Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com
119. Kunstauktion Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts Mittwoch, 18. 10. 2017, 17 Uhr 119. Kunstauktion Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts Mittwoch, 18. 10. 2017, 17 Uhr
Rudolf von Alt, Hof des Dogenpalastes in Venedig (Detail), 1875, Aquarell auf Papier, 40,5 × 53,5 cm, Kat. Nr. 604 € 25.000–50.000
119. Kunstauktion, 18. Oktober 2017 Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts
Norbertine Bresslern-Roth, Ruhende Hirsche (Detail), 1944, Öl auf Jute, 120 x 140 cm, Kat. Nr. 757 € 100.000–200.000
Edward Theodore Compton Blick vom Hohen Priel auf den Dachstein, 1920 Kat. Nr. 677
Experten im Kinsky
Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com
Michael Kovacek T +43 1 532 42 00 M +43 664 240 48 26
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Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts
119. Kunstauktion Dienstag, 17. Oktober 2017 15 Uhr: Antiquitäten Teil 1 Kat. Nr. 1–177 17 Uhr: Antiquitäten Teil 2 Kat. Nr. 178–383 Mittwoch, 18. Oktober 2017 15 Uhr: Alte Meister Kat. Nr. 401–551 17 Uhr: Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts Kat. Nr. 601–712 & 713–757
Besichtigung der Schaustellung 12.–18. Oktober 2017 Montag 10–19 Uhr, Dienstag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–17 Uhr , Sonn- und Feiertag 11–17 Uhr
Online-Katalog www.imkinsky.com
Vernissage Mittwoch, 11. Oktober 2017 18–20.30 Uhr Vortrag, Beginn 18.30 Uhr Dr. Rainald Franz, MAK, Wien spricht über Glas der Alpen: Faszination in Form, Farbe und Funktion
Experten Mag. Monika Schweighofer, Michael Kovacek
Zustandsberichte und Beratung Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Zustandsberichte erst ab einem unteren Schätzwert von über € 1.000 ausstellen. Solche Berichte können wir nur rechtzeitig ausarbeiten, wenn sie mindestens 24 Stunden vor der Auktion angefordert werden.
Kaufaufträge Barbara Passauer
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Sensalin Monika Uzman
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Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com
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601 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Das Innere des Petersdom in Rom, 1835 Aquarell auf Papier; 35,5 × 27 cm Signiert und undeutlich datiert unten mittig: Rudolf Alt 183(5?) Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 15.000–30.000
Im April 1835 erhielt Rudolf von Alt gemeinsam mit seinem Vater Jakob Alt die Genehmigung zu einer fast einjährigen Italienreise, die ihn von Venedig bis nach Neapel führte. Im April sowie auf der Rückreise im August besuchten die beiden Maler Rom, wo von den verschiedensten Plätzen und Sehenswürdigkeiten der Stadt Aquarelle entstanden, die dem jungen Alt noch Jahre danach als Vorlage für weitere Varianten dienten. Einer seiner ersten Besuche galt dem Petersdom, dessen imposante Raumgestaltung wie die Fülle an Dekoration dem jungen Künstler eine besondere, aber durchaus verlockende malerische Herausforderung bot. Mit seinem besonderen Blick für architektonische Proportionen gelang es ihm fast „freihändig“ die komplizierten Raumverschneidungen in der Vierung des Domes mit der alles überragenden Kuppel zu erfassen und selbst im kleinen Format die Größe des Raumes spürbar zu machen. Mit einer charmant, naiven Erzählfreude werden unterschiedliche Gruppen von Gläubigen, die Schweizer Garde oder Pilgergruppen geschildert und die besonders andächtige Stimmung mit den vom Kuppelfenster einfallenden Strahlenbündeln der Sonne, die sich in Richtung des Altares ausbreiten, lebendig erfasst. Vermutlich handelt es sich bei diesem Blatt um das vor Ort aufgenommene Bild, wofür die fast monochrome und lichte Farbigkeit, der schnelle wie präzise Pinselstrich, die Aufhellung mit Deckweiß bzw. mit Freilassungen sowie die skizzenhafte Umrandung von Personen und Details sprechen. Ein Jahr später verarbeitete Alt in Wien dieses Thema mit leicht versetzter Perspektive, neuen Staffagen und vor allem mit einer differenzierteren Farbgebung (vgl. Sammlung des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz-Wien, Inv.-Nr. GR 45 (G 2201). Dieses vorliegende Blatt aber begeistert gerade durch die noch unreflektierte, spontane Momentaufnahme und mit dem reizvollen Gegensatz von präziser Wiedergabe und freier Interpretation. (MHH)
602 Thomas Ender (Wien 1793–1875 Wien) Motiv aus Gibraltar, 1817 Aquarell auf Papier; 14,5 × 20,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 3.500–7.000
603 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Galizische Ansichten: Alte Kirche in Biecz – Zagorzany – Szymbark – Burgruine Ordrzykon, 1840 Aquarell auf Papier; 12,5 × 18,8 cm Signiert und datiert rechts unten: Rudolf Alt 1840 Rückseitig handschriftlich bezeichnet Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur vgl. Walter Koschatzky, Rudolf von Alt mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien/Köln/Weimar 2001 (2. Auflage), S. 367, WV-Nr. 40/12; Ausstellungskatalog Künstlerhaus Wien 1892, Jubiläumsausstellung zu Rudolf von Alts 80. Geburtstag, Nr. 298 EUR 4.000–8.000
„Im späten Herbst 1839 ist Alt in Galizien, wohin er im Auftrag des Wiener Kunsthändlers H.F. Müller reist, um für ein Werk über die österreichische Monarchie, über Land und Leute in diesem entlegenen Teil des Reiches, entsprechende Studien zu machen… Diese Aquarelle Alts wurden dann im folgenden Jahr bei Alois Leykum in das technisch ganz neue Verfahren der ChromoLithographie übertragen und machten im illustrierten Sammelwerk „Pittoreskes Österreich“ viel Aufsehen.“ (Ausstellungskatalog, Rudolf v. Alt, Graphische Sammlung Albertina, Wien 1984, S. 57)
18. 10., 17 Uhr
604 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Der Hof des Dogenpalastes in Venedig, 1875 Aquarell auf Papier; 40,5 × 53,5 cm Signiert und datiert links unten: R. Alt 1875 Links unten nummeriert: 28348. Provenienz Sammlung Ferdinand Bloch-Bauer, Wien; Verwahrung in der Albertina, Wien während des 2. Weltkrieges (bis 1950) Rückstellung an die Erben von Bloch-Bauer in die USA (1950 – 1991) Galerie C. Bednarczyk, Wien (1991) Privatsammlung, Wien Literatur Walter Koschatzky, Rudolf von Alt, Salzburg 1975, AV 75/15; Walter Walter Koschatzky, Rudolf von Alt. Aquarelle, Galerie C. Bednarczyk, Wien 1991, Abb. 18 EUR 25.000–50.000
In den frühen 1870er Jahren reiste Rudolf von Alt fast jährlich nach Venedig, dessen Prachtbauten ihn trotz oder gerade wegen ihrer ungemein dekorativen und architektonischen Komplexität faszinierten. Da die Fassade des Markusdomes 1871 eingerüstet war, verlagerte er seinen Arbeitsplatz in den Innenhof des Dogenpalastes, der ihn bereits bei seiner ersten Reise 1833 zu Studien und in Folge zu mehreren Varianten angeregt hatte. Erst 1874 aber wählte er eine neue Perspektive, indem er sich weiter in die südliche Ecke des Platzes begab, von wo aus der Blick auf die Scala dei Giganti entlang der beiden Brunnen im Hof verlief. Dieses Blatt befindet sich heute in der Albertina in Wien (Inv.-Nr. 30.946; Koschatzyk 1975, AV 74/15) und stellt die deutliche Vorlage für das vorliegende, ein Jahr später entstandene Aquarell dar. Wie üblich zeichnet sich auch diese im Atelier komponierte Variante durch ergänzende Szenerien und Staffagen aus, die das reine Bild der Architektur lebendig bereichern. Die vornehme Dame, die sich am Brunnen Wasser geben lässt und das Gestell mit den Wasserflaschen am Boden weisen z. B. auf die eigentliche Bedeutung der Brunnen als Wasserquelle für die venezianischen Haushalte hin. Links im Hintergrund ist auch noch eine Wasserträgerin zu sehen, eine Arbeit, die vor allem von Mädchen vom Festland durchgeführt wurde. Der warme goldene Ton, der sich über die Fassaden mit ihrer wunderbaren Rhythmik legt, ergibt mit dem vom Sonnenlicht aufgehellten Blau des Himmels eine harmonische Zweifarbengruppe, deren Ruhe mit der unvergleichbaren Eleganz der Architektur korrespondiert. Die Leichtigkeit der Pinselführung, der reizvolle Gegensatz von präziser Linie und impressionistischer Spontaneität sind weitere typische Merkmale für das Spätwerk des Malers, in dem dieses Blatt eines der schönsten Exemplare darstellt. Es war schon früh in die prominente Wiener Privatsammlung von Ferdinand BlochBauer gelangt, wurde während des Krieges bis 1950 in der Albertina verwahrt und danach den Erben in den USA zurückgestellt. 1991 gelangte es in den Wiener Kunsthandel. (MHH)
605 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Blick von der Torre del Mangia auf die Basilika San Francesco in Siena , 1871 Aquarell auf Papier; 37,5 × 53 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: R Alt Bezeichnet und datiert links unten: Siena 26 Oct (1)871 Provenienz Auktionshaus im Kinsky, Wien, 7. 12. 2004, Nr. 430; Privatsammlung, Wien Ausstellung 2005 Albertina, Wien Literatur Klaus Albrecht Schröder/Marie Luise Sternath, Rudolf von Alt. Ausstellungskatalog, Wien 2005, Kat.-Nr. 122, Abb. S. 245; wohl ident mit: Walter Koschatzky, Rudolf von Alt mit einer Sammlung von Werken der Malerfamilie Alt der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien, Köln, Weimar 2001 (2. Auflage), S. 385, WV-Nr. 71/10 EUR 25.000–50.000
Im Juni 1871 begann Rudolf von Alt eine seiner letzten ausgedehnten Reisen nach Italien, die ihn von Venedig über Bologna, Orvieto und Siena bis nach Rom führte. Die berühmte toskanische Stadt erreichte er erstmals am 26. September, wo er sich zunächst mit dem Dom, dem Campo und dem Torre del Mangia beschäftigte. Wenige Tage vor seiner Abreise kletterte er schließlich die 400 Stufen des berühmten Torres hinauf, von wo er den Blick auf die Basilika des Hl. Franziskus festhielt. Ebenso auf einer kleinen Anhöhe gelegen, grenzt die kurz nach dem Tod des Heiligen errichtete Kirche an die mittelalterliche Stadtmauer. Die Fassade des aus Backsteinen errichteten Gebäudes ist noch im Urzustand und wurde erst nach 1894 im Stil der Neugotik renoviert. In einem Wechsel von präziser Linienführung und weichem, die Farbe verstreichenden Auftrag verleiht Alt dieser Ansicht eine feine malerische Rhythmik und die wohltuende Harmonie des Südens. Im Gleichklang erdiger Farbtöne von Braun bis Olivgrün verbinden sich landschaftliche wie architektonische Elemente zu einer großartigen Symbiose und einer meisterhaften Impression. Die Bilder aus Siena hat Alt nach der aktuellen Forschungslage später nicht mehr wiederholt, sodass vorliegendes Blatt einmal mehr als einzigartig zu werten ist. Möglicherweise handelt es sich bei diesem Aquarell um jenes, das im Künstlerhaus 1892 anlässlich der Ausstellung zum 80. Geburtstag Rudolf von Alts und 1912 in der Secession in Würdigung seines 100. Geburtstages zu sehen gewesen war. (MHH)
18. 10., 17 Uhr
606 Rudolf von Alt (Wien 1812–1905 Wien) Der türkische Salon der Villa Hügel in Wien-Hietzing, 1855 Aquarell auf Papier; 35,5 × 46 cm Signiert und datiert links unten: R. Alt (1)855 Provenienz August Ludwig Wilhelm Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel; Ernst August Herzog von Cumberland und Braunschweig-Lüneburg; Privatbesitz, Deutschland Literatur Ausstellungskatalog, Intérieurs Romantiques, Aquarelles, 1800 – 1890, Cooper-Hewitt, National Design Museum, New York, Donation Eugene V. et Clare E. Thaw, Musée de la Vie Romantique, Paris, 2012, Fig. 48, S. 89 EUR 15.000–30.000
Freiherr Carl von Hügel, ein aus Regensburg stammender kaiserlicher Offizier, ließ die nach ihm benannte Villa um 1840 in Hietzing, am Stadtrand von Wien, erbauen. Nachdem er die Villa an die Fürstin Wrede verkauft hat, erstand das Gebäude mit seinem umliegenden Park 1854 August Ludwig Wilhelm Herzog von BraunschweigWolfenbüttel. 1866 ging sie an König Georg V. von Hannover und nach dessen Tod 1885 an Ernst August Herzog von Cumberland. Der eindrucksvolle türkische Salon wurde wahrscheinlich von dem Architekten Johann Julius Romano gestaltet. Exotische Interieurs und Ausstattungsgegenstände waren in dieser Zeit in Adelskreisen äußerst beliebt und ein Ergebnis des britischen und französischen Imperialismus. Die Chinoiserie des 18. Jahrhunderts wurde im Biedermeier und Historismus von der „Orientmode“ abgelöst, die Faszination für das Morgenland schlug sich in allen Bereichen der Kunst nieder und der Salon der Villa Hügel ist ein typisches Beispiel dafür. Zwei prachtvolle Räume der Villa – der türkische und der japanische Salon – wurden 1855 von Rudolf von Alt in Aquarellen minutiös festgehalten. Alts besondere Fähigkeit, Interieurs wiederzugeben, wurde vom Fürsten Liechtenstein entdeckt, der die Innenräume seiner Schlösser von Alt in Aquarellen festhalten ließ. Jedes noch so geringe Detail zeigt er mit Präzision, die perfekten Proportionen, eine gelungene Tiefenwirkung und gekonnte Lichtführung runden das Gesamtbild ab und ergeben Ansichten von überaus hoher Qualität. Zusammen mit den Darstellungen aus den Schlössern des Fürsten von Liechtenstein und der Wohnung des Grafen ´ Lanckoronski gehören die Interieurs der Villa Hügel zum Besten, was der Künstler auf diesem Gebiet geschaffen hat.
