119. Auktion - Katalog Alte Meister

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Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com

119. Kunstauktion Alte Meister Mittwoch, 18. 10. 2017, 15 Uhr 119. Kunstauktion Alte Meister Mittwoch, 18. 10. 2017, 15 Uhr

Jacopo Vignali, Rinaldo und Armida (Detail), 1634, Öl auf Leinwand, 202,5 x 163 cm, Kat. Nr. 441 € 70.000–140.000

119. Kunstauktion, 18. Oktober 2017 Alte Meister

Johann Elias Ridinger, Ganz weißer Schimmel mit grauem Maul und Extremitäten (Detail), 1749, Feder in Braun über schwarzer Kreide und Aquarell, 31,8 x 23,2 cm (Blattmaß), Kat. Nr. 501 € 7.000–14.000


Jan Brueghel der Ältere und Hendrik van Balen Diana und Aktäon, 1610er Jahre Kat. Nr. 425

Jan Brueghel der Jüngere Überfall auf eine Karawane, 1625–30 Kat. Nr. 463



Experten im Kinsky

Mag. Monika Schweighofer Mag. Kareen M. Schmid 00-10 T +43 1 532 42 00-20 schweighofer@imkinsky.com schmid@imkinsky.com

Barbara Berger, BA Michael Kovacek T +43 1 532 42 00-28 T +43 1 532 42 00 berger@imkinsky.com M +43 664 240 48 26 Expertenassistenz

Barbara Berger, BA Dr. Hansjรถrg Krug T +43 1 532 42 00-28 T +43 1 512 18 01 berger@imkinsky.com Expertenassistenz

Michael Kovacek T +43 1 532 42 00 M +43 664 240 48 26

Alte BilderMeister des 19. & 20. Jahrhunderts


119. Kunstauktion Dienstag, 17. Oktober 2017 15 Uhr: Antiquitäten Teil 1 Kat. Nr. 1–177 17 Uhr: Antiquitäten Teil 2 Kat. Nr. 178–383 Mittwoch, 18. Oktober 2017 15 Uhr: Alte Meister Kat. Nr. 401–551 17 Uhr: Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts Kat. Nr. 601–712 & 713–757

Besichtigung der Schaustellung 12.–18. Oktober 2017 Montag 10–19 Uhr, Dienstag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag 10–17 Uhr , Sonn- und Feiertag 11–17 Uhr

Online-Katalog www.imkinsky.com

Vernissage Mittwoch, 11. Oktober 2017 18–20.30 Uhr Vortrag, Beginn 18.30 Uhr Dr. Rainald Franz, MAK, Wien spricht über Glas der Alpen: Faszination in Form, Farbe und Funktion

Experten Mag. Kareen M. Schmid, Dr. Hansjörg Krug, Michael Kovacek

Zustandsberichte und Beratung Mag. Kareen M. Schmid

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Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir Zustandsberichte erst ab einem unteren Schätzwert von über € 1.000 ausstellen. Solche Berichte können wir nur rechtzeitig ausarbeiten, wenn sie mindestens 24 Stunden vor der Auktion angefordert werden.

Kaufaufträge Barbara Passauer

T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com

Sensalin Monika Uzman

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Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com

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401 Johann Baptist Lampi der Jüngere (Trient 1775–1837 Wien) Daniel Mecséry de Tsoor (1759–1823), wohl 1815–20 Öl auf Leinwand; 112 × 91 cm rechts unten signiert (z.T. undeutlich): Lampi / fil... / pi... Provenienz (laut Familienüberlieferung der Einbringer): seit dem 19. Jahrhundert in Familienbesitz Ausstellung 2015 Ingolstadt, Bayerisches Armeemuseum Literatur Margot Hamm / Evamaria Brockhoff u.a. (Hg.), Napoleon und Bayern. Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2015, Ausstellungskatalog, Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt 2015, S. 210–212, mit Abb. (als Johann Baptist Lampi d.Ä.) Wir danken Herrn Dr. Roberto Pancheri für die Bestätigung des Gemäldes als Werk von Johann Baptist Lampi dem Jüngeren (anhand eines professionellen Fotos). / We are grateful to Dr. Roberto Pancheri for confirming the painting as work by Johann Baptist Lampi der Jüngere (on the basis of a professional photo). Ebenfalls danken wir Leopold Kudrna für seine Hilfe bei der historischen Einordnung und der Katalogisierung des Gemäldes. ​EUR 25.000–50.000 „Freiherr Daniel Mecséry de Tsoor (1759–1823) machte in der österreichischen Armee eine bemerkenswerte Karriere. 1778 als Kadett eingetreten, erreichte er bis 1792 bei den Eszterházy-Husaren den Rang des Rittmeisters. In den Kämpfen des Ersten Koalitionskriegs der kaiserlichen Streitkräfte gegen die Franzosen zeichnete Mecséry sich aus, 1796 wurde ihm der MilitärMaria-Theresia-Orden verliehen, vier Jahre später wurde er zum Generalmajor ernannt. ... Der Zweite Koalitionskrieg brachte Mecséry neben der Beförderung auch einige Monate Kriegsgefangenschaft. In den Berichten des Marschalls Joachim Murat an Napoleon und an andere Militärs wird Mecséry als hochrangiger österreichischer General mehrfach erwähnt. 1805 wurden ihm in einem Scharmützel bei Eschenau nordöstlich von Nürnberg lebensgefährliche Säbelhiebe zugefügt. In seiner Autobiografie schrieb er, dass er „tödlich blessiert“ worden und „als intransportable zurückgeblieben“ sei. Doch gelang es, ihn nach Nürnberg zu bringen, wo die neun schweren und fünf leichten Hiebwunden am Kopf notdürftig versorgt wurden. Der Vorfall erregte so viel Aufsehen, dass sogar ein Kupferstich (Abb.1) in Umlauf kam, der in drei verschiedenen Perspektiven des Kopfes detailliert die Wunden dokumentiert. Der zugehörige Text nennt „vier Säbelhiebe, die alle bis auf das Gehirn eindringen“, und „vier sehr gefährliche ( ) Hiebe am Hinterhaupt“. Außerdem sei Mecséry der rechte Vorderarm abgehauen worden. Der Schädel Mecsérys (Abb. 2), der sich im Naturhistorischen Museum in Wien erhalten hat, zeigt deutlich die schweren Hiebverletzungen. Das Überleben des Schwerverletzten grenzt, auch angesichts der schlechten Hygienebedingungen dieser Zeit, an ein Wunder. Nach siebenmonatigem Aufenthalt in Nürnberg, für die Mecséry etwa 5000 Gulden Auslagen hatte, konnte er im Mai 1806 die Rückreise nach Wien antreten, wo er von Kaiser Franz I. empfangen wurde, der die Kopfwunden selbst in Augenschein nehmen wollte. In der Folgezeit hatte Mecséry mehrere Kommandeursstellen in Kroatien, Mähren und Schlesien inne, 1814 wurde er Mitglied des Hofkriegsrats.“ (vgl. Hamm/Brockhoff, 2015, S. 211–212) Vorliegendes Porträt zeigt Freiherrn Daniel Mecséry de Tsoor in der ungarischen Gala-Uniform eines k.k. Feldmarschalleutnants. Er trägt das Kommandeurkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens um den Hals und das Goldene Zivil-Ehrenkreuz (1813/14) an der linken Brustseite. Im Gegensatz zu einem Bildnis Mescérys, welches von Wendelin Moosbrugger (1760–1849), der anlässlich des Wiener Kongresses in Wien war und sich später als Hofmaler in Stuttgart aufhielt, gefertigt wurde, zeigt vorliegendes Werk Mescéry mit dem 1813/14 verliehenen Goldenen Zivil-Ehrenkreuz. Bemerkenswert erscheint, dass der in der Grafik erwähnte Verlust des rechten „Vorderarms“ hier – wenn auch dezent am unteren Bildrand – bildlich dokumentiert ist. Die als medizinisches Wunder geltenden Kopfverletzungen sind hingegen in keiner Weise mehr sichtbar. Den schwersten Verwundungen trotzend lässt sich Daniel Mecséry de Tsoor in diesem Bildnis eines der führenden Wiener Porträtisten bewusst als starken Feldherrn und verdienter General der Napoleonischen Kriege für die Nachwelt darstellen.

Abb. 1: Die Schädelverletzungen Daniel Mecsérys de Tsoor Christoph Wilhelm Bock (1755–1835), Nürnberg, nach 1805; Kupferstich/Papier, 19 x 15,4 cm (R); Herzog August-Bibliothek; Wolfenbüttel (Porträt A 13773) © Napoleon und Bayern, Ausstellungskatalog, Ingolstadt 2015; S. 210, 168 b.

Abb. 2: Schädelkalotte von Daniel Mecséry de Tsoor Naturhistorisches Museum, Wien (MN 3956) © Napoleon und Bayern, Ausstellungskatalog, Ingolstadt 2015; S. 210, 168 c.


18. 10., 15 Uhr


402 Pieter van der Hulst der Jüngere (tätig in Antwerpen von 1623–1637 ) Dorflandschaft mit Pferdemarkt, um 1620–1625 Öl auf Holz; 49 × 93 cm monogrammiert links unten (am Pferd): VH (in Ligatur) rückseitig auf Panel Reste der Marken der Antwerpener Lukasgilde (Hände und Burg) Provenienz Privatsammlung, Wien Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 1. September 2017, liegt bei. ​EUR 15.000–30.000


Pieter van der Hulst, der zwischen 1623 und 1637 nachweislich in Antwerpen tätig war, ist vor allem für seine Bildkompositionen bekannt, die immer von einem mächtigen Baum bestimmt und gerahmt sind. Klaus Ertz sieht darin „fast schon ein Markenzeichen, eine Signatur des Künstlers“ und hebt außerdem Hulsts ausgeprägte Neigung für große Menschenmengen hervor. „Die in einzelnen Gruppen sich formierenden Menschen erzählen kleine Geschichten, die für den Maler typisch sind und die sich aus dem Dorfalltag der Zeit ergeben.“ In diesem Gemälde schildert der Maler einen lebendigen Pferdemarkt, der sich vor der Kulisse einer mächtigen Dorfkirche und vor einfachen Bauernhütten abspielt. Pferde werden vorgeführt und begutachtet, im Schatten des Baumes halten Bauern ein fröhliches Mahl und ein elegantes höfisches Paar mit ihrer Hofdame verabschiedet sich langsam vom bunten Treiben. Die unterschiedlichen Kompositionsebenen – vom horizontalen Vordergrund bis hin zur raffinierten Tiefenperspektive sich kreuzender Linien – tragen zur Dynamik der Szenerie bei und bieten einen reizvollen Blick auf die Bühne einer vergangenen Welt. (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz)

18. 10., 15 Uhr


403 Denys Calvaert (Antwerpen 1540–1619 Bologna) Madonna mit dem Jesusknaben in einer Felslandschaft, um 1610/20 Öl auf Leinwand; 81 × 69 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 6. Mai 2017, liegt bei. ​EUR 35.000–70.000

Dionysius bzw. Denys Calvaert stammte aus Antwerpen, begann aber sehr früh seine Ausbildung in Bologna in den Werkstätten von Lorenzo Sabbatini und Prospero Fontana. Dank seines intensiven Studiums der Werke von Antonio da Corregio, Parmigianino bzw. Pellegrino Tibaldi avancierte er sehr bald zu einem gefragten Landschafts- und Figurenmaler der Stadt. Er gründete eine angesehene Werkstatt und zählte u.a. Gudio Reni und Domenichino zu seinen Schülern. Das vorliegende Gemälde datiert Klaus Ertz in das zweite Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Kennzeichnend für den Stil Calvaerts sind die fein ausgearbeiteten Gesichtszüge und das leuchtende Kolorit, wobei die Farben „emailartig verschmolzen, dick und pastos aufgetragen sind. Sie sind in ihren Farbvaleurs typisch für die flämische Malerei des ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jahrhunderts sowie bezeichnend für die Zeit der Carracci-Malerei in Bologna, Italien im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz)


18. 10., 15 Uhr


404 Balthasar van den Bossche Umkreis (Antwerpen 1681–1715 Antwerpen) Das Atelier des Malers Öl auf Leinwand; 74,9 × 88,3 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 5.000–10.000


405 Jakob Duck (Utrecht um 1600–nach 1660 Utrecht) Interieur mit zwei Frauen, um 1630 Öl auf Holz, parkettiert; 32 × 27 cm Provenienz ehemals englischer Besitz (laut Versteigerungskatalog 1935); Jakob und Rosa Oppenheimer, Berlin; Auktionshaus Paul Graupe, Berlin, Versteigerung Nr. 142 am 26. und 27. April 1935, „Die Bestände der Berliner Firmen Galerie van Diemen & Co GmbH – Altkunst Antiquitäten GmbH – beide in Liquidation“, II. letzter Teil, S. 11, Nr. 22 (mit Abbildung, Tafel 39); 1982 im Dorotheum, Wien, erworben; seither österreichischer Privatbesitz Dieses Gemälde wird nach einer Einigung mit den Erben von Jakob und Rosa Oppenheimer von uns zum Verkauf angeboten. Gutachten Dr. Walter Bernt, München am 13.4.1976, als „einwandfreies, charakteristisches und sehr gut erhaltenes Werk des Utrechter Genremalers Jakob Duck“ liegt bei. Das Gemälde ist im Archiv des RKD (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag) unter Kunstwerknummer 192744 registriert. ​EUR 5.000–10.000

Jakob Duck wurde vermutlich in Utrecht geboren, wo er in der Malergilde von St. Lucas um 1621 verzeichnet ist. Zwischen 1631 und 1649 arbeitete er in Utrecht, Haarlem und Umgebung, 1656 zog er nach Den Haag, wo er um 1667 verstarb. Er spezialisierte sich auf Genredarstellungen des Soldaten- aber auch des alltäglichen Lebens mit einer detailgenauen Beschreibung von Interieurs. Ein weiteres Themengebiet umfasste allegorische Darstellungen, zu denen auch das vorliegende Gemälde zählt. Eine elegant gekleidete, vornehme junge Frau sitzt mit abweisendem Blick an einem mit violettem Samt bedeckten Tisch. Auf einem Stuhl findet sich ein zugedeckter Korb, möglicherweise ein Nähkorb, aber erst im Hintergrund zeigt sich schemenhaft die Figur einer alten Frau, deren Blick in die andere Richtung an der Dame vorbei zieht. Ähnliche Kombinationen zwischen Jugend und Alter als typische Allegorie der Vanitas finden sich des öfteren im Werk Jakob Ducks und dienten ihm gleichzeitig als hervorragendes Motiv zur Gestaltung unterschiedlicher Stoffe und Farben sowie des zarten Spitzenbesatzes an Ärmel und Kragen, Markenzeichen der niederländischen Mode des 17. Jahrhunderts. Angesichts dieser opulenten, von raffinierten Lichtspielen bestückten Malerkunst verliert die Darstellung an Bedeutung, genauso wie das Alter sich noch dezent im Raum verliert. 18. 10., 15 Uhr


406 Sanchez Alonso Coello Werkstatt (Benifairón (Valencia) 1515–1588 Madrid) Isabella Clara Eugenia von Spanien (1566–1633), nach 1579 Öl auf Leinwand; 117 × 92,5 cm Provenienz österreichische Privatsammlung ​EUR 10.000–20.000

Die Infantin Isabella Clara Eugenia war die Tochter Phillips II. von Habsburg und der Elisabeth von Valois. Am Königshof in Madrid aufgewachsen, heiratete sie 1598 den österreichischen Erzherzog Albrecht und übernahm die Herrschaft als Statthalterin der spanischen Niederlande. Sie vertrat eine engagierte, aber letztlich vergebliche Friedenspolitik und starb 1633 in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Das vorliegende Gemälde präsentiert die Infantin als 13-jähriges Mädchen. Die Komposition entspricht jenem berühmten Bildnis Alonso Sánchez Coellos aus dem Jahre 1579, welches sich heute im Museo del Prado, Madrid, befindet (vgl. Maria Kusche, Retratos y Retratadores Alonso Sánchez Coello y sus competidores Sofonisba Anguissola, Jorge de la Rúa y Rolán Moys, Fundación de Apoyo a la Historia del Arte Hispánico, 2003, S. 319, Abb. 276). Coello führte als Hofmaler Philipps II. ein erfolgreiches Atelier, in welchem unter des Meisters Auge und Beitrag bedeutende Kompositionen mehrfach wiederholt wurden. Ein beliebter Typus der spanischen Hofmalerei war das Dreiviertel Porträt, es ermöglichte Nähe und Distanz zugleich. Während aber die Vorlage noch den Raum in Ansätzen beschreibt, rückt die Dargestellte in diesem Gemälde durch den dunklen Hintergrund näher heran. Trotz der distanzierten Würde des Ausdrucks werden auch kindliche Züge charmant erfasst. Die Prinzessin trägt ein prachtvolles, von Goldfäden durchwirktes und mit Juwelen und Perlen besticktes Kleid mit üppigem Spitzenkragen und Ärmeln. Ihr eng gelocktes Haar wird von einem kostbaren Federhut geschmückt. In ihrer linken Hand hält sie, der Mode der Zeit entsprechend, ein weißes Seidentuch, während die rechte Hand in einer lässigen Geste über eine Stuhllehne hängt, Symbol für ihre hohe Position am Hof. Die hohe Qualität des Bildes aus der Werkstatt Coellos zeichnet sich durch die exquisite Zeichnung, die schöne und empfindsame Modellierung des Gesichtes sowie das gekonnte Verständnis für das Verhältnis von Figur und Raum aus. (MHH)


18. 10., 15 Uhr


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Jacques Courtois, genannt Il Borgognone, Umkreis

Giuseppe Zais Umkreis

(St. Hippolyte 1621–1675 Rom)

Landschaft mit Gehöft und Hirten Öl auf Karton; 26,5 × 34,5 cm rückseitig Nr. 42I

Reiterschlacht Öl auf Leinwand; 64 × 75 cm Provenienz Versteigerung Christie's, London, 10. Dezember 1976, Lot 62 (als Jacques Courtois); österreichische Privatsammlung ​EUR 3.000–6.000

(Forno di Canale 1709–1784 Treviso)

Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 1.000–2.000


409 Carlo Maratti Werkstatt (Camerona 1625–1713 Rom) Heilige Familie in Landschaft Öl auf Leinwand; 73 × 57 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 2.500–5.000

18. 10., 15 Uhr


410 Francesco Tironi ( 1745–1797 Venedig) Der Eingang zum Arsenal in Venedig, um 1785 Öl auf Leinwand; 53 × 71 cm Provenienz österreichische Privatsammlung Gutachten Dario Succi, Gorizia, Italien, liegt bei. ​EUR 15.000–30.000

Das Arsenal, mit dessen Bau wahrscheinlich bereits Anfang des 12. Jahrhunderts begonnen wurde, war als Flottenbasis, Schiffswerft und Zeughaus ein wichtiger Militärstützpunkt der ehemaligen Republik Venedig. Durch den Aufstieg Venedigs zur europäischen Seemacht gewann das Arsenal auch an wirtschaftlicher Bedeutung. Es wurde mehrmals erweitert und gilt als erster großer Industriebetrieb Europas, noch vor Beginn des Industrialisierungszeitalters. Das hier dargestellte Portaltor „Ingresso di Terra“ wurde 1460 unter dem Dogen Pasquale Malipiero, im Stil eines Triumphtors erbaut und sollte die Macht und den Reichtum Venedigs verdeutlichen.


18. 10., 15 Uhr


Das vorliegende Gemälde basiert auf einem Werk Paolo Caliaris, genannt Veronese (vgl. Terisio Pignatti, Veronese. L'Opera Completa, Venedig 1976, Vol. 2, SW-Abb. 433), dessen Komposition mehrfach als Vorlage für dieses beliebte Bildthema herangezogen wurde. Die gegenständliche Darstellung zeigt zwar einen engeren Bildausschnitt, der Aufbau der Szenerie sowie die Anordnung der Figuren wird jedoch im Wesentlichen übernommen.

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Paolo Caliari, genannt Paolo Veronese, Nachfolger

Angelo Maria Costa Umkreis

(Verona 1528–1588 Venedig) Christus und der Hauptmann von Kafarnaum, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 126 × 184 cm

Landschaft mit Ruinen und Staffage (Pendants) Öl auf Leiwand; je 83 × 53 cm rückseitig auf einem Keilrahmen Reste eines handschriftlichen Etiketts: Costa da Mila(n)

Provenienz Wiener Privatbesitz

Provenienz österreichischer Privatbesitz

​EUR 4.000–6.000

​EUR 2.500–5.000

(Mailand um das Jahr 1670–1721 Mailand)


413 Mattia Preti Umkreis (Taverna/Kalabrien 1613–1699 Valletta/Malta) Heiliger Sebastian Öl auf Leinwand; 166 × 117 cm Provenienz Wiener Privatbesitz ​EUR 8.000–16.000 18. 10., 15 Uhr


414 Hans Rottenhammer (München 1564–1625 Augsburg) Himmelfahrt Mariens Öl auf Kupfer; 32,6 × 24,6 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Stellungnahme Dr. Thomas Fusenig, Essen, 7. September 2017, liegt bei. ​EUR 20.000–40.000

Ein weiteres Werk Hans Rottenhammers dieselbe Komposition darstellend befindet sich im Mittelrheinmuseum in Koblenz (Inv.-Nr. M 35; Abb. 1). Harry Schlichtenmaier hat dieses als Kombination der Thematik von Himmelskönigin, Maria Immaculata und der apokalyptischen Madonna bezeichnete: „Maria steht in andächtiger Haltung, von Putten und Cherubinen begleitet, auf einer Wolke. Zu ihren Füßen liegt die nach unten gerichtete Mondsichel [...]. Jeweils zwei Putten finden zu jeder Seite unter dem weiten Mantel Schutz. Das oben schwebende Puttenpaar hält die Krone über dem Haupt Marias. zu beiden Seiten begleiten auf Wolken schwebende Engel , Putten und Cherubine die Mutter Gottes. Die Reihen der Cherubine sind im Hintergrund entsprechend der runden Gloriole hinter dem Haupt Mariens formiert. Unter der Wolkenbank erstreckt sich eine weite Landschaft in die Tiefe, die hier symbolisch eine Ersatzfunktion für die zur Maria Immaculata gehörende Erdkugel zu übernehmen scheint [...] In die landschaftliche Darstellung sind Symbole auf die unbefleckte Empfängnis miteinbezogen: man findet unter anderem den „Hortus conclusus“, den „Speculum sine macula“ und die Lilie unter Dornen (Rosen). Im Hintergrund sieht man die „Porta clausa“, die Palme, die Zypresse den „Puteus aquarum viventium“ und den „Fons signatus“ dargestellt.“ (Harry Schlichtenmaier: Studien zum Werk Hans Rottenhammers des Älteren (1564–1625) Maler und Zeichner mit Werkkatalog, Diss. Tübingen 1988, S. 272, Kat. G II 1; vgl. Thomas Fusenig, Hans Rottenhammer und die Antwerpener Malerei des frühen 17. Jahrhunderts, in: Hans Rottenhammer (1564–1625). Ergebnisse des in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte der tschechischen Akademie der Wissenschaften durchgeführten Symposions am Weserrenaissance-Museum Schloß Brake (17.–18. Februar 2007), hg. von H. Borggrefe, V. Lüpkes, L. Konecný, M. Bischoff, ´ Marburg 2007, S. 157–177, Fig. 16). In seiner ausführlichen Stellungnahme verweist Dr. Thomas Fusenig des Weiteren auf die künstlerische Nähe des vorliegenden Gemäldes zum Schaffen Hendrik van Balens, mit welchem Hans Rottenhammer zeitgleich in Antwerpen gearbeitet hatte und von dem ebenfalls eine weitere Variante dieser Komposition bekannt ist.


