INFORMER AUG 2015

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Breakdance-Battle zu Bach

Red Bull Flying Bach – Tourstop Essen KLASSISCHE MUSIK TRIFFT ELEKTRO-SOUND, HARTER TANZ DER STRASSE AUF GRAZILES BALLETT. DYNAMIK PUR. > SEITE 24

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Foto: picture alliance / HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

ESSEN

D ie s e In halte , z usätz liche Hin terg rün de un d viele weitere Beiträg e : m ehr im I n tern et un ter w w w. in f orm er-maga zine .d e

Standort-Poker:

Plant Immobilien-Tycoon Benko den großen Karstadt-Bluff? Dass die alte Karstadt-Hauptverwaltung schließen wird, ist in Stein gemeißelt. Doch wo zieht es sie hin? Die fieberhafte Suche nach einem neuen Standort in Essen hat begonnen – zumindest seitens der Politik, der Stadtverwaltung und der hiesigen Wirtschaftsförderung. Nur: Plant Eigentümer René Benko die Zukunft des Konzerns genauso? Insider behaupten NEIN – und vermuten dahinter ein klares Kalkül.

August

2015

Gedruckt wird in Kettwig Ein neues Format, ein neues Papier und einen stärkeren Fokus auf kritische Themen: Die INFORMER MAGAZINE haben sich gewandelt, um den veränderten Leseransprüchen gerecht zu werden. (S. 4)

Ze ch eZ oll ver ein

Tun, was Spaß macht Dann verdient man damit auch, so die Ansicht von Reinhard Wiesemann. Er findet es dumm, etwas nur für den schnöden Mammon zu tun – Glück hat für ihn mehrere Kategorien. (S. 22)

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Metropole Ruhr

Gourmetmeile: 20. - 23. August 2015


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IN DIESER AUSGABE

AUS DER REDAKTION Foto: Gerd Lorenzen

Einblicke in unseren Recherche-Alltag

PASCAL HESSES KNIEFALL IN KETTWIG Der INFORMER wird seit dieser Ausgabe in Kettwig gedruckt – eine von vielen Neuerungen, über die es ausgiebig zu berichten gilt. Meine Themenidee, meine Aufgabe. Und ein guter Grund, das erste Mal in meinem Leben die Offsetdruckerei von Axel Springer im Teelbruch zu besuchen. Die fahrerlosen Roboterfahrzeuge, die im Untergeschoss riesige, tonnenschwere Papierrollen

nachlegen, faszinierten mich ziemlich. Und das so sehr, dass ich vor Staunen nicht auf meine Füße achtete und mir auf der Treppe fast die Hachsen breche. Dass ich mal bei Springer auf die Knie falle – nein, das wäre mir im Traum nicht eingefallen. Seite 4 und 5

In dieser Ausgabe 4 – 5 In eigener Sache INFORMER – Wir gehen mit der Zeit Wir machen uns auf in die Zukunft, aber werfen noch mal einen Blick in die Vergangenheit

6 – 7 People des Monats Stefan Krebietke: „Nich‘ labern. Machen!“ Der neue TUSEM–Trainer verfolgt eine klare Linie.

8 – 11 Titelstory Knippst die Karstadt–Zentrale in Essen bald die Lichter aus? Welchen Plan verfolgt Immobilien–Tycoon Benko tatsächlich?

12 – 13 Poltik Stadt, Land, Bund. Grünen–MdB über Prioritäten ‚Hesse ist überall‘ – die Politkolumne

Die Bundeswehr lehrte mich „Fünf Minuten vor der Zeit des Soldaten Pünktlichkeit“, das Leben „Pünktlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ Dass ich rechtzeitig mit dem Glockenschlag meinen 12-Uhr-Termin auf der Geschäftsstelle beim TUSEM erreiche, mein Gesprächspartner aber nicht da ist, hat schon Seltenheitswert. Coach Stefan Krebietke war so in

Foto: Privat

LARS RIEDEL JAGT DEN TERMIN

14 – 15 Politik & Wirtschaft Neues aus dem Nowack–Manuskript INFORMER Akt(D)uell: Ein Thema, zwei Meinungen

16 – 17 Immobilien & Wohnen

seinem Vorbereitungsmodus für die neue Saison vertieft, dass er mich schlicht vergessen hatte. Na ja, hätte auch gut mir passieren können. Also neuer Termin, neuer Ort – acht Stunden später in Frohnhausen. Aber unter ‚Sportsleuten‘ ist man ja flexibel. Seite 6 und 7

Mietpreise – Wie teuer sind Essens Stadtteile?

18 – 19 Gesundheit Ten Brinke setzt auf die „wahren Experten“ – die Kinder Bei Einsatz Leben retten. Der Alltag eines Rettungssanitäters

20 – 21 Tipps & Termine Ruhrtriennale: Reise in die Unterwelt Plus: ‚Frei sein‘ mit Xavier Naidoo, NightWash u.v.m.

INTERESSANTE WENDUNGEN FÜR AMELA RADETINAC Wo eine Geschichte üblicherwiese innerhalb einer Stunde eingefangen ist, sprach ich mit Reinhard Wiesemann für das Kultur-Interview unseres neuen Formats kurzweilige zwei Stunden. Er begegnete mir entspannt und offen, so sprachen wir nicht nur über Kultur

Foto: Gerd Lorenzen

22 – 23 Kultur–Interview

im Allgemeinen und seine Projekte im Speziellen, sondern auch über Gott und die Welt. Und das ganz wörtlich: Seine ungewöhnliche Art zu denken und die Dinge anzugehen, führten zu interessanten Wendungen und Ausflügen bis zum Kreuzgang. Ich hätte Seiten füllen können. Eine davon auf Seite 22.

(Un)perfekt und Spaß dabei Wie der Erfinder Reinhard Wiesemann unsere Stadt bereichert

24 – 25 Kulturhighlight Battlen zu Bach Über die Idee der Flying Steps, Breakdance mit Bach zu kombinieren

26 – 27 Reise Helgoland – Zwischen Knieper und Lummenfelsen Liechtenstein – Auf Tuchfühlung mit dem Monarchen

28 – 29 Gesellschaft INFORMER Sommer–Party, Premieren und Feste

30 – 31 Zu guter Letzt Der INFORMER Rück- und Ausblick Was hat die Stadt bewegt, was wird sie bewegen?

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Foto: Gerd Lorenzen

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Tobias Vogt engagiert sich bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Dort leitet der 25-Jährige eine ,Schnelle Einsatzgruppe Rettungsdienst‘.


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In zweieinhalb Stunden läuft die komplette Auflage der INFORMER MAGAZINE in Kettwig durch die Rotation. Pascal Hesse, Ralf Schönfeldt und Jöran Steinsiek haben die neue Drucktechnik bei Axel Springer in Augenschein genommen.

Foto: Christoph Bubbe

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Die Vielzahl der Verkehrsüberwachungen führt dazu, dass immer mehr Betroffene sich zu Unrecht mit dem Vorwurf einer Verkehrsordnungswidrigkeit konfrontiert sehen. Deshalb haben wir einen Internet-service für Sie eingerichtet. Unsere Erstberatung in Unfall- und Bußgeldangelegenheiten erfolgt kostenlos.

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Foto: Pascal Hesse

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Foto: Gerd Lorenzen

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Helmut Janzen im Gespräch mit Pascal Hesse.

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Anfang der 1990er-Jahre mit zarten 12.000 Exemplaren pro Ausgabe gestartet, haben sich die INFORMER MAGAZINE stetig weiterentwickelt. Quantitativ mit einer Auflagensteigerung auf 105.000 Exemplare und qualitativ, was die Inhalte angeht. Auch das Erscheinungsbild hat sich über die Jahre mehrfach verändert, um den veränderten Leseransprüchen gerecht zu werden. Mit dieser Ausgabe ist es wieder einmal soweit.

Die Drucksteuerung geschieht weiterhin über die Ruhrnetzwerk GmbH im bewährten Rollenoffsetdruck, aber dennoch gibt es auch hier eine bedeutsame Änderung: Denn fortan rotieren die Rollen für die INFORMER MAGAZINE vor der eigenen Haustür – im Teelbruch in Kettwig, in der Offset-druckerei von Axel Springer. Sie gilt in der Branche als eine der fortschrittlichsten und modernsten Druckereien Europas.

NEUES FORMAT WIE „DIE WELT Kompakt“

Die Süddeutsche Zeitung läuft in Kettwig tagtäglich vom Band, das Handelsblatt und die Welt am Sonntag. Mit diesen Veränderungen folgt der Verlag einem internationalen Trend: weg vom Hochglanz, hin zu offenen, naturbelassenen Papieren – eben ökologisch wertvoll. Und inhaltlich ebenso.

Das Format ist nun ein anderes – ,Halbes Nordisches‘ oder ,Tabloid‘ statt einem offenen Zeitungsformat, das am Ende noch auf circa A4-Format gefalzt werden musste. Vom Format her entspricht Essens auflagenstärkstes Lokalmagazin damit fortan dem Medium ‚DIE WELT Kompakt‘. Und auch beim Papier gehen wir mit der Zeit: Mit hochwertigem 60 Gramm pro Quadratmeter statt 48 bis 52 Gramm, wie es bei gewöhnlichen Tageszeitungen verwendet wird. Ebenfalls neu ist die Rückendrahtheftung, damit das Magazin fortan handlicher ist.

EIN MEHR AN JOURNALISTISCHER QUALITÄT Meinungsfreudig, hinterfragend und durchaus kritisch – diesen Weg hat das Magazin immer mehr eingeschlagen. Wir wollen nah an unseren Leserinnen und Lesern sein und ihnen dabei künftig ein Mehr an journalis-


IN EIGENER SACHE

2010

INFORMER-Redakteur Lars Riedel mit Kreativ-Unternehmer Reinhard Wiesemann und Oberbürgermeister Reinhard Paß.

2015

Gesprächsrunde in der Redaktion: INFORMERHerausgeber Ralf Schönfeldt mit Oberbürgermeisterkandidat Thomas Kufen. Unscharf im Vordergrund: INFORMERRedakteur Pascal Hesse. ‚Essen sein Doktor‘ Dr. Ludger Stratmann im Gespräch mit INFORMERKulturredakteurin Amela Radetinac.

Der ehemalige EBE-Geschäftsführer Klaus Kunze mit INFORMERRedakteur Pascal Hesse. tischer Qualität bieten. Als unabhängiges und überparteiliches Medium haben wir keine Scheu, den Fokus auch auf rechercheintensive und sperrige Themen zu legen. Dass Skandale aufgedeckt und Fälle von Korruption und Vetternwirtschaft beim Namen genannt werden – das gefällt natürlich nicht jedem, vor allem

Gedruckt wird bei Axel Springer in Kettwig: In der Offsetdruckerei Essen-Kettwig werden die Zeitungen von Axel Springer für den westdeutschen Raum sowie im Lohndruck Titel anderer Verlage produziert. „Die Druckerei wurde 1973 als größte und modernste Offsetdruckerei Europas für Zeitungen in Betrieb genommen.

nicht denen, die selbst davon betroffen sind. Sie können sowieso zu oft ungestört ‚ihr Ding‘ machen.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel und IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel im Gespräch mit INFORMERRedakteur Lars Riedel.

WIR BLEIBEN DRAN – VERSPROCHEN!

Gemeinsam mit unserem Netzwerk von Informanten, Tippgebern und Journalisten aus der Region schauen wir nun genauer hin. Und berichten über politische, wirtschaftliche und kulturelle Ereignisse von Relevanz in unserer Stadt. Dass da schon mal Anwälte mit Unterlassungserklärungen drohen – damit können wir leben. Und wir bleiben dran am Thema, bohren noch tiefer nach und hinterfragen, was man uns auftischt. Für unsere Leserinnen und Leser – versprochen!

Diskussionsrunde zum Nowack-Manuskript. Mit Willi Nowack, Pascal Hesse, Jöran Steinsiek und Ralf Schönfeldt.

INFORMER-Art-Director Christian Boenisch mit Filmregisseur Sebastian ‚Ed‘ Ehrenberg.

Ein Beitrag von Pascal Hesse

Nach einem Brand 1998 entstand an gleicher Stelle der Neubau mit Produktionsanlagen modernster Technik, dessen Erweiterung 2004 abgeschlossen wurde“, betont Betriebsleiter Raimer Henschel. Seither wurde die Anlage stetig erweitert und modernisiert. Sechs Rotationsmaschinen mit 16 Druckinhalten kommen in Kettwig zum Einsatz. Und auch fahrerlose Transportfahrzeuge, die die Anlagen eigenständig mit frischen Papierrollen bestücken. „Neben modernen Produktionsabläufen zeichnet sich die Offsetdruckerei Essen-Kettwig durch ihr Engagement für Umweltschutz aus. In ihr werden täglich etwa eine Million Zeitungen verschiedener Titel produziert“, erklärt Helmut Janzen, verantwortlich für die Druckplanung. Dabei wird in Kettwig auch im „Nordischen Format“ gedruckt, „was ruhrgebietsweit einmalig ist“, betont Henschel.

Ein Kommentar von Ralf Schönfeldt

Irgendetwas ist anders, werden Sie sich gedacht haben, als Sie den INFORMER in die Hand nahmen. Sie hatten Recht. Ich binsehr froh über diese Veränderungen, sie waren aus meiner Sicht schon lange fällig. Aber warum das Ganze? Durch das kompakte Format ist er handlicher und insgesamt auch praktischer. Die erweiterte Seitenzahl bietet mehr Raum für redaktionelle Themen. Auch das Papier wirkt natürlicher, statt Hochglanz nutzen wir zukünftig ein leicht holzhaltiges Papier. Im Innenteil finden Sie mehr Service-Elemente und, was uns besonders wichtig ist: Noch mehr Meinungsvielfalt. Wir haben diese Schritte unternommen, um der Entwicklung unserer redaktionellen Arbeit und den Anforderungen unserer Leser gerecht zu werden. Denn das Leser-Feedback ist eindeutig: Mehr Meinung, mehr Subjektivität, mehr relevante Themen, mehr kritische Recherchen, mehr Investigatives. Und alles irgendwie praktischer. Und wo Presse drin ist, soll es auch nach Presse aussehen. Es wäre schön, wenn Sie diese Entwicklung schätzen und vielleicht sogar mögen würden. Wir werden alles tun, um uns Ihrer Wertschätzung und Ihrer Kritik würdig zu erweisen. Vielleicht gelingt es uns ein wenig.

Fotos: Gerd Lorenzen / Christoph Bubbe

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PEOPLE DES MONATS

Der neue Trainer beim TUSEM verfolgt eine klare Linie:

Nich‘ labern. Machen!

Foto: TUSEM Essen

FÜR DEN EX-HANDBALL-NATIONALSPIELER UND TUSEM-URGESTEIN KAM DAS ANGEBOT DES ESSENER ZWEITLIGISTEN ZIEMLICH PLÖTZLICH. IM AUGUST STARTET ER MIT DEN TUSEM-HERREN IN SEINE ERSTE SAISON ALS TRAINER.

Vom Spielfeldrand gibt er als neuer Coach beim TUSEM ab sofort den Ton an: Stefan Krebietke. In der Halle geht für ihn Disziplin vor Demokratie.

Die vergangene Saison war mit ihrem Kampf gegen den Abstieg stressig, aber auch lehrreich für die Spieler. „Sie haben ihre Erfahrungen gemacht. Und nun erwarte ich auch, dass diejenigen damit einen weiteren Schritt nach vorn gemacht haben, die schon in der vergangenen Spielzeit für uns aufgelaufen sind. Und das sind zum Glück einige.“ Aber auch die Neuzugänge würden gut ins Team passen, brächten das Potenzial mit, ins Spiel der Mannschaft reinzuwachsen.

MIT DEM TUSEM ENG VERBUNDEN

Auf dem Trainer-Posten neu, Krebietke selbst ist aber alles andere als ein Neuzugang beim TUSEM. Acht Jahre lief er selbst im Trikot des Essener Traditionsvereins auf, trainierte den Nachwuchs, koordinierte die Jugendarbeit und war bis zur letzten Saison Sportlicher Leiter. „Beim TUSEM habe ich so gut wie jeden Job schon durch“, sagt der frisch gebackene Coach der Herrenmannschaft mit einem Lächeln. Der TUSEM ist seine sportliche Heimat. Dennoch: Das Angebot, das Trainer-Amt zu übernehmen, kam auch für ihn überraschend. „Plötzlich konfrontierte mich der Vorstand mit dieser Idee. Aber nachdem wir ziemlich schnell auch klären konnten, was mir bei diesem Positionswechsel wichtig ist, brauchte ich auch keine wirklich lange Bedenkzeit mehr“, blickt Krebietke auf die Entscheidung vor einigen Wochen zurück. „Selbst habe ich zwölf Jahre auf Bundesliga-Niveau auf der Platte gestanden, die TUSEM-Jugend trainiert und war in den letzten drei Monaten der vergangenen Saison auch schon in der Funktion des Co-Trainers. Ich weiß also, dass mir diese Arbeit Spaß macht.“ Bei allem Vergnügen – im Liga-Kampf geht es nicht nur um den Spaß-Faktor. „Wir wollen uns früh von den unteren Plätzen absetzen und im Mittelfeld positionieren“, erklärt der Coach das Saisonziel. „Mittendrin in der Tabelle zu sein mit einem 13., 12. oder vielleicht sogar 11. Platz, darauf arbeiten wir hin.“ Der große Traum von einem der vorderen Ränge oder gar von einem

raschen Aufstieg, er wird auf der Margarethenhöhe also noch nicht geträumt. „Ich bin ein absoluter Freund davon, sich ambitionierte Ziele zu stecken, aber nicht solche, an denen man nachher kaputtgeht.“ Nichtsdestotrotz hat auch Stefan Krebietke klare Vorstellungen. Er sei ein moderner Trainer, der vor allem eine solide Abwehrarbeit und das schnelle Tempospiel nach vorne liebt. „In meiner aktiven Laufbahn hatte ich selbst so um die zehn verschiedene Trainer. Und von jedem habe ich etwas mitgenommen und daraus meine eigene Philosophie entwickelt.“ Und darin ist der Diplom-Sportwissenschaftler auch bereit, neue Wege zu gehen, Dinge auszuprobieren, „die nicht 08/15 sind, wie sie jeder andere auch machen kann.“

OHNE KLARE LINIE NUR EIN HÜHNERHAUFEN

Eines bleibt für Krebietke aber unumstößlich: die klare Linie, vorgegeben vom Trainer. „Ich bin gerne demokratisch und höre auch zu, was so erfahrene Spieler wie Michael Hegemann zu sagen habe. Aber Handball erfordert sehr viel Disziplin. Ohne klare Linie wäre die Mannschaft wie ein Hühnerhaufen. Die Spieler

können gerne zu jeder Tages- und Nachtzeit mit mir sprechen. Aber in der Halle gilt: Nich‘ labern, sondern machen!“ Dieses Credo des Machens führt auch zu der Frage: Was macht Coach Krebietke in ein paar Jahren, wo sieht er sich? Die Antwort kommt, wie aus der Pistole geschossen: „Im Ruhrgebiet, beim TUSEM. Ich bin dem Ruhrpott sehr verbunden, allein schon, weil meine Familie hier lebt. Und der TUSEM ist mein Verein. Ich bin niemand, der plötzlich sagt: Ich gehe.“ Doch auch, wer sich so bodenständig zeigt, hat Träume, hat Ziele. „Wenn wir in zwei Jahren oben in der Liga mitspielen, das wäre schon was. Und wenn wir dann vielleicht in weiteren, zwei, drei Jahren sogar in die erste Liga aufsteigen würden, mit mir als Trainer, dieses Ziel würde ich sportlich gesehen über alles stellen.“ Natürlich weiß der Realist in Stefan Krebietke auch, dass dafür nicht nur die sportliche Leistung eine Rolle spielt, sondern auch die Arbeit der Vereinsführung. Aber: „Gemeinsam können wir das durchaus schaffen. Wie sagt man so schön? Immer positiv denken.“ Ein Beitrag von Lars Riedel

Foto: TUSEM Essen

S

chon vor dem Saisonbeginn sind die Arbeitstage des neuen TUSEM-Trainers gut gefüllt. Klar, da ist das Trainings- und Vorbereitungspensum mit der Mannschaft. Hinzu kommt für Stefan Krebietke aber auch die eigene Fortbildung. Nicht als Trainer, die entsprechende Lizenz hat er schon länger. ‚Krebber‘, so der Spitzname des 34-jährigen Ex-Nationalhandballers, übt sich im Schnitt von Videofilmen. „Als Trainer guckt man genau soviel Video, wie man in der Halle steht.“ Es geht darum, den nächsten Gegner ebenso zu analysieren, wie die eigenen Fehler aus der letzten Partie oder dem Training. Wo gibt es Zuordnungsprobleme in der Abwehr? Wo lässt der Kontrahent Räume für den Angriff erkennen? Diese Aufgabe verfolgt Krebietke mit Akribie, denn: „Wir wollen jeden Tag ein klein bisschen besser werden“, formuliert er seine Erwartungshaltung.

