INFORMER MAGAZINE Essen _ issue 08-07 - Vitality

DER EXPERTENTIPP

KREUZBANDCHIRURGIE: Mit Transplantat zurück zur vollen Beweglichkeit.

Dr. Uwe Nellessen erklärt den Kreuzbandersatz.

Dr. Jörg Lauprecht gibt Antworten zum Thema „Leistungsdiagnostik“ » VI-08

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Informationen rund um Gesundheit , Beaut y und Wellness

Das Gesundheits-Supplement 07/2008

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HÖREN!

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Mit der Kampagne „Hear the World“ machen Rod Stewart und andere Stars auf die Bedeutung des Hörvermögens auf-

zufiltern, die uns wichtig sind. Verschlechtert sich aber, etwa durch ständigen Lärm, unser Gehör, verlernt das Gehirn

Zum Implantat inklusive Zahnersatz in einer Stunde – das klingt schnell. Aber führt diese Methode auch zum gewünschten Erfolg?

diese Fähigkeit. Nur wenn man alles hören kann, hat man auch die Freiheit zu entscheiden, was man hören möchte. » VI-02

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merksam. Und das ist auch nötig: Allein in Deutschland leben 13 Millionen Menschen mit Geräuschpegeln, die ihre Gesundheit gefährden können. Unser Gehirn hilft uns, unangenehme Stör-Geräusche auszublenden und die Töne heraus-

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VI-2 | Das Gesundheits-Supplement 07/2008

+++ Medical Short Messages +++ +++ Wie laut ist meine Straße? Viele Bürger klagen immer wieder über Lärmbelästigung. Den einen nervt der Verkehrslärm, der andere fühlt sich von der Fabrik in der Nachbarschaft gestört. Nach einer EU-Richtlinie müssen Lärmbelastungen für die Bevölkerung in Lärmkarten ersichtlich sein. Die Universität Duisburg-Essen hat sich dieser Aufgabe angenommen und Lärmkarten für das gesamte Essener Stadtgebiet erstellt. Dabei werden nicht nur der Grad der „Ruhestörung“, sondern auch die unterschiedlichen Lärmverursacher klar benannt. Das Ergebnis der Arbeit ist bis zum 01.07. im Rathaus-Foyer zu sehen. Aber auch darüber hinaus können Bürger ganz einfach unter www.gdi.essen.de/website/59_laerm oder im Rathaus nachsehen, wie laut ihre Straße ist. +++ Amerikanische Neurologen schlagen Alarm: Erhöhte Triglyzerid-Werte (cholesterin-ähnliches Blutfett) im Blut führen zu einer SauerstoffMangelversorgung des Gehirns und bedeuten Gefahr eines Mini-Schlaganfalls. Neurologe Dr. Christian Weimar (Universitätsklinik Essen) nennt die häufigsten Symptome: Sprachstörungen, Halbseitenlähmungen, Sehverlust auf einem Auge. Das Heimtückische daran: Die Beschwerden dauern meist nur ein paar Minuten an.

Aber innerhalb von 90 Tagen tifft 12 % der Patienten dann ein folgenschwerer Schlaganfall. Was hilft zur Senkung der zu hohen Triglyzerid-Werten? Eine in Deutschland entwickelte Bio-Kombination: Lachsöl-MeerrettichKapseln, die in der Apotheke erhältlich sind. +++ Wissen Sie, was PECH ist? Wenn sich ein Fußballer verletzt. Natürlich ist es auch Pech, wenn sich jeder andere Mensch verletzt, aber speziell Fußballer werden nach dem PECH-Schema behandelt: Pause–Eis– Compression–Hochlagerung.

VITALITY

Die Freiheit zu hören Was haben Rod Stewart, Amy Winehouse, Bryan Adams und der deutsche Kinostar Franka Potente gemeinsam? Sie alle machen in der Foto-Kampagne „Hear the World“ Menschen weltweit auf die Bedeutung des Hörvermögens und die Auswirkungen von Hörverlust aufmerksam. „Hören hilft, die Welt in allen Facetten zu erleben“, kommentiert die Schauspielerin ihr Engagement.

Wenn der Filmstar reist, dann nie ohne Ohrenstöpsel: „Ich kenne alle Sorten. Ich bin für die aus Wachs.“ Ihr extremstes Hörerlebnis, sagt Franka Potente, habe sie in Tokio gehabt. „Ich stand draußen auf der Straße und habe die Augen zugemacht. An den Häusern gibt es überall riesige Bildschirme mit Ton, über Lautsprecher hört man Werbesprüche für Shows, selbst in der U-Bahn flimmert Werbung mit Ton.“ Geräusche, die Franka Potente nicht mag: „Baulärm. Oder Leute, die am Set rumlaufen, wenn man gerade einen sehr intimen Dialog hat. Auch das Tropfen eines Wasserhahns kann sehr unangenehm sein. Das ist so ein hackendes, enervierendes Geräusch, das kann einen verrückt machen.“ Mit dieser Meinung steht Franka Potente, deren Mutter bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt gearbeitet hat, nicht allein: Nach Angaben des Umweltbundesamtes leben 13 Millionen Bundesbürger mit Geräuschpegeln, die ihre Gesundheit gefährden können. Lärm stört, setzt den Körper unter Stress und kann den Ohren schaden.

Harald Schmidt gegen Depression

Der Entertainer Harald Schmidt will als Schirmherr der vor kurzem gegründeten Stiftung Deutsche Depressionshilfe auf eine Volkskrankheit hinweisen, die stets unterschätzt wird. „Vier Millionen Depressive in Deutschland – das kann nicht nur am Fernsehprogramm liegen“, so Schmidt.

Der für seinen scharfen Humor bekannte TV-Unterhalter nimmt die Schirmherrschaft aber keineswegs auf die leichte Schulter: „Die Krankheit ist in der Bevölkerung sehr weit verbreitet, ohne dass es Thema ist”, so Schmidt.

Damit trifft er den Nagel genau auf den Kopf. Die Depression ist eine der größten Volkskrankheiten. Etwa fünf Prozent der deutschen Bevölkerung leiden akut an einer behandlungsbedürftigen Depression. Zwar gibt es wirksame Therapien, die Krankheit wird häufig zu spät erkannt und oft nicht

konsequent behandelt. Die Folgen sind lebensbedrohlich: Der mit der Krankheit einhergehende Leidensdruck ist so groß, dass viele Betroffene versuchen, sich das Leben zu nehmen.

Der Großteil der jährlich 10.000 Suizide (Selbsttötungen) in Deutschland erfolgt im Rahmen depressiver Erkrankungen.

Um die Situation depressiv erkrankter Menschen zu verbessern, wurde die Stiftung Deutsche Depressionshilfe ins Leben gerufen. Sie versteht sich als Dach des auch in Essen aktiven, gemeinnützigen Vereins Deutsches Bündnis gegen Depression und des Forschungsverbundes Kompetenznetz Depression, Suizidalität. Mit Hilfe der Stiftung soll die Forschung angestoßen und den Betroffenen schnell und kompetent zu einer optimalen Behandlung sowie mehr Akzeptanz in der Gesellschaft verholfen werden. „Wir wollen den kranken Menschen helfen, wir wollen niemanden alimentieren, sondern alles dafür tun, dass die an Depression Erkrankten den Weg zurück ins Leben finden“, so der Experte Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Und das soll geschehen über „Forschung, Austausch sowie kompetente Hilfe und Therapie vor Ort - für jeden, der unter Depressionen leidet“. So hat bereits im Dezember vergangenen Jahres das „Deutsches Bündnis gegen Depression e.V.“ in Essen seine Arbeit aufgenommen. Gemeinsam wollen die Initiatoren Aufklärungsarbeit leisten; informieren, schulen und Fortbildungen fördern, um so letztlich auch die Rate an Selbsttötungen und Suizidversuchen in Essen nachhaltig zu senken.