18. 10., 15 Uhr


415 Jan van Kessel der Jüngere (Antwerpen 1654–1708 Antwerpen) Allegorie des Feuers (Venus und Amor in der Schmiede des Vulkan), 1680er Jahre Öl auf Kupfer; 31,5 × 41 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 4. März 2017, liegt bei. ​EUR 25.000–50.000

Neben Stillleben, die den überwiegenden Teil des Œuvres von Jan van Kessel dem Jüngeren ausmachen, beschäftigte sich der Maler mit allegorischen Darstellungen, wobei einige wenige dieser Arbeiten aus den 1670er und 1680er Jahren signiert und datiert sind. In der vorliegenden Kupfertafel hat van Kessel die Allegorie des Feuers als Bildthema aufgegriffen, verbildlicht durch das Motiv von Venus und Amor in der Schmiede des Vulkan. Das Gemälde, das von Klaus Ertz in die 1680er Jahre datiert wird (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz), zeigt jene Detailfreude, die auch die Stillleben des Malers auszeichnen: Venus hat in Begleitung von Amor die in eine Ruinenlandschaft eingebettete Schmiede ihres Gatten betreten, um diesen um Waffen für Mars zu bitten. Die Bildfläche im Vordergrund zeigt die zahlreichen, bereits angefertigten Rüstungsteile und Waffen, wie Schwert und Armbrust, die der Maler mit Hingabe zum Detail gestaltet hat. Van Kessel rückt somit jene Attribute, die das Element Feuer verbildlichen, zusammen mit den Hauptfiguren der Erzählung gekonnt in den Mittelpunkt, ohne jedoch den übrigen Bildraum zu vernachlässigen. So tummeln sich im Hintergrund der Schmiede bzw. Ruinenarchitektur weitere Figuren, die eifrig ihrer Arbeit nachgehen. Auch hier bereichern zahlreiche Schmiedestücke sowie unterschiedlichste Gegenstände die Szene. Die Öffnungen des Gemäuers links und in der Mitte der Darstellung ermöglichen zudem den Ausblick auf eine weitläufige Berglandschaft. Die wenigen allegorischen Darstellungen, die Jan van Kessel d. J. malte, entstanden in den letzten beiden Jahrzehnten seines Lebens, wobei er, wie Klaus Ertz anmerkt, die Kompositionen seines Großonkels bzw. Urgroßvaters Jan Brueghel d. J. bzw. Ä., als Vorlagenmaterial heranzog und so deren Allegorien-Tradition weiterführte (vgl. Ertz/Nitze-Ertz, Die Maler Jan van Kessel, Lingen 2012, S. 135 bzw. zu den Allegorien S. 395–397, Kat. 1–4, mit Abb.).


18. 10., 15 Uhr


416 Marinus van Reymerswaele Nachfolger (Reimerswaal um 1497–1567 Goes) Der heilige Hieronymus in seiner Studierstube Öl auf Holz, parkettiert; 98 × 125 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​EUR 15.000–30.000

Der heilige Hieronymus, einer der vier lateinischen Kirchenväter und Übersetzer der Bibel, bildet ein häufiges und beliebtes Bildmotiv, wobei sich für seine Darstellung als Einzelfigur zwei grundlegende Typen entwickelten: Zum einen der Typus als Eremit, zum anderen der hier gewählte als Gelehrter in seiner Studierstube, der seinen Ursprung in mittelalterlichen Autorenbildern und Kirchenväterzyklen hat. Weite Verbreitung fand diese Darstellungsform in der Renaissance, als Hieronymus im Zuge des Humanismus vor allem als Gelehrter verehrt wurde. Wie für den Typus des Gelehrtenbildnisses gebräuchlich, wird der Heilige auch im gegenständlichen Gemälde als älterer, grauhaariger und bärtiger Mann in einer Stube wiedergegeben. Das Hauptaugenmerk der nahsichtigen Szene liegt dabei auf der Darstellung des Heiligen und seiner geläufigen Attribute, dem Raum wird lediglich durch die geöffnete Tür und dem Regal im Hintergrund eine gewisse Tiefe verliehen. Umgeben von Büchern, Schriften und Schreibutensilien, die auf seine Bildung und Wissen und somit auf seine Tätigkeit als Bibelübersetzer und Autor verweisen, sitzt der Heilige vor seinem Pult, um sich der vor ihm aufgeschlagenen Schrift zu widmen. Die erloschene Kerze auf dem kleinen Regal sowie der Totenschädel auf dem Tisch mahnen an die Vergänglichkeit. Im Gegensatz zu vielen anderen Hieronymus-Darstellungen deutet der Kirchenvater jedoch nicht explizit mit seiner Hand auf den Schädel, sondern scheint sich vorsichtig darauf abzustützen. Weitere gebräuchliche Attribute bilden das Kruzifix und die rote Kardinalsrobe mit dem flachen Hut, der üblicherweise – wie auch hier – hinter Hieronymus an der Wand hängend dargestellt wird. Der zahme Löwe, das wohl wichtigste Attribut des Heiligen, blickt dem Betrachter rechts aus dem Dunkel entgegen. Die vorliegende Komposition basiert auf einem Gemälde des flämischen Malers Marinus van Reymerswaele (um 1490 – um 1546), welches im zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts entstanden ist. Nicht nur von van Reymerswaele und seiner Werkstatt wurde die Komposition mehrmals wiederholt bzw. aufgegriffen und abgewandelt, sondern diente auch anderen Malern, wie auch diesem Künstler, als Vorlage für das beliebte Bildthema.


18. 10., 15 Uhr


417

418

Klaes Molenaer

August Querfurt Umkreis

(Haarlem vor 1630–1676 Haarlem)

(Wolfenbüttel 1696–1761 Wien)

Rastende Pferde vor einem Gehöft Öl auf Holz; 40 × 56 cm signiert rechts unten: K. Molenaer rückseitig handschriftliches Etikett mit Verweis auf die Familie Grenfell

Reiterschlacht Öl auf Holz; 38 × 28 cm

Provenienz laut rückseitigem Etikett im 19. Jahrhundert im Besitz der Familie Grenfell; Wiener Privatbesitz ​EUR 3.000–6.000

Provenienz Wiener Privatbesitz ​EUR 2.000–4.000


419 Dirck Hals Umkreis (Haarlem 1591–1656 Haarlem) Elegante Gesellschaft im Freien, um 1630 Öl auf Holz; 40,5 × 58 cm Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 24. Mai 1954, Lot 49 (als Dirck Hals); Wiener Privatbesitz Literatur Britta Nehlsen-Marten, Dirck Hals 1591-1656. Oeuvre und Entwicklung eines Haarlemer Genremalers, Weimar 2003, S. 271, Nr. 56 (als Dirck Hals Umkreis) ​EUR 5.000–10.000

18. 10., 15 Uhr


420 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Die Anbetung der Hirten & Die Anbetung der Könige (Pendants), wohl 1781 Öl auf Papier auf Leinwand; je 29 × 41 cm Die „Anbetung der Könige“ unten mittig z. T. undeutlich bezeichnet: (...) 78i Provenienz Privatbesitz, Österreich Gutachten Dr. Johann Kronbichler, Brixen, August 2017, liegt bei. ​EUR 25.000–50.000


Martin Johann Schmidt hat das Motiv der „Anbetung der Hirten“ und der „Anbetung der Heiligen Drei Könige“ im Lauf der Jahre immer wieder für seine großformatigen Altarbilder herangezogen und in abgewandelter Form malerisch umgesetzt. Als Beispiele für die Anbetung der Hirten sind das Gemälde in der Oblastni Galerie in Olmütz (1757), der Hochaltar in der Stiftskirche von Rein (Steiermark, 1779) samt zugehöriger Skizze und die Anbetung in der Stiftsgalerie in Seitenstetten (1780) zu nennen (vgl. Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt 1718–1801, Innsbruck/Wien, S. 377, WVZ 137, S. 467, WVZ 602 & WVZ 603 bzw. S. 471, WVZ 624). Vergleiche für die Anbetung der Könige finden sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (1782) und in Stift Göttweig (wohl 1780) (vgl. Feuchtmüller, Innsbruck/Wien, S. 490, WVZ 731 bzw. S. 471, WVZ 627). Johann Kronbichler merkt mit Verweis auf die „überaus sorgfältige und detailverliebte Ausführung“ an, dass es sich bei den beiden kleinformatigen Ölgemälden nicht um Entwürfe für große Kompositionen, sondern vielmehr um eigenständige, als Pendants konzipierte Kabinettstücke handelt. Vergleichbare Gegenstückpaare, wie eine „Anbetung der Könige“ & „Grablegung Christi“, befinden sich im Belvedere Wien (vgl. Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 132 bzw. S. 500, WVZ 778 & 779) oder im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz (Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 533, WVZ 962 & 963).

18. 10., 15 Uhr


421 Johann Christian Brand Umkreis (Wien 1722–1795 Wien) Landschaften mit Figurenstaffage (Pendants) Öl auf Holz; je 39,5 × 58 cm Provenienz Privatsammlung, Steiermark ​EUR 3.500–7.000


422 Franz Xaver Wagenschön (Littisch 1726–1790 Wien) Verherrlichung Kaiser Josephs II., um 1780 Öl auf Leinwand; 92 × 74 cm Provenienz österreichische Privatsammlung Wir danken Herrn Dr. Johann Kronbichler für die Identifizierung und Bestätigung des Gemäldes als ein Werk von Franz Xaver Wagenschön (anhand eines professionellen Fotos). / We are grateful to Dr. Johann Kronbichler for identifying and confirming the painting as a work by Franz Xaver Wagenschön (on the basis of a professional photograph). ​EUR 2.500–5.000 18. 10., 15 Uhr


423 Johann Georg Platzer (St. Michael in Eppan 1704–1761 St. Michael in Eppan) Die Kartenspieler Öl auf Holz; 29,5 × 40,2 cm Provenienz österreichische Privatsammlung Literatur vgl. Michael Krapf, Johann Georg Platzer, Der Farbenzauberer des Barock, 1704–1761, Wien 2014, S. 56, WVZ Nr. 177 ​EUR 20.000–40.000

Johann Georg Platzer gilt als führender Gesellschaftsmaler des österreichischen Rokoko. Schon zu Lebzeiten galten die exzellenten Kabinettstücke des an der Wiener Akademie unter Jacob van Schuppen ausgebildeten Meisters in höchsten Kreisen und weit über die Landesgrenzen des Habsburgerreiches als gefragte Sammlerobjekte. Auch nach der gesundheitlich bedingten Rückkehr Platzers an seinen Geburtsort Eppan in Südtirol im Jahre 1739 erhielt er regelmäßig Aufträge des Adels. Neben den wichtigsten Museen Österreichs befinden sich seine Werke noch heute in bedeutenden Sammlungen wie der Eremitage St. Petersburg, dem Victoria & Albert Museum London oder der Gemäldegalerie Kassel. Malerische Perfektion und Raffinesse sowie eine große Erzählfreude zeichnen den Stil dieses bedeutenden Künstlers aus. Auch in diesem Bild werden verschiedene Handlungsstränge miteinander verwoben, die das Betrachten zu einem unterhaltsamen Erlebnis machen und die eigene Phantasie anregen. Im Mittelpunkt der Szene hebt eine elegante Kartenspielerin triumphierend ihre Karten, zwei Herztrümpfe, als Beweis ihres Sieges in die Höhe. Sichtlich verärgert blickt ihr Gegenspieler, ein älterer Mann in teurem Gewand auf das Blatt, nichts ahnend, dass er betrogen wurde. Denn der junge Mann hinter ihm mit keck aufgesetztem Federhut hebt aus seinem Mantel einen Spiegel hervor, durch den die Spielerin die Karten des Gegners hatte sehen können. Beruhigend klingt dazu die Melodie des Harfenspielers, während ein weiterer Mann bereits sichtlich angeheitert zu Boden gesunken ist und dem Betrachter zuprostet. Wachsam verfolgt das Hündchen die Szene im Hintergrund, wo eine ebenso elegante Dame einen im Gehen begriffenen Herrn verführerisch am Bart kitzelt. Geheimnisvoll und anregend unterstreicht der Wechsel der Farben mit schlaglichtartigen Überhöhungen der Linien die köstliche Dramaturgie.


18. 10., 15 Uhr


424 Flämische Schule Landschaft mit Gebirge – Landschaft mit Palast und Reiter (Pendants), 17./18. Jahrhundert Öl auf Kupfer; je 15 × 22,5 cm Provenienz österreichische Privatsammlung ​EUR 8.000–16.000


18. 10., 15 Uhr


425 Jan Brueghel der Ältere (Brüssel 1568–1625 Antwerpen) und

Hendrik van Balen (Antwerpen 1575–1632 Antwerpen) Diana und Aktäon, 1610er Jahre Öl auf Kupfer; 36 × 47 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 22. Juni 2017, als Gemeinschaftswerk von Jan Brueghel d. Ä. und Henrik van Balen, liegt bei. ​EUR 60.000–120.000

Die vorliegende Kupfertafel verbildlicht ein beliebtes Motiv der griechischen Mythologie. Nach der Erzählung in Ovids Metamorphosen (3, 131ff) trifft der Jäger Aktäon zufällig im Wald auf die Göttin der Jagd, Diana und ihre Nymphen beim Baden an der Quelle. Von dem unerwünschten Gast überrascht, bespritzt Diana Aktäon mit Quellwasser, wodurch sich dieser in einen Hirsch verwandelt und von seinen eigenen Hunden angefallen und zerrissen wird. Die hier dargestellte Szene beschreibt jenen dramatischen Moment der langsamen Verwandlung, Diana hält noch die Muschel mit dem Wasser in der Hand und beobachtet dessen Wirkung. Eingebettet wird die Erzählung in eine dunkel gehaltene Waldlandschaft, die im Hintergrund den Blick auf einen kleinen Weiher eröffnet. Nahezu der gesamte Bildraum wird von den nackten, nur von bunten Tüchern umspielten Figuren der Diana, erkennbar am Halbmond in ihrem Haar, und ihren Nymphen eingenommen. Der im Gehen begriffene Jäger hingegen rückt an den linken Bildrand und wird von diesem sogar teilweise überschnitten. Die Darstellung konzentriert sich somit in erster Linie auf die Wiedergabe der nackten Frauenkörper, während das tragische Ende der Sage durch die beginnende Verwandlung Aktäons sowie die beiden am rechten Rand ins Bild tretenden Hunde nur angedeutet wird. Wie Klaus Ertz im beiliegenden Gutachten bestätigt, handelt es sich bei dem vorliegenden Gemälde um eine „eigenhändige Arbeit der beiden Künstler Hendrick van Balen und Jan Brueghel d. Ä. entstanden im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts in Antwerpen“. Ertz spricht hier die Zusammenarbeit zweier bedeutender Künstlerpersönlichkeiten an, die schon um 1600 nachweisbar ist und bis zum Tod von Jan Brueghel d. Ä. im Jahr 1625 andauerte. „Dass mehrere Maler verschiedener Gattungen an einem Gemälde zusammenarbeiten, ist eine typische Erscheinung der flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Nirgendwo sonst ist sie in einem so hohen Maße und in so hoher Qualität anzutreffen.“ In diesem Fall trifft das malerische Können eines auf Figuren- und Aktmalerei spezialisierten Künstlers, Hendrik van Balen, auf die Detailfreudigkeit eines Jan Brueghel d. Ä., der die Erzählung mit seiner idyllisch anmutenden Waldlandschaft abrundet und vervollständigt. Dass diese Zusammenarbeit von Erfolg bekrönt war, wird durch den Umstand belegt, dass van Balen und Brueghel d. Ä. das Motiv von Diana und Aktäon mehrmals aufgegriffen und umgesetzt haben (vgl. Ertz/Nitze-Ertz, Jan Brueghel der Ältere, Band II, Lingen 2008–10, S. 738f., Kat. 361 mit Abb.; S. 741, Kat. 363 mit Abb. und S. 742, Kat. 364 mit Abb.). Die vorliegende Darstellung entspricht mit geringfügigen Abweichungen der Komposition des Gemäldes in Kassel (vgl. Ertz/Nitze-Ertz, Band II, Lingen 2008–10, S. 740, Kat. 362 mit Abb.). (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz)


18. 10., 15 Uhr


426 Jacob Adriansz. Backer (Harlingen 1608–1651 Amsterdam) Der Violinspieler (Allegorie des Gehörs), ca. 1634–35 Öl auf Holz; 70,5 × 60 cm Provenienz Wiener Privatbesitz Gutachten Peter van den Brink, 21. Jänner 2014, liegt bei. ​EUR 35.000–70.000

Jacob Adriaensz Backer war ein Zeitgenosse Rembrandts und einer der erfolgreichsten Künstler Amsterdams im berühmten Goldenen Zeitalter der niederländischen Malerei. Als Historien- wie vor allem als Porträtmaler besaß Backer einen hervorragenden Ruf als bedeutender Kolorist. Mit einer lebendigen und gleichzeitig sehr präzisen Pinselführung schuf er Bildwerke von großer Plastizität und psychologischer Schärfe. 2008/2009 präsentierte das Rembrandt-Haus in Amsterdam eine von Peter van den Brink organisierte große Retrospektive dieses bedeutenden Malers. Das vorliegende Gemälde mit der Darstellung eines Violinspielers ist eine faszinierende Neuentdeckung im Œuvre des Malers und gehört nach der Expertise von van den Brink in den Bilderzyklus der „Fünf Sinne“ aus dem Jahr 1633. Von dieser Serie sind noch zwei weitere Gemälde bekannt, der „Trinker“ (Allegorie des Geschmacks) und der „Alte Mann“, der die Scherbe eines Spiegels in der Hand hält (Allegorie des Sehens, beide Gemäldegalerie Berlin). Der Violinspieler ist in diesem Zusammenhang als Allegorie des Gehörs zu verstehen. Peter van den Brink sieht besonders aus stilistischer Sicht eine enge Verwandtschaft dieses Gemäldes mit dem Trinker: „Der Farbauftrag ist identisch. Mit langen, flüssigen Pinselstrichen gelang es Backer, Volumen und Struktur in die Falten der Kleidung sowie helle Glanzstellen in die Augen, Nase und sogar in die Zähne in den offenen Mündern zu zaubern, was in beiden Gemälden den Jünglingen eine Lebendigkeit verleiht“. (Peter van den Brink, Gutachten vom 21. Jänner 2014)


18. 10., 15 Uhr


427 Alessandro Gherardini (Florenz 1655–1726 Livorno) Christuskind mit Kreuz Öl auf Leinwand; 99 × 73,5 cm Rückseitig altes Klebeetikett: Murillo. / 226 / „The Infant Christ“ ... Provenienz 1895 Kunsthandel London (laut rückseitigem Etikett); Versteigerung Dorotheum, Wien 11.11.1980, Lot 308 (als Alessandro Gherardini); Versteigerung Dorotheum, Wien 15.09.1982, Lot 371 (als Alessandro Gherardini); seither österreichische Privatsammlung Wir danken Herrn Prof. Riccardo Lattuada für die Identifizierung und Bestätigung des Gemäldes als ein Werk von Alessandro Gherardini (anhand eines professionellen Fotos). / We are grateful to Prof. Riccardo Lattuada for identifying and confirming the painting as a work by Alessandro Gherardini (on the basis of a professional photograph). Das Gemälde ist in der Datenbank der Fondazione Federico Zeri, Bologna, unter der Abbildungsnummer 52730 vermerkt. ​EUR 3.000–6.000


428 Venezianischer Meister Hl. Paulus, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 97 × 79 cm Provenienz Wiener Privatbesitz ​EUR 8.000–16.000

18. 10., 15 Uhr


429 Giovanni Antonio Pellegrini (Venedig 1675–1741 Venedig) Die Anbetung der Könige Öl auf Leinwand; 65,5 × 49 cm Provenienz Privatsammlung, Wien Gutachten Dario Succi, Gorizia, Italien, liegt bei. ​EUR 25.000–50.000

Giovanni Antonio Pellegrini absolvierte seine erste Ausbildung in der Werkstatt des lombardischen Malers Paolo Pagani (1661–1716), den er als Assistent auf dessen Auslandsreisen begleitete. Nach dem Abschluss zweier weiterer Lehrjahre in Rom war Pellegrini als Wanderkünstler tätig. Er erhielt zahlreiche Aufträge in den verschiedensten Städten Europas und machte sich einen Namen als einer der bedeutendsten Maler des venezianischen Rokokos.