Krebietkes Musketiere: Die Herrenmannschaft von TUSEM Essen.

VITA STEFAN KREBIETKE › 1971 in Stuttgart geboren › ehemaliger deutscher Handballspieler › Spitzname: Krebber › verheiratet, zwei Kinder › Diplom-Sportwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Marketing › Vereinslaufbahn als aktiver Handballspieler: TSV Scharnhausen, Frisch Auf Göppingen, Eintracht Hagen, 1996–2004 TUSEM Essen › Deutsche Nationalmannschaft: Debüt Mai 1997 gegen Island, 27 Spiele, 50 Tore › 2011 Comeback für eine Saison beim HTV Sundwig-Westig › seit 2008 Sportlicher Leiter beim TUSEM Essen, später auch Jugendkoordinator › seit Sommer 2015 Trainer der Herrenmannschaft von TUSEM Essen


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TITELSTORY

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23.000 m2 Fläche: Ein in die Jahre gekommener Konzern sucht. Doch will er wirklich finden?

D

er Karstadt-Konzern gehört zu Essen wie der Doppelbock zu Zollverein oder die Ruhr zum Pott. Umso heftiger schlug die Bombe ein, als die neue Konzern-Führung mitteilte, die alteingesessene Hauptverwaltung verlassen zu wollen. Seitdem macht sich in Politik, Stadtverwaltung und in der hiesigen Wirtschaft Hektik breit, die einem Ameisenhaufen gleicht. Wo können

wir dem Unternehmen welches Objekt anbieten? Hauptsache: Karstadt bleibt in Essen. Doch will das der neue Eigentümer überhaupt?

sind unmöglich allesamt träumende Utopisten. Was aber steckt dann dahinter, sollte es so sein, wie es zu sein scheint?

EIN SUCHENDER, DER GAR NICHT FÜNDIG WERDEN WILL?

Wir sprachen mit Insidern und Kennern der Signa-Holding, die seit Mitte 2014 Karstadt-Eigentümerin und im Besitz des österreichischen Immobilien-Tycoons René Benko ist. Sie wittern hinter dem Ganzen ein Plan mit Kalkül; einen Plan, der zu Lasten der Mitarbeiter des Traditionsunternehmens gehen würde.

Das Anforderungsprofil an die neue Immobilie: unrealistisch hoch, unerfüllbar im Essener Raum und Umgebung – so jedenfalls die Meinung von Experten der Immobilienbranche im Ruhrgebiet. Aber die Verantwortlichen im Karstadt-Konzern

Foto: Christoph Bubbe

VON LARS RIEDEL (TEXT) UND CHRISTOPH BUBBE (FOTO)


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TITELSTORY

Knipst die Karstadt-Zentrale in Essen

die Lichter aus?

INSIDER BERICHTEN UND EIN VERDACHT DRÄNGT SICH IMMER MEHR AUF: FÜHREN DIE NEUEN KARSTADT-EIGENTÜMER STADT, POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT AN DER NASE HERUM?

Die Karstadt-Führung hatte mitgeteilt, dass sie ihren Verwaltungssitz an der Theodor-Althoff Straße in Essen-Bredeney aufgeben wird. Dort, wo 1969 die ‚Deutschland AG‘ ihren Bau noch für „die Ewigkeit“ entlang der A52 errichten ließ. Karstadt bald nicht mehr in Essen? Ein gleichgestimmter Chor aus Politik und Verwaltungsspitze, angefangen von SPD-Fraktions chef Rainer Marschan und CDU-Fraktionsvorsitzenden Thomas Kufen bis hin zu Oberbürgermeister Reinhard Paß, drängt darauf, es solle in den kommenden Monaten intensiv nach einem Alternativstandort in Essen gesucht werden. „Karstadt muss in Essen bleiben“, forderte im Gleichklang zum Beispiel Essens GroKo-Spitze. Und für FDP-Fraktionschef Hans-Peter Schöneweiß hat der geforderte Umzug der Karstadt-Zentrale innerhalb Essens sogar „oberste Priorität in der Stadtentwick-

lung“. In enger Zusammenarbeit mit dem Konzernvorstand sollen Stadtverwaltung und die Essener Wirtschaftsförderung (EWG) Möglichkeiten für den Verbleib der Zentrale in Essen erarbeiten. Klarer könnte ein Bekenntnis für ein Traditionsunternehmen nicht sein. Aber führt soviel gemeinsamer Wille auch zu begründetem Optimismus? Wer dies genau erfahren will, der muss tief eintauchen in die Interessenslage des neuen Eigentümers. Was will der österreichische Immobilien-Millionär René Benko wirklich? Eines wird schnell klar: Benko kann Immobilien. Da hat er Erfahrung. Anders als bei einer Kaufhauskette. Der 38-jährige Tiroler Multimillionär hat schon früh damit begonnen, Immobilien zu erwerben, aufzuhübschen und lukrativ zu veräußern. Seine Signa-Holding ist mittlerweile Österreichs größtes privates Immobilienunternehmen. Und Signa ist gut vernetzt – auch in Essen. Seit vielen Jahren ist sie Veranstalter des Netzwerktreffens ‚reden mit essen‘, zu dem sich regelmäßig lokale Politik, Verwaltung und örtliche Wirtschaft am leckeren Büffet die Klinke in die Hand ge-

ben. Auch kommunale Stadttöchter-Unternehmen sind dabei. Wer hier nach Antworten über die Zukunft von Karstadt suchen sollte, wird schnell enttäuscht. Die lokale Stadtpolitik, der anstehendee OB-Wahlkampf oder allerlei örtliche Netzwerkthemen werden dort gern bei einem Glas Wein thematisiert. Karstadt kommt dabei seltener vor.

DIE KARSTADT-INVESTITION: NUR EIN NOTWENDIGES ÜBEL? Um mehr zu erfahren, sprachen wir mit Menschen aus dem Umfeld der Signa; Menschen, die nicht gern genannt werden wollten. Eines ist wirtschaftlich nachvollziehbar und allen klar: Spätestens 2016 soll das Traditionsunternehmen wieder schwarze Zahlen schreiben. Wie hat es kürzlich noch die Rennsport-Legende Niki Lauda, der sich an der Signa-Gruppe beteiligt hat, deutlich gemacht: „Ich bin überzeugt, dass Benko Karstadt drehen kann. Da kann er beweisen, was er kann“, wird Lauda von der österreichischen Wirtschaftszeitung aus Wien zitiert. Ein Insider aus dem Umfeld der Signa-Gruppe bringt es gegenüber den INFORMER Magazinen auf den Punkt: Benko wolle Karstadt so schnell wie möglich wieder verkaufen, die

2014er Investition in die Karstadt Warenhaus GmbH war für ihn ein notwendiges Übel, um seine vorherige 2013er Investition in die Karstadt Sport und Karstadt Premium GmbH zu sichern. Benko sei clever genug, seine Interessen durchzusetzen. Er braucht die schwarzen Zahlen bei Karstadt – nicht langfristig, sondern kurzfristig. Der schnellste Weg: Personalabbau. Sechs Filialen wurden schon geschlossen, laut dem vor wenigen Wochen zurückgetretenen Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt sind an diesen Standorten aber nur 200 bis 240 Mitarbeiter betroffen. Ziel des Managements war es allerdings, rund 2.750 Stellen zu streichen. Da klang es seitens des Betriebsrates nahezu als Erfolg, dass diese Zahl in harten Verhandlungen immerhin auf 1.400 Stellen gesenkt worden sei – vorerst.

Zahlen bis 2016, dies geht nur mit drastischem Personalabbau – kurzfristig.“

Foto: picture alliance / HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com

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ie Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Quasi im Minutentakt prasselten die Pressemitteilungen über die Ticker der hiesigen Redaktionen. Was war passiert?

FÜR INSIDER LIEGEN DIE ABSICHTEN AUF DER HAND „Das ist für Benko nicht hinnehmbar“, findet ein weiterer Kenner der Signa-Gruppe im INFORMER-Gespräch deutlichere Worte. Wenn der Betriebsrat nicht mitzieht, müssten eben andere Wege beschritten werden. „Oberste Priorität haben die schwarzen

Karstadt-Eigentümer René Benko


TITELSTORY Gleichzeitig ist der Signa-Gruppe aber auch ihr Image wichtig. Umso mehr Kopfschütteln löste daher kürzlich das Anforderungsprofil des Karstadt-Managements bei vielen Essener Immobilienexperten aus. „Wo bitte soll es in Essen oder Umgebung 23.000 qm freistehende Bestandsimmobilie geben“, fragt sich einer, der es wissen müsste. Ein Objekt unter dieser Voraussetzung zu finden, klinge wenig realistisch. Für den Kenner der Signa-Gruppe hingegen ist dieses Vorgehen wenig überraschend. Für den Standort Essen zeigt er sich pessimistisch. „Der Umzug ist im Grunde schon beschlossen.“

WO LIEGT DIE ZUKUNFT FÜR KARSTADT? Aber wo wird die künftige Zentrale liegen? „Auf jeden Fall nicht in der Nähe“, so die Stimmen unserer Informanten. Immer wieder tummeln sich zum Beispiel Spekulationen um die Stadt Wismar. Und mit ihr drängt sich den Insidern eine weitere Mutmaßung auf: Dort, wo Rudolph Karstadt 1881 sein erstes Geschäft, das ‚Tuch-, Manufactur- und Confectionsgeschäft Karstadt‘ eröffnete, wäre es leicht absehbar, wie viele Mitarbeiter tatsächlich den Wechsel von Essen zur Ostsee begleiten würden. Ein Beitrag von Lars Riedel

Ein Angebot mit vielen Fragen

Schon im November vergangenen Jahres hatten sich die INFORMER Magazine mit der Zukunft der Karstadt-Zentrale beschäftigt. Und schon damals gab es viele Merkwürdigkeiten. Wenn Jones Lang LaSalle weltweit nach neuen Eigentümern sucht, dann handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um große Immobilien. Im Fall der Karstadt-Zentrale immerhin um rund 109.837 m2. Die exklusiven Verkaufsunterlagen, die der INFORMER-Redaktion bereits Ende letzten Jahres vorlagen, sollten so manches Investoren-Herz eigentlich höher schlagen lassen: 3,46 Mio. jährliche Mieteinnahmen, ein Mietvertrag bis Ende 2019 und die Aussicht auf mittelfristiges Potential für eine hochwertige Quartiersentwicklung. Nach Anpassung des Baurechts, so wird in

Ein Kommentar von Jöran Steinsiek

Gern hätten wir unrecht – und so manche heisse Info hat in der jüngsten Vergangenheit auch tatsächlich einer genaueren Prüfung nicht standgehalten. Im Fall von Karstadt haben die Informationen allerdings Hand und Fuss. Leider!

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Clever parken inklusive.

Und sie sind bei objektivierter Betrachtung durchaus plausibel. Wo bitte stehen schon 23.000 qm Bestandsfläche (!) in Essen zur Verfügung? Leerstehend wohlgemerkt! Die Hürde ist hoch gesetzt. Aber soll sie überhaupt zu nehmen sein? Es sprechen nicht wenige Indizien dafür, dass nur durch eine Verlagerung der ursprünglich geplante Stellenabbau möglich ist. Welcher Mitarbeiter würde zum Beispiel von Essen nach Wismar an die Ostsee umziehen? Da erscheint es geradezu fragwürdig, wenn hier vor Ort Stadt, Politik und Wirtschaftsförderung losgeschickt werden, um nach Alternativstandorten zu suchen. EIN SPIEL ZWISCHEN HOFFNUNGEN UND FALSCHEN ILLUSIONEN

Für Essen wäre ein solches Szenario schade. Aber unsere Stadt ist robust und erfahren genug, auch mit solchen Rückschlägen umgehen zu können. Und in jedem Problem schlummert auch eine Chance. So beispielsweise an der Theodor-Althoff Straße. Der jetzige Firmensitz wäre ein idealer Standort zum kleinteiligen Arbeiten und Wohnen. Die immer wieder geführte Diskussion, den für die „Ewigkeit“ gebauten Betonklotz unter Denkmalschutz zu stellen, wäre jedoch in der Tat der städtebauliche Supergau. Hier muss schnell nach vorne geschaut werden. Sich mit Illusionen oder Wünsche aufzuhalten kostet nur Zeit. Die hat weder Karstadt noch unsere Stadt. Nein, am Ende ist es mal nicht das fehlende Engagement der Stadt oder ihrer Wirtschaftsförderung. Die Karstadt-Eigentümer bauen einfach nur Stellen ab – und wollen dabei eine weiße Weste tragen.

den Verkaufsunterlagen angepriesen, ist dieser Standort für „eine Wohnnutzung exzellent geeignet“. Ein besonderes Investment Highlight von Jones Lang LaSalle sorgt bei manchem Kenner für Schmunzeln. „Karstadt- Derzeit lukrativer CashFlow und Vollvermietung“. Befindet sich Karstadt nicht schon längst in der Insolvenz? Und wurde nicht schon lange darüber diskutiert, dass nur ein Teil der jetzigen Fläche überhaupt genutzt wird? Neben der Refinanzierung durch Mieteinnahmen versprechen die exklusiven Verkaufsunterlagen auch jede Menge Fantasie für die künftige Nutzung des Areals. „Da könnte ich mir gut eine Wohn- und Gewerbenutzung vorstellen“, verrät ein durchaus interessierter Investor, der nicht genannt werden möchte. Wenn da nicht die aktuelle Diskussion um den Denkmalschutz wäre. Die ist in den Verkaufsunterlagen zumindest nicht genannt.

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POLITIK

Foto: Christoph Bubbe

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Hesse ist

ÜBERALL

Die Polit-Kolumne

Nichts für leere Geldbeutel Es soll ein fulminanter Wahlkampfauftakt werden – das Sommerfest der Essener Grünen im Katakomben Theater. Schließlich steht im Girardet Haus keine andere als die eigene Kandidatin um das höchste Stadtamt im Fokus: Gönül Eglence, ihres Zeichens Sprecherin der Kreispartei, will Oberbürgermeisterin der Stadt Essen werden. Und damit der Wahlkampf von Anfang an so richtig gut läuft, wird sie beim Auftakt vom Grünen-Landesvorsitzenden Sven Lehmann und vom lokalen Grünen-Parteisprecher und Bundestagsabgeordneten Kai Gehring auf der Bühne unterstützt. Beide haben mehrere

Gönül Eglence

Sven Lehmann

gute Gründe parat, warum es nur eine Gewinnerin am Wahlabend geben darf: Gönül Eglence. Einziges Manko der Veranstaltung: Auch wenn sicher jede Bürgerin und jeder Bürger willkommen ist, sich die Rede der Kandidatin anzuhören, so kann es sich lange noch nicht jeder leisten. Jedenfalls keiner, der Sozialleistungen bezieht und jeden Euro zweimal umdrehen muss. Oder der seine Geldbörse vergessen hat. Denn wer zum Wahlkampfauftakt der Grünen will, der muss zahlen, nein spenden! „Eintrittsspenden erwünscht“ hieß es in fetten Lettern in der Einladung. Und gleich dahinter: „Die Mindestspende beträgt 10 Euro. Wir freuen uns aber auch über 20 Euro, 50 Euro oder mehr (unlimited). Alle Spenden werden ausschließlich für den Wahlkampf für Gönül Eglence verwendet, damit Reinhard Paß abgelöst wird.“ Mindestspende? Am besten noch mit Spendenquittung für die Steuer. Man könnte meinen, die Essener Grünen wollen als neue Partei der Besserverdienenden die FDP ablösen. Doch Eintritt für ihre öffentlichen Parteiveranstaltungen zu nehmen und ihren Kreisgeschäftsführer Joachim Drell und ihren Schatzmeister Martin Haase samt Geldkassette und Wechselgeld an den Eingang zu platzieren, nein, auf solche Ideen würden noch nicht mal die Liberalen kommen. Diskutiert wird darüber jedoch nicht viel, dafür über zwei Personalien: Es ist schon erwähnenswert, dass sich mit Hiltrud Schmutzler-Jä-

ger die Fraktionschefin der Grünen im Rat erst zum Ende des offiziellen Teils sehen lässt. Und der Rüttenscheider Ratsherr und Ex-Bürgermeister Rolf Fliß dem Wahlkampfauftakt gleich ganz fernbleibt. Überhaupt ist schnell die Luft raus aus dem Sommerfest. Sichtbare Unterstützung für die eigene OB-Kandidatin sieht anders aus.