Info und Kontakt: Essener Bündnis gegen Depression, Tel. 02 01 / 17 43 08 34 Email: gegen-depression@web.de

IMPRESSUM

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Als Lärm empfindet man Geräusche, die einem nicht gefallen, deren Notwendigkeit man nicht einsieht und die man nicht beeinflussen kann. So fühlen sich sieben von zehn Deutschen von Straßenverkehrslärm belästigt.

Gehirn sei Dank!

Unsere Welt ist voller Klänge: Der Computer rauscht leise vor sich hin, der Kühlschrank brummt, im Hintergrund läuft ein Radio, draußen zwitschern Vögel, Kinder rufen, Autos fahren vorbei. In dieser alltäglichen Geräusch-Kulisse können wir uns problemlos darauf konzentrieren, ein Buch zu lesen. Wie schaffen wir das nur? Unsere Ohren nehmen jeden Ton wahr, der in ihre Nähe kommt. Doch unser Gehirn ist dazu in der Lage, alle Töne, die ihm unwichtig erscheinen, auszublenden.

Sie werden in den Hintergrund gedrängt. So können wir uns auf die Schallquellen konzentrieren, die uns wichtig sind. Das Gehirn verhindert eine akustische Reizüberflutung.

Apropros Dezibel: Wussten Sie schon… … dass man in der New Yorker U-Bahn sein Gehör riskiert? Wer täglich eine halbe Stunde in New York U-Bahn fährt, kann bereits einen Gehörschaden davontragen, wie eine Studie der Columbia University zeigt. Denn die Lärmpegel gehen bis zu 106 Dezibel. Der mittlere Wert auf den Bahnsteigen liegt bei 94 Dezibel, in den Waggons ist es noch lauter. Besonders fatal, so Studienleiterin Professor Robyn Gershon, ist es, wenn man den Lärm mit seinem MP3-Player zu übertönen versucht. „Lärmbedingte Hörminderungen sind ein Gesundheitsproblem von gigantischem Ausmaß“, so Gershon, „daher empfehle ich Pendlern Gehörschutz, wie beispielweise Ohrstöpsel zu tragen.“ … dass in Deutschland bei lauten Musikveranstaltungen auf die Gefahren fürs Gehör hingewiesen werden muss? Nach der seit November geltenden DIN-Norm 15905-5 muss das Publikum auf die mögliche Gefährdung des Gehörs hingewiesen werden, wenn zu erwarten ist, dass der mittlere Schallpegel 85 Dezibel überschreiten wird. Ab 95 Dezibel muss der Veranstalter für jeden Besucher Gehörschutz bereit halten und dazu auffordern, diesen auch zu tragen. … dass man morgens besser hört als abends?

Durch die Belastung im Lauf des Tages kommt es bei den meisten Menschen zu einem vorübergehenden Absenken der Hörschwelle.

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... dass Nachtfluglärm den Blutdruck in die Höhe treibt?

Die Teilnehmer einer europäischen Studie hatten es nachts mit Schallbelastungen zwischen 30 und 60 Dezibel zu tun. Man stellte fest, dass das Risiko für Bluthochdruck um 14 Prozent ansteigt, wenn der Lärmpegel 10 Dezibel zulegt. Gehörschutz vom Hörgeräte-Akustiker hilft.

Telefon 02 01 / 28 07 - 100; Fax 02 01 / 28 07 - 199; Geschäftsführer: Ralf Schönfeldt Fotos: Mike Henning (Seite 8), Hear the World, Sat.1, Forum Hören; Redaktion: Lars Riedel, Susanne Haggert

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… dass 20 Prozent der Bundesbürger angeben, wegen der Lärmbelastung nicht bei offenem Fenster schlafen zu können? Schon ab 30 Dezibel sind Schlafstörungen möglich. Ab 45 Dezibel werden vermehrt Stresshormone ausgeschieden.

Man träumt kürzer und ist zwischendurch länger wach.

Informationen: Auf den Internetseiten des „Forum Gutes Hören“ (www.fgh-gutes-hoeren.de) und des „Initiative Hören e.V.“ (www.initiative-hoeren.de) erfahren Sie mehr rund ums Gehör.

Der Vitality Informer ist ein regelmäßig erscheinendes Supplement zu den Themenbereichen Gesundheit, Wellness und Beauty. Alle Informationen werden nach bestem Wissen, aber ohne jede Gewähr veröffentlicht. Verlag: Essener Regionalpresse Verlag GmbH, Steubenstr.61, 45138 Essen;

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Die Fähigkeit der selektiven Wahrnehmung schützt uns vor dem Stress, uns mit jedem Ton auseinandersetzen zu müssen, der uns begegnet. So sind wir in der Lage, uns in ein Buch zu vertiefen oder uns im Stimmengewirr einer Kneipe auf einen bestimmten Gesprächspartner zu konzentrieren. Auch nachts ist diese Fähigkeit wichtig, sonst würden wir bei jedem Auto, das vorbei fährt, aus dem Schlaf schrecken. Alle für uns alltäglichen, vertrauten Geräusche bewertet das Gehirn als unwichtig oder harmlos und ignoriert sie.

Besondere Geräusche hingegen wecken uns und unsere Aufmerksamkeit. Das können zum Beispiel Schritte in einer Wohnung sein, in der wir allein zu sein glauben.

Oder natürlich Babygeschrei, das bei den Eltern alle inneren Alarmanlagen angehen lässt. Die Voraussetzung dafür ist allerdings gutes Hören.

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VITALITY

Das Gesundheits-Supplement 07/2008 | VI-3

Kreuzbandchirurgie

Dr. Uwe Nellessen

Ein Riss des Kreuzbands kennen viele nur als eine der typischen Verletzungen bei Profi-Fußballern und anderen Leistungssportlern. Doch passieren kann er jedem: Der Riss ist die Folge einer abrupten Bremsbewegung, kombiniert mit einer Drehung.

Die Klangwelt erhalten Das Gehirn kann die wichtige Fähigkeit, sich nur auf bestimmte Töne zu konzentrieren, jedoch auch verlernen. Wer wegen einer Hörminderung einige Frequenzen seit Langem nicht mehr wahrnehmen kann, vergisst und verlernt den Umgang mit diesen Tönen. „Das Gehirn passt sich an das schlechte Hören an und empfindet das als normal“, so Professor Dr. med. Dr. h.c. Roland Laszig, Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik Freiburg. „Über Jahre gewöhnt sich das Gehirn daran, bestimmte Geräusche gar nicht mehr zu hören. Wenn diese dann später mit Hörgeräten wieder wahrgenommen werden können, muss man sich auch daran erst wieder gewöhnen.“ Dann kann das Brummen des Kühlschranks oder das Rascheln der eigenen Kleidung beim Laufen erst mal irritierend sein. Professor Laszig empfiehlt deshalb, „Hörgeräte so früh wie möglich nutzen, damit es nicht zur Entwöhnung kommt.“ „Die neuen Hörsysteme“, so Professor Laszig, „sind inzwischen sehr gut geworden – dank offener Versorgung, digitaler Signalverarbeitung und Störschallunterdrückung. Damit hört man auch solche Geräusche, die man eigentlich schon vergessen hat. Geräusche, die wir als Normalhörende unterschwellig wahrnehmen und ausblenden.“ Dieses Ausblenden muss das Gehirn erst wieder lernen. Doch ein solcher Lernprozess ist mit zunehmendem Alter schwieriger, wie Prof. Laszig betont. Deshalb sollte man sich Hörgeräte vom Hörgeräte-Akustiker anpassen lassen, sobald man die Verordnung hat. Je früher, desto besser.