18. 10., 17 Uhr
607 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Konvolut 2 Studien: „Sennerin mit Rindern auf der Falz-Alpe“; „Begrüßung eines Reiters“ Bleistift auf Papier, laviert, ungerahmt; 18,5 × 22 cm; 14,5 × 20,5 cm Rückseitig bezeichnet: Alpe von Falz Erinnerung Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 1.000–2.000
608 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Konvolut 3 Studien: „Baumstudie“; „Aststudie“ und „Felsstudie“ Öl auf Papier auf Karton, ungerahmt; 25,5 × 19,8 cm; 19 × 19 cm; 17 × 25,5 cm Rückseitig bezeichnet; Kartons mit Stempel der Sammlung Plach und Inventarnummern: 947, 992 sowie jeweils bezeichnet: F. Gauermann, Studie, bzw. 2 Studien. Provenienz Sammlung Georg Plach, Wien; Privatbesitz, Österreich EUR 2.500–5.000
18. 10., 17 Uhr
609 Johann Michael Neder (Wien 1807–1882 Wien) Bei der Toilette Öl auf Holz; 23 × 19,5 cm Provenienz Privatbesitz, USA ▲ EUR 3.500–5.000
610 Heinrich Bürkel (Primasens 1802–1869 München) Einkehr, Szene vor einem Gebirgsgasthaus Öl auf Leinwand; 47 × 67,5 cm Rückseitig altes Etikett: H. Bürkel / „Einkehr“ / gek. Dez 1919 / Hamburg; II. T T T. Provenienz Sammlung Otto Bock (1884–1955), Reinbeck, Hamburg; Versteigerung dieser Sammlung bei Rudolf Lepke, Berlin, 20. Mai 1919, Kat.-Nr. 6; Privatsammlung, USA Literatur vgl. Hans-Peter Bühler/Albrecht Krückl, Heinrich Bürkle, mit Werkverzeichnis der Gemälde, München 1989, Nr. 138 Dr. Albrecht Krückl hat die Echtheit des Gemäldes anhand eines Fotos bestätigt. ▲ EUR 10.000–20.000
18. 10., 17 Uhr
611 nach Carl Schindler (Wien 1821–1842 Laab im Walde) „Der Schwur zur Fahne des Kürassierregiments Kaiser Ferdinand“ Öl auf Metall; 57,5 × 79 cm Bezeichnet rechts unten: Der Schwur zur Fahne. Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur vgl. Franz Martin Haberditzl/Heinrich Schwarz, Carl Schindler. Sein Leben und sein Werk, S. 28, Nr. 14, Taf. 103 (SW-Abb.) EUR 3.000–6.000
612 Carl Ludwig Hofmeister Umkreis (Wien 1790–1843 Wien) Blick vom Heldenplatz auf das äußere Burgtor in Wien, um 1830 Öl auf Metall; 46,5 × 69 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 7.000–14.000
18. 10., 17 Uhr
613 Johann Michael Neder (Wien 1807–1882 Wien) „Bei der Rast“ Öl auf Leinwand; 40,5 × 33 cm Rückseitig altes Etikett: Joh. Michael Neder – Bey der Rast. Provenienz Privatbesitz, USA ▲ EUR 3.500–5.000
614 Jakob Canciani (Villach um 1820–1891 Villach) Blick auf Villach mit dem Mittagskogel im Hintergrund Öl auf Leinwand; 55 × 69 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 5.000–10.000
18. 10., 17 Uhr
615 Josef Kriehuber (Wien 1801–1876 Wien) Mädchen mit Buch Aquarell auf Papier; 38 × 27,5 cm Signiert und datiert rechts unten: Kriehuber / (1)845 Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.000–2.000
616 Johann Jakob Lorenz Billwiller (St. Gallen 1779–1832 St. Gallen) Blick vom Leopoldsberg auf Klosterneuburg, 1805 Aquarell auf Papier; 43,5 × 61,5 cm Signiert und datiert links unten: CL Billwiller / ad: Nat: fec. / 1805 Wien Rückseitig handschriftlich bezeichnet Provenienz Gilhofer, Buch- und Kunstantiquariat, Wien; Privatbesitz, Wien EUR 2.000–4.000
617 Johann Jakob Lorenz Billwiller (St. Gallen 1779–1832 St. Gallen) Blick auf Wien und die unregulierte Donau, 1805 Aquarell auf Papier; 44,5 × 62,5 cm Signiert und datiert links unten: CL Billwiller / fecit 1805 Provenienz Gilhofer, Buch- und Kunstantiquariat, Wien; Privatbesitz, Wien EUR 2.000–4.000
18. 10., 17 Uhr
618 Ernst Graner (Werden/Sachsen 1865–1943 Wien) Wiener Stephansdom, 1924 Aquarell auf Papier; 24,8 × 19 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert und datiert rechts unten: E. Graner / 24 Provenienz Privatbesitz, USA ▲ EUR 2.500–5.000
619 Ernst Graner (Werden/Sachsen 1865–1943 Wien) Karlskirche in Wien, 1924 Aquarell auf Papier; 24 × 18,5 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert und datiert links unten: E. Graner 24 Provenienz Privatbesitz, USA ▲ EUR 1.000–2.000
620 Emil Barbarini (Wien 1855–1930 Wien) Marktszene Öl auf Holz; 21 × 16 cm Signiert rechts unten: Em Barbarini Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 3.000–6.000 18. 10., 17 Uhr
621
622
Karl Wenzel Zajicek
Franz Alt
(Wien 1860–1923 Wien)
(Wien 1821–1914 Wien)
Wien, Markt am Hof Aquarell auf Papier; 10,5 × 15,5 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: KW. Zajicek
Bern an der Aare Aquarell auf Papier; 26 × 34,5 cm (Passep.-Ausschnitt) Bezeichnet links unten: Bern an der Aare Rückseitig Stempel: Nachlaß Franz Alt
Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 1.300–3.000
EUR 400–800
623 Olga Wisinger-Florian (Wien 1844–1926 Wien) In der Kuranstalt Graphitstift auf Papier; 32,5 × 23 cm Signiert rechts unten: O. WisingerFlorian Provenienz Privatbesitz, Österreich Die Zeichnung wird von Alexander Giese in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. EUR 1.500–3.000
624 Ludwig Koch (Wien 1866–1934 Wien) Kaiser Franz Joseph I. zu Pferd mit seinem Stab, 1902 Mischtechnik auf Papier auf Leinwand; 60 × 100 cm Signiert und datiert rechts unten: L Koch 1902 Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 3.000–6.000
18. 10., 17 Uhr
625 Adolph Friedrich Erdmann Menzel (Breslau 1815–1905 Berlin) Zwei Figurenstudien – Entwurfszeichnungen für Fenster der Marienburg, 1855 Kohle, weiß gehöht auf Papier; beschädigt; 27,1 × 18,2 cm (Passep.-Ausschnitt) Monogrammiert und datiert mittig rechts: A.M./55. Provenienz Privatbesitz, Deutschland Wir danken Marie Ursula Riemann-Reyher, Berlin, für die Bestätigung der Authentizität der Zeichnungen anhand von professionellen Fotos. EUR 2.500–5.000
Vorderseite: Siegfried von Feuchtwangen
Die vorliegenden auf einem Blatt befindlichen Zeichnungen sind hochinteressant, markieren sie doch zugleich Beginn und Vollendung einer großen Arbeit, die eine zehnjährige Vorgeschichte hatte und im Jahr 1855 endlich zur Ausführung kommen sollte, was Menzel hier explizit mit Signatur und Jahr festgehalten hat. Entstanden sind die zwei Studien aber wohl bereits Ende des Jahres 1854. Die Idee des Auftraggebers Heinrich Theodor von Schön – Burgherr und zuletzt Oberpräsident der Provinz Westpreußen -, die Marienburg mit Historiengemälden aus der Geschichte des Deutschen Ordens auszustatten, reichte ins Jahr 1846 zurück. Der junge Architekt Friedrich Gilly, Freund Karl Friedrich Schinkels, hatte auf die Bedeutung der seit dem Niedergang des Ordens verfallenden mittelalterlichen Burg an der Nogat nahe Danzig aufmerksam gemacht. Mit dem Erstarken eines Nationalgefühls in den Jahren nach dem Sieg über Napoleon sah man in ihr – wie auch im unvollendet gebliebenen Kölner Dom – ein nationales Monument, dessen Restaurierung beschlossen wurde. Fünf Maler erhielten den vom König finanzierten Auftrag für zehn Gemälde bedeutender Ordensmeister, auf deren lebensgroße Darstellungen Theodor Schön sich beschränkt hatte. Die Bilder sollten auf den Blendfenstern zweier Wände des großen Sommerrefektoriums in Wasserglastechnik ausgeführt werden. Die auch Stereochromie genannte Art Freskomalerei war 1846 von dem Münchner Maler Joseph Schlotthauer erfundenen worden. Menzel machte damals Kostüm- und Modellstudien, Porträts gab es nicht. Er malte von den beiden ihm zugedachten Hochmeistern in ganzer Figur einen 1846 datierten Entwurf in Öl (Berlin, Nationalgalerie). Doch die Revolutionszeit 1848 und anschließende Restaurationsjahre brachten das Projekt zum Erliegen mitsamt den altpreußisch-liberalen Reformträumen. In der zweiten Jahrhunderthälfte begann sich die Wandlung zu manifestieren, im Ordensstaat wurde nun ein historisches Bollwerk gesehen für eine von vielen Seiten erwünschte Germanisierung angrenzender Völker im Osten. Die Restaurierung der Burg wurde wieder aufgenommen und am 26. Juli 1855 war im „Deutschen Kunstblatt“ zu lesen: „A. Menzel wird sich nach Marienburg begeben, um seinen Antheil an den im dortigen Schlosse auszuführenden Fresken (den lebensgroßen Figuren der Ordensmeister) zu fertigen…“ Menzel machte nach so vielen Jahren neue Entwürfe, wobei er sich vermutlich von den majestätischen Gestalten der vier Apostel Dürers inspirieren ließ. Die naiven Züge des oben erwähnten
Rückseite: Ludger
Entwurfs in Öl von 1846 – er zeigt die Männer ganz schlicht mit Schwert und Schild – verschwanden. Nach Theodor von Schöns Vorstellung sollte der erste Hochmeister des Ordens, Siegfried von Feuchtwangen, Würde und hohes Glück, und Ludger von Braunschweig die Idee des hohen Lebens in Gedicht und Gesang ausdrücken. Unbekannt ist, ob mit dem Neubeginn der Arbeiten außer den beiden hier vorliegenden Studien weitere Skizzen existiert haben. Wie auf der Vorderseite des Studienblattes zu sehen, stützt sich Siegfried von Feuchtwangen zwar mit der Rechten auf sein Schwert aber die Linke wird demonstrativ ein Modell des Palastes der Marienburg tragen, das Menzel hier nur grob angedeutet hat. Signatur und Tusche-Datierung auf der Studie wurde von ihm vermutlich erst nach Fertigstellung der Gemälde hinzu gefügt. Ludger, hier auf der Rückseite des Blattes, legt die Rechte über dem Mantel auf sein Herz, während die Linke eine angedeutete Harfe hält. Wie die Reuestriche deutlich machen, hat Menzel die Gestalt des Ludger für das endgültige Bild noch einmal total verändert. Er trägt nun ein Schwert gegürtet, die kleine Harfe wird mit der Linken nur leicht berührt, die herabhängende Rechte scheint auf den großen Bären zu deuten, der zu seinen Füßen liegt, während der geöffnete Mund im nach oben schauenden Haupt ein Singen andeuten könnte. Menzels Stil war in den fünfziger Jahren mit seinen vielen Arbeiten zum Themenkreis um Friedrich den Großen zu einer Souveränität gereift, die sich auch an den hier vorliegenden Studien erkennen läßt. In kürzester Zeit führte er die beiden lebensgroßen Kartons bereits Ende 1854 aus, nach denen er die Gemälde der Hochmeister im August 1855 vor Ort übertragen hat. (Er ließ sich Fotografien anfertigen. Die Originalkartons waren Besitz der Nationalgalerie Berlin, sie sind seit 1945 verschollen.) Wie aus einem Brief vom 19. Oktober 1855 an seinen Freund, den Dichter Paul Heyse, hervorgeht, hatte er die lebensgroßen Bilder im Remter in neun Tagen fresco gemalt. Anschließend begab sich Menzel mit seiner Schwester von Marienburg über Köln nach Paris zur Weltausstellung. (Dr. Marie Ursula Riemann-Reyher)
18. 10., 17 Uhr
626 Peter Fendi (Wien 1796–1842 Wien) Rückenakt eines sitzenden Mädchens, um 1840 Öl auf Leinwand; 35 × 30 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur vgl. Walter Koschatzky, Peter Fendi (1796–1842). Künstler, Lehrer und Leitbild, Salzburg/Wien 1995, S. 41, Nr. 26 (Abb.), S. 257; Bruno Grimschitz, Die Altwiener Malerei, Wien 1961, Abb. 59 Expertise von Dr. Hubert Adolph, Wien, 25. Mai 1992, liegt in Kopie bei. EUR 15.000–30.000
Wenngleich sich Peter Fendi zeitlebens vornehmlich dem Aquarell widmete und Gemälde in Öl folglich in seinem Œuvre seltener zu finden sind, belegen diese nicht weniger eindrucksvoll das große malerische Talent des Künstlers – so auch der gegenständliche Akt eines jungen Mädchens. Um 1840 entstanden, hat Fendi die junge Dame sitzend vor dunklem Hintergrund positioniert. Dem Betrachter den Rücken zuwendend, wird ihr Unterkörper nur von einem gelben Tuch umspielt, während ihr Blick nach links aus dem Bild zu schweifen scheint. Das braune Haar scheint beinahe mit dem Hintergrund zu verschmelzen, während das helle, feine Inkarnat von Gesicht und Körper mit diesem kontrastiert. Im Vordergrund setzt der Maler mit dem Tuch und der kleinen Pflanze noch farblich stimmige Akzente. Fendi, einer der bedeutendsten Aquarellisten des Wiener Biedermeier, wurde 1796 in Wien als Sohn des Lehrers Joseph Fendi geboren. Sein zeichnerisches Talent brachte ihn bereits in jungen Jahren an die Wiener Kunstakademie, an der Fendi von 1810 bis 1813 unter anderem Schüler von Johann Baptist Lampi dem Älteren (1751– 1830) war. Zu dieser Zeit erfolgten auch die ersten Aufträge des k. k. Münz- und Antikenkabinetts der kaiserlichen Kunstsammlungen, wo der Künstler ab dem Jahr 1818 als Zeichner und Kupferstecher beschäftigt war. Die folgenden Dienstreisen nach Salzburg und Venedig – mit dem Direktor des Kabinetts, Anton von Steinbüchel (1790–1883) – nutzte Fendi, um seine künstlerischen Fähigkeiten zu vertiefen und zu erweitern, wie seine beiden Skizzenbücher der Venedigreise in der Albertina Wien eindrucksvoll belegen. Neben der Aquarellmalerei, befasste sich Fendi mit verschiedenen druckgraphischen Techniken, wobei seine Versuche mehrfarbige Lithographien anzufertigen, besonders hervorzuheben sind. Für den Wiener Hochadel war er vor allem als Porträtmaler tätig und mit seinen Genrebildern konnte der Künstler die Genremalerei als eigenständige Gattung im Wiener Biedermeier etablieren. Mit seinen künstlerischen Leistungen zählt Peter Fendi neben Ferdinand Georg Waldmüller (1793– 1865) und Josef Danhauser (1805–1845) zu Recht zu den bedeutendsten österreichischen Malern der Biedermeierzeit. (BB)
18. 10., 17 Uhr
627 Joseph Nigg (Wien 1782–1863 Wien) Blumenstillleben mit Trauben, 1825 Malerei auf Alt Wiener Porzellan; 27 × 21 cm Signiert und datiert links unten: Jos Nigg fecit Wien / (1)825 Rückseitig Prägestempel: W 817 Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 25.000–50.000
Die Blumenmalerei des Wiener Biedermeier galt als besondere „Spezialität“, die sich an der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts orientierte. Die opulenten und mit Akribie gemalten Blumenstücke waren komponiert und zeigten realistisch und detailgetreu neben heimischen Pflanzen oft exotische Raritäten, wodurch deren Kostbarkeit noch hervorgehoben wurde. Die Liebe zur Natur wurde im Biedermeier zelebriert und Blumenbilder in Salon und Wohnzimmer zeugten von Kunstsinn und gutem Geschmack. Einer der bekanntesten und wohl auch angesehensten Künstler, der sich auf die Blumenmalerei spezialisiert hat, ist Joseph Nigg. Er war von 1800 bis 1843 als Blumenmaler an der Wiener Porzellanmanufaktur tätig. 1816 übernahm er die Aufsicht über dieses Fach. Niggs kostbare Meisterwerke auf Porzellan waren überaus beliebt, auch bei den Mitgliedern des Kaiserhauses. So wurden diese gemalten Blumenbouquets oft als Geschenke an ausländische Höfe mitgebracht. Nigg malte meist nach eigenen Kompositionen in naturalistischer Malweise und in leuchtenden Farben. Er mischte auch immer wieder Früchte und Insekten unter die Blumen, wie in unserem Beispiel. Hier setzte er das Bouquet, welches in einer goldfarbenen Vase arrangiert wurde, vor eine romantische Parklandschaft mit Bäumen und einer griechisch anmutenden Tempelarchitektur. Durch diesen Hintergrund wird ein eleganter Kontrast zu den Blumen gebildet, wodurch deren Farben noch intensiver zum Strahlen kommen. Vorliegender Strauß zeigt unter anderem eine Schwertlilie, Rosen, Narzissen und Flieder, am Fuße der Vase platzierte Nigg auf einem Marmorsockel grüne Trauben. Eine kleine Ameise auf einem Blütenblatt der weißen Narzisse bereichert die Komposition und zeigt, wie minutiös Nigg jedes noch so kleien Detail festzuhalten verstand. (MS)
18. 10., 17 Uhr
628 Friedrich von Amerling (Wien 1803–1887 Wien) Friederike Amerling als Kind, 1865 Öl auf Leinwand; 43 × 35 cm Rückseitig datiert: 1865 Provenienz laut Probszt aus dem Nachlass des Künstlers; Privatbesitz, Österreich Literatur Günther Probszt, Friedrich von Amerling. Der Altmeister der Wiener Porträtmalerei, Wien 1927, S. 150, WV-Nr. 1037 Wir danken Frau Dr. Sabine Grabner (Belvedere, Wien), für die wissenschaftliche Unterstützung. Das Gemälde wird von ihr in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. EUR 15.000–30.000
Friedrich von Amerling war einer der erfolgreichsten und begehrtesten Porträtisten seiner Zeit. Unter dem Einfluss der englischen Porträtmalerei schuf er Werke von äußerster Virtuosität und hob das Individuelle jeder dargestellten Person gekonnt hervor. Vor allem mit Hilfe des Lichtes modellierte er effektvoll und mit unverkennbarer Handschrift. Seine Werke wurden sowohl am Hof, bei Aristokraten und dem Großbürgertum geschätzt. Amerling porträtierte immer wieder Persönlichkeiten aus seiner Familie und engstem Freundeskreis. Bereits in den 1830er Jahren entstand eine Serie von Bildnissen befreundeter Künstlerkollegen, die sich durch unprätentiöse Spontaneität auszeichnen. Hier verzichtete Amerling auf Effekte, malte schnell, mit offenem Pinselstrich und charakterisierte die Dargestellten treffsicher. Auch vorliegendes Werk fällt in die Kategorie der sehr persönlichen Bildnisse des Künstlers. Dargestellt ist seine Tochter Friederike als Kind. Das Mädchen entstammte der Ehe Amerlings mit seiner dritten Frau Emilie Heinrich (1837–1880). Aus den Tagebuchaufzeichnungen des Künstlers geht hervor, dass Friederike am 13. September 1859 als zweites Kind des Paares geboren wurde. (MS)
18. 10., 17 Uhr
629 Vinzenz Kreuzer (Graz 1809–1888 Graz) Gebirgslandschaft mit Wasserfall, 1844 Öl auf Holz; 45,5 × 34,5 cm Monogrammiert unten mittig: V:K Rückseitig handschriftlich bezeichnet und datiert: pinx Vinzenz Kreutzer / 1844. Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 4.000–8.000
630 Johann Nepomuk Schödlberger (Wien 1779–1853 Wien) Landschaft mit Wassermühle, 1811 Öl auf Holz; 47 × 41 cm Signiert, bezeichnet und datiert links unten: Joh Nep Schödlberger / Wien / (1)811 Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 3.000–6.000
631 Friedrich Gauermann (Miesenbach 1807–1862 Wien) Kuh und Ziege in einem Stall Öl auf Papier auf Leinwand; 20,5 × 23,5 cm Monogrammiert links unten: F.G. Rückseitig Etikett Wiener Künstlerhaus: 1898/3251 (von Mag. Paul Rachler bestätigt); rückseitig bezeichnet und Inventarnummer der Akademie: Inv.No 1186 Provenienz ehemals Akademie der bildenden Künste, Wien; 1923 gegen zwei Gemälde Alter Meister ausgetauscht; seither in österreichischem Privatbesitz Literatur Renate Trnek, Gemäldegalerie der Akademie der bildenen Künste in Wien. Illustriertes Bestandsverzeichnis, Wien 1989, S. 332, Nr. 1186 EUR 8.000–16.000
18. 10., 17 Uhr
632 Josef Lauer (Wien 1818–1881 Wien) Rosenstrauß in Vase Öl auf Leinwand; 63,5 × 53 cm Signiert links unten: Josef Lauer. EUR 18.000–36.000
Josef Lauer wurde im Jahre 1818 in Wien geboren. Er war Schüler an der Wiener Akademie unter den Professoren Sebastian Wegmayr, Josef Mössmer, Thomas Ender und Franz Steinfeld. Ab 1840 waren seine Gemälde auf den Ausstellungen der Akademie und dann bis in die 1860er Jahre im Wiener Kunstverein zu sehen. Ab 1861 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Am 28. September 1881 starb er in Wien. Josef Lauer gilt als einer der letzten namhaften Stilllebenmaler des biedermeierlichen und nachmärzlichen Wien und setzt, so wie Franz Xaver Petter und Franz Xaver Gruber, die Schule des Wiener Malers Johann Baptist Drechsler fort. Ein üppiger Rosenstrauß, arrangiert in einer Vase, steht auf einem flachen Stein am Waldboden. Die feinen Blüten sind in den Farben Rosa, Weiß und Dunkelrot gemalt und heben sich in reizvollem Kontrast vom dunklen Waldboden mit seinen Gräsern und Moosen ab. Umschwirrt wird das Bouquet von zarten Schmetterlingen. Mit dieser wohl überlegten Komposition und der naturgetreuen Wiedergabe jedes einzelnen Details, ist dem Künstler ein besonders ansprechendes Werk gelungen, welches nicht nur künstlerisch, sondern auch wissenschaftlich-botanisch eine starke Aussagekraft besitzt. (MS)
18. 10., 17 Uhr
633
634
Albert Emil Kirchner
George Chambers der Ältere Umkreis
(Leipzig 1813–1856 Wien)
(Whitby 1803–1840 Brighton)
Gebirgslandschaft in Südtirol (?), 1873 Öl auf Holz; 57 × 77 cm Signiert, bezeichnet und datiert links unten: EA Kirchner / München. 1873.
Schiffe auf stürmischer See Öl auf Leinwand; 81 × 131,5 cm Unleserlich siginiert rechts unten
Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 3.500–7.000
Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 2.500–5.000
635 Adolf Chwala (Prag 1836–1900 Wien) Gebirgslandschaft Öl auf Leinwand; 69 × 105 cm Signiert links unten: A. Chwala Provenienz europäischer Privatbesitz EUR 7.000–14.000
18. 10., 17 Uhr
636
637
Ludwig Halauska
Leopold Heinrich Vöscher
(Waidhofen a.d. Ybbs 1827–1882 Wien)
(Wien 1830–1877 Wien)
Sommerliche Landschaft, 1858 Öl auf Papier auf Karton; 30 × 46,5 cm Signiert und datiert rechts unten: L. Halauska, 11. August (1)858
Blick auf den Traunsee im Salzkammergut, 1854 Öl auf Leinwand; 34,5 × 42 cm Monogrammiert und datiert rechts unten: V. 1854.
