Alte Meister 7. Juli 2021
Jan Brueghel der Jüngere, Paradieslandschaft mit Erschaffung Evas (Detail), Kat. Nr. 1131, € 50.000–100.000
Johann P. Leopold Axtmann (Detail), Kat. Nr. 1083
Johann P. Leopold Axtmann (Detail), Kat. Nr. 1085
Otto Marseus van Schrieck (Detail), Kat. Nr. 1006
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Auktion 6., 7. & 8. Juli 2021 Dienstag, 6. Juli 2021 Antiquitäten Jugendstil & Design
13 Uhr 18 Uhr
Mittwoch, 7. Juli 2021 Alte Meister Gemälde des 19. Jahrhunderts
14 Uhr 16 Uhr
Donnerstag, 8. Juli 2021 Klassische Moderne Zeitgenössische Kunst
14 Uhr 17 Uhr
Besichtigung der Schaustellung 1.–8. Juli 2021 Montag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag & Sonntag 10–17 Uhr Bitte beachten Sie, dass wir uns vorbehalten, die Termine in Ihrem Interesse und bei Notwendigkeit zu verschieben. Die ganze Auswahl in einer Hand: Unseren Kompaktkatalog erhalten Sie in unseren Räumlichkeiten.
Auction 6, 7 & 8 July 2021 Tuesday, 6 July 2021 Antiques Art Nouveau & Design
1 pm 6 pm
Wednesday, 7 July 2021 Old Master Paintings 19th Century Paintings
2 pm 4 pm
Thursday, 8 July 2021 Modern Art Contemporary Art
2 pm 5 pm
Exhibition from 1–8 July 2021 Monday–Friday 10 am–6 pm, Saturday & Sunday 10 am–5 pm Please note that we reserve the right to postpone the dates in your interest and if necessary. The whole selection in one hand: You can get our compact catalogue in our premises.
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Alte Meister Old Master Paintings
Mittwoch 7. Juli 2021 Kat. Nr. 1001–1150 14 Uhr Wednesday 7 July 2021 Lots 1001– 1150 2 pm
1001 Hans Holtzmayr (München um 1565 – nach 1625 München) Anbetung der Könige, um 1600 Öl auf Holz; 29,5 x 21,5 cm rückseitig handschriftliche Bezeichnung: Joh. Rottenhammer Augsburg / Prag (1564–1623) / aus dem Kreis der Künstler von Kaiser Rudolf II Provenienz österreichischer Adelsbesitz Wir danken Frau Dr. Eliška Fučíková für Ihren Hinweis auf die Zeichnung von Hans Holtzmayr. € 20.000–40.000
Abb. 1 Hans Holtzmayr, Anbetung der Könige, 1594, Feder in Braun, Kreide, Rötel, laviert, auf Papier, 29,3 x 23,7 cm © Wallfraf-Richartz-Museum, Köln (Inv.-Nr. Z 168)
Hans Holtzmayr ist einer der wenigen heute namentlich bekannten Schüler bzw. Mitarbeiter des berühmten Rudolfinischen Hofkünstlers Hans von Aachen (1552-1615). Die enge Zusammenarbeit wird unter anderem durch eine Zeichnung, Cephalus und Procris darstellend, belegt, die Hans von Aachen dem „Gesellen“ Hans Holtzmayr in Venedig widmete und welche folgende Inschrift trägt: „dasz hab ich hanns von aachen gemacht zu guden gedechtnis mein guden gesellen hanns holtzma(…) zu Venetia 24. September a o 1585“ (vgl. Thomas Fusenig (Hg.), Hans von Aachen (1552-1615), Aachen 2010, S. 111, Nr. 9). Jedoch auch künstlerisch ist Holtzmayr vor allem durch Zeichnungen nach Hans von Aachens Kompositionen bekannt. Jene 1594 datierte Zeichnung (Abb. 1), die vorliegendem Gemälde sowohl in Komposition als auch stilistisch besonders nahesteht, ist die bislang einzig bekannte signierte Zeichnung Holtzmayrs und gilt deshalb als dessen selbständige Erfindung. „Die qualitätvolle Erfindung steht Hans von Aachen derart nahe, dass man annehmen könnte, die Zeichnung wäre – wie viele Zeichnungen Holtzmayrs – nach ihm kopiert. Diese weisen allerdings stets eine falsche Aachen-Signatur „Hans von ach“ auf, was hier fehlt. Vermutlich hat sich Holtzmayr durch sein häufiges Kopieren so sehr in Aachens Stil eingelebt, dass er ihm in seinen eigenen Erfindungen derart Nahe kommt. Weitere signierte Zeichnungen seiner Hand kennt man nicht. – Holtzmayr knüpft an Aachens frühere italienische und Münchner Phase an“ (vgl. Heinrich Geissler, Zeichnung in Deutschland. Deutsche Zeichner 1540-1640, Bd. 1, Ausstellungskatalog, Staatsgalerie, Stuttgart 1979, S. 149, Nr. D 18). Obwohl Dr. Eliška Fučíková Holtzmayr mittlerweile eine Gruppe von Zeichnungen um Hans von Aachen zuordnen konnte, konnte ein Prag-Aufenthalt von ihm bislang nicht belegt werden. Es sind auch bislang keine weiteren ausgeführten Gemälde von ihm bekannt, jedoch in Quellen überliefert: So wurde der bereits 1585 in München als Meister eingetragene Holtzmayr im Jahre 1595 für den Bayerischen Hof tätig, von welchem er auch noch 1619 mit Aufträgen betraut wurde (vgl. Geissler 1979, S. 149). Die „Anbetung der Könige“ befand sich seit Generationen in Familienbesitz. Ein rückseitig handschriftlicher Vermerk verweist auf Hans Rottenhammer (1564-1625) als ebenfalls wie Hans von Aachen am Hofe Kaiser Rudolfs II. tätigen Künstler. Dass auch Hans Holtzmayr dessen Schaffen bestens kannte, legen Biografie und die geografischen Überschneidungen nahe. Der in München geborene Rottenhammer arbeitete ebenfalls in den 1580er Jahren in Venedig und danach am Prager Hof. Er ließ sich schließlich in Augsburg nieder, wo er u.a. für die Fugger und Maximilian von Bayern arbeitete. Beide waren auch dem in Bayern tätigen Maler Hans Donauer/ Thonauer d. Ä. (um 1521-1596) verbunden. Er ist als Lehrmeister Rottenhammers belegt und Hans Holtzmayr wurde nach dessen Tod 1597 als Vormund seiner Kinder bestimmt. Das vorliegende Gemälde zeugt von höchster Qualität in Ausbildung des Künstlers, malerischer Ausführung und Materialkenntnis. Es zeigt sowohl Einflüsse der Antwerpener Kabinettmalerei in Details und Höhungen, als auch jene der in Venedig geschulten Strahlkraft der Farbe – Merkmale, die in der Kunst zur Zeit Kaiser Rudolfs II. besonders geschätzt wurden.
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1002 Adriaen van Stalbemt (Antwerpen 1582–1662 Antwerpen) „Waldlandschaft mit Fluss und Baumstumpf“ und „Waldlandschaft mit entwurzeltem Baum“ (Pendants), 1610–20 Öl auf Leinwand; je 20,5 × 25,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 14. November 2020, liegt bei. € 5.000–10.000
Die beiden stimmungsvollen Waldlandschaften sind beispielhaft für die Entwicklung der flämischen Waldlandschaftsmalerei nach der von Gillis van Coninxloo geprägten Charakteristik. Stalbemt verleiht von dieser Tradition ausgehend der Waldlandschaft seine Handschrift und typischen Stil-Formen. „Dazu gehören die im Vordergrund stehenden markant auffälligen Baumstümpfe ebenso wie die Blattbüschel an den Bäumen und die kleinen Figuren, die den Hintergrund beleben.“ (vgl. Kurz-Gutachten Dr. Ertz) Diese Art der Komposition ist bezeichnend für Stalbemt und mehrmals in seinem Œuvre zu finden. Die kleinen Figurengruppen, welche in idyllischer Landschaft zu beiden Seiten des Flusses wandern, leiten den Blick tief in die Landschaft hinein, während der auf das unbekümmerte Reh lauernde Jäger der zweiten Waldszene eine besondere emotionale Spannung verleiht.
1003 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Blumenkranz um eine Christusfigur, die ein Kreuz und einen Korb trägt, 1630er Jahre Öl auf Kupfer; 26 × 20 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 26. April 2016, liegt bei. Die Figur im Medaillon stammt laut Dr. Klaus Ertz von einem Mitglied der Familie um Frans Francken d. J. (1581–1642). € 8.000–15.000
Der prächtige Blumenkranz um das figürliche Medaillon wurde in den späten 1630er Jahren in Antwerpen geschaffen. In dieser Zeit schuf Jan Brueghel d. J. eigenständige Blumenkompositionen, welche sich von den Vorbildern seines Vaters deutlich emanzipieren. Für die Zeit der Entstehung ist auch typisch, dass die großen Blüten im Kranz gleichbedeutend nebeneinandergesetzt und nur durch kleinere Blüten, Blätter und Stängel miteinander verbunden sind. Wie in solchen Darstellungen üblich, ließ Jan Brueghel d. J. die Christusfigur im Innern von der Hand eines befreundeten Malerkollegen fertigen – häufig, wie auch in diesem Fall, einem Mitglied der Francken-Familie. (vgl. Gutachten Dr. Ertz)
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1004 Giovanni Antonio de Lagaia zugeschrieben (Ascona ca. 1495–1532 Rom) Madonna lactans, begleitet von Engeln Öl auf Holz, parkettiert; 51,5 × 42,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Die Zuschreibung wurde von Dr. Marco Tanzi vorgeschlagen. € 8.000–16.000 Nur wenig ist über das Leben und Schaffen Antonio de Lagaias bekannt, als ein Anhaltspunkt und Vergleich kann jedoch das bisher einzig bekannte signierte und datierte Werk Lagaias dienen: das monumentale Polyptychon in der Kirche der S. Maria della Misericordia in Ascona, im Kanton Tessin. Die vorliegende Madonnendarstellung steht in einem engen stilistischen Zusammenhang mit der Schutzmantelmadonna des um 1519 gemalten Altarbilds. Die Komposition der Madonna mit Kind vor dunklem Hintergrund, das Kolorit sowie die feinen Gesichtszüge der Figuren zeigen Einflüsse des Leonardo-Schülers Bernardino Luini, sowie Giovanni Agostino da Lodi und anderer Künstler der lombardischen Hochrenaissance.
1005 Künstler des 16. Jahrhunderts Hl. Hieronymus Öl auf Holz; 29,5 × 23,5 cm (Platte); 29,5 × 15,5 cm (Bildgröße) Provenienz österreichischer Privatbesitz € 7.000–14.000
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1006 Otto Marseus van Schrieck (Nijmegen 1614/1620–1678 Amsterdam) Waldbodenstillleben mit Mohnblume, Eidechse und Schlange, um 1670 Öl auf Leinwand; 76 × 61 cm Provenienz Sammlung Dr. Fritz Clemm, Berlin; Versteigerung von dessen Sammlung, Lepke, Berlin, 3.–5. Dezember 1907, Lot 227, Tafel 60 (als Jan van Huysum, Maße 75 x 57 cm); Privatsammlung Österreich Literatur Susanna Steensma, Otto Marseus van Schrieck. Leben und Werk, Hildesheim/Zürich/New York 1999, S. 144, WV-Nr. B1.70, S.321 (SW-Abb. 94) € 15.000–30.000
Otto Marseus van Schrieck gilt als prägender Ideengeber für die Entwicklung des sog. „Sottoboscos“, einer Untergattung innerhalb der niederländischen Stilllebenmalerei in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts. „Den größten Teil seines künstlerischen Schaffens widmet Schrieck der Darstellung eines Waldausschnittes mit der darin vorkommenden Flora und Fauna (…) und schafft damit ein neues Genre, welches auf neuartige Weise Stillleben mit Landschaft, Illustration mit Malerei und Wissenschaft mit Unterhaltung verknüpft“ (Steensma S. 31) Im Vordergrund wird das Mohngewächs mit Hilfe einer beinah scheinwerferartigen Lichtquelle in Szene gesetzt. Die hell erleuchteten Mohnblüten mit wild bewegten, gar distelähnlichen Blättern, stehen im kontrastreichen Helldunkel zum pilzbewachsenen Erdreich. Im Hintergrund dominieren ebenso dunkle Braun- und Grüntöne, die Landschaft und Bäume sind nur schemenhaft dargestellt. Schrieck erschafft durch diese charakteristische Lichtführung und Farbgebung eine gelungene Atmosphäre im Mikrokosmos des Waldbodens. Aus der Ecke des mit Geißblattblüten bedeckten, massiven Steinsockels nähert sich eine Natter einer Eidechse. Einzelne Schuppen der Tiere, Adern der Blätter sowie Tautropfen darauf sind minutiös ausgeführt. Eben dieses Bestreben, Naturbeobachtungen detailliert und wirklichkeitsgetreu wiederzugeben zeichnen die Werke Schriecks besonders aus. Der Maler folgt in seiner Zusammenstellung verschiedenster Tier- und Pflanzenarten aber auch künstlerischen Intentionen. Zugleich ist die Wiedergabe einiger Motive, beispielsweise die Darstellung welker Blüten oder einer jagenden Schlange, oft mit einer religiös-moralischen Symbolik behaftet. Es herrscht ein Spiel mit verschiedenen Bedeutungsebenen, welches vor allem im Zeitalter der Kunst- und Wunderkammern besonders geschätzt wurde. Varianten dieser Komposition finden sich im Museum of Fine Arts in Boston (Öl auf Holz, 62,9 x 49,5 cm, Inv.-Nr. 1990.622) sowie im Metropolitan Museum of Art, New York (Öl auf Leinwand, 68,3 x 52,7 cm, Inv.-Nr. 53.155).
1007 Hendrik van Balen Werkstatt (Antwerpen 1575–1632 Antwerpen) Die Heilige Familie begleitet von Engeln, um 1630 Öl auf Holz; 42,5 × 40 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 19. März 2020, liegt bei. € 8.000–15.000
Das Gemälde zeigt eine sitzende Madonna auf einer Waldlichtung mit Christuskind auf ihrem Schoß, hinter ihr steht der Heilige Josef. Von der rechten Bildseite kommen mehrere Engel herbei, welche der Heiligen Familie Körbe voller Früchte und Blumen als Gaben bringen. Eindrucksvoll ist die subtil abgestimmte, reiche Farbigkeit in der Kleidung Mariens und des von rechts kommenden Engels. Hendrik van Balen war einer der führenden Antwerpener Spezialisten für kleinfigurige Szenen mythologischer, allegorischer und christlicher Themen. Seine Malkunst vereinte verschiedene Einflüsse aus der venezianischen Malerei Tizians oder Tintorettos mit der Tradition seiner flämischen Umgebung. Ab dem zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts zeigt sein Œuvre in bis seine Spätzeit hinein besonders den Einfluss von Peter Paul Rubens. „Für die späte Entstehungszeit sprechen die fülligen, an Peter Paul Rubens orientierten Figuren“. Häufig schuf Hendrik van Balen mit seiner Werkstatt eher Staffagen – er setzte beispielsweise seine eleganten Figuren in die Landschaften seines Malerkollegen und Freundes Jan Brueghel des Älteren. In diesem Gemälde wurde allerdings eine Komposition mit dominanten, titelbildenden Personen kreiert, welche den Bildraum füllen. (vgl. Kurz-Gutachten Dr. Ertz)
1008 Hans von Aachen Umkreis (Köln 1552–1615 Prag) Dido, um 1610/20 Öl auf Holz; 51 × 38,5 cm Inschrift links oben: DIDO. Rückseitig bezeichnet: F. Floris f. Provenienz Franz von Matsch (1861–1942), Wien; im Erbgang an dessen Töchter Theresie von Matsch und Hilde von Matsch; österreichische Privatsammlung € 5.000–10.000
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Das Gemälde ist ein typisches Beispiel für die ganz eigenständige, am Hofe Kaiser Rudolphs II. in Prag entwickelte Stilrichtung der Malerei um 1600. Es ist in größter Nähe zu Hans von Aachen, dem kaiserlichen Kammermaler und einem der bedeutendsten rudolphinischen Künstler, zu verorten. Trotz seines internationalen Ansehens wird der Werkstattbetrieb Hans von Aachens jedoch heute nur als sehr klein beurteilt. Neben dem flämisch geprägten Pieter Isaacsz (1568–1625) ist der aus dem Dresdner Umfeld stammende Hans Christoph Schürer (um 1590 geboren) einer der wenigen namentlich bekannten Künstler, die als Schüler Hans von Aachens Erwähnung finden. Letzterem ist möglicherweise auch vorliegendes, die antike Frauengestalt der ‚Dido’ personifizierendes Gemälde zuzuordnen. Wie die jüngsten Forschungen von Dr. Thomas Fusenig zu Hans Christoph Schürer unterstreichen, sind diesem aus dem Dresdner Raum stammenden Maler eine Reihe bislang unidentifizierter Werke mit Prager Einfluss zuzuordnen, welche sowohl kompositorisch, ikonographisch und stilistisch als auch maltechnisch mit der Hand des Schöpfers des vorliegenden Gemäldes übereinstimmen. Besonders vergleichbar ist dabei eine Serie von Schürer zugordneten Sinnes-Darstellungen, die sich heute in Museen in Stockholm und Bamberg befinden (siehe Thomas Fusenig, Gemälde aus dem Umkreis von Hans von Aachen – Hans Christoph Schürer?, in: Studia Rudolphina, Bd. 14 2014, S. 129–138). Charakteristisch erscheint die Inszenierung der sich vor einem schwarzen Hintergrund abhebenden erotisierenden Frauengestalt mit hellem Inkarnat. Aber auch der Farbauftrag der Lasuren und die gekonnt gesetzten Höhungen der Lichtreflexe in den zarten Stoffen, den Perlen und den weiteren Schmuckstücken sind bemerkenswert. Diese sind ebenso in zahlreichen Werken Hans von Aachens zu finden, wie beispielsweise „Bacchus, Venus und Amor“ (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv.-Nr. 1132) oder auch dem um 1612 entstandenen „Mädchenbildnis“ (Prag, Sbirky Prazsheko hradu, Inv. O 138).
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1009 Adriaen Verdoel (Vlissingen um 1620–1695 Vlissingen) Auferweckung des Lazarus Öl auf Holz; 35,5 × 50,5 cm Provenienz Privatsammlung Mainz; Privatbesitz, Österreich Literatur Werner Sumowski (Hg.), Gemälde der Rembrandt-Schüler, Bd. IV, Landau/Pfalz 1983, S. 2732, Anm. 72 5) € 2.000–4.000
1010 Dirk Dalens (Amsterdam 1688–1753 Amsterdam) Winterliche Dorflandschaft mit zugefrorenem Fluss, 1. Hälfte 18. Jahrhundert Öl auf Holz; 20,5 × 28,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 26. Oktober 2020, liegt bei. € 3.500–7.000
Die in stimmungsvollen Blau- und Gelbtönen gestaltete Winterlandschaft von Dirk Dalens III wird bereichert durch verschiedene kleinfigurige Szenen entlang des zugefrorenen Flusses. Im linken Vordergrund findet sich eine Pferdekutsche, im Zentrum des Bildes überqueren Personen den zugefrorenen Fluss in einem Schlitten. Der gesamte Flusslauf wird von Figuren bevölkert, welche sich auf oder neben dem Eis bewegen. Die Gleichmäßigkeit der Komposition ist bezeichnend: „In dieser Winterlandschaft treten weder die Häuser noch die kleinen Staffagefiguren hervor; sie alle tragen zum homogenen Eindruck dieser Landschaft bei.“ (vgl. Kurz-Gutachten Dr. Ertz)
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1011 Jacopo Negretti, genannt Palma il Giovane, Umkreis (Venedig um 1548–1628 Venedig) Der Heilige Stephanus Öl auf Leinwand; 208 × 135 cm Provenienz (laut Angaben des Einbringers) in den 1970/80er Jahren im Kunsthandel Hofstätter, Wien, erworben; österreichische Privatsammlung € 15.000–30.000
Abb.1 Aegidius Sadeler II, Marco Sadeler (Hg.) nach Palma il Giovane, Martyrium des Hl. Stephanus, 1585–1627, Kupferstich, 36,9 x 24,5 cm, © The Trustees of the British Museum (X,2.29)
Als Patron der Erzdiözese und des Domes hat der Heilige Stephanus eine besondere Bedeutung für Wien. Die Schatzkammer von St. Stephan beherbergt auch einen Schrein, in welchem mehrere Reliquien des Heiligen auf bewahrt werden. Die Apostelgeschichte überliefert die Verhaftung des Stephanus. Als Diakon der christlichen Urgemeinde in Jerusalem wirkte er als Versorger der Witwen und Armen und als Prediger. Aufgrund einer Verleumdung wurde er aber vor dem Hohen Rat verurteilt, und so zum ersten Märtyrer des Christentums. Stephanus kniet mit ausgebreiteten Armen und den Blick zum Himmel gerichtet als schicksalsergebener Märtyrer im Vordergrund. Hinter ihm ereignen sich bis in die Tiefe des Gemäldes hinein bereits Szenen, welche sein Martyrium und die folgende Christenverfolgung vorausdeuten. Der Ausruf des Heiligen nach seiner Verteidigungsrede: „Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen“ (Apg 7, 56) ist links oben im Gemälde dargestellt. Die Qualität der Ausführung und die Monumentalität sprechen dafür, dass vorliegendes Gemälde als Auftragswerk geschaffen wurde. Der Flame Aegidius Sadeler II (1570–1629) war um 1600 als Hof-Kupferstecher Kaiser Rudolfs II. in Prag tätig. Zuvor hatte er – wie viele seiner Landsleute – einige Jahre in Italien verbracht und schuf dort Kupferstiche der bedeutendsten Meister des 16. Jahrhunderts, wie u.a. Tintoretto, Raffael und Tizian. Davon, dass der Künstler des vorliegenden Gemäldes jedoch nicht nur den Kupferstich Sadelers kannte, sondern auch besonders vertraut mit der typisch Venezianischen Farbgebung war, zeugt die bis heute erhaltene, herausragende Strahlkraft des Werkes.
