünden zu nutz / Und den Feinnden / zu drutz“, umrahmt von einem Lorbeerkranz mit vier z. T. geblänkten Sonnenblumen; seitlich Blumen- und Rankendekor; Deckel mit Lorbeerbordüre, Spitzknauf über Ringscheiben und Nodus; H. 29,5 cm Provenienz 1972 Knut Günther, Frankfurt Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Nr. 184, S. 192; vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. Nr. 146, S. 253 ​EUR 5.000–10.000

Godronierungen lassen sich auf südböhmischen Gläsern vor allem aus der von der Familie Buquoy betriebenen Hütte zwischen 1680 und 1700 nachweisen. Die aufgeschmolzenen, mit der Zange gekniffenen Dekore lassen den venezianischen Einfluss erkennen.


25. 4., 14 Uhr


138 Deckelpokal mit dem Portrait von Kaiser Leopold I. Nordböhmen, um 1690–1700 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, Goldrubinglasfäden; leicht ansteigender Stand; glatter Schaft mit z. T. facettierten Kugelnodi mit eingeschmolzenen Goldrubinglasfäden; auf der becherförmigen Kuppa frontseitig das Portrait Kaiser Leopolds I. mit Lorbeerkranz, feine Binnenzeichnungen auf seiner Rüstung und Haartracht; rückseitig der bekrönte Doppeladler mit Reichsinsignien; seitlich feines Rankenwerk mit Weinlaub und Trauben; gewölbter Deckel, auf der Schulter feines Rankenwerk mit Weinlaub und Früchten, Spitzknauf mit Ringscheiben und facettiertem, gedrückten Nodus mit Goldrubinglasfäden; H. 39 cm Provenienz 1975 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg ​EUR 7.000–14.000

Rückseite

Der flache Schnitt des Portraits und des Wappens dürfte auf eine nordböhmische Hütte hinweisen. Auch das reiche Früchte-Ornamentwerk spricht für eine Hütte des Riesengebirges. Die feine Binnenzeichnung, vor allem auf der Rüstung, lässt die Hand eines Meisters erkennen.


25. 4., 14 Uhr


139 Schraub-Deckelpokal mit dem Wappen der Familie Mattenkofer wohl Zenkerhütte des Grafen Desfours, Nordböhmen, um 1710 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, Gold- und Goldrubinglasfäden; flacher Stand mit Blütenranken, Streublumen und Bogenborte dekoriert; facettierter Balusterschaft mit eingeschmolzenen, spiralig verdrehten Gold- und Goldrubinglasfäden und schraubbaren Kugelnodi; facettierte Wandung, frontseitig das bekrönte Wappen der Familie Mattenkofer zwischen reichem Laub- und Bandelwerk; rückseitig das bekrönte Spiegelmonogramm „AC“ zwischen Palmwedeln umgeben von Laub- und Bandelwerk; seitlich je zwei leere Felder; Bogenfries unter der Lippe; originaler facettierter Deckel mit schraubbarem Spitzknauf, mit eingeschmolzenen spiralig verdrehten Gold- und Goldrubinglasfäden, Dekor aus Laub- und Bandelwerk, Streublumen und Bogenborte; H. 41 cm Provenienz Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 87, Nr. 289; Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Nr. 150, S.258/259 ​EUR 7.000–14.000

aufgeschraubter Pokal


25. 4., 14 Uhr


140 Vierkantflasche mit Stadtansichten und dem Wappen des Johann Wolfgang Ignaz Freiherr von Neuhauss zu Greiffenfels Böhmen oder Nürnberg, um 1700 violettstichiges Glas, geschnitten; flacher Boden mit Abrissnarbe; kurzer Hals mit verwärmter Mündung; vierkantige Form mit abgerundeter Schulter, unter der Schulter umlaufend eine Jagdszene; auf den vier Wandungsflächen das Wappen des Johann Wolfgang Freiherr von Neuhauss zu Greiffenfels, die Ansicht des Regensburger Doms St. Peter vom Südwesten, die Burg und Stadt Donaustauff sowie Wörth an der Donau; H. 22,8 cm Provenienz 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien; Sammlung Prof. Dr. Dietmar Zoedler, Deutschland; 2007 Sotheby’s, London, Auktion am 21.11.2007, Nr. 7 Literatur abgebildet in: Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1990, Nr. 48, S. 76/77; vgl. Rainer Rückert, Die Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums München, Bd. II, München 1982, Abb. 607, Tf. XXIV, S. 183 ​EUR 10.000–20.000

weitere Ansicht


25. 4., 14 Uhr


141 Flasche mit den Vier Elementen Helmbachhütte bei Winterberg, Südböhmen, um 1680 farbloses Glas, geschnitten, geblänkt; über der Abrissnarbe eine geschnittene und geblänkte Sonnenblume, flacher Boden; viereckige Form mit abgeschrägten Ecken, runde Schulter, kurzer Hals und verwärmte Mündung; auf der Wandung die vier Elemente in Gestalt antiker Götter, auf den Schmalseiten die jeweils dazugehörigen Attribute, darunter die lateinischen Inschriften „TERRA“ (Ceres mit Füllhorn), „AQUA“ (Meeresgöttin Nereide), „AER“ (Äolus oder Zephir), „IGNIS“ (feuerspeiender Vulkan mit nacktem Mann); altes Sammlungsetikett „GW 65“; H. 23 cm Provenienz Sammlung Walther Gutwillinger, Stuttgart; 2000 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Kurt Pitroff, Böhmisches Glas im Panorama der Jahrhunderte, München 1987, Abb. 7 ​EUR 10.000–20.000

weitere Ansichten

Vorlage zu dieser Flasche waren vier Stiche von Jacob Matham (1571–1603), datiert 1608, nach Vorbildern seines Lehrers und Stiefvaters Hendrick Goltzius, die sich heute im Amsterdamer Reichsprintenkabinett befinden. Die Helmbachhütte auf der Herrschaft Winterberg, die zum fürstlichen Eggenberger Besitz gehörte, war die direkte Konkurrenz zu den Buquoyschen Hütten in Gratzen. Sie stand seit 1671 unter der Leitung des Hüttenmeisters Michael Müller (oder Müllner), dem man die Erfindung des schweren und reinen Kreideglases, des sogenannten Kristallglases zugeschrieben hatte (Olga Drahotová). Die Helmbachhütte scheint in den 1780er Jahren so viel Gewinn gebracht zu haben, dass Fürst Johann Christian Eggenberg Müller recht bedeutende Privilegien einräumte. Auch soll er „…das Rubin-Glas hier zum ersten eingeführt und fabriciert“ haben, wohl, um Goldrubinglasfäden in Schäften und Deckel herzustellen. Urkundlich belegt ist die Lieferung großer Mengen Glas an in- und ausländische Glashändler, die nicht nur nach Wien, sondern auch nach Moskau, Straßburg, Frankfurt/Main, Venedig und Amsterdam gingen. Besonders die Beziehungen zu niederländischen Händlern waren ausgeprägt, weil sie für die Lieferungen nach Spanien und Südamerika vorgesehen waren. Das Geschäft für diese Flasche wurde durch einen Jesuitenpater eingefädelt, der genaue Angaben über die Darstellungen der vier Elemente machte. Urkundlich ist belegt, dass die Helmbachhütte sowohl quantitativ als auch qualitativ in der Lage war, derartig große Aufträge auszuführen. Selbst nach dem Tode Michael Müllers im Jahr 1709 waren noch reiche Bestände vorhanden.


25. 4., 14 Uhr


142 Pokal mit dem Joanniter-Ordensstern Schlesien, um 1840 farbloses, leicht manganfarbenes Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; flacher Stand, die Unterseite des Bodens mit einem Kranz aus Oval- und Stablinsen dekoriert, der Rand facettiert; facettierter Balusterschaft zwischen Ringscheiben; facettierte Kuppa am Ansatz eingezogen, mit hochgeschliffenen Bögen dekoriert; frontseitig ein Wappen unter Fürstenkrone, hinter dem Wappen der Stern des Joanniter-Ordens, rundum eine Kette mit Ordensstern; rückseitig eine Rollwerk-Kartusche unter Fürstenkrone mit dem ligierten Monogramm: „FJHLM“; vergoldeter Lippenrand; H. 16 cm Provenienz 2009 Dr. Fischer, Zwiesel, Auktion 183, Nr. 83 ​EUR 1.500–3.000


143 Helmkanne Schlesien, um 1740 farbloses, leicht manganfarbenes Glas, geschliffen, geschnitten; rechteckiger Stand mit abgeschrägten Ecken, auf der Unterseite ein Olivschliffkranz, auf der Oberseite Rankendekor und schraffierte Felder; kurzer Schaft; facettierter, sich nach unten verjüngender Gefäßkörper mit ausgebauchtem Schnabelausguss, zwei geschliffene, horizontale Bänder, in der unteren Hälfte die Darstellung eines Kriegers und eines Reiters zwischen Ornamentfeldern, in der oberen Hälfte ein Pfeife rauchendes Paar bei Tisch zwischen Architekturteilen und einer Reiterszene; Ornamentbordüre unter der Lippe; angesetzter Henkel; H. 13,5 cm Provenienz 1989 Kunsthandel Reinhard Scholtissek, Schiederhausen ​EUR 2.500–5.000

25. 4., 14 Uhr


144 Becher mit dem Allianzwappen der Fürsten Schwarzenberg und Lobkowitz Böhmen oder Schlesien, um 1720–1730 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; ausgeschliffene Abrissnarbe am Boden; facettierte Wandung, umlaufender Kranz aus Ovallinsen; frontseitig das Allianzwappen der Fürsten Schwarzenberg und Lobkowitz unter Fürstenhut und Wappenmantel, von Lorbeerzweigen gerahmt; rückseitig ein hochovales Medaillon mit dem Spiegelmonogramm „CZ“ unter Fürstenhut, umrahmt von einer Zeltschabracke, darunter eine Blumenvase mit Lorbeerranken; seitlich Blumen- und Ornamentdekor; H. 9,7 cm ​EUR 2.500–5.000

145 Kleiner Becher mit Hasenjagd Schlesien, um 1760 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; Schliffblume auf der Unterseite des Bodens; facettierte Becherwandung, frontseitig die Darstellung eines Jägers auf Hasenjagd, umrahmt von Fiederranken; rückseitig zwei Hunde auf Hirschkuhjagd; seitlich je ein Korb mit Blumenstrauß; Lippenrand mit Vergoldungsresten; H. 8,5 cm ​EUR 1.500–3.000


146 Pokal mit dem Wappen der Grafen Fugger-Glött Nordböhmen, um 1730 Gravur: Schlesien, um 1730 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; flacher Stand mit Olivschliffkranz und Blattranke auf der Unterseite des Bodens; facettierter Balusterschaft mit Nodus und Ringscheiben; trichterförmige, facettierte Kuppa, frontseitig das Wappen der Grafen Fugger-Glött flankiert von zwei Löwen, unter Baldachin und über Schabracke; rückseitig eine aus Füllhörnern sowie Laub- und Bandelwerk gebildete Kartusche, darin die Inschrift: „CONSTANS ET SINCERA VIVAT AMICITIA / aufrichtig Beständig So lang ich Lebendig“; seitlich Fruchtkörbe; unter dem Lippenrand gefüllte Blütenkörbe, Draperien sowie Laub- und Bandelwerk; H. 19,6 cm Provenienz 1989 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 53; Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 3.500–7.000

Anton Ernst Graf Fugger (1681–1745), Herr zu Glött, Oberndorf und Hilgartsberg war von 1711–1745 kaiserlicher wirklicher Geheimer Rat und kaiserlicher Kämmerer. 1707 heiratete er Elisabeth Theresia Trautson Gräfin von Falkenstein (1687–1766).

