INFORMER JULI 2016

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EIN AMOKLAUF AUS SCHERZEN

Komödie ‚Toni Erdmann‘ feiert Deutschlandpremiere in der Lichtburg. Seite 24

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Foto: SPD Essen

PRINT-EDITION JULI 2016

POLIT-SPEZIAL

GEHEIM SACHE ? L GABRIE

Agnes Wallek ‚Frau Bürgermeisterhaus‘ Foto + Edit: INFORMER bildproduktion

„Für das Bürgermeisterhaus habe ich gebrannt.“ AG N E S WA L L E K Ü B E R L Ä S S T D E N „ S C H Ö N ST E N A R B E I T S P L AT Z D E R S TA D T “ I H R E M NAC H F O L G E R .

D

as Bürgermeisterhaus hat seine eigene Geschichte geschrieben; eine bewegte und bewegende Geschichte voller Höhen und Tiefen. Schließlich war es eine Kindergärtnerin, die die Idee einer kulturellen Begegnungsstätte trotz finanzieller Schieflage aus den Kinderschuhen holte. Das Bürgermeisterhaus? Ohne Agnes Wallek nicht denkbar. Und doch: Nach über drei Jahrzehnten nimmt die Grande Dame ihren Hut – und geht doch nicht ganz … ab Seite 8

Die Recherche: Wie der fragwürdige Millionen-Deal eines Lokalpolitikers durch Schweigen ermöglicht wurde? Arndt Gabriel, 54 Jahre, Mandatsträger für die SPD im Rat der Stadt Essen. Er ist Nutznießer eines millionenschweren Immobilien-Deals mit der Stadt Essen zur Unterbringung von Flüchtlingen an der Münchener Straße. Bemerkenswert: Bis zur politischen Entscheidung über den Millionen-Deal waren die Mitglieder des Rates und des Bauausschusses anscheinend nicht informiert, dass Gabriel hinter der Immobilie für die geplante Flüchtlingsunterkunft steckt. Gabriel informierte die Stadtverwaltung erst, als die politischen Entscheidungen bereits beschlossen waren und die Verwaltung sie laut Auftrag umsetzen musste. Beruflich ist Gabriel selbstständig im Bereich Fensterservice und Reinigung. Als Immobilienexperte, Investor oder Kompetenzträger für Flüchtlingsunterbringungen ist er bisher nicht öffentlich in Erscheinung getreten. Gabriel soll in dem Gewerbekomplex die Voraussetzungen zur Unterbringung von 449 Menschen auf engstem Raum schaffen und dauerhaft gewährleisten. Seit Ende Juni 2016 sorgt die Geschichte über einen Lokalpolitiker, der öffentlich gegen Flüchtlingsunterkünfte auftritt und zeitgleich einen 6-Millionen-Vertrag mit der Stadt über eine solche abschließt, für Aufregung – in der Gesellschaft, in der Politik und in den lokalen wie überregionalen Medien. Gabriel selbst sieht sich in der Opferrolle: Er habe sich nichts vorzuwerfen. Die Chronologie des Millionen-Geschäfts: Warum Gabriels Rolle im Immobilien-Deal anscheinend eine Geheimsache war. ... ab Seite 4

CHANCENGLEICHHEIT AM ARBEITSMARKT

Junge Menschen mit Familienverantwortung haben das Nachsehen. Seite 16

INFORMER-EXPERIMENT

Verkabelt zum Public Viewing – wenn die Europameisterschaft zur Herzenssache wird. Seite 18

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IN DIESER AUSGABE

In dieser Ausgabe

AUS DER REDAKTION Einblicke in unseren Recherche-Alltag

Foto: Christoph Bubbe

4 – 6 Polit-Spezial

EXPERIMENT I: WIEVIEL ERFÄHRT UNSERE REDAKTEURIN VON DEM ‚NEUEN‘?

kein Problem und schnell gemacht. Doch Carsten Linck tritt als ‚Neuer‘ Chef der Heckstraße 105 in große Fußstapfen. Wieviel wird die Kollegin aus ihm herausbekommen? Denn wir wollen wissen: Was wird er anders machen als Wallek? Einiges, wie unsere Redakteurin erfuhr. Experiment geglückt! Seite 12

EXPERIMENT II: WIEVIEL VERKRAFTET DAS HERZ VOM CVD?

13 Politik

14 – 15 People Küchenchefin Erika Bergheim und Somelière Carla Veenstra: So entspannt geht Gourmet-Gastronomie

21 – 22 Tipps & Termine Opern, Theater, Konzerte – Was der Juli bringt Gastronomie-Veranstaltungen Spezial: Wo der Teller zum Event wird

24 – 25 Kultur – Highlight Deutschlandpremiere ‚Toni Erdmann‘ – Ein Alt-68er setzt an zum Amoklauf aus Scherzen Kolumne – Kulturgut Europameisterschaft: Warum hält das Gemeinschaftsgefühl nicht über den Abpfiff hinaus?

26 – 28 Reise die als ‚Weinbegleiter Ruhr‘ Verkostungen der besonderen Art anbietet. Erst wird der Geruch erkundet, dann wird der Wein im Mund geschwenkt und am Ende ausgespuckt. So erklärt Storck es jedenfalls. Doch in diesem Moment hat der Herausgeber offenbar nicht richtig zugehört. Experiment geleert. Seite 30

Steinsiek muss weg! Der neue Reisereport. Nonstop und komfortabel nach Namibia – Holzklasse der 70er war gestern. Sauna-Urlaub: Schwitzen in der Gondel oder ein Sandbad in der Wüste

29 Gesellschaft Gesellschafts-Spezial: Abschluss des 1. Essener Wissenschaftssommer

30 – 31 Zu guter Letzt Der INFORMER Rück- und Ausblick Was hat die Stadt bewegt, was wird sie bewegen?