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1012 Neapolitanische Schule Landschaft mit antiken Ruinen und Figurenstaffage, um 1700 Öl auf Leinwand; 78 × 95,5 cm Provenienz österreichische Privatsammlung € 3.000–6.000
1013 Künstler des 18. Jahrhunderts Die Heilung des Tobias, 1777 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 100,5 × 135,5 cm Monogrammiert und datiert links unten: JMS (JM in Ligatur) pinxit i777 Provenienz (laut Angaben des Einbringers) in den 1970/80er Jahren im Kunsthandel Hofstätter, Wien; erworben; österreichische Privatsammlung € 4.000–8.000
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1014 David Ryckaert (Antwerpen 1612–1661 Antwerpen) Charivari, um 1640 Öl auf Holz, parkettiert; 57 × 76 cm Provenienz ehemals Gemäldesammlung Fürst Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg (1711–1794), Wien (dessen Sammlung wurde in den 1820er Jahren in Wien verkauft); in den 1820er Jahren erworben von Valentin Andreas von Adamovics, königl. bayrischer Hofrat, Wien (Nr. 44); 1856 Alexander Ritter von Reisinger, akademischer Maler & Direktor der Technischen Hochschule Wien/ später Lemberg (lt. Tietze der Neffe von Adamovics); Andreas Ritter von Reisinger, Wien (1857–1936), mindestens 1896 bis 1908 in dessen Besitz dokumentiert (lt. Frimmel & Tietze); bis 1938/39 Sammlung Julius Priester (1870–1954), Präsident der Petroleumgesellschaft Galizin GmbH, Wien (1937 dokumentiert in einer Schwarz-Weiß-Fotografie der Wohnung, siehe Lillie 2003, S. 905f.); beschlagnahmt durch die Gestapo; um 1950 im Wiener Kunsthandel von dem Großvater des Einbringers erworben; seither österreichischer Privatbesitz Literatur Theodor von Frimmel, Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen, Bd. 1, München, 1913, S. 28 (Maße in Zoll 22 x 28, ohne Abb.) Hans Tietze, Die Denkmäler der Stadt Wien (XI.-XXI. Bezirk), Wien 1908, S. 245 (unter "Kinderspiele", Maße 54,5 x 73 cm, mit Abb. S. 242) Pigler, A., Barockthemen. Eine Auswahl von Verzeichnissen zur Ikonographie des 17. und 18. Jahrhunderts, Bd. 2, S. 548 (Maße 54,5 x 73 cm, ohne Abb.) Sophie Lillie, Was einmal war. Handbuch der enteigneten Kunstsammlungen Wiens, Wien 2003, S. 905f. Bernadette van Haute, David III Ryckaert. A seventeenth-century Flemish painter of peasant scenes, Turnhout 1999, S. 191, D17 (D = unidentifiable Paintings, “Children’s game”, Oil on panel, 54,5 x 73 cm, ohne Abb.) Wir danken Fred G. Meijer für seine Hilfe und Bestätigung des vorliegenden Gemäldes als eigenhändiges Werk von David Ryckaert III. (anhand von professionellen Fotos). Dieses Gemälde wird nach einer Einigung mit den Erben der Sammlung Julius Priester von uns zum Verkauf angeboten. / This painting is offered for sale after an agreement with the heirs of the Julius Priester Collection. € 25.000–50.000
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Das vorliegende Gemälde befindet sich seit drei Generationen in österreichischem Familienbesitz und fand deshalb in der neueren Literatur kaum Beachtung. Bereits im 18. Jahrhundert war es jedoch Bestandteil der berühmten Sammlung des Fürsten Wenzel Anton Kaunitz-Rietberg, Berater Maria Theresias und Josephs II., sowie Mäzen der Akademie der Bildenden Künste, Wien. Bis um 1900 war es in weiteren bekannten Wiener Sammlungen immer als Werk David Ryckaerts dokumentiert, danach schien sich seine Spur zu verlieren. Bernadette van Haute führt in ihrer 1999 erschienen Publikation unter den nicht identifizierbaren Werken ein Gemälde mit dem Titel „Children’s Game“ ohne Abbildung an, welches sich ehemals in den Sammlungen Adamovics und Reisinger befunden hatte. Tietze hatte das Gemälde aus der Sammlung Reisinger jedoch bereits 1908 mit Abbildung publiziert und wie folgt beschrieben: „ein Zug von Mädchen und Burschen, die ein Mädchen in ihrer Mitte verspotten zu scheinen; rechts ein Mädchen am Boden, das von einer Alten mit der Schürze bedeckt wird.“ Die publizierten minimal abweichenden Maße sind wohl durch die Umrechnung von ursprünglich Zoll in Centimeter erklärbar. Nachdem durch Recherchen die bis ins 18. Jahrhundert reichende Provenienz und damit stets unbezweifelte Urheberschaft des Gemäldes zu Tage kam, konnte mittlerweile auch die bewegende Besitzergeschichte des Gemäldes im 20. Jahrhundert rekonstruiert werden. Der von Tietze und Frimmel um 1900 dokumentierte Besitzer Andreas Ritter von Reisinger verstarb 1936. Er setzte seine Frau Luise von Reisinger als Universalerbin ein, jedoch wurde dieser das Erbrecht abgesprochen (vgl. Lillie S. 955ff.). Da vorliegendes Gemälde aber in keiner der nach dem Tod Reisingers erstellten Verlassenschafts- oder Pfändungslisten aufgeführt ist, muss es bereits vorher verkauft und in den Besitz von Julius Priester gelangt sein. Dessen bedeutende Sammlung wurde ab 1938 von der Gestapo beschlagnahmt und verkauft bzw. versteigert. Der zur Flucht nach Mexiko gezwungene Julius Priester hat bis zu seinem Tod im Jahr 1954 weitgehend erfolglos versucht, wieder in den Besitz seiner ihm entzogenen Kunstgegenstände zu gelangen. Nachdem im Jahr 2020 ausgeforscht werden konnte, dass dieses Kunstwerk zu seiner Sammlung gehört hat, ist jetzt eine Einigung zwischen dem Einbringer und den Vertretern der Erben nach Julius und Camilla Priester gemäß den „Washington Principles“ (1998) erzielt worden, sodass dieses außergewöhnliche Gemälde zur Versteigerung gelangt. Die Komposition des „Charivari“ ist bereits durch ein weiteres Gemälde desselben Sujets im Musée des Beaux-Arts, Lille bekannt (vgl. B. van Haute 1999, S. 92, Nr. A 43, Abb. 43). Bernadette van Haute publiziert dieses ehemals als Arbeit Jan Miense Molenaers geltende Werk als Gemälde von David Ryckaert III. Das ebenfalls unsignierte Lille-Gemälde ist allerdings auf Leinwand und nicht wie vorliegendes Werk auf Holz, wie für Ryckaert typischer, ausgeführt. In Sujet und Bildanlage ist die Komposition des „Charivari“ besonders in die Nähe zu dem monogrammierten und 1639 datierten Werk Ryckaerts im Städelschen Kunstinstitut, Frankfurt a. M., zu setzen, welches einen „Umzug von Kindern“ bzw. die „Pfingstbraut“ (Whitsun bride) zeigt (Haute 1999, S. 86, A29). Eine weitere eigenhändige Version dieses Themas ist vor einigen Jahren im Kunsthandel verkauft worden und im RKD, Den Haag (Nr. 000018068) dokumentiert. Das vorliegende Gemälde besticht neben der künstlerischen Ausführung besonders durch den Reiz des Sujets. Es zeigt ein „Charivari“ – auch bekannt unter Begriffen wie ‚Hullabaloo’ oder ‚Ketelmuziek’ – und bedeutet im Allgemeinen ein lärmender, polternder Umzug durch die Straßen. Im konkreten Fall jedoch, einigen lokalen Traditionen folgend, wird darunter ein Protestumzug zur Verspottung sexueller Freizügigkeit und im Besonderen der Zeugung eines unehelichen Kindes gesehen. Der karnevalistisch anmutende Zug ist in vorliegendem Gemälde von links nach rechts zu lesen. In der linken Bildhälfte sind fantasievoll bekleidete Kinder zu erkennen. Sie folgen der Hauptfigur, die ein Kind vorsichtig in Tücher gewickelt hält und die ironischerweise von zwei blumenstreuenden Kindern begleitet wird. Rechts neben ihr reißt ein Gaukler seine Zungen-Grimassen, während eine Figur in zerfetzter Kleidung, wohl der Dorfnarr, sein Gesäß entblößt. David Ryckaert nutzt in diesem Gemälde all seinen künstlerischen Einfallsreichtum um einen volkstümlichen Brauch auf eine höhere moralisierende Ebene zu stellen und damit seine damalige Auftraggeberschaft zu erheitern, zu ermahnen und damit zur Konversation anzuregen – das Ziel, das hinter derartigen Kabinettstücken stand. Full text available in English in our online catalogue: https://imkinsky.com/en/online-catalogue
1015 Anton Günther Gheringh (Deutschland um 1620–1668 Antwerpen) Palastarchitektur mit höfischer Figurenstaffage, 1643 Öl auf Holz; ungerahmt; 41,5 × 55,5 cm Monogrammiert, signiert und datiert mittig in der Kartusche: AG. (in Ligatur) / Gering / ao / 1643 Provenienz Privatbesitz, Österreich € 3.500–7.000
1016 David Vinckboons (Mecheln 1576–1629 Amsterdam) Alter Mann und junge Frau als Liebespaar (Allegorie auf die Liebe), um 1630 Öl auf Holz; 52 × 69 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 13. Januar 2010, liegt bei. € 4.000–8.000
Die Darstellung eines ungleichen Liebespaares wird von Dr. Ertz in die Gruppe der „Sprichwörter“ (vgl. Klaus Ertz/Christa Nitze-Ertz, Adriaen van Stalbemt 1580–1662, Lingen 2018, S. 72–74) gereiht: Verbildlichungen von Redewendungen und Darstellungen der zeittypischen, sittlichen Empfindungen und Normen. Die Figuren, mit der Liebeswerbung beschäftigt, sind bewusst mit teils überspitzt individualisiertem Äußeren gestaltet. “Die sehr unterschiedlich ausgeprägten Physiognomien dieser beiden Menschen (...) lassen keinen Zweifel an der Meinung des Künstlers zu einem solch altersmäßig nicht zusammen passenden Paar“ (vgl. Kurz-Gutachten Dr. Ertz). Mit spöttischem Blick thematisiert Vinckboons die erotische Beziehung der jungen Schönheit und des bärtigen Alten. Die Gegenstände am Boden der Waldlichtung sind von symbolisch-emblematischer Bedeutung, so verweist die beinah abgebrannte Kerze auf die Vergänglichkeit und Flüchtigkeit irdischer Begierden. Dieses Bildthema wurde in verschiedenen Zeichnungen, Gemälden und Radierungen variiert: z.B. den beiden gleichnamigen Gemälden „Liebespaar beim Angeln“ von 1629 und 1630 (siehe Ertz/Nitze-Ertz 2018. S. 394, WV-Nr. 158 und WV-Nr. 159).
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1017 Thomas van Apshoven (Antwerpen 1622-um 1665 Antwerpen) Rosenkranz betende Bäuerin, 1640er Jahre Öl auf Leinwand; 30,5 × 35,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 1. Oktober 2020, liegt bei (Öl auf Holz, nicht Leinwand, angegeben). € 2.500–5.000
Die vor einer Scheune sitzende Frauenfigur hält auf ihrem Schoß ein Gebetbuch und einen Rosenkranz. Auf der linken Seite geht die Landschaft angedeutet über sanft grüne Hügel in die Tiefe, während der zart bewölkte hellblaue Himmel mit der kräftigen Ockerfarbe des rechten Bildvordergrunds kontrastiert. Dieses warme Kolorit aus fein abgestimmten Braun-, Gelb- und Grautönen ist ebenso wie die meist ein wenig gedrungen scheinenden bäuerlichen Figuren stark beeinflusst von Apshovens Lehrer David Teniers. Apshovens Bilder illustrieren lebensnahes Tagesgeschehen, stellen als Sittengemälde zumeist Themen wie Dorffeste, Bauernstuben und Bauernvergnügen dar. Durch solche stellt er sich als „Bauernmaler“ direkt in die Nachfolge von David Teniers und Adriaen Brouwer.
1018 Heinrich van Waterschoot (Antwerpen (?)–1748 München) Landschaft mit Reisenden vor einer Stadt Öl auf Holz; 25,5 × 35 cm Monogrammiert rechts unten: H. V. W. Provenienz Kunsthandlung Julius Böhler, München, 1972; Rheinische Privatsammlung; Hargesheimer Kunstauktionen, Düsseldorf, 22. September 2018, Nr. 2153; Privatbesitz, Österreich € 1.500–3.000
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1019 Johann Baptist Drechsler (Wien 1756–1811 Wien) Blumen in einer Glasvase, um 1790 Öl auf Holz, parkettiert; 38,5 × 29 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 23. März 1966, Lot 39, Taf. X; Privatbesitz, Wien € 5.000–10.000
Das vorliegende Blumenarrangement vermittelt eine reduzierte Eleganz und zeichnet sich durch eine lockere wie verspielte Anordnung ausgewählter Blumenarten besonders aus. Der Fokus liegt auf der Textur und dem Detailreichtum der zarten Blüten, sowie auf der duftigen Farbvielfalt, die aus dem Dunkel des Hintergrunds hervorleuchtet. Spannungsvoll kontrastiert die schlichte, nur eine Handbreit mit Wasser gefüllte, Glaskaraffe mit der extravaganten, beinah wie Federn wirkenden, blauen Blätterpracht rechts. Drechslers qualitätvolle Feinmalerei erfreute sich im Wien des 18. Jahrhunderts besonderer Beliebtheit. So verwundert es nicht, dass einzelne Blumendarstellungen immer wieder in verschiedensten Farbabstufungen, Kompositionen und Varianten in unterschiedlichen Werken des Blumenmalers vorkommen: Ein vergleichbares, 1786 datiertes Gemälde findet sich in der Sammlung der Österreichischen Galerien Belvedere, Wien (Inv.-Nr. 3143). Wohl ebenfalls aus derselben Zeit stammen zwei weitere „Blumenarrangements in Glasvase“ in der Neuen Pinakothek, München (Inv.-Nr. 5847 und 5848).
1020 Künstler des 18. Jahrhunderts König Friedrich Wilhelm II. von Preußen zu Pferd Öl auf Leinwand; 62,5 × 49 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Wir danken Prof. Dr. Helmut Börsch-Suppan, Berlin, für seine Hilfe bei der Katalogisierung.
Das Gemälde zeigt Friedrich Wilhelm II. von Preußen (1744–1797) posierend auf einem bewegten, exzellent gemalten Pferd. Er folgte seinem Onkel Friedrich II. (Friedrich der Große) nach dessen Tod 1786 auf den preußischen Königsthron. Seine nur bis 1797 anhaltende Regierungszeit war vor allem von der Französischen Revolution und der Annäherung Preußens zu den Habsburgern geprägt. Es sind nur wenige Reiterdarstellungen Friedrich Wilhelms II. bekannt. Überliefert ist beispielsweise die Mezzotinto-Radierung „Friedrich Wilhelm II. König von Preußen“ gestochen von Heinrich Sitzenich (1752–1812) nach einer Vorlage von Edward Francis Cunningham (1742–1794), auch genannt Francesco Calze. Der schottische Künstler, auf welchen auch auf der Rückseite des vorliegenden Gemäldes durch ein altes handschriftliches Etikett verwiesen wird, verbrachte ab 1784 mehrere Jahre in Berlin. Stilistisch könnte das vorliegende Gemälde jedoch auch von einem Künstler aus dem süddeutschen Raum, möglicherweise Augsburg, geschaffen worden sein.
€ 6.000–12.000
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1021 Theodor van Thulden ('s-Hertogenbosch 1606–1669 's-Hertogenbosch) Verherrlichung Mariae, 1663 Öl auf Leinwand; 114 × 85 cm Signiert und datiert links unten: T. van Thulden fec. AE. 1663 Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Alain Roy, Theodoor van Thulden. Een Zuidnederlandse barokschilder. Un peintre baroque du cercle Rubens, Ausstellungskatalog, Noordbrabants Museum, 'sHertogenbosch, Musée des Beaux-Arts, Straßburg, Zwolle 1991, S. 270, Nr. 154 (S/W-Abb.) € 12.000–20.000
Theodor van Thulden erhielt seine profunde künstlerische Ausbildung in der Antwerpener Werkstatt von Peter Paul Rubens. 1626 wurde er als Vorsteher der St. Lukasgilde berufen. Zwischen 1631 und 1633 studierte Thulden die Werke der Schule von Fontainebleau in Paris. Zwei Jahre später heiratete er Maria van Balen, eine Tochter des Malerkollegen Hendrick van Balen I (1573–1632) und zugleich Patenkind seines Lehrmeisters Peter Paul Rubens. Bereits in frühen Jahren orientierte sich Thulden an den prächtigen und figurenreichen Kompositionen seines Vorbildes. Nicht zuletzt lassen sich starke Einflüsse Rubens’ in seinem künstlerischen Schaffen erkennen. In den Werken des Barock erlebte der Kult um die triumphierende und zugleich sündlose Madonna einen Höhepunkt und avancierte zu einem beliebten Marienbild. Maria ist hier als bekrönte, von einem Sternenkranz umgebene Himmelsgestalt dargestellt. Erhaben schwebt sie, mit dem Christuskind im Arm und einem Lilienzweig in der Hand, auf einer Mondsichel. Diese Darstellung der Maria Immaculata propagiert ausdrücklich die Unbefleckte Empfängnis und immerwährende Jungfräulichkeit der Gottesmutter. Mit Leichtigkeit zertritt sie die Schlange mit dem Apfel der Versuchung, die das Vergehen in der Schöpfungsgeschichte verbildlicht. Zu ihren Füßen kauern die Stammeltern Adam und Eva, die an die Erbsünde erinnern sollen, welche seit jeher auf der Menschheit lastet. Rechts unten wird der Feuer speiende Drache aus der Offenbarungsgeschichte des Johannes (12, 1–17) mithilfe eines Schildes von Maria – hier gleichgesetzt mit der „apokalyptischen Frau“ aus der Erzählung vom Ende der Zeit – in Schach gehalten. An ihrer Seite kämpft der Erzengel Michael. Der Heilige Geist, in Form einer weißen Taube, segnet das Geschehen. In der vorliegenden Darstellung Marias laufen verschiedene Bedeutungsstränge zusammen. Thulden charakterisiert Maria als heroische Bezwingerin bzw. Überwinderin der Sünde und Häresie. Gleichsam wird sie als Himmelskönigin und makellose Muttergottes zu einem Ideal erhoben.
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1022 Jan Steen zugeschrieben (Leiden 1626–1679 Leiden) Charakterköpfe (Paar) Öl auf Holz; je 9,5 × 7,5 cm (Oval) Eines rückseitig von fremder Hand bezeichnet: (J) Steen Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur möglicherweise Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. I, S. 244, Nr. 888i („Two comic Figures“) € 2.500–5.000
Originalgröße
1023 Ludolf Backhuyzen (Emden 1631–1708 Amsterdam) Herrenporträt ("Selbstbildnis als Jäger" ?), 1687 Öl auf Leinwand; 42,5 × 36 cm Signiert links unten: LUD:BA Datiert mittig rechts: (1)687. Provenienz Kunsthandlung Alexander Posonyi, Versteigerung des Kunst-Nachlasses von Ferdinand Georg Waldmüller, Wien, 12. Februar 1878, Nr. 143; österreichischer Privatbesitz Literatur Cornelis Hofstede de Groot, Beschreibendes und kritisches Verzeichnis der Werke der hervorragendsten holländischen Maler des XVII. Jahrhunderts, Bd. VII, Esslingen/Paris 1918, S. 248, Nr. 46 (als "Selbstbildnis als Jäger") Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer IB00105693 verzeichnet. € 7.000–14.000
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1024 Hans Holbein Nachfolger (Augsburg 1497–1543 London) Bildnis Sir Nicholas Carew (1496–1539), wohl 16. Jahrhundert Öl auf Holz, parkettiert; 91 × 70 cm Provenienz Privatbesitz, Wien € 15.000–30.000
Abb. 1 Hans Holbein d. J., Bildnis des Sir Nicholas Carew, 1527, Kreide auf Papier, 54,8 x 38,5 cm © Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Amerbach-Kabinett 1662 (Inv.-Nr. 1662.34)
Die Komposition steht einer um 1527/28 von Hans Holbein dem Jüngeren geschaffenen Kreidezeichnung sehr nahe, welche sich heute im Kunstmuseum Basel befindet. Die Bucchleuch Collection (Drumlanrig Castle, Schottland) besitzt ein weiteres Ölgemälde, welches Sir Nicholas Carew (1496–1539) ebenso wie vorliegendes Gemälde halbfigurig darstellt. Von Zweiterem wird jedoch angenommen, dass es von einem Nachfolger stammt und möglicherweise auf einem bislang nicht bekannten Ölgemälde Holbeins basiert bzw. der Meister dieses begann, jedoch nicht selbst vollendete. Sir Nicholas Carew war Rittmeister und Diplomat am Hofe des englischen Königs Heinrich VIII. (1491–1547). Als Höfling war er eng verwoben in die zahlreichen Ehedramen Heinrichs VIII., u.a. mit Katharina von Aragon, Anne Boleyn und Jane Seymour, und wurde schließlich 1539 selbst auf dem Tower Hill enthauptet.
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1025 Künstler des 17. Jahrhunderts Madonna mit Kind und dem Johannesknaben Öl auf Kupfer; 21,5 × 17,5 cm Rückseitig handschriftlich bezeichnet: Ludovico Carracci Provenienz Privatbesitz, Österreich € 1.500–3.000
1026 Italienische Schule Susanna und die beiden Alten, 17./ 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 108,5 × 84 cm Provenienz österreichische Privatsammlung € 1.000–2.000
1027 Domenico Zampieri, genannt Domenichino, Nachfolger (Bologna 1581–1641 Neapel) Sibylle, 1822 Öl auf Alabaster; 18 × 15 cm Rückseitig handschriftlich bezeichnet: Copia della Sibila del Domenichino della Galeria d' Borghesi fatto da Moneta in .... Roma Genajo 822 Rückseitig Wachssiegel Provenienz Auktionshaus im Kinsky, Wien, 28. Januar 2014, Lot 17; österreichischer Privatbesitz ▲ € 1.000–2.000
1028 Jacques Stella zugeschrieben (Lyon 1596–1657 Paris) Madonna mit Kind und dem Johannesknaben Öl auf Leinwand; 41 × 32 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich € 2.500–5.000
Die vorliegende Komposition zeigt in der Haltung und Figurenanordnung große Übereinstimmung mit dem gleichnamigen Gemälde von Jacques Stella, welches sich heute im Musée des Beaux-Arts in Lyon befindet. Ergänzt wurde unsere Ausführung mit der Darstellung eines Früchte bringenden Engels. Das Gemälde wurde bereits im Jahre 1998 als eigenhändige Arbeit von Stella in einer Versteigerung in London angeboten (Sotheby's, 9.Juli 1998, Lot 342).