Ein Hund für alle Fälle Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) ist auf den Hund gekommen. Gut, das ist er schon vor sechs Jahren, als er und seine Frau Susanne „Brucks“, einen Deutsch-Drahthaar aus dem Essener Tierheim, adoptiert haben. Doch nun ist der OB obendrein auch noch Hundepate beim Tierschutzverein Groß-Essen. „Merle“ heißt der Schützling, für den Paß eine Patenschaft übernommen hat. Mit dem Tierheim-Logo, zwei Pfoten-Abdrücken, etwas Text und dem Vermerk „vielen Dank“ ist die entsprechende Urkunde versehen. Merkwürdig ist jedoch, dass der Oberbürgermeister nicht der Einzige ist, der „Merle“ nun seine Patenhündin nennen darf. Der Bundestagsabgeordnete Dirk Heidenblut (SPD) hat auf seiner Seite im sozialen Netzwerk Facebook ebenfalls das Foto seiner Urkunde für ‚Merle‘ veröffentlicht. Und mit Joachim Sälzer, der jüngst ebenfalls eine Patenschaft abgeschlossen hat, meldet ein Dritter im Bunde auf der Facebook-Seite des OB Ansprüche aus seiner Patenschaft für ‚Merle‘ an. Da fragt man sich doch, ob alles

Elke Esser-Weckmann

Hündin Merle

mit rechten Dingen im Tierheim an der Grillostraße zugeht. Zumindest erklärt die wundersame Hundevermehrung, warum Vereinsvorsitzende Elke Esser-Weckmann mehr als dreimal so viel Zuschuss seitens der Stadt Essen fürs Tierheim einfordert, als diese bisher zahlt. 550.000 Euro sollen es nun jährlich werden. Die Frau des SPD-Landtagsabgeordneten Peter Weckmann und frühere SPD-Chefin in Essen hatte andernfalls gedroht, gefundene Hunde und Katzen künftig ins Rathaus zu tragen. Dann aber bitte direkt zu Lars Martin Klieve (CDU) in die Stadtkämmerei: zum Nachzählen. Eine Kolumne von Pascal Hesse

Stadt, Land, Bund

Grünen-MdB Kai Gehring über Prioritäten

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ie Wahlen zum Oberbürgermeister stehen vor der Tür und vieles in der Essener Politik ist auf den Wahlkampf ausgerichtet. Vieles, aber eben nicht alles. Knappe Haushaltskassen, Sparzwänge, Flüchtlingspolitik und der Schrei der klammen Kommunen nach Unterstützung von Land und Bund machen auch im Wahlkampf keine Pause. Wir trafen Kai Gehring, Essener Bundestagsabgeordneter, Bildungspolitischer Sprecher im Bundestag und seit Kurzem auch Vorstandssprecher der Grünen in Essen. Thema: Bund, Land und die Stadt Essen – enge Verzahnung oder doch nur ein ‚Stilles Post‘-Prinzip? Herr Gehring, kürzlich haben die Essener Grünen Sie zu ihrem Vorstandssprecher gewählt. Glückwunsch dazu. Aber beißt sich diese Aufgabe nicht mit Ihrem ‚Job‘ im Bundestag? Gehring: Absolut nicht, ganz im Gegenteil. Als Vorstandssprecher kann ich die Kommunal-, Landes- und Bundespolitik noch besser verknüpfen. Mit unserer Ratsfraktion, meiner Co-Vorsitzenden und Oberbürgermeisterkandidatin Gönül Eglence, unserem Fraktionsvorsitzenden im Landtag Mehrdad Mostofizadeh und mit mir als Mitglied des Bundestags lässt sich das grüne Zusammenspiel noch besser orchestrieren. Wir setzen auf Teamplay und machen klar, was hier in Essen einzigartig grün ist. Grün muss in Essen einiges sein, immerhin sind wir kürzlich ‚Grüne Hauptstadt Europas 2017‘ geworden. Nimmt man einen solchen Titel in Berlin überhaupt wahr? Gehring: Natürlich, als Essener Abgeordneter werde ich auf diesen Erfolg angesprochen. Der Titel weckt bundesweit Interesse und Neugierde. Nach der Kulturhauptstadt schlagen wir ein weiteres Kapitel auf. ‚Grüne Hauptstadt‘ honoriert den ökologischen Strukturwandel und eröffnet neue Chancen. Wir haben Umwelt und Ökonomie miteinander versöhnt und so die Lebensqualität aller Essenerinnen und Essener gesteigert. Der Titel zeigt, wie sehr sich urbaner Alltag und Image unserer Stadt geändert haben und weiter wandeln. Essen gilt nicht mehr als graue Kohlenpott-Kommune mit rauchenden

Schloten, sondern als kreativer Kultur-Standort, Dienstleistungsmetropole und Stadt der Wissenschaft. Für künftige Generationen gibt‘s noch vieles anzupacken: ‚Grüne Hauptstadt‘ sehe ich als Gestaltungsauftrag und Zukunftsmotor für die ganze Stadt. Mir geht‘s um nachhaltige, substanzielle Verbesserungen. Wo sehen Sie denn noch Potenzial nach oben? Gehring: Ich sehe großes Potenzial, Essen ökologischer zu machen, damit attraktiver und lebenswerter. Anpacken sollten wir für bessere Mobilität und mehr Klimaschutz. Beim Anteil des öffentlichen Nahverkehrs müssen wir zulegen statt schrumpfen. Bus und Bahn werden stark nachgefragt und sind umweltfreundlich. Ich will, dass Essen zur Fahrrad-Metropole wird. Die neuen Radschnellwege zählen als innovative, visionäre Projekte dazu. Auch Car Sharing nimmt zunehmend Fahrt auf. Für Natur und Klima geht‘s darum, Freiflächen zu erhalten statt grüne Lungen zuzubetonieren. Von der Re-Naturierung unserer Gewässer bis zum ‚Wohnen am Wasser‘ sehe ich viele Mosaik- und Meilensteine. Überall hier lässt sich was bewegen – mit der Bürgerschaft. Von Urban Gardening bis Transition Town sind viele längst aktiv. Davon profitieren alle Menschen, die hier leben: durch mehr Wohlbefinden, höhere Lebensqualität und noch stärkere Identifikation mit ihrer Heimatstadt.

ESSEN IST EIN LABORATORIUM FÜR NEUE IDEEN. Schön und gut. Aber wer soll das bezahlen? Gehring: Es geht um Kreativität, nicht nur um Geld. Essen hat klamme Kassen und einen schwierigen Haushalt zu meistern. Aus dieser Not heraus sind wir aber auch immer Laboratorium neuer Ideen. ‚Grüne Hauptstadt‘ ebnet neue Wege zu Fördertöpfen in Brüssel, Berlin und Düsseldorf. So können wir Modell und Muster sein für den Umbau von der Kohle- und Industrie-Kommune hin zur grünen Stadt. Aber mit einem Um- bzw. Ausbau dürfte es mit Blick auf die Finanzlage schwierig werden, zu eine Art Ewigkeits-Aufgabe, oder?


POLITIK

Jetzt kann sich eine finanziell klamme Großstadt wie Essen aber auch nicht immer nur auf Finanzspritzen von Bund und Land verlassen. Gehring: Wichtig ist, in Essen anständig und kompetenter zu haushalten. Das Vertrauen in die Kontrollfähigkeit des Kämmerers hat in den letzten Monaten schwer gelitten. Weitere Fehler wie beim Stadionbau müssen unterbleiben. Grüne Hartnäckigkeit und Unbequemlichkeit in Sachen Messe zahlt sich für die Stadt aus: Der Bürgerentscheid hat zu einer solideren und günstigeren Modernisierungsvariante geführt. Jetzt muss das Beteiligungsmanagement kritisch auf Einsparmöglichkeiten durchleuchtet werden. Es ist überfällig, dass Essener Energiekonzerne wie RWE die Kurve kriegen und ihre Konzernstrategie endlich auf erneuerbare Energien statt unrentable Klimakiller ausrichten. Insgesamt müssen wir in Essen kreativ und

DER ÖFFENTLICHE NAHVERKEHR HAT POTENZIAL NACH OBEN. Können Sie mir ein Beispiel nennen, wo Ihrer Meinung nach bislang falsch eingespart wurde? Gehring: Diskutierte Einschnitte bei Bus und Bahn müssen unterbleiben, sie widersprä-

Verkehrsinfrastruktur massiv benachteiligen. Wir brauchen eine klare Priorität für den Erhalt von Straßen statt Schlagloch-Pisten oder Autobahn-Neubauten. Grüne im Bund würden ein Investitionspaket schnüren, das einen Schwerpunkt auf Daseinsvorsorge vor Ort legt. Bibliotheken und Bäder schließen, in Schulen und Universitäten regnet es rein, Brücken und Straßen bröckeln, Infrastruktur verrottet. Das liegt an der seit Jahren sinkenden Investitionsquote. Das ist ein Alarmsignal, es braucht dringend

Kai Gehring (Mi.) hat genaue Vorstellungen von dem Potenzial unserer Stadt und verteidigt sie gegenüber Lars Riedel (re.) und Pascal Hesse. chen einer ‚grünen Hauptstadt‘. Dieser Titel verpflichtet uns, alternative Mobilität zu pushen. Der Personennahverkehr braucht einen Attraktivitätsschub: Wir müssen uns an anderen ‚grünen Hauptstädten‘ messen oder an der genialen Taktung in Berlin. Wir leben im dichtesten Ballungsraum dieser Republik, da können wir nicht nur bis zur Stadtgrenze denken.

DIE GRÜNEN HÄTTEN DAS INVESTITIONSPAKET VOM BUND ANDERS GESCHNÜRT. Nun kommt Geld von Vater Staat. Die Frage ist aber: Wie wird es verteilt und an welche Zwecke ist es gebunden? In Sachen Verkehrsprojekte guckt NRW ja z. B. ziemlich in die Röhre. Gehring: Mich nervt, dass CSU-Bundesminister unser Bundesland seit Jahren bei Mitteln für

eine Kehrtwende. Wir wollen eine intakte und leistungsstarke Bildungs-, Sport- und Kulturlandschaft in Essen und die Chance der ‚grünen Hauptstadt‘ nutzen. Am Herzen liegt mir auch, Essen als Wissenschaftsstadt zu profilieren: Mit 250.000 Studierenden ist das Revier die größte Wissenschaftsregion, 50.000 Jobs hängen von Hochschulen wie unserer Universität Duisburg-Essen und Forschungseinrichtungen ab. Wissenschaft ist Wachstumsmotor und Wirtschaftsfaktor, daraus lassen sich Kreativität und neuer Gründergeist entfachen. Für diese Zukunftsvisionen, von Energiewende bis zur ‚Ehe für alle‘, kämpfen wir in Essen und Berlin aus der Opposition heraus und gestalten in neun Landesregierungen täglich den grünen Wandel. Spannende Zeiten also! Herr Gehring, ich danke Ihnen für das Gespräch. Lars Riedel

POLITISIERT.

ESSEN. DÜSSELDORF. BERLIN. BRÜSSEL. CDU-Chef Hauer sucht Gastfamilien für US-Stipendiaten

Foto: MdB-Büro

gerecht sparen, endlich richtige Prioritäten setzen: mehr tun für soziale Gerechtigkeit, Kinder und Bildung.

Foto: Christoph Bubbe

Gehring: Wir müssen Handlungsfähigkeit zurückgewinnen, allein aus eigener Kraft wird das nicht gelingen. Bei kommunalen Finanzen kommt es aufs Zusammenwirken von Bund, Land und Kommune an. Durch ihren Stärkungspakt hat die Landesregierung unserer Stadt viel Luft verschafft. Jetzt muss die kommunalfeindliche Bundespolitik enden. Mich ärgert, dass Entlastungen verschoben wurden: Die Übernahme sozialer Kosten durch den Bund, wie der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen, muss jetzt kommen. Akut muss der Bund die Städte für Flüchtlingsunterbringung viel stärker unterstützen. Schäubles Investitionsplan ist ein Anfang, auch wenn wir Akzente anders gesetzt hätten: auf Bildung und Klima. Gut, dass die rot-grüne Landesregierung diese Mittel eins zu eins an die Städte weitergibt.

PPP-Stipendiatin Susanna Kamionka und Matthias Hauer.

BERLIN. Im September beginnt für 720 Jugendliche aus Deutschland und den USA eine spannende Zeit: Mit einem Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms verbringen sie zehn Monate im jeweils anderen Land. Matthias Hauer, Rüttenscheids Bundestagsabgeordneter und CDU-Chef in Essen, unterstützt die Suche nach Gastfamilien für die amerikanischen Stipendiaten: „Ich würde mich sehr freuen, wenn sich in Essen Familien bereit erklären, ab dem 5. September für zehn Monate einen amerikanischen Schüler oder eine amerikanische Schülerin aufzunehmen“, betont Hauer, der in diesem Jahr die Patenschaft für die 16-jährige Essener Schülerin Susanna Kamionka übernommen hat, die ab August in Villa Grove im Bundesstaat Illinois die amerikanische Highschool besucht und dort auch bei einer Gastfamilie wohnt. Kontakt: 0201 / 545 46 100.

„Trotz Rekordsteuereinnahmen kaum Abbau der Neuverschuldung“

DÜSSELDORF. „Die rot-grüne Landesregierung bleibt ihrer Linie treu und verzichtet auf die dringend notwendige Konsolidierung des Landeshaushalts durch strukturelle Reformen“, beklagt der Landtagsabgeordnete Ralf Witzel (FDP) im Hinblick auf die Eckwerte zum Haushalt des Jahres 2016,

die NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) jüngst vorgestellt hat. Die Neuverschuldung soll demnach nur um etwa 400 Millionen Euro sinken und immer noch rund 1,5 Milliarden Euro betragen trotz Mehreinnahmen von fast 2,5 Milliarden Euro seit Einbringung des Haushalts 2015. Ralf Witzel hält diese Abhängigkeit von stark sprudelnden Steuereinnahmen für bedenklich: „Akut notwendige Mehrausgaben, beispielsweise bei der Flüchtlingshilfe, können nur durch den anhaltenden Steuerregen ohne weitere Kredite finanziert werden.“ Eine vernünftige Prioritätensetzung der rot-grünen Landesregierung sei unverändert nicht erkennbar – „das nahezu wirkungslose sogenannte Effizienzteam steht exemplarisch für die Tatenlosigkeit und den Stillstand der Regierung Kraft in Sachen Haushaltskonsolidierung“, bekräftigt der FDP-Politiker.

Interkultur: Fastenbrechen zum Ende des Ramadan

Essen. „Ramadan Mubârak!“ und „Ramazan Mübarek Olsun!“ – der heilige Fastenmonat ist für Muslime die wichtigste Zeit des ganzen Jahres. Und sie feiern ihn am liebsten gemeinsam. Aus diesem Grund hat die Türkisch-Deutsche Studierende und Akademiker Plattform (TD-Plattform) mit Sitz in Düsseldorf auch in diesem Jahr Vertreter aus Politik und Gesellschaft kurz vorm Ende des Ramadan zum gemeinsamen Fastenbrechen nach Essen geladen. „Unser Ziel ist es, Studierende, Akademiker und namhafte Personen aus Wirtschaft und öffentlichem Leben auf vielfältige Weise in unterschiedlichen Projekten zusammenzubringen. Und Raum für interkulturelle Begegnungen zu schaffen“, so der Vorsitzende Caner Aver, der reichlich Polit-Prominenz im Cagdas Café & Restaurant am Flachsmarkt zusammenbrachte: Die Abgeordneten Thomas Kufen (CDU) und Ali Bas, Sprecher für interreligiösen Dialog der Grünen Landtagsfraktion, Oberbürgermeister Reinhard Paß und Gönül Eglence, OB-Kandidatin und Mitglied im Landesvorstand der NRW-Grünen. Ein Beitrag von Pascal Hesse

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POLITIK / WIRTSCHAFT

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Offenes Netzwerk Das Essener BNI-Chapter ‚Mandoline‘ lädt ein.

BNI – Das Business-Netzwerk folgt normalerweise klaren Strukturen. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig in kleinen Gruppen, sogenannten Chaptern, die sich aus einem ausgewogenen Mix quer durch die Branchen zusammensetzen. Nun öffnet sich das Essener Chapter ‚Mandoline‘ erstmalig einem breiteren Publikum.

Am 3.09. findet im LUEG Center Essen (Altendorfer Straße 44 c) ab 19 Uhr ein offener Netzwerkabend statt. Die Gäste erwartet ein aktives Networking mit den BNI-Mitglieder aus der Region sowie mit vielen anderen interessanten Menschen. Der Eintrittspreis von 20 Euro pro Person kann direkt vor Ort an der Abendkasse entrichtet werden. Darin sind die Getränke und Snacks bereits enthalten. Ziel der BNI-Treffen ist es, durch den Austausch von Empfehlungen neue Kunden und damit auch mehr Umsatz zu generieren. Infos & Anmeldung unter www.xing.com/events/ bni-19-netzwerkzeit-1553001 (nur für XING-Mitglieder) oder per E-Mail an bni@vtw-gmbh.de.

