smash – Ausgabe 06/2016

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Offizielles Verbandsmagazin:

Juni 2016  |  Ausgabe Nr. 6

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U18-EM IN KLOSTERS: Das Treffen der Stars von morgen

LADIES CHAMPIONSHIP GSTAAD: Vier Schweizerinnen auf den Spuren von Petra Delhees

MICHAEL CHANG:

Interview mit dem French-Open-Sieger 1989

Jobsharing

Seit Stan Wawrinka mit zwei Trainern ­ arbeitet, reitet er auf der Erfolgswelle

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Das Tennis-Magazin der Schweiz

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WARM-UP

Das Schweizer Tennis lebt – auch ohne Federer Liebe Leserin, lieber Leser Die Nachricht fand kaum Resonanz. Dabei wären an diesem 9. Mai durchaus fette Schlagzeilen angebracht gewesen. Erstmals befanden sich an jenem Montag fünf Schweizerinnen und Schweizer gleichzeitig unter den Top 10 der Weltranglisten im Einzel und Doppel. Kein anderes Land stellt erfolgreichere Tennisspieler. Und eine Ratio von einem Top-10-Vertreter pro 1,6 Millionen Einwohner ist ohnehin einzigartig. Gross war der Aufschrei dann aber, als Roger Federer seinen Verzicht auf das French Open bekannt gab. Erstmals in diesem Jahrtausend und nach 65 Grand-Slam-Turnieren in Serie verpasste er ein Major-Turnier. Zur Absage entschloss er sich, weil er noch nicht ganz fit war. Einen Vorgeschmack auf die Zeiten nach seinem Rücktritt vermuteten Pessimisten und das baldige Ende der helvetischen Tennis-Herrlichkeit.

Marco Keller Redaktionsleiter

Nach dem Turnier kann man mehr denn je sagen: Das Schweizer Tennis lebt – auch ohne Federer. Dass die Ausgabe 2016 dem hiesigen Tennis-Fan tatsächlich nicht in besonders nachhaltiger Erinnerung bleibt, liegt in erster Linie an der nach den Erfolgen der letzten Jahrzehnte übersteigerten Erwartungshaltung. Objektiv betrachtet ist die Bilanz mit einer Halbfinalund einer Viertelfinal-Qualifikation im Einzel sowie einem Titel bei den Juniorinnen und im Mixed aller Ehren wert. Erst recht, wenn man bedenkt, dass neben Federer mit Belinda Bencic auch die bestklassierte Frau verletzungsbedingt absagen musste. Beide dürften in Wimbledon wieder dabei sein, auch dank ihnen sind die Hoffnungen auf weitere Grosstaten in den kommenden Monaten intakt, sogar Gedanken an den Einzeltitel Nummer 25 legitim. Fiebern wir mit ihnen, vergessen wir aber nicht, dass sich dahinter viele abmühen, die Lücke zu verringern. Freuen wir uns also auch über eine erstmalige Hauptfeld-Qualifikation einer Jil Teichmann oder eines Johan Nikles, die ersten beiden Doppeltitel einer Xenia Knoll oder einen Erfolg der 37-Jährigen Patty Schnyder bei einem Turnier der untersten Profistufe.

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INSIDE

International 10 Stan Wawrinka Das Betreuer-Team trägt einiges zu den grossartigen Erfolgen des Romands bei.

17 Trainer-Duos Beinahe alle Spitzenspieler setzten auf das Modell mit zwei Trainern.

20 Roland Garros Mit Novak Djokovic und Garbiñe Muguruza gab es in Paris zwei neue Sieger.

Swiss World 50 Swiss Tennis Family Day

Der Dienstag des ATP-Turniers in Gstaad steht im Zeichen der Familien.

52 Crossklinik Open in Basel Robin Roshardt und Nina Stadler setzten sich durch. 58 Suzuki Tennis Grand Prix Der Förderverein Breitensport Tennis bedankt sich.

59 Star von Morgen Tina Moser setzt sich hohe Ziele.

61 SPTA Danny Freundlieb kämpft um die Anerkennung des

Berufs Tennislehrer.

Service 64 Besser spielen

23 Tennisland Schweiz Die kleine Schweiz verblüfft die grosse Tenniswelt mit ihren Resultaten.

24 Arantxa Sanchez Die ehemalige Weltnummer 1 als Botschafterin am Longines Future Tennis Aces in Paris.

26 Michael Chang Mit 17 gewann der Amerikaner in Roland Garros – heute coacht er Kei Nishikori.

30 Laura Siegemund Die Deutsche ist mehr als nur eine erfolgreiche Tennisspielerin.

Spielen Sie wie die grossen Stars.

70 Alexander Zverev Das deutsche Talent zeigt das richtige

Durchschwingen bei der Rückhand.

72 Universal Tennis Evaluation Leonie und Lisa Küng träumen von einer Tenniskarriere.

76 Gute Explosivkraft Welche Voraussetzungen sind nötig?

78 Ratgeber Medizin 79 Ratgeber Ernährung

34 J. Safra Sarasin Open in Gstaad Nach 33 Jahren kehren die Frauen ins Berner Oberland zurück

40 Petra Delhees Die Schweizer Siegerin von 1979 sucht eine Nachfolgerin. Kommt sie aus dem eigenen Land?

43 Rankings Das ATP-Emirates und das WTA-Ranking.

44 Europas Nachwuchs-Elite in Klosters Vor 18 Jahren schlug auch Roger Federer im Bünderland auf.

16 Quiz Was wissen Sie über Stan Wawrinka?

63 Wettbewerb Mitmachen lohnt sich – attraktive Preise zu gewinnen.

82 Tie-Break Juan Martin del Potro meldet sich zurück.

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INTERNATIONAL FIRST SERVICE

Aus der internationalen

TENNISWELT Novak Djokovic

Erst geehrt, dann geerdet

TROPHY-KUSS: In Berlin erhielt Novak Djokovic zum dritten Mal den LaureusAward.

Novak Djokovic war bei der Laureus-Ver­ leihung in Berlin der gefragteste Mann: Er wurde wieder als «Weltsportler des Jahres» geehrt. Die Siegessause hielt sich in Grenzen, Djokovic wollte am Folgetag gut trainieren. Coach Boris Becker organisierte ­ ­einen Court beim TC Blau Weiss Berlin und zwei Sparringspartner: die Oberliga­ spieler Laslo Urrutia und Philipp Eberhard. «Er kam allein, war total entspannt. Sehr lustig und ­höflich. Er hat sich mehrfach bedankt und ist auf jeden Fotowunsch der Zuschauer ein­ ● gegangen», schwärmt Eberhard.

SELFIE NACH DEM TRAINING: Djokovic mit seinen Berliner Sparringpartnern Laslo Urrutia (M.) und Philipp Eberhard (r.).

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STAR GEZWITSCHER

Grigor Dimitrov

Was die Profis der Tour per Twitter über sich erzählen – die Top 3 der besten Tweets der letzten Wochen. @CaroWozniacki «Danke an die Designer von #PrabalGurung – das Kleid passt wie ein Handschuh!»

Umrühmliches Ende eines Endspiels: Grigor Dimitrov zerhackte in Istanbul gegen Diego Schwartzman bei 0:5 im dritten Satz seinen dritten Schläger innerhalb einer halben Stunde – und kassierte deshalb ­einen Spielabzug. Schwartzman hatte gewonnen, obwohl der Match noch nicht zu Ende war. Warum Dimitrov so ausflippte? Er hatte eine 7:6, 5:2-Führung verspielt und verlor im Entscheidungssatz völlig die ● Kontrolle über sich. Er entschuldigte sich später – immerhin.

@TimeaOfficial «Pokal-Spiegel-Selfie! Mein erster Turniersieg 2016 – auf Sand! Danke Rabat.»

@ThiemDomi «Partnerlook! Im neuen Outfit für die French Open mit Alex #Zverev»

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Den Heimbann gebrochen

Einen Tag vor Beginn von Roland Garros erfüllte sich Stan Wawrinka einen Jugendtraum. Der Romand gewann das «Geneva Open» durch einen Zweisatz-Finalsieg gegen Marin Cilic und konnte so erstmals einen Titel auf Stufe ATP-Tour in der Schweiz bejubeln. Bislang war eine Finalteilnahme in Gstaad (2005) seine Bestmarke, es war sein erstes Endspiel auf der Tour. Zuletzt hatte er sich hierzulande schwer getan, in Ba­ sel wartet er seit 2012 auf einen Matchgewinn. Wawrinka ist da­ mit der sechste Schweizer, der ein Profiturnier in der Heimat für sich entscheiden kann. Rekordhalter ist, wenig überraschend, Roger Federer mit total acht Trophäen. Die Schweizer Siege an den Heimturnieren: 1. Roger Federer 8 (Basel 2006–08, 10, 11, 14, 15, Gstaad 2003). 2. Stan Wawrinka (Genf 2016), Jakob Hlasek (Basel 1991), Marc Rosset (Genf 1989), Claudio Mezzadri ● (Genf 1987) und Heinz Günthardt (Gstaad 1980), je 1.

Erstmals in den Top 100

Cagla Büyükakcay Grosser Moment für das türkische Tennis: Cagla Büyükakcay gewann als erste Profispielerin ihres Landes ein WTA-Turnier. Und das auch noch in ihrer Heimat beim Event in Istanbul. Die ­ attraktive 26-Jährige erreichte zudem erstmals die Top 100. «Mit 15 Jahren habe ich hier zum ersten Mal gespielt. Ich habe die besten Spielerinnen be­ obachten können, als ich noch jung war. Seitdem träumte ich davon, einmal den Titel zu gewinnen. Deshalb ist es etwas ganz Besonderes für mich», freute sich ● Büyükakcay.

LIVE AUF TELECLUB Die nächsten Turniere © freshfocus/Richard Martin

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Gewinnen Sie 1 × 2 Tickets für die Halbfinals der ATP World Tour Finals in London! www.teleclub.ch/atpfinals WIMBLEDON, LONDON 27.6. – 10.7. Facts zum Turnier: Geschichte und Tradition in Wimbledon! Seit der ersten Austragung im Jahr 1877 ist Wimbledon von einem Gartenparty-Turnier zu einem Grand Slam herangewachsen. Das älteste Tennisturnier der Welt und einziges Grand Slam auf Rasen, erhält auch heute noch Traditionen wie den strikten Dresscode oder das Erdbeer- und Schlagsahneessen aufrecht. Fans auf der ganzen Welt freuen sich auf die besten Spieler des Planeten und die spektakulärsten Ballwechsel auf dem heiligen Rasen. Sind Sie mit Teleclub live dabei, wenn Roger Federer versucht, zum achten Mal zu gewinnen – um alleiniger Rekordhalter zu werden. Entrylist: Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres will sich natürlich kein Spieler entgehen lassen. Sofern keine Verletzten zu beklagen sind, steht die gesamte Weltelite am Start.

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Rafael Nadal

Nass gemacht Er ist wieder da: der Sandplatzkönig. Rafael Nadal war schon ­abgeschrieben, nicht mal auf Sand traute man ihm noch grosse Siege zu. Und dann das: Nadal gewinnt in Monte Carlo und B ­ arcelona – jeweils zum neunten Mal! Er macht also wieder seine Geg­ ner nass – und am Ende sich selbst. Nach dem Triumph in Barcelona springt er mit den Ball­ kindern in den Club-Pool. Es ist eine alte Tra­ dition. 2005 tauchte er erstmals dort ab – nach ● seinem ersten Titel.

AB INS BADEPARADIES: Turniersieger Rafael Nadal beim Sprung in den Pool vom Real Club de Tenis de Barcelona, flankiert von den Ballkindern des Events.

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Gail Falkenberg Mit 69 Jahren fängt das Tennisleben an: Der USAmerikanerin Gail Falkenberg gelang in dem Alter ein Sieg im – Achtung! – Profitennis. Kein Witz: Sie schlug in der Qualifikation beim ITF-Turnier von Pelham die 47 Jahre jüngere Rosalyn Small. Falkenberg ist ein Phänomen: Erst mit 38 Jahren wurde sie Tennisprofi, spielte sich bis auf Platz 380 der Weltrangliste. Aufhö­ ren will sie noch lange nicht: «Ich will mit 70 mein spie­ lerisches Niveau noch einmal anheben!» ●

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FIRST SERVICE

Carla Suarez Navarro Für ihren Touch auf dem Court ist Carla Suarez Navarro bekannt. Mit ihrer einhändigen Bilderbuch-Rückhand verzückt die Spanierin regelmässig die Fans. Aber dass die 27-Jäh­ rige von der Kanaren-Insel Gran Canaria auch viel Ge­ fühl im Fuss hat, zeigte sie am Ran­ de des Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart. Einen überdimensionier­ ten T ­ ennisball hielt sie ganz locker mit dem Fuss oben. «Wenn es mit der Tenniskarriere nicht geklappt hätte, wäre ich wohl im Frauen­ fussball ganz gut g­ eworden», scherz­ te sie. ●

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Beantworte folgende Frage und sende das Lösungswort bis 30.06.2016, per E-Mail mit dem Vermerk «Tecnifibre» an: wettbewerb@smash.ch Wer gewann im Jahr 2015 das Swiss Open in Gstaad? A: David Goffin B: Dominic Thiem C: Stan Wawrinka Preise gesponsert von:

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STAN INTERNATIONAL WAWRINKA

MIT GETEILTER ARBEIT ZU

DOPPELTEM ERFOLG Seit Stan Wawrinka bei den Trainern auf Jobsharing setzt, ist er erfolgreich wie nie. Ein Gespräch mit seinen Coaches.  TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS, ZVG.

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s ist ein seltener Anblick, an ­diesem Mittwoch Nachmittag in Rom. Magnus Norman und Yannick Fattebert haben es sich gemeinsam auf einer weissen Couch in der Players Lounge bequem gemacht. Letztes Jahr gab es diese Konstellation nur zwei Mal, ebenfalls beim Turnier im Foro Italico und an den ATP World Tour Finals in London, wo es darum ging, auch schon einen Grossteil des neuen Jahres zu ­planen. «Ich hätte es lieber, wenn wir in Zukunft noch ein paar Wochen mehr so verbringen könnten», hofft Norman, «das ist sehr gut für Stan.» Fattebert sieht es ähnlich: «Man ist nicht alleine, man kann sich gegenseitig Fragen stellen, auch bei der Beobachtung von anderen Spielen.» Als aussenstehender Beobachter merkt man nicht nur bei diesen Antworten ziemlich rasch: Die beiden haben eine ähn­liche Vorstellung vom Tennis, sie sind sich oft einig. Obwohl in der Öffentlichkeit vor allem Norman als Trainer Wawrinkas ­ ­bekannt ist, funktionieren sie als Duo. «Für mich ist es enorm wertvoll, eine zweite Meinung einholen zu können und Yannick kennt ja Stan auch sehr gut», so der Schwede. Für ihn sind in dieser Partnerschaft folgende Elemente zentral: «Die Chemie zwischen den beiden Coaches

muss stimmen, keiner darf das Gefühl ­haben, er sei wichtiger als der andere und natürlich ist die Kommunikation ­zwischen ihnen entscheidend.» Im «Team Wawrinka» bedeutet dies praktisch täg­ licher Telefon- und SMS-Kontakt zwischen Norman und Fattebert während der Turniere, etwas weniger häufig in den Trainingsphasen. «Ich schreibe zum ­Beispiel Yannick und tausche mich mit ihm bezüglich Taktik für die Matches aus. Das klappt hervorragend», sagt Norman. Dass die eben gemachten Aussagen keine blossen Lippenbekenntnisse sind, beweist ein Eintrag auf Normans Website. Er bezeichnet sich dort als «Mitglied des ­ Coachingteams des mehrfachen GrandSlam-Siegers Stan Wawrinka». Vor 20 Jahren war Jobsharing kein Thema Solche Bescheidenheit ist selten, gerade bei einem Trainer mit dem Palmarès Normans gibt es auch Beispiele von Leuten, deren Ego kaum in die Spielerbox passt. Generell setzen aber immer mehr Spieler im Männertennis auf dieses Modell, auffallend viele gehören der obersten ­ Hubraumklasse an. Als Norman selber noch spielte, war dieses Jobsharing noch kein Thema. «Vor 20 Jahren gab es auch

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noch keine Fitnesscoaches», erinnert sich die ehemalige Weltnummer 2, «damals hat alles der Tennistrainer gemacht. Heute hat es viel grössere Teams um die Spieler, oft ist auch ein Physiotherapeut dabei. So versucht jeder, noch ein paar zusätzliche Prozent herauszuholen.» Im Falle von Wawrinka gehört natürlich auch Fitnesspapst Pierre Paganini zum engsten Kern, Manager Lawrence Frankopan und die Medienverantwortliche Fabienne ­Benoit sorgen dafür, dass sich Wawrinka so oft wie möglich seinen Kernkompetenzen widmen kann. Familiäre Gründe können eine grosse Rolle spielen, damit man dieses «TeilzeitModell» eingeht, viele der ehemaligen Professionals haben heute Familie und wollen dieser das erneute anstrengende Vollzeit-Tourleben nicht mehr zumuten. So ist es auch bei Norman, der «heute schon mehr Wochen mit Stan macht, als ursprünglich abgemacht waren». Er ­mache es gerne, erklärt der verheiratete Vater zweier Kinder, die Arbeit «macht

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mir sehr viel Spass». Er sei aber auch der Ansicht, dass «Stan jemanden braucht, der ihm noch mehr geben kann als ich». Der Lernprozess vom Sparringpartner zum Coach Norman arbeitet seit 2013 mit Wawrinka und Fattebert ist sogar noch länger dabei. Erstmals kontaktiert wurde er einst von Dimitri Zavialoff. Wawrinkas erster Coach fragte ihn damals, als er auf einem ­angrenzenden Platz spielte, ob er als Sparringpartner wirken könne und als sich der Romand später von Peter Lundgren getrennt hatte, ersuchte er Fattebert, ihn im Winter bei der Gestaltung der Saisonvorbereitung zu beraten. «Es wurde dann Schritt für Schritt mehr und mit Magnus haben wir die selbe Arbeitsweise beibehalten», sagt Fattebert. Seine persönliche Rolle hat sich in den letzten Jahren stark verändert: «Ich musste auch viel lernen. Am Anfang war ich einfach ein Kollege, der das Tennis ein wenig kannte und mit ihm spielen und auch ein Auge auf die

Gegner haben konnte. Mit der Zeit habe ich mich dann im Job entwickelt und bin auch Coach geworden.» Nebst einzelnen Trainingstagen in der Schweiz reist Fattebert rund zehn Wochen pro Jahr mit der Weltnummer 4 herum. Und dies durchaus erfolgreich. In der ­allerersten Woche unter Normans Ägide war er beim Turniersieg in Estoril zugegen, auch in diesem Jahr war er bei den ersten beiden Erfolgen in Chennai und Dubai dabei. «Ich versuche, Magnus’ Linie umzusetzen», bleibt auch er bescheiden. Der ehemalige French-Open-Finalist ist bei allen Grand-Slam-Turnieren dabei und war im Frühling auf der US-Tournee. Die zweite Saisonhälfte war bei Druck­ legung dieses Magazins noch nicht im Detail geplant und hängt auch davon ab, wie Wawrinka bis Wimbledon abschneidet. Im Eishockey werden die Aufgaben im Coachingstaff oft klar getrennt. Der Cheftrainer ist beispielsweise für die Stürmer zuständig, ein Assistent für die Verteidiger, der zweite für das Unterzahl- und


STAN INTERNATIONAL WAWRINKA

Überzahlspiel. Im Tennis gibt es solche Formen der Zusammenarbeit auch, sagt Norman: «Einige Teams arbeiten so. Der eine kümmert sich mehr um die offen­ siven Qualitäten, der andere um das Defensivspiel. Vielleicht arbeitet einer ­ auch mehr in der Sandplatzsaison, weil er sich da wohler fühlt, der andere mehr auf Rasen.» Im «Team Wawrinka» ist dies aber nicht so: «Wir arbeiten in allen ­Bereichen zusammen.»

sechsten Mal mindestens die Halbfinals. Hinzu kommen noch drei aufeinanderfolgende Halbfinals bei den ATP World Tour Finals sowie der Gewinn des Davis Cups 2014. «Er ist mental sehr stark in den grossen Turnieren und physisch in den Best-of5-Partien. Er hat das Gefühl, er habe mehr Zeit», erklärt Norman diesen bei einem Spitzenspieler in dieser Radikalität aus-

sergewöhnlichen Wandel. Fattebert geht noch etwas mehr ins Detail: «Er ist nie so gut, wie wenn er viel Tennis in seinen Beinen hat. Wenn wir an die grossen ­ ­Turniere kommen, hat er schon drei, vier Turniere gespielt. Es kann schwieriger sein, wenn er nach drei Wochen Pause wieder einsteigt, vielleicht auf zwei ­Gewinnsätze in der Halle. Stan braucht Zeit, um sein Tennis zu finden.»

«Er will sich immer weiter verbessern, er versucht immer Neues.» YANNICK FATTEBERT ÜBER WAWRINKA

Der Mann für die grossen Turniere Seit Wawrinka mit dem Duo Norman/­ Fattebert arbeitet, ist er ein anderer Spieler geworden. Er ist nicht mehr der Mann, der an einem guten Tag jeden Gegner schlagen kann, dies aber meist nur an den kleineren Turnieren tut. Nein, nun ist er ein Spieler, der sein Potenzial vornehmlich an den grössten Events umsetzt, seit 2014 ist er in der virtuellen Grand-SlamRangliste sogar die Nummer 2 hinter Djokovic. Dem Serben bereitet er mit seinem offensiven Tennis über drei Gewinnsätze mehr Mühe als jeder andere. Elf Titel und zwei Finals stehen mit dem neuen Trainerduo zu Buch, vorher war Wawrinkas Bilanz für einen Top­ spieler mit drei Turniersiegen und sieben Final-Niederlagen unterdurchschnittlich. Gewann er vorher in Umag oder Casablanca, so triumphiert er nun beim Australian Open oder dem French Open. Geradezu beeindruckend seine Konstanz bei den Majors: Paris war das 13. Grand-Slam-Turnier seit Beginn der Kollaboration, zum zehnten Mal erreichte er mindestens die Viertelfinals, zum

Copyright: Aircel Chennai Open.

Falls die Kommunikation nicht stimmt, kann der Schuss allerdings auch nach ­hinten losgehen. Unvergessen in dieser Hinsicht in negativer Hinsicht die Szene, als ein grosses Schweizer Nachwuchs­ talent einst im Junioren-Turnier von Wimbledon auf einem Aussenplatz an ­ drei ­unterschiedlichen Standorten Berater (Elternteil, offizieller Trainer, Trainer ­ seines damaligen Managers) platziert ­ ­hatte und so völlig überfordert war.

Vom Sparringpartner zu Stans Coach: Yannick Fattebert.

Yannick Fattebert Yannick Fattebert war schon als kleiner Junge ein «Tennisverrückter». Er zählte zwar nie zu den allerbesten Junioren, versuchte sich aber auch dann noch als Profi, als es «intelligenter gewesen wäre, aufs Studium zu setzen». Sein bestes ATP-Ranking erreichte er 2011 mit Platz 1288. Er merkte ziemlich schnell, dass er nicht vom professionellen Tennis würde leben ­können und begann früh, Stunden zu geben. Neben seiner Tätigkeit mit Wawrinka unterrichtet er Nachwuchsspieler, organisiert Camps im In- und Ausland und ist Turnierdirektor beim ITF-Future in Sion, das jeweils Ende August

stattfindet und Teil der drei Events in der ­Romandie umfassenden Visilab-Turnierserie ist. «Ich fahre im Moment auf mehreren Schienen und das gefällt mir sehr», sagt der heute 32-Jährige. Durch die Tätigkeit mit dem zweifachen Grand-Slam-Sieger rückt er natürlich auch in den Fokus der Fachleute, der Job kann durchaus ein Sprungbrett sein. Er kann sich vorstellen, dereinst einmal einen hoffnungsvollen Nachwuchsspieler zu unterrichten, aber im ­Moment besteht kein Grund zur Veränderung: «Solange Stan mit der Zusammenarbeit mit ­Magnus und mir zufrieden ist, bin ich es auch.»

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Wawrinka betonte immer wieder, sein Talent liege in der Fähigkeit, enorm hart zu arbeiten. Tatsächlich ist für ihn das Training mehr Lust denn Last, seit früher Jugend ist er willens, mehr zu tun als a­ ndere. Aber sogar ein Spieler mit derart vorbildlicher Arbeitsethik muss von aussen motiviert werden. «Wir pushen ihn jeden Tag ein wenig, aber er mag das», sagt Norman und Fattebert ergänzt: «Manchmal mag er es im Moment nicht, aber insgesamt schon. Er weiss auch, dass er es braucht.» Entspannung als Erfolgsfaktor Dass Wawrinka überhaupt so weit gekommen ist, liegt auch in den unzähligen Trainingsstunden begründet, welche er absolviert hat. Norman beeindruckt etwas ­anderes aber mehr: «Heutzutage arbeitet jeder hart. Für mich ist aber zentral, dass er sehr entspannt sein kann, dann aber eine Stunde später wieder voll präsent.» Es ist eine Fähigkeit, die dem Schweden

«Wir pushen ihn jeden Tag ein wenig, aber er mag das.» MAGNUS NORMAN ÜBER WAWRINKA

selber einst abging: «Ich habe damals 24 Stunden ans nächste Training gedacht, ans nächste Spiel. Ich konnte mich nie von dieser Welt lösen, Stan kann das. Ich denke, er hat deshalb in den zwei GrandSlam-Finals so gut gespielt. Ich denke, das kann auch seine Karriere verlängern, er verliert weniger Energie.» Wawrinka ist nun 31, und wenn er kein Spiel auf der Tour mehr gewinnen würde, wäre seine Karriere dennoch viel erfolgreicher verlaufen als je erträumt. Das zweitälteste Mitglied der Top Ten (Stand 23. Mai 2016) ist aber noch immer hungrig wie ein Teenager. «Er will sich immer weiter verbessern», sagt Fattebert, «er ­versucht immer Neues. Er könnte ja auch sagen, ich bin die Nummer 4 der Welt und mache immer so weiter. Er will aber ­immer weiterkommen und akzeptiert es, Bälle zu verschlagen, weil er denkt, das sei der richtige Weg, um sich zu verbessern. Für mich ist Stan einer der Spieler innerhalb der Top 20, die sich am meisten verbessert haben.» Es ist auch ein ­unbewusstes Kompliment für sich selber ● und für Magnus Norman.

