Ab heute lasse ich mein Glück zu! Affirmationen nutzen.

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Der Indianer und die Wölfe Eines Abends erzählte ein alter Cherokee-Häuptling seinem Enkel eine Legende: „Mein Sohn, in jedem von uns tobt der Kampf zweier Wölfe. Der eine Wolf ist böse. Er ist Ärger, Neid, Eifersucht, Sorge, Bedauern, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Schuld, Missgunst, Minderwertigkeit, Lügen, falscher Stolz und Egoismus. Der andere Wolf ist gut. Er ist Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Güte, Wohlwollen, Mitgefühl, Großzügigkeit, Wahrheit und Glaube.“ Der Enkel dachte darüber nach und fragte seinen Großvater: „Und welcher Wolf gewinnt?“ Der alte Cherokee antwortete: „Es wird der Wolf gewinnen, den du fütterst.“ Eine Cherokee-Legende


INHALT GUT ZU WISSEN Stark aus eigener Kraft Chancen und Grenzen Der innere Dialog Affirmationen und persönliche Stimmigkeit PRAXIS HEISST: TUN Anwenden im Alltag Formulierungsregeln und Checkliste 10-Punkte Checkliste Ein Selbst-Experiment mit Affirmationen Selbst-Experiment mit Affirmationen – Anleitung in 4 Schritten Affirmationstypen Morgenmenschen Situative Vorsichtige Intuitive Bewusste Disziplinierte Individualisten Traditionalisten Meditative Yogis Allgemeine Anwendungs-Tipps SICH SELBST KENNEN Mentaltechnik Blockaden Persönliche Wahrheiten Entscheidung für Glück ANHANG Die Affirmationsreihe „Ich bin da“ Hilfreiche Weblinks Rückmeldungen zum Experiment Themenverwandte Blogbeiträge Online Shop Die Reihe „Ich bin da.“ Affirmationen zur Selbststärkung - www.impulsverlag.com


GUT ZU WISSEN Stark aus eigener Kraft Wenn wir die Kraft entdecken, die in uns steckt, fühlen wir uns mit Recht stark. Mentale Stärke wird auf einer Entdeckungsreise zu unseren inneren Kraftquellen spürbar. In diesem E-Book möchte ich einen wichtigen Aspekt dieser Reise in den Mittelpunkt stellen. Ich möchte zeigen, welche enorme Kraft es entwickeln kann, wenn wir auf eine positive Weise mit uns selbst reden: Wir finden zu persönlichem Mut und erhalten neuen Lebensschwung, wir schauen bewusst auf unsere besten Seiten und glauben an uns selbst, wir begegnen der Welt mit Optimismus und sehen das halbvolle Glas. Mit einer lebensbejahenden Einstellung fühlt sich der Alltag sehr viel besser an. Auch besondere Tage genießen wir intensiver, weil wir bewusst würdigen, was uns begegnet. Mit einer annehmenden Grundstimmung fühlen wir uns zuversichtlich, mutig, sicher, glücklich – in einem Wort: positiv! Die innere Einstellung verändert unser Verhalten und zeigt sich auch nach außen, denn die Körpersprache optimistischer Menschen hat etwas Anziehendes und sorgt für eine überzeugende Ausstrahlung. Was heißt eigentlich Affirmation? Die Bedeutung des Wortes geht auf das lateinische affirmatio zurück: ‚Beteuerung‘. Dazu gehört das Verb affirmare: behaupten, bekräftigen, zustimmen. einverstanden sein. Das heißt, was wir sagen und was wir denken stimmt überein, wir sprechen es aus und bekräftigen es damit. Sprechen wir also eine Affirmation, bringen wir unsere Zustimmung zum Ausdruck und bejahen das, was wir sagen. Anders formuliert: Wir machen uns unsere Einstellung bewusst und wiederholen sie in Gedanken und Worten, damit sie in unserem Gewahrsein bleibt. Indem wir unsere Aufmerksamkeit auf ein Ziel richten, gehen wir bereits einen Schritt darauf zu. In dieser Kombination – Bewusstmachung und Zielerklärung – nutzen wir unsere mentalen Kräfte. So können wir mit Hilfe von Affirmationen Veränderungsprozesse unterstützen, zum Beispiel um Gewohnheiten zu bilden, um Aktivität und Leistungskraft zu mobilisieren, um unsere Selbstheilungskräfte zu aktivieren, oder auch um ganz allgemein innere und äußere Wachheit zu unterstützen und insgesamt achtsamer zu sein. Sind wir uns häufiger unserer selbst (unserer Gedanken, Handlungen, Absichten, Worte, etc.) bewusst, verbessert sich unser Selbst-Gefühl und damit verbunden auch unsere persönliche Ausstrahlung und sympathische Außenwirkung. Der positive innere Seins-Zustand wird nach außen sichtbar, spiegelt sich dort und wirkt weiter. Affirmationen verstehe ich als ein mentales Werkzeug der Autosuggestion. Selbst-Bejahung und Optimismus haben in der Psychologie ihren Stellenwert. Sie führen aus dem Trüben heraus ins Licht, wir können Passivität zunehmend hinter uns lassen und stattdessen in kleinen Schritten eine positive Verantwortung annehmen für das, was wir tun oder nicht tun. Wir entscheiden uns, aus eigener Kraft Einfluss zu nehmen. Es ist unbestritten: Worte haben enorme Kraft! Was wir denken, sagen und glauben ist von entscheidender Bedeutung. Mit klaren Worten bringen wir eine Absicht zum Ausdruck, beeinflussen und verändern schließlich unsere innere Haltung. Wir überzeugen uns selbst und verändern den Blickwinkel. Damit nutzen wir die Kraft


