Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com
123. Kunstauktion Zeitgenössische Kunst Teil 2 Mittwoch, 20. 6. 2018, 18 Uhr 123. Kunstauktion Zeitgenössische Kunst Teil 2 Mittwoch, 20. 6. 2018, 18 Uhr
Friedensreich Hundertwasser, 831 TENDER DINGHI, 1982, Mischtechnik auf Spanplatte, 64 x 43 cm, Kat. Nr. 859, € 250.000–350.000
123. Kunstauktion, 20. Juni 2018 Zeitgenössische Kunst Teil 2
Arnulf Rainer, Brücke (Detail), 1951, Öl auf Papier auf Leinwand, 158 x 123 cm, Kat. Nr. 830, € 150.000–300.000
Coverabbildung: © 2018 NAMIDA AG, Glarus/Schweiz
Franz Grabmayr Kat. Nr. 847
Max Weiler Kat. Nr. 832
ExpertInnen im Kinsky
Mag. Christoph la Garde T +43 1 532 42 00-25 lagarde@imkinsky.com
Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com
Prof. Peter Baum M +43 676 351 66 59
Assistenz
Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com
ZeitgenÜssische Kunst Teil 2: Kat. Nr. 801–872
123. Kunstauktion Dienstag, 19. Juni 2018 15 Uhr: Jugendstil & Design Kat. Nr. 1–264 18 Uhr: Klassische Moderne Kat. Nr. 301–507 Mittwoch, 20. Juni 2018 16 Uhr: Zeitgenössische Kunst Teil 1 Kat. Nr. 601–777 18 Uhr: Zeitgenössische Kunst Teil 2 Kat. Nr. 801–872
Besichtigung der Schaustellung 14.– 20. Juni 2018 Montag–Freitag 10–19 Uhr, Samstag, Sonntag & Feiertag 10–17 Uhr
Online-Katalog
Online catalogue in English
www.imkinsky.com www.imkinsky.com/en
Vernissage Mittwoch, 13. Juni 2018 18–20.30 Uhr Vortrag, Beginn 18.30 Uhr Ernst Ploil spricht über Kurt Ohnsorg – ein halb vergessener Keramiker
ExpertInnen Mag. Astrid Pfeiffer, Prof. Peter Baum, Mag. Christoph la Garde
Zustandsberichte und Beratung Mag. Astrid Pfeiffer
T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com
Kaufaufträge Heidi Hofmann Julia Obruca
T +43 1 532 42 00 hofmann@imkinsky.com T +43 1 532 42 00-21 obruca@imkinsky.com
Sensalin Monika Uzman
T +43 1 532 42 00-22 monika.uzman@gmail.com M +43 664 421 34 59
Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, A-1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com
Bitte beachten Sie, dass es nach Druck des Katalogs zu Änderungen oder Ergänzungen kommen kann. Eine Liste solcher Änderungen finden Sie auf unserer Webseite oder in unseren Geschäftsräumen.
801 Xenia Hausner * (Wien 1951 geb.) Venus, 2000 Acryl, Collage auf Barythpapier; gerahmt; 140 × 137 cm Provenienz 2009 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 73. Auktion (lot 375); seither europäische Privatsammlung Literatur Vgl. Xenia Hausner, Ladies first, second thoughts. Damenwahl, Berichte aus dem Labor, Wienand Verlag, Köln 2003, Abb. S. 77. EUR 15.000–30.000
Vgl. Xenia Hausner, Ladies first, second thoughts. Damenwahl, Berichte aus dem Labor, Wienand Verlag, Köln 2003, Abb. S. 77.
Den Ausgangspunkt für Xenia Hausners Arbeit mit dem Titel „Venus“ bildet ein großformatiger Druck, der von der Künstlerin koloriert und mit bemalten Karton- und Buntpapierelementen beklebt wird. „Ich schneide gern Bilder ab und stückel sie wieder an“, kommentiert Hausner ihre Mixed-Media-Arbeiten. „Die bemalten Teile im Probierstadium sind meistens aus Karton und werden mit Heißkleber ungeduldig auf's Bild gedrückt. [...] Mit der Zeit hat sich der Genuß am Anstückeln verselbständigt.“ (Xenia Hausner in: Xenia Hausner. Ladies First, Second Thoughts, Köln 2003, S.82) Im Laufe der Jahre sammelt sich die Künstlerin einen Materialpool an, darunter Papiere und Verpackungen aus von ihr bereisten Ländern, deren Farbe oder Muster ihr gefallen hat. Das gefundene Material ordnet sie in ihren Werken nach ästhetischen Kriterien an. In der vorliegenden Arbeit „Venus“ folgt sie mitunter dem vorgegebenen figurativen Rahmen. Die Bildelemente aus der realen Welt stellen für Hausner eine Verbindung zwischen der Fotografie und der Malerei dar. (vgl. Xenia Hausner in: Xenia Hausner. Ladies First, Second Thoughts, Köln 2003, S.83). Die Fotografie dient der Künstlerin als Arbeitsmaterial und wird von ihr unter Beigabe von Farbe und Collage-Utensilien weitergedacht. Die hinzugefügten Papierund Kartonteile erweitern das Porträt und können „für die Lektüre des Portraitierten aufschlussreich“ sein (Peter Weiermaier in: Xenia Hausner. Ladies First, Second Thoughts, Köln 2003, S.29). Mit der Titelgebung, der Bezeichnung als Liebesgöttin, reiht sich Hausner in die lange Tradition der Venusdarstellungen in der Kunstgeschichte ein und verleiht dem Porträt eine überhöhte, universelle Bedeutung. Sie inszeniert ihre Protagonistin mit zur Seite geneigtem Kopf – eine Haltung, die das Venusantlitz in Sandro Botticellis Gemälde „Die Geburt der Venus“ aus dem 15. Jahrhundert zu zitieren vermag. Xenia Hausner porträtiert mehrheitlich Frauen aus ihrem Kolleginnen- und Bekanntenkreis. Sie zeigt uns starke, selbstbewusste Frauen, die den Betrachter mit kühlem, fragendem Blick fixieren und ihn zur stummen Interaktion auffordern. (Isabell Kneidinger)
20. 6., 18 Uhr
802 Martha Jungwirth * (Wien 1940 geb.) o.T., 2011 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 74 × 54,5 cm Rückseitig signiert und datiert: Martha Jungwirth 2011 Provenienz 2013 direkt von der Künstlerin erworben; seither Privatbesitz, Wien EUR 10.000–20.000
Detail Signatur Rückseite
20. 6., 18 Uhr
803 Rudolf Polanszky * (Wien 1956 geb.) o.T., 2005 Mischtechnik auf Leinwand; ungerahmt; 170 × 140 cm Rückseitig signiert und datiert: Polanszky 04 Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 12.000–18.000
Detail Signatur Rückseite
Eine, auf den ersten Blick, silbergrau-weiße Collage auf der Positiv- und Negativformen sichtbar werden, dazu beinahe symmetrisch verteilte blaue, grüne und gelbe Farbflecken und Einschlüsse, aber auch die Schichtungen der Materialien. Gemeinsam charakterisieren sie die großformatige Arbeit des Rudolf Polanszky. Die vom Künstler oft verwendeten Begriffe wie Transformation, Nicht-Linearität oder Symmetrie kommen dem Betrachter unweigerlich in den Sinn. „Meine Arbeit ist ein Versuch, Entsprechungen von Vorstellungsmustern neu zu ordnen, zu verändern und meine Denkstrukturen umzuorganisieren“ wird der Künstler im Pressetext für die Ausstellung „Eidola“ in der Secession im heurigen Frühjahr, zitiert. Der Titel der Schau kommt aus dem Griechischen: Eidolon bedeutet „kleines Trugbild, Phantomerscheinung“ und hilft ebenfalls die Arbeit zu verstehen. Rudolf Polanszkys künstlerische Tätigkeit beginnt in den späten 1970er-Jahren, als er mit seinen „Schweinsfettbildern“ in Manier der Wiener Aktionisten mit Flüssigkeiten experimentiert. Später entstehen Bilder, die der Künstler mit dem Pinsel in der Hand auf einer Sprungfeder hüpfend, gestaltet, bevor er ab dem Ende der 1990er-Jahre verschiedene Materialien wie Metall, Kunstharz, Spiegelfolie, Draht, Plexiglas oder Schaumstoff für seine Arbeiten verwendet. Indem er diese zweckentfremdet einsetzt und gleichermaßen spontan und zufällig zusammenfügt, entstehen Überlagerungen, Schichtungen, Faltungen und ähnliches, die Polanszky als „instabiles Konstrukt einer subjektiven Realität“ versteht.“ (Pressetext der Secession, Februar 2018) (Clarissa Mayer-Heinisch)
20. 6., 18 Uhr
804 Franz Grabmayr * (Pfaffenberg b. Obervellach/Kärnten 1927–2015 Wien) Klippe in Griechenland, 1995 Öl auf Leinwand; gerahmt; 86 × 100 cm Rückseitig signiert und datiert: Grabmayr 95 Provenienz Ende der 1990er Jahre direkt beim Künstler erworben; seither Privatbesitz, Wien EUR 12.000–20.000
Detail Signatur Rückseite
Auf den ersten Blick erscheint Franz Grabmayrs „Klippe in Griechenland“ als eine pulsierende, eruptive Farbmasse, ein durch seine Materialpräsenz den Betrachter vereinnahmendes abstrakt-expressives Reliefbild. Mit etwas Distanz zum Gemälde lässt der kompositorische Dreiklang Farbe, Formgebung und Malspur den Wirklichkeitsbezug erkennen, welcher bereits im Titel verankert ist. Nach eingehender Betrachtung und dem Sich-Einlassen auf Farb- und Formvolumina treten differenzierte landschaftliche Charakteristika zunehmend deutlicher hervor. Der Sehsinn gewöhnt sich an die Lebendigkeit der Materialmasse und beginnt die inhaltlich-formalen und die haptischen landschaftlichen Gegebenheiten zu erfassen. „Das Bild ist selbst eine Landschaft“, bringt Robert Fleck die Bildkompositionen Grabmayrs auf einen gemeinsamen Nenner. (Robert Fleck in: Franz Grabmayr. Feuerbilder/ Tanzblätter/ Materialbilder, Köln 2017, S. 7) Die Malerei des herausragenden, 2015 verstorbenen österreichischen Künstlers ist geprägt durch das unmittelbare Naturerlebnis. Nachdem sich Grabmayr lange Zeit der Betrachtung und der emotionalen Einverleibung des Motivs gewidmet hat, überträgt er seine Naturerfahrung kraftvoll auf die Leinwand, ohne dabei die Eigenschaften der Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde außer Acht zu lassen. Der in unterschiedlichen Blautönen und mit Weiß-Akzenten gemalte und gespachtelte Himmel wirkt luftig und vibrierend. Aus erdigen und leuchtenden Farbpigmenten erschafft Grabmayr eine farblich und formal ausgewogene Felsformation, die, in Licht und Schatten getaucht, sich im türkisen Wasser spiegelt. Massiv und unmittelbar bäumt sich der den zentralen Bildraum einnehmende Körper vor uns auf, ohne seine tatsächliche Größe preiszugeben, die wir, ob fehlender Anhaltspunkte in der Küstenumgebung, nicht zu fassen imstande sind. Hier findet sich jene pyramidenartige Hügelform wieder, die bereits Grabmayrs berühmte Waldviertler „Kornmandlbilder“ aus den 1970er Jahren prägen und welche sich auch in den späteren Bildern der „Kleehäusl“ zeigt. Flache, sanfte Wellen und Gischt umspülen die Klippe. Der dargestellte Moment weckt Erinnerungen an einen Mittelmeerurlaub: Eine erfrischend-kühle Brise wehte über die Meeresoberfläche hinweg und hinterließ eine gleichmäßige Wellenstruktur. „Klippe in Griechenland“ entsteht während eines Aufenthaltes auf der Mani, einem südlichen Landstrich der Halbinsel Peloponnes. Dorthin verschlägt es 1995 Franz Grabmayr und seine Frau auf der Suche nach einem Atelier in Griechenland. Nachdem Grabmayr 1993 einen 20 Jahre lang als Wohn- und Atelierstätte genutzten Vierkanthof im Waldviertel aufgeben muss, erfolgen Reisen in den Süden, um das warme Licht für die Malerei zu nutzen. Es geht in die Heimat Kärnten, nach Italien und nach Griechenland, bevor der Künstler 1997 wieder ins Waldviertel zurückkehrt. (Vgl. hierzu: Robert Fleck und Caro Wiesauer: Franz Grabmayr. Feuerbilder/ Tanzblätter/ Materialbilder, Köln 2017, S. 176) (Isabell Kneidinger)
20. 6., 18 Uhr
805 Roman Scheidl * (Leopoldsdorf 1949 geb.) 5 Freiheiten, 1990 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 123 × 167 cm Signiert links unten: Scheidl Rückseitig signiert, bezeichnet und datiert: Scheidl, 5 Freiheiten, 1990 Rückseitige Werkverzeichnisnummer: 374 Provenienz direkt beim Künstler erworben; seither Privatbesitz, Wien Literatur Die Arbeit ist abgebildet im Parnass, Heft 1, 1991, Abb. S. 49. EUR 8.000–16.000
Detail Signatur Rückseite
Das Thema der 5 Freiheiten wurde von Roman Scheidl erstmals 1987 gemalt (Vgl. hierzu: Roman Scheidl, 5 Freiheiten, Salzburg 1999, S. 11) und ist seither zu einem Hauptthema in seiner Malerei geworden. Es hat seinen Ursprung in der asiatischen Philosophie. Nach ihr hat der Mensch fünf Freiheiten, deren Beschreibung zugleich eine einfache Darstellung des Lebensweges ist: Das fünffache Ich entspricht den Fünf Freiheiten der Welt des Scheins. Die erste ist das Leben, die zweite die Kunst des Denkens, aus der die dritte folgt: das Handeln. Die vierte verbindet alle drei, es ist die Liebe. Als fünfte bleibt die Freiheit, die der Tod uns schenkt. (ebenda, S. 8) Roman Scheidl stellt die 5 Freiheiten in seinen Bildern als Tänzerfiguren dar, die er immer wieder in andere Zusammenhänge setzt. In den vielen Variationen des Themas sind sie entweder vor konkreten Landschaften oder abstrakten Hintergründen zu sehen und werden in verschiedenen Farbkombinationen und mit unterschiedlichem Farbauftrag gemalt. Auch ihre Anzahl variiert: nicht immer sind alle fünf Freiheiten dargestellt, manchmal nur vier, drei oder zwei, und oftmals wird eine einzige Freiheit im Bild thematisiert. Im vorliegenden Bild erheben sich die 5 Freiheiten vor einer weitläufigen Landschaft, die in ein gleißendes Licht getaucht ist. Die Landschaft und die Körper der Figuren sind mit abstrakter Pinselschrift gemalt, eine figurative Konturierung läßt Tänzer und einzelne Landschaftselemente jedoch sehr konkret erscheinen. Der bewegte Pinselstrich erreicht eine starke Eigendynamik und erzeugt einen Rhythmus, der das gesamte Bild erfasst und die von starken Farbkontrasten bestimmte Darstellung zu einem atmosphärischem Raum vereinheitlicht. Das Bild ist ein besonders charakteristisches Beispiel für Scheidls Malerei, in der bis heute Farbe, Licht, Bewegung und Raum sowie die menschliche Figur und die Landschaft die Grundthemen sind. Auch das Vereinen von Gegensätzen und Spannungsmomenten und die Verbindung von Abstraktion und Gegenständlichkeit sind wesentliche Kennzeichen seiner Kunst. (Birgitta Kager)
20. 6., 18 Uhr
806 Alois Mosbacher * (Strallegg 1954 geb.) TGV – Déjà vu, 1986 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 200 × 400 cm Provenienz Galerie Krinzinger 1987; seither Privatbesitz, Wien Literatur Galerie Krinzinger (Hg.), Déjà vu, Alois Mosbacher, Ausstellungskatalog, Galerie Krinzinger, Wien 1987, Abb. S. 13. EUR 12.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
807 Traudel Pichler * (Mühlheim/Ruhr 1941–2002 Wien) o.T., Periode 1996–2002 Öl auf Leinwand; gerahmt; 100 × 131 cm Rückseitig signiert: T. Pichler Rückseitiges Etikett mit WVZ-Nr. 382 Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Bernhard Hainz, Niclas Pichler, Elisabeth Voggeneder (Hg.), Traudel Pichler, Mit der Farbe philosophieren, 2009, im Verzeichnis der Öl-Bilder, WVZ-Nr. 382, Abb. S. 227. EUR 7.000–14.000
Detail Signatur Rückseite
808 Erwin Bohatsch * (Mürzzuschlag 1951 geb.) Kopf und Bauch, 1982 Öl auf Leinwand; 191 × 192 cm Signiert und datiert rechts unten: Bohatsch 82 Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Bohatsch 82, „Kopf und Bauch“ Provenienz Privatbesitz, Niederösterreich Ausstellung 22. Februar–20. März 1983 Graz, Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum EUR 10.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
809 Hermann Nitsch * (Wien 1938 geb.) Schüttbild, 2010 Acryl, Blut auf Leinwand; ungerahmt; 150,5 × 100 cm Rückseitig signiert und datiert: Hermann Nitsch 2010 Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 20.000–35.000
Detail Signatur Rückseite
Hermann Nitsch zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Künstlern, die die österreichische Kunstszene nachhaltig geprägt und verändert haben. Regelmäßig sorgten seine Werke und Aktionen für Skandale, dessen ungeachtet setzte er sein künstlerisches Programm konsequent bis in die Gegenwart fort, konnte sich international etablieren und ist nach wie vor mit seinen Werken sowohl in Museen als auch am Kunstmarkt stark vertreten. Als Mitbegründer des Wiener Aktionismus fiel Nitsch, der sich zuerst mit dem Expressionismus, dann mit dem Informel befasste, erstmals in den 60er Jahren durch seine Malaktionen auf, wobei besonders seine Erfindung des Orgien-MysterienTheaters starke Reaktionen provozierte. Bei seinen Aktionen geht es um das intensive Erleben verschiedenster Substanzen und Flüssigkeiten, aber auch Emotionen mit allen Sinnen, wobei neben Farbe auch Fleisch, Blut und Eingeweide eingesetzt werden sowie Musik, „Lärmorchester“ und „Schreichöre“. Nach großen Erfolgen des Orgien Mysterien Theaters Ende der 60er Jahre in den USA und Deutschland, führte Nitsch während der 70er Jahre in vielen europäischen und nordamerikanischen Städten Aktionen durch. 1971 kaufte er das niederösterreichische Schloss Prinzendorf, wo er seinen groß angelegten Aktionen einen entsprechenden Rahmen geben konnte. Nitsch interpretiert das Leben als Passion, den Malvorgang sieht er dabei als Moment des verdichteten Lebens, in dem die Grenzen zwischen Kunst und Realität in einem rauschhaften Exzess verschwimmen, in dem auch die dunklen Aspekte wie Triebe, Schmerz, Konflikt, Krankheit und Tod als wichtige Teile unserer Existenz zelebriert werden sollen. Neben vordergründigen Reaktionen des Publikums wie Ekel und Abscheu, mit denen der Künstler bewusst rechnet, sollen seine Aktionen zunächst die Reflexion von im heutigen Alltag meist verdrängter Symbole wie Blut, Tod und Kreuzigung, aber auch von Tabu-Themen, wie der Schlachtung von Tieren hervorrufen und schließlich die Katharsis der Mitwirkenden und Zuschauer bewirken. Durch seine Kombination von echten Tierkadavern und Blut mit liturgischen Elementen ist sein Werk stark umstritten, gleichzeitig zeugt seine konsequente Präsenz in der heimischen Kulturszene von beeindruckender Durchsetzungskraft und Überzeugung. Nicht zuletzt die stark polarisierenden Meinungen über sein Werk haben dieses bekannt gemacht und etabliert. Seine Schüttbilder sind das konzentrierte Ergebnis der Malaktionen, manifestieren aber auch seine Auseinandersetzung mit Jackson Pollock und dem Action Painting. „Mir geht es um ein intensives sinnliches Erleben. Unsere Zivilisation und die Religion wollen verdrängen. Es wird geleugnet, dass wir tote Tiere essen, das wird hygienisch und ästhetisch verpackt. Aber Verdrängung führt zu Neurosen (…) Die Menschheit wünscht sich den Exzess als Abreaktion herbei, bewusst oder unbewusst. Dem versuche ich am Theater eine Möglichkeit zu geben, sodass das Publikum eine Art Daseinsrausch erfahren kann. (Interview mit Herlinde Koelbl in der Zeit Online, 20 Okt 2011) (Ina Waldstein)