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Willi nennt Namen Nowack liefert Einblicke in sein Manuskript und erste Auszüge

Willi Nowack über Willi Nowack: „Ich gab das Geld mit vollen Händen aus – im Nachhinein ist mir vieles peinlich“

Kaum ein anderer Beitrag der jüngsten Vergangenheit hat so viel Neugier hervorgerufen, wie das Interview mit Willi Nowack in unserer Juli-Ausgabe. Der einst mächtigste Sozialdemokrat der Stadt Essen hat seine politischen Erinnerungen aufgeschrieben. Sein Buch erscheint in Kürze. Doch schon heute wollen viele die in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in unserer Stadt Rang und Namen haben wissen: „Komme ich in Nowacks Buch vor? Und wenn ja, was schreibt er über mich?“ Zuhauf wurden uns diese Fragen in den vergangenen Wochen immer wieder gestellt, denn wir kennen Willi Nowacks Buch. Wir haben es gelesen. Und wir haben uns das „Okay“ des Altenesseners geholt, bereits vor der Veröffentlichung einige Namen und Zitate zu veröffentlichen. Natürlich ist dies nur ein kleiner Vorgeschmack; dem Gesamtwerk wollen wir damit nicht vorgreifen. Machen Sie sich Ihr eigenes Bild – und bleiben Sie gespannt. Denn eins ist klar: Nowack nennt Namen. Und er schreibt schonungslos seine Meinung, auch wenn dies nicht jedem passen wird. Ein Beitrag von Pascal Hesse

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ERFAHRUNG & KOMPETENZ

Willi Nowack über Eva-Maria Krüger: „Die von der innerparteilichen Opposition (ja, die gab es noch) nominierte Umweltdezernentin Eva-Maria Krüger war eine durchaus respektable Besetzung (auch wenn sie mich in einer Beschlussvorlage, die ich nie gesehen hatte, um ein wohlwollendes „Zeichen“ für ihre Meinungsfindung bat, „Willi gib mir ein Zeichen“). Allerdings: Sie war zu kurz in Essen, in der Partei nicht verankert und vor allem durch die erwähnte (peinliche) Beschlussvorlage bekannt. Es war ein peinlicher Vorgang – nicht mehr und nicht weniger.“ Willi Nowack über Detlev Samland: „Ich gebe zu, dass ich Samlands Temperament, die Frage der Homosexualität des Spitzenkandidaten und den Saalbau-Disput in den politischen Auswirkungen unterschätzt habe, erst recht das Oskar-Syndrom, die öffentlich initiierte Spaltung der SPD und ihrer Wählerschaft. Das bürgerliche Lager hatte ein Bürgerbegehren für „ihren“ Saalbau initiiert, was schon eine Frechheit war, weil wir „unseren“ Saalbau als Veranstaltungszentrum erhalten und eine neue Philharmonie in der Nordstadt bauen wollten.“ Willi Nowack über Vetternwirtschaft: „Natürlich weiß ich um solche Vorgänge und sage heute aus voller Überzeugung: Die Vetternwirtschaft bei den Essener Stadttöchtern hat Ausmaße angenommen, die nicht mehr akzeptabel sind. Das ging (und geht) über alle Parteigrenzen hinweg, betraf (und betrifft) Oberbürgermeister, Amtsleiter, Geschäftsführer, „normale“ Ratsmitglieder und Bezirksvertreter. Es betrifft die SPD genauso wie die CDU, die Grünen und weitläufige „Anverwandte“, zu denen im Übrigen auch Essener Journalisten zähl(t)en.“ Willi Nowack über die „große Familie“ Stadt Essen: „Die Stadt war und ist eben eine „große Familie“. Beliebt ist auch das Wechselspiel zwischen Verwaltungsbeamten und Mitarbeitern / Geschäftsführern in den städtischen Beteiligungsgesellschaften. Das Geschacher verläuft nach dem Muster: „Nimmst Du mein Familienmitglied, nehme ich auch Dein Familienmitglied.“ Dann fällt es in der „eigenen“ Gesellschaft oder im „eigenen“ Amt nicht auf. Die RGE ist dabei eine sehr seltsame „Ausnahme“. Leider geht es bei dieser Art der Stellenbesetzung nicht um die Qualifikation und die beruflichen Erfahrungen der Bewerber, sondern nur um die sichere Beschäftigung für eine(n) Anverwandte(n).“

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POLITIK / WIRTSCHAFT

Eine Redaktion bedeutet nicht zwangsläufig eine Meinung. Inhalte werden heiß und kontrovers diskutiert, über Ansichten nicht selten gestritten. Keineswegs würde der eine den Beitrag des anderen blind unterschreiben. Jeder hat seine Gründe, seine Argumente. So ist das nun mal in einer Gesellschaft – ist der Mikrokosmos auch noch so klein: der INFORMER-Doppel-Kommentar.

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AfD: Wo ist die Grenze? Damen- und Herrensalon Bramkamp-Brandt Das Team verabschiedet sich zum 31. August in seinen wohlverdienten Ruhestand. Wir bedanken uns bei unseren Kunden für die langjährige Treue. Für unsere Damen- und Herrenkundschaft bleiben Sylvi und Brigitte erhalten. Sie wechseln zum "Salon Ute". Pascal Hesse

Lars Riedel

AfD und ‚Graue Wölfe‘ gehören nicht in die Grugahalle. In Essen hat sich die ‚Alternative für Deutschland‘ (AfD) bei ihrem jüngsten Parteitag ordentlich zerlegt, während vor den Türen der Grugahalle eifrig demonstriert wurde: Grüne, SPD, Linke, DKP, MLPD und das Bündnis ‚Essen stellt sich quer‘ – die üblichen Verdächtigen, wenn es um den gesellschaftlichen Aufschrei gegen Fremdenhass und Rassismus geht.

Die AfD hält ihren Bundesparteitag ab. Nicht irgendwo, sondern mitten in Essen, in der Grugahalle. Kaum ist dies bekannt, organisiert sich auch schon ein Trüppchen an Gegendemonstranten. Es sind die, die sich immer formieren, wenn nach ihren Maßstäben die Demokratie in ihren Grundfesten erschüttert scheint. ‚Essen stellt sich quer‘ – sogar, wenn es eigentlich um ein basisdemokratisches Grundverständnis geht.

Doch warum hat die nationalkonservative Partei mit zunehmend rechtem Anstrich überhaupt in der Grugahalle tagen dürfen? Klar, sie hatte das ‚Rundum sorglos‘-Paket gebucht, das ordentlich Kohle in die Kasse schwemmt. Aber hat die Grugahalle als städtische Tochter solche Kunden nötig? Denn in den vergangenen Monaten hat die AfD doch eher durch menschenverachtende Äußerungen, etwa in Bezug auf Flüchtlinge, auf sich aufmerksam gemacht als durch gelebte christliche Nächstenliebe. Vor wenigen Jahren hat schon die rechtsextreme türkische Partei der Nationalistischen Bewegung, die ‚Grauen Wölfe‘, im markanten Schmetterlingsbau getagt.

Denn es bleibt festzuhalten: Die AfD ist eine demokratisch legitimierte Partei, was auch immer man persönlich von ihrem politischen Kurs halten mag. Und immerhin, beim letzten kommunalen Urnengang haben über 7.500 Essener die AfD in den Stadtrat gewählt. Man stelle sich vor: Der Jahresempfang der Grünen in der Lichtburg oder die Delegiertenversammlung der SPD im CongressCenter – und diese 7.500 Bürger rufen zur Gegendemo. Der Aufschrei wäre groß, ebenso die Fassungslosigkeit. Doch wo wäre der Unterschied?

Auch damals war der Aufschrei groß, jedoch leider vergebens: Die Stadt hatte keine Handhabe, so hieß es jedenfalls. Man habe sich als Träger der öffentlichen Gewalt gegenüber allen Parteien strikt neutral verhalten müssen. Getan hat sich seither nichts, auch nicht seitens des Gesetzgebers. Eine Schande! Ich finde, dass die Politik einlenken und Möglichkeiten schaffen muss, solche ‚Kunden‘ abzulehnen. Denn ich möchte nicht, dass die Stadt Essen bundes- und europaweit als Stadt der AfD-Parteitage und der der ‚Grauen Wölfe‘ über die Bildschirme flimmert und die Gazetten bespielt. Auf solche Bilder kann ich verzichten.

Wer entscheidet, was demokratische Meinungsfreiheit ist, und was nicht? Die Grugahalle hat diese Entscheidung nicht getroffen. Sie hat die AfD wie jeden anderen Kunden auch behandelt. Und sie hat gut daran getan, denn dieses Urteil steht ihr nicht zu – auch und gerade nicht als städtische Tochtergesellschaft. „Weltoffen“ heißt es im Slogan ‚Essen.vielfältig‘, mit dem die Stadt für Toleranz wirbt. Zu dieser Vielfalt gehören unterschiedliche Meinungen, auch wenn sie politisch nicht jedem schmecken. Es ist wichtig, gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Faschismus aufzustehen. Doch gleich nach Verboten zu schreien, ist weder der richtige Weg, noch freiheitlich gedacht. Verbote Andersdenkender, das hatten wir schon mal in Deutschland; und wollen es nie wieder haben.

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IMMOBILIEN / WOHNEN

Mietpreise

Wie teuer sind die Stadtteile? Karnap

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Das Wohnen in Essen wird immer teurer. Und dennoch: Die Mieten liegen immer noch unter dem NRW-Durchschnitt. Der Grund dafür liegt in den Stadtteilen. Denn diese unterscheiden sich im Preisniveau zum Teil gewaltig. Es gibt durchaus Quartiere die geografisch nicht weit voneinander entfernt liegen, preislich dafür aber umso mehr. So hat die Immobilienbörse ‚wohnungsboerse.net‘ für Überruhr-Holthausen Höchstmieten im Durchschnitt von 6,38 € ermittelt. Nur wenige Schritte weiter befindet man sich in Überruhr-Hinsel und schon legt man 70 Cent pro Quadratmeter mehr hin. Besonders deutlich aber driftet die Preisspanne zwischen Rüttenscheid und dem Südviertel auseinander: Während der Rüttenscheider 9,40 €/m2 berappen muss, kann der Bewohner aus dem Südviertel satte 2,70 € pro Quadratmeter sparen. Generell lässt sich stadtweit ein Nord-Süd-Gefälle erkennen. Der niedrige Durchschnittspreis in Essen lässt sich daher durch die vielen nördlichen Stadtteile und ihre günstigen Mieten erklären. Der Süden hingegen ist auf grund seiner Lage in der Nähe des Baldeneysees, des Heisi Waldes und auch durch sein Image um ein vielfaches teurer. So ruft Heisingen 8,18 € für den Quadratmeter auf, in Bredeney sind es sogar 10,00 €. Am günstigsten wohnt der Essener in Freisenbruch. Von Lars Riedel und Celina Kimmerle.

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IMMOBILIEN / WOHNEN

Foto: Gerd Lorenzen

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Familienpark Bonifacius Essen-Kray

Ten Brinke: „Kinder sind die wahren Experten!“

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ssen ist die Stadt mit den meisten Erholungsgebieten in ganz Nordrhein-Westfalen. Dies stellte jüngst das statistische Landesamt mit einem Blick von oben fest. Mehr als elf Prozent der Ruhrstadt sind demnach heute schon Freizeit-, Sport- oder grüne Parkflächen. Wie keine andere Stadt im Ruhrgebiet hat sich Essen als attraktiver Wohnstandort nach vorn geschoben. Ab 2017 sogar als Grüne Hauptstadt Europas. Die hohe

Nachfrage nach Wohnen hat auch die niederländische Ten Brinke-Gruppe überrascht, die seit Jahren die Revitalisierung des ehemaligen Markmann & Moll-Areals in Essen Kettwig in Angriff genommen hat. „Über 200 Wohneinheiten waren blitzschnell vergriffen“, freut sich Sylvia Heemels-Reddmann, Prokuristin der Ten Brinke Wohnungsbau über die Resonanz. Die gute Entwicklung der Ruhrmetropole kann die Immobilienexpertin bei genauer Betrachtung der Nachfrage bestä-

Bei der Entwicklung des künftigen Familienparks Bonifacius in Essen-Kray sollen Familien schon früh beteiligt werden. tigen. „Viele Kunden stammen aus anderen Städten.“ Und schon längst ist für das niederländische Bauunternehmen nicht nur der Süden der Stadt Foto: Jöran Steinsiek

Ran an den Spaten: Die Geschäftsführer Albert ten Brinke (li.) und John Hagemeier (re.) mit Oberbürgermeister Reinhard Pass (Mitte).

Immobilien-Expertin Sylvia Heemels-Reddmann

IMMOBILIEN-NEWS im August Was bewegt die Branche? Was kommt auf uns zu? Baustart auf Zeche Zollverein

Der Essener Projektentwickler KÖLBL KRUSE und die RAG Montan Immobilien GmbH hatten im September 2014 zwei Grundstücke mit einer Gesamtgröße von rund 13.500 Quadratmetern auf dem Standort Welterbe Zollverein erworben. Ende Juli begannen nun planmäßig auf einem der Grundstücke die Bauarbeiten für den Neubau der Folkwang Universität der Künste. Die Arbeiten sollen bereits bis Ende September soweit fortgeschritten sein, dass Anfang Oktober der Grundstein gesetzt werden kann. Geplant ist der Komplex mit insgesamt knapp 19.000 Quadratmetern, der durch die Dortmunder Freundlieb Bauunternehmung GmbH & Co.KG bis Sommer 2017 fertiggestellt wird. Das geplante Gebäude bietet Platz für 500 Studierende und 70 MitarbeiterInnen und wird nach den Plänen des 1. Preisträgers des bereits in 2010

durchgeführten Architektenwettbewerbs, MGF-Architekten, Stuttgart gebaut. Das architektonische Konzept der neuen Universität ist geprägt durch städtebauliche Vorgaben auf dem UNESCO-Welterbestandort. Die Fassade bezieht sich in ihrer Form auf die Gestaltung der Zeche Zollverein. Hier wechseln sich geschlossene Brüstungselemente mit verglasten Bereichen ab. Ein Ort für inneruniversitäre Kommunikation entsteht durch das Atrium und diverse Höfe.

Boomjahr für den Essener Büromarkt / Büro bauen boomt. Der Essener Büromarkt schließt die erste Hälfte des Jahres 2015 mit einem bemerkenswerten Ergebnis ab. Der Absatz an Bürofläche hat sich nicht nur verdoppelt, er hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um ca. 68 Prozent erhöht. Im ersten Halbjahr 2014 wurden an Büroflä-

che nur rund 49.000 qm abgesetzt, zum 30.06.2015 waren es bereits 82.500 qm. Besonders drei Großabschlüsse mit insgesamt mehr als 51.400 qm prägen dieses Ergebnis. Die FUNKE MEDIENGRUPPE bezieht im Universitätsviertel – grüne Mitte Essen einen rund 37.000 qm großen Gebäudekomplex. Die Brenntag AG zieht bis Ende 2017 in das neue „House of Elements“ im GRUGACAREE in Rüttenscheid. Auch der internationale Energiedienstleister ista hat sich für das GRUGACAREE entschieden und wird sein neues Büro im von KÖLBL KRUSE entworfenen Büroneubau „Silberkuhlsturm“ beziehen. In den Stadtteilen Rüttenscheid und Bredeney ist die Nachfrage an Büroflächen am stärksten, mit ca. 48 Prozent beansprucht dieser Teilmarkt fast die Hälfte des gesamten Absatzes für sich. Auch die Innenstadt und das Südviertel sind mit einem Anteil von ca. 37 Prozent weiterhin beliebt.

interessant. Mit einer attraktiven Quartiersentwicklung wie etwa am Niederfeldsee in Altendorf sind Entwicklungen erkennbar, die auch bei Immobilieneigentümern weitergedacht werden sollten. Nach Branchenbewertungen geht der Trend klar in Richtung innerstädtisches, urbanes Wohnen. Nicht zuletzt auch deshalb ist die Ten Brinke-Gruppe für ihr neuestes Projekt optimistisch: Mitten in Essen-Kray soll in Kürze der „Familienpark Bonifacius“ entstehen. Zentral in der Stadt, auf junge Familien ausgerichtet.

Die verkehrsberuhigte Spielstraße gehört danach genauso dazu wie die tiefen, offenen Gärten, damit der Nachwuchs mit seinen Freunden aus der unmittelbaren Nachbarschaft spielen kann. Ende der Sommerferien ist eine Ideen- und Gestaltungs-Werkstatt für interessierte Familien in Vorbereitung. „Denn nicht nur das eigene Doppelhaus spielt bei jungen Familien eine Rolle, neben der zentralen Lage ist auch die Entwicklung des unmittelbaren Wohnumfeldes wichtig“, erklärt Sylvia Reddmann.

Die Neubautätigkeit hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwas erhöht und wird im nächsten Jahr noch einmal wesentlich zunehmen, aufgrund des geplanten Baubeginns größerer Projekte. Laut der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft „wird 2015 ein Boomjahr für den Essener Büromarkt“. Allerdings stehen, das betont die EWG auch, nach dem Verkauf der letzten beiden Grundstücke im GRUGACAREE im stark nachgefragten Süden kaum noch hochwertige Entwicklungsflächen zur Verfügung.

groß sein werden. „Mikrowohnen“ nennt sich dieser Trend, der besonders bei Pendlern und Studenten Gefallen findet. Nicht nur die Größe der Wohnungen sind eine Besonderheit, sondern auch andere Attraktionen wie eine Eventküche, ein Wasch- und Fitnessraum sowie eine Dachterrasse sind geplant. Eine weitere Anpassung an die Lage des Gebäudes liegt in der Planung von einem Untergeschoss mit Tiefgarage. Hier finden sich 70 Stellplätze für die Wagen der Bewohner sowie circa 320 Fahrradstellplätze.

Neues Mikro-Wohnprojekt

Zwangsversteigerung am Limbecker Platz

Wohnen in der Innenstadt wird immer beliebter, auch hier in Essen. Zentralität, Flexibilität und Mobilität gewinnen im Alltag an Bedeutung. Aus diesem Grund wird auf dem Gelände der alten AOK Zentrale an der Jägerstraße ein Gebäudekomplex entstehen, der sich diesen Ansprüchen an das Wohnen anpasst. Die i live Holding GmbH plant dort einen Neubau mit circa 320 Wohneinheiten, aufgeteilt in Comfort- und Penthouseapartments. Das Besondere daran sind unter anderem die Wohnungen die nur rund 25 Quadratmeter

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Das Iduna Haus im Zentrum der Stadt steht seit anderthalb Jahren leer. Nun steht dem Gebäude im Oktober eine Zwangsversteigerung bevor. Kaspar Kraemer, der Sohn des Architekten Friedrich Wilhelm Kraemer, hofft auf einen Käufer der in die Revitalisierung des Gebäudes investiert. Paradebeispiel ist das Iduna Haus in Münster, das nach einer vollständigen Sanierung unter Denkmalschutz steht. Celina Kimmerle

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GESUNDHEIT

BEI EINSATZ LEBEN RETTEN

Sich freiwillig zu engagieren, das ist für Tobias Vogt Ehrensache. Der Student hat bei den Johannitern seine Ausbildung zum Rettungssanitäter gemacht. Foto: Gerd Lorenzen

wirklich einmal schlecht geht und sie dringend unsere Hilfe benötigen.“ Doch wenn die Zeit gekommen ist, können auch die Retter nicht mehr helfen. „Einmal ist es mir passiert, dass ich jemanden regungslos aufgefunden habe. Ihm konnte keiner mehr zur Seite stehen. Auch wenn man mit solchen Situationen rechnet, trifft es einen dann doch wie ein Schlag. Aber das ist schließlich nur menschlich.“ Tobias Vogt leitet heute eine der „Schnellen Einsatzgruppen Rettungsdienst“ der Johanniter.