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1029 Jan Vonck (Toruń 1631–1663/64 Amsterdam) Jagdstillleben, 1653 Öl auf Leinwand; 105,5 × 164 cm Signiert und datiert rechts unten: Anno / J: Vonck fecit / 1653 Provenienz Galerie Hugo Helbing, München, 24.–25. Juni 1925, Nr. 472, Taf. 5 (SW-Abb.); Privatbesitz, Österreich € 8.000–16.000
Jan Vonck erhielt seine künstlerische Ausbildung in den 1640er Jahren bei seinem Vater und ebenfalls erfolgreichen Stilllebenmaler Elias Vonck (1605– 1652). Vonck jun. schuf zahlreiche Jagdstillleben, überwiegend mit Vögeln unterschiedlichsten Federkleids und folgte bei der Zusammenstellung der Jagdtrophäen oft seinem Vater. Als typisches Motiv von Vater und Sohn blickt beispielsweise oftmals ein Hund aus der rechten oder linken Ecke erwartungsvoll auf die Beute. Vorliegendes Gemälde ist mit 1653 datiert. Das Jahr nachdem Elias Vonck starb. Sowohl die Datierung als auch das, in späteren Signaturen mit einem Mittelstrich versehene, "J" sprechen für die Möglichkeit einer Gemeinschaftsarbeit bzw. Fertigstellung einer vom Vater begonnenen Komposition durch den Sohn. Auch die malerische Gestaltung und Komposition stehen Werken des Vaters besonders nahe.
1030 Robert Griffier (London 1675–1760 London) Flusslandschaft (wohl am Rhein oder der Mosel) Öl auf Leinwand; 45,5 × 54 cm Signiert und tls. undeutlich datiert rechts unten: R. Griffier 17(...) Provenienz Dorotheum, Wien, 7. Dezember 1988, Lot 584, Taf. 158; österreichische Privatsammlung Gutachten von Ellen Bernt, 16. Juni 1988, München, liegt bei. € 10.000–20.000
Von einem erhöhten Betrachterpunkt aus erstreckt sich die Landschaft mit sattgrün bewachsenen Hügeln entlang des sich in die Tiefe des Bildraumes hinein schlängelnden Flusses. Auf den Kuppen und in den Tälern finden sich einzelnstehende Gebäude, Kirchen und Ruinen. Im Vordergrund tummeln sich Ansammlungen von Staffagefiguren, welche die weite Umgebung des Flusses dynamisch beleben: Gruppen wandern auf den ockerfarbenen Wegen und lagern unter den hoch gewachsenen Bäumen, schwer beladene Boote queren das Wasser oder ankern am Ufer. Robert Griffier war der Sohn des als „Gentleman of Utrecht“ bekannten Landschaftsmalers Jan Griffier I (1652–1718). In England geboren erhielt er zunächst Unterricht bei seinem Vater, lebte dann in Irland und Amsterdam, bevor er nach dem Tod seines Vaters wieder nach London ging. Seine sogenannten „Rhein“- oder „Mosellandschaften“ waren Zeit seines Lebens sehr beliebt, wie auch Arnold Houbraken über ihn berichtet: „(…)und nach der Abreise seines Vaters blieb er in Amsterdam, wo er jetzt noch mit großem Ruhm seine Kunst ausübt, und sich durch das Malen von Flussansichten voll schöner Staffagen und anderer Dekorationen in der Art von Herman Saftleven berühmt macht.“ (De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen, Amsterdam 1718–1721, S. 360).
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1031 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Paradieslandschaft mit der Erschaffung Evas, 1630er Jahre Öl auf Kupfer, parkettiert; 52 × 72 cm Provenienz österreichische Privatsammlung Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 1. Mai 2021, liegt bei. € 50.000–100.000
Exotische Darstellungen und Paradieslandschaften erfreuten sich im beginnenden 17. Jahrhunderts größter Beliebtheit. So sind von Jan Brueghel dem Älteren (1568–1625) und seinem Sohn Jan Brueghel dem Jüngeren zahlreiche Gemälde mit phantastischen Paradiesdarstellungen bekannt, in welchen die Neugier und das aufkeimende Interesse am Artenreichtum der Natur erkennbar wird. Neben zeitgenössischer Literatur, die sich in Illustrationen mit der beginnenden systematischen wissenschaftlichen Erfassung der Tierund Pflanzenwelt, auseinandersetzte, dienten auch direkte Studien nach der Natur als Inspirationsquelle. Von Jan Brueghel dem Älteren ist überliefert, dass er 1604 an den Hofe Rudolfs II. nach Prag reiste, wo er in dessen Menagerie exotische Vögel und Tiere sehen konnte – ebenso am benachbarten Brüsseler Hof. Des Weiteren gab es im weltoffenen Antwerpener Hafen immer wieder Tiere oder Pflanzen aus fremden Ländern zu studieren (vgl. K. Ertz/Chr. Nitze-Ertz, Jan Brueghel d.Ä., Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Lingen 2008–10, Bd. II, S. 449f.). Die vorliegende Paradieslandschaft besticht durch die Vielfalt an verschiedenen Tieren und die für Jan Brueghel den Jüngeren typische Farbigkeit – Braun-Grün für Vorder- und Mittelgrund und Blau für den Hintergrund. In eine bewaldete Landschaft eingebettet, finden sich allerlei heimische Tiere, wie beispielsweise ein Hirsch und ein Ziegenbock, Hunde, Schwäne sowie das die rechte Bildhälfte dominierende und den Betrachter direkt einladende, weiße „Paradiespferd“. An exotischen Vertretern der Tierwelt sind vor allem der Pinguin links, die bunten Vögel im Baum sowie Kamele und Elefanten im Hintergrund hervorzuheben. Natürlich dürfen auch die besonders durch Peter Paul Rubens (1577–1640) in der Antwerpener Malerei etablierten Raubkatzen nicht fehlen – hier ein schleichendes Löwenpaar und zwei Leoparden. Unabhängig vom ursprünglichen Lebensraum versammelt der Künstler in seinem Gemälde die unterschiedlichen Tiere und kreiert ein Werk, das durch seine lebendigen Details und exotischen Charakter fasziniert. Jan Brueghel der Jüngere komponierte über die gesamte Schaffenszeit immer wieder in neuen Variationen der phantastischen Paradieslandschaften. Wie Dr. Ertz in seinem Gutachten betont, reicht kein anderer Künstler seiner Zeit an die hervorragende malerische Qualität des Vaters und Vorbildes Jan Brueghel der Ältere heran. In dieser Komposition allerdings hat Jan Brueghel der Jüngere jedoch bereits eine selbständige und vom Vater unabhängige Lauf bahn eingeschlagen. Entfernte Vorbilder des Vaters sind die Landschaft in Hampton Court (vgl. Ertz 2008–10, Band II, Kat. 192) mit den kleinen Figuren des Sündenfalls hinten rechts – hier jedoch die Erschaffung Evas – und dem Ausblick in die Ferne im linken Bildteil sowie der Vogelbaum aus dem Gemälde in Malibu (vgl. Ertz 2008–10, Band II, Kat. 197). Diese verschiedenen Kompositionsteile vereint Jan Brueghel der Jüngere gekonnt in vorliegendem Bild, das eine leicht veränderte Variante seines Gemäldes in Budapest darstellt (vgl. K. Ertz, Jan Brueghel d.J., Die Gemälde mit kritischem Œuvrekatalog, Freren 1984, Kat. 90).
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1032 Mathias Schiffer (Puch 1742/1746-nach 1808) Kircheninterieurs (Pendants), um 1790 Öl auf Holz; je 60,5 × 45,5 cm Eines signiert und z.T. undeutlich datiert links in der Kartusche: Matthias / Schiffer / in ven / et pin / 17(9...) Provenienz Privatsammlung, Wien € 10.000–20.000
Detail
In Puch bei Weiz geboren, gilt Mathias Schiffer als einer der letzten Monumentalmaler des steirischen Barocks. Neben seiner Tätigkeit als gefragter Freskomaler, bewies Schiffer seine Meisterschaft auch in kleinem Format als Landschafts- und Architekturmaler. Vorrangig in Kärnten und der Steiermark tätig, wirkte er auch in Deutschland, Kroatien und Ungarn. Er lebte längere Zeit in Regensburg, wo er etwa den großen Tanzsaal im Gasthaus „zum goldenen Kreuz“ freskierte sowie eine Vielzahl von Kapellen und Filialkirchen in der Pfalz ausgestaltete. Um 1800 erhielt er zahlreiche Aufträge in Graz und schuf auch die Deckenfresken in der Frauenkirche Bad Radkersburg. Das Hochaltarbild Mariä Geburt in der Stadtpfarrkirche Bruck an der Mur (1807) stammt ebenfalls von seiner Hand. Die als Freskant erworbenen Kenntnisse in Architektur, Ausstattung und Perspektive nutzte Mathias Schiffer auch in seinen seltenen Kabinettstücken. Seine Interieurgemälde bestechen durch die herausragende Wiedergabe des Raums sowie der minutiösen und einfallsreichen Formulierung von Ausstattungsdetails – beispielsweise der als „Bild im Bild“ integrierten Fresken und Gemälde oder die Vielzahl von nahezu plastisch greif baren, jedoch gemalten Skulpturelementen. Ein vergleichbares, 1786/87 datiertes Gemäldepaar ist in der Großherzoglichen Sammlung, Schwerin, dokumentiert (vgl. Friedrich Schlie, Beschreibendes Verzeichniss der Werke älterer Meister in der Grossherzoglichen Gemälde-Gallerie zu Schwerin. Schwerin 1882, S. 574f.).
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1033 Felice Fortunato Biggi zugeschrieben (Parma ca. 1680–1750 wohl Verona) Blumenstück in einer Puttenvase auf Volutensockel Öl auf Leinwand; 88 × 77 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Expertise von Dr. Hans Herbst, Wien, 8. Mai 1975, (als Felice Fortunato Biggi) liegt bei. € 5.000–10.000
In seinem Gutachten vergleicht Dr. Herbst vorliegendes Blumenarrangement mit dem „Stillleben in einem Weidenkorb mit Putto“ (vgl. Peter Mitchell, European Flower Painters, London 1973, S. 51f., SW-Abb. 67). In der Pinacoteca Nazionale, Sienna, befindet sich ebenfalls ein vergleichbar üppiger Blumenstrauß in einer mit Puttorelief verzierten Vase (vgl. Archiv der Fondazione Zeri, Nr. 85437).
1034 Künstler des 18. Jahrhunderts Flusslandschaft mit Figurenstaffage (Pendants) Öl auf Holz; je 13 × 18 cm Provenienz österreichische Privatsammlung € 1.500–3.000
1035 Jakob Christian (Christoph) Seng (Nürnberg 1727–1796 Nürnberg) Belagerung und Reitergefecht (Pendants) Öl auf Leinwand; je 30,5 × 39 cm Signiert rechts bzw. links unten: J. C. Seng. / fecit bzw. I. C. Seng. / fecit Provenienz österreichische Privatsammlung € 1.500–3.000
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1036 Französische Schule Madonna mit Kind und Engel, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 123 × 100,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich € 15.000–30.000
1037 Adriaen Jansz van Ostade Umkreis (Haarlem 1610–1685 Haarlem) In der Taverne Öl auf Leinwand; 49 × 60 cm Provenienz deutsche Privatsammlung € 1.000–2.000
1038 Meindert Hobbema Umkreis (Amsterdam 1638–1709 Amsterdam) Flusslandschaft mit Figurenstaffage Öl auf Leinwand; 49,5 × 60 cm Provenienz Sammlung von H. C. M. Stevens; Christie's, London, 12.7.1985, Lot 211 (als im Stile von Meindert Hobbema); Kunsthandel Graz; Wiener Privatbesitz € 1.000–2.000
1039 Jan Fyt Nachfolger (Antwerpen 1611–1661 Antwerpen) Jagdstillleben Öl auf Leinwand; 74 × 95 cm Provenienz Privatbesitz, Wien € 1.500–3.000
1040 Jan van Goyen Umkreis (Leiden 1596–1656 Den Haag) Waldweg mit Blick auf eine weite Flußlandschaft Öl auf Holz; 68 × 55,5 cm Provenienz deutsche Privatsammlung € 1.000–2.000
1041 Jan Josef Horemans Werkstatt (Antwerpen 1682–1759 Antwerpen) Interieur mit Muschelputzer Öl auf Leinwand; 62,5 × 53 cm Provenienz Van Ham Kunstauktionen, Köln, 22.–25.3.1972, Lot 1522 (als Jan Josef Horemans zugeschrieben); deutsche Privatsammlung € 1.000–2.000 Zwei vergleichbare Werke Jan Josef Horemans – "Interieur eines Spinners" (Abb.Nr. 1001204180) und "Werkstatt des Schuhmachers" (Abb.Nr. 1001213725) – sind in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), dokumentiert.
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1042
1043
Deutsche Schule
Nikolaos Tzafouris Umkreis
Das Haupt des Holofernes (Fragment), 16. Jahrhundert Öl auf Holz; ungerahmt; 35 × 28,5 cm
(Kreta tätig in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts geb.)
Provenienz österreichischer Privatbesitz € 2.500–5.000
Madre della Consolazione, um 1500 Tempera auf Holz, punzierter Goldgrund; 46 × 35 cm Provenienz europäische Privatsammlung € 7.000–14.000
Der Bildtypus der "Madre della Consolazione“ ist eine in der westlichen Kunst verwendete Darstellung der Madonna mit Kind, in welcher bereits die Passion Christi mitangelegt ist. Das auf dem Arm seiner Mutter sitzende Christuskind hält in der einen Hand die goldene Weltkugel, die rechte Hand zeigt den Segnungsgestus. Es wird heute angenommen, dass der in vorliegendem Werk verwendete Kompositionstypus auf den aus Kreta stammenden Künstler Nikolaos Tzafouris zurückgeht. In Candia (heute Heraklion) tätig verband der Künstler in seiner Werkstatt sowohl byzantinische als auch westliche Einflüsse. Denn nach dem Fall Konstantinopels im Jahre 1453 fiel die im östlichen Mittelmeer gelegene Insel Kreta unter Venezianischen Einfluss. Das so gesteigerte Interesse in Italien an der griechischen, genauer kretischen Kunst, führte zu einer Verbindung der traditionellen Ikonenmalerei mit italienischen Einflüssen der Frührenaissance – heute als Veneto-Kretische Kunstströmung bezeichnet. Nikolaos Tzafouris gilt als Urheber der vorliegenden Komposition, da sich drei signierte, kurz vor 1500 entstandene Werke mit der „Madre della Consolazione“ von ihm erhalten haben: eines im Kanellopoulos Museum in Athen, die zweite in einer Privatsammlung in Triest und eine weitere in niederländischem Privatbesitz (vgl. Maria Vassilaki, The British Museum, Eintrag zu Objekt-Nr.1994,0102.6; vgl. Helen C. Evans, Byzantium:Faith and Power, The Metropolitan Museum, New York 2013, S. 483).
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1044 Ludovico Mazzanti (Rom 1686–1775 Orvieto) Madonna mit Kind von Engeln umgeben, um 1725–50 Öl auf Leinwand; 79 × 51 cm Provenienz Privatbesitz, Deutschland Die Zuschreibung des Gemäldes an Ludovico Mazzanti wurde von Professore Nicola Spinosa bestätigt. Er datiert das Gemälde in die römische Frühzeit des Künstlers. € 3.500–7.000
1045 Künstler des 16./17. Jahrhunderts Maria mit Kind, begleitet von Engeln Öl auf Holz, parkettiert; 28,5 × 23,5 cm (z.T. geschnitzter Rahmen mit flankierenden Engeln, 39,5 × 53 cm) Provenienz österreichischer Privatbesitz € 3.500–7.000
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1046 Jan van Kessel der Ältere (Antwerpen 1626–1679 Antwerpen) Blumenstrauß in Glasvase mit Eidechse, 1650er Jahre Öl auf Kupfer; 55 × 40 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 19. Mai 2021, liegt bei. € 35.000–70.000
Vor einem diffus dunklen Hintergrund kommen die Farben der einzelnen großen Blüten – wie die rosa, weißen und roten Rosen, die rot-weiß gestromten Tulpen, die rot-weißen Nelken und die hellblaue Iris – besonders gut zur Geltung. Diese malerische Idee hat Jan van Kessel der Ältere, wie so viele andere Künstler vor und nach ihm, von dem großen Vorbild Jan Brueghel d.Ä. übernommen (vgl. Ertz/Nitze-Ertz, Jan Brueghel d.Ä., 2008–10, Band III). Die kleinen blauen, gelben, roten und weißen Blüten im Strauß sowie die Blätter und Stängelchen geben diesem seine Tiefe und Dreidimensionalität. Obwohl das zu begutachtende Blumenstillleben nicht signiert ist, bestehen an der Zuschreibung an van Kessel d.Ä. keinerlei Zweifel, da der Vergleich mit signierten Bildern signifikant ist. Den Großteil seiner Blumenbilder hat van Kessel in den 1650er-Jahren gemalt. Da das zu begutachtende diesen in Komposition, Farbigkeit und Detailgenauigkeit vergleichbar ist (vgl. Ertz, K./Nitze-Ertz, Ch., Jan van Kessel d.Ä., d.J., d.A., Kritische Kataloge der Gemälde, Flämische Maler im Umkreis der großen Meister, Band 8, Lingen 2012, Kat. 513–539), kann dieses Stillleben ebenfalls in die 1650er-Jahre datiert werden. Als Nachfolger und Mitglied der Brueghel-Familie (Jan Brueghel d.Ä. war sein Großvater und Vorbild; Jan Brueghel d.J. sein Onkel) ist Jan van Kessel d.Ä. in seinen Blumenbildern seinem Onkel ebenbürtig und hat sich mit seinen Blumenbildern in der Brueghel-Tradition einen festen Platz erobert. Jeder Blumenstrauß ist auch ein Vanitas-Symbol, worauf die kleinen Wassertropfen auf der Tischplatte und die daneben liegenden einzelnen Blüten, die bereits aus den Blumen herausgefallen sind, hinweisen. (vgl. Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz)
Detail
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1047 Hubert Maurer (Lengsdorf b. Bonn 1738–1818 Wien) Der heilige Johannes Öl auf Leinwand; 66,5 × 51 cm Rückseitig bezeichnet/ signiert: Maurer pinxit. Provenienz österreichischer Privatbesitz € 1.500–3.000
1048 Künstler um 1800 Damenporträt Pastell auf Papier; 59 × 48 cm Provenienz Privatsammlung, Deutschland € 1.000–2.000
1049
1050
Pietro Liberi Werkstatt
Francesco Zuccarelli Umkreis
(Padua 1605–1687 Venedig)
(Pitigliano 1702–1788 Firenze)
Zwei Nymphen, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 58,5 × 66,5 cm, ungerahmt
Landschaft mit rastender Hirtenfamilie Öl auf Leinwand; 60 × 93 cm
Provenienz Österreichische Privatsammlung; Dorotheum, Wien, 14. Dezember 2010, Lot 266 (als Römische Schule); Privatbesitz, Deutschland
Provenienz Privatbesitz, Deutschland € 2.000–4.000
€ 1.000–2.000
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1051 Franz Michael Siegmund von Purgau (Linz 1677/78–1754 Linz) Distel mit Gimpel, Distelfink, Schlange und Schmetterlingen, 1730/40er Jahre Öl auf Leinwand; 120 × 85 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 16. Mai 1984, Lot 443, Taf. 27; deutsche Sammlung; Dorotheum, Wien, 24. April 2007, Lot 442; österreichische Privatsammlung Literatur Barbara Dossi, Ein Distelstillleben Franz Michael Burgaus, in: Stadtmuseum Linz (Hg.), Kunstjahrbuch der Stadt Linz, Wien/München, 1990/91, S. 199–200, S. 201 (Farbabb.) € 15.000–30.000
Wald- und Wiesenstücke der Sottobosco-Maler Otto Marseus van Schrieck und Matthias Withoos erfreuten sich im süddeutschen und österreichischen Raum großer Beliebtheit und beeinflussten die Naturausschnitte des Barockmalers Franz von Purgau und seiner Malerkollegen enorm. Der in der Literatur auch als Franz von Burgau überlieferte Künstler variierte seine Wald- bzw. Unterholzstillleben häufig. Die vorliegende Wiedergabe einer hochgewachsenen Distelpflanze „in so prominenter, isolierter Position, die durch den kaum definierten, dunklen Hintergrund betont wird“ stellt Dossi zufolge jedoch eine Besonderheit im Œuvre des Künstlers dar (Dossi S. 199). In ihrem Aufsatz ordnet sie das Gemälde in die 30er oder 40er Jahre des 18.Jahrhunderts ein (Dossi ebda.). Vergleichbar ist das Distelstück mit den Pflanzendarstellungen in den kleinformatigen Pendants der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien „Rasenstück mit Erdbeeren und Grille“ (Inv.-Nr.5591) und „Rasenstück mit Distel, Fröschen und Libelle“ (Inv.-Nr. 5592) sowie dem „Stillleben mit Distel, Vögel und Schmetterlingen“, zuletzt im Bestand des Prager Strahov Klosters (Inv.-Nr. 0715). Purgau ist bei der Darstellung einzelner Motive um größtmögliche Naturnähe bemüht, was auf naturkundliches Interesse und Wissen schließen lässt. Wie in anderen seiner Waldbodenstillleben dokumentiert auch hier der Maler die Tier- und Pflanzenvielfalt sichtlich anhand von Kabinettstücken, Präparaten, Florilegien und Naturstudien.
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1052 Johann Michael Rottmayr (Laufen 1654–1730 Wien) Mater Dolorosa (Schmerzensmutter), späte 1690er Jahre Öl auf Leinwand; 91 × 72 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Wir danken Dr. Johann Kronbichler für die Bestätigung des Gemäldes als ein Werk von Johann Michael Rottmayr. € 8.000–16.000
Die Darstellung zeigt Maria als Kniestück: allein, mit dem Schwert des Schmerzes in ihrer Brust und mit sorgenvollem Blick betend. Gefühlsbewegte Andachtsbilder mit Themen der Passion und Marienverehrung erfreuten sich in der Barockzeit großer Beliebtheit, weshalb ein Künstler häufig mehrere Fassungen desselben Sujets schuf. Eine weitere, ebenfalls unsignierte Fassung desselben Sujets, welche der Vorliegenden in Stil und Format nahesteht, befindet sich im Franziskanerkloster in Salzburg (Erich Hubala, Johann Michael Rottmayr, Wien-München 1981, S. 208, Abb. 10). Der aus Laufen stammende Rottmayr gilt als einer der ersten Meister der Barockmalerei Mitteleuropas. Er war Schüler von Johann Carl Loth in Venedig und später fürstbischöflicher Hofmaler in Salzburg. 1696 übersiedelte er nach Wien, aus der folgenden Schaffensphase stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit auch das vorliegende Gemälde.