20. 6., 18 Uhr
810 Oswald Oberhuber * (Meran 1931 geb.) o.T., 1949 Öl auf Hartfaserplatte; gerahmt; 86 × 147 cm Signiert und datiert rechts unten: Oberhuber 1949 Rückseitig signiert und datiert: Oberhuber 1949 Provenienz 2011 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 86. Auktion (lot 205); seither europäische Privatsammlung ▲ EUR 15.000–30.000
Das Informel, das seinen Ursprung im Paris der 1940er Jahre hat, prägt die Kunst der Jahre um 1950 in Europa aber auch in den USA entscheidend. In Österreich bedienen sich die jungen Künstler, die in Richtung abstrakte Kunst tendieren, der Stilmittel des Informel in einer Art Befreiungsschlag, um die starren Regeln einer naturalistischen Malerei zu durchbrechen. Nicht zufällig trägt ein 1949 entstandenes Werk Oswald Oberhubers den Titel „Zerstörte Formen“. Man muss zuerst alles hinterfragen, „zerstören“, um auf den „Ruinen“ neu aufbauen zu können. Der Bildraum im herkömmlichen Sinne, der den Regeln der Zentralperspektive folgt, die Gegenstandsfarbe, Umrisslinien, die eine Binnenform einfassen, all das ist aus den Fugen geraten. Die Künstler der Nachkriegsjahre sehen die Welt mit neuen Augen. Das Bild „Ohne Titel“ ist in jener informellen Umbruchsphase entstanden. Hier geben sich Joan Miró und Jackson Pollock ein Stelldichein, Surrealimus, Dadaismus und Action Painting hinterlassen Spuren, werden aber in eine gänzlich neue Richtung uminterpretiert. Die bunten, von schwarzen Umrisslinien umschlossenen Formen, sind keine magischen Symbole, keine Kürzel für Tiere, den Mond oder die Sonne wie bei dem Katalanen, oder zufällig entstandene Produkte eines entfesselten Unbewussten wie bei dem Amerikaner. Vielmehr experimentiert Oberhuber mit dem Vokabular der klassischen Malerei: mit Farben, die optisch in den Vorder- oder Hintergrund treten, die von schwarzen Linien eingefasst assoziative Formen bilden, aber stets eine Öffnung vorfinden, um diese auch wieder zu verlassen. Mit einem Licht, das aus diesen Farben strömt, in hellem Gelb oder verwaschenem Weiß Glanzlichter bildet, und mit einem Bildraum, der in alle Richtungen offen und doch in sich geschlossen ist, der in seinem einheitlichen Hellgrau flach scheint, aber in zartlasierenden Farbnebeln, die über diesen Grund schweben, doch eine subtile Tiefendimension erhält. Das Informel der Jahre um 1950 dient Oswald Oberhuber als Sprungbrett für weitere Entwicklungen in seinem Schaffen, das geprägt ist von Stilbruch und Pluralität wie kaum ein anderes in der österreichischen Kunstgeschichte. „Mein Ausgangspunkt ist die permanente Veränderung“ sagt der Künstler (Oswald Oberhuber. Ausstellungskatalog, 21er Haus, Wien 2016, S.149). In einer großen Ausstellung im 21er Haus in Wien wurde sein Œuvre 2016 in einer umfassenden Retrospektive gewürdigt. (Sophie Cieslar)
20. 6., 18 Uhr
811 Ingrid Brandstetter * (Schiltern/NÖ geb.) Aschermittwoch, 2008 Öl auf Leinwand; gerahmt; 120 × 160 cm Signiert rechts unten: I. Brandstetter Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 6.000–12.000
20. 6., 18 Uhr
812 Alfred Kornberger * (Wien 1933–2002 Wien) Liebesakt, 1983 Öl auf Hartfaser; gerahmt; 130 × 97 cm Signiert links oben: Kornberger Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Smola Franz, Alfred Kornberger (1933–2002). Der Akt als Innovation, 1. Aufl. Wien 2007, Abb. S. 347. Die Arbeit ist im Werkverzeichnis unter der Nummer WVZ-Nr. 390 angeführt. EUR 12.000–24.000
20. 6., 18 Uhr
813 Karl Korab * (Falkenstein 1937 geb.) Der blaue Vogel, 2017 Öl auf Leinwand; gerahmt; 110 × 130 cm Signiert und datiert rechts unten: Korab 17 Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 15.000–30.000
Der Titel gebende kleine, blaue Vogel bildet den Ausgangspunkt einer Entdeckungsreise in Karl Korabs Gemälde. Da sind Fragmente von Häusern, die den Eindruck erwecken, auf einer Wäscheleine zu hängen, da sind ein rotes Fenster, ein blauer Stuhl, ein gelber Schuh und jede Menge geometrischer Figuren, die zu Boden zu segeln scheinen und mit ihren bunten Farben Bewegung und Dynamik in das Stillleben bringen. Eine Bildwelt eröffnet sich, deren Hintergrund einer Landschaftsmalerei gleicht und deren Spannung sich aus den Details und der Gegenüberstellung von realen und erfundenen Dingen ergibt. Karl Korab hat in seinem künstlerischen Leben verschiedene Phasen durchlaufen. Während in den Werken seiner jungen Jahren die Nähe zur Wiener Schule des Phantastischen Realismus sichtbar wird, führt des Künstlers eigenständige, persönliche Entwicklung danach über die Köpfe zu den Dingen, und von den Masken zum Stillleben. Korabs Übersiedlung ins niederösterreichische Waldviertel in den frühen 1970er-Jahren führte dazu, dass letztlich die Landschaft zum wichtigsten Bildinhalt wurde. Charakteristisch für die momentane Schaffensphase, aus der die vorliegende Arbeit stammt, sind die starken Farbfelder, die klare, reduzierte Formensprache und die Bildräume, in denen zwar keine Menschenseele, dennoch aber Spuren von Menschenwerk zu erkennen sind. (Clarissa Mayer-Heinisch)
20. 6., 18 Uhr
814 Hermann Nitsch * (Wien 1938 geb.) o.T., 1992 Mischtechnik auf Leinen auf Leinwand; ungerahmt; 200 × 300 cm Rückseitig signiert und datiert: Hermann Nitsch 1992 Rückseitig nummeriert: 4/92 Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 30.000–50.000
Detail Signatur Rückseite
815 Arnulf Rainer * (Baden 1929 geb.) o.T. (Maske), 2007 Acryl auf Maske auf Holz in einem Plexiglas-Kasten; ca. 62,5 × 41 × 13 cm Signiert und datiert links unten: A. Rainer 07 Provenienz Galerie Schmidt, Reith im Alpbachtal; Privatbesitz, Tirol Literatur Galerie Schmidt (Hg.), Arnulf Rainer. Masken, Ausstellungskatalog anlässlich der Ausstellung „Arnulf Rainer. Masken“ zum Europ. Forums Alpbach 2010, Reith im Alpbachtal 2010, Abb. S. 58. EUR 25.000–40.000
„Ideen als solche sind neutral – oder sollten es zumindest sein. Aber der Mensch haucht ihnen seinen Atem ein, entfacht sie mit seiner Glut und seinem Wahn; unrein, in Glaubenssätze verwandelt, schalten sie sich nun in die Zeit ein, werden Ereignis.“ (Emile Cioran, Lehre vom Zerfall, 1953 in einer Übersetzung von Paul Celan) Es kennzeichnet das Wesen Arnulf Rainers, dass er sich fast obsessiv in ein Thema vertiefen kann, es bis an seine Grenzen auslotet, austestet, ausdehnt und in den expressiven Übermalungen überlagert, verdeckt und ins Verborgene gerückt auflöst, auslöscht, aber gleichzeitig heraushebt. Dabei beschäftigt er sich schon früh mit den östlichen Glaubenslehren, der Zen-Philosophie, der christlichen Lehre, studiert die Schriften des Laotse und westlicher Philosophen wie Emile Cioran. „Diese Besessenheit ist ohne Zweifel ein Teil von Rainers künstlerischer Persönlichkeit – einer Persönlichkeit, die man gelegentlich mystisch und religiös genannt hat.“ (Rudi H. Fuchs in: Antonia Hoerschelmann, Helmut Friedel (Hg.), Arnulf Rainer. Ausstellungskatalog, Albertina, Wien 2014/2015, S.161) In Rainers späten Werken spielen die Erfahrungen und Experimente der früheren Jahre hinein, er baut auf den malerischen Errungenschaften auf, entwickelt sich aber stetig weiter. Im Zentrum steht stets das „Ausloten von gestisch Eruptivem gegenüber dem kontemplativ Konstruktivem“ (s.o., S. 9), jene beiden Pole zwischen denen der Künstler pendelt und die immer wieder einmal mehr, einmal weniger in den Vordergrund treten und in vorliegendem Werk eine Symbiose eingegangen sind. Mit einander überlagernden Pinselstrichen in unterschiedlichen Farben, die Schicht für Schicht immer dunkler und schwerer, immer dichter und undurchdringlicher werden, formt Rainer eine Art Aureole. Das Kraftfeld im Zentrum ist weiß belassen und strahlt Ruhe aus wie das Auge eines Sturms. Hier platziert der Künstler eine Maske, die mit einem Busch aus Kunsthaar bekrönt ist. Es ist das Bildnis eines chinesischen Weisen, eines Philosophen, vielleicht des Konfuzius, das hier wie in einem Reliquienschrein präsentiert wird. Es finden sich Anknüpfungspunkte an die Werkgruppe „Kistenwalhalla“ von 1980/1988, in der sich Arnulf Rainer auf die gleichnamige Gedenkstätte bei Regensburg und die darin ausgestellten Büsten bezieht und mit PU-Schaum eingefasste und expressiv übermalte Masken in symbolische Särge bettet. Die seitlichen Bogenformen sind Vorboten der Serie „Bögen und Kurven“ von 2012/2013, in der Rainer dünne, rinnende Farbe wie bunte Schleier übereinanderlegt und mit immer dunkleren Tönen überlagert. Vorhängen gleich werden die opaken Bogenformen zur Seite gezogen und machen den Blick frei auf tiefere Schichten bis hin zum weißen Grund. Das Existentielle, das Wesen des Menschen, sein Sein, sein Denken stehen im Zentrum vorliegenden Bildobjekts, es ist die Aufgabe des Künstlers das Physische ebenso aufzuzeigen wie das Psychische. „In jedem Mensch schlummert ein Prophet: erwacht er, so gibt es ein klein wenig mehr des Übels in der Welt“. (E. Cioran) (Sophie Cieslar)
20. 6., 18 Uhr
816 Hans Bischoffshausen * (Feld am See/Kärnten 1927–1987 Villach) Champs de l'Energie, 1961 Öl, Zement auf Holz; gerahmt; 42 × 74,5 cm Signiert an der unteren Kante: Bischoffshausen Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Bischoffshausen Paris 1961 Champs de l'Energie Provenienz seit Anfang der 1960er Jahre in österreichischem Privatbesitz; seit ca. 2014 Privatbesitz, Wien EUR 25.000–50.000
1959 gewinnt Hans Bischoffshausen den gut dotierten Joanneumspreis und übersiedelt nach Paris, einem der damaligen Zentren für zeitgenössische Kunst. Hier dominieren der Tachismus und das Informel. Sein künstlerischer Weg führt aber in eine gänzlich andere Richtung. Durch seine Freundschaft mit dem Italiener Lucio Fontana ab 1957 kommt er mit dessen „Concetto Spaziale“ in Verbindung, einem radikalen Konzept zu einer gänzlich neuartigen Interpretation der Malerei. Fontana perforiert, zerschneidet seine weitgehend monochromen Bilder und erreicht so eine neue Art der Plastizität, die die zweidimensionale Fläche der Leinwand in eine dritte Dimension überführt. Über seinen Freund kommt Bischoffshausen auch in Kontakt mit der deutschen Künstlergruppe „ZERO“, die 1958 von Heinz Mack und Otto Piene in Düsseldorf gegründet worden war. Die Nachkriegskunst sollte von allem Ballast befreit gleichsam wieder bei Null (ZERO) beginnen. Gleichzeitig sollte eine Alternative zu den dominanten Kunstrichtungen Tachismus und Informel geboten werden. Wichtige Künstler wie Yves Klein, Piero Manzoni oder Antoni Tàpies gehören der Bewegung an und schaffen ein internationales Netzwerk. Diese Zeit bezeichnet Hans Bischoffshausen selbst als den wichtigsten Abschnitt in seinem Schaffen, nur in diesem internationalen Kontext erschließt sich die Bedeutung und Radikalität seines Œuvres. „Champs de l’Ernergie“, Energiefelder, betitelt er das 1961 in Paris entstandene Werk, in dem er Weiß auf Weiß mögliche Strukturen erforscht. Diesem Thema widmet er eine ganze Serie von Bildern, die bis weit in die 1960er Jahre hinein einen hohen Stellenwert in seinem Schaffen einnehmen. Wie kleine Verwerfungen, wie Sanddünen oder Wellen, wandern die zahlreichen sichelmondförmigen Formen von unten nach oben über das Bild. An manchen Stellen verdichten sie sich zu Gruppen, an anderen bleibt der weiße Grund glatt und ruhig. Die Energie, die Bischoffshausen im Titel einfängt, ist in dieser Komposition deutlich spürbar, in der der Künstler Bewegung, Zeit und Raum zu einer Einheit verschmilzt. „Der Träger des Bildes ist also ein Raum, der nicht mehr länger nur ein möglicher fiktiver Raum ist, sondern zum pysischen erlebbaren Raum wird.“ (Peter Weiermair, Die Überwindung des Bildes, in: Hans Bischoffshausen. Bilder 1951–1982. Ausstellungskatalog, Galerie Elisabeth und Klaus Thoman, Innsbruck 1990) Dabei erschafft der Künstler eine gänzlich neue Bildsprache und erweitert sein Repertoire stets mit neuen Materialien und Bildbearbeitungspraktiken. Hans Bischoffshausens Beitrag zur österreichischen aber auch internationalen Kunstentwicklung der 1950er und 1960er Jahre muss einmal mehr in seiner Bedeutung hervorgehoben werden. (Sophie Cieslar)
Detail Rückseite
20. 6., 18 Uhr
817 Jiri Georg Dokoupil * (Krnov 1954 geb.) Joven, 2001 Mischtechnik auf Leinwand; ungerahmt; 64 × 108 cm Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Dokoupil 2001 „Joven“ Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 8.000–12.000
818 Max Weiler * (Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien) o.T., 1987 Eitempera auf Leinwand; gerahmt; 30 × 40 cm Signiert und datiert rechts unten: Weiler 87 Rückseitig auf Keilrahmen signiert und datiert: Weiler 1987 auf der Leinwand Widmung: FÜR DEN ARCHITEKTEN Provenienz Privatbesitz, Tirol EUR 10.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
819 Kiki Kogelnik * (Bleiburg 1935–1997 Wien) Venetian Head Glasskulptur; Auflage: 16/40; H. 50 cm Monogrammiert und nummeriert am Sockel: K.K. 16/40 Provenienz Galerie am Stein, Schärding; Privatbesitz, Oberösterreich EUR 15.000–30.000
Detail Signatur
20. 6., 18 Uhr
820 Egon Straszer * (Malta, Kärnten 1966 geb.) each on a plan, 2012 Tranas-Stein; Skulpturenmaße: 57 × 12 × 10 cm Sockelmaße: 118 × 51 × 53,5 cm Auf Sockel Gesamtmaße: 175 × 51 × 53,5 cm Bezeichnet, signiert, datiert und nummeriert jeweils am Skulpturenboden: each on a plan, Teil 1 bzw. Teil 2, 2012, Egon Straszer Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 6.000–12.000
Egon Straszer, ein Steinbildhauer im 21. Jahrhundert Der moderne Mensch zeigt sich erstmals in Donatellos Statuen Florentiner Bürger am Campanile des Domes. Seitdem ist es in einem Metier, zu dem in jedem Jahrhundert nicht mehr als eine Handvoll substantielle Aussagen getroffen werden, alles andere als leicht, neue Wege zu gehen, den Zeitgeist auf den Punkt zu bringen, ohne zur Eintagsfliege zu regredieren. Sich dies alles zu vergegenwärtigen erleichtert den Zugang zum Werk Egon Straszers, insbesondere jenen zur Werkgruppe „stone_ clearing“. Egon Straszer, einen klassisch ausgebildeten Kunstschmied hat der Stein von seiner ersten Begegnung mit ihm keine Ruhe mehr gelassen und er ist hochkonzentriert und philosophisch – sind nicht die Bildhauer immer schon die Philosophen unter den Künstlern und die Handwerker unter den Philosophen gewesen? – an ihn herangegangen. Er be-zeichnet ihn, sammelt seine Gedanken in ihm, er be-nutzt ihn als (Ge)Denk-Tafel, er enthüllt seinen Kern und er höhlt ihn aus, bis nur noch ein filigranes Gespinst von Steinfäden das Bersten des Steins zu verhindern scheint. „stone_clearing“ geht von solchen Bearbeitungen aus, lässt sie aber auf einem radikalen Weg zu einer neuartigen Figuralität weit hinter sich und hebt gleichzeitig unser Bild vom Stein selbst auf. Mittels einer präzise gesteuerten Filtrierung des steinernen Quaders schreibt Straszer diesem eine Figur ein, die wir nicht greifen, sondern nur als Schatten gegen einen lichten Hintergrund wahrnehmen können. Dass wir die dem Stein innewohnende Gestalt nicht mehr greifen können, treibt die Dichotomie des digitalen Zeitalters zwischen Virtualität und Präsenz auf eine steinerne Spitze. Je grösser die Distanz, desto deutlicher erkennen wir die Figur im Kern des Steins, die unfassbar bleibt. Der „sprechende Stein“ ist eine alte Metapher, die versinnbildlicht, dass auch das Stumme etwas zu erzählen weiß und dass selbst dem widerständigsten Material eine Geschichte eingeschrieben ist. In der Kunst am Beginn des 21. Jahrhunderts schweigen die Steine immer öfter, als hätten sie genug von den begehrenden Blicken und tastenden Händen der Vielen. Auch damit spielen die Werke Egon Straszers virtuos, indem sie die Form dem Begehren des Betrachters entziehen. An Egon Straszers schönen Steinen lässt sich lernen, wieso wir begehren, was nicht zu begreifen ist. Dies wiederum steigert das Begehren nach seinen Werken in einer Zeit, in der die Bildhauerei hinter der Objektkunst und der installativen Kunst zu verschwinden droht, ja sogar ihre Ausbildungsgrundlagen an den Kunstuniversitäten zu verlieren droht. Egon Straszer hat Aufgaben im öffentlichen Raum bewältigt, seine Werke befinden sich nicht nur in öffentlichen, sondern in etlichen bedeutenden Sammlungen. (Dr. Peter Zawrel)
20. 6., 18 Uhr
821 Ernst Fuchs * (Wien 1930–2015 Wien) Wiener Sphinx, 2013 Bronze; Auflage: 25 Stück; H. 65 cm, B. 42 cm, T. 98 cm Provenienz Privatsammlung, Deutschland EUR 6.000–12.000
822 Rudolf Kedl * (Stadtschlaining/Bgld. 1928–1991 Markt Neuhodis) Venus II, 1957 Bronze; Auflage: 9 Stück; H. 80 cm Provenienz österreichischer Privatbesitz Literatur Leo Mazakarini, Rudolf Kedl, Einkreisungen. Verlag Krenmayr & Scheriau, Wien 1992, Abb. o. A. EUR 8.000–16.000
20. 6., 18 Uhr
823 Hermann Nitsch * (Wien 1938 geb.) Bahre, 50. Aktion, 1975, überarbeitet 1981 Mischtechnik mit Capula auf Bahre; 250 × 50 cm Rückseitig signiert und datiert: hermann nitsch 1975 50. aktion prinzendorf 1981 überarbeitet Provenienz 2006 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 59. Auktion (lot 293); seither europäische Privatsammlung EUR 15.000–30.000
Detail Signatur Rückseite