Erfolgreiche Zusammenarbeit: Stan Wawrinka und Magnus Norman.

Magnus Norman Magnus Norman schaffte es als Spieler bis auf Platz 2 der Weltrangliste. Der Grundlinien­ spezialist erreichte diese Klassierung 2000, im selben Jahr errang er auch seine grössten ­Erfolge. Beim Italian Open feierte er seinen grössten Titelgewinn, wenig später erreichte er das Endspiel von Roland Garros. Insgesamt gewann Norman zwölf Turniere und den ­Davis Cup als Spieler, seit 2006 wirkt er als Trainer. Er betreute seine Landsleute Thomas Johansson und Robin Söderling, seit 2013 ­arbeitet er höchst erfolgreich mit Wawrinka zusammen. Daneben ist er Mitbegründer der «Good to Great Academy». Der zweifache Vater ist ein riesiger Sportfan: Als Junior ge-

hörte er der schwedischen Landesauswahl im Bandy an und noch heute betreibt er diesen Sport bei Gelegenheit leidenschaftlich, wie auch das Eishockey. Seit kurzem bestreitet er zudem Marathonläufe und der Ausdauersport hat es ihm auch weiterhin angetan. Vor wenigen Tagen 40 Jahre alt geworden, will er diesen speziellen Geburtstag noch in diesem Jahr mit der Teilnahme an einem Ironman-Triathlon begehen. Gleichzeitig will er Geld für die Asthma- und Allergie­forschung bei Kindern sammeln, zu den ersten Spendern zählt auch Roger Federers Coach Ivan Ljubicic. Mehr Infos finden sie auf www.magnusnorman.com

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GAME, SET & MATCH

Stan Wawrinka ➊ Welches ist die Schlägermarke von

➐ Zusammen mit Roger Federer gewann Stan Wawrinka Olympiagold im Doppel. Wann und wo? A Athen 2004 B Peking 2008 C London 2012

Stan Wawrinka? A Head B Yonex C Lacoste

➋ Wann zog Stan Wawrinka erstmals in die Top Ten ein? A 1. Mai 2008 B 1. April 2007 C 30. März 2010

➍ Was gilt als Paradeschlag von ➌ Die Hose, die Stan Wawrinka bei seinem Sieg 2015 in Roland Garros trug, ist Kult. Wie sieht sie aus? A rot-weiss kariert B gelb-schwarz gestreift C links lindengrün, rechts rosa

Stan Wawrinka? A Vorhand-Slice B Topspin-Rückhand C Volley

➎ In welcher Ortschaft wuchs Stan Wawrinka auf? A Oulens-sous-Echallens B Bioley-Orjélaz C Saint-Barthélemy

➏ Was will Stan Wawrinka tun, wenn er einmal seine Tenniskarriere beendet? A Ein Restaurant eröffnen B Tenniscoach C Zahnarzt

➑ Welche Sprache beherrscht Stan Wawrinka neben französisch und englisch? A deutsch B tschechisch C spanisch

Frage 1: B  Frage 2: A  Frage 3: A  Frage 4: B  Frage 5: C  Frage 6: A  Frage 7: B  Frage 8: C Antworten

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INTERNATIONAL

Mit zwei Nummern 1 nach ganz oben Neben Stan Wawrinka setzen auch zahlreiche andere Top-Spieler auf das «Teilzeit-Modell». Die Dichte an ehemaligen Weltklassespielern am Platzrand ist im Männertennis so gross wie nie.  TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS

Carlos Moya und Riccardo Piatti trainieren Milos Raonic – dazu stösst nun John McEnroe.

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er bislang Letzte kam völlig u ­ nerwartet. Während des French Opens gab John McEnroe bekannt, er werde zumindest für die Vorbereitung auf Wimbledon zum Team von Milos Raonic stossen. Der ­Kanadier sei einer von fünf, sechs Spielern mit dem Potenzial für Grand-SlamTitel, liess das einstige «enfant terrible» des Welttennis’ verlauten. Er glaube, er könne ihm auf diesem Weg ein bisschen helfen. McEnroe kann sich auf Augenhöhe austauschen, zum Staff Raonics zählt mit Carlos Moya auch eine weitere Weltnummer 1. Haupttrainer Raonics ist seit 2013 Riccardo Piatti. Der italienische TennisPädagoge wurde bis letzten Oktober von seinem ehemaligen Schüler Ivan Ljubicic unterstützt. Der Kroate seinerseits stiess kurz nach seinem Abgang zur Equipe von Roger Federer, als Nachfolger von Stefan Edberg. Fixe Grösse im Team des 17-fachen Gewinners von Major-Turnieren ist seit langem Davis-Cup-Captain Severin Lüthi.

Boris Becker wird nicht mehr belächelt Als 2013 bekannt wurde, dass Novak ­Djokovic zur Unterstützung des Slowaken Marian Vajda auch Boris Becker ins Boot holt, glaubten viele an eine PR-Aktion. Sie alle mussten mittlerweile Abbitte leisten, unter der Ägide von «Bobele» hat sich der Serbe vom Ausnahmespieler zum Überspieler gemausert. Der Deutsche kennt wie viele seiner aktuellen Berufskollegen das Tennis auf höchstem Niveau aus dem Effeff und dieses Wissen wird von vielen Topstars heute mindestens so stark gewichtet wie Trainerdiplome. Die Trainerbänke sind deshalb ein Sammelsurium von ehemaligen Stars, gleich sieben ehemalige Top-3-Spieler erteilen Ratschläge. Andy Murray trägt zu dieser Statistik im Moment nichts bei, aber auch der Schotte setzt gerne auf den Rat ehemaliger Cracks: Bis vor kurzem wurde er von Jonas Björkman und Amélie Mauresmo betreut, in Rom gab dann wenige Monate nach dem Schweden auch die Französin ihren Rückzug bekannt. Neben Murray, der sich ­aktuell von Jaime Delgado aushelfen lässt, steht von den Top 10 aktuell nur Tomas Berdych ohne Coach da, der Tscheche trennte sich in Rom von Murrays Ex-Betreuer Dani Vallverdu, unmittelbar nach einer 0:6, 0:6-Schlappe gegen David Goffin. Auch Kei Nishikori (Michael Chang und Dante Bottini) hat zwei Coaches auf der Lohnliste, Marin Cilic setzt auf den früheren Wimbledonsieger Goran Ivanisevic. Auf das Dual-Prinzip vertraut auch Rafael Nadal mit seinem Onkel Toni und mit Francisco Roig, der als Bestmarke allerdings «nur» Platz 60 aufweist. Er­ ­ weitert werden könnte die Liste unter

Boris Becker und Marian Vajda – die Coaches hinter Novak Djokovic. ­anderem mit dem Duo Sergi Bruguera/­ Sébastien Grosjean (Richard Gasquet) und Thomas Johansson (David Goffin). Die Betreuer der aktuellen Top 10 und ihre besten Rankings: 1. Novak Djokovic (Boris Becker, ATP 1, Marian Vajda ATP 34). 2. Andy Murray. 3. Roger Federer (Ivan Ljubicic, ATP 3, Severin Lüthi, ATP 622). 4. Stan Wawrinka (Magnus Norman, ATP 2, Yannick Fattebert, 1288). 5. Rafael Nadal (Francisco Roig, ATP 60, Toni Nadal). 6. Kei Nishikori (Michael Chang, ATP 2, Dante Bottini, ATP 827). 7. Jo-Wilfried Tsonga (Thierry Ascione, ATP 81). 8. Tomas Berdych. 9. Milos Raonic (John McEnroe, ATP 1, Carlos Moya, ATP 1, Riccardo Piatti). 10. Marin ● Cilic (Goran Ivanisevic, ATP 2).

Trainer von Roger Federer: Severin Lüthi und Ivan Ljubicic. 6/2016 17


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French Open 2016 TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS

Garbiñe Muguruza

Keine Eintagsfliege

Novak Djokovic

Der Allesfresser Er malte ein Herz in den Sand wie einst Gustavo Kuerten, legte sich dann in die Mitte des Court Philippe Chatrier und schüttelte immer wieder den Kopf. So, leicht ungläubig, feierte Novak Djokovic den letzten grossen Titel (mit Ausnahme von olympischem Einzelgold), der ihm noch fehlte. Der Final gegen Andy Murray war ein Steigerungslauf (3:6, 6:1, 6:2, 6:4), so wie seine gesamte zweite Turnier­woche. Wegen der meteorologischen Unbill hatte er ab Dienstag nur einen Ruhetag, im Gegensatz zu früher verlor er die Geduld aber nie. Sein Lohn: Der 12. Major-Titel, als erst

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achter Mann der persönliche KarriereGrand-Slam und die Aussicht, Ende Jahr als erster Spieler seit Rod Laver vor 47 Jahren den «echten» zu vollenden. Wer dagegen wetten möchte, hat Züge eines Gamblers. Nur in zwei der 22 letzten Turniere hat der Serbe nicht das Endspiel erreicht. Am Tag nach dem Final totalisierte er mehr als 8000 Punkte – den Gegenwert von vier Major-Turnieren – mehr als Murray, zudem weist er nur 145 Punkte weniger auf als Roger Federer, Rafael Nadal und Stan Wawrinka …zusammen. Es ist die beeindruckendste Serie seit Federer Mitte des letzten Jahrzehnts.

Wer vier Matchbälle vergibt, in einem Endspiel gegen Serena Williams, hat beim anschliessenden Seitenwechsel quälende anderthalb Minuten Zeit, sich Gedanken zu machen. Es ist eine Zeit, in der aus sehr guten Spielerinnen durchschnittliche werden oder aber Champions. Gedanken machte sich auch Garbiñe Muguruza, ­anstatt dass ihr aber die Knie zu schlottern begannen, gewann sie das letzte Game zu null und als erste Spanierin seit Arantxa Sanchez 1998 die «Coupe Suzanne Lenglen». «In einem solchen Spiel hat es keinen Platz für Selbstvorwürfe, ich wusste, dass ich weitere Chancen erhalten würde, im nächsten Game oder wenn nötig später», analysierte die Spanierin die Schlussphase vor ihrem bis anhin grössten Moment. Weitere dürften mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit folgen: Mit ihrem Powerspiel und der mentalen Stärke stimmen die Voraussetzungen, dank ihrer Mischung aus Ehrgeiz und ­Lockerheit sowie dem permanenten Strahlen könnte sie zudem sogar zum neuen, unverbrauchten Gesicht werden, das die WTA-Tour so dringend benötigt.


FRENCH OPEN

Dass die in Genf lebende Tochter eines Spaniers und einer Venezolanerin derart offensiv spielt, derart unspanisch, war ­übrigens nicht Teil einer Strategie: «Als ich immer weiter gewachsen bin, habe ich ­gemerkt, dass ich anders spielen muss.»

Note fünf plus Die Aushängeschilder des TC Stade Lausanne verliessen die Anlage im «Bois de Boulogne» enttäuscht. Verständlich, hatte sich doch Stan Wawrinka mehr erhofft als ein relativ deutliches Halbfinal-Out gegen Andy Murray und hatte Timea Bacsinszky darauf hingearbeitet, sich im Halbfinal noch einmal an jener Serena Williams versuchen zu können, die sie im Vorjahr auch dank schauspielschulwürdigen Einlagen an der Finalpremiere gehindert hatte. Diesmal bezwang Bacsinszky eine Williams, Venus, konnte dann aber im Viertelfinal die Hürde Kiki Bertens nicht überspringen, die Holländerin präsentierte sich schlicht in der Form ihres Lebens. Wawrinka seinerseits kassierte im Halbfinal gegen einen überragenden Murray die erste Niederlage nach neun Matchgewinnen, inklusive dem Gewinn seines ersten Heimtitels in Genf. Im Karrierekontext sind aber ­beide Leistungen sehr solid: Stan war erst zweimal besser, Timea einmal.

Stan Wawrinka

Die Liebeserklärung Die Liebe zum Tennissport kennt kein Verfalldatum. Bestes Beispiel dafür sind Martina Hingis und Leander Paes, die den Mixed-Final gegen Sania Mirza/Ivan Dodig gewannen. 77 Jahre alt sind die Ostschweizer Filigrantechnikerin und der Inder mit den Superreflexen zusammen, nun vollendeten sie den persön­ lichen Grand Slam. «Ich liebe dich wie verrückt», sorgte Paes mit seiner Liebeserklärung an Hingis für Augenzwinkern auf der Tribüne. Hingis, die wenige Tage zuvor im Doppel mit Mirza den «unechten» Grand Slam verpasste, erhöhte ihr Total damit auf 22 Major-Titel (5 im Einzel, 12 im Doppel, 5 im Mixed). Erst am Anfang einer ebenfalls viel versprechenden Karriere steht Rebeka Masarova. Die 16-jährige Baslerin, die wir in der letzten Ausgabe porträtiert hatten, marschierte im Juniorinnen-Turnier von Position 12 der Setzliste durch und setzte sich in den letzten beiden Runden gegen die Nummern 1 und 2 durch. Nun wolle sie Wimbledon gewinnen, die Nummer 1 bei den Juniorinnen werden und im WTA-Ranking vorwärtskommen, gab die dritte Schweizer Juniorensiegerin nach Hingis und Belinda Bencic anschliessend zu Protokoll.

Timea Bacsinszky

Rebeka Masarova

Der Krisenkommunikator Einen solchen Einstieg hätte sich Turnierdirektor Guy Forget in seinen schlimmsten Träumen nicht vorgestellt. Mit Roger Federer sagte der «Monsieur Grand Chelem» schon vor Turnierbeginn ab, vor der 3. Runde traf es den «Monsieur Paris», Rafael Nadal (Handgelenk), während der 3. Runde musste Jo-Wilfried Tsonga aufgeben, ein weiterer Publikumsliebling ­neben Gaël Monfils, der ebenfalls nicht angetreten war. Mittlerweile geübt in der Überbringung schlechter Nachrichten, wechselte Forget in der zweiten Woche in den meteorologischen Bereich. Erstmals seit 2000 fiel ein Tag komplett dem Regen zum Opfer (wiederum war es der 30. Mai), während der gesamten Woche prägten Kälte, Nässe und Verschiebungen die Szenerie, immer wieder musste Forget ­dazu Stellung nehmen, weshalb Roland Garros als einziges Major-Turnier noch kein Dach hat (was sicher nicht seine Schuld ist). Es wirkte wie purer Hohn, dass am Sonntag ausgerechnet nach Djokovics Matchball die Sonne durchdrückte. 2020 soll der vor allem für die TV-­ Stationen unhaltbare Zustand ein Ende ● haben. On verra bien.

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INTERNATIONAL

Fünf permanente Lottosechser für die Schweiz Seit mehr als zwei Jahrzehnten verblüfft die kleine Schweiz die Tennis-Welt mit grossartigen Resultaten. Nun ist sie statistisch sogar die Nummer 1.  TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS

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ie Chance auf einen Lotto­ sechser ist minim. Sie ist so verschwindend klein, dass wir hier auf die genaue Formel ver­ zichten, weil es einen studierten Mathe­ matiker bräuchte, um diese für einen Normalsterblichen in einer einigermas­ sen anschaulichen Form zu erklären. Ähnlich schwierig ist es, einen Lotto­ sechser in der globalen Einzelsportart Tennis zu landen, sprich, unter die ers­ ten 10 auf der ATP-, respektive WTA-Tour zu gelangen. Es gibt allerdings eine Einschränkung: Wenn man den Schweizer Pass besitzt, scheinen die Chancen deutlich grösser zu sein. Ein Blick auf die Rankings vom 9. Mai 2016 lässt zumindest darauf schliessen. Erstmals standen an jenem Montag fünf Schweizer Cracks gleich­ zeitig in den Top 10 der Weltranglisten: Roger Federer und Stan Wawrinka im Männer-Einzel, Belinda Bencic und ­Timea Bacsinszky im Frauen-Einzel und Martina Hingis als Nummer 1 im Frau­ en-Doppel. «Es muss an der Schokolade liegen», machte sich Timea Bacsinszky auf Twitter mit einem Augenzwinkern an die Ursachenforschung. Wenn Bacsinszky recht hätte, würden viele andere Tennis-Nationen ziemlich schnell ziemlich viel Geld in den Bau von Kakaoplantagen investieren. 40 Plätze an der Sonne gibt es gerade einmal in den vier Weltranglisten, darin teilen sich derzeit 20 Nationen. Traditionsreiche ­ Tennis-Länder wie Russland, Australien, Schweden und Argentinien bleibt nur ein mitleidiges Schielen in Richtung Mittel­ europa, ebenso dem bevölkerungsreichs­ ten Land der Erde, China.

Ein Top 10 pro 1,6 Millionen Einwohner Knapp 1,3 Milliarden Einwohner zählt das Reich der Mitte – gerade einmal 8,3 Milli­ onen die Schweiz. Statistisch fällt hierzu­ lande also auf rund 1,6 Millionen Einwoh­ ner ein Element der Top 10. Bei Frankreich, das am Stichtag als einziges anderes Land ebenfalls auf fünf Vertreter kam, fällt die Ratio mit 1:13,3 Millionen Einwohner deutlich weniger gut aus, in den USA sind es sogar über 80 Millionen pro Top-10Platz. Einzig Tschechien kommt der Schweiz mit 1:2,6 Millionen relativ nahe. Am ausgeprägtesten ist die Schweizer Vormachtstellung im Einzel, dort belegen sie 20 Prozent aller verfügbaren Top10-Plätze. Und sind fest etabliert: Federer und Wawrinka haben mehr als doppelt so viele Punkte wie die Anwärter auf Platz 10 und bei den Damen zeigt die Leistungs­ kurve steil nach oben. Lottosechser dürf­ ten im Schweizer Tennis also garantiert ● bleiben. Jede Woche.

Nationen mit Top-10-Spielern (9.5.16) Einzel: 1. Schweiz 4. 2. Spanien 3. 3. Tsche­ chien 2. 4. USA, Deutschland, Polen, Rumänien, Weissrussland, Italien, Ser­ bien, Grossbritannien, Japan, Frank­ reich, Kanada je 1. Doppel: 1. Frankreich 4. 2. USA 3. 3. Tsche­ chien, Taiwan, Brasilien je 2. 6. Schweiz, Indien, Rumänien, Gross­

britannien, Holland, Kroatien, Ka­ sachstan je 1. Total: 1. Schweiz und Frankreich je 5. 3. Tschechien und USA je 4. 5. Spanien 3. 6. Rumänien, Grossbritannien, Brasili­ en, Taiwan je 2. 10. Kroatien, Deutsch­ land, Polen, Weissrussland, Italien, Serbien, Japan, Kanada, Holland, Indi­ en, Kasachstan je 1.

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«Vor allem müssen die Mädchen Spass haben» Arantxa Sanchez (44) war die Schirmherrin der diesjährigen Austragung der «Longines Future Tennis Aces». Im Interview gibt sie Tipps an die nächste Generation und äussert sich zum aktuellen Niveau im Damentennis.  TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: ZVG

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ie Katalanin, jüngster Spross ­einer Tennis-Familie, aus der es auch ihre Brüder Emilio und ­Javier in die Weltspitze schafften, war der bekannteste spanische Tennis-Export vor Rafael Nadal. Sie holte 14 Grand-Slam-Titel, davon vier im ­Einzel, gleich dreimal triumphierte sie in Roland Garros. Sie gewann auch vier Olympiamedaillen sowie den Fed Cup und war die Nummer 1 der Welt im Einzel und Doppel. Wie zu ihren Aktivzeiten ist sie ein Energiebündel, in ihrer Muttersprache sprudelt sie munter drauflos. Sie haben gerade noch kurz mit Kiara Cvetkovic gesprochen. Was haben Sie der Schweizerin mit auf den Weg gegeben?

Ich habe ihr gesagt, dass sie viel Potenzial hat. Sie muss noch kräftiger werden, sie soll aber geduldig bleiben. Und das Wichtigste: Sie soll nie den Spass ver­ lieren. Wie wichtig sind solche Turniere wie das «Longines Future Tennis Aces» auf dem Weg nach oben?

Es ist sehr schön, dass es solche Anlässe gibt. Die Girls messen sich mit den besten Altersgenossinnen aus der ganzen Welt, können untereinander trainieren und sich gegenseitig austauschen, es ­eröffnen sich ihnen neue Facetten. Dass eine renommierte Firma wie «Longines» das Patronat übernimmt, ist enorm wertvoll. Ich bin ­geehrt, dass ich Gotte dieses T ­ urniers sein und diese Woche mit den Spielerinnen verbringen darf. Ich bin zwar selber sehr früh Profi geworden, aber ich war ja auch

einmal so wie sie. Es machte grossen Spass, ihre Fragen zu beantworten und ­ihnen Ratschläge zu erteilen. Was ist Ihr Hauptratschlag?

Ich habe ihnen immer wieder gesagt, dass sie Spass haben sollen. Sie sollen sich in diesem Alter noch keinen unnötigen Druck machen, sondern die Zeit nehmen, um zu lernen. Sie sollen ihr Spiel spielen, im Wettkampf nicht neue Sachen aus­ probieren und natürlich immer bis zum letzten Punkt alles geben. Haben Sie selber einst auch ein ähn­ liches Turnier gespielt?

Nein, leider nicht. Das letzte Junioren­ turnier, das ich gespielt habe, war «Les


LONGINES FUTURE TENNIS ACES

­ etits As» in Tarbes, kurz danach bin ich p mit noch nicht einmal 14 Jahren Profi ­geworden. Damals wurde man noch früher Profi, heute werden die Spielerinnen besser beschützt, damit sie anschliessend längere Karrieren haben. Martina Hingis und ich haben damals ja schon Grand Slams mit 16, 17 Jahren gewonnen, das ist heute kaum mehr denkbar. Wenn ich aber die Gelegenheit gehabt hätte, hätte ich gerne solche Turniere gespielt.

Eine Erfahrung fürs Tennis-Leben

Was hat sich gegenüber Ihrer Profizeit im Frauentennis am meisten verändert?

Physis und Kraft spielen eine viel grössere Rolle, natürlich auch wegen der Entwicklung auf dem Materialsektor. Viele der Besten spielen sehr ähnlich. Wir ­waren damals eine Gruppe von etwa zehn Spielerinnen auf Augenhöhe. Wer die ­Beste des Jahres sein wollte, musste mindestens zwei Major-Turniere gewinnen und es gab viel mehr unterschiedliche Spielstile. Das fehlt heute ein wenig. ­Halep variiert ein wenig, Radwanska mit ihren Stoppbällen, Bencic, Suarez Navarro mit ihrer einhändigen Rückhand. Serena Williams ist, wenn sie ihr bestes Tennis spielt, unschlagbar, aber dahinter fehlt die Konstanz. Also wäre es wichtig für eine junge Spie­ lerin, variabel aufzutreten?

Auf jeden Fall, je mehr man variiert,­ desto schwieriger wird es für die Gegnerin, sich darauf einzustellen. Das ist auch wichtig für den Fall, dass es einem einmal nicht so läuft. Nur wenige Spielerinnen haben heute einen Plan B. Wer nur einen Plan A hat, kann heute nicht mehr weit kommen. Mit Garbiñe Muguruza sorgt eine junge, positive Spanierin für Furore. Kann sie in Ihre Fussstapfen treten?

Sie ist noch jung, aber ich hoffe es. Sie spielt nicht wie eine typische Spanierin, alles andere als das, aber ich traue ihr Grosses zu, wenn sie noch konstanter und reifer wird. Vergleiche mit mir sind immer schwierig, da ich die Nummer 1 war, aber sie geht positiv damit um und sieht es als zusätzliche Motivation. Nicht vergessen darf man auch Carla Suarez, die trotz ­ihrer physischen Grenzen die Nummer 8 der Welt ist. Für ein Land wie Spanien ist das sensationell und ich hoffe, es dauert nicht mehr 20 Jahre, bis es eine Nach­ ● folgerin für mich gibt.

