Sommerauktion - Alte Meister

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Eduard von Grützner, Mephisto, 39,5 x 30 cm, Kat. Nr. 325, € 10.000–20.000

G E M Ä L D E D E S 1 9. J A H R H U N D E R T S

Rembrandt Harmensz. van Rijn Schule, Bildnis eines Philosophen, 17. Jahrhundert, 91,5 x 80,5 cm, Kat. Nr. 63, € 60.000–100.000

A LT E M E I S T E R

2 3. JUNI 2020

23 JUNE 2020

1 3 2 . AU K T I O N

OLD MASTER PAINTINGS 19th CENTURY PAINTINGS ALTE MEISTER GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS

23. JUNI 2020


Raupp, Karl ® 295 Reichert, Carl ® 328-330, 349, 357 Reiter, Johann Baptist ® 284 Ribarz, Rudolf ® 239 Richet, Léon ® 294 Romako, Anton ® 311, 319 Russ, Robert ® 371, 374, 378, 396 Saar, Carl von ® 219, 220, 222, 225 Sagmeister, Rudolf Reinhard ® 237 Schiffer, Anton ® 274, 278 Schmutzer, Ferdinand ® 302, 317 Schrödl, Anton ® 380, 385 Spitzweg, Carl ® 323 Steinfeld, Franz ® 213 Steinfeld, Wilhelm ® 265, 266 Stevenson, James ® 218 Strohofer, Hans ® 244 Suppantschitsch, Max ® 364, 373 Swoboda, Eduard ® 301 Thoren, Otto von ® 363 Tomec, Heinrich ® 352 Tschelan, Hans ® 338, 339, 340 Uhlik, Eduard ® 368 Unbereit, Paul ® 381 Unterberger, Franz Richard ® 312 Veith, Eduard ® 306 Waldmüller, Ferdinand Georg ® 247, 257, 262 Weber, Rudolf ® 243 Wigand, Balthasar ® 230, 231 Wildhack, Paula ® 331, 379 Wisinger-Florian, Olga ® 366, 375, 397 Wunderlich, Hermann Moritz ® 240 Zajicek, Karl Wenzel ® 234 Zetsche, Eduard ® 246 Ziem, Félix ® 310 Zinnögger, Leopold ® 227 Zoff, Alfred ® 358, 365, 376, 377


Hans Rottenhammer, Pendants (Detail) Kat. Nr. 42


Albin Egger-Lienz (Detail) Kat. Nr. 324

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Auktion 23., 24. & 25. Juni 2020 Dienstag, 23. Juni 2020 Alte Meister Gemälde des 19. Jahrhunderts Mittwoch, 24. Juni 2020 Antiquitäten Jugendstil & Design Donnerstag, 25. Juni 2020 Klassische Moderne Zeitgenössische Kunst

15 Uhr 17 Uhr 14 Uhr 17.30 Uhr 14 Uhr 17 Uhr

Besichtigung der Schaustellung 15.–25. Juni 2020 Montag–Freitag 10–18 Uhr, Samstag & Sonntag 10–17 Uhr Bitte beachten Sie, dass wir uns vorbehalten, die Termine in Ihrem Interesse und bei Notwendigkeit zu verschieben.

Auction 23, 24 & 25 June 2020 Tuesday, 23 June 2020 Old Master Paintings 19th Century Paintings Wednesday, 24 June 2020 Antiques Art Nouveau & Design Thursday, 25 June 2020 Modern Art Contemporary Art

3 pm 5 pm 2 pm 5.30 pm 2 pm 5 pm

Exhibition from 15 –25 June 2020 Monday–Friday 10 am–6 pm, Saturday & Sunday 10 am–5 pm Please note that we reserve the right to postpone the dates in your interest and if necessary.

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Alte Meister Old Master Paintings

Dienstag 23. Juni 2020 Kat. Nr. 1–141 15 Uhr Tuesday 23 June 2020 Lots 1–141 3 pm


1 Lombardische Schule Porträt eines Herren und einer Dame im Profil (Paar), um 1480 Öl/ Tempera auf Leinwand (von einer Holztafel übertragen); je 36 × 30 cm Provenienz Sammlung Leo Nardus/ Arnold van Buuren Haarlem, 1940 von den Nationalsozialisten enteignet; Bankhaus Lippmann, Rosenthal & Co, Amsterdam; Versteigerung S. J. Mak van Waay, Amsterdam 29. Juni 1943, Lot 18 (als Florentinische Schule); Tromp van Holst, Amsterdam; 1951 Bureau for Restoration Payments and the Restoration of Property of the Ministry of Finance (Hergo); Nederlands Kunstbezit-Collectie (Inventar-Nr. NK 2894 & NK 2895);

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Leihgabe im Institut für Kunstgeschichte, Groningen; 1987–2009 Dauerleihgabe im Bonnefantenmuseum, Maastricht; 2009 an die Erben der Familie Nardus restituiert Literatur Christopher Wright, Paintings in Dutch Museums, An Index of Oil Paintings in Public Collections in the Netherlands by Artists born before 1870, London, 1980, S. 197; Old Master Paintings: an illustrated summary catalogue (Rijksdienst Beeldende Kunst = The Netherlands Office for Fine Arts, Den Haag), Zwolle 1992, Nr. 2971; C. E. de Jong-Janssen u.a., Catalogue of the Italian paintings in the Bonnefantenmuseum, Maastricht 1995, S. 138, Abb. 67 & 68 ​EUR 12.000–20.000


Die Lombardei erlebte im 15. & 16. Jahrhundert unter der Förderung der mächtigen Familie Sforza eine kulturelle Hochblüte. Auch die beiden Profilporträts sind typische Beispiele für die Friesdekoration, welche die Unterkanten der Decken in den großen lombardischen Palästen des 15. Jahrhunderts zierten. Meist in Kombination mit den herrscherlichen Wappen wurden die kleinen Tafeln an den Oberkanten der Wände angebracht und bildeten in exaktem Verlauf den Übergang der die Decken tragenden Holzbalken mit den darunter liegenden Wanddekorationen. Stilistisch, in der strenge des Profils, aber besonders in der Ausformulierung der dreipassigen sie rahmenden Scheinarchitektur, sowie den Hintergründen, sind vorliegende Gemälde besonders vergleichbar mit über 20 Porträts, die sich im Castello Sforzesco in Mailand befinden. Auch die verwandte Gestaltung des Blumenschmucks und der Perlendekorationen könnten dafür sprechen, dass die Porträts möglicherweise aus der Werkstatt desselben Künstlers wie die Sforza-Gemälde stammten. Eine besonders mit dem Frauenprofil vergleichbare und der Werkstatt Bonifazio Bembos (um 1420–1480) zugeordnete Porträttafel befindet sich heute in der Walters Art Gallery, Baltimore (vgl. Zeri F., Italian Paintings in the Walters Art Gallery, Bd. I, Baltimore 1976, S. 293–295, Nr. 200–201, Tafel 141). Im Museo Poldi Pezzoli in Mailand hat sich die größte Serie von insgesamt 98 Porträts erhalten. Sie wurde ursprünglich für den Palazzo von Ottaviano Vimercati in Crema geschaffen. Waren vorliegende Gemälde im Laufe des 20. Jahrhunderts meist als Florentinische Schule, Ende des 15. Jahrhunderts, katalogisiert, konnte im Jahre 1992 von Mikols Boskovits die Identifizierung der lombardischen Herkunft erfolgen. Nach mündlicher Überlieferung des Vorbesitzers wurde diese Zuordnung ebenfalls von Everett Fahy bestätigt.

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2 Jacopo Cestaro zugeschrieben (Bagnoli Irpino 1718-nach 1775 Neapel) Heilige Familie, um 1740/45 Öl auf Leinwand; 35,5 × 46,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.000–5.000 Jacopo Cestaro war ein Schüler des großen neapolitanischen Meisters Francesco Solimena (1657–1747) und erhielt seine Ausbildung in dessen Werkstatt. Vorliegender „Bozzetto“ steht stilstisch Cestaros um 1740 geschaffenen Werken für die Mariä Empfängnis Kirche in Fuscaldo/Kalabrien nahe, die den Zyklus des Marienlebens wiedergeben (vgl. Nicola Spinosa, Pittura napoletana del Settecento. Dal Rococò al Classicismo, Neapel 1999, S. 72–73, Abb. 22–26, S. 180–181).

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3 Karel van Vogelaer

(Maastricht 1653–1695 Rom) und

Römischer Figurenmaler Blumenstillleben mit Putti und einer Büste in Landschaft, um 1680/90 Öl auf Leinwand; 95 × 130,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 3.500–6.000 Der aus Maastricht stammende Blumenmaler Karel van Vogelaer arbeitete von ca. 1674–1695 in Rom. Neben reinen Blütenensembles sind auch einige Werke von ihm bekannt, die er gemeinsam mit ebenfalls in Rom ansässige Künstlerkollegen schuf; beispielsweise gemeinsam mit Franz Werner von Tamm, zwei Gemälde mit „Blumenvase mit Putten in einer Landschaft“ ehemals in der Sammlung Thurn und Taxis (vgl. Gianluca Bocchi, Ulisse Bocchi, Pittori di natura morta a Roma. Artisti stranieri 1630–1750, Viadana 2005, S. 194–195). Vogelaer verwendete vornehmlich immer dieselben Blütengattungen in seinen feinmalerischen Ensembles – unter anderem Nelken, Chrysanthemen und Winden.

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4 Francesco Zuccarelli (Pitigliano 1702–1788 Firenze) Landschaft mit Reiterin und an einer Wasserstelle rastenden Landleuten mit Tierherde, um 1770 Öl auf Leinwand; 77 × 141 cm Provenienz wohl ehemals englische Sammlung; italienische Privatsammlung Gutachten Dr. Federica Spadotto liegt bei. ​EUR 25.000–40.000 Das Gemälde verkörpert die Idealvorstellung des 18. Jahrhunderts von einer ländlichen Idylle mit Mensch und Natur in völligem Einklang. In einer sonnendurchfluteten Landschaft hat sich an einer Wasserstelle eine Familie zur Rast niedergelassen, während eine kleine Herde aus Schafen, Kühen und einer Ziege das kühlende Nass genießt. Das Zentrum bildet eine ebenfalls farbenfroh gekleidete Reiterin, welche vorsichtig im Damensitz einen Korb mit einem Taubenpaar transportiert. Hinter ihr eröffnet sich der weite Ausblick mit Feldern, einem Dorf und Bergen. Während der Vordergrund durch kräftige Farben und besonders saftiges Grün besticht, verschmilzen die Berge im Hintergrund nahezu mit dem Himmel. Der aus der Toskana stammende und in Venedig tätige Francesco Zuccarelli hat in seiner Reifezeit ab den 1750er Jahren immer wieder vergleichbar angelegte Kompositionen geschaffen (vgl. Federica Spadotto, Francesco Zuccarelli. Mailand 2007 Spadotto, Nr. 57 & 107). Allerdings sprechen bei vorliegendem Gemälde der malerische Duktus, aber auch die farbliche Gestaltung, beispielsweise im Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund, für eine Datierung um 1770. Es zeigt den Einfluss von Zuccarellis berühmtem englischen Zeitgenossen Thomas Gainsborough (1727–1788), dessen Werke der Künstler bei zwei langjährigen Aufenthalten (1752–1762 und 1765–1771) in England kennen gelernt hatte. Auch Francesco Zuccarelli selbst genoss in der Ferne größtes Ansehen und ist der einzige Italiener, der 1768 Gründungsmitglied der Royal Academy in London war. Dr. Federica Spadotto nimmt für vorliegende Landschaft eine Datierung Ende der 1760er Jahre oder kurz nach Zuccarellis Rückkehr nach Rom im Jahre 1771 an. Dafür, dass das Gemälde noch in England entstanden sein könnte oder kurz nach seiner Entstehung dorthin verkauft wurde, spricht ein rückseitiges Etikett (wohl aus dem 19. Jahrhundert), das handschriftlich auf Englisch bezeichnet wurde.

Detail

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5 Flämische Schule Kreuzigung, um 1600 Öl auf Holz; 47 × 33,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 3.500–6.000

6 Mathys Schoevaerdts (Brüssel 1655–1717 Brüssel) Stadtansicht mit lebhafter Staffage Öl auf Leinwand; 42 × 60 cm Rückseitig handschriftliches Etikett: R.H.C. Thomas No. 1 Provenienz ehemals englische Privatsammlung, R.H.C. Thomas; Dorotheum, Wien, 24. März 2004, Lot 389; Privatbesitz, Wien ​EUR 3.500–5.000

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7 Dirck Santvoort Umkreis (Amsterdam 1610–1680 Amsterdam) Herrenporträt, um 1630/40 Öl auf Holz; 82 × 64 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 3.000–5.000

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8 Joost Cornelisz. Droochsloot (Utrecht 1586–1666 Utrecht) Landvolk vor den Ruinen einer Burganlage, 165(4) Öl auf Holz; 30,5 × 35,5 cm Signiert und datiert links unten: JC DS. (DS in Ligatur) 165(4) Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 6. März 1996, Lot 3; Privatbesitz, Österreich Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000012259 registriert. ▲ EUR 2.500–5.000

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9 Pieter Mulier der Ältere (Haarlem 1615–1670 Mailand) Schaluppe in bewegter See Öl auf Holz; 27 × 38 cm Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 12. Oktober 2011, Lot 733; österreichischer Privatbesitz Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 1001197494 registriert. ​EUR 6.000–10.000

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10 Antwerpener Meister Anbetung der Könige, um 1520 Öl auf Holz, parkettiert; 67,5 × 56 cm Provenienz 1925 in der Wiener Kunsthandlung Franz Malota erworben; seither in österreichischem Privatbesitz ​EUR 35.000–70.000

Die „Anbetung der Könige“ ist seit dem 15. Jahrhundert eines der beliebtesten Bildthemen. Denn sie erlaubte dem Künstler bei der Darstellung eines religiösen Sujets gleichzeitig auch allen weltlichen Glanz und Prunk in der Präsentation der Könige abzubilden. So auch in vorliegendem Gemälde, in dem den Gewändern der Könige mit ihren verschiedensten Mustern und Stofflichkeiten besonderes Augenmerk geschenkt wurde; beispielsweise im Goldbrokat des linken Königs oder dem feinen Nerz des knienden Königs. Die Handwerkskunst der wertvollen Geschenkgefäße aus Gold, Edelsteinen und Perlen wird vom Künstler in feinsten Pinselstrichen und diffizilen Lichthöhungen wiedergegeben. Ebenso wurde der Betleheminische Stall in eine prächtige Antikenarchitektur mit Ornamenten verlegt. Die sich in den Bögen öffnenden Ausblicke gestatten dem Künstler zusätzlich die profane Welt in einer zeittypischen Landschaft, belebt durch Häuser und eine Vielzahl von Figuren, darzustellen. Traditionell werden im Hintergrund die Vorgeschehnisse des Hauptsujets erzählt; so ist beispielsweise im rechten Bildfenster die Beladung der Kamele mit ihrer kostbaren Fracht bei der Abreise der Könige dargestellt. Das Bildthema der „Anbetung der Könige“ wurde bevorzugt für Hausaltäre verwendet und die Komposition des vorliegenden Gemäldes ist in mehreren Fassungen bekannt. Während der Kunsthistoriker Max Friedländer Anfang des 20. Jahrhunderts den „Meister der von Grooteschen-Anbetung“ (tätig um 1500–1520) quasi als Erfinder der Komposition identifizierte, kommt heute auch der Antwerpener Künstler Jan de Beer (um 1475–1528) als geistiger Urheber in Betracht. Denn der „Meister der von Grooteschen-Anbetung“ bediente sich beispielsweise auch in seiner im Städel Frankfurt befindlichen „Königsanbetung“ einem Vorbild Jan de Beers, heute in der Mailänder, Brera (zu den verschiedenen Vorbildern siehe: Jochen Sander/ Peter van den Brink: Kabinettstücke. Gold Weihrauch und Myrrhe. Die „von Grootesche Anbetung der Heiligen Drei Könige“ – ein wiederentdecktes Meisterwerk der Renaissance in Antwerpen. Frankfurt a.M., 2001, S. 29–43). Ein Triptychon mit verwandter Mitteltafel befindet sich in der Pinakothek München bzw. ebenfalls eine Einzeltafel in der John G. Johnson Collection in Philadelphia. Die Kunsthalle Karlsruhe besitzt zudem eine „Anbetung der Könige“ dieser Werkgruppe, welche 1519 datiert ist.