Provenienz Privatsammlung, Deutschland EUR 2.000–4.000
Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 4.000–8.000
638 Hermann Armin Kern (Liptoujvar 1838–1912 Maria Enzersdorf) Der Vogelfreund Öl auf Leinwand; 47 × 32 cm Signiert links unten: Kern H Rückseitig eigenhändig bezeichnet und monogrammiert: La reproduction est défendu / KH Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 4.000–8.000
639 Künstler des 19. Jahrhunderts Die kleine Musikantin, 1879 Öl auf Leinwand; 36 × 25,5 cm Signiert und datiert links unten: W. O. H. Rosenberg (18)79 Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 1.000–2.000
18. 10., 17 Uhr
640 Friedrich Gauermann Umkreis (Miesenbach 1807–1862 Wien) Gams vor Gebirgskulisse Öl auf Holz; 30,5 × 37,5 cm Monogrammiert rechts unten: F.G. Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 7.000–14.000
641 Paulo von Pausinger (20. Jahrhundert ) Jagdstillleben mit Birkhahn Öl auf Leinwand; 70 × 56 cm Signiert und datiert rechts unten: P. v. Pausinger / 10.94. Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 3.500–7.000
642 Wilhelm Melchior (Nymphenburg 1817–1860 München) Königlich bayrische Jagdgesellschaft mit Graf Arco-Zinneberg und Graf Moltke sowie anderen Öl auf Leinwand; 95 × 105 cm Signiert links unten: W Melchior Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 7.000–14.000
18. 10., 17 Uhr
643
644
Heinrich Jaeckel
Elias Pieter van Bommel
(tätig Rom, Neapel um 1860)
(Amsterdam 1819–1890 Wien)
Motiv vom Comosee (?), 1856 Öl auf Leinwand; 69 × 96 cm Signiert und datiert rechts unten: H. Jäkelé. 1856.
Hauptplatz von Herkulesfürdö (Herkulesbad), 1878 Öl auf Leinwand; 68 × 104,5 cm Signiert links unten: E. P. van Bommel / (1)878
Provenienz Privatbesitz, Österreich
Provenienz Privatbesitz, Österreich
EUR 4.000–8.000
EUR 3.000–6.000
645 Johann Nepomuk Rauch (Wien 1804–1847 Rom) Italienische Landschaft mit Ziegenherde, 1845 Öl auf Leinwand; 72 × 93 cm Signiert, bezeichnet und datiert rechts unten: J. N. Rauch. pxt. Roma. 1845. Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 8.000–16.000
18. 10., 17 Uhr
646 Anton Romako (Atzgersdorf bei Wien 1832–1889 Wien) Römische Tarantellatänzerin mit Tamburin und einem Mandolinspieler, um 1865 Öl auf Leinwand; 97 × 78 cm Signiert und bezeichnet rechts unten: A. Romako. / Roma. Provenienz Auktionshaus im Kinsky, Wien, 23.10.2007, Nr. 316; Privatbesitz, Österreich Literatur Cornelia Reiter, Anton Romako. Pionier und Außenseiter der Malerei des 19. Jahrhunderts. Monografie mit Werkverzeichnis, Belvedere Wien 2010, S. 157, WV-Nr. 232 (Abb.) EUR 15.000–30.000
Romako war einer jener österreichischen Künstler des ausgehenden 19. Jahrhunderts, die durch ihre Kunst das Publikum stark polarisierten. Seine Ausbildung erhielt er an der Wiener und Münchner Akademie. 1850 kehrte er zurück in seine Heimatstadt Wien und studierte bis 1853 an der Privatschule von Carl Rahl, wo er sich auf Historienmalerei spezialisierte. Im Streit trennte er sich von seinem Lehrer und verbrachte längere Zeit im Atelier von Carl Werner in Venedig. 1857 schließlich reiste er nach Rom, dort verbrachte er fast zwei Jahrzehnte. Diese Zeit war wohl die erfolgreichste und schönste in seinem Leben, sowohl privat als auch künstlerisch. Er gründete eine Familie und konnte sich als Künstler etablieren. Vor allem seine Genreszenen über das bäuerliche Milieu der römischen Campagna begeisterten sein internationales Publikum. Mit diesen Bildern feierte er Erfolge und sie brachten ihm finanzielle Sicherheit. 1876 erlebte der Künstler eine schmerzhafte Zäsur in seinem Leben. Seine Frau verließ ihn und er kehrte mit drei seiner insgesamt fünf Kinder zurück nach Wien. In dieser Phase änderten sich seine Bildthemen und er widmete sich Gesellschaftsbildern, die durch ihre psychologische Tiefe und technische Perfektion bestechen. Trotzdem fand er in Wien nicht jene Anerkennung wie in Rom und sein exzentrischer Malstil wurde nicht verstanden. Einen Misserfolg nach dem anderen musste der sensible Künstler in Wien verarbeiten. Finanziell ruiniert mit der Sorge um seine Familie wurde er zum ruhelos Reisenden, der sein Glück in Ungarn, Genf und Paris aber auch immer wieder in Rom, wo seine beiden jüngsten Töchter lebten, suchte. Als diese 1887 den Freitod wählten, war dies wohl einer der größten Schicksalsschläge für Romako, den er selbst nur zwei Jahre überleben sollte. 1889 starb der Künstler in Wien, einsam und von der Kunstwelt unverstanden. Rund die Hälfte seines aktiven Künstlerlebens (von 1857–1876) verbrachte Romako in Rom. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Genreszenen mit Kostümfiguren, die vor allem bei Touristen beliebt waren. Auch vorliegendes Werk ist jener Gattung von Genrestücken zuzuordnen, die dem Künstler große Erfolge brachten. Zwar zeigt sich in der Darstellung der Figuren Romakos Vorliebe für das Theatralische, er bleibt jedoch immer im Bereich des Erlebbaren. Detailreich schildert er die in festliche Trachten gekleideten Musiker und deren Zuschauer und zeigt mit dieser ansprechenden Tanzvorführung ein pittoreskes Sujet aus dem Alltagsleben der italienischen Landbevölkerung, welches er in virtuoser Feinmalerei festgehalten hat. (MS)
18. 10., 17 Uhr
647 Karl Kaufmann (Neuplachowitz 1843–1905 Wien) Venedig, Blick auf die Piazzetta und Santa Maria della Salute Öl auf Leinwand; 53 × 79 cm Signiert rechts unten: Karl Kaufmann Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 3.000–6.000
648 Cherubino Kirchmayr (Venedig 1848–1903 London) Porträt einer jungen Venezianerin Aquarell auf Papier; 53 × 31 cm Signiert links oben: C Kirchmayr Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.000–2.000
649 Guglielmo Ciardi (Venedig 1842–1917 Venedig) Blick auf den Hafen der Insel Mazzorbo in der Lagune von Venedig, 1892 Öl auf Holz; 24 × 40 cm Signiert links unten: G. Ciardi. Rückseitig bezeichnet: opera di mio padre Beppe Ciardi Provenienz europäischer Privatbesitz Das Gemälde wird in das Archivio Storico Ciardi, Treviso, mit der Nummer 2150/A, aufgenommen. Expertise von Vicenzo Pezzella, Treviso, 20. Mai 2017, liegt bei. EUR 10.000–20.000
18. 10., 17 Uhr
650 Louis-Marius Garcin (Frankreich 1821–1898 Frankreich) Gondel vor Venedig, 1853 Öl auf Leinwand; 82 × 126,5 cm Signiert und datiert rechts unten: L Garcin 1853. Provenienz Privatbesitz, Frankreich Ausstellung 1857 Paris, Salon de Paris, Nr. 1117 „Souvenir de Venise“ EUR 7.000–14.000
651 Eugen von Blaas (Albano 1843–1932 Venedig) Porträt eines italienischen Mädchens, 1883 Öl auf Holz; 27 × 21,5 cm Signiert und datiert am rechten Bildrand unten: Eugène de Blaas 1883. Rückseitig zwei alte Klebeetiketten Provenienz Dorotheum Wien, 13. März 1979, Nr. 13; Privatsammlung Wien Literatur Thomas Wassibauer, Eugen von Blaas (1843–1931). Das Werk, Catalogue raisonné, Hildesheim 2005, S. 123, Nr. 48 (SW-Abb.) EUR 5.000–10.000 18. 10., 17 Uhr
652 Pier Celestino Gilardi (Campet 1837–1905 Bergolsi) Nach dem Kirchgang, 1876 Öl auf Holz; 24,5 × 19,5 cm Signiert und datiert rechts unten: PC. Gilardi Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 2.500–5.000
653 Emmy von Pausinger * ( 19. Jh.–20. Jh. ) Blumenstock mit Nelken am Fensterbrett Öl auf Leinwand; 95 × 73 cm Signiert rechts unten: Emmy Pausinger Provenienz Privatbesitz, Frankreich EUR 4.000–8.000
654 Antonietta Brandeis (Miskowitz, Böhmen 1849–1910 Venedig) Venedig, Blick auf den Palazzo Albrizzi Öl auf Holz; 21,5 × 12 cm Signiert rechts unten: A Brandeis Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 3.500–7.000
655 Antonietta Brandeis (Miskowitz, Böhmen 1849–1910 Venedig) Blick in das Baptisterium von San Marco in Venedig Öl auf Holz; 24,5 × 15 cm Signiert rechts unten: A Brandeis Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.500–3.000
18. 10., 17 Uhr
656 Johann Victor Krämer * (Wien 1861–1949 Wien) Mondaufgang in Taormina Öl auf Leinwand; 90,5 × 150 cm Signiert und bezeichnet links unten: Joh. Victor Krämer / Taormina Provenienz Kunsthandel, Wien; Privatbesitz, Frankreich Literatur vgl. Thieme/Becker, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Hg. Hans Vollmer, Band 21/22, München 1992, S. 379 EUR 15.000–30.000
Johann Victor Krämer studierte von 1883 bis 1888 an der Akademie in Wien bei Leopold Carl Müller, dem bekannten Orientmaler. Mit Hilfe eines Reisestipendiums, welches er 1888 erhielt, unternahm er eine mehrjährige Studienreise, die ihn durch halb Europa und Nordafrika führte. Anfang 1891 kehrte er nach Wien zurück, wo er ein Atelier bezog, welches er bis zu seinem Tod behielt. In Wien wurde er Zeichenlehrer der Familie Wittgenstein, die auch als Mäzene seine Kunst förderten, malte er doch im Auftrag der Wittgensteins Porträts einzelner Familienmitglieder sowie Landschaften in Deutschland, Holland und Belgien. Im Juni 1894 unternahm Johann Viktor Krämer gemeinsam mit seinen Künstlerfreunden Josef Engelhart und Theodor von Hörmann sowie dessen Frau Laura eine mehrmonatige Reise nach Sizilien. Sie folgten der Einladung von Adolf Fischer, einem Freund Krämers und späteren Gründer des ostasiatischen Museums in Köln, der in der Nähe von Taormina eine Villa besaß. Auch im Jahr 1897 reiste Krämer wieder nach Süditalien. Zwischen 1894 und 1897 muss wohl vorliegendes Werk entstanden sein. 1896 erhielt Krämer die Erzherzog-Karl-Ludwig-Medaille für das Bild „Dolce far niente“, welches ein verliebtes Paar vor dem Stand von Taormina darstellt. Unser Gemälde zeigt eine junge Italienerin, die verträumt den über dem Meer aufgehenden Mond betrachtet. Ein romantisches Szenario, welches nicht nur durch das Thema, sondern auch die gekonnte technische Ausführung besticht und bereits auf das Wirken der erfolgreichen Secessionisten vorausweist, gehörte doch Krämer zu jener fortschrittlich denkenden Künstlergruppe, die im Jahr 1897 die Wiener Secession gründete. (MS)
18. 10., 17 Uhr
657 Eduard Veith (Neutitschein 1856–1925 Wien) Weiblicher Halbakt mit Schwert Öl auf Holz; 39,5 × 30,5 cm Signiert rechts oben: E. Veith Provenienz Privatbesitz, Großbritannien EUR 4.000–8.000
658 Johann Victor Krämer * (Wien 1861–1949 Wien) Orientalin mit Kind Öl auf Leinwand; 78 × 53 cm Signiert am linken Rand mittig: J.V.Krämer Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 3.000–6.000
659 L. Urban (Österreich 1892) Orientalische Straßenszene, 1892 Öl auf Leinwand; 100 × 73,5 cm Signiert und datiert links unten: L. Urban. 1892 Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 4.000–8.000 18. 10., 17 Uhr
660 Alphons Leopold Mielich (Klosterneuburg 1863–1929 Salzburg) Konvolut 3 Stk.: Orientalische Straßenszenen Gouache auf Papier auf Karton; 21,5 × 15 cm; 12 × 14 cm Signiert rechts bzw. links unten: A.L. MIELICH Provenienz seit ca. 1929 in österreichischem Privatbesitz EUR 2.000–4.000
661 Alphons Leopold Mielich (Klosterneuburg 1863–1929 Salzburg) Orientalische Straßenszene Gouache auf Papier auf Karton; 37 × 31,5 cm Signiert links unten: A.L. MIELICH Provenienz seit ca. 1929 in österreichischem Privatbesitz EUR 1.500–3.000
662 Girolamo Gianni (Italien 1837–1895 Italien) Straßenszene in Kairo, 1887 Öl auf Karton; 36 × 27 cm Signiert und datiert links unten: G Gianni / 1887 Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 3.000–6.000
18. 10., 17 Uhr
663 Marie Egner (Radkersburg 1850–1940 Maria Anzbach) Malvenstöcke vor einem Bauernhausfenster – Studie, um 1930/31 Öl auf Leinwand auf Karton; 33 × 23,5 cm Rückseitig bezeichnet: Gasthaus Moder Scheibbs Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur vgl. Martin Suppan/Rupert Feuchtmüller. Marie Egner. Eine österreichische Stimmungsimpressionistin. Band II, Wien 1993, S. 279, 1979, Nr. 64 EUR 5.000–10.000
664 Emil Barbarini (Wien 1855–1930 Wien) Blumenmarkt Am Hof in Wien Öl auf Holz; 16 × 21 cm Signiert rechts unten: E Barbarini Provenienz Privatbesitz, Großbritannien EUR 3.000–6.000
18. 10., 17 Uhr
665 Eduard von Grützner (Großkarlowitz 1846–1925 München) und
Franz von Defregger (Ederhof zu Stronach b. Dölsach/Tirol 1835–1921 München) und
Carl Fröschl, u.a. (Wien 1848–1934 Wien) Fächer mit Etui, zwischen 1888 und 1903 H. 30 cm z.T. signiert Provenienz Wiener Privatsammlung EUR 1.500–3.000
666 August von Siegen (München/Wien 19. Jh. ) Canal Grande in Venedig Öl auf Holz; 15 × 31, 5 cm Signiert rechts unten: Aug. Siegen Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 1.000–2.000
667 Max Volkhart (Düsseldorf 1848–1935 Düsseldorf) Unerwarteter Besuch, 1898 Öl auf Leinwand; 51 × 76 cm Signiert und datiert rechts unten: Max Volkhart (18)98 Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.500–3.000
668 Hans Zatzka (Wien 1859–1945 Wien) Die Verabredung Öl auf Leinwand; 70 × 40 cm Signiert rechts unten: H. Zatzka Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 7.000–14.000 18. 10., 17 Uhr
669 Antoni Piotrowski (Kunow 1853–1924 Warschau) Höfische Jagdgesellschaft, 1880 Öl auf Leinwand; 55 × 92 cm Signiert, datiert und bezeichnet unten mittig: A. Piotrowski. 1880. Paris. Provenienz Privatbesitz, Niederlande EUR 15.000–30.000
Der Pole Antoni Piotrowski besuchte ab 1875 die Münchener Akademie und war Schüler von Paul Lindenschmit. 1877 ging er wieder in seine Heimat um an der Akademie der Schönen Künste in Krakau bei Jan Matejko zu studieren. Nach seinem Studium übersiedelte er nach Paris, wo er von 1879 bis 1884 lebte. Vermutlich reiste er 1879 zum ersten Mal nach Bulgarien, wo er als Korrespondent und Zeichner für eine englische und französische Zeitschrift arbeitete. Als Freiwilliger nahm er am Serbisch-Bulgarischen Krieg teil, wo er auf der bulgarischen Seite bis 1886 als Schlachtenmaler tätig war. Es entstanden in dieser Zeit nicht nur Gemälde von wichtigen Schlachten sondern auch Porträts der bulgarischen Herrscher sowie Genre- und Jagdbilder, mit denen er bereits zu Lebzeiten sehr erfolgreich war. 1897 wurde die polnische Künstlervereinigung „Sztuka“ gegründet, zu deren Gründungsmitgliedern Piotrowski zählte. Schließlich zog der Künstler im Jahr 1900 nach Warschau, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1925 lebte. (MS)
18. 10., 17 Uhr
670 Julius Sergius Klever (Dorpat 1850–1924 St. Petersburg) Winterabend im Birkenwald, 1901 Öl auf Leinwand; 100 × 71 cm Signiert in Kyrillisch und datiert rechts unten: Julius Klever 1901. Provenienz seit ca. 1972 in österreichischem Privatbesitz EUR 10.000–20.000
Der in Dorpat (heute Estland) geborene Julius Sergius Klever profilierte sich bereits in jungen Jahren als Landschaftsmaler und wurde 1881 als Professor an die St. Petersburger Kunstakademie berufen. Für seine Bilder fand er in Adelskreisen, bedeutenden russischen Galerien und Museen Käufer. Eine besondere Auszeichnung wurde ihm 1893 durch Zar Alexander III. zuteil, der ihn in den erblichen Adelsstand erhob. Aber auch im Ausland, vor allem in Deutschland und Frankreich, fand er Beachtung und Anerkennung, war er doch seit 1879 immer wieder bei wichtigen Ausstellungen in Berlin, München und Paris vertreten, oftmals als einziger Repräsentant der russischen Landschaftsmalerei. Seine Motive fand er hauptsächlich in den Wäldern und an den Küsten der baltischen Ostseeprovinzen, deren raue Schönheit ihn besonders faszinierte. In der Darstellung winterlicher Sonnenuntergänge fand Klever eine außergewöhnliche Meisterschaft, diese koloristisch beeindruckenden Werke fanden auch beim Publikum großen Anklang. Um 1905 lebte Klever für einige Zeit in Berlin, dies erklärt auch, dass sich viele seiner Hauptwerke nicht nur in wichtigen russischen Museen, sondern auch in deutschen Privatsammlungen befinden. (MS)
671 Wladislaw T. Chmielinsky * (Warschau 1911–1979 ) Winterlicher Schloßplatz in Warschau Öl auf Leinwand; 52 × 72,5 cm Signiert rechts unten: WT. Chmielinski Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.500–3.000
672 Isidor Kaufmann zugeschrieben (Arad 1853–1921 Wien) Der Sohn des Wunderrabbi von Belz Öl auf Holz; 15,5 × 20,5 cm Rückseitig: Galerienstempel, schwer leserlich, mit Ortsbezeichnung „Budapest“ Provenienz Auktionshaus im Kinsky, Wien, 8. November 2011, Nr. 231; vom Vater der derzeitigen Eigentümer bei dieser Auktion erworben
Aufgrund der großen malerischen Qualität und dem Vergleich mit anderen publizierten Zweitfassungen beliebter Motive von Isidor Kaufmann halten wir vorliegendes Porträt für eine weitere eigenhändige Ausführung des im Literaturhinweis angeführten Bildes.