Z

ur Bundeswehr wollte Tobias Vogt nicht gehen, Zivildienst musste der 25-jährige Rüttenscheider jedoch noch leisten. „Da stand ich kurz nach meinem Abitur am Helmholtz-Gymnasium vor der schwierigen Frage: Was nun? Wo macht es wirklich einen Sinn, sich aktiv zu engagieren? Wo bringt es mir etwas und auch denen, um die ich mich kümmern soll?“ Klar, er kannte den Sanitätsdienst an seiner früheren Schule, organisiert vom Regionalverband Essen der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH). „Ich hab da in meiner Schulzeit leider nie mitgemacht, aber Freunde von mir. Mit ihnen habe ich mich über die JUH ausgetauscht und dann ein bisschen im Internet recherchiert. Beim medizinischen Transportdienst bin ich dann hängen geblieben.“ Und das im wahrsten Sinne des Wortes:

Denn seinen Pflichtdienst hat er schon längst abgeleistet; heute arbeitet er an der freiwilligen Kür. Nach einer umfassenden theoretischen und praktischen rettungsdienstlichen Ausbildung ist Vogt zunächst oft auf vier Rädern im JUH-Auftrag unterwegs, so wie viele, die heute ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren: „Ob medizinischer Transportdienst, Blutkonserven oder Spenderorgane zum Ziel oder Proben während einer Operation mit Blaulicht ins Labor fahren – das war für mich Alltag.“ Wenn jemand im Haus-Notruf-Dienst den Hilfe-Knopf betätigt oder sich längere Zeit nicht zurückmeldet, muss er ebenfalls raus und nach dem Rechten sehen. IMMER DER ERSTE HELFER VOR ORT

„Im Regelfall war ich immer der erst Helfer vor Ort und me-

Für Sportskanonen

dizinisch gefordert: Denn es war meine Aufgabe, bei der ersten Untersuchung festzustellen, ob diejenige oder derjenige etwas Schlimmeres hat und ich einen Rettungswagen anfordern muss oder nicht. Doch dafür war ich schließlich bestens ausgebildet“, so Vogt. Meist hilft es aber schon, den älteren Damen und Herren wieder auf die Beine zu helfen und ihnen ein Glas Wasser zu reichen. „Ein mulmiges Gefühl habe ich bei dieser Art Einsätze dennoch immer gehabt, wenn es um die sogenannte Sicherheitsuhr ging, sprich: wenn sich jemand mal nicht zurückgemeldet hat“, erinnert sich Vogt noch gut. Doch gerade über die Feiertage oder Wochenenden hätten die älteren Leute schon mal vergessen, sich abzumelden. „Das kann natürlich mal passieren. Aber besser, wir fahren einmal zu viel vorbei uns schauen nach, bevor es ihnen

Weil er noch etwas Zeit bis zum Beginn seines Studiums überbrücken muss, entscheidet sich Tobias Vogt für eine Ausbildung zum Rettungssanitäter. „Die Johanniter haben mir das ermöglicht. Eine solche Berufsausbildung ist eine gute Basis dafür, falls es mit dem Studium doch mal nichts wird. Man fällt weich, da man schon etwas Handfestes aufgebaut hat“, betont Vogt. Medizin zu studieren, etwas Soziales oder im Pflegebereich – das kam für ihn nicht in Frage. Er hat sich für Vertriebsingenieurswesen im Bereich Maschinenbau entschieden. WENN ALLES SCHNELL GEHEN MUSS

Heute engagiert sich Tobias

Wer wissen möchte, wie die Arbeit im Rettungsdienst ausschaut, kann sich an den JUH in Essen wenden, der auch für Mülheim und Bottrop zuständig ist. „Wir halten es für sinnvoll, unseren Ehrenamtlichen anzubieten, sie rettungsdienstlich auszubilden“, sagt Vorstand Peter Tuppeck. Nach der Standardausbildung zum „Rettungshelfer NRW“ bleiben viele Rettungshelfer bei der JUH und engagieren sich dort. Insgesamt dauert die Ausbildung zum Rettungshelfer vier Wochen und ist für Ehrenamtliche der Johanniter kostenfrei. Informationen gibt es unter 896460, per E-Mail an info.essen@johanniter.de sowie im Internet unter: www.johanniter.de

Nein, danke!

s ist Sommer – und viele glauben: ist die Winterzeit überstanden, gilt das auch für die Grippezeit. Leider entspricht das nicht der Wahrheit. Besonders überraschend aber sind Studien, die zeigen, dass 92 Prozent der Sommergrippen selbstverschuldet sind.

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„Selbst nach fünf Jahren bei den Johannitern ist diese Arbeit sehr abwechslungsreich für mich. Es gibt keine Routine und es wird einem nicht langweilig“, betont Tobias Vogt. Und wer glaubt, dass ihm neben dem Studium und seinem Ehrenamt bei der JUH keine Freizeit bleibt, der irrt: „Ich bin nebenbei noch bei den Pfadfindern in Stoppenberg aktiv – als Gruppenleiter. Auch das mache ich mit großer Leidenschaft. Denn die Arbeit im Team, ja, das passt einfach zu mir.“ Ein Beitrag von Pascal Hesse

Die Johanniter-Unfall-Hilfe bildet Rettungshelfer aus

Grippe im Sommer?

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Vogt neben dem Studium weiterhin ehrenamtlich als Einsatzführer einer „Schnellen Einsatzgruppe Rettungsdienst“ (SEG) der Johanniter. Werden im Stadtgebiet Bomben entschärft und müssen Altenheime evakuiert werden, fordert die Leitstelle seine Hilfe und die seiner Kollegen an. „Ich bekomme dann eine Nachricht aufs Mobiltelefon. Und dann geht alles ganz schnell.“ Einsätze wie diese hat er schon viele mitgemacht, war beim Jahrhundertsturm „Ela“ im Einsatz und vor einigen Jahren beim Brand in einer Seniorenresidenz.

Man sitzt im überhitzten Büro und hat Durchzug oder kommt verschwitzt in einen klimatisierten Raum, genießt den Windzug an dem geöffneten Autofenstern oder steigt ins eisige Flugzeug. Bei diesen Situationen trocknen die Schleimhäute aus und verlieren dadurch ihre Funktion als ‚Schutzschild‘. Viren haben dann ein leichtes Spiel. Über die entzündeten Schleimhäute wandern sie in den Körper und können zu Infektionen der Bronchien oder Nasennebenhöhlen führen. „Um einem Infekt vorzubeugen oder diesen zu behandeln, sind Enzymkombinationspräparate aus der Apotheke zu empfehlen. Denn die natürlichen Enzyme aktivieren die Selbstheilungskräfte und wirken antientzündlich“, erklärt Dr. Lutz Graumann, Experte

für Sport-, Ernährungs- und Manuelle Medizin mit dem Schwerpunkt Leistungsoptimierung. WAS IST ZU BEACHTEN?

So verlockend es sein mag: Der Durst, gerade nach der sportlichen Betätigung, sollte nicht mit eiskalten Getränken gelöscht werden. Ein lauwarmer Pfefferminztee mit einem Spritzer Zitrone ist viel bekömmlicher für den warmen Körper. Ist der Körper nach dem Training erholt, sollten nicht direkt, sondern über den Tag verteilt mindestens 2–3 Liter pro Tag getrunken werden. Am besten die Trainingseinheiten auf die kühlen Morgen- oder Abendstunden legen. Und immer im Hinterkopf behalten: Zu viel Sonne meiden. Das schwächt die Abwehrkräfte. Oft sind es schon kurze Situationen, wie die Zugfahrt, in denen man der Klimaanlage ausgesetzt ist. Solche Momente, auch wenn sie nur kurz sind, sollte man dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen – ansonsten liegt man mit Grippe im Bett. Daher gilt: Auch im Sommer wärmere Bekleidung im Gepäck haben. Ganz wichtig ist auch, nasse oder durchgeschwitzte Kleidung nicht zu lange am Körper lassen und schnellstmöglich trockene Bekleidung anziehen. Auf eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse sollte man das ganze Jahr über achten und nicht nur im Herbst oder Winter. Viel Vitamin C ist in Äpfeln, Kiwis, Grapefruit sowie Paprika enthalten. So lässt sich auch der Sommer grippefrei überstehen.


THEMA DER SEITE

Termin-Highlights im August 2015 Pflegekurs für pflegende Angehörige

am 04.08.2015 von 15:00 bis 18:00 – für Angehörige, interessierte Bürger und ehrenamtliche Mitarbeiter Der dreiteilige Kurs des Pflegedienstes fördert die pflegerische Kompetenz der Teilnehmer durch Informationen und praktische Übungen zu ausgewählten Themen. Ein reger Austausch und die Reflexion mit anderen Betroffenen sind weitere, zentrale Kurselemente. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung bei Pflegeexpertin Petra Runge-Werner (Tel. 0201/723-2792, E-Mail petra.runge-werner@ uk-essen.de) erforderlich. Ort: Universitätsklinikum Essen, WTZ Bettenhaus, Erdgeschoss, Hufelandstr. 55, 45147 Essen > www.tny.de/uk-1508-pflege

Patientenseminar: „Brauchen onkologische Patienten eine besondere Patientenverfügung?“

am 12.08.2015 von 17:00 bis 18:00 – für Patienten, Angehörige und Interessierte Mit einer sorgfältig verfassten Patientenverfügung können Patienten vorsorgen und selbst- statt fremdbestimmt entscheiden, unter welchen Bedingungen eine medizinische Behandlung fortgeführt oder abgebrochen werden darf. Was insbesondere Krebspatienten beim Verfassen einer Patientenverfügung beachten sollten, erläutert Irmgard Schmittmann, Sozialpädagogin und Mediatorin, zwei Oberärzte der Universitäts-Frauenklinik Fragen der Teilnehmer. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich Ort: Universitätsklinikum Essen, Medizinisches Forschungszentrum, Hufelandstr. 55, 45147 Essen > www.tny.de/uk-1508-onkologie

12. Essener Felsenbeinkurs

am 28.08. und 29.08.2015 von 8:30 bis 18:00 – für Ärzte Im Rahmen der Fortbildung, die von der Hals-Nasen-Ohrenklinik des Universitätsklinikums Essen organisiert wird, erweitern die Teilnehmer anhand eines Felsenbeins ganz praktisch ihre operativen Kenntnisse, z. B. zum Einsatz eines Cochlea Implantates, oder vertiefen die Zugangswege zum Mittelohr. Ort: Universitätsklinikum Essen, Institut für Anatomie, Institutsgruppe I (IG I), Virchowstr. 171, 45147 Essen > www.tny.de/uk-1508-felsenbein

Weitere Termine und Veranstaltungen unter www.uk-essen.de

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TIPPS & TERMINE

Foto: Eric Ullrich

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29.08.

‚SAVIOR’-ERSCHEINUNG

Xavier Naidoo open air in Essen.

01 | 10.08. Galerie Cinema ‚Pink Flamingo‘, so der Titel der zweiten Spielzeit des Denkodroms – ein sehr spezielles Kunstereignis meiner Ansicht nach. Aber Veranstalter Joscha Hendricksen sagt: „Das Denkodrom ist populär, nur unzeitgemäß.“ Zu erleben gibt es Musik, Performances und Videokunst. ‚Slow slow Loris’ beispielsweise ist ein experimentelles Avantgarde-Noise-Musik-Duo aus Berlin, das mysteriös-unheimlichen Sound produziert und dort zum Besten gibt. Heidi Hörsturz präsentiert Video-Performances, die unter Umständen verstörend wirken könnten. Auf jeden Fall aber alles andere als alltäglich sind. Vokalkünstlerin Mizgina Rengin ist ebenso Teil des Programms sowie die Noise-Pop-Performance-Group Katastrophia und Videokünstler Rosh Zeeba. Ein Besuch wird sicher ein Erlebnis und für reichlich Gesprächsstoff sorgen.

Tickets gibt es je nach Lust und Laune für 6 bis 12 € per E-Mail an ich@denkodrom.de Eigentlich müsste man mehr nicht sagen, damit die einen in Jubelschreie ausbrechen und die anderen das Diskutieren beginnen. Ja, der aus Südafrika stammende Sänger mit teils indischem und teils deutschem Ursprung polarisiert mit seinen religiös behafteten Texten über Apokalypse und Revolte, die gern auch von der rechten Szene aufgegriffen werden. Wer weiß, vielleicht ist er einfach nur ‚Nicht von dieser Welt’.

F I D E L IO

Am 29. August im Stadion Essen. Tickets gibt es ab 50,50 € an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Aber mit ein bisschen Glück geht es auch völlig kostenlos: Wir verlosen 2 x 2 Tickets über unsere Webseite www.informer-magazine.

Wiederaufnahme 28. August 2015 Vorstellungen 12. September; 12., 31. Dezember 2015 Aalto-Theater

LUDW IG VA N B EET HOV E N

Foto: Julian Baumman für die Ruhrtriennale

Tickets T 02 01 81 22-200 www.theater-essen.de

02 | Ab 14.08. Theater Freudenhaus

Die griechische Sage um Orpheus und Eurydike scheint über die Jahrhunderte nichts von ihrer Aktualität eingebüßt zu haben. In ‚Orfeo’ greifen Susanne Kennedy, Suzan Boogaerdt und Bianca von der Schoot – basierend auf Claudio Monteverdis Oper ‚L’Orfeo’ – die Geschichte um das Liebespaar auf, das durch den Tod voneinander getrennt wurde. Das ist allerdings noch nicht das Dramatische: Orpheus steigt zu Eurydike in die Unterwelt, um sie in sein Leben zurückzuholen. Stellvertretend für ihn lassen die Künstlerinnen jedoch die Zuschauer in das Reich der Geister und Halbtoten hinabsteigen – in das Labyrinth der Mischanlage, wo sie das Unerwartete erwartet: Die Unterwelt gleicht der Ästhetik des Computerspiels SimCity. Eine Vorhölle in Gestalt des Alltags! Dazu führt das Solistenensemble Kaleidoskop Versatzstücke Monteverdis Musik mit Techniken der Collage, des Looping und Sampling auf.

‚Hanni – Schicksalsjahre einer Putzfrau‘. Allein dieser Titel ist es wert, das Theaterstück in die Tipps aufzunehmen. Es ist das Sommer-Spezial des Grend und das neue Stück von Sigi Domke mit Hanni Wickelmann in der Hauptrolle. Eigentlich kommt sie nur ins Theater, um sauber zu machen. Aber da das Publikum schon mal da ist, gerät sie ins Plaudern bis sie sich in die Situation plaudert, in der ihr eine römische Kaiserin Audienz gewährt. Da könnte ihr Mann Rainald eventuell nicht allein mit dem Gedanken sein, dass sie einen an der Waffel hat. Aber: Sie ist nur eine Frau, die mit den täglichen Hürden des Familienalltags kämpft und sich darüber mit einer Frau der Antike austauscht. Und es soll noch ein bisschen mehr sein: ein Urlaubsersatz bzw. eine Aufbauhilfe, um sich nach dem Urlaub wieder im Alltag einzufinden.

Uraufführung am 20. August in der Mischanlage der Zeche Zollverein. Einlass für Zuschauergruppen von maximal acht Personen alle 10 Minuten. Tickets gibt es für 25 € unter Tel.: 0221/ 280 210 und online unter www.ruhrtriennale.de.

Tickets gibt es für 15 € unter Tel.: 0201/ 85 132 30 und online unter www.theater-freudenhaus.de

20.08.

Uraufführung der Ruhrtriennale.

präsentiert Ihnen die

KULTURTIPPS IM AUG. 15

03 | 15.08. Freilichtbühne Mülheim

Bei Karnevalsmusik mögen sich die Geister scheiden, aber ich bin mir sicher viele werden in spontanes Schunkeln verfallen, wenn sie hören, dass die Bläck Fööss live im Borbecker Biergarten spielen. Die Kölner-Mundart-Musikgruppe – wie Wikipedia sie beschreibt – trifft das kölsche Lebensgefühl wie kaum eine andere Band. Ihre Hits und Hymnen werden mitgeträllert, beklatscht und beschunkelt. Ihr zur Seite stehen die Räuber. Auch sie sind längst Kult durch Karnevalshits wie ‚Schau mir in die Augen’ und ‚Die Rose’ – auch außerhalb der Grenzen der Karnevalsstadt. Ihnen sagt man nach, ein einzigartiges Wir-Gefühl zu vermitteln.

Auf das Festival ‚Gigstarter.Rocks!’ machte mich mein Kollege aufmerksam. Es findet zwar nicht in Essen statt, aber in Fällen wie diesen sollte auch ein Lokalpatriot über die Stadtgrenzen hinaus blicken. Also: Skate-Legende Titus (Dittmann) baut nicht nur coole Bretter, sonTickets gibt es für 29 € unter dern setzt sich mit ‚skate aid’ auch Tel.: 0201/63 00 70 und per weltweit für Kinder in KrisengebieMail an info@dampfe.de ten und sozialen Brennpunkten ein – nach dem Motto: Skaten und die Sorgen des Alltags eine Zeit lang vergessen. Hier vor Ort macht sich die Deutschsprachige Erstaufführung Essener Agentur ‚Breitengrat’ für dieFR ANKENSTEIN ses Projekt stark und veranstaltet bevon Nick Dear Deutsch von Corinna Brocher sagtes Festival – ganz ohne Essener Premiere 19. September 2015 Zutun geht es dann doch nicht. Den Vorstellungen 25. September; Auftakt macht die Alternative-In4., 21. Oktober 2015 Grillo-Theater die-Rock-Band ‚Schwarzfry’ mit MuTickets T 02 01 81 22-200 sik, die von Punk bis zu Seemannsliewww.schauspiel-essen.de dern reicht. Sebastian Dey – bekannt aus ‚Unser Star für Baku’ übernimmt dann das Mikro und reicht es anschließend an die Alternative-Rocker ‚Blackout-Problems’ weiter. Der Film ‚Brett vorm Kopp’ von und mit Titus bildet den Abschluss. Von ihm signierte Filme, T-Shirts und anderen Merchandise-Produkte werden auf dem Festival ebenfalls für den guten Zweck verkauf: „Der Erlös wandert DD_schauspiel-essen_Informer_Aug2015_Frankenstein.indd zu 100 Prozent an die Initiative ‚skate 06 | 02.09. 24.06.2015 12:29:57 aid’“, so der Organisator Ollie Noack.

Der Eintritt ist frei! Spenden nach eigenem Ermessen.

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REISE IN DIE UNTERWELT

05 | 28.08. Dampfe

04 | 21.08. Essen Hauptbahnhof Es fiel mir schwer, diese Veranstaltung ‚nur‘ in den Tipps zu bringen, aber publikumsstärkere Events ließen keine Wahl. Trotz der Kürze aber umso begeisterter: ‚Night Wash’ – der wohl lustigste Waschsalon der Welt tourt durch NRW und macht für einen Abend Halt in Essen. Comedians wie Hennes Bender, Ingo Oschmann und Ausbilder Schmidt hatten hier ihre ersten Fernsehauftritte. Neben bekannten Comedy-Größen lassen sich in dem Kult-Format immer Newcomer entdecken, die man entweder als Geheimtipp weiterempfehlen oder ruhigen Gewissens als unlustig für sich abstempeln kann. Live unterhalten uns hier Moderator und Waldorfschüler Horst Fyrguth, der die bereits etablierte Dagmar Schönleber ins Scheinwerferlicht holen wird. Viele werden sie aus der WDR-Sendung ‚Stratmanns – Jupps Kneipentheater im Pott’ kennen. Der Frankfurter Faisal Kawusi dürfte einigen noch unbekannt sein, obwohl er bereits ausgezeichnet wurde. Nach eigenen Angaben ist er der „sympathische Afghane von nebenan“, der sich nicht scheut, Witze über Themen wie Burkas und Bombengürtel zu reißen.