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11 Lucas Cranach der Ältere Nachfolger (Kronach 1472–1553 Weimar) Johann der Beständige (1468–1532), 1525 bis 1532 Kurfürst von Sachsen, wohl 18./19. Jahrhundert Öl auf Holz; 24,5 × 18,5 cm Am oberen Rand bezeichnet: JOHANNES. I. ELECTOR SAXONIAE. Rechts über Schulter wohl Reste eines Schlangenzeichens Provenienz Privatbesitz, Deutschland ​EUR 3.500–6.000

12 Künstler des 17./18. Jahrhunderts Hochzeitsbildnis Öl auf Holz; 14 × 17 cm (oval) Links unten auf Schriftrolle die Inschrift: „Tu es mea / Petra sup/er / hanc / etc.“ (Du bist meine Petra (Felsin) auf die ich etc. (baue)) Provenienz Sammlung Baron Hugo Klinger von Klingerstorff, Burg Raabs an der Thaya; Versteigerung Auktionshaus für Altertümer Glückselig, Wien, Dezember 1932, Nr. 143; österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.200–2.000

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13 Deutsche Schule Heimsuchung Mariens, 16. Jahrhundert Öl auf Holz; 70 × 40 cm Provenienz um 1955 im Wiener Kunsthandel erworben; seither in Privatbesitz, Wien ​EUR 7.000–12.000

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14 Johann Georg de Hamilton Umkreis (Brüssel 1672–1737 Wien) Landschaft mit Jagdszenen (Pendants) Öl auf Holz; je 42 × 60 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 5.500–8.000

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15 Norbert Joseph Karl Grund (Prag 1717–1767 Prag) Landschaft mit Figurenstaffage und antiken Ruinen (Pendants) Öl auf Holz; je 16,5 × 21,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 3.000–5.000

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16 Michele Marieschi Umkreis (Venedig 1696–1743 Venedig) Der Markusplatz in Venedig („Piazza di San Marco verso la basilica“) Öl auf Leinwand; 61 × 98 cm Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 14. März 1978, Lot 80 (als Michele Marieschi, mit Abb.); seither Privatbesitz, Österreich ​EUR 15.000–30.000

Wie der nur wenig ältere Canaletto (1697–1768) arbeitete auch Michele Marieschi in seiner Frühzeit als Theatermaler. Er wurde 1710 als Sohn eines Kupferstechers in Venedig geboren und erhielt seine Ausbildung wohl unter dem Figurenmaler Gaspare Diziani (1689–1767). Es wird angenommen, dass er in seiner Tätigkeit als Bühnenmaler bereits um 1720 eine Reise nach Deutschland unternommen hatte. Zurück in Venedig konzentrierte sich Marieschi unter dem Einfluss von Luca Carlevaris (1663–1730) und Marco Ricci (1676–1730) auf die besonders gefragte Vedutenmalerei. Marieschi war während seiner nur kurzen Karriere, die bereits 1743 mit seinem frühen Tod endete, einer der größten Konkurrenten Canalettos. Michele Marieschi schuf zahlreiche autographe Versionen der Ansicht des Markusplatzes nach Osten mit Blick auf Torre dell’Orologio, Basilika, Campanile und Dogenpalast, gesäumt von den beiden in fast voller Länge gezeigten Gebäuden der Prokuratien links und rechts (vgl. Ralph Toledano, Michele Marieschi. Catalogo ragionato, Mailand 1995, S. 50–55, WV-Nr. V.3.a-i). Der gewählte Blickwinkel und der Betrachterstandpunkt verleihen der Komposition eine bühnenartige Komponente, die Marieschi, wie auch der Künstler des vorliegenden Gemäldes, mit unterschiedlichster Figurenstaffage theaterartig bespielte. Besonders hervorzuheben sind hier die eleganten Figuren der venezianischen Stadtbewohner, welche die Architekturkulisse szenographisch beleben.

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17 Neapolitanische Schule Blumenkartusche mit Pietà, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts Öl auf Leinwand; 52 × 42 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 1.500–2.500

18 Nach Francois Boucher (Paris 1703–1770 Paris) Allegorie des Winters Öl auf Leinwand, ungerahmt; 83,5 × 105 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.500–2.500

19 Römische Schule Madonna, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 64,5 × 54,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.000–2.000

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20 Venezianische Schule Zwei Charakterköpfe, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 76 × 60 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 4.000–6.000

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21 Francisco Antolínez y Ochoa (Sevilla um 1645-um 1700 Madrid) Samuel salbt David und David triumphiert über Goliath (Pendants), 1685 Öl auf Leinwand; je 122 × 186 cm Eines rückseitig signiert und datiert: Sus D.n Fran.cus Ochoa del Merruello Antolinez / fac.t Matriti. postridie nonas Apr.s / anno 1685. Provenienz Versteigerung Christie’s, New York, 27. Jänner 2000, Lot 21; Versteigerung Sotheby’s, London, 29. April 2015, Lot 577; Privatsammlung, Wien ​EUR 15.000–25.000

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Francisco Antolínez, in der Literatur auch als Antolínez y Sarabia oder Ochoa de Meruelos y Antolínez überliefert, wurde um 1645 in Sevilla geboren und war wohl der Bruder oder engste Verwandte des bekannteren Malers José Antolínez (1635– 1675). Zwei weitere Werke von Antolínez y Ochoa sind ebenfalls mit einer Signatur und Datierung versehen: das Gemälde „Die Anbetung der Hirten“ in der Kathedrale von Sevilla, datiert 1678, sowie eine kleinformatige „Geburt Mariens“ von 1691, die 1997 im Madrider Kunsthandel versteigert wurde. Beide Gemälde sind, sowie der vorliegende „Triumph des David“, bemerkenswerter Weise mit dem vorgestellten Respektstitel „Don“ signiert. Wohl ein Hinweis auf die eigentliche berufliche Tätigkeit des Meisters, der sich vornehmlich der Anwaltschaft widmete. Religiöse Themen stellen einen Schwerpunkt im Œuvre von Antolínez dar, dessen Werke in unmittelbarer Nachfolge des Künstlers Bartolomé Esteban Murillo (1618– 1682) stehen. Die Verbundenheit zu seinem Vorbild wird auch in den vorliegenden Pendants sichtbar. So lassen sich Gemeinsamkeiten mit dem Gemälde von Murillo „Jakob vor der Herde des Laban“ (um 1665; Meadows Museum, SMU, Dallas) feststellen. Mittels rascher, feiner Pinselstriche wird die Landschaft bloß flüchtig angedeutet und die weichen Umrisse gehen sanft in den Hintergrund über. Die Szenen erstrahlen in einer warmen Farbigkeit. Die Darstellung der Schafherde scheint im „Triumph des David“ unmittelbar übernommen worden zu sein, während die architektonische Bildtrennung in Murillos Gemälde „Isaak segnet Jakob“ (um 1660; Staatliche Eremitage, St. Petersburg) von Antolínez auf gekonnte Weise in seiner „Salbung Davids“ umgesetzt wurde.

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22 Astolfo Petrazzi zugeschrieben (Siena 1579–1665 Siena) Amor als Sieger (Amor vincitore) Öl auf Leinwand; 183 × 126 cm Links unten bezeichnet: CON ALTRA FIAMMA Provenienz Versteigerung Hampel, München, 25. März 2015, Lot 563; Privatsammlung, Wien ​EUR 15.000–25.000

Die Komposition des vorliegenden Gemäldes nimmt zentrale Elemente von Caravaggios berühmtem Werk „Amor als Sieger“ von 1602 auf (Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin). Die Bildidee des großen Meisters erfuhr bereits kurz nach seiner Entstehung zahlreiche neue Interpretationen und Variationen durch andere Maler. Ein dem vorliegenden Gemälde stilistisch und kompositorisch besonders nahestehender „Amor vincitore“ befindet sich in der Galleria Nazionale d’Arte Antica di Palazzo Barberini in Rom (Inv.Nr. 1750) und wird Astolfo Petrazzi zugeordnet. Der aus Sienna stammende Künstler arbeitete zu Beginn des 17. Jahrhunderts einige Jahre in Rom, wo er unmittelbar vom Werk Caravaggios beeinflusst wurde. Dem jugendlichen Amor, bezeugt durch das dunkle Flügelpaar, sind Embleme u. a. der Malerei, Musik und Geometrie beigelegt: Geige und Notenheft, Pinsel und Palette, Zirkel und Winkel, Hammer und Meißel, ein Globus und weitere Gegenstände liegen verstreut zu seinen Füßen. Im Hintergrund ist eine zerstörerische Atmosphäre, einem Kriegsschauplatz gleich, zu sehen. Bereits Caravaggios Gemälde hatte in der Vergangenheit unterschiedlichste Interpretationen erfahren. Vor allem das Verhältnis zwischen Amor und den Utensilien, die beinah unachtsam dort abgelegt sind, wurde verschiedentlich gedeutet. So soll die Liebe die weltlichen Begierden und Werte überragen und über diese triumphieren. Ein anderer Ansatz besagt, dass die zu Füßen liegenden Objekte der Künste und Wissenschaften die Werkzeuge seien, worüber Amor verfüge und mithilfe derer er siege. Die Gottheit der irdischen Liebe auf dem vorliegenden Gemälde spielt seine Laute und bedient sich des Instruments, er schreitet nicht bzw. stellt sich nicht darüber. Ganz im Sinne Vergils ist es die Botschaft der Allmacht der Liebe: „Omnia vincit amor et nos cedamus amori“ (Eclogae 10,69) – Die Liebe besiegt alles, lasst auch uns der Liebe nachgeben. In ähnlichem Sinne mag auch die Inschrift „CON ALTRA FIAMMA“ am linken Bildrand unter dem düsteren Landschaftsausblick zu interpretieren sein: Die Flamme der Liebe siegt über alles – auch über die Flamme der Zerstörung.

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23 Roelant Savery Umkreis (Courtrai 1576–1639 Utrecht) Die Arche Noah Öl auf Holz, parkettiert; 47 × 37 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 3.500–6.000

24 Flämischer Künstler Blumenkartusche mit Maria und Christuskind, 17. Jahrhundert Öl auf Holz, parkettiert; 83 × 66 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 3.000–5.000

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25 Frans Wouters (Lierre 1612–1659 Antwerpen) Martyrium des Hl. Livinus von Gent, 1630er Jahre Öl auf Leinwand; 71 × 47,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 27. Mai 2019, liegt bei. ​EUR 7.000–12.000

Frans Wouters war er einer der fähigsten Schüler und Mitarbeiter von Peter Paul Rubens. Er orientierte sich auch bei vorliegendem Gemälde an der Komposition seines Lehrmeisters, dem monumentalen Altargemälde, das 1633 ursprünglich für die Jesuitenkirche in Gent geschaffen wurde und sich heute im Musée Royaux des Beaux-Arts in Brüssel befindet. Wouters übertrug hierbei das großformatige Altarbild von Rubens in das Kleinformat des Kabinettstücks. Das Gemälde kann laut Dr. Klaus Ertz in die 1630er Jahre, nach Wouters Erreichung der Meisterwürde (1634/35), datiert werden. Dargestellt ist die Legende des schottisch-irischen Missionars und späteren Bischofs von Gent, der während seiner Predigt von Heiden überfallen, gefoltert, seiner Zunge entledigt und enthauptet wurde. Daraufhin bestrafte Gottvater die Schlächter mit einem zerstörerischen Sturm. Wie Dr. Ertz in seinem Gutachten hervorhebt, sind es vor allem die unterschiedlichsten Bewegungen auf engstem Raum, die expressive Mimik und effektvolle Ausleuchtung, die der Komposition eine dramatische Dynamik verleihen: „In diesem Gemälde mit den wild bewegten Figuren und steigenden und ausschlagenden Pferden, mit dem Lichtloch im Himmel, aus dem zwei Engel mit flammenden Schwertern herabfliegen, zeigt sich Frans Wouters als ein furioser Meister der Farben und Formen“ (vgl. Kurz-Gutachten Dr. Klaus Ertz).

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26 Johann Christian Brand Umkreis (Wien 1722–1795 Wien) Landschaften mit Wildjagd, Fischfang und Ernteszene (Pendants) Öl auf Kupfer; je 12 × 17 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 2.000–3.000

27 Künstler des 18. Jahrhunderts Vanitas-Stillleben Öl auf Leinwand; 71 × 119 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.000–2.000

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Künstler des 18. Jahrhunderts

Mattheus van Helmont

Fröhliches Kegelspiel Öl auf Kupfer; 7,5 × 23 cm

(Antwerpen 1623-nach 1679 Brüssel)

Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 1.500–2.500

Wirtshausszenen (Pendants) Öl auf Holz; je 16 × 12 cm Signiert links unten bzw. unten mittig: M. V. Helmont F. Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 3.500–6.000

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30 Jusepe de Ribera Umkreis (Játiva 1588–1652 Neapel) Hl. Hieronymus Öl auf Leinwand; 115,5 × 87 cm Provenienz Wiener Privatbesitz; Versteigerung Auktionshaus im Kinsky, Wien, 18. Juni 2013, Lot 8; österreichischer Privatbesitz ​EUR 5.000–8.000

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31 Martin van Meytens (Stockholm 1695–1770 Wien) Erzherzogin Maria Anna Josepha Antonia von Österreich (1738–1789), um 1750 Öl auf Leinwand; 75 × 59,5 cm Provenienz österreichischer Adelsbesitz Wir danken Herrn Dr. Georg Lechner für seine Unterstützung bei der Katalogisierung des Gemäldes.

Als älteste überlebende Tochter von insgesamt 16 Kindern des Kaiserpaares Franz Stefan von Lothringen und Maria Theresia wurde Maria Anna (1738–1789) ein unverhofftes Schicksal zuteil. Von einer schweren Erkrankung in jungen Jahren erholte sie sich nur bedingt und litt seither an einer sichtbaren Fehlbildung der Wirbelsäule sowie an einem allgemein unsteten Gesundheitszustand. Aufgrund der körperlichen Beeinträchtigung war sie für die Heiratspolitik und somit Festigung der Habsburgermonarchie ungeeignet. Mit ihrem Vater Franz I. teilte sie die Begeisterung für naturwissenschaftliche Studien und widmete sich vermehrt seiner Herbarien-, Mineralien- und Münzsammlung. 1767 wurde sie Ehrenmitglied und Mäzenatin der Kaiserlichen Kupferstecherakademie in Wien, zwei Jahre später Mitglied der Großherzoglichen Akademie für bildende Künste in Florenz. Seit 1781 trat die Erzherzogin als wichtige Förderin des Elisabethinenkonvents in Klagenfurt auf. Nach ihrem Tod 1789 gingen alle ihre Besitztümer in den Besitz des Elisabethinen-Ordens über.

​EUR 4.000–7.000

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32 David Teniers der Jüngere Nachfolger (Antwerpen 1610–1690 Brüssel) Flämisches Dorffest Öl auf Leinwand; 113,5 × 144,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 10.000–20.000

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33 Hubert Maurer (Lengsdorf b. Bonn 1738–1818 Wien) Die mystische Vermählung der heiligen Katharina Öl auf Leinwand; 69 × 45,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 2.500–4.000 Hubert Maurers Darstellung der Ringübergabe an Katharina als Zeichen ihrer mystischen Vermählung mit Gott findet sich als großformatiges Altargemälde in der Wiener Hofburgkappelle. 1802 beauftragte Kaiser Franz II. (I.) Heinrich Friedrich Füger und Hubert Maurer je ein Altarbild anzufertigen. Während Fügers Gemälde „Johannes der Täufer segnend“ bereits 1822 entfernt wurde und in die Sammlung der Kaiserlichen Gemäldegalerie überging, ziert Maurers Komposition noch heute den linken Seitenaltar (vgl. Robert Keil, „Johannes der Täufer segnend“ und „Die hl. Katharina vor Kaiser Maxentius“. Bemerkungen zu den Altarbildern von Heinrich Friedrich Füger, in: Belvedere. Zeitschrift für bildende Kunst, Heft 1/2004, S. 56–67).

34 Daniel Gran Umkreis (Wien 1694–1757 St. Pölten) Apollo und die Musen Öl auf Leinwand; 43 × 29,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Gutachten von Prof. Dr. Heinrich Zimmermann, Tutzing, 5. Juli 1967, liegt in Kopie bei. ​EUR 2.500–3.500 Maße, Bildaufbau sowie das mit demselben Datum ausgestellte Gutachten Zimmermanns sprechen dafür, dass es sich bei dem vorliegenden Gemälde wohl um das Pendant zu „Juno, Minerva und Venus“ handelt, welches in unserer 58. Auktion am 6. April 2006, ebenfalls als Daniel Gran Umkreis (Lot 465) versteigert wurde.

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35 Franz Christoph Janneck (Graz 1703–1761 Wien) Maria als Kind mit Anna und Joachim (Die Erscheinung) Öl auf Kupfer; 35,5 × 27,5 cm Provenienz 1978 Kunsthandel, Wien; Privatbesitz, Österreich Literatur Christina Pucher, Franz Christoph Janneck 1703–1761, Diss., Graz 1996, Bd. I, S. 264f., WVZ-Nr. 241 (Bd. II SW-Abb.) ​EUR 2.500–3.500 Neben Genregemälde und Atelierszenen schuf Franz Christoph Janneck auch eine Vielzahl von Werken mit religiösen Themen in Kabinettstückgröße. Gerade auf seinen kleinen Kupfertafeln kommt seine Meisterschaft in der Figuren- und Farbgestaltung zum Ausdruck. Die Liebe zum Detail wird vor allem in der rechten unteren Ecke mit Wolle und Spindel bzw. einer die nahezu häusliche Szene beobachtenden Katze deutlich.