1053 Franz Anton Maulbertsch Umkreis (Langenargen 1724–1796 Wien) Kreuzigung mit Maria Magdalena, 1750er Jahre Öl auf Leinwand; 102 × 44 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Wir danken Frau Prof. Dr. Monika Dachs und Dr. Andreas Gamerith für ihre Hilfe bei der Katalogisierung.
Die Komposition steht in großer Nähe zum Altarbild der Kapelle im Winterpalais des Prinzen Eugen. Besonders die Figur der Maria Magdalena nimmt nahezu dieselbe Haltung ein. Das 1697 erbaute Winterpalais wurde 1752 von Maria Theresia erworben und teilweise neu ausgestattet. Es wird heute angenommen, dass Franz Anton Maulbertsch u.a. auch die heute stark überarbeitete Freskierung der Kapelle geschaffen und somit auch Komposition der „Kreuzigung mit Maria Magdalena“ entworfen hatte (vgl. Andreas Gamerith, Die malerische Ausstattung des Winterpalais, in: Agnes Husslein-Arco (Hg.), Das Winterpalais des Prinzen Eugen, Wien 2013, S. 36, Abb.14).
€ 3.000–6.000
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1054 Franz Christoph Janneck (Graz 1703–1761 Wien) Waldstraße mit Reiter und Familie Öl auf Leinwand; 33,5 × 43,5 cm Signiert links unten: F. C. Janneck. Provenienz österreichischer Privatbesitz € 3.500–7.000
Von Franz Christoph Janneck sind neben seinen klassischen Figurendarstellungen mehrere Landschaftsgemälde bekannt (vgl. Christina Pucher, Franz Christoph Janneck. 1703–1761, Graz 1996, WVZ-Nr. 1–32). Neben rein eigenhändigen Gemälden, schuf Janneck für solche Werke auch Gemeinschaftsarbeiten u.a. mit Maximilian Joseph Schinnagl (1697–1762) und Joseph Orient (1677–1747).
1055 Johann Georg Platzer (St. Michael in Eppan 1704–1761 St. Michael in Eppan) Salome empfängt das Haupt Johannes des Täufers Öl auf Holz; 22,5 × 33,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 5.000–10.000
Das Gemälde zeigt eine Variation von Johann Georg Platzers auf Kupfer ausgeführtem Werk „Salome empfängt das Haupt Johannes des Täufers“ (vgl. Ulrich Becker (Hg.), Delikatesse der Malerei. Meisterwerke von Johann Georg Platzer (Kat. Ausst., Alte Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz 2007/2008), Graz 2007, S. 54 und 55 (mit Abb.)). Neben dem nicht näher definierten Hintergrund und dem Fehlen der weiteren, mittigen Frauenfigur, sind vor allem kompositorische Unterschiede in der Körper- und Handhaltung des Überbringers, sowie variierende Details im Gewand der Salome sichtbar.
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1056 David Teniers der Jüngere Nachfolger (Antwerpen 1610–1690 Brüssel) Pfeife rauchende Bauern in der Wirtsstube Öl auf Holz; 24,5 × 35,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ▲ € 1.500–3.000
1057 Aelbert Jacobsz. Cuyp Nachfolger (Dordrecht 1620–1691 Dordrecht) Landschaft mit Hirten, wohl 19. Jahrhundert Öl auf Holz; 71,5 × 95 cm Bezeichnet rechts unten: A. Cuyp 1645 Provenienz Wiener Privatbesitz € 800–1.600
1058 Deutsche Schule Jagdgesellschaft, 18. Jahrhundert Öl auf Holz, parkettiert; ungerahmt; 43,5 × 49 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 500–1.000
1059
1060
Johann Georg de Hamilton Umkreis
Englische Schule
(Brüssel 1672–1737 Wien) Pferd in Landschaft Öl auf Leinwand; ungerahmt; 33 × 38,5 cm
Flusslandschaft mit einer Schleuse Öl auf Leinwand; 55 × 65 cm bezeichnet links unten: John Constable / 182...
Provenienz österreichische Privatsammlung
Provenienz österreichischer Privatbesitz
€ 3.500–7.000
€ 800–1.500
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1061 Rembrandt Harmensz. van Rijn Schule (Leiden 1606–1669 Amsterdam) Christus im Hause von Maria und Martha Öl auf Holz; ungerahmt; 48 × 64,5 cm Links unten nummeriert: 973 Rückseitig von anderer Hand bezeichnet: Rembrandt Provenienz Privatbesitz, Österreich Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000287753 verzeichnet. Naturwissenschaftlicher Untersuchungsbericht von Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Manfred Schreiner, Wien, Jänner 2020, liegt bei. € 15.000–30.000
Abb. 1 Samuel van Hoogstraten (?), Christus im Haus von Maria und Martha, um 1645–50, Bleistift und braune Tusche, laviert, auf Papier, 19,6 x 31,9 cm © The Harvard Art Museums (Inv.-Nr. 1.2018.90)
Abb. 2 Rembrandt Schule, Christus im Gespräch mit Maria und Martha, um 1652, Bleistift und braune Tusche, laviert, auf Papier, 18,4 x 26,1 cm © The Trustees of the British Museum (Inv.-Nr. Oo, 10.123) Infrarotaufnahme © NTK Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. M. Schreiner
Die Komposition des vorliegenden Ölgemäldes ist durch zwei weitere Zeichnungen der Rembrandt-Schule dokumentiert, in welchen nur Details des Interieurs abweichen (Abb. 1 & Abb. 2). In der Sammlung des Harvard Art Museums findet sich ein um 1645/50 entstandenes Blatt, welches u.a. dem ab 1642 in der Rembrandt-Werkstatt tätigen Samuel van Hoogstraten (1627–1678) zugeordnet wurde. Als Schöpfer der weiteren, um 1652 entstandenen Zeichnung im British Museum wurde in der Vergangenheit auch Abraham van Dijck (1635/36–1680) in Erwägung gezogen. Neben der Komposition an sich untermauert auch die in warmen Braun- und Rottönen gehaltene Farbgebung sowie der breite Pinselstrich und die effektvolle Lichtregie, dass das Werk im nächsten Einflussbereichs Rembrandts entstanden ist.
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1062 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Blumenkartusche mit dem Evangelisten Johannes, 1640er Jahre Öl auf Kupfer; 73 × 54,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 3. Jänner 2013, liegt bei. Als Figurenmaler nennt Dr. Klaus Ertz einen Maler aus der Nachfolge Peter Paul Rubens' (1577–1640). € 15.000–30.000
Die leuchtende, strahlende Farbpalette der Blumen bildet einen reizvollen Kontrast zum Steingrau der Kartusche und dem dunkel gehaltenen Hintergrund. Datiert in die 40er Jahre des 17. Jahrhunderts, imponiert das Arrangement durch eine Vielfalt unterschiedlicher Blüten. Jan Brueghel d.J. gruppiert diese in fünf Gebinden um die Kartusche herum: Rosen, Tulpen und Nelken finden sich fein abgestimmt neben Wicken, verschiedenen Lilien, Kornblumen und Narzissen. Deren besonders naturnahe Wiedergabe zeugt sowohl vom botanischen Interesse Jan Breughels d.J. als auch seiner unbestreitbaren Meisterhaftigkeit in deren Gestaltung. Diese plastischen Blumengruppen, welche dem Betrachter über den Rand der Kartusche entgegentreten, verleihen der gesamten Komposition eine dreidimensionale Wirkung. Die Figur des Johannes ordnet Dr. Ertz einem Nachfolger Peter Paul Rubens’ (1577–1640) zu. In seinem Umhang wiederholt sich das kräftige Rot einiger der umrahmenden Blütenköpfe. Der Blick des Evangelisten richtet sich gen Himmel, sodass er scheinbar die über ihm angebrachten Blumen betrachtet. Dr. Ertz vergleicht das Gemälde mit weiteren Werken Jan Brueghels d.J. aus der gleichen Zeit, etwa der „Blumenkartusche mit dem Evangelisten Markus“ (Privatbesitz) oder „Heilige Familie in einer Blumenkartusche“ (Holländischer Privatbesitz).
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1063 Jan Brueghel der Ältere (Brüssel 1568–1625 Antwerpen) und
Hendrik van Balen
(Antwerpen 1575–1632 Antwerpen) Moses schlägt Wasser aus dem Felsen, um 1607 Öl auf Kupfer; 42,5 × 62,5 cm Rückseitig Stempel des Kupferplattenherstellers Pieter Stas, das Jahr 1607 und die Hand von Antwerpen Provenienz österreichische Privatsammlung Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 6. April 2018, liegt bei. € 150.000–300.000
Detail Schlagmarke Rückseite
Abb. 1. Jan Brueghel der Ältere und Hendrik van Balen, Moses schlägt Wasser aus dem Felsen, um 1610, Kupfer 44,5 x 66,7 cm – aus: Klaus Ertz, Jan Brueghel der Ältere (1568–1625). Lingen 2008, Bd. III, WVZ-Nr. 214, S. 480
Die Entstehung des vorliegenden Gemäldes im ersten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts wird durch die rückseitige Datierung der Kupferplatte ins Jahr 1607 untermauert. Der Antwerpener Kupfenplattenhersteller Pieter Stas, der als Hersteller weiterer von Brueghel und Balen verwendeter Kupferplatten dokumentiert ist, hat die Datierung bei der Fertigung selbst aufgebracht. Wie Dr. Klaus Ertz feststellt, entspricht auch die besonders feinteilig gemalte Landschaft Brueghels, sowie der noch eher Hans Rottenhammer als Peter Paul Rubens nahestehende Figurenstil Balens eben jener Schaffensperiode der beiden Künstler. „In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war es durchaus üblich und für die flämische Malerei geradezu typisch, dass sich zwei Maler (manchmal auch mehr Künstler) verschiedener Bildgattungen zusammentaten und für uns heutige Betrachter erstaunlich einheitliche Kompositionen schufen. Das „Paradepaar“ war neben Jan Brueghel dem Älteren mit Peter Paul Rubens das mit Jan Brueghel dem Älteren und Hendrik van Balen. Brueghel bevorzugte van Balen vor allem bei Kompositionen mit christlichen Figuren aus dem Alten und Neuen Testament.“ (Gutachten Dr. Klaus Ertz, 6. April 2018) Das Thema des „Wasserwunders Moses“ ist gerade prädestiniert dazu, vielfigurige Szenen mit bewegten Körpern in allen Ansichten darzustellen. Der Künstler kann hier all sein Talent in der Umsetzung der menschlichen Anatomie zur Schau stellen. Neben den Stoffen der Bekleidung lassen auch die Vielzahl der Gefäße, Schüsseln und Gläser, die das zentrale Bildthema des Wassers unterstreichen, die Künstler ihre Perfektion im Umgang mit Licht und verschiedensten Materialen beweisen. Eindrucksvoll wird so die alttestamentarische Geschichte wiedergegeben, in welcher sich die durch die Wüste ziehenden Israeliten bei Moses beklagen, dass sie kein Wasser hätten. Er flehte zu Gott um Hilfe, worauf dieser ihm antwortete: „Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh! Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor Dir stehen. Dann schlag auf den Felsen! Es wird Wasser herauskommen, und das Volk kann trinken…“ (Exodus 17, 1–7). Jan Brueghel der Ältere und Hendrik van Balen haben das Sujet des Wasserwunders gemeinsam auch noch in einer weiteren Komposition umgesetzt, in welcher sich der auf den Felsen schlagende Moses nur im Hintergrund befindet (Abb. 1., vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Ältere (1568–1625). Lingen 2008, Bd. III, WVZ-Nr. 214, S. 479f). Im Gegensatz zu diesem um 1610 zu datierenden Werk wird in vorliegendem Gemälde die inhaltliche Hauptszene an den linken Bildvordergrund gesetzt. Eine lichtumspielte Baumrahmung überfängt das Geschehen und lässt zugleich mittig den Blick auf den minutiös ausgeführten Hintergrund offen. Dies unterstreicht auch die sitzende, nur halbbekleidete Repoussoirfigur, welche geschickt den Betrachterblick in die Tiefe lenkt. Ein Gemälde mit derselben Komposition wie vorliegendes Gemälde, jedoch in den Figuren und Details abweichend, wurde 2012 für € 969.000 in einer Auktion verkauft (Aguttes, Paris, 7. Dezember 2012, Lot 20). Eine weitere, jedoch ebenfalls in Details abweichende Version in unbekanntem Besitz ist anhand einer alten Schwarz-Weiß-Fotografie publiziert (vgl. Bettina Werche, Hendrick van Balen (1575–1632). Turnhout 2004).
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1064 Josef Heideloff zugeschrieben (Mainz 1743–1830 Wien) Weite Landschaft mit Hirten, Herde und Ausblick auf ein Kloster (Pendants) Öl auf Holz; je 17 × 22,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien € 3.000–6.000
1065 Joseph Wannenmacher (Tomerdingen 1722–1780 Tomerdingen) Konzil von Chalcedon (Entwurf für das Deckengemälde in der Stiftsbibliothek St. Gallen), 1762/63 Öl auf Leinwand; 82 × 68,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Vgl. Ernst Tremp, Die barocken Konzilsbilder in der Stiftsbibliothek St. Gallen, in: „Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte“ Band 109, 2015, S. 159–181. € 5.000–10.000
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Die Komposition zeigt einen Entwurf für ein Deckengemälde der Stiftsbibliothek St. Gallen und bildet die letzte in einer Reihe von insgesamt vier Konzilsdarstellungen. Das Konzil von Chalcedon (am Bosporus nahe Konstantinopel) fand im Jahre 451 statt. Diese bis dato größte Versammlung von Kirchenvätern sollte den lang geführten Streit über das Verhältnis der göttlichen und menschlichen Natur Christi klären. Die Darstellung wird eingerahmt von einem Zentralbau mit mächtigen Bögen, welcher an die Rotunde der benachbarten St. Gallener Stiftskirche erinnert. (vgl. Grünenfelder, Der Stiftsbezirk St. Gallen. Kulturhistorischer Führer, St. Gallen 2012, S. 109). Zudem befindet sich über dem Tor rechts im Bild die Büste Christi als Salvator mundi von Johann Christian Wentzinger, welche ebenfalls in der Stiftskirche zu sehen ist (vgl. Ernst Tremp 2015, S. 171). Der Maler Joseph Wannenmacher schuf mit den Werken in St. Gallen von 1758–1761 einen der größten Deckengemäldezyklen der Zeit. Der 1722 geborene schwäbische Barockmaler erhielt seine Ausbildung in Rom und nannte sich seither „Accademico Romano pittore“. Sein Werk findet sich in zahlreichen Kirchen und Klöstern im südwestdeutschen Raum und der Schweiz, alleine 14 größere Deckengemäldezyklen sind ihm zuzuschreiben. Sein Stil zeichnet sich durch bauschige Gewänder aus, aber vor allem durch eine dunkle Farbgebung, welche ihn von anderen Künstlern seiner Zeit unterscheidet. Vielleicht auch durch diese Andersartigkeit war er bei Zeitgenossen ein hoch geschätzter und gefragter Künstler.
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1066 Jan van Kessel der Jüngere (Antwerpen 1654–1708 Antwerpen) Stillleben mit Fischen, Krebsen, Sepien und Muscheln am Strand, um 1680 Öl auf Kupfer, parkettiert; 20,5 × 29,5 cm Provenienz Versteigerung Sotheby's, London, 22. Mai 1985, Lot 31 (als Jan van Kessel II); Versteigerung Glerum, The Hague, 25 November 1991, Lot 105 (als Jan van Kessel I); Versteigerung Vendu Notarishuis, Rotterdam, 29. März 1992, Lot 46 (als Jan van Kessel I zugeschrieben); Versteigerung Phillips, London, 6. Juli 1993, Lot 227 (als Jacob Bouttats zugeschrieben); Belgische Privatsammlung; Versteigerung Christie's London, 8. Dezember 2017, Lot 194 (als Pseudo-Jan van Kessel II.); Privatbesitz, Österreich Literatur Nobert Schneider, Les natures mortes, Paris 1991, S. 162 Klaus Ertz, Christa Nitze-Ertz, Jan van Kessel der Ältere 1626–1679, Jan van Kessel der Jüngere 1654–1708, Jan van Kessel der ,Andere' ca. 1620 – ca. 1661. Kritische Kataloge der Gemälde, Lingen 2012, S. 242, Nr. 298 (mit Abb., als Jan van Kessel der Ältere) Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 5. November 2018, als Jan van Kessel der Jüngere, liegt bei. Laut Versteigerungskatalog 2017 hat Fred Meijer die Zuschreibung als Pseudo-Jan van Kessel II. anhand der Besichtigung im Original vorgeschlagen. Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000049403 (als Pseudo-Jan van Kessel II.) verzeichnet. € 8.000–15.000
1067 Flämische Schule Geißelung der Hl. Katharina von Alexandria, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 52,5 × 70 cm Provenienz Privatbesitz, Wien € 5.000–10.000
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Nachdem Katharina zu Alexandrien verweigert hatte, ihrem Glauben abzuschwören, um dem Götzendienst des Kaisers Maxentius zu folgen, wurde sie zur Geißelung verurteilt. Mit entblößtem Oberkörper wird sie hier von drei Schergen bestraft während Maxentius, begleitet von seinen Ratgebern und Soldaten, versucht, sie umzustimmen. Vorliegende Komposition bedient sich deutlich der zahlreichen Bildvorlagen zur Geißelung Christi, ist jedoch ein unübliches Bildthema innerhalb des Darstellungszyklus der Hl. Katharina. Häufiger wurden ihr Märtyrertod bzw. das Radwunder verbildlicht.
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1068 Francesco Trevisani Nachfolger (Capodistra 1656–1746 Rom) Lucretia Öl auf Holz; 32,5 × 26 cm Provenienz Privatbesitz, Wien € 5.000–10.000
1069 Hyacinthe Rigaud Umkreis (Perpignan 1659–1743 Paris) Herrenporträt Öl auf Leinwand; 74 × 59 cm Provenienz österreichische Privatsammlung € 1.000–2.000
1070 Jacob van Schuppen Umkreis (Paris 1670–1751 Wien) Porträt eines Edelmannes Öl auf Leinwand; 116,5 × 90,5 cm (Oval) Provenienz Privatsammlung, Österreich Wir danken Herrn Dr. Georg Lechner für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Gemäldes. € 10.000–20.000
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1071 Annibale Carracci Nachfolger (Bologna 1560–1609 Rom) Orpheus und Eurydike Öl auf Leinwand; ungerahmt; 49,5 × 37 cm Rückseitig von fremder Hand bezeichnet Provenienz österreichischer Privatbesitz € 3.000–6.000
1072 Guido Reni Nachfolger (Calvenzano 1575–1642 Bologna) Der Erzengel Michael Öl auf Leinwand; 56,5 × 39 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich € 2.500–5.000
Vorliegendes Gemälde wiederholt die Darstellung des Erzengels Michael, im Kampf gegen Lucifer (1635/36) von Guido Reni, welches sich in der Kirche Santa Maria della Concezione in Rom befindet. Der Darstellungstypus wurde mehrfach in Stichen, Zeichnungen und Gemälden übernommen und teils variiert.
1073 Giovanni Battista Crespi zugeschrieben (Cerano 1575–1633 Mailand) Judith und Holofernes Öl auf Holz; ungerahmt; 46,5 × 35 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ▲ € 3.000–6.000
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1074 Neapolitanische Schule Die Königin von Saba vor Salomon, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 107 × 151 cm Rückseitig auf Keilrahmen bezeichnet: Paolo Caliare genannt Veronese / Verona 1528–1588 Venedig / König Salomo empfängt die Königin von Saba -- Dieses Gemälde wurde von dem akadem. Bildhauer und Maler / Emmerich Alexius Wikingen de Swoboda Wien / 1849–1920 auf seiner I. Italienreise 1888–1891 auf dem / Dachboden der Kirche S. Caterina in Venedig entdeckt. -- In unkenntlich geschwärztem aufgerolltem Zustand / nach Wien gebracht und von ihm restauriert / Er ruht in einem Ehrengrab am Zentralfriedhof -- Im Besitz der Gemahlin und der beiden Söhne d. Künstlers / Genoveva/Wikingen geb. Partsch *1868 Kleinmohrau-Schlesien / Dr. phil. Bruno Maria Wikingen *15. VIII. 1894 Wien / Alphons Constantin Wikingen *20. X. 1805 Wien Provenienz (laut rückseitiger Bezeichnung) ehemals in der Kirche S. Caterina, Venedig; seit um 1890 Emmerich Alexius Wikingen de Swoboda, Wien; österreichischer Privatbesitz € 3.000–6.000
Obwohl laut rückseitiger Inschrift im 19. Jahrhundert in einer Venezianischen Kirche wieder aufgefunden, zeigt das vorliegende Gemälde enge Bezüge zur Neapolitanischen Malerei – besonders zu den Werken von Paolo De Maio (1703–1784) und Francesco De Mura (1696–1782). Beide waren Schüler des Francesco Solimena (1657–1747) und verbreiteten dessen Stil durch Reisen in ganz Italien.
1075 Pietro Berrettini, genannt Pietro da Cortona, Nachfolger (Cortona 1596–1669 Rom) Allegorie der göttlichen Vorsehung (Klugheit, Würde, Kraft, Ruhm und Frieden) Öl auf Leinwand; 86 × 143,5 cm Provenienz Privatbesitz, Holland € 5.000–10.000
1633–39 wurde Pietro da Cortona mit dem Auftrag eines imposanten Deckenfreskos im Palazzo Barberini in Rom betraut. Der monumentale Figurenzyklus sollte die göttliche Vorsehung und den legitimen Machtanspruch des Papstes Urban VIII. glorifizieren und zugleich wegweisend für nachfolgende Künstler und barocke Ausschmückungen sein. Vorliegendes Gemälde gibt eine zentrale Figurengruppe weiblicher Allegorien des Deckengemäldezyklus wieder: Links hält die Verbildlichung der Klugheit der thronenden Würde den Spiegel vor, während rechts die Kraft im Begriff ist zu gehen. Im Hintergrund ruft die Allegorie des Ruhms mit Posaunen in Richtung Frieden. Darunter windet sich Furor, die männliche Personifikation der Raserei. Nur ausschnitthaft ist die Schmiede des Vulkan in der linken Bildhälfte wiedergegeben.