Für die Schweiz nahm U14-Hallenmeisterin Kiara Cvetkovic am Turnier von 16 der welt­ besten Spielerinnen mit Jahrgang 2003 in Paris teil. Die Luzernerin tauchte beim «Longines Future Tennis Aces» in eine neue Welt ein. Die Ballkinder stehen nach Spielende beim Ausgang Spalier und spenden den Protagonistinnen warmen Abschiedsapplaus. Gleich dahinter warten bereits Medienvertreter, Kameraleute im Schlepptau, auf die ersten Interviews, beobachtet wird die Szenerie von Hunderten Zuschauern, die sich während ihrer Mittagspause ungewohnte Abwechslung verschaffen. Es ist Ende Mai, wir sind in Paris, rein vom Tennis-Ambiente her könnte man sich in ­Roland Garros wähnen. Die Szenerie wirkt so professionell wie bei den Grossen, einzig die Hauptdarsteller sind viel jünger, erst 12 Jahre alt. Hier, im Westen der Metropole im Stadtteil «La Défense», findet parallel zum French Open das Stelldichein hoffnungsvoller Nachwuchsspielerinnen statt. 16 sind es, aus 16 Ländern, eingeladen von der Uhrenfirma ­Longines. Sie kämpfen beim Turnier mit dem Namen «Future Tennis Aces» um den Siegerpokal und zwei Sponsorings. Beide Finalis­ tinnen werden bis zu ihrem 16. Geburtstag jährlich eine Unterstützung erhalten. Die Traditionsmarke aus St-Imier veranstaltet ­ ­dieses Turnier im Rahmen ihres Engagements während des French Open seit 2007, jetzt ­alternierend für Jungen und Mädchen.

Die 16 Nachwuchshoffnungen aus aller Welt verbrachten mit einem Elternteil oder dem Coach eine Woche an der Seine. Zuerst stand die Angewöhnung an die Sandplätze im Vordergrund, am Mittwoch die Auslosung auf dem Eiffelturm, zusammen mit Schirmherrin Arantxa Sanchez und Markenbotschafterin Steffi Graf. Von Donnerstag bis Samstag ­wurde um Punkte gekämpft, abgerundet wurde das Ganze von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, inklusive Besuch der ­ «Grossen» in Roland Garros. Kiara Cvetkovic, die von ihrem Coach ­Michael Birner begleitet wurde, besiegte zum Auftakt die Vertreterin des Gastgeberlandes, ehe sie unerwartet klar gegen die Russin v­ erlor. «Da wäre mehr möglich gewesen, ich habe viel zu viele unnötige Fehler gemacht», gab sie sich selbstkritisch. Das Gesamterlebnis wurde durch die Niederlage nur kurzfristig getrübt, bald war das Lächeln wieder zurück. «Es war eine ganz spezielle Woche», sagte Cvetkovic, «ich habe viele neue Kolleginnen kennen­ gelernt und es gab viele unvergessliche ­Momente.» Die Auslosung über den Dächern der Metropole ist ein solcher Moment, die ­lockere Atmosphäre unter den Spielerinnen und verschiedene Novitäten auf dem Platz. Sie hatte zwar schon Partien mit Schiedsrichter absolviert, aber noch nie mit Ballkindern und «noch nie vor so vielen Zuschauern». Gut möglich, dass dies nur der Prolog für Auftritte auf ● noch grösseren Bühnen war.

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PARIS HAT

MICH GEPRÄGT Mit 17 gewann Michael Chang in Roland Garros. Im Interview spricht der jüngste Grand-Slam-Sieger der Geschichte über die Faszination Paris, seinen Rivalen Ivan Lendl und seinen Schützling Kei Nishikori. TEXT: ANDREJ ANTIC. FOTOS: DANIEL MAURER, PAUL ZIMMER

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er an Michael Chang denkt, hat einen Match vor Augen: Paris 1989. Der 17-jährige Aussenseiter gegen die Nummer eins Ivan Lendl. Der Amerikaner mit den chinesischen Wurzeln serviert von unten, hat Krämpfe, kann sich kaum ­bewegen. Lendl verzweifelt an der Situation – und Chang gewinnt. 27 Jahre später sind wir mit dem ParisSieger vergangener Tage in Stuttgart zum Interview verabredet. Es geht – natürlich – auch um diese Partie. Eine halbe Stunde nimmt sich Chang Zeit. Er ist höflich, beantwortet die Fragen geduldig. Anschliessend lässt er sich bereitwillig fotografieren. Der aktuelle Coach von Kei Nishikori scheint komplett in sich zu ruhen. Abends spielt er einen Showkampf gegen Michael Stich. Als das Gespräch vorbei ist, bedankt sich Chang und ­verschwindet so unscheinbar wie er aufgetaucht ist. Wie oft sind Sie eigentlich auf den Match bei den French Open gegen Ivan Lendl angesprochen worden?

Oh, sehr oft. Aber ich rede gerne darüber. Schiessen Sie los. Hat dieser Match Ihre Karriere besonders beeinflusst?

Ich glaube schon. Es war wie ein Grundstein. Ich habe so viele Lektionen in ­diesen viereinhalb Stunden gelernt, die mir ein Leben lang geholfen haben. In ­gewisser Weise hat Paris meine Karriere

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geprägt. Der Match hat mir geholfen zu glauben, dass alles möglich ist. Die andere Lektion: nie aufgeben! Man weiss nie, was passiert. Der Autor hat Fotos von Chang als 17-Jährigen auf dem Tisch drapiert. Eines zeigt ihn, wie er nach dem Sieg von Emotionen überwältigt zusammensackt. Das Foto zeigt den Moment des Sieges. Im Hintergrund steht ein geschla-  gener und fassungsloser Ivan Lendl.   Was ­genau passierte damals?

Ich weiss noch, dass Ivan kurz davor ­seinen ersten Service verschlagen hatte. Ich dachte, ich werde bei seinem zweiten Aufschlag volles Risiko gehen und mit dem Return Richtung Netz vorrücken. Ich hatte zwei Matchbälle. Ich wusste, Ivan wird nervös sein. Mir war klar: Hey, ich habe zwei Chancen, eine davon wird klappen. Ich werde auf den Winner ­gehen. Wenn mein Ball ins Aus fliegt, ­nutze ich die nächste Möglichkeit. Die Zuschauer machten einen Höllenlärm. ­ Ivan sah zum Stuhlschiedsrichter und fragte: ‹Bekomme ich zwei Aufschläge?›. Der Schiedsrichter schüttelte den Kopf. Ivan war nicht glücklich über die Entscheidung. Dann servierte er einen Doppelfehler. Der Match war aus. Was ging in Ihnen vor?

Als ich zu Boden sackte, kam eine Flut von Emotionen in mir hoch: Erschöpfung, Freude, ein unglaubliches Glücksgefühl.

War Ihnen klar, dass dies einer der   spektakulärsten Matches der Tennis-  geschichte sein würde? Lendl führte   mit 2:0 Sätzen, Sie bekamen Krämpfe, Sie konnten sich kaum bewegen und   ge­wannen wie durch ein Wunder.

Die besonderen Umstände waren mir gleich klar. Aber das grosse Bild fehlte ­natürlich. Ich war 17, am Anfang meiner Karriere. Im Rückblick war diese Partie auf jeden Fall eines meiner emotionalsten Erlebnisse als Tennisspieler. Aber in dem Moment denkt man nicht darüber nach. Man versucht, durch den Match zu kommen. Man versucht, das bestmögliche Tennis zu spielen. Was die Partie so speziell gemacht hat: Niemand hat vorher

FAKTEN MICHAEL CHANG Der Amerikaner, 44, zählt mit Pete Sampras, Andre Agassi und Jim Courier zur goldenen Generation im US-Tennis. 1989 gewann er die French Open, sein einziger GrandSlam-Titel. Bei den Australianund US Open zog er in den Final ein. 1996 war er die Nummer zwei der Welt. Insgesamt gewann Chang 34 Turniere, kassierte 19 145 632 Dollar Preisgeld. Der Sohn taiwanesischer Einwanderer ist mit der früheren Profi-Spielerin Amber Liu verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Orange County, Kalifornien.


INTERNATIONAL

ALLES IM GRÜNEN BEREICH: Michael Chang ist heute Coach von Nishikori und kümmert sich um die «Chang Family Foundation».

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t : Michael Chang schläg BERÜHMTER MOMENT niert der bekennende Ivan Lendl. Das Foto sig s loves you». Christ für uns mit: «Jesu

g­edacht, dass darüber die ganze Welt sprechen wird. Jeder dachte, es wird eine klare Sache für Lendl. Gott hatte offenbar andere Pläne.

musste mir etwas einfallen lassen. Ich habe übrigens nie wieder von unten aufgeschlagen.

Es war die Runde der letzten 16, aber   es fühlte sich wie ein Halbfinal oder   Final an. Für Sie auch?

Lendl war damals der ­ ngeliebte Champion. u Wie haben Sie ihn erlebt?

Ja, genauso hat es sich angefühlt und ­viele dachten das auch, als sie mich später auf den Match ansprachen. Aber egal, ob Achtelfinal oder Halbfinal – für mich war alles neu. Es war aufregend, gegen die Nummer eins der Welt auf dem­ Centre Court zu spielen.

Ich habe mich immer sehr gut mit ihm verstanden. Ivan hat mir auch den Sieg in Paris nicht übel genommen. Ein paar Wochen später in Wimbledon hat er mir noch einmal gratuliert. Das erste Mal spielte ich gegen ihn bei einem Showkampf in Des Moines, Iowa. Ich war 16. Er sollte eigentlich gegen Boris Becker spielen, aber der­ ­ hatte im letzten Moment abgesagt. Der Veranstalter rief mich an, fragte, ob ich einspringen könne. Ich sagte: ‹Klar, ich spiele gern gegen Ivan›. Es war auch mein erstes Treffen überhaupt mit ihm.

Sie servierten von unten. Warum?

Weil ich auch von oben nicht schneller als mit 70 Kilometer pro Stunde hätte ser­ vieren können. Ich hatte Schmerzen, ich

Wer gewann?

Ivan. Er schlug mich locker 6:2, 6:3. Er war schon damals sehr nett zu mir, sehr professionell. Auch nach dem Paris-Match fiel kein böses Wort. Ich verstehe mich mit ihm heute noch bestens. Als er Trainer von Andy Murray war, haben wir uns immer ausgetauscht. Wenn ich ihn heute auf der Championstour treffe, reden wir regelmässig. Ich habe grossen Respekt vor Ivan. Ich habe in meiner Karriere zweimal fünf Sätze gegen ihn gespielt. Das eine Mal fand in Paris statt. Ich kam zurück von einem 0:2-Satzrückstand, das andere Mal trafen wir in München beim Grand-Slam-Cup

ICH HABE MICH MIT IVAN IMMER GUT VERSTANDEN aufeinander, wo ich ebenfalls mit 0:2-Sätzen zurückgelegen hatte, einen Matchball abwehren musste und am Ende gewann. Sie sind immer noch der jüngste GrandSlam-Sieger in der Geschichte…

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…bei den Männern. Glauben Sie, dass der Rekord je   gebrochen wird?

Ich weiss es nicht. Es ist heute viel schwieriger, weil Tennis so physisch ist. Dass 16- oder 17-Jährige gestandene Männer schlagen, die unglaublich fit sind, scheint fast unmöglich zu sein. Die Tatsache, dass es zu meiner Zeit viel mehr Teenager in den Top 100 gab, zeigt, wie schwer es ist, den Durchbruch zu schaffen. Ich würde nicht sagen, dass es niemand je schaffen wird, aber es ist hart. Vor zwei Jahren hatten Sie Jubiläum.   Ihr Titelgewinn in Paris lag 25 Jahre   zurück. Haben Sie gefeiert?

Nein. Die Leute kommen immer noch auf mich zu, überall auf der Welt. Sie sagen: ‹Ich sass damals im Stadion›, oder: ‹Ich habe es im Fernsehen verfolgt›. Manchmal glaube ich es ihnen auch nicht (lacht). Für mich ist es ein spezieller Moment in meiner Karriere, aber es gibt so viele ­Dinge, die man im Leben feiern kann. Gott hat mich mit so vielen Sachen ausserhalb des Platzes gesegnet. Ich bin stolz auf meine Frau und meine drei Kinder. Ich ­habe die Möglichkeit, mit Kei Nishikori, einem der besten Tennisspieler der Welt, zusammenzuarbeiten und ihm zu helfen. Im Final schlugen Sie Stefan Edberg, der im Halbfinal Boris Becker in fünf Sätzen ausgeschaltet hatte. Waren Sie froh, dass Sie nicht gegen Becker spielen mussten?

Es war wahrscheinlich der einfachere Match, obwohl der Final hart war. Es ging ebenfalls über fünf Sätze. Gegen Boris ­wäre es schwerer geworden. Er hatte mehr Power und Feuer. Aber: Ich habe gegen


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Boris nie auf Asche gespielt. Und ich weiss, dass Asche bei weitem sein schlechtester Belag war. Boris mochte es nicht zu rutschen. Er hat sich nicht so gut bewegt. Stefan hatte ich zum ersten Mal in Indian Wells ein paar Monate vor Paris geschlagen, sogar ziemlich deutlich 6:2, 6:3. Ich hatte Selbstvertrauen, als ich in den Match ging. Ich dachte: ‹Hey, ich habe ihn schon besiegt, warum nicht auch in Paris?› Paris war Ihr einziger Grand-Slam-Sieg. Wenn Sie auf Ihre Karriere zurückblicken, hätten Sie gehofft, mehr zu gewinnen?

Klar hätte ich gerne mehr gewonnen. Ich hatte Chancen in drei von vier GrandSlam-Turnieren, eine andere Chance bei den French Open. Ich verlor gegen Thomas Muster, der eine unglaubliche Bilanz auf Sand in dem Jahr hatte und Topfavorit war. In Melbourne hiess der Gegner ­Boris, bei den US Open Pete Sampras. Ich spielte in all meinen vier Grand-Slam-­ Finals gegen Spieler, die zu diesem Zeitpunkt sehr schwer zu bezwingen waren. Obwohl Sie nur einen Majortitel holten, galten Sie nicht als One-Slam-Wonder. Haben Sie dafür eine Erklärung?

Es ist merkwürdig. Obwohl ich in diese Kategorie falle, gibt es wenige Leute, die das zu mir sagen. Interessant, oder? Vielleicht, weil man meine Bilanz ausserhalb von Paris kennt. Vielleicht denken sie: ‹Wow, er war in einigen grossen Finals, hat 34 Titel gewonnen, viele Halb- und

Viertelfinals gespielt›. Ich bin jedenfalls sehr dankbar für meine Karriere. Sind die French Open immer noch das härteste Grand-Slam-Turnier der Welt?

Physisch ohne Frage. Asche, drei Gewinnsätze, endlos lange Ballwechsel – wer nicht topfit ist, hat keine Chance. Emotional sind die US Open nicht so leicht: Manhattan, viel Verkehr, ein Publikum das macht, was es will. Australien ist schön relaxed. Es ist ein Grand Slam, aber die Spannung fühlt sich anders an als bei den anderen Slams. In Wimbledon kann

ROLAND GARROS IST DAS HÄRTESTE GRAND SLAM-TURNIER man sehr weit kommen, wenn man die Aura von Wimbledon ausgeblendet hat und man über die entsprechenden Waffen verfügt. Heute springen die Bälle so hoch ab, es spielt sich fast wie ein Hartplatzturnier. Für mich wäre das besser ­gewesen. 2007 spielte ich in Wimbledon ein Championsevent und ich dachte: ‹Wow, wie fliegt der Ball denn hier?› Ich war geschockt, wie hoch der Ball sprang. Kein Wunder, dass kaum noch einer Serve-and-Volley spielt. Warum klappt Ihre Zusammenarbeit   mit Kei Nishikori so gut. Sind Sie Seelen­verwandte?

Wir sind Asiaten, das hilft. Ich weiss genau, unter welchem Druck er steht. Ich kenne die Kultur. Die Erwartungen sind hoch. Es hilft auch, dass wir einen ähn­ lichen Stil spielen. Wir sind nicht die grössten Kerle. Wir müssen uns schnell bewegen, gut verteidigen, aber auch in die Offensive gehen. Wir müssen smartes Tennis spielen. Wenn man mich fragen würde, ob ich mit einem Spieler vom Typ Boris Becker zusammenarbeiten könnte, wäre es schwieriger. Von Serve-and-Volley habe ich keine Ahnung. Haben Sie Nishikori Ihren Match gegen Lendl gezeigt?

Nein. Wir haben nie darüber gesprochen. Er hat sich vielleicht ein paar Ausschnitte angesehen. Wie sehen Sie die Entwicklung, dass   so viele frühere Stars die aktuellen   Profis betreuen?

Es ist grossartig. Es geht darum, die Erfahrungen weiterzugeben. Champions können beurteilen, wie man mit dem Druck umgehen muss. Vor allem in der zweiten Woche, dann ist das hart für ­jemanden, der nie in dieser Situation war. Er kann nicht sagen: ‹Ich weiss, was du durchmachst. Ich war da auch schon.› Es gibt nicht viele Trainer, die diese Er­ fahrung haben. Wie oft spielen Sie selbst Tennis?

Oft. Ich schlage Bälle mit Kei, mit Junioren und Collegespielern, auf der Champions Tour. Ich liebe es immer noch. Aber ich liebe es auch, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Ich versuche, ein guter Ehemann und Vater zu sein. Ich will­ dabei sein, wenn meine Kinder gross werden. Das ist ein Privileg und ein grosses ● Vergnügen.

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2012 BIN ICH NEU GEBOREN WORDEN… Vor ein paar Monaten kannten Laura Siegemund nur Insider. Seit der Finalteilnahme von Stuttgart kennt die ganze Tenniswelt sie. Wer ist die Aufsteigerin? Und warum ist sie plötzlich mit 28 Jahren so stark? TEXT: ANDREJ ANTIC. FOTOS: RICHARD LEONARD

BESONDERES SHOOTING:   Die Fotos dieser Story gab Siegemund Anfang des Jahres persönlich bei einem neuseeländischen Fotografen in Auftrag. Sie konnte nicht ahnen, dass das Interesse an ihrer Person so schnell wachsen würde.

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BESONDERES SHOOTING: Die Fotos dieser Story gab Siegemund Anfang des Jahres persönlich bei einem neuseeländischen Fotografen in Auftrag. Sie konnte nicht ahnen, dass das Interesse an ihrer Person so schnell wachsen würde.

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ie ist irgendwie anders. Wenn man lange als Reporter auf der Tour ist, gleichen sich die Begegnungen. Ähnliche Fragen, ähnliche Antworten. Wer Laura Siegemund trifft, bekommt erst ­einmal einen Einlauf. «Wie tippst du denn? Mit einem Finger, das kann man ja nicht mit an­ sehen. Gib’ mal her.» Sie schnappt sich das Handy des Gesprächspartners, hämmert ihre E-Mail-Adresse schwindelerregend schnell ein und grinst frech. Ein erster Kontakt in Melbourne, das Players Café, eine Holzbank unter einem weissen Sonnenschirm bei knapp 30 Grad. Die Gesetze in der Szene sind archaisch. Nur Siegerinnen zählen. Auf der Tour, aber auch bei den Medien. tennis MAGAZIN ist da keine Ausnahme. Also verabredet man sich nach dem bis dato grössten Erfolg mit der Stuttgarterin. Vor rund einer Stunde hat sie in der Hisense Arena, Melbournes zweitgrösstem Stadion, die frühere Nummer eins Jelena Jankovic geschlagen. Ist zum ersten Mal in ihrer Karriere in die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers eingezogen. Anschliessend hüpft sie so ausgelassen über den taubenblauen Court, dass der Funke zu den 10 000 Fans auf die Tribüne überspringt – alle sind begeistert von Laura aus Germany, von ihrer offensiven Spielweise, aber auch von

ihrer gewinnenden Persönlichkeit. Sie sei ja früher ein Wunderkind gewesen, beginnt man das Gespräch. «Oh Gott, mein Lieblingsthema. Dann hau’ mal rein», sagt ­Siegemund und sieht skeptisch aus. Sie ist eher das, was man ein gebranntes Kind nennt. Als Elfjährige ist sie deutsche Meisterin in der Altersklasse 12. Als Zwölfjährige gewinnt sie die Orange Bowl. Es gibt ein Management, Sponsoren. Sie schlägt Bälle mit Boris Becker bei einem Völkl-Event. In Filderstadt organisiert der DTB hinter den Kulissen ein Treffen mit Steffi Graf. Man spricht schon von der «neuen Steffi». Das Drehbuch des Lebens hält noch eine Pointe bereit. Siegemund ist in Filderstadt geboren, der Stadt, die durch ihr berühmtes Damenturnier auf der ganzen Welt bekannt ist. Doch aus der Karriere wird nichts. Falsche Berater, eine Menge Trainer, viel Rummel. Die Sternschnuppe verglüht, bevor sie halbwegs strahlt. Heute sagt die Tochter eines Ingenieurs, die in Riad und Jakarta aufwuchs: «Von dem

Gehypten war ich nie ein Fan.» Sie sagt auch den einleuchtenden Satz: «Wer eine Ahnung vom Tennis hat, weiss, dass sich mit zwölf nicht entscheidet, ob du später mal gut wirst.» Die Zeit von damals beschreibt sie so: «Ich habe mir immer selbst den meisten Druck gemacht. Ich war ein ­extremes Arbeitstier, gerade in meiner Teenagerzeit. Ich habe mich für nichts ­anderes interessiert. Tennisprofi zu werden war das Ziel, dem ich mich voll verschrieben habe. Vielleicht war es too much.» Wenn die heute 28-Jährige mit ihrem schwäbischen Singsang von früher spricht, hat man das Gefühl, es ist auch ein Stück Vergangenheitsbewältigung. Siegemund redet viel und schnell. Sie formuliert gut, analysiert, reflektiert. Es klingt ehrlich. Da ist keine Fassade, nichts oberfläch­ liches. Plötzlich sagt sie: «Vielleicht bin ich 2012 noch mal neu geboren worden». Und schränkt es gleich ein, damit es nicht zu bombastisch

ICH HABE MIR SELBST DEN MEISTEN DRUCK GEMACHT

VOLLE POWER:  Mit dem Wort Energiebündel lässt sich Siegemund gut beschreiben.

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klingt – «ein bisschen überspitzt for­ muliert.» Was ist in den Jahren dazwischen passiert? Die Kurzversion geht so: Siegemund spielt Turniere, bleibt aber unter dem ­Radar, weil sich die Medien nicht für das interessieren, was auf drittklassigen Turnieren passiert. Sie «knabbert brutal dran», dass die Ergebnisse ausbleiben, «obwohl ich so viel investiere.» Dabei habe sie gar nicht schlecht gespielt – «der entscheidende Volley-Stopp hat eben nicht gesessen.» Aber wer immer verliert, hat irgend­ wann keine Lust mehr. Im Sommer 2012 nimmt sich Siegemund eine Auszeit vom Profitennis. Sie ­absolviert den A-Trainerschein und beginnt ein Psychologie-Studium an der Fernuni Hagen. Der Titel ihrer Bachelor-Arbeit: «Choking under pressure» – Versagen unter Druck. Das Thema ihres Lebens. Zum einen, weil sie schon als Kind von Psychologie fasziniert ist. «Mich haben Menschen immer interessiert. Ich wollte auch nie ein Autogramm haben. Ich hätte mich mit einem Popoder Tennisstar lieber unterhalten, um ­herauszufinden, wie er tickt», sagt Siegemund. Zum anderen: Der Titel der Arbeit beschreibt exakt ihr Problem. Am 23. Dezember 2015 reicht Siegemund sie ein, Mitte Februar bekommt sie das Ergebnis. Note: 1,3. Psychologie will sie weiter studieren, ihren Masters-­ Abschluss machen, später als Sportpsychologin arbeiten. Aber wenn Siegemund in all den Jahren eine Lektion gelernt hat, dann die: im Hier und Jetzt leben, auch wenn das platt klingt. Nach Küchenpsychologie, aber die Formeln im Leben sind oft einfach – «ich will den Moment geniessen.» Das Studium legt Siegemund erst einmal auf Eis. Sie will die Welle reiten, die in Wimbledon 2015, als sie es zum ersten Mal ins Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers schafft, langsam anrollt. Wer dachte, dass Melbourne, als sie in Runde drei an Annika Beck scheitert, der Höhepunkt ihrer Karriere sein wird, unterschätzt das 1,68 Meter grosse Energiebündel. Das zweite Treffen. Diesmal in Stuttgart. Siegemund hat gerade eine Pressekonferenz gegeben, weil sie die Qualifika-

tion erfolgreich überstanden hat. Zu dem Zeitpunkt hätte kein Mensch auf einen ­Final gegen Angelique Kerber gewettet, auf den Sprung unter die Top 50. Danach ist sie noch mit einem Reporter von der Süddeutschen Zeitung verabredet. Dem Schreiber dieser Zeilen ruft sie zu: «Lass uns gleich kurz einen Kaffee trinken.» Wenig später sitzt man zusammen. Siegemund trinkt Latte Macchiato. Mit am Tisch sitzt ihr Freund und Physiotherapeut Wilfried Lenz. Im Hintergrund steht Markus Gentner, ihr Trainer. Codename für das Trio: «Team Siegemund». Team Siegemund ist auf dem Sprung – Vorbereitungen für die nächsten Matches. Siegemund sagt lächelnd: «Ich bin jemand, der gerne schwätzt, aber wenn so viel los ist, wirst du zur Hüterin deiner Zeit.» Zig ungelesene Nachrichten auf ­ihrem Handy, der SWR hat mit ihr einen Film unter dem Motto «Zurück zu den Wurzeln» in der Filderstadter Tennishalle gedreht. Zweimal ist sie abends im­ Studio bei «Sport im Dritten», Anfragen für Interviews, Glückwünsche von Fans – da ist er wieder, der Hype, den sie früher so hasste. Aber jetzt ist alles anders. Denn: Sie ­geniesst es, auch wenn sie am Ende der Stuttgart-Woche «völlig geplättet» ist. Laura Siegemund versagt nicht mehr ● ­unter Druck.