Die Grundidee des Orgien Mysterien Theaters entwickelt Hermann Nitsch wurzelnd im Aktionismus bereits ab Mitte der 1950er Jahre. Zunächst war es als reines Sprechtheater konzipiert. Immer mehr geht es aber darum, alle Sinne anzusprechen, die Erfahrbarkeit auf allen Ebenen miteinzubauen. Der weitere Weg führt hin zu immer ausgedehnteren Aktionen, die zum Ziel haben, „schicht um schicht die menschliche erregungsfähigkeit zu enthüllen, aus ihrer verdrängung hervorzuholen und zur wirkung zu bringen“ (Hermann Nitsch. 6-Tage-Spiel in Prinzendorf 1998. Ausstellungskatalog, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Wien 1999, S. 9 f.). Dabei rückt das Ekstatische neben dem Rituellen immer mehr ins Zentrum. Der Exzess soll eine Reinigung (Katharsis) bewirken, dem „radikalen, hemmungslosen Abstieg ins Sinnliche“ soll ein „befreiender Aufstieg ins Geistliche“ (Danielle Spera, Hermann Nitsch. Leben und Arbeit, Wien-München 1999, S. 60) folgen. 1963 beginnt Nitsch die Relikte der Aktionen zu Assemblagen zu vereinen, ab 1968 werden diese – es handelt sich dabei um Tücher, Hemden und Bahren – systematisch gesammelt. Als greifbare Hinterlassenschaft der Aktionen geben sie Zeugnis von den rituellen Ereignissen. Ab 1969 integriert der Künstler auch Messgewänder in diese Arbeiten. „Er nimmt die Aura, welche diese Gegenstände mitbringen, ganz selbstverständlich in Dienst und fügt ihre symbolhafte Ausstrahlung dem Kontext“ seiner Arbeiten ein (Nitsch. Eine Retrospektive. Ausstellungskatalog, Sammlung Essl, Klosterneuburg 2003/2004, S. 164). Dass er sich im Rahmen seiner Aktionen immer wieder christlicher Symbole, wie dem Kreuz, dem Kelch oder der Kasel bedient, bringt ihm vor allem in den frühen Jahren Kritik seitens der Kirche ein. Er selbst betont aber, dies mit höchstem Respekt und niemals herabwürdigend zu tun. Schließlicht geht es auch im christlichen Glauben wie in seiner Kunst um die Grundthemen des Seins: Geburt, Leben, Sterben und Auferstehung, und er bedient sich bewusst christlicher wie heidnischer Rituale. Die straff auf der blutbefleckten Bahre aufgespannte Casula (Kasel oder Messgewand) ist zusätzlich noch mit roter Farbe bespritzt worden. „Das Rot“ ist für Nitsch eine „unglaublich tolle sinnliche Farbe, die intensivste und aggressivste überhaupt“ (Hermann Nisch, in: Parnass, 24. Jg., Heft 3, Wien 2004, S.129). Sie steht für Leben und Tod gleichermaßen, als Farbe des Blutes für Leid und Schmerz, aber auch für den Ursprung und die Essenz des Lebens. Die formale Strenge der Anordnung des Reliktes steht im Kontrast zu dem expressiven Blutspritzern auf der Bahre und den roten Farbpartien auf dem Messgewand, die wohl nicht zufällig im Bereich der Brust und der Scham platziert sind. Mit seiner eindrucksvollen Aura bildet dieses Relikt eine eindrucksvolle Kombination aus Sinnlichem und Geistlichem. (Sophie Cieslar)
20. 6., 18 Uhr
824 Padhi Frieberger * (Wien 1931–2016 Wien) Komme gleich Padhi, 1999 Mischtechnik auf Holzskulptur; 250 cm × 120 cm Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 8.000–16.000
Detail
20. 6., 18 Uhr
825 Alfred Kornberger * (Wien 1933–2002 Wien) Sitzender Akt vor Spiegel, 1996 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 125 × 100 cm Signiert rechts unten: Kornberger Provenienz 2007 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 64. Auktion (lot 318); seither europäische Privatsammlung Literatur Smola Franz, Alfred Kornberger (1933–2002). Der Akt als Innovation, 1. Aufl. Wien 2007, Abb. S. 417. Die Arbeit ist im Werkverzeichnis unter der Nummer WVZ-Nr. 1082 angeführt. EUR 10.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
826 Otto Muehl * (Grodnau/Bgld. 1925–2013 Moncarapacho/Portugal) Die Tänzerin, 1984 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 180 × 150 cm Signiert und datiert rechts unten: muehl 22.11.84 Provenienz internationale, institutionelle Sammlung ▲ EUR 40.000–70.000
20. 6., 18 Uhr
827 Daniel Spoerri * (Galati 1930 geb.) Tableau-Piège „Trink seester mein beester“, 1981 Gläser, Papier auf Holzfaserplatte; 98 × 133 cm Rückseitig signiert, datiert, betitelt und eigenhändig beschriftet: Fallenbild (Tableau Piège) Brevet de Garantie (Garantieschein) unter Lizenz hergestellt von Peter Skubic Titel: „100 Jahre Kölner Werkschulen“ Dim: 129/133 x 91/98 cm Datum: 8. 12. 81 Auf dass alle, die Augen haben, sehen Daniel Spoerri 3. Dez. 81 Provenienz 2009 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 75. Auktion (lot 693); seither europäische Privatsammlung Ausstellung Ausgestellt: „Hosted“, Regionale 08, Leitersdorf 31. Juli – 5. August 2008 Literatur Barbara Hoelbling, Mario Höber (Hg.), Ausstellungskatalog „Hosted“, Bucher Verlag 2008, Abb. S. 36/37 und 385. EUR 15.000–30.000
1960 unterzeichnete der Schweizer Künstler rumänischer Herkunft in Paris gemeinsam mit acht anderen Künstlerfreunden ein Manifest, in dem sie sich dazu bekannten, traditionelle Formen und Grenzen der Kunst zu durchbrechen und mit dem frisch begründeten „Nouveau Réalisme“ neue Wege einzuschlagen. Ein Ziel war, die Banalität des Alltäglichen, also triviale Nutzgegenstände, in die Kunst zu integrieren. Nach einem Essen mit Freunden im gleichen Jahr entstand das erste „Tableau-Piège“, Fallen-Bild: Die Situation auf dem Tisch erinnerte Spoerri an einen Schrottplatz – benutzte Teller, eine Pfanne, eine zum Aschenbecher umfunktionierte Dose, Besteck, Zigarettenschachteln fixierte er auf einem Brett und hängte es auf. Auf diese Weise friert der Künstler quasi eine Situation ein, das Bild fungiert als Erinnerungsstütze an einen bestimmten Zeitpunkt und dessen Atmosphäre und wirkt wie ein dreidimensionales Foto. Der Moment bei Spoerris Banketts wurde legendär, als der Künstler verkündet: „Die Falle schnappt zu!“ – Niemand durfte mehr die Gegenstände am Tisch verrücken, Spoerri umzeichnete alle am Tisch liegenden Objekte minutiös, um die exakte Position zu behalten und klebte anschließend alles mit Spezialleim für immer an die Tafel. Dabei schreckte der Künstler auch nicht davor zurück, Abfall oder Verdorbenes zu verwenden – auch die unappetitlichen Seiten des Lebens bis hin zu Tod und Verwesung gehören zur menschlichen Realität. Auf diese radikale Weise machten sich die Nouveau Réalistes die Wirklichkeit zu eigen, als Antithese zu den verschiedenen Lebensprozessen sieht Spoerri den Stillstand, den er durch die fixierte Situation erreicht. „Eine wichtige Motivation, die man aus meiner Sicht nicht genug unterstreicht, war, dass ich einen Zeitpunkt meiner Lebensgeschichte an der Wand befestigte.“ (Heidi E. Violand-Hobi, Daniel Spoerri. Biographie und Werk, München u.a.: Prestel Verlag, 1998, S. 23.) Kochen und Essen spielen in seinem Werk überhaupt eine, wenn nicht die wichtigste, Rolle, als unverzichtbarer Teil des Lebens werden sie zu zentralen Themen in seinem Werk: „Eat Art“ umfasst nicht nur die Fallenbilder, sondern auch (Koch-) Happenings, Prozess-Kunst und verschiedenste Projekte, in deren Rahmen sich Spoerri mit Essgewohnheiten und dem Geschmackssinn des Menschen beschäftigt. Durch die Verfremdung von Speisen und Traditionen irritiert er die gewohnten Sinneswahrnehmungen und stellt diese in Frage. Spoerris Werk umfasst unzählige Objekt-Assemblagen, Skulpturen, Happenings sowie die Gestaltung des Skulpturengarten Il Giardino in seiner Fondazione in Seggiano. (Ina Waldstein)
20. 6., 18 Uhr
828 Walter Navratil * (Klosterneuburg 1950–2003 Wien) Le Saut De Chat, 1979 Öl auf Leinwand; gerahmt; 180 × 240 cm Bezeichnet, signiert und datiert rechts unten: Le Saut De Chat Navratil 1979. Provenienz 2009 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 72. Auktion (lot 118); seither europäische Privatsammlung EUR 25.000–50.000
„Navratils Bildgegenstände sind nicht das, was sie scheinen. In Ihrer Zusammenstellung oder durch mehr oder weniger unauffällige Details wird das Sicherheitsempfinden des Betrachters unterminiert. Die Faszination der Bilder Walter Navratils liegt in ihrer Fähigkeit, Vertrautes zu verfremden und so wieder ins Bewußtsein zu rücken.“ (Walter Navratil. Gemälde 1970–1998. Ausstellungskatalog, Bawag Foundation, Wien 1998, S. 5) In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre greift Walter Navratil das Thema der Balletttänzerinnen auf und beschäftigt sich dabei auch mit den Bildern Edgar Degas’. Teilweise übernimmt er sogar den Kompositionsaufbau des Franzosen wie in der 1976 entstandenen „Ballettprobe nach Degas“. 1979 widmet er sich in „Le Saut de Chat“ neuerlich der Thematik des Spitzentanzes. Der Titel verweist auf die Ballettfigur, bei der man aus dem Plié mit einem gestreckten und einem angewinkelten Bein in die Höhe springt und übersetzt sich mit „Sprung der Katze“. In einem nicht näher definierten Raum – ist es eine Bühne? – reiht er vier Tänzerinnen bildparallel nebeneinander auf. Sind es aber Tänzerinnen, die hier ihre Ballettkünste vorführen? Die Gesichter – vielmehr ist es eigentlich immer das gleiche Gesicht – sehen eher männlich als weiblich aus. Die kahlen Köpfe mit dem seltsamen Grinsen wirken deplatziert auf den weiblichen Körpern. Lediglich durch die einmal geschlossenen, einmal weit geöffneten Augen unterscheiden sich diese maskenartigen Fratzen voneinander im Ausdruck. Befremdlich und verstörend ist dieses seltsame Corps de ballet, das sich durch die betonten Umrisslinien und scharfen Silhouetten wie eine ausgeschnittene Schablone vom Bildgrund abhebt. Keine Figur ist weiter vorne oder weiter hinten angesiedelt, obwohl sie das auf Grund der Dynamik des Tanzes sein müssten, vielmehr sind alle vier in ihren Posen eingefroren in einer Bildebene angesiedelt, die wie ein flaches Dekor, wie ein Abziehbild auf die Leinwand aufgebracht ist. Die Figuren gehen dabei keinerlei Verbindung mit dem Raum ein. Spannung entsteht zusätzlich durch die Modellierung von Gewand und Körper, die im Kontrast zur schablonenartigen Wirkung der Figuren steht. Walter Navratil erschafft in seinen Bildern eine eigene Welt, er bedient sich dabei eines motivischen Repertoires, das in unserem Bewusstsein verankert ist, verfremdet dieses aber in manchmal geheimnisvoller, manchmal verstörender Art und Weise. Das zur Maske erstarrte Antlitz ist ihm dabei Sinnbild einer fragwürdigen Welt, in der vieles scheint, was es nicht ist, in der uns Dinge vorgegaukelt werden, in der optische Täuschungen an der Tagesordnung sind und der Leichtgläubige in die Irre geführt wird. (Sophie Cieslar)
829 Hans Staudacher * (St. Urban 1923 geb.) o.T., 2000 Öl auf Leinwand; gerahmt; 130 × 99,5 cm Signiert und datiert unten mittig: H. Staudacher 2000 Rückseitig signiert und datiert: H. Staudacher 2000 Provenienz 2015 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 104. Auktion (Lot 966); seither Privatbesitz, Steiermark EUR 15.000–25.000
20. 6., 18 Uhr
830 Arnulf Rainer * (Baden 1929 geb.) Brücke, 1951 Öl auf Papier auf Leinwand; gerahmt; 158 × 123 cm Signiert, datiert und bezeichnet rechts unten: Rainer 51 „BRÜCKE“ Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Arnulf Rainer, Abgrundtiefe. Perspektiefe, Retrospektive 1947–1997, Ausstellungskatalog, Kunsthalle Krems, Verlag Christian Brandstätter, 1997, Abb. S. 73. Agnes Husslein-Arco, Matthias Boeckl (Hg.), Eremiten – Kosmopoliten: Moderne Malerei in Kärnten 1900–1955, Ausstellungskatalog Museum moderner Kunst Kärnten, 2004, Abb. S. 405. EUR 150.000–300.000
Die ersten, für Arnulf Rainers künstlerische Entwicklung relevanten, Arbeiten entstanden 1948/49. Diese Bleistiftzeichnungen, in teilweise auffallend großen Formaten, zeigen wundersame surreale Welten und phantastische Visionen – ganz in der Manier des, aus dem Surrealismus wachsenden, Phantastischen Wiener Realismus. Ab 1950 wurden Rainers Zeichnungen immer dichter und amorphe Zellstrukturen überwuchern den Bildraum. In letzter Konsequenz formt sich eine schwarze Fläche. 1951 ist das Jahr mit den größten stilistischen Veränderungen – weg vom gegenständlichen Surrealismus, hin zu einem Automatismus und zur Abstraktion. Mit seiner Mappe „Perspektiven der Vernichtung“, die alle Stadien bis zur schwarzen Fläche enthält, reiste Rainer gemeinsam mit Maria Lassnig im Sommer 1951 nach Paris. Die Begegnung mit André Breton brachte künstlerisch keine Erneuerung – allerdings war die Konfrontation mit der Strömung der Informellen Abstraktion ein Funke, der Rainers weitere künstlerische Ausdrucksform prägte. Atomisationen, Zentralisationen und Vertikalisationen bestimmen seine informelle Phase. Hier reiht sich auch die vorliegende Arbeit ein. Wobei er bei diesem Werk noch einen Schritt weiter ging. Die feinnervigen, nervös aggressiven Strichbündelungen einer Zentralisation sind hier gefestigt durch breite Pinselstriche, die in sich schon die Tendenz zu der von Rainer entwickelten künstlerischen Praxis der Zumalung und Übermalung beinhalten. Das Ausloten der richtigen Relation von leerer Fläche, Farbe und Platzierung im Bildraum deutet bereits auf seine 1953/54 intensive Auseinandersetzung mit geometrischen Proportionsstudien für Farbe und Form hin. Eine Harmonie in der Gestalt und eine Aggression in der Geste – diese beiden Pole bestimmen von Beginn an die Ausdrucksform von Arnulf Rainer. In Rainers Œuvre gibt es ca. 30 als „Reduktionen“ bezeichnete Werke. Die meisten von ihnen hat er in weiterer Folge als Grundlage für seine Übermalungen verwendet. Sie erinnern an Arbeiten von Franz Kline und Robert Motherwell und waren für Rainer Zwischenstadien, um den Kontrast von bemalter und freigelassener Fläche zu testen und so zu den Übermalungen zu kommen. Dieses Werk ist eine besondere Rarität und zeigt die Aktualität Arnulf Rainers im internationalen Zeitgeist. Die Jahre 1950 bis 1954 sind besonders hervorzuheben im Schaffen des Künstlers. Innerhalb kürzester Zeit nahm er wichtige künstlerische Strömungen auf, verarbeitete sie auf ganz eigene radikale Weise und entwickelte ab 1954 seine unabhängige Ausdrucksform – die Übermalung. (Christa Armann)
20. 6., 18 Uhr
Vergleichsbeispiel, abgebildet in: Christa Armann, Arnulf Rainer – das Frühwerk, Wien 2010, Abb. 34, S. 110. © 2018 The Franz Kline Estate / Artists Rights Society (ARS), New York
Vergleichsbeispiel, abgebildet in: Christa Armann, Arnulf Rainer – das Frühwerk, Wien 2010, Abb. 35, S. 110. Museum of Modern Art, Ny
20. 6., 18 Uhr
831 Markus Prachensky * (Innsbruck 1932–2011 Wien) Rot und Violett – Solitude IV, 1965 Öl auf Leinwand; gerahmt; 70 × 100,5 cm Signiert und datiert rechts unten: Prachensky 65 Rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: Markus Prachensky, 1965, Rot und Violett – Solitude IV, 1965 Provenienz österreichische Privatsammlung EUR 35.000–55.000
In den in ihrer Radikalität beeindruckenden Malaktionen „Peinture Liquide“ 1959/1960 im Theater am Fleischmarkt in Wien und in Aschaffenburg und mit einer weiteren in der Galerie St. Stephan 1960, tritt die Farbe Rot in den Mittelpunkt des Schaffens Markus Prachenskys. Die radikale Beschränkung auf eine Farbe und seine formal auf die Gestik reduzierten Kompositionen finden zu der Zeit in Deutschland eher verständnisvolle Aufnahme als in Österreich, wo man ihm diese Kompromisslosigkeit und Radikalität zum Vorwurf macht. So ist es kein Zufall, dass sich der Maler auf der Suche nach einer künstlerischen Heimat auf Wanderschaft begibt. Er arbeitet in Ateliers in Aschaffenburg, Karlsruhe, Berlin und Stuttgart, um dazwischen immer wieder nach Wien zurückzukehren. Die Namen seiner Stationen spiegeln sich in den Titeln der in diesen Jahren entstandenen Serien wieder. 1963 schleicht sich in der Werkfolge Berlin auf einmal die Farbe Blau ins Bild und Prachensky weicht von der Fixierung auf die Farbe Rot ab. In den danach entstandenen Solitude-Bildern kommen weitere Farbtöne hinzu: ein kräftiges Grün, ein intensives Violett und tiefes Blau, die als horizontal ins Bild gesetzte Farbflächen mit roten skripturalen Elementen kontrastieren. Zwei Jahre lang wird sich Markus Prachensky mit dieser Kombination aus bewegter in den Vordergrund drängender Form und intensiv in die Tiefe verweisenden Farbflächen beschäftigen. Mag der Titel „Solitude“ (französisch für Einsamkeit) ein wenig auf die Situation des Künstlers verweisen, der sich zu der Zeit entwurzelt vorgekommen sein mag, so bezeichnet er doch auch einen Ort. In den Jahren 1964 und 1965 hatte er die Möglichkeit, Räumlichkeiten in einem Nebengebäude des Schlosses Solitude in Stuttgart als Atelier zu nutzen. Das damals noch stark renovierungsbedürftige Ensemble wurde von Künstlern verschiedenster Richtungen, Malern, Architekten und Musikern, genutzt und beherbergt auch heute noch eine Kunstakademie. Die Weiterentwicklung im Schaffen Markus Prachenskys wird auch von der österreichischen Kunstrezension wohlwollend aufgenommen. Die neue, weitaus aufgeschlossenere Kritikergeneration mit Kristian Sotriffer und Otto Breicha, erkennen den Zugewinn „neuer gestalterischer Bereiche“ (Markus Prachensky. Eine Retrospektive. Ausstellungskatalog, Österreichische Galerie Belvedere, Oberes Belvedere, Wien 2002, S. 68). Die unteren, sich vom weißen Grund deutlich abhebenden Formen bilden gleichsam das Fundament wobei sie in ihrer durchscheinenden, leichten Farbigkeit im Kontrast zum dunklen Farbblock darüber stehen. Die Serie „Solitude“ markiert in ihrer architektonischen Geschlossenheit, gepaart mit dem scheinbar spontan gesetzten Pinselduktus einen Wendepunkt im Schaffen Markus Prachenskys, welcher erst die Weiterentwicklung der Folgejahre ermöglicht. Insofern kann man die Bedeutung dieser Werkfolge nicht genug betonen. (Sophie Cieslar)
20. 6., 18 Uhr