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1076 Bartolomeo Ramenghi, genannt il Bagnacavallo (Bagnacavallo 1484–1542 Bologna) Madonna mit dem Christuskind, Johannesknaben und Hl. Josef, 1610–20 Öl auf Holz; 57,5 × 47 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Schreiben von Mauro U. Lucco, Bazzano, 21. September 2019, liegt bei. € 25.000–50.000
Die Gottesmutter sitzt mit dem Kind auf dem Schoß vor einem grünen Vorhang. Dieses segnet in spielerischem Gestus den neben ihm stehenden Johannesknaben, während der Heilige Josef im Profil zu ihrer Linken steht. Die bergige Landschaft im rechten Teil des Bildes ist in das Licht des Sonnenuntergangs getaucht und zieht den Betrachterblick in die Tiefe. Derartige, den Schwerpunkt auf eine Seite verlagernde, Kompositionen sind typisch für Bartolomeo Ramenghi. In der Vergangenheit wurde jedoch dieses asymmetrische Kompositionsprinzip offenbar verkannt, sodass die später von fremder Hand übermalte Figur des Hl. Josephs erst wieder 2019 durch eine Restaurierung des Gemäldes zu Tage trat. Aufgrund seines Geburtsortes in der Nähe von Ravenna besser bekannt als Bagnacavallo, war Ramenghi ein Schüler des als Begründer der Bologneser Schule geltenden Francesco Francias (1447–1517). Später wurde Ramenghis Werk stark durch Raphael beeinflusst. Mauro Lucco datiert vorliegendes Gemälde in die zweite Dekade des 16. Jahrhunderts, da es einerseits noch Nähe zu Ramenghis Frühwerk aufweist, beispielsweise dem um 1505 entstandenen kleinen Altarbild aus dem Ospedale dei Pellegrini in Bagnacavallo (heute im dortigen Stadtmuseum). Andererseits ist es jedoch schon besonders vergleichbar mit „Der Mystischen Vermählung der Hl. Katherina“ (Pinacoteca Nazionale, Bologna, Inv.Nr. 970), welche ebenfalls um 1610–20 entstanden ist.
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Künstler des 18. Jahrhunderts
Österreichischer Meister
Trinkende Bauern (Pendants) Öl auf Holz; je 18,5 × 16,5 cm
Kreuzigung Christi, um 1730 Öl auf Leinwand; 79,5 × 34,5 cm Rückseitig Etikett mit alter Zuschreibung an Martino Altomonte (1657–1745).
Provenienz Privatsammlung, Österreich € 1.000–2.000
Provenienz Privatbesitz, Wien € 1.000–2.000
1079 Christian Wilhelm Ernst Dietrich (Weimar 1712–1774 Dresden) Felsige Landschaft mit Wasserfall Öl auf Leinwand; 54 × 65,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ▲ € 10.000–20.000 Christian Wilhelm Ernst Dietrich, genannt Dietricy, gehörte zu den wichtigsten Malern am sächsischen Hof unter Friedrich August II (1696–1763), dem Sohn Augusts des Starken (1670–1730), und zählte aufgrund seiner Vielseitigkeit zu den gefragtesten Künstlern des 18. Jahrhunderts. Sein charakteristischer Stil entsprang, ganz dem Kunstverständnis seiner Zeit entsprechend, aus seinem besonderen Gespür dafür, die Malweisen älterer Meister unterschiedlicher Schulen in seinem eigenen Stil weiterzuentwickeln. Die Landschaften Dietrichs bilden mit Sicherheit den bedeutendsten Teil seines Œuvres. In vorliegendem Gemälde bildet er, beeinflusst vom neapolitanischen Maler und Radierer Salvator Rosa (1615–1673) eine wildromantische, einsame Gegend ab. Die in warmes Licht getauchten, aufgetürmten Felsformationen, über welche im linken Bildteil der rauschende Wasserfall hinabstürzt, verleihen der Landschaft eine dramatisch-prosaische Stimmung. Im Vordergrund finden sich zwei Staffagefiguren – einer über ein Felsstück gelehnt ein Schriftstück lesend, der andere mit Wanderstab und Korb auf dem Weg stehend. Derartige Gemälde Dietrichs wurden zu seinen Lebzeiten in großen Teilen Europas zu Höchstpreisen gehandelt. Bedeutend ist, dass seine Wiedergabe der Landschaften bereits sehr früh Elemente der romantischen Auffassung aufweist. „Die Vorzüglichsten Gemählde von ihm sind Landschaften, welche einen sehr anziehenden und eigentlich schönen Charakter haben, und sind von allen Kennern und Kunstliebhabern geschätzt, geliebt und gesucht werden. Sie sind vortrefflich geordnet, die Berge von schönen Formen, und die Verteilung von Licht und Schatten mit Klugheit behandelt, seine Wasserfällle täuschend und sein Kolorit warm und kraftvoll; (…) rechnet man dies alles zusammen, so werden Dietrichs Landschaften zu den vorzüglichsten gerechnet werden können.“ (Unbekannter Verfasser, Versuche zur Beurtheilung einiger Gemählde der Königl. Sächs. Gemähldesammlung und deren Meister, Dresden 1811, S.6)
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1080 Frans Francken der Jüngere (Antwerpen 1581–1642 Antwerpen) Die Göttin Diana – als dreigestaltige Mondgöttin der Fruchtbarkeit, der Jagd und der Hexerei, um 1606 Öl auf Kupfer; 50,5 × 66,5 cm Rückseitig die frühe (bis 1606) verwendete Schlagmarke des Kupferplattenherstellers Pieter Stas. Provenienz österreichische Privatsammlung Gutachten von Dr. Ursula Härting, Hamm, 22. Juli 2017, liegt bei. € 70.000–120.000
Detail Schlagmarke Rückseite
Das vorliegende Gemälde ist eine in der Malerei des frühen 17. Jahrhunderts einzigartige Darstellung der „Göttin Diana – als dreigestaltige Mondgöttin der Fruchtbarkeit, der Jagd und der Hexerei“. Gerade in seiner Frühzeit, um seine Freimeisterschaft im Jahr 1605 herum, entwickelte Frans Francken der Jüngere außergewöhnliche, bis dahin ikonographisch unbekannte Darstellungen, wie beispielsweise Ballgesellschaften, Affen-und Hexenküchen, Szenen vom Hexensabbat und gemalte Galerieinterieurs. Das zentrale Bildthema, die Göttin Diana, ist hier ihre Nacktheit zur Schau stellend nur mit einem Tuch bedeckt am Ufer eines Flusses dargestellt. Sie ist umgeben von teils ebenfalls unbekleideten, aber auch teils elegant gekleideten Frauenfiguren. Gemäß ihrer traditionellen Darstellung in der Kunst, als Göttin der Jagd, hält sie einen Pfeil in der Hand und zwei ihrer Jagdhunde sitzen bei ihr, während im Hintergrund Jäger einen Hirsch hetzen. Dass Diana, die Herrin über Wälder und Haine, jedoch keine Eindringlinge in ihrem Domizil duldet, unterstreicht die Erzählung von Actäon: Nachdem der junge Jäger Diana und ihre Nymphen beim Baden beobachtet hatte, verwandelte die Göttin ihn rücksichtslos in einen Hirsch, der von seinen eigenen Hunden zerfetzt wurde. Auf diese dunkle, zügellose Seite ihres Charakters deutet auch das Symbol der Nacht: die Mondsichel auf ihrem gelösten Haar. Nächte galten in der Zeit Frans Franckens als unheilbringend. So ist Diana – wie ihre durch Nacktheit, Musik oder offenherzige Kleidung verführerisch erscheinenden Begleiterinnen – in diesem Gemälde nicht nur als Symbol der Verführungskunst, sondern auch als „Succubus“, ein Dämon, zu deuten. Die Vorstellung von weiblichen „Succubi“ wurde seit dem Mittelalter europaweit tradiert. Diese Hexen sollten der Überlieferung nach die Schlafenden vergewaltigen, um sich zu vermehren, damit sie vom katholischen Glauben abfallen und sich zu Satan und Magie bekehren. In der althergebrachten Glaubensvorstellung galt Diana als heidnische Göttin, der unzählige Frauen in einer Gesellschaft aus Teufelsjüngerinnen (societas Dianae) folgen würden. Wie präsent dieser Glaube zu Lebzeiten Frans Franckens war, unterstreicht ein Dekret zur Hexenverfolgung, welches im Jahre 1606 von den in Brüssel residierenden erzkatholischen Habsburgern, den Erzherzögen Albrecht und Isabella, erlassen wurde. So verwundert es kaum, dass sich der Künstler eben in jener Zeit bevorzugt mit Hexenthemen beschäftigt und mehrere um 1604/06 entstandene „Hexenküchen“ stilistisch und motivisch große Nähe zu vorliegendem Gemälde aufweisen. Neben den vielen erotischen Nymphen, befinden sich jedoch am linken Bildrand bürgerlich gekleidete, junge Frauen bei einer üppigen gedeckten Tafel. Sie verkörpern ebenfalls eine „Diana-Gesellschaft“ und zeigen damit die positive Seite Dianas als Göttin der Frauen auf. Sie spielen auf die besonderen Anliegen junger Frauen, wie Kinderwunsch, leichte Entbindung oder gute Ehe, an – Wünsche, um deren Erfüllung ebenfalls Diana gebeten wurde. Frans Francken deutet in diesem Gemälde also den traditionellen, literarischen Begriff der „societas Dianae“ zeitgenössisch um und versetzt ihn anschaulich in seine eigene Realität. Der Künstler führt hier vor Augen wofür man Diana, die Mondgöttin, zuständig hielt: sie ist offensichtlich Jägerin, Herrscherin der Hexen, aber auch Göttin der Fruchtbarkeit. Gemälde mit derart komplexen Inhalten wurden für Auftraggeber aus einem humanistisch gebildeten Umfeld geschaffen – also Theologen, Gelehrte oder Persönlichkeiten des Brüsseler Hofes. Diskurse vor Gemälden durch Kunstkenner gehörten damals zur Aufgabe solch kenntnisreicher, im besten Sinne anregender Kompositionen (vgl. ausführliches Gutachten von Dr. Ursula Härting, 22. Juli 2017).
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1081 Künstler um 1800 Blumenstrauß in einer Steinnische Öl auf Leinwand; 60,5 × 50 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ▲ € 3.500–7.000
1082 Venezianische Schule Porträt eines Herren mit blauer Samthaube, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 53,5 × 45,5 cm Provenienz österreichische Privatsammlung ▲ € 3.000–6.000
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Das Pferd in der habsburgischen Barockkunst: 4 Gemälde von Johann P. Leopold Axtmann – Schüler Johann Georg de Hamiltons (Lot 1083 bis 1086) Johann Georg de Hamilton (1672–1737) stammte aus einer schottischen Familie, die in die Niederlande ausgewandert war. 1698 kam er mit seinem Bruder Philipp Ferdinand (1667–1750) nach Wien, wo er 1712 unter Karl VI. (1685–1740) zum kaiserlichen Kammermaler ernannt wurde. In seiner Werkstatt hatte er sich auf die Tier- und Stillebenmalerei konzentriert. Neben kaiserlichen Aufträgen, wie das Rösselzimmer in Schönbrunn, führte Johann Georg von Hamilton zahlreiche Porträts der edelsten Pferde für die Eliten des Adels aus, u.a. für die Familien Liechtenstein, Schwarzenberg und Trauttmansdorff. Obgleich Hamiltons Name per se prägend für die Kunst der Pferdedarstellung weit über das Habsburgerreich hinaus wurde, ist über seinen – für einen Hofmaler üblichen – Werkstattbetrieb bis heute nur wenig bekannt. Umso bedeutender ist die Wiederentdeckung der vier Gemälde seines herausragendsten Schülers Johann P. Leopold Axtmann, welche durch dessen Signatur gesichert sind und aus einer herausragenden Provenienz stammen. Sie waren wohl Bestandteil einer für die Familie Trauttmansdorff-Weinsberg gefertigten, größeren Serie. Johann P. Leopold Axtmann wurde im Jahre 1700 in Fulnek (Mähren) geboDetails Lot 1085 ren. Er avancierte durch seine hervorragende Ausbildung bei Johann Georg de Hamilton zu einem der besten Tiermaler seiner Zeit. Noch im Jahre 1842 wurde über ihn berichtet: „Er war ein Schüler des berühmten Hamilton, welcher sein Talent zur herrlichsten Entfaltung brachte. Er starb 1748 in Prag. Graf Czernin (Anm.: Franz Joseph Reichsgraf Czernin von Chudenitz und Neuhaus, 1697–1733) war seiner Kunst ein besonderer Mäcen. Die größte Zahl seiner Bilder ist bei dem Adel in Prag zu finden. Naturwahrheit in der Zeichnung und im Colorit ist eine der erheblichsten Eigenschaften seiner Thierstücke.“ (Allgemeine Theaterzeitung 102, 29. April 1842, S. 451) Pferde wurden seit jeher sowohl in der Landwirtschaft als auch dem Transportwesen wegen der Kombination ihrer Kraft und zugleich der Bereitschaft zur Kooperation mit dem Menschen hochgeschätzt. Davon, dass diese Partnerschaft nicht immer allen Schichten verfügbar war, zeugt historisch der weitläufige Gebrauch von Ochsenkarren, Maultieren oder Eseln. Ob als reines Fortbewegungsmittel, Vorteil in der Kriegsführung oder die Reitkunst als Bestandteil des privilegierten Bildungskanons, galt das Pferd als Statussymbol der gesellschaftlichen Geld- und Machtelite. So war auch in der bildenden Kunst das gemalte oder plastische Bildnis der edelsten Rösser als eine der höchst angesehenen Gattungen etabliert. Dies veranlasste viele Adelsfamilien eigene Zuchten zu betreiben und der gekonnte Umgang mit Pferden wurde zum Qualifikationsprädikat. Auch die Trauttmansdorff-Weinsberg hatten mehrere Gestüte unterhalten und einige Familienmitglieder erwarben in der Pferdehaltung höchste Ämter, z.B. Fürst Johann Joseph von Trauttmansdorff-Weinsberg (1780-1834) als k.u.k. Oberstallmeister unter Kaiser Franz I. (1768–1835). Die vier Gemälde zeigen prunkvoll gehalfterte, eingeflochtene und z.T. gesattelte Pferde umgeben von einer dem Barockgeschmack entsprechenden Parklandschaft mit antikisierenden Elementen – wie gemauerten Versatzstücken und Steingefäßen. Das ungesattelte isabellfarbene Pferd weist an der linken Kruppseite ein bekröntes Brandzeichen „T“ auf. Während eines der fuchsfarbenen Pferde in der „Piaffe“ gezeigt wird, sind die drei weiteren Pferde in der Figur der „Levade“ abgebildet – die anscheinend bewusst gezeigten, im Boden verankerten Stäbe demonstrieren bildlich die erforderliche ausdauernde Übung in der Pferdezucht bzw. deren Ausbildung. Sowohl die „Piaffe“, der trabartigen Bewegung auf der Stelle, als auch die „Levade“, bei welcher das sich um maximal 45 Grad hebende Pferd sein Gewicht auf die Hinterbeine verlagert, sind im Dressurreiten die im Barock kultivierten Figuren der „Hohen Schule“. Sie werden in der Spanischen Hofreitschule wiederum unterteilt in die „Schule auf der Erde“ (z.B. Piaffe) und die „Schule über der Erde“ (z.B. Levade). Auch Johann Georg de Hamilton präsentierte seine Protagonisten mehrfach in diesen klassischen Dressurfiguren, beispielsweise in den um 1721 datierten Werken „Hengst in Levade“ und „Hengst in der Piaffe mit einem Bereiter“ (Kunsthistorisches Museum Wien, Inv. Nr. Wagenburg, Z 78 & Z 84).
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1083
1084
Johann P. Leopold Axtmann
Johann P. Leopold Axtmann
(Fulnek/Mähren 1700–1748 Prag)
(Fulnek/Mähren 1700–1748 Prag)
Pferd in Levade, um 1730 Öl auf Leinwand; 49,5 × 61 cm Teils unleserlich signiert rechts unten: P. Axtma(nn)
Pferd in Piaffe, um 1730 Öl auf Leinwand; 49,5 × 60,5 cm
Provenienz ehemals Sammlung der Familie Trauttmansdorff-Weinsberg; österreichischer Privatbesitz € 10.000–20.000
Provenienz ehemals Sammlung der Familie Trauttmansdorff-Weinsberg; österreichischer Privatbesitz € 10.000–20.000
1085
1086
Johann P. Leopold Axtmann
Johann P. Leopold Axtmann
(Fulnek/Mähren 1700–1748 Prag)
(Fulnek/Mähren 1700–1748 Prag)
Pferd in Levade, um 1730 Öl auf Leinwand; 49 × 61 cm Signiert rechts unten: Johann P. Axtmann / pinxit
Pferd in Levade, um 1730 Öl auf Leinwand; 49,5 × 60,5 cm
Provenienz ehemals Sammlung der Familie Trauttmansdorff-Weinsberg; österreichischer Privatbesitz € 10.000–20.000
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1087 Abraham Begeyn (Leiden 1637–1697 Berlin) Landschaft mit Ziegen und Brunnen Öl auf Leinwand; 75 × 62 cm Signiert links unten: A. Bega fecit Rückseitig Reste eines Etiketts: (Kunstsal)on Pisko Provenienz Kunst-Salon Pisko, Wien, Auktion 64 Gemälde Alter Meister aus Privatbesitz, 26. März 1906, Nr. 2; Sammlung Franz von Matsch (1861–1942), Wien; im Erbgang an dessen Töchter Theresie von Matsch und Hilde von Matsch; österreichische Privatsammlung € 3.000–6.000
1088 Künstler um 1700 Allegorie Öl auf Holz; 82 × 66,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 2.500–5.000
1089 Flämische Schule Anbetung der Heiligen Drei Könige, 1. Hälfte 17. Jahrhundert Öl auf Holz, parkettiert; ungerahmt; 66 × 50 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 15.000–30.000
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1090 Jan Anthonie van der Baren (Brüssel 1615/16–1686 Wien) Blumenstrauß in einer Glasvase Öl auf Leinwand; 59 × 41,5 cm Signiert rechts unten: A. VAN DER BAREN Provenienz wohl Sammlung Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich, Brüssel/Wien 1659; Sammlung Allard de la Court, Leiden 1743; Sammlung Gustave Baron de Rothschild (1829-1911), Paris 1904; Privatsammlung, Wien; Galerie Friederike Pallamar, Wien, Gemälde bedeutender Niederländischer Meister des 17.Jahrhunderts, 18. November - 31. Dezember 1968, Nr. 2; Privatsammlung, Los Angeles; Galerie Friederike Pallamar, Wien, Niederländische Meisterwerke des 17. Jahrhunderts, 16. Oktober - 30. November 1989, S. 12f.; österreichische Privatsammlung Literatur Marie-Louise Hairs, Jan Anton van der Baren. Monographie, Wien 1970, S. 29, Nr. 7 Marie-Louise Hairs, Jan Anton van der Baren, in: The Flemish flower painters in the XVIIth Century, Brüssel 1986, S. 311–312, Nr. 104 (Farbabb.) Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000023993 verzeichnet. € 10.000–20.000
Jan van der Baren traf mit seinen Blumenstillleben den Geschmack der Zeit und feierte mit seinen Werken schon zu Lebzeiten große Erfolge. Um 1650 wurde Baren zum Hofkaplan und später Kunstberater der umfangreichen Sammlung Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich ernannt. Aus den Inventaren der Sammlung ist bekannt, dass diese auch mehrere Werke des Blumenstilllebenmalers selbst umfasste (vgl. Viktor Fleischer, Johannes Antonius van der Baren, in: Max Dvorák (Hg.), Kunstgeschichtliches Jahrbuch, Beiblatt zum Band II, Wien 1908, S. 62-94). Vorliegendes Gemälde ist eines der seltenen voll signierten Werke des Malers und es wird daher angenommen, dass sich auch unser Gemälde möglicherweise im Bestand der erzherzoglichen Sammlung befunden hat (vgl. Hairs 1970 und 1986).
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1091 David Teniers der Jüngere Umkreis (Antwerpen 1610–1690 Brüssel) Dorfszene Öl auf Holz, parkettiert; 23,5 × 29, 5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich € 8.000–15.000
1092 Thomas Wyck (Beverwyck 1616–1677 Haarlem) Bauern und Händler in römischer Hofarchitektur Öl auf Leinwand; 62 × 73 cm unten mittig möglicherweise Reste einer Signatur Provenienz 1998 im Kunsthandel, Bergamo, erworben; Italienischer Privatbesitz
Der holländische Maler Thomas Wyck schuf zahlreiche Gemälde und Zeichnungen, die überwiegend den Alltag der italienischen Gesellschaft behandelten. Diese Genreszenen waren in mediterrane Küstenhäfen, idyllische Gebirgs- oder Ruinenlandschaften, später auch Interieurs eingebettet. Nach seiner Heirat arbeitete Wyck überwiegend in Haarlem, unternahm jedoch zwischenzeitlich (von 1663–68) auch eine Studien- bzw. Auftragsreise nach London. Sein ältester Sohn Jan Wyck (1652–1700) sollte ihn als Maler am englischen Hof gar übertreffen. Eine Vielzahl vergleichbarer Straßen- bzw. Marktszenen des römischen Volkes sind von Wynck bekannt, so auch "Wäscherinnen im Hof" (Privatbesitz), „Römischer Hof“ (Privatbesitz) und andere (vgl. G. Briganti, L. Trezzani, L. Laureati, The Bamboccianti. The Painters of Everyday Life in Seventeenth Century Rome, Rom 1983, S. 222, 224, 226, Nr. 7.1., 7.4, 7.5 (mit Abb.))