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ZU WENIG JOURNALISTISCHE DISTANZ? Ja, aber bei Tenniswundern darf sich auch mal der Reporter mitfreuen – Siegemund, Antic.

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ICH WAR ÜBERRASCHT, WIE GROSS DIE UNTERSCHIEDE SIND Seit 2006 ist die Grand Chelem Event SA für die Durchführung des ATP-Turniers in Gstaad verantwortlich. Nun erweitert sie ihr Portfolio um einen Frauen-Event, der in der Woche ­vorher stattfindet und ist für diesen auch Rechteinhaberin. Turnierdirektor Jeff Collet spricht über die kurzfristige Übernahme und langfristige Ziele.  TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS

E

s fehlen nur noch wenige Wochen bis zum Rendez-vous der Tennis-Elite in Gstaad. Gibt es noch viel zu erledigen?

Nicht mehr als in anderen Jahren, wir ­machen das ja nun schon seit mehr als zehn Jahren und kennen die Abläufe.

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­inzig die Koordination mit der kurz­ E fristigen Umstellung vom Beachvolleyball zum Beginn des Frauenturniers bringt ­zusätzlichen Aufwand. Das Erstaunen war gross, als im März bekanntgegeben wurde, dass es in

Gstaad nach 33 Jahren zum Comeback des Frauentennis kommt.

Das verstehe ich. Es war ja auch bei uns nicht von langer Hand geplant, sondern eine eher unerwartete Chance. Es hat sich so ergeben, weil die Turnierrechte von Bad Gastein plötzlich frei wurden und es



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Julien Finkbeiner (links), Stan Wawrinka und Jeff Collet in Gstaad. war eine Möglichkeit, die sich nicht jedes Jahr bietet. Ich hatte früher schon da­rüber nachgedacht, dass so etwas sympathisch sein könnte, ich hatte mich aber nicht ­aktiv darum bemüht. Wie gross ist der finanzielle Zusatzaufwand?

Unser Budget erhöht sich im Rahmen von 40 bis 50 Prozent. Wie waren die Reaktionen von der Hotellerie und Ihren Partnern?

Für die Hotellerie ist es natürlich fantas­ tisch, zwei solche Turniere hintereinander zu haben, das ist für die ganze Region grossartig. Auch viele Partner reagierten positiv, es ist aber klar, dass das Hauptin­ teresse weiterhin dem Männerturnier gilt. Man muss auch sagen, dass der Entscheid sehr spät fiel und so teilweise bei den Firmen das Budget für das Jahr 2016 ­ ­bereits aufgebraucht war.

Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Frauenturnier langfristig?

Es soll sich dem Männerturnier an­ gleichen. Im ersten Jahr werden wir ­natürlich Geld verlieren, aber es soll so

«Ich bin überzeugt, dass das Männer­turnier vom Frauenturnier ­profitieren wird.» JEFF COLLET

schnell wie möglich selbsttragend wer­ den, schliesslich denken wir als organi­ sierende Firma unternehmerisch. Sport­ lich mache ich mir überhaupt keine ­Sorgen, sehen Sie nur unser Spielerinnen­ feld für dieses Jahr an (es wird angeführt von Timea Bacsinszky und Carla Suarez Navarro, die Red.).

Wie wichtig ist für das Turnier ein er­folgreiches Abschneiden der Schweizerinnen?

Es wäre ein Bonus. Zu Gstaad gehört ­immer auch das Gesamterlebnis mit der wunderbaren Landschaft und der einzig­ artigen Ambiance. Im Prinzip soll das ­Turnier unabhängig von den Schweizerin­ nen gedeihen, es kann ja theoretisch sein, dass wir in sechs Jahren keine Spitzen­ spielerinnen mehr haben. Bei den Män­ nern mussten wir in den letzten Jahren ja auch ohne die besten Schweizer aus­ kommen. Aber natürlich hoffen wir auf Erfolge der einheimischen Spielerinnen. In dieser Beziehung könnte sich Timea Bacsinszky als Glücksfall erweisen.

Das ist sie für unser Turnier tatsächlich. Sie stammt von hier, ist Lausannerin und ein aussergewöhnliches Mädchen. Für mich ist es eine enorme Freude, dass wir sie in Gstaad am Start haben.

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War es für Sie schnell klar, dass Sie Patty Schnyder eine Wild Card zu­sprechen?

Ja, kurz nachdem ich gehört habe, dass sie wieder spielt. Das ist doch eine tolle Geschichte, wir freuen uns sehr auf sie.

«Zu Gstaad gehört immer auch das Gesamterlebnis mit der wunderbaren Landschaft und der einzigartigen Ambiance.» JEFF COLLET

Am Ende der ersten Woche finden die Schlussrunden im Frauenturnier statt, gleichzeitig beginnt das Männerturnier. Wird es in dieser Phase besonders ­hektisch?

Ich gehe nicht davon aus, auch weil u ­ nser Qualifikationsturnier bei den Männern nur 16 Spieler umfasst. Ich bin überzeugt, dass das Männerturnier vom Frauen­ turnier profitieren wird. Wir werden auf jeden Fall hundertprozentig bereit sein, wenn es bei den Männern losgeht. Eine grössere Herausforderung wird sein, den Centre Court für den Beginn des Frauen­ turniers am Dienstag Abend bereit zu ­haben.

Pablo Andujar, Gstaad-Sieger 2014.

Die ATP- und die WTA-Tour unterscheiden sich stark. Haben Sie das bei der ­Organisation auch gemerkt?

Ja, ich war überrascht, wie gross die ­Unterschiede bezüglich der Mentalitäten sind, viele Details werden ganz anders gehandhabt. Ich werde mich während ­ Wimbledon noch einmal mit den Verant­ wortlichen der WTA-Tour zusammen­ setzen und letzte Sachen besprechen. Das Gstaader Männerturnier leidet ­dieses Jahr stark durch den wegen der

Olympischen Spiele noch dichteren ­Terminkalender. Mehr scheint aber kaum möglich, den anderen Turnieren zu dieser Zeit geht es genau gleich.

Das stimmt, wenn man die vier Turniere vergleicht, die in unserer Woche statt­ finden (Umag, Kitzbühel, Washington sind die Konkurrenten, die Red.), kann sich unsere Besetzung sehen lassen. An der Spitze sind wir im Rahmen der letz­ ten Jahre mit Gilles Simon, Feliciano ­Lopez, dem auf Sand zuletzt starken J­ uan Monaco und Fernando Verdasco, zudem haben wir mit Paul-Henri Mathieu einen ehemaligen Sieger verpflichtet. So etwa ab Position 10 des Teilnehmerfeldes gibt es dann aber gegenüber den letzten ­Jahren eine Qualitätseinbusse. Darf man bei der Vergabe der Wild Cards noch mit grossen Namen rechnen?

Ich hoffe es und wir stehen in Verhand­ lungen. Das wird sich aber erst kurz­fristig ● entscheiden.

Daten Turniere Das Frauen-Turnier findet vom 9. bis 17. Juli statt, das Männerturnier vom 16. bis 24. Juli.Tickets können bestellt werden via Ticketcorner oder die Website des Turniers www.jsafrasarasinswissopengstaad.ch

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Ein Quartett in Delhees’ Fussstapfen Vor 37 Jahren gewann mit Petra Delhees letztmals eine Schweizerin das Frauenturnier von Gstaad. Beim ersten Turnier seit 1983 hat nun ein Quartett grosse Ambitionen.  TEXT: MARCO KELLER. FOTOS: FRESHFOCUS

E

s war noch eine andere Tennis­ welt, damals Ende der siebziger Jahre. Martina Hingis und Roger Federer waren noch nicht ge­ boren, Patty Schnyder krabbelte in der Wiege herum. Bei beiden Geschlechtern prägte ein Duell der unterschiedlichen Spielstile und Temperamente das Gesche­ hen an der Spitze. Während der Zwei­ kampf zwischen Björn Borg und John McEnroe kurz zuvor seine Premiere erlebt hatte, stritten sich Martina Navratilova und Chris Evert bereits eine Weile um die Vormachtstellung. Die Schweizer Tenniscracks spielten damals noch eine kleinere Rolle als heu­ te, sorgten aber hie und da für Ehren­ meldungen. So wie Petra Delhees, die in

Stefanie Vögele

Gstaad im Juli 1979 im zarten Alter von 15 Jahren den Final gegen die Tschechin Yvona Brzakova gewann. Vier weitere Turniere gab es anschliessend noch, mit den prominenten Siegerinnen Virginia Ruzici (Rum), Claudio Kohde (zweimal) und Sabina Simmonds (It). Bei der bis­ lang letzten Austragung erreichte Christi­ ane Jolissaint den Final. Die Ehrentafel zieren auch so bekannte Namen wie die Australierin Margaret Court (damals Smith), bis heute Grand-Slam-Rekord­ championne, die Brasilianerin Maria ­Bueno oder die Französin Françoise Durr. Bacszinskys Vorfreude Delhees wollte sich auf Anfrage nicht mehr zu den damaligen Geschehnissen äusssern. Die Chancen, dass heuer nach Violette Rigollet (1954) und der Linkshän­ derin zum dritten Mal seit Ende des zwei­ ten Weltkriegs eine Schweizerin trium­ phiert, stehen indes nicht schlecht. Timea Bacszinsky ist das Aushängeschild der ­«Ladies Championship» und erste Sieges­ anwärterin, trotz der spanischen Sand­ platzspezialistin Carla Suarez Navarro ­sowie zwölf weiteren Spielerinnen aus den Top 100 in der Draw. Die Lausannerin ist seit ihrem Comeback eine fixe Grösse auf der WTA-Tour und in der Lage, an einem guten Tag praktisch jede Widersacherin zu gefährden. Auf Sand fühlt sie sich beson­ ders wohl, 2015 erreichte sie den Halbfinal von Roland Garros, in diesem Jahr schei­ terte sie im Viertelfinal etwas überra­ schend an der Holländerin Kiki Bertens, hatte aber vorher Venus Williams ausge­ schaltet. Wenige Wochen zuvor feierte sie in Rabat (Marokko) aber ihren vierten Profititel.

Petra Delhees Auftritte in der Schweiz und für ihr Land sind für Bacszinsky ein spezieller Genuss. Im Fed Cup stellt sie seit langem ihre Frau, hatte in diesem Jahr allerdings in ihren vier Einzelpartien mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Ihre Vor­ freude auf ein Profiturnier in der Schweiz war gross, mehrfach hatte sie auch auf den sozialen Medien ein solches Turnier

Timea Bacszinsky


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gefordert. An Auftritte vor heimischem Publikum hat sie gute Erinnerungen: 2006 machte sie im Zürcher Hallenstadion ­ erstmals in grossem Rahmen auf sich ­aufmerksam. Als Weltnummer 174 besiegte sie Anastasia Myskina und ­ Francesca Schiavone, erst Maria Schara­ powa bedeutete Endstation. Stefanie Vögele – auf dem Weg zurück Als zweite Schweizerin fand Stefanie ­Vögele direkt im Hauptfeld Unterschlupf. Die Aargauerin, Ende Mai auf Platz 103 klassiert, ist nach einer langwierigen ­Krise wieder auf dem Weg zurück. Die Krebserkrankung ihres Vaters und dessen Tod hatten sie aus der Bahn geworfen, langsam geht es nun wieder nach oben. Seit Jahresanfang hat Vögele im Ran­ king rund 20 Plätze gut gemacht, unter an­ derem dank eines Turniersiegs in Frank­ reich bei einem 50  000-Dollar-Event, zuletzt erreichte sie in Istanbul Ende­ ­ April zum achten Mal einen Halbfinal auf der WTA-Tour. Dieser ging zwar verloren, wie die vorhergegangenen sieben, aber trotz verpasster Finalpremiere war es ein Schritt in die richtige Richtung. Falls ­Vögele verletzungsfrei bleibt und im Kopf unbelastet, gibt es keinen Grund, weshalb sie nicht wieder in den Bereich ihres ­besten Rankings (WTA 42) zurückkehren sollte. Viktorija Golubic – der neue Tennis-Liebling Gespannt sein darf man auch auf den ers­ ten grossen Heimauftritt als Einzelspiele­

Viktorija Golubic

rin von Viktorija Golubic. Die Zürcherin avancierte in den letzten Monaten vor al­ lem wegen ihrer couragierten Auftritte im Fed Cup zum neuen «Tennis-Schätzchen». In Luzern gegen Tschechien liess sie die Schweizerinnen dank zweier Exploits ­gegen die viel besser klassierten Karolina Pliskova und Barbora Strycova bis zuletzt von der ersten Finalqualifikation seit 1998 träumen, mit ihrem Kampfgeist, ihrem eleganten Spiel und der unbeschwerten Art gewann sie viele Sympathien. Golubic hatte sich Ende Mai bis auf Platz 130 vorgekämpft, in Paris erreichte sie zudem erstmals in einem Major-­ Turnier die zweite Runde. Mit einem erfolgreichen Abschneiden im Berner ­

Patty Schnyder

Oberland könnte sie den Top 100 einen weiteren Schritt näher rücken. Patty Schnyder – immer noch viel Spass am Tennis Die zweite Wild Card geht an Patty Schny­ der (WTA 434). Die Baselbieterin verspürt mit 37 ihren dritten Tennis-Frühling. Für die Linkshänderin ist es der zweite Auf­ tritt des Jahres auf der WTA-Tour. Seit der Wiederaufnahme ihrer T ­ urniertätigkeit im Juli 2015 hat Schnyder knapp 15 Turnie­ re gespielt, zu Buch stehen zwei Titel bei 10 000-Dollar-­Turnieren (Prag und Bastad) und ein F­ inal bei einem 25 000-er-Event in Bangkok. Für die Linkshänderin ist es der zweite Auftritt des Jahres auf der WTA-Tour. Im April hatte sie in Charles­ ton, der Stätte vieler grosser Erfolge, ein Freibillett für die Qualifikation erhalten, war aber in der Startrunde gescheitert. Die Fed-Cup-Rekordspielerin Schnyder ist ­bereits vorher in der Schweiz im Einsatz zu sehen. Zwischen dem 20. und 26. Ju­ ni tritt sie beim mit 25 000 Dollar dotier­ ten Event auf der Lenzerheide an. Der 12. Juli als Fixpunkt Tennis-Fans mit patriotischem Flair soll­ ten sich für einen Besuch in Gstaad den 12. Juli in der Agenda reservieren. Am Dienstag lädt das Turnier zum Schweizer Tag, er soll ganz im Zeichen und in den Farben des Landes stehen und damit ­natürlich auch die einheimischen Cracks zu Höchstleistungen motivieren. Jeder Sieg wäre auch ein Schritt in den Fuss­ stapfen von Petra Delhees. ●

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RANKINGS

6.6.2016

Prize Money 6.6.2016

Rank Name

Dominic Thiem: Der Österreicher taucht nach dem Turniersieg in Nizza und der Halbfinal-Qualifikation in Roland Garros erstmals in den Top Ten auf.

➜ Jo-Wilfried Tsonga: Aufgabe in Paris und Ausscheiden im Achtelfinal von Madrid: Der Franzose fällt aus den Top Ten.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34.

Points

Novak Djokovic (SRB) 16.950 Andy Murray (GBR) 8.915 Roger Federer 6.655 Rafael Nadal (ESP) 5.405 Stan Wawrinka 5.035 Kei Nishikori (JPN) 4.290 Dominic Thiem (AUT) 3.105 Tomas Berdych (CZE) 3.030 Milos Raonic (CAN) 2.965 Richard Gasquet (FRA) 2.905 David Goffin (BEL) 2.840 Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 2.725 Marin Cilic (HRV) 2.605 David Ferrer (ESP) 2.560 Gaël Monfils (FRA) 2.290 Roberto Bautista-Agut (ESP) 2.150 John Isner (USA) 2.100 Gilles Simon (FRA) 1.855 Nick Kyrgios (AUS) 1.855 Kevin Anderson (JAR) 1.760 Viktor Troicki (SRB) 1.670 Feliciano Lopez (ESP) 1.630 Bernard Tomic (AUS) 1.625 Benoit Paire (FRA) 1.596 Pablo Cuevas (URY) 1.450 Philipp Kohlschreiber (GER) 1.450 Jack Sock (USA) 1.415 Ivo Karlovic (HRV) 1.360 Lucas Pouille (FRA) 1.311 Joao Sousa (PRT) 1.275 Alexandr Dolgopolov (UKR) 1.260 Albert Ramos-Vinolas (ESP) 1.190 Jeremy Chardy (FRA) 1.175 Fabio Fognini (ITA) 1.170

Rank Name

35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50.

Federico Delbonis (ARG) Grigor Dimitrov (BGR) Sam Querrey (USA) Alexander Zverev GER) Steve Johnson (USA) Andreas Seppi (ITA) Marcos Baghdatis (ZYP) Andrey Kuznetsov (RUS) Pablo Carreno Busta (ESP) Gilles Muller (LUX) Marcel Granollers (ESP) Vasek Pospisil (CAN) Nicolas Almagro (ESP) Borna Coric (HRV) Nicolas Mahut (FRA) Guido Pella (ARG)

Swiss Players 131. Marco Chiudinelli 186. Henri Laaksonen 342. Yann Marti 378. Adrien Bossel 524. Antoine Bellier

1.165 1.150 1.135 1.130 1.110 1.095 1.060 1.018 995 985 972 955 944 935 931 928 445 294 136 121 64

Stan Wawrinka Im Vorjahr Sieg. heuer Halbfinal: Der Lausanner verliert nach Paris einen Platz. Doch keine Bange: Die Form stimmt.

➜ Garbiñe Muguruza: Der Sieg in Roland Garros bringt die begeisternd aufspielende Spanierin erstmals auf Platz 2.

➜ Lucie Safarova: Die Tschechin verlor zuletzt in Paris. Rom und Madrid stets im Sechzehntel-Final. Zu wenig für eine Top-Spielerin.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34.

Novak Djokovic (SRB) 6.123.350 Andy Murray (GBR) 2.792.145 Rafael Nadal (ESP) 2.221.651 Kei Nishikori (JAP) 1.736.094 Milos Raonic (CAN) 1.489.272 Gael Monfils (FRA) 1.160.827 Stan Wawrinka 1.118.595 Dominic Thiem (AUT) 1.096.300 David Goffin (BEL) 875.678 Nicolas Mahut (FRA) 835.700 Tomas Berdych (CZE) 816.625 Nick Kyrgios (AUS) 805.550 Cuevas Pablo (ARG) 786.571 Roberto Bautista Agut (ESP) 718.181 Roger Federer 708.171 Pierre-Hugues Herbert (FRA) 679.869 Jo-Wilfried Tsonga (FRA) 625.609 Feliciano Lopez (ESP) 597.660 Philipp Kohlschreiber (GER) 566.023 David Ferrer (ESP) 565.229 Lucas Pouille (FRA) 540.777 Martin Klizan (SVK) 524.077 Gilles Simon (FRA) 519.598 Jack Sock (USA) 515.819 Benoit Paire (FRA) 484.235 Viktor Troicki (SRB) 476.134 Joao Sousa (PRT) 468.106 Marcel Granollers (ESP) 459.698 Sam Querrey (USA) 454.577 Marin Cilic (CRO) 3444.187

Swiss Players 195. Marco Chiudinelli 232. Henri Laaksonen

48.121 30.974

Prize Money 6.6.2016

WTA Ranking System 6.6.2016 Rank Name

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

US$

Points

Serena Williams (USA) 8.330 Garbiñe Muguruza (ESP) 6.766 Agnieszka Radwanska (POL) 6.080 Angelique Kerber (GER) 5.620 Simona Halep (ROM) 4.471 Victoria Azarenka (BLR) 4.221 Roberta Vinci (ITA) 3.405 Belinda Bencic 3.260 Venus Williams (USA) 3.116 Timea Bacsinszky 2.800 Petra Kvitova (CZE) 2.768 Svetlana Kuznetsova (RUS) 2.755 Flavia Pennetta (ITA) 2.723 Samantha Stosur (AUS) 2.700 Carla Suárez Navarro (ESP) 2.695 Madison Keys (USA) 2.592 Karolina Pliskova (CZE) 2.360 Johanna Konta (GBR) 2.250 Elina Svitolina (UKR) 2.226 Sloane Stephens (USA) 2.150 Dominika Cibulkova (SVK) 2.081 Sara Errani (ITA) 2.030 Anastasia Pavlyuchenkova (RUS) 1.960 Jelena Jankovic (SRB) 1.940 Ana Ivanovic (SRB) 1.910 Maria Sharapova (RUS) 1.901 Kiki Bertens (NED) 1.821 Irina-Camelia Begu (ROM) 1.765 Lucie Safarova (CZE) 1.673 Barbora Strycova (CZE) 1.640 Daria Kasatkina (RUS) 1.618 Kristina Mladenovic (FRA) 1.550 Andrea Petkovic (GER) 1.485 Caroline Wozniacki (DEN) 1.386

Rank Name

35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50.

Yulia Putintseva (KAZ) 1.385 Ekaterina Makarova (RUS) 1.382 Monica Niculescu (ROM) 1.365 Caroline Garcia (FRA) 1.365 Jelena Ostapenko (LAT) 1.362 Anna Karolina Schmiedlova (SVK) 1.340 Annika Beck (GER) 1.335 Laura Siegemund (GER) 1.335 Coco Vandeweghe (USA) 1.302 Lesia Tsurenko (UKR) 1.301 Timea Babos (HUN) 1.260 Eugenie Bouchard (CAN) 1.230 Camila Giorgi (ITA) 1.230 Misaki Doi (JAP) 1.230 Monica Puig (PUR) 1.220 Yanina Wickmayer (BEL) 1.215

Swiss Players 103. Stefanie Vögele 113. Viktorija Golubic 140. Romina Oprandi 149. Amra Sadikovic 237. Conny Perrin

659 572 416 393 207

Viktorija Golubic Der Schweizer FedCup-Star qualifizierte sich in Paris erstmals für das Haupttableau und gewann dort die erste Runde.

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

US$

Serena Williams (USA) 3.481.560 Angelique Kerber (GER) 3.198.872 Victoria Azarenka (BLR) 2.651.080 Garbiñe Muguruza (ESP) 2.616.365 Simona Halep (ROM) 1.621.061 Agnieszka Radwanska (POL) 1.361.586 Carla Suárez Navarro (ESP) 1.277.240 Svetlana Kuznetsova (RUS) 1.133.098 Samantha Stosur (AUS) 1.067.621 Caroline Garcia (FRA) 938.571 Timea Bacsinszky 900.826 Kristina Mladenovic (FRA) 880.508 Johanna Konta (GBR) 875.650 Madison Keys (USA) 836.758 Dominika Cibulkova (SVK) 831.279 Sara Errani (ITA) 799.351 Barbora Strycova (CZE) 797.943 Kiki Bertens (NED) 767.434 Ekaterina Makarova (RUS) 725.021 Karolina Pliskova (CZE) 689.833 Elena Vesnina (RUS) 641.294 Irina-Camelia Begu (ROM) 621.802 Martina Hingis 590.711 Elina Svitolina (UKR) 588.638 Sania Mirza (IND) 566.686 Timea Babos (HUN) 557.798 Lucie Safarova (CZE) 535.850 Yulia Putintseva (KAZ) 535.057 Coco Vandeweghe (USA) 528.121 Daria Kasatkina (RUS) 525.165

Swiss Players 53. Belinda Bencic 118. Viktorija Golubic

367.566 112.255

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Kulisse traumhaft, Erinnerung nachhaltig Bereits zum 20. Mal schlägt Europas Nachwuchselite in Klosters in diesem Jahr zu den Europameisterschaften auf. Prominente Ehemalige wie Martina Hingis, Timea Bacsinszky und Roger Federer blicken begeistert zurück. Aber auch der Ausblick ist verheissungsvoll.  TEXT: MARIE-THERES BRÜHWILER. FOTOS: ZVG

Die erst 14-jährige Martina Hingis gewann bei der Première im Jahr 1994.