Literatur vgl. G. Tobias Natter (Hg.), Rabbiner – Bocher – Talmudschüler, Bilder des Wiener Malers Isidor Kaufmann, 1853–1921, Jüdisches Museum der Stadt Wien, 1995, S. 230–231 EUR 7.000–14.000
18. 10., 17 Uhr
673 Johann Hamza (Teltsch 1850–1927 Wien) Die Taufe Öl auf Holz; 99 × 71,5 cm Signiert und bezeichnet rechts unten: J. Hamza / Wien. Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 10.000–20.000
Johann Hamza wurde am 21. Juni 1850 in Teltsch in Mähren geboren. Als Schüler der Akademie kam er nach Wien und studierte unter Eduard Engerth. Ab 1880 war er Mitglied der Wiener Akademie. Mit seinen Werken gehörte er zu jenen Künstlern, die in den 1880er Jahren die Wiener Genremalerei zu einer zweiten Blüte brachten. Einen großen Beitrag dazu leistete der Wiener Kunsthändler Schwarz, der Hamza gemeinsam mit Isidor Kaufmann und Josef Gisela förderte. Ab 1888 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1891 erhielt er anläßlich der Kunstausstellung in London eine goldene Medaille. Am 22. Dezember 1927 starb Johann Hamza in Wien. Sein 1879 geborener Sohn Hans wurde ebenfalls Maler. Oftmals siedelte Hamza seine „Erzählungen“ im Milieu des Rokoko an, eine Epoche die mit ihren reichen Gewändern und der üppigen Ornamentik seiner außerordentlichen Begabung für die Wiedergabe des Stofflichen entgegenkam. Seine meist in kleinen Formaten gehaltenen Bilder wurden auch in zahlreichen illustrierten Zeitschriften publiziert. Die Darstellung der Szenen fand nicht nur durch ihre hochwertige technische Umsetzung, sondern vor allem durch ihre erzählenden Eigenschaften Anklang bei einem breiten Publikum. Auch im vorliegenden, für Hamza ungewöhnlich großen Gemälde, konnte Hamza bei der realistischen Wiedergabe von Stofflichkeiten und Details aus dem Vollen schöpfen. Die reich dekorierte Barockkirche sowie die Taufgesellschaft in Tracht, boten ihm reichlich Anlass dazu. (RH)
18. 10., 17 Uhr
674 Robert Russ (Wien 1847–1922 Wien) Passauerhof in Stein an der Donau, um 1910 Öl auf Leinwand; 115 × 90 cm Signiert rechts unten: Robert Russ. Rückseitig Etikett mit Bezeichnung: Sonninger Innenhof in Stein/Donau Provenienz Auktionshaus Albert Kende, Wien, 1930; Privatbesitz, Wien, 2004; Auktionshaus im Kinsky, Wien, 28.04.2004, Nr. 60; Privatbesitz, Wien; Auktionshaus im Kinsky, Wien, 8.11.2011, Nr. 241; Privatbesitz, Österreich Literatur Andrea Winkelbauer, Robert Russ. Monografie mit Verzeichnis der Gemälde, hg. Auktionshaus im Kinsky, Wien 2016, S. 46 (Abb.), WV-Nr. I.398 (Abb.) EUR 45.000–90.000
Robert Russ war ein Schüler des Landschaftsmalers Albert Zimmermann, der inspiriert von der Schule von Barbizon, seine Schüler anhielt, Studien in der freien Natur zu malen. Unter diesem Einfluss unternahm Russ zahlreiche Reisen nach Holland, Deutschland und Italien, hier zog es ihn vor allem in das Trentino, Venedig, Assisi und Rom, wo er seine bevorzugten Motive fand. Sein Hauptziel wurde aber Südtirol, wo er ab Mitte der 1870er Jahre die Sommermonate verbrachte. Bis zur Mitte der 1880er Jahre fand Russ seine Bildthemen in der Gegend um Bozen und Meran, später um Arco und Riva am Gardasee. Durch das südliche Licht beeinflusst, wählte er vermehrt helle Farben, die er in fast schon pointillistischer Weise, dem Impressionismus nahe, auftrug. Er löste die Farbflächen immer weiter auf und schaffte es so, das Flimmern der Atmosphäre im jeweiligen Licht einzufangen. Fast zur selben Zeit wie Südtirol entdeckte Russ die Wachau. Ab 1871 besuchte er immer wieder Weißenkirchen, intensiv setzte er sich jedoch erst um 1900 mit Motiven aus dem Donautal zwischen Melk und Krems auseinander. Vorliegendes Werk zeigt einen Einblick in den Passauerhof in Stein an der Donau. Der sonnendurchflutete Hof besticht durch das alte Mauerwerk, welches Russ detailliert, mit dunklen Schatten in Blau und Violett schildert. Die unterschiedlichen Grüntöne der Pflanzen und die wenigen blühenden Blumen mit ihren roten und gelben Blütenköpfen sind reizvolle Farbtupfer zwischen dem alten Gemäuer. Russ gelang es hier auf sehr subtile Art eine einzigartige, sommerliche Atmosphäre festzuhalten und die Schönheit eines eher unscheinbaren Motivs dem Betrachter vor Augen zu führen. (MS)
18. 10., 17 Uhr
675 Theodor von Hörmann (Imst/Tirol 1840–1895 Graz) An der Zollschranke – Das alte Graßmayr-Haus (Athesia-Haus) in Brixen-Zinggen, um 1874 Öl auf Leinwand; 38 × 51,8 cm Provenienz 1992 im Wiener Kunsthandel erworben; seither in österreichischem Privatbesitz Literatur Magdalena Hörmann-Weingartner, Der Maler Theodor von Hörmann (1840–1895) und Tirol: Zwei neuaufgefundene Bilder aus Albeins und Brixen, in: Der Schlern, 70/8, 1996, S. 451–463, (Abb.); Magdalena Hörmann-Weingartner, Das Athesia-Haus in Brixen auf einem Gemälde von Theodor von Hörmann aus dem Jahr 1875, in: Der Schlern, 83/8, 2009, S. 94–95; Marianne Hussl-Hörmann, Theodor von Hörmann. Monographie und Werkverzeichnis, Hg. Auktionshaus im Kinsky, Wien 2013, WV-Nr. I.32 (Abb.) EUR 15.000–30.000
Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn hielt sich Theodor von Hörmann in den Sommermonaten der frühen 1870er Jahren regelmäßig in seiner Heimat Tirol und Südtirol auf. So auch im September 1874, wo Hörmanns Aufenthalte in Brixen in Südtirol dokumentiert sind. Dort begeisterte ihn der Wegverlauf von Brixen in Richtung des damaligen Vorortes Zinggen, der durch einen Zollschranken verlief. Unmittelbar dahinter lag der prominente Wohnsitz der Glockengießerfamilie Graßmayr, der 1877 an die Vogelweider-Druckerei, dem heutigen Verlagshaus Athesia verkauft wurde. Das stattliche Haus mit dem reizvollen Korbbalkon über gotischen Streben und einem barocken Verkündigunsfresko bot dem Maler ein ansprechendes Motiv, mit dem er sich zunächst in Skizzen beschäftigte. So hat sich in einem seiner in der Albertina Wien erhaltenen Skizzenbüchern eine Bleistiftskizze des markanten Eckerkers mit genauen Anweisungen erhalten. Die handliche Größe des Bildformates, sowie die erfrischende Ernsthaftigkeit, mit der das Motiv in seinen Details und der für Hörmann so typischen in die Tiefe gezogenen Bildanlage erfasst wird, lassen aber auch eine Entstehung vor Ort vermuten. Besonders reizvoll ist die vertikale von den Bäumen akzentuierte Rhythmik des Bildes in Kontrast zur markanten Raumdiagonale sowie die Differenz zwischen einem weichen, deckenden Pinselstrich und der detailgenauen Zeichnung von Details wie der Schindeln, des Fenstergitters oder des Fassdenfreskos. (MHH)
18. 10., 17 Uhr
676 Olga Wisinger-Florian (1844 Wien–1926 Wien) Schmiede bei Bisamberg, um 1894 Öl auf Leinwand; 53 x 70 cm Signiert links unten: O. Wisinger-Florian Rückseitig auf Etikett bezeichnet Provenienz Privatbesitz, Wien Wir danken Mag. Alexander Giese für die wissenschaftliche Unterstützung. Das Gemälde wird von ihm in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. EUR 35.000–70.000
Laut Tagebuchaufzeichnungen verbrachte Olga Wisinger-Florian den Frühsommer und Sommer 1894 in Bisamberg in Niederösterreich. Sie erwähnt, dass sie dort an einem Gemälde mit einer „Schmiede“ arbeitet. Eine Schmiede war im Jahr 1895 bei Wisingers Ausstellung im Künstlerhaus zu sehen, ebenso 1897/98 im Münchner Kunstverein. Ländliche Dorfansichten zählten zu den besonders beliebten Motiven der Künstlerin. Vorliegendes Werk, welches auf der Rückseite mit „Schmiede“ betitelt ist, zeigt einen sehr engen Bildausschnitt mit dem Eingang zu einem Haus, das mit Schindeln gedeckt ist. Vor dem Gebäude steht ein Fuhrwerk, direkt neben der Tür wächst ein Baum, dessen Krone Schatten auf das Dach wirft. Das Bauwerk wirkt, durch den abbröckelnden Putz der Fassade und das baufällige Dach, etwas ärmlich und verlassen. Trotzdem oder gerade deswegen handelt es sich um ein äußerst pittoreskes Sujet, welches sich durch den gekonnten Einsatz von Licht und Schatten auszeichnet. Braun-, Ocker-, und Gelbtöne dominieren das Werk. Farbige Akzente werden durch das Grün der Blätter und den blauen Himmel gesetzt. Besonders reizvoll sind die farbigen Schatten in Blau und Violett, die auf den Platz vor dem Haus, der beinahe die gesamte untere Bildhälfte einnimmt, fallen. Wisinger-Florian gelang es einmal mehr ein unscheinbares Motiv ruhig aber ausdrucksstark umzusetzen, wobei die Darstellung durch eine ausgewogene Komposition und die von Licht durchflutete Atmosphäre besticht. (MS)
18. 10., 17 Uhr
677 Edward Theodore Compton (London 1849–1921 London) Blick vom Hohen Priel auf den Dachstein, 1920 Öl auf Leinwand; 90 × 145 cm Signiert und datiert rechts unten: E.T. Compton 1920 Provenienz laut Comptons Index Operum (I.O.), einem Verzeichnis, welches alle vom Künstler verkauften Werke enthält, wurde das Bild 1920 an Rudolf Schachinger (Hinterstoder), verkauft; Privatbesitz, Österreich Literatur Jürgen und Sibylle Brandes, Edward Theodore Compton. Maler und Bergsteiger, München 2007, S. 299, Abb. 478 (I.O. 1728) EUR 45.000–90.000
Compton vermochte es, eine Landschaft mit ihren charakteristischen Merkmalen in einer ganz bestimmten atmosphärischen Situation darzustellen. Hierzu befähigt wurde er durch seine große Vertrautheit mit den verschiedensten Lichtsituationen und dem Einfluss des Lichts auf die Farbe von Eis, Schnee und Fels, die er als Bergsteiger erlangt hatte. Wenn er nicht gerade an der Staffelei saß, war er am Berg, wo sich ihm eine unendliche Vielfalt eröffnete. Compton galt als ausgezeichneter Bergsteiger, der sich in Alpinistenkreisen durch zahlreiche Erstbesteigungen einen Namen gemacht hatte. Vorliegendes Werk ist im Jahr 1920, ein Jahr vor Comptons Tod entstanden. Es zeigt das stark verkarstete Hochplateau des Toten Gebirges, das im Süden Oberösterreichs an der Grenze zur nördlichen Steiermark liegt. Der Blick geht über die von weiten Schneefeldern bedeckten Felsen des Hohen Priels, der mit seinen 2.515 Metern der höchste Gipfel des Toten Gebirges ist, bis zur Nordseite des Hohen Dachsteins mit dem Hallstätter Gletscher, der in der Ferne zu erkennen ist. Das imposante Bergpanorama gibt Compton topographisch äußerst genau wieder und zeigt es in seiner schroffen und wilden Schönheit, dem sich kein Betrachter entziehen kann. (MS)
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Edward Theodore Compton
Edward Theodore Compton
(London 1849–1921 London)
(London 1849–1921 London)
Wettersteingebirge Aquarell auf Papier; 36 × 45 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert links unten: E.T. Compton
Monte Rosa, 1878 Aquarell auf Papier; 45 × 68, 5 cm Signiert und datiert rechts unten: ETCompton / 1878 Rückseitig auf Abdeckplatte bezeichnet: Monte Rosa – Head of Val Amizasca / by E.T. Compton
Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 4.000–8.000
Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Jürgen und Sibylle Brandes, Edward Theodore Compton. Maler und Bergsteiger, München 2007, S. 147, Abb. 250 EUR 8.000–16.000
680 Edward Harrison Compton * (Feldafing 1881–1960 Feldafing) Die Hohen Tauern Öl auf Leinwand; 50,5 × 75 cm Signiert rechts unten: E. Harrison / Compton Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 7.000–14.000
18. 10., 17 Uhr
681 Edward Theodore Compton (London 1849–1921 London) Obersee im Mondschein, 1873 Öl auf Leinwand; 100 × 80 cm Signiert und datiert links unten: ETCompton / München 1873 Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Jürgen und Sibylle Brandes, Edward Theodore Compton. Maler und Bergsteiger, München 2007, S. 84, Abb. 154 EUR 10.000–20.000
Edward Theodore Compton wurde 1849 als Sohn einer strenggläubigen, naturverbundenen Familie in Stoke Newington/London geboren. Erste Naturstudien entstanden 1863 noch in England, wo Compton verschiedene Kunstschulen besuchte, bevor die Familie 1867 nach Deutschland auswanderte und sich zunächst in Darmstadt – zu dieser Zeit eine Künstlerhochburg – niederließ. Seine erste Reise in die Alpen im Jahr 1868 faszinierte den jungen Künstler so sehr, dass er beschloss nicht nur Bergmaler, sondern auch Bergsteiger zu werden. 1869 folgte ein Umzug nach München, wo der Künstler an der Münchner Akademie studierte und bereits zwei Jahre später erstmals im Glaspalast ausstellen konnte. 1872 heiratete Compton die Münchner Architekten-Tochter Gusti von Romako, mit der er eine zweijährige Reise nach Tirol, Kärnten, Italien und in die Schweiz antrat, bevor das Paar schließlich in Feldafing am Starnberger See sesshaft wurde. In den folgenden Jahren unternahm der Künstler ausgedehnte Reisen nicht nur in die Gebirgswelt von Österreich, sondern auch nach Nordafrika, Spanien, Korsika, Skandinavien und Schottland. Die daraus resultierenden Eindrücke hielt Compton in zahlreichen Ölgemälden, Aquarellen und Tuschezeichnungen fest. Zudem illustrierte der Maler verschiedenste Publikationen und fertigte Ansichtskarten sowie Fremdenführer an. Das vorliegende Gemälde zeigt den Obersee in den Berchtesgadener Alpen in Oberbayern. Der Maler hat dieses Motiv zuvor schon einmal aufgegriffen (vgl. Jürgen und Sibylle Brandes, Edward Theodore Compton, München 2007, S. 82, Abb. 151), wobei Compton im vorliegenden Gemälde einen besonders stimmungsvollen Moment am See im Mondschein festgehalten hat. Comptons Werke zeigen sich jedoch nicht nur außergewöhnlich stimmungs – und eindrucksvoll, vielmehr hat der Künstler mit seinen topographisch genauen Ansichten Werke von dokumentarischem Wert hinterlassen, die nicht nur seinen Sohn Edward Harrison Compton (1881–1960), sondern auch andere Alpenmaler beeinflussten. (BB)
18. 10., 17 Uhr
682 Albin Egger-Lienz (Stribach bei Lienz 1868–1926 St. Justina bei Bozen) Der Trommler (Studie zum „Ave“), 1894 Öl auf Karton; 22 × 19 cm Signiert links unten: A. Egger Lienz Provenienz Franz Hauer, Wien; Dorotheum Wien, 16. 5. 1935, Nr. 75, Abb. Tafel 4; Erika und Peter Müllersen, Wien; Privatbesitz, Wien Literatur Heinrich Hammer, Albin Egger-Lienz, Innsbruck 1930, WV-Nr. 4, S. 264 (o. Abb.); Wilfried Kirschl, Albin Egger-Lienz. Das Gesamtwerk. Band II, Wien 1996, Abb. S. 41, WV-Nr. M 78, S. 511 EUR 25.000–50.000
Egger Lienz bei der Arbeit am Gemälde „Ave nach der Schlacht am Bergisel“, 1896 abgebildet in: W. Kirschl, A. Egger-Lienz. Das Gesamtwerk, Bd. II, Wien 1996, S. 40
Als Albin Egger im Jahr 1891 seinem Namen „Lienz“ hinzufügt, ist dies ein bewusstes Statement: Hier komme ich her und aus diesem Umfeld heraus schöpfe ich. Jede wahre Kunst sei „Heimatkunst“, stellt der Maler später fest, ob von Rembrandt oder Hals, Millet oder Meunier. Denn nur aus der Vertiefung in die eigene Lebenswelt entstehe zeitlos Gültiges. (Dass sich Egger dabei in seiner Entwicklung zunehmend dem vordergründig Bodenständigen entzieht, zählt zu seinen zentralen Qualitäten.) Zu seiner Lebenswelt gehört für Egger-Lienz ganz entscheidend die Tiroler Geschichte, im Besonderen – anknüpfend an sein großes Vorbild dieser Jahre, den gleichfalls aus Osttirol stammenden Münchner Akademieprofessor Franz von Defregger – die Tiroler Freiheitskämpfe von 1809. So ist es für ihn, als er nach Abschluss seines Münchner Akademiestudiums sein erstes großes Historienbild gestaltet, selbstverständlich, ein Motiv aus diesem Themenkreis zu wählen: Ave Maria nach der Schlacht am Bergisel (1894–96; Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck). Aus einem Briefwechsel mit seinem Münchner Malerfreund Zeno Diemer, der zur gleichen Zeit am großen Panoramabild mit der Schlacht am Bergisel für das Innsbrucker Rundgemälde arbeitet, geht hervor, dass Egger-Lienz ab Frühjahr 1894 das vielfigurige Gemälde in Angriff nimmt: „Morgen Montag, den 30. April, reise ich nachhause. Ich freue mich herzlich, an meine ernste Arbeit, die Studien, gehen zu können.“ Eine dieser Ölstudien, die der Maler in Windisch-Matrei, Virgen und Obermauern ausführt, ist der vorliegende, sowohl malerisch als auch in der Charakterisierung höchst subtile Trommler. Mit sicherem Gespür für das Wesentliche sind Physiognomie und Ausdruck wiedergegeben: das noch jugendliche, aber bereits markante Gesicht mit der kräftigen Nase, der zum Gebet geöffnete Mund, die dunkelbraunen wachen Augen, die dunklen Augenbrauen und Haare, alles eingebettet in ein toniges, bräunliches Umfeld, aus dem nur der weiße Hemdkragen heraussticht, um die Bedeutung des Gesichts zu akzentuieren. Im fertigen Bild hat der Maler den Trommler unmittelbar hinter dem Fahnenträger eingefügt, mit noch inbrünstigerem Ausdruck, mit dem er wie die anderen Tiroler Bauern Maria für die siegreiche Schlacht dankt. Als das Ave Maria nach der Schlacht am Bergisel auf der Münchener Jahresausstellung 1896 gezeigt wird, hebt die Kritik neben der spannungsreichen Komposition stets auch den Realismus der Darstellung hervor, der über die erzählerischen Bilder zu 1809 Franz von Defreggers weit hinausgeht: „Das sind keine Bühnenbauern, die dem Publicum zu Liebe in ihrem sorgfältig geputzten Sonntagsrocke stecken, nein – die abgehärmten, vom Schlachtenmorde noch müden Leute sind’s ohne Retouche, in schrecklicher Wahrheit“ (Bote für Tirol und Vorarlberg, 1896, Nr. 158, S. 1290). Dies gilt speziell auch für die vorliegende Studie des Trommlers, die gerade in ihrer gegenüber dem fertigen Bild mehr verhaltenen, unmittelbaren Auffassung eine besondere Ausstrahlung besitzt. (Carl Kraus)
18. 10., 17 Uhr
683 Franz von Defregger (Ederhof zu Stronach b. Dölsach/Tirol 1835–1921 München) Auf dem Schulweg, 1890 Öl auf Leinwand; 65 × 50 cm Signiert und datiert links unten: F. Defregger / (18)90 Provenienz Sotheby's London, 22.11.2011, Lot 16; österreichischer Privatbesitz Literatur Hans Peter Defregger, Defregger 1835–1921. Rosenheim 1983, S. 374 (SW-Abb.) Gutachten von Mag. Verena Gschnitzer Konzert, Innsbruck, 10.12.2012, liegt bei. EUR 25.000–50.000
Der Tiroler Bauernsohn Franz Defregger bildete sich vorerst autodidaktisch, ab 1862 studierte er in München an der Akademie und war von 1867 bis 1870 neben Hans Makart und Gabriel von Max Mitarbeiter im Atelier des berühmten Historienmalers Carl von Piloty. Ganz der Münchner Schule verpflichtet, schuf er vor allem bäuerliche Genreszenen und Historienbilder. Thematisch stehen in seinen Werken somit die verschiedenen Typen seiner Heimat Tirol und das Alltagsleben der Bauern im Mittelpunkt. Defregger traf mit diesen Themen den Geschmack des Publikums, er feierte mit seiner Kunst schon zu Lebzeiten große Erfolge und wurde mit Preisen ausgezeichnet. Ein besonderer Höhepunkt in seiner Laufbahn war die Berufung an die Münchner Akademie im Jahr 1878, wo er als Nachfolger Pilotys, bis 1910 als Professor für Historienmalerei lehrte. 1883 schließlich wurde der bereits berühmte Künstler in den Adelsstand erhoben. Schon zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn schuf Defregger eindrucksvolle Kinderbildnisse. Oft lieferten ihm seine eigenen Kinder Motive für gelungene Szenen. Bei vorliegendem Werk zeigt der Künstler eine kleine Kinderschar am Weg zur Schule. Selbstbewusst führt das größte der Mädchen eine Gruppe von fünf jüngeren Kindern an und hält fürsorglich einen Knaben an der Hand. In einiger Entfernung folgen der Gruppe zwei weitere Schulkinder. Mit ernstem Blick schreiten die Kinder voran, für die Kleineren ist es vielleicht sogar der erste Schultag. Feines Kolorit und ein präziser Strich zeichnen vorliegendes Gemälde aus, in welchem Defregger gekonnt die unterschiedlichen Charaktere seiner kleinen Modelle festhält, und ihm einmal mehr eine überaus reizende Darstellung aus dem bäuerlichen Alltag seiner Tiroler Heimat gelungen ist. (MS)