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Chancengleichheit am Arbeitsmarkt: Junge Mütter haben immer noch das Nachsehen Immobilien-News im Juli Home Staging: Dekoratives Tricksen erlaubt, Pfuschen verboten! – 3 Fragen an Diplom-Designer Sebastian Baun Das INFORMER-Selbstexperiment zur Fußball-EM: Aus dem Stand auf 130 – Ein Redakteur sieht Schwarz-Rot-Gold Life- und Business-Coaching: Da Arbeit und Privates sich nicht trennen lassen …

EXPERIMENT III: WIE VIELE GLAS WEIN PASSEN IN EINEN HERAUSGEBER? Noch sind die Gläser vor INFORMERHerausgeber Ralf Schönfeldt jungfräulich, bis auf jenes in seiner linken Hand. Aber selbst dieses soll sich im Laufe des Abends erneut füllen. anders als der Speikübel vor ihm auf dem Tisch. Der Wein, ob rot oder weiß, er mundet sehr. Mitgebracht hatte ihn Susanne Storck,

16 – 17 Wirtschaft & Immobilien

18 – 20 Gesundheit

ins Uniklinikum. Vor dem Spiel Deutschland gegen Polen bekommt der CvD ein EKG. Ob sein Herz dem Rudelgucken standhält? Das schon. Aber bereits beim Auflaufen der der deutschen Elf fährt es auf Hochtouren. Wie es beim Spiel aussah, verrät Riedel in seinem Bericht. Nur soviel vorab: Experiment überlebt! ab Seite 18

Foto: Pascal Hesse

Er raucht Kette, ist ein Kaffee-Junkie, Fußball-Fan der Extreme und spuckt auch nicht ins Glas: unser Chef vom Dienst. Ach ja, ganz so alterstechnisch taufrisch ist er auch nicht mehr. Und all das qualifiziert Lars Riedel perfekt für unseren Feldversuch beim Public Viewing. Also ab mit ihm

8 – 12 Titelstory Das Bürgermeisterhaus – Zeit für ein neues Kapitel Agnes Wallek – Die Grande Dame nimmt ihren Hut Carsten Linck – Der ‚Neue‘ in der Heckstraße 105 Kolumne – Hesse wird kultur-politisch Politisiert. Essen. Düsseldorf. Berlin. Brüssel. Wie man mit dem Baugesetz die Integration verändert – 3 Fragen an Bundestagsabgeordnete Jutta Eckenbach (CDU)

Foto: Pascal Hesse

Als Amela Radetinac sich an die Story zum Abschied von Agnes Wallek aus dem Bürgermeisterhaus macht, ahnt sie es noch nicht: Es wird die Titelstory. Damit die Geschichte aber auch rund wird, muss kurzfristig auch ein Interview mit ihrem Nachfolger her. Der Termin ist

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POLIT-SPEZIAL

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GEHEIMSACHE GABRIEL in Deal, der Einnahmen in Höhe von über sechs Millionen Euro verspricht: Wäre das Millionen-Geschäft um den Gebäudekomplex an der Münchener Straße 67 von den politischen Gremien so entschieden worden, wenn alle Beteiligten gewusst hätten, wer hinter dem Projekt steckt? Es ist ein sehr lukratives Immobiliengeschäft, das die Stadt Essen der w-sale Immobilien GmbH ermöglicht hat. Einem Unternehmen, für das der Ratsherr Gabriel als Geschäftsführer zeichnet. Und als einer der Gesellschafter von dem Millionengeschäft profitiert. In wochenlanger Recherche haben wir notwendige Fragen gestellt, Belege zusammengetragen und uns ausführlich mit den Vorgängen beschäftigt. Auf den ersten Blick wäre die Geschichte schnell erzählt: Ein Ratsherr aus dem Essener Norden kauft mit seiner Firma günstig eine Immobilie und vermietet diese teuer an die Stadt. Es ist der gleiche Ratsherr, der jüngst noch an der Seite seines Ex-Fraktionskollegen Guido Reil gegen Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt Flagge zeigte. So etwa am 3. April dieses Jahres bei einer Kundgebung der Bürgerinitiativen im Essener Norden. Ein Paradebeispiel für politische Doppelmoral. Damit wäre die moralische Keule geschwungen. Bei näherer Betrachtung wird allerdings deutlich, dass die Geschichte hier erst richtig anfängt. Doch der Reihe nach.

In größter Not: Stadt stößt an Kapazitätsgrenze Erstmals Erwähnung findet die Immobilie an der Münchener Straße 67 /67 A, Gewerbehofstraße 10, am 16. Juni 2015 in der Sitzung des Ausschusses für die Sport- und Bäderbetriebe. Warum dort? Lange Zeit war die Unterbringung von Flüchtlingen in Sporthallen Thema. Im Ausschuss macht Sozialdezernent Peter Renzel (CDU) deutlich, dass man die Unterbringung von Flüchtlingen an diesem Standort prüfe. Noch am gleichen Tag gibt die Stadt eine Pressemitteilung unter dem Titel „Unterbringung von Asylsuchenden: Stadt stößt an Kapazitätsgrenze“ heraus und nennt darin die Münchener Straße

18.06.

JUN 2014 Erstmals wird die Immobilie an der Münchener Straße als potentielle Flüchtlingsunterkunft erwähnt.

Der neue Stadtrat wird konstituiert. Auch Arndt Gabriel wird verpflichtet, „...zum Wohle der Stadt und ihrer Bevölkerung...“.

JUN 2015

16.06.

explizit. Dem Vernehmen nach gehört der Gebäudekomplex zu diesem Zeitpunkt noch einem ausländischen Investor, der ihn loswerden wollte. Irgendwann landet er im Portfolio der Sparkasse Essen und ist lange Zeit auf dem Markt. Er erweist sich als Ladenhüter. Die Stadt Essen kauft ihn nicht. Die „Unterbringung von Flüchtlingen in 2016/2017“ ist Titel einer öffentlichen Vorlage, die Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) am 21. Januar 2016 unterzeichnet und am 27. Januar in den Rat der Stadt einbringt. Sein Beschlussvorschlag umfasst unter anderem einen Prüfbericht, der auch die Münchener Straße nennt. Hierzu heißt es: Die planungsrechtliche Einschätzung ist zulässig. Das derzeitige Prüfergebnis lautet: „Mietangebot wird erwartet, in Prüfung, 150 - 250 Plätze in 2016“. Im Rat sitzt an diesem Tag auch Ratsherr Arndt Gabriel. Er ist laut Niederschrift über die Sitzung anwesend. Gabriel sitzt wie immer in der letzten Reihe. Es ist der 12. Februar dieses Jahres, der Tag, an dem die Gesellschafterversammlung der ursprünglich in Gelsenkirchen ansässigen w-sale UG (haftungsbeschränkt) tagt. Und beschlossen wird, dass sie neu als w-sale Immobilien GmbH in das Handelsregister beim Amtsgericht Essen eingetragen werden soll. Das Stammkapital wächst von 1.000 Euro auf 25.000 Euro an. Als Geschäftsführer zeichnen Arndt Gabriel und Andreas Huster, noch. Letzterer – seit der Gründung 2010 Chef der w-Sale UG (Handel von Waren aller Art, deren Einkauf, Lagerung und Verkauf) – wird später laut Handelsregister abberufen.