Gutachten von Dr. Didier Bodart, Rom, 27. Juli 1999, liegt bei. € 7.000–14.000
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1093 Philipp de Marlier (Antwerpen 1595/1605–1668 Antwerpen) Blumenbouquet mit Lilie, Tulpen, Iris und Rosen in chamoisfarbener Keramikvase, um 1625 Öl auf Holz; 47,5 × 32 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 6. Dezember 1989, Lot 17; österreichische Privatsammlung Gutachten von Ingvar Bergström, 25. Juni 1984, Göteborg, liegt bei. € 25.000–50.000
Verschiedene Blumenarten, die zu der Zeit Philipp de Marliers als florale Kostbarkeiten galten, sind in Form eines aufgelockerten Ovals einander zugeordnet. Tulpen, Rosen, Iris, Lilie, Vergissmeinnicht und andere heben sich von einem diffus dunklen Hintergrund ab, wodurch die einzelnen Blüten mit ihrer Farbgebung und Leuchtkraft isoliert wirken. Die zarten Pflanzen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen, sind fein säuberlich und mit einigen wenigen Überschneidungen platziert, um einerseits Plastizität zu suggerieren sowie die verschiedenen Arten zu dokumentieren. Die Gestaltung solcher Blumenstücke ist keinesfalls zufällig, sondern unterliegt oftmals Regeln des Repertoires eines Künstlers, Wünschen des Auftraggebers oder bestimmter Symbolik. So wurde die Lilie kaum zufällig derart prominent ins Zentrum gesetzt, sondern nimmt als Zeichen für Reinheit stets eine besondere Stellung in Blumenbouquets ein. Die sich bereits zum Boden neigenden Rosen und die aus dem Strauß gefallenen Blüten und Blätter weisen auf die Vergänglichkeit hin. Zugleich bewirkt die Inszenierung der über den Rand der Tischkante hinausragenden Pflanzenstücke, dass die Darstellung belebt und eine Raumtiefe angedeutet wird. Auch bei der präzisen Umsetzung der changierenden Farben und verschiedener Texturen, so auch bei der Musterung der Keramikvase, kommt die technische Virtuosität des Antwerpener Malers besonders zum Ausdruck. Stilistisch und qualitativ vergleicht Ingvar Bergström vorliegendes Gemälde mit dem 1637 datierten Werk „Blumen in einer Vase“ (vgl. Le siècle de Rubens, Ausstellungskatalog, Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, Brüssel 1965, S. 133, Nr. 144). Der dunkle Hintergrund und die intensive Lichtgebung, welches das florale Werk strahlen lässt, sind häufig wiederkehrende Charakteristika in den Blumenstillleben Marliers.
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1094 Jakob de Backer (Antwerpen um 1550-vor 1600 Antwerpen) Der Heilige Johannes mit Kreuz und Lamm, vor 1590 Öl auf Holz; 47 × 39 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 6. Mai 2021, liegt bei. € 12.000–20.000
Der flämische Meister Jacob de Backer schuf das vorliegende Gemälde in der Zeit vor 1590. Als Entstehungsort nimmt Dr. Ertz Italien an, wo sich de Backer einige Jahre lang aufhielt. "Der Biograph und Maler Carel van Mander rühmt ihn in seinem bekannten „Schilder Boek“ als einen der besten Koloristen. Die nackte helle Figur des Johannes vor dunklem Felshintergrund mit Blick auf einen links in der Ferne zu erkennenden Fels weist ihn als flämischen Maler aus, der italienischen Einflüssen u.a. von Giorgio Vasari und anderen römischen Manieristen ‚ausgesetzt’ ist. Diese Einflüsse weisen auf eine Italienreise hin, die für die meisten flämischen Maler fast obligatorisch zu nennen ist. Seine meist großen christlichen oder mythologischen Figuren erinnern in erster Linie an den Flamen Frans Floris. Die in ihrer Haltung spätmanieristisch anmutende Figur des Johannes mit ihren weit auseinanderstehenden Beinen, ihrem nach rechts ausgestreckten Arm mit den gespreizten Fingern und den ausgeprägten Muskelpartien sind ausgesprochen typische Beispiele für die Historienmalerei italienisch-nordischer Prägung des späten 15. Jahrhunderts. Sie prägten nachhaltig die Figuren eines Peter Paul Rubens aus dessen früher Schaffensperiode." (Vgl. Gutachten Dr. Ertz)
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Originalgröße
1095 Denys Calvaert (Antwerpen 1540–1619 Bologna) Grablegung Christi, 1590er Jahre Öl auf Kupfer; 13,5 × 10,5 cm (Oval) Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten Dr. Klaus Ertz, Lingen, 4. Mai 2021, liegt bei. € 5.000–10.000
Das in den 1590er Jahren entstandene Ölgemälde stammt vom flämischen Maler Devis Calvaert. Signifikant sind die pastos aufgetragenen, leuchtenden Farben auf einer sehr schweren Kupferplatte. "Calvaert ließ sich bereits als schon ‚fertiger’ Landschaftsmaler in Bologna u.a. bei Antonio da Correggio und Pellegrino Tibaldi als Figurenmaler ausbilden. Die für Calvaert typischen Gesichtszüge mit den heruntergeschlagenen Augenlidern erinnern an den Deutschen Hans Rottenhammer und an den Italiener Guido Reni, der auf derselben Schule wie Calvaert seine Studien betrieb. Seine Vorliebe für theatralische Kompositionen und manieristische Formen wird gerade in dieser Komposition in der Gestaltung des nackten ‚verdrehten’ Christuskörpers offensichtlich." (Vgl. Gutachten Dr. Ertz)
1096 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Madonna mit Kind in einem Blumenkranz, um 1625 Öl auf Kupfer; 22,5 × 18 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Foto-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 14. Juli 2014, liegt bei. Als Figurenmaler nennt Dr. Klaus Ertz einen Maler aus dem Umkreis Hendrick van Balens (1575–1632).
In der Tradition der flämischen Werkstätten war es üblich, sich auf bestimmte Motive zu spezialisieren und darin zur Meisterschaft zu gelangen. Auf diese Weise entstanden Bildtypen wie die von Blumen umrahmten Heiligenbilder, an welchen mehrere Künstler zusammenarbeiteten. Jan Brueghel d.J. galt als einer der bedeutendsten Spezialisten für Blumenkränze dieser Art – hier gemeinsam mit einem Figurenmaler aus dem Umkreis des Hendrick van Balen, schuf er das vorliegende Gemälde in der Mitte der 1630er Jahre. (Vgl. Gutachten Dr. Ertz) Die harmonisch angeordneten verschiedenen Blumen umrahmen das Medaillon in der Mitte in hellen, strahlenden Farben. Zarte Rot- und Gelbtöne setzt Jan Brueghel d.J. neben reinweiße Blüten im Kranz um die Madonna mit dem Christuskind. Der dunkle Hintergrund lässt die leuchtende Farbigkeit der Blumen besonders deutlich hervortreten. Im Figurenmedaillon wiederholen sich die Farbtöne des umgebenden Blumenkranzes, die flächigen Farben im Gold des Ovals und im Gewand der Madonna nehmen die fein abgestimmte Kolorierung der Blüten auf.
€ 10.000–20.000
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1097 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) und
Nachfolge Hendrik van Balen (Antwerpen 1575–1632 Antwerpen) Allegorie der Vier Elemente, 1630–35 Öl auf Leinwand; 62 × 106 cm Provenienz österreichische Privatsammlung Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 19. April 2018, liegt bei. € 50.000–80.000
In üppiger Pracht und mit zahllosen Details präsentiert dieses Gemälde die „Allegorie der Elemente“. Das Zentrum bildet dabei die sitzende Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, Ceres, kenntlich durch das Abundantia-Attribut des überquellenden Füllhorns. Ihr zur Seite gestellt verkörpert eine Meeresgöttin oder Nymphe, wohl Amphitrite oder Galatea, das Element des Wassers. Ceres zu Füßen reicht ihr eine nackte Gestalt, wahrscheinlich Flora, eine Weinrebe. Von den beiden fliegend umschlungenen Gestalten in der linken oberen Ecke hält die eine Frauenfigur eine Fackel. Es handelt sich um die Symbole für Feuer und Luft, Vesta und Juno. Um die Personifikationen herum wird der ganze Artenreichtum des Meeres, Landes und der Luft in unzähligen Fischen, Vögeln und anderen Tieren demonstriert, ebenso wie die Fruchtbarkeit der Erde in Form von Gemüse, Früchten und Blüten (vgl. Klaus Ertz, Jan Brueghel der Ältere (1568–1625). Lingen 2008, Bd. III, S. 1080). Ihren besonderen Reiz und eine weitere Bedeutungsebene erhält die Komposition durch die Darstellung einer Szene aus dem flämischen Alltag im Hintergrund. „Götter und Menschen befinden sich in ein- und demselben Landschaftsraum. Die Menschen stehen den Göttern nicht fern, sondern sie empfangen ihre Gaben und nehmen sie auch an. Vor den Bauern, die in ihrer Existenz ja ganz besonders von der ‚Magna Mater’ Natur (Ceres) abhängig sind, liegen ebenso Früchte ausgestreut wie vor den Göttinnen. Die Menschen haben sich die Götter geschaffen. Diese können sich nicht verselbständigen, sie werden nicht um ihrer selbst willen abgebildet (wie so oft in der Kunst), sondern wieder in Beziehung zu ihren geistigen Schöpfern, eben den Menschen, gebracht. Die gedankliche Tat des Künstlers ist von großer Tragweite, weil die Götter damit nicht mehr ‚im luftleeren Raum’ hausen, sondern unter den Menschen selbst.“ (Ertz 2008, S. 1084)
Im Jahre 1625 hatte Jan Brueghel der Jüngere nach dem Tod seines Vaters dessen florierende Werkstatt übernommen und erfolgreich weitergeführt. Er griff immer wieder die Themen des Vaters auf und interpretierte diese neu in seiner eigenen Handschrift. Jan Brueghel der Ältere hatte bereits 1604 die Grund-Komposition für die „Allegorie der Elemente“ geschaffen, ein Gemälde das sich heute im Kunsthistorischen Museum, Wien, befindet. Er hatte jedoch schon um 1615 selbst das Thema in einem weiteren Gemälde, heute im Prado, Madrid, variiert (vgl. Ertz 2008, WVZ 518 & 520). Vorliegendes Werk orientiert sich an der Prado-Version und ist zu Beginn der 1630er Jahre entstanden. Wie Dr. Klaus Ertz feststellt sind gerade die stark farbigen, für Jan Brueghel den Jüngeren typischen Farben bezeichnend für diese Zeit des Malers, in der er sich handwerklich vom Vorbild des Vaters zu lösen beginnt. „Das weitumspannende Thema der Allegorie beschäftigt nicht nur Jan Brueghel d.J. während seiner gesamten Schaffenszeit bis weit in die 1650er-Jahre. Es war dies neben den mythologischen und christlichen Darstellungen ein Thema, das die Künstler und ihre gebildeten Kunden (hier vor allem der Adel und der Klerus, die sich diese Bilder leisten konnte) in höchstem Maße interessierte. Nachdem der Vater Jan Brueghel d.Ä. gestorben war, arbeitete auch der Sohn Jan Brueghel d.J. oftmals mit dem Figurenmaler Hendrick van Balen zusammen und natürlich, nach dessen Tod, mit zahlreichen anderen Figurenmalern, deren Werk in der Nachfolge van Balens stand.“ (Gutachten Dr. Klaus Ertz, 19. April 2018)
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1098 Antwerpener Meister Christus auf dem kalten Stein, um 1600 Öl auf Holz; 54 × 36,5 cm Rückseitig Panelmachermarke F/VT (wohl Franchoys van Thienen) und Brandzeichen der Stadt Antwerpen (Hände und Burg) Provenienz österreichischer Privatbesitz € 10.000–20.000
Detail Marke und Brandzeichen Rückseite
Die Ikonographie von „Christus auf dem kalten Stein“ ist ein Teil der Leidensgeschichte Jesu. Auch unter den Bezeichnungen „Christi letzte Rast“ oder „Christus im Elend“, stellt sie einen dornengekrönten Jesus dar, der sitzend und in sich versunken sein Schicksal erwartet. Die Darstellung des einsam sitzenden Christus findet sich häufiger in der Skulptur und ist in der Malerei sehr selten. Eine der bekanntesten Bildfindungen des Themas stammt von Jan Gossaert (1478–1532) und wird in das Jahr 1527 datiert (vgl. Szépmuvészeti Muzeum, Budapest, Inv. Nr. 4362) – von dieser Komposition existieren mehrere zeitgenössische Kopien und sie war wohl für die nachfolgende Künstlergeneration prägend. Vorliegendes Werk interpretiert diese Grundidee jedoch neu, indem Christus zwar demütig, aber durch die gesamte Längung der Darstellung über alles erhaben erscheint. Eine Version des vorliegenden Gemäldes (beschrieben als Antwerpener Schule, 16. Jahrhundert) befindet sich im Begijnhofmuseum in Turnhout. In den flämischen Beginenhöfen der Zeit gab es ein besonderes Interesse an der Passion Christi und der Identifikation durch die Symbolik des irdischen und spirituellen Leidens. Dies führte zur Entstehung zahlreicher Kunstwerke mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte, wie auch das Ecce Homo oder Pietàs.
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1099 Italienische Schule Bildnis eines Heiligen mit Rosenkranz, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 82 × 68 cm Provenienz Privatbesitz, Wien € 1.500–3.000
1100 Frans Hals Nachfolger (Antwerpen 1580–1666 Haarlem) Herrenporträt Öl auf Kupfer; 14,5 × 12 cm Bezeichnet rechts oben: F. v. Mieris. Provenienz österreichischer Privatbesitz € 800–1.500
1101 Jakob Seisenegger Umkreis (1505–1567 Linz) Porträt eines Mädchens mit Blumenkranz Öl auf Leinwand; 50,5 × 40,5 cm Provenienz Sammlung Franz Trau, Wien; Versteigerung von dessen Sammlung, Gilhofer & Ranschburg, Wien, 28. April 1937, Nr. 547; Privatbesitz, Wien € 2.500–5.000
1102 Roelof van Vries (Haarlem 1631–1681 Amsterdam) Parklandschaft Öl auf Holz; 41,5 × 31,5 cm Rechts unten undeutlich signiert Provenienz österreichischer Privatbesitz € 1.000–2.000
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1103 Französische Schule Rastende Dame mit Kindern in einer Parklandschaft, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 51,5 × 61 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich € 1.000–2.000
1104 Künstler des 18. Jahrhunderts Jagdgesellschaft und Hirte in einer Waldlandschaft Öl auf Holz; 23,5 × 31 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 1.000–2.000
1105 Französische Schule Zeus und Hera, 18. Jahrhundert Öl auf Holz; ungerahmt; 34 × 43,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 800–1.500
1106 Gerard Dou Nachfolger (Leiden 1613–1675 Leiden) Die Mausefalle, um 1680/90 Öl auf Kupfer; 24,5 × 19,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Gutachten von Dr. Ursula Härting, Hamm, den 12. März 2021, liegt bei. € 10.000–20.000
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An der Brüstung eines Rundbogenfensters steht eine junge Frau, welche einem Knaben bei Kerzenschein eine Mausefalle zeigt. Dr. Härting erläutert die versteckte Mehrdeutigkeit der auf den ersten Blick alltäglich erscheinenden Szenerie: „…die brennende Kerze in der Hand der Frau steht für das gefahrvolle Spiel mit dem „Feuer“. Dazu stehe die Kombination aus der offenen Kanne mit der Öffnung zum Betrachter für den Uterus, die Kerze in ihrer Hand für das sinnliche Spiel der Geschlechter und die Mausefalle, in die der Jüngling mit seinem „phallischen Finger“ tappen könnte, für die Gefahren der Liebe.“ (Vgl. E. de Jongh, Erotica in vogelperspectief. De dubbelzinnigheid van een reeks zeventiendeeuwse genrevoorstellingen, Leiden 1995, S. 21 – 58, 245 – 254.) Das Fensterbild ist eine Wiederholung nach einem in den 1670er Jahren entstandenen Gemälde von Gerard Dou, welches sich vormals in der Dresdner Gemäldegalerie befand, jedoch heute verschollen ist. Das vorliegende Bild muss kurz nach dem Verkauf des Dresdner Gemäldes Ende des 17. Jahrhunderts geschaffen worden sein. Neben einem späteren, seitenverkehrten, Mezzotinto von Nicolaas Verkolje um 1700, ist vorliegendes Werk heute die einzige bekannte farbige Fassung nach Gerard Dous Vorbild. (Vgl. Gutachten Dr. Ursula Härting)
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1107 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) Heilige Familie mit Johannes im Blumenkranz, um 1640 Öl auf Kupfer; 49 × 39 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 12. Mai 2021, liegt bei. Die Figur im Medaillon stammt laut Dr. Klaus Ertz von einem Künstler aus dem aus dem Umkreis Pieter van Avonts (1600– 1652). € 13.000–26.000
Jan Brueghel d.J. zeigt in diesem Gemälde eine besonders malerische und äußerst naturgetreue Wiedergabe der einzelnen Blüten. Sie verbinden sich durch eine Abwechslung an übereinanderragenden kleineren und größeren Blütenköpfen und dazwischen eingeflochtenem Blattwerk und Stängeln zu einem breiten ovalen Kranz. Dies verleiht den Blumen einen ausgesprochen plastischen Eindruck, sie scheinen wie auf den Bildgrund appliziert. Wie bei diesem Gemäldetypus in dessen Entstehungszeit um 1640 in der flämischen Malerei üblich, arbeitete Jan Brueghel d.J. für diese Komposition mit einem Künstlerkollegen zusammen. Die Figurengruppe im Oval wurde nach Dr. Ertz von einem Künstler aus dem Atelier oder dem Umkreis des Pieter van Avont geschaffen. Dieser stellt die Jungfrau Maria auf einem Steinsims sitzend dar, das Christuskind auf ihrem Schoß, von rechts der Johannesknabe ihnen eine Schale mit Früchten reichend, während der Heilige Josef die Gruppe von links beobachtet. Im unteren Rand des Ovals wiederholen sich Miniaturen der Blüten aus dem umgebenden Kranz, eine auf dem Steinsims liegende Rose bindet die florale Umrahmung zusätzlich in die figürliche Darstellung ein. Dies trägt zusätzlich dazu bei, dass die gesamte Komposition trotz zwei verschiedener Malerhände „wie aus einem Guss“ wirkt. (Vgl. Gutachten Dr. Ertz)
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1108 Albert Christoph Dies Umkreis (Hannover 1755–1822 Wien) Felsige Flusslandschaft mit Hirten Öl auf Leinwand; 29 × 37,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich € 1.500–3.000
1109 Ferdinand Kobell zugeschrieben (Mannheim 1740–1799 München) Landschaft mit Reitern Öl auf Holz; 36 × 40 cm Provenienz Privatbesitz, Wien € 800–1.600
1110 Künstler um 1700 Stadtplatz mit monumentalem Brunnen Öl auf Leinwand; 77,5 × 108 cm Provenienz Versteigerung Auktionshaus Henry's, Mutterstadt, 27. April 2013; Privatsammlung, Deutschland € 500–1.000
1111 Martin van Meytens (Stockholm 1695–1770 Wien) Erzherzog Joseph II. als Kleinkind, um 1743/44 Öl auf Leinwand; 28,5 × 20,3 cm Provenienz Sotheby's, London, 7. Februar 1979, Lot 73; Privatsammlung, Österreich; seit 2013 Wiener Privatsammlung Literatur Agnes Husslein-Arco und Georg Lechner (Hg.), Martin van Meytens der Jüngere, Ausstellungskatalog, Belvedere, Wien 2014, Nr. 19, S. 66–67 (Farbabb.)
Erzherzog Joseph war der lang ersehnte Thronfolger seiner Eltern Maria Theresia und Franz Stephan. Er wurde bereits als Kind mehrfach von Martin von Meytens, ab 1740 dem bevorzugten Hofmaler Maria Theresias, porträtiert (vgl. Kleine Prinzen. Kinderbildnisse vom 16. bis 19. Jahrhundert aus der Fundación Yannick y Ben Jakober, Ausstellungskatalog, Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, Ostfildern-Ruit 2003, Nr. 26, S. 68). In vorliegendem Bildnis stellt der Künstler den jungen Erzherzog ausgesprochen lebendig und einem Kind seines Alters entsprechend dar. Dennoch dürfen die offiziellen Standesmerkmale bei einem derartigen Porträt nicht fehlen: So hält das Kind bereits die Collane des Ordens vom Goldenen Vlies in seinen Händen und der Erzherzogshut befindet sich als Bekrönung an der Rückenlehne des Fauteuils. „Vom Format her könnte man das vorliegende Bild zwar als eine vorbereitende Arbeit einstufen, doch der Ausführungsgrad legt nah, dass es sich hierbei von vornherein um ein selbständiges Werk gehandelt hat. Die ausgesprochen leuchtende Farbgebung und der dichte Farbauftrag erinnern neben der Größe einmal mehr daran, dass Meytens seine Karriere als viel gerühmter Miniaturmaler begonnen hatte.“ (vgl. Martin van Meytens der Jüngere, Wien 2014, S. 66)
€ 8.000–16.000
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1112 Ludwig Kohl (Prag 1746–1821 Prag) Kircheninterieur mit flanierender Hofgesellschaft Öl auf Leinwand; 115,5 × 94 cm Monogrammiert links unten: K. Provenienz österreichischer Privatbesitz ▲ € 7.000–14.000
Der tschechisch-österreichische Maler Ludwig Kohl wurde in Prag geboren und dort schon in früher Jugend gefördert und beeinflusst durch seinen Lehrer Norbert Grund (1717–1767). Später studierte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Jacob Matthias Schmutzer (1733–1811). Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt unterrichtete er bis zu seinem Tod Zeichnung an der Prager Musterschule. Einen signifikanten Teil von Kohls Œuvre bilden architektonische Darstellungen und Interieurs von sowohl tatsächlichen als auch erdachten Bauwerken. Das vorliegende Kircheninterieur nutzt die Monumentalität des Gemäldes selbst, um die Monumentalität der Kirche widerzuspiegeln. Die Perspektive sowie die Platzierung der Staffagefiguren unterstreichen diese Idee übergreifender Größe. Der Blick des Betrachters wird eindrucksvoll durchs Kirchenschiff bis zum zentralen Punkt, dem Kirchenfenster, geleitet. Diese sind mit der Jahreszahl 1680 datiert und am unteren Rand mit mehreren Wappen versehen. Das Gemälde steht einer Reihe von Kircheninterieurs Kohls nahe, in welchen er sich mit dem Thema der Vollendung der Kirche beschäftigt hat, etwa einer Darstellung des Prager Veitsdoms (Marcela Pánková, Ludvík Kohl (1746–1821), Národní Galerie, Prag 1984, S. 46, Abb. 32).
1113
1114
Willem van Mieris Umkreis
Deutsche Schule
(Leiden 1662–1747 Leiden)
Familie bei der Vogelfütterung, 18./19. Jahrhundert Öl auf Holz; 35,5 × 27 cm
Köchin und Gehilfe mit Geflügel in einer Nische Öl auf Holz; 33 × 27 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz
Provenienz Privatbesitz, Österreich € 500–1.000
€ 1.500–3.000
1115
1116
Adrian Brouwer Nachfolger
Künstler des 18. Jahrhunderts
(Oudenaarde 1605/06–1638 Antwerpen)
Joachim von Siena Öl auf Leinwand; 95 × 67 cm Bezeichnet unten mittig: B: Ioachim, Piccolomine Senen / fis Ord: Serv: B: M: V.