36 Martino Altomonte Umkreis (Neapel 1657–1745 Heiligenkreuz) Der Hl. Nikolaus, Patron der Schiffer, im Hintergrund die Traun Öl auf Leinwand; 143 × 110 cm, ungerahmt Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.500–5.500 Auf der Traun fand früher die wichtige Salzschiffahrt statt um die kostbare Fracht aus dem Salzkammergut zur Donau zu transportieren. Wie auch auf vorliegendem Gemälde zu erkennen, waren die Traunufer mit Pfählen, sog. Piloten, befestigt. Der Heilige Nikolaus, Patron der Schiffer, genoss in der Region besondere Verehrung und so gibt es auch heute noch am Traunfall eine alte Nikolauskapelle.

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37 Jan van der Venne, genannt Pseudo van der Venne (Mechelen, tätig seit 1616 – vor 1651 Brüssel) Die Befreiung Petri Öl auf Leinwand; 143 × 97 cm Provenienz Art & Auktionen Scheublein KG, München, 19. Juni 2009, Nr. 466; Privatsammlung, Wien; Versteigerung Auktionshaus im Kinsky, Wien, 24. Juni 2014, Lot 448; Privabesitz, Österreich Das Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Abbildungsnummer 1001160281 registriert. ​EUR 7.000–12.000

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Der Künstler Jan van der Venne war lange Zeit lediglich unter dem Hilfsnamen „Pseudo van der Venne“ bekannt. Erst in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts ist es gelungen, den Maler als den aus Mechelen stammenden Jan van der Venne zu identifizieren. Dieser war 1616 in der Brüsseler Malergilde registriert und für den Kardinalinfanten Ferdinand und Erzherzog Leopold Wilhelm tätig. Vorliegendes Gemälde zeigt die Befreiung Petri, jene Erzählung aus der Apostelgeschichte, in welcher Petrus vom jüdischen König Herodes gefangen genommen und eingekerkert wurde. Auf wundersame Weise wurde dieser jedoch von einem Engel befreit und konnte fliehen. Unser Gemälde zeigt jenen Moment, in welchem der Engel den am Boden knienden und betenden Petrus auf seine Befreiung aufmerksam macht.


38 Andries Daniels (aktiv in Antwerpen ab 1599-nach 1640 Antwerpen) Blumenstrauß mit Tulpen, Rosen, Narzissen, Vergissmeinicht und anderen Blüten in einem Metallkrug Öl auf Holz; 79,5 × 53,5 cm (oktogonal) Rückseitig Paneelmachermarke Provenienz Versteigerung Bonhams, London, 5. 7. 2006, Lot 80 (als Jacob Woutersz Vosmaer Umkreis); Privatbesitz, Österreich Schreiben von Fred G. Meijer, Amsterdam, 28. Februar 2020, liegt in Kopie bei, in welchem er das Gemälde als ein Werk von Andries Daniels bestätigt. Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000131112 verzeichnet. ​EUR 13.000–20.000

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Andries Daniels wurde 1599 in der Antwerpener St. Lukas Gilde als Schüler von Pieter Brueghel dem Jüngeren (1564– 1638) registriert. Die Verleihung des Meistertitels im Jahre 1602 und ein 1640 verfasstes Testament sind bislang die einzig erhaltenen biografischen Dokumente des Malers. Künstlerisch trat er jedoch durch die Erschaffung meisterlicher Blumensträuße und Blumengirlanden ganz im Stile seiner Zeitgenossen Ambrosius Bosschaert (1573–1621) und Jan Brueghel dem Älteren (1568–1625) hervor. Als Referenzstück für Andries Daniels Œuvre gilt eine signierte Blumengirlande, deren Medaillon in Gemeinschaftsarbeit mit Frans Francken dem Jüngeren (1581–1642) gestaltet wurde. Die klare und scharfkantige Modellierung der farbenprächtigen Blüten, besonders der Tulpen, entspricht vorliegendem Gemälde. Auch ein Blumenstrauß im Museo de Bellas Artes in Bilbao (Inv.-Nr. 08220) zeigt nahezu idente Tulpen, beispielsweise die leuchtend rote Blüte links oben.

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39 Flämische Schule Sommerliche Parkanlage mit höfischer Gesellschaft, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 204 × 170 cm Provenienz italienischer Privatbesitz ​EUR 10.000–20.000

Gärten und Parks galten seit jeher als Statussymbol höfischer Repräsentanz. Ihrer Anlage und Gestaltung wurde über die Jahrhunderte hinweg stets große Aufmerksamkeit geschenkt, beispielsweise den Medici-Gärten in Florenz oder dem Park von Versailles. Die Grünanlagen waren in den Sommermonaten zudem wichtiger Ort des gesellschaftlichen Lebens, in denen sich gemeinschaftlich dem Müßiggang gewidmet wurde, aber in denen auch Kontakte geknüpft und gepflegt werden konnten. Eine solche sommerliche Szene zeigt vorliegendes Gemälde. Im Hintergrund erhebt sich die prunkvolle Architektur über das Bildgeschehen. Über einen großen Vorplatz mit Brunnen und akkurat angelegte Beete wird der Blick des Betrachters auf die lebendige untere Hälfte gelenkt. Die Mitglieder der eleganten Gesellschaft genießen die Freuden des Lebens und widmen sich Konversation, Spiel, Musik und Bootsfahrten. Neben den farbenfrohen Figuren legt der Künstler besonderen Wert auf eine Vielzahl kleiner Details – beispielsweise die Blütenpracht aus Rosen und Lilien, Zitronenbäumchen in Töpfen, eine Entenfamilie, ein Papageienpaar, spielende Hunde, sowie unterschiedlichste Amphoren und Skulpturen. Derartige Motive waren besonders in der Flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts beliebt. Ähnliche Kompositionen mit der Darstellung der höfischen Gesellschaft bei Müßiggang und Vergnügen sind unter anderem von Adriaen van Stalbemt (1580– 1662), David Vinckboons (1576–1633), aber auch von dem zeitweise in Italien arbeitenden Louis de Caullery (um 1580–1621) bekannt.

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40 Jan van Kessel der Jüngere Umkreis (Antwerpen 1654–1708 Antwerpen) Stillleben (Pendants) Öl auf Holz; je 13,5 × 21 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 7.000–12.000

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41 Pieter de Grebber (Haarlem 1600–1652 Haarlem) Evangelist Markus Öl auf Leinwand; 101 × 81 cm Monogrammiert mittig links: P. DG (DG in Ligatur) Provenienz im 19. Jahrhundert Kunsthandel J & W Vokins, London (laut rückseitigem Etikett); ehemals Sammlung Mautner-Markhof, Wien; Sammlung Brauunion, Linz; Privatbesitz, Österreich Das Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Abbildungsnummer 0000002819 registriert. ​EUR 7.000–12.000

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42 Hans Rottenhammer (München 1564–1625 Augsburg) Zwei Musen (Pendants) Öl auf Kupfer; je 29 × 23 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich Wir danken PD Dr. Heiner Borggrefe für seine Hilfe bei der Katalogisierung und die Bestätigung der Gemälde als eigenhändige Werke von Hans Rottenhammer (anhand professioneller Fotos). ​EUR 15.000–30.000

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Hans Rottenhammer gilt als einer der Perfektionisten der Malerei auf Kupfer. 1564 in München geboren und zunächst ausgebildet, arbeitete er ab 1591 in Venedig und z.T. in Rom. Der Kunsttheoretiker Karel van Mander stellte zwar in seinem SchilderBoeck (1604) fest, dass Künstler aus dem Norden in Italien selten bedeutende – damit wohl auch gemeint großformatige – Aufträge erhielten und deshalb vermehrt „nur“ auf kleinen Kupfertafeln produzierten. Jedoch genau damit etablierten jene Maler das kleinformatige auf Kupfer brillierende Kabinettstück als begehrtes Sammlerobjekt seit dem 16. Jahrhundert. Neben religiösen Werken, schuf Hans Rottenhammer auch vornehmlich figurenreiche Werke mit mythologischer und allegorischer Szenerie. Dem nackten Frauenkörper in detaillierter Modellierung und mit brillanter Oberflächenbeschaffenheit, zeugte der Künstler dabei besondere Beachtung, wie beispielsweise im Werk „Venus, Mars und Vulkan“ in der Städtischen Galerie Augsburg oder „Minerva und die Musen am Helikon“ in der Staatsgalerie Stuttgart (vgl. Heiner Borggrefe (Hg. u.a.), Hans Rottenhammer. Begehrt – vergessen – neu entdeckt (Weserrenaissance-Museum Schloß Brake/Nationalgalerie in Prag, Lemgo/ Prag 2008/2009), München 2008, Kat.Nr. 71 und 36). Ob in einzelnen Figurenstudien oder mehrfigurigen Werken tritt Rottenhammers Vorliebe für kunstvoll in den Ecken platzierten Einzelfiguren zum Vorschein, die in ihrer Körperhaltung und Ausdruckskraft zum einen die gesamte Aufmerksamkeit des Betrachters provozieren und ihn zugleich gekonnt in die Tiefe des Gemäldes führen. So auch auf dem vorliegenden Gemäldepaar, in welchem der Blick in eine minutiös gemalte Landschaft eröffnet wird. Der auf Figuren spezialisierte Hans Rottenhammer beschäftigte wohl auch selbst Landschaftsmaler in seiner Werkstatt, schuf jedoch auch Werke gemeinsam mit u.a. Paul Bril (1554–1624) und Jan Brueghel dem Älteren (1568–1625).

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43 Anton Faistenberger Umkreis (Salzburg 1663–1708 Wien) Italianisierende Landschaft mit Brücke und weitem Ausblick Öl auf Leinwand; 72 × 58,5 cm Provenienz Sammlung Pfatschbacher, Linz ​EUR 2.000–3.000

44 Italienische Schule Blumenstillleben, um 1700 Öl auf Leinwand; 49 × 38 cm Provenienz Wiener Privatbesitz; Versteigerung Auktionshaus im Kinsky, Wien, 18. Juni 2013, Lot 46; Privatbesitz, Österreich ​EUR 1.500–2.500

45 Nicolaes Claes Berchem Umkreis (Haarlem 1620–1683 Amsterdam) Landschaft mit rastender Herde Öl auf Leinwand; 49 × 41,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.500–2.500

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46 Deutsche Schule Trompe-l’oeil mit Gelehrtem, wohl um 1744 Öl auf Leinwand; 61,5 × 57 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.500–2.500

47 Jan Baptist Lambrechts (Antwerpen 1680-nach 1731 Antwerpen) Fröhliche Gesellschaft bei Tisch Öl auf Leinwand; 40,5 × 33,5 cm Provenienz Privatsammlung, Süddeutschland; Versteigerung Nagel, Stuttgart, 5./6. Dezember 2002, Lot 619; österreichische Privatsammlung Wir danken Ellis Dullaart, Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie (RKD), Den Haag, für Ihre Hilfe bei der Katalogisierung. ​EUR 1.500–2.500

48 Adriaen Pietersz van de Venne Nachfolger (Delft 1589–1662 Den Haag) Wirtshausszene Öl auf Holz; 16,5 × 14,5 cm Provenienz Essener Privatsammlung Dr. Heinrich Friedrich Heimeier und Margarete Heimeier; Versteigerung Hargesheimer Kunstauktionen, Düsseldorf, 12. September 2009, Lot 104; Privatsammlung, Österreich ​EUR 1.000–1.500

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49 Martin van Meytens Nachfolger (Stockholm 1695–1770 Wien) Fürst Joseph Wenzel I. von Liechtenstein (1696–1770), wohl 19./ 20. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 100,5 × 80 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.000–5.000

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Das Gemälde wiederholt ein Bildnis Fürst Joseph Wenzel I. von Liechtenstein aus dem Umkreis von Martin van Meytens (The Princely Collections, Vadzu-Wien, Inv. Nr. G 1154; vgl. Rainer Vollkommer (Hg.), 1719. 300 Jahre Fürstentum Liechtenstein. Ausstellungskatalog, Liechtensteinisches Landesmuseum, Vaduz 2019 , S. 75, Abb. 64).


50 Cristofano di Papi, genannt Cristofano dell’ Altissimo, Umkreis (Florenz um 1530–1605) Farinata degli Uberti (1212–1264), Anführer der Ghibelinen in Florenz Öl auf Holz; 60,5 × 44,5 cm Oben mittig betitelt: .FARINATA.UBERTVS. Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.500–7.000

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Farinata degli Uberti (1212–1264) war einer der Anführer der Ghibelinen in Florenz. Vom Dichter Dante Alighieri (1265– 1321) wurde er im „Inferno“, dem ersten Teil der „Göttlichen Komödie“, erwähnt. Im 15. Jahrhundert in der florentinischen Renaissance wurde Farinata degli Uberti posthum mehrfach dargestellt, u.a. in einem Fresko von Andrea del Castagno (1421–1457) oder im Skulpturenzyklus „Uomini illustri“ an der Fassade der Uffizien. Einem Porträt von Cristofano di Papi, welches sich in den Uffizien, Florenz, befindet (Nr. 00294303), steht vorliegende Darstellung besonders nahe.

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51 Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto, Umkreis (Venedig 1697–1768 Venedig) Der Canal Grande mit Rialtobrücke von Süden her gesehen Öl auf Leinwand; 60,8 × 81,4 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 25.000–50.000

Das Gemälde zeigt eine der berühmtesten Ansichten Venedigs – den Canal Grande mit der Rialtobrücke. Von Süden her blickt der Betrachter entlang der sich nach links im Hintergrund biegenden Wasserstaße. In der rechten unteren Bildecke mündet der Rio di San Salvador unter einer kleinen Brücke in den Canal Grande. Dahinter befinden sich am rechten Ufer der Palazzo Dolfin-Manin (heute Sitz der Banca d’Italia) und das Fondamenta del Ferro. Zwischen den Hausdächern ragt die Spitze der Kirche San Bartolomeo di Rialto hervor. Gegenüber, entlang des linken Ufers, erstreckt sich das Fondamento del Vin. Kurz vor der Kanalbiegung verbindet die imposante Rialtobrücke die Uferseiten, wobei dahinter noch eine Ecke des Palazzo dei Camerlenghi und mittig die Fondazione dei Tedeschi zu erkennen ist. Seit Jahrhunderten bildet die Rialtobrücke einen der wichtigsten zu Fuß begehbaren Verkehrswege der Stadt. Sie verbindet die beiden Stadtteile San Marco und San Paolo, wobei sich in San Paolo das Handelszentrum „Rialto“ befand, das der Brücke ihren Namen verlieh. Nach einigen Vorgängerbauten erhielt die nur aus einem Bogen bestehende Brücke ihr heutiges Erscheinungsbild bereits im 16. Jahrhundert. Sie wurde nach Entwürfen von Antonio da Ponte neu errichtet und im Jahre 1591 fertiggestellt. Die Rialtobrücke war also bereits im 18. Jahrhundert eine der großen Sehenswürdigkeiten Venedigs. Antonio Canal, genannt Canaletto, schuf mehrere Ansichten des Canal Grande von Süden und gilt daher als Entwerfer des Prototyps dieser Komposition, welche auch Antonio Visentini in seinem Stichband berühmter Venedig-Ansichten im Jahre 1742 veröffentlichte. Vorliegende Komposition zeigt die größte Überstimmung mit einem signierten und 1744 datierten Werk Canalettos, weicht jedoch in Details sowohl von Visentinis Stich als auch Canalettos Ölgemälde ab (vgl. W.G. Constable, Canaletto. Giovanni Antonio Canal. 1697–1768, Volume I-II, Oxford 1962, S. 278, Nr. 228, Tafel 47, Abb. 228). Sowohl aus Canalettos Werkstatt, als auch von dessen Neffen Bernardo Bellotto (1722–1780), sowie von jeweils deren Schülern und Nachfolgern sind zahlreiche Versionen der Komposition bekannt. Sie war schon im 18. Jahrhundert bei den Venedig-Reisenden aus aller Welt als Erinnerungsstück für zu Hause hochbegehrt (vgl. Stefan Kozakiewicz, Bernardo Bellotto genannt Canaletto. Leben und Werk, Band I, Recklinghausen 1972, S. 18 (C 16), Abb. Band II., S. 215).

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52 Pier Francesco Cittadini (Mailand 1616–1681 Bologna) Porträt eines kleinen Mädchens mit Fächer und Blumenstrauß Öl auf Leinwand; 110 × 79,5 cm Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 20. März 1995, Lot 33; seither Privatsammlung Wir danken Herrn Prof. Filippo Maria Ferro für seine Mitteilung, dass er die Zuschreibung an Pier Francesco Cittadini bestätigt (anhand von professionellen Fotos). ​EUR 13.000–20.000

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53 Giovanni Lanfranco Werkstatt (Parma 1582–1647 Rom) Hl. Maria Magdalena umgeben von Engeln Öl auf Leinwand; 152 × 122 cm Provenienz Versteigerung Hampel, München, 25. März 2015, Lot 583; Privatsammlung, Wien ​EUR 12.000–20.000

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54 Philipp Peter Roos, genannt Rosa da Tivoli, Umkreis (Frankfurt am Main 1657–1706 Rom) Musizierende Hirten mit Schafen und Kühen Öl auf Leinwand; 94,5 × 115,5 cm Rückseitig Etikett, Stempel und Wachssiegel der Kunsthandlung E. Hirschler & Comp., Wien Provenienz zu unbestimmtem Zeitpunkt durch die Kunsthandlung E. Hirschler & Comp., Wien verkauft (laut rückseitigem Etikett, Stempel und Wachssiegel); österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.000–1.500

55 Pandolfo Reschi Umkreis (Danzig um 1640–1696 Florenz) Belagerung einer Stadt Öl auf Leinwand; 25,5 × 48,5 cm Links unten z.T. unleserlich signiert: C. burg. Joh (?) Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 1.000–1.500 Ein Gemälde mit nahezu derselben Komposition wurde von Giancarlo Sestieri als Werk von Pandolfo Reschi publiziert (vgl. Giancarlo Sestieri, I pittori di battaglie. Maestri italiani e stranieri del XVII e XVIII secolo, Rom 1999, S. 431, Nr. 24: „Salmerie di un esercito escono da una città in fiamme“, 24,5 × 49,5 cm).