Der Rat beschließt, Arndt Gabriel meldet seine Befangenheit nicht an Mit einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von SPD/CDU an den Stadtrat wird die Kapazität für die Immobilie an der Münchener Straße auf 390 Plätze erweitert. Am 24. Februar beschließt der Rat mehrheitlich die Beschlussvorlage der Verwaltung und den gemeinsamen Antrag. Ratsherr Gabriel nimmt an der Sitzung teil, führt Gespräche mit anderen Ratsmitgliedern. Für ihn wird diese Entscheidung nicht nur eine politische, sondern auch eine wirtschaftliche Bedeutung haben.

27.01.

Die Immobilie an der Münchener Straße wird in einem Prüfbericht des Stadtrats benannt. Arndt Gabriel ist in dieser Sitzung anwesend.

FEB 2016 Die GesellschafterVersammlung der w-sale UG beschließt eine Neueintragung ins Handelsregister Essen. Arndt Gabriel wird zudem als Geschäftsführer bestellt.

Laut Protokoll erklärt kein Ratsmitglied bei dieser Abstimmung seine Befangenheit. Auch Arndt Gabriel nicht. Die Anmietung der Immobilie ist am 10. März Thema im Bau- und Verkehrsausschuss. In einer nichtöffentlichen Vorlage schlägt Stadtdirektor Hans-Jürgen Best (SPD) dem Ausschuss vor, das genannte Objekt für zehn Jahre anzumieten. Beziffert wird die Netto-Jahresmiete mit 510.000 Euro, zuzüglich Betriebs- und Verwaltungskostenvorauszahlungen in noch nicht genannter Höhe. Geschätzt sind 90.000 Euro. Brutto fielen demnach jährlich 600.000 Euro Miete zu Lasten der Stadtkasse an. Was auffällig ist: Weder der Name von Arndt Gabriel, noch der seiner Firma werden in der Vorlage genannt. Der Vermieter bleibt den politischen Entscheidern gänzlich unbekannt. Es wird aber deutlich, dass das Objekt der Stadt zur Anmietung angeboten worden sei und der Vermieter die erforderlichen Umbauarbeiten für die Nutzung als Unterkunft für bis zu 449 Flüchtlinge übernehme. Das Objekt solle als Übergangsheim genutzt werden, nicht als Behelfseinrichtung.

„Wer dahintersteckt? Das hätte auch eine Rotlichtgröße sein können. Vielleicht ist ja schon absichtlich in der Vorlage nicht die Rede von Gabriel, um Zusammenhänge zu verschleiern. Aber das ist eine bloße Mutmaßung. Das müsste man die Verwaltung fragen.“

10.03.

Die w-sale Immobilien GmbH (ehem. w-sale UG) und ihr Geschäftsführer Arndt Gabriel werden ins Essener Handelsregister eingetragen. Neue Adresse ist das ‚Triple Z‘. Ab sofort können Außenstehende von Gabriels Geschäftstätigkeit Kenntnis erlangen.

MÄR 2016

12.02

winkt der Bau- und Verkehrsausschuss die Vorlage des Stadtdirektors rasch durch. der Vermieter bleibt im Verborgenen. Der Vorsitzende, Ratsherr Rolf Fliß (Grüne), stellt fest, dass keine Wortbeiträge vorliegen.

Bauausschuss beschließt, Bezirksvertretung meldet Bedenken an Ebenfalls in nichtöffentlicher Sitzung berät die Bezirksvertretung für den Stadtbezirk III die Anmietung der Immobilie am 17. März. Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD) kritisiert, dass am Standort zunächst 250, dann 400 und nunmehr 450 Personen unterkommen sollen. Ebenfalls kritisch betrachtet Bezirksvertreter Bernd Schlieper (EBB) die Vorlage. Er will wissen,

Verträge, nichtöffentliche Vorlagen, Sitzungsprotokolle, eidesstattliche Versicherungen, Korrespondenz-Abschriften: In der Redaktion stapeln sich die Dokumente der ‚Akte Gabriel‘.

warum im Gegensatz zu einer zuvor beratenen Vorlage der Vermieter der Münchener Straße als Vertragspartner nicht namentlich erwähnt wird. Doch dazu schweigt die Sachkundiger Bürger Robert Bosch Verwaltung. Einen weiteren Kritikpunkt (Partei-Piraten), Mitglied im Bau- bringt CDU-Fraktionschef Lothar Föhse in und Verkehrsausschuss die Debatte ein. Die Vertragslaufzeit über zehn Jahren erscheine ihm als lang. Er verEbenfalls wird dem Ausschuss mitge- misse eine Ausstiegsklausel – für den Fall, teilt, dass die Anmietung auf zehn Jahre dass in wenigen Jahren weniger Plätze für wirtschaftlich sei, da ein geringer Mietzins Flüchtlinge in Essen benötigt werden. Die vereinbart werden könne. Bei einer kürze- Linke-Fraktionschefin Heike Kretschmer ren Laufzeit würden sich die Umbaumaß- befürchtet gar eine unangemessene Preinahmen des Vermieters wirtschaftlich sentwicklung für andere Mietobjekte, wenn nicht darstellen lassen. Der Mietzins für für eine solche Immobilie mit einem nieddas Objekt mit seinen 5.690 Quadratmetern rigen Standard bereits eine Kaltmiete von liege bei insgesamt 42.500 Euro (7,47 Euro rund 7,50 Euro pro Quadratmeter gezahlt pro Quadratmeter). Die jährliche Mietan- würde. Doch die Kritik kommt zu spät: Zu passung liege bei 500 Euro pro Monat. diesem Zeitpunkt ist die Anmietung bereits Ohne, dass Bedenken geäußert werden, beschlossen.

In nichtöffentlicher Sitzung winkt der Bauausschusses die Vorlage von Stadtdirektor Best über die Anmietung der Immobilie an der Münchener Straße durch. Der Vermieter, Arndt Gabriels w-sale Immobilien GmbH, bleibt ungenannt.

Foto: SPD Essen

E

Ein Lokalpolitiker mit Doppelmoral, ein Immobilien-Deal in Millionenhöhe und ahnungslose städtische Gremien

In nichtöffentlicher Sitzung der Bezirksvertretung III wird Kritik an der Vorlage zur Münchener Straße laut und gefragt wem die Immobilie gehört.

30.03.

Andreas Huster wird als Geschäftsführer der w-sale Immobilien GmbH aus dem Handelsregister gelöscht. Wer bleibt, ist Arnt Gabriel. Wohlgemerkt als alleiniger Geschäftsfüh14.04. rer der Firma.

APR 2016

17.03.

Ratsherr Arndt Gabriel zeigt seine Tätigkeit als Geschäftsführer der w-sale Immobilien GmbH der Stadt Essen zeitgleich mit seiner Eintragung ins Handelsregister an.

30.03.

06.04. Die Stadt unterzeichnet einen Mietvertrag zur Immobilie an der Münchener Straße 67 mit Arndt Gabriel als Geschäftsführer der w-sale Immobilien GmbH. Damit ist der Millionen-Deal unter Dach und Fach.