25. 4., 14 Uhr


147 Pokal mit dem Wappen der Grafen Schaffgotsch wohl Jeremias Feister, Hermsdorfer Hütte, Schlesien, um 1715–1720 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit facettiertem Rand, auf der Unterseite ein Olivschliffkranz; kurzer facettierter Schaft mit Ringscheibe, die in den facettierten Unterteil der Kuppa übergeht; Kuppaansatz mit hochgeschliffener Bogenbordüre, die konische Wandung in acht vertikale Hoch- und Tiefschnittfelder unterteilt, frontseitig in einer Kartusche das Schaffgotsche Wappen mit der Devise: „Aucun tems / ne le change.“, rechts die Darstellung der Justitia, links Fortuna; rückseitig eine Schabracke mit Kriegsarmaturen; in den restlichen Feldern eine Schloss- und eine Jagdszene sowie Architekturstaffagen; Dreiecksborte unter der Lippe; H. 16 cm Provenienz 1985 Uwe Friedleben, Hannover Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. Nr. 167, S. 287 ​EUR 6.000–12.000

Im Jahr 1712 übernahm Jeremias Feister nach dem Tode Friedrich Winters die Hermsdorfer Hütte und führte dort Winters Werk der kombinierten Bearbeitung in Hoch- und Tiefschnitt weiter.

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25. 4., 14 Uhr


148 Flakon mit dem Wappen von Johann Georg Christian Fürst von Lobkowitz Schlesien, um 1740 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; runder Stand, facettierte Ringscheibe; beidseitig abgeflachter Gefäßkörper; langer, facettierter Hals; frontseitig das Wappen des Johann Georg Christian Fürst von Lobkowitz unter Fürstenhut und Wappenmantel, umrahmt von der Ordenskette des Goldenen Vlieses; rückseitig ein leeres, geschliffenes Medaillon; seitlich zwei hochgeschliffene Palmetten; Goldlinien am Mündungsrand und am Halsansatz; originaler, geschliffener Stöpsel mit rundem, flachgedrückten Knauf; H. 17,3 cm ​EUR 1.500–3.000

Johann Georg Christian Fürst von Lobkowitz (1688–1753) war österreichischer Generalfeldmarschall. Als Befehlshaber der kaiserlichen Armee in Italien wurde er 1732 Gouverneur von Sizilien und im Jahr 1739 zum Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies ernannt.

149 Paar Flakons Deutsch, 18. Jahrhundert farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht konische Wandung, facettierte Schulter, kurzer Hals; Kerbschliffkranz im unteren Bereich, frontseitig eine bekrönte Kartusche mit Wappen, umlaufende Ornamentbordüre; kegelförmiger Stöpsel mit rundem, abgeflachten Knauf; H. 13,6 cm und 13,7 cm ​EUR 1.500–3.000


150 Kleiner Deckelpokal Schlesien, um 1740 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit Schliffrosette und Dreiecksbordüre; facettierter Balusterschaft zwischen Ringscheiben; die dreipaßig ausgeformte Wandung auf zwei Seiten mit Früchtefestons mit Schabracken sowie Laub- und Bandelwerk dekoriert, die dritte Seite mit der Inschrift: „Wer schirrt sich umb den Neid und umb die Läster Zunge/ Wer Ehr und Rädlich lebt der denckt wie der Goldschmidt Junge“, dazwischen mit Steinelschliff verzierte Facetten; originaler Deckel mit Rankenwerk und facettiertem Knauf; Sammlungsetikett Nr. 13; H. 20,7 cm Provenienz 2000 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 117, Nr. 334; Sammlung Prof. Dr. Dietmar Zoedler, Deutschland; 2007 Sotheby’s, London, Auktion am 21.11.2007, Nr. 25 ​EUR 3.500–7.000

25. 4., 14 Uhr


151 Christian Gottfried Schneider (Warmbrunn 1710–1773 Warmbrunn) Pokal mit dem Reiterportrait Friedrichs des Großen von Preußen Warmbrunn, Schlesien, um 1745 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. vergoldet; flacher Stand, auf der Unterseite eine Rosette aus Ovallinsen, facettierter Rand mit Dreiecksbordüre; facettierter Balusterschaft zwischen Ringscheiben; eingezogener, facettierter Kuppaansatz; auf der Kuppa frontseitig das Reiterportrait Friedrichs des Großen von Preußen, umgeben von Kriegsarmaturen, darüber ein Schriftband mit Adler: „VIVAT FRIDERICUS BORUSSORIUM REX“; rückseitig das große preußische Wappen; seitlich je eine allegorische Figur des Friedens und der Gerechtigkeit; vergoldeter Lippenrand; H. 18,9 cm Provenienz Sammlung Prof. Dr. Dietmar Zoedler, Deutschland; 2007 Sotheby’s, London, Auktion am 21.11.2007, Nr. 28 Literatur abgebildet in: Dietmar Zoedler, Schlesisches Glas, Würzburg 1996, Abb. 52, S. 119 ​EUR 5.000–10.000

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25. 4., 14 Uhr


152 Ambrosiaschale mit dem Wappen der Grafen Hamilton Schlesien, um 1750 farbloses, leicht amethystfarbenes Glas, geschliffen, geschnitten, z. T. vergoldet; flacher Stand mit facettiertem Rand; gedrückter Nodus; eingezogener, facettierter Kuppaansatz, seitlich zwei Hochschliffpalmetten; ovale Kuppa mit zwei hochgeschliffenen, vergoldeten Palmetten, frontseitig das Wappen der Grafen Hamilton mit reicher Helmzier, flankiert von zwei Ziegenböcken; rückseitig eine kleine Landschaftsszene mit einem Schloss; seitlich Schabracken mit Rankenwerk und einer Fischer- bzw. Jagdszene; die Lippe hochgeschliffen und vergoldet; H. 14,5 cm Provenienz 1973 Arne Bruun Rasmussen, Kopenhagen, Auktion 294; Sammlung Curt Berndorff, Kopenhagen Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Abb. 231, S. 225; vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 183, S. 307 ​EUR 1.500–3.000

153 Ambrosiaschale Schlesien, um 1730 farbloses Glas, geschliffen, z. T. vergoldet; flacher Stand mit facettiertem Rand und Nodus; eingezogener Kuppaansatz; die ovale Kuppa rundum mit sechs hochgeschliffenen, unterschiedlich großen Barockpalmetten dekoriert; die Lippe hochgeschliffen und vergoldet; H. 15 cm Provenienz 1989 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 1.500–3.000


154 Pokal mit dem Portrait von Kaiser Karl VI. Schlesien, um 1725 farbloses, leicht amethystfarbenes Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; rechteckiger Stand mit abgeschrägten Ecken, Olivschliffkranz auf der Unterseite und Rankendekor auf der Oberseite; facettierter Balusterschaft und Nodus zwischen Ringscheiben; facettierte, konische Kuppa mit abgesetztem Lippenrand; frontseitig das bekrönte Portrait Kaiser Karls VI. zwischen gekreuzten Palmwedeln; rückseitig der bekrönte Doppeladler mit Reichsinsignien und Spiegelmonogramm: „CVI“, auf den Schmalseiten kalligraphische Ornamente; eine Facette im Bereich der Lippe beschädigt, beschliffen und neu graviert; H. 17,5 cm Provenienz 2004 Auktionsgalerie am Hofgarten, Hannelore Rothenbüchler, Bayreuth Literatur abgebildet in: Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Abb. 209, S. 213; vgl. Robert Schmidt, Die Gläser der Sammlung Mühsam, Berlin 1914, Tafel 19, Abb. 127 ​EUR 1.500–3.000

25. 4., 14 Uhr


155 Christian Gottfried Schneider (Warmbrunn 1710–1773 Warmbrunn) Deckelpokal mit der Allegorie auf die Freundschaft und dem Wappen der Freiherren von Canitz Warmbrunn, Schlesien, um 1740 farbloses, leicht manganfarbenes Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender Stand mit facettiertem Rand und Schliffrosette auf der Unterseite; facettierter Schaftring; Kuppaansatz mit hochgeschliffenen Ovallinsen; die konische Kuppa im unteren Teil durch drei Hochschliffpalmetten gegliedert, frontseitig eine Landschaft mit Schlössern, musizierenden Schäferpaaren und kleinen Ansichten französischer Parkanlagen, gerahmt von reichem Laub- und Bandelwerk; rückseitig unter einem Baldachin das Wappen der Freiherren von Canitz mit Helmzier und der Umschrift: „Treu im Hertzen / Redlich im gemüthe / aufrichtig in / der Freundschafft“; gewölbter Deckel mit Laub- und Bandelwerkbordüre, hochgeschliffener Zapfenknauf; kleine Bestoßung am Lippenrand; H. 21 cm Provenienz Sammlung Dr. Otto Dettmers, Bremen ​EUR 5.000–10.000