56 Niederländischer Künstler Reiter in weiter Landschaft, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 30,5 × 38,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 500–800

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57 Italienische Schule Bildnis eines bärtigen Mannes, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 62 × 49,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 2.500–4.000

58 Italienischer Meister Susanna im Bade, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 98 × 84 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 6.000–10.000

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59 Ignaz Franz Joseph Flurer Umkreis (Graz 1686–1742 Graz) Flusslandschaften (Pendants) Öl auf Leinwand; je 78 × 150 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 3.500–6.500

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60 Patricio Cajés (Arezzo um 1544–1611 Madrid) Anbetung der Hirten mit dem Stifter Don Juan de Villela Nuncibay, 1603 Öl auf Leinwand; 185,5 × 153 cm Bezeichnet, datiert und signiert rechts unten: EL SR IVAN DE VILLELA NUCIBAI VEEOR GÑAL DELAS GALERAS DE NAPOLES / POR SU MO Q CASSO CON LA SRA D FRANCA DE NUNCIBAI SRA DESTA CASSA OBLIGMO / A DIOS IALA INTERCESSION DELA SSMA VIRGEN. FECIT. 1603. / PAT.S CAXESSI F.; Bezeichnet oben mittig: GLA I CES DEO EOS Provenienz Versteigerung Sotheby’s, London, 29. April 2015, Lot 567; Privatsammlung, Wien ​EUR 5.000–8.000

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61 Thomas van Apshoven (Antwerpen 1622-um 1665 Antwerpen) Flandrisches Dorf mit Bauern bei der Arbeit Öl auf Holz, parkettiert; 29 × 44 cm Provenienz Sammlung Grafen Czernin, Wien; Alfred Brod Gallery, London, 1962, Nr. 12; Dorotheum, Wien, 23. Juni 1992, Lot 67; Dorotheum, Wien, 6. März 1996, Lot 4; Privatbesitz, Österreich Literatur wohl Katalog der Graf Czernin’schen Gemälde-Gallerie in Wien, Wien 1899, S. 19, Nr. 180 (als Teniers Manier); Karl Wilczek, Katalog der Graf Czernin’schen Gemäldegalerie in Wien, Wien 1936, S. 87 (als Nachfolger David Teniers des Jüngeren); Roswitha Juffinger/Imma Walderdorff, Czernin. Verzeichnis der Gemälde, Wien 2015, S. 26 (SW-Abb.) Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000012260 registriert. ▲ EUR 2.500–4.000

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62 Pieter van Overschee (tätig 1640–1672 in Antwerpen) Stillleben mit Hummer in einer Wanli-Schale, 1640er Jahre Öl auf Holz; 48 × 63,5 cm Rückseitig die Panelmachermarke LS (Marke von Lambert Steen) Provenienz Privatsammlung, England; Versteigerung Dorotheum, Wien, 19. April 2016, Lot 137; Privatbesitz, Wien Das Gemälde ist in der Datenbank des RKD unter Abbildungsnummer 185335 registriert. Im Versteigerungskatalog 2016 ist ebenfalls angegeben, dass Fred Meijer das Gemälde im Dezember 2014 im Original begutachtet und als Werk von Overschee bestätigt hat. ​EUR 6.000–10.000

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63 Rembrandt Harmensz. van Rijn Schule (Leiden 1606–1669 Amsterdam) Bildnis eines Philosophen, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 91,5 × 80,5 cm Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 60.000–100.000

In der berühmten Universitätsstadt Leiden geboren, besuchte Rembrandt selbst die Lateinschule und war vor Beginn seiner Ausbildung zum Maler zwei Jahre in der Philosophischen Fakultät immatrikuliert. Sein Wissen und die Faszination für das Altertum sollten ihm auch später als wichtige Grundlage und Inspiration für seine Kunst dienen. Es ist beispielsweise überliefert, dass sich in Rembrandts Haus ein Gipsabguss einer antiken Homer-Büste befand, den er als Vorlage für das 1653 vom sizilianischen Edelmann Don Antonio Ruffo in Auftrag gegebene Werk „Aristoteles vor der Büste Homers“ verwendete. Nicht nur im Historiengemälde, sondern auch in Einzelbildnissen nimmt Rembrandt immer wieder Bezug auf Personen der Geschichte, beispielsweise in der Serie von Aposteln und Evangelisten aus den 1660er Jahren. Dies geht einher mit Rembrandts Meisterschaft in der Darstellung der Physiognomie älterer Personen, in denen seine Brillanz psychologisch ausdrucksstarker Porträts besonders hervortritt. So schreibt bereits der Zeitgenosse Joachim von Sandrart in seinem 1675–79 erschienenen kunsttheoretischen Hauptwerk „Teutsche Academie der Edlen Bau-, Bildund Mahlerey-Künste“ über Rembrandt: „…In Ausbildung alter Leute/ und derselben Haut und Haar/ zeigte er einen großen Fleiß/ Gedult und Erfahrenheit/ so daß sie dem einfältigen Leben ganz nahe kamen.“ In der Anfangszeit als Studien angefertigt, haben sich Rembrandts tiefgründige Bildnisse zu einem seiner Markenzeichen entwickelt, das er auch seinen zahlreichen Schülern weitergab. Denn Rembrandt war nicht nur selbst ein herausragender Meister, sondern sein Vermächtnis liegt auch darin, dass er zeitlebens Lehrer war und es damit verstand seine Kunstprinzipien einer ganzen Künstlergeneration zu vermitteln. Vorliegendes Gemälde zeigt einen hochbetagten Weisen in einem Armlehnstuhl. Bewegung und Ausdruck erscheinen momenthaft für die Ewigkeit festgehalten. Der Lichteinfall von rechts oben ist so gewählt, dass die Aufmerksamkeit auf das faltige Gesicht, den weißen Bart und die vom Leben gezeichneten Hände fallen. Die linke Hand ruht auf der Brust während die rechte den Knauf der Armlehne umschließt. Auch in der Kleidung tritt die offene typisch Rembrandtsche Malweise zum Vorschein. Die charakteristisch warmen Töne werden vor den dunklen Hintergrund gesetzt, während ein in den Lichtpartien leuchtendes Rot den Umhang dominiert und sich die Gelbstreifen der Armbekleidung in der strahlend gelben Kopfbedeckung wiederfinden. Durch die brillante Lichtregie in der Hell-Dunkel-Malerei wird eine effektvolle Dramatisierung des Geschehens und eine psychologisch eindringliche Darstellung von Vergänglichkeit und Ewigkeit erreicht.

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64 Römische Schule Männlicher Akt (Pendants), 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; je 65 × 49 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 6.000–10.000

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65 Lombardische Schule Anna Selbdritt mit dem Johannesknaben, wohl 16. Jahrhundert Öl auf Holz, parkettiert; 96 × 71,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 10.000–18.000

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Die interessante Komposition basiert auf Leonardo da Vincis berühmtem um 1500 entstandenem „Burlington House Cartoon“, der traditionell als früheste Fassung von Leonardos Annenbildern gilt (Die heilige Anna mit dem Johannesknaben und Maria mit dem Christuskind, London National Gallery, Inv. 6337). Jedoch weicht die Figur der Anna in vorliegendem Gemälde von diesem Entwurf ab und entspricht in Haltung und Kopfbedeckung jener in Leonardos auf Pappelholz ausgeführtem Gemälde „Anna Selbdritt“, auf welchem der Meister allerdings den Johannesknaben durch das symbolische Lamm ersetzte (Musée du Louvre, Inv. 776 (319)). Der Künstler des vorliegenden Gemäldes muss wohl beide Kompositionen gekannt haben. Da Leonardo den „Burlington House Cartoon“ nie selbst in Öl ausgeführt hatte, erfuhr der Entwurf auch bei seinen Zeitgenossen verglichen mit anderen leonardesken Kompositionen nur geringe Resonanz. Nach Leonardos Tod im Jahre 1519 kam der Entwurf in den Besitz des Malers Bernardino Luini (1482–1532). Er war einer der wenigen Künstler aus dem direkten Umfeld Leonardos, der die Komposition für seine um 1530 entstandene „Heilige Familie“ (Mailand, Pinacoteca Ambrosiana) wieder aufnahm.

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66 Johann Peter Kobler von Ehrensorg (tätig 1747–1774) Porträt Kaiserin Maria Theresias Öl auf Leinwand; 127 × 96 cm Wappen mit Inschrift und Signatur: P. Kobler Provenienz Privatbesitz, Deutschland ​EUR 5.000–8.000

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67 Französische Schule Supraporten mit Justitia und Ceres (Pendants), um 1750 Öl auf Leinwand; je 71,5 × 152,5 cm (geschwungene Form) Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 5.000–8.000

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68 Hendrick van Somer zugeschrieben (Lokeren um 1606/08-um 1655 Neapel) Die Vision des Hl. Hieronymus, um 1650 Öl auf Leinwand; 124 × 93 cm Provenienz Versteigerung Hampel, München, 11. Dezember 2014, Lot 558; Privatsammlung, Wien ​EUR 12.000–20.000

Der im flandrischen Lokeren geborene Hendrick van Somer verbrachte seine Lehrjahre in Antwerpen, ehe er 1622 nach Neapel berufen wurde und dort Zeit seines Lebens verblieb. Ab den 1630er Jahren wurde er Schüler und Mitarbeiter von Jusepe de Ribera. In dieser neapolitanischen Schaffensperiode greift van Somer auf Stilelemente seines Lehrmeisters und die caravaggeske Beleuchtung zurück. Entgegen der gängigen Komposition des lesenden und in sich gekehrten Gelehrten in seiner Klosterzelle oder in seinem Studio, ist hier Hieronymus in jenem Moment dargestellt, in dem ihm die unheilvollen Vorboten des Jüngsten Gerichts erscheinen. Der Heilige ist in exponierter Haltung mit weit ausgestreckten Armen und entblößtem Oberkörper dargestellt, während er kniend zu Boden gesunken und sein Blick erschrocken auf die Posaunen gerichtet ist. Die traditionellen Attribute des Eremiten, wie der Totenschädel als Vanitas Symbol oder verschiedene Schriften, treten mystisch aus den Schatten hervor. Rechts wird der Ausblick auf eine weite und stürmische Landschaft freigegeben. Eine von oben links einfallende und wohl von den Posaunen ausgehende Lichtquelle verleiht der Darstellung eine bedrohliche Atmosphäre. Das dramatische Hell-Dunkel-Spiel hebt die anatomischen Details des Asketen zusätzlich hervor. In seiner starken Bewegtheit und muskulösen äußeren Erscheinung lassen sich Zitate antiker Vorbilder erkennen. Zwei von Hendrik van Somer signierte Gemälde des Heiligen Hieronymus mit Landschaftsausblick, den Heiligen allerdings studierend dargestellt, befinden sich in der Galleria Nazionale d’Arte Antica di Palazzo Barberini, Rom (Inv.-Nr. 2330), und im Speed Art Museum, Louisville/ Kentucky(Inv.-Nr L21991.21); Letzteres ist in das Jahr 1651 datiert.

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Österreichischer Meister

Christian Hilfgott Brand Umkreis

Verkündigung und Pfingstwunder, 2. Hälfte 18. Jahrhundert Öl auf Metall, beidseitig bemalt; 30 × 23,5 cm (oval)

(Frankfurt 1695–1756 Wien)

Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 1.500–2.500

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Landschaft mit Hirten Öl auf Holz; 32,5 × 43,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 2.500–3.500


71 Künstler des 18. Jahrhunderts Tempelgang Mariä Öl auf Leinwand; 67,5 × 42 Provenienz Sammlung Dr. Victor Bloch, Wien; Versteigerung von dessen Sammlung, H. Gilhofer & H. Ranschburg, Luzern, 30. November 1934, Lot 57 (Tafel 10; als Franz Anton Maulbertsch); Wiener Privatbesitz ​EUR 5.000–8.000

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72 Franz Christoph Janneck (Graz 1703–1761 Wien) Das Bankett, 1740er Jahre Öl auf Holz; 40 × 57,5 cm Provenienz William Doyle Galleries, New York, 4. April 1979, Nr. 149; Dorotheum, Wien, 13. November 1979, Lot 73; Privatbesitz, Österreich Literatur Christina Pucher, Franz Christoph Janneck. 1703–1761, Graz 1996 , S. 205, WV-Nr. 124 (SW-Abb.), Text S. 127ff. ​EUR 35.000–70.000

In Graz geboren und ausgebildet an der Wiener Akademie gilt Franz Christoph Janneck als einer der bedeutendsten österreichischen Vertreter der Feinmalerei im 18. Jahrhundert. Seine Meisterschaft zeigt sich besonders in der exzellenten Beherrschung der künstlerischen Techniken, welche auch die zumeist hervorragende Erhaltung seiner Gemälde bis heute dokumentiert. Seine Werke, ob auf Kupfer oder Holz als Malgrund, zeichnen sich durch das leuchtende Kolorit und eine durch feinste Abstufungen und Changements geschaffene emailleähnliche Oberfläche aus. Dr. Christina Pucher hebt die Qualität des vorliegenden Gemäldes innerhalb des Œuvres Jannecks zudem besonders hervor. Sie datiert es aufgrund stilistischer Figurenmerkmale in die 1740er Jahre und vergleicht es beispielsweise mit „Die Trick-Track-Spieler“ im Joanneum, Graz (Pucher 1996, WVZ-Nr. 85). Im Gesamtœuvre Jannecks nehmen Gesellschaftsdarstellungen einen breiten Raum ein. Er illustriert für seine vorwiegend adligen Auftraggeber die Lebensfreude seiner Zeit. In vorliegendem Gemälde wurde eine von eleganten Figuren umrundete Tafel schräg in einen lichtdurchfluteten Saal gestellt. An der Stirnseite erweist ein Kavalier in blauem Gewand der ihm gegenübersitzenden Dame seine Reverenz. „Häufig findet sich eine Trias der Primärfarben in den Hauptfiguren. So auch in diesem Bild, wenn auch die Farben nicht reinbunt auftreten. Die Dame trägt ein karminrotes Kleid, das vorne aufspringt und eine gelbe Stoffbahn sichtbar macht. Durch kräftiges Aufhellen der Buntwerte gelingt es Janneck, den Charakter der Taft- und Brokatgewebe zu veranschaulichen“ (Pucher S. 127). Die Szenerie ist in prunkvoller Architektur situiert. Das Raumgefühl wird durch Ausblicke ins Freie bzw. andere Räume erweitert und an der Rückseite des Saales, von einem Pfeiler überschnitten, hängt ein Gemälde bacchantischen Inhalts. „Die Architekturkulisse mit dem herabhängenden, oft rotbraunen Vorhang gehört ebenso zur Standardausstattung Janneckscher Gesellschaftsszenen, wie der Lichteinfall von links oben. Mit zunehmender Raumtiefe nimmt die Buntheit von Jannecks Kolorit ab. Aufgehellte und vergraute Farbwerte bilden den Hintergrund“ (Pucher S. 128). Das Gemälde, wie auch sein ehemaliges Pendant (Pucher WVZ-Nr. 125), zeigen die intensive Auseinandersetzung Jannecks mit der Niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Er übernimmt dabei Anregungen, beispielsweise von Dirck Hals (1591– 1656), und tradiert diese in seine eigene Technik, angepasst an die gesellschaftlichen Ideale seines Zeitgeistes.

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73 Französische Schule Junge Dame als Venus, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 82 × 78 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.000–5.000

74 Peder Als zugeschrieben (Kopenhagen 1726–1776 Kopenhagen) Porträt eines Herren in antikem Gewand mit Axt und Speer Öl auf Leinwand; 87 × 65,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.500–6.000

Nach seinen Lehrjahren in Kopenhagen unter Carl Gustaf Pilo (1711-1793) reiste Peder Als nach Rom, wo er erfolgreich altmeisterliche Gemälde von Raphael, Tizian und Correggio wiederholte. 1757 wurde Als Schüler von Anton Raphael Mengs (17281779). Er führte die klassizistische Manier seines Meisters in seinen eigenen Werken weiter – auch nach seiner Rückkehr über Paris nach Kopenhagen, wo er an die Königlich Dänische Kunstakademie berufen wurde. Vorliegendes Gemälde ist besonders vergleichbar mit Als Bildnis des dänischen Hofbildhauers Johannes Wiedewelt (17311802), der ebenfalls in den römischen Kreisen Mengs verkehrte.

