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Nach 10 Jahren ist Schluss Roland Fuchs verlässt den SCB.
«DIE FAHRT ZUM BUNDESPLATZ»
Nach zehn Jahren hat Athletiktrainer Roland Fuchs mit dem Saisonende sein Amt beim SCB abgegeben. Seit 2012 war Roland Fuchs das «physische Gewissen» des SCB. Vier Meistertitel (2013, 2016, 2017 und 2019) hat der SCB in dieser Zeit gewonnen, dazu kamen zwei Cupsiege (2015 und 2021). Die Erfolge des SCB hatten immer auch mit der physisch ausgerichteten Spielweise zu tun. Entsprechend hoch ist der Anteil von Roland Fuchs an den Erfolgen einzuschätzen. Im Interview blickt der Oberländer zurück auf seine Zeit beim SCB.
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Bevor du 2012 zum SCB gekommen bist, hattest du in diversen Sportarten gearbeitet, aber nicht im Eishockey. Wie ist es zu dem Engagement beim SCB gekommen? Ich war während meiner Studienzeit in den 90er-Jahren als Konditionstrainer, unter anderem auch im Amateureishockey, unterwegs und hatte schon damals den Traum, einmal den SCB trainieren zu dürfen. Nach meiner Coaching-Zeit in Schweden wurde dann Kilian Wenger im Jahr 2010 Schwingerkönig und im Anschluss an einen Spielbesuch kam der Kontakt mit Sven Leuenberger zu Stande. Dieser Kontakt ist nicht abgebrochen und irgendwann kam er auf mich zu und engagierte mich in einem Teilzeitmandat.
Wie unterscheiden sich die Bedürfnisse beim Athletiktraining im Eishockey im Vergleich zu anderen Sportarten? Meiner Überzeugung nach eher wenig. Bei der jeweiligen Sportartanalyse versucht man sich zu orientieren, welche Belastungen und Anforderungen energetisch und bewegungstechnisch verlangt sind. Zudem muss antizipiert werden, welche physischen Voraussetzungen die Zukunft des Sports oder das gespielte Spielsystem verlangt. Daneben versuche ich besonders belastete oder «gefährdete» Bereiche gut auf die anfallenden Belastungen vorzubereiten. Auch im Eishockey, wo physische Kontakte und Kollisionen vorkommen, ist dem Rechnung zu tragen. Ein gutes Training beinhaltet in diesem Fall selbstverständlich verletzungsprophylaktische Inhalte. Grundsätzlich hat das Athletiktraining nach meiner Überzeugung verschiedene Ziele. Neben einer höheren Leistungsfähigkeit, einer besseren Regeneration und der Verletzungsprophylaxe hat es die Aufgabe, das Zeitfenster der Karriere zu verlängern und dem Athleten eine beschwerdefreie Zukunft nach dem Sport zu ermöglichen.
Du konntest mit dem SCB vier Meistertitel und zwei Cupsiege feiern. Welche Momente bleiben dir von diesen Erfolgen vor allem in Erinnerung? Die Fahrt mit den Coaches auf den Oldtimern zum Bundesplatz. Obwohl ich mich jeweils nicht so wohlgefühlt habe, mit im Rampenlicht zu stehen, war es speziell zu spüren, wie vielen Menschen man zu grossen und schönen Emotionen verholfen hat.
Abgesehen von den sportlichen Erfolgen, was nimmst du aus der Zeit beim SCB mit? Ich habe gerade in den letzten Jahren – auch in anderen weniger erfolgreichen – viel dazugelernt, da Misserfolge und Niederlagen wie auch schwere Zeiten eine grosse Chance zum Lernen sind. Einerseits habe ich viel über Menschen erfahren, andererseits auch Erkenntnisse in Teamentwicklung und Teambildung gewonnen.
Daneben haben sich spannende Bekanntschaften und liebgewonnene Freundschaften gebildet, die hoffentlich noch lange halten.
Die letzten drei Jahre waren sportlich unbefriedigend. Kann es sein, dass der SCB auch physisch nicht mehr so stark war wie in den Jahren zuvor? Das glaube ich eigentlich nicht. Ich denke, wir waren für eine längere Zeit der Massstab. Die anderen Teams haben sich an uns orientiert und mittlerweile finanziell und personell sehr viel investiert um aufzuholen. Ich behaupte: Alle Teams arbeiten heutzutage hart, viel und sind topfit.
Der SCB war in den letzten zehn Jahren ein Teil von dir. Was kommt jetzt? Eine weitere spannende Zeit, in welcher ich neu vermehrt auch auf meine Bedürfnisse und die meiner Ehefrau schauen werde. Nach der Pandemiezeit braucht es noch Geduld und ergibt Sinn, dass ich mich in unserem Trainingscenter S4 in Wilderswil einbringe. Hier betreuen Matthias Glarner und ich unser gemeinsames Herzensprojekt (www.s4sportspro.ch) zur Förderung von talentierten Sportlern und zur Entwicklung von Organisationen, Vereinen und Firmen. Neben den geplanten Weiterbildungen habe ich auch die Zeit wieder für mich Sport zu treiben. (dk)