So bleibt die volle Klangwelt erhalten. Denn nur, wenn man alles hören kann, hat man die Freiheit zu entscheiden, was man hören möchte und was nicht. lr

Das Kniegelenk wird – wie jedes andere Gelenk auch – von einer Gelenkkapsel und von Bändern zusammengehalten. Das Innen- und das Außenband sorgen für Seitenhalt. Die Stabilität nach vorn und hinten sichern das vordere bzw. hintere Kreuzband. Ein Kreuzbandriss entsteht durch äußere Einwirkungen. Das hintere Kreuzband kann reißen, wenn auf das gebeugte Kniegelenk direkte Gewalt ausgeübt oder das Gelenk gewaltsam überstreckt wird. Wird dagegen das Kniegelenk bei angespannten Oberschenkelmuskeln überstreckt oder gewaltsam gebeugt, kann das vordere Kreuzband reißen. Und das gilt eben nicht nur für das „Wegrutschen“ des Knies eines Profi-Sportlers, sondern für alle alltäglichen Bewegungen.

Besonders unanangenehm, gleichzeitig aber auch die häufigste Verletzung, ist der Riss des vorderen Kreuzbandes (VKB). „Eine solcher Riss hat eine sogenannte Rotationsinstabilität zur Folge. Diese führt immer wieder zu einem schmerzhaften Ausrasten des Kniegelenkes“, erklärt Unfallchirurg Dr. Uwe Nellessen. Unbehandelt komme es in der Folgezeit zur Ausbildung einer chronischen Instabilität des betroffenen Knies. Die Gelenkfunktion ändert sich und die anderen Stabilisatoren des Gelenkes werden zusätzlich belastet.

Häufig wird jedoch die Diagnose des Kreuzbandrisses nicht oder zu spät gestellt. „Der Betroffene treibt arg- und ahnungslos weiter Sport“, berichtet der Mediziner, der auf über 15 Jahre Erfahrung in der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie zurückblicken kann. „Durch die immer wieder auftretenden Ausraster des

Knieglenkes werden die Miniskusscheiben, der Gelenkknorpel und die übrigen Bänder so geschädigt, dass es zur Ausbildung eines vorzeitigen Gelenkverschleißes, der sogenannten Arthrose, kommt“, so der Facharzt. Ein Lagerschaden entsteht, d.h. die Gelenkpartner sind nicht mehr in exakter Passform geführt, sondern schlackern gegeneinander.

Vielfach wird geraten, die Instabilität durch Muskeltraining auszugleichen. „Die Erfahrung zeigt jedoch, dass trotz intensiven Muskeltrainings keine zuverlässige Kontrolle der Gelenke erreicht werden kann.“ Der Lagerschaden könne durch Muskelkraft nicht beseitigt werden, so Dr. Nellessen. Daher gilt: „Ein solches Gelenk muss so früh wie möglich wieder stabilisiert werden.“

handelt es sich um eine Sehne aus dem Oberschenkel“, erläutert der Wiederherstellungschirurg. „Dieses Verfahren bietet gegenüber der Patellsehne als Transplantat eine ganze Reihe von Vorteilen: Es kommt zu keinen Komplikationen an der Entnahmestelle, das Elastizitätsverhalten entspricht dem natürlichen Kreuzband, das Verfahren kommt mit einem viel kleineren Hautausschnitt aus und die Funktion der Semitendinosussehne wird von der benachbarten Oberschenkelmuskulatur kompensiert.“

Ersatz fürs Kreuzband Im medizinischen Sprachgebrauch versteht man unter Ersatzplastik lediglich eine Erneuerungsoperation. „Die Verwendung plastischen, also künstlichen Materials ist damit keinesfalls gemeint.“ Der arthoskopische Operateur Uwe Nellessen hat kontinuierlich mit namhaften Kollegen zusammengearbeitet und weiß, wovon er spricht. „Neben Versorgungen am Kniegelenk, bin ich in der Lage, auch eine sichere Ersatzplastik am vorderen Kreuzband anbieten zu können.“ Arthroskopisch, d.h. der chirurgische Eingriff erfolgt über kleine Einstichkanäle zum Knie. „Als Ersatzmaterial für das gerissene Kreuzband kommt heute ausschließlich körpereigenes Gewebe in Frage“, erläutert der Experte.

Die Semitendinosussehne hat sich aufgrund besserer Ergebnisse als Transplantat durchgesetzt. „Dabei

Aus der Sehne wird ein ca. 8 mm starkes Transplantat gebildet. „Unter arthoskopischer Kontrolle wird das Transplantat anschließend in die vorbereiteten Bohrkanäle im Unterund Oberschenkel eingezogen. Die Verankerung erfolgt mit einem ‚Innenknopf‘, dem sogenannten Endobutton, oder anderen Transfix-Systemen. Am Unterschenkel wird das Transplantat mit einer biodegradiblen Interferrenzschraube fixiert.“ Durch diese ausgeklügelte Verfahren wird ein zusätzlicher ope-

rativer Zugang zum Oberschenkel vermieden. „Das Operartionsverfahren stellt die derzeit schonendste Methode dar und kommt mit einem einzigen, 3 cm kleinen Zugang über den Unterschenkelknochen aus.“

Die Rehabilitation Die biologische Einheilung des Transplantats dauert 3 Monate.

Daran orientiert sich auch die Rehabilitation. „Die erste Phase dient der Beseitigung der unmittelbaren Operationsfolgen mit Reizerscheinungen und des gestörten Milieus des Kniegelenkes“, so der Facharzt.

Erst in der zweiten Phase wird das Bein wieder voll belastet und das Knie frei bewegt. „Ein normales, beschwerdefreies Gangbild sollte innerhalb der ersten vier Wochen nach der Operation erreicht werden“, sagt der Chirurg. Dann stehen der Wiederaufbau der Muskulatur und ihre Koordination im Vordergund. „Kraft und Schnelligkeit wird vor allem durch gezieltes Muskeltraining an medizinischen Kraftgeräten aufgebaut. Flexibilität wird durch spezielle Dehnungsübungen erreicht“, erklärt Dr. Uwe Nellessen, der zu diesem Zweck eng mit dem Rehabilitationssport Essen e.V. kooperiert.

In der dritten Phase geht es um gezieltes, sport- bzw. belastungsspezifisches Training. „In dieser Phase wächst auch die Zuversicht und das Vertrauen des Patienten in das operierte Bein. Ängste werden damit abgebaut.“ Die Nachuntersuchungen während der Rehabilitation dienen der Ergebniskontrolle. Aber auch danach sollte das Gelenk einmal im Jahr untersucht werden.

Info und Kontakt: Dr. Uwe Nellessen, Facharzt für Chirurgie, Kennedyplatz 6, 45127 Essen, Tel.: 02 01 / 79 79 00 oder 02 01 / 79 79 25

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Der Unfall- und Wiederherstellungschirurg studierte in Düsseldorf. Bis 2000 war er im Ev. Krankenhaus Dinslaken in der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, sowie in der Abteilung für Visceral-, Gefäß und Thorax-Chirurgie tätig. Im Unfallkrankenhaus Berlin-Marzahn arbeitete Dr. Nellessen als Facharzt und wechselte 2002 nach Mülheim, wo er als Oberarzt tätig war. Von 2005 bis 2008 war Dr. Nellessen leitender Oberarzt im AKH Viersen.