unserer Gedanken als Mentaltechnik: Wir steuern und beeinflussen, was wir glauben, fühlen, ausstrahlen, kommunizieren und schließlich auch tun. Auch ohne wissenschaftliche oder komplizierte Beweisführung wissen wir, dass positive Gedanken zu größerer Lebenszuversicht und damit auch zu mehr Zufriedenheit und Erfolg führen. Die Zusammenhänge sind offensichtlich und nachvollziehbar. Verlauf einer negativen Denk-Dynamik: Zweifel, Misstrauen, Unglaube, Schlechtmachen, Hilflosigkeit … Ein Teufelskreis. Mit einem abwertenden und feindseligen inneren Dialog machen wir uns selbst fertig. Haben Sie auch diese Erfahrung schon machen können? Verlauf einer positiven Denk-Dynamik: Vertrauen, Hoffnung, In-Betracht-Ziehen, Glaube, Gewissheit … Innere Stärke baut sich aus zuversichtlichem Denken weiter und weiter auf. Die innere Haltung verändert sich zum Besseren. Ein freundliches, ermutigendes und anerkennendes Sprechen mit uns selbst hat aufbauende Wirkung. Wir fühlen uns besser, entwickeln Selbstvertrauen und neue Leistungsbereitschaft. Mit jedem positiven Satz verbessert sich das Bild, das wir von uns haben, wir glauben an uns und werten uns auf. Damit zeigen wir uns selbst gegenüber Verständnis, ja sogar Zuneigung und Liebe, und deshalb gehen wir besser mit uns selbst um. Wir bauen Selbstvertrauen auf. Anstatt uns mit Selbstgesprächen unter Druck zu setzen, können wir den inneren Dialog bewusst nutzen, um unsere Gelassenheit zu schulen und Druck heraus zu nehmen – uns zu ent-stressen. Wir unterstützen im Ansatz Vorhandenes und machen es stärker. In diesem Sinne sind Affirmationen in meinem Verständnis vor allem ein hilfreiches Mittel zur Unterstützung eines grundlegend positiven Selbstbildes. Sie fördern eine optimistische Sicht auf das Leben, mutiges Handeln und Einstehen für Bedürfnisse und wichtige Überzeugungen. Die Suche nach persönlich unterstützenden Affirmationen baut auf ein tief verwurzeltes Gefühl von gesunder Selbstliebe und Selbstannahme. Wenn wir es finden, machen wir es stärker, aus ganz eigener Kraft.