832 Max Weiler * (Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien) Ihres (aus dem Zyklus „Als alle Dinge...“), 1961 Eitempera auf Leinwand; gerahmt; 230,5 × 115 cm Monogrammiert rechts unten: W Rückseitig bezeichnet, signiert und datiert: IHRES, M Weiler 61 Provenienz Privatbesitz, Wien Ausstellung Tiroler Handelskammer, Innsbruck (1961) Literatur Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, 2. Auflage, Springer Wien, New York 2001/2010, Abb. S. 235. Edelbert Köb (Hg.), Max Weiler: Im Jahrhundert der Moderne. Malerei seit 1927 (Kat. Ausst., Künstlerhaus Wien, 1999/2000), Wien 1999. Abb. S. 199. Verein der Freunde des Werkes Max Weilers (Hg.), Max Weiler: Aus der Natur gemacht. Bilder von 1927 bis 1997, Wien 1997. Abb. S. 156. EUR 70.000–140.000
„Meine Wirklichkeitssehnsucht führt mich von den Dingen, die sichtbar sind, zu solchen, die nicht sichtbar und doch wirklich sind. Diese versuche ich sichtbar zu machen mittels Farben und Farbverteilungen.“ (Max Weiler 1961, zit. in: Kat. 1997, S. 156) Ende 1960 begann Max Weiler mit der Arbeit an einem 29-teiligen Bilderzyklus, der den Anfangssatz aus dem Buch der Weisheit von Meister Eckart, einem spätmittelalterlichen Theologen und Philosophen des 13. Jhd.s, folgte: „Als alle Dinge in tiefem Schweigen lagen und die Nacht in der Mitte ihres Laufes war, da kam vom Himmel, vom königlichen Throne, o Herr, Dein allmächtiges Wort.“ (Meister Eckhart, Buch der Weisheit, Weish 18, 14.15) Jedes der Bilder des Zyklus ist einem Wort des Satzes zugeordnet, was ihnen einen übergeordneten Zusammenhang gibt, formal bilden sie jedoch unabhängige, für sich stehende Einzelbilder. Mit diesem Zyklus, mit dem Max Weiler „eine Grundstimmung meines Lebens sichtbar“ machte, begann „aus dem Unvermögen sie [die Stimmung] in Worte zu kleiden“ (Max Weiler 1961), seine endgültige Hinwendung zu einer abstrakten, Gegenstands-gelösten Malerei, die sich rein aus dem freien, gestischen Farbauftrag entwickelt. Die besondere suggestive Wirkung der Bilder ist das Ergebnis vieler deckender und lasierender Schichten unterschiedlicher, kraftvoller Farbtöne, welche die Bilder zum Leuchten bringen. Breite Pinselstriche und die dynamische, sorgfältig gesetzte Handschrift sorgen für den Kontrast, der für den Bildaufbau so relevant ist. (vgl. Max Weiler, Kat. 1997, S. 152) Maurice Besset, ehem. Direktor des Französischen Kulturinstituts in Innsbruck, hielt in seinem Eröffnungstext anlässlich der Präsentation des Zyklus in der Tiroler Handelskammer fest: „Durch ihre Dimension, ... durch ihren Aufbau, durch die Kohärenz und Freizügigkeit ihres mächtigen Rhythmus, behauptet sich diese Bilderfolge nicht etwa nur als Gegenstand, sondern sogar als Architektur, die zu durchwandern ein ähnliches geistiges Abenteuer bedeutet, wie etwa die Meditation über die Verse eines Gedichtes, in dem es sich scheinbar um nichts anderes handelt als um die Farbe unserer Träume.“ (Maurice Besset, zit in: Max Weiler. Licht und Farbe, Museion Bozen 1994, S 187) Das Gemälde „Ihres“ ist das 14. Bild des Zyklus und ist wie alle anderen Bilder bewußt reduziert nur mit einem „W“ signiert. (MHH)
Detail Rückseite
833 Peter Pongratz * (Eisenstadt 1940 geb.) Soline, 2000 Acryl auf Papier auf Leinen montiert; ungerahmt; 190 × 240 cm Signiert rechts unten: Pongratz Rückseitig bezeichnet, datiert und signiert: „Soline“ Acryl auf Papier auf Leinen 190 x 240 cm 2000; Peter Pongratz 2000 Provenienz 2008 direkt vom Künstler erworben; seither Privatbesitz, Wien EUR 15.000–30.000
Detail Rückseite
Peter Pongratz ist ein Künstler, der polarisiert. Vor allem wollte er intensive Kunst schaffen, dabei war es ihm egal, dass seine Bilder, die sehr stark wirken, von vielen als hässlich empfunden werden. Ihm geht es nicht darum zu gefallen, er möchte vielmehr ohne Rücksicht auf Vorgaben und Normen aus seinem Gefühl heraus malen, starke Werke schaffen, die berühren. Das Hässliche, das durchaus schöne Seiten haben kann, ist genauso Bestandteil seiner Lust an Farbe und Form wie verspielte Kritzeleien, gestisch-figurale Malerei und Abstraktion. „Es gab eine Phase in meinem Leben, da habe ich betont, dass ich keine schönen Bilder malen will. Das stimmt nicht ganz. Ich will natürlich schöne Bilder malen. Aber mein Schönheitsbegriff ist nicht unbedingt identisch mit dem, was die Leute schön finden. (…) Ich glaube, wenn es eine gute Malerei ist, ist sie auch schön. Vollkommen egal, ob das jetzt auf etwas Hässliches oder Schönes, Gutes oder Böses zurückgeht. Einer der Gründe, warum ich mich immer mit psychopathologischer Kunst identifiziert habe und mir das auch immer gefallen hat, ist, weil man da Begriffe wie Schönheit und Hässlichkeit überhaupt nicht kennt.“ (esslmuseum.wordpress.com, in : behind the scenes, Peter Pongratz im Gespräch mit Günther Oberhollenzer, 08.04.2015) Respektlos malte er, wie ihm der Sinn stand und wandte sich dabei durchaus bewusst gegen das abstrakt Informelle und den phantastischen Realismus, die damals richtungsweisend waren. Inspiration und sein individuelles Verständnis von Kunst holte er sich von der unbeeinflussten und authentischen Malerei und Zeichnung von Kindern und Geisteskranken. Die COBRA Maler beeindruckten ihn stark, ebenso interessierte er sich für die Kunst von Urvölkern. Auch seine enge Beziehung zu Musik, Literatur und Theater floss in seine Arbeiten ein, besonders die Jazzmusik (lange Zeit spielte Pongratz als Jazz-Drummer) liebte er sehr und übernahm einige Song-Titel für seine Bilder. Anfang der 60er Jahren stand Pongratz in engem Kontakt mit der Literaturszene des Forum Stadtpark. „Er malt nicht Bilder, die es schon in ihm gibt, sondern er macht die Bilder erst beim Malen. Deswegen ist seine Arbeit ‚unwirklich’, bedingungslos egoistisch, nichtreflexiv, nichtkontemplativ, verwirrt und verworren, unmittelbar, anfang- und endlos, spontan und konzentriert, nicht so sehr Bild sondern Geschichte: seine Bilder deuten an, was in ihm vorging, während er malte.“ (Peter Handke, „Über Peter Pongratz“, in: Peter Pongratz. Soulpainting 1962–1997, Wien 1998, S. 27). Pongratz studierte an den Akademien der bildenden Künste in Wien und Berlin, 1966–70 war er Assistent von Max Weiler. Zusammen mit Wolfgang Herzig, Franz Ringel, Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt und Robert ZeppelSperl gründete er 1968 die Gruppe „Wirklichkeiten“, die sich von der vorherrschenden Abstraktion ab- und einer neuen Gegenständlichkeit zuwandten, wobei sie sich von „primitiver“ bzw. „archaischer“ Kunst beeinflussen ließen, was zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führte. Die stets präsente Erinnerung an seine eigene Kindheit spielt eine wichtige Rolle in Pongratz' Malerei. Fantasie-Landschaften, arkadische Gärten, die er in der Realität auf der Insel Korcula in Dalmatien fand, wo er sich im Sommer zum Arbeiten aufhielt, kontrastieren mit Werken, die sich mit dem Balkan-Krieg auseinander setzen oder auf durchaus ironische Weise gesellschaftliche Schwächen besonders in der Kunst- und Kulturwelt kommentieren. Ergänzt sind die Malereien durch Skulpturen. (Ina Waldstein)
834 Otto Muehl * (Grodnau/Bgld. 1925–2013 Moncarapacho/Portugal) Gekrakelte Landschaft I, 2002 Öl auf Leinwand; gerahmt; 50 × 100 cm Signiert und datiert rechts unten: muehl 1.9.02 Provenienz internationale, institutionelle Sammlung Literatur Peter Noever (Hg.), Otto Muehl, Leben / Kunst / Werk, Aktion Utopie Malerei, 1960–2004, Wien, 2004, Abb. S. 367; Otto Muehl. Sammlung Leopold, Katalog der Ausstellung im Leopold Museum von 11.06.2010 bis 04.10.2001, Brandstätter Verlag, Wien 2010, Zitat S. 8. EUR 28.000–45.000
20. 6., 18 Uhr
835 Bruno Gironcoli * (Villach 1936–2010 Wien) o.T., 1951 Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 160 × 130 cm (Blattgröße); 175,5 × 146 cm (mit Rahmen) Signiert rechts unten: B. Gironcoli Provenienz 2006 erworben im Kinsky Kunstauktionen, (61. Auktion, lot 305); seither europäische Privatsammlung EUR 10.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
836 Gerwald Rockenschaub * (Linz 1952 geb.) o.T., 1999 Folien auf Alucore; gerahmt; 70 × 90 cm Rückseitig signiert: G. Rockenschaub Provenienz internationale, institutionelle Sammlung EUR 10.000–15.000
837 Gerwald Rockenschaub * (Linz 1952 geb.) o.T., 1999 Folien auf Alucore; gerahmt; 70 × 90 cm Provenienz internationale, institutionelle Sammlung EUR 10.000–15.000
20. 6., 18 Uhr
838 Gerhard Richter * (Waltersdorf 1932 geb.) Flow, 2013 Auf DIASEC montierter Chromogenic-Print auf Aluminium-Verbundplatte; ungerahmt; 100 × 200 cm Rückseitig nummeriert: 411/500 Auflage: 500 + 2 A.P., jedes Exemplar ist nummeriert. Heni Productions Katalognummer: P16 Provenienz Privatbesitz, Wien Literatur Die Arbeit ist im Online-Werkverzeichnis unter der Nummer: 933–3 angeführt. EUR 10.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
839 Marc Adrian * (Wien 1930–2008 Wien) „Trip-Tychon“, 1974 Malerei auf Leinwand hinter Edelitglas; linkes Bild: The Green Lady, 130 × 85 cm zentrales Bild: Orange Sunshine, 130 × 95 cm rechtes Bild: The White Horse, 130 × 85 cm Rückseitig jeweils bezeichnet: Trip-Tychon I / The Green Lady; Trip-Tychon II / Orange Sunshine; Trip-Tychon III / White Horse Provenienz 2010 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 81. Auktion (lot 39); seither europäische Privatsammlung EUR 35.000–70.000
840 Roy Lichtenstein * (New York 1923–1997 New York) Mao, 1971 Farboffsetlithographie auf Arches Papier; gerahmt; 58,5 × 43 cm (Druckplatte); 67,6 × 51 cm (Blattgröße) Signiert und datiert rechts unten in Bleistift: Roy Lichtenstein Bezeichnet links unten in Bleistift: A/P V (Artist Proof) Provenienz Privatbesitz, Österreich Literatur Mary Lee Corlett, The Prints of Roy Lichtenstein, A Catalogue Raisonné 1948–1993, New York 1994, Nr. 104 EUR 10.000–20.000
Diese Lithographie entwarf Roy Lichtenstein 1971 für das Deckblatt des Buches „The Adventures of Mao on the Long March“ von Frederic Tuten. Die Publikation erschien in einer Auflage von 150 Exemplare im Verlag The Citadel Press, New York 1971. Die Auflage der separaten Künstler-Edition/ Artist Print („AP“) Exemplare, die mit römischen Zahlen nummeriert sind, ist nicht bekannt. Die bisher höchste bekannte Zahl ist VIII.
841 Mimmo Rotella * (Catanzaro/Kalabrien 1918–2006 Mailand) Resting Collage, Mischtechnik auf Leinwand; gerahmt; 100 × 70 cm Signiert rechts unten: Rotella Bezeichnet im Bild: RESTING Provenienz 2009 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 74. Auktion (lot 334); seither europäische Privatsammlung EUR 10.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
842 Elke Krystufek * (Wien 1970 geb.) Facism inside and outside of Austria, 2000 Acryl und Dispersion auf Leinwand; ungerahmt; 179,5 × 140 cm Rückseitig datiert und signiert: 2–11–2000 Elke Krystufek Provenienz Privatbesitz, Niederösterreich EUR 12.000–20.000
Details Signatur Rückseite
20. 6., 18 Uhr
843 Xenia Hausner * (Wien 1951 geb.) Auf Rosen gebettet, 1999 Öl und Collage auf Masonit; gerahmt; 139,5 × 240 cm; 166,5 × 267 cm (mit Originalrahmen) Rückseitig bezeichnet, monogrammiert und datiert: „Auf Rosen gebettet“ X. H. 99 Provenienz 2008 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 70. Auktion (lot 620); seither europäische Privatsammlung EUR 35.000–70.000
Detail Rückseite
Aus dem Bühnenbild kommend widmet sich Xenia Hausner seit 1992 ausschließlich der Malerei und entwickelt darin kontinuierlich ihre auf Rollenspiel und Theatralik basierenden, fiktiven Bildwelten. Oftmals sind es Schauspieler und Theaterleute, aber auch Freunde und Bekannte, zumeist Frauen, die Hausner für ihre aufwändigen Bildinszenierungen Modell stehen. In der großformatigen Arbeit „Auf Rosen gebettet“ blicken zwei von Hausners charakteristischen Bild-Protagonistinnen aus einem Fenster-artigen Ausschnitt, dessen Hintergrund einen blühenden, mit Rosen besetzten Garten symbolisiert. Hierbei nimmt die Malerin den kunsthistorischen Topos vom „Fenster im Bild“ auf und erwirkt mit diesem Bildsujet eine Spannung zwischen räumlicher Öffnung und flächiger Ausführung. Abstrakte Bildelemente mit ornamentalen Strukturen rahmen den Ausschnitt, den das körperhaft modellierte Frauenpaar besetzt. Hier wird beispielhaft vorgeführt, wie Hausner Realismus und Abstraktion, Räumlichkeit und Fläche miteinander zu verbinden pflegt. Von Symbolismus und Expressionismus beeinflusst und eng mit dem phantastischen Realismus vertraut, entwickelt die Malerin ihre Bildsprache mittels einer „robusten, kräftigen Malerei“ (Aleksandr Borovsky in: Xenia Hausner. Kampfzone, Köln 2003, S.26). Fleischlichkeit wird zu einem Charakteristikum Hausners Figuren, Lebendigkeit und Vielfalt der Farbe zur Grundlage ihrer Bildkompositionen. Bisweilen fügt die Malerin im Zuge des Arbeitsprozesses auch Elemente der realen Welt in ihre Bilder ein. So finden sich in der Arbeit „Auf Rosen gebettet“ Papierund Kartonteile collageartig und scheinbar willkürlich ins Bild geklebt. Die Frauenfiguren Hausners tragen rätselhafte Mienen, mit denen sie den Betrachter fixieren. Sie blicken weder links noch rechts, gehen kaum Verbindungen mit ihrer Umgebung ein. Ihr psychologischer Bewusstseinszustand bleibt unergründlich. Die Porträtierten fordern den Betrachter jedoch mit ihren Blicken heraus und eröffnen ihm einen endlosen Projektions-Horizont auf der Suche nach sich Selbst und den eigenen Befindlichkeiten. Es sind moderne, psychologische Porträts, die Hausner erschafft, welche „auf der Höhe der Kunstzeit und auf der zeitaktuellen Höhe menschlichen Beziehungslebens stehen“ (Peter Assmann in: Xenia Hausner. Damage. München 2011, S.22) und diese reflektieren. (Isabell Kneidinger)
844 Michael Prachensky * (Holzgau 1944 geb.) Quanten-Kollision 2018/01, 2018 Acryl auf Leinwand; ungerahmt; 120 × 200 cm Rückseitig bezeichnet, datiert und signiert: Quanten-Kollision 2018/01 Michael Prachensky Provenienz Privatbesitz, Österreich EUR 12.000–20.000
845 Josef Mikl * (Wien 1929–2008 Wien) Gespräch, 2003/04 Öl auf Leinwand; gerahmt; 100 × 80 cm Signiert und datiert links unten: Mikl 2–3–4 Provenienz 2006 direkt beim Künstler erworben; seither Privatbesitz, Wien EUR 14.000–20.000
Auf dem intensiven Gelb des Hintergrunds schaffen Farbfelder in starken RotOrange-Tönen und blaue Farbeinschlüsse ein leuchtendes, vitales Gemälde, das, obwohl die Formen und Figuren nicht eindeutig zu entschlüsseln sind, analog zu dessen Titel, eine Gesprächssituation suggerieren. Mittels der Verdichtung der farbigen Flächen schafft Josef Mikl ein gefühltes, nicht notweniger Weise explizit abgebildetes, Narrativ. Seine Malerei ist abstrakt, ohne jedoch das Figurative auszuschließen. Josef Mikl bildete Mitte der 1950er-Jahre gemeinsam mit Wolfgang Hollegha, Markus Prachensky und Arnulf Rainer rund um die damals neu gegründete Galerie St. Stephan eine Künstlergruppe, die von der informellen Malerei Amerikas inspiriert war und in weiterer Folge der Abstraktion in Österreich zum Durchbruch verhalf. Mikls Malweise wird in den folgenden Jahrzehnten immer freier und während er vorerst mit kraftvollem, breiten Pinselstrich arbeitet, gipfelt sie in den frühen 2000er Jahren in einer locker gesetzten, dünnflüssig aufgetragenen Malerei. Josef Mikl gilt als Vertreter des abstrakten Realismus, wobei die menschliche Figur in den meisten seiner Werke das zentrale Thema ist. (Clarissa Mayer-Heinisch)
20. 6., 18 Uhr
846 Ty Waltinger * (Wien 1962 geb.) o.T., Diptychon aus der Serie „Dynamisches Werk“, 2005 Öl-Inversionen auf grundiertem Leinen; ungerahmt Im Regen entstanden und in der Sonne finalisiert; je 100 × 140 cm, gesamt 100 × 280 cm Signiert und datiert rechts unten: Ty 2005 Verwendete Farbpigmente: Zitronengelb, Cadmiumgelb neu, Cadmiumgelb Dunkel alt, Ostwald Orange alt, Cochenille alt, Cadmiumrot, Krapprot dunkel, Karmesinrot alt, Coquelicot, Knochenschwarz echt Provenienz 2005 direkt vom Künstler erworben; seither Privatbesitz, Deutschland EUR 12.000–24.000
20. 6., 18 Uhr
847 Franz Grabmayr * (Pfaffenberg b. Obervellach/Kärnten 1927–2015 Wien) o.T., 1980 Öl auf Leinwand; gerahmt; 101 × 101 cm Rückseitig signiert und datiert: Grabmayr 1980 Provenienz direkt vom Künstler erworben; Privatbesitz, Wien EUR 15.000–25.000
Detail Signatur Rückseite