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VITALITY

VI-4 | Das Gesundheits-Supplement 07/2008

Beauty-Stars aus dem Garten Von der duftenden Rose bis zur knackigen Karotte, vom würzigen Rosmarin bis zur sanften Kamille: Hier kommen die wirksamsten Beauty-Stars aus dem Gartenbeet. Traditionelle Heilpflanzen aus Bauern- oder Klostergärten verwöhnen die Haut auf besonders schonende Art und Weise. Wir stellen die sechs spannendsten Schönheitshelfer vor: Arnika: Der sanfte Muntermacher Wenn eine Heilpflanze im Volksmund als Fall- oder Stichkraut bekannt ist, kann man ihr Einsatzgebiet schon ahnen. Und tatsächlich hilft die knallgelbe Bergblume hervorragend, durch Stiche oder Stürze verletztes Gewebe zu regenerieren. Bei Blutergüssen, Zerrungen oder Quetschungen wirkt sie entstauend und schmerzlindernd. Im Mittelalter galt Arnika deshalb als wichtige Wundheilpflanze. Heute massieren sich Sportler mit ihrem Öl die müden Muskeln munter; als Haarwasser oder Anti-Celluliteöl regt Arnika die Durchblutung an, die Haut wird besser mit Sauerstoff versorgt.

Rose: Die duftende Vielseitige Kaum eine Pflanze hat so viel Symbolkraft. Die „Königin der Blumen“ steht für Liebe, Schönheit und Erotik – aber auch für geistige Klarheit und Verschwiegenheit. Geheimbünde wie die Freimaurer hängten sich weiße Rosen aus Stuck über den Tisch, um das Besprochene als besonders vertraulich zu kennzeich-

nen. Wegen ihres zarten und beruhigenden Duftes wurde die Rose schon früh als Parfüm sehr beliebt – Kleopatra etwa soll das Segel ihres Schiffes mit Rosenwasser getränkt haben. Heute wird Rosenöl in der Aromatherapie sogar gegen Depressionen eingesetzt. Im Orient behandelte man mit Rosenessenzen vor allem Magenkrämpfe. Auf der Haut wirken die Extrakte und Öle der Blume zusammenziehend und entzündungshemmend.

Kamille: Die zarte Schmerzlinderin Zerreiben Sie doch mal eine Kamillenblüte zwischen den Fingern – riechen Sie den Apfelduft? So kann man sich den wissenschaftlichen Namen dieser uralten Heilpflanze erklären: „Chamomilla“ leitet sich aus dem griechischen „chamai“ (Erde) und „melon“ (Apfel) ab, bezeichnet also einen auf der Erde wachsenden Apfel. Mit Kamille lassen sich Wunden und Entzündungen sehr gut heilen, Schmerzen werden gelindert. Man findet sie deshalb häufig in Cremes oder Masken, die die Haut entspannen und beruhigen.

Karotte: Der knackige Faltenschreck Dass Karotten unsere Haut beeinflussen können, sieht man besonders gut an Kindern mit Faible für Möhrenbrei: Beim regelmäßigen Verzehr der süßen Wurzel wird ihr Teint leicht bräunlich. Das funktioniert bei Erwachsenen nicht mehr unbedingt, dafür kann das in der Karotte enthaltene Provitamin A dabei helfen, die Haut möglichst lange jung zu halten. Mittels Fett – z.B. Öl – wndelt es der Körper in Retinol um. Es gilt als einer der meist erforschten Anti-Age-Wirkstoffe überhaupt! Unabhängige Studien haben bewiesen, dass es die Körperzellen vor freien Radikalen schützt und die Haut sehr gut pflegt und glättet.

Ringelblume: Die Wund-Expertin Auch wenn sie etwas muffig riecht – die Ringelblume macht einfach gute Laune. Nicht nur wegen ihrer gelben und orangefarbenen Blüten, die wie kleine Sonnen von Juni bis Oktober das Gras sprenkeln, sondern auch wegen ihrer Heilkräfte. Seit Jahrhunderten gilt die Sommerblume als Wundheil-Expertin. Als Salbe,

Rosmarin: Der würzige Weckdienst Eigentlich ist der Rosmarin eine typische Pflanze der Mittelmeerküste. Der lateinische Name Rosmarinus bedeutet Meertau. Mittlerweile ist der duftende Strauch aber ebenso fester Bestandteil deutscher Gärten und Balkone, nicht zuletzt, weil er als Gewürz hervorragend zu Fleisch oder Kartoffeln passt. Interessanterweise duften bei dieser Pflanze nicht die Blüten, sondern die nadelförmigen Blätter, die aber so intensiv und betörend, dass Männer, denen dieser Geruch nichts bedeutete, früher als liebesunfähig galten. Der Extrakt der Blätter wirkt antibakteriell und durchblutungsfördernd und wird deshalb oft für belebende Badeessenzen oder, in klärenden Produkten, für unreine Haut verwendet. sh

Das Paradies im Badezimmer

Das Erlebnis des Hörens

Gutes Hören und Verstehen, versetzt uns in die Lage, uns zu orientieren, Gefahren wahrzunehmen und zu kommunizieren. Gespräche sind mehr als der bloße Austausch von Worten. Neben dem Gesagten erfasst unser Gehör auch Betonung, Sprachmelodie, Tonhöhe und Lautstärke.

Diese zusätzlichen Informationen können eine Satzaussage stark beeinflussen, im Fall eines ironisch ausgesprochenen Satzes sogar umkehren. Um also eine Botschaft nicht nur hören sondern auch verstehen zu können, ist das Erfassen der emotionalen Gesprächsebene von großer Bedeutung. „Bei gesundem Gehör haben wir die Fähigkeit der selektiven Wahrnehmung. Wir können unwichtige Töne ausblenden und somit auch Gesprächen unter ungünstigen Rahmenbedingungen bei starkem Umgebungslärm folgen.

Selbst wenn mehrere Menschen durcheinander sprechen, können wir uns auf einen bestimmten Gesprächspartner

Essenz, Gel oder Öl lindern ihre Blütenblätter Entzündungen, töten Bakterien ab und helfen bei Verbrennungen und Sonnenbrand. Die Ringelblume wird deshalb in Produkten für empfindliche Haut oder in Pflegelinien für Babys und Kinder eingesetzt.

konzentrieren,“ erklärt Hörgeräte-Akustik-Meisterin Susanne Scheiper. Wer seit Langem wegen einer Hörminderung einige hohe Frequenzen nicht mehr wahrnehmen kann, verlernt den Nutzschall vom Störschall zu unterscheiden.

Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland haben solche Hörprobleme. Viele davon waren noch nie beim HNO-Arzt oder beim Hörakustiker. Susanne Scheiper empfiehlt einmal im Jahr einen Hör-Check machen zu lassen, denn nur so kann man mehr über die eigene Hörleistung erfahren. Schwierigkeiten beim Verstehen sind kein vorübergehender Effekt. Eine Innenohrschwerhörigkeit mit Hochtonverlust bessert sich nicht mehr. Man kann sie jedoch mit Hör-Systemen ausgleichen – und zwar je früher desto besser, damit es nicht zu einer Hörentwöhnung kommen kann. Technologie und Leistungsvermögen der Hör-Systeme haben sich durch digitale Signalverarbeitung und Störschallunterdrückung in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt. Gerade mit der so genannten „offenen Hör-Versorgung“ können bei leichten bis mittleren Hörverlusten ausgezeichnete Ergebnisse erzielt werden.