„Das Große ist nicht, dies oder das zu sein, sondern man selbst zu sein.“ (Søren Kierkegaard)

Chancen und Grenzen Was gibt es beim Anwenden von Affirmationen zu bedenken? Es ist nicht das Ziel, um jeden Preis und in jeder Situation positiv zu denken. Das sage ich ganz klar, um Missverständnissen vorzubeugen. Affirmationen wären nicht hilfreich, würden sie uns blind und taub für berechtigte negative Emotionen machen! Versuchen wir, uns selbst etwas vorzumachen, dann muss der Schuss nach hinten losgehen. Es kann nicht funktionieren, Wirklichkeit und bestehende Hindernisse vertuschen oder verleugnen,


oder sie gar mit darüber gelegten positiven Worten wegmachen zu wollen. Was ist, das ist, und das muss zunächst einmal gesehen und anerkannt werden. Gerade eigene Schwächen und Grenzen sollten nicht ins Abseits gedrängt oder gar ignoriert werden, sonst wird sich das später schädlich auf Gesundheit und Gemütszustand auswirken. Wer dagegen ehrlich zu sich selbst ist und realistisch bleibt, kann sich selbst gerecht werden. Was ist also das Ziel? Sehen, erkennen, zugeben, aussprechen, zu sich stehen und seine inneren Wünsche spüren, in Kontakt mit starken Zielen gehen und mögliche Veränderungen formulieren. Aus diesem Prozess heraus entstehen Affirmationen – wir affirmieren im eingangs genannten Sinne der ursprünglichen Wortbedeutung: Wir stimmen unseren Wünschen und Zielen aus vollem Herzen zu und finden für uns stimmige Affirmationen. Wir befreien unsere Schattenseiten, wenn wir sie zulassen, und wir erkennen uns selbst, sobald wir unsere Grenzen annehmen, statt sie zu bekämpfen. Auch das, was wir negativ bewerten, ist schließlich da und es nützt ja nichts, es zu leugnen. Wir können dem Ungeliebten einen Platz geben, indem wir es mit neutralen Worten ausdrücken und die Bewertung zunächst loslassen. Damit ist dann bereits eine Vorentscheidung gefallen, auch die andere Seite, nämlich das mögliche Positive zu sehen. Im Zusammenhang mit Angst können wir uns beispielsweise für die folgende Affirmation entscheiden: „Ich nehme meine Ängste an.“ Wir formulieren damit Negatives positiv: Ein bislang weggedrückter, negativ bewerteter Seinszustand wird nicht mehr verleugnet, ein Zulassen der Angst ist nicht mehr ausgeschlossen, wird in Betracht gezogen. Ein weiteres Beispiel betrifft den weitverbreiteten Drang bzw. Zwang, perfekt sein zu sollen. Eine mögliche Affirmation: „Ich akzeptiere mich in meiner vollkommenen Unvollkommenheit.“ Es kann gelingen, eigene Grenzen zu akzeptieren: Was als quälende Unvollkommenheit empfunden wurde, erhält durch diesen Satz einen Platz. Wir öffnen die Tür zur Akzeptanz unserer eigenen Grenzen. Wir affirmieren den Gedanken, der zur inneren Haltung wird. Wir lernen, das vollkommen Menschliche in unserer vermeintlichen Unvollkommenheit zu würdigen, wenn auch nicht gleich zu lieben. Noch ein Beispiel. Häufig möchten Menschen Dinge nicht so haben, wie sie sind. Etwas, vielleicht ein Gefühl oder ein Verhalten, soll einfach nicht da sein. Da scheint es manchmal unerträglich, dass es nun einmal da ist und sich daran oft nichts ändern lässt. Besser also, wir nehmen das an. Eine hilfreiche Affirmation in diesem Zusammenhang ist:


PRAXIS HEISST: TUN Anwenden im Alltag Wie passen Affirmationen in den Alltag? Eine positive Haltung ist im Alltag grundsätzlich nützlich. Sie hilft uns, das Negative zu überwinden und uns davon zu befreien. Mit Affirmationen fokussieren wir das Positive und lenken unseren Blick auf das Nützliche und Unterstützende. Wenn Sie Ihren Tag positiv beginnen möchten, dann gefällt Ihnen vielleicht der Satz: „Das Leben ist schön!“ Diese einfachen Worte vermitteln eine optimistische Erwartungshaltung in Bezug auf die bevorstehenden Ereignisse des Tages. Erwarten wir das „Schöne“, dann erkennen wir es, wenn es uns begegnet! Diese innere Haltung wird auch durch unser Verhalten gespiegelt: Wir sind freundlich und die positive Affirmation hebt unsere Stimmung. Der Tag ist unser Freund, oder in Anlehnung an Mark Twain ausgedrückt: Wir geben dem Tag die Chance, der schönste unseres Lebens zu werden. Eine Affirmation zum Tagesbeginn gesprochen, können wir wie ein Tagesmotto mitnehmen. Es beeinflusst, wie wir Ereignisse aufnehmen und erleben. Mit offenem Geist gehen wir aktiv in den Tag, wir halten Ausschau nach sich bietenden Chancen, motiviert und wach erwarten wir das „schöne Leben“ und sind bereit, es zu sehen. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Der Grundstein für unsere Stimmung wird am Morgen gelegt. Wenn wir aufwachen, sind wir aufnahmefähig und Affirmationen passen optimal hierhin. Wir stimmen uns auf den Tag ein, sorgen für eine gute Grundstimmung und formulieren etwas in Bezug auf unsere Ziele und Vorhaben. Affirmationen sind ein starker Helfer wenn wir sie dazu nutzen, bewusst in den Tag zu gehen. „Richtig“ ist der Zeitpunkt immer, wenn wir mit einer Affirmation eine negative Denkschleife anhalten. Tagsüber ergeben sich immer wieder Situationen, in denen wir bewusst mit positiven Sätzen unsere Denkrichtung bestimmen, konkrete Veränderung wünschen oder sich ein akutes Anliegen ergibt. Zum Beispiel wenn wir bemerken, ----------

dass wir in einer negativen Denkschleife stecken dass ein negativer Glaubenssatz unsere innere Haltung bestimmt dass uns der Mut verlässt dass wir wieder einmal an uns selbst zweifeln dass wir in „schlechte“ Denkmuster fallen dass vermeintlich wieder nur andere schuld sind dass wir einen Tunnelblick haben dass wir am Rad drehen und Kontrolle verlieren und und und.

Bemerken – durchatmen – innehalten – hilfreiche Gedanken finden und eine stimmige Affirmation aussprechen.