Franz Grabmayrs Bilder sind unverkennbar, es ist die Natur in ihrer Essenz, die er versuchte, auf die Leinwand zu bannen. Seine Motive sind die Elemente: Wasser, Feuer, Himmel, Erde wie sie in der Natur vorkommen. Seine, wie er selbst sagte, sehr glückliche Kindheit am Land in Kärnten führte zu einer tiefen Naturverbundenheit und ist in seinen Bildern unmittelbar zu spüren: Berge und Felsen, Wurzeln, alte Bäume, Kornmandeln und Sandgruben, Wasserfälle, Felsen und Flüsse sind seine Motive, für die er seine Staffelei stets im Freien aufstellte, um die Atmosphäre, den Wind, die Bewegung, die Gerüche einfangen zu können. Grabmayrs enge Naturverbundenheit äußerte sich auch in der Wahl seiner Lebensräume: 1964 zog er in das leerstehende Schloss Rosenau im Waldviertel, später in einen Vierkanthof bei Zwettl, wo er in einfachsten, geradezu zivilisationsfernen Verhältnissen mit seiner Familie lebte und arbeitete. Hier war er seinen Motiven so nahe wie möglich und konnte sich entfalten. Charakteristisch für seine Malerei ist die zuweilen bis ins Extreme getriebene Pastosität seiner Ölbilder: Vor allem mit der Spachtel, manchmal auch mit breiten Pinseln trug er die verdickte Farbe, die er selbst mit viel Pigment und Eiern mischte, auf die Leinwand auf, sodass extrem haptische Bilder entstanden. Häufig mischte er den Ölfarben auch Stroh, Sand oder Asche zu, um sie zu verfestigen. In mehreren Schichten wurden die Farben dick übereinander aufgetragen und so die Zweidimensionalität aufgebrochen, seine Bilder ragen reliefartig in den Raum hinein bis zur Verselbstständigung der Farbe. Ab 1970 entstanden neben den Landschaften und Naturbildern auch die „Tanzbilder“, in denen sich der Maler intensiv mit Bewegung und Dynamik auseinandersetzte und in verschiedenen Techniken sowohl im Ballett und im Atelier als auch in der freien Natur mit Modellen zusammenarbeitete. Ab 1980 kamen mit seiner „fahrenden Werkstatt“ – Grabmayr montierte seine Staffelei auf dem Anhänger eines Traktors und ließ sich um große, lodernde Feuerstätten herumführen, während er diese malte – die „Feuerbilder“ hinzu. In nächtlichen Sessions verbanden sich Tanz und Feuer, die er so in einer Rundumsicht studieren konnte, zu einem rauschhaften Höhepunkt in seinem Schaffen. Nicht umsonst erhielt Grabmayr den Beinamen „Maler der vier Elemente“. Als Inspirationsquelle und großes Vorbild sprach Grabmayr immer wieder von Cezanne, dessen Bilder er intensiv studierte. Von den österreichischen Malern sind es besonders die Expressionisten Herbert Boeckl und Oskar Kokoschka, die er in den Belvedere-Galerien studierte und denen er sich verwandt fühlte, Boeckl war es auch, der ihn drängte, sein Diplom zu machen. Aber auch die Fauves und die Maler der „Brücke“ waren wichtig für ihn. Obwohl sein Werk größtenteils in ziemlicher Abgeschiedenheit entstand, gibt es zahlreiche zum Teil bewusste, zum Teil zufällige Parallelen zu wichtigen Werken der zeitgenössischen Kunstgeschichte, wie den Ritualen des Wiener Aktionismus, der Land-Art oder den Material-Bildern Anselm Kiefers. Grabmayr gilt als wichtiges Vorbild für die Junge Wilde Malerei der 1980er Jahre. (Ina Waldstein)
20. 6., 18 Uhr
848 Alfred Kornberger * (Wien 1933–2002 Wien) Akt mit Flügel, um 2000 Öl auf Leinwand; ungerahmt; 165 × 130 cm Signiert rechts unten: Kornberger Provenienz 2009 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 75. Auktion (lot 637); seither europäische Privatsammlung Literatur Smola Franz, Alfred Kornberger (1933–2002). Der Akt als Innovation, 1. Aufl. Wien 2007, Abb. S. 435. Die Arbeit ist im Werkverzeichnis unter der Nummer WVZ-Nr. 1261 angeführt. EUR 15.000–30.000
„Neben der Ordnung, die der Maler in seiner Bilderwelt schafft, verfügt er zusätzlich über ein Medium, welches wohl das Bedeutendste für seine Aussage ist: die Farbe. Kann er doch damit Gefühle, Stimmungen, Dinge und Räume beschreiben. Der psychologische Wert der Farbe ist unbestritten, ihre Symbolkraft von großer Bedeutung. Der Maler weiß ... wie er die Farbe zum Klingen bringt ... die Farbe wird das hergeben, was der Maler von ihr verlangt und benötigt, um seine Vergeistigung der Materie in seinem Werk zu erreichen“, schreibt Alfred Kornberger 1970 (Franz Smola, Alfred Kornberger. Der Akt als Innovation, Wien 2007, S. 278). Die Farbe nimmt zweifelsfrei einen hohen Stellenwert in seinem Schaffen ein. Die Ursprünge dafür liegen wohl schon in den frühen Jahren nicht zuletzt in der Akademiezeit bei seinem Professor Robin Christian Andersen, einem Expressionisten der ersten Stunde, begründet. Ein Stipendium der UNESCO ermöglicht den einjährigen Aufenthalt in Thailand: exotische Ziele sind wohl seit jeher ein Garant, vor allem auch die Farbenwelt mit anderen Augen zu sehen, man denke an Paul Gauguin. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Werk Pablo Picassos und dem Kubismus bringt aber auch die Beschäftigung mit der Darstellung von Raum und Zeit in seinen Bildern und nicht zuletzt ist es auch die Vorliebe für Aktdarstellungen bei Picasso, die den Künstler inspiriert und dieses Sujet zu einem der zentralen Themen in seinem Werk werden lässt. In den späten Jahren stellt Alfred Kornberger viele seiner Akte ohne Kopf und ohne Arme dar und reduziert die weiblichen Figuren auf ihre erotischen Zonen: die Brüste, die Beine und die Scham. In vorliegendem Ölbild wachsen der Frau bunte, mit fantasievollen Mustern verzierte Flügel aus den Schultern. Effektvoll setzt er die Figur in Szene. Ihr Körper, der virtuos in expressivem Farbenspiel gestaltet ist – der Maler setzt Königsblau und dunkles Grün in ein Inkarnat, das aus Rosa- und Ockertönen gebildet wird –, hebt sich eingefasst von kräftigen Umrisslinien von einem dunklen Grund ab. Durch diesen Kunstgriff bewegt er die Figur optisch gleichsam aus dem Bild heraus. Sie drängt förmlich dem Betrachter entgegen, bereit neues Leben zu empfangen. Zu den Bildrändern hin verstärkt er mit einem feurigen Rot den Eindruck von Leidenschaft und Erotik noch. Mit der Symbolik des Schmetterlings bringt Kornberger aber noch eine weitere Ebene ins Bild. Dieser gilt ja als Zeichen des unvergänglichen Lebens und der Unsterblichkeit und dient in der christlichen Kunst als Symbol der Auferstehung. So wird seine Aktdarstellung gleichsam zum Sinnbild des Lebens schlechthin, wie die Venus von Willendorf, erhebt er die Frau in ihrer Fruchtbarkeit zum Ursprung allen Lebens. (Sophie Cieslar)
20. 6., 18 Uhr
849 Ernst Fuchs * (Wien 1930–2015 Wien) La découvert, 1970 Öl auf Leinwand; gerahmt; 81 × 116 cm Signiert und datiert rechts unten: Ernst Fuchs 1970 Rückseitig bezeichnet: „la découvert“ Provenienz 2009 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 76. Auktion (lot 211); seither europäische Privatsammlung EUR 25.000–50.000
Ernst Fuchs zeichnerische Begabung und große Fantasie zeichneten sich bereits in frühester Kindheit und Schulzeit ab. Mit bereits fünfzehn Jahren ging er an die Akademie der bildenden Künste in Wien und studierte zuerst bei Andersen und Böckl, dann bei Albert Paris Gütersloh, wobei vor allem letzterer zum wichtigen Mentor wurde, der Fuchs unterstützte und förderte und ihm die nötigen Freiheiten gewährte. Fuchs war schon früh tief beeindruckt von den alten Meistern, aber auch den Formen des Jugendstils und besonders des Surrealismus. Letzterer inspirierte ihn zu Bildern von Traumlandschaften und Visionen, in denen er sich mit religiösen und mythologischen Motiven auseinandersetzte. 1947 malte er erste Tafelbilder in altmeisterlicher Technik und begann mit dem Schreiben von Gedichten. Bekannt wurde Ernst Fuchs aber vor allem als Gründungsmitglied der „Wiener Schule des phantastischen Realismus“ gemeinsam mit Wolfgang Hutter, Arik Brauer, Rudolf Hausner und Anton Lehmden (1948). Neben der Malerei, Zeichnung und Skulptur beschäftigte sich Fuchs intensiv auch mit Musik, Musiktheater und Literatur, und seiner großen Leidenschaft, der angewandten Kunst. Er entwarf Designs und Möbelentwürfe und stattete Theater-, Oper- und Ballettaufführungen aus, mehrere Architektur-Projekte wurden realisiert. 1972 kaufte er die Villa Wagner in WienHütteldorf, die er umfangreich restaurierte und in ein Fuchs-Museum umwandelte, ein Lebensprojekt, das ihm erlaubte, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen. In seiner Kunst blieb Fuchs jedoch stets dem Surrealismus verhaftet, Salvador Dali wurde zu seinem Freund und Mentor. Fuchs Bilder entstehen aus einem tranceartigen Zustand, er malt aus dem Unterbewussten, traumartige Szenerien. Dabei spielt auch die Erotik eine wesentliche Rolle in seinem Werk: die Frau als Nymphe, Priesterin, Göttin oder engelsgleichem Wesen ist ein Hauptmotiv in seinen Bildern und Plastiken. Aber auch sein persönliches Leben ist stark von Frauen geprägt, aus zahlreichen Beziehungen und Ehen hat Ernst Fuchs 16 Kinder. Der Faszination für das weibliche Geschlecht ist wohl auch dieses eher untypische Bild entsprungen, das in seiner Ausschnitthaftigkeit und Reduktion an Gustave Courbets skandalträchtiges „L'Origine du monde“ (1866) erinnert. Indem er den restlichen Körper komplett weglässt beziehungsweise in eine begrenzte Form nach oben auslaufen lässt, die in einem unbestimmten Raum schwebt, geht Fuchs aber noch einen Schritt weiter als Courbet. Das weibliche Geschlecht als Ursprung, Objekt der Sehnsucht, Zuhause – vielleicht auch Bedrohung und Macht – unleugbar präsent und nahe. (Ina Waldstein)
20. 6., 18 Uhr
850 Ernst Fuchs * (Wien 1930–2015 Wien) Papagena, 1988 Öl auf Leinwand; gerahmt; 185 × 114 cm; 197,5 × 126 cm (Rahmen) Signiert und datiert links unten: Ernst Fuchs 88 Provenienz 2010 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 80. Auktion (lot 469); seither europäische Privatsammlung EUR 100.000–200.000
Ernst Fuchs war ein Universalkünstler, der sich neben der Malerei auch der Literatur, Musik und dem Theater widmete. Er schrieb Gedichte, illustrierte Bücher, nahm Platten mit Gesang auf, entwarf Bauwerke und übernahm die Ausstattung einiger Opern und Ballettaufführungen. Nach einer erfolgreichen Ausstellungstournee mit seinen Kollegen der „Wiener Schule des phantastischen Realismus“ intensivierte Fuchs seine schriftstellerischen Tätigkeiten und arbeitete für Film und Musiktheater. In den Jahren 1976 bis 1978 stattete er die Opern „Parsifal“ und „Zauberflöte“ in Hamburg sowie die „Josephslegende“ in München aus. Die „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart war mit ihrem mythisch-fantastischen Inhalt für ihn besonders interessant und reizvoll: Fuchs entwarf über 200 Kostüme und setzte sich in zahlreichen Bildern und Skulpturen mit den Protagonisten der Oper auseinander. Der lebensfrohe und bunte Vogelhändler Papageno und sein weibliches Konterpart Papagena in ihren prächtigen Federkostümen faszinierten ihn besonders. In den achtziger Jahren nahm der Künstler das Thema wieder auf und es entstanden einige farbintensive Bilder in Pastell und Öl, wie auch das hier gezeigte Bildnis einer durchaus erotisch angehauchten, vollmundigen Papagena. Sie trägt ein farbenprächtiges, barock anmutendes Blumenkostüm, das in schweren Faltenkaskaden zu Boden fällt, aus dessen enger Korsage verführerisch ihre Brüste hervorspringen. Dazu trägt sie einen prächtigen gelben Hut mit breiter Krempe und Schleife. Auf ihrer linken Hand trägt sie einen rotäugigen Raubvogel, der – eher untypisch für eine Papagena – wie ein Attribut aus der griechischen Götterwelt wirkt und an die Eule der Pallas Athene oder Zeus Adler denken lässt. Die sonst meist fröhlich-leichtherzige Figur deutet Fuchs so in eine verführerisch geheimnisvolle Femme fatale um, die von der reinen Naivität eines jungen Mädchens weit entfernt ist. (Ina Waldstein)
851 Peter Proksch * (Wien 1935–2012 Wolkersdorf) Die Musen des Toth, 1987 Harzöl, Eitempera auf Leinen auf Holzfaser; gerahmt; 35 × 78,5 cm (Ausschn.) Signiert und datiert rechts unten: Proksch 87 Provenienz 2010 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 78. Auktion (lot 503); seither europäische Privatsammlung EUR 15.000–30.000
Die ersten Mitglieder der „Wiener Schule des phantastischen Realismus“ beschäftigten sich– jeder auf die seine Weise – mit symbolischen, surrealistischen und mythischen Elementen, beeinflusst von ihrem Lehrer und Mentor Albert Paris Gütersloh. Außerdem verband sie die Verwendung alter Techniken, wie der Lasur und dem Tafelbild. Träume, Märchen, Magie, Verweise auf Sagen, Mythen und alte Symbole, Schönes wie Groteskes bildeten ihre Formensprache. Auch Peter Proksch bediente sich in seiner Malerei dieser Inhalte, er interessierte sich dabei aber besonders für Mythen und Sagen sowie religiöse wie auch esoterische Symbolik. Die Anfänge der menschlichen Kultur, in denen magische Abläufe und Riten Leben und Handlung der Menschen bestimmten, faszinierten ihn, er las alte Texte und griff in seinen Bildern auf ein reiches Repertoire an Tieren und Gestalten aus der griechischen und ägyptischen Mythologie zurück, deren Geschichten er in märchenhaften Gärten und Landschaften schildert. Seine Bildsprache ist inhaltlich stark in der Psychologie verwurzelt, eine Sehnsucht nach den archaischen Urkräften und Geheimnissen prägt seine Werke, verbunden mit der Liebe zur feinen, akkuraten Malerei wie sie von den alten Meistern angewendet wurde. Zudem prägte wohl auch die Zeit die Motivwahl der phantastischen Realisten: Die New Age- und Hippie-Bewegung der sechziger bis achtziger Jahre beschäftigte sich zum Teil intensiv mit Okkultismus bzw Esoterik. Aus diesem Umfeld dürfte auch der Titel dieses Werkes herstammen: Toth, in der ägyptischen Mythologie der ibisköpfige oder paviangestaltige Gott des Mondes, der Magie, der Wissenschaft und auch der Schreiber, gilt in der esoterischen Bewegung als ein atlantischer Priesterkönig, der nach dem Untergang des Mutterlandes eine Kolonie im alten Ägypten gründete und als der wahre Erbauer der Cheops-Pyramide gilt. Proksch nimmt in diesem Werk aber auch Anleihen aus der griechischen Mythologie: Die drei Musen mit ihren Attributen weisen eine deutliche Ähnlichkeit zu den Göttinnen Hera, Palas Athene und Aphrodite auf, die zu dritt im berühmten „Urteil des Paris“ vielfach von verschiedensten Meistern der Kunstgeschichte dargestellt wurden. Pfau und Eule entsprechen auch den Vögeln der Hera und Athene, der Adler, den die dritte Muse trägt, ist in der Mythologie das Tier des Göttervaters Zeus, hat aber auch als Attribut Odins und des Evangelisten Johannes Bedeutung und gilt in der Esoterik als ein „Kraft-Tier“. Proksch bedient sich also der Symbolik verschiedener Mythologien und mischt diese. (Ina Waldstein)
20. 6., 18 Uhr
852 Helmut Leherb * (Wien 1933–1997 Wien) Der grosse Magier Öl auf Leinwand; gerahmt; 136,5 × 115 cm Signiert rechts unten: Leherb Rückseitig bezeichnet und signiert: „Der grosse Magier“ Leherb Provenienz 2010 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 81. Auktion (lot 25); seither europäische Privatsammlung EUR 50.000–100.000
Detail Rückseite
Helmut oder auch Maître Leherb, eigentlich Helmut Leherbauer, absolvierte Studien an der Universität für angewandte Kunst in Wien, der Akademie der freien Künste in Stockholm und schließlich an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Albert Paris Gütersloh, in dessen Art Club er sich mit surrealistischen Tendenzen auseinandersetzte. Nach Paris übersiedelt, wandte sich Leherb einer Neuinterpretation des Surrealismus zu. Damit stand er im künstlerischen Zeitgeist, wenn auch autobiografische Erlebnisse nach eigener Aussage seine Neigung zum Surrealistisch-Phantastischen förderten. 1964 schuf Leherb sein „Zeitzerstörungsmanifest“, das als österreichischer Beitrag für die Biennale in Venedig nominiert, jedoch durch den damaligen Unterrichtsminister Theodor Piffl-Percevic verhindert wurde. Der Skandal beschleunigte Leherbs internationale Bekanntheit. Die Beschäftigung mit dem Surrealismus französischer und belgischer Prägung im Einflussbereich der Assemblagen Jean Dubuffets führte zu plastischen Arbeiten. Um der Vergänglichkeit auf eigene Weise die Stirn zu bieten, veredelte der Künstler von Zerfall beschädigte Objekte, Figuren und Vogelpräparate mit Glanz und Glitter aus Glas, aber auch echten Juwelen und Fundstücken. Motive dieser Plastiken finden gleichzeitig Eingang in das grafische und malerische Werk Leherbs. „Der grosse Magier“ mit seiner traumverwandten Ikonographie ist als charakteristische Aussage Leherbs ein deutliches Bekenntnis zur Bildsprache der Surrealisten. Mit den irritierenden Traumbildern verbinden sich eigene Gefühle, Gesellschaftskritik und Warnung. In unbelebter Landschaft hält der mit Talismanen behangene und mit Vogelmaske verdeckte Magier das Skelett eines Kindes während auf der mittleren Bildebene ein gehäuteter Mensch eine zerrissene amerikanische Flagge unter dem Schein des Mondes am nächtlichen Himmel in Flammen setzt. Eine weiße Taube als Friedensbringer nähert sich dem Kopf des Magiers und stellt einen vertrauten Hoffnungsschimmer inmitten der die zeitgenössische Weltpolitik mit ihrem rasanten Fortschritt und ihrer kriegerischen Unmenschlichkeit ansprechenden Symbolik dar. (Claudia Lehner-Jobst)
20. 6., 18 Uhr
853 Rudolf Hausner * (Wien 1914–1995 Wien) Meine Mutter, 1989 Mischtechnik auf Holz; gerahmt; 55 × 73,5 cm (Ausschn.); 86 × 105 cm (Rahmen) Signiert und datiert rechts unten: R. Hausner 89 Provenienz 2010 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 78. Auktion (lot 501); seither europäische Privatsammlung EUR 70.000–140.000
Eine Dame mit skeptischem, aber dennoch herausforderndem, selbstbewussten Blick schaut dem Betrachter entgegen und schlägt ihn dank hyperreal überzeichneten, faltigen Gesichtszügen und auffallend gelblicher Haut in seinen Bann. Perlenohrringe, der rote Hut, die Kleidung der Figur, aber auch das großstädtische Wohnhaus im Hintergrund bilden ein Narrativ das der klaren Bildsprache, die so typisch für den Künstler ist, entspricht. Rudolf Hausner hat sich in seinem gesamten Œuvre, das insgesamt nur etwa 150 Werke umfasst, der Präzision der Äußerung verschrieben. Seine Bilder entstehen in langwierigen Prozessen. Er verwendet lasierende Harzölfarben, die er oft in mehr als zehn Schichten über die Untermalungen aus Acrylfarbe aufträgt. Dadurch entstehen die besondere Tiefe und Leuchtkraft der Farben und die glatten, emailartigen Oberflächen seiner Werke. Auffallend auch die makellosen Übergänge und Konturen. Ursprünglich vom Impressionismus und Expressionismus beeinflusst, gründet Rudolf Hausner bald nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam mit Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und anderen eine surrealistische Gruppe im österreichischen Art-Club. 1959 entstand der Begriff der „Wiener Schule des Phantastischen Realismus“, deren bedeutender Vertreter er zeitlebens war. Das Bild „Meine Mutter“ schuf der Künstler nur wenige Jahre vor seinem Tod. (Clarissa Mayer-Heinisch)
20. 6., 18 Uhr