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25. 4., 14 Uhr


156 Christian Gottfried Schneider Werkstatt (Warmbrunn 1710–1773 Warmbrunn) Deckelpokal mit der Allegorie auf die Jagd Schlesien, um 1740–1750 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; flacher Stand mit facettiertem Rand; kurzer Schaft mit facettiertem Nodus; eingezogener Kuppaansatz mit hochgeschliffenen Rundbögen; auf der Wandung frontseitig eine Jagdszene mit galoppierenden Reitern auf Hirschjagd in einer idealisierten Landschaft aus Hügeln und Wäldern, darüber Diana; rückseitig eine Fischereiszene mit Anglern und Fischern an einem großen See, im Hintergrund sitzt Neptun auf einem Hügel; unter dem vergoldeten Lippenrand die Inschrift: „Auf auf zum Jagen, zum Voglern und Hetzen, zum Fischen und Jagen, mit Reisern und Netzen“; Deckel aus der Zeit, jedoch ursprünglich nicht dazugehörig, mit Schlifflinsenkranz und matt gravierter Bordüre dekoriert, vergoldeter Eichenknauf; H. 14 cm Provenienz 1985 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 36, Nr. 264 Literatur vgl. Robert Schmidt, Die Gläser der Sammlung Mühsam, Berlin 1926, Tafel 24, Abb. 171; vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Nr. 119 und 120 ​EUR 5.000–10.000

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25. 4., 14 Uhr


157 Christian Gottfried Schneider (Warmbrunn 1710–1773 Warmbrunn) Pokal mit der Allegorie auf die Kauffahrtei Warmbrunn, Schlesien, um 1750 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; flacher Stand mit mattierter Randborte und Olivschliffkranz auf der Unterseite; facettierter Balusterschaft mit hochgeschliffenen Rundbögen; eingezogener Kuppaansatz mit hochgeschliffenen Rundbögen; auf der Wandung frontseitig eine Hafenszene mit Handelsschiffen beim Anlegen und Ausladen vor einem venezianischen Palast; darüber die Inschrift: „Floreat Commertium“, umgeben von Rankenwerk und Fruchtgebinden; rückseitig ein Innenraum mit Spinnerei und Leinenweberei, darunter Bauern beim Flachsanbau, links sitzt Merkur auf einem Frachtgut, neben ihm eine kleine Kartusche mit der Bezeichnung „CIK“ um einen Anker, rechts sitzt Neptun auf einem Meeresungeheuer; seitlich je eine Hochschliffpalmette; vergoldeter Lippenrand; H. 19,5 cm Provenienz Sammlung V. Brauchitsch; 1983 Neumeister, München, Auktion am 14./15.9.1983, Nr. 217 Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Abb. 233, S. 226/227; vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 172, S. 290, 292 und 293 ​EUR 5.000–10.000

Die Vorlage für die Hafenszene sowohl auf diesem Glas als auch auf gleichartigen Pokalen in der Sammlung Rudolf von Strasser und Helfried Krug ist der Stich „Venezianische Hafenprospekte“ von Melchior Küsel nach Johann Wilhelm Baur von 1681. Die Rückseite bezieht sich auf den florierenden Leinenhandel in Schlesien, der gleichzeitig auch als Vertriebsstelle für das schlesische Glas diente. Während Böhmen eigene Handelswege und Händler hervorbrachte, war der schlesische Glashandel eher mit den Produkten der Leinenweberei verbunden.

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25. 4., 14 Uhr


158 Kleiner Deckelpokal mit den Vier Jahreszeiten Schlesien, datiert 1770 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; leicht ansteigender, nach unten umgeschlagener Stand mit umlaufender Lorbeerranke; gerades Schaftstück mit facettiertem Nodus; facettierter Kuppaansatz; die Kuppa umlaufend mit vier Jahreszeiten-Szenen dekoriert, jeweils durch Spruchbänder bezeichnet: „Frühling“ (Gartenszene mit Springbrunnen), „Sommer“ (Landschaftsszene mit galanter Dame), „Herbst“ (Bacchusszene) und „Winter“ (Schlittschuhläufer), in den Zwischenräumen feine Ranken und Architekturteile; auf einem Band unterhalb der Lippen datiert „1770“; Deckel mit Lorbeerranke und facettiertem Spitzknauf; H. 18 cm Provenienz 1993 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 3.500–7.000

Die ansteigende Standfläche, der glatte Schaft mit facettiertem Nodus, der gedrungen wirkende Deckel und die rundliche Kuppa deuten bereits die Übergangsphase vom Rokoko zu den klassizistischen Formen an. Die Gravur ist noch in der Art des Christian Gottfried Schneider, der 1773 verstorben ist. Seine Nachfolger arbeiteten noch eine Zeitlang nach seinen Vorlagen.

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25. 4., 14 Uhr


159 Deckelpokal mit Flakon im Deckel Schlesien, um 1740 farbloses, leicht amethystfarbenes Glas, geschliffen, geschnitten; vierpaßiger Stand mit Olivschliffkranz auf der Unterseite, Rankenbordüre auf der Oberseite; facettierter Balusterschaft mit Ringscheiben; die facettierte Kuppa mittig durch ein horizontales Band geteilt; die gesamte Wandung mit feinem Laub- und Bandelwerk, Masken, Früchten und Ornamenten überzogen, dazwischen kleine Szenen mit Reitern, Hirschen, Löwen, dem preußischen Adler und einem Herz auf einem Altar; unter der Lippe zwei kleine gegenüberliegende Portraits; dazupassender, facettierter Deckel, mit Laub- und Bandelwerk dekoriert, abnehmbarer facettierter Knauf mit Schraubgewinde; der hohle Deckel ist als Flakon zu verwenden; H. 23,5 cm Provenienz 1980 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Abb. 115 ​EUR 3.500–7.000

aufgeschraubter Deckel


25. 4., 14 Uhr


160 Deckelpokal mit dem preußischen Wappen Warmbrunn, Schlesien, um 1745 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, z. T. vergoldet; flacher Stand mit Dreiecksbordüre; facettierter Balusterschaft mit gedrücktem Nodus und Ringscheiben; facettierte Kuppa, frontseitig das bekrönte preußische Wappen auf Fürstenmantel, umgeben von der Kette des Schwarzen Adler-Ordens mit Kleinod, flankiert von zwei halbnackten Männern als Wappenhalter und Standartenträger, zu Füßen der Wappenhalter die Schrifttafeln mit der Devise „Gott“ und „mit uns“; rückseitig auf einer Konsole das ligierte Monogramm „FR“ und der preußische Adler, darüber ein Flammenaltar mit Herz und eingeschriebener „3“, das Auge Gottes im Strahlenkranz sowie die Inschrift: „Was Gott und dem König treu“, seitlich Waffentrophäen und Fahnen mit „FR“; vergoldeter Lippenrand; Deckel mit Rankendekor, Goldlinie und facettiertem, vergoldeten Knauf; H. 26,5 cm Provenienz 1995 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rainer Rückert, Glassammlung des Bayerischen Nationalmuseums, München 1982, Abb. 783, S. 262 und Tafel XXVI, S. 236 ​EUR 10.000–20.000

Abrollung


25. 4., 14 Uhr


161 Becher mit dem Wappen des Abtes von Stift Welehrad in Mähren Schlesien oder Böhmen, um 1770 farbloses Glas, geschliffen, polychromer Emailfarbendekor, z. T. vergoldet; facettierte Wandung, frontseitig das Wappen des Stiftes Welehrad in Mähren mit dem gekrönten Adler Mährens, dem Wappen des Erzbistums Olmütz, dem Patriarchenkreuz Ungarns und dem Löwen Böhmens, im Zentrum ein Schild mit den Buchstaben „MORS“ (Devise des Hl. Bernhard von Clairvaux); Blattrankendekor; vergoldete Lippe; Etikett Slg. Mahler und Ausstellungsetikett des Corning Museums Nr. 186; H. 8 cm Provenienz Sammlung Josef Mahler, Wien; 1994 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Ausstellung Corning Museum, New York Literatur vgl. Gregor Wolný, Topographie der Markgrafschaft Mähren, Bd. IV, Hradischer Kreis, Brünn 1838, S. 441 ​EUR 1.500–3.000

Das berühmte Kloster Welehrad wurde von Markgraf Wladislaw von Mähren um 1202 gegründet. Das Kloster erfreute sich großer Schenkungen und gehörte bis zur Aufhebung 1784 durch Kaiser Josef II. zu den reichsten und bedeutendsten Klöstern Mährens.


162 Becher mit dem Wappen der Familie Fuchs von Grünfeld Schlesien, um 1758–1760 farbloses Glas, geschliffen, polychromer Emailfarbendekor, z. T. vergoldet; Bodenkugel; facettierte Wandung, frontseitig das viergeteilte Wappen der Familie Fuchs von Grünfeld in einer bekrönten Kartusche, darüber drei kleine Wappen; vergoldete Lippe; H. 9 cm Provenienz 1985 Uwe Friedleben, Hannover ​EUR 1.500–3.000

Das Wappen wurde 1758 an Johann Carl Fuchs, Obereinnehmer in Senftenegg (Böhmen) und 1760 an seine älteren Brüder Johann Anton und Johann Ambros jeweils mit dem Prädikat „von Grünfeld“ verliehen. (Karl Friedrich von Frank, Standeserhebungen und Gnadenakte, Bd. 2, Senftenegg 1970, S. 52)

25. 4., 14 Uhr


163 Zwischengoldbecher mit dem Wappen des Freiherrn Pichelmayr von Pichelsdorf Böhmen, um 1720 farbloses Glas, geschliffen, radierte Gold- und Silberfolie; im Boden ein Zwischengoldmedaillon mit Blüten und Früchten auf rotem Grund; facettierte Außenwandung; am inneren Becher auf der Außenseite das Doppelwappen des Freiherrn Pichelmayr von Pichelsdorf und seiner Gemahlin, umgeben von einer bekrönten Kartusche; rückseitig Früchtedekor; die gesamte Wandung mit Rankenwerk und Blumen dekoriert; Akanthusfriese in Silberfolie; H. 8,2 cm Provenienz 1986 wohl Uwe Friedleben, Hannover ​EUR 1.500–3.000