Der Eintritt ist frei!

Kehrwieder Theater

Ja, hier sind wir schon im September, aber das aus gutem Grund. Andernfalls schafften wir es nicht mehr, das Treffen mit Sylvie Meis (bis vor kurzem noch ‚van der Vaart’) zu verlosen. Gut, es ist kein Candle-Light-Dinner mit ihr, aber die Kick-Off-Pressekonferenz der der neuen Holiday-On-Ice-Show in Hamburg. Das ebenso attraktive wie herzliche niederländische Fotomodell ist das nationale Gesicht und die Erzählerin der Show ‚Believe’, die vom 31. Dezember bis zum 3. Januar in der Grugahalle gastiert. Auf das deutsch-amerikanische Gesangsduo Nica & Joe können wir uns aber ebenso freuen, sie kennen sicher noch einige aus der Castingshow ‚X-Factor’ im Dezember 2011. Nica & Joe werden live zur Show singen und geben uns sicher auch schon vorab eine Kostprobe.

Mehr zur Show und zum Gewinnspiel auf unserer Website: www.informer-magazine.de/2015/07/holiday-on-ice-believe

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KULTUR

Foto: Gerd Lorenzen

ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG

‚Rü ... Genuss pur!‘ noch bis zum 02.08.

Schnabulieren und Kommunizieren Trotz aller Hürden – oder vielleicht gerade deshalb – hält Werner Rzepucha an seinem Erfolgsrezept fest.

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ie Organisation des Schlemmerfests ‚Rü ... Genuss pur!‘ gestaltete sich für den Veranstalter Werner Rzepucha in diesem Jahr nicht gerade leicht: Anwohner beklagten den Lärmpegel des Oktoberfests, das ebenfalls auf dem Messeparkplatz stattfand. Das führte dazu, dass auch die Genuss-Veranstaltung auf den Prüfstand gestellt wurde. Aber: „Wir sind nicht laut”, sagt der Organisator, „wir wollen auch nicht laut sein”. ‚Rü … Genuss pur!’ kam mit einem blauen Auge – bzw. mit einer Auflage zum Schutz der Anwohner – davon. „Wir mussten die Technik umstellen”, erklärt Werner Rzepucha und Gastro-Kollege Ted Terdisch ergänzt, dass auch das Musikprogramm entschärft wurde: „Stücke, die man richtig laut spielen muss, haben wir aus

Pflanzen und Blumen, Live-Musik und 22 verschiedene Gastronomen, die ihre Küchenkunst unter Beweis stellen. Vom Mandel-Keks über den Erdbeer-Daiquiri bis zum Pulled Pork Burger vom Eichenhofschwein sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein. „Die Speisekarte ist sehr ausgewogen“, so Rzepucha. Die Preise für die Gerichte liegen zwischen 2,50 und 8,50 Euro; abgesehen von der Zehn-Euro-Luxus-Currywurst, die mit einem Glas Champagner serviert wird.

Optimierte Organisation

Für Werner Rzepucha gilt: „Alles, was gut ist, wird nicht geändert”, doch manches war doch noch zu verbessern. Die Getränke zum Beispiel werden diesmal vom Getränkelogistiker Essmann gleich vor Ort gekühlt bereit gehalten. Und damit das beliebte Blonde ungehindert fließt, wird direkt aus dem

DAS MUSIK-PROGRAMM: Mittwoch, 19-22 Uhr: Teddy Schmacht Donnerstag, 19-22 Uhr: Daisy Lekatompessy Freitag, 19-22 Uhr: Benny & Joyce Samstag, 15-18 Uhr: Riccardo Doppio, 19-22 Uhr: Giulia Wahn Sonntag, 15-18 Uhr: Riccardo Doppio, 19-22 Uhr: Jeffrey Amankwa Die ‘Rü … Genuss pur!’-Band bestehend aus Benjamin Nauschütz, JeanYves Braun, Juan Camillo Villa und Claus Schulte, spielt an allen Tagen.

dem Programm genommen.” Damit sollte das Fest in diesem Jahr wieder für alle ein Vergnügen werden. Nach bewährtem Rezept: 2.000 Meter roter Teppich, tonnenweise

Stauder-Kühlwagen heraus gezapft. Trotz aller Kurzfristigkeit und ihrer Konsequenzen wie zurückhaltende Sponsoren und Gastronomen habe die Vorbereitung Spaß gemacht, so

DIE GASTRONOMEN:

Atlantic Congress Hotel • Bistecca Grillroom • Bliss Tapas Bar • Da Vinci (neu) • Die Eule • Früher oder Später • Gebrandenhof • GOP Varieté Theater (neu) • La Turka • Lecker Werden • Lime:Line • Luck in a Cup (neu) • Me[ea]t Mittendrinn • Müllers • Oliv Panetteria • Plan B • Restaurant Essener Hof (neu) • Schmachtenbergshof • Trattoria Trüffel • Zum Brenner

der Veranstalter. Und sein Herzblut für diese Veranstaltung zeigte sich auch auf der Pressekonferenz: Rzepucha scheute keine Mühen und machte sich schon in aller Herrgottsfrühe auf, um im Großmarkt frischen Fisch, Obst und Gemüse zu besorgen. Zur köstlichen Freude aller Anwesenden. Für Rzepucha bleibt jetzt nur zu hoffen, „dass der liebe Gott auch in diesem Jahr wieder Rüttenscheider ist“ und das Wetter mitspielt. Doch auch wenn es mal einen Regenguss geben sollte, weiß das gesamte Team, Teppich wie Tische in Windeseile wieder trocken zu legen. Mr. Rüttenscheid himself, Dr. Rolf Krane, freut sich, dass Werner Rzepucha trotz Risiken wie diesem standhaft durchhält. Für ihn ist ‚Rü … Genuss pur!’ ein Gewinn für die ganze Stadt: „Man kann sehr gut Leute treffen und mit ihnen ins Gespräch kommen.”

ÖFFNUNGSZEITEN: Mittwoch, 29. Juli, 15-23 Uhr, Donnerstag 12-23 Uhr, Freitag und Samstag 12-24 Uhr, Sonntag 12-22 Uhr www.rue-genuss-pur.de

29. Juli bis 2. August Rüttenscheid lädt zum Genießen mit allen Sinnen ein! Messeparkplatz unterhalb des Girardet Hauses

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Atlantic Congress Hotel · Bistecca Grillroom · BLISS tapas bar Da Vinci · Die Eule · Früher oder später Gebrandenhof · GOP Varieté-Theater La Turka · lecker werden · Lime:line Luck In A Cup · Meat · Mittendrinn Müllers · Oliv Panetteria · planB Restaurant Essener Hof Schmachtenbergshof · Trattoria Trüffel Zum Brenner

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KULTUR-INTERVIEW Foto: Gerd Lorenzen

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VITA/PROJEKTE REINHARD WIESEMANN › 1959 in Wuppertal geboren › 1977 Gründung der Computertechnik-Firma Wiesemann & Theis GmbH › 1994 Umzug in die Villa Vogelsang nach Essen › 1999 Gründung Linuxhotel GmbH › 2004 Gründung des Unperfekthauses › 2012 Gründung des GenerationenKultHauses › 2014 Gründung des Unperfekthotels

INFORMER Redakteurin Amela Radetinac und Kreativ-Unternehmer Reinhard Wiesemann haben sichtlich Spaß.

› 2014 Förderung der Kreuzeskirche › 2015 Projektstart ‚leichtR’

Im Gespräch mit dem ‚Erfinder’ Reinhard Wiesemann

(Un)perfekt und Spaß dabei Er ist nicht leicht einzuordnen, der Mann, der mit 18 Jahren eine Computerfirma gründete und später ein Businesshotel, das einem Betriebssystem gewidmet ist. Ein Mann, der sich mit dem Unperfekthaus ein buntes, geselliges Leben sichert und mit 56 Jahren schon mal strukturell für sein Alter vorbaut.

Herr Wiesemann, Sie kommen ursprünglich aus Wuppertal. Essen ist Ihre Wahlheimat, warum? Wiesemann: Wegen der Villa Vogelsang. Damals mieteten wir regelmäßig mit zwölf Freunden ein Haus in der Eifel für Gesprächswochenenden. Wir sprachen über das Leben, die Liebe, Politik und Freiheit. Was das Wohnen angeht, waren wir uns schnell einig, in einer Gemeinschaft leben zu wollen: in einem großen Haus, in dem jeder auch seinen Rückzugsbereich hat. 1994 entdeckte ein Freund dann das alte Fabrikantenhaus und kaufte es. Und die Hausgemeinschaft existiert dort – in veränderter Zusammensetzung – bis heute. Auf diesem Grundstück eröffneten Sie das Linuxhotel, das sich mit Ihrer Vergangenheit in der IT-Branche verbinden lässt. Wie

kam es dann zu Ihrer Hinwendung zur Kunst und Kultur, für die z.B. das Unperfekthaus steht? Wiesemann: (schmunzelt) Eigentlich hab ich mich dem gar nicht bewusst zugewandt. Ich habe 2004 das Unperfekthaus gegründet und ließ mal machen. Sie haben das Haus ohne konkretes Ziel eröffnet? Wiesemann: Ja. Ich bin davon überzeugt, dass man nicht im Vorhinein erkennen kann, ob etwas erfolgreich sein wird. Die wirklich großen Erfolge liegen am Rand und werden nicht selten von Studienabbrechern (er selbst brach sein Elektrotechnik-Studium ab – Anm. d. Red.) hervorgebracht, von denen, die aus dem System ausbrechen. Sie entstehen nicht durch Ausleseprozesse. Die einzigen Vorgaben für die Nutzung des Unperfekthauses sind, dass sie kreativ sein muss, interessant auch für andere und legal. Aber es sind die Künstler, die diese Räume nutzen. Wiesemann: Es sind die Künstler, die sichtbare Spuren hinterlassen. Aber 50 Prozent der Leute hier sind Programmierer, Manager, Gründer. Firmen bietet das Unperfekthaus eine andere Kultur als die der Effektivität und Kontrolle, die sie innerhalb ihrer Geschäftsräume pflegen:

Hier können die Leute kreativ sein. Ich weiß, dass Menschen Freiheit brauchen, um sich auszuprobieren. Und dazu eignet sich das Unperfekte. Ist etwas scheinbar perfekt, traut man sich nicht mehr, etwas daran zu verändern. Also pflegen Sie das Unperfekte, um es perfekt zu machen? Wiesemann: Alles strebt nach Perfektion. Aber ich sehe eine Gefahr darin, das Perfekte als normal anzusehen. Wir sind umgeben von perfekten Produkten und wir vergessen, dass alles einmal mit Gebastel angefangen hat. Essen hat eine starke Macher-Mentalität, darin sind die Kreativen das Zentrale. Es gibt eine Menge Menschen, die für eine Sache brennen und die nach Möglichkeiten suchen, sie zu vermarkten. Hier können sie Produzenten sein, gesehen werden und Kontakte zu Firmen knüpfen. Also ist das Ziel l weniger ein idealistisches als ein ökonomisches? Wiesemann: Ich denke nicht in Kategorien wie ‚entweder – oder’. Geld ist eine von mehreren Kategorien. Macht man das, was man will, verdient man auch daran. Ich finde es dumm, Dinge nur zu tun, um Geld damit zu verdienen. Ich biete Möglichkeiten, zu tun, was einem Spaß macht. Ich selbst mache auch überwiegend das, was mir Spaß macht.

Und Ihnen macht es Spaß, anderen diese Möglichkeit zu geben? Wiesemann: Ich hab‘ einen riesen Spaß daran, ich bin ja mittendrin. Es ist ein interessantes, buntes Leben. Ich kann mich ständig reiben, verrückte Sachen landen hier, auch sich Widersprechendes. Zum Beispiel treffen hier

müssen die Veranstaltungen aber immer noch vom Pfarrer bewilligt werden. Steffen Hunder, der Pfarrer der Kreuzeskirche, und ich haben dagegen vereinbart, dass grundsätzlich fast alle Veranstaltungen dort stattfinden können. Damit ist die Kreuzeskirche offen für alle Religionen, für Kultur wie auch für Politik und Wirtschaft Foto: Gerd Lorenzen

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in Eigennutz, der an Adam Smiths Nationalökonomie erinnert: Als würde er „von einer unsichtbaren Hand geleitet, um einen Zweck zu fördern, den zu erfüllen er in keiner Weise beabsichtigt hat.“ Denn mit seinen Projekten fördert er zugleich die Kreativ-Kultur der Stadt, bringt verschiedene Systeme der Gesellschaft zusammen und Generationen einander näher.

die ‚Skeptiker’, ein Verein von Wissenschaftlern, auf Esoteriker mit Klangschalen und allem was dazu gehört. Das ist sehr spannend. Ich selbst denke zwar auch eher wissenschaftlich, aber ich bin der Meinung wir brauchen beide Modelle. Und noch mehr. Wie Kultur zum Beispiel? Sie haben ja maßgeblich dazu beigetragen, die Kreuzeskirche als Kulturkirche zu erhalten. Wiesemann: Kulturkirchen gibt es ja schon genug. Und ich hab‘ keine Lust, Dinge zu machen, die schon hundertmal gemacht wurden. In diesen Kulturkirchen

– ohne eine Bitte beim Pfarrer stellen zu müssen. Das hat es noch nicht gegeben. Und woran arbeiten Sie zurzeit? Wiesemann: (strahlt) Ein Nachbarschaften-Rufsystem, ‚LeichtR’. Es soll die institutionelle Pflege ergänzen und die private Pflege erleichtern. Nachbarn können sich über eine Smartphone-App vernetzen und sich gegenseitig helfen. Ohne als Fragender moralischen Druck auszuüben und mit der Gewissheit für Helfende, nicht vereinnahmt zu werden. Das Interview führte Amela Radetinac


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Wer an Breakdance denkt, der hört laute Pop-Musik, Funk oder Hip Hop zu den akrobatischen Bewegungen der Tänzer ertönen. Genauso geprägt sind die Assoziationen bei Gedanken an Johann Sebastian Bachs Musik: Bilder klassischer Ballette und gediegener Klavierkonzerte erscheinen vor dem geistigen Auge.

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enau zu solchen nahm seine Schwiegermutter Vartan Bassil oftmals mit. Und sie langweilten den libanesischen Breakdancer, „weil man meistens nur Musik hörte, ohne dass auf der Bühne was passierte“, erklärt er. „Aber irgendwann kam mir die Idee, dass man zu Klassik auch Breakdance tanzen könnte. Ich fand die Vorstellung toll, dass an die Stelle einer Balletttänzerin, die ihre Pirouetten auf Zehenspitzen dreht, ein Breaktänzer treten könnte, der beim Headspin auf seinem Kopf rotiert.“ Die meisten hielten die Idee für verrückt; Red Bull aber nicht. „KLINGT SUPER, WO KÖNNEN WIR EUCH UNTERSTÜTZEN?“

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So die Reaktion des flügelverleihenden Unternehmens, das die Show ‚Red Bull Flying Bach’ nun schon seit fünf Jahren weltweit auf die Bühne bringt. Red Bull war längst überzeugt von den Fähigkeiten der Flying Steps, der Breakdance-Crew, die Vartan Bassil mit seinem Freund Kadir ‚Amigo’ Memis 1993 in Berlin gründete. Gleich ein Jahr später gewannen sie die Breakdance-Weltmeisterschaft, sodass sich die Engagements nur so häuften: Die Flying Steps wirkten in Musik-Videos mit, traten in Fernsehshows auf und holten sich noch drei weitere Male den Weltmeistertitel. 2005 und 2007 gewannen sie auch den Red Bull Battle. 2007 gründeten sie ihre eigene Akademie in Berlin, die sich zur größten Tanzschule Deutschlands entwickelte. BREAKDANCE ZU PRÄLUDIEN UND FUGEN

Dass der heutige Choreograf und künstlerische Leiter Vartan Bassil die Tänzer ausgerechnet zu Bachs ‚Wohltemperiertem Klavier‘ rotieren lässt, entstand aus der Zusammenarbeit mit Christoph Hagel, Dirigent, Regisseur und Pianist. Bassil selbst kannte sich trotz der gelegentlichen Konzertbesuche in der Klassik nicht aus. Er wusste nur: Die Musik sollte

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Wer es nicht abwarten kann, die Jungs endliche fliegen zu sehen – hier gibt es schonmal einen kleinen Vorgeschmack ihres akrobatischen Könnens.

