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Kolumne: René Rindlisbacher

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Splitter

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CORONA

UUUUhhhhh, da bin ich noch einmal davon gekommen… Als kritischer Kolumnist, wie ich es nun mal bin, wäre es natürlich unumgänglich gewesen über den tiefen Fall in die Playouts zu schreiben. Ich habe alles auseinandergenommen, alles seziert und bis ins letzte Detail aufgedeckt, wie es dazu kommen konnte, dass der Meister nicht um den Titel spielen kann.

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Ich hatte wirklich alles bereit. Die Analyse war knallhart. Jeder Fehler steht bei mir schwarz auf weiss. Ich habe alles genaustens beobachtet und könnte jetzt mit gutem Gewissen Fakten auf den Tisch legen, die beweisen würden, wieso es nicht gereicht hat.

Und jetzt das: Dieses Scheissvirus macht alles kaputt. Meine Analyse interessiert keine Sau mehr. Niemand hat auch nur das geringste Interesse daran, was ich zu diesem Debakel zu schreiben habe. Corona hier Corona da… Corona, Corona, Corona… es ist schlimm.

Dabei wären meine Analysen soooo treffend gewesen. Alle Schuldigen hätten von mir ihr Fett wegbekommen. Jede und jeder, die oder der mit dieser desolaten Leistung in der Regular Season in iiiirgendeiner Form in Verbindung gebracht hätte werden können, können nun aufatmen. Ich habe in einer LEX-SCB alle Daten und Fakten akribisch genau zusammengetragen. Nichts, aber auch gar nichts wurde übersehen. Niemand wäre verschont geblieben. Es wäre aufgeräumt worden. PLAYOUTS!!!! Wie war das möglich???

Stundenlang… was heisst Stunden… Tage… ganze Wochen war ich unterwegs und habe jeeeeede Kleinigkeit durchleuchtet. Es hätte sowas von gekracht und das auf allen Stufen. Ich ging nicht nur grossen Dingen auf den Grund. Neeeeein… Auch Kleinigkeiten spielten eine immens wichtige Rolle.

Angefangen hat ja alles zum Start der Saison… dann ging es bis zu Weihnachten und dann kam die zweite Hälfte… Alllles habe ich genaustens unter die Lupe genommen. Ich war besessen davon, ja sogar atomisiert, alles zu zerlegen. Ich wollte allen klar machen, welche Komponenten zu dieser Schmach führten. Meinen Hunger nach Auflösung und Zerteilung dieses monströsen Untergangsszenario habe ich dank einer noch nie dagewesenen und von mir kaum erklärbaren Besessenheit gestillt.

Jeder Baustein dieses Misserfolgs wurde auf Herz und Nieren geprüft.

Ich konnte diese Schmach nicht einfach auf die Seite schieben. Es gab so viele Bestandteile, die das Fiasko klar und deutlich aufzeigen.

Ein Desaster von dieser unglaublichen Tragweite, muss unweigerlich zu einschneidendsten Massnahmen führen. Eine Blamage dieses Ausmasses hätte man vorher doch im kleinsten Ansatz bereits erkennen können ja sogar müssen. Diese kalte Dusche war ja mehr ein kalter Niagarafall. Eine solch monumentale Schlappe, die gigantischer nie hätte sein können stellt alles in den Schatten, was es ansatzweise je gegeben hat. Ein Supergau von absolut historischem Ausmass, der an Voluminösität und Exorbitanz nie mehr zu überbieten sein wird.

Natürlich müssen im übertragenen Sinn Köpfe rollen. Was hier alles falsch gemacht wurde, ist an Naivität und Immensität der Naivität nicht zu steigern. Was für eine Schlappe!! Der Pranger ruft und all die, die dem Ganzen Untergang tatenlos gegenüberstanden, müssen nun den schweren Weg auf sich nehmen und sich eben diesem Pranger stellen. Die ganze Welt soll sehen, was schief gelaufen ist in dieser Saison. Die Aufarbeitung wird monatelang nachhallen. Aber alle werden mir dankbar sein, dass ich dieses immense Misslingen aufgedeckt habe. Alle werden sie mir dankbar sein… sie werden mich auf Händen tragen, weil ich den Mut hatte, schonungslos die kleinste Nuance dieser Bruchlandung aufzudecken. Wenn ich allen klar gemacht habe, wie es zu diesem Topflop kam, gegen den Waterloo ein Kaffeekränzchen war.

Ich, René Rindlisbacher habe dieses gewaltige Debakel, eine Katastrophe biblischen Ausmasses, aufgedeckt und komme nun zu meinem Résumée: D.h. ich käme nun dazu. Aber es interessiert ja niemanden mehr. Es gibt keine Playouts. Seid alle froh, dass es nicht zu diesen Spielen kommt, denn sonst wäre aaaalllleeeesssss auf den Tisch gekommen. Gut, vielleicht gibt es ja auch wichtigeres.

Nun wünsche ich euch allen gute Gesundheit. René

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