164 Zwischengoldbecher mit Tischgesellschaft Böhmen, um 1730 farbloses Glas, geschliffen, radierte Gold- und Silberfolie; eingesetztes Bodenmedaillon mit Blume in Silberfolie; facettierte Außenwandung; am inneren Becher auf der Außenseite die umlaufende Darstellung einer munteren Tischgesellschaft, Akanthusfries in Silber; im originalen Lederetui; H. 9 cm Provenienz 1974 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg ​EUR 2.000–4.000


165 Zwischengoldpokal mit Wildgansjagd Böhmen, um 1730 farbloses Glas, geschliffen, radierte Goldfolie; leicht ansteigender Stand, auf der Unterseite ein Linsenschliffkranz; Balusterschaft und Kuppa facettiert geschliffen; Kuppaansatz mit Akanthusblattfries, am inneren Becher auf der Außenseite umlaufend die Darstellung einer Wildgansjagd mit Pferd und Hunden; Rankenbordüren; Sammleretikett; H. 17,1 cm Provenienz Sammlung Louis de Rothschild; 1974 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Brigitte Klesse/Hans Mayr, Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock, Slg. Ernesto Wolf, Wien 1987, Abb. 211 ​EUR 2.500–5.000

Die sehr feine Goldradierung und die vielen Details der lebendig wirkenden Szene – sowohl bei der Reiterfigur als auch bei den auffliegenden Wildgänsen – und die reiche Ornamentik heben dieses Glas aus den vielen zeitgenössischen Arbeiten hervor. 25. 4., 14 Uhr


Johann Georg Bühler Johann Georg Bühler, der eigentlich als Zinngießer tätig war, entdeckte kurz nach 1800 die Kunst der alten Glasmalerei wieder für sich. Er verwendete Silbergelb und polychrome Transparentemailfarben bei der Tafelglasmalerei und der Dekoration von Hohlgläsern, welche er meist mit Wappen und Inschriften verzierte. Seine konischen und zylindrischen Becher erinnern mit ihren Dekors an die emailbemalten Becher und Humpen des 17. und 18. Jahrhunderts. Auch seine Zeitgenossen empfanden, dass seine Werke, in Anbetracht der Schönheit und Dauerhaftigkeit der Farben, der alten Glaskunst um nichts nachstanden.

166 Johann Georg Bühler (Bad Urach 1761–1823 Bad Urach) Wappenglas Württemberg, um 1790 farbloses Glas, geblänkt, polychrome Transparentmalerei; leicht konische Wandung, frontseitig in einer bekrönten Kartusche ein Wappen mit der Darstellung der Justitia, geblänkte und bemalte Bordüre mit Girlanden und Blumen unter der Lippe; H. 12,3 cm ​EUR 3.500–7.000


25. 4., 14 Uhr


167 Zwischengoldbecher mit Jagdszenen Böhmen, um 1730 farbloses Glas, geschliffen, radierte Gold- und Silberfolie, bemalt; eingesetztes Bodenmedaillon mit einem Treiber mit Speer und Horn; facettierte Außenwandung; der innere Becher auf der Außenseite umlaufend mit der Darstellung einer Hirschjagd in radierter, mit Lackfarben bunt bemalter Silberfolie; Akanthus- bzw. Bogenfries; H. 9,4 cm Provenienz 1976 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Abb. 364, S. 315; vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 302, S. 455 ​EUR 1.500–3.000

168 Marmorbecher in Zwischengoldtechnik Böhmen, um 1730–1740 farbloses Glas, geschliffen, Zwischengoldfolie, marmorierte Lackbemalung; flacher Boden mit geschliffenem Stern; facettierte Außenwandung; der innere Becher auf der Außenseite vergoldet und marmoriert; H. 7,5 cm Provenienz 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Robert Schmidt, Die Gläser der Sammlung Mühsam, Berlin 1914, Nr. 249, S. 60; vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 281/282, S. 442 ​EUR 1.500–3.000


169 Marmorierter Becher mit Goldradierung Dresden, um 1720 farbloses Glas, radierte Zwischengoldfolie, marmorierte Lackbemalung; abgeflachter Boden; eiförmige Wandung; der innere Becher auf der Außenseite vergoldet und marmoriert, mit Schmetterling und Lambrequinborte dekoriert; H. 6,2 cm Provenienz 1990 Leo Spik, Berlin, 531. Auktion, Nr. 1418 Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Nr. 345, S. 307; vgl. Brigitte Klesse, Glas, Kunstgewerbemuseum Köln, Köln 1973, Abb. 438, S. 206 ​EUR 2.500–5.000

170 Marmorierter Becher mit Goldradierung Dresden, um 1720 farbloses Glas, radierte Zwischengoldfolie, marmorierte Lackbemalung; abgeflachter Boden; eiförmige Wandung; der innere Becher auf der Außenseite vergoldet und marmoriert, Darstellung eines Kaufmannes oder Geldboten, der einen Sack über der Schulter trägt mit der Aufschrift: „10000“; Lambrequinschabracke; Kittfuge und kleine Anschlagstelle am Lippenrand, Zwischenlackdekor craqueliert; H. 5,8 cm Provenienz 1995 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Brigitte Klesse/Axel von Saldern, 500 Jahre Glaskunst, Slg. Biemann, Rastatt 1979, Nr. 156, S. 216 ​EUR 2.500–5.000 25. 4., 14 Uhr


171 Johann Joseph Mildner (Kaltenberg 1765–1808 Gutenbrunn) Becher mit dem Schwemmhaus Stift Gutenbrunn, um 1790 farbloses Glas, geschnitten, radierte Zwischengold- und Silberfolie; Boden mit eingesetztem Doppelmedaillon, außenseitig ein Goldstern auf Silbergrund, darüber die Inschrift: „Stift“, innen die Ansicht des Schwemmhaus Stiftes; auf der Wandung frontseitig ein eingesetztes Medaillon mit dem Wappen der Fürnbergs, gerahmt von einem Kranz aus Kerbschlifflinsen; Bordüren mit stilisierten Immortellen; H. 11,3 cm Provenienz österreichische Privatsammlung; 2002 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur Hugh Tait, Five Thousand Years of Glass, British Museum, London 1991, Abb. 237 ​EUR 8.000–16.000

Das von Joseph Edler von Fürnberg im Jahre 1788 errichtete Gebäude wurde von einer Verwalterin betreut und diente dienstlich anwesenden Waldamtsbeamten, Schwemmmeistern und Jägern als Logis.

Bodeninnenseite


25. 4., 14 Uhr


172 Johann Joseph Mildner (Kaltenberg 1765–1808 Gutenbrunn) Becher mit Monogramm „MT“ Gutenbrunn, um 1801 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, radierte Zwischengold- und Silberfolie; Unterseite des Bodens mit Linse mit Kerbschliffkranz; auf der Wandung frontseitig ein eingesetztes Medaillon mit dem Monogramm „MT“ umgeben von einem Lorbeerkranz auf rotem Lackgrund; auf der Innenseite des Medaillons die Inschrift, Signatur und Datierung in Silberfolie: „unter Lachen, unter Küssen / Möchte ich Dich recht glücklich wissen. /Imer möge das geschehn, /woran Du wirst Freude sehn. / Mildner fec. / 1801“; Bordüren aus Oliv- und Kerbschlifflinsen sowie stilisierten Immortellen; H. 10,5 cm Provenienz 2001 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, München 1989, Abb. 248, S. 348 vgl. Ignaz Schlosser, Das Alte Glas, Braunschweig 1965, Abb. XIII, S. 296 ​EUR 6.000–12.000


173 Johann Joseph Mildner (Kaltenberg 1765–1808 Gutenbrunn) Becher mit dem Portrait von Johann Josef von Pelser Gutenbrunn, datiert 1789 farbloses Glas, geschnitten, radierte Zwischengoldfolie, z. T. bemalt; frontseitig ein Medaillon mit dem farbig gemalten Brustbild des Johann Josef von Pelser in zeitgenössischer Tracht, gerahmt von feinen Blattkränzen in Gold auf rotem Grund; auf der Rückseite des Medaillons die Inschrift, Signatur und Datierung auf Goldfolie: „Verfertiget / zu Gutenbrunn / in Fürnbergschen grossen / Weinspergwald, den 17. October 1789, von Mildner“, umlaufender Schliffkranz; Zwischengoldreife mit Blattkranz auf rotem Grund; doppelter Fußring erneuert; H. 12,3 cm Provenienz 1985 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 36 Literatur vgl. Sabine Baumgärtner, Portraitgläser, München 1981, Abb. 148, S. 111 ​EUR 12.000–24.000

Johann Josef von Pelser war der Neffe des Josef Weber Edler von Fürnberg, in dessen Dienst Johann Josef Mildner stand. 25. 4., 14 Uhr


174 Johann Sigismund Menzel (Schlesien um 1745–1810 Warmbrunn) Pokal mit dem Silhouettenportrait eines Jünglings Warmbrunn/Schlesien, um 1800 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, radierte Zwischengoldfolie; quadratischer Fuß mit Schliffrosette auf der Unterseite; runder Stand; facettierter Schaft in die Kuppa übergehend; frontseitig ein Zwischengoldmedaillon mit der Silhouette eines Jünglings; Blumendekor; Kugelfries; H. 14 cm Provenienz 1991 Dr. Fischer, Heilbronn, Auktion 64, Nr. 2079; Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur Sabine Baumgärtner, Portraitgläser, München 1981, Abb. 164, S. 119 ​EUR 3.500–7.000


175 Johann Joseph Mildner (Kaltenberg 1765–1808 Gutenbrunn) Becher mit dem Silhouettenportrait von Kaiser Franz I. Gutenbrunn, datiert 1793 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, radierte Zwischengoldfolie; Bordüre aus Oliven- und Kerbschlifflinsen über dem Boden; frontseitig ein eingesetztes Medaillon mit dem Silhouettenportrait von Kaiser Franz I. von Österreich als „RömischDeutscher Kaiser Franz II.“ auf Silberfolie, darüber die Inschrift: „Franciscus II.“, umrahmt von einer goldradierten Bordüre auf rotem Grund; auf der Rückseite des Medaillons signiert und datiert: „Verfertiget / zu Gutenbrunn / im fürnbergischen großen / Weinspergwald / 1793 / Mildner“; Olivschliffbordüre mit stilisierten Immortellen unter der Lippe; altes Etikett der Sammlung Vecht Nr. 188, altes Ausstellungsetikett; H. 11 cm Provenienz 1936 Dorotheum, Wien, 439. Auktion, Nachlassauktion, Nr. 568; Sammlung Vecht, Amsterdam; deutscher Privatbesitz; 2001 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Gustav E. Pazaurek/Eugen v. Philippovich, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, Braunschweig 1976, Abb. 300, S. 316; vgl. Sabine Baumgärtner, Portraitgläser, München 1981, Abb. 140, S. 109 und Abb. 150, S. 112 ​EUR 8.000–16.000

25. 4., 14 Uhr


Johann Sigismund Menzel Als Stein-und Wappenschneider, Silhouetteur und erfahrener Glasschneider war Johann Sigismund Menzel wohl der erste Glaskünstler, der die Technik einsetzbarer Zwischengoldmedaillons ausführte. Ganz der Mode seiner Zeit entsprechend benützte er die Silhouettenradierung als Stilmittel in seinen Glasarbeiten. Meist verzierte Menzel seine Gläser, dem damaligen Zeitgeschmack folgend, im Stil der „Louis-Seize“-Ornamentik. Diese zeichnet sich durch zierliche, lockere Umrahmungen aus Perlrändern mit Schleifen, Blüten- oder Fruchtgehängen aus. Ein erheblicher Teil seiner Medaillongläser waren Auftragsarbeiten des Preußischen Königshauses, welche oft als kostbare Geschenke Verwendung gefunden haben.