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75 Artus Wolfaerts Werkstatt (Antwerpen 1581–1641 Antwerpen) Der Evangelist Matthäus Öl auf Holz; 63,5 × 48 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 3.000–5.000

Das Gemälde ist eine weitere Fassung von Arthus Wolfaerts „Evangelist Matthäus“ im Musée des Beaux-Arts et d’Archéologie de Besançon. Arthus Wolfaert (oder Wolffort), selbst ein Schüler Frans Franckens des Jüngeren (1599–1642), schuf gemeinsam mit seiner Werkstatt zahlreiche Darstellungen von Heiligen und Evangelisten zumeist in ähnlichem Format. Vergleichbar sind hier besonders die Gemälde mit den Evangelisten Johannes, Lukas und Markus im Museo del Prado, Madrid (Inv.-Nr. 1937, 1938, 1939).

76 Jan Wynants Umkreis (Haarlem 1632–1684 Amsterdam) Landschaft mit Figurenstaffage vor einer Bauernkate Öl auf Holz; 41,5 × 36,5 cm Provenienz Nachlass Sammlung Reinhold Hofstätter, Wien; österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.500–2.500

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77 Pseudo-Simons (tätig um 1650–1680 in Antwerpen) Stillleben mit Hummer, Obst und Gemüse, wohl 1668 Öl auf Leinwand; 80 × 98,5 cm undeutlich bezeichnet und datiert rechts unten: wohl TE (in Ligatur). Smits 1668 Provenienz österreichischer Privatbesitz Wir danken Fred. G. Meijer für seine Hilfe bei der Katalogisierung des Gemäldes. Er schreibt es der unter dem Namen Pseudo-Simons bekannten Werkgruppe von Stillleben zu (anhand von Fotos). ​EUR 7.000–12.000 Unter dem Notnamen „Pseudo-Simons“ wird die Werkgruppe von Stillleben zusammengefasst, die stilistisch einem heute leider nicht mehr namentlich bekannten Künstler zuzuordnen ist. Fred Meijer schreibt vorliegendes Werk ebenfalls als außergewöhnliche Komposition dieser Künstlerhand zu, auch wenn bislang kein Werk des Meisters bekannt war, in dem Artischocken, Kohlköpfe und Fleisch dargestellt waren. Vergleichbare Werke sind im Archiv des RKD, Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis, Den Haag, verzeichnet; beispielsweise „Stillleben mit Hummer und Früchten“ und „Stillleben mit Früchten, einem Hummer und einer Wan Li-Schale auf einem einem Tisch“ (vgl. RKD-Nr. 200919 & 208168).

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78 Willem Bartsius zugeschrieben (Enkhuizen um 1612-nach 1639 Antwerpen) Die Mosesfindung Öl auf Leinwand; 90 × 113 cm Provenienz Christie’s, London, Auktion Cornelia, Gräfin von Craven, 13.4.1923, Nr. 69; österreichischer Privatbesitz Literatur E. Bénézit (Hg.), Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays par un groupe d’écrivains spécialistes français et étrangers, Bd. I, Paris 1966², S. 430; Werner Sumowski (Hg.), Gemälde der Rembrandt-Schüler, Bd. VI, Landau/Pfalz, 1994, Nr. 2182; Bernadette van Haute, Willem Bartsius and the art of Dutch history painting, in: Oud Holland, Vol. 121, Nr. 4 (2008), S. 225, Abb. 7 ▲ EUR 6.000–10.000 Das Gemälde ist in Werner Sumowskis mehrbändigem Werk über die RembrandtSchüler als Gemälde von Willem Bartsius publiziert. Gemäß dem Literatureintrag war es duch eine Fotografie aus dem Archiv von Ellen Bernt, München, bekannt und galt früher als Gerbrand van den Eeckhout (1621–1674) oder Aert de Gelder (1645–1727). Sumowski vergleicht vorliegendes Gemälde mit „Ceres auf dem Schlangenwagen“ (opt.cit., Kat.-Nr. 2180) und „Herkules am Scheideweg“ (opt.cit., Bd. IV, S. 2391) und unterstreicht den starken Einfluss von Willem de Poorter (1608–1668). In einer 2008 erschienen Publikation von Bernadette van Haute, stellt die Autorin die Zuordnung Sumowskis in Bezug auf vorliegendes Gemälde zwar in Frage, schlägt jedoch auch keine alternative Zuordnung vor.

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79 Frans Hals Werkstatt (Antwerpen 1580–1666 Haarlem) Lachende Jungen mit einem Krug, wohl um 1630 Öl auf Holz; 31 × 28 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur vgl. Cornelis Hofstede de Groot, A catalogue raisonné of the works of the most eminent Dutch painters of the Seventeenth Century. Based on the work of John Smith, London 1910, Bd. 3, S. 10, Nr. 14; Seymour Slive, Frans Hals, London 1970–1974, Bd. 3, S. 37 (unter WVZ-Nr. 60 als „copy“ aufgeführt); Wir danken Martin Bijl für seine freundliche Auskunft, dass es sich bei vorliegendem Werk seiner Meinung nach um ein Gemälde aus der Werkstatt von Frans Hals handelt (mündliche Mitteilung). ​EUR 25.000–50.000

Der große Meister des Ausdrucks und der Mimik, Frans Hals, hatte sich spätestens ab den 1620er Jahren als bedeutender Porträtkünstler etabliert und unterhielt in Haarlem eine große Werkstatt. Neben seinen eigenen Söhnen Harmen Hals (1611– 1669), Frans Hals II. (1618–1669) und seinem Bruder Dirck Hals (1591–1656), arbeiteten unter anderem auch Adriaen Brouwer (1603–1638) und Judith Leyster (1609–1660) für ihn. Frans Hals gab an seine Schüler und Mitarbeiter seinen einzigartigen Stil der lebhaft, sichtbaren Pinselstriche und das charakteristische Einfangen der Physiognomie weiter. Frans Hals um 1626–28 zu datierendes, monogrammiertes Werk „Lachende Jungen mit Krug“ befindet sich heute im Museum Boymans-van Beuningen Museum, Rotterdam (vgl. Silve, Bd. 3, WVZ-Nr. 60). Die Komposition wurde in der Vergangenheit auch als „Allegorie des Sehsinns“ bzw. „Allegorie der Maßlosigkeit“ gedeutet. Denn im Niederländischen wird eine Person, die gerne trinkt, als „Kannekijker“ bezeichnet. Das Motiv des „zu tief ins Glas (bzw. wie hier in den Krug) sehen“ wurde in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts mehrfach als Symbol eingesetzt.

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80 Bernardino Luini Nachfolger (um 1480–1532 wohl Mailand) Engel, 16./17. Jahrhundert Öl auf Holz; 34 × 26,5 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 3.000–5.000 Die vorliegende Darstellung eines Engels ist Teil der mehrfigurigen Komposition „Hl. Katharina“, ursprünglich von dem LeonardoSchüler Bernardino Luini geschaffen. Der Engel, welcher dort zur Rechten der Heiligen beigestellt ist, hält das Marterwerkzeug als Zeichen des Martyriums in den Händen. Zwei Versionen dieser Heiligenerzählung befinden sich heute in der National Gallery in London (Inv.-Nr. NG3936) und in der St. Petersburger Eremitage (Inv.-Nr. ГЭ -109).

81 Antonio Moro Umkreis (Utrecht 1517–1576 Antwerpen) Herrenporträt, um 1570/80 Öl auf Leinwand; 62 × 53 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 3.000–5.000

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82 Michelangelo Merisi da Caravaggio Nachfolger (Caravaggio 1562–1609 Porto Ercole) Geißelung Christi Öl auf Leinwand; 125 × 96,5 cm Provenienz Privatbesitz, Deutschland ​EUR 10.000–18.000 Vorliegendes Gemälde wiederholt die gleichnamige Komposition von Caravaggio, die 1607 für die neapolitanische Kirche San Domenico Maggiore geschaffen wurde und sich heute im Museo Capodimonte in Neapel befindet.

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Osias Beert Umkreis

Jan Brueghel der Jüngere Nachfolger

(Belgien 1596-vor 1624)

(Antwerpen 1601–1678 Antwerpen)

Stillleben mit Zinngeschirr, Römer und Venezianischem Glas Öl auf Holz; 31 × 48 cm

Dünenlandschaft mit Windmühlen und Staffage Öl auf Kupfer; 13 × 19 cm Bezeichnet mit Monogramm und Datum links unten: M: / 1618

Provenienz Privatbesitz, Österreich

Provenienz Versteigerung Hampel, München, 20. September 2012, Lot 259; Privatsammlung, Österreich

​EUR 5.000–8.000

​EUR 2.500–4.000

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Adam Pynacker Nachfolger

Willem van Herp Umkreis

(Pijnacker bei Delft 1622–1673 Amsterdam)

(Antwerpen 1614–1677 Antwerpen)

Flusslandschaft mit Figurenstaffage Öl auf Leinwand; 103,5 × 140,7 cm

Familie bei Tisch Öl auf Leinwand; 41 × 56 cm

Provenienz österreichischer Privatbesitz

Provenienz Privatbesitz, Österreich

​EUR 4.000–8.000

​EUR 4.000–6.000

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Bartholomeus Molenaer

Adriaen van Stalbemt

(Haarlem um 1612–1650 Haarlem)

(Antwerpen 1580–1662 Antwerpen)

Einblick in eine Dorfschule Öl auf Holz; 39 × 56 cm

Amarilli und Mirtillo, um 1620/1630 Öl auf Leinwand; 118 × 155 cm

Provenienz Privatsammlung Southport, Merseyside; Kunsthandlung Charles A. Jackson, Manchester, 1950 (als Adriaen Brouwer); Versteigerung Sotheby’s, London, 15. Dezember 1976, Lot 4 (als Anthonie Victoryns); Versteigerung Dorotheum, Wien, 6. März 1996, Lot 2; Privatbesitz, Österreich

Provenienz Privatbesitz, Deutschland

Ausstellungen 1951 Atkinson Art Gallery, Festival Exhibition of Local Art Treasures, Southport (als Adriaen Brouwer; laut rückseitigem Etikett) Das Gemälde ist in der Datenbank des Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie, Den Haag (RKD), unter Abbildungsnummer 0000012256 registriert. ▲ EUR 3.000–5.000

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Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 6. Juni 2019, liegt bei (Titel: „Verherrlichung der Venus“). ​EUR 12.000–20.000


Die Hirtendichtung „Il pastor fido“ (um 1589) von Giovanni Battista Guarini bedient sich einer antiken Erzählung des Pausanias. Sie handelt von den Liebeswirren zwischen Amarilli und Mirtillo einerseits sowie Dorinda und Silvio andererseits. Dargestellt sind hier der Schäfer Mirtillo und seine Geliebte, die vom Hirtengott Pan abstammende Nymphe Amarilli. Obwohl Amarilli bereits Silvio versprochen ist, erwidert sie die Liebe des Mirtillo. Nach Enthüllung dieser verbotenen Liebschaft wird die Nymphe zum Tode verurteilt. Ihr Geliebter ist jedoch bereit, sich an ihrer statt zu opfern. Diese heroische Tat führt zur Einsicht und die beiden dürfen sich vermählen. So erweist sich Mirtillo gleichzeitig als der lang ersehnte Retter der verfluchten Stadt Arkadien, die nur durch die Heirat einer Nymphe und eines treuen Schäfers befreit werden könne. Das Gemälde thematisiert die Begegnung der beiden Liebenden. Während eines Wettkampfes zwischen den Nymphen, wer am besten küssen könne, nähert sich Mirtillo, als Frau verkleidet, Amarilli. Der junge Hirte gewinnt das Wett-Küssen und so wird unwissentlich ein Mann zur „Siegerin“ gekrönt. Mirtillo offenbart Amarilli seine wahre Identität und übergibt ihr den Siegeskranz. Anthonys van Dyck war wohl einer der ersten Künstler, der dieses Bildthema im niederländischen Kunstraum verarbeitete und gilt als Erfinder der vorliegenden Komposition. Sein ebenfalls großformatiges Werk mit der Erzählung von „Amarilli und Mirtillo“ ist bereits 1632 im Inventar der Sammlung vom Friedrich Heinrich von Oranien (1584–1647), Statthalter der Niederlande, verzeichnet, und befindet sich heute im Besitz der Kunstsammlungen Graf Schönborn, Schloss Weissenstein, Pommerfelden. Es wird angenommen, dass die imposante Komposition bereits in Anthonys van Dycks Antwerpener Werkstatt wiederholt wurde, bevor es seinem hochadeligen ersten Eigentümer nach Den Haag zugestellt wurde, und somit auch in Antwerpen weitere Verbreitung fand (vgl. Susan J. Barnes/Nora De Poorter/Oliver Millar/Horst Vey, Van Dyck. A complete catalogue of the paintings, New Haven/London 2004, S. 293f., Abb. III. 60). Auch Adriaen van Stalbemt war zu dieser Zeit in Antwerpen ein gefragter Künstler, der anders als viele seiner Kollegen, sowohl als Landschafts- als auch Figurenmaler tätig war. Er beschäftigte sich mehrfach mit vielfigurigen allegorischen und mythologischen Darstellungen, wie beispielsweise „Beschützer des jungen Künstlers (Allegorie auf die Malkunst)“, „Minerva und die Musen“ und „Göttermahl im Walde“ (vgl. Gutachten Dr. Klaus Ertz und Klaus Ertz/Christa Nitze-Ertz, Adriaen van Stalbemt 1580–1662. Kritischer Katalog der Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphik, Lingen 2018, Nr. 153, 158, 183).

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89 Pieter Brueghel der Jüngere Umkreis (Brüssel um 1564–1638 Brüssel) Dorffest mit tanzenden Bauern Öl auf Leinwand; 71 × 137 cm Provenienz Versteigerung Dorotheum, Wien, 21. 4. 2010, Lot 321; Privatsammlung, Österreich ​EUR 18.000–30.000

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90 Künstler des 18. Jahrhunderts Joachim von Siena Öl auf Leinwand; 95 × 67 cm Bezeichnet unten mittig: B: Ioachim, Piccolomine Senen / fis Ord: Serv: B: M: V. Provenienz Privatsammlung, Wien ​EUR 1.500–2.500

91 Jan Steen Nachfolger (Leiden 1626–1679 Leiden) In einer Schenke, 17./18. Jahrhundert Öl auf Holz; 38 × 25,5 cm Rückseitig ein Stempel der Kunsthandlung E. Hirschler & Comp., Wien, sowie ein altes Etikett: 1908 Provenienz zu unbestimmtem Zeitpunkt (möglicherweise 1908) durch die Kunsthandlung E. Hirschler & Comp., Wien verkauft (laut rückseitigem Stempel); Privatbesitz, Österreich ​EUR 500–800

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Venezianische Schule

Johann Christian Brand Umkreis

Anbetung der Hirten, 16. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 43,5 × 60 cm

(Wien 1722–1795 Wien)

Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 3.000–5.000

Landschaft mit Wanderern Öl auf Leinwand; 89 × 151 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.000–5.000

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94 Hyacinthe Rigaud Umkreis (Perpignan 1659–1743 Paris) Porträt Ferdinand Bonaventura Graf Harrach zu Rohrau (1637–1706) Öl auf Leinwand; 93,5 × 74,5 cm Rückseitig auf Etikett bezeichnet Provenienz ehemals im Besitz der Familie Harrach; österreichischer Privatbesitz ​EUR 10.000–18.000 Im Jahre 1698 schuf der große französische Bildnismaler Hyacinthe Rigaud ein Porträt von Ferdinand Bonaventura Graf Harrach zu Rohrau, welches sich noch heute in Schloss Rohrau befindet. Es sind weitere Versionen bekannt, u. a. eine im Salzburg Museum und eine im auch heute noch in Harrach’schem Familienbesitz befindlichen Schloss Prugg/ Bruck an der Leitha (vgl. Ariane James-Sarazin, Hyacinthe Rigaud. 1659–1743, Bd. 2, Dijon 2016 , S. 207, WVZ-Nr. P 606).

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95 Künstler des 18. Jahrhunderts Porträt Gräfin Maria Anna Lodron, geb. Harrach (1725–1780) Öl auf Leinwand; 96 × 76,5 cm rechts oben Wappen der Familie Harrach Rückseitig auf Etikett bezeichnet Provenienz ehemals im Besitz der Familie Harrach; österreichischer Privatbesitz ​EUR 10.000–18.000 Der Blick der Gräfin Maria Anna (1725–1780) ist kokett auf den Betrachter gerichtet. Gewand, Drapierung und Blumenschmuck weisen darauf hin, dass sie als die Göttin Flora inszeniert wurde. Nebst ihrer Haarpracht erscheint das Familienwappen mit drei, um eine Kugel angeordneten, Straußenfedern und betont ihre Zugehörigkeit zu dem bedeutenden Adelsgeschlecht der Harrach. Bereits ihr Großvater Alois Thomas Raimund Harrach (1669–1742) übernahm 1728 als Vizekönig die Regierung des Königreichs Neapel und Sizilien. Sein Sohn Friedrich August Graf von Harrach (1696–1749) wiederum trat als Obersthofmeister und Oberstkämmerer in den Dienst von Erzherzogin Maria Elisabeth, Statthalterin der österreichischen Niederlande, ein. Maria Anna pflegte zu den Geschwistern sowie zu ihren Eltern Friedrich und Maria Eleonore, geb. Prinzessin von Liechtenstein (1703–1757) ein innigliches Verhältnis. 1745 heiratete sie Nikolaus Sebastian Graf von Lodron (1719–1792).