430 Südtiroler Meister Die Verkündigung an Joachim und die Begegnung mit Anna unter der Goldenen Pforte, um 1515 Öl auf Holz; 52 × 94,5 cm rückseitig ornamentales Dekor rückseitig geritzte Inschrift (rechts mittig): Balthauser Töpner Anno 160Z rückseitig geritzte Buchstaben und Jahreszahl (links): IST / (…) Hartmann / 1573 Gutachten Dr. Bernd Konrad, Radolfzell, den 6. März 2017, liegt bei. ​EUR 8.000–16.000

Auf einem ungewöhnlich breiten Querformat einer Nadelholztafel begegnen wir der Darstellung zweier zeitlich aufeinanderfolgender Szenen aus der JoachimsLegende, dem Vater der Gottesmutter Maria. Der kinderlose Priester Joachim hat sich in die Einsamkeit der Wüste zurückgezogen, wo ihm ein Engel verkündet, dass seine Frau Anna ein Kind erwartet. Als er glücklich nach Jerusalem zurückeilt, begegnet er am Eingang des Tempels, unter der sogenannten „Goldenen Pforte“, seiner Frau in froher Erwartung. Der stilistisch nach Südtirol zu lokalisierende Meister des vorliegenden Gemäldes bettet die beiden Szenen in eine alpine Landschaft und fügt als Bildteiler eine Herde weißer Schafe ein. Im Hintergrund ist ein schönes Haus mit steilem Giebeldach zu sehen. Während die Evangelien die Herkunft Marias weitgehend aussparen, wurde die Erzählung ihrer Eltern in den apokryphen Geschichten und in der Legenda Aurea bildreich geschildert und erfreute sich in der christlichen Ikonographie großer Beliebtheit. Bei dieser Tafel handelt es sich um den Mittelteil eines ehemaligen Flügelaltares. Die Rückseite des wahrscheinlich im Altarraum frei zugänglichen Schreins ist mit einem grünen ornamentalen Rankenmuster verziert. Die verschiedenen Einritzungen von Namen bzw. Monogrammen stammen vermutlich von Pilgern, wie es ein üblicher Brauch war. Dr. Bernd Konrad führt in seinem ausführlichen Gutachten mehrere Altarbilder zum Vergleich an, die in der jüngeren Literatur Künstlern aus Brixen in Südtirol zugeschrieben werden. Es sind Werke der ebenfalls in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts dort tätigen Künstler, wie Nikolaus Stürhofer oder Haug Spengler. Mit deren Gemälden zeigen die Gesichter von Joachim und Anna auffallende Parallelen, wie die großen, ausdrucksstarken Augen mit spitzen Enden, die weiche, rhythmische Zeichnung der Falten und die schöne Komposition. Die stilistische Verortung nach Südtirol und auch die Datierung um 1515 erscheinen damit gesichert. Die intensiv leuchtende Farbigkeit ist jedoch bislang herausragend und einzigartig und lässt auf einen in der derzeitigen Forschung (noch) nicht namentlich bekannten Meister schließen.


18. 10., 15 Uhr


431 Antwerpener Schule Anbetung der Könige, 1. Hälfte 16. Jahrhundert Öl auf Holz, parkettiert; 75 × 53 cm Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 634. KA, 17. 11. 1981, Kat. Nr. 6, Tf. 7; Privatsammlung Wien ​EUR 5.000–10.000

Die Komposition ist durch mehrere Tafeln der Antwerpener Schule bekannt, z.B. in der Pinkatothek München oder im Philadelphia Museum of Art. Ein dem „Meister der Anbetung von Groote“ zugeschriebenes Werk mit ähnlichem Bildaufbau befindet sich im Szépmúvészeti Múzeum, Budapest. Weitere Wiederholungen sind auch aus der Werkstatt Adriaen Isenbrant überliefert.

432 Lucas van Leyden Nachfolger (Leiden 1494–1533 Leiden) Der Zahnarzt, 16./17. Jahrhundert Öl auf Holz; 13,5 × 9 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.000–6.000

Das vorliegende Gemälde basiert auf dem 1523 datierten Kupferstich „Der Zahnarzt“ von der Hand Lucas van Leydens (vgl. Albertina Wien, Graphische Sammlung, Inv. DG1926/2059). Die Komposition des Stiches wurde, bis auf einige Details, im Gemälde übernommen.


433 Karel van Mander (Meulebeke 1548–1606 Amsterdam) Die Begegnung von David und Abigail, um 1600/1605 Öl auf Leinwand; 60 × 127 cm Provenienz Versteigerung Christie's, London, 13. Dezember 1968, Lot 166 (als Karel von Mander); um 1970 im Wiener Kunsthandel erworben; seither österreichische Privatsammlung Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, Mai 2015, liegt bei. Schreiben Roberto Longhi, 1. Januar 1969, liegt bei, in welchem er eine Zuschreibung an Karel van Mander (und möglicherweise einen zweiten Landschaftsmaler) vorschlägt. ​EUR 6.000–12.000

Karel van Mander wählte in vorliegendem Gemälde eine frühe Episode aus der Geschichte von David, dem zukünftigen König Israels. Nach der Flucht vom Hof König Sauls zog er als Anführer einer Streitschar durch das Land und vollbrachte gute Taten, wie zum Beispiel den Schutz der Viehherden des wohlhabenden Nabals. An einem ertragreichen Tag fragte David nach einer angemessenen Entlohnung für seine Dienste, doch Nabal verjagte ihn und seine Männer. Daraufhin schmiedete David Rachepläne, die durch das Eingreifen von Nabals Frau Abigail, verhindert wurden. Sie erkannte ihn als Auserwählten Gottes und brachte ihm reiche Gaben, um den Konflikt abzuwenden. Das vorliegende Gemälde Karel van Manders ist besonders mit den Werken „Der Großmut des Scipio“ im Rijksmuseum Amsterdam (Inv.-Nr. SK-A–4690) und „Der Tanz um das goldene Kalb“ im Frans Hals Museum Haarlem (Inv.-Nr. 52–26a) vergleichbar, welche ebenfalls vielfigurige Szenen zeigen, die in eine extrem querformatige Landschaft eingebettet sind. Besonders die Figuren in der rechten Bildhälfte sind in van Manders ganz eigener, manieristisch inspirierten Formsprache gestaltet. Wie Dr. Klaus Ertz feststellt, stammt auch die frühe flämische Landschaft in den satten und zugleich nuancierten Grüntönen nicht von einem hinzugezogenen Landschaftsmaler, sondern von Karel van Mander stelbst und zeigt damit dessen großes Talent auch im Genre der Landschaft. Karel van Mander war nicht nur in seiner Heimat tätig, sondern bereiste Italien, die Schweiz, Österreich und Deutschland, bevor er in die Niederlande zurückkehrte. Besonders bekannt ist der Künstler für seine Publikation „Het Schilder-Boeck“, welche erstmals 1604 veröffentlicht wurde. Sie gilt als die erste kunsttheoretische Schrift der Niederlande, die sich unter anderem mit diversen Aspekten der Malerei beschäftigte, sowie Viten antiker, italienischer und niederländischer Maler beinhaltete.

18. 10., 15 Uhr


434 Jacob Toorenvliet (Leiden um 1635–1719 ebd.) Weintrinker, 2. Hälfte der 1670er Jahre Öl auf Kupfer; 21,2 × 16,2 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur vgl. Susanne H. Karau, Leben und Werk des Leidener Malers Jacob Toorenvliet (1640–1719). Dissertation, FU Berlin 2002, Kat. A 58 und A 61 Wir danken Frau Dr. Susanne H. Karau für die Bestätigung des Gemäldes als ein Werk von Jacob Toorenvliet und Ihre Hilfe bei der Katalogisierung (anhand professioneller Fotos) . / We are grateful to Dr. Susanne H. Karau for confirming the painting as a work by Jacob Toorenvliet and her help cataloguing this lot (on the basis of professional photographs). ​EUR 8.000–16.000

Jacob Toorenvliet erhielt seine erste Ausbildung bei seinem Onkel Gerard Dou in Leiden. Sehr früh begann seine Reisetätigkeit, die ihn nach Rom, Venedig und immer wieder nach Wien führte, wo er von 1673/74 bis 1679 auch lebte. In dieser Zeit entstanden vorrangig Darstellungen von Halbfiguren auf kleinen Kupfertafeln sowie Allegorien und Historienbilder. Während der Pest zog Toorenvliet wieder nach Amsterdam und später nach Leiden, wo er 1719 in hohem Alter verstarb. Die heiteren und lebendigen Genrebilder und Charakterzeichnungen Toorenvliets erfreuten sich bald großer Beliebtheit und wurden vielfach in minderer Qualität kopiert. Bei dieser trefflichen Darstellung eines Weintrinkers aber ist die Hand des Malers nicht zu verkennen, wie die Expertin Frau Susanne Karau in ihrer schriftlichen Bestätigung des Gemäldes ausführlich darlegt: „Das Motiv, der Figurentyp und die Farbgebung, insbesondere aber die Ausführung der Darstellung deuten auf Jacob Toorenvliet als Urheber des Bildes. Zudem malte Toorenvliet außerordentlich häufig auf Kupfer, was in seiner Zeit in diesem Ausmaß eher ungewöhnlich war. [...] Die Komposition des Bildes spricht eher für die zweite Hälfte der 1670er Jahre als Toorenvliet in Wien lebte und viele solcher Darstellungen malte.“ (vgl. schriftliche Bestätigung Dr. Susanne H. Karau).


Originalgröße

18. 10., 15 Uhr


435 Simon de Vlieger (Rotterdam 1600/1601–1653 Weesp) Strandansicht Öl auf Holz, parkettiert; 59 × 84 cm signiert und undeutlich datiert links unten: S DE VLIEGER 16(…) Provenienz Sammlung Rijersbergen van Cauwerven, Leiden 1765; Sammlung Marquis de Saint Cloud, Paris; Sammlung Brassine, Lüttich; Galerie Pallamar, Wien; seither in Wiener Privatbesitz ​EUR 35.000–70.000

Detail Signatur

Simon de Vlieger zählt neben seinen Schülern Willem van de Velde d. J. und Jan van de Capelle mit seinen eindrucksvollen Küsten- und Dünenansichten zu den bedeutendsten holländischen Marinemalern des 17. Jahrhunderts. Als Schüler von Jan Porcellis und Willem van de Velde d. Ä. setzte der Maler die Entwicklung jener Gattung der Landschaftsmalerei fort, die für Holland – als damals führende Seemacht – von besonderer Bedeutung war. In der vorliegenden Strandansicht führt Vlieger den Blick des Betrachters durch das geschickte Setzen figürlicher Staffage und kleiner Boote über die im Vordergrund dargestellten Dünen hinweg in den Hintergrund, wo die ruhige Oberfläche des Wassers auf den weiten Horizont trifft. Die gewählte Perspektive, das Spiel von Licht und Schatten sowie die fein aufeinander abgestimmten Ocker-, Blau- und Grautöne verleihen dem Gemälde nicht nur Bildtiefe, sondern auch eine beeindruckende Atmosphäre. Erwähnenswert ist auch der kleine, links im Gemälde festgehaltene Leuchtturm, der sich nicht nur bei Vlieger, sondern auch in den Ansichten anderer Maler, die die Küste nahe Egmond (Egmond aan Zee) dargestellt haben, wiederfindet. (vgl. Simon de Vlieger – Versteigerung Christie’s, Amsterdam, 23. – 24. Juni 2015, Lot 124; Cornelis Beelt – Versteigerung Christie’s, London, 29. Oktober 1999, Lot 19 sowie Willem Gillisz Kool – Versteigerung Christie’s, Amsterdam, 6. Mai 2008, Lot 45). Somit dürfte auch Simon de Vlieger den beeindruckenden Ausblick dieses Küstenabschnittes mehrmals als Bildmotiv gewählt haben.


18. 10., 15 Uhr


436 Thomas Heeremans (Haarlem 1640–1697 Haarlem) Dorfszene, 1665 Öl auf Holz; 23,3 × 39 cm unten mittig signiert und datiert: TH MANS 1665 (TH in Ligatur) Provenienz österreichische Privatsammlung; Versteigerung Auktionshaus im Kinsky, Wien, 23.10.2007, Lot 3; Privatsammlung, Wien Gutachten Maurice Franckx, Brüssel, den 27. April 1977, liegt bei. ​EUR 4.500–9.000

Das vorliegende, im Jahr 1665 entstandene Gemälde zeigt eine der für Thomas Heeremans typischen Dorfansichten. Wie in einer fotografischen Aufnahme, hat der in Haarlem tätige Maler einen Moment aus dem alltäglichen Leben in einem Dorf eingefangen. Links im Vordergrund sitzen mehrere Dorfbewohner gesellig beisammen, während am Brunnen daneben ein Pferd getränkt wird. Vor dem Brunnen haben sich offenbar zwei Reisende für eine kurze Rast auf dem Boden niedergelassen. An den beiden rangelnden Hunden vorbei, führt eine von Bäumen und kleinen Häusern gesäumte Straße aus dem Dorf hinaus. Während einige Männer auf ihren Pferden gerade in das Dorf reiten, finden sich am rechten Straßenrand mehrere Figurengruppen, die in Unterhaltungen vertieft sind, oder unterschiedlichen Tätigkeiten nachgehen. Trotz zahlreicher Staffagefiguren wirkt die Szene ruhig und stimmungsvoll. Der graublaue Himmel mit den Wolken und die Baumgruppen mit ihrem satten Grün unterstreichen zusätzlich die idyllische Stimmung.


437 Mattheus van Helmont (Antwerpen 1623–nach 1679 Brüssel) Lustiges Treiben Öl auf Kupfer; 16 × 22,5 cm (Ausschnitt) rechts unten signiert: M V Hellem... Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 4.000–8.000

18. 10., 15 Uhr


438 Maximilian Joseph Schinnagl (Burghausen 1697–1762 Wien) Landschaften (Pendants) Öl auf Holz; je 29,5 × 39 cm Provenienz Wiener Privatbesitz ​EUR 5.000–10.000


439 Martin Johann Schmidt, genannt Kremser Schmidt (Grafenwörth 1718–1801 Stein) Die Enthauptung der hl. Barbara, um 1761 Öl auf Papier auf Leinwand; 35,8 × 22 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur vgl. Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt 1718–1801, Innsbruck/Wien 1989, S. 392, WVZ 194/1 ​EUR 5.000–10.000

Bei dem vorliegenden Gemälde handelt es sich wohl um ein Bozzetto für das ehemals in der Stadtpfarrkirche Waidhofen an der Ybbs befindliche Seitenaltargemälde der Enthauptung der heiligen Barbara (vgl. Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 65 bzw. S. 392, WVZ-Nr. 194/1, Abb.), welches Martin Johann Schmidt im Jahr 1761 fertiggestellt hat. Der Maler legte hier vorab die gesamte Komposition an, um diese anschließend – bis auf geringfügige Abänderungen – auf das großformatige Altarblatt zu übertragen. Schmidt wählte bei der gegenständlichen Barbaraszene den dramatischen Moment vor der Enthauptung, jenen Augenblick des kurzen Innehaltens bevor der Scherge sein Schwert zieht, um zur Tat zu schreiten. Wie Rupert Feuchtmüller anmerkt, befasste sich Schmidt hier erstmals mit dem Motiv der heiligen Barbara – ein Bildthema, das der Künstler in späteren Jahren immer wieder aufgegriffen und abgewandelt hat (vgl. Feuchtmüller, Innsbruck/Wien 1989, S. 65). 18. 10., 15 Uhr


440 Franz Christoph Janneck (Graz 1703–1761 Wien) Die Anbetung der Könige Öl auf Kupfer; 29,3 × 35,6 cm signiert rechts unten: F. C. Janneck (fec) Provenienz österreichische Privatsammlung ​EUR 15.000–30.000

Franz Christoph Janneck ist einer der bedeutendsten Vertreter der barocken Feinmalerei in Österreich. Sein Œuvre umfasst Miniatur-, Kabinett- und Altarmalerei mit einer breiten thematischen Ausrichtung von Landschaft über Genre bis hin zu religiösen Inhalten. Stets zeichnet ihn eine lebendige Erzählkunst aus, die er mit überlegten Bild- und Farbkompositionen erreicht und dank seiner exzellenten Beherrschung der künstlerischen Techniken überzeugend umsetzt. Bevorzugt arbeitete er auf Kupfertafeln, für die er eine spezielle Behandlung anwandte, um für sein Kolorit eine dem Emaille ähnliche Oberfläche zu erreichen. In dieser reizvollen Darstellung der Anbetung der Hl. Drei Könige gelingt es dem Maler, dem populären Motiv eine eigene Dramaturgie zu geben. In einem leichten Halbkreis werden die Figuren gruppiert und geben den Blick frei auf den Höhepunkt, die Anbetung des ersten Königs vor Jesus und Maria. Rechts ist ein Hirte zu sehen, ihm gegenüber warten die anderen beiden Könige mit Gefolge, wo am linken Rand auch ein kleiner Bub in barockem Gewand zu sehen ist. Es könnte sich bei diesem um den Sohn des Auftraggebers handeln. Mit einer besonders stimmungsvollen Lichtregie gleiten die Farben aus dem schattigen Randbereich zur lichterfüllten Mitte, was die Feierlichkeit wie auch Intimität der Szene erhöht. (MHH)


18. 10., 15 Uhr


441 Jacopo Vignali (Pratoveccio 1592–1664 Florenz) Rinaldo und Armida, 1634 Öl auf Leinwand; 202,5 × 163 cm signiert und datiert rechts unten: IAC. VIGNALI / F.F. 1634 Provenienz möglicherweise Benedetto Dragomanni, Florenz; wohl im 19. Jahrhundert englische Privatsammlung (laut rückseitigem Etikett der Rahmenhandlung James Bourlet & Sons, London, Nr. 52922); Schloss Mittersill/ Pinzgau; Versteigerung von „Gegenständen aus Schloss Mittersill“ Dorotheum, Wien, 16. Oktober 1936, Lot 199 (als Giovanni Biliverti „Diana und Endymion“); Versteigerung Dorotheum, Wien, 26. Mai 1937, Lot 370 (als Giovanni Biliverti „Diana und Endymion“); österreichische Privatsammlung Literatur möglicherweise S. B. Bartolozzi, Vita di Jacopo Vignali pittor fiorentino, Florenz 1753, S. XX ​EUR 70.000–140.000

We are grateful to Francesca Baldassari, who examined the present painting in original, for identifying it as a work by Jacopo Vignali and proposing the date 1633–35. During the restoration quite recently the signature and date became visible and confirmed the proposed attribution. In her detailed study (8th April 2017) Francesca Baldassari proposed to identify the painting as one of two „poetici concetti“, which are mentioned by Sebastiano Benedetto Bartolozzi in his biography on the artist. According to this source Vignali has executed them for the Florentine patron Benedetto Dragomanni (see S. B. Bartolozzi, Vita di Jacopo Vignali pittor fiorentino, Florenz 1753, S. XX). She also refers to a drawing by Jacopo Vignali, which came to light at the art market in 2005 and is showing exactly the same composition (see Rinaldo and Armida, 232 x 353 mm, black and white chalk on grey cardboard, Christie’s, Paris, 16. Dezember 2005, Lot 16). Francesca Baldassari is planning to publish the present painting in a ‚Festschrift’ in February 2018.

Detail Signatur

Wir danken Francesca Baldassari für die Besichtigung des Gemäldes im Original und die Identifizierung als Werk Jacopo Vignalis sowie ihren Vorschlag zur Datierung 1633–35. Während der kürzlich erfolgten Restaurierung wurden Signatur und Datierung wieder sichtbar und haben diese Zuordnung bestätigt. In ihrer ausführlichen Studie (8. April 2017) hat Francesca Baldassari vorgeschlagen, das Gemälde als eines von zwei „poetici concetti“ zu identifizieren, welche in der 1753 von Sebastian Benedict Bartolozzi verfassten Biografie Vignalis erwähnt werden. Vignali soll diese demnach für den Florentiner Mäzen Benedetto Dragomanni geschaffen haben (vgl. S. B. Bartolozzi, Vita di Jacopo Vignali pittor fiorentino, Florenz 1753, S. XX). Sie verweist ebenfalls auf eine 2005 am Kunstmarkt aufgetauchte Zeichnung Jacopo Vignalis, welche exakt dieselbe Szene schildert (vgl. Rinaldo und Armida, 232 x 353 mm, schwarze und weiße Kreide auf grauem Karton, Christie’s, Paris, 16. Dezember 2005, Lot 16). Francesca Baldassari plant vorliegendes Gemälde im Februar 2018 im Rahmen einer Festschrift zu publizieren. Dieses kürzlich wiederentdeckte Werk behandelt die romantisch-tragische Liebesgeschichte zwischen der schönen Zauberin Armida und dem Ritter Rinaldo. Während eines Kreuzzuges verschlägt es den jungen Krieger in das Reich seiner Gegenspielerin Armida, ein verwunschenes Eiland inmitten des Flusses Orontes. Jacopo Vignali konzentriert die Komposition ganz auf jene Szene, in welcher sich Armida in den schlafenden Jüngling verliebt und diesen mit Blumen bekränzt. Das 1634 datierte Gemälde stammt aus Vignalis Reifezeit in Florenz. Der in Pratovecchio bei Arezzo geborene Künstler absolvierte bereits früh seine Lehrzeit bei Matteo Roselli in Florenz. Nach seiner Aufnahme in die Accademia del Disegno wurde er ab den 1620er Jahren ein gefragter Künstler der Florentiner Oberschicht. Die leuchtende Farbigkeit und besonders die gekonnte Darstellung verschiedenster Oberflächen, wie der Kontrast zwischen den fließenden Stoffen und des Metalls der Rüstung, sowie die detailreiche Modellierung der Blüten oder beispielsweise Armidas Schuhe zeugen von Vignalis Meisterschaft.



442 Jacopo Robusti, genannt Il Tintoretto, Werkstatt oder Umkreis (Venedig 1518/19–1594 Venedig ) Brustbild Sebastiano Veniers in Rüstung, um 1570–90 Öl auf Leinwand; 72 × 57 cm rückseitig am Keilrahmen schwarzes Siegel mit Wappen Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 15.000–30.000

Jacopo Tintoretto gilt als einer der bedeutendsten venezianischen Maler des 16. Jahrhunderts. Neben monumentalen Historiengemälden und religiösen Themen, war er einer der bevorzugten Porträtisten der adeligen und klerikalen Oberschicht in der Lagunenstadt. Unter meisterlicher Führung beschäftigte er in seiner großen Werkstatt stets mehrere Mitarbeiter und bildete zahlreiche Schüler aus. Damit beeinflusste Jacopo Tintoretto eine ganze Künstlergeneration. Das vorliegende Gemälde zeigt den erfolgreichen Feldherrn und späteren Dogen Sebastiano Venier (um 1496–1578). Einer alten Familie entstammend, stieg der studierte Jurist schließlich im Jahre 1570 zum „Capitano Generale da Mar“, Admiral der Venezianischen Flotte, auf. Bereits ein Jahr später ging er in dieser Funktion als erfolgreicher Sieger der „Schlacht bei Lepanto“ in die Geschichte ein. In dieser gewaltigen Seeschlacht 1571 hatte die aus Rom, Spanien, Genua und Venedig bestehende, sogenannte „Heilige Liga“, die Osmanen im ionischen Meer geschlagen. Im Gegensatz zu Jacopo Tintorettos halbfigurigem Porträt Sebastiano Veniers im Kunsthistorischen Museum Wien (Inventar-Nr. GG_32), welches einen Landschaftsausblick auf die Schlacht von Lepanto zeigt und kurz nach 1571 datiert wird, zeigt vorliegendes Werk den Feldherrn ohne Kommandostab oder den Mantel des „Capitano Generale da Mar“. Allein die Rüstung verweist auf Veniers öffentliche Funktion in den 1570er Jahren. Es ist als Brustbild vor dunklem Hintergrund besonders auf die Gesichtszüge des Dargestellten konzentriert. Mit flottem Pinselstrich und gekonnten Lichtreflexen, stellt das vorliegende Porträt den Dargestellten zwar in hohem Alter, jedoch auch mit eindringlicher, den Betrachter direkt berührender Kraft dar.