Die Crux ist, das stressige Denkmuster erst einmal zu bemerken. Denn es dauert oft eine Weile, bevor uns eigene Muster klar werden. Doch sind sie einmal bewusst, können wir gegensteuern. Ist der Geist auf dieses Ziel gerichtet, gelingt das Bemerken besser und besser. Dann ist es eine Sache der Übung, seine Aufmerksamkeit zunehmend auf Denken und Fühlen zu richten. Es lässt sich trainieren, aufmerksamer zu sein und sich selbst bewusst zu beachten und zu be-ob-achten, zum Beispiel durch ein ⇒ Achtsamkeitstraining. Das Ziel ist, sich nicht von inneren und äußeren Anforderungen durch den Tag peitschen zu lassen, sondern zunehmend sich selbst zu spüren und dann sein Denken, Fühlen und Handeln zu bestimmen. Mit einer achtsamen Haltung spüren wir negative Gefühle und Gedanken früher auf, was uns die Möglichkeit gibt, sie zu stoppen. Wir lernen umzudenken und uns mit Hilfe einer passenden Affirmation eine neue Richtung zu geben. Wie bemerken wir Unstimmigkeit? Gefühl, Körper und Gedanken versorgen uns mit den notwendigen Informationen über unser Wohl- oder Schlechtbefinden. Leider unterschätzen wir oft gerade diese wichtigen Signale. Hand auf’s Herz: Wer nimmt ein erstes Magengrummeln schon ernst? Oder eine gefühlsmäßige Irritation? Wir sind so konzentriert darauf, Leistung zu bringen, Ergebnisse zu erreichen und zu tun, was zu tun ist, dass Warnsignale des Körpers im Eifer leicht untergehen. Sie stören uns, passen uns nicht in den Kram und halten uns nur auf. Doch gerade diese ersten Anzeichen sind ein Barometer für Unstimmigkeiten. Sie zeigen früh ein drohendes Ungleichgewicht an und mahnen uns aufzupassen. Affirmationen sind ein Mittel des persönlichen Ausgleichs. Was es auszugleichen gibt, ob eine Beruhigung oder eine Aktivierung für das innere Gleichgewicht nötig ist, muss jeder für sich selbst herausfinden. Die Signale unseres Körpers helfen uns dabei, unsere wahren Bedürfnisse zu bemerken und die richtigen Worte zu finden. Wenn unser Körper sich verspannt, wenn Gefühle nicht mehr passen und unsere Gedanken sich überschlagen oder in eine Negativspirale geraten, sind das ernst zu nehmende Anzeichen, dass etwas nicht mehr stimmt und wir aus der Balance geraten. Nehmen wir uns einen Moment Zeit und fragen wir uns selbst: „Was brauche ich jetzt?“ Oder: „Was ist mein kurzfristiges oder langfristiges Interesse?“ Was verändert sich durch eine Affirmation? Kleine Schritte bringen uns ans Ziel. Wenn wir Affirmationen anwenden, mobilisieren wir Tag für Tag eine Quelle innerer Kraft. Die Entscheidung, sich selbst aufmerksamer zu beobachten und Unstimmigkeiten aufzuspüren heißt, mehr Verantwortung für seine innere Haltung zu übernehmen. Wie wir uns fühlen, ist nicht allein von anderen Ereignissen oder Menschen abhängig, sondern auch von unserem Anteil, den wir daran haben. Hier sind wir aufgefordert, zu gestalten, unseren Spielraum zu nutzen und Einfluss zu nehmen. Auf diese Weise verbinden wir uns mit unserer inneren Kraft. Wir erkennen: Veränderung ist in kleinen Schritten tatsächlich möglich! Was wir immer getan haben, müssen wir nicht auch in Zukunft weiter tun. Und was wir immer gedacht haben, ist ebenso nicht in Stein gemeißelt. Wir können dazulernen und bewusst unsere Denkweise verändern. Leben bewegt sich, fließt, geht weiter und wir selbst entwickeln uns mit.