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96 Jan Brueghel der Jüngere (Antwerpen 1601–1678 Antwerpen) und

Hendrik van Balen

(Antwerpen 1575–1632 Antwerpen) „Allegorie der Liebe“ (oder „Allegorie des Überflusses“), um 1625-30 Öl auf Holz; 36 × 47,7 cm Provenienz Privatbesitz, Wien Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, den 4. Mai 2020, liegt bei. ​EUR 25.000–40.000

Das Gemälde ist ein charakteristisches Zeugnis der flämischen Feinmalerei zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Die Stadt Antwerpen, das katholisch und habsburgisch regierte Machtzentrum der sogenannten südlichen Niederlande, war zugleich eine der innovativsten und produktivsten Kunstmetropolen dieser Zeit. Der internationale, bis heute andauernde künstlerische Erfolg war zum einen durch die Zahl der malerischen Ausnahmetalente begründet, zum anderen jedoch auch besonders durch deren Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Meisterschaft, Spezialistentum und zugleich gemeinschaftliche Kooperation führten in Komposition und Ausführung zu qualitativen Höchstleistungen. So ist auch vorliegendes Gemälde in Gemeinschaftsarbeit zweier führender Antwerpener Künstler entstanden – jeweils bestrebt das Beste seines Faches hervorzubringen. Der Figurenmaler Hendrik van Balen, war nicht nur 1609/10 der Dekan der Antwerpener Malergilde, sondern leitete über Jahrzehnte hinweg ein blühendes Atelier, in welchem unter anderem Anthonis van Dyck als Schüler ausgebildet wurde. Ebenso übernahm Jan Brueghel der Jüngere nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1625 dessen florierende Werkstatt samt Mitarbeiter und führte diese auch in Bezug auf künstlerische Zusammenarbeit mit den größten Meistern, wie u.a. Peter Paul Rubens oder Hendrik van Balen, erfolgreich weiter. Jan Brueghel der Jüngere schuf in vorliegendem Gemälde die Landschaft und Stilllebendetails, wie Blumen und Früchte. Dr. Klaus Ertz datiert das Werk aufgrund der eher an Rubens orientierten fülligeren Figurengestaltung Hendrik van Balens Ende der 1620er Jahre. Die Zusammenkunft allegorischer Figuren kann wohl sowohl als „Allegorie der Liebe“ als auch „Allegorie des Überflusses“ interpretiert werden. Das Gemälde zeigt Ceres mit ihrem an Früchten überbordentem Füllhorn und ehrengeschmücktem Strohhut. Dahinter das Götterpaar Apollo und Diana: der musizierende Apollo, Gott der Sonne und des Lichtes, und seine Schwester Diana, die neben der Göttin der Jagd und des Mondes auch als Beschützerin der Frauen gilt. Das Zentrum des Gemäldes bilden freudig tanzende durch üppige Blumenkränze verbundene Putten, welche die Liebe und Freude symbolisieren. Ebenso wie die am rechten Bildrand liegende Venus, nur von einem dünnen Tuch bedeckt. Dass sowohl „Liebe“, als auch „Überfluss“ als körperliches Wohl, wichtig für das vollkommene Glück sind, unterstreicht das antike, aber im Renaissance-Humanismus besonders beliebte Zitat: „Sine Ceres et Baccho friget Venus“ – also ungefähr „Ohne Kost und Wein, kann Liebe nicht gedeihn“.

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97 Claes Jansz van der Willigen (Rotterdam 1630–1676 Rotterdam) Flusslandschaft Öl auf Holz; 90,5 × 154,5 cm Signiert links unten: C. Van Willig. Provenienz Privatsammlung, Österreich ▲ EUR 1.500–2.500

98 Französische Schule Schiffbruch vor felsiger Küste, 18. Jahrhundert Öl auf Metall; 9,5 × 9,5 cm (Tondo) Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 1.500–2.500

99 Französische Schule Antiochus und Stratonike, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 59 × 82 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 2.000–3.000

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Cornelisz van Poelenburg zugeschrieben

Giacomo Francesco Cipper, genannt il Todeschini, Umkreis

(Utrecht 1586–1667 Utrecht) Das Urteil des Paris Öl auf Holz; 44,5 × 59 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 2.500–4.000

(Feldkirch 1664–1736 Mailand) Straßenhändler und Kartenspieler (Pendants) Öl auf Leinwand; je 46 × 35 cm Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 2.500–4.000

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102 Venezianische Schule Steinmetze vor einer antiken Palastarchitektur, 17./ 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 44 × 58 cm Rückseitig zwei Wachssiegel Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 4.000–6.000

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103 Venezianische Schule Der Zinsgroschen, um 1550 Öl auf Holz; 87 × 105 cm Provenienz Versteigerung Auktionshaus im Kinsky, Wien, 27. Jänner 2015, Lot 31; Privatsammlung, Wien ​EUR 3.000–5.000

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104 Annibale Carracci zugeschrieben (Bologna 1560–1609 Rom) Heilige Familie mit dem Johannesknaben Öl auf Leinwand; 42,5 × 33,5 cm (geschnitzter Rahmen, 17. Jahrhundert, Maße mit Rahmen 99 × 96 cm) Provenienz (laut Informationen des Einbringers): wohl Sammlung Carlo Maratti, 1625–1713 (ein Gemälde desselben Sujets ist als ‚Annibale Carracci‘ im Inventar aufgeführt und wurde 1713 an die Tochter Faustina Maratti vererbt); wohl 1722 an König Philipp V. von Spanien verkauft (gemeinsam mit zahlreichen Werken der ehemaligen Sammlung Carlo Marattis); wohl Sammlung des Spanischen Königshauses (ehemals im Museo de Bilbao); Versteigerung Alcala Subastas, Madrid, 9. Oktober 2013, Nr. 49; europäische Privatsammlung Literatur vgl. D. Bershad, ‚The newly discovered testament and inventories of Carlo Maratti and his wife Francesca’, in Antologia di Belle Arti, 25/26, 1985, S. 77 („Nota de quadri de diversi vanti mastri essistenti nella galleriola contigua al giardino di mi Carlo ca.re. Marratti...„Tre quadri cioè una Madonna in forma ronda rappresentante Nra. Sig.a. il Bamibino Giesù e S. Giovanino in rame con suo ornato d‘Ebano. Altra Madonna con il Bambino Giesè e S. Giuseppe che tine l‘ochiali in mano, con veduta di paese e cornice liscia indorata: alto palm. 1 onc. 19. e largo palmo 1 onc. 2 ...quali tutti trè sono di mano d‘Annibale Carracci) vgl. Gianfranco Malafarina, Patrick J. Cooney, L‘opera completa di Annibale Carracci, Milan 1976, S. 110, unter Nr. 93 (Bezug auf Posner 1971) vgl. Posner, Donald: Annibale Carracci. A Study in the Reform of Italian Painting Around 1590. 2 Bd., London, Phaidon, 1971, S. 43f., unter Nr. 100. Holy Family with Saint John the Baptist / ‚Montalto Madonna‘ („A version of this subject, attributed to Annibale, appears in the 1712 inventory of the Marratta Collection (Galli, 1928, S. 62, Nr. 172). It was acquired by the Spanish Royal collection and is now lost (Pérez Sánchez, 1965, S. 104).“). vgl. Alfonso E. Perez Sanchez, Pintura italiana del siglo XVII en España, Madrid 1965, S. 103f. („Obras perdidas o non identificadas: Tambien de la coleccion Maratta („Rev.Arch., 1876, pag. 128), inventariada en La Granja: 270. Una en tabla de Annibal Caracho, Nuestra Senora sentada con el Nino Jesus en pie y san Jose con un libro entreabierto, de una tercia y quatro dedos de alto y una quarta y tres dedos de anchos“). vgl. Eugenio Battisti, Postille documentarie su artisti italiani a Madrid e sulla collezione Maratta in «Arte antica e moderna» Nr. 9 (1960), S. 77–89 (“Elenco delli quadri, senza alcuna indicaione antica: ...La Mad.a il Bamb.o e S Gioseppe d‘ Annibale Caracci”) vgl. R. Galli, I tesori d‘arte di un pittore del seicento (Carlo Marratta), in „Archiginnasio“, Anno XXIII, 1928, S.62, Nr. 172 (siehe Beschreibung Bershad 1985) Laut Auskunft des Besitzers wurde die Zuschreibung als eigenhändige Wiederholung Annibale Carraccis von Prof. Massimo Pirondini und Prof. Andrea Emiliani bestätigt (mündliche Mitteilung). ​EUR 30.000–60.000

Bei dem Gemälde handelt es sich um eine Wiederholung von Annibale Carraccis sogenannter „Montalto Madonna“. Die Komposition war im 17. Jahrhundert sehr beliebt und wurde von Giovanni Pietro Bellori bereits in seinen „Le vite de’ pittori, scultori et architetti moderni“ hochgelobt. Annibale Carraccis 1597 datiertes Originalgemälde galt verschollen bis es 2003 im Kunsthandel erschien und von der National Gallery London angekauft wurde. Es sind mehrere Kopien der Komposition bekannt, u.a. in der Hermitage, St. Petersburg, und den Uffizien, Florenz. Im Inventar von 1712 des Künstlers Carlo Maratti ist eine weitere, Annibale Carracci zugeschriebene Wiederholung genannt, die später an die Sammlung des spanischen Königshauses verkauft wurde und heute als verloren gilt (von Perez Sanchez (1965) allerdings als Öl auf Holz und mit abweichenden Maßen beschrieben). Eine weitere Wiederholung (Öl auf Kupfer, 36,5 × 28,5 cm) soll sich im ebenfalls in Spanien, im Konvent San Antonio in Cortona, befinden.

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105 Gerrit van Vucht (wohl Rotterdam 1610–1697 Schiedam) Stillleben mit Römer (Pendants) Öl auf Kupfer; je 13 × 15,5 cm Provenienz 1984 Kunsthandel Jacques Leegenhoek, Paris; Versteigerung Sotheby’s, Paris, Une famille et Napoléon, Collections du Maréchal Berthier, Prince de Wagram, 29. April 2014, Lot 35; Privatsammlung, Österreich ​EUR 7.000–12.000

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106 Niederländischer Meister Hirten mit Herde vor einem Tempel, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 76,5 × 60,5 cm Undeutlich signiert rechts unten: B(...) Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 5.000–8.000

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Gemälde aus einer deutschen Sammlung (Kat.-Nr. 107–123)

107 Pieter van Lint (Antwerpen 1609–1690 Antwerpen) Der verlorene Sohn, 1640er Jahre Öl auf Leinwand; 115,5 × 84 cm Provenienz deutsche Sammlung Gutachten von Dr. Paul Huys Janssen, ’s-Hertogenbosch, 22. Februar 2019 liegt in Kopie bei. Dr. Hans Vlieghe hat die Zuschreibung an Pieter van Lint ebenfalls unabhängig bestätigt (anhand von Fotos). ​EUR 12.000–20.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

Der aus Antwerpen stammende Künstler Pieter van Lint lebte von 1633 bis 1640 in Italien und stand dort u.a. im Dienste des Kardinals und Bischofs von Ostia, Domenico Ginnasio. Zudem wurde er für die malerische Ausschmückung der Familienkapelle Cibo in der Basilika Santa Mara del Popolo in Rom beauftragt. War sein Schaffen zunächst von seinen flämischen Lehrmeistern Roelant Jacobs und Artus Wolffort beeinflusst, wurde er in Rom besonders von dem zu dieser Zeit vorherrschenden Stil Guido Renis und der klassizistischen Bologneser Schule geprägt. Pieter van Lint studierte des Weiteren die antike römische Bildhauerkunst in Zeichnungen. Nach einem Aufenthalt in Paris um 1640/41, wo er die Kunst Nicolas Poussins kennen lernte, kehrte van Lint 1642 in seine Heimatstadt zurück. Das Gemälde „Der verlorene Sohn“ entstand kurz nach Pieter van Lints Rückkehr nach Antwerpen und zeigt die Verarbeitung der klassizistisch-barocken Tendenzen, die der Künstler in Italien und Frankreich kennengelernt hatte. In charakteristischem Stil werden die Umrisslinien betont und die Formen idealisiert. Die kraftvolle Modellierung in hellem Licht belebt das Inkarnat des Jünglings und unterstreicht dessen muskulöse Statur. Das beliebte Bildthema der Rückkehr des verlorenen Sohnes ist aus dem Lukasevangelium (15,11–32) entnommen: Ein junger Mann verschleudert sein Erbe in einem fernen Land. Nachdem er all sein Geld verloren hatte, war er gezwungen als Schweinehirt zu arbeiten. Er betete um Vergebung und wird schließlich von seinem Vater zuhause wieder willkommen geheißen. Pieter van Lint stellt einen knienden jungen Mann in zerrissenem Gewand dar. Rechts erblickt der Betrachter einen aus dem Trog fressenden Eber, ein Verweis auf die einst geächtete Tätigkeit des Schweinehütens. Mit gefalteten Händen und den Blick beinah flehend gen Himmel gerichtet, ist der Moment der Reue und des Sündenbekenntnisses festgehalten. Die neutestamentliche Erzählung ist somit ein Gleichnis der Umkehr eines vom rechten Glauben Abgefallenen, der zu Gott zurückfindet.

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108 Englische Schule Porträt des Medicus William Hutts mit Vanitassymbolen, 1540 Öl auf Holz, parkettiert; 43,5 × 33,5 cm (z.T. unleserlich) bezeichnet und datiert rechts oben: WILL (...) HUTTS (MEDICUS) / Anno. 1540. Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 3.000–5.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

109 E. R. Lautter (Wien oder Tirol, 1. H. 18. Jhdt. geb.) Küchenstillleben Öl auf Holz; 18 × 13,5 cm Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 3.000–5.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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110 E. R. Lautter (Wien oder Tirol, 1. H. 18. Jhdt. geb.) Stillleben mit Kupfergeschirr und Gemüse (Pendants) Öl auf Holz; je 22 × 34,5 cm Signiert rechts bzw. links unten: E. R. Lautter Fe: Provenienz Versteigerung Lempertz, Köln, 20.5.2000, Lot 687; deutsche Sammlung ​EUR 6.000–10.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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111 Francesco Corneliani (Mailand 1740–1815 Mailand) Die sieben Gaben des Heiligen Geistes Öl auf Leinwand; 117 × 93 cm Provenienz deutsche Sammlung Gutachten von Franco Moro, Piacenza, 3.1.2018, liegt in Kopie bei. ​EUR 12.000–18.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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Die Sieben Gaben des Heiligen Geistes stehen als gnadenhaftes Geschenk Gottes eng in Verbindung mit dem Sakrament der Firmung. Die interagierende Allegorien – Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht – sind auf vorliegendem Gemälde in einem lichterfüllten Interieur versammelt. Begleitet werden Sie von drei Putten. Die Allegorie der göttlichen Weisheit, in Gestalt der Minerva mit dem Lamm und der versiegelten Schrift sowie die geflügelte Gestalt der Frömmigkeit mit einer Flamme über ihrem Haupt bilden links und rechts den Anfang des erlauchten Kreises der Sieben Wesenszüge des Heiligen Geistes. Im Zentrum erblickt der Betrachter den goldgewandeten Greis der Gottesfurcht. Zur Rechten verweist die Personifikation der Stärke, ihre Säule umklammernd, auf die göttliche Kunde: „Spiritus veritatis docebit vos omnem veritatem“: Der Geist der Wahrheit wird euch alle Wahrheit lehren (Joh 16,13). Der aus Mailand stammende Künstler Francesco Corneliani war stark vom Klassizismus Correggios (1489–1534) und der Malerei Anton Raphael Mengs (1728–1779) beeinflusst. Vorliegendes Gemälde ist mit weiteren besonders komplexen Allegorien Cornelianis aus den 1770 und 1780er Jahren vergleichbar, beispielsweise „Die Zeit enthüllt die Wahrheit“ oder „Die Wahrheit wird vom Laster bedroht.“


112 Francesco Mantovano (Francesco Caldei) (um 1584–1674 Venedig) Blumenstillleben in einer Reliefvase Öl auf Leinwand; 96 × 73,5 cm Provenienz deutsche Sammlung Wir danken Fred G. Meijer für seinen Vorschlag zur Zuschreibung des Gemäldes an Francesco Mantovano (anhand von Fotos). ​EUR 12.000–18.000

Der lombardische Maler Francesco Caldei erhielt seine erste Ausbildung in Mantua und wurde deshalb später Francesco Mantovano genannt. Er arbeitete zunächst in Rom, kam jedoch ab 1625 nach Venedig, wo er zu einem der gefragtesten Blumenmaler des 17. Jahrhunderts aufstieg. Neben seiner meisterlichen Darstellung der Blumenpracht legte er besonderen Wert auf die detaillierte Ausgestaltung der Vasen. So ist auch auf vorliegendem Gemälde zwischen den Blüten ein feines Relief mit einer liegenden Frauenfigur zu erkennen. Das Gemälde steht Mantovanos, „Blumenstillleben in Vase mit Figurenrelief“ und drei weiteren Stillleben „Blumen in blauer Vase mit Malerei im Istoriato-Stil“ besonders nahe (vgl. Gianluca und Ulisse Bocchi, Pittori di natura morta a Roma. Artisti Italiani 1630–1750, Viadana 2005, Nr. FM.1, FM. 10–12, S. 203–243).