Dies gilt für das Verstehen von Gesprächen ebenso wie beim uneingeschränkten Musikgenuss. Ein weiteres Plus: Diese Hör-Systeme sind ultraleicht, diskret zu tragen und komfortabel in der Handhabung. Ihr Mikrocomputer kann unter anderem Sprache von Geräuschen unterscheiden und die Sprache gezielt verstärken.

bewirken und neue Lebensgeister wecken. Beim Gebrauch von Zitrusölen wie Limette oder Orange reagiert das limbische System sofort mit einem körperlichen Aktivierungsprozess, der jeden Anflug von Müdigkeit im Keim erstickt. Auch die Verwendung von Rosmarin weckt neue Kräfte.

Ob Mayas, Inkas oder die sich in Stutenmilch räkelnden Kleopatras dieser Welt: Baden war, ist und bleibt eine Wellness-Kur für die Sinne. Ätherische Öle, wohlriechende Kräuter und stimulierende Substanzen werden seit jeher dazu benutzt, den menschlichen Körper im Zusammenspiel mit einem wärmenden Wasserbad zur Regeneration zu verhelfen. Um die volle Entfaltung der benutzten Ingredienzien gewährleisten zu können, sollte man sich vor allem genügend Zeit nehmen. Schließlich soll beim Plantschen in der Wanne jeglicher Stress von einem abfallen.

Hier drei besonders relaxende Bade-Varianten: 1. Man kommt von einem harten Arbeitstag nach Hause und ist komplett gerädert. Ein vitalisierender Badewannenaufenthalt kann wahre Wunder

2. Um nach anstrengenden Belastungen im Alltag zur Ruhe zu kommen, bietet sich ein Anti-StressBad in Lavendelöl an. Das wirkt sich positiv bei Gliederschmerzen aus. Der beruhigende Effekt von Baldrian kann in der Wanne ebenfalls von Nutzen sein, um zu entspannen. Außerdem sind Hopfen- oder Melissebäder zu empfehlen, denn die stabilisieren das Nervenkostüm, lockern Sportlermuskeln und fördern den wohlverdienten Schönheitsschlaf.

3. Wer weder aus vitalisierenden noch aus Entspannungsgründen ein Vollbad in Erwägung zieht und sich gleichzeitig als Genussmensch betrachtet, kann das Badezimmer auch in eine faszinierende Duft-Oase verwandeln. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt: Ob Schokolade oder Haselnuss, Lakritze oder Karamell, angenehm aromatisierte Waschgels und Badezusätze verleihen das Gefühl, zum Anknabbern zu sein.

Informationen: Unter www.kraeuterweisheiten.de/baeder.htm findet man Rezepte für Badezusätze.

Drogerien und Apotheken bieten eine große Auswahl an bereits fertigen Badesalzen und Düftölen.

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VI-6 | Das Gesundheits-Supplement 07/2008

+++ Medical Short Messages +++ +++ Hauptsache draußen! Outdoor-Sportarten werden immer beliebter. Das jedenfalls hat eine EmnidStudie herausgefunden. Der Wanderhype hält demnach ungebrochen an. Seit auch Hape Kerkeling über den Jakobsweg schreibt, schnüren die Deutschen ausdauernd die Wanderstiefel: Die beliebtesten Outdoor-Aktivitäten sind laut der Studie Trekking und Wandern. Das größte Wachstum allerdings gibt es bei Nordic Fitness und beim Sportklettern. +++ Sonnenstrahlen kurbeln die Produktion von Vitamin D an. Sie stimulieren das Herz-Kreislauf-System, helfen bei Ekzemen und Schuppenflechte. Und: Sie verursachen Hautkrebs! Jedes Jahr erkranken in Deutschland 200.000 Menschen an hellem Hautkrebs und 11.000 an einem Melanom (schwarzer Hautkrebs). Um in den Genuss der heilsamen Wirkung der Sonnenstrahlen zu kommen, muss sich niemand der prallen Sonne aussetzen. Bereits ein 15-minütiger Aufenthalt im Tageslicht mit uneingecremter Haut genügt, um ausreichend Vitamin D zu „tanken“. Sonnenbrände, besonders im Kindesalter, erhöhen das Melanom-Risiko. Intensive UV-Belastung dagegen ist die Hauptursache bei hellem Hautkrebs. Wie intensiv UVA- und UVB-Strahlung sind, können sogenannte Sonnenzähler ermitteln. Sie sind kaum größer als eine Streichholzschachtel und geben Alarm, wenn es Zeit wird, den Schatten aufzusuchen. +++ Die Generation 50+ heißt nicht mehr 50+.

Die 25 Mio. über 50-jährigen sind jetzt Best Ager – und sie treiben immer mehr Sport! Mehr als jeder Zweite von ihnen bringt sich regelmäßig selbst ins Schwitzen.

Interessant dabei: Mehr als 70 % der Best Ager fühlen sich von der Sprache der Sportbranche nicht angesprochen. Komisch, denn gerade diese Altersgruppe verfügt über eine überdurchschnittliche Kaufkraft.

VITALITY

Urlaubsziel „Krankenhaus“ Wer im Urlaub krank wird oder sich verletzt, kommt um einen Arztbesuch nicht umhin. Wird gar ein Krankenhausaufenthalt erforderlich, kommt die Sache richtig teuer – ganz zu schweigen von einem eventuellen Rücktransport nach Deutschland, dessen Kosten schnell auf einen sechsstelligen Betrag ansteigen können.

Tipp 1: Versicherungskarte Im europäischen Ausland sollten gesetzlich Versicherte unbedingt die Europäische Krankenversicherungskarte im Gepäck haben, die den Auslandskrankenschein ersetzt hat. Man bekommt die Karte von seiner Krankenkasse und sollte sie rechtzeitig vor dem Start in den Urlaub beantragen. Bei neu ausgegebenen Versichertenkarten ist sie oft schon integriert. Sie gilt für die ambulante oder stationäre Notfallbehandlung in allen EU-Staaten sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz.

Tipp 2: Keine PrivatpatientenBehandlung

Tipp 3: Die Abrechnung

Urlauber sollten sich jedoch nicht blind auf die Europäische Krankenversicherungskarte verlassen, sie gilt nicht automatisch überall. Der Patient sollte sich vor Beginn der Behandlung beim Arzt oder im Krankenhaus zusichern lassen, dass diese dem gesetzlichen Versicherungssystem angehören und dass die

Eigentlich sollten Urlauber mit der Europäischen Krankenversicherungskarte beim Arztbesuch oder Krankenhausaufenthalt nicht vor Ort bezahlen müssen. Trotzdem bekommen Touristen meist eine „saftige“ Rechnung verpasst, die zudem noch am Urlaubsort sofort in bar bezahlt werden muss.

Hörprobleme: Keine Frage des Alters

Experten zufolge sind rund 16 Millionen Deutsche von einer Hörminderung betroffen. Erstaunlich ist: Die Hälfte der Schwerhörigen ist unter 65 Jahre alt – darunter viele Kinder und Jugendliche. Nachgefragt bei HörgeräteAkustik-Meisterin Susanne Scheiper: Wie kann es sein, dass so viele junge Menschen einen Hörverlust haben?

Antwort: Es ist ein Vorurteil, dass nur ältere Menschen schwerhörig sind. Hörminderungen können auch angeboren sein, durch Medikamente oder auch durch Krankheiten ausgelöst werden. Hauptverursacher ist jedoch Lärm.