Beispiel für Entwicklung: Häufig wird persönliches Wachstum von Glaubenssätzen aus der Kindheit blockiert und begrenzt. Das Selbstbild des Heranwachsenden ist von seiner Erziehung geprägt, vor allem vom Vorbild der Eltern. Früh Gelerntes sitzt tief. Sind wir erwachsen, stellen wir häufig fest, dass die alten Glaubenssätze nicht mehr passen. Unstimmigkeiten zeigen sich und was uns als Kind weitergebracht hat (Gehorsam zum Beispiel, oder der starke Wunsch, den Eltern zu gefallen) blockiert jetzt unser selbstständiges Wachsen. Ein Anpassungsprozess muss vollzogen werden. Mit Affirmationen nehmen wir aktiv und bewusst Einfluss auf unser Denken und unsere Überzeugungen bzw. Glaubenssätze. Wir ermöglichen uns neue Perspektiven. Die Wiederholung einer Affirmation rückt einen Gedanken in den Mittelpunkt und ist er stimmig, nehmen wir ihn ganzheitlich auf und an. Er kann nach und nach zu einer neuen Überzeugung werden und zu einem Glaubenssatz, der sich aus dem Wunsch nach Selbstbestimmung entwickelt hat. Gibt es eine „richtige“ Technik? Für den Erfolg ist eines entscheidend: Wir müssen innerlich von dem Inhalt unserer Worte überzeugt sein und an sie glauben. Der Glaube an das, was wir als Affirmation formulieren, ist das wichtigste Kriterium für eine „richtige“ Technik. Wiederholung ist ein weiteres Kriterium. Die Kraft der Autosuggestion entfaltet sich in der Wiederholung der Affirmation. Wir sprechen oder denken den ausgewählten Satz mehrmals hintereinander und lassen ihn dann wieder los. Er wird seinen Weg ins Unterbewusste finden und uns von dort aus mühelos unterstützen. Autosuggestion bedeutet freiwillige, gewollte Selbst-beeinflussung. Émile Coué (1857 – 1926) gilt als der Vater der „bewussten Autosuggestion“. Entscheidend war für ihn die Erkenntnis, dass bei inneren Konflikten zwischen Wille und Vorstellungskraft immer die Vorstellungskraft siegt. Ein Beispiel: Frau F. sagt, „Ich will abnehmen.“ Soweit also ihre Willenserklärung. Aber ihre innere Vorstellung sagt: „Ich befürchtete schon immer, dass ich aussehen werde wie meine Mutter, wenn ich älter werde. Das ist wohl leider in meinen Genen drin. Da kann auch der stärkste Wille nichts machen.“ Und das ist der unterschwellige Konflikt, der die Wirksamkeit einer Affirmation zum Abnehmen behindert.Ist dieser Konflikt erkannt, kann sie sich von ihrem unterschwelligen Denkmuster verabschieden und eine kraftvolle Vorstellung von einem neuen Weg entwickeln, der ihr Denken nachhaltig verändert. Sie kann sich besser mit ihrem Körper verbinden, damit sie spürt, es ist ihr Körper, den sie bewegt und nährt. Und dann beginnt sie vielleicht zu visualisieren, was sie konkret tut und wie sie das macht, und wie sie danach tatsächlich abnimmt. Coué war überzeugt, dass die Autosuggestion der Vorstellungskraft mit Leichtigkeit und auf natürliche Weise folgt. In diesem Sinne betrachte ich „Leichtigkeit“ als ein Kriterium dafür, dass Affirmationen wirksam werden. Wir sollten sie ohne innere Anstrengung formulieren und den Rest an unser Unterbewusstsein abgeben. Ein weiteres Kriterium ist die Häufigkeit, mit der wir eine Affirmation sprechen. Coué empfahl seinen Patienten eine Affirmation mit breiter Wirkung: „Es geht mir von Tag zu Tag immer besser und besser.“ Sie betrifft alle


Affirmationstypen Wie Sie persönlich Affirmationen optimal in Ihren Alltag einbinden, das hängt zum einen von Ihren Tagesroutinen und Ihrem Job ab, zum anderen von Ihren Vorlieben und bestehenden anderen Gewohnheiten. Irgendwo werden Sie neuen Platz schaffen und sich für ein paar Minuten Zeit für Ihren neuen Gedanken und die bewusste Beschäftigung mit Ihrer Affirmation nehmen. Am Anfang steht die Entscheidung, sich auf den Weg zu machen. Gehen Sie erst einmal los, dann findet sich auch ein Weg. Im Folgenden gebe ich Ihnen ein paar Ideen mit, wie die Einbindung von Affirmationen in den Alltag aussehen kann. Lassen Sie sich inspirieren und finden Sie das, was Ihrem Typ gerecht wird. Nehmen Sie sich, was Sie brauchen, und mischen Sie, was Ihnen gefällt, ganz individuell zu einem neuen Anwendungstyp zusammen.

Morgenmenschen Sind Sie der Typ, der morgens auf dem Weg zur Arbeit seine Affirmation vor sich hinsagt und den gelingenden Tag mit seinen Herausforderungen und Chancen bereits visualisiert? Sorgen Sie vorausschauend dafür, dass Sie gut drauf sind und bereit für das, was an diesem Tag auf Sie zukommt? Dann werden Sie es begrüßen, den Tag morgens mit Ihren positiven Gedanken zu beginnen. Sätze wie „Was ich tue, gelingt mir.“; „Mit Schwung und Elan geh‘ ich in den Tag.“; „Ich bin erfolgreich.“; „Das Leben ist schön.“ schaffen eine offene, optimistisch bejahende Erwartungshaltung. Noch bevor Ihr Tag richtig anfängt, haben Sie sich schon positiv auf die kommenden Ereignisse eingestellt.