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113 Justus Juncker (Mainz 1703–1767 Frankfurt) Küchenszenen (Pendants) Öl auf Holz; je 41 × 30,5 cm Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 6.000–10.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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114 Flämische Schule Eine Commedia dell’Arte-Truppe vor klassischen Ruinen, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 73 × 122 cm Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 8.000–14.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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115 Adriaen van Stalbemt (Antwerpen 1580–1662 Antwerpen) Venus betrauert den Tod des Adonis, 1640er Jahre Öl auf Holz; 54,5 × 90,5 cm Provenienz deutsche Sammlung Kurz-Gutachten von Dr. Klaus Ertz, Lingen, 9. 8. 2019, liegt bei. ​EUR 12.000–20.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve Das beliebte Bildthema mythologischen Inhalts ist Ovids Metamorphosen entnommen und erzählt die Geschichte des Adonis, der entgegen der Warnungen seiner Geliebten, der Göttin Venus, zur verhängnisvollen Jagd ging und von einem Eber getötet wurde. Voller Pathos wird der Moment dargestellt, in welcher Venus ihren Geliebten findet. Mit ihr trauert der Jagdhund des Adonis. Im Hintergrund ist das Schwanengespann der soeben herbeigeeilten Göttin zu sehen. Im Gegensatz zu vielen anderen Malern seiner Zeit, betätigt sich Stalbemt sowohl als Landschafts- als auch Figurenmaler. Da er beides handwerklich perfekt beherrscht, ist er nicht darauf angewiesen, mit anderen Spezialisten für ein bestimmtes Genre zusammenzuarbeiten. Daher zeichnet sich auch dieses in den 1640er Jahren entstandene Werk durch eine besondere Ausgewogenheit zwischen Landschaft und Figuren aus.

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116 Gerard Seghers Werkstatt (Antwerpen 1591–1651 Antwerpen) Salome empfängt den Kopf des hl. Johannes des Täufers Öl auf Leinwand; 102 × 129,5 cm Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 12.000–20.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve In seinem Œuvre verarbeitete Gerard Seghers die großen internationalen Strömungen der Figurenmalerei in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In Antwerpen geboren und ausgebildet, zog er nach Erlangen des Meisterstitels von 1611–1617 nach Italien. In Rom und Neapel kam er in Berührung mit der durch extreme Lichtund-Schatten-Momente geprägten Kunst Caravaggios (1571–1610). Nach einer weiteren zweijährigen Reise nach Madrid, kehrte er schließlich in die Niederlande zurück, wo er neben Aufenthalten in Utrecht, Gent und Amsterdam hauptsächlich in seiner Heimatstadt arbeitete. Zeitgleich schuf Peter Paul Rubens (1577–1640) in Antwerpen neue bewegte Kompositionen mit seiner stilbildenden Figurenmodellierung, die Gerard Seghers ebenfalls in seinen Werken aufnahm. Bei vorliegendem Gemälde handelt es sich um eine weitere Fassung des von Gerard Seghers signierten Werkes, welches sich heute im Palacio Real de Madrid befindet. Es wird angenommen, dass Seghers hierfür möglicherweise auf eine heute verlorengegangene Rubens-Komposition zurückgegriffen hatte, die er jedoch in seinem ganz eigenen Stil umsetzte.

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117 Melchior Brassauw (Mecheln 1709-nach 1757 Antwerpen) Rosen in einer Glasvase, Insekten und Vogelnest, 1752 Öl auf Holz; 19 × 14,5 cm Signiert und datiert rechts unten: MBrassauw fecit 1752 Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 5.000–8.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

118 Carle van Loo (Nizza 1705–1765 Paris) Frauenakt Rötel auf Papier, Wasserzeichen, fleur-de-lis; 52,5 × 42,5 cm verso Porträtstudien Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 3.000–5.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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119 Italienische Schule Bildnis einer jungen Dame mit Blumenschmuck, 16. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 57 × 42 cm Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 6.000–10.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

120 Francesco Fracanzano (Monopoli 1612–1656 Neapel) Porträt eines bärtigen Mannes Öl auf Leinwand; 62,5 × 49,5 cm Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 6.000–10.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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Venezianische Schule

Holländische Schule

Flusslandschaft mit orientalischen Kaufleuten, 18. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 37 × 58,5 cm Rückseitig auf Keilrahmen bezeichnet: Francesco Simonini dip(...) Mainglart

Flusslandschaft mit Badenden, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts Öl auf Kupfer; 40 × 49 cm

Provenienz deutsche Sammlung ​EUR 3.000–5.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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Provenienz deutsche Schule ​EUR 3.000–5.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve


123 Italienische Schule Nero vor der Leiche seiner Mutter Agrippina, 17. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 117,5 × 125 cm Provenienz deutsche Sammmlung ​EUR 7.000–12.000 Ohne Limit / This Lot is offered without reserve

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124 Josef Winterhalder der Jüngere (Vöhrenbach 1743–1807 Znaim) Hl. Johannes Nepomuk & Evangelist Matthäus (Paar), um 1780 Öl auf Leinwand auf Karton; je 26 × 20 cm (oktogonal), ungerahmt Provenienz Privatbesitz, Österreich Wir danken Herrn Dr. Johann Kronbichler für seine Hilfe bei der Katalogisierung (anhand von professionellen Fotos). ​EUR 3.000–5.000 Josef Winterhalder der Jüngere war einer der fähigsten Mitarbeiter von Franz Anton Maulbertsch (1724–1796) und wohl ab 1763 bis 1768 in dessen Werkstatt tätig. Seine ersten Lehrjahre absolvierte er bei seinem Onkel, dem akademischen Bildhauer Joseph Winterhalder des Älteren, jedoch ist der expressive Rokoko-Stil von Maulbertsch in den Werken Winterhalder d. J. unverkennbar. Nicht zuletzt übten Maulbertschs kleine, virtuose Ölskizzen einen großen Einfluss auf die künstlerische Entwicklung Winterhalders aus. Das starke Hell-Dunkel, die Farbigkeit, die Lichteffekte und das Inkarnat der Figuren wurden von dem Meister des österreichischen Spätbarocks inspiriert. Trotz der aufkeimenden Expressivität, Dynamik und Dramatik ist bei vorliegenden Werken Winterhalders jedoch eine Beruhigung erkennbar. So lassen sich die beiden Heiligendarstellungen in das späte 18.Jahrhundert datieren. Vergleichbare Skizzen von Josef Winterhalder d. J. mit den Darstellungen der Heiligen Augustinus, Hieronymus, Gregor sowie Ambrosius befinden sich in der Stefanik-Bibliothek der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Lemberg (Lviv) verwahrt (Inv. Nr. 6612– 4343, –4344, –4346, –4353). Sie dienten als Vorarbeiten für die Fresken im Zwickel des Hauptgewölbes der Kathedrale von Steinamanger (Szombathely) in Ungarn (vgl. Lubomir Slavícek (Hg.), Josef Winterhalder d.J. (1743 Vöhrenbach – 1807 Znojmo). Maulbertsch bester Schüler, Ausstellungskatalog, Museum Langenargen am Bodensee, Langenargen/ Brünn 2009, S. 340–343, Nr. G 28–31).

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125 Gillis van Tilborgh Umkreis (Brüssel 1625 – um 1678 Brüssel) Familienszene mit Vogelkäfigen, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts Öl auf Holz; 48 × 70 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 5.000–8.000

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126 Römische Schule Jagdstillleben, um 1700 Öl auf Leinwand; 196 × 287 cm Provenienz ehemals im Besitz Familie Esterházy, Wien; seit ca. 1985 in Wiener Privatbesitz ​EUR 12.000–20.000

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127 Niederländischer Künstler Caritas Romana, 17. Jahrhundert Öl auf Holz; 17 × 21 cm Rückseitig Etikett und Fragment eines Wachssiegels Provenienz in den 1970er Jahren im Dorotheum, Wien, erworben (laut rückseitigem Etikett); Privatbesitz, Österreich ​EUR 1.500–2.500

128 Künstler des 17. Jahrhunderts Flusslandschaft mit Figurenstaffage Öl auf Kupfer; 18 × 26,5 cm Provenienz Privatbesitz, Österreich ​EUR 2.000–3.000

129 Johann Heinrich Schönfeld Werkstatt (Biberach 1609–1682 Augsburg) Amor überreicht Chronos seine Flügel Öl auf Leinwand; 89 × 129,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 2.000–3.000

Eine vergleichbare, um 1637/38 datierte Komposition, ehemals im Besitz der Familie Chigi, befindet sich in der Galleria Nazionale d’Arte Antica, Palazzo Barberini in Rom (Inv.-Nr. 1741; vgl. Ursula Zeller u.a. (Hg.), Johann Heinrich Schönfeld. Welt der Götter, Heiligen und Heldenmythen, Ausstellungskatalog, Köln 2009, S. 91, Nr. 1).

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Albert Cuyp Nachfolger

Nach Jacob Jordaens

(Dordrecht 1620–1691 Dordrecht)

(Antwerpen 1593–1678 Antwerpen)

Landschaft mit Hirten, wohl 19. Jahrhundert Öl auf Holz; 71,5 × 95 cm Bezeichnet rechts unten: A. Cuyp 1645

Das Fest des Bohnenkönigs, 20. Jahrhundert Öl auf Leinwand; 121,5 × 150 cm

Provenienz Wiener Privatbesitz

Provenienz Privatsammlung, Österreich ▲ EUR 1.500–2.500

​EUR 3.000–5.000

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132 Künstler um 1800 Hirten in klassischer Landschaft (Pendants) Öl auf Holz, parkettiert; je 46 × 65 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 3.000–5.000

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133 Künstler des 18. Jahrhunderts Üppiger Blumenstrauß in einer Metallvase Öl auf Leinwand; 110 × 81,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 5.000–10.000

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134 Künstler um 1800 Damenporträt Öl auf Leinwand; 58,5 × 47,5 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 1.000–1.500

135 Ludwig Kohl zugeschrieben (Prag 1746–1821 Prag) Bibliotheksinterieur mit Gelehrten Öl auf Leinwand, ungerahmt; 65 × 51 cm Provenienz Privatsammlung, Wien ​EUR 1.000–2.000

136 Johann Georg de Hamilton Nachfolger (Brüssel 1672–1737 Wien) Reiterbildnis Öl auf Leinwand; 62 × 50,5 cm Rückseitig später bezeichnet: Hamilton 1764 Provenienz österreichischer Privatbesitz ​EUR 2.500–4.000

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137 Charles Lebrun Umkreis (Paris 1619–1690 Paris) Männlicher Akt (Studie) Kreide und Feder in Schwarz, laviert, Wasserzeichen; 27,7 × 17 cm Bezeichnet rechts unten: G (Lugt 1124) Rückseitig von fremder Hand bezeichnet Provenienz Privatsammlung, Österreich ​EUR 1.000–1.500

138 Albrecht Dürer (Nürnberg 1471–1528 Nürnberg) Das Tier mit den Lammshörnern, aus der Folge der Apokalypse, 1498 Holzschnitt; im Passepartout; 39,3 × 28,1 cm In der Platte signiert unten mittig: AD in Monogramm Bezeichnet rechts unten: 15 Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Meder 175, III (von V) Lateinische Urausgabe von 1498 Kontrastreicher Abzug in gleichmäßig satt-tiefschwarzer Druckqualität mit rückseitigem Text. Linke obere Ecke alt ergänzt. ​EUR 1.500–2.500

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139 Ferdinand III. (1608–1657) Wappenbrief für Friedrich Tiszta de Lipstin, Prag, 28. November 1652 Pergament, Latein, eigenhändige Unterschrift („Ferdinandus“) und zwei Gegenzeichnungen (Georg Szelepcsényi, Bischof von Nitra), Goldtinte und schwarze Tinte, Wappenmalerei, Deckfarben, 14 x 12,5 cm, anhangendes rotes Wachssiegel in Wachsschale, etwas beschädigt, horizontale und vertikale Faltspuren, ein Ausriss im oberen weißen Rand, mehrere kleine Löcher in den Bugfalten, Rückseite mit Archivanmerkungen, 59 x 76 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 700–1.200

140 Maria Theresia (1717–1780) Schenkung der halben Ortschaft Selyeb im Abu-Ujvárer Komitat (bei Miskolc, jetzt Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén, Nordostungarn), die seit dem Aufstand von Franz II. Rákóczi dem königlichen Fiskus gehört, an die Brüder Paul und Johann Tiszta de Lipstin, Wien, 3. September 1751 Pergament, Latein, eigenhändige Unterschrift („Maria Theresia“) und zwei Gegenzeichnungen (Graf Leopold von Nadasdy und Andreas Moricz), Goldtinte und braune Tinte, anhangendes rotes Wachssiegel in Holzkapsel, Deckel fehlt, horizontale und vertikale Faltspuren, etwas fleckig, im unteren Rand der Vermerk: „Donation über die helffte des Orts Sellyéb in Aba-uyvarer Comitat gelegen Vor die Gebrüder Paul und Johann Tiszta dem herüber gegebenen Cameral Iusinuat gemäss ausgefertigt“, 41 x 55,5 cm Provenienz Privatbesitz, Wien ​EUR 700–1.200

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141 Hieronymus Cock (Antwerpen 1510–1570) und

Christopher Plantin (Saint Avertin um 1520–1589 Antwerpen) Gedenkzug zu Ehren Kaiser Karls V. – La magnifica e suntuosa pompa funerale, fatta in Burselle il di XXIX di decembre, l’anno M.D.LVII nell’essequie dello nuittissimo Carolo quinto, Antwerpen, Christoph Plantin & Hieronymus Cock, 1559 (Italienische Ausgabe) Ohne Titel, (4), (4), (2) pp. (insg. 10 Textseiten mit Holzschnittumrahmungen), mit 3 Kupfertafeln, 32 numerierten Kupfertafeln (1 davon mehrfach gefaltet), zusätzlich 1 Tafel aus der Spanischen Ausgabe „Los senores de los consejos de Espana y de Italia“ aus der zweiten Ausgabe „Amplissimo hoc apparatu et pulchro ordine pompa funebris Bruxellis ...“ von 1616. Gerollt (ca. 12 Meter), einige Tafeln mit tls. hinterlegten Einrissen, gebräunt. – Auf der Rückseite der Tafel mit den Insignien und Wappen Karls V. eine Notiz von alter Hand: „Kaissers Karl des funffen begrebnes so sein son / Konig philips auf hispanien zu brusell in brobant gehalten (?)“ Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur vgl. Henk Nalis, The New Hollstein Dutch and Flemish etchings, engravings and woodcuts 1450–1700. The Van Doetecum Family, The Antwerp Years 1554–1575, Bd. I, Rotterdam 1998, S. 67–77, Nr. 84–117 vgl. Ausst.-Kat. Kaiser Karl V.: Macht und Ohnmacht Europas, Wilfried Seipel (Hrsg.), Kunsthistorisches Museum Wien, 2000, S. 351f. ​EUR 1.000–2.000

Kaiser Karl V. starb am 21. September 1558 im spanischen Kloster San Yuste. Im ebenfalls habsburgisch regierten Brüssel, den sogenannten „spanischen Niederlanden“, organisierte sein Sohn und Thronerbe, Philipp II., am 29. Dezember desselben Jahres einen prunkvollen Umzug zum Gedenken an seinen Vater. Anlässlich dieser beeindruckenden Zeremonie erschien bereits 1559 auf Initiative des Wappenkönigs Pierre de Vernois ein prächtig illustriertes Gedenkalbum. Es ist Christopher Plantins erstes aufsehenerregendes Werk als Herausgeber und begründet seine erfolgreiche Karriere als Verleger. Er schuf die Textseiten. Hieronymus Cock, der Lehrer von Pieter Brueghel dem Älteren und selbst einer der bedeutendsten Zeichner und Kupferstecher seiner Zeit, entwarf die Vorlagen für die prunkvollen Illustrationen. Ebenfalls als offizieller Herausgeber genannt, war er auch für deren druckgrafische Umsetzung verantwortlich und ließ seine Entwürfe von den Gebrüdern Johannes und Lucas van Doetecum als Kupferstiche ausführen. Das Gedenkalbum wurde in fünf Sprachen des Kaiserreiches Karls V. veröffentlicht – Niederländisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Italienisch. Es wurde in Buch- oder Rollenform verkauft. Jeder in Europa sollte die Möglichkeit haben, die historischen Ereignisse als Bildgeschichte mitzuerleben. Besonders die gerollte Ausgabe in Form eines ca. 12 Meter langen Frieses verdeutlicht die Länge des damaligen Trauerzuges und unterstreicht damit die Absicht, die herausragende Bedeutung dieser Versammlung der damaligen Machtelite hervorzuheben.