POLIT-SPEZIAL Am 30. März werden die Änderungen, die die Gesellschafterversammlung der w-sale Immobilien GmbH beschlossen hat, im Handelsregister veröffentlicht. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Geschäftsführertätigkeit von Arndt Gabriel nicht im Handelsregister eingetragen, und somit für Außenstehende kaum in Erfahrung zu bringen. Das Unternehmen hat nunmehr seinen Sitz an der Katernberger Straße 107, hier landet zumindest die Post. Eine ‚Briefkastenfirma‘ im städtisch geförderten Gründerzentrum „Triple Z“. Dort sind auch Gabriels Firmen „City Cleaner“ und „Der Fensterprofi“ zuhause. Im Erdgeschoss, hinter einer schweren Eisentüre. Der Vertrag zwischen Gabriels w-sale Immobilien GmbH und der Stadt wird am 6. April geschlossen. Unterzeichnet wurde er seitens der Stadt von Baudezernentin Simone Raskob sowie Stadtbaudirektorin Stephanie Frevel. Sieben Tage nach der Eintragung soll dieser Deal Gabriels neuer Firma in den kommenden elf Jahren Bruttoeinnahmen in Höhe von über sechs Millionen Euro sichern, Umbau-Umsätze für seine ursprünglichen Firmen nicht mitgerechnet. Am 14. April wird Andreas Huster als Geschäftsführer aus dem Handelsregister gestrichen. Wer bleibt, ist Arndt Gabriel.

Alles eine Frage der Ehre? Kurz darauf, am 20. April, nimmt der Hauptausschuss im nicht-öffentlichen Teil Gabriels Geschäftsbeziehung mit der Stadt zur Kenntnis. Dies geschieht im Rahmen der Mitteilungspflicht von Mandatsträgern gemäß der Ehrenordnung. Nach der Vorlage von OB Kufen sei Gabriel Mitgesellschafter der w-sale Immobilien GmbH. Die Rede ist von Objekt-Vermietungen an die Stadt Essen zum Zwecke der Nutzung als Übergangsheim. Dass es dabei um einen Millionendeal geht, ist nicht ersichtlich. Eine Summe wird nicht genannt. Über die dem OB angezeigten Verträge ist der Hauptausschuss einmal jährlich zu informieren. Hierbei soll dargestellt werden, ob Auftragsvergaben der Stadt oder ihrer Gesellschaften auf der Grundlage einer Ausschreibung erfolgten. Doch genau diese Frage beantwortet die Vorlage in Gabriels Fall nicht, wohl aber im Fall eines anderen Mandatsträgers, der ebenfalls Erwähnung findet. Zu diesem Zeitpunkt war bereits alles unter Dach und Fach. Es ist der 21. April. Unsere Recherche beginnt. Bei uns mehren sich die Hinweise von Mietern des Immobilienkomplexes. Ein Vertreter der Stadt soll im Haus unterwegs sein, um alle Mieter binnen weniger Wo-

21.04.

20.04.

Hinweise von Mietern mehren sich, dass Gabriel sie vor die Tür setzen wolle. Mit seiner Visitenkarte als Ratsherr erwecke er den Eindruck, er handle im städtischen Auftrag.

Der Hauptausschuss MAI 2016 nimmt die Geschäftsbeziehungen Arndt Gabriels mit der Stadt zur Kenntnis. Über die Höhe schweigt die nichtöffentliche Vorlage, und auch darüber, ob eine Ausschreibung stattfand.

chen vor die Tür zu setzen. Die Sorgen der zum Teil ausländischen Mieter sind groß. Sie befürchten eine ,kalte Entmietung’, in Folge derer sie aufgrund der bevorstehenden Umbauarbeiten bald ohne Strom und Wasser sein könnten. So soll sich der Vertreter der Stadt mit seiner Visitenkarte vorgestellt haben – als SPD-Politiker, der im städtischen Auftrag eine Flüchtlingsunterkunft schaffen muss. Das macht Eindruck. Von dieser Gegebenheit berichten mehrere Personen unabhängig voneinander. Das ruft uns auf den Plan. Wir gehen der Sache nach und werden fündig: Es ist SPD-Ratsherr Arndt Gabriel, an den sich die Mieter erinnern wollen. Wir suchen das Gespräch mit Gabriel. Denn schon nach unseren ersten Recherchen stoßen wir auf Ungereimtheiten.

werden sie verschoben oder gleich ganz abgesagt, dann meldet der Lokalpolitiker sich plötzlich gar nicht mehr zurück.

Laut Verwaltung will Gabriel nicht namentlich genannt werden Es ist der 19. Mai; die Fragen der Bezirksvertretung III sind immer noch nicht beantwortet, der Vertrag aber mittlerweile von der Stadt besiegelt. CDU-Bezirksfraktionschef Lothar Föhse sendet eine Anfrage an Bezirksbürgermeister Klaus Persch (SPD). Er will wissen, was Sache ist. Seine Anfrage setzt einen E-Mail-Verkehr innerhalb der Stadtverwaltung in Gang, der der Redaktion vorliegt. Michael Fölster, Verwaltungsbeauftragter für den Bezirk III, gibt Föhses Fragen – und die bereits vor Monaten in der Bezirksvertretung gestellten – am 2. Juni per E-Mail an Annette Görgens-Pfeiffer weiter. Sie ist zuständig für das städtische Objektmanagement der Immobilienwirtschaft im Dezernat von Simone Raskob. Noch am gleichen Tage erhält Fölster eine Antwort. Bemerkenswert ist vor allem der letzte Absatz ihrer E-Mail: „Zur Frage nach der Nennung des Vermieters kann ich Ihnen schon einmal rückmelden, dass ich diesen auch im nicht-öffentlichen Teil nicht nennen muss, da das für den Sachverhalt nicht relevant ist.“ Einen Tag später, am 3. Juni, schreibt sie erneut: „Der Vermieter hat mir heute geantwortet. Er ist zunächst nicht damit einverstanden, dass er genannt wird.“ Warum will Arndt Gabriel zu diesem späten Zeitpunkt die Bezirkspolitiker im Ungewissen lassen? Der Vertrag ist schließlich geschlossen. Warum sträubt er sich dagegen, dass sein Name genannt wird? Wieso verschweigt die Stadtverwaltung seinen Namen?