854 Walter Navratil * (Klosterneuburg 1950–2003 Wien) Kathedrale, 1986 Öl auf Leinwand; gerahmt; 240 × 180 cm Signiert rechts unten: NAVRATIL Provenienz 2008 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 69. Auktion (lot 535); seither europäische Privatsammlung EUR 15.000–30.000
„Navratils Malerei hat einen philosophischen, am Menschen zweifelnde Grundton und zeigt gleichzeitig ein verläßliches Spiegelbild seiner emotionalen Befindlichkeit. In allen Bildern ist eine Nachtseite von manchmal verhaltener, aber nicht weniger zwingender Intensität enthalten, doch kommt Ironie durchaus zum Zug. Manche Gemälde spielen mit dem kleinen Schritt, der von der Naivität zur Doppelbödigkeit führt. Das Spiel ist natürlich ernst gemeint. Als Eindruck bleibt: die Welt ist fragwürdig. Und der Mensch ist das am meisten Fragwürdige.“ (Christine Kintisch in: Walter Navratil. Gemälde 1970–1998. Ausstellungskatalog, Bawag Foundation, Wien 1998, S. 50) Walter Navratils Malerei lässt sich stilistisch kaum einordnen. Es sind zwar Bezüge zur Neuen Sachlichkeit eines Rudolf Wacker oder Franz Sedlacek vorhanden, sicher auch Anklänge an die magisch-surrealen Bildwelten eines Giorgio de Chirico oder René Magritte, er findet jedoch zu völlig neuen Bildthemen und Inhalten. Sicherlich Einfluss auf sein Schaffen hatte auch die Art Brut der Gugginger Künstler, in deren Umkreis er als Sohn Leo Navratils, Psychiater in Gugging und Entdecker und Förderer der Künstler-Patienten, aufwuchs. In seinen Bildern sehen wir uns oft mit einsamen Figuren in rätselhaften Settings konfrontiert. Ein wenig erinnert uns „Kathedrale“ an die Bildanordnung von Edvard Munchs „Der Schrei“. Eine kahlköpfige Figur mit maskenartigem Gesicht steht im Bildvordergrund während sich dahinter in die Diagonale ein weiter Raum öffnet. Natürlich fehlt dem Bild Walter Navratils das Expressive in Pinselduktus und Farbwahl und die Einsamkeit und Isoliertheit des Menschen ist hier ins SubtilIronische verzerrt, aber auch diesem Bild haftet die Aura des Geheimnisvollen und unterschwellig Bedrohlichen an. Abweisend und kahl ist das nur durch eine einzige surreale Lichtquelle erhellte Kirchenschiff mit seinem Kreuzrippengewölbe. In diffuses Licht getaucht steht der einsame Mann, der mit seinen verkürzten Beinen wie ein Kind mit einem zu groß geratenen Kopf wirkt, in selbstbewusster Pose vor uns. Sein Grinsen verzerrt das Gesicht zur Fratze, die Augen funkeln erwartungsvoll und auch ein wenig unheimlich mit den grellweißen Pupillen. Die Erwartungshaltung der Figur überträgt sich auf den Betrachter: was wird passieren, wird überhaupt etwas passieren? Der Künstler erzeugt in seinen Bildern eine Spannung, die sich aus den narrativen Elementen und der Komposition ergibt und sich in unserer Fantasie fortsetzt. (Sophie Cieslar)
20. 6., 18 Uhr
855 Helmut Leherb * (Wien 1933–1997 Wien) Begegnung in Brighton, 1985 Mischtechnik, Collage auf Papier auf Platte; gerahmt; 66,5 × 92 cm; Rückseitig datiert und bezeichnet: 1985 Begegnung in Brighton Provenienz 2011 im Auktionshaus im Kinsky erworben, 86. Auktion, (lot 172); seither europäische Privatsammlung ▲ EUR 25.000–50.000
Die Intensität der Bildwelten des Surrealismus wird durch feinste Ausführung bis an die Grenzen des Erträglichen gesteigert. Auch Maître Leherb, eigentlich Helmut Leherbauer, macht vor allem in seinen grafischen Darstellungen von dieser Wirkung Gebrauch. In der Wahrnehmung des Betrachters mischt sich die Annehmlichkeit der gewohnten Ordnung mit dem Schrecken des Albtraums. Vertraute Motive werden durch die Gegenwart unberechenbarer Wesen zu verstörenden Elementen. Die Themensuche Leherbs orientiert sich jedoch nicht nur an traumgleichen Visionen tabuisierter Innenwelten und dem Sichten unterbewusster Dunkelheit, sondern wird, wie für seine Generation der Neo-Surrealisten evident, auch von der Tagespolitik und den akuten Wunden der Gesellschaft gespeist. Brighton, das populäre Seebad im Süden Englands, wurde im September 1984 von einer Bombe der IRA erschüttert. Margret Thatcher und ihr Kreis waren das Ziel. Dort, wo sich einst Könige amüsierten und illustre Gäste bequem logierten erscheint das Grauen schrill. Das sichere Areal des Grand Hotels, umgeben von heiter-ornamentaler Bäderarchitektur, wird zur Bühne des Unaussprechlichen. Nur spärlich wird das grafische Schwarzweiß von blasser Farbigkeit ergänzt, konzentriert auf die Akteure, deren Umfeld im Farblosen kulissenhaft zurücktritt. Die Erkenntnis einer Existenz zwischen den Realitäten irritiert mit ihrer unheimlichen Attraktivität. Die dargestellte Symbolik der Details erschließt sich dem Betrachter der Werke Leherbs oft nicht zur Gänze, sie fordert die Erforschung der eigenen Tiefen und erzwingt die Auseinandersetzung mit dem auf alltäglicher Ebene Vermiedenen. Der Künstler stilisierte sich selbst immer wieder zu einer Erscheinung, kleidete sich mit Elementen seiner Bildwelten, schmückte sich mit Tierpräparaten und mischte sich unter die Gäste großer Vernissagen, der Aufmerksamkeit der sensationslüsternen Passanten gewiss und wiederum zum Betrachten und erkennenden Staunen und Erschrecken zwingend: Zunächst als „Zauberer“ der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, dann als aktionistisch aufwühlender Surrealist oder auch als extravaganter Künstlerfürst. (Claudia Lehner-Jobst)
20. 6., 18 Uhr
856 Günther Uecker * (Wendorf, Mecklenburg 1930 geb.) Hommage à Pierre Boulez, 1992 Prägedruck; Auflage: e/a; gerahmt; 100 × 70 cm Signiert und datiert rechts unten: Uecker 92 Bezeichnet unten mittig: Hommage à Pierre Boulez Widmung unten mittig Auflage: 25 Stück; dieses Exemplar ist ein e/a Provenienz direkt beim Künstler erworben; seit 2014 Privatbesitz, Wien EUR 7.000–14.000
857 Adolf Frohner * (Groß Inzersdorf 1934–2007 Wien) Frau mit Kopf auf dem Tisch, 1988 Öl auf Leinwand; gerahmt; 99,5 × 70 cm Signiert links oben: Frohner Widmung auf der Rückseite der Rahmung Provenienz Galerie am Stein, Schärding; Privatbesitz, Österreich EUR 7.000–14.000
20. 6., 18 Uhr
858 Max Weiler * (Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien) Blaue Landschaft, 1991 Eitempera auf Waldviertler Papier; gerahmt; 61 × 105 cm Signiert und datiert rechts unten: Weiler 91 Bezeichnet links unten: blaue Landschaft Rückseitige Klebeetikette der Galerie Welz Provenienz Galerie Welz, Salzburg; Privatbesitz, Deutschland EUR 10.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
859 Friedensreich Hundertwasser * (Wien 1928–2000 vor Brisbane, Australien) 831 Tender Dinghi, 1982 Mischtechnik auf Spanplatte: Aquarell, Eitempera, Polyvinyl, Öl, Lack und Goldauflage auf Spanplatte, grundiert mit Kreide, Zinkweiß, Polyvinyl; gerahmt; 64 × 43 cm Links oben betitelt und datiert: 831 (c) HUNDERTWASSER / TENDER DINGHI / KAURINUI 2 – 6. 1982 / VIENNA 7 1982 Rückseitig mehrfach beschrieben: - Bildmitte eigenhändige Bildlegende mit Signatur und Datierung mit schwarzem Stift: 831 (c) HUNDERTWASSER / TENDER DINGHI/ Kaurinui FEBRUARYJUNE VIENNA 7 JULY 1982 / MIXED MEDIA: WATRCOLOUR, EGG TEMPERA, POLYVINYL / OIL, LACQUER, GOLDLEAF ON CHIPBOARD/ PRIMED WITH CHALK ZINCWHITE POLIVINYL / 64 x 43 cm / Hundertwasser am 8. Juli 1982 in Wien - Rechts oben Adressangabe: STOWASSER / c/o HAREL / 1090 VIENNA / WÄHRINGERSTR. 2–4 / TEL 344673 - Mittig: Klebeetikett des Hundertwasser-Archivs - Links unten in Bleistift Adressangabe eines Sammlers und betitelt: TENDER DINGHI Provenienz direkt beim Künstler erworben (1984); Privatbesitz, Österreich EUR 250.000–350.000
„Dinghis sind kleine Boote, die man auf ein größeres Schiff auflädt oder an einem Strick mitzieht und mit denen man an Land fährt, um Proviant zu holen. Mein „Regentag-Dinghi“ stammt aus 1970 vom „Mutterschiff“ aus Venedig, es ist aus Glasharz und so oft mit neuen Lagen geflickt, daß es mir zu schwer ist, es allein an den Strand zu ziehen. Man kann damit rudern, einen bis zu 6 PS starken OutboardMotor benutzen und auch segeln, wenn man einen versenkbaren Kiel in den Mittelschlitz steckt. Mit ihm fahre ich oft durch den Mangroven-Kanal, vom Schiff oder von Opua aus nach Hause.“ (Kommentar Hundertwasser, Originaltext im Archiv Hundertwasser, Wien; zit. in: Hundertwasser 1928–2000, Catalogue Raisonné, Bd. 2, Taschen, Köln 2002, S. 633) In den frühen 1970er Jahren reiste Hundertwasser erstmals nach Neuseeland, wo er im Kaurinui-Tal in der Bay of Islands über die Jahre mehrere Grundstücke erwarb und seinen Traum vom Leben und Arbeiten in und mit der Natur verwirklichte. Für die Fahrten auf den Kanälen, zu seinem Schiff Regentag oder nach Opua verwendete er sein „Dinghi“, später auch das kleine Stahlschiff „La Giudecca“. 1982, während einer intensiven Arbeitsphase in Neuseeland, entstand das Werk „831 Tender Dinghi“, in dem die sanfte Ruhe des Gleitens über das Wasser und der rhythmische Wechsel der Farben eines Regenbogens in einer intensiven Bildsprache zur Geltung kommen. Das Gemälde ist ein hervorragendes Beispiel für einen der wichtigsten Motivkreise Hundertwassers, dem Schiff. Seit seiner Kindheit hatte er sich mit Schiffen beschäftigt und diese malerisch erträumt. Schiffe, Dampferschlote, Bullaugen kommen als Motive immer wieder in seinen Bildern vor, die er mit poetischen Namen wie „Singende Dampfer“ oder „Mundboote“ betitelte. Hundertwassers prominentestes Schiff war natürlich die „Regentag“, mit der er die große Reise von Europa nach Neuseeland unternahm.
20. 6., 18 Uhr
Ausstellung Einzelausstellung: Artcurial, Paris, 1982 Artcurial, Munich, 1983 Galerie Haas, Vaduz, 1984 Gruppenausstellung: Art14 '83 Basel, 1983 (Goldman) Literatur Monographien Harry Rand, Hundertwasser, Köln, 1991, S. 195 (c) und Aufl. 1993, S. 167 (c) Andrea C. Fürst, Hundertwasser 1928–2000, Catalogue Raisonné, Köln 2002, Vol. II, S. 633 (c) Barbara Stieff, Hundertwasser für Kinder, München, 2007, S. 32 (c) Friedensreich Hundertwasser / Paul Restany, Hundertwasser, New York, 2008, cover (c) [part of the edition], S. 87 (c) Friedensreich Hundertwasser / Paul Restany, Hundertwasser, New York, 2010, backcover (c) Ausstellungskataloge Artcurial, Paris, 1982, S. 27 (c), 49 diverse Publikationen (Auswahl; s. www.hundertwasser.com) V. Satir, Selbstwert und Kommunikation, München, 1993, ed. 2006, 2009, 2011 and 2013, cover (c, mirrored since ed. 2006) E. Drewermann, Den eigenen Weg gehen, München, 1995, cover (c) Hundertwasser Bibel, Augsburg, 1995, AT, S. 565 (adaptation, c) P. Straub, Hors-d' ouvre d'art, Schiltigheim, 2012, S. 134 (c) Zeitschriften Extrait de Cimaise, Nr. 161, Paris, 1982 (b) Vienna, Dez.1982/Jan. 1983, S. 99 (c) Arte, Nr. 28, Okt. 1993, Venedig, S. 58 (c) Reproduktionen, Kunstdrucke (Auswahl; s. www.hundertwasser.com) Art Print, Artcurial, Paris/Gruener Janura AG, Glaurs, 1982 (repr.) (offset-print and silk screen in 9 colours and metal imprints, 84 x 59,4 cm) Art Calendar 1984, Verlag Galerie Welz, Salzburg (July) Art Calendar 1987, Gruener Janura, Glarus (May) Hundertwasser artclou '89, caesar International Art, Stuttgart Hundertwasser artclou 1991, caesar International Art, Stuttgart Hundertwasser Agenda, B. Wörner, Rutesheim, 1993 Hundertwasser Pocket Art and Pocket Art 94, B. Wörner, Rutesheim, 1993 Calendar, IFF International Flavors and Fragances, 1995 Hundertwasser Diary 1997 and Hundertwasser Directory, Borer & Wörner, Zug, 1996 Hundertwasser Diary 1998, Borer & Wörner, Zug Hundertwasser 2004 Calendar, Taschen, Köln (and reprints) Calendar, Hundertwasser 2007, teNeues, Kempen Calendar, Hundertwasser 2008, Borer & Wörner, Zug Hundertwasser Diary 2011, Wörner, Rutesheim Calendar, Hundertwasser Art 2012, Wörner, Rutesheim Hundertwasser 2012 Calendar, Taschen, Köln (and reprints) Hundertwasser Diary 2015, Wörner, Rutesheim Calendar, Hundertwasser Art 2018, Wörner Verlag, Rutesheim (small size) Hundertwasser Agenda 2018, Wörner Verlag, Rutesheim
RĂźckseite
Hundertwasser in seinem Dinghi, Neuseeland Š 2018 Hundertwasser Archiv
20. 6., 18 Uhr
860 Hubert Schmalix * (Graz 1952 geb.) o.T. Öl auf Leinwand; ungerahmt; 280,5 × 207 cm Provenienz 2009 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 75. Auktion (lot 665); seither europäische Privatsammlung EUR 10.000–20.000
861 Wolfgang Herzig * (Judenburg 1941 geb.) Ums tägliche Brot, 2004 Öl auf Leinwand; gerahmt; 200 × 200 cm Rückseitig bezeichnet und monogrammiert: Ums tägliche Brot HW Provenienz 2010 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 79. Auktion (lot 350); seither europäische Privatsammlung Literatur Brigitte Borchardt-Birbaumer, Wolfgang Herzig. Ein Realist wird 70, Ausstellungskatalog, Essl Museum 2011, Abb. S. 96. EUR 15.000–30.000
Zwei aufeinander einschlagende Boxer, deren Plastizität und Körperlichkeit besticht, und der beobachtende, etwas an den Bildrand gerückte Schiedsrichter charakterisieren das großformatige Werk des Wolfgang Herzig. Die dominierenden Farben Schwarz, Rot und Gelb strukturieren das Bild und geben ihm trotz der detailreichen Malerei Klarheit und Ruhe. Es ist die eigenwillige Flächigkeit des Gemäldes, die den Betrachter in seinen Bann zieht. Der 1941 in der Steiermark geborene Wolfgang Herzig hat sich schon in den 1960er-Jahren einer gegenständlichen Kunst verschrieben und somit in gewisser Weise einen Gegenentwurf zur Wiener Schule des Phantastischen Realismus und der Abstrakten Kunst entwickelt. Die menschliche Figur bildet das zentrale Thema seiner Arbeit. Er scheint Geschehnisse zu beobachten und in einem strengen, formalen Ordnungsprinzip und mittels kräftigen, dennoch ruhigen Farben wiederzugeben. Im Laufe der Jahrzehnte hat der Künstler seine Menschenfiguren auf klare Linien und Flächen zurückgeführt und die Farbkontraste reduziert, womit eine kühle Distanz zum eigentlichen Narrativ entsteht. (Clarissa Mayer-Heinisch)
20. 6., 18 Uhr
862 Wolfgang Herzig * (Judenburg 1941 geb.) Dash Öl auf Leinwand; gerahmt; 145,5 × 110 cm Monogrammiert links unten: HW Rückseitig bezeichnet: Dash Provenienz 2009 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 73. Auktion (lot 330); seither europäische Privatsammlung EUR 10.000–20.000
20. 6., 18 Uhr
863 Walter Navratil * (Klosterneuburg 1950–2003 Wien) Tod des Papstes, 1973 Öl auf Leinwand; gerahmt; 180 × 239 cm Signiert und datiert rechts unten: Navratil 73 Provenienz 2008 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 68. Auktion (lot 362); seither europäische Privatsammlung Literatur Walter Navratil, Ausstellungskatalog, Wiener Secession, Wien 1976, Abb. o. A. EUR 20.000–40.000
20. 6., 18 Uhr
864 Franz West * (Wien 1947–2012 Wien) Personen, 1970er Jahre Mischtechnik auf Papier; gerahmt im Original-Künstlerrahmen 29,5 × 21,3 cm Provenienz direkt vom Künstler; Privatbesitz, Österreich EUR 10.000–20.000
Original-Künstlerrahmen
Rückseite
20. 6., 18 Uhr
865 Karl Prantl * (Pöttsching 1923–2010 Pöttsching) Stein zur Meditation, 1960er Jahre Wiener Pflasterstein – Granit; 25 × 20 × 18 cm Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 10.000–20.000
866 Franz West * (Wien 1947–2012 Wien) Franz's Mond, 1980 Mischtechnik auf Papier; gerahmt; 26 × 25 cm Signiert und datiert rechts unten: F. West 80 Provenienz direkt vom Künstler; Privatbesitz, Österreich EUR 7.000–14.000
20. 6., 18 Uhr
867 Gerhard Richter * (Waltersdorf 1932 geb.) Grau, 1973 Öl auf Leinwand; gerahmt; 50 × 60 cm Rückseitig signiert und datiert: Richter, 73 Rückseitiger Vermerk der Werkverzeichnisnummer: 340/1 Provenienz Galerie Georg Kargl, Wien; seit 2015 Privatsammlung, Wien
Detail Signatur Rückseite
Ausstellung „High Ideals & Crazy Dreams“, groupshow curated by Gerwald Rockenschaub, Galerie Vera Munro Hamburg, 20.5.–30.9.2010 „was wäre ich ohne dich…“, City Gallery, Prag, 4.7.–22.10.2006 „I still love the 20th century“, Georg Kargl Fine Arts, Vienna 24.3.–30.4.2006 „Gerhard Richter, Image After Image“, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek, 4.2.–6.6.2005 „Il colore della vita/Die Farben des Lebens. Hommage à Piero Siena „, Museion Bozen, 3.12.2004–30.01.2005 „Collector’s Choice, Internationale Kunst seit 1950, Sammlung Ploil, eine Auswahl“, Neue Galerie Graz, 10.3.–25.8.2002 „Zusammenhänge im Biotop Kunst“, Kunsthaus Muerz, 30.10.2001-02.2002 Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, Deutschland, 23.5. –1.7.1973 Literatur Die Arbeit ist im Online-Werkverzeichnis unter der Nummer: 340–1 angeführt. „Catalogue Raisonnee 1962 – 1993“, Kunst- und Ausstellungshalle der BRD, 1993, Nr. 340/1. „Gerhard Richter, Image After Image“, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek 2005, S. 45, Nr. 42. „Text. Schriften und Interviews“, Gerhard Richter im Gespräch mit Hans Urlich Obrist, 1993, erwähnt auf S. 85, S. 144–145. „Gerhard Richter 1988/1989“, Schamper, Karel/Tilroe, Anna/Buchloh, Benjamin H.D., Museum Boymans-van Beuningen, Rotterdam 1989, erwähnt auf S. 25/26. „Gerhard Richter. Paintings“ Rorimer, Anna/Zacharopoulos, Denys, Marian Goodman Gallery/Sperone Westwater, New York, NY, 1987, erwähnt auf S. 5,6. „Gerhard Richter. Bilder=Paintings 1962–85“, erwähnt auf S. 40, 41, 382, Abb. S. 164, Nr. 340/1 anlässlich Ausstellungen in Städt. Kunsthalle Düsseldorf, 18.1.–23.3.1986; Nationalgalerie Berlin, 25.4.–1.6.1986, Kunsthalle Bern, 13.6.–20.7.1986; MMK Wien 18.9–21.9.1986, DuMont Köln 1986. EUR 170.000–250.000