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Conditions of Auction Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our homepage www.imkinsky.com. By request we will also send the rules of procedure to you. Rules of Business Auctions are conducted according to the conditions of sale as set down by Auktionshaus im Kinsky GmbH. The rules of business are available for viewing at the auction house, and can be requested by post or email (office@imkinsky.com), they can also be called up on the internet under www.imkinsky.com. Estimates In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. Reserve (Limit) Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their object beneath a certain price. This price (= reserve/ limit) usually matches the lower estimate, but in special situations can also surpass it. Guarantee of Authenticity The valuation, as well as technical classification and description of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for three years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. Catalogue Descriptions Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufacture­etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky cannot be held responsible for the verification of these descriptions. Insurance All the art objects are insured. The insurance value is the purchase price. The res­ponsibility of the auction house lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if there is an order from the purchaser to do so. Starting price & Hammer price The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the starting price, or from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve).

Purchase Price For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consists of the hammer price plus the buyer’s commission of 28%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus buyer’s commission of 24%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of  500,000 we will charge a commission of 20% (margin taxation) or 17% (normal taxation). Droit de suite Objects marked with an asterisk* in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first  50,000, 3% of the next  150,000, 1% of the next  150,000, 0.5% of the next  150,000 and 0.25 % of the remaining amount (i.e. over  500,000), but not exceeding a total sum of  12,500. Droit de suite does not apply to ­highest bids below  2,500. Absentee bids Clients can also submit written absentee bids or bid themselves over the phone, or give an order to the Broker. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. Telephone bids We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. Online Bidding Interested parties can participate in the auction also via the Internet. The regulations of Auktionshaus im Kinsky shall be applicable. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. Governing Law and jurisdiction The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna.


Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Homepage www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. Geschäftsordnung Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder E-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. Schätzpreise Im Katalog sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meist­boterwartungen der zuständigen Experten dar. Mindestverkaufspreis (Limit) Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, das ihnen gehörende Kunstwerk nicht unter einem bestimmten (Mindest-)Verkaufspreis zuzuschlagen. Dieser Preis (= „Limit“) entspricht meist dem in den Katalogen an­­­ge­­­gebenen unteren Schätzwert, er kann aber in Ausnahmefällen auch darüber liegen. Echtheitsgarantie Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunst­objekte erfolgt durch Experten des Auktions­ hauses. Das Auktionshaus steht innerhalb von drei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit und somit dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. Katalogangaben Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die die Experten ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben keine Gewähr. Versicherung Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist der Kaufpreis. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer dies dem Auktionshaus aufgetragen hat. Ausrufpreis und Zuschlag Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. vom letzten Angebot ausgehend. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen.

Kaufpreis Bei Kunstobjekten, die der Differenzbesteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 28 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 24 % und zuzüglich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei  500.000 übersteigenden Meistboten wird eine Käuferprovision von 20 % (Differenzbesteuerung) bzw. 17 % (Normalbesteuerung) für den  500.000 übersteigenden Betrag verrechnet. Folgerecht Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten  50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren  150.000, 1 % von den weiteren  150.000, 0,5 % von den weiteren  150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also  500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als  12.500. Bei Meistboten von weniger als  2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. Kaufaufträge Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge ab­geben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. Telefonische Gebote Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. Online Bidding Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. Gerichtsstand, Rechtswahl Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart.


Fees for buyers

Fees for sellers

Effective November 1st, 2019

Buyer’s commission Subject to differential taxation 28% of the hammer price up to and including an amount of  500.000, 20% of any amount in excess of  500.000 of the hammer price. These rates include 20% VAT. Subject to normal taxation (marked with ▲) 24% of the hammer price up to and including an amount of  500.000, 17% of any amount in excess of  500.000 of the hammer price. These rates exclude 13% VAT with paintings and 20% VAT with antiques. If the works of art are transported to non-EU countries and export papers are provided, the purchase is VAT-exempt. Buyer’s Commission on bids below the reserve after the auction (post-auction sale) For bids below the reserve price the buyer’s commission is 30%.

Seller’s commission for a reserve price: up to  5.000: 25% above  5.000: 15% value added tax included for high-value art pieces by agreement Catalogue fees for images Minimum price:  100 Half-page image:  200 Full-page image:  300 Double-page spread:  600 Cover:  900 Insurance All items accepted for auction shall be insured against the risk of loss and damage up to the due date of the purchase price. Unsold items are only insured if there is an order. Costs are covered by the seller.

Droit de suite Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first  50.000, 3% of the next  150.000, 1% of the next  150.000, 0.5% of the next  150.000 and 0.25% of the remaining amount (i.e. over  500.000), but not exceeding a total sum of  12.500. Droit de suite does not apply to highest bids below  2.500.

Storage fees for unsold items Unsold items are offered in the post-auction sale for four weeks after the auction. Two weeks after the end of the post-auction sale, the items can be relocated and stored to a forwarding company unless there is no other agreement made. The seller has to carry the costs and risks.

Collection of Items bought at auction Items which have not been collected within 4 weeks after the auction are stored at the expense and risk of the buyer, even outside our business premises, without insurance.

Catalogue subscription Annual subscription (including shipping costs): Austria  115 Europe  130 Overseas  200

Interest on late payments * 12% per annum from the purchase price (from the 9th day after the auction) Insurance All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the Auction House lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. Broker fee 1,2% of the hammer price * Applied from the 9th day after the auction for nationals, from the 31st day for buyers from outside. Packaging, shipping and insurance of auctioned objects only take place upon the buyer’s request and at his expense at risk.

Advance payment interest 12% per annum


Gebühren für Käufer

Gebühren für Verkäufer

Gültig ab 1. November 2019

Käuferprovision Bei Differenzbesteuerung bis  500.000 28 % vom Meistbot, für den  500.000 übersteigenden Betrag 20 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten. Bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) bis  500.000 24 % vom Meistbot, für den  500.000 übersteigenden Betrag 17 % vom Meistbot. zuzüglich 13 % Umsatzsteuer bei Gemälden und 20 % bei Antiquitäten. Werden die Kunstwerke ins Nicht-EU Ausland verbracht und Exportpapiere werden vorgelegt, ist der Kauf umsatzsteuerfrei. Käuferprovision für Untergebote nach der Auktion (Nachverkauf) Bei Geboten unter dem Mindestverkaufspreis (Limit) beträgt die Provision 30 % des Untergebots.

Verkäuferprovision Bei einem Mindestverkaufspreis bis  5.000 25 % über  5.000 15 % inkl. USt bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis  100 für halbe Seite  200 für ganzseitige Abbildung  300 für doppelseitige Abbildung  600 für Klappe  900 Versicherung Sämtliche zur Auktion übergebenen Gegenstände sind bis zum Zeitpunkt der Fälligkeit des Kaufpreises gegen die Gefahr des Verlustes und der Beschädigung versichert. Unverkaufte Objekte werden nur auf Anweisung und Kosten des Verkäufers versichert.

Folgerecht Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folge­ rechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten  50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren  150.000, 1 % von den weiteren  150.000 und 0,25 % von allen weiteren, also  500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als  12.500. bei Meistboten von weniger als  2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe.

Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion nicht verkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen nach dieser Nachverkaufsfrist werden sie, sofern nichts anderes vereinbart wurde, auf Kosten und Gefahr des Verkäufers ausgelagert.

Gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke werden vier Wochen nach der Auktion auf Gefahr und Kosten des Käufers, unversichert, eingelagert oder an eine Spedition ausgelagert.

Katalogabonnement Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten) Österreich  115 Europa  130 Übersee  200

Verzugszinsen * 12 % pro Jahr des Meistbotes (ab dem 9. Tag nach der Auktion). Versicherung Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunstobjekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. Sensalgebühr 1,2 % vom Meistbot * Verrechnung ab dem 9. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.

Vorschusszinsen 12 % pro Jahr


Ihr Team

Geschäftsführung

Michael Kovacek T +43 1 532 42 00 Geschäftsführer & Gründungsmitglied Gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Experte für Möbel, Glas, Antiquitäten, Gemälde des 19./20. Jh.

Dr. Ernst Ploil T +43 1 532 42 00 Geschäftsführer & Gründungsmitglied Gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Experte für Jugendstil & Design, Wiener Werkstätte & Lötz Glas

ExpertInnen

Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister

Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher

Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Gemälde des 19. Jh.

Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com Antiquitäten

Prof. Kristian Scheed T +43 1 532 42 00 Uhren

Anja Wolf, BA MA T +43 1 532 42 00-66 wolf@imkinsky.com Jugendstil & Design

Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne Spartenleitung

Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-43 berger@imkinsky.com Klassische Moderne

Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst Spartenleitung

Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst

Prof. Peter Baum M +43 676 351 66 59 20. Jh.

Expertenassistenz

Jasmin Panagl, MA T +43 1 532 42 00-28 panagl@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh.

Sabine Hofer T +43 1 532 42 00-19 hofer@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design


Sensal

Repräsentanz

Client Advisor

Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeiten: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com Sensalin

Italien Mag. Pauline Spontin-Beaufort M +39 338 270 1034 beaufort@imkinsky.com Via Ariosto 23, 20145 Milan Alle Sparten

Steiermark & Kärnten Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5 / Eingang Ecke Mandellstrasse Alle Sparten

Nadine Kraus-Drasche, BA MA T +43 1 532 42 00-21 M +43 664 213 33 68 kraus-drasche@imkinsky.com Client Advisor & Private Sales

Katharina Koja, BA T +43 1 532 42 00-11 koja@imkinsky.com Veranstaltungen, Projektmanagement & Kundenbetreuung

Mag. Valerie Gaber, BA T +43 1 532 42 00-24 gaber@imkinsky.com Marketing, Online Content & Kundenbetreuung

Mag. Alexandra Markl T +43 1 532 42 00 presse@imkinsky.com Presse

Service

Elena Wenzel-Hirsch T +43 1 532 42 00-31 wenzel@imkinsky.com Assistenz der Geschäftsführung & Kundenbetreuung

Barbara Passauer T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com Buchhaltung, Kaufmännische Administration & Kundenbetreuung

Logistik

Robert Mayr T +43 1 532 42 00-18 r.mayr@imkinsky.com Logistik & Transport

Thomas Cerny T +43 1 532 42 00-36 cerny@imkinsky.com Logistik

Palais Kinsky, 1010 Wien, Freyung 4 office@imkinsky.com


Ernst Ploil | Toby Sharp Wien 2017, 240 S., € 69,—

Ernst Ploil Wien 2014, 195 S., € 69,—

Andrea Winklbauer, unter Mitarbeit von Marianne Hussl-Hörmann Wien 2016, 304 S., € 69,—

Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer Wien 2012, 256 Seiten, € 69,—

Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Herbert Giese, Sabine Grabner, Johann Kräftner Wien 2011, 200 Seiten, € 59,—

Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Manfried und Marianne Rauchensteiner, Matthias Boeckl Wien 2013, 356 S., € 69,—

Von sehr vielen bedeutenden österreichischen Künstlern gibt es keine – oder zumindest keine aktuellen – Mono­­ graphien und Werkverzeichnisse. Mit der Gründung der im Kinsky editionen haben wir daher als erste private Institution in Österreich im Jahr 2011 damit begonnen, diese Lücke zu füllen.

Bestellung office@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, www.imkinsky.com Michael Krapf Wien 2014, 326 S., € 39,90,—


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Zeitgenössische Kunst, Auktion 25. Juni 2020

ANTIQUITÄTEN

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office@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, www.imkinsky.com Katalogpreis | Catalogue price: Österreich | Austria € 10, Europa | Europe € 15, Übersee | Overseas € 20 (inkl. Versand | Incl. shipping)


Hatten Sie Erfolg und haben ein Exponat erworben? Herzlichen Glückwunsch! Sie können es zu unseren Geschäftszeiten abholen, eine Spedition Ihrer Wahl beauftragen oder unseren Service nutzen. Gerne organisieren wir den Transport Ihrer Werke. Kontaktieren Sie hierzu unsere Logistik. Were you successful and have acquired an exhibit? Congratulations! You can pick it up during our business hours, hire a forwarding agent of your choice or use our service. We will gladly organize the transport of your works. Please contact our logistics department.

Robert Mayr, mayr@imkinsky.com


Marie Egner (Detail) Kat. Nr. 367


! Bitte beachten Sie, dass es nach Druck des Katalogs zu Änderungen oder Ergänzungen kommen kann. Eine Liste solcher Änderungen finden Sie auf unserer Webseite oder in unseren Geschäftsräumen. Please note that there may be changes or additions after printing the catalogue. A list of such changes can be found on our website or in our business premises.

„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie ein­deutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely ­identifiable and have an ­estimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”

Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, 1010 Wien, Freyung 4, FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905. Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek & Dr. Ernst Ploil, 1010 Wien, Freyung 4, T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com. Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Print Alliance HAV Produktions GmbH, A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, T +43/2252/402-0, office@printalliance.at, www.printalliance.at Grafik Design: Alexander Rendi, Mitarbeit Eugen Lejeune


Alte Meister

Old Master Paintings

Als, Peder ® 74 Altomonte, Martino ® 36 Antolínez y Ochoa, Francisco ® 21 Apshoven, Thomas van ® 61 Balen, Hendrik van ® 96 Bartsius, Willem ® 78 Beert, Osias ® 83 Berchem, Nicolaes Claes ® 45 Boucher, Francois ® 18 Brand, Christian Hilfgott ® 70 Brand, Johann Christian ® 26, 93 Brassauw, Melchior ® 117 Brueghel, Jan der Jüngere ® 84, 96 Brueghel, Pieter der Jüngere ® 89 Cajés, Patricio ® 60 Canal, Giovanni Antonio (genannt Canaletto) ® 51 Carracci, Annibale ® 104 Cestaro, Jacopo ® 2 Cipper, Giacomo Francesco (genannt il Todeschini) ® 101 Cittadini, Pier Francesco ® 52 Cock, Hieronymus ® 141 Corneliani, Francesco ® 111 Cranach, Lucas der Ältere ® 11 Cuyp, Albert ® 130 Daniels, Andries ® 38 Droochsloot, Joost Cornelisz. ® 8 Dürer, Albrecht ® 138 Faistenberger, Anton ® 43 Flurer, Ignaz Franz Joseph ® 59 Fracanzano, Francesco ® 120 Gran, Daniel ® 34 Grebber, Pieter de ® 41 Grund, Norbert Joseph Karl ® 15 Hals, Frans ® 79 Hamilton, Johann Georg de ® 14, 136 Helmont, Mattheus van ® 29 Herp, Willem van ® 86 Janneck, Franz Christoph ® 35, 72 Jordaens, Jacob ® 131 Juncker, Justus ® 113 Kessel, Jan van der Jüngere ® 40 Kobler von Ehrensorg, Johann Peter ® 66 Kohl, Ludwig ® 135 Lambrechts, Jan Baptist ® 47 Lanfranco, Giovanni ® 53 Lautter, E. R. ® 109, 110

Lebrun, Charles ® 137 Lint, Pieter van ® 107 Loo, Carle van ® 118 Luini, Bernardino ® 80 Mantovano (Francesco Caldei), Francesco ® 112 Marieschi, Michele ® 16 Maurer, Hubert ® 33 Merisi da Caravaggio, Michelangelo ® 82 Meytens, Martin van ® 31, 49 Molenaer, Bartholomeus ® 87 Moro, Antonio ® 81 Mulier, Pieter der Ältere ® 9 Overschee, Pieter van ® 62 Papi, Cristofano di (genannt Cristofano dell’ Altissimo) ® 50 Petrazzi, Astolfo ® 22 Plantin, Christopher ® 141 Poelenburg, Cornelisz van ® 100 Pseudo-Simons ® 77 Pynacker, Adam ® 85 Reschi, Pandolfo ® 55 Ribera, Jusepe de ® 30 Rigaud, Hyacinthe ® 94 Rijn, Rembrandt Harmensz. van ® 63 Roos, Philipp Peter (genannt Rosa da Tivoli) ® 54 Rottenhammer, Hans ® 42 Santvoort, Dirck ® 7 Savery, Roelant ® 23 Schoevaerdts, Mathys ® 6 Schönfeld, Johann Heinrich ® 129 Seghers, Gerard ® 116 Somer, Hendrick van ® 68 Stalbemt, Adriaen van ® 88, 115 Steen, Jan ® 91 Teniers, David der Jüngere ® 32 Tilborgh, Gillis van ® 125 Venne, Adriaen Pietersz van de ® 48 Venne, Jan van der (genannt Pseudo van der Venne) ® 37 Vogelaer, Karel van ® 3 Vucht, Gerrit van ® 105 Willigen, Claes Jansz van der ® 97 Winterhalder, Josef der Jüngere ® 124 Wolfaerts, Artus ® 75 Wouters, Frans ® 25 Wynants, Jan ® 76 Zuccarelli, Francesco ® 4


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