18. 10., 15 Uhr


443 Christian Wilhelm Ernst Dietrich (Weimar 1712–1774 Dresden) Landschaft mit antiker Figurenstaffage (Pendants) Öl auf Holz; je 41 × 33 cm jeweils monogrammiert und datiert rechts unten: D. 1759. Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 5.000–10.000


444 Johann Baptist Lampi der Jüngere (Trient 1775–1837 Wien) Junges Mädchen mit Papagei, um 1810 Öl auf Leinwand; 72 × 58 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Wir danken Herrn Dr. Roberto Pancheri für die Bestätigung des Gemäldes als Werk von Johann Baptist Lampi dem Jüngeren (anhand eines professionellen Fotos). / We are grateful to Dr. Roberto Pancheri for confirming the painting as a work by Johann Baptist Lampi der Jüngere (on the basis of a professional photo). ​EUR 5.000–10.000 18. 10., 15 Uhr


445 Jan van Kessel der Jüngere (Antwerpen 1654–1708 Antwerpen) Jagdstillleben mit Hund und Katze, 1680er Jahre Öl auf Kupfer; 22,5 × 29,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 15. Dezember 2015, liegt bei. ​EUR 8.000–16.000

Jan van Kessel wurde 1654 in Antwerpen geboren und war zunächst in seinem Heimatort tätig, bevor er ab dem Jahr 1678 in Spanien arbeitete und 1686 schließlich zum Hofmaler Karls II. ernannt wurde. Neben allegorischen Darstellungen umfasst sein Œuvre vor allem Tier-, Blumen- und Früchtestillleben. Als Stillleben-Spezialist setzte der Künstler somit die bestehende Familientradition fort: Bereits sein Vater, Jan van Kessel der Ältere (1626–1679), hatte seine Ausbildung bei seinem Onkel Jan Brueghel dem Jüngeren (1601–1678) absolviert. Die vorliegende Kupfertafel, in den 1680er Jahren in Madrid entstanden, zeigt eines der für den Künstler typischen Stillleben-Motive, die sich besonders durch die Freude am Detail auszeichnen. Mit Hingabe und Sorgfalt beschreibt van Kessel sowohl den aufmerksamen Wachhund als auch die frisch erlegten Tiere. Der dunkel gehaltene Hintergrund rückt zudem die reiche Jagdbeute noch stärker in den Mittelpunkt der Darstellung. Da nur sehr wenige Arbeiten des Malers signiert sind, ergibt sich die Problematik der Händescheidung der beiden Jan van Kessel, Vater und Sohn. Klaus Ertz, der sich bereits eingehend damit befasst hat, führt in beiliegendem Gutachten aus, dass „[…] nur anhand stilistischer Unterschiede die verschiedenen malerischen Temperamente von Vater und Sohn auszumachen [sind]. […] Das Arrangement des Sohnes scheint sich mit der Charakterisierung des einzelnen Motivs zu begnügen, nicht interessiert an einer inhaltlichen Verflechtung. Die Stillleben des Sohnes zeigen im Gegensatz zu denen des Vaters eine unterschiedliche Auffassung vom belebten Raum in der Malerei.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz)


446 Jan Baptist van der Meiren (Antwerpen 1664–um 1708 Antwerpen ) Landschaft mit Jagdgesellschaft, Reisenden und Hirten vor einer Ruine Öl auf Holz; 23,3 × 34,4 cm Provenienz Versteigerung Christie‘s, London, 7. Juli 2010, Lot 153; Privatsammlung, Österreich Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000378953 registriert. ​EUR 7.000–14.000

18. 10., 15 Uhr


447 Künstler des 16. Jahrhunderts Kinderbildnis Öl auf Holz, parkettiert; 38,5 × 34 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​EUR 3.500–7.000

448 Künstler des 17. Jahrhunderts Herrenporträt Öl auf Holz, parkettiert; 66 × 56,5 cm, ungerahmt bezeichnet rechts oben: An(o). Do(m). 16 Aetatis 2(3) Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.000–2.000


449 Salomon Rombouts Umkreis (Haarlem 1650–1702 Haarlem) Fischerhütte unter Bäumen Öl auf Holz, parkettiert; 45 × 56 cm wohl links unten undeutliches Monogramm Provenienz Galerie Pallamar, Wien; seither Wiener Privatbesitz ​EUR 5.000–10.000

18. 10., 15 Uhr


450 Ridolfo del Ghirlandaio (Florenz 1483–1561 Florenz) Madonna mit Kind und Johannesknaben Öl auf Holz, parkettiert; 92 × 90,5 cm (Tondo) Provenienz Privatsammlung, Österreich Wir danken Prof. Elizabeth Pilliod für die Hilfe bei der Katalogisierung dieses Gemäldes und ihre Zuschreibung an Ridolfo del Ghilandaio (anhand von professionellen Fotos). / We are grateful to Prof. Elizabeth Pilliod for her help in cataloguing this painting and her attribution to Ridolfo del Ghirlandaio (on the basis of professional photographs). ​EUR 20.000–40.000

Gefördert von den Medici-Herzögen und als Sohn von Domenico Ghilandaio (1449–1494), war Ridolfo del Ghirlandaio Mitglied einer der wichtigsten Florentiner Künstlerdynastien. Nach dem Tod des Vaters leitete er die große Werkstatt, in der vor allem Porträts und religiöse Darstellungen geschaffen wurden. Ridolfo del Ghirlandaio gilt als enger Freund Raffaels (1483–1520), welcher ihn gar beauftragte eines seiner angefangenen Madonnen-Gemälde zu vollenden. In der Haltung von Madonna und dem Jesuskind steht der vorliegende Tondo besonders Ridolfo del Ghirlandaios „Madonna mit Kind in der Glorie mit Heiligen“ (Museo di San Salvi in Florenz) nahe. Der Künstler variiert jedoch die Komposition entscheidend, indem er auch den Johannesknaben hinzufügt und die Figurengruppe in eine natürliche Landschaft setzt. So gibt der bewachsene Felsen, der als Hintergrund für die zentrale Gruppe fungiert, rechts einen weiten Ausblick auf eine Stadt im Grünen frei. Wie Prof. Elisabeth Pilliod feststellt, sind vor allem die ebenfalls zum San Salvi Gemälde variierte Draperie des Gewandes über Marias Schulter und die Ausformulierung des Faltenwurfs an den gelben Ärmeln charakteristisch für die eigenhändigen Werke Ridolfo del Ghirlandaios. Die zentrale Figurenkomposition des vorliegenden Gemäldes findet sich auch in einem Werk von Michele Tosini (1503–1577) im Palmer Museum of Art, Pennsylvania. Der Hauptschüler Ridolfo del Ghirlandaios übernahm zwar dieselbe Komposition, allerdings sind seine Umrisse härter und die Farben der Draperien weniger changierend als in den Werken seines Lehrers.


18. 10., 15 Uhr


451 Stephan Dorfmeister Umkreis (Wien 1729–1797 Ödenburg) Himmelfahrt Mariens Öl auf Leinwand; 77 × 42 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​EUR 2.500–5.000

452 entfällt


453 Künstler des 17./18. Jahrhunderts Heilige Maria vor einem Landschaftsausblick Öl auf Kupfer; 20 × 15 cm (Platte), 17 × 14 cm (ovaler Bildausschnitt) Provenienz Privatsammlung, Wien ​EUR 1.500–3.000 18. 10., 15 Uhr


454 Österreichischer Meister Franz Stephan & Maria Theresia – Pendants, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand, geschwungene Form; 90,5 × 72 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 8.000–16.000


455 Künstler des 17. Jahrhunderts Raimondo Graf Montecuccoli (1609–1680) Öl auf Leinwand; 118,5 × 86 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 5.000–10.000 18. 10., 15 Uhr


456 Venezianischer Meister Herrenporträt, um 1750–80 Öl auf Leinwand; 28 × 21,5 cm Provenienz österreichische Privatsammlung ​EUR 1.000–2.000

457 Künstler des 16. Jahrhunderts Porträt einer Dame mit Spitzenkragen und Perlenschmuck Öl auf Holz; 26,5 × 20,5 cm Provenienz österreichische Privatsammlung ​EUR 1.000–2.000


458 Künstler des 18. Jahrhunderts Tod der Cleopatra & Tod der Lucretia (Pendants) Öl auf Holz; je 49,5 × 34,5 cm Lucretia undeutlich monogrammiert rechts unten: Lo. A. (?) Provenienz Privatsammlung, Wien ​EUR 5.000–10.000

18. 10., 15 Uhr


459 David Vinckboons (Mecheln 1576–1629 Amsterdam) Alter Mann, junge Frau und geflügelter Amor – Allegorie auf die Liebe, 1620er Jahre Öl auf Leinwand; 119 × 124 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, vom 11. Mai 2017, liegt bei. ​EUR 25.000–50.000

Der aus Mecheln stammende David Vinckboons gehörte sehr bald zu den erfolgreichsten Malern von Amsterdam, dessen bildreiche Erzählungen aus dem Dorfleben, ergänzt mit biblischen Staffagen in der Tradition Pieter Brueghels d. Ä. unter zeitgenössischen Sammlern sehr beliebt waren. Er hinterließ ein umfangreiches Werk mit einem großen Konvolut von signierten und datierten Werken, das es erlaubt, auch unsignierte Arbeiten stilistisch und zeitlich eindeutig einzuordnen. Klaus Ertz führt dazu in seinem Gutachten aus: „Die Darstellung eines Paares (meistens er alt, sie jung!) gehört in den Bereich der „Sprichwörter“, ein Thema, dem Vinckboons viele seiner Werke gewidmet hat. Seine Paar-Darstellungen sind vergleichbar den erotischen von Pieter Brueghel d. J. (vgl. Ertz/Nitze-Ertz 2016, Abb. 96). Zwei weitere späte Gemälde des Künstlers (von 1629 und 1630) haben ebenfalls den alten Mann mit der jungen Frau zum Thema – ein Motiv, das keinen Zweifel an der Meinung der Künstler zu einem solchen altersmäßig nicht zusammenpassenden Paar lässt: der Unterschied des jungen, schönen Gesichts der Frau steht in krassem Gegensatz zu dem alten bärtigen Gesicht des Mannes. Auch das Inkarnat beider Gesichter – ihres hell, seines dunkel – drückt die Auffassung des Künstlers aus. Zum Inhalt dieser Allegorie gehört neben der abgebrannten Kerze, dem Hündchen auch der gepflegte Amor.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz)


18. 10., 15 Uhr


460 Marten van Cleve (Antwerpen 1527–1581 Antwerpen) Das letzte Abendmahl, späte 1570er Jahre Öl auf Holz, parkettiert, ungerahmt; 71,5 × 94 cm Provenienz Privatsammlung Österreich Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 04. August 2016 liegt bei. ​EUR 12.000–24.000

Marten van Cleve gehört zu den wichtigsten Malerpersönlichkeiten des 16. Jahrhunderts, der für seine großfigurigen Genreszenen aus dem bäuerlichen Alltag aber auch aus der Bibel und für Interieurs berühmt war. Stilistisch orientierte er sich stark an der Malerei seines Zeitgenossen Pieter Brueghel d. Ä., wobei seine eigene Handschrift stets klar erkennbar blieb. Das vorliegende Gemälde weist mehrere für van Cleve typische Elemente auf, die eine Zuschreibung für gesichert halten. Klaus Ertz datiert das Bild in die späten 1570er Jahre und vergleicht es mit dem „Bauernmahl“ von 1566 im Kunsthistorischen Museum Wien. Charakteristisch für diese Zeit sind die leuchtenden Farbbahnen, die über fast faltenfreie Gewänder ziehen und die Wirkung changierender, fast manieristischer Farbvaleurs besonders zur Geltung bringen. Cleve beschäftigte sich besonders mit der großen Form und dem unmittelbaren Eindruck und vermied eine allzu detailreiche Feinmalerei. Geschickt führte er den Betrachter ohne Vordergrundschwelle mitten in das Geschehen beim letzten Abendmahl, die Apostelfiguren am runden Tisch sind wie zum Greifen nahe und füllen den gesamten Innenraum, der nur angedeutet ist, aus. Ihre unterschiedlichen Haltungen und Mimik beleben die Darstellung mit Bewegung und Dramatik. Als versteckte Signatur des Malers, der nur sehr selten signierte, könnte man den braun-weiß gefleckten Hund, der an einem Knochen nagt, in der Mitte des Vordergrundes sehen, der sich in verschiedenen Varianten auf vielen Gemälden des Malers findet. (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz)


18. 10., 15 Uhr


461 Theobald Michau (Tournai 1676–1765 Antwerpen) Landschaft mit Bauern & Landschaft mit Reisenden und Vieh (Pendants) Öl auf Holz; je 43 × 57,5 cm signiert rechts unten: T Michau (bzw. links unten, nachgezogen) Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 7.000–14.000


462 Adriaen Jansz van Ostade (Haarlem 1610–1685 Haarlem) Drei Bauern mit Hund und Katze, um 1637 Öl auf Holz, parkettiert; 37 × 46,5 cm wohl undeutliche Reste der Signatur rechts unten Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 528. Kunstauktion, 24. Mai 1955, Nr. 96, Tafeln 2 & 3 (dort als signiert und 1642 datiert beschrieben); Nachlass von Carl-Anton Goëss-Saurau (1921–2015) und seiner Frau Marie (1921–1996), geborene Mayr-Melnhof, Schloss Pfannberg ​EUR 8.000–16.000

18. 10., 15 Uhr


463 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Überfall auf eine Karawane, um 1625–30 Öl auf Holz; 49 × 84 cm Provenienz in den 1990er Jahren im Münchner Kunsthandel erworben; seither süddeutsche Sammlung Dr. Klaus Erz, Lingen, den 13. März 1993, liegt bei. Wie Klaus Ertz in seinem Gutachten anmerkt, sind die Figuren- und Tierstaffagen von anderer Hand und stammen aus der unmittelbaren Umgebung des Sebastiaen Vrancx (1573–1647), vielleicht sogar aus dessen Werkstatt. ​EUR 150.000–300.000

Abb. 1: Überfall auf einen Wagenzug, um 1612, Öl auf Holz, 55,5 x 85 cm, Inv. Nr. GG_1071, Kunst-historisches Museum, Wien © Kunsthistorisches Museum, Wien

Jan Brueghel der Jüngere wurde 1601 in Antwerpen geboren. Dass sein Vater Jan Brueghel der Ältere (1568-1625) bereits früh große Stücke auf seinen ältesten Spross hielt, zeigt die Tatsache, dass er bereits im Jahre 1616 eine Reise nach Italien für seinen damals erst fünfzehnjährigen Sohn plante. Er trat die langersehnte Reise schließlich erst 1622 an und kehrte jedoch schon 1625 nach Antwerpen zurück, um nach dem Tode des Vaters dessen Atelier zu übernehmen und erfolgreich weiterzuführen. So konnte Jan Brueghel der Jüngere auch für vorliegende Komposition aus dem väterlichen Ideenschatz schöpfen. Als eine Inspiration diente ihm wohl besonders der um 1612 entstandene „Überfall auf einen Wagenzug“, welchen Jan Brueghel der Ältere gemeinsam mit Sebastiaen Vrancx geschaffen hatte (Abb. 1). Jan Brueghel der Jüngere entnimmt dem Werk beispielsweise die Grundanlage der Landschaft, den mittigen Wassergraben und verschiedene Einzelelemente und kombiniert sie zu einer neuen eigenständigen Komposition, die er dann mit seinem schwungvollen Pinselstrich belebt. So blickt der Betrachter von leicht erhobenem Standpunkt auf eine breit angelegte, hügelige Landschaft mit einer Überfallszene. Am linken Bildrand erstreckt sich zum Hintergrund hin ein Wald, dessen vorderste Bäume das Gemälde im linken Teil rahmen. Davor auf einem Weg sieben Räuber mit ihrem Hauptmann. Zwei davon überfallen gerade eine Frau links und einen Mann rechts. Die Staffage des rechten Teiles besteht aus berittenen, zum Teil in Panzer steckenden Räubern, die schonungslos über am Boden liegende Menschen hinwegreiten in die Raummitte des Bildes hinein. Auf einem schräg von rechts nach links zum Hintergrund verlaufenden breiten Weg kommt dieser Reitergruppe eine große, aus vielen Pferdefuhrwerken bestehende Karawane entgegen, die vom Reitertrupp überfallen wird. Der stark wirksame, in etwa dreiviertel der Bildbreite sichtbare Horizont liegt hinter einem hellen „Landschaftsband“, das abgelöst wird von einem leicht bewölkten Himmel. Aus einem hellen Lichtloch im oberen linken Teil des Bildes fällt das Licht auf die Überfallszene. Der Himmel ist von zwei Elstern, Habicht und Storch belebt. (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).



464 Daniel Seiter (Wien 1649–1705 Turin) David mit dem Haupt Goliaths, nach 1688 Öl auf Leinwand; 162,5 × 105,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Gutachten Dr. Matthias Kunze, Weißenhorn, Deutschland, August 2015 liegt bei. ​EUR 15.000–30.000

Daniel Seiter wurde 1647 in Wien geboren und kam 1667 in den Dienst des Grafen Raimondo Montecuccoli nach Venedig, wo er seine erste Ausbildung bei dem überwiegend in Venedig tätigen deutschen Barockmaler Johann Carl Loth erhielt. Er gehörte damit zum Kreis der sogenannten „Tenebrosi“, einer Gruppe von Malern, die während der zweiten Hälfte des 17. Jh. in Venedig tätig waren, und sich einer ausgeprägten Helldunkel-Malerei verschrieben hatten. Um 1680 wurde er in Rom ansässig, wo er sich dem Kreis um Carlo Maratta anschloß und zu einem bedeutenden Vertreter der Malerei des Spätbarock in Rom avancierte. 1688 berief ihn Vittorio Amedeo II., Herzog von Savoyen als Hofmaler nach Turin, wo er mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod 1705 verblieb. „Das vorliegende Gemälde zeigt typische Merkmale von Seiters Stil und Bildauffassung aus der Zeit seiner Tätigkeit in Turin nach 1688. In dieser Zeit schuf er neben seinen großen offiziellen Aufträgen zahlreiche Gemälde mit Darstellungen biblischer oder mythologischer Einzelfiguren. [...] Im vorliegenden Gemälde mit der Darstellung Davids mit dem Haupt Goliaths tritt deutlich Seiters Vorliebe zutage, heroische Situationen durch eine lyrische, fast melancholische Auffassung abzulösen. Dazu trägt zum einen der weiche Kontrast zwischen der in dämmrigem Halbdunkel versinkenden Umgebung und der in einem hellen, warmen Streiflicht hervortretenden Figur bei. [...] Daneben zeigt auch der Malstil charakteristische Kennzeichen Seiters. Dazu zählt vor allem die breite Pinselführung, die besonders an den im Licht aufleuchtenden Stoffpartien sowie den Händen zu beobachten ist. Ebenso typisch ist die Modellierung des Inkarnats, die von einer blaugrau durchschimmernden Untermalung sowie kreidigen Rosa-und Cremetönen bestimmt wird.“ (vgl. Gutachten Dr. Matthias Kunze)



465 Künstler des 17./18. Jahrhunderts 6 Miniaturen mit Figurenszenen, 17./18. Jahrhundert Aquarell und Weißhöhungen auf Pergament; je ca. 13,5 × 18 cm (oval) Provenienz Privatbesitz, Steiermark ​EUR 6.000–12.000


466 Heinrich Friedrich Füger (Heilbronn 1751–1818 Wien) Damenporträt, 1790er Jahre Miniaturmalerei auf Elfenbein; 5,4 × 4,5 cm (oval) Provenienz europäische Privatsammlung Gutachten Dr. Robert Keil, Wien, den 1. September 2017, liegt bei. ​EUR 5.000–10.000

Die vorliegende Miniaturmalerei auf Elfenbein führt Heinrich Friedrich Fügers malerische Qualitäten besonders eindrucksvoll vor Augen: In zarten Aquarellfarben, mit feinen Pinselstrichen und Farbpunkten hat der Maler die namentlich nicht bekannte Dame porträtiert. Ihr helles Inkarnat und das um ihre Schultern liegende Spitzentuch setzen sich dabei besonders wirkungsvoll vom dunkel gehaltenen Hintergrund der Miniatur ab. Wie Robert Keil in seinem Gutachten hinsichtlich der Komposition treffend ausführt, „versteht es [Füger] wie kein anderer Künstler dieser Zeit, dem einfachen Porträt etwas Erhabenes und auch Dynamisches zu verleihen – zunächst tritt die linke Schulter etwas seitlich versetzt aus dem Bild heraus, der Kopf folgt dieser Richtung, aber die Augen wenden sich wieder dem Betrachter zu.“ (vgl. Gutachten Dr. Robert Keil).