18. 10., 17 Uhr
684 Rudolf Ribarz (Wien 1848–1904 Wien) Schloss Gondorf an der Mosel, 1892 Öl auf Leiwand; 76,5 × 152 cm Signiert und datiert rechts unten: Ribarz 1892 Rückseitig Etikett Kunst-Auktion in Wien, Anton Stöckl und E. Hirschler & Comp. Provenienz Sammlung Charles Sedelmeyer, Paris; Anton Stöckl, Hirschler & Comp., Versteigerung von 102 Gemälden aus der Kollektion Ch. Sedelmeyer, Wien, 24. & 25. Februar 1904, Nr. 88, Tafel XVI; Auktionshaus im Kinsky, Wien, 28. Oktober 2003, Nr. 49; Privatbesitz, Österreich Literatur vgl. Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Band II/1, Hofheim/Taunus 1979, S. 402, Nr. 40; Martina Haja, Rudolf Ribarz, phil. Diss., Universität Wien, 1975, Abb. 94 EUR 10.000–20.000
685 Emil Jakob Schindler (Wien 1842–1892 Westerland) Mühlbach, Skizze Öl auf Leinwand; 44 × 32 cm Signaturstempel links unten: Schindler Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 3.000–6.000
686 Theodor von Hörmann (Imst/Tirol 1840–1895 Graz) Straßenszene Öl auf Leinwand; 11 × 14,5 cm Provenienz Wiener Privatbesitz Die Ölstudie wurde von Dr. Marianne Hussl-Hörmann begutachtet und wird in das Werkverzeichnis Theodor von Hörmann unter der Nummer I.468_E aufgenommen. EUR 2.500–5.000
18. 10., 17 Uhr
687 Eugen Jettel (Johnsdorf 1845–1901 Lussingrande) Wiesenstück bei Pont-Aven, 1886 Tempera auf Karton; 44 × 55 cm Gewidmet, signiert, bezeichnet und datiert links unten: Meiner lieben Cilli / Eugène Jettel. pont-aven / 1886. Provenienz Dorotheum Wien, 7./10. November 1972, Nr. 210; Privatbesitz, Österreich Literatur Heinrich Fuchs, Eugen Jettel, Wien 1975, S. 170, WV-Nr. 292 (Abb.), Abb. 7 EUR 10.000–20.000
Eugen Jettel gehört gemeinsam mit Emil Jakob Schindler und Robert Russ zu den wichtigsten Vertretern der österreichischen Avantgarde der Landschaftsmalerei ab Mitte des 19. Jahrhunderts, bei der einfache Motive als Hauptthema eine subtile malerische Überhöhung erfuhren. Als erster setzte sich Jettel intensiv mit der französischen Variante der „paysage intime“ auseinander und zog 1875 als einziger für 20 Jahre nach Paris. Der erfolgreiche Kunsthändler Charles Sedelmayer nahm in unter Vertrag, was Jettel ein sicheres Einkommen gewährte. Gemeinsam mit seiner Frau, der Wienerin Cäzilie („Cilli“) Mailer, wurde seine Wohnung in Paris zum Treffpunkt deutschsprachiger Maler (u. a. kamen Josef Engelhart, Eduard Charlemont, August von Pettenkofen, Mihály Múnkacsy). Nach seiner Rückkehr 1897 trat Jettel der Wiener Secession bei, ohne diesen Stil künstlerisch nachzuvollziehen. 1901 verstarb er auf einer seiner vielen Reisen in Triest. 1886 hielt sich Jettel nachweislich in Pont Aven in der Bretagne auf, zeitgleich mit Paul Gauguin und auf den Spuren der Impressionisten wie Eugene Boudin oder Claude Monet. Der in diesem Bild festgehaltene Blick auf ein Wiesenstück zelebriert die Essence der „paysage intime“, die gerade wegen dieser Einfachheit revolutionär war und bewusst den Fokus weg vom Motiv hin zur malerischen Interpretation legte. Ähnlich wie in der Fotografie – die damals viele Künstler faszinierte – werden die Blumen im Vordergrund mit der Exaktheit eines feinen Pinsels scharf hervorgehoben, während der Hintergrund in bewusster Unschärfe belassen wird. Jettel widmete das Bild seiner Frau, was dem Werk eine eigene Intimität und Authentizität verleiht. (MHH)
18. 10., 17 Uhr
688 Olga Wisinger-Florian (Wien 1844–1926 Wien) Herbstwald, Weg zum Park des Erzherzog Josef in Alcsút, 1894 Öl auf Karton; 53 × 40 cm Signiert und datiert links unten: O. Wisinger-Florian / (1)894 Rückseitig auf Etikett bezeichnet: O Wisinger Florian / Wien, IV. Wienstr. 9./ „Weg zu dem Park sr. k. u. k. Hoheit Erzherzog Josef“ Provenienz Privatbesitz, Österreich Wir danken Mag. Alexander Giese für die wissenschaftliche Unterstützung. Das Gemälde wird von ihm in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. EUR 25.000–50.000
Rückseite, Etikett
Am 13. Oktober 1894 erreichte Olga Wisinger-Florian Alcsút, eine kleine Gemeinde im damaligen Komitat Stuhlweißenburg südwestlich von Budapest in Ungarn, wo Erzherzog Joseph Karl Ludwig seinen Wohnsitz hatte. Der eigentlich Zweck der Einladung war der Malunterricht für die Töchter des Hauses, doch die Künstlerin nutzte vor allem die Zeit, etliche Ölstudien der Platanenallee im Schlosspark auszuführen. Wie sehr sie dieses neue Motiv der Allee faszinierte beweist die umfangreiche Liste für ihre Ausstellung im Künstlerhaus 1895, auf der etliche AlleeBilder verzeichnet sind. Immer wieder finden sich in ihren Aufzeichnungen Akazien-, Birken-, Buchen- und Pappelalleen. Der Reiz der zumeist vor Ort genommenen Studien liegt in der für Wisinger so typischen für ihre Zeit aber sehr modernen, impulsiven Malweise. Mit fast graphischen Linien zeichnet sie auch in dieser Studie der Herbstallee schnell die Stämme und Konturen der Bäume, um dann umso vehementer und formbefreiter verschiedene Farbtupfer und –striche aufzubringen. Die Herbsttöne von Gelb über Ocker und Grün überlappen sich, verschmelzen und vermitteln einen ungemein kraftvollen Eindruck einer ungebändigten Natur, in die der prominent im Bild angelegte Weg wie ein Symbol des Lebens hineinführt. (MHH)
18. 10., 17 Uhr
689 Robert Russ (Wien 1847–1922 Wien) Die Alte Mühle bei Delft, 1884 Öl auf Leinwand; 97 × 68 cm Signiert und datiert rechts unten: Robert Russ 1884 Provenienz Sotheby's Chicago, 19.10.1999, Nr. 1497; Neumeister, München, 5.7.2000, Nr. 736; Auktionshaus im Kinsky, Wien, 23.10.2007, Nr. 262; Privatbesitz, Österreich Literatur Andrea Winkelbauer, Robert Russ. Monografie mit Verzeichnis der Gemälde, hg. Auktionshaus im Kinsky, Wien 2016, S. 142, WV-Nr. I.164 (Abb.) EUR 10.000–20.000
690 Andreas Achenbach (Kassel 1815–1910 Düsseldorf) Schiffe in stürmischer See, 1892 Öl auf Leinwand; 103 × 78 cm Signiert und datiert links unten: A Achenbach / (18)92 Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 10.000–20.000
18. 10., 17 Uhr
691 Charles Henri Joseph Leickert (Brüssel 1818–1907 Mainz) Holländische Landschaft mit Windmühlen, 1889 Öl auf Leinwand; 90 × 145 cm Signiert und datiert rechts unten: Ch. Leickert (18)89 Provenienz seit ca. 100 Jahren in deutschem Familienbesitz EUR 25.000–50.000
Charles Henri Joseph Leickert wurde in Brüssel geboren, mit 25 Jahren übersiedelte er mit seiner Familie nach Den Haag und ab dem Jahr 1849 lebte er in Amsterdam, wo er 1856 zum Mitglied der Königlichen Akademie wurde. Nach 1888 bereiste er Frankreich, Italien und Deutschland, wo er 1907 in Mainz verstarb. Leickert erhielt seine Ausbildung im Malen und Zeichnen von drei Lehrern, die seinen Stil wesentlich prägten. Zum einen war dies Bartholomäus van Hove (1790– 1880) in Den Haag. In den späten 1830er Jahren arbeitete er im Atelier seines Freundes Wijnand Nuijen (1813–1839). Um 1839 schließlich, sammelte er Erfahrungen in der Werkstatt des bekannten niederländischen Landschaftsmalers Andreas Schelfhout (1787–1870), dessen stimmungsvolle Winterlandschaften Leickert nachhaltig inspirierten. Vorliegendes Werk ist im Jahr 1889 entstanden und zeigt eine typische niederländische Sommerlandschaft mit tiefem Horizont und bewölktem Himmel. Ein von Windmühlen gesäumter Kanal führt zu einer kleinen Stadt mit gotischer Kirche. Am Kanal befindet sich eine Fähre, die gerade am Ufer anlegt. Leickert gelang eine idyllische Momentaufnahme mit vielen pittoresken Details und dramatischer Wolkenformation, die er zu einer gelungen Komposition zusammenfügte. Darüber hinaus ist es die besondere Atmosphäre eines holländischen Sommertages, mit dem schnellen Wechsel von Sonnenschein und Wolken, die er gekonnt festzuhalten verstand. (MS)
692
693
Carl Rahl
Carl Rahl
(Wien 1812–1865 Wien)
(Wien 1812–1865 Wien)
Graf Kolonitz, Bischof von Neustadt, führt nach der Belagerung Wiens durch Türken im Jahr 1683 die Kinder der ermordeten christlichen Gefangenen aus dem Türkenlager in die Stadt, um 1853 Öl auf Leinwand; 63,5 × 105 cm
Graf Kolonitz, Bischof von Neustadt, führt nach der Belagerung Wiens durch die Türken im Jahr 1683 die Kinder der ermordeten christlichen Gefangenen aus dem Türkenlager in die Stadt, um 1853 Öl auf Leinwand; 46 × 70 cm Rückseitig Etikett Künstlerhaus Wien: 1912/2624 (von Mag. Paul Rachler bestätigt)
Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur vgl. Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, 4. Auflage, 1979, Bd. II/1, S. 347, Nr. 70 EUR 2.000–4.000 Bei vorliegendem Werk handelt es sich um einen Entwurf zu dem Gemälde „Graf Kolonitz, Bischof von Neustadt,...“, welches vom österreichischen Kunstverein 1852 in Auftrag gegeben wurde.
Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur vgl. Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, 4. Auflage, 1979, Bd. 2/1, S. 347, Nr. 70 EUR 1.000–2.000 Bei vorliegendem Werk handelt es sich um einen Entwurf zu dem Gemälde „Graf Kolonitz, Bischof von Neustadt,...“, welches vom österreichischen Kunstverein 1852 in Auftrag gegeben wurde.
694 Robert Russ (Wien 1847–1922 Wien) Wehrkirche St. Oswald in Eisenerz , 1869 Öl auf Leinwand; 78,5 × 50 cm Signiert und datiert rechts unten: R. Russ. (18)69. Provenienz laut Werkverzeichnis wohl Sammlung Jakob Gsell, Wien, 1872; wohl Kunsthandel Georg Plach Wien, 1872; wohl Kunsthandel Loescher, Wien, 1876; Auktionshaus Samuel Kende,Wien, 1932; Privatbesitz, Österreich
Literatur Andrea Winkelbauer, Robert Russ. Monografie mit Verzeichnis der Gemälde, hg. Auktionshaus im Kinsky, Wien 2016, S. 110, WV-Nr. I.30 (Abb.); vgl. Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, 4. Auflage, 1979, Bd. II/1, S. 496, Nr. 4 EUR 5.000–10.000
18. 10., 17 Uhr
695 Olga Wisinger-Florian (Wien 1844–1926 Wien) Frühling in Felling bei Gföhl, 1908 Öl auf Leinwand; 73 × 101 cm Signiert rechts unten: O. Wisinger-Florian Rückseitig Etikett mit Bezeichnung: Olga Wisinger-Florian / Wien IV. Wien…(?) / „Frühling“ Provenienz in den 1920er Jahren von der Familie Heintschel von Heinegg erworben; seither durch Erbnachfolge in Familienbesitz; Privatbesitz, Österreich Wir danken Mag. Alexander Giese für die wissenschaftliche Unterstützung. Das Gemälde wird von ihm in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen. EUR 50.000–100.000
In den Tagebüchern der Künstlerin wird unser Bild 1908 zum ersten Mal erwähnt. Im Mai dieses Jahres besuchte Wisinger erstmals Felling in Niederösterreich, wo sie in den kommenden Wochen diverse Skizzen anfertigte. Am 17. November ließ sie eine Skizze eines blühenden Hofes in Felling vergrößern. Am 19. November begann sie das Bild zu malen. Den Anfang machte sie mit der Darstellung der Mauer und der Tür des Kellers. In den folgenden Wochen arbeitete sie bis Dezember an dem Gemälde, der Eintrag vom 20. Dezember 1908 dazu lautet: „Das Frühlingsbild endlich fertig gebracht. Sieht sehr gut aus.“ Drei Jahre später notierte die Künstlerin in ihrem Tagebuch am Samstag den 25. November 1911, dass sie Besuch von der Hofräthin von Kuhn und Frau Heintschel bekam, letztere kaufte das Bild „Frühling“ aus Felling um 1.200 Kronen. In unserem Gemälde wird die Bedeutung Olga Wisinger-Florians als Landschaftsmalerin sichtbar. Hier hat sie sich vom Einfluss ihres einstigen Lehrers Emil Jakob Schindler bereits weit entfernt und ihren ganz persönlichen, sehr dominanten Stil entwickelt. Nichts ist mehr von einer Tonmalerei zu finden und auch kein Bemühen mehr um Poesie und Stimmung, sondern Spontanität und echtes Naturerlebnis stehen nun für sie an erster Stelle. Blühende Landschaften waren ein ständig wiederkehrendes Thema in den Arbeiten der Künstlerin. Typisch dafür war ein sehr nahe an das Motiv herangerückter Betrachterstandpunkt, woraus ein eher begrenzter Naturausschnitt resultierte. Auch in unserem Gemälde wird diese Bildauffassung deutlich, es geht nicht mehr darum einzelne Naturdetails wiederzugeben, sondern dicht nebeneinander gesetzte Farbkleckse sollen Grashalme und Blüten andeuten. Gekonnt verstand sie es, so auf sehr moderne, beinahe expressive Art und Weise, durch intensive Farben und pastosen Farbauftrag, dem Betrachter eine Vorstellung der Wirklichkeit zu vermitteln. Die in voller Blüte stehenden Obstbäume, in einem stillen, scheinbar vom Menschen unberührten Garten, sind nun Bildthema für sich und zeigen auf beeindruckende Weise Wisinger-Florians Bestreben, eine Landschaft in Ihrer Gesamtheit und Ursprünglichkeit zu erfassen. (MS)
18. 10., 17 Uhr
696 Oskar Stössel * (Neunkirchen 1879–1964 Wien) „Sonnenkringeln“, um 1910 Öl auf Leinwand; 170 × 149,5 cm Signiert rechts oben: Stössel Rückseitig Wiener Künstlerhausetikett: 1910/1119 (von Mag. Paul Rachler bestätigt) Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 15.000–30.000
Der in Neunkirchen (Niederösterreich) geborene Oskar Stössel lebte ab 1892 mit seinem Vater in Graz, wo er an der Technischen Hochschule das Studium zum Bauingenieur abschloss. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er vorerst als Schüler der Grazer Malschule von Constantin Damianos, in den Jahren 1910 bis 1912 studierte er schließlich an der Akademie in Wien bei Ferdinand Schmutzer. Bald entwickelte sich Stössel zu einem angesehenen Meister der Radierkunst, der vor allem durch seine Porträts Bekanntheit erlangte. Zu seinen Auftraggebern zählten neben den Mitgliedern europäischer Königshäuser auch Schauspieler, Industrielle, Schriftsteller und Politiker, also die „High Society“ der europäischen Gesellschaft. Daneben schuf Stössel qualitätsvolle Gemälde, hier sind es neben Porträts vor allem Landschaften. Stössels Karriere währte in seiner Heimat gerade einmal 30 Jahre, da er nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich in die Emigration gezwungen wurde. Aber auch in seinem amerikanischen Exil verhalf ihm sein ausgezeichneter Ruf als Porträtist zu zahlreichen Aufträgen und er konnte dort seinen Weg als Künstler erfolgreich fortsetzen. Er fertigte Radierungen von aus Österreich geflohenen Dichtern und Politikern an, aber auch amerikanische Staatsmänner und Gesellschaftsgrößen zählten zu seinen Modellen, darunter der Präsidenten Franklin D. Roosevelt. Nach dem Krieg blieb Stössel in den Vereinigten Staaten und kehrte erst wenige Jahre vor seinem Tod nach Österreich zurück, wo er 1964 in Wien verstarb. Obwohl die Malerei nicht zu Stössels Hauptmetier wurde, stand diese am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn. Vorliegendes Werk stammt aus der Zeit um 1910 und kann durchaus als ein frühes Hauptwerk angesehen werden. Es besticht durch einen lockeren Realismus, der sowohl impressionistische wie auch expressionistische Einflüsse aufweist. Durch den wie zufällig gewählten Bildausschnitt, die gekonnte Darstellung von Licht und Schatten sowie den teils kräftigen und pastosen Farbauftrag erzielt der Künstler beim Betrachter einen starken visuellen Eindruck und zeigt seine Stärke als genauer Beobachter, dessen Werk eine unvergleichbare Lebendigkeit ausstrahlt. (MS)
18. 10., 17 Uhr
697 Franz von Matsch (Wien 1861–1942 Wien) Hof des Ateliers, 1928/29 Öl auf Leinwand; 75,7 × 74,8 cm Signiert links unten: F. Matsch. Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Franz von Matsch. Ein Wiener Maler der Jahrhundertwende, Ausstellungskatalog, Museen der Stadt Wien, Wien 1981, Nr. 220, S. 107 (Abb.) EUR 10.000–20.000
Franz Matsch besuchte von 1975 bis 1883 die Kunstgewerbeschule. Gemeinsam mit Gustav und Ernst Klimt bildete er ab 1879 die „Künstler-Compagnie“, die zahlreiche Wand- und Deckenbilder in Bauten der Wiener Ringstraße schuf. Wie Klimt wurde Matsch 1891 Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens. 1893 erhielt er eine Professur an der Kunstgewerbeschule. 1897 spielte er eine wesentliche Rolle bei der Gründung der Secession. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens genoss Matsch hohes Renommé, er war ein vom Kaiserhaus sehr geschätzter Künstler und ein vielgefragter Porträtist der gesellschaftlichen Oberschicht. Thematisch kreist sein Werk neben der Monumental- und Porträtmalerei um Stillleben und Landschaften. (CMG)
698 Oswald Grill * (Wien 1878–1964 Wien) Im Garten, 1909 Öl auf Leinwand; 195 × 130 cm Signiert links unten: O Grill Rückseitig bezeichnet: O Grill / Im Garten / (1)909 Provenienz Kunsthandel, Wien; Privatbesitz, Frankreich EUR 12.000–24.000 Bei der Dargestellten handelt es sich um Oswald Grills Ehefrau, Rosa Spängler. 18. 10., 17 Uhr
699 Alexander Koester (Bergneustadt 1864–1932 München) Pfingstrosen in Vase Öl auf Leinwand; 70,5 × 54,5 cm Signiert links unten: A. Koester Provenienz Privatsammlung Wien Literatur vgl. Ruth Stein/Hans Koester, Alexander Koester 1864–1932, Leben und Werk, Recklinghausen 1988, Nr. 1069 EUR 25.000–50.000
„In seinen letzten Lebensjahren wurde Koester nicht müde, die in seinem Dießener Garten erblühten Blumen auf Leinwand zu bannen. Neben Rosen gehören Päonien zu den Lieblingsblumen des Künstlers. Der malerische Farbauftrag und die Feinheiten weisen nach Frankreich und erinnern an Manet. Die Päonie – Modeblume des zweiten deutschen Kaiserreiches – kommt aus China. Von einer betonten Zartheit, farblich wie förmlich, erweckte sie das Interesse vieler Maler. Die wörtliche Übersetzung des Wortes Päonie „Die Allerschönste“ bestätigt auch sinngemäß die besonderen Eigenschaften dieser Blume. Koesters Farbdispositionen sind stets gefühlvoll und klug gewählt, sie geben mit delikater Wirkung die stofflichen Elemente wieder. Die dekorative und virtuose Malweise fesselt den Betrachter. Ob nun Koester seine Blumen in Vasen oder Töpfen ans Fenster oder auf den Gartentisch stellt, sie strahlen in ihrer Farbenpracht Ruhe und Entspannung aus. Es ist aber nicht nur die genießerische Freude am Dargestellten, die Koester sucht, sondern zugleich ein wissenschaftliches Interesse an optischen Problemen, am Spiel des Lichts – ganz Auge und Beobachter! Immer wieder gelingt es ihm, einen wundervollen Zusammenklang von Tonharmonie zu erreichen. Erneut malt er mit breitem Pinsel ein schon einmal komponiertes Stilleben in einer anderen Farbzusammenstellung, wenn er glaubte, es vollkommener und treffender auszudrücken. Nie versagte bei Koester der Geschmack. Er war ein feinfühliger Künstler mit einer subtilen Technik und einer glänzenden Formkunst, der es verstand, die Eleganz der Blumen als Gattung zu behalten und auch auszudrücken.“ (Vgl. Stein/Koester, Alexander Koester. Leben und Werk, Recklinghausen 1988, S. 56–57)