Paar in der Stube Öl auf Holz; 22,5 × 19 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 1.000–2.000
Provenienz Privatsammlung, Wien € 500–1.000
1117
1118
Carl Wilhelm de Hamilton Umkreis
Abraham van Beyeren zugeschrieben
(Brüssel 1668–1754 Augsburg)
(Den Haag 1620/21–1690 Overschie)
Stilleben mit Früchten in einer Landschaft Öl auf Leinwand, ungerahmt; 56,5 × 71 cm
Stilleben mit Fischen, Hummer und Krabbe Öl auf Leinwand; 78 × 88 cm
Provenienz Privatbesitz, Österreich
Provenienz Privatbesitz, Österreich
€ 2.500–5.000
Gutachten Dr. Walther Bernt, München, am 10. April 1965, liegt bei (als Kopie). € 2.000–4.000
Vergleichbar ist das vorliegende Gemälde mit „Fischstillleben mit einer Strandszene und einem Dünendorf im Hintergrund“ (RKD-Nr. 0000031318) oder "Fischstillleben am Strand mit Hummer, Krabben, Scholle, Rochen, Kabeljau und Schellfisch und im Hintergrund eine Dorfansicht" (RKD-Nr. 0000031320).
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1119 Giuseppe Cesari, genannt Cavalier d'Arpino, Umkreis (Rom 1568–1640 Rom) Geißelung Christi, 16./17. Jahrhundert Öl auf Holz; 66,5 × 51 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz € 8.000–15.000
1120 Francesco Solimena (Canale di Serino 1657–1747 Barra) Madonna mit Kind und dem Johannesknaben, umgeben von einer Blumengirlande, 1720er Jahre Öl auf Leinwand; 63,5 × 48,5 cm Provenienz vor ca. 30 Jahren im Wiener Kunsthandel erworben; österreichischer Privatbesitz Wir danken Prof. Riccardo Lattuada für seine Hilfe bei der Katalogisierung. Ebenfalls danken wir Prof. Nicola Spinosa, der das Gemälde anhand eines professionellen Fotos als Werk von Francesco Solimena bestätigt hat (mündliche Mitteilung). Seiner Meinung nach handelt es sich bei dem Werk um eine Gemeinschaftsarbeit Francesco Solimenas mit dem neapolitanischen Blumenmaler Gasparo Lopez, genannt Gaspare dei Fiori (1650–1732). € 7.000–14.000
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1121 Italienische Schule Madonna mit Kind, Johannesknaben und Hl. Joseph, 16. Jahrhundert Öl auf Holz, parkettiert; 83,5 × 67,5 cm Rückseitig bezeichnet: Antonio Alleggri detto il Corregio Provenienz Sammlung Franz von Matsch (1861–1942), Wien; im Erbgang an dessen Töchter Theresie von Matsch und Hilde von Matsch; österreichische Privatsammlung € 10.000–20.000
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1122
1123
Hubert Robert Umkreis
Carlo Carlone Umkreis
(Paris 1733–1808 Paris)
(Scaria 1686–1775 Scaria)
Landschaft mit Ruinen Öl auf Leinwand; 40,5 × 64 cm; ungerahmt
Musizierende Engelschar (Skizze), 18. Jahrhundert Öl auf Holz; 18 × 21 cm
Provenienz Privatbesitz, Österreich
Provenienz Privatbesitz, Wien
€ 2.500–5.000
€ 2.000–4.000
1124 Giovanni Battista Gaulli, genannt Il Baciccio (Genua 1639–1709 Rom) Damenporträt, um 1690 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 66,5 × 55 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 21. April 2015, Lot 235; Privatbesitz, Österreich
Giovanni Battista Gaulli, gen. Il Baciccio, entwickelte sich unter der Förderung und dem Einfluss seines berühmten Lehrmeisters Gianlorenzo Bernini zum führenden Freskenmaler im Rom des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Eine Reihe von Bildnissen zeigen zudem seine beachtliche porträtistische Begabung. Der expressive Ausdruck, die meisterhafte Plastizität des Antlitzes, die bewegte Draperie und Textur der aufwendigen Gewandung und das leuchtende Kolorit wären ohne eine Ausbildung bei Bernini oder Luciano Borzone kaum möglich gewesen. Haltung, Kostbarkeiten und Komposition erlauben zumeist eine treffende Charakterisierung der Dargestellten und lassen bei vorliegendem Gemälde auf das Bildnis einer ranghohen, gar fürstlichen Dame schließen. Gaulli wurde bereits um 1675 mit einem ebenso prunkvollen wie bedeutenden Porträt der Eleonora Boncampagnie Borghese (Uffizien, Florenz) betraut.
Laut Versteigerungskatalog 2015 wurde das Gemälde von Francesco Petrucci als ein Werk von Giovanni Battista Gaulli bestätigt. € 4.000–8.000
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1125 Künstler des 18. Jahrhunderts Porträt Gräfin Maria Anna Lodron, geb. Harrach (1725–1780) Öl auf Leinwand; 96 × 76,5 cm Rechts oben Wappen der Familie Harrach Rückseitig auf Etikett bezeichnet Provenienz ehemals im Besitz der Familie Harrach; österreichischer Privatbesitz € 2.500–5.000 Der Blick der Gräfin Maria Anna (1725–1780) ist kokett auf den Betrachter gerichtet. Gewand, Drapierung und Blumenschmuck weisen darauf hin, dass sie als die Göttin Flora inszeniert wurde. Nebst ihrer Haarpracht erscheint das Familienwappen mit drei um eine Kugel angeordneten Straußenfedern und betont ihre Zugehörigkeit zu dem bedeutenden Adelsgeschlecht der Harrach. Bereits ihr Großvater Alois Thomas Raimund Harrach (1669–1742) übernahm 1728 als Vizekönig die Regierung des Königreichs Neapel und Sizilien. Sein Sohn Friedrich August Graf von Harrach (1696–1749) wiederum trat als Obersthofmeister und Oberstkämmerer in den Dienst von Erzherzogin Maria Elisabeth, Statthalterin der österreichischen Niederlande, ein. Maria Anna pflegte zu den Geschwistern sowie zu ihren Eltern Friedrich und Maria Eleonore, geb. Prinzessin von Liechtenstein (1703–1757) ein inniges Verhältnis. 1745 heiratete sie Nikolaus Sebastian Graf von Lodron (1719–1792).
1126 Italienischer Meister Madonna mit Kind, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 54,5 × 41,5 cm Provenienz Wiener Privatbesitz € 3.000–6.000
1127 Künstler des 18. Jahrhunderts Bildnis des Johann (Jean) Baptista Marchand (1696–1747) – Kaiserlicher Bratmeister Öl auf Leinwand, ungerahmt; 91 × 75 cm Links auf dem Brief die Inschrift: Monsieur / Monsieur / Jeahn Marchant / Vienne Provenienz Privatbesitz, Wien Wir danken Dr. Georg Lechner für für seine Hilfe bei der Identifizierung des Dargestellten. € 1.000–2.000
1128 Englische Schule Bildnis einer Dame , 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 90 × 65 cm Provenienz österreichische Privatsammlung € 1.500–3.000
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1129 Jan Frans van Bloemen, genannt il Orizzonte (Antwerpen 1662–1749 Rom) "Italienische Gestadenlandschaft mit Felsbach und Rinderherde" und "Italienische Gebirgslandschaft mit Rundturm und Figuren" (Pendants), um 1700/10 Öl auf Leinwand; je 51 × 80 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, 18. Februar 2021, Lingen, liegt bei. € 10.000–20.000
1130 Giambettino Cignaroli (Verona 1706–1770 Verona) Madonna mit Kind und Heiligen Öl auf Leinwand; 70,5 × 44,5 cm Signiert unten mittig: CIGNAROLIUS. F. Provenienz vor ca. 30 Jahren im Wiener Kunsthandel erworben; österreichischer Privatbesitz € 5.000–10.000
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1131 Niederländische Schule Küchenszene, wohl 18. Jahrhundert Öl auf Holz; 37,5 × 31,5 cm Provenienz deutsche Privatsammlung € 1.000–2.000
1132 Egbert van Heemskerck zugeschrieben (Haarlem 1634–1704 London) Drei Bauern in der Taverne Öl auf Leinwand; 31 × 26 cm Provenienz deutsche Privatsammlung € 1.000–2.000
1133 Künstler des 17. Jahrhunderts Bildnis einer Dame mit Perlschmuck, wohl um 1650 Öl auf Kupfer; 10 × 8 cm (Oval) Rückseitig von fremder Hand bezeichnet: Ter Borch Provenienz österreichischer Privatbesitz € 3.000–6.000
1134 Niederländischer Meister Hirten mit Herde vor einem Tempel, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 76,5 × 60,5 cm Undeutlich signiert rechts unten: B(...) Provenienz österreichischer Privatbesitz € 2.000–4.000
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Miniaturen aus einer Wiener Privatsammlung (Lot 1135 bis 1146)
1135
1136
Josef Karl Stieler zugeschrieben
Künstler um 1800
(Mainz 1781–1858 München) und
Bildnis eines Herren in blauem Gehrock Miniaturmalerei auf Elfenbein; 7 × 5,5 cm (Oval) Rückseitig Mikrobild mit Freundschaftstempel sowie Monogramm: HBL (in Ligatur)
Anton Graff Nachfolger (Winterthur 1736–1813 Dresden) Luise von Preußen (nach Elisabeth Vigée Lebrun) und König Friedrich II. von Preußen (nach Anton Graff) Aquarell auf Elfenbein; je 4 × 4 cm (Tondo) auf Damenbildnis Reste einer Signatur oder Bezeichnung: J. Stie(ler) Provenienz Privatsammlung, Wien € 500–1.000
Rückseite
Provenienz Dorotheum, Wien, 25. Oktober 1994, Lot 680 (als Frankreich, um 1790); Privatsammlung, Wien € 500–1.000
1137 Lorenz von Sandrart zugeschrieben (Nürnberg 1682–1753 Stuttgart) Bildnis Elisabeth Augusta von der Pfalz (1721–1794), Kurfürstin von der Pfalz und Bayern Miniaturmalerei auf Elfenbein; 7 × 5 cm Provenienz Dorotheum, Wien, 6. Mai 1997, Lot 265 (als Lorenz von Sandrart zugeschrieben); Privatsammlung, Wien € 1.000–1.500
1138 Künstler um 1800 Bildnis König Friedrich II. von Preußen Miniaturmalerei auf Elfenbein; 4,5 × 4 cm (Oval) Provenienz Privatsammlung, Wien € 500–1.000
1139 Joseph Parent (Neapel ca. 1780–1837 Paris) Bildnis des Napoleon Bonaparte, 1815 Miniaturmalerei auf Elfenbein; 5,5 × 4 cm (Oval) Monogrammiert und datiert rechts: J. P. 1815. Provenienz Dorotheum, Wien, 6. Mai 1997, Lot 264 (als Jales Parent); Privatsammlung, Wien € 1.000–1.500
Der früher meist als "J. Parent" geführte Künstler wurde von Nathalie Lemoine-Bouchard als Joseph Parent identifiziert (vgl. Les peintres en miniature. Actifs en France 1650–1850, Paris 2008). Im Jahr 1815, zum Zeitpunkt der neuerlichen Machtübernahme Napoleons, schuf der aus Neapel stammende Miniaturist zahlreiche Bildnisse Bonapartes.
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1140 Künstler des 19./20. Jahrhunderts Konvolut 5 Miniaturen: König Georg IV (1762–1830), Damenporträt (wohl Élisabeth de Bourbon (1764–1794), Schwester von Ludwig XVI), Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst (1690–1747), 2 Herrenporträts Miniaturmalerei auf Elfenbein; zw. 4 × 4 cm und 8 × 5,5 cm (Tondo und Oval) Provenienz Privatsammlung, Wien € 500–1.000
1141
1142
Künstler um 1800
Künstler um 1800
Bildnis eines Knaben in gestreifter Weste Miniaturmalerei auf Elfenbein; 6 × 6 cm (Tondo) Signiert rechts unten: Clairon Rückseitig auf Etikett mit Bezeichnung und Datierung: Clairon / 1805
Bildnis eines Herren in brauner Jacke Miniaturmalerei auf Elfenbein; 6,5 × 6,5 cm (Tondo)
Provenienz Privatsammlung, Wien € 500–1.000
Provenienz Privatsammlung, Wien € 500–1.000
1143
1144
Franziska Schöpfer
Künstler des 18. Jahrhunderts
(Mannheim 1763–1836 München)
Maria Aurora Gräfin von Königsmarck (1662–1728) als Göttin Diana Miniaturmalerei auf Elfenbein; 7,5 × 5,5 cm (Oval)
Bildnis eines Herren in Marineuniform, 1803 Miniaturmalerei auf Elfenbein; 6 × 4,5 cm (Oval) Signiert und datiert rechts unten: Schöpfer pinx. 1803 Provenienz Dorotheum, Wien, 25. Oktober 1994, Lot 689; Privatsammlung, Wien
Provenienz Privatsammlung, Wien € 500–1.000
€ 500–1.000
Vorliegende Miniatur entstand wohl nach der Vorlage (um 1705) von Peter Schenk (1660–1711).
1145
1146
Künstler um 1800
Künstler des 18./19. Jahrhunderts
Damenporträt Miniaturmalerei auf Elfenbein; 5 × 5 cm (Tondo)
Herrenporträt Miniaturmalerei auf Pergament; 7,5 × 7,5 cm (Tondo) Rückseitig bezeichnet: 1778 / Georges Danton / Paris
Provenienz österreichischer Privatbesitz € 500–1.000
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Provenienz Privatsammlung, Wien € 500–1.000
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1147 Künstler des 18. Jahrhunderts Zwei Damenporträts (Paar) Pastell auf Papier auf Karton; je 40 × 32 cm Teilweise undeutlich signiert rechts bzw. mittig unten: J. Klüber bzw. J. Barret (?) Beide rechts oben ein Wappen Provenienz Privatbesitz, Wien € 1.500–3.000
1148 Pietro Longhi Nachfolger (Venedig 1702–1785 Venedig) Der Apotheker Miniaturmalerei auf Elfenbein; 6 × 5 cm Provenienz 1969 im Kunsthandel erworben (als Pietro Longhi); österreichischer Privatbesitz € 500–1.000 Die Komposition entspricht Pietro Longhis um 1752 entstandenen Leinwandgemälde in der Galleria dell' Accademia, Venedig.
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1149 Leonardo Da Vinci Schule (Vinci 1452–1519 Schloß Cloux) Kopfstudie, wohl 16. Jahrhundert Feder in Braun auf Papier; 6,2 × 4,6 cm, ungerahmt Rückseitig handschriftlicher Besitzvermerk: C. Wiesböck (Lugt 2576); rückseitig Sammlungsstempel Carl König (Lugt 583); rückseitig handschriftlich bezeichnet: L. d. Vinci
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Provenienz Sammlung Carl Wiesböck, Wien; Sammlung Carl König, Wien; Versteigerung Gilhofer & Ranschburg, Wien, 11.–12. Mai 1917, Nr. 251 (als Leonardo da Vinci), S. 64 (SW-Abb.); Sammlung Franz von Matsch (1861–1942), Wien; im Erbgang an dessen Töchter Theresie von Matsch und Hilde von Matsch; österreichische Privatsammlung Schreiben von A. E. Popham, London, 10. September 1954, liegt bei: "(...) looks to me not far from Niccòlo dell'Abbate (...)". € 2.500–5.000
1150 Anton Edler von Weinkopf (Wien 1724–1808 Wien) Großes Majestätswappen Kaiser Josephs II., 1779 Feder in schwarz auf Pergament, leicht gewellt; 62,3 × 51 cm unten mittig in brauner Feder signiert und datiert: Ant. Weinkopf / calamo fec. / 17 79. Provenienz österreichischer Privatbesitz € 700–1.400
In kaiserlichen Staatsdiensten stehend war Anton Edler von Weinkopf unter anderem Sekretär an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, von welcher er 1783 eine ausführliche Beschreibung verfasste. „Für das kaiserliche geheime Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien wurde er mit Zeichnung der vorhandenen seltenen Siegel und Schriftgattungen betraut. In Lösung dieses Auftrages, dem er sich mit großem Eifer unterzog, brachte er es zu einer bewunderungswürdigen Fertigkeit und fuhr in dieser Arbeit bis zu seinem im Alter von 84 Jahren erfolgten Tode fort.“ (vgl. Constantin von Wurzbach, Biographischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 1886, Bd. 54, S. 48f.)
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Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Homepage www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. Geschäftsordnung Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäfts ordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder E-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. Schätzpreise Im Katalog sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meistboterwartungen der zuständigen Experten dar. Mindestverkaufspreis (Limit) Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, das ihnen gehörende Kunstwerk nicht unter einem bestimmten (Mindest-)Verkaufspreis zuzuschlagen. Dieser Preis (= „Limit“) entspricht meist dem in den Katalogen angegebenen unteren Schätzwert, er kann aber in Ausnahmefällen auch darüber liegen. Echtheitsgarantie Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunstobjekte erfolgt durch Experten des Auktionshauses. Das Auktionshaus steht innerhalb von zwei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit und somit dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. Katalogangaben Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Experten ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben keine Gewähr. Ausrufpreis und Zuschlag Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. vom letzten Angebot ausgehend. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. Kaufpreis Bei Kunstobjekten, die der Differenzbesteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käufer provision von 28 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 24 % und zuzügl ich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei € 500.000 übersteigenden Meistboten wird eine Käuferprovision von 20 % (Differenzbesteuerung) bzw. 17 % (Normalbesteuerung) für den € 500.000 übersteigenden Betrag verrechnet. Folgerecht Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000, 0,5 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe.
Kaufaufträge Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. Telefonische Gebote Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. Online Bidding Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinn gemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. Gerichtsstand, Rechtswahl Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart. Versicherung Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist der Kaufpreis. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer dies dem Auktionshaus aufgetragen hat. Einfuhr, Ausfuhr Für die Ausfuhr von Kunstgegenständen aus Österreich ist unter Umständen eine Genehmigung des Bundesdenkmalamtes nötig. Das Auktionshaus beschafft solche Genehmigungen nur auf besonderen Wunsch des Käufers und gegen Bezahlung der damit verbundenen Kosten. Bei Objekten, die dem Artenschutz unterliegende Bestandteile toter Lebewesen aufweisen, können wir keine Gewähr dafür übernehmen, dass sie aus Österreich exportiert oder in andere Länder importiert werden dürfen. Wir sind aber auf Wunsch unserer Kunden und gegen Kostenersatz bereit, für sie Verfahren zur Genehmigung der Ausfuhr/Einfuhr zu führen.
Conditions of Auction Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our homepage www.imkinsky.com. By request we will also send the rules of procedure to you. Rules of Business Auctions are conducted according to the conditions of sale as set down by Auktionshaus im Kinsky GmbH. The rules of business are available for viewing at the auction house, and can be requested by post or email (office@imkinsky.com), they can also be found on our website: www.imkinsky.com. Estimates In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. Reserve (Limit) Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their object beneath a certain price. This price (= reserve/limit) usually matches the lower estimate, but in special situations can also surpass it. Guarantee of Authenticity The valuation, as well as technical classification and description of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for two years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. Catalogue Descriptions Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufactureetc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky cannot be held responsible for the verification of these descriptions. Starting price & Hammer price The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the starting price, or from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). Purchase Price For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consists of the hammer price plus the buyer’s commission of 28%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus buyer’s commission of 24%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of € 500,000 we will charge a commission of 20% (margin taxation) or 17% (normal taxation). Droit de suite Objects marked with an asterisk* in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50,000, 3% of the next € 150,000, 1% of the next € 150,000, 0.5% of the next € 150,000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500,000), but not exceeding a total sum of € 12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below € 2,500.
Order bids Interested parties may also submit written absentee orders or bid by telephone or instruct the broker to bid. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. Telephone bids We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. Online Bidding Interested parties can participate in the auction also via the Internet. The regulations of Auktionshaus im Kinsky shall be applicable. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. Governing Law and jurisdiction The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna. Insurance All the art objects are insured. The insurance value is the purchase price. The responsibility of the auction house lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if there is an order from the purchaser to do so. Import/Export Some works of art may be exported from Austria with the permission of the Federal Monuments Office only. The auction house shall obtain such permissions only by special request of the buyer and after payment of the costs involved. In the case of objects containing components of dead organisms that are subject to species protection, we cannot guarantee that they may be exported from Austria or imported into other countries. However, at the request of our customers and against reimbursement of costs, we are prepared to conduct export/ import licensing procedures on their behalf.
Gebühren für Käufer
Gebühren für Verkäufer
Käuferprovision Bei Differenzbesteuerung bis € 500.000 28 % vom Meistbot, für den € 500.000 übersteigenden Betrag 20 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten.
Verkäuferprovision Bei einem Mindestverkaufspreis bis € 5.000 25 % über € 5.000 15 % inkl. USt bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung
Bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) bis € 500.000 24 % vom Meistbot, für den € 500.000 überstei genden Betrag 17 % vom Meistbot. Zuzüglich 5 % Umsatzsteuer auf Gemälde, Zeichnungen und Bildhauerkunst aufgrund der Umsatzsteuersenkung im Zuge der COVID-19 Maßnahmen bis Ende des Jahres 2021. Der Umsatzsteuersatz für Antiquitäten verbleibt bei 20 %. Werden die Kunstwerke ins Nicht-EU Ausland verbracht und Exportpapiere werden vorgelegt, ist der Kauf umsatzsteuerfrei. Käuferprovision für Untergebote nach der Auktion (Nachverkauf) Bei Geboten unter dem Mindestverkaufspreis (Limit) beträgt die Provision 30 % des Untergebots. Folgerecht Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. Gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke werden vier Wochen nach der Auktion auf Gefahr und Kosten des Käufers, unversichert, eingelagert oder an eine Spedition ausgelagert. Verzugszinsen * 12 % pro Jahr des Meistbotes (ab dem 9. Tag nach der Auktion). Versicherung Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktions hauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. Sensalgebühr 1,2 % vom Meistbot * Verrechnung ab dem 9. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis € 100 für halbe Seite € 200 für ganzseitige Abbildung € 300 für doppelseitige Abbildung € 600 für Klappe € 900 Versicherung Sämtliche zur Auktion übergebenen Gegenstände sind bis zum Zeitpunkt der Fälligkeit des Kaufpreises gegen die Gefahr des Verlustes und der Beschädigung versichert. Unverkaufte Objekte werden nur auf Anweisung und Kosten des Verkäufers versichert. Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion nicht verkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen nach dieser Nachverkaufsfrist werden sie, sofern nichts anderes vereinbart wurde, auf Kosten und Gefahr des Verkäufers ausgelagert. Vorschusszinsen 12 % pro Jahr Katalogabonnement Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten) Österreich € 130 Europa € 150 Übersee € 200
Fees for buyers
Fees for sellers
Buyer’s commission Subject to differential taxation 28% of the hammer price up to and including an amount of € 500.000, 20% of any amount in excess of € 500.000 of the hammer price. These rates include 20% VAT.