W

er sich bei den letzten 19 Auflagen in Klosters als ­Europameisterin oder Europameister der Junioren in der Königskategorie feiern lassen durfte, hatte keine Garantie auf einen Durchbruch auf der harten WTA- oder ATP-Tour. Aber die Gewissheit, auf einer der welt-

44 6/2016

weit schönsten Anlagen einen ganz speziellen Sieg errungen zu haben. 22 Jahre nach dem grossartigen Sieg von Martina Hingis stehen die Zeichen ausgezeichnet, dass vom 18. bis 24. Juli in Klosters erneut die Besten der Welt um den Europameistertitel kämpfen. Das ITFRanking wird aktuell gleich von vier Eu-

ropäerinnen angeführt. Unter ihnen die Australian-Open-Junioren-Siegerin Vera Lapko aus Bulgarien und die Juniorenweltmeisterin Dalma Galfi aus Ungarn. Mit der Russin Olesya Pervushina könnte im Prättigau dieses Jahr ausserdem ein erst 16-jähriges Supertalent zum Einsatz kommen. Auch bei den Boys stehen mit Stefanos Tsitsipas aus Griechenland, ­Mate Valkusz aus Ungarn, Orange-Bowl-Sieger Miomir Kecmanovic aus Serbien und dem amtierenden U18-Europameister Mikael Ymer aus Schweden Europäer an der ­Spitze der Juniorenweltrangliste. Zu den Topshots gehört auch die aktuell grösste Schweizer Nachwuchshoffnung Rebeka Masarova, die als frisch gebackene French-Open-Junioren-Siegerin an der Heim-EM einen weiteren Glanzpunkt ­setzen will. «Sie hat sehr gute Chancen auf den Titel», ist Alessandro Greco, Leiter Spitzensport Swiss Tennis, optimistisch. Aber auch Ylena In-Albon darf man nicht unterschätzen. Die Walliserin, wie Masarova Jahrgang 1999, macht derzeit grosse Schritte und verbuchte kürzlich in Paris ebenfalls einen Achtungserfolg. In-Albon und Masarova haben nach Alessandro Greco das EM-­Ticket auf sicher. Bei den Boys ist erst Marko Osmakcic gesetzt. Die definitive Selektion wird Swiss Tennis anfangs Juli machen. Die Schweiz darf als Gast­ geber mit einer Viererdelegation antreten. Auch dies ein Grund, weshalb die Titelkämpfe im eigenen Land sehr wichtig sind. Unvergessene Martina Hingis Die eindrückliche Geschichte der U18-EM in Klosters begann 1994 mit den grossar-


U18-EM INTERNATIONAL KLOSTERS

Marie-Gaiané Mikaelian feierte nach Silber im Vorjahr im Jahr 2001 den Europameistertitel.

tigen Siegen der späteren Weltranglistenersten Martina Hingis und Carlos ­Moya. Nach den Erfolgen bei den French Open und Wimbledon, im Mittelpunkt der Medien und unter Erwartungsdruck in der Heimat auf fast 1200 m.ü.M zu ­spielen, sei sicher nicht einfach gewesen, erinnert sich Martina Hingis 22 Jahre später. «Es war eine wunderschöne Woche. Als erst 14-Jährige war ich aber wohl zu jung, um alles zu realisieren. Wenn ich heute zurückblicke, bin ich stolz auf das, was ich damals innerhalb von so kurzer Zeit erreicht habe», gibt die beste Schweizer Tennisspielerin aller Zeiten mehr als zwei Jahrzehnte nach ihren grössten ­Juniorenerfolgen zu verstehen. Auf Hin-

gis und Moya folgten weitere später bekannt gewordene Grössen wie Anna Kournikova, Sébastien Grosjean, Robin Söderling und viele mehr. Ebenso viele klingende Namen wie auch spätere Nummern

eins der Welt aber mussten im Prättigau vor der Finalissima die Koffer packen. Auffallend schwer taten sich mit Ausnahme von Martina Hingis jeweils die frisch gebackenen Junioren-Wimbledonsieger. Weder Roger Federer, Roman ­Valent, Jelena Ostapenko noch Belinda Bencic konnten die kurz zuvor auf einer tieferen Meereslage errungenen Prestigesiege auf der extremen Höhenlage wiederholen. Eine unvergessliche Woche haben sie aber allesamt genossen. «Die Nieder-

Der Fremdgang als Chance

Roger Federer scheiterte im Jahr 1998 in den Halbfinals.

Die im Jahr 1994 von Hansjörg und Frieda Leder lancierte Erfolgsgeschichte wurde in den Jahren 2007 bis 2009 kurz unterbrochen. Der Fremdgang nach Österreich erwies sich im Nachhinein jedoch als Glücksfall. Für die Rückkehr machte man sich mit vereinten Kräften stark und die Unterstützung erfuhr in sportpolitischen und touristischen Kreisen neuen Schub. Mit dem neu kreierten Veranstaltungsfonds griffen auch die Standortgemeinde und Klosters Tourismus tiefer in die Geldtasche. Während bei den ersten 13 Austragungen der TC Klosters die alleinige Verantwortung trug, ist das Turnier seit 2010 mit den drei Partnern Tennis ­Europe, Swiss Tennis und dem neu gegründeten Verein «Tennis Turniere Klosters» deutlich besser abgestützt.

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2016

champions

auf nach basel

Exklusiv für Junioren-Clubmeister Champion von morgen – der neue Event!

Die Junioren-Clubmeisterinnen und -Clubmeister der Schweiz 2016 haben neu auch ihr Masters. Pro Club qualifiziert sich dabei jeweils eine Siegerin und ein Sieger (Kat. 14&U oder 18&U) für die regionalen Ausscheidungsturniere vom 17./18. September 2016. Den Siegern winkt die grosse Chance zur Teilnahme am nationalen Masters vom 15./16. Oktober 2016. Nähere Informationen über www.swisstennis.ch/championvonmorgen Als besonderes Highlight erhalten alle Junioren-Clubmeisterinnen und -Clubmeister der Schweiz 2016 (Kat. 14&U oder 18&U) gratis zwei Tageskarten für die Qualifikations-Endspiele der Swiss Indoors Basel von Sonntag, 23. Oktober 2016, sowie eine Tennistasche mit der Aufschrift «Champion von morgen». Die Karten werden den Gewinnern von Swiss Indoors zugestellt. Eine Nachwuchs-Förderungsaktion unter dem Patronat von


U18-EM INTERNATIONAL KLOSTERS

Jil Belen Teichmann verabschiedete sich bei der letztjährigen Auflage als Vize-Europameisterin aus Klosters.

Der Tscheche Tomas Berdych verlor im Jahr 2002 im Finale gegen seinen Landsmann Ivo Minar.

lage gegen den Spanier Felicano Lopez im Halbfinal der U18-EM hat mich damals schon geärgert. Gegen ihn hatte ich schon an der U16-EM das Nachsehen», erinnert sich Roger Federer 18 Jahre später. Vom Klosterser Ambiente ist der Schweizer Tennisprimus, der auf der Profitour kein einziges Duell gegen Lopez mehr verloren hat, trotzdem bis heute begeistert. «Eine EM im eigenen Land ist wunderschön, aber der Platz ist gleich gross wie bei a­ llen anderen Turnieren und der Sport ist ein Spiel, das man geniessen sollte», rät die Vizeeuropameisterin von 2004, Timea Bacsinszky, den unter Druck stehenden einheimischen Hoffnungen. Auf den ersten Blick fehlen auf der Klosterser Siegerliste in den Einzelkonkurrenzen nach Martina Hingis die

Schweizer Namen. Die wegen Unstimmigkeiten mit dem Verband damals für Armenien angetretene Westschweizerin Marie-Gaiané Mikaelian war aber sogar noch erfolgreicher. Im Jahr 2000 durfte sie sich im Alter von erst 16 Jahren als Vize-Europameisterin feiern lassen und gewann ein Jahr darauf nach einem hochklassigen Final gegen die spätere Top-Ten-Spielerin und Wimbledon-Siegerin Marion Bartoli aus Frankreich die höchste europäische Juniorenkrone. Im gleichen Jahr sorgten Stéphane Bohli und Roman Valent in Klosters für den ersten Doppel-Europameistertitel. Silbermedaillen hingegen gab es für das Gastgeberland sowohl bei den Boys wie bei den Girls immer wieder einmal zu feiern. So auch jene von Jil Belen Teichmann,

Auftakt auf Madrisa «Wir werden die 20. Auflage gebührend feiern», freut sich Turnierdirektor Hans Markutt. Speziell geht es schon beim sign-in zu und her. Denn die stimmungsvolle Eröffnungs­ zeremonie und die Auslosung gehen nicht wie üblich im Sportzentrum, sondern hoch oben auf der Madrisa über die Bühne. Die Spieler und ihre Entourage werden mit den Gondeln auf den Berg geführt und die Titelkämpfe auf 1800 m.ü.M. offiziell eröffnen. Spezielles plant das OK um Hans Markutt und Liane ­Alban auch für den Halbfinaltag. Die Details wollen sie aber noch nicht verraten. In einer

umfassenden Chronik werden die vergangenen Auflagen mit eindrücklichen Geschichten auf und neben den Plätzen noch einmal aufleben. Nachhaltig ist auch das Jubiläums­ geschenk der Gemeinde, die in der EM langfristiges Potenzial sieht und entsprechend in die Infrastruktur investiert. Erstmals stehen in diesem Jahr für die Titelkämpfe elf Sand­plätze vor Ort zur Verfügung. Die Eventhalle mit ­Indoorplätzen wird im Jahr 2017 eingeweiht. Die 20. U18-EM in Klosters findet vom 18. bis 24. Juli statt. www.tennisklosters.ch

Stéphane Bohli und Roman Valent sorgten im Doppel im Jahr 2001 für den einzigen Schweizer Titel.

die ihre Juniorinnenkarriere im letzten Jahr als Vize-Europameisterin beenden konnte. Eine einmalige Kombination «Spitzenjuniorentennis vor einer wundervollen Kulisse. Das gibt es selten», bringt es Alessandro Greco auf den Punkt. Vom 18. bis 24. Juli kann das Publikum in Klosters indes nicht nur zum 20. Mal die Stars von morgen hautnah erleben. Auch unter den EM-Captains werden, wie in den ­Jahren zuvor, eine ganze Reihe von ehemaligen Topcracks auszumachen sein. Ihr Legendenstatus wird sie nicht daran hindern, vom «Wimbledon der Alpen» unisono zu schwärmen und die Plattform für den wichtigen Austausch in einer neuen ● Rolle zu pflegen.

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ab Do 07. Juli bis So 10. Juli 2016

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15. AROSA SENIOR OPEN (ITF GRADE 3) M40 bis M80+ sowie W40 bis W65+

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SWISS WORLD

Aus der nationalen

TENNISWELT Arosa, das Tennis-Eldorado der Senioren Für die besten Jungsenioren und Senioren gehört die Internationale Turnierwoche in ­Arosa zum festen Termin im Saisonkalender. Die Turniere in Arosa haben sich in den Jahren zu einem unverzichtbaren sportlichen Event entwickelt. Das erstaunt nicht, wird doch an keinem Turnier den Jung­ senioren und Senioren so viel geboten wie in Arosa. Das Turnierhotel, das Tschuggen Grand Hotel*****, bietet den Teilnehmern jeden Komfort und die gepflegten Tennisanlagen beim Hotel Hof Maran und beim TC Arosa in Inner­ arosa stehen für die Teilnehmer bereit. Das bisherige Turnierhotel ­Valsana wird zur Zeit neu gebaut und wird erst 2018 wieder zur ­Verfügung stehen. Zu den Leistungen für die Spielerinnen und Spieler gehören der Mercedes Shuttle Service, kostenlose Massagen und alle offiziellen Apéros. Zudem können auch alle Bergbahnen kostenlos benützt werden. Das Jungsenioren Ranglistenturnier (Damen R2/ R9 und Herren R2/R5, R5/R6 und R6/R9) startet am Freitag, 1. Juli und endet am Sonntag, 3 Juli mit den Finalspielen. Das 13. Arosa Senior Open ITF Grade 3 (Herren M40 bis M80+ und Damen W40 bis W65+) beginnt am Donnerstag, 7. Juli. Die Finals werden am Sonntag, 10. Juli gespielt. Unter allen Teilnehmern an den beiden Tur­nieren wird je eine wertvolle Uhr von Hauptsponsor Louis Erard verlost. Dass die älteren Semester bei den Damen wie bei den Herren noch immer sehr gutes Tennis spielen, zeigt sich jedes Jahr in der wunderschönen Aroser Bergwelt. Erfreulicherweise gibt es trotz weltweiter Teil­nahme auch immer wieder Schweizer Siege zu verzeichnen. Arosa und die Turnierorganisatoren freuen sich auf einen tollen Turnierevent und auf viele interessierte Tennisfreunde. Weitere Informationen: www.arosa-tennis.com ●

Johan Djourou fieberte mit Stan Wawrinka Beim Geneva Open in Genf, das Stan Wawrinka vor heimischem Publikum gewann, war ein ­bekannter Mann auf der Tribüne zu erblicken. Der Star des Hamburger SV, der 62-fache Schweizer Nationalspieler Johan Djourou (Stand 6. Juni 2016) liess es sich nicht nehmen, seinen Freund Stan Wawrinka zu unterstützen, ehe er ins Trainingscamp der Nationalmannschaft einrückte. «Eaux Vives ist ein wunderschöner Club und es ist immer ein grosses Vergnügen, Stan spielen zu sehen, was leider nur selten möglich ist», sagte der 29-jährige Captain des HSV. Djourou war der erste Schweizer Fussballer, der das SFV-Ausbildungszentrum in Payerne besuchte und später Nationalspieler wurde. Bereits als Junior wechselte Djourou zum FC Arsenal. Im Nationalteam kam er unter Trainer Köbi Kuhn zu seinen ersten Einsätzen und bestritt unter dem Zürcher auch die WM 2006 und die EURO 2008. ●

Korrigenda Im letzten smash wurde in der Publireportage auf Seite 66 vom Tennisclub Lerchenberg mit Sven Leuzinger berichtet. Korrekt ● ­wäre Wettkampf-Tennisschule AGOGE, Sven Leuzinger.

Jérôme Benoits rasanter Einstieg Ende Juli wird er 35, doch der Einstieg in die +35-Klasse der ITF ist dem für GCs Jungsenioren in der Nationalliga B Interklub spielenden Jérôme Benoit bereits vor seinem 35. Geburtstag bestens gelungen. Nach drei Turnieren findet man den Berner Tenniscoach in der Einzel-Weltrangliste bereits auf Platz 54, im Doppel gar auf Rang 18. Möglich gemacht haben dieses Ranking im Einzel ein Sieg in Bari, ein Halbfinal in Paris und die Qualifikation für die dritte Runde an der Weltmeisterschaft in Umag. Im Doppel siegte Benoit in Bari, erreichte in Paris den Final und in Umag den Viertelfinal. Man darf gespannt sein, wie ● weit nach oben der Weg des in der Schweiz N4-klassierten Tennislehrers noch geht.

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Action, Spass und Spitzentennis am Swiss Tennis Family Day Der Dienstag des ATP-Turniers von Gstaad steht jeweils ganz im Zeichen der Familien: Am Swiss Tennis Family Day – dieses Jahr am 19. Juli 2016 – erhalten Familien Tickets zum attraktiven Sondertarif. Ausserdem kann Tennis nicht nur geschaut, sondern beim Kids Tennis-Parcours auch gleich selber ausprobiert werden. Action, Spass und Spitzentennis für die ganze Familie sind also garantiert. TEXT & FOTOS: SWISS TENNIS

A

m J. Safra Sarasin Swiss Open Gstaad werden die Top-Spieler Gilles Simon (ATP 15) und Feli­ ciano Lopez (ATP 22) das Feld anführen – Spitzentennis ist also garantiert. Familien können am Dienstag, 19. Juli 2016, Tennis der Extraklasse zu Vorzugspreisen geniessen. Einzige Bedingung: eine Person – egal, ob Eltern, ­Onkel, Gotte oder Grossvater – muss im Besitz ­einer gültigen Tennislizenz sein, um vom Spezialtarif zu profitieren. Die Familien­ tickets müssen vorbestellt werden und sind nicht an der Tageskasse erhältlich. Parcours für die ganze Familie Der Swiss Tennis Family Day bietet ­ausserdem viel Spass für Gross und Klein. Ein vielfältiger Tennis-Parcours mit Aufschlagmessung, Treffwand, Mini-Courts und Postenlauf lädt Familien ein, Tennis gleich selber auszuprobieren und dabei tolle Preise zu gewinnen. Die Teilnahme an den Kids Tennis-Aktivitäten ist kosten-

los. Unter allen teilnehmenden Familien wird eine Backstage-Führung verlost. Die beiden Gewinner-Familien können einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Turniers werfen und haben damit die ­Gelegenheit, einmal die Players Lounge und Garderoben, den VIP-Bereich oder

das Fernsehstudio eines solchen Grossanlasses anzuschauen. Das Bestellformular für die Tickets (bis spätestens am 4. Juli 2016) und weitere Informationen zum Family Day finden Sie unter: www.swisstennis.ch/familyday ●

Sonderkonditionen für Lizenzbesitzer Alle, die im Besitz einer aktiven Swiss Tennis-Spielerlizenz sind, geniessen am Dienstag, 19. Juli 2016, folgende Sonderkonditionen (alle Tickets Kategorie 1)*: • Erste erwachsene Person CHF 70.– • Jede weitere erwachsene Person CHF 45.– • Kinder bis und mit 15 Jahre (Jg. 2001) kostenlos

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* Pro Lizenznummer können maximal sechs Tickets bestellt werden und es muss immer mindestens eine erwachsene Person und ein Kind dabei sein. Das Angebot gilt nicht nur für E ­ ltern und ihre Kinder. Auch Grosseltern, Gotten oder Göttis können profitieren. Wichtig: Die Familientickets müssen vorbestellt werden und sind nicht an der Tageskasse erhältlich.


SWISS TENNIS WORLD

Kennen Sie MiniPeople bereits? Wenn Sie die Comics von MiniPeople noch nicht kennen, müssen Sie un­bedingt weiterlesen. Und wenn Sie bereits Fan der kleinen grossen Stars sind, die der Lausanner Christophe Bertschy seit 2011 äusserst erfolgreich in den sozialen Medien präsentiert, haben Sie das Buch, das sich nur dem Schweizer Tennis widmet, bestimmt schon bestellt! TEXT & FOTOS: SWISS TENNIS

M

it grossem Talent, einem Augenzwinkern und viel Humor nimmt der Waadtländer Grafiker Christophe Bertschy mit den C ­ omics von MiniPeople seit fünf Jahren Schweizer Persönlichkeiten aus Politik, Sport und dem Showbusiness aufs Korn. Zu den international beliebtesten gehören seine Kurzgeschichten aus der Tenniswelt – sie zu beschreiben, würde ihnen nicht gerecht werden. Darum schauen Sie am besten ins seit dem 3. Juni erhältliche Buch… ●

Gewinnen Sie ein Exemplar von MiniPeople Swiss Tennis Dank der Zusammenarbeit von Swiss Tennis und MiniPeople können Sie ein Exemplar von MiniPeople Swiss Tennis gewinnen. Schildern Sie uns bis am 03. Juli 2016 per E-Mail an communication@swisstennis.ch oder auf ­un­serer Facebook-Seite ihr lustigstes Erlebnis auf dem Tennisplatz und

g­ eben Sie uns an, ob Sie das Buch in Deutsch, Französisch oder Englisch gewinnen möchten. Unter allen Einsendungen verlosen wir drei Exemplare des ­neuen Buches, das im Shop auf www.minipeople.ch erhältlich ist. Facebook: facebook.com/minipeople Twitter: @Swissminipeople

Abteilung Wettkampf: Rosser für Fischer In der Abteilung Wettkampf von Swiss Tennis steht ein Führungswechsel an. Andreas Fischer, der die Abteilung während 13 Jahren umsichtig geführt hat, verlässt Swiss Tennis nach 18 Jahren. Seine Nachfolge tritt Karin Rosser, bisherige stellvertretende Leiterin Wettkampf, an. TEXT & FOTOS: SWISS TENNIS

A

ls der Bieler Andreas Fischer 1998 als stellvertretender Leiter Wettkampf zu Swiss T ­ ennis stiess, war der Verbandsitz gerade von Ittigen ins Seeland verlegt, das Nationale Leistungszentrum in Ecublens geschlossen und im Bieler Bözingenfeld neu gebaut worden. Roger F­ ederer, damals knappe 18 Jahre alt, gewann das ­Juniorenturnier von Wimbledon, schloss das Jahr als Nummer 301 der Welt ab und bestritt im Sommer die NLA-Interclub-Meisterschaft, eines der Aushängeschilder der Abteilung Wettkampf des Verbandes. Nach fast zwei Jahrzehnten im Einsatz für die ­erfolgreiche Weiterentwicklung des Interclubs, der gesamten nationalen Wettkampfszene, dem Ausbau der Meisterschaften und der internationalen Turniere in der Schweiz sowie in seiner Funktion als Antidoping- und Ethikverantwortlicher des Verbands, verlässt F­ischer Swiss Tennis Ende Juli in Richtung Uhrenindustrie. Der

46-Jährige wird aber dem Tennissport als aktiver Tennisspieler treu bleiben. Der Zentralvorstand von Swiss Tennis hat an seiner Sitzung vom 20. Mai die 33-jährige Karin Rosser zur Nachfolgerin Fischers gewählt. Rosser, die seit 2003 die sechsköpfige Ab­teilung Wettkampf von Swiss Tennis verstärkt, war b­ ereits seit 2013 als Stellvertreterin von Fischer tätig. Die eidg. dipl. Kommunikationsleiterin war in den v­ ergangenen Jahren u.a. für verschiedene Turniere und Meisterschaften verantwortlich, als White Badge Referee für das nationale Officiating zuständig und kümmerte sich um die Wettkampfkommunikation. Die bisherige Stelle Rossers wird neu ausgeschrieben. Swiss Tennis dankt Andreas Fischer für seine langjährige Arbeit für den Schweizer Tennissport und wünscht ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute. Karin Rosser wünschen wir bereits jetzt einen guten Start und viel Freude bei ihrer neuen Herausforderung. ●

Karin Rosser

Andreas Fischer 6/2016 51


Kräftezehrender Kampf ums Preisgeld Es gibt wohl kein anderes Preisgeldturnier in der Schweiz, bei dem die Teilnehmer so hart arbeiten müssen für ihren Lohn wie beim mit 30000 Franken dotierten Crossklinik Open in Basel. TEXT & FOTOS: FABIO BARANZINI

Robin Roshardt

N 52

6/2016

icht weniger als sechs Matches innerhalb von drei Tagen musste man gewinnen, um im 128erTableau den Siegercheck ent­

gegen nehmen zu dürfen. Und das bei den Frauen und bei den Männern. Trotzdem liessen es sich die besten nationalen Tenniscracks und einige internationale Spie-

ler auch in diesem Jahr nicht nehmen, beim Turnier in Basel aufzulaufen und ihr Glück zu versuchen. Dass sich am Ende bei den Männern Robin Roshardt (N1, 7)


CROSSKLINIK SWISS WORLD OPEN

und Romain Jouan (N2, 11) im Final gegenüber standen, war keine grosse ­ Überraschung, denn beide Akteure gelten als ausgewiesene Spezialisten für Preisgeldturniere. Robin Roshardt, der im letzten Jahr bei praktisch allen grossen Preisgeldturnieren hierzulande um den Titel mitspielen konnte, zeigt sich auch in diesem Frühjahr wieder in beneidenswert starker Verfassung. «Ich spiele im Moment so gut wie noch nie zuvor in meiner Karriere. Von den Schlägen her kann ich kaum mehr besser spielen. Einzig, wenn ich noch etwas fitter wäre, könnte ich wohl noch etwas mehr rausholen», so der 28-jährige Zürcher, der zusätzlich zu den nationalen Preisgeldturnieren gemeinsam mit seinem Kumpel Alexander Sadecky (N2, 12) in der Schweiz bei Seeblick ZH und in Deutschland Interclub spielt und als Tennistrainer arbeitet. Jouan, der Spezialist für Preisgeldturniere Sein Finalgegner beim Crossklinik Open in Basel, der Franzose Romain Jouan, bestreitet seinen Lebensunterhalt dagegen

Romain Jouan

Sandy Marti

seit drei Jahren ausschliesslich mit seinen Auftritten bei Preisgeldturnieren. Zuvor versuchte sich der mittlerweile 30-Jährige, der 2012 als Nummer 209 der Welt sein bestes Ranking erreicht und drei Jahre zuvor in der ersten Runde der French Open gegen Andy Roddick gespielt hatte, als Profispieler auf der ATP-Tour. «Eine Schulterverletzung an meinem Schlagarm zwang mich dann allerdings zum Rücktritt», so Jouan, der neben seinen Einsätzen bei Preisgeldturnieren – vorwiegend in Frankreich – die Trainerausbildung absolviert hat. Fünf bis sechs Challenger-Turniere bestreitet er allerdings doch noch. «Damit ich ein ATPRanking um Position 600 herum habe, denn so kann mir bei den Preisgeld­ turnieren eine bessere Ausgangslage erarbeiten», erklärt er. Am Crossklinik Open hat Jouan erstmals ein Turnier in der Schweiz bestritten. Und es hat ihm gefallen. Kein Wunder, denn der Franzose hat mit seiner attraktiven Spielweise auch einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. «Die Organi­ satoren machen einen guten Job und ich habe gut gespielt. Trotzdem: Es ist sehr

anstrengend, so viele Partien innert ­kurzer Zeit zu bestreiten.» Das sah auch sein Finalgegner Robin Roshardt so. «Ich

«Das war eines der besten Finalspiele in der Geschichte der Crossklinik Open» STEVEN SCHUDEL

würde es bevorzugen, weniger Matches zu spielen. Maximal fünf in drei Tagen. Vielleicht wäre ein Tableau Avancé eine bessere Lösung», so Roshardt.