18. 10., 17 Uhr
700 Friedrich König (Wien 1857–1941 Wien) Jägerinnen, 1906 Öl auf Leinwand; 158 × 105 cm Signiert und datiert rechts unten: F König / 1906 Rückseitig Etikett: Internationale Kunstausstellung Rom 1911/430 Provenienz Dobiaschofsky Auktionen, Bern, 2001, Nr. 712; Kunsthandel, Wien, 2005; Privatbesitz, Frankreich Ausstellung 1911 Rom, Internationale Kunstausstellung, Nr. 430 Literatur Heinrich Fuchs, Die österreichischen Maler des 19. Jhs., Bd. 2: G-K, Wien 1972, S. 324 (SW-Abb.); Katalog Internationale Kunstausstellung Rom, österreichischer Pavillon, Rom 1911, S. 135 (SW-Abb.); Internationale Kunstausstellung Rom 1911, Wien 1911, Abb. Saal IV (Hauptsaal), (SW-Abb.) EUR 35.000–70.000
abgebildet in: Katalog, Int. Kunstausstellung Rom, Wien 1911, Abb. Saal IV (Hauptsaal)
Friedrich König war Gründungsmitglied der Wiener Secession und zählte somit zur „Malerelite“ der Donaumonarchie um die Jahrhundertwende. 1905 kam es jedoch zu Meinungsverschiedenheiten unter den Mitgliedern und schließlich zur Abspaltung einer Gruppe um Gustav Klimt, zu der auch Kolo Moser und Carl Moll zählten. Josef Engelhart führte die verbliebenen Künstler an. Diese hatten eine konservativere Einstellung als die Klimt-Gruppe und wurden als Naturalisten bezeichnet. Zu ihnen gehörte auch Friedrich König, der für seine stimmungsvollen Landschaften und figuralen Szenen, die oft mythologische Inhalte hatten, geschätzt wurde. Vorliegende Arbeit war im österreichischen Pavillon bei der internationalen Kunstausstellung in Rom 1911 ausgestellt. Dargestellt sind zwei Jägerinnen mit drei Hunden, bewaffnet sind die jugendlichen Frauen mit Pfeil und Bogen beziehungsweise mit einem Speer. Die beiden Frauengestalten befinden sich auf einer Wiese vor einem Laubwald, dessen Blätter sich bereits in herbstlicher Goldfärbung zeigen und an die Landschaften Gustav Klimts erinnern. Königs feine Malerei in oft pastosen Farbtönen hat Josef Engelhart folgendermaßen beschrieben: „Der Beschauer, der vor die Werke Friedrich Königs tritt, fühlt sofort, dass hier ein tief innerlicher Künstler zu ihm spricht, ein Maler, der der Natur mit fast frauenhafter Zartheit nachspürt, ein Dichter, dem Stift und Pinsel die Mittel sind, seine Träume zu schildern.“ (MS)
701 Maximilian Lenz * (Wien 1860–1948 Wien) Der Herbst, 1901 Öl auf Leinwand; 100 × 100 cm Signiert und datiert links unten: M Lenz / 1901 Rückseitig monogrammiert in Ligatur: ML; rückseitig bezeichnet: Herbst Secession Wien 1901 Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur András Bán (Hg.), The First Golden Age. Painting in the Austo-Hungarian Monarchy and the Múcsarnok, Ausstellungskatalog, 22.11.2016–12.03.2017, S. 138 (Abb.), Mücsarnok, Budapest, 2016 EUR 15.000–30.000
Der 1860 in Wien geborene Künstler Maximilian Lenz nahm bereits im Alter von 14 Jahren sein Studium an der Wiener Kunstgewerbeschule auf. Drei Jahre später wechselte er an die Akademie der bildenden Künste und wurde Schüler von Carl Wurzinger, Christian Griepenkerl und August Eisenmenger. Er führte sein Studium in Rom fort und erhielt in den 1890er Jahren den Auftrag, Banknoten für die Notenbank in Buenos Aires zu entwerfen. Außerdem war er Mitglied der „Hagengesellschaft“, die 1880 ins Leben gerufen wurde. Diese Gruppe traf sich im Café Sperl und formierte sich um den Naturalisten Josef Engelhart. 1897 war Lenz an der Gründung der Wiener Secession maßgeblich beteiligt. Sein malerisches Werk umfasst Gemälde und Grafiken mit Landschaften, Historien- und Genreszenen und ebenso Stillleben. (AKE)
18. 10., 17 Uhr
702 Heinrich Tomec (Prag 1863–1928 Wien) Herbstliche Waldlandschaft mit Bach, 1908 Mischtechnik auf Papier auf Leinwand; 80 × 65 cm Signiert und datiert rechts unten: Tomec / 1908 Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 1.500–3.000
703 Alexander Rothaug (Wien 1870–1946 Wien) Centaur mit Nymphe Öl auf Holz; 25,5 × 20,5 cm Signiert links unten: Alex. Rothaug Rückseitig Widmung vom Bruder des Künstlers, Leopold Rothaug, Wien, 18. Mai 1946 Provenienz Privtbesitz, Deutschland EUR 3.500–7.000 18. 10., 17 Uhr
704 Josef Stoitzner * (Wien 1884–1951 Bramberg im Pinzgau) Blumenstillleben mit Astern, Nelken und Kapuzinerkresse, 1914 Öl auf Leinwand; 79,5 × 90 cm Signiert und datiert rechts unten: Stoitzner / Josef / 1914 Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 18.000–36.000
Das Stillleben spielt im gesamten Œuvre Josef Stoitzners eine wichtige Rolle. Von den Anfängen seiner Kunst bis zu seinen letzten Schaffensjahren greift er die Kompositionsschemata seiner Stillleben wiederkehrend auf. Stoitzner bedient sich in der Wiedergabe der Blütenpracht eines umfangreichen Form- und Farbenrepertoires. In diesem Stillleben von 1914 präsentiert Stoitzner das Blumenarrangement auf einem Tisch. Der Hintergrund liegt im Verborgenen, sodass der Kontrast der farbenreichen Vielfalt der Blumen noch verstärkt wird. In biedermeierlicher, fast altmeisterlicher Manier spielt er mit der Drapierung der Tischdecke und dem Lichteinfall auf den einzelnen Blüten. Ebenso die Detailfreude rezipiert die Kompositionen barocker Stillleben. Dieses Werk entstand in Stoitzners Studienzeit an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Gegensatz zu vielen anderen modernen Künstlern hat Josef Stoitzner seinen persönlichen Stil bereits früh gefunden und zeigt damit ein seltenes Muster an Beständigkeit. Er analysiert und konstruiert, um zu derartigen stimmungsvollen Stillleben zu gelangen. Die klare Formensprache und straffe Stilisierung prägen sein Gesamtwerk. Zur Zeit der Mitgliedschaft in der Secession, ab 1909, war Stoitzner regelmäßig bei den großen Ausstellungen vertreten, drängte sich jedoch nicht ins Rampenlicht, um seine Karriere anzutreiben. Anstatt sich um arbeitsintensive Schaustellungen zu bemühen, lud er interessiertes Publikum an Sonntagvormittagen in sein Atelier. (AKE)
18. 10., 17 Uhr
705
706
Stefan Simony *
Marie Egner
(Wien 1860–1950 Wien)
(Radkersburg 1850–1940 Maria Anzbach)
Kornschnitt in Salzburg, 1904 Öl auf Leinwand; 60 × 80 cm Signiert und datiert rechts unten: Stefan Simony 1904 Rückseitig Etikett mit Bezeichnung
Wegbiegung und Zaun, dahinter das Grödner Joch (Dolomiten) Mitschtechnik auf Karton; 53 × 64 cm Signiert links unten: M Egner
Provenienz Privatbesitz, Österreich
Provenienz Privtbesitz, Österreich
EUR 4.000–8.000
EUR 3.500–7.000
707 Hermann Armin Kern (Liptoujvar 1838–1912 Maria Enzersdorf) Der Genießer, 1905 Öl auf Holz; 21 × 15,5 cm Signiert und datiert links unten: Kern H / 1905 Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 2.000–4.000
708 Josef Kinzel (Lobenstein 1852–1925 Spitz/Donau) Neuigkeiten aus der Stadt, 1898 Öl auf Holz; 15 × 20,9 cm Signiert und datiert rechts oben: Jos. Kinzel. 1898. Rückseitig betitelt Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 1.000–2.000
18. 10., 17 Uhr
709
710
Konstantin Stoitzner
Reinhold Kukla *
(Chrostau/CZ 1863–1934 Wien)
(Wien 1877–1965 St. Gallen)
Sommerliche Landschaft Öl auf Leinwand; 90 × 100 cm Signiert und bezeichnet links unten: Konstantin Stoitzner. Wien.
Blick auf den Schillerplatz und die Akademie der bildenden Künste in Wien Öl auf Leinwand; 140 × 189 cm Signiert rechts unten: Reinhold Kukla
Provenienz österreichischer Privatbesitz
Provenienz Privatbesitz, Wien
EUR 2.500–5.000
EUR 3.500–7.000
711 Oswald Grill * (Wien 1878–1964 Wien) Blick auf den Karersee und Rosengarten in Südtirol Öl auf Platte; 85 × 95 cm Signiert links unten: O Grill Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 3.000–6.000
18. 10., 17 Uhr
712 Paul Joanovits * (Vrsac 1859–1957 Wien) Hermine (Mouni) Joanovits, geb. Dauber, Gemahlin des Künstlers Öl auf Leinwand; 130 × 89 cm Provenienz aus dem Nachlass der Dargestellten; in Erbfolge an die Cousine der Dargestellen, welche die Großmutter der derzeitigen Besitzerin ist; österreichischer Privatbesitz EUR 10.000–20.000
Hermine (Mouni) Joanovits, geb. Dauber wurde am 13. März 1892 in Wien geboren. Am 27. März 1917 heiratete sie in Budapest Paul Joanovits, der in Vrsac (Werschetz, Komitat Temesvarer Banat) geboren wurde. Werschetz gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkrieges zum ungarischen Staatsgebiet. Aus diesem Grund erhielt Hermine, die österreichische Staatsbürgerin war, durch ihre Heirat die ungarische Staatsbürgerschaft, der ständige Wohnsitz des Paares vor und zur Zeit der Eheschließung war jedoch Wien. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Geburtsort ihres Mannes dem jugoslawischen Staatsgebiet eingegliedert (Woiwodina). Dadurch wurden sowohl Paul wie auch Hermine Joanovits jugoslawische Staatsbürger. Aus handschriftlichen Aufzeichnungen der Dargestellten geht hervor, dass sie mit dem Künstler ein sehr bewegtes Leben geführt hat. Während des Ersten Weltkrieges flüchtete das Paar von Österreich nach Zürich, wo Joanovits seiner Tätigkeit als Porträtist nachgehen konnte. Nach dem Krieg übersiedelte das Ehepaar nach London. In dieser Zeit malte Joanovits auch am Bukarester Hof. Einige Zeit lebten Paul und Hermine Joanovits an der Côte d’Azur, wo sie im Haus von amerikanischen Freunden ein Atelier zur Verfügung gestellt bekamen. Im Jahr 1939 flüchteten sie nach Belgrad um dort bis nach dem Zweiten Weltkrieg zu bleiben. Wann beide wieder nach Österreich zurückgekehrt sind ist nicht überliefert, beide starben in Wien, Paul Joanovits im Jahr 1957, sie selbst am 29. August 1972. (MS)
Werke aus dem Nachlass des Künstlers L. H. Jungnickel (Lot 713–741) aus einer österreichischen Privatsammlung 713 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Opatija, um 1950 Öl auf Leinwand; 74 × 84 cm Signiert und bezeichnet rückseitig auf Leinwand: Prof. L. H. Jungnickel / Opatija Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz Ausstellung Vergleiche: Ilse Spielvogel-Bodo, L. H. Jungnickel. Ein Leben für die Kunst, Klagenfurt 2000, Abb. S. 182 (Kurpark in Opatija, um 1950) EUR 8.000–16.000
Nachlass-Stempel Ludwig Heinrich Jungnickel
Ludwig Heinrich Jungnickel wurde berühmt für seine einfühlsamen und oftmals anrührenden Tierdarstellungen sowohl in Malerei, Zeichnung sowie Grafik und zählt bis heute zu den bedeutendsten Malern der klassischen Moderne in Österreich. Dabei umfasst sein vielschichtes Œuvre auch hervorragende Landschaften, was eine beachtliche Anzahl an Ölgemälden belegt. In Bayern geboren, fand Jungnickel in Österreich eine neue Heimat, wobei er stets viel Zeit auf Reisen verbrachte. 1939 bis 1952 emigriert er in die Balkanländer, um schließlich doch wieder nach Österreich zurück zu kommen. Sein Frühwerk, geprägt durch die Freundschaft mit Gustav Klimt, ist im Wiener Jugendstil verwurzelt, was besonders anhand seiner zahlreichen druckgrafischen Werke deutlich wird. Mit mehrfachen Auszeichnungen seiner Tierdarstellungen gelingt ihm um 1909/1910 der internationale Durchbruch. Künstlerisch entwickelt er sich zunehmends weg vom flächigen, dekorativen Stil des Sezessionismus hin zu einer expressiven Ausdrucksweise, die sich sowohl in seinen Zeichnungen als auch in den Ölgemälden durchsetzt, sicher auch inspiriert durch seine Freundschaften mit Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Nach dem ersten Weltkrieg widmet er sich intensiver der Zeichnung und Malerei; Tierdarstellungen werden zu seinem vorrangigen Motiv, wobei ihn aber auf etlichen Reisen stets auch Natur- und Städteansichten faszinieren. Noch vor Ort fertigt er Skizzen an, um später in seinem Atelier anhand dieser Gedankenstützen das entsprechende Ölbild zu malen. Dabei dominieren häufig Blau, Grün und Brauntöne, die er mit schwungvollen, ausdrucksstarken Pinselstrichen inszeniert, sodass seine Landschaften stets bewegt wirken. Vermutlich aufgrund seines Kontaktes zu Juden denunziert, flüchtet Jungnickel Ende der dreißiger Jahre nach Opatija (damals italienisch „Abbazia“ genannt), wo er sich mit dem Verkauf von gemalten Postkarten über Wasser hält, während er vergeblich versucht, die Angelegenheit mit den Behörden zu klären. Seine finanzielle Lage ist prekär, er hat keine Möglichkeit, auszustellen und seine Kontakte nach Wien sind abgeschnitten. Seine Wohnung wird von der Gestapo geräumt und sein Atelier bei einem Luftangriff zerstört, was zum Verlust einiger früher Werke führt. Erst 1952 gelingt ihm die Rückkehr nach Österreich. Weil Material teuer ist, schafft Jungnickel in seiner Exilzeit vorrangig Papierarbeiten, doch finden sich auch einige beeindruckende Ölbilder wie das vorliegende, das den pitturesken Kurpark von Abbazia zeigt. Abbazia war ein um die Jahrhundertwende beliebtes und mondänes Seebad an der Kvarner Bucht, das zur damaligen Zeit noch zu Italien gehörte, nach 1945 aber kroatisch wurde und zunehmend an Glanz verlor. Der romantische Park mit seinen majestätischen Bäumen, der blühenden Vegetation und der unmittelbaren Lage am Meer fasziniert den Künstler offensichtlich sehr und veranlasst ihn zu zahlreichen Studien, Zeichnungen und auch einigen in dieser Zeit so raren Ölbildern. Der Hang zum expressiven Ausdruck zeigt sich hier vor allem in den geschwungenen Verästelungen der Bäume, die die Hauptprotagonisten des Bildes sind. Geradezu urwaldartig breitet sich im Vordergrund ein Blütenteppich zwischen Palmen und Baumstämmen aus, sanftes Sonnenlicht lässt die Rinden orange-rötlich aufblitzen, während der Blick über eine freie Fläche in Richtung eines blau schimmernden Meeres und eines türkisen Horizonts schweift. Licht und SchattenPartien wechseln einander ab, dunkle Töne werden von warmen, bunten Farben kontrastiert, und fügen sich zu einer ausgewogenen, prachtvollen Landschaft zusammen. (Ina Waldstein)
18. 10., 17 Uhr
714 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Reitender auf einem Esel in Split Öl auf Leinwand; 33,5 × 32 cm Monogrammiert rechts unten: L. H. / J. Rückseitig eigenhändig auf Leinwand bezeichnet: L. H. Jungnickel Split Nachlass-Stempel rückseitig Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 5.000–10.000
715 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Zwei Esel in Split Aquarell und Kohle auf Papier; 38 × 43 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert und bezeichnet rechts unten: L. H. / Jungnickel, Split Rückseitig Nachlass-Stempel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 5.000–10.000
18. 10., 17 Uhr
716 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Orang-Utan schwarze Kreide auf Papier; 47 × 40 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: L. H. / Jungnickel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
717 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Zwei Pavianmütter mit Jungen, um 1931 Aquarell, Kreide auf Papier; 33 × 42 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert und bezeichnet rechts unten: L. H. / Jungnickel / Roma Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz Literatur Vergleiche: Ilse Spielvogel-Bodo, L. H. Jungnickel. Ein Leben für die Kunst, Klagenfurt 2000, Abb S. 195 (Zwei Pavianmütter mit Jungen, 1931, Aquarell, Historisches Museum der Stadt Wien) EUR 3.000–6.000
718 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Schimpanse sitzend Aquarell, Kreide auf Papier; 45 × 35 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert links unten: L. H. / Jungnickel Rückseitig bezeichnet: Schimpanse sitzend Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 2.500–5.000
719 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Zwei Orang-Utans Kreide, Aquarell auf Papier; 43 × 37 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: L. H. Jungnickel Nachlass-Stempel rückseitig Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 3.000–6.000
18. 10., 17 Uhr
720 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Waldlandschaft in Opatija, um 1950 Öl auf Leinwand; 68 × 52 cm Monogrammiert rechts unten: L. H. / J. Rückseitig eigenhändig auf Leinwand bezeichnet: L. H. Jungnickel / Opatija Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 3.500–7.000
721 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Meeresbrandung, um 1946 Öl auf Leinwand; 37 × 58 cm Signiert rückseitig auf Leinwand: L. H. Jungnickel Nachlass-Stempel rückseitig auf Leinwand Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 3.500–7.000
722 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Blick auf den Wörthersee, um 1935 Öl auf Leinwand; 69 × 87 cm Signiert rückseitig auf Leinwand: Prof. L. H. Jungnickel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz Ausstellung Vergleiche: Ilse Spielvogel-Bodo, L. H. Jungnickel. Ein Leben für die Kunst, Klagenfurt 2000, Abb. S. 176 (gleiches Bildmotiv, Blick auf den Wörthersee, um 1935) EUR 7.000–14.000
18. 10., 17 Uhr
723
724
Ludwig Heinrich Jungnickel *
Ludwig Heinrich Jungnickel *
(Wunsiedel 1881–1965 Wien)
(Wunsiedel 1881–1965 Wien)
Reitender auf einem Esel, 1941 Aquarell, Kreide auf Papier; 38 × 41 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert und datiert rechts unten: L. H. Jungnickel / 41 Nachlass-Stempel rückseitig
Sie zieht ihn nach, 1934 Aquarell, Kreide auf Papier; 27 × 41 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert, datiert und betitelt rechts unten: L. H. / Jungnickel / 34 / Sie zieht ihn nach Tuschestudie rückseitig
Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 3.500–7.000
Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
725 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Zwei Tragesel im Sturm Kohle auf Papier; 43 × 46 cm (Passep.-Ausschnitt) Monogrammiert rechts oben: L. H. J. Nachlass-Stempel rückseitig Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
726 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Drei Tragesel in Split, 1940 Aquarell, Kreide auf Papier; 35 × 35 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert, bezeichnet und datiert rechts unten: L. H. / Jungnickel / Split / 1940 Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 3.500–7.000
18. 10., 17 Uhr
727 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Landschaftsstudie Öl auf Leinwand; 79 × 45 cm Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 2.500–5.000
728 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Südliche Landschaft mit Meerblick Öl auf festem Papier auf Leinwand; 55 × 70 cm Signiert links unten: L. H. Jungnickel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 3.500–7.000
729 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Hirschkühe (Kudus), ca. 1923 Öl auf Leinwand; 68 × 86,5 cm Signiert rechts unten: L. H. Jungnickel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz Literatur Vergleiche: Ilse Spielvogel-Bodo, L. H. Jungnickel. Ein Leben für die Kunst, Klagenfurt 2000, Abb. S. 143 EUR 6.000–12.000