Wir schreiben den 11. Mai, den Tag des ersten von drei Gesprächen mit Arndt Gabriel. Zwei Journalisten des INFORMER treffen sich mit ihm in einem Essener Hotel. Es geht um die Vorwürfe der Mieter und um das Immobiliengeschäft seiner w-sale Immobilien GmbH. Sie hinterfragen, wer den Kauf des Objekts finanziert hat, wer seine Mitgesellschafter sind und ob es Hintermänner gibt. Gabriel, das Kreuz an der Kette um seinen Hals baumelt immer wieder von links nach rechts, verweist auf sein Christsein und sein soziales Engagement. In schillernden Worten beschreibt er, wie sehr er sich jeden Tag für andere Menschen einsetze – persönlich wie wirtschaftlich. Bei diesem Gespräch rechtfertigt sich Gabriel. Er will klarstellen, dass am Geschäft alles sauber und juristisch wasserdicht sei. Es bleiben Zweifel. Wir können die Aussage, dass es Partner für das Geschäft geben solle, vorerst nicht überprüfen. Doch städtische Dokumente lassen darauf schließen. Gabriels Aussagen und Unterlagen von Informanten werden gegenübergestellt und gewissenhaft geprüft. Zahlreiche Verträge, Vorlagen und Schriftwechsel zwischen ihm, Mietern, Sparkasse, Juristen, Verwaltung und Politik. Nach genauerer Betrachtung werfen diese Unterlagen zahlreiche Fragen auf. Die Redaktion bittet Gabriel um weitere Gesprächstermine. Zwei finden statt, der erste sehr emotionsgeladen, der zweite zwischen Tür und Angel. Gabriel weicht aus, stellt sich erneut als guten Christenmenschen dar, der immer nur an andere denkt. Und nie an sich selbst. Um letzte Ungereimtheiten aus der Welt zu räumen, will er Beweise und Belege beibringen. Doch das geschieht nicht. Folgetermine platzen mehrfach. Mal

11.05.

19.05.

Zwei INFORMERJournalisten treffen sich erstmals mit Arndt Gabriel in einem Essener Hotel. Sie haben viele Fragen, doch bekommen nur wenige Antworten vom Unternehmer und Ratsherren.

Die Fragen der Bezirksvertretung III sind noch immer unbeantwortet. CDU-Bezirksfraktionschef Lothar Föhse bittet den Bezirksbürgermeister um Aufklärung.

durchgewunken wenn er gewusst hätte, dass Gabriel dahinter steckt? Und warum wurden die Fragen der Bezirksvertretung erst nach Monaten beantwortet, wohlgemerkt erst nach Vertragsunterzeichnung? Fragen über Fragen stellen sich uns. Und wir stellen sie Arndt Gabriel. Am 24. Juni erhält der Lokalpolitiker einen umfassenden Fragenkatalog unserer Redaktion. Wir bieten ihm bis zum 27. Juni die Möglichkeit, uns seine Sicht der Dinge darzulegen. Doch statt Gabriel antwortet eine uns unbekannte Person namens ‚Ritter’ ohne Signatur auf unsere E-Mail. Er teilte uns mit: „Herr Gabriel ist bis einschließlich Montag nicht im Haus und leider auch telefonisch nicht erreichbar. Ich versichere Ihnen, dass er sich am Dienstag Vormittag bei Ihnen melden wird.“ Dies geschieht nicht. Gabriel schweigt bis Redaktionsschluss zu unseren Fragen. Hingegen taucht er am gleichen Tag im Stadion Essen beim Jubiläums-Empfang der Essener Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft (EWG) auf. Dort sitzt er im Aufsichtsrat. Am 28. Juni veröffentlichen wir um 14.04 Uhr unter dem Titel ‚Der Scheinheilige? Über das Millionengeschäft eines Essener Lokalpolitikers in der Flüchtlingskrise’ im Internet einen ersten redaktionellen Beitrag zum Thema. Zugleich kündigen wir eine umfangreiche Recherche in unserer Printedition an. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt reagierte umgehend auf diesen INFORMER-Beitrag. Noch am gleichen Tag forderte sie „umfassende Aufklärung“ von ihrem Mitglied Gabriel. Und noch mehr: „Bis der vorliegende Sachverhalt lückenlos geklärt ist, haben wir daher unseren Ge-

WER IST ARNDT GABRIEL?

Hinter verschlossenen Türen, aber nicht kritiklos

Der Sozialdemokrat aus dem Wahlkreis Katernberg-Beisen hat als Beruf gegenüber der Stadt ‚Kaufmann‘ angegeben. Gabriel ist als selbstständiger Kaufmann tätig und betreibt zwei Firmen. Die eine ist in der Reinigung, die andere im Bereich Fenster unterwegs. Über seine Firmen ist nicht viel im Internet zu finden. Dem Vernehmen nach hat Gabriel in der jüngeren Vergangenheit vermehrt für städtische Gesellschaften gearbeitet, in Sitzungen hat er gerne seine Auftragsbücher dabei. Wortbeiträge von ihm lassen sich in den Niederschriften des Rates nur schwer finden. Als Immobilienexperte oder Investor in Millionenhöhe ist der 54-Jährige bislang noch nicht öffentlich in Erscheinung getreten.

Was sagt die Stadt zu diesem Vorgang? Politik hinter verschlossenen Türen? Manchmal gibt es dafür Gründe, durchaus nachvollziehbare: Wenn es um Personal- und Rechtsangelegenheiten geht, um die Belange Dritter, um Geschäfte, die noch nicht besiegelt sind, tagen Gremien der Stadt nichtöffentlich. Ein solcher nicht-öffentlicher Teil soll den Datenschutz Betroffener wahren. Warum der Name Gabriels und der seiner w-sale Immobilien GmbH dann aber – anders als üblich in Vorlagen – seitens der Stadtverwaltung nicht in den Vorlagen auftauchte? Und selbst im Nachhinein nicht transparent gemacht werden soll? Das haben wir uns gefragt. Hätte der Bau- und Verkehrsausschuss den Millionen-Deal kritiklos und so

Wer ist Vermieter der Immobilie an der Münchener Straße? Im städtischen Mailverkehr wird diskutiert ob der Name Gabriel genannt werden soll.

02.06.

Weil er nicht für uns zu sprechen ist, senden wir Arndt Gabriel einen umfangreichen Fragenkatalog. Die Fragen bleiben unbeantwortet.

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24.06.

Um 14.04 Uhr veröffentlichen wir den ersten Artikel zum Millionengeschäft Gabriels mit der Stadt Essen auf unserer Internetseite.

28.06.

JUN 2016 Die städtische Immobilienwirtschaft macht deutlich, dass der Vermieter nicht genannt werden will. Die Gründe dafür sind unklar.

03.06.

Die Frist für Gabriels Antwort ist abgelaufen. Statt seiner hat sich nur eine uns unbekannte Person namens ‚Ritter‘ gemeldet.

27.06.

29.06.