Seller’s commission for a reserve price: up to € 5.000: 25% above € 5.000: 15% value added tax included for high-value art pieces by agreement
Subject to normal taxation (marked with ▲) 24% of the hammer price up to and including an amount of € 500.000, 17% of any amount in excess of € 500.000 of the hammer price. These rates exlude 5% VAT with paintings, drawings and sculptures due to COVID-19 measures till the end of the year 2021. The tax rate on antiques remains at 20%. If the works of art are transported to non-EU countries and export papers are provided, the purchase is VAT-exempt. Buyer’s Commission on bids below the reserve after the auction (post-auction sale) For bids below the reserve price the buyer’s commission is 30%. Droit de suite Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50.000, 3% of the next € 150.000, 1% of the next € 150.000, 0.5% of the next € 150.000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500.000), but not exceeding a total sum of € 12.500. Droit de suite does not apply to highest bids below € 2.500. Collection of Items bought at auction Items which have not been collected within 4 weeks after the auction are stored at the expense and risk of the buyer, even outside our business premises, without insurance. Interest on late payments * 12% per annum from the purchase price (from the 9th day after the auction) Insurance All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the Auction House lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. Broker fee 1,2% of the hammer price * Applied from the 9th day after the auction for nationals, from the 31st day for buyers from outside. Packaging, shipping and insurance of auctioned objects only take place upon the buyer’s request and at his expense at risk.
Catalogue fees for images Minimum price: € 100 Half-page image: € 200 Full-page image: € 300 Double-page spread: € 600 Cover: € 900 Insurance All items accepted for auction shall be insured against the risk of loss and damage up to the due date of the purchase price. Unsold items are only insured if there is an order. Costs are covered by the seller. Storage fees for unsold items Unsold items are offered in the post-auction sale for four weeks after the auction. Two weeks after the end of the post-auction sale, the items can be relocated and stored to a forwarding company unless there is no other agreement made. The seller has to carry the costs and risks. Advance payment interest 12% per annum Catalogue subscription Annual subscription (including shipping costs): Austria € 130 Europe € 150 Overseas € 200
Ihr Team
Geschäftsführung
Michael Kovacek T +43 1 532 42 00 Geschäftsführer & Gründungsmitglied, Sachverständiger für Gemälde & Antiquitäten
Dr. Ernst Ploil T +43 1 532 42 00 Geschäftsführer & Gründungsmitglied, Gerichtlich zertifizierter Sachverständiger
ExpertInnen
Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister Spartenleitung
Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher
Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Gemälde des 19. Jh. Spartenleitung
Sabine Hofer T +43 1 532 42 00-19 hofer@imkinsky.com Antiquitäten
Prof. Kristian Scheed T +43 1 532 42 00 Uhren
Anja Wolf, BA MA Jugendstil & Design
Anna Stippl, BA T +43 1 532 42 00-66 stippl@imkinsky.com Jugendstil & Design
Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne Spartenleitung
Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-43 berger@imkinsky.com Klassische Moderne
Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst Spartenleitung
Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst
Prof. Peter Baum M +43 676 351 66 59 20. Jh.
Expertenassistenz
Jasmin Panagl, MA T +43 1 532 42 00-28 panagl@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh.
Iris Hemedinger, BA hemedinger@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh.
Judith Kuthy, BA BEd T +43 1 532 42 00-15 kuthy@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design
Vera Schönach, BA T +43 1 532 42 00-17 schoenach@imkinsky.com Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst
Sensal
Repräsentanz
Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeiten: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com Sensalin
Italien Mag. Pauline Spontin-Beaufort M +39 338 270 1034 beaufort@imkinsky.com Alle Sparten
Client Advisory & Private Sales
Steiermark & Kärnten Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz, A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5 / Eingang Ecke Mandellstrasse Alle Sparten
Nadine Kraus-Drasche, BA MA T +43 1 532 42 00-21 M +43 664 213 33 68 kraus-drasche@imkinsky.com Client Advisor & Private Sales
Mag. Roswitha Holly M +43 699 172 922 33 holly@imkinsky.com Client Advisor
Kommunikation
Mag. Valerie Gaber, BA T +43 1 532 42 00-24 gaber@imkinsky.com Marketing, Presse & Online Content
Katharina Koja, BA T +43 1 532 42 00-11 koja@imkinsky.com Veranstaltungen, Kooperationen & Projektmanagement
Mag. Alexandra Markl T +43 1 532 42 00 presse@imkinsky.com Presse
Mag. Claudia Schneidhofer T +43 1 532 42 00-48 schneidhofer@imkinsky.com Rechnungswesen & Kundenbetreuung
Barbara Passauer T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com Buchhaltung, Kaufmännische Administration & Kundenbetreuung
Service
Heidi Hofmann, BA T +43 1 532 42 00-25 hofmann@imkinsky.com Front Office Management & Kundenbetreuung
Logistik
Robert Mayr T +43 1 532 42 00-18 r.mayr@imkinsky.com Logistik & Transport
Thomas Cerny T +43 1 532 42 00-36 cerny@imkinsky.com Logistik
1010 Wien, Freyung 4, office@imkinsky.com
im Kinsky editionen Von sehr vielen bedeutenden österreichischen Künstlern gibt es keine – oder zumindest keine aktuellen – Monographien und Werkverzeichnisse. Mit der Gründung der im Kinsky editionen haben wir daher als erste private Institution in Österreich im Jahr 2011 damit begonnen, diese Lücke zu füllen.
Edition bestellen office@imkinsky.com T +43 1 532 42 00 www.imkinsky.com Ernst Ploil | Toby Sharp Wien 2017, 240 S., € 69,—
Ernst Ploil Wien 2014, 195 S., € 69,—
Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer Wien 2012, 256 Seiten, € 69,—
Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Herbert Giese, Sabine Grabner, Johann Kräftner Wien 2011, 200 Seiten, € 59,—
Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Manfried und Marianne Rauchensteiner, Matthias Boeckl Wien 2013, 356 S., € 69,—
Andrea Winklbauer, unter Mitarbeit von Marianne Hussl-Hörmann Wien 2016, 304 S., € 69,—
Michael Krapf Wien 2014, 326 S., € 39,90,—
Foto Michael Leischner
HANS BISCHOFFSHAUSEN
W E R KV E R Z E I C H N I S Eine umfangreiche Publikation über Hans Bischoffshausen ist bereits in Arbeit. Der Nachlass mit vielen Dokumenten, Briefen und Aufzeichnungen wird von Charlotte Kreuzmayr betreut und bearbeitet. Als Gründerin und Chefredakteurin des Kunstmagazins PARNASS von 1981 bis 2013 ist sie bestens mit dieser Materie vertraut.
Ihr Bischoffshausen ist für uns wichtig Im Nachlass finden sich viele Schwarzweiss-Fotos seiner Kunst, deren Verbleib wir nicht kennen. Jedes zu unserer Kenntnis gelangte Werk von Hans Bischoffshausen hilft uns, das Werkverzeichnis zu komplettieren.
Angaben werden vertraulich behandelt Sämtliche im Handel angebotenen Werke oder aus Privatbesitz uns zugetragene Angaben werden vertraulich ins Werkverzeichnis aufgenommen. Sollten Sie Arbeiten von Hans Bischoffshausen besitzen, wenden Sie sich bitte schriftlich an: charlotte.kreuzmayr@chello.at, T +43 699 100 29 621
WORLDWIDE Experience
Private Sales im Kinsky
Wir sind Ihr verlässlicher Partner auch abseits von Auktionen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung und mithilfe unseres internationalen Netzwerks finden wir diskret und persönlich den richtigen Käufer für Ihre Kunst.
Sell or buy high-quality artworks descreetly through Private Sales. Based on our many years of experience and with the help of our international network, we will discreetly and personally find the right buyer for your art.
Kontakt / contact:
Nadine Kraus-Drasche kraus-drasche@imkinsky.com, +43 1 532 42 00 21 Selbstverständlich können Sie sich mit Ihrem Anliegen auch an unsere Geschäftsführer Michael Kovacek oder Ernst Ploil wenden.
ANGELIKA KAUFFMANN verkauft in der Auktion um € 378.000
Kunst verkauft man
Mathias Schiffer (Detail), Kat. Nr. 1032
! Bitte beachten Sie, dass es nach Druck des Katalogs zu Änderungen oder Ergänzungen kommen kann. Eine Liste solcher Änderungen finden Sie auf unserer Webseite oder in unseren Geschäftsräumen. Please note that there may be changes or additions after printing the catalogue. A list of such changes can be found on our website or in our business premises.
„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely identifiable and have an e stimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905. Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek & Dr. Ernst Ploil, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com. Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Print Alliance HAV Produktions GmbH, A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, T +43/2252/402-0, office@printalliance.at, www.printalliance.at Design: Alexander Rendi — Florian Cerny
Kaufauftrag / Order Bid An / To Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky Freyung 4 A-1010 Wien
n n
durchzuführen durch das Auktionshaus carried out by the auction house durchzuführen durch telefonisches Mitbieten bidding by telephone
T +43 1 532 42 00 F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com www.imkinsky.com
n durch Frau Sensal Monika Uzman by Broker Mrs. Monika Uzman
Ich kenne die auf der Rückseite wiedergegebene Geschäftsordnung* der Auktionshaus im Kinsky GmbH sowie die Gebühren für Käufer und akzeptiere sie. Auf deren Grundlage beauftrage ich Sie, folgende Gebote für mich abzugeben. I know the rules of procedure (on the reverse)* of Auktionshaus im Kinsky GmbH as well as the fees for buyers and I accept them. On the basis of the included terms and conditions of auction I give the order to submit the following bids for me. Katalog-Nr. Lot-No.
n n
Künstler/Titel (Stichwort) Artist/Title (description)
Gebot bis Euro (€) Top Limit of Bid in Euro (€)
Erhöhen Sie bei Notwendigkeit mein Gebot um ein weiteres (ca. 10 %) If required please increase my bid by one call (approx. 10%) Sollten Sie mich telefonisch nicht erreichen können, soll das Auktionshaus bis zu einem Preis von € für mich mitbieten. Should you not be able to reach me by phone during the auction sale, the auction house shall bid on behalf of me up to the price of €
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Name
Straße / Street
PLZ, Ort / Zip Code, City
Telefon / Phone
Land / Country
Telefax Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Wien. Place of fulfilment and jurisdiction is Vienna.
Ort, Datum / Place, Date
Unterschrift / Signature
* Die vollständige Geschäftsordnung können Sie unserer Webseite www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. * The entire rules of procedure can be viewed on our website www.imkinsky.com. We can also send you the rules of procedure upon request. Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com, UID-Nr. ATU37293905, Firmenbuch: 34302w HG Wien
Informationen und Gebühren für Bieter/Käufer
Information and Fees for Buyers/Bidders
1) Preise: Die angegeben Schätzpreise stellen die unteren und oberen Schätzpreise der Objekte dar.
1) Prices: Estimated prices represent the lowest and highest bid expectations of our experts.
2) Schriftlich mitbieten: Sie können schriftliche Gebote abgeben. Tragen Sie für das gewünschte Kunstobjekt die Katalognummer und Ihr maximales Gebot ein. Wir werden in der Auktion bis zu diesem Betrag für Sie bieten. Sie erhalten das von Ihnen gewünschte Objekt zum geringstmöglichen Preis.
2) Written bids: You can place written bids. Enter the catalogue number and your maximum bid for the work of art you wish to buy. At the auction we will bid for you up to this price. You will receive the requested item at the lowest price.
3) Telefonisch mitbieten: Sie können an der Auktion telefonisch teilnehmen und Gebote abgeben. Bitte senden Sie uns Kauf- und Telefongebote bis spätestens 24 Stunden vor der Auktion. Tragen Sie die Katalognummer und Ihre Telefonnummer, unter der Sie während der Auktion erreichbar sind, ein. Wir werden Sie anrufen. Dafür, dass eine telefonische Verbindung zustande kommt, können wir aber keine Haftung übernehmen.
3) Telephone bids: You may also participate in the auction via telephone. In this case, written notification shall be sent to the auction house at least one day before the auction takes place. Such written announcement shall contain the item and the catalogue number, as well as the bidder’s name, address and telephone number. The auction house shall make every effort to provide the telephone connection in the best possible manner, but will not assume any warranty for its execution.
4) Bieten durch einen Sensal: Wenn Sie das Kästchen „Durch einen Sensal“ am Kaufauftrag markieren, geben wir Ihre Gebote an den Sensal weiter. Wenn zwei gleich hohe Gebote vorliegen, hat der Sensal Vorrang. Zum Kaufpreis fällt zusätzlich eine Sensalgebühr von 1,2 % vom Meistbot an.
4) Bids by a Broker: If you tick the box “By a Broker” on the order bid, we will hand your bids over to a Broker. If two bidders make the same bid, the bid by the Broker takes precedence. A Broker fee of 1.2% of the highest bid is due in addition to the purchase price.
Senden Sie Ihre Kaufaufträge bitte rechtzeitig per Fax (+43 1 532 42 00-9) oder Email (office@imkinsky.com).
Please send your order bids in time by fax (+43 1 532 42 00-9) or email (office@imkinsky.com).
5) Online Bieten: Sie können an der Auktion auch online teilnehmen. Ihr Gebot wird dabei wie eines aus dem Saal behandelt. Sie müssen sich dazu unter dem Link https://online.imkinsky.com registrieren. Klicken Sie auf „Ich möchte live mitbieten“ und Sie erhalten eine Bestätigungsmail. Das Einloggen ist erst nach Bearbeitung durch uns möglich.
5) Online Bidding: You can also participate in the auction online. Your bid will be handled as if it came from the auction room. Simply register at https://online.imkinsky.com by clicking on “Ich möchte live mitbieten” [I want to bid live] and you will receive a confirmation email. You will be able to log in as soon as we have processed your application.
6) Rechnung: Ihre Rechnung wird anhand der von Ihnen bekanntgegebenen Daten ausgestellt. Auch eine UID-Nummer bitten wir Sie vor der Auktion zu nennen.
6) Invoice: Your invoice will be issued based on the data you have provided. Also, if you have a VAT-ID number, please tell us before the auction.
7) Kaufpreis: Der Kaufpreis setzt sich aus dem Meistbot und der Käuferprovision zusammen.
7) Purchase price: The purchase price is composed of the highest bid and the buyer’s commission.
Käuferprovision: Bei Differenzbesteuerung bis zu einem Meistbot von € 500.000 beträgt die Käuferprovision 28 %; für den € 500.000 übersteigenden Teil des Meistbots 20 %. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten. Bei Normalbesteuerung (im Katalog mit s gekennzeichnet) beträgt die Käuferprovision bis € 500.000 24 % vom Meistbot; für den € 500.000 übersteigenden Teil des Meistbots 17 %, zuzüglich 13 % Umsatzsteuer bei Gemälden und 20 % bei Antiquitäten. Bei Werken von Künstlern, die noch leben oder nicht länger als siebzig Jahre tot sind, wird zusätzlich die Folgerechtsvergütung verrechnet (siehe Punkt 10). 9).
Buyer’s Commission: Subject to differential taxation: The buyer’s commission is 28% of the hammer price up to an amount of € 500,000; 20% of any amount in excess of € 500,000 of the hammer price. These rates include 20% value-added tax. Subject to normal taxation (marked in the catalogue with an s): The buyer’s commission is 24% of the hammer price up to an amount of € 500,000; 17% of any amount in excess of € 500,000 of the hammer price. Additionally, pictures are subject to 13% and antiques to 20% value-added tax. For works of art of living artists or artists deceased 70 years or less, we will additionally collect resale right royalties (see item 10). 9).
8) Käuferprovision für Untergebote nach der Auktion (Nachverkauf): Bei Geboten unter dem Mindestverkaufspreis (Limit) beträgt die Provision 30 % des Gebots.
8) Buyer’s Commission on bids below the reserve after the auction (post-auction sale): For bids below the reserve price the buyer’s commission is 30%.
9) Zahlungsbedingungen: Die Bezahlung ersteigerter Kunstobjekte hat innerhalb von 8 Tagen zu erfolgen – entweder bar oder mit Bankomatkarte – während unserer Öffnungszeiten (Mo–Fr 10–18 Uhr) oder durch Überweisung. Sie können die ersteigerten Kunstwerke auch mit Ihrer Kreditkarte bezahlen. In diesem Fall verrechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 2 % des Kaufpreises.
9) Terms of payment: Items purchased in an auction are payable within 8 days – either in cash or debit card – during our opening hours (Mon–Fri 10am–6pm) or by transfer. You can also use your credit card to pay for the works you bought at the auction. We charge an administrative fee of 2% of the purchase price for credit card payments.
10) Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten € 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren € 150.000, 1 % von den weiteren € 150.000, 0,5 % von den weiteren € 150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also € 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als € 12.500. Bei Meistboten von weniger als € 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe.
10) Droit de suite: Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit the suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first € 50,000, 3% of the next € 150,000, 1% of the next € 150,000, 0,5% of the next € 150,000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over € 500.000), but not exceeding a total sum of € 12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below € 2,500.
11) Sämtlichen Rechtsbeziehungen zwischen Bietern und dem Auktionshaus liegt die Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH zugrunde. Mit einem Gebot erklärt der Bieter, die Geschäftsordnung zu kennen und zu akzeptieren. Die Geschäftsordnung kann der Webseite www.imkinsky.com entnommen werden; sie wird auf Wunsch auch zugesandt. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Wien. Es gilt österreichisches Recht.
11) All privities of contract between the bidder and the auction house underlie the rules of procedure of Auktionshaus im Kinsky GmbH. In making a bid the bidder confirms to know and to accept the rules of procedure. The rules of procedure can be viewed on our Website www.imkinsky.com. We can also send you the rules of procedure upon request. Place of fulfilment and of jurisdiction is Vienna. Austrian law applies.
Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com, UID-Nr. ATU37293905, Firmenbuch: 34302w HG Wien
Alte Meister Old Master Paintings
Aachen, Hans von ® 1008 Apshoven, Thomas van ® 1017 Axtmann, Johann P. Leopold ® 1083–1086 Backer, Jakob de ® 1094 Backhuyzen, Ludolf ® 1023 Balen, Hendrik van ® 1007, 1063, 1097 Baren, Jan Anthonie van der ® 1090 Begeyn, Abraham ® 1087 Berrettini, Pietro (genannt Pietro da Cortona) ® 1075 Beyeren, Abraham van ® 1118 Biggi, Felice Fortunato ® 1033 Bloemen, Jan Frans van (genannt il Orizzonte) ® 1129 Brouwer, Adrian ® 1115 Brueghel der Ältere, Jan ® 1063 Brueghel der Jüngere, Jan ® 1003, 1031, 1062, 1096, 1097, 1107 Calvaert, Denys ® 1095 Carlone, Carlo ® 1123 Carracci, Annibale ® 1071 Cesari, Giuseppe (genannt Cavalier d‘Arpino) ® 1119 Cignaroli, Giambettino ® 1130 Crespi, Giovanni Battista ® 1073 Cuyp, Aelbert Jacobsz. ® 1057 Dalens, Dirk ® 1010 Dies, Albert Christoph ® 1108 Dietrich, Christian Wilhelm Ernst ® 1079 Dou, Gerard ® 1106 Drechsler, Johann Baptist ® 1019 Francken der Jüngere, Frans ® 1080 Fyt, Jan ® 1039 Gaulli, Giovanni Battista (genannt Il Baciccio) ® 1124 Gheringh, Anton Günther ® 1015 Goyen, Jan van ® 1040 Graff, Anton ® 1135 Griffier, Robert ® 1030 Hals, Frans ® 1100 Hamilton, Carl Wilhelm de ® 1117 Hamilton, Johann Georg de ® 1059 Heemskerck, Egbert van ® 1132 Heideloff, Josef ® 1064 Hobbema, Meindert ® 1038 Holbein, Hans ® 1024 Holtzmayr, Hans ® 1001 Horemans, Jan Josef ® 1041 Janneck, Franz Christoph ® 1054 Kessel der Ältere, Jan van ® 1046 Kessel der Jüngere, Jan van ® 1066 Kobell, Ferdinand ® 1109 Kohl, Ludwig ® 1112 Lagaia, Giovanni Antonio de ® 1004 Liberi, Pietro ® 1049 Longhi, Pietro ® 1148 Marlier, Philipp de ® 1093 Maulbertsch, Franz Anton ® 1053 Maurer, Hubert ® 1047 Mazzanti, Ludovico ® 1044 Meytens, Martin van ® 1111 Mieris, Willem van ® 1113
Negretti, Jacopo (genannt Palma il Giovane) ® 1011 Ostade, Adriaen Jansz van ® 1037 Parent, Joseph ® 1139 Platzer, Johann Georg ® 1055 Purgau, Franz Michael Siegmund von ® 1051 Ramenghi, Bartolomeo (genannt il Bagnacavallo) ® 1076 Reni, Guido ® 1072 Rigaud, Hyacinthe ® 1069 Rijn, Rembrandt Harmensz. van ® 1061 Robert, Hubert ® 1122 Rottmayr, Johann Michael ® 1052 Ryckaert, David ® 1014 Sandrart, Lorenz von ® 1137 Schiffer, Mathias ® 1032 Schöpfer, Franziska ® 1143 Schrieck, Otto Marseus van ® 1006 Schuppen, Jacob van ® 1070 Seisenegger, Jakob ® 1101 Seng, Jakob Christian (Christoph) ® 1035 Solimena, Francesco ® 1120 Stalbemt, Adriaen van ® 1002 Steen, Jan ® 1022 Stella, Jacques ® 1028 Stieler, Josef Karl ® 1135 Teniers der Jüngere, David ® 1056, 1091 Thulden, Theodor van ® 1021 Trevisani, Francesco ® 1068 Tzafouris, Nikolaos ® 1043 Verdoel, Adriaen ® 1009 Vinci, Leonardo Da ® 1149 Vinckboons, David ® 1016 Vonck, Jan ® 1029 Vries, Roelof van ® 1102 Wannenmacher, Joseph ® 1065 Waterschoot, Heinrich van ® 1018 Weinkopf, Anton Edler von ® 1150 Wyck, Thomas ® 1092 Zampieri, Domenico (genannt Domenichino) ® 1027 Zuccarelli, Francesco ® 1050
Old Master Paintings 7 July 2021
Hans Holtzmayr, Anbetung der Könige (Detail), Kat. Nr. 1001, € 20.000–40.000