Vornehmlich Alltagslärm – wie z.B. Straßen-, Flug- und Schienenverkehr sowie Schul- bzw. Arbeitslärm – kann das Gehör von Jugendlichen sowie von Erwachsenen schädigen.

Häufig ist es aber auch zu laute Musik, die langfristig das Gehör

Europäische Krankenversicherungskarte akzeptiert wird. Man sollte außerdem stets deutlich machen, dass eine Behandlung als Privatpatient nicht gewünscht sei. Denn die heimische Krankenkasse übernimmt nur die Kosten im Rahmen des gesetzlichen Gesundheitssystems des jeweiligen Landes.

Die wesentlich höheren Kosten einer privaten Behandlung muss der Patient selbst tragen. Das gilt in vielen Ländern grundsätzlich auch für den Besuch beim Zahnarzt, der – anders als in Deutschland – oft nicht zum gesetzlichen Leistungskatalog gehört. Da hilft nur eine Zusatzversicherung.

beeinträchtigt. Auch wenn die Lautstärke der iPods und MP3Player nicht als Lärm empfunden wird, erreichen diese Geräte einen Mittelungspegel von 110dB(A). Schallpegelmessungen in Diskotheken ergaben zwischen 90 und 110dB(A).

Wie macht sich eine Hörminderung bemerkbar?

Antwort: Meistens geht eine Hörminderung nur schleichend voran, man bemerkt sie zunächst einmal nicht. Als erstes sind die hohen Frequenzen beeinträchtigt. Dieser so genannte Hochtonverlust hat vor allem auf das Sprachverständnis Auswirkungen. Einige Konsonanten können nicht mehr eindeutig unterschieden werden, besonders in lauten Umgebungen oder wenn mehrere Menschen durcheinander sprechen.

Was passiert, wenn Hördefizit festgestellt wurde?

Antwort: Wenn bei einem Hörtest ein Hördefizit ermittelt wird, verweisen wir an einen HNO-Arzt, der dann Art und Grad des Hörverlustes diagnostiziert und ggf. eine entsprechende fachärztliche Verordnung ausstellt.

Ist eine solche Verordnung nötig? Und wie geht es dann weiter?

Antwort: Ohne Verordnung gibt es keinen Zuschuss von der gesetzlichen Krankenkasse. Als Hör-Akustiker wählt man zusammen mit dem Schwerhörigen aus einer Vielzahl an Hör-Systemen vergleichbare aus. Diese werden dann auf die individuellen Bedürfnisse angepasst und vom Schwerhörigen in seinem natürlichem Umfeld getestet. Entscheidet er sich für ein System, überprüft der HNO-Arzt für die Krankenkasse die erfolgreiche Versorgung.

Info und Kontakt: Scheiper Optik & Akustik, Gemarkenstr. 73, 45147 Essen, Tel. 02 01 / 74 46 00, Fax. 02 01 / 74 54 55, info@scheiper.de, www.scheiper.de

Zurück in Deutschland gibt es für die Patienten oft ein böses Erwachen: Die Krankenkassen erstatten nur Kosten in der Höhe, wie sie für eine vergleichbare Behandlung in Deutschland anfallen würden. Um zumindest diese erstattet zu bekommen, ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Abrechnung so detailliert wie möglich ist.

Tipp 4: Reisekrankenversicherung Wenn eine Operation oder eine langwierige Behandlung vor Ort notwendig wird, sollte man auf Nummer sicher gehen und nach Möglichkeit Rücksprache mit seiner heimischen Krankenkasse halten. Was für Urlaubsreisen in das außereuropäische Ausland

Homöopathische Reiseapotheke RITA JURGENS-KRÜSSMANN GESUNDHEITSJOURNALISTIN, HEILPRAKTIKERIN UND ERNÄHRUNGSBERATERIN geb. 1954, Mutter zweier erwachsener Kinder. Seit 1995 Heilpraktikerin mit div. Zusatzqualifikationen im Bereich Ernährung und Gesundheitsprophylaxe. Seit 1996 Praxis für Naturheilkunde in Essen. Dozenten- und Prüfertätigkeit für HP-Anwärter/-innen zur staatl. Anerkennung. Lehrerin für Autogenes Training bei Kur-vor-Ort-Essen e.V., Ausbildung zur ZILGREI-Lehrerin durch ZILGREI international SA. Als Gesundheitsexpertin regelmäßig Studiogast im Programm des Beratungssenders HELP-TV, bundesweit empfangbar über ASTRA digital (Pos. 19,2°).

Der Urlaub steht vor der Türe und alljährlich bitten mich meine Patienten um homöopathische Tipps für ihre Reiseapotheke. Was einen so fern der Heimat „heimsuchen“ oder sollte man besser sagen „fernsuchen“ kann, sind: Sonnenbrand, Sonnenallergie, verdorbener Magen mit Durchfall, Insektenstiche ebenso wie Blutergüsse, Verrenkung oder Muskelkater nach ungewohnten Anstrengungen, Hexenschuss oder der steife Nacken durch Zugluft auf feuchter, verschwitzter Haut z.B. beim Fahren mit offenem Autofenster oder nach dem Tennismatch. Auch erfahrene Wanderer können Blasen bekommen, oder es sind die hübschen neuen Sommersandaletten auf nackter Haut. Ihr Apotheker um der Ecke versorgt Sie mit Kopfschmerztabletten, Calcium-Brausetabletten, Fenistil, Soventol-Creme, Kohlekompretten und Pflaster. Insbesondere dann, wenn Ihnen der Umgang mit homöopathischen Arzneien nicht vertraut ist.

Dennoch ist die Wirksamkeit der „kleinen Kügelchen“ auch in den oben genannten Fällen nicht hoch genug einzuschätzen. Meine inzwischen erwachsenen Söhne hatten schon immer zu allen Ausflügen bei Kindergarten- und Klassenfahrten ein kleines Mäppchen mit ausgewählten „Kügelchen“ dabei: Apis und Ledum bei Insektenstichen, Sonnenbrand und Schnittwunden, Arnica und Rhus toxicodendron bei Muskelkater, Weichteilverletzungen Blutergüssen und Rückenbeschwerden, Ferrum phosphoricum und Belladonna bei Ohren- und Halsschmerzen mit Fieber, Glonoinum bei Sonnenstich, Arsenicum album und Podophyllum bei Durchfall und Darminfekt. Es ist gar nicht so schwer damit umzugehen. Wenn sie sich und ihre Familie auch mit Homöopathie helfen wollen, dann finden sie die Anwendungsempfehlungen mit Beschreibung auf meiner Webseite zum Herunterladen. www.hp-praxis.jurgens-kruessmann.de/ratgeber/.

HP Rita Jurgens-Krüssmann, Manteuffelstraße 1, 45138 Essen, Tel. 02 01 / 46 55 25, Fax 02 01 / 4 66 84 25, www.jurgens-kruessmann.de

VITALITY Besser sicher als schnell Alles braucht seine Zeit – das gilt auch in der Zahnheilkunde, besonders wenn es um Implantate geht. Dennoch ist immer wieder von Zahnimplantaten die Rede, die inklusive des kompletten Zahnersatzes bereits nach einer Stunde passgenau und bissfest sitzen sollen. Was ist dran an dieser Methode?

grundsätzlich empfohlen wird, gibt auch auf Touren in Europa mehr Sicherheit: eine private Auslands-Reisekrankenversicherung.