18. 10., 17 Uhr
730 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Küstenlandschaft mit Palmen Aquarell, Kreide auf Papier; 45 × 33,5 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: L. H. Jungnickel Nachlass-Stempel rückseitig Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 2.000–4.000
731 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Opatija, 1947 Aquarell, Kreide auf Papier; 47 × 39 cm (Passep.-Ausschnitt) Bezeichnet und datiert rechts unten: Opatija / 47 Nachlass-Stempel rückseitig Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 2.000–4.000
732 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Küstenlandschaft Öl auf Leinwand; 40,5 × 29,5 cm Monogrammiert links unten: L. H. / J Rückseitig auf Leinwand signiert: L. H. / Jungnickel Nachlass-Stempel rückseitig Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 2.500–5.000 18. 10., 17 Uhr
733 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Dackel mit Welpen Aquarell und Kreide auf Papier; 32 × 40 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: L. H. / Jungnickel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
734 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Dackel, 1938 Kohle und Aquarell auf Papier; 30,5 × 37,5 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert und datiert rechts unten: L. H. / Jungnickel / 38 Bezeichnet links unten: Karten-Entwurf EUR 1.500–3.000
735 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Tigerkopf Kreide, Aquarell auf Papier; 33 × 35 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert links unten: L. H. / Jungnickel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
736 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Kopfstudie Raubkatze Öl auf Leinwand; 67 × 85 cm Signiert und bezeichnet rückseitig auf Leinwand: L. H. / Jungnickel / Kopfstudie Raubkatze / Tiergarten Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 5.000–10.000
18. 10., 17 Uhr
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Ludwig Heinrich Jungnickel *
Ludwig Heinrich Jungnickel *
(Wunsiedel 1881–1965 Wien)
(Wunsiedel 1881–1965 Wien)
Drei Antilopen Aquarell, Kreide auf Papier; 32 × 47 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: L. H. Jungnickel
Antilopen, um 1930 Aquarell, Kreide auf Papier; 32 × 43 cm (Passep.-Ausschnitt) Nachlass-Stempel rückseitig
Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz
Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz
EUR 1.500–3.000
EUR 1.500–3.000
739 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Pferd schwarze Kreide auf Papier; 35 × 42 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: L. H. / Jungnickel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 1.500–3.000
740 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Reiter und Pferd (Studie aus der Spanischen Hofreitschule), um 1922 schwarze Kreide auf Papier; 41 × 34 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert unten mittig: L. H. / Jungnickel Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz Literatur Vergleiche: Ilse Spielvogel-Bodo, L. H. Jungnickel. Ein Leben für die Kunst, Klagenfurt 2000, Nr. OG77/1, Abb. S. 337 (Lithografie aus der Mappe „Studien aus der Spanischen Hofreitschule“,1922) EUR 1.500–3.000
18. 10., 17 Uhr
741 Ludwig Heinrich Jungnickel * (Wunsiedel 1881–1965 Wien) Hahnenkampf Öl auf Leinwand; 130 × 100 cm Signiert links unten: L. H. Jungnickel Rückseitig auf Leinwand eigenhändig bezeichnet: L. H Jungnickel Hahnenkampf Provenienz aus dem Nachlass des Künstlers; österreichischer Privatbesitz EUR 15.000–30.000
Eigenhändige Bezeichnung Rückseite
Ludwig Heinrich Jungnickel avancierte zum Meister darin, in seinen Zeichnungen, Aquarellen und Ölbildern sowohl die genaue Physiognomie als auch die jeweiligen Charaktereigenschaften von Tieren darzustellen. Er fertigte nicht nur eine enorme Anzahl von Tierporträts in den verschiedensten Techniken an, sondern verwendete auch gerne Fabeln als Inspirationsquellen, in denen Tieren eigentlich typisch menschliche Charakterzüge zugewiesen werden: man denke an den schlauen Fuchs, die einfältige Ente, den treuen Hund, den bösen Wolf oder den hochnäsigen Hahn. Diese Fabeltiere verkörpern je eine menschliche Eigenschaft, um als Synonym für ebendiese zu stehen und dem Leser als Identifizierungsmöglichkeit zu dienen. Vor allem in Jungnickels Spätwerk finden sich immer wieder solche stark charakterisierten Tierfiguren, die durch Übersteigerung karikiert sind. Beeindruckend ist die technische Meisterschaft, zu der es Jungnickel in der Darstellung von weichem, flauschigen Fell, aufgeplusterten Federn, der weichen Haut zum Beispiel eines Eselmauls oder den melancholischen Blicken der schlauen Menschenaffen gebracht hat. Oft benötigt er nur wenige Linien und Striche, um die Beschaffenheit der Körper in höchstem Maße realistisch zu schildern und dabei auch die Seele des dargestellten Tieres überzeugend, mitunter auch anrührend, auszudrücken. Diese Begabung brachte ihm nicht nur ein begeistertes Publikum sondern auch zahlreiche Auszeichnungen. Die beiden Streithähne, die sich in dem hier präsentierten Ölgemälde einen heftigen Kampf liefern, sind ein schönes Beispiel für den expressionistischen Stil, den sich der Künstler über die Jahre immer mehr aneignete. Verstärkt durch die bunten Farbgirlanden und -flächen im Hintergrund, die wie Bewegungslinien das aggressive Hüpfen, Hacken und Picken des Paares im Clinch begleiten, strahlt das Gemälde Bewegung und geladene Spannung aus. Man hört förmlich das Rauschen der aufgeplusterten Federn und das Gekreisch der wütenden Kontrahenten, die mit ihren scharfen Schnäbeln und Krallen aufeinander losgehen. Prächtig schildert Jungnickel ihr grün und braun schillerndes Gefieder, dem er das Rot ihrer Kämme und der Blutspritzer entgegen setzt, das keinen Zweifel über die Ernsthaftigkeit der Situation für die beiden Tiere zulässt. (Ina Waldstein)
Ludwig Heinrich Jungnickel in seinem Wiener Atelier, um 1930 abgebildet in: Ilse Spielvogel-Bodo, L. H. Jungnickel, Klagenfurt 2000, S. 9
18. 10., 17 Uhr
742 Trude Fleischmann * (Wien 1895–1990 Brewster, New York) Die Künstlerin Norbertine BresslernRoth mit Zeichenblock, 1930/32 Silbergelatineabzug; 22,6 × 16,7 cm Fotografenprägestempel links unten Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 1.000–2.000
743 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Selbstporträt – Schattenbild Tusche auf Pergament; D. 11 cm Signiert rechts unten: B. / Roth Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 400–800
744 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Selbstbildnis, 1943 Tempera auf Pergament; 12,8 × 19,7 cm Signiert und datiert links unten: B·Roth 1943 Rückseitig Künstler-Stempel, betitelt, datiert und bezeichnet: Selbstbildnis 1943 / Tempera auf Perg. Provenienz direkt von der Künstlerin erworben; seither Privatbesitz, Deutschland Ausstellung 2016 Graz, Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum, Norbertine Bresslern-Roth, o. Kat.-Nr. Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, Abb. S. 185 EUR 5.000–8.000 18. 10., 17 Uhr
745 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Tränke, 1959 Öl auf Jute; 94 × 69 cm Signiert links unten: B. Roth Rückseitig auf Etikett auf Keilrahmen eigenhändig bezeichnet: „Tränke“ Öl / Bresslern-Roth Provenienz Privatbesitz, Steiermark Ausstellungen 1962 Graz, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum; 2003 Graz, St. Veiter Schlössl, Kat. S. 60 Literatur Helene Martischnig, Norbertine Bresslern-Roth (1891–1978). Das malerische Werk, Dipl.-Arb., Graz 1994, Abb. 233; Wilfried Skreiner, „Steirische Künstlerinnen: Norbertine Bresslern-Roth“, in: Steirische Berichte 4, Graz 1968, S. 189; Otto Pascher, Norbertine von Bresslern-Roth, Gemälde, 1971, o. S.; Otto Pascher, „Norbertine von Bresslern-Roth. Die weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Grazer Tiermalerin, in: Blätter für Kunst und Sprache 11, Sonderteil, Wien 1974, S. 16; Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, WV-Nr. 300, Tafel S. 294 EUR 20.000–40.000
Eigenhändige Bezeichnung Rückseite
18. 10., 17 Uhr
746 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Das Ende (Alter Gaul), 1936 Linolschnitt auf Papier, ungerahmt; 19,2 × 24,1 cm (Druckgröße), 23,4 × 28,7 cm (Blattgröße) Rechts unten signiert: Bresslern-Roth Links unten bezeichnet: 2. Handdruck Provenienz Privatbesitz, Deutschland Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, WVD 239, Abb. S. 376 EUR 400–800
747 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Spaniel II, 1923 Linolschnitt auf Papier; 27,5 × 26,7 cm (Druckgröße), 29 × 28 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: Bresslern-Roth Bezeichnet links unten: Handdruck Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, WVD 115 EUR 500–1.000
748 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Kampf (Mantelpaviane), 1930 Linolschnitt auf Papier, ungerahmt; 19,8 × 33,9 cm (Druckgröße), 21,2 × 35 cm (Blattgröße) Rechts unten signiert: Bresslern-Roth Links unten bezeichnet: 2. Handdruck Provenienz Privatbesitz, Deutschland Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, WVD 200, Abb. S. 373 EUR 400–800
749 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Junge Bussarde, 1924 Linolschnitt auf Papier, ungerahmt; 21,4 × 22,6 cm (Druckgröße), 23 × 24cm (Blattgröße) Rechts unten signiert: Bresslern-Roth Links unten bezeichnet: 2. Handdruck Rückseitig Künstlerstempel und bezeichnet: „Junge Bussarde“ / Linolschnitt Provenienz Privatbesitz, Deutschland Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, WVD 127, S. 367, Titel dort: Junge Raubvögel (Greifvögel) EUR 400–800
750 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Trinkende Kamele, 1928 Linolschnitt auf Papier; 22,9 × 22 cm (Druckgröße), 23,5 × 23 cm (Passep.-Ausschnitt) Signiert rechts unten: Bresslern-Roth Bezeichnet links unten: Handdruck Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, WVD 177 EUR 500–1.000
18. 10., 17 Uhr
751 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Konvolut 4 Stück: Weihnachtsgrüße Linolschnitte auf Papier; 12 × 8,9 cm bis 14,4 × 11 cm (Druckgrößen), 13,7 × 10 cm bis 15,6 × 12,7 cm (Blattgrößen) Jedes Blatt signiert Provenienz Privatbesitz, Deutschland EUR 700–1.400
752 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Konvolut 5 Stück: Pflanzen und Landschaften schwarze Kreide, Pastell auf Papier; 18 × 24,7 cm bis 10 × 8,5 cm (Blattgrößen) Jedes Blatt signiert oder monogrammiert Provenienz Privatbesitz, Deutschland Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, Abb. S. 200 (kleine Landschaft in Pastell) EUR 1.000–2.000 18. 10., 17 Uhr
Originalgröße
753 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Else und Charlotte von der Hellen, um 1940 Tempera auf Pergament; 12,5 × 9,5 cm Signiert links oben: N·Br·Roth Rückseitig Künstler-Stempel, betitelt und bezeichnet: Schwestern / Perg. Miniatur Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, Abb. S. 190 EUR 3.000–5.000
754 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Gobelinentwurf Diana, 1933 Gouache auf Karton; 73,5 × 45,5 cm Signiert links unten: N. B.-Roth. Provenienz Privatbesitz, Steiermark Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, Abb. S. 110, vergleiche auch: Abb. S. 111 (Gobelin) EUR 7.000–14.000 18. 10., 17 Uhr
755 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Esel Tempera auf Papier; 14 × 11,5 cm Signiert links unten: N· Br·- / Roth Rückseitig Künstlerstempel sowie bezeichnet: Esel, Tempera Provenienz Privatbesitz, Steiermark EUR 2.000–4.000
756 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Werden und Vergehen, 1938 Pastell auf Papier; 48 × 48 cm Provenienz direkt von der Künstlerin erworben; seither Privatbesitz, Deutschland Ausstellung 2016 Graz, Neue Galerie am Universalmuseum Joanneum, Norbertine Bresslern-Roth, o. Kat.-Nr. Literatur Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, Abb. S. 185, vergleiche WV-Nr. 161, Abb. S. 326 (Ölgemälde) EUR 7.000–14.000
18. 10., 17 Uhr
757 Norbertine Bresslern-Roth * (Graz 1891–1978 Graz) Ruhende Hirsche, 1944 Öl auf Jute; 120 × 140 cm Signiert rechts unten: B. Roth Rückseitig auf Keilrahmen Künstlerstempel sowie Etikett mit eigenhändiger Bezeichnung: „Ruhende Hirsche“ / 120:140, Öl Provenienz Privatbesitz, Steiermark Ausstellung 2003 Graz, St. Veiter Schlössl, Kat. S. 80 Literatur Wiener Monatshefte, Wien 1952, S. 16 Helene Martischnig, Norbertine Bresslern-Roth (1891–1978). Das malerische Werk, Dipl.-Arb., Graz 1994, Abb. 158; Christa Steinle (Hg.), Norbertine Bresslern-Roth. Tiermalerin, Ausstellungskatalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, 26. 10. 2016 – 17. 04. 2017, WV-Nr. 216, Abb. S. 23 EUR 100.000–200.000
Norbertine Bresslern-Roth zeichnet im Zoo, um 1950 Graz Museum, Teilnachlass NBR abgebildet in: Katalog Neue Galerie Graz Universalmuseum Joanneum, S. 10
Rückseite: Künstlerstempel und Etikett mit eigenhändiger Bezeichnung
Norbertine Bresslern-Roths Gemälde fanden schon in den 1920er Jahren viel Anerkennung und wurden weltweit gesammelt. Ihre erste künstlerische Ausbildung genoss die Malerin an der Steirischen Landeskunstschule und an der Tiermalschule in Dachau. In Wien zeigte sich Ferdinand Schmutzer 1912 derart beeindruckt von ihrem Talent, dass er sie in sein Akademieatelier aufnahm, obwohl Frauen offiziell erst ab 1921 an der Kunstakademie studieren durften. Nach einer erfolgreichen ersten Ausstellung in der Wiener Secession 1914 ließ sich Norbertine Roth 1916 als freischaffende Künstlerin in Graz nieder. Den eigentlichen künstlerischen Durchbruch erlebte sie 1918 mit einer ersten Personale in ihrer Heimatstadt. In späteren Jahren unternahm sie Reisen durch ganz Europa, wo sie sich in Tiergärten und in der freien Natur zu Tierstudien inspirieren ließ. En plein-air entstanden Skizzenblätter, die als Grundlage für ihre Gemälde dienten, die dann im Grazer Atelier gemalt wurden. In ihren Bildern setzte sie die Tiere wieder in die freie Wildbahn, in ihr natürliches Lebensumfeld. Das stimmungsvolle Gemälde der „Ruhenden Hirsche“ zeigt, wie überzeugend die Tiermalerin die Eigenart der jeweils dargestellten Spezies malerisch zu vermitteln vermag. In diagonal gerichteten Strahlen fällt das helle Sonnenlicht schräg von links oben auf die friedlich ruhenden Körper der Tiere, die das wärmende Licht sichtlich genießen. Das gekonnte Spiel mit Licht und Schatten und die harmonische, auf Gelb-, Blau- und Brauntönen basierende Farbkomposition sorgen für den romantischen Stimmungscharakter des Gemäldes. Bresslern-Roth entwickelte einen unverwechselbaren Malstil, der das Dargestellte wie „weichgezeichnet“ erscheinen lässt. Den Effekt der samtigen Oberflächentextur erzielte sie, indem sie auf hell grundierter Jute malte. Die körnige Struktur des Trägermaterials mindert die Schärfe der Konturzeichnung und lässt die Farben weich-fließend ineinander übergehen. (CMG)
Index Künstler / Hersteller ® Katalognummer Achenbach, Andreas ® 690 Alt, Franz ® 622 Alt, Rudolf von ® 601, 603, 604, 605, 606 Amerling, Friedrich von ® 628 Barbarini, Emil ® 620, 664 Billwiller, Johann Jakob Lorenz ® 616, 617 Blaas, Eugen von ® 651 Bommel, Elias Pieter van ® 644 Brandeis, Antonietta ® 654, 655 Bresslern-Roth, Norbertine ® 743, 744, 745, 746, 747, 748, 749, 750, 751, 752, 753, 754, 755, 756, 757 Bürkel, Heinrich ® 610 Canciani, Jakob ® 614 Chambers der Ältere, George ® 634 Chmielinsky, Wladislaw T. ® 671 Chwala, Adolf ® 635 Ciardi, Guglielmo ® 649 Compton, Edward Harrison ® 680 Compton, Edward Theodore ® 677, 678, 679, 681 Defregger, Franz von ® 683 Egger-Lienz, Albin ® 682 Egner, Marie ® 663, 706 Ender, Thomas ® 602 Fendi, Peter ® 626 Fleischmann, Trude ® 742 Garcin, Louis-Marius ® 650 Gauermann, Friedrich ® 607, 608, 631, 640 Gianni, Girolamo ® 662 Gilardi, Pier Celestino ® 652 Graner, Ernst ® 618, 619 Grill, Oswald ® 698, 711 Grützner, Eduard von ® 665 Halauska, Ludwig ® 636 Hamza, Johann ® 673 Hofmeister, Carl Ludwig ® 612 Hörmann, Theodor von ® 675, 686 Jaeckel, Heinrich ® 643 Jettel, Eugen ® 687 Joanovits, Paul ® 712 Jungnickel, Ludwig Heinrich ® 713, 714, 715, 716, 717, 718, 719, 720, 721, 722, 723, 724, 725, 726, 727, 728, 729, 730, 731, 732, 733, 734, 735, 736, 737, 738, 739, 740, 741 Kaufmann, Isidor ® 672 Kaufmann, Karl ® 647 Kern, Hermann Armin ® 638, 707 Kinzel, Josef ® 708 Kirchmayr, Cherubino ® 648 Kirchner, Albert Emil ® 633 Klever, Julius Sergius ® 670 Koch, Ludwig ® 624 Koester, Alexander ® 699 König, Friedrich ® 700 Krämer, Johann Victor ® 656, 658 Kreuzer, Vinzenz ® 629 Kriehuber, Josef ® 615 Kukla, Reinhold ® 710 Lauer, Josef ® 632 Leickert, Charles Henri Joseph ® 691 Lenz, Maximilian ® 701 Matsch, Franz von ® 697 Melchior, Wilhelm ® 642 Menzel, Adolph Friedrich Erdmann ® 625 Mielich, Alphons Leopold ® 660, 661 Neder, Johann Michael ® 609, 613 Nigg, Joseph ® 627 Pausinger, Emmy von ® 653 Pausinger, Paulo von ® 641 Piotrowski, Antoni ® 669 Rahl, Carl ® 692, 693 Rauch, Johann Nepomuk ® 645 Ribarz, Rudolf ® 684 Romako, Anton ® 646
Rothaug, Alexander ® 703 Russ, Robert ® 674, 689, 694 Schindler, Carl ® 611 Schindler, Emil Jakob ® 685 Schödlberger, Johann Nepomuk ® 630 Siegen, August von ® 666 Simony, Stefan ® 705 Stoitzner, Josef ® 704 Stoitzner, Konstantin ® 709 Stössel, Oskar ® 696 Tomec, Heinrich ® 702 Urban, L. ® 659 Veith, Eduard ® 657 Volkhart, Max ® 667 Vöscher, Leopold Heinrich ® 637 Wisinger-Florian, Olga ® 623, 676, 688, 695 Zajicek, Karl Wenzel ® 621 Zatzka, Hans ® 668
Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Webseite www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. • Geschäftsordnung: Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder e-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. • Schätzpreise: In den Katalogen sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meist boterwartungen der zuständigen Experten dar. • Mindestverkaufspreise (Limits): Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, die ihnen gehörenden Kunstwerke nicht unter bestimmten (Mindest-)Verkaufspreisen zuzuschlagen. Diese Preise (= „Limits“) entsprechen meist den in den Katalogen angegebenen unteren Schätzwerten, sie können aber fallweise auch darüber liegen. • Echtheitsgarantie: Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunst objekte erfolgt durch Experten des Auktions hauses. Das Auktionshaus steht auf die Dauer von drei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit, und somit auch dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. • Katalogangaben: Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche die Experten ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben keine Gewähr.