Die Tagespresse von WAZ und NRZ schreibt über den „Asyl-Kritiker als Asylheim-Betreiber“, darin beschreibt sich Gabriel als Opfer.


POLIT-SPEZIAL

nossen Arndt Gabriel gebeten, sein Mandat ruhen zu lassen“, so Fraktionschef Rainer Marschan. Zudem bittet er OB Kufen, das Rechnungsprüfungsamt einzuschalten.

aufgrund einer Sonderregelung im Kontext der Vermeidung von Obdachlosigkeit nicht erforderlich. Ist das so? Bei allem Verständnis für die Notsituation der Stadt, kann die Wirtschaftlichkeit des Immobiliengeschäfts durchaus hinterIm Haifischbecken der Politik? fragt werden: Nach dem uns vorliegenden Am nächsten Tag, 29. Juni, äußert sich Finanzierungsvertrag mit der Sparkasse Gabriel in der Essener Tagespresse von Langenfeld vom 4. Mai wird der Kaufpreis WAZ und NRZ. Er sieht sich als Opfer. laut beurkundetem Kaufvertrag mit 1,25 Unter der Überschrift ‚Der Asyl-Kritiker Millionen Euro angegeben. Kann man noch als Asylheim-Betreiber’ wird der Ratsherr von „geringen“ Umbaumaßnahmen spreüber seine Doppelrolle mit den Worten chen, wenn diese gemäß der Architektenzitiert: „Ich habe nichts Falsches getan, aufstellung bei zusätzlichen 1,60 Millionen und deshalb habe ich auch kein schlechtes Euro liegen und die Umbau-Kosten den Gewissen bei der Sache.“ Im Gegenteil, Kaufpreis der gesamten Immobilie deutlich er sei von der Presse und von der Politik übersteigen? Auch das ist fraglich. unter Druck gesetzt worden. Mehr noch: Während sich ebenso Grüne, Linke, Ein Essener Magazin habe versucht, ihn Partei-Piraten, SchönerLinks und FDP zu zu einer Spende an eine gemeinnützige Wort melden, kritisiert SPD-Fraktionschef Organisation zu nötigen. Da unsere ReRainer Marschan seinen Fraktionskollegen cherchen die wirtschaftlichen Interessen in einem ergänzenden Statement scharf: von Gabriel gestört haben, bekommen wir „Bei der Beratung der künftigen Flüchtden Eindruck, dass wir damit gemeint sein lingsunterkünfte, auch des Standorts sollen. Wenn das so ist, ist der Vorwurf frei Münchener Straße, hat er weder innerhalb der Fraktion, noch im Rat, erwähnt, dass er „Durch die Mitteilung des Ober- Miteigentümer der Immobilie ist. Ich hätte bürgermeisters ist der Eindruck erwartet, einen entsprechenden Hinweis entstanden, der Bau-Ausschuss sei von ihm zu bekommen, das ist Teil seiner Bringschuld als Fraktionsmitglied.“ Kriüber den Besitzer der Immobilie an tisch bewertet Marschan die Tatsache, dass der Münchener Straße informiert Gabriel der Fraktion gegenüber bis zum gewesen. Das war nicht der Fall.“ 29. Juni nicht offen gemacht habe, dass er Miteigentümer des benannten Objektes Ratsherr Michael Schwamborn (EBB), sei und somit einen persönlichen Vorteil Mitglied im Bau- und Verkehrsausschuss aus der Vermietung einer Flüchtlingsunterkunft ziehe, während er gleichzeitig die erfunden. Der Journalist von WAZ/NRZ geplante Verteilung von Unterkünften im hinterfragt anscheinend nicht, was an der Essener Stadtgebiet vehement kritisiert Sache dran sei, sondern druckt die Vor- habe. Marschan: „Gleichzeitig hätte ich würfe Gabriels ungeprüft ab. Der Artikel erwartet, dass er zu diesem Punkt an endet mit einem Zitat Gabriels: „Und jetzt der Beratung nicht teilnimmt, auch nicht stecke ich im Haifischbecken der Politik.“ passiv.“ Zum Dritten hätte der SPD-FrakIn einem Schreiben an alle Ratsmitglie- tionschef es für geboten empfunden, dass der vom 29. Juni teilt OB Kufen mit, dass ein Ratsherr, der für den eigenen Stadtteil er der Bitte der SPD-Fraktion nachkomme, Flüchtlingsstandorte kategorisch verhinund die Prüfung des Rechnungsprüfungs- dern wolle, nicht an anderer Stelle, nördlich amtes zur Anmietung der Immobilie der A40, mit der Flüchtlingsunterbringung veranlasse. „Die Verwaltung wird dem Geld verdienen will. Rat gegenüber entsprechend qualifiziert Überregionale Medien berichten berichten“, so Kufen. Laut dem OB habe Gabriel der Stadtverwaltung „noch vor über die Affäre um Arndt Gabriel Unterzeichnung des Mietvertrages ordDass die Affäre um Arndt Gabriel keine nungsgemäß eine Erklärung gemäß §2 der Lokalposse ist, zeigen die Reaktionen in Ehrenordnung der Stadt Essen abgegeben.“ den überregionalen Medien. So vermeldet Diese wurde dem Hauptausschuss – wie Spiegel Online am 30. Juni: „SPD-Ratsherr bereits erwähnt, am 20. April zur Kenntnis vermietet Asylunterkünfte“. Der Kölner gegeben. Kufen schreibt weiter: „Das durch Stadt-Anzeiger und die Berliner Zeitung Herrn Gabriel vermietete Objekt eignet reagieren am gleichen Tag: ‚Empörung sich unter diversen ebenfalls geprüften – Asyl-Kritiker der Essener SPD macht Objekten als Nutzung für eine Flücht- Geschäfte mit Asyl-Unterkünften‘. Das lingsunterkunft u.a. deshalb in besonderer WDR Fernsehen berichtet kurz zuvor Weise, weil die erforderlichen Umbau- in seiner Sendung Lokalzeit Ruhr: ‚Esmaßnahmen gering und relativ zeitnah sener SPD kritisiert Ratsmitglied wegen umsetzbar sind.“ Eine Ausschreibung sei Immobiliengeschäften‘. In einem grünen

Wem nützt es?