Situative Sie möchten keine festen Zeiten für Ihre Affirmation einplanen? Dann sind Sie vielleicht eher ein Situations-Typ, also jemand, der in einer konkreten Situation auf eine passende Affirmation zurückgreift – wie im folgenden Beispiel: Sie stehen im Supermarkt an – mal wieder natürlich in der falschen Schlange! Es geht nicht voran, die langsame Kassiererin ist nervig, die Kundin umständlich. Das kann ja lange dauern … Sie werden sich gerade Ihrer nörgelnden Gedanken bewusst, wie Sie diese als stressig empfinden und schlechte Laune aufkommt. Doch halt! Jetzt fällt Ihnen ein, dass Sie diese negativen Gedankenschleifen nicht mehr zulassen wollen! Sie haben sich vorgenommen, die Gedankenspirale anzuhalten und stattdessen das Positive zu sehen. Und genau das tun Sie nun in dieser Situation. Eine positive Gedankenschleife könnte jetzt zum Beispiel so aussehen: „Ich habe Zeit gewonnen! Ich nehme jetzt mal meine Körperenergie bewusst wahr und verbessere meine Körperhaltung.“ Während Sie Ihre Gedanken verändern, interpretieren Sie die Situation bereits um. Beispielsweise könnten Sie sich in dieser Situation mit folgender Affirmation weiter unterstützen: „Ich habe Geduld.“ Oder: „Ich teile gerne mein Lächeln mit anderen


Menschen.“ Sie nehmen innerlich Kontakt mit Ihrer Geduld auf und spüren, wie ein Lächeln Ihre Gesichtszüge entspannt. Es ergibt sich ein Blickkontakt mit einem anderen Menschen und Sie verschenken ein Lächeln. Ihr Stimmungsbarometer steigt und die Zeit in der Schlange vergeht wie im Flug. Fast zu schnell.

Vorsichtige Zu Beginn fühlen Sie sich mit der Formulierung Ihrer Affirmation möglicherweise noch unsicher. Sie möchten nichts falsch machen und sind lieber vorsichtig. Deshalb greifen Sie zunächst auf vorformulierte Sätze zurück. Sie suchen sich eine Affirmation aus, die Sie spontan anspricht und bei der Sie sofort das Gefühl haben: Ja, das ist es für mich! Suchen Sie bei Affirmationskarten, in Büchern, auf Webseiten oder nutzen Sie andere Quellen, die Ihnen zugänglich sind. Vielleicht haben Sie auch schon eine Affirmation im Sinn, die genau richtig ist für Sie? Wie es auch sein mag, wenn sich der Satz gut und unterstützend anfühlt, dann ist er es wert, damit anzufangen. Sprechen Sie ihn laut oder in Gedanken aus, wiederholen Sie ihn und geben Sie ihm den notwendigen inneren Raum, bis er nach einiger Zeit ohne weiteres Nachdenken aus Ihrem Unterbewusstsein positiv auf Sie zurückwirkt. Vorschlag: Schreiben Sie sich Ihre Affirmation auf ein Blatt Papier oder auf eine feste Karte. Befestigen Sie sie an Ihrem Spiegel im Bad oder am Kühlschrank, jedenfalls an einem Platz, an dem Sie öfter an die Affirmation erinnert werden. Oder stecken Sie Zettel bzw. Karte in die Hosen- oder Handtasche. Die Vorstellung, den Zettel/ die Karte mit dem positiven Satz bei sich zu haben, wird Sie mental unterstützen.

Intuitive Wer intuitiv ist, lässt sich vom Geschehen leiten. Es wird den Intuitiven gefallen, sich „zufällig“ von einer Affirmation finden zu lassen. Zum Beispiel indem sie sich spontan immer neue Sätze einfallen lassen, die gerade passend sind und sie positiv stimmen. Auf meiner Website stelle ich einen ⇒ Generator für eine Zufalls-Affirmation zur Verfügung. Er ist sehr beliebt und wird häufig genutzt. Mit dem Satz, der zufällig angezeigt wird, verbinden die Menschen meist etwas Persönliches und nehmen ihn mit in ihren Tag. Wenn der Satz nicht passt, kann man sich die nächste Zufalls-Affirmation anzeigen lassen. „Zufall“ hat mit Ihnen zu tun. Wenn Sie den Dingen und Ereignissen in Ihrem Umfeld Aufmerksamkeit schenken, entdecken Sie, was für Sie von Bedeutung ist. Verlassen Sie sich auf Ihre Intuition und öffnen Sie sich. Lassen Sie sich ein auf Ereignisse, Begegnungen, Gefühle, Gespräche, innere Bilder und Gedanken. Fragen Sie sich danach, was Sie erreicht und berührt Sie und lassen Sie sich davon finden. Dann formulieren Sie Ihre Affirmation, die Sie auf einen positiven inneren Kurs bringt.