176 Johann Sigismund Menzel (Schlesien um 1745–1810 Warmbrunn) Deckelpokal mit zwei Silhouettenportraits Warmbrunn, Schlesien, um 1795 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, z. T. Goldmalerei, radierte Zwischengoldfolie; quadratischer Fuß mit tief eingedrückter, gemodelter Sternrosette; achtkantiger Schaft; Ringscheibe und Kuppaansatz mit Wabenschliff; eiförmige Kuppa mit zwei vertieft eingepassten Einsatzmedaillons mit den Silhouetten eines älteren Ehepaares auf Goldgrund, von Masche und Blumengirlanden gerahmt; vergoldeter Kugelfries; ansteigender, facettierter Deckel mit vergoldetem Abschluss; H. 16,5 cm Provenienz Wiener Privatsammlung; 2003 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Sabine Baumgärtner, Portraitgläser, München 1981, Abb. 155 und 157, S. 115/116; vgl. Rudolf von Strasser, Licht und Farbe, Wien 2002, Abb. 305, S. 458/459 ​EUR 7.000–14.000


Vorderseite

RĂźckseite

25. 4., 14 Uhr


177 Johann Sigismund Menzel (Schlesien um 1745–1810 Warmbrunn) Deckelpokal mit dem Silhouettenportrait von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen Warmbrunn/Schlesien, um 1790–1795 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt, z. T. Goldmalerei, radierte Zwischengoldfolie; quadratischer Plinthenfuß mit Rosette auf der Unterseite; Ringscheibe und Kuppaansatz mit Wabenschliff; frontseitig ein eingesetztes Medaillon mit dem Silhouettenportrait König Friedrich Wilhelms III. von Preußen auf Goldgrund, am Ärmelansatz der Ordensstern des Schwarzen Adler-Ordens, von geblänktem Kugelfries, Masche und Blumengirlanden gerahmt; vergoldeter Kugelfries unter der Lippe; ansteigender, facettierter Deckel mit vergoldetem Abschluss; H. 25,5 cm Provenienz 1979 Kunsthandel Heide Hübner, Würzburg Literatur vgl. Gustav E. Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, Leipzig 1923, Abb. 277, S. 314; vgl. Sabine Baumgärtner, Portraitgläser, München 1981, Abb. 165, S. 119 ​EUR 10.000–20.000


25. 4., 14 Uhr


178 Paar Ranftbecher mit Hirschen Böhmen, um 1820 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; geschlägelter Ranft; frontseitig je eine Hirschdarstellung in einer Landschaft; rückseitig ein adeliges Wappen mit geflügeltem Fantasietier, Schlangen und Pfeilen; Blattbordüren; facettierte Lippe; Lippenrand minimal restauriert; H. 11,3 cm und 15 cm Provenienz wohl Sammlung Ruhmann, Wien; 1990 Kunsthandel Kratschmann, Wien („Springender Hirsch“); 1992 Dorotheum, Wien, Auktion 1661, Nr. 168 („Stehender Hirsch“) ​EUR 3.000–6.000 Rückseite


179 Franz Hansel (Pihlerbaustellen 1802–1883 Pihlerbaustellen) Glasbild mit Pferd und Reiter Rodowitz bei Haida, um 1835 farbloses Glas, rückseitig geschnitten; rechteckige Platte mit der Darstellung eines gesattelten Pferdes auf Landschaftssockel, der vor ihm stehende Reiter hält seine Zügel; anschließend mit Quecksilber verspiegelt; rechts unten signiert: „F. Hansel“; schwarzer Originalrahmen; 20 × 13 cm (ohne Rahmen) Provenienz 1993 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Paul von Lichtenberg, Glasgravuren des Biedermeier, Regensburg 2004, Abb. 255, S. 244/245 ​EUR 1.500–3.000

Franz Hansel war ein vielseitig begabter Graveur. Er hat vor allem Scheiben mit Jagd-, Pferde- und Reitermotiven geschnitten, die dann in Graf Kinskys Spiegelfabrik in Bürgstein verspiegelt wurden. Seine Ausbildung liegt im Dunkeln, doch um 1823 gab es bereits drei gravierte Portraits seines Grundherrn Graf Kinsky. Signierte Arbeiten gibt es nur im Frühwerk seines Schaffens. Nach seiner Rückkehr aus Frankreich, wo er eine Zeit lang gearbeitet hatte, dürfte er nicht mehr signiert haben, weil die Glashändler nur unsignierte Ware handeln wollten. 25. 4., 14 Uhr


180 Becher mit dem Wappen von Emanuel Graf Waldstein-Wartenburg Nordböhmen, um 1820 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten, geblänkt; Bodenkugel mit Strahlenkranz; frontseitig ein Medaillon mit dem Wappen des Grafen Waldstein-Wartenberg, von einer Steinelschliffbordüre und einem hochgeschliffenen Wellenband gerahmt; rückseitig ein Früchte- und Blumenkorb; rundum feines Rankenwerk, Architekturteile und kleine Kugelungen; H. 8,3 cm Provenienz ehemals Sammlung Beck: österreichische Privatsammlung; 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Paul von Lichtenberg, Glasgravuren des Biedermeier, Regensburg 2004, Abb. 298, S. 270 ​EUR 3.500–7.000


181 Becher mit reitendem Kosaken Nordböhmen, datiert 1816 farbloses Glas, geschliffen, geschnitten; Bodenschliffstern; der untere Wandungsbereich mit Schliffrillen und einer querovalen Linsenbordüre mit Ranken dekoriert; frontseitig die Darstellung eines reitenden Kosaken; rückseitig ein mit Ranken umrahmtes Ovalmedaillon; seitlich Podeste aus Steinelschliff mit Deckelvasen, eine Sonne im Podestsockel und feines Rankenwerk; von fremder Hand geschnittenes ligiertes Monogramm „A.M.“ und die Jahreszahl „1816“; H. 12 cm Provenienz 1993 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien ​EUR 3.500–7.000

Kuglergraveurbecher wie dieser hier zählen zu den ausgefallendsten Glasgegenständen der Biedermeierzeit. Im Gegensatz zu den üblichen Gewohnheiten, bei denen Schliff und Gravur von jeweils verschiedenen Handwerkern ausgeführt wurden, wird bei dieser Form von Dekoration beides von einer Person ausgeführt. Nur die Besten und Geschicktesten auf beiden Gebieten konnten sich an diese schwere Art der Dekoration wagen. 25. 4., 14 Uhr


182 Franz Gottstein (Arbesbach 1771–1840 Gutenbrunn) Becher mit ruhendem Hirsch Gutenbrunn, um 1820–1830 farbloses, dickwandiges Glas, geschliffen, geschnitten; Bodenkugel; frontseitig ein Medaillon mit der Darstellung eines ruhenden Hirsches unter einem Baum in einer detailreichen Landschaft, von einem Lorbeerkranz umrahmt; rückseitig das Monogramm „F.K.“ mit Eichenlaub; facettierte Lippe mit Goldlinie; H. 13,5 cm Provenienz österreichische Privatsammlung; 1988 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Paul von Lichtenberg, Glasgravuren des Biedermeier, Regensburg 2004, Abb. 211, S. 215 ​EUR 7.000–14.000

Franz Paul Gottstein zählte zu den besten Glasschneidern seiner Zeit und arbeitete in der Glasfabrik in Gutenbrunn, in der auch schon Johann Joseph Mildner tätig war. Als Vorlage für diese Darstellung diente eine Radierung aus „Ridingers jagdtbare Thiere“ mit dem Untertitel: „Genaue und richtige Vorstellung des wundersamsten Hirsch sowohl als anderer besonderlicher Thiere, welche von großen Herren selbst gejagt, geschossen, lebendig gefangen oder gehalten worden. Auf hohen Auftrag und zum Vergnügen aller Freunde und Liebhaber der in der Natur sich zeigenden Seltenheiten gesammelt und verfertigt von Johann Elias Ridinger, Mahler und Kupferstecher, auch der Academie Director in Augspurg 1765“.


183 Johann Joseph Mildner (Kaltenberg 1765–1808 Gutenbrunn) Becher mit Monogramm „ER“ Gutenbrunn, um 1800 farbloses Glas, geschliffen, Diamantriss; Bodenkugel in Olivschliffkranz; Lanzettfries am unteren Becherrand; frontseitig das Monogramm „ER“ in einem Blütenkranz, über die gesamte Wandung verstreute Immortellen in Diamantriss; unter der Lippe ein Wellenband und Blumengirlanden; H. 10,7 cm Provenienz österreichische Privatsammlung; 1992 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Julius Schlosser, Das Alte Glas, Braunschweig 1956, Abb. 250, S. 302; vgl. Glasgalerie Michael Kovacek, Glas aus fünf Jahrhunderten, Wien 1990, Abb. Nr. 61, S. 96/97 ​EUR 7.000–14.000 Becher mit Diamantriss begegnen uns ab dem Jahre 1797. Nur mit Diamantriss dekorierte Becher sind jedoch sehr selten, zeigen aber die vielseitige Begabung Johann Joseph Mildners.