Polo-Hemd tritt Arndt Gabriel vor die Kamera und sagt: „Ich fühle mich todtraurig und bin bitter enttäuscht, ich weiß gar nicht wie ich mit der Situation im Moment für mich umgehen kann. Ich fühle mich so ein bisschen von der SPD allein gelassen.“ Er wolle Flüchtlingen ein Zuhause geben, damit diese endlich die „blöden Zeltdörfer“ verlassen könnten. Die Kritik: Er kann sie nicht verstehen. Im gleichen Beitrag Foto: WDR Lokalzeit Ruhr / Markus Friebe & Rainer Reichel

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Der WDR berichtete am 29.06.2016.

kommt Stadtsprecherin Silke Lenz zu Wort. Sie nimmt Gabriel in Schutz und erweckt den Eindruck, dass er richtig gehandelt hat: „Ratsherr Gabriel hat zum einen seine Beteiligung an der Firma transparent gemacht, also eine Erklärung abgegeben gemäß der Ehrenordnung der Stadt Essen beim Amt für Repräsentation. Darüber hinaus ist die Anmietung der Immobilie im Bau- und Verkehrsausschuss beschlossen worden und die Erklärung, die der Ratsherr abgegeben hat, ist auch dem Hauptausschuss zur Kenntnis gegeben worden.“

Eine weitere Frage, eine brisante Antwort Es ist der 1. Juli, eine wichtige Frage wartet immer noch auf Beantwortung. Eine Frage, die wir Arndt Gabriel gerne persönlich gestellt hätten. Wir stellen sie Stadtsprecherin Silke Lenz. Sie hat Gabriel schließlich telegen in Schutz genommen. Wir wollen wissen, wann genau Gabriel dem OB die viel zitierte Erklärung gemäß der Ehrenordnung der Stadt abgegeben hat. Und zwar genau, das Datum, den Inhalt und den Übermittlungsweg. Unsere E-Mail verlässt die Redaktion; um kurz nach 13 Uhr antwortet Lenz. Ihre Meldung ist kurz, aber brisant: „Die Erklärung wurde am 30. März abgegeben. Die Meldung ist per E-Mail eingegangen und da es sich um ein persönliches Schriftstück [handelt], darf ich Ihnen dieses leider nicht weiterleiten.“ Erst am 30. März? Also nachdem der Kauf der Immobilie seitens der städtischen Gremien bereits beschlossene Sache ist. Nachdem die Bezirksvertretung III ihre Bedenken geäußert, aber keine Antworten erhalten hat? Am gleichen Tag, an dem im Handelsregister sowieso ersichtlich wird,

Ein Kommentar von Pascal Hesse

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s geht um nicht weniger als 449 Flüchtlinge, die im Immobilienkomplex von Arndt Gabriels w-sale Immobilien GmbH an der Münchener Straße zumindest übergangsweise ein neues Zuhause finden sollen. 449 Menschen, die vor großem Leid und vor Krieg aus ihrer Heimat geflohen sind.

Moralisch gehört es sich für einen Sozialdemokraten nicht, aus einer solchen Krise Profit zu schlagen. Erst recht nicht für einen Ratsherren, der selbst als Hinterbänkler im Stadtrat ganz genau wusste, in welcher Not die Stadt Anfang diesen Jahres steckte. In Essen gelandete Flüchtlinge in Turnhallen und Zeltlagern unterzubringen, nein, so konnte es nicht weitergehen. So durfte es nicht weitergehen. Doch ganz abgesehen von der moralischen Komponente, die im Fall Gabriel Kopfschütteln

auf vielen Seiten der Politik hervorbringt, gibt es eine weiter. Eine, der sich bislang noch niemand angenommen hat, die wirtschaftliche. Dass er einen Millionendeal eingefädelt hat. Sei‘s drum. Viel wichtiger: Ist Gabriel als Vermieter einer Flüchtlingsunterkunft dieser Größenordnung der richtige Partner? Ich denke nicht, dass Arndt Gabriel diese Kompetenz hat. Die politisch Handelnden sollten auch hinterfragen, wie ein Kleinunternehmer, der im Bereich Fenster und Reinigung sein Geld verdient, ein Millioneninvestment dieser Größe realisiert hat. Er muss Hintermänner haben, die sich mit Krediten und Immobilien auskennen. Und welche, die wissen, wie ein solcher Deal in Essen funktioniert. Gabriel ist Mitgesellschafter bei w-sale. Aber wer sind seine stillen Teilhaber? Die Nutznießer des Deals können sich nicht ewig verstecken. Früher oder später werden sie sichtbar.

wer hinter der w-sale Immobilien GmbH steckt? Und vier Tage, bevor Gabriel an der Seite des medial bundesweit bekannt gewordenen SPD-Politikers Guido Reil erneut gegen weitere Flüchtlingsunterkünfte protestiert? Letzterer hat übrigens jüngst verkündet, der „Alternative für Deutschland“ (AfD) beitreten zu wollen. Zuvor war Reil 25 Jahre SPD-Mitglied. Wir wühlen noch einmal in der Akte Gabriel. Und blättern ein letztes Mal zu den Worten von SPD-Fraktionschef Rainer Marschan: „Ich erwarte, dass Arndt Gabriel zu diesem Zwiespalt in der Fraktion Stellung bezieht.“ Im Rahmen einer Sondersitzung der Fraktion am 4. Juli will er Gabriel die Gelegenheit geben, sich zum Thema zu äußern. Wie es mit Arndt Gabriel politisch weitergeht, ist zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses offen.

„Zum Wohle der Stadt und ihrer Bevölkerung“ Ein Rückblick: Es ist Mittwoch, der 18. Juni 2014. Der neu gewählte Stadtrat kommt um 15.00 Uhr erstmals im holzvertäfelten Ratssaal im Essener Rathaus zusammen. Der damalige Oberbürgermeister Reinhard Paß führt den Vorsitz. Der Sozialdemokrat äußert die Hoffnung auf eine konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle der Stadt und hebt hervor, dass Demokratie und Meinungsfreiheit hohe Güter sind, die es zu respektieren gelte. Ratsherr Gabriel hört ihm zu. Er sitzt bei seiner Fraktion, der SPD. Paß’ Blick geht durch den Saal, dann hält er inne und er erhebt seine Stimme: „Ich führe Sie hiermit in dieses Amt ein und spreche für Sie die Verpflichtungsformel, mit der Sie sich dadurch einverstanden erklären, dass Sie sie an ihrem Platz stehend anhören.“ Die Mitglieder des Rates erheben sich, mit ihnen Arndt Gabriel. Es ist ruhig im Saal, die Zuschauer blicken gebannt auf den damaligen OB, der noch einmal einatmet und dann erneut seine Stimme erhebt: „Ich verpflichte mich, dass ich meine Aufgaben als Mitglied des Rates der Stadt nach bestem Wissen und Können wahrnehmen, das Grundgesetz, die Verfassung unseres Landes und die Gesetze beachten und meine Pflichten zum Wohle der Stadt und ihrer Bevölkerung erfüllen werde.“ Paß erklärt, dass der Rat der Stadt nun konstituiert sei. Er wünscht der gemeinsamen Arbeit viel Erfolg. Arndt Gabriel steht noch immer. Dann nimmt er Platz. Und die Geschichte ihren Lauf. Eine Recherche von Pascal Hesse, Lars Riedel, Jöran Steinsiek und Ralf Schönfeldt. Fotos: Christoph Bubbe.