SICH SELBST KENNEN Mentaltechnik Mentaltechniken optimieren unser Denken, Fühlen und Handeln, in dem wir Verhalten oder Seinszustände, Handlungsabläufe oder persönliche Reaktionen mental vorwegnehmen und trainieren. Für diejenigen, die bereits über eine gewisse mentale Stärke verfügen, sind Affirmationen ein brauchbares Selbsthilfewerkzeug. Gezielt nehmen wir mit positiv formulierten Sätzen Einfluss, indem wir uns bewusst gegen negative Denkmuster entscheiden. Achtsam bemerken und steuern wir, was wir denken, und verbessern damit unsere Lebensqualität. Affirmationen wirken autosuggestiv. Unser innerer Beobachter unterstützt in optimaler Weise unseren Selbsterkennungsprozess. Wir erkennen, was ist, und lernen, uns selbst besser anzunehmen. Schon dieser einfache Prozess baut mentalen Stress ab. Wachsende persönliche Akzeptanz stärkt allmählich unsere innere Balance und Gelassenheit. Wir leben insgesamt optimistischer und verfolgen unsere Ziele motivierter. Wir nutzen unsere mentalen Kräfte, um mehr der Mensch zu sein, der wir sind und sein wollen, und richten unseren Blick auf die Dinge, die für uns bedeutsam sind. Selbsthilfeverfahren sind immer Grenzen gesetzt. Wenn sie nicht weiterhelfen, sondern die inneren Blockaden trotzdem massiv bleiben, empfiehlt sich die professionelle Hilfe eines Beraters oder Therapeuten, um hinderliche Glaubenssätze nachhaltig zu verändern. Gerne können Sie mein Beratungsangebot prüfen: ⇒ Konstanze Quirmbach – LifeCoaching Gibt es Gesetze energetischer Resonanz? Gedanken sind Energie. Und was wir ausstrahlen, das kehrt zu uns zurück, so heißt es. Wenn man es so betrachtet, kann man Affirmationen auch als eine Fremd-Suggestion sehen: Wir teilen der Welt unsere Wünsche mit. Damit können wir keine Geschehnisse kontrollieren oder unmittelbaren Einfluss ausüben, doch wir senden eine Botschaft in die Welt. Ob und wie Resonanzen zwischen gedanklicher Energie und Umwelt wirken, ist noch weitgehend unerforscht, zumindest sind mir keine gesicherten wissenschaftlichen Erklärungsmodelle über die Existenz und Wirksamkeit gedanklicher Energie bekannt. Ich persönlich vertraue auf eine gewisse Ausstrahlung aller Energien. Wir spüren Energie, ohne sie greifen, sehen oder festmachen zu können. Wir beziehen uns hier auf offensichtliche Erfahrungswerte. Und so lange es nicht schadet, sehe ich Sinn darin, einfach gute Gedanken und Wünsche um ihrer selbst willen zu formulieren und ihre Energie in die Welt zu bringen. Sie stärken mich selbst, auch wenn ich nicht weiß, ob oder wie und wann sich diese Wünsche erfüllen könnten. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, als könnten wir „Wunder“ vollbringen, wenn wir Affirmationen nutzen. Doch wir bezwecken durchaus etwas, weil fokussierte Gedanken zu vorauseilenden Boten unserer Gefühle und Taten werden. Achtsam und aufmerksam halten wir im Gewahrsein, was uns erstrebenswert scheint. So entwickeln und fördern wir unseren eigenen Mut zum Handeln und treffen selbstbestimmt und bewusst Entscheidungen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt – die täglichen positiven Sätze bringen etwas in Fluss, das sonst vielleicht


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