18. 10., 15 Uhr


467 Johann Georg Platzer (St. Michael in Eppan 1704–1761 St. Michael in Eppan) Narziss am Brunnen, um 1740 Öl auf Kupfer; 32,5 × 47,5 cm Provenienz Bernheimer München, London; Privatsammlung, Österreich Literatur Michael Krapf, Johann Georg Platzer. Der Farbenzauber des Barock 1704–1761, Wien 2014, S. 185, WVZ Nr 221 ​EUR 25.000–50.000

Die Karriere des Südtiroler Malers Johann Georg Platzers war beispielhaft. Sein herausragendes Talent führte ihn bald von Bozen nach Passau, wo sein Onkel Hofmaler des Bischofs war, kurz danach verfeinerte er seine Ausbildung an der Akademie in Wien, wo er sehr bald zu einem gefragten Maler des Adels avancierte. Mit fast spielerischer Leichtigkeit verstand es Platzer, die subtile Welt des Rokoko im Bild einzufangen und den Ansprüchen seiner Kunden nach Unterhaltung, feinem Esprit und kostbarer Malerei zu entsprechen. Das Thema des in sich verliebten Jünglings Narziss aus der griechischen Mythologie bietet dafür ein bezeichnendes Beispiel und erfährt bei Platzer eine sinnliche wie hintergründige Interpretation. Der schöne junge Mann sitzt in feinem Seidengewand am Rand eines kunstvoll ausgestatteten Brunnen, der von einer lebendig gestalteten Skulptur des Neptuns erhöht wird. Zart schimmert das Spiegelbild Narziss entgegen, dessen Hand schon zum Berühren ausgestreckt ist. Ganz in sein Bild versunken nimmt er seine Gefährten, verspielte Cupidi, die paarweise um ihn gruppiert werden, gar nicht wahr. Mit den typischen Attributen der Liebe in Händen, ironisiert ihre heitere Art jedoch jene des Narziss, die – der Mythologie nach – am Ende in den Tod führte. Wie auf einer Bühne rückt ein die Farben zum Leuchten bringendes Licht das Entzücken des Mannes über sich selbst in den Mittelpunkt, während das Paar von Hirsch und Reh im Schatten des Waldes nur als ferne Mahnung zu erkennen ist. (MHH)


18. 10., 15 Uhr


468

469

Österreichischer Meister

Österreichischer Meister

Maria Immaculata, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand auf Karton; 36 × 20 cm

Christus am Kreuz, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 24 × 15 cm rückseitig handschriftliches Etikett: Paul Troger 1698–1777, / von Welsberg in Tirol

Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 1.500–3.000

Provenienz Privatbesitz Wien ​EUR 1.500–3.000

470 Künstler des 18. Jahrhunderts Heiliger Joseph mit Christuskind und Johannesknaben Öl auf Leinwand; 50 × 40 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 1.000–2.000


471 Michelangelo Unterberger Umkreis (Cavalese 1695–1758 Wien) Verstoßung der Hagar Öl auf Leinwand; 73 × 91 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 3.000–6.000

18. 10., 15 Uhr


472 Gennaro Basile (Neapel 1722–1782 Brünn/Mähren) Selene und der schlafende Endymion (Diana und Endymion), 1756 Öl auf Leinwand; 70,5 × 94 cm rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Non sinit Endimion te pectoris esse Seueri / Cintia: dulcis Amor Celo deduxit ab alto. – Latmia Saxa petis, quaerens solatia flammae; / Sylvarumque, canumque simul, simul immemor arcus. – Januarius Basille Nep: Invt: et Pinx: 1756 Provenienz Versteigerung Dorotheum, Salzburg, 18. November 2014, Lot 10; Privatsammlung, Salzburg Literatur Reitinger, Franz, Die Metastasier. Geschmackseliten im 18. Jahrhundert, Salzburg 2016, S. 60f., S. 78 (Farbabb.), Gennaro Basile. Summarisches Werkverzeichnis S. 245. ​EUR 5.000–10.000

Rückseite

Das Gemälde stellt die der griechischen Mythologie entstammende Liebesgeschichte des schönen Hirten Endymion und der Mondgöttin Selene (später der römischen Göttin Diana gleichgesetzt) dar. Selene versetzte den menschlichen Jüngling mit Hilfe des Zeus auf dem Berg Latmos in einen ewigen Schlaf, um ihn so vor dem Tode zu bewahren. Geleitet von dem fackeltragenden Amor soll Selene ihren jugendlichen Geliebten jede Nacht besucht und mit ihm 50 Töchter gezeugt haben. Das Sujet, welches ebenfalls als „Allegorie des Schlafes“ gilt, wurde in der Vergangenheit unter anderem auch als bevorzugte Ausstattung von Schlafzimmern gewählt. Die antike Liebesgeschichte erfreute sich seit der Renaissance immer größer werdender Beliebtheit und fand besonders als Teil von Annibale Carraccis Fresken im Palazzo Farnese, Rom, um 1600 einen Höhenpunkt in der Darstellung. Darauf, dass sich Basile von seinem italienischen Landsmann möglicherweise zu einer eigenen Interpretation des Themas inspirieren ließ, verweist die rückseitige lateinische Beschreibung des Sujets auf vorliegendem Gemälde. Diese findet sich nämlich wörtlich in Pietro Aquilas Stichwerk von 1678 nach Carraccis Farnese-Fresken, welches zahlreichen nachfolgenden Künstlergenerationen als Ideenquell zur Darstellung mythologischer Themen dienen sollte. Wie zeitgemäß Basiles Auffassung des Themas war, zeigt beispielsweise ein Vergleich mit Laurent Pecheuxs Aufnahmestück für die Accademia di San Lucca in Rom von 1761 (vgl. Reitinger 2016, S. 331) oder ähnlichen Darstellungen Franz Christoph Jannecks (beispielsweise „Venus und Adonis“; vgl. Christina Pucher, Franz Christoph Janneck, Graz 1996, WVZ-Nr. 51). Sich wohl dessen selbst bewusst gibt sich der Künstler hier rückseitig nicht nur als Maler („Pinx:“) sondern auch als eigenständiger Erfinder („Invt:“) der Komposition aus. Vorliegendes Gemälde ist eines der seltenen voll signierten und datierten Werke Gennaro Basiles. Der aus Neapel stammende Maler kam um 1750 nach Österreich, wo er sich rasch als vom Adel, Klerus und Bürgertum gefragter Künstler etablieren konnte. Gerade in der Entstehungszeit des vorliegenden Gemäldes ist Basile für mehrere Jahre in Salzburg dokumentiert. Einer seiner größten Auftraggeber dort war Ernst Maria Joseph Nepomuk von Lodron (1716–1779), welcher den Künstler unter anderem mit der Ausstattung seines neu erworbenen Schlosses Seeburg am Wallersee und der dazugehörigen Kapelle betraute. Bevor Genaro Basile 1766 zum Hofmaler des Prager Erzbischofs ernannt wurde und schließlich 1780 nach Brünn übersiedelte, schuf der Künstler unter anderem die aus 58 Einzelgemälden bestehende „Porträtgalerie des Steiermärkischen Adels“ (1762), welche heute als einzigartiges Gesellschaftsdokument der Zeit gilt.


18. 10., 15 Uhr


473 Franz de Paula Ferg (Wien 1689–1740 London) Ländliche Dorfszenen (Pendants) Öl auf Kupfer; 12 × 10 cm und 11,5 × 9 cm (beide oval) Provenienz Wiener Privatbesitz ​EUR 4.000–8.000


474 Italienischer Meister Himmelfahrt Mariens, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 88,5 × 46 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.500–3.000 18. 10., 15 Uhr


475 Theobald Michau (Tournai 1676–1765 Antwerpen) Landschaft mit bäuerlicher Staffage Öl auf Leinwand; 68 × 81,5 cm Provenienz Wiener Privatsammlung ​EUR 15.000–30.000

Theobald Michau wurde 1676 in Tournai geboren und lernte zunächst in Brüssel bei Lukas Achtschellinck (1629–1699), bevor er 1698 Meister und 1710 Mitglied der Antwerpener Gilde wurde. In seinen Gemälden verarbeitete Michau Einflüsse von Pieter Bout (1658–1719), David Teniers d. J. (1610–1690) und Jan Brueghel d. Ä. (1568–1625) und setzte somit die bestehende Tradition der flämischen Landschaftsmalerei fort. Die vorliegende Landschaftsdarstellung veranschaulicht nicht nur die malerischen Qualitäten des Malers, sondern zeigt auch die für Michau typische Farbigkeit und eine reiche, das Bild belebende Figurenstaffage. In einem kleinen, idyllisch anmutenden Dorf haben sich die Bewohner zu einem geselligen Beisammensein eingefunden. Während die Szenerie im Vordergrund durch das rege Treiben der Männer, Frauen und Kinder samt ihren Haus- und Hoftieren bestimmt wird, eröffnet der Hintergrund den Blick auf eine beschauliche, weitläufige Landschaft mit einigen Häusern, vor denen sich ebenfalls zahlreiche Figuren tummeln. Kräftige satte Farben mit Akzenten in Rot und Blau betonen das Geschehen im vorderen Bildgrund, zartere, aber dennoch leuchtende Grün- und Brauntöne führen den Blick in die Weite der Landschaft, über der weiß-graue Wolkenschleier ziehen.


18. 10., 15 Uhr


476 Adriaen van Stalbemt (Antwerpen 1580–1662 Antwerpen) Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten, um 1605 Öl auf Holz; 60 × 87 cm Provenienz Wiener Privatsammlung Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 30. August 2017, liegt bei. Das Gemälde wird in den 2018 erscheinenden Werkkatalog über die Gemälde und Zeichnungen Adriaen van Stalbemts aufgenommen. ​EUR 35.000–70.000

Adriaen van Stalbemt, der seit 1610 als Meister der Lukasgilde in Antwerpen tätig war, hinterließ ein umfangreiches Werk. Da er sowohl in der Landschafts-wie Figurenmalerei hohe Kenntnis besaß, war er im Gegensatz zum Usus seiner Zeit nicht darauf angewiesen, mit anderen Malern zusammenzuarbeiten. Seine Werke zeichnen sich daher durch einen besonders glücklichen Einklang zwischen Landschaft und Figur aus. Stalbemt orientierte sich in Motivwahl und Komposition an seine Gildenbrüder Jan Brueghel d. Ä und an Hendrik van Balen. Die Komposition der im Grünen ruhenden Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß lässt sich ähnlich auch in Werken Brueghels und dessen Sohn Jan Brueghel d. J. nachweisen und erfreute sich in der flämischen Malerei des 16. Jhd. großer Beliebtheit. Die in sich zersplitterten aber durch Wege verbundenen Landschaftsgründe zu beiden Seiten der mittleren Figurengruppe entsprechen auch stilistisch jenem modernen Gebirgslandschaftstyp, wie ihn Jan Brueghel d. Ä. vorgegeben hat. Die Figur der Maria selbst lässt aber auf einen früh-flämischen Marientypus des 15./16. Jahrhunderts schließen, der von verschiedenen Malern noch lange weiter tradiert wurde. Mit besonderer kompositorischer Raffinesse setzt Stalbemt in seinem Bild das Motiv der Mutter mit Kind in den großen biblischen Kontext der Flucht nach Ägypten, wie es der Esel mit Josef als kleine Staffagen im Hintergrund nahelegt. Die Äpfel am Baum, sowie die Pfingstrosen und die Lilie weisen in einer subtilen aber zur damaligen Zeit leicht lesbaren Symbolik zusätzlich auf Maria hin und verweben den Augenblick mit der Weissagung des Alten und der Vollendung im Neuen Bund.


18. 10., 15 Uhr


477 Karel van Mander (Meulebeke 1548–1606 Amsterdam) Waldlandschaft mit Venus und Adonis, um 1600 Öl auf Leinwand; 86 × 134,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 3. Februar 2017, liegt bei. ​EUR 5.000–10.000

Das vorliegende Gemälde des flämischen Künstlers Karel van Mander zeigt eines der berühmtesten Liebespaare der antiken Mythologie – Venus und Adonis. Das äußerst beliebte Bildthema ist Ovids Metamorphosen entnommen und erzählt die schicksalhafte Liebe zwischen der Göttin und dem Sterblichen: Venus, von einem Pfeil ihres Sohnes Amor getroffen, verliebt sich unsterblich in den schönen Jäger Adonis. Da sie um sein Leben fürchtet, versucht sie ihren Geliebten vom Jagen abzuhalten. Doch all ihre Bemühungen scheitern und, wie von der Göttin vorausgesagt, wird Adonis von einem Eber schwer verwundet und stirbt. Der Künstler wählte für seine Darstellung jenen Augenblick, in dem Venus versucht Adonis von der verhängnisvollen Jagd abzuhalten. In einer üppigen, in satten Farben gestalteten Waldlandschaft, hat sich das von Amor begleitete Liebespaar am rechten unteren Bildrand unter den Bäumen niedergelassen. Die Waldwege, die durch die Baumgruppen in den Hintergrund führen, lassen den Blick des Betrachters in die idyllische Ferne schweifen. Das um 1600 entstandene Gemälde weist mehrere für Karel van Manders Spätwerke typische Charakteristika auf, wie Dr. Klaus Ertz in seinem Gutachten ausführt: So wird in der malerischen Umsetzung seiner Gemälde, insbesondere bei den Landschaften, nun eher eine Orientierung am flämischen Realismus sichtbar. Zugleich tritt die Darstellung der Landschaft in den Kompositionen stärker in den Vordergrund, während die Staffage kleiner wird: „Der Maler folgt dem in Flandern üblichen Brauch, dass sich die Staffagefiguren meist der Landschaft ein- und unterordnen, anders als in der Historienmalerei der Holländer, in der die Figur immer über die Landschaft dominiert.“ Zudem zeigt die Landschaft in den späteren Werken des Malers einen in mehrere Gründe gegliederten Aufbau – ein Punkt, den Karel Van Mander auch in seiner kunsttheoretischen Schrift „Het Schilder-Boeck“ (1604) anspricht (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).


478 Vitus Heinrich zugeschrieben (Elbing (?) vor 1616–1652/1656 (?)) Szene aus der griechischen Mythologie Öl auf Kupfer; 31,6 × 36,6 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Wir danken Herrn Dr. Alexander Wied für die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Vitus Heinrich (anhand eines professionellen Fotos). / We are grateful to Dr. Alexander Wied for the attribution of the present painting to Vitus Heinrich (on the basis of a professional photograph). ​EUR 8.000–16.000

18. 10., 15 Uhr


479 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Blumenkranz um Christus, das Kreuz tragend, 1640er Jahre Öl auf Kupfer; 44 × 35,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 02. Mai 2017, liegt bei. Laut Dr. Klaus Ertz stammt die Christusfigur im ovalen Inneren von der Hand eines Nachfolgers des Frans Francken (1581–1642). ​EUR 15.000–30.000

Dr. Klaus Ertz weist in seinem Gutachten die Blumenmalerei des Bildes eindeutig der Hand Jan Brueghels d. J. zu und führt aus: „Die für Jan Brueghel d. J. typischen Farben in den Blüten sind pastos aufgetragen und machen einen leuchtenden Eindruck.“ Kennzeichnend für die Blumenmalerei Jans ab Mitte der 1630er Jahre ist auch die Art, „die großen Blüten gleichbedeutend nebeneinander anzuordnen und wie kleine Porträts“ zu beschreiben. „Diese großen Blüten sind nur durch Stängelchen, kleinere Blüten und Blätter miteinander verbunden und schaffen so einen dichten, dreidimensional wirkenden Blütenkranz.“ Statt einer detailgenauen Zeichnung gab der Maler in seinen späteren Werken einer freien malerischen Interpretation den Vorzug. Die Darstellung des das Kreuz tragenden Christus in der Mitte des Blumenkranzes weist Ertz aber einem Mitglied aus der bedeutenden Malerfamilie der Francken zu. „Ein flämisches Phänomen in der Malerei des 17. Jahrhunderts war die Zusammenarbeit mehrerer Maler. Künstler verschiedener Bildgattungen taten sich zusammen und schufen erstaunlich einheitliche Kompositionen. Besonders bei großen christlichen Figuren bediente sich Jan d. J. neben Rubens und van Balen bevorzugt mit einem Mitglied der Francken-Familie, ohne hier speziell einen Malernamen benennen zu können.“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz).


18. 10., 15 Uhr


480 Luca Giordano zugeschrieben (Neapel 1632–1705 Neapel)

Kleiner Bettler, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 65 × 49 cm möglicherweise in der zweiten Zeile des Buches monogramiert: L.I. rückseitig Etiketten mit Nummern: „132“ & „140/2“ rückseitig Etikett W Dyer & Sons, Picture Cleaners and Restorers, 7 Mount Street, Grasvenor Sqre W., 1905 Provenienz möglicherweise um 1670 Monte dei Poveri Vergognosi, Neapel; wohl um 1900 englische Sammlung; Auktion Dorotheum, Wien, 15. Oktober 1996, Lot 53 (als lombardische Schule); österreichische Privatsammlung ​EUR 5.000–10.000

Diese Gemälde in monochromer Farbigkeit und eindringlicher Lichtführung, zeigt einen ärmlich in Lumpen gekleideten Jungen, welcher sich mit einer Hand hinter dem Ohr und mit der anderen an der entblößten Brust kratzt. Im Jahre 2016 hat Prof. Riccardo Lattuada vorliegendes Gemälde (anhand von professionellen Fotos) als Werk Luca Giordanos identifiziert und in engste Verbindung mit zwei ebenfalls erst kürzlich wiederentdeckten, monogrammierten Werken Giordanos gebracht. Er legt nahe, dass sowohl die beiden oben genannten Werke, als auch vorliegendes Gemälde Teil einer Serie sind, welche Giordano im Auftrag der Stiftung „Monte die Poveri Vergognosi“ in Neapel geschaffen hatte. Prof. Nicola Spinosa hat die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Luca Giordano ebenfalls bestätigt (anhand von professionellen Fotos). Nach Veröffentlichung des Gemäldes im Katalog unserer 113. Auktion (19. Oktober 2016) wurde uns jedoch von anderen angesehenen Experten für Italienische Malerei des 17./ 18. Jahrhunderts mitgeteilt, dass sie die Zuordnung des Gemäldes an Luca Giordano nicht unterstützen und als Erschaffer des vorliegenden Gemäldes einen (bislang) noch nicht namentlich bestimmten italienischen Künstler sehen.


18. 10., 15 Uhr


481 Künstler des 18. Jahrhunderts Anbetung der Heiligen Drei Könige – Aufbruch der Heiligen Drei Könige (Pendants) Öl auf Leinwand; je 58,5 × 43,5 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​EUR 5.000–10.000


482 Jacob Zanusi (Buchenstein (Livinallongo) 1679–1742 Salzburg) Spielende Putten Öl auf Leinwand; 123 × 172 cm rückseitig Klebeetikett: Eigentum S.K.H. Prinz Carl von Bayern Provenienz ehemals im Besitz von Prinz Carl von Bayern (1795–1875); Versteigerung Dorotheum, Wien, 29.04.1929, Lot 86 (als Jakob Zanusi); Anfang der 1980er Jahre vom derzeitigen Besitzer erworben; seither österreichische Privatsammlung ​EUR 5.000–10.000

Im Versteigerungskatalog aus dem Jahr 1929, in welchem mehrere Objekte aus dem Nachlass des Prinzen Carl von Bayern offeriert wurden, ist vermerkt, dass vorliegendes Gemälde wohl ursprünglich aus Schloss Leopoldskron in Salzburg stammt. Der in Salzburg tätige Jakob Zanusi schuf ebenfalls vier großformatige Gemälde mit Putten für die Salzburger Residenz.

18. 10., 15 Uhr


483 Martin van Meytens Nachfolger (Stockholm 1695–1770 Wien) Porträt Maria Theresias, 19. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 119 × 95 cm (oval) Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 15.000–30.000

Das vorliegende Gemälde wiederholt eines der bedeutendsten Bildnisse des Malers Martin van Meytens d. J. und zeigt Maria Theresia als „König“ Ungarns (Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Wien, Inv.-Nr. 103). Den Blick auf den Betrachter gerichtet, sitzt Maria Theresia in einem kostbar bestickten Kleid auf ihrem Thron. In der rechten Hand hält sie ihr Zepter, mit dem sie sich auf dem kleinen Tisch abzustützen scheint, der ihre Kronen – im Vordergrund die ungarische Stephanskrone – präsentiert. Den feinen Details, wie Schmuck und Spitze, hat auch der hier tätig gewordene Maler große Aufmerksamkeit gewidmet – so nimmt auch van Meytens’ Komposition hinsichtlich der außergewöhnlich sorgfältige Behandlung bis ins kleinste Detail im Œuvre des berühmten Porträtkünstlers eine besondere Stellung ein (vgl. Agnes HussleinArco / Georg Lechner (Hg.), Martin van Meytens der Jüngere. Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2014, S. 52f. mit Abb.) Im Jahr 1759 von der Akademie der bildenden Künste in Wien zur Ausstattung des neuen Gebäudes in Auftrag gegeben, „stellt [das Porträt] gewissermaßen den Auftakt zu Meytens' Tätigkeit an der Akademie wie auch sein Aufnahmestück dar“, da der Maler in diesem Jahr auch seine bis zum Jahr 1770 andauernde Tätigkeit als Rektor der Institution antrat. Das Bildnis der Herrscherin und Förderin der Institution, war von van Meytens ursprünglich als ganzfigurige Komposition ausgeführt worden, wurde später zu einem Kniestück beschnitten. Eine nach 1759 entstandene Wiederholung der Werkstatt van Meytens zeigt jedoch den ursprünglichen Zustand (Belvedere Wien, Inv.-Nr. Lg 1373; Dauerleihgabe des Bundesministeriums für Bildung und Frauen). Immer wieder aufgegriffen und wiederholt, ist „das Werk […] zu einem Bildtypus geworden, der in verschiedenen Varianten entweder lebensgroß oder als Halbfigur oder in einem Dreiviertelporträt wiederholt wurde.“ (vgl. Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2014, S. 53.) Die hohe malerische Qualität des gegenständlichen Gemäldes lässt jedenfalls auf die Hand eines hochrangigen AkademiePorträtisten schließen, der das Bildnis der Herrscherin wohl auf Wunsch eines Auftraggebers aus dem Hochadel wiederholt hat.



484 Johann Georg de Hamilton Umkreis (Brüssel 1672–1737 Wien) Lipizzaner mit dem Fell eines Leoparden Öl auf Leinwand; 56 × 79 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 7.000–14.000

Johann Georg von Hamilton stammt aus einer schottischen Familie, die in die Niederlande ausgewandert war. 1698 kam er mit seinem Bruder Philipp Ferdinand nach Wien, wo er 1712 unter Karl VI. zum kaiserlichen Kammermaler ernannt wurde. Er hatte sich wie sein Vater, James Hamilton, auf die Tier-und Stilllebenmalerei spezialisiert. Neben kaiserlichen Aufträgen, wie das Rösselzimmer in Schönbrunn, das er gemeinsam mit seinem Bruder Philipp Ferdinand gestaltete, führte Johann Georg von Hamilton zahlreiche Arbeiten für die Fürstenhäuser Liechtenstein und Schwarzenberg aus. Hamilton avancierte zu einem der führenden Tiermaler des Adels. Besonders im Themenbereich der Jagd und der Pferdezucht gilt er als stilprägend in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In diesem Milieu ist die Entstehung unseres Gemäldes anzunehmen. Es zeigt einen mit roten Schleifen dekorierten Lipizzaner in einer südlich anmutenden Landschaft. Antikisierende Vasen und Pflanzenbewuchs beleben die rechte Bildhälfte. Das Pferd, ein Leopardenfell als Jagdtrophäe auf seinem Rücken tragend, wird von einem prunkvoll gekleideten Mohrenknaben geführt. Das Gemälde ist nicht nur eine spannende Synthese aus Jagd- und Pferdedarstellung, sondern auch Ausdruck des barocken Exotismus.