„tiefgründig sein und uns tänzerisch herausfordern“. Die Flying Steps zeigten Hagel, wie sie tanzen, sprachen viel über Breakdance – er schlug ihnen darauf hin Bachs Musik vor. „Mich beeindrucken die Bachschen Präludien und Fugen wegen ihrer großen Klarheit und Schärfe. Sie passen perfekt zum Charakter der Flying Steps“, so Hagels Urteil. Der Regisseur und Pianist teilt sich mit Bassil die künstlerische Leitung und begleitet die Tänzer live am Flügel. Seine Hoffnung: Durch den spielerischen Umgang der Flying Steps mit Bachs Kompositionen das Interesse an Klassik bei einem Publikum zu wecken, das bislang kaum mit klassischer Musik in Berührung kam. Sie sollen neugierig werden und die Schwelle in die schönsten Konzerthallen und prunkvollsten Opernhäuser übertreten. „Hier ist die Magie am größten.“ „BEI BACH WAREN WIR PLÖTZLICH VERLOREN“

Das mussten sich die erfahrenen Tänzer eingestehen und erst herausfinden, wie seine Stücke aufgebaut sind. „Wir mussten die Verwendung von ungewohnten Takten und Taktwechseln genau erkennen, bevor überhaupt mit dem Entwurf der Choreografie begonnen werden konnte“, erinnert sich Bassil. Schließlich wollten sich die Tänzer nicht einfach nur von den Rhythmen der Musik inspirieren lassen. Gemeinsam mit Christoph Hagel machten sie es sich zur Aufgabe, Johann Sebastian Bachs Musik zu visualisieren – Note für Note jede der transportierten Stimmungen widerzuspiegeln. SICH SELBST TREU BLEIBEN

In Breakdance-Battle-Manier erzählt Vartan Bassil mit seiner Choreografie eine Geschichte, in der die Welt des Breakdance und die des zeitgenössischen Tanzes in einem konfliktreichen Geschehen aufeinanderprallen. Bedeutet: Eine Vertreterin des klassischen Balletts trifft auf sieben Breakdancer, Begehren auf Ablehnung, Arroganz auf Neugier. Dazu vermischen sich die klassischen Klänge mit elektronischer Musik der Komponisten Vivan und Ketan Bhatti. Und dieses Konzept geht auf: 2010 feierte ‚Red Bull Flying Bach’ in Berlin Premiere – Standing Ovations. Echo Klassik Sonderpreis. Es folgten ausverkaufte Tourneen durch Deutschland, Europa und den Rest der Welt. Am 22. und 23. August in der Philharmonie Essen. Tickets gibt es ab 23,53 € an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Ein Beitrag von Amela Radetinac


KULTUR-HIGHLIGHT

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IM ZEHN-MINUTEN-TAKT AB ZUR WIESN-GAUDI:

Busse rollen zum Rü-Oktoberfest

Das Oktoberfest-Programm vom 2. bis 17.10. im Überblick:

Fr. 2.10.: 17.00–01.00 Rüttenscheider Schürzenjäger + DJ FISHI Sa. 03.10.: 17.00–01.00 Rüttenscheider Schürzenjäger So. 04.10.: 17.00–24.00 Mickie Krause Mi. 07.10.: 17.00–24.00 Wiesn Soulnight Fr. 09.10.: 17.00–01.00 Rüttenscheider Schürzenjäger + DJ FISHI Sa. 10.10.: 17.00–01.00 Rüttenscheider Schürzenjäger Do. 15.10.: 17.00–24.00 Queernight Sa. 17.10.: 17.00–01:00 Rüttenscheider Schürzenjäger

Es wird wieder eine Mordsgaudi mit den Rüttenscheider Schürzenjägern!

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o könnte eine zünftige Wiesn wohl besser stattfinden als mitten im Grünen? Mit dem neuen Standort für das Rü Oktoberfest am Flughafen Essen-Mülheim erfüllt sich genau das. Die neue Location, aus den Auflagen durch das Urteil des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen geboren, entpuppt sich als „großer Gewinn für die gesamte Veranstaltung“, wie es die Wiesn-Organisatoren Ted Terdisch und Werner Rzepucha formulieren. Nur: Das Flughafengelände befindet sich geografisch dort, wo sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen. Stellt sich für die Wiesn-Besucher die Frage: Wie hinkommen? Und vor allem wie wieder weg? Mit dem Auto zum Oktoberfest fahren, wäre ja noch die eine Sache. Nach einer oder mehreren Maß Bier aber eine ganz andere. Und es dürfte im Essener Stadtgebiet auch Taxifahrten geben, die wesentlich günstiger ausfallen als vom Flughafen Essen-Mülheim bis beispielsweise Essen-Heisingen.

EVAG WIRD KOSTENLOSEN SHUTTLE-SERVICE ANBIETEN

„Die neue Location bietet uns viel mehr Möglichkeiten als der alte Standort auf dem Messeparkplatz“, erklärt Terdisch. „Nur die An- und Abreise gestaltet sich natürlich schwieriger als im zentralen Herzen Rüttenscheids.“ Deshalb kündigten die Organisatoren des Oktoberfests auch schon frühzeitig an, einen Shuttle-Service einzurichten. Und dieser nimmt nun auch, knapp zwei Monate vor dem traditionellen Fassanstich, Gestalt an. „Wir haben einige Gespräche mit den Essener Verkehrsbetrieben geführt“, berichtet Terdisch. „Feststeht: Wir werden gemeinsam mit der EVAG einen Bustransfer bis zum Festgelände und wieder zurück auf die Beine stellen.“ Derzeit sei geplant, die Busse im zehnminütigen Takt vom alten Veranstaltungsort, dem Messeparkplatz P2, zum Flughafengelände und in selber Taktung später wieder zurückfahren zu lassen. „Diesen Pendel-Verkehr wollen wir jeweils drei Stunden zu Beginn und Ende der Oktoberfest-Veranstaltungen aufrecht halten“, so der Essener Wiesn-Macher über

Weitere Informationen unter www.rue-oktoberfest.de.

den momentanen Planungsstand. Auch an den Tagen, auf die ein Werktag folgt und an denen erfahrungsgemäß der Besucher-Andrang geringer ausfällt – sprich montags, mittwochs und sonntags – wird es den Bustransfer zum Oktoberfest geben. „Wenn sich abzeichnet, dass wirklich wesentlich weniger Menschen an diesen Tagen zu erwarten sind, werden wir die Taktung vielleicht von zehn Minuten auf eine etwas längere Frequenz umstellen. Den Shuttle-Dienst werden wir aber auf jeden Fall, egal an welchem Veranstaltungstag, allen Gästen anbieten.“ Für die Wiesn-Besucher soll dieser Shuttle-Dienst übrigens vollkommen kostenlos sein. VERANSTALTER RÄT ZUR ANREISE MIT DEM KOSTENLOSEN BUS-TRANSFER

Selbst wer beim Rü Oktoberfest auf Alkohol verzichten will, dem raten die Veranstalter, die kostenlose Transfer-Möglichkeit zu nutzen. „Am Flughafengelände selbst gibt es nur ein sehr begrenztes Parkplatzkontingent“, erklärt Terdisch. „Deshalb können wir nur allen Besuchern

Foto: Gerd Lorenzen

Foto: Gerd Lorenzen

Außerdem jeden Samstag und Sonntag von 11.00 bis 16.30 Wiesn-Mittag bei freiem Eintritt.

Servus, bis demnächst, Ted Terdisch und Werner Rzepucha. empfehlen, ihr Auto an den dafür vorgesehenen Parkflächen in der Nähe der Shuttle-Points stehen zu lassen und auch den Shuttle-Service zu nutzen.“ Sobald mit den Koordinierungsstellen die Abfahrtspunkte der Busse und die Parkflächen in ihrer Nähe geklärt sind, werden weitere Informationen und die genauen Abfahrtszeiten der Bus-Shuttle geben. Ein Beitrag von Lars Riedel


REISE Foto: Ernst Risch/ Liechtenstein Marketing

allsun Hotel Mariant Park FERIEN-IDYLL AN DER OSTKÜSTE MALLORCAS

S‘Illot – Der kleine Ferienort liegt in einer Bucht an der Ostküste der Baleareninsel. Die Mallorquiner schätzen den wenig besuchten Kiesstrand, der zu einem Urlaub mit der ganzen Familie einlädt. Hier kann man sich entspannen und den Blick auf das türkisblaue, klare Mittelmeer genießen. Die Strandpromenade entlang der Küste verbindet den beschaulichen Ort mit dem benachbarten Sa Coma. Beide Ortszentren lassen sich vom Hotel Mariant Park in wenigen Gehminuten erreichen. Und wer Sand statt Kies will, ist vom weitläufigen Sandstand Sa Comas nur 300 m entfernt.

Am 15. August feiert Liechtenstein seine Fürstenfamilie. Und das bereits seit 1940. Wir haben den Alpenstaat am Staatsfeiertag besucht.

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Das Mariant Park**** im Überblick: • Hotel in bester Lage • besticht durch seinen schönen Wellnessbereich • Ferienanlage mit großem Garten (ca. 20.000 qm) • Swimmingpool-Landschaft, umgeben von Sonnenterrassen • Pool-/Snackbar mit Terrasse und Außen-Showbühne

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Ob beim Aperitif im Schloss Vaduz, beim großen Volksfest im Städtle oder beim Fackelzug über den Fürstensteig – am Staatsfeiertag gehen Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein, das Staatsoberhaupt der Alpennation, und seine Familie auf Tuchfühlung mit dem Volk. Der Nationalfeiertag wird seit 1940 begangen und hängt eng mit dem Geburtstag von Fürst Franz-Josef II. zusammen, dem Vater des heutigen Fürsten. Wer Liechtenstein besucht, der sollte mehr als einen Tag an Zeit mitbringen. Zum Beispiel für einen Abstecher im Kunstmuseum Liechtenstein, das staatliche Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Vaduz. Der moderne Museumsbau der Schweizer Architekten Morger & Degelo und Christian Kerez wurde im Jahr 2000 eröffnet. Die Sammlung internationaler moderner und zeitgenössischer Kunst

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Gibt sich volksnah: Fürst Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein, das Staatsoberhaupt der Alpennation. leicht zu erreichen ist, machen. Das reichhaltige Degustationsangebot umfasst dort ebenfalls Weine von den fürstlichen Reblagen in Österreich. Ein Tipp: Wer ein außergewöhnliches Geschenk sucht, sollte nach den Weinen vom ,Herawingert‘ fragen, dem wohl traditionellsten und bedeutendsten Weinberg des Landes. Er gilt mit seinen vier Hektar Rebfläche als das Kernstück des Weinbaus in Liechtenstein und zählt zu den

teilen Hohes Haus, Verbindendes Haus und Langes Haus zusammen, wobei das Verbindende Haus zur baulichen Verbindung der beiden anderen Gebäudeteile dient. Anders als das Schloss Vaduz ist es das politische Zentrum der konstitutionellen Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Infos: www.hofkellerei.li und www.liechtenstein.li Ein Beitrag von Pascal Hesse.

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ie ist die nördlichste Bastion des deutschsprachigen Raums: die Nordseeinsel Helgoland. Und sie ist stets einen Besuch wert, nicht nur im Sommer, wenn der Strand auf der Nebeninsel „Düne“ zum Baden und Verweilen einlädt. Kulinarisches, der zollfreie Einkauf vieler Waren und die Themenwege zu Kultur, Geschichte und Natur der Insel – Helgoland hat für jeden Besucher etwas Passendes zu bieten. Von Cuxhaven, Büsum und Bremerhaven fahren die Seebäderschiffe in rund 2,5 Stunden

rüber zur Insel. Wer die Insel besucht, der sollte aber mehr als nur ein paar Stunden als Tagesgast mitbringen. Zum Beispiel für eine geführte Tour in die Helgoländer Unterwelt: Dort liegt der Weltkriegsbunker verborgen, der die Leben der Helgoländer Bevölkerung bewahrt hat. Denn die zur Festung ausgebaute Insel wurde im Zweiten Weltkrieg großflächig bombardiert. Und im Anschluss von den Siegern, den britischen Soldaten, gesprengt. Die Auswirkungen der Jahrhundertsprengung sind noch heute in weiten Teilen der Insel zu sehen. Für alle, die sich noch ausführlicher mit der Geschichte Helgolands

befassen wollen, ist das Museum an der Kurpromenade die richtige Anlaufstelle. Kulinarisch sehr zu empfehlen ist ein Abstecher ins Restaurant „Zum Hamburger“ im Oberland oder die Brasserie „Düne Süd“ im Unterland. In gemütlicher Atmosphäre können dort die Köstlichkeiten von Land und Meer, Helgoländer Spezialitäten, Feinschmeckergerichte und zauberhafte Desserts verkostet werden. Etwa die ‚Helgoländer Barbecuesoße‘, eine echte Inselspezialität. Und natürlich frisch gefangenen Fisch und Hummer, eine wahre Delikatesse. Und wer

MIT DEM FLIEGER ZUM OFFSHORE-WINDPARK

Bei einem Rundgang auf dem Klippenrandweg gilt es, die vielfältige Natur der Insel zu entdecken. Vorbei an den bizarren Felsformationen zum Lummenfelsen bis an die Nordspitze. Dort grüßt das Wahrzeichen der Insel, die ,Lange Anna‘. Auch ein Besuch auf der ,Düne‘ lohnt sich. Dort befinden sich nicht nur die Helgoländer Badestrände, sondern ein Flugplatz, über den die Insel ebenfalls erreicht werden kann. Und das sogar mit Linienflügen. Jeden Mittwoch und Sonntag starten von dort ebenfalls die Erlebnisflüge der Fluggesellschaft OFD zum Offshore-Windpark ,Meerwind Süd|Ost‘. Der Flug dauert etwa 20 Minuten und kostet 60 Euro für Erwachsene und 50 Euro für Kinder. Infos gibt es unter www.fliegofd.de.

Dreh- und Angelpunkt auf Helgoland bleibt aber der Bereich der Landungsbrücken und das Dorf im Unterland. Am Hafen ist in den vergangenen Jahren eine kleine, bunte Flaniermeile

Ein Geheimtipp: die Bunkerführung auf Helgoland entstanden. Unter dem Motto ,Kunst, Kultur und Knieper‘, die Scheren der Hummer, gibt es hier Galerien, Kunstgewerbe und zahlreiche Bistros. In den zahlreichen ,Duty-Free-Shops‘ können Alkohol, Zigaretten, Schokolade und andere Waren zoll- und mehrwertsteuerfrei eingekauft werden. Ein Tipp: Wer auf Helgoland Spirituosen einkauft, sollte auf importierte Waren achten. Die sind noch einmal deutlich günstiger als Alkoholika aus deutscher Herstellung. Klar ist: Wer Helgoland einmal betreten hat, wird das Eiland lieben, Deutschlands einzige Hochseeinsel! Mehr Infos gibt es unter: www.helgoland.de Ein Beitrag von Pascal Hesse

MANNSCHAFTEN: THW Kiel VfL Fredenbeck DHK Flensborg TUSEM Essen

DHB-POKAL FINAL4 - 1. RUNDE

LS – HOCHKLASSIGER HANDBALL IN ESSEN TURNIER UM DEN EINZUG INS ACHTELFINALE DES DHB-POKA

HALBFINALS: SAMSTAG, 15. AUGUST 2015 16.30 UHR 19.00 UHR

DHK FLENSBORG vs. TUSEM ESSEN THW KIEL vs. VFL FREDENBECK

FINALE: SONNTAG, 16. AUGUST 2015, 16:00 UHR

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Foto: Pascal Hesse

Zwischen Knieper und Lummenfelsen

im Oberland zu Gast ist, kann nach dem Essen vom Platz aus mit dem Fernglas vorbeifahrende Schiffe beobachten.

Foto: Pascal Hesse

Ab auf die Insel:

Foto: Pascal Hesse

REISE

ORT:

TICKETS & INFOS:

Sporthalle „am Hallo“ Ernestinenstraße 57 45141 Essen Geschäftsstelle TUSEM Steile Straße 50 | 45149 Essen Telefon +49 201 749383-0 info@tusemessen.de www.tusemessen.de


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GESELLSCHAFT

Alles üBer ZAHnimplAnTATe

INFORMER Sommer-Party

patientenseminar – damit sie sich ganz sicher sind

montag, 24. August 2015 um 19.00 Uhr InterCity Hotel · Ringstraße 1­3 · 45879 Gelsenkirchen Zahnärzte in Bochum Dr. Jörn Thiemer, MSc, MSc, MS – Spezialist Implantologie – Dr. Jan Heermann Dr. Simone Thiemer Günnigfelder Straße 25 44866 Bochum Tel. 0 23 27 /2 39 73 Wir gehören zu den Leading Implant Centers

Fotos: Gerd Lorenzen

implantate für schöne & feste Zähne – ganz ohne skalpell

Die spontanen Parties sind doch immer die besten. Dieses Mal luden wir zu den ‚7 Zwergen‘ ein, wo wir bestens versorgt in kleinem Kreis über Vergangenes und Zukünftiges, über Wichtiges und Belangloses sprachen. Wie unter Freunden eben. Entsprechend gab es viel zu Lachen – und das bis in die frühen Morgenstunden.

Alle Augen auf unsere letzte Ausgabe gerichtet: Ratsherr Ulrich Beul, SozialbeZahnärzte ThiemerHeermannBochum raterin Ricarda Gamm und Bundestagsabgeordneter Matthias Hauer (v.l.n.r.).

Team, Therapien & Patientenservice: www.thiemer.com

Ihre Themen sind nie zu ernst, als dass nicht auch gelacht wird: Messechef Oliver P. Kuhrt und Gastgeber Ralf Schönfeldt (re.)

Auch hier verströmen die CrossCoaches gute Laune: Martina Nierfeld und Christian Hütt

Tritt nicht selten für unsere Rechte ein: Juristenlegende Dr. Christian Gloria.

WAZ Lokalchef Frank Stenglein und Jöran Steinsiek (re.) gingen die Themen nicht aus.

Essens erster Sunday Funday Die Mischung aus Brunch und Clubbing soll den oftmals viel zu ruhigen Sonntag versüßen. Frank Eittorf, einer der Veranstalter, brachte das Hannoversche Erfolgsmodell jetzt nach Essen ins Me[ea]t.

Fotos: Christoph Bubbe

Dr. Jörn Thiemer

Ihre Entscheidung für Zahn­ ersatz sollte wohlüberlegt sein. Dr. Jörn Thiemer hilft Ihnen, die für Sie richtige Entscheidung zu treffen: Mit Informationen zu neuen, schonenden Therapien. Mit verständlichen Erklärungen. Mit Zeit für Ihre Fragen. Das Patientenseminar des Informations-Forums Gesundheit e. V. ist kostenfrei.

Frank Eittorf auf Pläuschken mit INFORMER-Redakteurin Amela Radetinac.

Wo gefeiert wird, darf Clubbetreiber Frank Schikfelder nicht fehlen.

Erwischt! Tim Klötzing von Breitengrat linst in sein Handy.

Tatort: Rü + Wat man so alles dem ‚Pumpenhannes‘ erzählt! Tatort Kattenturm +++ Zuerst ‚zierte‘ sein gegipstes Bein die Seitentheke, doch dann stand Junior-Chef Thorsten Tusenberg hinterm Tresen. Er hatte sich beim Freizeit-Fußball eine Fersenabsplitterung eingehandelt. Senior-Chefin Monika Langen: „Wenn‘s brummt, kann er es nicht sein lassen.“ Das galt auch für Klimax-Bandleader Klaus Wegener (TB. Sax). Trotz abso-

lut ärztlichem Blasverbot nach einer Nabelbruch-OP griff er zur Klarinette. Die als Aufpasserin mitgereiste Ehefrau Renate war stocksauer und drohte: „Kein Krankenhausbesuch mehr!“ Tatort Hugenpoet +++ Raus aus der Werkshalle, rein in die ehrwürdige Halle eines Schlosses: Der besESSEN-Abend von Dirk Haarmann wechselt vom LUEGShowroom ins Kettwiger Sterne-

Lässig: Zu elektronischem Sound das Treiben auf der Rü beobachten.

hotel. Damit hat der Hugenpoeteigene Curry-Wurst-Liner Heimrecht und braucht nicht auf Wanderschaft zu rollen. Tatort Me[ea]t +++ Aufmerksame Zuhörer beim CV Jour fix hatte Heribert Rothe. Sein Sohn Johannes (Ba.) ist Mitglied der TH Aachen RobCup-Mannschaft, der die Farben Deutschlands bei den Weltmeisterschaften der Roboter in Helfi/China vertritt. Die BRD ist Titelverteidiger in der Kategorie ‚Logistic-Rob‘. Weitere Disziplinen: Rescue (sprich Katastrophenschutz) und Fußball. Rothe: „Die Wissenschaftler sind sicher, dass die mechanischen Kicker im Jahre 2050 in menschlichen Teams mitspielen können.“ Was die Roboter heute schon drauf haben,


GESELLSCHAFT

Wein, Essen und Gesang Deutsche Weingüter, deren Tradition mehrere hundert Jahre zurückreicht, brachte Rainer Bierwirth von der Agentur Bierwirth zu ‚Food, Wine & Music‘ zusammen. Drei Tage lang konnten die Besucher im Stadtgarten kosten, was für feine Gewächse auf deutschem Boden gedeihen.