25. 4., 14 Uhr


Dominik Biemann Dominik Biemann erwies sich bereits sehr früh als äußerst begabter Glasschneider. Er lernte bei Johann Anton Pohl (geb. 1795) und später bei dessen Onkel Franz Pohl (1764–1834), dem berühmten Glas-, Stein- und Petschaftsschneider. 1826 besuchte er die Prager Kunstakademie, wo er sich dem Zeichenstudium widmete. Bereits ein Jahr später ließ er sich als freischaffender Künstler in Prag nieder. Bei seiner Arbeit als Portraitist kam ihm sein großes Talent entgegen, die charakteristischen Züge eines Gesichtes zu erfassen und die Persönlichkeit der Dargestellten lebhaft wiederzugeben. Seine Arbeiten stechen durch den Eindruck der Mehrdimensionalität hervor. Durch die Technik des mattbelassenen Tiefschnitts erscheinen Licht und Schatten präzise herausmodelliert und lassen so eine unmittelbare Körperlichkeit entstehen.

184 Dominik Biemann (Neuwelt-Harrachsdorf 1800–1857 Eger) Bildnisplakette mit dem Portrait von Ignaz Graf Gyulai Böhmen, um 1827–1830 farbloses Glas, geschnitten; rechteckige Platte mit einem tiefgeschnittenen Portrait von Ignaz Graf Gyulai in ungarischer Uniform, darunter die Inschrift: „IGNAZ GRAF GYULAI“; am Rand des Portraits über den Buchstaben „GY“ monogrammiert: „B“; originaler mit Ebenholz furnierter Rahmen; 12,9 × 8,9 × 0,5 cm Provenienz Privatbesitz Steiermark; 1999 Wiener Kunstauktionen, 24. Auktion, Nr. 525 Literatur vgl. Rudolf von Strasser/Walter Spiegl, Dekoriertes Glas, München 1989, Abb. 147, S. 142–146 ​EUR 25.000–50.000

Vorlage für diese Tafel war eine Portraitlithographie von Anton Gareis (1793–1863), die 1825 als Titelbild von Ritterbergs historischem Militär-Almanach des 16., 17., 18. und 19. Jahrhunderts in Prag erschien. Ignaz Graf Gyulai von Maros-Németh und Nadaska (1763–1831) begann seine militärische Laufbahn im Regiment seines Vaters und machte rasch Karriere. 1806 wurde er von Kaiser Franz zum Banus von Kroatien, Dalmatien und Slawonien ernannt, 1823 erhielt er das Generalkommando in Böhmen, später in Wien. 1830 wurde er zum Präsidenten des Hofkriegsrates ernannt. Er wurde wegen seiner großen militärischen Tapferkeit mit dem Kommandokreuz des Maria Theresien-Ordens, dem Großkreuz des Leopold-Ordens, dem Großkreuz des St. Stephan-Ordens und dem Orden vom Goldenen Vließ ausgezeichnet (Constantin von Wurzbach, Biographisches Lexikon, Wien 1860).


25. 4., 14 Uhr


185 Gottlob Samuel Mohn (Weißenfels 1789–1825 Wien) Becher mit der Ansicht des Fallensteins bei Mariazell Wien, datiert 1814 farbloses Glas, polychrome Transparentmalerei, z. T. vergoldet; zylindrische Form, frontseitig ein rechteckiges Bildfeld mit der Ansicht des Fallensteins bei Mariazell; rechts unten signiert und datiert: „G. Mohn Wien.1814“, links unten die Kontersignatur: „A.H.p“ für August Heinrich; facettierter, gelb gebeizter Lippenrand; H. 9,4 cm Provenienz Wiener Privatsammlung; 1996 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Paul von Lichtenberg, Mohn & Kothgasser. Transparent bemaltes Biedermeierglas, München 2009, Abb. 120, S. 220 ​EUR 5.000–10.000


186 Gottlob Samuel Mohn (Weißenfels 1789–1825 Wien) Becher mit der Katholischen Kirche in Dresden Dresden, datiert 1809 farbloses Glas, polychrome Transparentmalerei; zylindrische Form, frontseitig ein großes rechteckiges Bildfeld mit der Ansicht der Katholischen Kirche in Dresden, im Vordergrund ein Reiter und Spaziergänger, darunter die Inschrift: „Die Katholische Kirche in Dresden mit dem Schloss“; rechts unten signiert und datiert: „Mohn, f. 1809“; rückseitig eine Fliege; facettierte Lippe mit Lorbeerblattbordüre; zwei übereinander geklebte alte Sammleretiketten; H. 10,1 cm Literatur vgl. Gustav E. Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, Leipzig 1923, Abb. 156, S. 175 ​EUR 8.000–16.000

25. 4., 14 Uhr


187 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher mit vierblättrigem Kleeblatt Wien, um 1825 farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold-und Transparentmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; frontseitig die Darstellung eines vierblättrigen Kleeblattes, auf den Blättern die Inschrift: „Gesundheit / verlängere / Dein / Leben“; Ornamentbordüren in Goldmalerei auf gelb gebeiztem Grund; vergoldete Lippe; H. 11,1 cm Literatur vgl. Paul von Lichtenberg, Mohn & Kothgasser. Transparent bemaltes Biedermeierglas, München 2009, Abb. 355/356, S. 444/445 ​EUR 3.500–7.000


188 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Thermometer mit Réaumur-Skala Wien, um 1820 farbloses Glas, Emailfarben, Schwarzlotmalerei, Metallfassung; in der Mitte auf weißem Grund in Schwarzlot die 80-teilige Skala von Réaumur mit Gefrier- („Eis pct“) und Siedepunkt („Sied punct“); Halbbogenbordüre mit Akanthusblättern und Goldornamenten; gläsernes Anzeigerohr, mit Metall montiert; seitlich zwei Befestigungen; 32,2 × 9,3 cm Provenienz aus dem Besitz des Enkel des Künstlers; Sammlung Franz Ruhmann; Sammlung Dr. Karl Ruhmann; Kunsthandel Kratschmann, Wien Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Die Einschreibebüchlein des Wiener Glas- und Porzellanmalers Anton Kothgasser, Karlsruhe 1977, Bd. 2, S. 194 ​EUR 5.000–10.000

25. 4., 14 Uhr


189 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher mit der Ansicht von Triest farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Transparentmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; frontseitig die Ansicht der Stadt Triest, darunter ein gelb gebeiztes Schriftfeld mit der Bezeichnung „Trieste“; Ornamentbordüren in Goldmalerei auf gelb gebeiztem Grund; vergoldete Lippe; H. 12,3 cm ​EUR 7.000–14.000


190 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher „Geburt der Schönheit“ farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Transparentmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; frontseitig die Darstellung eines einer Rose entspringenden Mädchens, umrahmt von der Ewigkeitsschlange; Ornamentbordüren in Goldmalerei auf gelb gebeiztem Grund; vergoldete Lippe; H. 11 cm Literatur vgl. Gustav E. Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, Leipzig 1976, Abb. 192, S. 203 ​EUR 10.000–20.000 25. 4., 14 Uhr


191 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher „Hahn und Henne“ Wien, um 1820 farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Transparentmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; frontseitig ein rechteckiges, gerahmtes Bildfeld mit der Darstellung eines Hahnes und einer körnerpickenden Henne vor einem Hühnerstall, darunter ein gelb gebeiztes Feld mit der Inschrift: „Ich meine es herzlich gut mit Dir“; Ornamentbordüren in Goldmalerei auf gelb gebeiztem Grund; vergoldete Lippe; H. 11 cm Provenienz wohl Sammlung Ruhmann, Wien; 1977 Kunsthandel Kratschmann, Wien Literatur vgl. Brigitte Klesse, Glassammlung Helfried Krug, Bd. I, München 1965, Abb. 388, S. 333; vgl. Rudolf von Strasser, Die Einschreibebüchlein des Wiener Glas- und Porzellanmalers Anton Kothgasser, Karlsruhe 1977, Abb. 32, S. 49; vgl. Paul von Lichtenberg, Mohn & Kothgasser, München 2009, Abb. 334/335, S. 426–428 ​EUR 5.000–10.000


192 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher mit Tarockkarten Wien, datiert 1822 farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Emailmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; umlaufende Darstellung von gefächerten Spielkarten: Bub, Dame, König und Ass in Herz, Pik-, Karo- und Kreuzass sowie Trullkarten; Herzass mit zweifacher Signatur und Datierung: „Anton Kothgasser in Wien 1822“, darunter die Inschrift: „Nach belieben jeden Abend davon zu wählen“; Ornamentbordüre in Goldmalerei auf gelb gebeiztem Grund; vergoldete Lippe; H. 12 cm Provenienz Sammlung Josef Mahler, New York; 1994 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Die Einschreibebüchlein des Wiener Glas- und Porzellanmalers Anton Kothgasser, Karlsruhe 1977, Abb. 23, S. 37; vgl. Paul von Lichtenberg, Mohn & Kothgasser. Transparent bemaltes Biedermeierglas, München 2009, Abb. 299, S. 393–396 ​EUR 10.000–20.000

25. 4., 14 Uhr


193 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Freundschaftsbecher Wien, um 1815–1820 farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Transparentmalerei; gelb gebeizter Bodenschliffstern; der untere Wandungsbereich gelb gebeizt, darüber drei Zweige von Rosen, Stiefmütterchen und Immortellen, dazwischen die Inschrift: „Unsere Freundschaft / Es blühe / Ewig“; Ornamentbordüre in Goldmalerei auf gelb gebeiztem Grund; vergoldete Lippe; H. 10,2 cm Provenienz Sammlung Josef Mahler, New York Ausstellung Corning Museum of Glass, New York ​EUR 3.500–7.000


194 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher mit dem Wiener Stephansdom Wien, um 1820 farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Transparentmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; frontseitig ein rechteckiges, gerahmtes Bildfeld mit der Ansicht des Stephansdomes in Wien mit Kutsche, Reiter und Figurenstaffage; rückseitig gotischer Spitzbogendekor und die Inschrift: „Domkirche zu St Stephan in Wien.“; vergoldete Lippe; H. 10,7 cm Literatur vgl. Paul von Lichtenberg, Mohn & Kothgasser, München 2009, Abb. 170, S. 286 ​EUR 5.000–10.000