Grossartiges Finalspiel Von Müdigkeit war im Endspiel aber ­weder bei Roshardt noch bei Jouan etwas zu sehen. Die beiden boten spektaku­ lären Tennissport auf höchstem Niveau und brachten mit tollen Ballwechseln das trotz des garstigen Wetters erschienene Publikum zum Staunen. «Das war eines der besten Finalspiele in der Geschichte der Crossklinik Open», meinte denn auch

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Spielleiter Steven Schudel. Am Ende war es Roshardt, der in dieser hochklassigen Partie das bessere Ende für sich behielt und mit 6:3, 7:5 gewinnen konnte. Für ihn ist es nach 2011 bereits der zweite Titel am Crossklink Open in Basel. Stadler behält die Nerven Eine Titelpremiere gab es dagegen bei den Frauen. Die Ostschweizerin Nina Stadler (N2, 17) konnte sich bei ihrer zweiten Teilnahme im reinen Schweizer Final gegen Sandy Marti (N2, 22) – die übrigens nicht nur eine hervorragende Tennisspielerin ist, sondern zugleich auch amtierende Schweizer Meisterin im Ski Halfpipe – in einem umkämpften Match durchsetzen. 7:6, 6:4 lautete das Skore für Stadler. «Am Ende wurde es zwar unnötigerweise noch einmal eng, nachdem ich bereits 5:2 und 40:0 geführt hatte, aber Hauptsache, ich konnte den Match doch noch gewinnen», freute sich Stadler, die auf dem Weg zum Titel ­genau wie Robin Roshardt nicht weniger als

Nina Stadler

sechs Matches bestreiten musste. «Das war schon sehr intensiv und ich habe einige Blessuren davongetragen, aber ­ jetzt habe ich auch eine Turnierpause,

denn nun stehen meine KV-Lehrabschlussprüfungen an», sagt Stadler, die nach ihren Prüfungen voll auf die Karte ● Tennis setzen wird.

«Ich freue mich extrem, wieder auf dem Platz zu stehen»

Karin Hechenberger

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In der Kategorie R2/R6 des Crossklinik Opens gewann bei den Männern der ungesetzte ­Fabian Jaray (R3), der im Endspiel Lokal­matador Batiste Guerra (R2) in drei Sätzen bezwang. Bei den Frauen gewann Karin Hechenberger (R3). Ein Name, der aufhorchen lässt, denn die Innerschweizerin gehörte vor einigen Jahren zur nationalen Spitze, ehe sie im Jahr 2009 unfreiwillig von der Bildfläche verschwand. «Ich habe über mehrere Jahre viel zu viel trainiert, ohne zu merken, dass ich über ­ ­meine Grenzen ging. Ich litt an einer totalen körperlichen Erschöpfung. Mein Körper war nicht mehr in der Lage, sich zu regenerieren und ich musste aufhören, Tennis zu spielen», erzählt Hechenberger. Die Ärzte konnten ihr nicht helfen. Erst als sie vor gut einem Jahr mit einer Hypnose­ therapie begann, verbesserte sich ihr ­Gesundheitszustand. Es dauerte daher beinahe sieben Jahre, bis die ehemalige N2-Spielerin erstmals wieder zum ­Racket greifen konnte. Sieben Jahre, in ­denen sie kaum Sport treiben konnte und immer wieder von Rückschlägen ausgebremst ­wurde. «Ich habe mir letztes Jahr das Ziel gesetzt, in dieser Saison wieder Interclub zu spielen.

Bis rund einen Monat vor dem Beginn der Saison war aber nicht klar, ob es wirklich reicht», so Hechenberger. Ein «Test­ wettkampf» in ­ Zürich brachte dann aber die Gewissheit: Ihr ­Körper ist wieder bereit. Und spätestens nach ihrem Sieg am Crossklink Open in Basel weiss sie, dass sie endgültig auf dem Weg zurück ist. Gleich sechs Partien bestritt sie in drei Tagen und konnte alle ohne Satzverlust für sich entscheiden. «Ich freue mich extrem, wieder auf dem Platz zu stehen. Ob ich gewinne oder verliere, spielt eigentlich keine Rolle», so Karin ­Hechenberger, die sich mittlerweile selbst­ ständig gemacht hat und Ferienwohnungen vermietet. Die 28-Jährige kann sich gut vorstellen, künftig wieder mehr Tennis zu spielen. «Für eine zweite Tenniskarriere bin ich natürlich längst zu alt und mein Körper macht das auch nicht mehr mit», sagt sie lachend. «Aber ich möchte wieder regelmässig Turniere ­spielen und vielleicht kann ich dann beim Crossklinik Open auch wieder mal in der ­offenen Kategorie teilnehmen.» Vorerst steht sie jedoch mit der NLC-Interclubmannschaft des TC Sursee im Einsatz und sammelt­ weiter Matchpraxis.


CROSSKLINIK OPEN

«So schlecht wie in diesem Jahr, war das Wetter noch nie» Bei der diesjährigen Ausgabe des Crossklinik Open war Petrus den Organisatoren nicht wohl gesinnt. Kurt Schudel und sein Sohn Steven, der als Tennistrainer in Riehen arbeitet, mussten einige Extraschichten einlegen und kurze Nächte in Kauf nehmen, um die 12. Ausgabe des Turniers erfolgreich über die Bühne zu bringen. Kurt und Steven Schudel, aufgrund des vielen Regens wurden vor allem die ­ersten beiden Turniertage enorm lang. Wie viele Stunden Schlaf haben Sie ­bekommen?

Steven: Viele waren es nicht. Vielleicht vier Stunden pro Nacht. Die Matches in der Halle dauerten zum Teil bis um ein Uhr morgens. Um fünf bin ich dann ­wieder aufgestanden, um die Plätze vorzubereiten für den nächsten Tag. Das war schon sehr intensiv. Das Wetter war Ihnen in diesem Jahr nicht wohl gesinnt. Gab es schon einmal eine Ausgabe, bei der es so viel geregnet hat?

haben auch die Spieler viel Verständnis gezeigt, auch wenn es teilweise sehr ­lange Wartezeiten gab. Kurt: Ich denke, das Verständnis der Spieler haben wir uns mit unserer Organisationsphilosophie, dass wir die Spieler als Gäste unseres Turniers sehen, in den letzten Jahren erarbeitet. Es hat mich wirklich gefreut, dass dies alles so gut geklappt hat. Kurt Schudel, Sie sind mittlerweile 72 Jahre alt. Wie lange wollen Sie den grossen Aufwand für die Organisation der Crossklinik Open noch betreiben?

Kurt: So lange es noch geht (lacht). Steven: Mein Vater ist so fit, er kann das sicher noch zehn Jahre machen.

Kurt: Nein, so lange vermutlich nicht. Ich habe mich mittlerweile aus der Spiel­ leitung zurückgezogen. Ich stehe nur noch beratend zur Seite und helfe als ­Referee. Das macht nun Steven, gemeinsam mit Elsy Scheu, Eva Bouchoux und weiteren Helfern. Ich kümmere mich noch um die Sponsoren und helfe dabei, die Spieler einzuladen. Wie fällt das Fazit der 12. Ausgabe des Crossklinik Open aus?

Steven: Sehr positiv. Das Niveau war auch in diesem Jahr wieder sehr gut, und es hat uns besonders gefreut, dass die Frauenkonkurrenz so gross war wie noch nie. Es gab aber auch einige Betreuer, die sich mit ihren Sonderwünschen wichtiger nahmen als die Spieler selbst, was ziemlich mühsam war. Am Ende überwiegt aber klar das Positive. Vor allem dass die Zusammenarbeit mit unseren Partnerclubs und den Hallenbetreibern in der Region so gut funktioniert hat, ist toll. Ohne d ­ iese Zusammenarbeit wäre das Turnier beim diesjährigen Wetter nicht durchzuführen ● gewesen.

Kurt: Nein, so schlecht wie in diesem Jahr war das Wetter noch nie. Wir haben am Freitag 60 und am Samstag sogar 80 Prozent der Partien in der Halle spielen müssen und auch am Montag wurden sechs von acht Halbfinalpartien drinnen ­gespielt. Die Wetterkapriolen stellten also für die ohnehin schon anspruchsvolle Organisation mit vier grossen Konkurrenzen ­eine besondere Herausforderung dar.

Steven: Absolut. Es war nicht immer ­einfach, denn in der Stadt Basel gibt es keine einzige Tennishalle. Wir mussten daher auf verschiedene Hallen in der Region ausweichen. Darunter waren einige bewährte Partner, aber erfreulicherweise haben auch einige Hallenbetreiber, die wir bislang kaum kannten, spontan ausgeholfen. Wir haben sogar im nahen Ausland nach Spielmöglichkeiten gesucht, damit wir die ersten Runden irgendwie durchgebracht haben. Glücklicherweise

Steven und Kurt Schudel mit Dr. Thomas Schwamborn von der Crosslinik Basel. 6/2016 55


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TERMINE SOMMER

CAMP I: 18.07. – 23.07.2016 CAMP II: 25.07. – 29.07.2016 CAMP III: 01.08. – 05.08.2016 CAMP IV: 08.08. – 13.08.2016 CAMP V: 15.08. – 20.08.2016 CAMP VI: 22.08. – 27.08.2016

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TERMINE HERBST CAMP I: 17.10. – 22.10.2016 CAMP II: 24.10. – 29.10.2016 JUNIOR OPEN OPEN I: 30.07. – 31.07.2016 OPEN II: 06.08. – 07.08.2016

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MCDONALD’S BODENSEE OPEN

Der Höhenflug geht weiter Obwohl fast nicht mehr zu steigern, setzt das McDonald’s Bodensee Open auch bei der 7. Auflage auf Verbesserungen: mehr Preisgeld, kein Nenngeld und Zusatzleistungen im Hospitality-Bereich. Die Organisatoren nähern sich schrittweise ihrer «Vision 2020».  TEXT & FOTO: MARIE-THERES BRÜHWILER

bereits in der zweiten Runde stehen und damit bei den Herren 1000 und bei den Damen 750 Franken auf sicher haben. Der Sieger erhält neu 10 000 Franken. Der Siegerin winken 8000 Franken. Beides ­ sind Rekordwerte in der Geschichte des Events. «Das Preisgeld bei den Damen werden wir Step by Step anpassen und mittelfristig mit den Herren gleichziehen», erklären die Organisatoren.

Die Stimmung am McDonalds’ Bodensee Open ist einzigartig.

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ie sechste Auflage des McDonald’s Bodensee Open in Egnach bescherte den Veranstaltern im letzten Jahr einen Rekord-Publikumsaufmarsch, Lobeshymnen von allen Seiten und glückliche ­Siegergesichter aus neuen Destinationen. Ausruhen mochten sich die Organisatoren dennoch nicht. Der Höhenflug des bei Spielerinnen und Spielern wie bei ­Publikum und Sponsoren äusserst beliebten Turniers mit dem echten Sommer­ feeling geht weiter. «Wir wollen uns ­laufend verbessern und haben eine klare Vision», betonen die umsichtigen Turnierorganisatoren Mäx Andys und Franco Bal-

della, die das Preisgeld schrittweise auf 75 000 Franken anheben möchten. Neu 66 666 Franken Für das McDonald’s Bodensee Open vom 18. bis 21. August 2016 wird das Preisgeld auf 66 666 Franken erhöht. Gleichzeitig wird das Nenngeld abgeschafft. Neu profitieren nicht nur Spielende, sondern auch deren Begleitpersonen von der kostenlos zur Verfügung gestellten Unterkunft im 4-Stern-Parkhotel. Wer die Night-Session bestreitet, darf sogar im Falle einer Niederlage eine Nacht länger bleiben. Die auf 24 Teilnehmende verkleinerten Tableaux haben zur Folge, dass die acht Gesetzten

Erlebnis pur Obwohl es bei Europas führendem Preisgeldturnier wie in den Jahren zuvor keine WTA- oder ATP-Punkte zu gewinnen gibt, wird sich am Bodensee erneut die Crème de la Crème messen und dem Publikum Weltklassetennis bieten. Auf den Teilnehmerlisten früherer Jahre figurieren viele Prominente wie etwa die Top-Ten-Spielerin Belinda Bencic oder die WTA-Aufsteigerin der letzten Monate, Laura Siegemund. Im letzten Jahr gewannen der Franzose Grégoire Burquier und die Österreicherin Patricia Mayr-Achleitner. Spielende und Zuschauende dürfen sich wiederum auf ein Rundumerlebnis in einer einzigartigen Sommerambience freuen. Zum Rahmenprogramm mit kulinarischen Leckerbissen, Lounge und Champagnerbar ge­ hören Live-Musik und After-Parties. Auch Sponsoren warten mit attraktiven Dienstleistungen auf. So können beispielsweise Athleten und Gäste auf zwei Courts das neue Analysesystem von KITRIS testen oder bei SportXX und Tecnifibre Neu­ heiten aus dem Bespannungssektor kennenlernen. www.bodenseeopen.ch ●

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SUZUKI TENNIS GRAND PRIX

Danke, merci, grazie, grazia… presented by

Der Förderverein Breitensport Tennis (Macher des Suzuki Tennis Grand Prix) möchte sich bedanken...

Ballsponsors

• ...für die gegen 9000 Teilnahmen im vergangenen Suzuki Tennis GP-Winter 2015/16 • ...bei den Juniorinnen und Junioren mit ihren Eltern • ...und natürlich nicht zuletzt bei unseren grosszügigen Sponsoren, welche die ganze Erfolgs­ geschichte erst möglich machen.

Das SCHÖNE kommt zuletzt: ES GEHT WEITER. Das OK-Team ist bereits in den Vorbereitungsarbeiten für den kommenden Winter. Wir freuen uns, euch, liebe Tennisspielerinnen und Tennisspieler, dann wieder eine optimale Turnierplattform anbieten zu dürfen. ●

Co-Sponsors

Medienpartner

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Peter Zaugg

Claudia Pfiffner

Walter Benz

Präsident

Leiterin Administration/Internet

Konzept/Sponsoring

Mischa Sammer

Theo Maurer

Jürg Naef

Revisor

Beirat

Leiter Marketing & PR, Vizedirektor Suzuki Automobile Schweiz AG


STAR VON MORGEN

AUF DEN SPUREN

DER STARS In dieser Rubrik stellt smash junge, talentierte Spielerinnen und Spieler vor und stellt ihnen ein Dutzend Fragen. Diesmal ist die Reihe an der bald zehnjährigen Tina Moser, die einmal in die Top 100 der WTA-Rangliste vorrücken will und Roger Federer phänomenal findet. TEXT: PIERRE BENOIT, FOTO: ZVG

TINA MOSER Name:

Tina Moser

Geburtsdatum: 25. Juli 2006 Klassierung:

R5

Trainer/Coach: Christian Dillschneider Klub:

TC Küssnacht am Rigi

In welchem Alter hast du begonnen, Tennis zu spielen? Ich habe mit knapp fünf Jahren mit Tennis spielen begonnen. Wie kamst du zum Tennis? Meine Eltern spielen beide Tennis und so war ich schon von klein auf öfters im Tennisclub anzutreffen. Als ich dort die Kindertrainings sah, wollte ich auch so schnell wie möglich mitmachen.

Was möchtest du an deinem Spiel verbessern? Vor allem den Service, aber natürlich auch alle anderen Schläge. Welches war dein bisher grösster Erfolg? Ich freue mich über jeden Match oder jedes Turnier, das ich gewinne. Ein spezieller Erfolg kommt mir nicht in den Sinn. Gab es auch schon eine grosse Enttäuschung? Nein, das habe ich noch nicht erlebt. Was fasziniert dich am Tennis? Dass es nicht nur ein Sport, sondern auch ein Spiel ist. Welches sind deine Ziele? Ich will in die Top 100 der Welt kommen und Fed-Cup spielen für die Schweiz. Wer ist dein Vorbild? Martina Hingis und Roger Federer.

Wie oft und wie lange trainierst du heute? Ich habe pro Woche vier Trainings. Dazu verabrede ich mich fast jedes Wochenende mit einem Tennisgspändli und wir spielen dann zwei Stunden selbstständig Trainingsmatches. So spiele ich rund siebeneinhalb Stunden Tennis pro Woche, dazu kommen noch Turniere und eineinhalb Stunden Konditionstraining.

Was gefällt dir an deinen Vorbildern? An Martina Hingis fasziniert mich, mit welcher Leichtigkeit sie Tennis spielt. Und wie sie mit ihren Stopbällen, Lobs und ihrem Netzspiel ihre Gegnerinnen austrickst. Roger Federer finde ich phänomenal. Als Spieler, weil er auch mit solch einer Leichtigkeit spielt und dazu so variantenreich. Als Mensch, weil er so sympathisch und fair ist.

Welches sind deine Stärken? Meine Freude am Tennis und am Wettkampf und meine Lockerheit. Ich spiele aber auch mutig, mache möglichst viel Druck und gehe auch ans Netz.

Hast du andere Hobbies? Ich mache viele Sportarten gerne, wie Skifahren und Tischtennis spielen. Im Sommer werde ich anfangen, regelmässig Volleyball zu spielen.

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PRO CORNER

«Der Tennislehrer sollte der Clubmanager sein» SPTA-Mitglied Danny Freundlieb hofft auf eine Änderung des Berufsbilds. TEXT: MARCO KELLER. FOTO: ZVG

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Leben Sie eigentlich nur vom Tennisstunden geben?» Es ist eine Frage, die Danny Freundlieb immer wieder gehört hat und immer noch hört. Sie regt ihn immer noch auf, mittlerweile hat er aber eine Standardantwort: «Ja. Wissen Sie, ich war letzthin bei meinem Zahnarzt und er hat mir gesagt, er lebe nur vom Zähne flicken.» Humorvoll verpackt er auf diese Art seine Kritik. Eigentlich gibt es dabei aber nichts zu lachen, denn die Problematik ist so alt wie Freundliebs Trainerkarriere. Und die dauert nun immerhin schon 35 Jahre. Und in dieser Zeit hat er oft mit einem Vorurteil zu kämpfen gehabt: «Der Beruf des Tennislehrers wird nicht respektiert. Viele denken: Er kann vermutlich weder lesen noch schreiben, ­deshalb ist er Tennislehrer geworden.» Freundlieb setzt sich seit Beginn der achtziger Jahre für mehr Akzeptanz des Berufsstandes ein. Zu Zeiten des legendären Präsidenten Heinz Hürlimann forderte er die BIGA-Anerkennung, heute ist er froh, dass über den Sportartenlehrer ein Eidgenössisches Diplom erlangt werden

kann. «Das bietet keinen hundertprozentigen Schutz, die Inhaber können sich aber doch abheben.» Früher sah das Jobprofil des Tennis­ lehrers noch ganz anders aus. Oft genügte es, ein guter Spieler zu sein, man kon­ nte sich dann die Schüler quasi auswählen, Marketing war noch ein Fremdwort. «Im Frühling haben sich jeweils viele Leute gemeldet und man hat ihnen dann ­gesagt, sie sollen im Oktober noch einmal anrufen, vielleicht sei dann ein Platz frei.» Freundlieb war selber ein solcher Spitzenspieler und hatte deshalb die Qual der Wahl. Seiner Zeit war er aber voraus. Als er dem Präsidenten seines damaligen ­Arbeitgebers, einem grösseren Klub im Kanton Aargau, einst vorschlug, eine Faltbroschüre zu machen, um den Verein bekannter zu machen, schaute ihn dieser, ein Unternehmer und Politiker, mit grossen Augen an: «Damit wir 300 Personen auf der Warteliste haben statt 100?» Diese Boomphase ist lange vorbei, die Leute müssen ihre Hobbys heute vermehrt um die Arbeitszeit herum legen. Dementsprechend hat sich auch das Anforderungsprofil verändert. «Heute geht es ohne unternehmerisches Denken nicht, man muss den Kunden gute Angebote ­machen, muss präsent sein», sagt Freundlieb. Er selber sieht es so: «Der Tennis­ lehrer muss nicht einmal so gut spielen können. Er muss gut unterrichten können und sollte der Manager des Vereins sein.» Acht Jahre als Leiter des Centers in Spreitenbach und Geschäftsführer des damaligen Tenniscenter-Verbandes liessen ihn zum Schluss kommen: «Die Center wären nicht konkurrenzfähig gegenüber Vereinen, wenn diese unternehmerisch geführt und ihre Mitglieder als Kunden sehen würden.» Dies sei aber in der ­ absoluten Mehrheit der Fälle nicht so: ­

Geschäftsstelle Swiss Professional Tennis Association Postfach 324, CH-6391 Engelberg Tel. 041 639 53 47, Fax 041 639 53 44 E-Mail: meierhofer@spta.ch

«Viele Vereine werden sehr gut verwaltet, aber nicht mehr geführt.» Verwaltungsrat statt Vorstand Ein Problem ist vielen gemeinsam: Sie haben Mühe, genügend Vorstandsmitglieder zu finden, das Suchen nach Nachfolgern gestaltet sich sogar oft als nahezu unmöglich. Freundlieb hätte hierfür eine Lösung: «Man sollte den Vorstand in den Status eines Verwaltungsrats erheben und den Rest dem Clubmanager übergeben.» Dieser sollte quasi der Fachmann für alle technischen Belange sein, auch dafür verantwortlich, dem Club Geld zu sparen und zusätzliche Einkünfte zu generieren. Dafür solle er, so Freundlieb, ein Grundeinkommen erhalten, «2000 bis 3000 Franken würden reichen» und den Rest via seine Aktivitäten generieren. Diese können mannigfaltig sein: «Einer will sich vielleicht um das Restaurant kümmern, der zweite hat einen grünen Daumen, der dritte ein Flair für die Platzpflege, der vierte für die Administration. Der fünfte managt alles und gibt Unterricht und baut die Tennisschule auf.» Wie soll er aber dieses unternehmerische Denken entwickeln, er, der Tennisspieler und «Analphabet»? Freundlieb, selber heute im TC Schlieren der unumstrittene Fachmann, hat einen klaren Ansatz: «Alle diese Elemente müssen in die Ausbildung. Ich bin überzeugt, dass sich mancher Jus-Student überlegen würde, ob er in die chemische Industrie geht oder vielleicht doch beim Tennis bleiben soll.» Heute sei es doch so, dass viele fähige Leute die Ausbildung während dem Studium machen und dann abwandern. «Das ist verständlich, wenn die einzige Berufsaussicht darin besteht, 40 bis 45 Stunden pro Woche Unterricht zu geben. Das ist ein Eisenleger-Job, das ist tödlich.» ●

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Summer

14. Juli bis 14. August 2016 Junioren

Erwachsene

Austragungsorte

Spieltage Mo/Di und Do/Fr

Spieltage Sa/So

TC Kilchberg

TC Zollikerberg

MS 16&U R1/R9 WS 16&U R1/R9

MS N2/R9

TC Itschnach

TC Frohberg

MS 14&U R1/R9 WS 14&U R1/R9

MS 45+ R1/R9 WS 40+ R1/R9

TC Zumikon

TC Neubüel Wädenswil

MS 12&U R1/R9 WS 12&U R1/R9

MS 55+ R1/R9 WS 50+ R1/R9

TC Küsnacht

TC Burgmoos Richterswil

TC Herrliberg

TC Lachen

MS 10&U R1/R9 WS 10&U R1/R9

WS N2/R9

TC Horgen

Turnierorganisation: Patrick Seiler

Infos unter www.kitris-gp.ch Anmeldung unter www.swisstennis.ch oder per Mail an patrick@kitris-gp.ch

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SERVICE MEDICAL

TRAINING

Jede Menge Platz

Gesundheit, Technik, Equipment Speed-Kollektion für die nächste Generation Mit der SPEED LIMITED EDITION 2016 präsentiert HEAD eine starke, junge Version der erfolgreichen SPEED-Racketserie. Eigens geschaffen für den aufstrebenden Nachwuchsspieler Alexander Zverev und mit dessen Unterstützung, feiert die SPEED LIMITED EDITION 2016 die SPEED-Serie im modernen Design in eloxierten Metallfarben. Mit einer perfekten Kombination von Kraft und Kontrolle ist er die richtige Wahl für das vielseitige Spiel der nächsten Generation. Auf der Grundlage des von Novak Djokovic empfohlenen Schlägers GRAGPHENE XT SPEED hebt sich diese l­imitierte Auflage durch ihr Design ab und ist mit bester Technologie ausgestattet. Weitere Informationen: www.head.com ●

Das Revolution NT 12 Racketbag von Dunlop wurde mit Blick auf Style und Funktionalität entwickelt. Die Tasche besteht aus drei Hauptfächern, die mit einer Thermoschicht isoliert sind, um Schläger und Getränke kühl zu halten. In der Schlägertasche können bis zwölf Schläger verstaut werden, was vor allem für Trainer interessant sein kann. Ein grosses mittleres Fach bietet ausreichend Platz für Schuhe und Equipment – alles in allem also viel Stauraum für gute Ordnung. ­Weitere Infos: www.dunlop.com oder www.tennis-point.ch

Ein edler Tracker Garmin vívomove heisst der neue Fitness-Tracker des Schweizer Herstellers, der äusserlich einer analogen Armbanduhr mit edlem Finish entspricht, aber über smarte Funktionen verfügt. Garmin bietet einen Tracker, der vielmehr wie eine analoge Armbanduhr denn ein modernes Wearable wirkt. Die neue vívomove wird in drei Designs angeboten. Das Sport-Modell gibt es in Schwarz und Weiss mit einem farblich passenden Armband. Die Classic-Variante wird in Schwarz und in Roségold-Weiss angeboten, beide mit einem Armband aus echtem Leder. Die Wahl von hochwertigem Edelstahl und Lederarmband sind den Premium-Modellen vorbehalten. Diese sind in Schwarz und

Gold erhältlich. Allen Modellen gleich sind die Skalen, die sich links und rechts auf dem Ziffernblatt befinden und zum einen den Grad der Zielerreichung, zum anderen die Inaktivitätsdauer anzeigen. Zudem hält die vívomove einem Wasserdruck von bis zu 5 ATM stand, kann also beim Duschen und Schwimmen getragen werden. Auch der Funktionsumfang lässt sich sehen: Schritte zählen, Kalorienverbrauch berechnen und Überwachung von Schlafdauer und -qualität. Die erfassten Daten werden per Bluetooth Smart an die Garmin Connect Mobile App übertragen und können dort umfassender ausgewertet werden. Weitere I­ nformationen: www.garmin.ch ●

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BESSER SPIELEN TAKTIK

SPIELEN  SIE WIE

PERFEKTE VORBILDER: Roger Federer, Rafael Nadal und Serena Williams fallen alle durch eine besondere SpielCharakteristik auf.