485 Franz Christoph Janneck (Graz 1703–1761 Wien) Die Musikstunde Öl auf Holz; 13,5 × 18,3 cm Provenienz österreichische Privatsammlung

In diesem reizvollen Kabinettstück wird die Szene einer Musikstunde geschildert. Eine junge Lautenspielerin weist ihren Lehrer kokett auf die Noten hin, allein dieser hat nur Augen für seine adrette Schülerin. Wie durch ein Guckloch kann der Betrachter die Szene beobachten und sich an dieser heiteren Galanterie erfreuen. Franz Christoph Janneck, ein Meister der Feinmalerei, weiß aber auch malerisch das Auge zu erfreuen. Weich fließen die Farben über die kostbaren Gewänder, abwechslungsreich leuchtet das Kolorit vom Blau, Rot oder vom makellosen Weiß der Haut. Mit feinem Pinsel zeichnet der Maler in diesem kleinen Format die hauchdünnen Spitzen am Kragen und das zarte Rot auf den Wangen.

​EUR 8.000–16.000

18. 10., 15 Uhr


486 Johann Karl Loth (München 1632–1698 Venedig) Salome mit dem Haupt Johannes des Täufers, ca. 1680 Öl auf Leinwand; 89 × 70 cm Provenienz Wiener Privatbesitz Gutachten Giuseppe Fusari, Brescia, Italien, liegt bei. ​EUR 15.000–30.000

Der in München geborene Barockmaler Johann Carl Loth erhielt seine Ausbildung zunächst bei seinem Vater, dem bayrischen Hofmaler Ulrich Loth, bevor er nach Rom und um 1650 nach Venedig zog. Dort kam er bald in Kontakt mit Malern, die wegen ihrer Vorliebe für ein starkes Helldunkel Tenebrosi genannt wurden. Wie diese konzentrierte sich auch Loth auf die Figurenmalerei und entnahm seine Themen der Bibel und der Mythologie. Seine malerische Virtuosität und sein monumentaler Kompositionsstil, dem es aber nicht an Eleganz und malerischer Wärme fehlt, weisen Johann Karl Loth als einen der wichtigsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts aus. In seiner großen Werkstatt arbeiteten vor allem Maler aus Bayern, Österreich und Böhmen, wie Johann Michael Rottmayr und Daniel Seiter, durch die Loth einen weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung der Barockmalerei jenseits der Alpen ausübte. Der auch unter dem Namen Carlotto bekannte Maler starb 1698 in Venedig. Das vorliegende Gemälde mit dem Motiv der Salome war bis jetzt unveröffentlicht und ist im Werk Roths einzigartig. „Vor allem durch die Monumentalität der Figur und der zarten Ausführung des Inkarnats sowie der raffinierten Details und der grandios eingesetzten Farbpalette ist das Gemälde in die reife Schaffensperiode des bayrischen Künstlers, ca. 1680, gemeinsam mit den großen Gemälden für den Dom von Trient und dem Martyrium des Hl. Bartholomäus einzuordnen.“ Die 1680er Jahre waren eine sehr schaffensintensive Phase, in der Loth unterschiedliche öffentliche aber auch private Aufträge ausführte. „In dieser Periode wurde Loths Farbauftrag besonders reichhaltig und es gelang ihm, die Schönheit des weiblichen Inkarnats hervorzuheben. Durch das faszinierende Chiaroscuro wird die Figur besonders klar herausgestrichen und auch in diesem Fall von großflächigen Drapierungen mit ausdruckstarken Farbtönen (wie dem weiten blauen Mantel) umhüllt. Geschmückt ist die Salome mit wertvollem, mit Gold eingefassten Schmuck, der den opulenten venezianischen Stil des 18. Jahrhunderts antizipiert.“ (vgl. Gutachten Giuseppe Fusari)


18. 10., 15 Uhr


487 Antoine de Pesne Umkreis (Paris 1683–1757 Berlin) Herrenporträt Öl auf Leinwand; 72 × 58,5 cm Provenienz österreichische Privatsammlung ​EUR 1.500–3.000

488 Hubert Robert Umkreis (Paris 1733–1808 Paris) Landschaft mit Ruinen Öl auf Leinwand; 65 × 44 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 1.500–3.000


489 Englische Schule Zwei Kinder in Landschaft, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 127 × 125 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 10.000–20.000

In vorliegendem Gemälde werden zwei adelige Kinder beim Schäferspiel gezeigt. Das Mädchen sitzt auf einem Stein und hält die Hand des Jungen, der sich auf sie zu bewegt. Die Blicke der beiden sind auf den Betrachter gerichtet und ein braun-weißer Hund begleitet die zwei Kinder. Die Landschaft ist im Sinne einer bukolischen Idylle mit ihrer unschuldig-romantischen Stimmung gestaltet. Die Darstellung ist in den englischen Raum der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts einzuordnen und ist wohl im Umkreis von Sir Peter Lely (1618–1680), geboren als Pieter van der Faes, entstanden, der eine führende Rolle in der Porträtmalerei in England einnahm. Großes Vorbild dieser Zeit war auch Anthonis van Dyck (1599– 1641), der als Hofmaler und herausragender Porträtist Karls I. mit seinen Kompositionen und dem freien Pinselstrich die englische Kunstlandschaft nachhaltig beeinflusste.

18. 10., 15 Uhr


490

491

Italienische Schule

Niederländische Schule

Landschaft mit Staffage, 17./18. Jahrhundert Öl auf Leinwand, ungerahmt; 93,5 × 143,5 cm

Zwei Bauern in der Schenke, 17./18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 46,5 × 75,5 cm

Provenienz österreichischer Privatbesitz

Provenienz Nachlass von Carl-Anton Goëss-Saurau (1921–2015) und seiner Frau Marie (1921–1996), geborene Mayr-Melnhof, Schloss Pfannberg

​EUR 2.500–5.000

​EUR 500–1.000


492

493

Jacopo da Ponte, genannt Jacopo Bassano, Nachfolger

Italienischer Meister

(Bassano um 1515–1592 Bassano)

Spielende Putten (zwei Stück), 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; je 14 × 109 cm

Auferstehung Christi, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand, ungerahmt; 72,5 × 92,5 cm

Provenienz Privatbesitz, Wien

Provenienz Privatbesitz, Österreich

​EUR 3.000–6.000

​EUR 1.000–2.000

18. 10., 15 Uhr


494

495

Künstler des 18. Jahrhunderts

Künstler des 18. Jahrhunderts

Loth und seine Töchter & Abraham und Isaak (Pendants) Hinterglasmalerei; je 26 × 21 cm

Hafenszene Hinterglasmalerei; 21 × 31 cm

Provenienz österreichische Privatsammlung

Provenienz österreichische Privatsammlung

​EUR 800–1.600

​EUR 800–1.600


496 Künstler des 18. Jahrhunderts Flusslandschaft & Küstenszene (Pendants) Hinterglasmalerei; je 34 × 43 cm Küstenlandschaft signiert und datiert: M(AR)CH.O / MAURIG / 178(5) Provenienz österreichische Privatsammlung ​EUR 1.000–2.000 18. 10., 15 Uhr



Zeichnungen des 15.–19. Jahrhunderts Kat. Nr. 501– 551


Johann Elias Ridinger Zeichnungen & Aquarelle aus zwei Privatsammlungen (Kat. Nr. 501–527) Der für seine Tierdarstellungen berühmte Maler, Druckgrafiker und Verleger Johann Elias Ridinger wurde 1698 in Ulm geboren und erlernte die Grundlagen der Mal- und Zeichentechnik zunächst bei seinem eigenen Vater und später durch eine Lehre bei dem Ulmer Maler Christian Rech. Um 1716 zog er nach Augsburg, um dort bei dem Tier- und Pflanzenmaler Johann Falch (1687–1727) seine Ausbildung fortzusetzen. Einer Einladung des Grafen Metternich folgend, verbrachte Ridinger drei Jahre an dessen Hof in Regensburg, nahm an Jagden teil und besuchte Reiterschulen. Die dort gewonnenen Eindrücke sollten den Künstler in besonderer Weise prägen, machen doch Jagd- und Pferdedarstellungen einen besonders großen Teil seines Werkes aus. Um 1719 kehrte Ridinger zurück nach Augsburg, wo er an der Stadtakademie ein Schüler des Schlachtenmalers Georg Philipp Rugendas (1666–1742) wurde. Auch nach Beendigung seiner Ausbildung blieb er in Augsburg und gründete seinen eigenen Kunstverlag, in dem in weiterer Folge sein umfangreiches druckgrafisches Werk, bestehend aus etwa 1600 Stichen, Radierungen und Schabkunstblättern, publiziert wurde. 1759 wurde Ridinger zum Direktor der Kunstakademie Augsburg berufen. Nach seinem Tod führten seine Söhne Martin Elias (1730–1780) und Johann Jakob Ridinger (1735–1784), beide Kupferstecher und wichtige Mitarbeiter in Ridingers Betrieb, den Verlag in Augsburg weiter und veröffentlichten auch posthum einige Stiche nach Vorlagen ihres Vaters. Johann Elias Ridingers künstlerisches Schaffen war geprägt durch seine Liebe zur Tierwelt. Die häufigsten Motive seiner Werke sind Jagdszenen, Wildtiere, Pferderassen und das Reiterwesen, wobei der Fokus meist auf der natur- und detailgetreuen Darstellung der Tiere und ihrer individuellen Besonderheiten liegt. Die meisten seiner Zeichnungen entstanden als Vorlagen für spätere Drucke. Bereits beim Skizzieren berücksichtigte Ridinger das jeweilige Druckverfahren, welches bei der graphischen Reproduktion zum Einsatz kommen sollte durch eine differenzierte Linienführung und den Einsatz verschiedener Zeichentechniken.


501 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Ganz weißer Schimmel mit grauem Maul und Extremitäten, 1749 Feder in Braun über schwarzer Kreide und Aquarell, ungerahmt, im Passepartout; 31,8 × 23,2 cm (Blattmaß) im Unterrand monogrammiert, datiert und betitelt: J. E. R: 1749. 4. Jan: = / Gantz Weisser Schimel mit grauem maul und extremiteten. rückseitig mit Spuren einer Kreidezeichnung, ebenfalls ein Pferd darstellend Provenienz Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen, Schloss Schwanberg, Rödelsee; Kunsthandel Le Claire Kunst, erworben im Oktober 2006; Privatbesitz, Deutschland Literatur Ad vivum delineavit, Beobachtungen zu Mensch und Tier, Johann Elias Ridinger, 1698 Ulm – Augsburg 1767, Kat. Thomas Le Claire Kunsthandel, Hamburg 2006, Nr. 13 ​EUR 7.000–14.000 18. 10., 15 Uhr


502 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Jagdhund, einen großen Wasservogel attackierend Feder, laviert, im Passepartout, gerahmt; 30,7 × 26 cm rechts unten zwei unidentifizierte Sammlerstempel: JWN (Lugt 2540) und PM (nicht bei Lugt) Provenienz Sammlung Graf Matthias Polakovits; Sammlung John Winthrop Newman, New York; Kunsthaus Lempertz, Köln, erworben im November 1988; Privatbesitz, Deutschland ​EUR 1.000–2.000


503 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Ein Hirsch mit 14 Änden, welcher den Bast in leichten Gestreiche abstreift, 1734 Kreide in Schwarz, vereinzelt mit schwarzem Pinsel akzentuiert, montiert, ungerahmt, im Passepartout; 26,1 × 39,1 cm (Blattgröße) rechts unten signiert und datiert: Joh. E. Ridinger inv. et del. 1734 in Augsp: Provenienz Thomas Le Claire, Hamburg, erworben im September 2005; Privatbesitz, Deutschland Literatur Ad vivum delineavit, Beobachtungen zu Mensch und Tier, Johann Elias Ridinger, 1698 Ulm – Augsburg 1767, Kat. Thomas Le Claire Kunsthandel, Hamburg 2006, S. 4, Abb.; vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 202; vgl. Ignaz Schwarz, Katalog einer Ridinger-Sammlung (Kat. Slg., Rudolf Ritter von Gutmann), Wien 1910, Band I, S. 24, Nr. 202 ​EUR 1.500–3.000 18. 10., 15 Uhr


504 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Wie der Hirsch in dem Brudel beschlichen und Gebürschet wird, 1728 Feder in Braun, grau laviert, ungerahmt, im Passepartout; 33,5 × 23,4 cm (Blattmaß) rechts unten signiert und datiert: J. E. Ridinger. 1728; am unteren Bildrand bezeichnet: Wie der Hirsch in dem Brudel beschlichen und Gebürschet wird; rückseitig mit brauner Feder alt nummeriert: No. 1221 Provenienz Thomas Le Claire, Hamburg, erworben im Dezember 2005; Privatbesitz, Deutschland Literatur Ad vivum delineavit, Beobachtungen zu Mensch und Tier, Johann Elias Ridinger, 1698 Ulm – Augsburg 1767, Kat. Thomas Le Claire Kunsthandel, Hamburg 2006, S. 6, Abb. ​EUR 2.500–5.000


505 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) und

Martin Elias Ridinger (Augsburg um 1730–1780 Augsburg) Wie der Wolff mit der Enten auf die Scheiben gebracht und in der Grube gefangen wird, 1749 Bister, laviert, im Passepartout, gerahmt; 31,5 × 23 cm signiert und datiert: M. E. Ridinger 1749 Provenienz Sammlung Weigelt; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 84 ​EUR 1.500–3.000 18. 10., 15 Uhr


506 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Zwei prachtvoll geschirrte Wagenpferde, stehend im Profil nach links Bleistift, ungerahmt, im Passepartout; 23,4 × 19,5 cm (Blattmaß) Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Christian M. Nebehay, erworben 1984; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 489 ​EUR 1.500–3.000


507 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Pferd nach links Bleistift, Wasserzeichen („Straßburger Lilienwappen“) mit Nebenmarke („VDL“), ungerahmt, im Passepartout; 33,8 × 24 cm (Blattmaß) verso Umrisszeichnung eines Pferdes, Bleistift; ca. 17 x 16 cm, in den Rändern vereinzelte Montagereste, nicht störende Faltspur links Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Buch + Kunstantiquariat E + R Kistner, Nürnberg, erworben im Juni 1996; Privatbesitz, Deutschland ​EUR 1.000–2.000

18. 10., 15 Uhr


508 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) „Von Hunden gehetzter Hirsch“ & „Drei Hundeköpfe“ (2 Zeichnungen) Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Sammlung Rudolf von Gutmann; Privatsammlung, Wien Literatur Ignaz Schwarz, Katalog einer RidingerSammlung (Kat. Slg., Rudolf Ritter von Gutmann), Wien 1910, Band 2, S. 141, Nr. VI („Von Hunden gehetzter Hirsch“) und XI („Drei Hundeköpfe“) ​EUR 500–1.000

A: Hirsch von drei Hunden gehetzt; Feder über Bleistift, verso Figurenstudien in Feder; 15,7 x 21,8 cm B: Studie von drei Hundeköpfen; Feder über Bleistift, auf altes Papier aufgezogen (links unten eigenhändig (?) bezeichnet: E. Ridinger); 19 x 16,5 cm alle ungerahmt


509 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Sitzende und kletternde Affen, um 1750 Kreide in Schwarz, ungerahmt, etwas stockfleckig; 24,5 × 36,2 cm auf der Rückseite alt bezeichnet: J. E. Riedinger del; rückseitig zwei Sammlerstempel mit der handschriftlichen Nummerierung „834“ Provenienz Sammlung Karl Eduard von Liphart, Lugt 1687; Sammlung Reinhold von Liphard, Lugt 1758; Privatsammlung, Wien Literatur Katalog mehrerer Sammlungen von Handzeichnungen und Aquarellen alter und neuerer Meister, (Kat. Verst., Kunsthandlung C. G. Boerner, Auktion LXIV, 27. Juni 1899), Leipzig 1899, Nr. 473: „Studienblatt mit sitzenden Affen, Kreideskizze“ ​EUR 500–1.000

18. 10., 15 Uhr


510 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Der Schweißhund, 1758 Feder in Braun, Tusche in Grau, auf Karton montiert, ungerahmt, im Passepartout; 20,2 × 15,7 cm (Blattmaß) signiert und datiert am linken unteren Rand: Johann (Elias; verwischt) Ridinger del: 1758 Provenienz Kunsthandel Le Claire Kunst, erworben im Jänner 2009; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 400 ​EUR 1.000–2.000


511 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Der über seine Beute vergnügte Jäger Feder und Pinsel in Schwarzgrau, graubraun laviert, weiß gehöht über schwarzer Kreide, Wasserzeichen (Lilie), rückseitig für die Übertragung auf die Kupferplatte gerötelt, ungerahmt, im Passepartout; 43,2 × 34,8 cm (Blattmaß) Provenienz Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen, Schloss Schwanberg, Rödelsee; Kunsthandel Le Claire Kunst, erworben im Oktober 2006; Privatbesitz, Deutschland Literatur Ad vivum delineavit, Beobachtungen zu Mensch und Tier, Johann Elias Ridinger, 1698 Ulm – Augsburg 1767, Kat. Thomas Le Claire Kunsthandel, Hamburg 2006, Nr. 15; vgl. Ignaz Schwarz, Katalog einer Ridinger-Sammlung, Band II, Nr. 1447; vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 1112 ​EUR 2.500–5.000 18. 10., 15 Uhr


512 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Diser grosse Schauffel Hirsch mit 2 curieusen in die höhe gewachsenen Schalen an denen vorder Laeuffen ist anno 1748 ... geschossen worden ..., um 1750 Kupferdruckplatte; 34,1 × 25,6 cm signiert: Joh. El. Ridinger sculps. et excud. Aug. Vind. bezeichnet: Diser grosse Schauffl Hirsch mit 2. curieusen in die höhe gewachsenen Schalen an denen vorder Läuffen ist anno 1748. den 2.ten September von I. Hochfürstl: Durchl: dem regierenden Hr. Landgraffen (Ludwig VIII.) zu Hessen Darmstadt vormittags 11. uhr auf 80 gaeng aus freyer hand bey Romrod geschossen worden hat gewogen 400 Provenienz Lüder H. Niemeyer Kunsthandel, erworben im Februar 2006; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 297; Siebert-Weitz, Ridinger. Bilder zur Jagd in Hessen-Darmstadt, 1999, SS. 26 f., nebst Abb. ​EUR 1.000–2.000


513 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Der große Schaufelhirsch mit zwei in die Höhe gewachsenen Schalen an den Vorderläufen, 1759 Kreide in Schwarz, vereinzelt mit schwarzem und graubraunem Pinsel akzentuiert und für die Übertragung auf die Kupferplatte gegriffelt, montiert, ungerahmt, im Passepartout; 28,2 × 26,6 cm (Blattmaß) links unten mit brauner Feder signiert und datiert: Johann Elias Ridinger del. 1759 Provenienz Thomas Le Claire, Hamburg, erworben im April 2005; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 297 ​EUR 2.500–5.000

18. 10., 15 Uhr


514 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Aufsteigender Rappe, um 1740 Pinsel, Tusche in Grau, mit Deckweiß gehöht, auf grau grundiertem Papier, berieben und Farbabsplitterungen; 31,2 × 38,5 cm Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Sammlung Rudolf von Gutmann; Privatsammlung, Wien Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 970 ​EUR 1.500–3.000


515 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Drei Kavalleriepferde nach links, auf dem mittleren Rand ein Reitersoldat, 1718 Bleistift, ungerahmt, leicht fleckig; 17,7 × 22,6 cm rechts unten signiert und datiert: J E Rid / del 1718 Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Sammlung Rudolf von Gutmann; Privatsammlung, Wien ​EUR 1.000–2.000

18. 10., 15 Uhr


516 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Bärenjagd, ca. 1740 Tuschepinsel über Bleistift, laviert, montiert, im Passepartout, gerahmt; 46 × 34 cm (Blattmaß) Provenienz Buch- und Kunstauktionshaus F. Zisska & R. Kistner, Auktion 27, Kat.-Nr. 282, Juni 1996; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 108 ​EUR 1.000–2.000


517 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Ein Dammhirsch von einem Wolfe gepackt, um 1740 Bleistift, aquarelliert, im Passepartout, gerahmt; 33,2 × 28 cm Provenienz Sammlung Weigelt (Mappe Nr. 3); E + R Kistner Buch + Kunstantiquariat, Nürnberg, erworben im September 1987; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, S. 276 ​EUR 5.000–10.000

18. 10., 15 Uhr


518 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Stehendes Pferd nach rechts Bleistift, Feder in Braun, ungerahmt; 29 × 22 cm Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Sammlung Rudolf von Gutmann; Privatsammlung, Wien ​EUR 500–1.000


519 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Nach links schreitendes Pferd, 1740 Bleistift und Feder in Bister, im linken Rand rote Siegelreste, ungerahmt; 31,7 × 44,1 cm eigenhändig bezeichnet und datiert: Neapol: (itaner) ein Rapp: (e) mit weißen Zeichen. Trabt: 1740. die 21 8bris: innerhalb der Darstellung nummeriert 1–28, darunter eigenhändige Legende mit der Benennung und Beschreibung der einzelnen Teile des Pferdes Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Sammlung Rudolf von Gutmann; Privatsammlung, Wien ​EUR 1.000–2.000 18. 10., 15 Uhr


520 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Hirsch, von drei Jagdhunden gehetzt, 1744 Kohle und Bleistift, weiß gehöht, minimal braunfleckig und auf bräunlich getöntem Papier, am Unterrand ein ca. 4 cm breiter weißer Rand, montiert, im Passepartout, gerahmt; 34 × 26 cm (Blattmaß) rechts unten signiert: J. El. Ridinger inv. 1744 Provenienz Buch- und Kunstauktionshaus F. Zisska & R. Kistner, München, Auktion 26, Kat.-Nr. 214, November 1995; Privatbesitz, Deutschland ​EUR 1.500–3.000


521 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Ein Hirsch im Unterholz, 1750 Aquarell über Bleistift auf Bütten, ungerahmt, im Passepartout; 31,9 × 21,7 cm (Blattmaß) Unten links signiert und datiert: Joh. Elias Ridinger fec: 1750; im Unterrand beschriftet: Diser Hirsch ist Anno 1726 in einem eingestelten Jagen in der Wildfuhr bey / Ober Steinbach in der Pfremig in dem Hohenloischen gefangen worden. Provenienz Deutscher Adelsbesitz; Le Claire Kunst, erworben im Februar 2010; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 330 ​EUR 5.000–10.000 18. 10., 15 Uhr


522 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Fuchs, ein Entennest im Schilf ausstöbernd, 1759 Feder in Bister, laviert, im Passepartout, gerahmt; 23,2 × 25 cm (Blattgröße) signiert und datiert im unteren Rand: Johan Elias Ridinger inv. et del: 1759. Provenienz Karl + Faber, München, Auktion 175, Kat.-Nr. 132, Juni 1988; Privatbesitz, Deutschland ​EUR 2.000–4.000