25. 4., 14 Uhr


195 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher mit Blumenbouquets Wien, um 1825 farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Transparentmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; umlaufend drei Rundbogenfelder mit Blumenbouquets aus Rosen, Stiefmütterchen und Immortellen; Goldblättchenbordüren auf gelb gebeiztem Grund, in den Zwickeln florale Ornamente, darunter die Inschrift: „Unsere Freundschaft/Blühe/Ewig“; vergoldete Lippe; H. 11 cm Literatur vgl. Paul von Lichtenberg, Mohn & Kothgasser, München 2009, Abb. 394, S. 482 ​EUR 6.000–12.000


196 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher mit der Wallfahrtskirche von Mariazell Wien, um 1825 farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Transparentmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; frontseitig ein rechteckiges, gerahmtes Bildfeld mit der Ansicht der Basilika von Mariazell, darunter die Inschrift: „Ansicht von Maria Zell in Steyermark“; rückseitig eine zarte Blattranke; Ornamentbordüren in Goldmalerei auf gelb gebeiztem Grund; vergoldete Lippe; H. 12,2 cm Literatur vgl. Gustav E. Pazaurek, Gläser der Empire- und Biedermeierzeit, Leipzig 1923, Abb. 178, S. 197 ​EUR 6.000–12.000

25. 4., 14 Uhr


197 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Andachtsglas „Baden“ Wien, um 1820 farbloses Glas, Goldmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; umlaufende Goldlinien sowie ein Goldband mit Lorbeergirlanden; frontseitig eine ovale Linse in einer Kartusche aus Blättchenranken, umlaufend die Inschrift: „Andenken“ „von“ „Baden“; vergoldete Lippe; angeschmolzener Henkel mit Goldliniendekor; H. 10 cm ​EUR 1.500–3.000


198 Anton Kothgasser (Wien 1769–1851 Wien) Ranftbecher mit der Allegorie auf Ungarn Wien, nach 1831 farbloses Glas, z. T. gelb gebeizt, Gold- und Transparentmalerei; geschlägelter Ranft mit Goldumrandung; gelb gebeizter Bodenschliffstern; frontseitig ein rechteckiges, gerahmtes Bildfeld mit der Darstellung der Gottesmutter mit dem Jesusknaben in einer Aureole, darunter das Wappen von Alt-Ungarn, davor kniend Stephan I. mit der Stephanskrone und den Reichsinsignien; rückseitig die Inschrift: „Alles für die Nation“; Ornamentbordüren in Goldmalerei auf gelb gebeiztem Grund; vergoldete Lippe; H. 11 cm Provenienz 1990 Glasgalerie Michael Kovacek, Wien Literatur vgl. Rudolf von Strasser, Die Einschreibebüchlein des Wiener Glas- und Porzellanmalers Anton Kothgasser, Karlsruhe 1977, Abb. 34, S. 51 ​EUR 3.500–5.000

25. 4., 14 Uhr


Franz Anton Siebel Franz Anton Siebel war zunächst als Zeichenlehrer und bald darauf als Silhouetteur in Wien tätig. Seine Ausbildung hierzu absolvierte er in der Silbermannschen Porzellanfabrik in Lichtfels, wo er das Malen und Goldauftragen auf Glas zu beherrschen lernte. Nach seiner Ausbildung war er selbst als Lehrer an dieser Fabrik tätig, um sein Wissen an die nächste Generation von Glas- und Porzellanmalern weiterzugeben. Nach Siebels Tod übernahm seine Tochter Klara Siebel, die ebenfalls als Glasmalerin tätig war, die väterliche Werkstatt.

199 Franz Anton Siebel (Frickenhaus 1777–1842 Lichtenfels) Becher mit romantischer Ritterszene Franken, datiert 1824 farbloses Glas, Gold- und Transparentmalerei; frontseitig ein goldgerahmtes Bildfeld mit einer romantischen Ritterszene nach Vorlagen aus Almanachillustrationen aus Romanen des Walter Scott-Kreises (ein geharnischter Theaterritter stürmt eine Schiffstreppe hinauf, um eine schlafende Jungfrau zu befreien); rechts unten datiert: „1824“; rückseitig eine Goldbordüre; vergoldete Lippe; H. 10 cm Literatur Paul von Lichtenberg, Mohn & Kothgasser. Transparent bemaltes Biedermeierglas, München 2009, Abb. 14, S. 120 ​EUR 2.500–5.000


Bücher-Verkauf: umfangreiche Fachliteratur zum Thema Glas Nützen Sie die einmalige Chance, wichtige und zum Teil vergriffene Fachliteratur aus der umfangreichen Bibliothek des Sammlers im Direktverkauf bei uns zu erwerben! Kommen Sie bei uns vorbei, um in unseren Bücherkisten zu schmökern. Sie haben die Möglichkeit, Bücher zum Thema Glas aus den Epochen von der Gotik bis zum Biedermeier zu entdecken. Die Auswahl reicht von sehr alter, antiquarischer Literatur bis hin zu neueren Erscheinungen der letzten Jahre. Der Verkauf der Bücher findet im Zeitraum der Schaustellung vom 19. bis zum 25. April 2018 statt. Öffnungszeiten während der Schaustellung Montag 10–19 Uhr, Dienstag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–17 Uhr , Sonn- und Feiertag 11–17 Uhr


Online Bidding im Kinsky Sie können auch online bei unserer Auktion mitbieten. Bitte beachten Sie: Wenn zwei gleich hohe Gebote vorliegen, hat das Online-Gebot Vorrang. Liegen mehrere Gebote in gleicher Höhe vor, so erhalten die Gebote in nachstehender Reihenfolge Vorrang: 1. Online-Gebote 2. Gebote der Sensalin 3. Schriftliche Gebote 4. Gebote im Saal / telefonische Gebote

Vor der Auktion, damit Sie online mitbieten können: 1. Registrieren Sie sich unter dem Link https://online.imkinsky.com und klicken Sie auf Ich möchte LIVE mitbieten. 2. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine generierte Bestätigungsmail. 3. Nach Überprüfung Ihrer Daten nehmen wir Kontakt mit Ihnen auf. Das Einloggen ist erst nach Bearbeitung des Auktionshauses möglich! Wenn Sie ein Neukunde bei uns sind, schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Lichtbildausweises an office@imkinsky.com oder faxen diese an F +43 1 532 42 00-9. Sie können die Auktion auch mitverfolgen, ohne mitzubieten. Setzen Sie dafür kein Häkchen bei Ich möchte LIVE mitbieten.

Während der Auktion mitbieten: 1. Loggen Sie sich mit Ihrem Benutzernamen und Passwort auf https://online.imkinsky.com ein.

Um bei der Auktion mitbieten zu dürfen, müssen Sie als Bieter vom Auktionshaus im Kinsky akzeptiert worden sein.

Haben Sie bei der Registrierung die Checkbox Ich möchte LIVE mitbieten nicht angeklickt, können Sie das bis 12 Uhr am Tag der Auktion nachholen: Klicken Sie dazu auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login auf den Link Um während der Auktion online mitzubieten, klicken Sie bitte HIER.

2. Um die Auktion live mitzuverfolgen, (egal, ob Sie mitbieten oder nur zusehen möchten) klicken Sie einfach auf den Link » HIER GEHT’S ZUR AUKTION auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login oder auf den Menüpunkt Auktion / ONLINE AUKTION. 3. In dieser Ansicht wird das erste Los ca. 30 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. Der Videostream aus dem Auktionssaal wird ca. 15 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. 4. Sobald ein schwarzer Button in der Mitte des Bildschirms angezeigt wird, können Sie mitbieten. Bitte beachten Sie: Klicken Sie darauf, geben Sie automatisch ein verbindliches Angebot für das Objekt ab.

Viel Erfolg!

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Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Webseite www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. • Geschäftsordnung: Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder e-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. • Schätzpreise: In den Katalogen sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meist­ boterwartungen der zuständigen Experten dar. • Mindestverkaufspreise (Limits): Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, die ihnen gehörenden Kunstwerke nicht unter bestimmten (Mindest-)Verkaufspreisen zuzuschlagen. Diese Preise (= „Limits“) entsprechen meist den in den Katalogen angegebenen unteren Schätz­werten, sie können aber fallweise auch darüber liegen. • Echtheitsgarantie: Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunst­ objekte erfolgt durch Experten des Auktions­ hauses. Das Auktionshaus steht auf die Dauer von drei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit, und somit auch dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. • Katalogangaben: Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche die Expert­­en ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben keine Gewähr.

• Versicherung: Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunst­ objekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. • Ausrufpreis und Zuschlag: Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. des letzten Gebotes. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. • Kaufpreis: Bei Kunstobjekten, die der Differenz­besteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 26 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 22 % und zuzüglich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei  1.000.000 übersteigenden Meistboten beträgt die Provision für den übersteigenden Betrag 17 % (Differenzbesteuerung) bzw. 14 % (Normalbesteuerung). • Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten  50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren  150.000, 1 % von den weiteren  150.000 und 0,25 % von

allen weiteren, also  500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als  12.500. Bei Meistboten von weniger als  2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. • Kaufaufträge: Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. • Telefonische Gebote: Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Online Bidding: Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Erfüllungsort für den zwischen dem Auktions­ haus und dem Käufer zustande gekommenen Vertrag ist der Sitz des Auktionshauses. • Gerichtsstand, Rechtswahl: Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart.

Conditions of Sale Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our website www.imkinsky.com. We can also send you the rules of procedure upon request. • Rules of Business. Auctions are conducted according to our conditions of sale. The rules of business are available at the auction house, and can be requested by post or email (office@ imkinsky.com), they can also be called up on the internet under www.imkinsky.com. • Estimates: In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. • Reserves (Limits): Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their objects beneath certain price. These prices (= reserve/limit) usually match the lower estimate, but in special situations can also surpass them. • Guarantee of Authenticity: The valuation, as well as technical classification and description of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for three years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. • Catalogue Descriptions: Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufacture etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky does not warrant for the correctness of these descriptions.