PLAY & WIN

DIE STARS W

Jetzt dürfen Sie Federer, Nadal & Co. kopieren! Wir erklären Ihnen verschiedene Taktiken, die Sie umsetzen. Das differenzielle Training hilft Ihnen, im Match mit ungewohnten und schwierigen Situationen klarzukommen. TEXT: FELIX GREWE. FOTOS: GETTY IMAGES, PICTURE ALLIANCE, DATENBANK

arum ist Novak Djokovic seit Jahren der Überflieger auf der ­ Tour? Sicherlich, weil er über einen unbändigen Willen ver­ fügt. Bestimmt auch, weil er körperlich topfit ist. Vor allem aber hat der Serbe seiner Konkurrenz eines voraus: Er kann sein Spiel so schnell wie kein anderer umstellen und neuen Situationen anpassen. Das Geheimnis heisst differenzielles Training – es gilt als die Zukunft im Sport überhaupt. Im Fussball ist die Methode bereits ­wesentlich weiter verbreitet als im Tennis. Taktikfuchs Pep Guardiola oder Dortmunds Coach Thomas Tuchel lassen ihre Spieler längst differenziell trainieren. Was das heisst? Die Spieler müssen im Training Aufgaben bewältigen, die ihr bisheriges Repertoire erweitern. Fussballspieler dürfen beispielsweise nur bestimmte Teile des Platzes nutzen. Tennisspieler ­setzen unterschiedliche Bälle ein, müssen mit Störfaktoren auf dem Court klarkommen oder besondere Spielzüge umsetzen. Im Wettkampf, egal in welcher Disziplin, kann der Sportler dadurch taktisch noch schneller ­reagieren. Nic Marschand ist Experte für differenzielles Training. «In ein paar Jahren wird auch im Tennis nur noch auf diese Weise trainiert», ­prophezeit er. «Das Gehirn wird extrem geschult, man erweitert den Horizont und passt automatisch seine Technik an», sagt der Coach. Er vergleicht diese Art des Trainings mit dem Erlernen des Autofahrens. «Wer immer nur auf der Landstrasse unterwegs ist, mag sich schon bald sicher fühlen – aber er verzweifelt, wenn er plötzlich in Paris oder London fahren muss.» Soll heissen: Trainiert man stupide Vorhand, Rückhand cross und longline, ist man noch lange nicht auf unterschiedliche Matchsituationen vorbereitet. Eine besondere Trainingseinheit stellen wir Ihnen auf den folgenden Seiten vor. Wir definieren zunächst neun verschiedene Spieler­ typen und erklären Ihnen im Anschluss auf Seite 69, wie Sie diese Taktiken anwenden und warum Sie davon profitieren. Bitte umblättern und los geht’s!

EXPERTE NIC MARSCHAND Trainierte früher unter anderem Michael Stich und Barbara Rittner. Heute leitet er an verschiedenen Standorten die tennis company. marschand@tennismagazin.de

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SPIELER-

Die typisch spanische Spielweise – zermürbende Rallys und Bälle, die gefühlt drei Meter hoch abspringen. Wenn möglich umläuft Nadal die Rückhand und peitscht die Vorhand mit sehr viel Spin in die Ecken. Ihre Aufgabe: Spielen Sie mit maximalem Spin und hoher Flugkurve. Sicherheit statt Risiko, Fehler minimieren.

TYPEN

RAFAEL NADAL – TOPSPIN OHNE FEHLER

IVO KARLOVIC – AUFSCHLAG & WINNER

vic. Der Aufschlag ist die Waffe schlechthin von Karlo an Fisch ein In langen Rallys fühlt er sich unwohl wie Asse 19 rund Land. Pro Match feuer t er im Schnitt n ab – Topwert auf der Tour. Ihre Aufgabe: Sie halte den en müss und – die Ballwechsel extrem kurz den. Punkt spätestens mit dem dritten Schlag been

SERENA WILLIAMS – POWER PUR Keine Spielerin erdrückt ihre Gegnerinnen so wie die Amerikanerin. Sie ist nicht nur die härteste Aufschlägerin im Circuit, auch ihre Grundschläge gleichen Geschossen. Ihre Aufgabe: Spielen Sie volle Attacke! Stehen Sie dabei so dicht wie möglich an der Linie, treffen Sie die Bälle früh und fegen Sie Ihr Gegenüber vom Platz.


PLAY & WIN

STEFAN EDBERG – SERVE & VOLLEY

Der kompromisslose Angreifer ist eine ausgestorbene Spezies. Edberg stürmte früher nahezu nach jedem Aufschlag ans Netz, attackierte, wann immer sich ihm eine Möglichkeit bot. Ihre Aufgabe: Üben Sie Serve-and-Volley – egal, ob das zu Ihrem Spiel passt oder nicht.

ROGER FEDERER – SLICE & SCHUSS Kein Spieler verfügt über ein taktisch so grosses Repertoire wie Federer. Sein Lieblingsspielzug: Rückhandslice und dann mit der Vorhand attackieren. Ihre Aufgabe: Machen Sie genau das! Mit der unterschnittenen Rückhand brechen Sie den Rhythmus des Gegners, um anschliessend mit der Vorhand Druck auszuüben.

AGNIESZKA RADWANSKA – SPIEL MIT KÖPFCHEN

Kein kopfloses Gebolze, stattdessen taktisch schlaue Spielzüge. Radwanska agiert anders als die meisten Damen auf der Tour. Sie spielt mit viel Touch, variiert häufig und beweist Übersicht auf dem Court. Ihre Aufgabe: Spielen Sie Ihren Gegner mit Stops, Lobs und Winkelschlägen aus. Powerschläge sind verboten.


SPIELER-

TYPEN Der Schweizer liebt es, die Bälle richtig durchzuziehen. Deshalb bewegt er sich – vor allem auf Sand – häufig weiter hinter der Linie als seine Gegner. Gerade beim Return trifft er die Bälle oft drei Meter hinter der Grundlinie. Ihre Aufgabe: Spielen Sie von ganz weit hinten und ziehen Sie die Schläge mit voller Power durch.

STAN WAWRINKA – MIT ZUG VON HINTEN Er ist das Gegenteil von Sta n Wawrinka. Der Südafrikaner trif ft die Bäl le extrem früh. Meistens bewegt er sich direkt an der Grundlinie, manchma l steht er sog ar einen Schritt im Fel d. Ihre Aufgabe: Rücken Sie weiter vor als gewohnt, nehmen Sie jeden Ball im Aufsteigen. Versuchen Sie, Ihren Gegner so in die Defensive zu drä ngen.

KEVIN ANDERSON – EINEN SCHRITT IM FELD

MONICA NICULESCU – VORHANDSLICE 68 6/2016

Das Spiel von Niculescu ist kurios und einmalig auf der Tour. Die Rumänin spielt die Vorhand grundsätzlich als Slice. Die Rückhand zieht sie hingegen beidhändig mit Spin und Power durch. Ihre Aufgabe: Machen Sie die Niculescu – schnibbeln statt Power und Spin! Normale Vorhandschläge sind untersagt.


PLAY & WIN

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TRAININGS-

EINHEIT 2

WARM UP MIT VERSCHIEDENEN BÄLLEN

Sie können eine differenzielle Trainingseinheit bereits beim Einspielen beginnen. Warum immer monotones Bälleschlagen von der Grundlinie? ­Probieren Sie stattdessen Folgendes: Spielen Sie mit verschiedenen Bällen – wählen Sie einen neuen Ball, einen alten, der kaum mehr aufspringt und zwei sogenannte Stage-Bälle, die

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VARIIEREN SIE IHRE SPIELWEISE

Spieler A und B stehen gemeinsam mit einem Coach auf dem Court und spielen einen Match. Zunächst muss A auf Anweisung des Trainers eine der auf den Seiten 66 bis 68 vorgestellten Spielweisen umsetzen – beispielsweise ausschliesslich im Stefan Edberg-Style Serve-and-Volley spielen. Oder wie Roger Federer mit Rückhandslice und Vorhandspin agieren. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Spielweise grundsätzlich zu A passt oder nicht. Er soll seinen spielerischen Horizont erweitern. Praxistipp: A wechselt das taktische System je nach Ansage des Coaches entweder nach wenigen Punkten oder nach einem oder mehreren Spielen. Grundsätzlich gilt: Je leistungsstärker der Spieler, desto häufiger kann er die Taktik wechseln.

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deutlich weicher sind und langsamer fliegen. Der Effekt: Sie werden sich automatisch besser bewegen und müssen schneller reagieren, weil das Absprungverhalten der Filzkugeln unterschiedlich ist. Zudem verbessern Sie Ihre Antizipationsfähigkeit. Praxistipp: Spielen Sie auch um Punkte – zum Beispiel Elfersätze.

LÖSEN SIE NEUE AUFGABEN

Während A beispielsweise im Federer-Modus agiert, hat B zunächst die Aufgabe, herauszufinden, welche Taktik sein Gegenüber verfolgt – und entsprechend auf dessen Spielweise zu reagieren. Spielt A wie der Schweizer, sollte B vor allem Druck auf dessen Rückhand ausüben. Spielt A Vorhandslice wie Monica Niculescu, muss B mit einem Mix aus Geduld, Druck und Länge kontern. Für B geht es darum, neue Aufgaben zu lösen und zu lernen, bewusst das Spiel des Gegners zu analysieren. «Man erweitert sein taktisches Repertoire und verfügt später im Punktspiel oder im Turnier über wichtige Mittel, um auf ungewohnte Spielweisen der Gegner zu reagieren», sagt Marschand. Praxistipp: Zunächst wechseln sich A und B damit ab, unterschiedliche Spielweisen umzusetzen. Einer agiert, der andere reagiert. Später können sie auch gleichzeitig Spielertypen auswählen und Taktiken anwenden.

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VERÄNDERN SIE IHRE POSITION AUF DEM COURT

TIPP FÜR TEAMS: SPIELEN SIE AUF ZEIT

A, B, C und D trainieren zu viert auf zwei Courts nebeneinander (siehe Grafik). A und B sowie C und D spielen Elfersätze von der Grundlinie. Bereits beim Anspiel ist alles erlaubt – zum Beispiel ein Stopp oder ein schneller Ball in die Ecke. Erreicht einer der vier Spieler elf Punkte, erhält er einen Zähler, das Spiel wird sofort unterbrochen und ein neuer Satz beginnt – auch, wenn der Durchgang auf dem Nebencourt noch nicht beendet ist. Praxistipp: Der Coach gibt den Spielern in jedem Satz verschiedene taktische Aufgaben. Sie dürfen beispielsweise nur Vorhand- oder Rückhandslice spielen, ausschliesslich cross agieren oder müssen mit dem dritten Schlag ans Netz vorrücken.

Sie können Ihre Taktik variieren, indem Sie bestimmte Spielzüge umsetzen und Schläge einsetzen. Oder Sie verändern die Position auf dem Court. Spielen Sie beispielsweise eine Weile von weit hinter der Grund­ linie. Vor allem auf Sand eignet sich die Variante ideal. Ziehen Sie die Bälle mit Spin voll durch, ähnlich, wie es Stan Wawrinka praktiziert. Oder Sie stehen à la Kevin Anderson einen Schritt im Feld, treffen die Bälle so früh wie möglich und machen das Spiel schnell. Der positive Effekt neben der taktischen Schulung: «Man bringt den Gegner durcheinander», sagt Marschand. Praxistipp: Spielen Sie Wawrinka gegen Anderson! Heisst: A agiert extrem weit hinter der Grundlinie, B direkt an der Linie oder sogar einen Schritt im Feld. Wechseln Sie zwischendurch die Rollen.

B

A

d

c

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STARK SCHW Mit ausgefeilter Technik ist Alexander Zverev zum Aufsteiger der letzten Wochen geworden. Experte Patrick Mouratoglou analysiert seine Rückhand. TEXT: TIM BÖSELER. FOTOS: MANUELA DAVIES

SCHLÄGERKOPF AUF KOPFHÖHE FÜR MEHR POWER

SOLIDES FUNDAMENT FÜR KRAFTVOLLEN SCHLAG

GROSSER AUSFALLSCHRITT ALS IDEALE AUSGANGSPOSITION

Was in der Vorbereitungsphase bei Alex etwas ungewöhnlich ist: die Position seines Schlägerkopfes, der sich auf Kopfhöhe befindet, weil Alex den Schläger senkrecht nach oben hält. Das ist seine Methode, um später viel Power zu generieren. Seine Schultern sind leicht eingedreht, über die rechte Schulter fixiert er den ankommenden Ball. Mit dem rechten Bein setzt er gerade zu einem Schritt in Richtung Ball an. Als grosser Spieler (knapp zwei Meter!) fällt die leicht gebeugte Haltung auf.

Jetzt ist Alex den letzten Schritt zum Ball gegangen. Der relativ grosse Abstand zwischen den Füssen ist für einen Spieler mit ­seiner Statur nicht ungewöhnlich. Er «baut» sich so ein solides Fundament für seinen kraftvollen Schlag. Die Position des Schlägers ­ähnelt noch der vom ersten Bild, allerdings ist nun der Abstand zwischen Körper und Racket grösser. Während er weiter den Ball fest im ­Visier hat, geht Alex tief runter in die Knie und die Schultern haben sich weiter eingedreht.

Hier zeigt sich, wie wichtig kräftige Beine sind, gerade bei langen Spielern mit beidhändiger Rückhand. Sein rechter Fuss steht weit vor dem Körper, mit dem Bein macht Alex einen grossen Ausfallschritt. Das Kniegelenk ist fast zu 90 Grad gebeugt. Den Schläger hat Alex mit gestreckten Armen nach unten geführt, er liegt jetzt auf Ballniveau. Alex hat sich in eine perfekte Ausgangsposition gebracht, um den Schläger nun einfach laufen zu lassen, ihn also ­volles Rohr durchzuschwingen.

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PLAY & WIN

INGEN

EXPERTE PATRICK MOURATOGLOU Gründer und Chefcoach der Mouratoglou Tennis Academy bei Paris. Er arbeitete früher unter anderem mit Marcos Baghdatis und Grigor Dimitrov. Heute betreut er vor allem Serena Williams. Weitere Infos: www.mouratoglou.com

LINKER ARM IST IM TREFFPUNKT NAHEZU VOLL GESTRECKT

RACKET WEIT NACH VORNE AUSSCHWINGEN LASSEN

GRIFFKAPPE ZEIGT IN DIE «SCHUSSRICHTUNG»

Genau das geschieht nun und Alex trifft den Ball optimal: vor dem Körper, kurz vor seinem rechten Knie. Es wird deutlich, wie wichtig der linke Arm bei den Beidhändern ist: Er ist fast voll gestreckt, auf ihn wirken die meisten Kräfte beim Treffpunkt. Der rechte Arm führt den Schläger nur. Alex spielt – wie viele moderne Beidhänder – eigentlich zwei Vorhände. Was seine Rückhand aber von anderen unterscheidet, ist, dass sie vor allem vom Schwung geprägt ist – und nicht von der Kraft.

Nach dem Treffpunkt lässt Alex sein Racket weit nach vorne ausschwingen, wobei er gleichzeitig in seiner tiefen Grundposition verharrt. Sein Schlag war relativ gerade, der Spineinsatz gering. So kann er Rückhandgeschosse über das Netz jagen, die knapp 150 Stundenkilometer schnell sind (z.B. gegen Dimitrov in Indian Wells). Das Erstaunliche: Mit erst 19 ­Jahren verliert er trotz des hohen Tempos in der Rückhand nie die Kontrolle über den Schlag, weil seine Technik äusserst sauber ist.

Die Rückhand ging als Crossvariante zum Gegner. Man erkennt das an seinem Blick sowie an der Art und Weise, wie Alex den Schläger nun hält. Die Griffkappe zeigt dabei in die «Schussrichtung», während der Schläger mittlerweile hinter seinem Kopf angelangt ist. Erst jetzt richtet er sich wieder auf, um bereit für den nächsten Ball zu sein. Obwohl Alex erst am Anfang seiner Karriere steht, ist er schlagtechnisch sehr weit. Neben der starken Rückhand sind auch Aufschlag und Vorhand erstklassig.

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PUBLIREPORTAGE

Zwei Schwestern testen einen neuen Weg Die Schaffhauser Schwestern Leonie (15) und Lisa Küng (13) träumen von einer erfolgreichen Karriere als Tennisprofis. Auf dem Weg dorthin könnte ihnen Universal Tennis Evaluation helfen – ein neues System des Slowaken Jan Solcani, in welches auch Marian Vajda, der Coach von Novak Djokovic, involviert ist.  TEXT & FOTOS: ANDY MASCHEK

Lisa (links) und Leonie Küng mit Jan Solcani.

E

in Mittwoch Anfang Mai. Leonie und Lisa Küng werden von ihren Eltern Martin und Angelika nach Rottweil in Baden-Württemberg gefahren, rund eine Autostunde von ihrem Wohnort in Beringen entfernt. Für smash treffen sie sich mit Jan Solcani, der seit 2007 ein neues System entwickelt hat, das auf dem Weg an die Spitze helfen soll. «Es wurde für Coaches und Eltern geschaffen, damit sie die wichtigsten individuellen Fähigkeiten ihrer Spieler bewerten können», sagt der Slowake, der als Trainer

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weltweit gearbeitet, Spitzenspieler wie den Ungarn Marton Fucsovics – früher Weltnummer 1 und Wimbledonsieger bei den Junioren – und andere Top-Junioren und Profispielerinnen und -spieler aus den USA, China, Neuseeland und Ungarn betreut und trainiert hat und nun in Rottweil tätig ist. Wichtig ist ihm zu erwähnen, dass es keine Konkurrenz für die Coaches ist, sondern ein zusätzliches Arbeitstool, eine Unterstützung und Hilfe, damit sie besser organisiert, geschult und professioneller sind. Die Küng-Schwestern sind

nun für ihn die «Schweizer Versuchskaninchen», wobei er Eltern und Coach gleichzeitig erreicht, da Vater Martin beides ist. Viele Faktoren – viele Auswirkungen Während sich Leonie und Lisa auf dem Platz in der Tennishalle einspielen, steht Solcani mit einer kleinen Digitalkamera daneben und filmt. Am Wochenende zuvor hat er die beiden Schwestern während ihren Matches an einem Turnier in Luzern schon beobachtet, analysiert und Einzelgespräche mit ihnen und den Eltern ge-


UNIVERSAL TENNIS EVALUATION

nehmen, damit das Gesamtpaket besser geschnürt ist. «Er macht so etwas wie ein Assessment», sagt Vater Martin Küng. Jan Solcani versucht zuerst, das Leistungspotenzial der einzelnen Spielerinnen zu eruieren und danach Korrekturen anzubringen, um möglichst nahe an die festgelegte 100-Prozent-Marke zu kommen. Wobei diese Höchstmarke individuell ist, oder wie er erklärt: «50 Prozent von Roger Federers Höchstleistung kann 100 Prozent des Potenzial eines anderen Spielers entsprechen. Es macht also auch keinen Sinn, Leonie oder Lisa mit Serena Williams oder Belinda Bencic zu vergleichen. Wir wollen Normen für den einzelnen Spieler schaffen und nicht andere kopieren.»

Solcani zeigt Leonie Anpassungen an der Vorhand. führt. Er will so die Tennisspielerinnen als Gesamtbild sehen, da er überzeugt ist, dass nicht nur die Technik oder Athletik entscheidend sind, sondern dass ­viele ­verschiedene Faktoren – die richtige Kombination aus mentalen, physischen, technischen, taktischen und sozialen/ umfeldbezogenen Faktoren – die Leistung beeinflussen. Die Ursache für eine schlechte Vorhand oder einen zu schwachen Aufschlag kann beispielsweise im Kopf sein, verschiedene Faktoren können ineinander hineinspielen und diverse Auswirkungen haben. Und da gelte es, in allen Bereichen feine Justierungen vorzu-

GENOUILLÈRE

Serena Willimas: macht sich mehr Sorgen um Venus.

Keine Konkurrenz für die Coaches Nach dem Einspielen und der ersten VideoAnalyse kümmert sich Solcani nun um Leonie Küng. «Der Smash ist fast perfekt, aber ein paar kleine Anpassungen bei der Fussarbeit, dem Volley, der Vorhand und beim Service müssen gemacht werden, um weniger Fehler zu produzieren und effizienter zu werden», sagt er ihr. Es gelte nun, nicht alles aufs Mal zu ändern, es sei aber wichtig, die richtigen Entscheidungen zu treffen. ­Seine Massnahmen erklärt er denn auch gleich Vater und Coach Martin Küng. «Der Coach muss offen sein und darf mich nicht als Konkurrenten sehen», sagt Solcani. «Ich habe dieses Projekt mit der Hilfe von weltweiten Top-Coaches und Experten kreiert, um globale Normen für die Wertung und Ausbildung zu setzen. Es ist nicht meine Meinung, es sind Fakten.» Beim Slowaken sieht man schnell, dass er ein Denker und Analytiker ist. Wenn er bei Leonie den Griff ändert, hält er es­so-

Solcani zeigt Lisa, auf was sie beim Service achten muss. 6/2016 73


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PUBLIREPORTAGE

fort in einem Protokoll fest. Ob Fussarbeit, Schlag oder Körpersprache – er schreibt die Fehler nieder und gleichzeitig auch die Massnahme, um diese zu korrigieren. Und später auch, welchen Erfolg es gebracht hat. «Es ist wichtig zu fokussieren», erklärt er. «Man muss wissen, was und ­wieso man es trainiert. Und mit dem Protokoll und den Prozenten kann man die Spielerinnen und Spieler ‹tracken› und hat etwas in der Hand, das man den Eltern zeigen kann.» Die Eltern, denen in eigentlich jeder Tenniskarriere eine wichtige ­Bedeutung zukomme, müssten erzogen werden und verstehen, dass sie dem Coach vertrauen können. Dass sie erkennen, dass Fortschritte vorhanden sind und nicht einfach nur Geld und Zeit verschwendet werden. Beim Training mit Leonie Küng erklärt Solcani der 15-Jährigen laufend, was sie anpassen soll. Den Ball früher treffen, die Vorhand schön und locker durchschwingen, eine andere Fussarbeit beim Service. Mutter Angelika sieht vom Platzrand aus zu und sagt nach ein paar Schlägen ­lächelnd: «Das sieht schon ganz anders aus.» Auch Leonie Küng, die zu Beginn etwas skeptisch gewirkt hatte, wird lockerer, immer wieder huscht ein Lächeln oder Schmunzeln über ihr Gesicht. Es sind wohl Zeichen für kleine Erfolgserlebnisse. Und wenn sie doch mal hadert, weil eine Vorhand ins Out fliegt oder ein Aufschlag im Netz landet, sagt er zu ihr: «Du musst es versuchen und an dich glauben, sonst wirst du nicht besser. Trust in yourself!» Spieler als Assistenzcoaches Nach einem gemeinsamen Mittagessen ist die jüngere der beiden Küng-Schwestern, Lisa, an der Reihe. Auch ihr erklärt Sol­

UNIVERSAL TENNIS EVALUATION MEDICAL

Lisa Küng spielt – Solcani beobachtet. cani viele Details, die sie am Ende als Gesamt-Puzzle zu einer besseren Spielerin machen sollen. Bei einem missglückten Schlag hadert sie und scheint die Korrektur Solcanis zuerst nicht wahrzunehmen. «Bist du bereit?», fragt er sie. Ihr «Yes, I’m ready» scheint ihn aber nicht zu überzeugen. Er wartet, fragt sie noch zwei-, dreimal, ob sie nun wirklich bereit sei, bevor er mit dem nächsten Ball weitermacht. «Es ist wichtig, dass sich die Spielerin auf ihren Schlag konzentriert und fokussiert», erklärt er. «Sie muss wissen, weshalb ein Fehler passiert ist und an sich glauben, dass sie es besser kann. Meiner Meinung nach muss die Spielerin oder der Spieler so etwas wie mein Assistenzcoach sein.» Jan Solcani verfolgt mit Universal Tennis Evaluation das Ziel, dass Spielerinnen und Spieler ihr eigenes Potenzial besser und schneller ausschöpfen können. Die Zeit vergehe schnell und Experimentieren sei keine Option. Er bietet verschiedene

Packages an, sei das nun für Junioren, Hobbyspieler oder Profis, die sich bei Bedarf auch direkt (Video-)Tipps von ­ anderen Profi-Trainern holen können. ­ ­Beispielsweise von Marian Vajda, der seit 2006 Coach von Novak Djokovic ist und hinter dem neuen Produkt steht. Er sagt: «Das Tolle daran ist der Ansatz, den Leuten aufschlussreiche Informationen zu liefern und dennoch einfach benutzbar zu sein. Dieses System bringt frischen Wind in die Tennisausbildung und das Tennisspiel im Allgemeinen. Es öffnet einem die Augen und macht aus dir einen besseren und strukturierteren Tennisspieler, Coach oder Elternteil.» Es ist wohl das erste Mal, dass man Fragen betreffend des eigenen Spiels direkt dem Coach des aktuell besten Spielers der Welt stellen kann. Das System mit der strukturierteren Analyse und Arbeit hat an diesem Tag auch die Familie Küng überzeugt. Nach den Lektionen mit Leonie und Lisa wird sofort der nächste Termin für ein gemeinsames Training abgemacht. Vater und Coach Martin Küng, der sich intensiv mit Trainingsmethoden auseinandersetzt, sagt: «Es ist gut erklärt, wie man arbeiten sollte. Es ist alles zusammengefasst, was ● man wissen muss.»