523 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Vorstehender Hund vor einem Hasen im Lager, 1758 Feder in Braun auf ehemals blau getöntem Papier, grau laviert, weiß gehöht, Griffelspuren, im Passepartout, gerahmt; 25 × 26 cm (Blattmaß) links unten signiert und datiert: Johann Elias Ridinger inv. et delineavit 1758 unidentifizierter Sammlerstempel „KD“ (ligiertes Monogramm auf Siegellack) Provenienz William Adolf Baillie-Grohman; Karl + Faber, München, Auktion 175, Juni 1988; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 101 ​EUR 2.500–5.000

18. 10., 15 Uhr


524 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Konvolut Jagdfallen und-waffen (2 Zeichnungen) Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Sammlung Rudolf von Gutmann; Privatsammlung, Wien Literatur Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, S. 285 („Zwölfte Mappe“, Nr. 18): „Fünf Blatt Thierfallen“ und „ein Blatt Flinten“ ​EUR 500–1.000

A: Fünf Tierfallen; Bleistift und Feder in Braun, vertikale Mittelfalte (einige eigenhändige Bezeichnungen); 22,7 x 38,1 cm B: Vier Jagd- oder Kavalleriestutzen mit verzierten Schäften; Feder in Braun; 17,3 x 22,7 cm alle ungerahmt


525 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Ansicht des Schlosses Rastatt, um 1750 Feder in Bister, ungerahmt; 27, 1 × 21,6 cm oben eigenhändig beschriftet: „3. bey dem einigen stehe ich an; ob die beyden flügel an dem haupt gebäude angehenckt seyen od(er) ob nicht ein nidrigeres noch dazwischen stehe were dises so müste das Cort de logis noch in etwas zurücke gesezt werden und dan(n) würde es sich im grunde durch den abstand zeigen, so hierneben anzumercken ergebenst bitte“, darunter von fremder Hand bezeichnet: „die flügeln seind an das Corps de Logis angebauet“ Provenienz Sammlung Adalbert von Lanna, Prag, Lugt 2773; Privatsammlung, Wien Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 161 ​EUR 500–1.000 18. 10., 15 Uhr


526 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Der Fuchs flüchtig, 1758 Feder in Braun, Tusche in Grau, auf Karton montiert, ungerahmt, im Passepartout; 20 × 15,7 cm (Blattmaß) signiert und datiert am unteren linken Rand: Johann Elias Ridinger del: 1758 a V. Provenienz Kunsthandel Le Claire Kunst, erworben im Jänner 2009; Privatbesitz, Deutschland Literatur vgl. Georg August Wilhelm Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichnis seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen, Leipzig 1856, Nr. 465 ​EUR 1.500–3.000


527 Johann Elias Ridinger (Ulm 1698–1767 Augsburg) Ein Fürst zu Pferde, 1720 Feder in Grau, grau und graubraun laviert, weiß gehöht über schwarzer Kreide, rückseitig gerötelt und für die Übertragung auf eine Kupferplatte geriffelt, ungerahmt, im Passepartout; 28 × 18,5 cm (Blattmaß) im linken Unterrand mit brauner Feder signiert und datiert: Joh: Elia: Ridinger: inv: et del 1720 Provenienz Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen, Schloss Schwanberg, Rödelsee; Kunsthandel Le Claire Kunst, erworben im Oktober 2006; Privatbesitz, Deutschland Literatur Ad vivum delineavit, Beobachtungen zu Mensch und Tier, Johann Elias Ridinger, 1698 Ulm – Augsburg 1767, Kat. Thomas Le Claire Kunsthandel, Hamburg 2006, Nr. 1 ​EUR 2.500–5.000 18. 10., 15 Uhr


Zeichnungen aus verschiedenen Privatsammlungen (Kat. Nr. 528–551)

528 Deutsche Schule aus dem Umkreis des Fechtmeisters Paulus Kal (tätig in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts) Zwei Fechtszenen mit dem Dolch, jeweils ein Kämpferpaar recto und verso, um 1490–1510 Feder in Braun, aquarelliert, auf Pergament, gerahmt; 14,3 × 12,7 cm Wir danken Herrn Dr. Rainer Welle für die Hilfe bei der Katalogisierung des Blattes und die Erstellung des Katalogtextes. ​EUR 8.000–16.000

Aus dem 15. und 16. Jahrhundert sind bis heute etwas über 80 Fecht- und Ringkampfhandschriften bekannt, die im Auftrage und unter Anleitung von Fechtmeistern erstellt wurden. Sie gehören zu den wichtigsten Text- und Bildzeugen frühneuhochdeutscher wissensvermittelnder Literatur und geben u. a. einen wichtigen Einblick in spätmittelalterliche Lebenswelten und Alltagswirklichkeit. Die beiden Kampfszenen haben ihren Urheber in dem Fechtmeister Paulus Kal. Dessen genauen Geburts- und Todesdaten sind unbekannt, dennoch gilt er als der biografisch am besten dokumentierte Kampfspezialist des 15. Jahrhunderts. Kal stand Zeit seines Lebens als Schirm- bzw. Fechtmeister in Diensten des Hochadels: Bis etwa 1479 diente er dem Herzog von BayernLandshut, Ludwig IX., genannt der Reiche. Ab 1480 war er in Diensten des Habsburgers Erzherzog Siegmund von Tirol. Bis heute sind fünf Fecht- und Ringkampfhandschriften von Paulus Kal bekannt, von denen mindestens vier unter seiner Anleitung entstanden. Eine – die Handschrift Cgm 1507 aus den Jahren um 1470 – widmete er mit Bildbeleg seinem Gönner Ludwig IX. und dokumentiert darin wohl die Waffenausbildung dessen heranwachsenden Sohnes Georg. Kal tradiert in seinen Handschriften ein mehr oder weniger starres Bildprogramm, das in all seinen Handschriften wiederholt wird. Unterschiede bestehen lediglich in der Kolorierung, der Kleidung der Fechter und der altersbezogenen Darstellung des einen Kämpfers, in der sich Kal in jeder seiner Handschriften selbst darstellen lässt. So ist auf dem Pergamentblatt der jeweils links stehende Kämpfer als der junge Paulus Kal zu identifizieren. Als solcher wird er ansonsten nur noch in zwei der fünf erhaltenen Handschriften porträtiert. Beide sind allerdings nur fragmentarisch erhalten. Es handelt sich hierbei zum einen um die älteste, um 1450 zu datierende, in Bologna lagernde Pergamenthandschrift Paulus Kals und zum anderen, um die in Solothurn lagernde Papierhandschrift aus den Jahren um 1505, eine getreue Kopie der Bologna-Handschrift. Beide Handschriften unterscheiden sich in ihrem fragmentarischen Status. Die beiden Federzeichnungen besitzen stilistisch und hinsichtlich der Kolorierung die größte Nähe zur Solothurner-Handschrift und repräsentieren die künstlerisch ausgereifteste Leistung aller fünf erhaltenen Handschriften. Auch wenn Kleidungsdetails in die Mitte bzw. zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts verweisen, so heißt dies in diesem Falle nur, dass eine entsprechende Vorlage getreu kopiert wurde. Gegen eine Datierung bereits um die Mitte des 15. Jahrhunderts spricht auch die außergewöhnlich individuelle und gelungene Zeichnung der Gesichter. Im 15. Jahrhundert erstellten in der Regel kaum bekannte Holzstecher und Spielkartenmaler die künstlerisch wenig anspruchsvollen Illustrationen. Das Grobe, Handwerkliche ist den meisten Zeichnungen aus dieser Zeit inhärent. Eine solche zeichnerische Könnerschaft wie auf dem Pergamentblatt findet sich jedenfalls in keiner Fecht- und Ringkampfhandschrift des 15. Jahrhunderts. Erst mit der Wende zum 16. Jahrhundert widmeten sich dann auch renommierte Künstler wie Dürer, Cranach etc. diesem Genre und gestalteten künstlerisch aufwändigere Illustrationen. Eine Datierung um 1510 erscheint deshalb realistisch. Der Forschung ist bis heute die Existenz dieses Blattes und die künstlerische Qualität, mit der man sich dem Werk Pauls Kals widmete, unbekannt. Da die beiden Kampfszenen auch in der Vorlage in dieser Reihenfolge dargestellt werden, scheint das Blatt wohl einer inzwischen aufgelösten weiteren, bis heute unbekannten Handschrift entnommen worden sein. Vor dem aufgezeichneten Hintergrund ist dieses Pergamentblatt, nicht zuletzt wegen seiner zeichnerischen Qualität, ein Unikat und von besonderer Bedeutung. (Dr. Rainer Welle)


18. 10., 15 Uhr


529 Deutscher Künstler Konvolut Vorlagen für Buchillustrationen (6 Zeichnungen), um 1835 Feder und Pinsel in Schwarz, laviert, aufkaschiert, alle ungerahmt; je 11,2 × 7 cm auf dem Untersatzkarton jeweils bezeichnet: Eckarthausen IV; XVI, 1831; Cooper XV, 1833; Kuffner-Erzählungen II TH 1837; Bulwer VI, 1836; Ziegler XIII, 1836 ​EUR 500–1.000


530 Jean Claude Richard, Abbé de Saint-Non (Paris 1727–1791 Paris) Capriccio mit dem Pantheon vor dem Hafen der Ripetta Feder in Braun, laviert; 31,9 × 29,9 cm spiegelverkehrt in brauner Feder bezeichnet: Saint Non Sc. / Il primo pensiere del quadro sopra il quale il Signor Roberti è stato gradito e ricevuto a l'Academia reale di pittura in Parigi 1766 ​EUR 1.000–2.000

18. 10., 15 Uhr


531 Taddeo Zuccari zugeschrieben (Sant' Angelo in Vado 1529–1566 Rom) Kopf eines Pferdes Kreide in Schwarz und Weiß, auf blauem Papier, Wasserzeichen, im Passepartout; 25,5 × 30,5 cm rechts oben mit brauner Feder (alt bezeichnet): Tadeo Zuccar(o) ​EUR 2.500–5.000


532

533

Pierre Brebiette

Venezianische Schule

(Seine-et-Oise 1598–1650 Seine-et-Oise)

Stadtansicht, 18. Jahrhundert Feder in Braun, Stift, Wasserzeichen, ungerahmt; 7,6 × 21,9 cm

Reiterschlacht Feder in Braun auf Papier, ungerahmt; 4,4 × 14,6 cm verso mit brauner Feder bezeichnet, z.T. undeutlich: Brebiet verso mit Bleistift bezeichnet: (Brebiette ?)

​EUR 800–1.600

​EUR 1.200–2.400

18. 10., 15 Uhr


A

B

D

E

534

A: Maria mit Kind und Engel; Feder in Braun; 21,8 x 11,1 cm B: Jael und Sisera; Feder in Blau; (verso bezeichnet in Bleistift: Jael Killing Sisera.... / attr. Altdorfer, verso bezeichnet in Feder: Albrecht Altdorfer); 13,9 × 10 cm C: Krönungszeremonie; Feder in Braun, aufkaschiert (links oben mit Jahreszahl 1479 bezeichnet, jedoch wohl 19. Jh.); 33,2 × 21,3 cm D: Wappenentwurf mit Figurendarstellung; Holzschnitt, Feder in Schwarz und Braun (verso mit Bleistift bezeichnet: J H); 31,5 × 19,8 cm E: Ansicht einer Burg (Blatt aus einem Skizzenbuch); Feder in Braun, grau laviert (verso Maria Magdalena und Haupt Christi (in brauner Feder)); 9,6 × 14,6 cm alle ungerahmt

Künstler des 17.–19. Jahrhunderts Konvolut Figurenszenen & Ansicht einer Burg (5 Zeichnungen) ​EUR 500–1.000

C


535 Österreichischer Meister Christus am Ölberg (recto) & Dornenkrönung (verso), 18. Jahrhundert Stift, Feder in Braun und Schwarz auf Papier, Wasserzeichen; 26,6 × 17 cm verso links unten bezeichnet: P. Troger verso rechts unten in brauner Feder nummeriert: 25 recto links unten bezeichnet: P. Troger ​EUR 600–1.200

recto

verso

18. 10., 15 Uhr


536 Marco Marcola Umkreis (Verona um 1740–1793 ) Christus und die Ehebrecherin, 17./ 18. Jahrhundert Kreide in Schwarz und Weiß, aufkaschiert; 51,5 × 42,2 cm ​EUR 500–1.000

537 Martin Schongauer Nachfolger (Colmar 1445–1492 Breisach) Hl. Stephanus Feder in Braun, gerahmt; 18,7 × 11,7 cm ​EUR 400–800 Das vorliegende Blatt ist eine Kopie des Hl. Stephanus, gestochen vom deutschen Kupferstecher und Maler Martin Schongauer (vgl. Max Lehrs, Katalog der Kupferstiche Martin Schongauers, Wien 1925, S. 282284, Nr. 66, Abb. Nr. 62).


538 Hans Springinklee (nachgewiesen 1512–1523 in Nürnberg) Die Jungfrau mit dem Wickelkind Feder in Schwarz und Pinsel in Weiß auf schwarz grundiertem Papier, gerahmt; 18,5 × 14,1 cm rückseitig unidentifizierter Sammlerstempel Wir danken Dr. Christof Metzger, Albertina, Wien, für seine Hilfe bei der Zuordnung und Katalogisierung der Zeichnung. ​EUR 1.000–2.000

Hans Springinklee gilt als Schüler und Mitarbeiter Albrecht Dürers (1471–1528). Seine Tätigkeit in Nürnberg kann von 1512 bis 1523 nachgewiesen werden. So wurde er beispielsweise 1520 durch den Nürnberger Rat vor einem Besuch Karls V. beauftragt, die Räumlichkeiten der Kaiserburg mit Fresken auszustatten. Bereits 1512 bis 1515 arbeitete er gemeinsam mit Albrecht Altdorfer (1480–1538) an Dürers monumentalem Holzschnittwerk „Die Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I.“ mit. Dass Hans Springinklee darüber hinaus des Meisters Werkstatt noch weiter eng verbunden blieb, belegt eine 1518 datierte Holzschnittkopie nach Dürers um 1500 entstandener Zeichnung „Anna Selbdritt“. Auch bei der Sujetwahl des vorliegenden Blattes entschied sich der Künstler für Dürers Holzschnitt „Die Jungfrau mit dem Wickelkind“ aus dem Jahre 1520 (Abb.1). Neben zahlreichen Holzschnitten, vor allem für Bibel-Illustrationen, sind von dem Künstler mehrere Hell-Dunkel-Zeichnungen bekannt, welche sowohl im Stil als auch der Technik vorliegendem Blatt entsprechen. Hervorzuheben ist hier beispielsweise die um 1515 entstandene „Heilige Margarete“ im Kupferstichkabinett Dresden (Inv.-Nr. C2099). Ein monogrammierter und ebenfalls mit Feder in Schwarz und Pinsel in Weiß auf dunkelbraun grundiertem Papier ausgeführter „Christus als Schmerzensmann“ befindet sich in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Kupferstichkabinett (vgl. Meister um Albrecht Dürer. Ausstellung im germanischen Nationalmuseum Nürnberg 1961, S. 188, Kat.-Nr. 332, Tafel 67).

Abb. 1: Albrecht Dürer, Die Jungfrau mit dem Wickelkind, 1520, Kupferstich, Wien, Albertina, Graphische Sammlung © Albertina Wien

18. 10., 15 Uhr


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539 Künstler des 17./18. Jahrhunderts Konvolut Druckgrafiken (3 Stück) & Zeichnungen (2 Stück) ​EUR 500–1.000

A: Arthur Pond (1705–1758), Adler auf einem Ast, Radierung nach Guercino, ungerahmt; 25,7 x 30,2 cm (Blattmaß, beschnitten) B: Charles Knapton (1700–1742), Eisvogel, Radierung nach Giovanni da Udine (rechts unten bezeichnet: C. Knapton. f. 1736), ungerahmt; 30,5 x 21,7 cm (Blattmaß, beschnitten) C: Landschaft; Feder in Braun auf Papier (Wasserzeichen, auf Montagekarton mit Bleistift bezeichnet: Van der Velden bzw. Hercules Seghers), ungerahmt; 23,5 × 19,5 cm D: Strandansicht; Stift, grau laviert (Ecken ergänzt), ungerahmt; 14 x 30,5 cm E: Fischer an der Küste; Radierung (am unteren Rand mit Bleistift nummeriert: 217), gerahmt; 8,8 x 16,1 cm


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Niederländischer Meister

Italienische Schule

Kinderporträt mit Hunden, Ende 17. Jahrhundert Kreide in Schwarz auf Papier, aufkaschiert, gerahmt; 18,6 × 24,6 cm

Madonna mit Kind, Heiligem Joseph und Heiligem Antonius, 17./ 18. Jahrhundert Kreide in Schwarz auf Papier, gerahmt; 17 × 27,6 cm rechts unten bezeichnet: No 236 Antonio Marinetti

​EUR 700–1.400

​EUR 300–600

18. 10., 15 Uhr


542 Süddeutscher Meister Darstellung einer Beichte (recto) & Das Schweißtuch der Veronika getragen von Engeln (verso), 16. Jahrhundert Feder in Braun, braun, blau, rot und grün laviert, gerahmt; 6,2 × 5,8 cm ​EUR 600–1.200

recto

verso


543 Deutscher Künstler Simsons Kampf mit dem Löwen, wohl letztes Viertel des 15. Jahrhunderts Feder in Schwarz, laviert, auf Papier (beschnitten), gerahmt; 15,9 × 10,8 cm links oben in brauner Feder bezeichnet: (J) OR Provenienz Pierre Épiphnane Guéraud (1870–1948), Paris, Lugt 3521 ​EUR 1.000–2.000

Das vorliegende Blatt ist eine zeitnahe Wiederholung eines Kupferstichs des im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts in den Niederlanden tätigen Meisters FVB (vgl. Albertina, Wien, Inv. Nr DG1928/409). Die hohe Qualität der Zeichnung spricht für die Entstehung als Musterblatt in einer größeren Künstlerwerkstatt. 18. 10., 15 Uhr


544 Künstler des 17.–19. Jahrhunderts Konvolut Landschaften, Bildnis und Entwürfe (10 Zeichnungen) ​EUR 500–1.000

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A: Viehhirten am Fluss; Stift und Feder in Schwarz, laviert; 14,3 x 19,3 cm B: Landschaft mit antiken Tempeln; Feder in Braun; 17 x 25 cm C: Felsenstudie; Feder in Braun; 8,5 x 9,9 cm D: Landschaft mit Schloss; Feder in Braun, braun und grau laviert; 21,3 x 17,8 cm E: Südliche Landschaft; Rötel, oval eingefasst; 24,8 x 21,4 cm F: Landschaft mit Baum; Feder in Braun; 22,9 x 19,4 cm G: Stadtansicht; Bleistift; 9 x 16 cm H: Schiff; Feder in Schwarz; 39 x 51,8 cm I: Bildnis einer Dame nach links blickend (wohl Donna Cecilia Dandolo, Ehefrau von Luigi Gaudio, gest. 1791); Kreide in Schwarz (links unten in brauner Feder bezeichnet: N. Donna Cecilia Dandolo Gaudio); 20,7 × 14,1 cm J: Wasserschloss mit Park und Staffage; Stift, Feder in Schwarz und Braun (verso mit Bleistift bezeichnet: H. Bol); 14,4 × 25,2 cm alle ungerahmt Alle Abbildungen des Konvolutes finden Sie in unserem Onlinekatalog: www.imkinsky.com

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545 Künstler des 17./18. Jahrhunderts Figurenstudie Feder in Braun, aufkaschiert, gerahmt; 9,4 × 6,5 cm (Blattmaß) rechts unten mit Bleistift bezeichnet: CE ​EUR 400–800

546 Raffaello Santi, genannt Raffael Nachfolger (Urbino 1483–1520 Rom) Sitzende Frau Stift in Braun, gerahmt; 20,3 × 16,4 cm ​EUR 600–1.200

Bei der hier dargestellten Frauenfigur handelt es sich um eine Nachzeichnung nach einem Blatt aus einem Skizzenbuch, dem sogenannten „Libretto Veneziano“, in den Uffizien, das in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert wird (vgl. Sylvia Ferino Pagden (Hg.), Disegni umbri del rinascimento da Perugino a Raffaello: catalogo della mostra. Gabinetto disegni e stampe degli Uffizi, Florenz 1982, Abb. 202, Nr. 83/52r).