• Insurance: All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the auction house lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. • Starting price & Hammer price: The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). • Buyer’s Premium: For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consist of the hammer price plus the sales commission of 26%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus commission of 22%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of  1,000,000 we will charge a commission of 17% (margin taxation) or 14% (normal taxation) for the exceeding amount. • Droit de suite: Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first  50,000, 3% of the next  150,000, 1% of the next  150,000, and

0.25% of the remaining amount (i.e. over  500,000), but not exceeding a total sum of  12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below  2,500. • Absentee bids: Clients can also submit written absentee bids or bid themselves over the phone, or give an order to the broker. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. • Telephone bids: We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. • Online Bidding: Interested parties can participate in the auction also via the Internet. Bidders are subject to the terms and conditions of sale for bidding in person. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. • Governing Law and jurisdiction: The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna.


Geschäftsführung

Sensal

Service

Michael Kovacek Geschäftsführung

Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeiten: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com Sensalin

Mag. Claudia Schneidhofer T +43 1 532 42 00-31 schneidhofer@imkinsky.com Assistenz der Geschäftsführung Rechnungswesen

Dr. Ernst Ploil Geschäftsführung

Barbara Passauer T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com Buchhaltung

ExpertInnen Michael Kovacek Gerichtssachverständiger für Möbel, Glas und Volkskunst, Silber 16.–19. Jh., Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 19. und 20. Jh. T +43 1 532 42 00 Antiquitäten, Alte Meister, Gemälde 19./20. Jh.

Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne (CMG)

Mag. Roswitha Holly T +43 1 532 42 00-19 holly@imkinsky.com Jugendstil & Design (RH)

Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst (AP)

Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com Antiquitäten (EGL)

Dr. Ernst Ploil Gerichtssachverständiger für Möbel, Kunsthandwerk und sonstige Erzeugnisse des Jugendstils T +43 1 532 42 00 Jugendstil & Design

Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister (KS)

Prof. Peter Baum M +43 676 351 66 59 Kunst 20. Jh.

Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Gemälde des 19. Jh. (MS)

Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher

Expertenassistenz Anja Wolf T +43 1 532 42 00-66 wolf@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design (AW) Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst (TP) Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-28 berger@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh. (BB) Anna K. Erdkamp T +43 1 532 42 00-43 erdkamp@imkinsky.com Klassische Moderne (AKE)


Logistik

Julia Obruca T +43 1 532 42 00-21 obruca@imkinsky.com Marketing & Webseite

Heidi Hofmann T +43 1 532 42 00 hofmann@imkinsky.com Kundenbetreuung & Veranstaltungen

Robert Mayr T +43 1 532 42 00-18 r.mayr@imkinsky.com Logistik

Thomas Cerny T +43 1 532 42 00-36 cerny@imkinsky.com Logistik

Repräsentanz – Expertinnen Steiermark & Kärnten

Westösterreich & Südtirol

Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5/ Eingang Ecke Mandellstrasse Alle Sparten (ESH)

Dr. Marianne Hussl-Hörmann T +43 1 532 42 00-27 M +43 699 172 92 313 hussl-hoermann@imkinsky.com Alle Sparten (Schwerpunkte 19. Jh., Klassische Moderne), Presse, im Kinsky editionen, Private Sale (MHH)

„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie ein­deutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely i­dentifiable and have an ­estimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”


Gebühren für Käufer Käuferprovision Bei Differenzbesteuerung

bis  1.000.000,– 26 % vom Meistbot, für den  1.000.000,– übersteigenden Betrag 17 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten.

Bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet)

bis  1.000.000,– 22 % vom Meistbot, für den  1.000.000,– überschreitenden Betrag 14 % vom Meistbot. zuzüglich 13 % USt bei Gemälden bzw. 20 % USt bei Antiquitäten.

Käuferprovision nach der Auktion Bei Verkäufen unter dem Mindestverkaufspreis beträgt die Provision 30 % des Kaufpreises. Gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke werden vier Wochen nach der Auktion bei Speditionen eingelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Käufer.

Verzugszinsen 12 % p.A. des Meistbots* (ab dem 9. Tag nach der Auktion).

Versicherung Keine Kosten bis 8 Tage (für aus­ ländische Käufer bis 30 Tage) nach der Auktion. Danach pro Monat 1 % des Kaufpreises*.

Folgerecht Im Kinsky hebt das Folgerecht für Künstler und ihre Erben ab einem Meistbot von  2.500,– ein. Höhe: bis  50.000,– 0,5 %, darüber 0,25 %, insgesamt maximal  12.500,– * Verrechnung ab dem 9. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.

Gebühren für Verkäufer Verkäuferprovision Bei einem Mindestverkaufspreis bis  4.900,– 25 % ab  5.000,– 15 % (inkl. USt) bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung

Versicherung Keine Versicherungsspesen ab der Übernahme bis fünf Wochen nach der Auktion. Unverkaufte Objekte werden nur auf Anweisung pro Monat vom Mindestverkaufspreis 1 % (zuzüglich 20 % USt) des Limits versichert.

Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis  100,– für halbe Seite  200,– für ganzseitige Abbildung  300,– für doppelseitige Abbildung  600,– für Klappe  900,–

Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion nicht verkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen nach dieser Nachver­kaufs­ frist werden sie an Speditionen ausgelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Verkäufer.

Schätzungskosten

Katalogabonnement Sensalgebühr

1 % vom Schätzpreis, zuzüglich 20 % USt mindestens  250,–

Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten): Österreich  115,– Europa  130,– Übersee  200,–

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Transportkosten, -versicherung Nach dem tatsächlichen Aufwand. Eine Transportversicherung erfolgt nur auf ausdrückliche Anweisung! Vorschusszinsen 12 % p.A.

1,2 % vom Meistbot


Auktionsablauf 122. Kunstauktion Dienstag, 24. & Mittwoch, 25. April 2018 Vernissage Mittwoch, 18. April 2018 18–20.30 Uhr Vortrag Michael Kovacek, Beginn 18.30 Uhr Aus dem Ofen zum Fürstenhof: GLAS von der Gotik bis zum Biedermeier Besichtigung der Schaustellung: 19.–25. April 2018 Dienstag, 24. April 2018 15.00 Uhr: Alte Meister 17.00 Uhr: Gemälde des 19. Jahrhunderts Mittwoch, 25. April 2018 14.00 Uhr: Glassammlung 16.30 Uhr: Antiquitäten

Auktionsvorschau 123. Kunstauktion Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst, Jugendstil & Design 19. & 20. Juni 2018 Annahmeschluss für die Auktion ist der 30. 4. 2018

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, 1010 Wien, Freyung 4 Firmenbuch FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905 Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek und Dr. Ernst Ploil, 1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Grasl FairPrint A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, Tel. +43/2252/402-0, print@grasl.eu www.grasl.eu Foto Experten, Service: Teresa Zötl, Detailsinn Fotowerkstatt, Wien Grafik Design: Alexander Rendi, Wien, Mitarbeit Eugen Lejeune, Wien


Private Sale

Wir übernehmen hochwertige Kunstwerke aller Sparten: Alte Meister, Gemälde des 19. Jh., Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst, Antiquitäten und Jugendstil zur privaten Vermittlung oder für unsere Auktionen Wenden Sie sich bitte direkt an die Geschäftsführer Michael Kovacek (miko@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, M +43 664 240 48 26) und Ernst Ploil (office@pkpart.at, T +43 1 532 42 00).


Diskret Kunst kaufen & verkaufen im Kinsky.

Wir bieten Ihnen profunde Beratung professionelle Schätzung absolute Diskretion Besichtigen Sie unseren Private Sale gegen Voranmeldung oder vereinbaren Sie einen Termin zur Einbringung. Kontakt: Dr. Marianne Hussl-HÜrmann, hussl-hoermann@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00-27.


Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Herbert Giese, Sabine Grabner, Johann Kräftner Wien 2011, 200 Seiten, € 59,—

Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer Wien 2012, 256 Seiten, € 69,—

Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Manfried und Marianne Rauchensteiner, Matthias Boeckl Wien 2013, 356 S., € 69,—

Andrea Winklbauer, unter Mitarbeit von Marianne Hussl-Hörmann Wien 2016, 304 S., € 69,—

Wir suchen Werke und bitten um Hinweise für unsere nächsten Buchprojekte: Rudolf von Alt – Die AQUARELLE und Friedrich Gauermann – ÖLBILDER


Bestellung: office@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, www.imkinsky.com

Ernst Ploil Wien 2014, 195 S., € 69,—

Michael Krapf Wien 2014, 326 S., € 39,90,—

NEU 2017 Ernst Ploil | Toby Sharp Wien 2017, 240 S., € 69,—

Bitte kontaktieren Sie: Dr. Marianne Hussl-Hörmann, hussl-hoermann@imkinsky.com T +43 1 532 42 00-27, M +43 699 172 92 313


Antiquitäten Für unsere Jubiläumsauktionen suchen wir hochwertige Kunstwerke. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung! Senden Sie uns bitte vorab ein Foto und vereinbaren Sie einen Termin! Beratung kostenfrei & unverbindlich: Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com

Anton Kothgasser Ranftbecher Stift Melk, 1817

verkauft um € 48.800


Georg Raphael Donner, Venus, um 1738/39, H. 40 cm

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Antiquitäten der 122. Auktion Mittwoch, 25. 4. 2018, 16.30 Uhr

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Lucas Cranach der Ältere, Madonna mit Kind und Johannesknaben (Detail), um 1512, Öl auf Holz, 76 × 59 cm, € 350.000–700.000

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Alte Meister der 122. Auktion Dienstag, 24. 4. 2018, 15 Uhr

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Theodor von Hörmann, Frühlingsgarten bei Wien (Detail), um 1886, Öl auf Leinwand, 35,7 x 59 cm, € 35.000–70.000

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Gemälde des 19. Jahrhunderts der 122. Auktion Dienstag, 24. 4. 2018, 17 Uhr

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Sonderauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier


Sonderauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier

Aus deutschem und รถsterreichischem Privatbesitz


Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com

122. Kunstauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier Mittwoch, 25. 4. 2018, 14 Uhr

Ignaz Preissler, Trichterpokal Graf von Paar, um 1720, H. 17 cm, Kat. Nr. 108, € 50.000–100.000

122. Kunstauktion, 25. April 2018 Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier

Hofkellereiflasche aus Fadenglas, Dresden, datiert 1661, H. 27,5 cm, Kat. Nr. 25, € 25.000–50.000

Sonderauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier

122. Kunstauktion Privatsammlung Glas von der Gotik bis zum Biedermeier Mittwoch, 25. 4. 2018, 14 Uhr


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