Implantatzentrum Kliniken Essen-Mitte / Evang. Huyssens-Stiftung

Erste Anlaufstelle: Das Implantatzentrum der Kliniken Essen-Mitte bietet

Fotos: Gerd Lorenzen

Implantologie in ihrer Gesamtheit – von der Planung über die Chirurgie und Prothetik bis zur Nachsorge – auf universitärem und damit höchstem Niveau. Weitere Informationen: www.implantatzentrum-ruhr.com

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So lässt‘s sich aushalten: Flanieren und zwischendurch einen kühles Glas Wein

Traditionelle Indische Medizin (TIM) – Ayurveda Dann mal Prost! Der etwas andere Fassanstich.

Entspannte Eröffnung mit den Metropol Jazzmen.

Kliniken Essen-Mitte / Knappschafts-Krankenhaus Die Traditionelle Indische Medizin (TIM), im Westen vor allem als Ayurveda bekannt, ist eines der ältesten Heilkundesysteme der Welt. Sie ist für körperliche und seelische Gesundheit vielseitig einsetzbar.

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Weitere Informationen: www.ayurveda-klinik.info

Auf dem Schürmannshof zeigten Malerin Sylvia und Fotograf Hendrik van de Pol erstmals in Essen einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Im Oktober 2014 zogen sie von Karlsruhe nach Essen zu ihren Kindern und wollen auch hier in ihrer neuen Heimat über Malerei und Fotografie dozieren.

Die Künstlerfamilie: (v.l.nr.) Pianist Benny Nauschütz, die van de Pols: Sängerin Joyce, Malerin Sylvia, Fotograf Hendrik, Saxophonist Joël, Mode-Expertin Dominique und Gitarrist Amir Nasr

Fotos: Gerd Lorenzen

Buchen Sie jetzt Hendriks bevorzugte Motive: Menschen – ganz in ihrem Element.

sahen wir beim royalen Besuch: Sie können eine Queen zum Schmunzeln bringen. Tatort Pasta e Gambaroni +++ Jörg F. Hüls, Ex-Bild-Sportchef, wartete auf die Schwimmgrößen Wolfgang Kremer (25-maliger Deutscher Meister) und Horst Melzer, Meistermacher vieler Schwimmer wie Weltmeister Mark Warnecke, Christian Keller und viele andere. Wolfgang Kremer kam endlich – nach einem Hörsturz hatte er eine lange Wartezeit beim Arzt. Horst kam gar nicht. Als Chef des Sportinternats leitete er die Evakuierung seiner Zöglinge (und vielleicht schon baldige Sport-Superstars). Der Grund: Mal wieder eine Entschärfung eines 5-Zentner-Blindgängers. Tatort Werdener Bürgerhaus +++ Eigentlich wollte Pianist Hans Kwakker-

Ihr Sohn Joël stand Sylvia, die sich auf Portraitmalerei konzentriert, natürlich auch schon Modell.

naat den magischen Null-Uhr-Glockenschlag seines Geburtstages nicht auf der Autobahn, sondern mit seiner Familie erleben. Doch der zauberhafte Charme von Noch-Bürgerhaus-Chefin Agnes Wallek und die besondere WBHAtmosphäre erweichten sein Herz – und das war gut so! So gab es ein herrliches, die Zuschauer begeisterndes Unplugged-Konzert, das jedoch atmosphärisch an einen klassischen Quartett-Abend erinnerte. Tatort Villa Rü +++ Es war ein tolles, zudem langes Big-Band-Erlebnis. Die großen Bandleader wie Duke Eillington und Count Basie, aber auch die deutschen Größen überzeugten beim B.S.E. Jazzclub – akustisch und auch optisch. Hannes Schmitz

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ZU GUTER LETZT

Ausblick:

IMPRESSUM

Jöran Steinsiek (MARKETING-LEITUNG)

Hannes Schmitz (GASTRO-KOLUMNE)

Margot David (TEXT, REISE)

Gerd Lorenzen (FOTO)

Amela Radetinac (TEXT)

Lars Riedel (TEXT, FOTO)

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Betty Stellmacher (VERLAGS-LEITUNG)

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Christian Boenisch (ART-DIRECTOR)

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Ralf Schönfeldt (HERAUSGEBER)

Foto: Lars R

Foto: Peter Prengel

DAS BEWEGT DIE STADT IN DEN NÄCHSTEN 4 WOCHEN

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Pascal Hesse (TEXT, POLIT-KOLUMNE)

Karsten Kukulies (TEXT)

Christoph Bubbe (GRAFIK, FOTO)

Sarah Stellmacher (GRAFIK)

Artur Hanke (BERATUNG)

Oliver Gehlker (BERATUNG)

Peter Kretschmer (REPRÄSENTANT)

Luisa Feyen (OFFICE, DISTRIBUTION)

Celina Kimmerle (OFFICE)

E-MAIL KONTAKT: vorname.nachname @informer-magazine.de

23 Uhr, Schotten dicht.

Verlagerung der Trinkerszene

Die Trinkerszene auf dem WillyBrandt-Platz beschäftigt die Stadt Essen schon eine ganze Weile. Doch die FDP drängt auf die Durchsetzung der Verlagerung in den nächsten Wochen. Bereits im Herbst soll, geht es nach den Liberalen, die Szene vom Bahnhofsvorplatz verlagert und die Trinker auf einem knapp 100 Quadratmeter großen Areal an der Hollestraße geduldet und betreut werden. Unter anderem ist dafür der Bau von öffentlichen Toiletten an der ehemaligen DRK-Station geplant. Die in diesem Bereich stehenden sieben Rundbögen sollen außerdem gereinigt werden. Diese Flächen könnten laut der FDP zur Gestaltung der freien Kunstszene zur Verfügung gestellt werden. Wohl nicht begeistert von dieser Idee sind die Nachbarn aus dem Hotelgewerbe an der Hollestraße. Sie beklagen auch mangelnde Kommunikation seitens der Stadt und vermissen den Dialog. Sie selbst hätten erst aus den Medien von den Plänen erfahren. (CK)

Schlusstermine für die Ausgabe »September 2015« REDAKTION: 17.08.2015 & ANZEIGEN: 19.08.2015

DRUCK: Ruhrnetzwerk GmbH BRIEFKASTEN-ZUSTELLUNG: Delta Werbung GmbH AUSLAGE-VERTRIEB: Direktwerbung Van Hoewijk VERLAG: Presse-Verlag Ruhr GmbH · Bredeneyer Straße 2b 45133 Essen · Geschäftsführer: Ralf Schönfeldt REDAKTION: Bredeneyer Straße 23 · 45133 Essen Fon: (0201) 45 189-100 · Fax: (0201) 45 85 30 89 www.informer-magazine.de www.facebook.com/INFORMER.Essen eMail: info@informer-magazine.de Die INFORMER MAGAZINE Essen erscheinen 12 × jährlich jeweils vor Monatsbeginn im kombinierten Haushalts- und Auslagevertrieb. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.08.2015. Vom Verlag gestaltete Anzeigen unterliegen dem Urheberrecht und dürfen ohne schriftliche Genehmigung nicht verwendet werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. INFORMER MAGAZINE ist ein eingetragenes Markenzeichen der INFORMER media entertainment AG.

Der Gerichtsbeschluss gegen die Genehmigung des RÜ Oktoberfestes auf dem Messeparkplatz wirkt sich nicht nur auf die Essener Wiesn-Gaudi aus. Auch das Stadtfestival Essen. Original. muss mit den Konsequenzen leben. Schicht im Schacht auf allen Bühnen ist offiziell um 23 Uhr. Man darf gespannt sein, ob sich das so umsetzen lässt, wie geplant. Einer feiernden Meute kann man schließlich nicht so einfach den Stecker ziehen. (CK)

Foto: C D

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Die OB-Wahl steht vor der Tür

Selbst unsere Bundeskanzlerin lässt es sich nicht nehmen, ihren CDU-Kollegen Thomas Kufen kurz vor der Wahl zu unterstützen und kommt Anfang September nach Essen. Kein Wunder, geht es doch darum, einen der letzten

Oberbürgermeisterposten in den deutschen Großstädten für die CDU zu holen. Denn hier spricht die Bilanz ganz klar für die SPD, die Christdemokraten hingegen verlieren eine Großstadt nach der anderen. ‚Angies‘ Besuch also ein reines Wahlkampf-Marketing. Die Union in Essen soll von der Beliebtheit der Bundes-CDU profitieren. Wesentlich spannender dürfte es jedoch werden, wenn der amtierende Oberbürgermeister Paß und der christdemokratische Herausforderer Kufen im Rahmen eines direkten Rededuells in den Ring steigen. Stattfinden soll das Ganze am 2. September bei ‚Essen kontrovers‘. (CK)

Rückblick:

DAS BEWEGTE UNSERE LESER IN DEN LETZTEN 4 WOCHEN UNSERE TITELSTORY IM JULI: DAS NOWACK-MANUSKRIPT

Es gibt Titelgeschichten, die Persönlichkeiten portaitieren. Und es gibt jene, die einiges an inhaltliche Brisanz bereithalten. Aber selten spaltet eine Story unsere Leser, ja sogar die Stadtgesellschaft als solche, dermaßen, wie unser Juli-Titel: Willi Nowack schreibt ein Buch, packt aus, nennt Namen. Die Reaktionen reichten von Empörung und erhitzten Gemütern bis hin zu gespannter Erwartung. „Ich lass mich überraschen, dat der Willi dreimal chemisch gereinigt is, wissen wir alle. Ich werde mir das Buch holen“, kommentierte z. B. Michael H. auf Facebook. Anders sah es Stefanie B. und kritisierte: „Dass der Informer sich für so etwas hergibt.“ Claudia W. forderte gar: „Bitte kein Forum für Verbrecher!“ Während es Jürgen Lukat, OB-Kandidat für Die PARTEI, es gewohnt mit Humor

nahm: „Nowack war einer der ganz Großen in Essen! Er zählt neben Silvio Berlusconi, Franz Josef Strauß und Sepp Blatter zu meinen größten Vorbildern.“ Es sei unglaublich, dass wir „kriminellen, machtgeilen,raffgierigen, Parasiten nicht nur das Titelblatt, sondern auch noch zwei Innenseiten als Bühne für die Ankündigung eines ‚Aufklärungsbuches‘ bereitstellen“, echauffiert sich gar ein Leser vie E-Mail – oder besser gesagt ein Ex-Leser, denn: „Ihr Blättchen werde ich nur noch zum Einpacken von Müll nutzen.“ Freie Presse schmeckt halt nicht jedem. ZWISCHEN LOB UND KRITIK

Es war schon in unserer Juni-Ausgabe, als wir ein großes Spezial zum Thema ‚Organspende‘ veröffentlichten – Spenderausweis auf der Titelseite inklusive. Doch auch noch in den vergangenen Wochen erreichte uns Leser-Feedback

zu der Aktion. „Ich wollte einfach nur kurz zur letzten Informer-Ausgabe gratulieren. Die Idee mit dem Organspende-Ausweis ist großartig. Wenn ich nicht schon lange einen hätte, dann jetzt!“ Dieses Lob von Melanie B. ist nur ein Beispiel und wir nehmen es dankend an. Wo der Skandal sei, fragt hingegen ein Leser in Bezug auf einen Beitrag zum Stadion-Neubau. Die INFORMER Magazine haben das Projekt in seiner Bauzeit eng begleitet und „jetzt, wo das Stadion Negativschlagzeilen produziert, werden Sie zum ‚Wendehals‘.“ Dieser kritische Leserkommentar kam übrigens von Christian Hülsmann, Stadtdirektor a. D. und heute Aufsichtsratschef bei Rot-Weiss Essen. Und einen Rat für den Autor des Artikels hat er auch gleich zur Hand: „Kehren Sie mal gefälligst vor Ihrer eigenen Tür und setzen Sie nicht solche wilden Stories in die Welt.“ (LR)


Foto: Gerd Lorenzen

ZU GUTER LETZT

Küchenkunst live

Gourmetmeile Metropole Ruhr vom 20. bis 23. August

Essen verbindet Doch was man isst und mit wem – darauf kommt es an.

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emeinsam zu essen, symbolisiert wie keine andere soziale Institution Gemeinschaftlichkeit und Zugehörigkeit. Man denke nur an die Tafelrunde von König Artus. Insofern kann es gar nicht genug Stadtfeste geben, auf denen zusammen gegessen, getrunken und sich unterhalten wird. Ein besonderes Fest dieser Art ist die ‚Gourmetmeile Metropole Ruhr’, veranstaltet vom Verein Essen Geniessen.

Auf dem historisch aufgeladenen Gelände der Zeche Zollverein, auf dem die Meile stattfindet, trifft sich dieses Jahr zum fünften Mal das Ruhrgebiet: Gastronomen mit verschiedenster Küchenkultur aus Bochum, Gelsenkirchen, Haltern, Bottrop, Mülheim und natürlich Essen bekochen Anwohner unserer Region mit ebenso unterschiedlicher kultureller Herkunft. TYPISCH DEUTSCH?

Doch genauso wie die Menschen, die hier eng beieinander

leben, längst nicht mehr als typisch chinesisch, deutsch, türkisch oder italienisch zu bestimmen sind, verschmelzen auch die Küchen, die sich traditionell durch spezifische Kochtechniken und ihre eigentümliche Auswahl der Zutaten auszeichnen. Als ein großes Kompliment an die türkische Küche lässt es sich verstehen, wenn ein deutsches Restaurant wie der Halterner Neueinsteiger Tannenhäuschen neben hausgemachten Frikadellen auch den Ruhrpott-Döner serviert oder Mintrops Angebot von chinesischen Wan Tans über amerikanisches Entrecôte bis hin zum Bergmannsgericht Himmel und Äd reicht.

Das Feuerwerk wird dieses Mal nicht zur Eröffnung gezündet, sondern am Samstag, „damit diejenigen, die werktags bisher nicht so lange bleiben konnten, auch mal die Chance haben, es zu erleben“, erklärt der Vereinsvorsitzende Rainer Bierwirth. VIELE ZUTATEN IM RUHRPOTT

Dass jeder Gastronom auch in diesem Jahr wieder ein solches Bergmannsgericht anbietet, versteht sich in diesem Rahmen schon fast von selbst, „denn das macht die Gourmetmeile Metropole Ruhr auf der Zeche aus“, so Bierwirth. Auf diese Weise wird die moderne, international

durchwachsene Esskultur mit der regional bestimmten und bodenständigen Rezeptur der Pott’schen Vergangenheit und Identität verbunden. Wie stark Kulturen und Zeiten ineinandergreifen, zeigt zum Beispiel das Bergmannsgericht des italienischen Ristorante Acquario, das Gulasch mit Nudeln serviert – Gulasch aus Lamm und die Nudeln traditionelle Pasta aus Neapel, die Frauen von Schustern ihren Männern am Ruhetag kochten. Typisch deutsche Klassiker wie Großmutters Kartoffelsalat mit heißer Fleischwurst und Schnippelbohnen, Schweinebauch und Mettwurst, für 6,50 bzw. 7 Euro gehören ebenso dazu. Reguläre Hauptgerichte, wie Kalbshaxe, gelackte Ente, Roter Thunfisch und Schreiner’s Sauerbraten, gibt es durchschnittlich für acht Euro. Hinter dem Restaurant Schreiner’s steckt übrigens „ein Chefkoch, der sich in Bochum selbständig gemacht hat und jetzt ganz heiß darauf war, auch teilzunehmen“, erläutert der Veranstalter. Statt hausgemachte Frika zu futtern, gibt es ebenso die Möglichkeit, ‚Finde de claire Austern’ für drei Euro pro Stück zu schlürfen oder Gourmetgerichte wie Loup de Mer oder angebeizte Jakobsmuscheln zu verzehren. Ein gesellschaftliches Statement, das verstanden wird.

Alle Teilnehmer der Gourmetmeile:

Sheraton Restaurant am Park • Gummersbach • Landhaus am Grugapark • Ristorante Acquario • Schote • Altes Brauhaus Rietkötter • Heiner’s • Trattoria Trüffel da Diego • Biometzgerei Scharun • Tannenhäuschen • Parkhaus Hügel • Kiepenkerl zu Essen • Schreiner’s • Hannappel • Restaurant M • La Turka • Café Kötter • Franky’s Cocktailbar Musik by Albanese music: Donnerstag, 19.30 bis 22.30 Uhr:Riccardo Doppio und Benny & Joyce samt Band Freitag, 19.30 bis 22.30 Uhr: Wrecia Ford & Sir Jesse Lee Davis mit Band Samstag, 15 bis 19 Uhr: Thomas Drost, 19.30 bis 22.30 Uhr: Stefan Mageney & Shemsi Kamaj & Jay Oh mit Band Sonntag, 12 bis 15.30 Uhr: Heiko Fänger, 16 bis 19.30 Uhr: Dominik Steegmüller & Sylvia Dias mit Band Die Bühne steht mittendrin und beschallt ein Drittel der Veranstaltungsfläche, der Rest wird bewusst ruhig gehalten. Öffnungszeiten: Donnerstag und Freitag: 16 bis 23 Uhr Samstag: 12 bis 23 Uhr Sonntag: 12 bis 20 Uhr

Es wird empfohlen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen.

Essen Geniessen e.V. Zur Schmiede 4, 45141 Essen www.essen-geniessen.de

weitere Infos unter www.tusemessen.de oder direkt unter 0201 74 93 830

KARLO KIDS CLUB BEIM TUSEM

HANDBALL EINMAL GANZ ANDERS ERLEBEN 6-12 Jetzt für die Saison 2015/16 anmelden und Kindern zwischen Essen Jahren mit dem Karlo Kids Club bei einem Heimspiel des TUSEM in der 2. Handball-Bundesliga ein unvergessliches Erlebnis bereiten!

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