18. 10., 15 Uhr


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547 Künstler des 19. Jahrhunderts Konvolut Zeichnungen (3 Stück) ​EUR 600–1.200

A: Predigt; Bleistift auf Papier; 23,5 x 19 cm B: Theodor Horschelt (1829–1871), Rückenansicht eines Soldaten; Bleistift auf Papier; 24,7 × 18,5 cm C: Bildnis Eugène Delacroix; Bleistift auf Papier (rückseitig Studie zu einem Gesicht; bezeichnet unten mittig: Eugen Delacroix); 15,3 × 10,4 cm alle ungerahmt

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548 Schloss Hartenstein in Sachsen, um 1820/30 Stift, ungerahmt; 27,4 × 19,1 cm Links unten bezeichnet: Schloss Hartenstein in Sachsen / gez. N. d. Natur. Rechts oben bezeichnet mit Nummer: 51 ​EUR 500–1.000

549 Österreichischer Meister Herrscherdarstellung, 18. Jahrhundert Kreide in Schwarz und Weiß, aufkaschiert; 51,5 × 29,5 cm ​EUR 400–800

18. 10., 15 Uhr


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550 Künstler des 19./20. Jahrhunderts Konvolut Figurenszenen & Landschaft (18 Zeichnungen) I

​EUR 500–1.000

A: Figurenstudie; Kreide in Schwarz und Weiß (rechts unten signiert: Joseph Herrmann); 58 x 40,8 cm B: Figurenstudie; Kreide in Schwarz und Weiß; 61 x 40,8 cm C: Figurenstudie; Kreide in Schwarz und Weiß; 62,4 x 45,8 cm D: Figurenstudie; Kreide in Schwarz und Weiß (links unten undeutlich bezeichnet); 61,3 x 44 cm E: Figurenstudie; Kreide in Schwarz und Weiß (rechts unten signiert: Joseph Herrmann); 62,3 x 40,8 cm F: Figurenstudie; Kreide in Schwarz und Weiß (rechts mittig undeutlich bezeichnet); 47 x 59,4 cm G: Dame den Tee servierend; Bleistift; 26,6 x 17,4 cm H: Schweinehirt; Bleistift; 20,1 x 15,2 cm I: Lasset die Kinder zu mir kommen; Feder in Grau und Braun, laviert (mittig unten signiert: Emanuel Kratky inveniebat & delienavit); 55,6 x 81,2 cm J: Wiener Landschaft; Feder in Schwarz, Bleistift, auf Karton aufkaschiert (links unten mit schwarzer Feder bezeichnet: Meidling. 3. July. 1821); 23,5 × 32,6 cm (Blattmaß) K: Mehrfigurige Szene; Bleistift, Einfassungslinien in Bleistift; 30,3 × 24,4 cm L: Höfische Szene; Bleistift; 38,4 x 26,5 cm M: Liebesszene; Bleistift, Feder und Pinsel in Schwarz und Braun (oberer Rand geknickt); 17,3 x 13,8 cm N: Figurenstudie (verso weitere Figuren); Bleistift; 16,3 x 10,8 cm O: Figurenstudien; Stift, Pinsel in Schwarz; 12,4 x 22,7 cm P: Skizze zu zwei Denkmälern; Feder in Schwarz; 13,4 x 21,3 cm Q: Landschaftsstudie; Bleistift; 22,3 x 14 cm R: Felsenstudie (Eduard von Sacken (1825–1883) nach Albrecht Dürer); Bleistift, Feder in Schwarz, aquarelliert (bezeichnet in brauner Feder 1510 AD; rückseitig bezeichnet: nach einem … Von A. Dürer / E. Sacken, den 24 IX 1844); 22,4 x 18 cm alle ungerahmt Alle Abbildungen des Konvolutes finden Sie in unserem Onlinekatalog: www.imkinsky.com


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551 Künstler des 17.–19. Jahrhunderts Konvolut Druckgrafik (10 Stück) & Zeichnungen (5 Stück) ​EUR 500–1.000 A: Bildnis eines österreichischen Vließ-Ritters (wohl um 1790); 26 x 19,2 (Darstellung) B: B.S. Setletsky (1695–1771), Die Trunkenheit (rechts unten bezeichnet: B.S.Setletsky. Sculps.); 25,8 x 19,4 (Blattmaß) C: Joachim von Sandrart (1606–1688), Bacchanal (links unten: Sandrart, unten mittig: SCM.); 15,4 x 21,2 cm (Blattmaß) D: Madonna mit Kind und Heiligen (rechts oben bezeichnet: Palma fece); 10,9 x 16,7 cm (Darstellung); 11,2 x 17 cm (Blattmaß) E: Walpurgisnachtstraum (rechts unten: undeutlicher Sammlerstempel); 29,8 x 41,2 cm (Blattmaß) F: Zum roten Igel (Hauszeichen vom Hause Hungelbrunn 1, Wien Wieden – links unten bezeichnet: E. Hütter fec. 1874); 12 x 10,8 cm (Darstellung); 21 x 15,2 cm (Blattmaß) G: Petrus Simon, Herrenporträt (unten bezeichnet: Petrus Simon Eques Romanus sculp.tor regius; links: Petrus Ernou Eques Romanus. Pinxit; rechts: G. Edelinck Eques Romanus. Sculpsit 1694); 37 x 25,7 cm (Blattmaß); H: Bildnis Antoine Furetiere (links unten bezeichnet: De Seue Pinxit, rechts unten bezeichnet: G. Edelinck Sculp. C.P.R.); 33,8 x 24,7 cm (Blattmaß) I: Figurendarstellung; 27,7 x 16,9 cm (Darstellung); 28,6 x 17,8 cm (Blattmaß); J: Louis Carrogis Carmontelle, Gilles Demarteau, Junge Dame am Stickrahmen (links unten bezeichnet: De Carmontel inv. Del., rechts unten bezeichnet: Demarteau sculp.); 26,8 x 19,2 cm (Darstellung); 35 x 27 cm (Blattmaß) K: Johann Christian Brand Umkreis; Weinlieferant; Kreide in Schwarz, z.T. Weißhöhungen, Umrisse genadelt; ca. 32 × 25,5 cm L: Johann Christian Brand Umkreis; Geschirrhändler; Kreide in Schwarz, z.T. Weißhöhungen, Umrisse genadelt; ca. 32 × 25,5 cm M: Johann Christian Brand, Umkreis; Wasserträgerin; Kreide in Schwarz, z.T. Weißhöhungen, Umrisse genadelt; ca. 32 × 25,5 cm N: Johann Christian Brand Umkreis; Schuhmacher; Kreide in Schwarz, z.T. Weißhöhungen, Umrisse genadelt; ca. 32 × 25,5 cm O: Johann Christian Brand Umkreis; Besenhändler; Kreide in Schwarz, z.T. Weißhöhungen, Umrisse genadelt; ca. 32 × 25,5 cm alle ungerahmt Alle Abbildungen des Konvolutes finden Sie in unserem Onlinekatalog: www.imkinsky.com

18. 10., 15 Uhr


Index Künstler / Hersteller ® Katalognummer Backer, Jacob Adriansz. � 426 Basile, Gennaro � 472 Bossche, Balthasar van den � 404 Brand, Johann Christian � 421 Brebiette, Pierre � 532 Brueghel, Jan d. Ä. � 425 Brueghel, Jan d. J. � 463, 479 Caliari, Paolo (genannt Paolo Veronese) � 411 Calvaert, Denys � 403 Cleve, Marten van � 460 Coello, Sanchez Alonso � 406 Costa, Angelo Maria � 412 Courtois, Jacques (genannt Il Borgognone) � 407 Dietrich, Christian Wilhelm Ernst � 443 Dorfmeister, Stephan � 451 Duck, Jakob � 405 Ferg, Franz de Paula � 473 Füger, Heinrich Friedrich � 466 Gherardini, Alessandro � 427 Ghirlandaio, Ridolfo del � 450 Giordano, Luca � 480 Hals, Dirck � 419 Hamilton, Johann Georg de � 484 Heeremans, Thomas � 436 Heinrich, Vitus � 478 Helmont, Mattheus van � 437 Hulst, Pieter van der d. J. � 402 Janneck, Franz Christoph � 440, 485 Kessel, Jan van d. J. � 415, 445 Lampi, Johann Baptist d. J. � 401, 444 Leyden, Lucas van � 432 Loth, Johann Karl � 486 Mander, Karel van � 433, 477 Maratti, Carlo � 409 Marcola, Marco � 536 Meiren, Jan Baptist van der � 446 Meytens, Martin van � 483 Michau, Theobald � 461, 475 Molenaer, Klaes � 417 Ostade, Adriaen Jansz van � 462 Pellegrini, Giovanni Antonio � 429 Pesne, Antoine de � 487 Platzer, Johann Georg � 423, 467 Ponte, Jacopo da (genannt Jacopo Bassano) � 492 Preti, Mattia � 413 Querfurt, August � 418 Reymerswaele, Marinus van � 416 Richard, Jean Claude (Abbé de Saint-Non) � 530 Ridinger, Johann Elias � 501, 502, 503, 504, 505, 506, 507, 508, 509, 510, 511, 512, 513, 514, 515, 516, 517, 518, 519, 520, 521, 522, 523, 524, 525, 526, 527 Robert, Hubert � 488 Robusti, Jacopo (genannt Il Tintoretto) � 442 Rombouts, Salomon � 449 Rottenhammer, Hans � 414 Santi, Raffaello (genannt Raffael) � 546 Schinnagl, Maximilian Joseph � 438 Schmidt, Martin Johann (genannt Kremser Schmidt) � 420, 439 Schongauer, Martin � 537 Seiter, Daniel � 464 Springinklee, Hans � 538 Stalbemt, Adriaen van � 476 Tironi, Francesco � 410 Toorenvliet, Jacob � 434 Unterberger, Michelangelo � 471 Vignali, Jacopo � 441 Vinckboons, David � 459 Vlieger, Simon de � 435 Wagenschön, Franz Xaver � 422 Zais, Giuseppe � 408 Zanusi, Jacob � 482 Zuccari, Taddeo � 531


Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Webseite www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. • Geschäftsordnung: Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder e-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. • Schätzpreise: In den Katalogen sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meist­ boterwartungen der zuständigen Experten dar. • Mindestverkaufspreise (Limits): Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, die ihnen gehörenden Kunstwerke nicht unter bestimmten (Mindest-)Verkaufspreisen zuzuschlagen. Diese Preise (= „Limits“) entsprechen meist den in den Katalogen angegebenen unteren Schätz­werten, sie können aber fallweise auch darüber liegen. • Echtheitsgarantie: Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunst­ objekte erfolgt durch Experten des Auktions­ hauses. Das Auktionshaus steht auf die Dauer von drei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit, und somit auch dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. • Katalogangaben: Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche die Expert­­en ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben keine Gewähr.

• Versicherung: Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunst­ objekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. • Ausrufpreis und Zuschlag: Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. des letzten Gebotes. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. • Kaufpreis: Bei Kunstobjekten, die der Differenz­besteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 26 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 22 % und zuzüglich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei  300.000 übersteigenden Meistboten beträgt die Provision für den übersteigenden Betrag 17 % (Differenzbesteuerung) bzw. 14 % (Normalbesteuerung). • Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten  50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren  150.000, 1 % von den weiteren  150.000 und 0,25 % von

allen weiteren, also  500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als  12,500. Bei Meistboten von weniger als  2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. • Kaufaufträge: Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. • Telefonische Gebote: Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Online Bidding: Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Erfüllungsort für den zwischen dem Auktions­ haus und dem Käufer zustande gekommenen Vertrag ist der Sitz des Auktionshauses. • Gerichtsstand, Rechtswahl: Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart.

Conditions of Sale Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our website www.imkinsky.com. By request we will also send the rules of procedure to you. • Rules of Business. Auctions are conducted according to our conditions of sale. The rules of business are available at the Auction House, and can be requested by post or email (office@ imkinsky.com), they can also be called up on the internet under www.imkinsky.com. • Estimates: In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. • Reserves (Limits): Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their objects beneath certain price. These prices (= reserve/limit) usually match the lower estimate, but in special situations can also surpass them. • Guarantee of Authenticity: The valuation, as well as technical classification and description of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for three years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. • Catalogue Descriptions: Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufacture etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky does not warrant for the correctness of these descriptions.

• Insurance: All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the Auction House lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. • Starting price & Hammer price: The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). • Buyer’s Premium: For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consist of the hammer price plus the sales commission of 26%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus commission of 22%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of  300,000 we will charge a commission of 17% (margin taxation) or 14% (normal taxation) for the exceeding amount. • Droit de suite: Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first  50,000, 3% of the next  150,000, 1% of the next  150,000, and

0.25% of the remaining amount (i.e. over  500,000), but not exceeding a total sum of  12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below  2,500. • Absentee bids: Clients can also submit written absentee bids or bid themselves over the phone, or give an order to the broker. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. • Telephone bids: We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. • Online Bidding: Interested parties can participate in the auction also via the Internet. Bidders are subject to the terms and conditions of sale for bidding in person. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. • Governing Law and jurisdiction: The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna.


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Sensal

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Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeiten: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com Sensalin

Mag. Claudia Schneidhofer T +43 1 532 42 00-31 schneidhofer@imkinsky.com Assistenz der Geschäftsführung Rechnungswesen

Dr. Ernst Ploil Geschäftsführung

Barbara Passauer T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com Buchhaltung

ExpertInnen Michael Kovacek Gerichtssachverständiger für Möbel, Glas und Volkskunst, Silber 16.–19. Jh., Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 19. und 20. Jh. T +43 1 532 42 00 Antiquitäten, Alte Meister, Gemälde 19./20. Jh.

Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne (CMG) Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst (AP)

Prof. Peter Baum M +43 676 351 66 59 Kunst 20. Jh.

Dr. Ernst Ploil Gerichtssachverständiger für Möbel, Kunsthandwerk und sonstige Erzeugnisse des Jugendstils T +43 1 532 42 00 Jugendstil, Design

Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister (KS)

Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher

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Mag. Roswitha Holly T +43 1 532 42 00-19 holly@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil, Design (RH)

Expertenassistenz Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil, Design (EGL) Anja Wolf T +43 1 532 42 00-66 wolf@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil, Design (AW) Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst (TP) Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-28 berger@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde 19./20. Jh. (BB) Anna K. Erdkamp T +43 1 532 42 00-43 erdkamp@imkinsky.com Klassische Moderne (AKE)


Logistik

Julia Obruca T +43 1 532 42 00 obruca@imkinsky.com Marketing

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Repräsentanz – Expertinnen Steiermark & Kärnten

Westösterreich & Südtirol

Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5/ Eingang Ecke Mandellstrasse Alle Sparten (ESH)

Dr. Marianne Hussl-Hörmann T +43 1 532 42 00-27 M +43 699 172 92 313 hussl-hoermann@imkinsky.com Alle Sparten (Schwerpunkte 19. Jh., Klassische Moderne), Presse, im Kinsky editionen (MHH)

„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie ein­deutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely i­dentifiable and have an ­estimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”


Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Herbert Giese, Sabine Grabner, Johann Kräftner Wien 2011, 200 Seiten, € 59,—

Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer Wien 2012, 256 Seiten, € 69,—

Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Manfried und Marianne Rauchensteiner, Matthias Boeckl Wien 2013, 356 S., € 69,—

Wir suchen Werke und bitten um Hinweise für unsere nächsten Buchprojekte: Rudolf von Alt – Die AQUARELLE und Friedrich Gauermann – ÖLBILDER


Bestellung: office@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, www.imkinsky.com

Ernst Ploil Wien 2014, 195 S., € 69,—

Michael Krapf Wien 2014, 326 S., € 39,90,—

Andrea Winklbauer, unter Mitarbeit von Marianne Hussl-Hörmann Wien 2016, 304 S., € 69,—

Bitte kontaktieren Sie: Dr. Marianne Hussl-Hörmann, hussl-hoermann@imkinsky.com T +43 1 532 42 00-27, M +43 699 172 92 313


Gebühren für Käufer Käuferprovision bei Differenzbesteuerung

bis  300.000,– 26 % vom Meistbot, für den  300.000,– übersteigenden Betrag 17 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten.

bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet)

bis  300.000,– 22 % vom Meistbot, für den  300.000,– überschreitenden Betrag 14 % vom Meistbot. zuzüglich 13 % USt bei Gemälden bzw. 20 % USt bei Antiquitäten

Käuferprovision nach der Auktion Bei Verkäufen unter dem Mindestverkaufspreis beträgt die Käuferprovision 30 % des Meistbotes. Lagerkosten für gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke Diese werden vier Wochen nach der Auktion bei Speditionen eingelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Käufer.

Verzugszinsen 12 % p.A. des Meistbotes* (ab dem 8. Tag nach der Auktion)

Versicherung Keine Kosten bis 8 Tage (für aus­ ländische Käufer bis 30 Tage) nach der Auktion. Danach pro Monat 1 % des Kaufpreises*.

Folgerecht Im Kinsky hebt das Folgerecht für Künstler und ihre Erben ab einem Meistbot von  2.500,– ein. Höhe: bis  50.000,– Meistbot: 4 %, von weiteren  150.000,– Meistbot: 3 %, von weiteren  150.000,–: 1 %, von weiteren  150.000,–: 0,5 %, darüber 0,25 %, insgesamt maximal  12.500,–. * Verrechnung ab dem 8. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.

Gebühren für Verkäufer Verkäuferprovision bei einem Mindestverkaufspreis bis  4.900,– 25 % ab  5.000,– 15 % (inkl. USt) bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung

Versicherung Keine Kosten ab der Übernahme bis fünf Wochen nach der Auktion. Unverkaufte Objekte versichern wir nur auf Anweisung; pro Monat vom Mindestverkaufspreis 1 % (zuzüglich 20 % Ust.) des Limits

Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis  100,– für halbe Seite  200,– für ganzseitige Abbildung  300,– für doppelseitige Abbildung  600,– für Klappe  900,–

Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion unverkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen danach werden diese an Speditionen ausgelagert. Die dafür an­fal­lenden Kosten trägt der Verkäufer.

Schätzungskosten

Katalogabonnement Sensalgebühr

1 % vom Schätzpreis, zuzüglich 20 % USt mindestens  250,–

Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten): Österreich  115,– Europa  130,– Übersee  200,–

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Transportkosten, -versicherung Nach dem tatsächlichem Aufwand. Eine Transportversicherung erfolgt nur auf ausdrückliche Anweisung! Vorschusszinsen 12 % p.A.

1,2 % vom Meistbot


Auktionsablauf 119. Kunstauktion Dienstag, 17. & Mittwoch, 18. Oktober 2017 Dienstag, 17. Oktober 2017 15 Uhr: Antiquitäten Teil 1 17 Uhr: Antiquitäten Teil 2 Mittwoch, 18. Oktober 2017 15 Uhr: Alte Meister 17 Uhr: Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts

Auktionsvorschau 120. Kunstauktion Jugendstil & Design, Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst 5. & 6. Dezember 2017 Annahmeschluss ca. 10 Wochen vor der Auktion

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, 1010 Wien, Freyung 4 Firmenbuch FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905 Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek und Dr. Ernst Ploil, 1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Grasl FairPrint A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, Tel. +43/2252/402-0, print@grasl.eu www.grasl.eu Foto Experten, Service: Teresa Zötl, Detailsinn Fotowerkstatt, Wien Grafik Design: Alexander Rendi, Wien, Mitarbeit Eugen Lejeune, Wien


Private Sale

Wir übernehmen hochwertige Kunstwerke aller Sparten: Alte Meister, Bilder des 19. Jh., Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst, Antiquitäten und Jugendstil zur privaten Vermittlung oder für unsere Auktionen Wenden Sie sich bitte direkt an die Geschäftsführer Michael Kovacek (miko@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, M +43 664 240 48 26) und Ernst Ploil (office@pkpart.at, T +43 1 532 42 00).


Diskret Kunst kaufen & verkaufen im Kinsky.

Wir bieten Ihnen profunde Beratung professionelle Schätzung absolute Diskretion Besichtigen Sie unseren Private Sale gegen Voranmeldung oder vereinbaren Sie einen Termin zur Einbringung. Kontakt: privatesale@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00. Sie kÜnnen sich auch gerne an die jeweilige Sparten-Expertin wenden.


Online Bidding im Kinsky Sie können auch online bei unserer Auktion mitbieten. Bitte beachten Sie: Wenn zwei gleich hohe Gebote vorliegen, hat das Online-Gebot Vorrang. Liegen mehrere Gebote in gleicher Höhe vor, so erhalten die Gebote in nachstehender Reihenfolge Vorrang: 1. Online-Gebote 2. Gebote der Sensalin 3. Schriftliche Gebote 4. Gebote im Saal / telefonische Gebote

Vor der Auktion, damit Sie online mitbieten können: 1. Registrieren Sie sich unter dem Link https://online.imkinsky.com und klicken Sie auf Ich möchte LIVE mitbieten. 2. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine generierte Bestätigungsmail. 3. Nach Überprüfung Ihrer Daten nehmen wir Kontakt mit Ihnen auf. Das Einloggen ist erst nach Bearbeitung des Auktionshauses möglich! Wenn Sie ein Neukunde bei uns sind, schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Lichtbildausweises an office@imkinsky.com oder faxen diese an F +43 1 532 42 00-9. Sie können die Auktion auch mitverfolgen, ohne mitzubieten. Setzen Sie dafür kein Häkchen bei Ich möchte LIVE mitbieten.

Während der Auktion mitbieten: 1. Loggen Sie sich mit Ihrem Benutzernamen und Passwort auf https://online.imkinsky.com ein.

Um bei der Auktion mitbieten zu dürfen, müssen Sie als Bieter vom Auktionshaus im Kinsky akzeptiert worden sein.

Haben Sie bei der Registrierung die Checkbox Ich möchte LIVE mitbieten nicht angeklickt, können Sie das bis 12 Uhr am Tag der Auktion nachholen: Klicken Sie dazu auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login auf den Link Um während der Auktion online mitzubieten, klicken Sie bitte HIER.

2. Um die Auktion live mitzuverfolgen, (egal, ob Sie mitbieten oder nur zusehen möchten) klicken Sie einfach auf den Link » HIER GEHT’S ZUR AUKTION auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login oder auf den Menüpunkt Auktion / ONLINE AUKTION. 3. In dieser Ansicht wird das erste Los ca. 30 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. Der Videostream aus dem Auktionssaal wird ca. 15 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. 4. Sobald ein schwarzer Button in der Mitte des Bildschirms angezeigt wird, können Sie mitbieten. Bitte beachten Sie: Klicken Sie darauf, geben Sie automatisch ein verbindliches Angebot für das Objekt ab.

Viel Erfolg!

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Alte Meister Für unsere Frühjahrs-Auktionen suchen wir hochwertige Kunstwerke. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung! Senden Sie uns bitte vorab ein Foto und vereinbaren Sie einen Termin! Beratung kostenfrei & unverbindlich: Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com

Angelika Kauffmann Odysseues auf der Insel der Circe (Detail), 1793

verkauft um € 378.000


Sammlung von alpenländischem Formglas, 17./18.Jh.

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Antiquitäten Teil 1 + 2 der 119. Auktion Dienstag, 17. 10. 2017, 15 Uhr + 17 Uhr

T +43 1 532 42 00 oder office@imkinsky.com Katalog (inkl. Versandkosten): Österreich:  10,– / Europa:  15,– / Übersee:  20,–

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Rudolf von Alt, Hof des Dogenpalastes in Venedig (Detail), 1875, Aquarell auf Papier, 40,5 × 53,5 cm, Kat. Nr. 604 € 25.000–50.000

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Bilder des 19. & 20. Jahrhunderts der 119. Auktion Mittwoch, 18. 10. 2017, 17 Uhr

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Jan Brueghel der Ältere und Hendrik van Balen Diana und Aktäon, 1610er Jahre Kat. Nr. 425

Jan Brueghel der Jüngere Überfall auf eine Karawane, 1625–30 Kat. Nr. 463


Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com

119. Kunstauktion Alte Meister Mittwoch, 18. 10. 2017, 15 Uhr 119. Kunstauktion Alte Meister Mittwoch, 18. 10. 2017, 15 Uhr

Jacopo Vignali, Rinaldo und Armida (Detail), 1634, Öl auf Leinwand, 202,5 x 163 cm, Kat. Nr. 441 € 70.000–140.000

119. Kunstauktion, 18. Oktober 2017 Alte Meister

Johann Elias Ridinger, Ganz weißer Schimmel mit grauem Maul und Extremitäten (Detail), 1749, Feder in Braun über schwarzer Kreide und Aquarell, 31,8 x 23,2 cm (Blattmaß), Kat. Nr. 501 € 7.000–14.000


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