Sie übernimmt neben den höheren Behandlungskosten meist auch die Kosten für einen eventuell notwendigen Rücktransport.

Die Besonderheit des Systems: Zur Operation ist der Zahnersatz schon da. Die Herstellung der neuen Zähne erfolgt bereits vor dem Setzen der Implantate. „Die moderne Technik macht es möglich“, sagt Implantologe Dr. Jörn Thiemer. „Der behandelnde Zahnarzt plant im Vorfeld die Lösung für den Zahnersatz. Um die Situation der Zähne und Zahnfleischoberfläche zu simulieren, wird eine Abformung der Kiefer vorgenommen und eine Röntgenschablone erstellt. Anschließend wird von einem Radiologen ein 3-dimensionales Abbild der Röntgenschablone und der Situation im Mund erstellt.“

Die Einheilphase beachten

Tipp 5: Die Reiseapotheke Doch nicht immer ist gleich ein Arztbesuch notwendig. Häufig sind es die kleinen „Wehwehchen“, die den Urlaub vermiesen. Auch Durchfall, Insektenstiche und Schrammen verlieren ihren Schrecken, wenn man darauf vorbereitet ist. Ein Thermometer, Pflaster, Durchfallmittel, eine Schere, schmerz- und fiebersenkende Medikamente gehören unbedingt in die private Reiseapotheke. Pinzette und Desinfektionsmittel für die Haut können sich ebenfalls als nützlich erweisen.

Tipp 6: So lässt sich viel Ärger schon im Vorfeld vermeiden Das Implantat benötigt Zeit, um am Kieferknochen anzuwachsen.

Dennoch steht Dr. Thiemer der Methode des ‚Implantats mit komplettem Zahnersatz in nur einer Stunde‘ äußerst skeptisch gegenüber: „Die Natur kann man nicht überlisten.“ Dabei gehe es weniger um die Vorbereitung des Implantats vor der eigentlichen

Dr. Jörn Thiemer, MSc Dr. Jörn Thiemer absolvierte das Studium der Zahnmedizin in Aachen. Seine implantologische Ausbildung erfolgte an der University of California in Los Angeles. Seit 1996 ist er niedergelassener Zahnarzt in Bochum-Wattenscheid.

2002 bis 2005 folgte ein berufsbegleitendes Studium an der Donau-Universität Krems mit dem Abschluss Master of Science Implantologie. Die Praxis Dres. Thiemer, Thiemer & Heermann ist eine der größten implantologischen Praxen im Ruhrgebiet.

auftreten,“ so der ImplantologieExperte. „Im schlimmsten Fall tritt sogar noch eine Infektion auf.“ Ärgerlich für den Patienten ist aber allein schon die Tatsache, dass das Implantat nur „von kurzer Dauer“ ist. „Abgesehen davon, dass der Patient nach einem mangelhaften Implantat die Prozedur erneut über sich ergehen lassen muss, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen, ist die Behandlung auch mit Kosten verbunden“, sagt Dr. Thiemer.

Patient & Arzt sollten sich Zeit nehmen Viele Zahnärzte nehmen wegen der geringeren Erfolgsquote wieder Abstand vom „Sofort-Implantat“. „An erster Stelle muss eine ordentliche, kompetente Beratung stehen, in der der Patient auch über die Erfolgschancen, über Möglichkeiten und

Risiken sowie über Dauer und Ablauf der Behandlung genau augeklärt wird“, sagt der Implantologe. „Der Patient muss die Chance haben, sich ein genaues Bild vom Eingriff und dessen Ergebnis machen zu können.“

Sicherheit geht vor Bei der Behandlung selbst steht die Sicherheit des Patienten im Vordergrund. Schnell bedeutet nicht gleichzeitig die beste Lösung. Gerade in der Implantologie ist Sorgfalt gefordert. „Operationsfehler oder aber etwa die Wahl eines falschen Implantats dürfen nicht die Folge vom ‚Wunsch nach einer schnellen Lösung‘ sein. Eine Infektion muss vermieden werden und das Implantat die Zeit bekommen, die es benötigt, um einzuheilen“, so der Implantologe Dr. Thiemer. Für ihn steht eines fest: „In der Implantologie geht Sicherheit vor Schnelligkeit.“

Folgen für den Patienten „Klar kann man ein ‚Sofort-Implantat‘ setzen, aber es geht ja um einen dauerhaften Erfolg und nicht um eine schnelle Notlösung. Nur in der Hälfte aller Fälle stehen die Chancen gut, dass ein ‚schnelles Implantat‘ hält und keine Komplikationen

Damit das Einsetzen eines Implantats zum bestmöglichen Erfolg führt ist, eine eingehende Beratung durch den behandelnden Zahnarzt unumgänglich. Sicherheit steht vor einer „schnellen Lösung“.

Info und Kontakt: Praxis für Zahnheilkunde und Implantologie, Dr. Jörn Thiemer (MSc), Dr. Simone Thiemer, Dr. Jan Heermann, Günnigfelder Straße 25, 44866 Bochum, Tel. 0 23 27 / 2 39 73, Fax 0 23 27/1 06 99, Email: praxis@thiemer.com, Internet: www.thiemer.com

KVLK, Essen

Am besten kommt es gar nicht erst zu einer Erkrankung oder Verletzung im Urlaub. Deshalb am Strand Sandalen an! Das schützt vor Insektenstichen und Glasscherben. Leichte hautbedeckende Kleidung und Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor hingegen schützen vor Sonnenbrand. Stehende Gewässer sollten in fernen Ländern vermieden werden, dort gibt es oft Parasiten. Viel trinken ist wichtig – doch bitte kein Leitungswasser, es könnte verkeimt sein. Und sollte sich ein Arztbesuch dennoch nicht vermeiden lassen, helfen die Touristeninformation, Hotelrezeptionen und Reiseleiter bei der Suche nach einem Vertragsarzt. lr

Behandlung, sondern um die Einheilphase. „Zunächst muss ein Stift – das eigentliche Implantat – in den Kiefer eingesetzt werden. Erst wenn das Implantat am Kieferknochen angewachsen und ins Zahnfleisch eingeheilt ist, sollte der ‚neue Zahn‘ auf das Implantat gesetzt werden“, erklärt der Zahnarzt und Implantologe. Und das braucht seine Zeit: sechs bis acht Wochen im Unter- und bis zu vier Monaten im Oberkiefer. „Natürlich ist das von Patient zu Patient unterschiedlich, und die Technologie hat auch hier Fortschritte gemacht. So lässt etwa eine spezielle Nano-Beschichtung das Implantat sicherer am Kieferknochen anwachsen und sorgt dadurch für mehr Stabilität. Doch die komplette Einheilphase lässt sich nur schwer beeinflussen.“ Die Vorstellung, dass ein Implantat nach einer Stunde bereits vollkommen belastbar ist, hält Dr. Thiemer für utopisch. „Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Bild aufhängen. Dass können Sie auch erst dann tun, wenn die Spachtelmasse, die den erforderlichen Dübel umgibt, richtig getrocknet ist. Ansonsten wird das Bild nicht lange an der Wand hängen bleiben und samt Dübel herausbrechen“, so der Implantologe. Und es käme wohl auch kaum jemand auf die Idee, einen gebrochenen Arm sofort nach dem Eingipsen wieder zu belasten.