Weitere Informationen

Jan Solcani mit Vater und Trainer Martin Küng.

➜ Universal Tennis Evaluation und die verschiedenen buchbaren Packages finden Sie unter www.tennis-evaluation.com oder senden Sie Fragen direkt an info@tennis-evaluation.com

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Welche Voraussetzungen braucht es für eine

GUTE EXPLOSIVKRAFT? In allen Spielsportarten ist die Explosivität ein massgeblicher Parameter. Die Fähigkeit, möglichst schnelle Bewegungen zu machen, kann matchentscheidend sein – so auch beim Tennis. Deshalb sollte die Explosivkraft im Training thematisiert und integriert werden. TEXT: MARKUS DOHM-ACKER. FOTOS: FOTOLIA, RETO FIECHTER

nur im Kraftraum verbessern, sondern bekommt eine koordinativ-technische Komponente, die in den 80er- und 90er-Jahren etwas in den Hintergrund geraten ist.

U

m explosive Bewegungen ausführen zu können benötigt es einige Voraussetzungen, die unbedingt geschaffen werden müssen, um ein Explosivkrafttraining überhaupt effizient zu machen. Zunächst verrät das Wort selbst die beiden wichtigsten Bestandteile, nämlich «Explosivität», also die technisch und koordinative Fähigkeit, eine maximal schnelle Bewegung auszuführen und die «Kraft», die hinter der Bewegung steckt. Lassen Sie mich die Voraussetzung in umgekehrter Reihenfolge näher erklären: In der sportwissenschaftlichen Literatur findet man übereinstimmend die Definition, dass die Höhe der Maximalkraft in direktem Zusammenhang steht mit der

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Wirksamkeit der Schnellkraft- und der Explosivkraftentwicklung. Das würde in der Praxis bedeuten, dass ein Sportler zuerst sein maximales Kraftniveau verbessern muss, um eine Steigerung der Explosivkraft erzielen zu können. Auf der anderen Seite findet man in vielen Fachartikeln und moderneren Büchern der Trainingslehre auch einen zweiten, entscheidenden Faktor für die Schnellkraftentwicklung und die Explosivität bei sportartspezifischen Bewegungen: die Elastizität des (Binde-)Gewebes und die optimale Bewegungsfertigkeit. Dies bedeutet, dass nur wer die Bewegungsabläufe geschmeidig und ökonomisch durchführt, den maximal schnellsten Output erzeugen kann. Somit lässt sich die Explosivkraft nicht

Die Voraussetzungen Was bedeutet das nun für unsere Voraussetzungen, die wir schaffen wollen, um explosive Bewegungen im Tennis, aber auch in anderen Sportarten, durchführen zu können? Als erstes würde ich jedem Athleten raten, sich im Krafttraining ein Kraftniveau anzutrainieren, das es er­ möglicht, hohe Lasten zu bewegen. Dazu gehört auch, dass der Rumpf in der Lage ist, beispielsweise bei einer Kniebeuge ein hohes Hantelgewicht zu stabilisieren und die Beinachse in gerader, physiologischer Weise stabil zu halten (diese Voraussetzungen haben wir in einer früheren Ausgabe bereits ausführlich erläutert). Ebenfalls, oder parallel dazu, kann das Gewicht an der Beinpresse gesteigert werden, da mit dieser Übung die Beinkraft am effektivsten trainiert werden kann. Ziel muss es sein, ein Maximalkrafttraining mit vier bis fünf Wiederholungen für unerfahrene und zwei bis drei Wiederholungen für erfahrene Athleten mit dem jeweils höchst möglichen Gewicht zu bewältigen. Wenn es das Ziel ist, die Explosivität bei Bewegungen der oberen Extremitäten zu verbessern, müssen entsprechende Übungen definiert werden. Da dies aber spezifischer und differenzierter angeschaut werden muss, konzentriere ich mich hier auf die Beinkraft und deren Explosivität. Das Ziel dieser Trainingsmassnahme auf der Ebene der Muskelphysiologie ist es, die Fähigkeit des neuromuskulären Systems zu optimieren, um eine maximal schnelle und hohe Informationsweitergabe zu


MEDICAL

leisten. Das heisst in der Trainingslehre, dass die Frequenz der Nervenimpulse auf die Zielmuskulatur erhöht wird und die Anzahl der aktivierten Muskelfasern ­ ­maximiert werden muss, um einen maximalen Kraftausstoss zu generieren. In der Alltagssprache sagen wir gerne «Muskelpower» dazu. Strukturelle und koordinative Faktoren Ein weiteres wichtiges Trainingsziel ist es, eine stabile und starke Basis im Rumpfbereich zu schaffen. Wenn die Extremitäten schnellst möglich bewegt werden – explodieren – sollen, dann ist der Rumpf das Punktum Fixum dieser Bewegung. Falls der Rumpf instabil ist, kann dies geschwindigkeitslimitierend sein. Hier müssen wir auf die Physik zurückgreifen, die besagt: Aktion gleich Reaktion. Je fixer der Körperstamm bei einer explosiven Bewegung ist, desto grösser ist der Kraftschub in die gewünschte Bewegungsrichtung.

Markus Dohm-Acker ➜ Sportwissenschafter, Sporttherapeut und Leiter MTT/Training in der Schulthess Klinik. Er arbeitet mit vielen Sportlern unterschiedlicher Sportarten im Kraft- und Konditionsbereich.

Bei all diesen Kraftentwicklungshypothesen muss man auch auf die bereits erwähnten strukturellen und koordinativen Faktoren Einfluss nehmen, um ein Explosivkrafttraining effizient und erfolgreich zu gestalten. Damit meine ich die Elastizität des Bindegewebes. Wenn die Bindegewebsschichten, Faszien und Sehnen sich elastisch gegeneinander bewegen und verschieben, besteht keine Gegenkraft bei komplexen Bewegungen. Banal heisst das z. B. bei einer schnellen S­treckung des Knies, dass die Bewegung reibungslos ablaufen muss, ohne ein Gegenspannen der Kapsel und des Sehnengewebes auf der Oberschenkelrückseite oder in der Kniekehle. Genau so verhält es sich mit dem Zusammenspiel der Muskulatur, bzw. der intermuskulären Koordination. Wenn der Strecker maximal schnell arbeiten soll, darf der Beuger keine Gegenkontraktion machen, sondern muss völlig entspannen können. Das Zusammenspiel des Bindegewebes und der Muskelkoordination beachtet man vor allem seit man weiss, dass dies den entscheidenden Unterschied bei Sprintern ausmacht. Hier gibt es den Leitsatz «nur wer (zwischen den Schritten) völlig entspannen kann, kann maximal schnell laufen». ­Dadurch rückt das Koordinationsund Techniktraining wieder mehr in den Vordergrund, wenn es um die Verbesserung der Explosivkraft geht. Wer diese intermuskuläre Koordination und den technischen Bewegungsablauf optimiert, kann

die Bewegungsgeschwindigkeit steigern – explizit bei technisch komplexen Bewegungen wie bei Spielsportarten. Zurück beim Konditionstraining können wir einige dieser Überlegungen einbauen, in dem der Athlet nach schweren Kniebeugen oder Beinpresse drei Hürdensprünge oder Sprünge auf den Schwedenkasten macht. Ebenfalls geeignet wären schnelle, sowie komplexe Beinarbeiten mit maximaler Bewegungsgeschwindigkeit (Service, Sprungfolgen oder Richtungswechsel). Ergänzend sollte auf alle Fälle eine Optimierung des Bewegungsablaufs und der Technik stattfinden. Zum Schluss kann man gegen wechselnden Widerstand explosive und komplexe Bewegungsaufgaben erstellen, wie Schockwürfe mit unterschiedlich schweren Bällen. Fazit Das Grundprinzip bleibt für das Explosivkrafttraining der oberen Extremitäten oder für den Rumpf gleich. Wichtig ist es, diejenigen Faktoren, die zur einer Explosivitätseinbusse führen, wie ein geringes Maximalkraftniveau, mangelnde Elastizität und/oder Rumpfstabilisation oder gar die Muskelleistungsschwelle, zu verbessern. Habe ich dies als Trainer erkannt, lassen sich die oben beschriebenen Massnahmen (und noch einige mehr, deren Erläuterungen jedoch den Rahmen dieses Artikels sprengen würde) systematisch ● durchführen.

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MEDIZIN Ratgeber

Stefan Sannwald beantwortet für das Tennismagazin smash regelmässig ­allgemeine, aber auch tennis­spezifische Fragen zu Sportmedizin und Training. TEXT: STEFAN SANNWALD. FOTO: RETO FIECHTER Ich habe mir kürzlich wohl eine Oberschenkelzerrung zugezogen, war deswegen aber nicht beim Arzt. Wie lange muss ich nun pausieren, wie merke ich, dass ich wieder fit bin und wie kann ich die Regeneration allenfalls beschleunigen?

Bei einer Oberschenkelzerrung gehen wir im optimalen Fall von einer Rehabilitationsdauer von zwei bis drei Wochen aus, allerdings kann die Rehabilitation insbesondere bei einer Zerrung der hinteren Oberschenkelmuskulatur oder der Adduktoren auch deutlich länger sein. Wichtig ist, dass nach dem Ereignis eine Sportpause von drei ­Tagen konsequent eingehalten wird. Dann soll mit einem lockeren Velofahren begonnen werden, dieses ist durch lokale Massnahmen wie Massagen zu ergänzen. Im Verlauf der zweiten und dritten Woche langsames Aufbauen der Belastung, zunächst auf dem Velo, dann mit Joggen und schliesslich sportartspezifisch (Tennis). Die Regeneration wird durch das lockere Ausdauertraining auf dem Velo (wichtig: es dürfen keine Schmerzen a­ uftreten) und durch die Massagen verbessert. Man hört immer wieder die Begriffe «Tennisarm» und «Golferellbogen». Wo liegen da die Unterschiede oder ist schliesslich dasselbe gemeint?

Stefan Sannwald ➜ Dr. med. Stefan Sannwald ist leitender Arzt Sportmedizin und Stv. Leiter Swiss Olympic Medical Center in der Schulthess Klinik. Als Teamarzt betreut er den FC Zürich und den Handball-NLA-Verein Lakers Stäfa, zudem ist er Verbandsarzt der Schweizer RuderNationalmannschaft und von Swiss Volley.

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Beim Tennisellbogen ist der Schmerzpunkt am äusseren Ellbogen, d.h. am Ursprung der Unterarm-/Handgelenksstreckmuskulatur lokalisiert, während dem sich beim Golferellbogen der Schmerzpunkt am inneren Ellbogen, also am Ursprung der Unterarm-/Handgelenksbeugemuskulatur befindet. Ich habe öfter Schmerzen in meinem Fussgelenk. Empfehlen Sie mir für die

Stabilisierung eine Bandage oder ein Tape? Und wo lerne ich, das Tape richtig anzubringen?

Die Stabilisierung des Sprunggelenks kann durch ein Tape oder eine Bandage erfolgen, entscheidend ist das subjektive Stabilitätsgefühl. Die Stabilität ist üblicherweise mit einem Leukotape besser. Wichtig ist, neben der Stabilisation des Gelenks, beim Sport regelmässig Koordinationsübungen durchzuführen (instabile Unterlage, Einbeinstand etc.). Das selbstständige Anbringen eines Tapes ­können Sie bei einem diesbezüglich erfahrenen Physiotherapeuten oder Sportmasseur erlernen. Welchen Sonnenschutz empfehlen Sie in den Sommermonaten für Trainings und Spiele auf Aussenplätzen? Und was gilt es sonst noch zu beachten?

Welchen Sonnenschutz Sie anwenden, ist insbesondere bezüglich Verträglichkeit individuell zu bestimmen. Wichtig ist der Sonnenschutzfaktor bezogen auf Ihren Hauttyp. Daneben ist zu beachten, dass durch das Schwitzen die Wirkung des Sonnenschutzes im Tagesverlauf abnimmt. Bei Sportpausen ist der Aufenthalt im Schatten zu empfehlen, ergänzend abkühlende Massnahmen durchzuführen und auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten. ●

Fragen an uns Schicken Sie uns Ihre Fragen zu den Themen Training und Verletzungen. Unser Experte wird Ihre Fragen gerne beantworten. Senden Sie Ihre Fragen bitte an andy.maschek@ims-sport.ch


MEDICAL

ERNÄHRUNG Unsere Expertin rät

In jeder smash-Ausgabe beantwortet Ernährungs­beraterin Sandra Weber allgemeine und tennis­spezifische Fragen unserer Leserinnen und Leser. TEXT: SANDRA WEBER. FOTO: RETO FIECHTER Ich habe schon öfters gehört, dass es nicht ratsam ist, vor sportlichen Betätigungen Milchprodukte zu konsumieren. Stimmt dies überhaupt?

Das stimmt. Vor sportlichen Betätigungen sollte man hauptsächlich kohlenhydrathaltige Lebensmittel, wie Weissbrot, Getreideriegel, Läckerli etc., konsumieren. Kohlenhydrate sind die Energielieferanten, die für die körperliche Aktivität notwendig sind. Problematisch an den Milchprodukten ist vor allem das Eiweiss. Aufgrund des Eiweissgehaltes bleibt der Speisebrei länger im Magen. Einerseits kommt so die Energie erst spät ins Blut und andererseits kann der Speisebrei im Magen störend sein für die körperliche Aktivität. Wie kann ich nach einem anstrengenden Training am Abend meine Energiespeicher am besten aufladen, ohne dass ich mit einem Völlegefühl ins Bett gehe?

Wichtig ist, dass nach einem Training eine Flüssigkeits-, Kohlenhydrat- und Eiweisszufuhr erfolgt. Möglich ist eine Einnahme eines Joghurt- oder Schoggidrinks (oder im Handel erhältliche Regenerationsdrinks) unmittelbar nach dem Training. Zu Hause nehmen Sie dann eine kleinere Mahlzeit zu sich, zum Beispiel

Fragen an uns Schicken Sie uns Ihre Fragen zum Thema Ernährung. Unsere Expertin wird Ihre Fragen gerne beantworten. Senden Sie Ihre Fragen an andy.maschek@ims-sport.ch

ein kleines Birchermüesli. Die Idee ist, die Aufnahme auf zwei Mahlzeiten zu verteilen, so dass Sie kurz vor dem zu Bett gehen nur noch eine kleine Mahlzeit essen müssen. Ich habe kürzlich gelesen, dass man bei niedriger Belastung dem Körper die Kohlenhydrate aus Gemüse und Früchten und nicht in Form von Nudeln, Müsli, Reis, Brot und Kartoffeln zuführen sollte. Ist dies so? Und weshalb?

Die von Ihnen beschriebene Form ist eine Low-Carb-Variante. Bei aktiven Personen würde ich das nicht empfehlen. Gemüse haben einen nur sehr kleinen Anteil an Kohlenhydraten. Essen Sie dafür viele Früchte, kann das aufgrund des Fruchtzuckers problematisch sein. ­Ihnen fehlen bei dieser Variante auch die Vitamine und Mineralstoffe aus den ­Stärkeprodukten. Stärkeprodukte gehören auch bei niedrigen Belastungen auf den Speiseplan. Sie fallen dementsprechend klein aus. Ist es tatsächlich der Fall, dass Coca-Cola gegen Bauchschmerzen und Übelkeit hilft?

Coca-Cola enthält Koffein, welches eine anregende Wirkung hat im Körper. Allenfalls kann diese anregende Wirkung Einfluss haben auf die Bauchschmerzen und die Übelkeit. Zudem nehmen Sie mit dem Coca-Cola Zucker (Saccharose) auf. Auch dies kann die Übelkeit positiv beeinflussen, vorausgesetzt, Sie haben schon länger nichts mehr gegessen aufgrund der Übelkeit und befinden sich in einem Energiedefizit. Wissenschaftlich ist dies aber ● nicht bewiesen.

Sandra Weber ➜ Sandra Weber, BSc, Ernährungsberaterin ­SVDE. Sie treibt selbst gerne Sport in der Freizeit. Sie besitzt Jugend-und-Sport-Leiter­ ausbildungen (J+S-Leiterin) und leitet diverse Turnstunden mit Kindern, Jugendlichen und ­Erwachsenen.

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Proteine im Sport Proteine (Eiweiss) sind ein häufig genanntes Stichwort in der Ernährung von Sportlern. Wofür wir sie brauchen und ob Sportler einen erhöhten Bedarf haben, lesen Sie hier. TEXT: SANDRA WEBER. FOTO: FOTOLIA

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roteine sind Hauptnährstoffe für den Körper und müssen täglich mit der Nahrung aufgenommen werden. Proteine haben im Körper funktionelle, wie auch strukturelle Funktionen. Sie sind quasi Baustoffe für unseren Körper. Funktionelle Aufgaben haben sie bei der Wirkung von Hormonen, Enzymen und als Antikörper (Immunsystem). Zudem finden wir Proteine in Körperstrukturen wie Bindegewebe, Haut, Haaren und Muskelfasern. Muskeln sind die Hauptspeicher für Proteine, etwa 60 Prozent der gespeicherten Proteine finden wir als Muskeln im Körper. Spricht man von Muskeln, denkt man zwangsläufig an Sportler. Proteine im Sport sind wichtig für den Muskelaufbau (falls erwünscht) sowie für die Regeneration nach dem Sport. Damit nach einer sportlichen Leistung Reparatur- und Erholungsprozesse eingeleitet werden können, ist eine Proteinzufuhr (zusammen mit Kohlenhydraten) nach dem Sport notwendig. Optimal ist eine Zufuhr innerhalb der ersten Stunde nach dem Sport. Hobby-Sportler im Tennisbereich haben jedoch keinen erhöhten Proteinbedarf. Bei einer überschüssigen Proteinzufuhr wird ein Teil gespeichert und ein grosser Teil in den Energiestoffwechsel eingeschleust. Dieser Teil ist für den Körper nicht mehr als Baustoff verfügbar. Der Proteinbedarf von Hobby-Sportlern beläuft sich auf 0,8

Sandra Weber ➜ Sandra Weber, BSc, Ernährungsberaterin ­SVDE. Sie treibt selbst gerne Sport in der Freizeit. Sie besitzt Jugend-und-Sport-Leiter­ ausbildungen (J+S-Leiterin) und leitet diverse Turnstunden mit Kindern, Jugendlichen und ­Erwachsenen.

bis 1,0 g pro kg Körpergewicht pro Tag. (Beispiel, 75 kg schwerer Sportler: Proteinbedarf von 60 bis 75 g pro Tag). Proteine finden wir in tierischen, wie auch in pflanzlichen Produkten. Tierische Proteinlieferanten sind Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier. Pflanzliche Proteine finden wir in Sojaprodukten, Hülsenfrüchten und Getreide. Die Wirkung von Proteinen im Körper ist bes-

ser, wenn man sie über den Tag verteilt zu sich nimmt. Daher sollte man zu jeder Hauptmahlzeit eine Proteinportion einbauen. Zum Beispiel einen Becher Quark zum Frühstück, ein Stück Fleisch zum Mittagessen und abends ein Stück Käse. Wird zusätzlich nach dem Sport noch ­eine Eiweissportion eingebaut und werden ­genügend Getreideprodukte verzehrt, ist ● Ihr Eiweissbedarf abgedeckt.

Empfohlene Mengen für proteinreiche Lebensmittel Mengen: 2 dl Milch 1 Becher Joghurt (150 –200 g) 1 Becher Quark (150 –200 g) 1 Becher Hüttenkäse (150 –200 g) 1 Stk. Weichkäse (60 g) 1 Stk. Hartkäse (30 g) 2 –3 Eier 1 Stk. Fleisch, Fisch, Geflügel (100 –120 g) 1 Stk. Tofu, Quorn, Seitan (100–120 g)

Proteingehalt: 8g 6 –8 g 15–20 g 18 –24 g 12 g 10 g 13–19 g 20–24 g 8 –13 g

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TIE-BREAK

Impressum Das Tennis-Magazin der Schweiz 46. Jahrgang, Saison 2016 Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 8. Juni 2016

Del Potro wird wieder gefährlich

Herausgeber: IMS Sport AG smash-Magazin: IMS Sport AG, Gartenstadtstrasse 17, Postfach 603, 3098 Köniz Telefon: 031 978 20 20 Telefax: 031 978 20 25 ims@ims-sport.ch redaktion@smash.ch Verlagsleiter: Michel Bongard Telefon: 031 978 20 20 michel.bongard@ims-sport.ch Anzeigenleiter: Fabian Furrer Telefon: 031 978 20 35 fabian.furrer@ims-sport.ch Publizistischer Leiter: Andy Maschek (am) Telefon: 031 978 20 55 andy.maschek@ims-sport.ch Redaktionsleiter: Marco Keller (mk) Telefon: 079 205 52 19 marco.keller@smash.ch Redaktion und Lektorat: Pierre Benoit (be) pierre.benoit@ims-sport.ch Weitere Autoren: Fabio Baranzini, Marie-Theres Brühwiler, Sandra Pérez, Matthias Stach, Dr. med. Stefan ­Sannwald und Team «Therapien und Training» der Schulthess Klinik und ­Merian Iselin Klinik (Medizin) Fotos: Fabio Baranzini, Marie-Theres Brühwiler, ZVG, Andy Maschek, Reto Fiechter, Swiss Tennis, freshfocus, Fotolia Vorstufe: IMS Sport AG, Gartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz Layout/Litho: Christine Boschung Druck: Multicolor Print AG, 6341 Baar © (Copyright) Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für ­unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt. Auflage: total 10 630 8207 deutsch, 2423 französisch Grossauflage: Nr. 5 + Nr. 9 je 50 000 Exemplare Abonnement: Abonnementspreis Inland CHF 89.– Abonnementspreis Ausland auf Anfrage Abonnementsbestellungen/ Adressänderungen: St. Galler Tagblatt AG, «smash» Leserservice Fürstenlandstrasse 122, 9001 St. Gallen Telefon: 071 272 71 87 Telefax: 071 272 73 84 abo@smash.ch Einzelverkauf: smash ist an 400 Verkaufsstellen der 7Days Media Services GmbH für CHF 8.90 erhältlich Offizielles Organ der Swiss Professional Tennis Association (SPTA) Erscheint 10-mal jährlich (Januar/Februar, November/Dezember Doppelnummern)

K

önnen Sie sich an die US Open 2009 erinnern? Ein Lulatsch aus Argentinien, erst 20 Jahre alt, hob die Tenniswelt aus den Angeln: Juan Martin del Potro schoss im Halbfinal Rafael Nadal, damals die Nummer zwei der Welt, mit wahnwitzig schnellen und ultraflachen Vorhand-Geschossen aus dem Stadion – 6:2, 6:2, 6:2. Dann die Krönung im Final. «Delpo» schlug auch Roger ­Federer, der zu diesem Zeitpunkt 41 Matches in Serie in New York gewonnen hatte. Dem «Turm aus Tandil» gelangen in den fünf Sätzen 47 zum Teil abenteuerliche Vorhand-Winner mit bis zu 170 Stundenkilometern. Es bahnte sich zu der Zeit eine Wachablösung im Herrentennis an. Mit seinem präzisen Hochgeschwindigkeitstennis hatte er alle Mittel, um Federer, Nadal, Murray und auch Djokovic langfristig gefährlich werden zu können. Trotz seiner Körpergrösse von fast zwei Metern war er erstaunlich ­geschmeidig in seinen Bewegungen. Er war der grosse Herausforderer für die «Fab Four». Aber: Es kam alles anders. In den letzten sechs Jahren musste sich Del Potro viermal an den Handgelenken operieren lassen. Auf Turnierplätzen sah man ihn immer seltener. Im März 2014 begann eine zweijährige Leidenszeit. Operation, Reha, Comeback­-

versuch – und alles wieder von vorn. Ob er ­jemals wieder richtig spielen könnte, war lange Zeit fraglich. Aber jetzt ist Del Potro wieder da. Kann er nochmal so gut werden wie 2009 in New York? Ja, kann er. Klar, alles hängt davon, ob seine Handgelenke halten. 2016 tastet er sich langsam in den Profialltag, spielt dosiert Turniere. Noch fehlt einiges, um eine Bedrohung der Spitzenkräfte zu sein. Und an die Belastung mehrerer Best of Five-Matches muss sich sein Körper erst wieder gewöhnen. Auf die French Open verzichte er, aber dann werde er «mehrere Turniere in ­Folge spielen», schrieb er auf Twitter. In Richtung US Open steigen seine Chancen. Del Potros Plan ist langfristig angelegt. In ­dieser Saison will er sich Matchpraxis holen. In der Winterpause soll dann eine ordentliche Vorbereitung folgen, damit er 2017 bestens ­ ­präpariert angreifen kann. Gut möglich, dass ­seine beste Phase erst noch kommt. Del Potro wird im September 28 Jahre alt. Wenn man ­bedenkt, wie viel Zeit er durch seine Verletzungen verloren hat, kann er noch viele Jahre auf hohem Niveau spielen. Insgesamt eine kom­ fortable Ausgangsposition, durch die er noch ­gefährlicher wird für seine Gegner – spätestens ● im kommenden Jahr. (ms)


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