Ende der 1960er Jahre beginnt Gerhard Richter seine Leinwände grau zu streichen. Anfangs geschieht das aus einer Situation der scheinbaren Ausweglosigkeit heraus. Der Künstler ist an einem Punkt angekommen, wo er das Malen an sich in Frage stellt, wo er kein Thema mehr für sich zu finden scheint. Doch aus diesem Nihilismus beginnt sich Neues zu entwickeln. Grau – diese unbunte Farbe – eröffnet den Zugang zu gänzlich neuen Bildwelten. „Grau hat schlechthin keine Aussage, es löst weder Gefühle noch Assoziationen aus, es ist eigentlich weder sichtbar noch unsichtbar. Die Unscheinbarkeit macht es so geeignet zu vermitteln, zu veranschaulichen, und zwar in geradezu illusionistischer Weise gleich einem Foto. Und es ist wie keine andere Farbe geeignet ‚nichts’ zu veranschaulichen“, so der Künstler 1975 (Gerhard Richter: Text 1961 bis 2007. Schriften, Interviews, Briefe, Köln 2008, S. 92). Grau ist für Richter „die ideale Farbe für Meinungslosigkeit, Aussageverweigerung, Schweigen, Hoffnungslosigkeit. Also für Zustände und Aussichten, die einen betreffen und für die man ein Bild finden möchte“ (s.o., S. 490/491). Gleichzeitig ist er fasziniert von dieser Ambivalenz aus Ausweglosigkeit und „ernster Schönheit“ (s.o., S. 197), die die grauen Bilder auszeichnet. „Grau“, 1973 entstanden, lebt von der Strukturierung der Farbe. Die horizontal aufgetragenen Farbschichten bilden ein dichtes Gewebe aus parallel zueinander verlaufenden Rillen und Graten, die an manchen Stellen in Tiefe und Breite variieren und so Bewegung ins Bild bringen. Ein wenig erinnert es an Wellen, die über die Meeresoberfläche laufen, in unendlichen Weiten, die endlos fortgesetzt gedacht werden können. Je länger man sich in diese Malerei vertieft, desto heftiger wird man in sie hineingezogen. Ein oberflächliches, mit dem Blick Vorbeistreifen verzeiht so eine Art von Kunst nicht. Gerhard Richter ist an einem Punkt angekommen, an dem er Zeichnung und modellierte Figuration, perspektivische Komposition, die Farbe mit ihren Kontrasten und Tonalitäten, sowie jeglichen ikonographischen Bezug negiert, nur um bald darauf zu neuen Ufern aufzubrechen. Das ständige Infragestellen und das sich mit dem Erreichten nicht Zufriedengeben kennzeichnen das Werk dieses wichtigen deutschen Künstlers, der regelmäßig internationale Kunstrankings anführt und zu den teuersten zeitgenössischen Malern zählt. (Sophie Cieslar)
20. 6., 18 Uhr
868 Franz West * (Wien 1947–2012 Wien) o.T., 1980er Jahre Mischtechnik und Collage auf Karton; ungerahmt; 52 × 117 cm Signiert unten mittig: Franz West Provenienz Privatbesitz Dr. Marian Gomulka, Wien seit 1999/2000 Privatbesitz, Wien Dr. Gomulka, welcher in den späten 1970er Jahren für die technischen Mitarbeiter im Schauspielhaus Wien zuständig war und dadurch in Kontakt mit Franz West trat, hat diese Arbeit direkt vom Künstler in den 1980er Jahren erworben. Der jetzige Besitzer hat die Arbeit von Dr. Gomulka zwischen 1999 und 2000 erworben. EUR 30.000–50.000
20. 6., 18 Uhr
869 Franz Ackermann * (Neumarkt-Sankt Veit 1963 geb.) o.T., 2003 Öl auf Leinwand; gerahmt; 70 × 90 cm Rückseitig signiert und datiert: Franz Ackermann 2003 Provenienz Galerie Kargl, Wien; Privatbesitz, Wien EUR 30.000–45.000
Detail Signatur Rückseite
20. 6., 18 Uhr
870 VOKA * (1965 geb.) New York City, 2016 Acryl auf Leinwand; gerahmt; 130 × 170 cm Signiert rechts unten: Voka Provenienz österreichischer Privatbesitz EUR 15.000–30.000
1965 geboren, lebt und arbeitet VOKA in Puchberg am Schneeberg in Niederösterreich. Als Markenzeichen für seine Kunst prägte er den Begriff „Spontanrealismus“, unter dem er die wiederentdeckte Ernsthaftigkeit in der Zeitgenössischen Kunst verstanden wissen will. Mit einem unverwechselbaren Malstil, der sich aus der Dynamik des Augenblickes entwickelt, vermittelt er traditionelle, in der Kunst gültige Werte in einer neuen, dem Zeitgeist entsprechenden Interpretation. Die Welt ist oftmals kein guter Ort, umso mehr geht der Künstler VOKA in die Offensive – nicht mit unbändiger Wut auf die Verhältnisse, sondern mit kaum erlahmendem Mal-Eifer und Sinn für das Schöne. VOKA hat, wie er rückblickend feststellt, „immer gemalt – mehr oder weniger ohne den ausdrücklichen Wunsch, Künstler werden zu wollen. Als Autodidakt hat er sich durch die Malereigeschichte gearbeitet. Dabei ging er stufenweise über zum Konkreten, Materiellen, zur stofflichen Dominanz der Farbe – freilich ohne das Abbildhafte zu negieren. Es ist ein langer Prozess der Neudefinition alter Werte und er verlangt ständiges handwerkliches Training. VOKA ist fasziniert von der Fähigkeit der Alten Meister, „den Schmerz des Seins“, wie es bei E.T.A. Hoffmann heißt, „in höchste Lust zu verkehren“. Bis zum Jahr 2000 hat VOKA Bilder nur in Öl gemalt, parallel dazu (etwa ab 1995) aquarelliert er in der Natur. Ab 2000 beginnt er nach Methoden zu suchen, das Zufällige, das Heftige wie das Leichte, in die Malerei zu übertragen und nutzt dafür mehr und mehr schnell trocknende Acrylfarben. Von Anfang an geht VOKA seinen eigenen Weg – quer zu den Orientierungen der Moderne. Seit dem Beginn der Moderne fühlten sich die tonangebenden Künstler dem nie Gesehenen verpflichtet. Sie wollten aus der Kunstgeschichte aussteigen, ihre Kunst sollte grundlegend anders und so einzigartig sein, wie sie selbst. VOKA dagegen bekennt sich zu den Alten. Es ist ihm höchstes Anliegen, seinen Vorläufern ebenbürtig zu werden. Er begegnet ihnen anhaltend wissbegierig und mit höchstem Respekt. VOKA liegt das Bewahren am Herzen und das Kreieren von Zusammenhängen. Der Maler VOKA ist ein ungemein kraftvoller und energetischer Künstler. Seine spezielle Art des „Spontanrealismus“ hat etwas treibend Musikalisches. Dadurch, dass er völlig unverstellt, sozusagen auf offener Bühne, den Pinsel tanzen, Rückwärts-Salti schlagen und grooven lässt, bringt er seine Bilder tatsächlich zum Vibrieren und selbst Traditionalisten in Wallung. Unbeirrt geht er seiner Arbeit nach, die darin besteht, Stadtlandschaften und Porträts in ein Feuerwerk aus Emotionen und Farbtönen zu übersetzen. Diese Art des traditionsgebundenen Expressionismus stimuliert Heimwehgefühle nach der großen Zeit der Klassischen Moderne – bis man unverhofft auf eine subjektive Wendung in einer Komposition stößt, mit der er uns farbtraumversonnen in die Gegenwart zurückkatapultiert. (Christoph Tannert, Direktor des Künstlerhaus Bethanien Berlin/ Deutschland)
20. 6., 18 Uhr
871 Franz Zadrazil * (Wien 1942–2005 Wien) Häuserfassade Öl auf Spannplatte; gerahmt; 207,5 × 250 cm Provenienz 2010 im Auktionshaus im Kinsky Wien erworben, 79. Auktion (lot 353); seither europäische Privatsammlung EUR 35.000–70.000
Franz Zadrazil: Beobachter, Stadterkunder und Chronist, war ein wichtiger und in Österreich einzigartiger Künstler. Seit 1961 bei der Post beschäftigt, begann Zadrazil 1966 während eines Aufenthaltes auf Kreta zu malen und besuchte ab 1968 für vier Jahre die Meisterklasse von Rudolf Hausner an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Vorerst sind es die Zeichen des Nachkriegsverfalles an den Wiener Häuser- und Geschäftsfassaden, die den Künstler interessieren und ihn noch während der Studienjahre zu fast fotorealistischen Bildern inspirieren, deren maltechnisches Können ebenso beeindruckend ist, wie sein Gefühl für Schatten, Oberflächen und Details. Als „Stadterkunder“ begibt er sich auf die Suche nach Bauwerken mit Geschichte, die ihre Glanzzeiten entweder bereits hinter sich haben oder einfach nur abseits von Tourismus und Prachtbauten Spuren des Bewohnt-Seins zeigen. Eine wichtige Eigenschaft seiner Bilder ist die stete Abwesenheit von Menschen – die Fassaden, Türen, Fenster, Plakate und Schilder erzählen ganz von selbst Geschichten, die Personal nicht notwendig haben. Lediglich auf Werbeplakaten begegnen einem vereinzelt Menschen. Das Schmutzige, Unperfekte rückt dabei in den Fokus, das Morbide und Geheimnisvolle der unbelebten Szenerie, das manchmal auch skurrile oder humoristische Details enthält, wirft unweigerlich die Gedankenmaschinerie des Betrachters an: Was spielt sich hinter den verhangenen Fenstern und verschlossenen Türen ab? Seine Motive findet Zadrazil vorerst in Wien, dann auch in Paris und New York City. Obwohl der Eindruck besteht, sind seine Bilder doch keine detailgetreuen Abbilder, sondern während des Malens einem Prozess der Veränderung unterworfen. Als Unterstützung verwendet Zadrazil die Projektion von Schwarz-Weiß-Negativen auf Novopan-Platten, von denen er aber nur Ausschnitte übernimmt. Details werden bewusst ausgelassen oder auch hinzugefügt, auch der Farbauftrag variiert nach dem Gefühl des Künstlers und hält sich nicht an die Realität. Auffallend ist auf den gleichzeitig sehr realen und doch auch kulissenhaft-flächig anmutenden Bildern, die große Liebe Zadrazils für Details und Oberflächen. Letztere trägt er oft in mehreren Schichten auf, um dann wieder Farbe abzukratzen, was dem abgeblätterten Putz der echten Fassaden nachempfunden ist und den Bildern eine höchst lebendige Oberflächenstruktur verleiht. In den New Yorker Werken fügt das Gewirr der typischen Feuerleitern und Balkone, deren Gitter netzartige Schatten auf die Fassaden werfen noch eine weitere Schicht hinzu, die das Betrachter-Auge erst einmal „entwirren“ und zuordnen muss. Die Faszination für Trompe-l’oeilEffekte lässt sich nicht verbergen, aber auch vor dezentrierten Bildausschnitten und Untersichten schreckt der Künstler nicht zurück. Die großen Formate verhindern, dass seine doch nostalgischen Bilder kitschig wirken. „Wenn andere rausgehen, um Schmetterlinge zu sammeln, die sie dann zu Hause aufspießen, so gehe ich die Wände und Häuser entlang und fange so eine Fassade ein und spieße sie dann auf das Bild. Ich gehe Zeit fangen.“ (Zitat Franz Zadrazil, Archiv des Künstlers) (Ina Waldstein)
872 Max Weiler * (Absam bei Hall i. Tirol 1910–2001 Wien) o.T., 1989 Eitempera und Graphit auf Leinwand; gerahmt; 41 × 30,5 cm Signiert und datiert rechts unten: Weiler 89 Provenienz Privatbesitz, Wien EUR 25.000–45.000
Nachdem Max Weiler im Jahr 1981 seine Professur an der Wiener Akademie niedergelegt hat, beginnt eine intensive Werkphase. Obwohl bereits ein gewaltiges Œuvre entstanden war, ist die Schaffenskraft des über 70-jährigen Künstlers ungebrochen, im Gegenteil jugendlich und frisch voll neuer Tatenkraft startet er noch einmal durch. Dabei kann er auf einen reichhaltigen Formenschatz zugreifen, den er mit beeindruckender Souveränität zu handhaben weiß. Leuchtende Farben in prächtiger Vielfalt erobern ab Mitte der 1980er Jahre die Leinwand. Die Strukturierung der Bilder wird Vorbildern aus der Natur überlassen: so begegnen wir dem Berg, der Wolke, der Blume, dem Baum, dem Garten, dem Wald, dem Wind oder dem Gewächs. Das Wachstum in der Natur, das Werden und Vergehen, die unterschiedlichen Jahreszeiten und Wetterstimmungen spielen eine wesentliche Rolle. 1989 malt der Künstler mit Eitempera vorliegendes Leinwandbild. Wie Stalaktiten oder Stalagmiten dominieren zwei blumen- oder baumähnliche Formen vertikal die linke Bildhälfte. Man weiß nicht, wachsen sie von unten empor oder hängen sie von oben herab, ebenso wie man ein Oben und Unten, ein Rechts und Links nicht genau bestimmen kann. Erdtöne, die als farblicher Anhaltspunkt Grund und Boden signalisieren, sind an allen Bildrändern zu finden. Blaue Farbkleckse flattern Schmetterlingen gleich über die Bildfläche, keine Form scheint an ihrem momentanen Standort fixiert, alles ist in Bewegung, einer permanenten Veränderlichkeit unterworfen. Zarte Umrisslinien in Graphit bilden ein Gerüst, das die Formen einzuhalten versucht, aber doch nur als möglicher Vorschlag für eine genaue Verortung dient. Spielerisch setzt Weiler die „Naturdinge in Kategorien der Farbe“ (Gottfried Boehm, Der Maler Max Weiler. Das Geistige in der Natur, Wien 2001, S. 350) um. Dabei geht er über die Beschreibung einer alltäglichen Wahrnehmung weit hinaus und macht „ansonsten Unsichtbares, den inneren Nexus der Kraft in der Natur sichtbar.“ (Boehm, S. 388) (Sophie Cieslar)
20. 6., 18 Uhr
Index Künstler / Hersteller ® Katalognummer Ackermann, Franz ® 869 Adrian, Marc ® 839 Bischoffshausen, Hans ® 816 Bohatsch, Erwin ® 808 Brandstetter, Ingrid ® 811 Dokoupil, Jiri Georg ® 817 Frieberger, Padhi ® 824 Frohner, Adolf ® 857 Fuchs, Ernst ® 821, 849, 850 Gironcoli, Bruno ® 835 Grabmayr, Franz ® 804, 847 Hausner, Rudolf ® 853 Hausner, Xenia ® 801, 843 Herzig, Wolfgang ® 861, 862 Hundertwasser, Friedensreich ® 859 Jungwirth, Martha ® 802 Kedl, Rudolf ® 822 Kogelnik, Kiki ® 819 Korab, Karl ® 813 Kornberger, Alfred ® 812, 825, 848 Krystufek, Elke ® 842 Leherb, Helmut ® 852, 855 Lichtenstein, Roy ® 840 Mikl, Josef ® 845 Mosbacher, Alois ® 806 Muehl, Otto ® 826, 834 Navratil, Walter ® 828, 854, 863 Nitsch, Hermann ® 809, 814, 823 Oberhuber, Oswald ® 810 Pichler, Traudel ® 807 Polanszky, Rudolf ® 803 Pongratz, Peter ® 833 Prachensky, Markus ® 831 Prachensky, Michael ® 844 Prantl, Karl ® 865 Proksch, Peter ® 851 Rainer, Arnulf ® 815, 830 Richter, Gerhard ® 838, 867 Rockenschaub, Gerwald ® 836, 837 Rotella, Mimmo ® 841 Scheidl, Roman ® 805 Schmalix, Hubert ® 860 Spoerri, Daniel ® 827 Staudacher, Hans ® 829 Straszer, Egon ® 820 Uecker, Günther ® 856 VOKA, ® 870 Waltinger, Ty ® 846 Weiler, Max ® 818, 832, 858, 872 West, Franz ® 864, 866, 868 Zadrazil, Franz ® 871
Auktionsbedingungen Auszug aus der Geschäftsordnung Den Wortlaut der gesamten Geschäftsordnung können Sie unserer Webseite www.imkinsky.com entnehmen. Auf Wunsch senden wir Ihnen die Geschäftsordnung auch zu. • Geschäftsordnung: Die Auktion wird nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung der Auktionshaus im Kinsky GmbH durchgeführt. Die Geschäftsordnung liegt im Auktionshaus zur Einsicht auf, kann von jedermann per Post oder e-mail (office@imkinsky.com) angefordert werden und ist im Internet unter www.imkinsky.com abrufbar. • Schätzpreise: In den Katalogen sind untere und obere Schätzwerte angegeben. Sie stellen die Meist boterwartungen der zuständigen Experten dar. • Mindestverkaufspreise (Limits): Oft beauftragen Verkäufer das Auktionshaus, die ihnen gehörenden Kunstwerke nicht unter bestimmten (Mindest-)Verkaufspreisen zuzuschlagen. Diese Preise (= „Limits“) entsprechen meist den in den Katalogen angegebenen unteren Schätzwerten, sie können aber fallweise auch darüber liegen. • Echtheitsgarantie: Die Schätzung, fachliche Bestimmung und Beschreibung der Kunst objekte erfolgt durch Experten des Auktions hauses. Das Auktionshaus steht auf die Dauer von drei Jahren gegenüber dem Käufer für die Echtheit, und somit auch dafür ein, dass ein Kunstobjekt tatsächlich von dem im Katalog genannten Künstler stammt. • Katalogangaben: Angaben über Technik, Signatur, Material, Zustand, Provenienz, Epoche der Entstehung usw. beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche die Experten ausgeforscht haben. Das Auktionshaus leistet jedoch für die Richtigkeit dieser Angaben keine Gewähr.
• Versicherung: Die Kunstobjekte sind versichert. Versicherungswert ist das Mittel aus unterem und oberem Schätzwert. Die Haftung des Auktionshauses besteht bis zu dem auf die Auktion folgenden 8. Tag. Danach ist ein Kunst objekt nur versichert, wenn der Käufer mit der Zahlung und Abholung nicht im Verzug ist. • Ausrufpreis und Zuschlag: Der Ausrufpreis wird vom Auktionator festgesetzt. Gesteigert wird um ca. 10 % des Ausrufpreises bzw. des letzten Gebotes. Den Zuschlag erhält der Meistbietende, sofern der Mindestverkaufspreis erreicht ist. Der Käufer hat den Kaufpreis binnen 8 Tagen nach dem Zuschlag zu bezahlen. • Kaufpreis: Bei Kunstobjekten, die der Differenzbesteuerung unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 26 %. Bei Kunstobjekten, die der Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet) unterliegen, besteht der Kaufpreis aus dem Meistbot zuzüglich der Käuferprovision von 22 % und zuzüglich der Umsatzsteuer (13 % bei Bildern, 20 % bei Antiquitäten). Bei 1.000.000 übersteigenden Meistboten beträgt die Provision für den übersteigenden Betrag 17 % (Differenzbesteuerung) bzw. 14 % (Normalbesteuerung). • Folgerecht: Bei Kunstobjekten, die im Katalog mit einem * gekennzeichnet sind, wird zusätzlich zum Kaufpreis die Folgerechtsabgabe verrechnet. Sie beträgt 4 % von den ersten 50.000 des Meistbotes, 3 % von den weiteren 150.000, 1 % von den weiteren 150.000 und 0,25 % von
allen weiteren, also 500.000 übersteigenden Meistboten, jedoch insgesamt nicht mehr als 12.500. Bei Meistboten von weniger als 2.500 entfällt die Folgerechtsabgabe. • Kaufaufträge: Interessenten können auch schriftliche Kaufaufträge abgeben oder telefonisch mitbieten oder den Sensal mit dem Mitbieten beauftragen. Dafür muss dem Auktionshaus zeitgerecht das unterfertigte, dem Katalog beiliegende Kaufauftragsformular übersandt worden sein. • Telefonische Gebote: Das Auktionshaus wird unter der ihm bekanntgegebenen Nummer eine Verbindung herzustellen trachten. Für das Zustandekommen einer Verbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Online Bidding: Interessenten können an Auktionen auch über das Internet teilnehmen. Die Bestimmungen über die unmittelbare Teilnahme an Auktionsveranstaltungen gelten hierfür sinngemäß. Für das Zustandekommen einer Internetverbindung übernimmt das Auktionshaus keine Haftung. • Erfüllungsort für den zwischen dem Auktions haus und dem Käufer zustande gekommenen Vertrag ist der Sitz des Auktionshauses. • Gerichtsstand, Rechtswahl: Die zwischen allen an der Auktion Beteiligten bestehenden Rechtsbeziehungen unterliegen österreichischem materiellem Recht. Als Gerichtsstand wird das für den 1. Wiener Gemeindebezirk örtlich zuständige Gericht vereinbart.