Das Gesundheits-Supplement 07/2008 | VI-7

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VI-8 | Das Gesundheits-Supplement 07/2008

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EXPERTENTIPP Leistungsdiagnostik

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cht Dr. med. Jörg Laupre tudiabsolvier te das Medizins cht Dr. med. Jörg Laupre seldorf; n Kiel, Bonn und Düs ier um an den Universitäte Thema „Vergleich zwe zum lgte erfo n otio seine Prom heit“. Er rieller Verschlusskrank arte bei e tem tsys Sten in der iologische Ausbildung absolvier te seine kard in der gie und Innere Medizin Abteilung für Kardiolo Arzt für als itete arbe in Essen, uhr in-R Rhe ik klin Fach für Rehaabilitation im Zentrum die kardiologische Reh kenhaus Essen, setzte Kran pp Kru ied Alfr bilitation des gend Sportmediziner überwie seine Ausbildung zum unter Köln fort und machte an der Sporthochschule der an dische Weiterbildung anderem eine orthopä .

Köln ik klin täts Universi

LESER: Bei

mir ist eine Herzschwäche diagnostiziert worden. Kann ich dennoch Sport treiben?

DR. LAUPRECHT: Früher meinten die Mediziner, dass der herzschwache Patient sich schonen und möglichst wenig bewegen

Der Expertentipp stammt von Spezialisten des jeweiligen Fachbereichs. Er soll das allgemeine Verständnis des Themas vertiefen, Sie direkt aufklären und Ihnen weiterhelfen. Jeder Experte bringt Sie einmal im Quartal auf den neuesten Stand seines Fachgebiets.

Belastung ja, aber in Maßen Regelmäßige, körperliche Aktivität kann zu vielen günstigen Veränderungen im Körper führen. So kommt es z.B. um so seltener zu Herzinfarkten, je mehr sich körperlich bewegt wird. Ähnlich positive Zusammenhänge werden beim Risiko von Krebserkrankungen beobachtet. Allerdings kommt es auch auf das richtige Maß an körperlicher Betätigung an.

Hierzu benötigt er mehr Sauerstoff.

Die maximale Sauerstoffaufnahme wird im Rahmen einer stetig ansteigenden erschöpfenden Belastung, z.B. auf dem Laufband, mit der Spiroergometrie gemessen. Die Höhe dieser VO²max ist abhängig von dem Trainingsgrad der Muskulatur sowie der Herz- und Lungenleistung. Die VO²max ist trainierbar und insbesondere im Sportbereich relevant, um den Trainingserfolg zu messen und Trainingsbelastungen anzupassen.

K✆NT@KT

LESER: Was verbirgt sich hinter

Dr. med. Jörg Lauprecht,

DR. LAUPRECHT: Die Spiro-

Facharzt für Physikalische und

ergometrie setzt sich aus den Begriffen „Spirometrie“ und „Ergometrie“ zusammen. „Spirometrie“ ist die Bezeichnung für die medizinische Untersuchung des Atems. Die „Ergometrie“ misst die Arbeitsleistung der Muskeln und stellt damit die körperlichen Leistungsfähigkeit fest. Die Spiroergometrie ist also ein diagnostisches Verfahren, in dem eine stufenweise gesteigerte, körperliche Belastung mit einer gleichzeitigen Messung der Atemgase verbunden wird.

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Ist man regelmäßig aktiv, sinken Blutdruck und Blutzucker.

Bereich bewegt, ist man auch vor einer Überforderung – auch

Die Lungenarbeit verbessert sich deutlich. Ausschlaggebend

des vielleicht schon vorgeschädigten Herzens – geschützt.

für das geringere Herzinfarkt-Risiko ist aber der durch

Aber wie bestimmt man diese Schwelle? Als Richtlinie gilt: So

regelmäßige Bewegung verbessert Fettstoffwechsel. Mit ihm

lange während der körperlichen Aktivität flüssig geredet wer-

steigt das Herzinfarkt vermeidende HDL-Cholesterin. Das zu

den kann, hat man die Schwelle noch nicht überschritten.

Gefäßverengungen führende LDL-Cholesterin hingegen wird

Möchte man genau wissen, bis zu welchem Puls der günsti-

gesenkt.

ge Belastungsbereich geht, bietet sich die Spiroergometrie

Körperlich aktiv zu sein wirkt sich also auf vielfältige Weise

an. Dabei werden über eine Atemmaske während der

auf unsere Gesundheit aus; das Immunsystem wird gestärkt,

Belastungsuntersuchung – z.B. auf dem Laufband – kontinu-

ja sogar Stressbelastung werden auf diesem Weg abgebaut.

ierlich die Atemgase analysiert. Veränderungen im Verhältnis

Doch neben der Häufigkeit körperlicher Betätigung, spielt

der Atemgase zeigen den aktuellen Energiestoffwechsel an

auch die Belastungsintensität eine wesentliche Rolle. Für

und können exakt den idealen Belastungspuls bestimmen.

die Häufigkeit gilt: je mehr, desto günstiger für den Körper.

Mit Hilfe einer Pulsuhr kann jeder dann während des Sports

Was allerdings die Intensität betrifft, haben sich mäßigere

seine richtige Belastungsintensität überprüfen.

Anstrengungen als wertvoller und schützender für Körper

Die Spiroergometrie gibt ebenso Aufschluss über die

und Gesundheit herausgestellt als erschöpfende Belastungen.

Belastungsgrenze von Herz und Lunge. Gerade für

So gelten z.B. 30 bis 45 Minuten Ausdauersport – etwa

Herzpatienten ist es interessant zu wissen, wie sehr das

Radfahren, Schwimmen, Joggen oder Walking – als idealer

Herz unter Belastung seine Auswurfleistung steigern kann.

Schutz vor Herzinfarkten.

Über die Atemmaske kann auch das Leistungsvermögen

Doch wie erkenne ich meine richtige Belastungsintensität?

objektiviert werden, um so die Effektivität des individuellen

Hierzu macht es oft Sinn, seine anaerobe Schwelle zu kennen,

Trainings zu überprüfen. Für Sportler und Leistungssportler

DR. LAUPRECHT: Bei kör-

d.h. den Bereich, in dem der Körper noch in einem ausgegli-

ist diese sogenannte „maximale Sauerstoffaufnahme“ wichtig

chenen Energiestoffwechsel ist. So lange man sich in diesem

zu kennen.

perlicher Anstrengung muss der Körper mehr Energie produzieren.

solle. Die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse besagen etwas anderes.

Die Einschränkung der körperlichen Belastbarkeit bei Herzschwäche ist nicht nur auf die verminderte Herzleistung zurückzuführen. Bei den meisten Patienten kommen andere Faktoren hinzu: Störung der Belüftung der Lunge durch Blutstau in den Lungengefäßen, Durchblutungsstörungen der Beine sowie Stoffwechselstörungen der Muskulatur. Eine regelmäßige, moderate körperliche Betätigung (z.B. Gehen) führt bei den meisten Patienten sogar bei schwerer Herzschwäche zu einer Verbesserung.

LESER: Was bedeutet „maximale Sauerstoffaufnahme“ beim Sport?

dem Begriff „Spiroergometrie“?

Unser Thema im August:

Dr. Gabriele Gabersek und Dr. Christoph Kiwitz beantwor ten Fragen zum Thema „Sanfte Zahnbewegung“.

Schicken Sie Ihre Fragen an: Essener Regionalpresse Verlag GmbH, Steubenstraße 61, 45138 Essen, Stichwort Leserfragen oder an redaktion.essen @informer-magazine.de.

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r ü f n e g u A e n i e d Öffne ! e t a P e d r e W . t l e meine W Nähere Infos: 040-611 400 Internationales Kinderhilfswerk Plan International Deutschland e.V. Bramfelder Str. 70 · 22305 Hamburg