• Versicherung: Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunst objekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. • Ausrufpreis und Zuschlag: Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. des letzten Gebotes. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. • Kaufpreis: Bei Kunstobjekten, die der Differenzbesteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 26 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 22 % und zuzüglich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei 300.000 übersteigenden Meistboten beträgt die Provision für den übersteigenden Betrag 17 % (Differenzbesteuerung) bzw. 14 % (Normalbesteuerung). • Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren 150.000, 1 % von den weiteren 150.000 und 0,25 % von
allen weiteren, also 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als 12,500. Bei Meistboten von weniger als 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. • Kaufaufträge: Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. • Telefonische Gebote: Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Online Bidding: Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Erfüllungsort für den zwischen dem Auktions haus und dem Käufer zustande gekommenen Vertrag ist der Sitz des Auktionshauses. • Gerichtsstand, Rechtswahl: Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart.
Conditions of Sale Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our website www.imkinsky.com. By request we will also send the rules of procedure to you. • Rules of Business. Auctions are conducted according to our conditions of sale. The rules of business are available at the Auction House, and can be requested by post or email (office@ imkinsky.com), they can also be called up on the internet under www.imkinsky.com. • Estimates: In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. • Reserves (Limits): Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their objects beneath certain price. These prices (= reserve/limit) usually match the lower estimate, but in special situations can also surpass them. • Guarantee of Authenticity: The valuation, as well as technical classification and description of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for three years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. • Catalogue Descriptions: Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufacture etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky does not warrant for the correctness of these descriptions.
• Insurance: All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the Auction House lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. • Starting price & Hammer price: The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). • Buyer’s Premium: For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consist of the hammer price plus the sales commission of 26%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus commission of 22%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of 300,000 we will charge a commission of 17% (margin taxation) or 14% (normal taxation) for the exceeding amount. • Droit de suite: Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first 50,000, 3% of the next 150,000, 1% of the next 150,000, and
0.25% of the remaining amount (i.e. over 500,000), but not exceeding a total sum of 12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below 2,500. • Absentee bids: Clients can also submit written absentee bids or bid themselves over the phone, or give an order to the broker. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. • Telephone bids: We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. • Online Bidding: Interested parties can participate in the auction also via the Internet. Bidders are subject to the terms and conditions of sale for bidding in person. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. • Governing Law and jurisdiction: The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna.
Geschäftsführung
Sensal
Service
Michael Kovacek Geschäftsführung
Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeiten: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com Sensalin
Mag. Claudia Schneidhofer T +43 1 532 42 00-31 schneidhofer@imkinsky.com Assistenz der Geschäftsführung Rechnungswesen
Dr. Ernst Ploil Geschäftsführung
Barbara Passauer T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com Buchhaltung
ExpertInnen Michael Kovacek Gerichtssachverständiger für Möbel, Glas und Volkskunst, Silber 16.–19. Jh., Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 19. und 20. Jh. T +43 1 532 42 00 Antiquitäten, Alte Meister, Gemälde 19./20. Jh.
Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne (CMG) Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst (AP)
Prof. Peter Baum M +43 676 351 66 59 Kunst 20. Jh.
Dr. Ernst Ploil Gerichtssachverständiger für Möbel, Kunsthandwerk und sonstige Erzeugnisse des Jugendstils T +43 1 532 42 00 Jugendstil, Design
Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister (KS)
Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher
Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Gemälde 19./20. Jh. (MS)
Mag. Roswitha Holly T +43 1 532 42 00-19 holly@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil, Design (RH)
Expertenassistenz Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil, Design (EGL) Anja Wolf T +43 1 532 42 00-66 wolf@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil, Design (AW) Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst (TP) Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-28 berger@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde 19./20. Jh. (BB) Anna K. Erdkamp T +43 1 532 42 00-43 erdkamp@imkinsky.com Klassische Moderne (AKE)
Logistik
Julia Obruca T +43 1 532 42 00 obruca@imkinsky.com Marketing
Barbara Haas T +43 1 532 42 00-21 haas@imkinsky.com Veranstaltungen & Website
Robert Mayr T +43 1 532 42 00-18 r.mayr@imkinsky.com Logistik
Thomas Cerny T +43 1 532 42 00-36 cerny@imkinsky.com Logistik
Repräsentanz – Expertinnen Steiermark & Kärnten
Westösterreich & Südtirol
Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5/ Eingang Ecke Mandellstrasse Alle Sparten (ESH)
Dr. Marianne Hussl-Hörmann T +43 1 532 42 00-27 M +43 699 172 92 313 hussl-hoermann@imkinsky.com Alle Sparten (Schwerpunkte 19. Jh., Klassische Moderne), Presse, im Kinsky editionen (MHH)
„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely identifiable and have an estimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”
Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Herbert Giese, Sabine Grabner, Johann Kräftner Wien 2011, 200 Seiten, € 59,—
Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer Wien 2012, 256 Seiten, € 69,—
Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Manfried und Marianne Rauchensteiner, Matthias Boeckl Wien 2013, 356 S., € 69,—
Wir suchen Werke und bitten um Hinweise für unsere nächsten Buchprojekte: Rudolf von Alt – Die AQUARELLE und Friedrich Gauermann – ÖLBILDER
Bestellung: office@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, www.imkinsky.com
Ernst Ploil Wien 2014, 195 S., € 69,—
Michael Krapf Wien 2014, 326 S., € 39,90,—
Andrea Winklbauer, unter Mitarbeit von Marianne Hussl-Hörmann Wien 2016, 304 S., € 69,—
Bitte kontaktieren Sie: Dr. Marianne Hussl-Hörmann, hussl-hoermann@imkinsky.com T +43 1 532 42 00-27, M +43 699 172 92 313
Gebühren für Käufer Käuferprovision bei Differenzbesteuerung
bis 300.000,– 26 % vom Meistbot, für den 300.000,– übersteigenden Betrag 17 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten.
bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet)
bis 300.000,– 22 % vom Meistbot, für den 300.000,– überschreitenden Betrag 14 % vom Meistbot. zuzüglich 13 % USt bei Gemälden bzw. 20 % USt bei Antiquitäten
Käuferprovision nach der Auktion Bei Verkäufen unter dem Mindestverkaufspreis beträgt die Käuferprovision 30 % des Meistbotes. Lagerkosten für gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke Diese werden vier Wochen nach der Auktion bei Speditionen eingelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Käufer.
Verzugszinsen 12 % p.A. des Meistbotes* (ab dem 8. Tag nach der Auktion)
Versicherung Keine Kosten bis 8 Tage (für aus ländische Käufer bis 30 Tage) nach der Auktion. Danach pro Monat 1 % des Kaufpreises*.
Folgerecht Im Kinsky hebt das Folgerecht für Künstler und ihre Erben ab einem Meistbot von 2.500,– ein. Höhe: bis 50.000,– Meistbot: 4 %, von weiteren 150.000,– Meistbot: 3 %, von weiteren 150.000,–: 1 %, von weiteren 150.000,–: 0,5 %, darüber 0,25 %, insgesamt maximal 12.500,–. * Verrechnung ab dem 8. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
Gebühren für Verkäufer Verkäuferprovision bei einem Mindestverkaufspreis bis 4.900,– 25 % ab 5.000,– 15 % (inkl. USt) bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung
Versicherung Keine Kosten ab der Übernahme bis fünf Wochen nach der Auktion. Unverkaufte Objekte versichern wir nur auf Anweisung; pro Monat vom Mindestverkaufspreis 1 % (zuzüglich 20 % Ust.) des Limits
Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis 100,– für halbe Seite 200,– für ganzseitige Abbildung 300,– für doppelseitige Abbildung 600,– für Klappe 900,–
Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion unverkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen danach werden diese an Speditionen ausgelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Verkäufer.
Schätzungskosten
Katalogabonnement Sensalgebühr
1 % vom Schätzpreis, zuzüglich 20 % USt mindestens 250,–
Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten): Österreich 115,– Europa 130,– Übersee 200,–
The full English text can be found on our website www.imkinsky.com
Transportkosten, -versicherung Nach dem tatsächlichem Aufwand. Eine Transportversicherung erfolgt nur auf ausdrückliche Anweisung! Vorschusszinsen 12 % p.A.
1,2 % vom Meistbot
Auktionsablauf 119. Kunstauktion Dienstag, 17. & Mittwoch, 18. Oktober 2017 Dienstag, 17. Oktober 2017 15 Uhr: Antiquitäten Teil 1 17 Uhr: Antiquitäten Teil 2 Mittwoch, 18. Oktober 2017 15 Uhr: Alte Meister 17 Uhr: Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts
Auktionsvorschau 120. Kunstauktion Jugendstil & Design, Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst 5. & 6. Dezember 2017 Annahmeschluss ca. 10 Wochen vor der Auktion
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, 1010 Wien, Freyung 4 Firmenbuch FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905 Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek und Dr. Ernst Ploil, 1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Grasl FairPrint A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, Tel. +43/2252/402-0, print@grasl.eu www.grasl.eu Foto Experten, Service: Teresa Zötl, Detailsinn Fotowerkstatt, Wien Grafik Design: Alexander Rendi, Wien, Mitarbeit Eugen Lejeune, Wien
Private Sale
Wir übernehmen hochwertige Kunstwerke aller Sparten: Alte Meister, Bilder des 19. Jh., Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst, Antiquitäten und Jugendstil zur privaten Vermittlung oder für unsere Auktionen Wenden Sie sich bitte direkt an die Geschäftsführer Michael Kovacek (miko@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, M +43 664 240 48 26) und Ernst Ploil (office@pkpart.at, T +43 1 532 42 00).
Diskret Kunst kaufen & verkaufen im Kinsky.
Wir bieten Ihnen profunde Beratung professionelle Schätzung absolute Diskretion Besichtigen Sie unseren Private Sale gegen Voranmeldung oder vereinbaren Sie einen Termin zur Einbringung. Kontakt: privatesale@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00. Sie kÜnnen sich auch gerne an die jeweilige Sparten-Expertin wenden.
Online Bidding im Kinsky Sie können auch online bei unserer Auktion mitbieten. Bitte beachten Sie: Wenn zwei gleich hohe Gebote vorliegen, hat das Online-Gebot Vorrang. Liegen mehrere Gebote in gleicher Höhe vor, so erhalten die Gebote in nachstehender Reihenfolge Vorrang: 1. Online-Gebote 2. Gebote der Sensalin 3. Schriftliche Gebote 4. Gebote im Saal / telefonische Gebote
Vor der Auktion, damit Sie online mitbieten können: 1. Registrieren Sie sich unter dem Link https://online.imkinsky.com und klicken Sie auf Ich möchte LIVE mitbieten. 2. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine generierte Bestätigungsmail. 3. Nach Überprüfung Ihrer Daten nehmen wir Kontakt mit Ihnen auf. Das Einloggen ist erst nach Bearbeitung des Auktionshauses möglich! Wenn Sie ein Neukunde bei uns sind, schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Lichtbildausweises an office@imkinsky.com oder faxen diese an F +43 1 532 42 00-9. Sie können die Auktion auch mitverfolgen, ohne mitzubieten. Setzen Sie dafür kein Häkchen bei Ich möchte LIVE mitbieten.
Während der Auktion mitbieten: 1. Loggen Sie sich mit Ihrem Benutzernamen und Passwort auf https://online.imkinsky.com ein.
Um bei der Auktion mitbieten zu dürfen, müssen Sie als Bieter vom Auktionshaus im Kinsky akzeptiert worden sein.
Haben Sie bei der Registrierung die Checkbox Ich möchte LIVE mitbieten nicht angeklickt, können Sie das bis 12 Uhr am Tag der Auktion nachholen: Klicken Sie dazu auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login auf den Link Um während der Auktion online mitzubieten, klicken Sie bitte HIER.
2. Um die Auktion live mitzuverfolgen, (egal, ob Sie mitbieten oder nur zusehen möchten) klicken Sie einfach auf den Link » HIER GEHT’S ZUR AUKTION auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login oder auf den Menüpunkt Auktion / ONLINE AUKTION. 3. In dieser Ansicht wird das erste Los ca. 30 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. Der Videostream aus dem Auktionssaal wird ca. 15 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. 4. Sobald ein schwarzer Button in der Mitte des Bildschirms angezeigt wird, können Sie mitbieten. Bitte beachten Sie: Klicken Sie darauf, geben Sie automatisch ein verbindliches Angebot für das Objekt ab.
Viel Erfolg!
The full English text can be found on our website www.imkinsky.com
Bilder des 19. Jahrhunderts Für unsere Frühjahrs-Auktionen suchen wir hochwertige Kunstwerke. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung! Senden Sie uns bitte vorab ein Foto und vereinbaren Sie einen Termin! Beratung kostenfrei & unverbindlich: Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com
Ferdinand Georg Waldmüller Kind mit blauem Seidenvorhang (Detail), 1821
verkauft um € 100.800
Bringen Sie für die Auktion im Dezember 2017 ein! Für unsere Auktion am 5. & 6. Dezember suchen wir hochwertige Kunstwerke. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung! Annahmeschluss 20. Oktober 2017 Beratung kostenfrei & unverbindlich: Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14, moerth-gasser@imkinsky.com, www.imkinsky.com
Werner Berg Die Winternacht (Detail), 1935
Schätzpreis € 70.000–140.000
Sammlung von alpenländischem Formglas, 17./18.Jh.
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Antiquitäten Teil 1 + 2 der 119. Auktion Dienstag, 17. 10. 2017, 15 Uhr + 17 Uhr
T +43 1 532 42 00 oder office@imkinsky.com Katalog (inkl. Versandkosten): Österreich: 10,– / Europa: 15,– / Übersee: 20,–
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Jacopo Vignali, Rinaldo und Armida (Detail), 1634, Öl auf Leinwand, 202,5 x 163 cm, Kat. Nr. 441 € 70.000–140.000
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Alte Meister der 119. Auktion Mittwoch, 18. 10. 2017, 15 Uhr
T +43 1 532 42 00 oder office@imkinsky.com Katalog (inkl. Versandkosten): Österreich: 10,– / Europa: 15,– / Übersee: 20,–
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Charles Henri Joseph Leickert Holländische Landschaft, 1889 Kat. Nr. 691
Edward Theodore Compton Blick vom Hohen Priel auf den Dachstein, 1920 Kat. Nr. 677
Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com
119. Kunstauktion Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts Mittwoch, 18. 10. 2017, 17 Uhr 119. Kunstauktion Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts Mittwoch, 18. 10. 2017, 17 Uhr
Rudolf von Alt, Hof des Dogenpalastes in Venedig (Detail), 1875, Aquarell auf Papier, 40,5 × 53,5 cm, Kat. Nr. 604 € 25.000–50.000
119. Kunstauktion, 18. Oktober 2017 Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts
Norbertine Bresslern-Roth, Ruhende Hirsche (Detail), 1944, Öl auf Jute, 120 x 140 cm, Kat. Nr. 757 € 100.000–200.000