Conditions of Sale Extract from the rules of procedure The wording of the complete rules of procedure can be viewed on our website www.imkinsky.com. We can also send you the rules of procedure upon request. • Rules of Business. Auctions are conducted according to our conditions of sale. The rules of business are available at the auction house, and can be requested by post or email (office@ imkinsky.com), they can also be called up on the internet under www.imkinsky.com. • Estimates: In the catalogues the lower and upper estimated values are indicated and represent the approximate bid expectations of the responsible experts. • Reserves (Limits): Sellers quite often appoint the auction house, not to sell their objects beneath certain price. These prices (= reserve/limit) usually match the lower estimate, but in special situations can also surpass them. • Guarantee of Authenticity: The valuation, as well as technical classification and description of the art objects is carried out by the specialists of Auktionshaus im Kinsky. Auktionshaus im Kinsky guarantees the purchaser the authenticity for three years – i.e. that the authorship of the art object is as set out in the catalogue. • Catalogue Descriptions: Catalogue information concerning techniques, signatures, materials, condition, provenance, period of origin or manufacture etc. are based on the current knowledge determined by the experts. Auktionshaus im Kinsky does not warrant for the correctness of these descriptions.
• Insurance: All art objects are insured. The insurance value is the arithmetic average of the two estimates. The responsibility of the auction house lasts until the eighth day after the auction. After that, each art object is only insured if the purchaser is not in delay. • Starting price & Hammer price: The starting price is determined by the auctioneer. The bidding rises in approximate increments of 10% from the last bid. The highest bidder acknowledged by the auctioneer will be the purchaser as long as it has reached the minimum price (reserve). • Buyer’s Premium: For art objects which require ‘difference’ taxation the purchase price consist of the hammer price plus the sales commission of 26%. For art objects which require ‘normal’ taxation (marked with ▲), the price consists of the hammer price plus commission of 22%, plus VAT (13% for paintings, 20% for antiques). For hammer price in excess of 1,000,000 we will charge a commission of 17% (margin taxation) or 14% (normal taxation) for the exceeding amount. • Droit de suite: Objects marked with an asterisk * in the catalogue are subject to droit de suite in addition to the purchase price. Droit de suite is calculated as a percentage of the highest bid as follows: 4% of the first 50,000, 3% of the next 150,000, 1% of the next 150,000, and
0.25% of the remaining amount (i.e. over 500,000), but not exceeding a total sum of 12,500. Droit de suite does not apply to highest bids below 2,500. • Absentee bids: Clients can also submit written absentee bids or bid themselves over the phone, or give an order to the broker. To do so Auktionshaus im Kinsky must have received signed order forms (available in the catalogues), in due time. • Telephone bids: We will do our best to establish a telephone link, but we cannot warrant for such a telephone connection. • Online Bidding: Interested parties can participate in the auction also via the Internet. Bidders are subject to the terms and conditions of sale for bidding in person. Auktionshaus im Kinsky assumes no liability for any breakdown or loss of the Internet connection. • Governing Law and jurisdiction: The site for the dealings between Auktionshaus im Kinsky and the purchaser is the address of Auktionshaus im Kinsky. All legal dealings or conflicts between persons involved in the auctions are governed by Austrian Law, place of jurisdiction shall be the Courts for the First District of Vienna.
Geschäftsführende Gesellschafter
Sensal
Service
Michael Kovacek
Monika Uzman T +43 1 532 42 00-22 Außerhalb der Öffnungszeiten: M +43 664 421 34 59 monika.uzman@gmail.com Sensalin
Mag. Claudia Schneidhofer T +43 1 532 42 00-31 schneidhofer@imkinsky.com Assistenz der Geschäftsführung Rechnungswesen
Dr. Ernst Ploil
Mag. Christoph la Garde
ExpertInnen Michael Kovacek Gerichtssachverständiger für Möbel, Glas und Volkskunst, Silber 16.–19. Jh., Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen 19. und 20. Jh. T +43 1 532 42 00 Antiquitäten, Alte Meister, Gemälde 19./20. Jh.
Mag. Claudia Mörth-Gasser T +43 1 532 42 00-14 moerth-gasser@imkinsky.com Klassische Moderne
Mag. Roswitha Holly T +43 1 532 42 00-19 holly@imkinsky.com Jugendstil & Design
Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst
Eva Gruber-Letz, BA MA T +43 1 532 42 00-15 gruber-letz@imkinsky.com Antiquitäten
Dr. Ernst Ploil Gerichtssachverständiger für Möbel, Kunsthandwerk und sonstige Erzeugnisse des Jugendstils T +43 1 532 42 00 Jugendstil & Design
Mag. Kareen M. Schmid T +43 1 532 42 00-20 schmid@imkinsky.com Alte Meister
Prof. Peter Baum M +43 676 351 66 59 Kunst 20. Jh.
Mag. Christoph la Garde T +43 1 532 42 00-25 lagarde@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst
Mag. Monika Schweighofer T +43 1 532 42 00-10 schweighofer@imkinsky.com Gemälde des 19. Jh.
Dr. Hansjörg Krug T +43 1 512 18 01 Alte Grafik, Zeichnungen und Bücher
Expertenassistenz Anja Wolf, BA T +43 1 532 42 00-66 wolf@imkinsky.com Antiquitäten, Jugendstil & Design Timea Pinter, MA T +43 1 532 42 00-41 pinter@imkinsky.com Zeitgenössische Kunst Barbara Berger, BA T +43 1 532 42 00-28 berger@imkinsky.com Alte Meister, Gemälde des 19. Jh. Anna K. Erdkamp T +43 1 532 42 00-43 erdkamp@imkinsky.com Klassische Moderne
Logistik
Barbara Passauer T +43 1 532 42 00-16 passauer@imkinsky.com Buchhaltung
Julia Obruca T +43 1 532 42 00-21 obruca@imkinsky.com Webseite & Marketing
Heidi Hofmann T +43 1 532 42 00 hofmann@imkinsky.com Kundenbetreuung & Veranstaltungen
Eva-Maria Hanbauer T +43 1 532 42 00-48 hanbauer@imkinsky.com Marketing
Robert Mayr T +43 1 532 42 00-18 r.mayr@imkinsky.com Logistik
Thomas Cerny T +43 1 532 42 00-36 cerny@imkinsky.com Logistik
Repräsentanz – Expertinnen Steiermark & Kärnten
Westösterreich & Südtirol
Mag. Elisabeth Skofitsch-Haas M +43 676 450 67 50 skofitsch@imkinsky.com im Kinsky Graz A-8010 Graz, Kaiser Josef Platz 5/ Eingang Ecke Mandellstrasse Alle Sparten
Dr. Marianne Hussl-Hörmann T +43 1 532 42 00-27 M +43 699 172 92 313 hussl-hoermann@imkinsky.com Alle Sparten (Schwerpunkte 19. Jh., Klassische Moderne), Presse, im Kinsky editionen, Private Sale
„Auktionshaus im Kinsky ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen Schätzwert von mind. EUR 5.000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbankbestand des Registers individuell abgeglichen.“ “Auktionshaus im Kinsky is a member of the Art Loss Register. All works in this catalogue, as far as they are uniquely identifiable and have an estimate of at least EUR 5,000 have been checked against the database of the Register prior to the auction.”
Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Herbert Giese, Sabine Grabner, Johann Kräftner Wien 2011, 200 Seiten, € 59,—
Gabriele Spindler, Andreas Strohhammer Wien 2012, 256 Seiten, € 69,—
Marianne Hussl-Hörmann, mit Beiträgen von Manfried und Marianne Rauchensteiner, Matthias Boeckl Wien 2013, 356 S., € 69,—
Andrea Winklbauer, unter Mitarbeit von Marianne Hussl-Hörmann Wien 2016, 304 S., € 69,—
Wir suchen Werke und bitten um Hinweise für unsere nächsten Buchprojekte: Rudolf von Alt – Die AQUARELLE und Friedrich Gauermann – ÖLBILDER
Bestellung: office@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, www.imkinsky.com
Ernst Ploil Wien 2014, 195 S., € 69,—
Michael Krapf Wien 2014, 326 S., € 39,90,—
NEU 2017 Ernst Ploil | Toby Sharp Wien 2017, 240 S., € 69,—
Bitte kontaktieren Sie: Dr. Marianne Hussl-Hörmann, hussl-hoermann@imkinsky.com T +43 1 532 42 00-27, M +43 699 172 92 313
Gebühren für Käufer Käuferprovision Bei Differenzbesteuerung
bis 1.000.000,– 26 % vom Meistbot, für den 1.000.000,– übersteigenden Betrag 17 % vom Meistbot. Im Aufgeld ist eine 20 %ige Umsatzsteuer enthalten.
Bei Normalbesteuerung (mit ▲ gekennzeichnet)
bis 1.000.000,– 22 % vom Meistbot, für den 1.000.000,– überschreitenden Betrag 14 % vom Meistbot. zuzüglich 13 % USt bei Gemälden bzw. 20 % USt bei Antiquitäten.
Käuferprovision nach der Auktion Bei Verkäufen unter dem Mindestverkaufspreis beträgt die Provision 30 % des Kaufpreises. Gekaufte aber nicht abgeholte Kunstwerke werden vier Wochen nach der Auktion bei Speditionen eingelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Käufer.
Verzugszinsen 12 % p.A. des Meistbots* (ab dem 9. Tag nach der Auktion).
Versicherung Keine Kosten bis 8 Tage (für aus ländische Käufer bis 30 Tage) nach der Auktion. Danach pro Monat 1 % des Kaufpreises*.
Folgerecht Im Kinsky hebt das Folgerecht für Künstler und ihre Erben ab einem Meistbot von 2.500,– ein. Höhe: bis 50.000,– Meistbot: 4 %, von weiteren 150.000,– Meistbot: 3 %, von weiteren 150.000,– 1 %, von weiteren 150.000,– 0,5 %, darüber 0,25 %, insgesamt maximal 12.500,–. * Verrechnung ab dem 9. Tag nach der Auktion für Inländer, ab dem 31. Tag für Ausländer. Die Verpackung, Versendung und Versicherung ersteigerter Objekte erfolgt nur auf Anweisung des Käufers und auf seine Kosten und Gefahr.
Gebühren für Verkäufer Verkäuferprovision Bei einem Mindestverkaufspreis bis 4.900,– 25 % ab 5.000,– 15 % (inkl. USt) bei teureren Kunstobjekten jeweils nach Vereinbarung
Versicherung Keine Versicherungsspesen ab der Übernahme bis fünf Wochen nach der Auktion. Unverkaufte Objekte werden nur auf Anweisung pro Monat vom Mindestverkaufspreis 1 % (zuzüglich 20 % USt) des Limits versichert.
Katalogkostenbeiträge für Abbildungen Mindestpreis 100,– für halbe Seite 200,– für ganzseitige Abbildung 300,– für doppelseitige Abbildung 600,– für Klappe 900,–
Lagerkosten für unverkaufte Kunstwerke In der Auktion nicht verkaufte Objekte bleiben vier Wochen im Nachverkauf. Zwei Wochen nach dieser Nachverkaufs frist werden sie an Speditionen ausgelagert. Die dafür anfallenden Kosten trägt der Verkäufer.
Schätzungskosten
Katalogabonnement Sensalgebühr
1 % vom Schätzpreis, zuzüglich 20 % USt mindestens 250,–
Jahres-Gesamt-Abonnement (inkl. Versandkosten): Österreich 115,– Europa 130,– Übersee 200,–
The full English text can be found on our website www.imkinsky.com
Transportkosten, -versicherung Nach dem tatsächlichen Aufwand. Eine Transportversicherung erfolgt nur auf ausdrückliche Anweisung! Vorschusszinsen 12 % p.A.
1,2 % vom Meistbot
Auktionsablauf 123. Kunstauktion Dienstag, 19. & Mittwoch, 20. Juni 2018 Vernissage Mittwoch, 13. Juni 2018 18–20.30 Uhr Vortrag, Beginn 18.30 Uhr Ernst Ploil spricht über Kurt Ohnsorg – ein halb vergessener Keramiker Besichtigung der Schaustellung: 14.–20. Juni 2018 Montag–Freitag 10–19 Uhr Samstag, Sonntag & Feiertag 10–17 Uhr Dienstag, 19. Juni 2018 15 Uhr: Jugendstil & Design 18 Uhr: Klassische Moderne Mittwoch, 20. Juni 2018 16 Uhr: Zeitgenössische Kunst Teil 1 18 Uhr: Zeitgenössische Kunst Teil 2
Auktionsvorschau 124. Kunstauktion Alte Meister, Gemälde des 19. Jahrhunderts, Antiquitäten 16. & 17. Oktober 2018 Annahmeschluss für die Auktion ist der 3. 8. 2018
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Auktionshaus im Kinsky GmbH, Palais Kinsky, 1010 Wien, Freyung 4 Firmenbuch FN 34302 w Handelsgericht Wien, UID Nr. ATU 37293905 Für den Inhalt verantwortlich: Michael Kovacek, Dr. Ernst Ploil und Mag. Christoph la Garde, 1010 Wien, Freyung 4 T +43 1 532 42 00, F +43 1 532 42 00-9, office@imkinsky.com Digitalfotografie, Satz, Druck, Bindung: Grasl FairPrint A-2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1, Tel. +43/2252/402-0, print@grasl.eu, www.grasl.eu Foto Experten, Service: Teresa Zötl, Detailsinn Fotowerkstatt, Wien Grafik Design: Alexander Rendi, Wien, Mitarbeit Eugen Lejeune, Wien
Private Sale
Wir übernehmen hochwertige Kunstwerke aller Sparten: Alte Meister, Gemälde des 19. Jh., Klassische Moderne, Zeitgenössische Kunst, Antiquitäten und Jugendstil zur privaten Vermittlung oder für unsere Auktionen Wenden Sie sich bitte direkt an die Geschäftsführer: Michael Kovacek (miko@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00, M +43 664 240 48 26), Dr. Ernst Ploil (office@pkpart.at, T +43 1 532 42 00), Mag. Christoph la Garde (lagarde@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00-25).
Diskret Kunst kaufen & verkaufen im Kinsky.
Wir bieten Ihnen profunde Beratung professionelle Schätzung absolute Diskretion Besichtigen Sie unseren Private Sale gegen Voranmeldung oder vereinbaren Sie einen Termin zur Einbringung. Kontakt: Dr. Marianne Hussl-HÜrmann, hussl-hoermann@imkinsky.com, T +43 1 532 42 00-27.
Online Bidding im Kinsky Sie können auch online bei unserer Auktion mitbieten. Bitte beachten Sie: Wenn zwei gleich hohe Gebote vorliegen, hat das Online-Gebot Vorrang. Liegen mehrere Gebote in gleicher Höhe vor, so erhalten die Gebote in nachstehender Reihenfolge Vorrang: 1. Online-Gebote 2. Gebote der Sensalin 3. Schriftliche Gebote 4. Gebote im Saal / telefonische Gebote
Vor der Auktion, damit Sie online mitbieten können: 1. Registrieren Sie sich unter dem Link https://online.imkinsky.com und klicken Sie auf Ich möchte LIVE mitbieten. 2. Nach erfolgreicher Registrierung erhalten Sie eine generierte Bestätigungsmail. 3. Nach Überprüfung Ihrer Daten nehmen wir Kontakt mit Ihnen auf. Das Einloggen ist erst nach Bearbeitung des Auktionshauses möglich! Wenn Sie ein Neukunde bei uns sind, schicken Sie uns bitte eine Kopie Ihres Lichtbildausweises an office@imkinsky.com oder faxen diese an F +43 1 532 42 00-9. Sie können die Auktion auch mitverfolgen, ohne mitzubieten. Setzen Sie dafür kein Häkchen bei Ich möchte LIVE mitbieten.
Während der Auktion mitbieten: 1. Loggen Sie sich mit Ihrem Benutzernamen und Passwort auf https://online.imkinsky.com ein.
Um bei der Auktion mitbieten zu dürfen, müssen Sie als Bieter vom Auktionshaus im Kinsky akzeptiert worden sein.
Haben Sie bei der Registrierung die Checkbox Ich möchte LIVE mitbieten nicht angeklickt, können Sie das bis 12 Uhr am Tag der Auktion nachholen: Klicken Sie dazu auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login auf den Link Um während der Auktion online mitzubieten, klicken Sie bitte HIER.
2. Um die Auktion live mitzuverfolgen, (egal, ob Sie mitbieten oder nur zusehen möchten) klicken Sie einfach auf den Link » HIER GEHT’S ZUR AUKTION auf dem Willkommensbildschirm nach dem Login oder auf den Menüpunkt Auktion / ONLINE AUKTION. 3. In dieser Ansicht wird das erste Los ca. 30 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. Der Videostream aus dem Auktionssaal wird ca. 15 Minuten vor Auktionsstart sichtbar sein. 4. Sobald ein schwarzer Button in der Mitte des Bildschirms angezeigt wird, können Sie mitbieten. Bitte beachten Sie: Klicken Sie darauf, geben Sie automatisch ein verbindliches Angebot für das Objekt ab.
Viel Erfolg!
The full English text can be found on our website www.imkinsky.com
Zeitgenössische Kunst Für unsere Jubiläumsauktion im Dezember suchen wir hochwertige Kunstwerke. Wir freuen uns auf Ihre Einlieferung! Senden Sie uns bitte vorab ein Foto und vereinbaren Sie einen Termin! Mag. Astrid Pfeiffer T +43 1 532 42 00-13 pfeiffer@imkinsky.com
Mag. Christoph la Garde T +43 1 532 42 00-25 lagarde@imkinsky.com
Yves Klein La victoire de Samothrace (Detail), 1962
verkauft um € 138.600
Michael Powolny, Flötenputto, Wiener Keramik, um 1910, H. 45 cm, Kat. Nr. 61, € 15.000–30.000
Bestellen Sie auch diesen Katalog
Jugendstil & Design der 123. Auktion Dienstag, 19. 6. 2018, 15 Uhr
T +43 1 532 42 00 oder office@imkinsky.com Katalog (inkl. Versandkosten): Österreich: 10,– / Europa: 15,– / Übersee: 20,–
Online-Katalog www.imkinsky.com
Rudolf Wacker, Bildnis meiner Mutter (in ihrem 72. Lebensjahr) (Detail), 1926, Öl auf Leinwand, 77 x 58 cm, Kat. Nr. 387, € 200.000–400.000
Bestellen Sie auch diesen Katalog
Klassische Moderne der 123. Auktion Dienstag, 19. 6. 2018, 18 Uhr
T +43 1 532 42 00 oder office@imkinsky.com Katalog (inkl. Versandkosten): Österreich: 10,– / Europa: 15,– / Übersee: 20,–
Online-Katalog www.imkinsky.com
Xenia Hausner Kat. Nr. 843
Coverabbildung: © 2018 NAMIDA AG, Glarus/Schweiz
Franz Grabmayr Kat. Nr. 847
Auktionshaus im Kinsky GmbH Palais Kinsky, Freyung 4, A-1010 Wien, T +43 1 532 42 00 office@imkinsky.com, www.imkinsky.com
123. Kunstauktion Zeitgenössische Kunst Teil 2 Mittwoch, 20. 6. 2018, 18 Uhr 123. Kunstauktion Zeitgenössische Kunst Teil 2 Mittwoch, 20. 6. 2018, 18 Uhr
Friedensreich Hundertwasser, 831 TENDER DINGHI, 1982, Mischtechnik auf Spanplatte, 64 x 43 cm, Kat. Nr. 859, € 250.000–350.000
123. Kunstauktion, 20. Juni 2018 Zeitgenössische Kunst Teil 2
Arnulf Rainer, Brücke (Detail), 1951, Öl auf Papier auf Leinwand, 158 x 123 cm, Kat. Nr. 830, € 150.000–300.000