Buchtipp des Monats: Es könnte nicht aktueller sein als derzeit, das literarische Werk von Willi Nowack: ‚Nachgetreten – Ein Blick zurück in mildem Zorn‘. Um die Jahrtausendwende ist er „der mächtigste Mann der Essener SPD“, dem ein leitender Redakteur des FUNKE-Konzerns einen gewissen „Raubtier-Charme“ bescheinigte und in dem der damalige NRZ-Chefredakteur den „Ayatollah von Altenessen“ sah. Einst mächtiger Zampano, Strippenzieher, Abgeordneter und Ex-Knacki, hat Nowack vergangenes Jahr die Geschichte seines politischen Lebens veröffentlicht. Ohne ihn, das ist kein Geheimnis, lief zu seiner politischen Hoch-Zeit wenig in Essen. Obgleich Nowacks Einfluss heute nicht mehr so sichtbar ist wie einst, ist er noch immer präsent. Sein Buch, ISBN 978-3-00-051102-8, kostet 19,95 Euro.


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Agnes Wallek und Carsten Linck Die Geschäftsführerin und Künstlerische Leitung des Bürgermeisterhauses und ihr Nachfolger


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Nach 31 bewegten Jahren Bürgermeisterhaus:

Zeit für ein neues Kapitel

Text: Amela Radetinac und Lars Riedel / Fotos: Gerd Lorenzen, Christoph Bubbe

Das Bürgermeisterhaus hat seine eigene Geschichte geschrieben; eine bewegte und bewegende Geschichte in Kapiteln voller Höhen und Tiefen. Das denkmalgeschützte Bauwerk am Werdener Markt schreibt sein erstes Kapitel inmitten der industriellen Revolution, als in der damals noch eigenständigen Gemeinde Werden die Tuchmacherei boomte. Als Werksgebäude errichtet, diente es später der Familie eines Tuchfabrikanten als Wohnsitz. Doch mit dem Ende des Zeitalters der Industrialisierung auch das Ende der Tuchfabrik. Josef Breuer, der letzte Bürgermeister der Stadt Werden, wird der neue Bewohner an der Heckstraße 105 – und das Bürgermeisterhaus bekam seinen Namen.

Das Bürgermeisterhaus wird zum Wohnzimmer für Kultur. Das nächste Kapitel macht das Bürgermeisterhaus zu einem Hotspot für Kultur. Der argentinische Pianist Dr. Ismael Pereyra kauft das vom Verfall bedrohte Gebäude. Seine Idee: Hier eine kulturelle Begegnungsstätte zu schaffen. Doch Pereyra scheitert an mangelndem Organisationstalent und letztlich an den Finanzen. An dieser Stelle kommt Agnes Wallek ins Spiel. Die Kindergärtnerin, die sich bislang nicht mit klassischer Musik beschäftigte, übernimmt die Geschäftsführung und später auch die künstlerische Leitung. Sie öffnet das Bürgermeisterhaus neben der Klassik für neue Sparten. Mehr noch: Sie macht aus dem Gebäude ein Wohnzimmer für Musiker, Kulturschaffende

und -begeisterte. 31 Jahre lang leitet sie die Geschicke in der Heckstraße. Das Bürgermeisterhaus? Ohne Wallek nicht denkbar. Und doch, nach über drei Jahrzehnten ist es soweit: Die Grande Dame nimmt ihren Hut – und geht doch nicht ganz. Das neue Kapitel – ein Haus, zwei Gesichter: Agnes Wallek und Carsten Linck. Carsten Linck folgt in Walleks Fußstapfen. Und die sind groß. Vieles will der ‚Neue‘ von seiner Vorgängerin fortführen. Er kommt aber auch mit neuen Ideen. Die Organisation traut er sich zu, nur die Finanzierung macht auch ihm Kopfzerbrechen. Doch Agnes Wallek wird im beratend zur Seite stehen. Lesen Sie mehr dazu auf den folgenden Seiten.

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10 Foto: Gerd Lorenzen

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„Das Bürgermeisterhaus war mein Leben“, sagt die Geschäftsführerin, Agnes Wallek. Jetzt freut sie sich auf mehr Zeit für neue Projekte.

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ie engagiert die Künstler, verkauft die Karten, begrüßt jeden Gast persönlich und schenkt die Getränke aus. Und das seit über drei Jahrzehnten. Das Bürgermeisterhaus in Werden ist ohne die künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin Agnes Wallek kaum zu denken. Doch irgendwann ist immer Schluss. Nach 31 Jahren auch für die inzwischen 65-Jährige.

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Frau Wallek, mit welchem Gefühl gehen Sie dem Ende dieser Ära entgegen?

Bis dahin waren Sie Erzieherin, richtig? Wallek: Ja, als ich 1973 von Düsseldorf nach Essen kam, leitete ich eine Kita in Altenessen. Als Jugendliche war es mein Traum, Schauspielerin zu werden – völlig abwegig damals. Klassische Konzerte interessierten mich damals nicht: Wenn die Schulklasse jeden zweiten Samstag in die Konzerthalle ging, war ich die erste, die auf dem Weg verschwunden ist. Ein Instrument wollte ich aber immer spielen lernen – Klavier oder Gitarre. Aber das konnte ich mir nicht selbst beibringen und in einer Familie mit fünf Kindern war Unterricht

Wallek: Das Bürgermeisterhaus war mein Leben, dafür habe ich gebrannt. Die meisten glauben, dass ich wehmütig und traurig darüber bin zu gehen. Aber ich bin stolz: So viel Lob, Zuspruch und Anerkennung, die ich bekommen habe – das reicht. Ich bin zufrieden, dass es so gut gelaufen ist und ich das Bürgermeisterhaus auf dem Zenit übergeben kann: Das Haus hat ein großes Stammpublikum, eine tolle Außenwahrnehmung – die Musiker fragen, ob sie wiederkommen dürfen und es gibt viele Menschen, die dahinter stehen. Am Anfang sah das alles noch ganz anders aus ... Ja, das Bürgermeisterhaus stand als kulturelles Zentrum einige Male auf der Kippe, aber Sie blieben ihm immer treu – wie haben Sie die Zeit erlebt?

Kachelöfen Kamine Kaminöfen Wallek: Damals saß ich auf einem riesigen SchulKachelöfen Kamine Kaminöfen Kachelöfen Kachelöfen Kamine KamineKaminöfen Kaminöfen PelletöfenKamine Gaskamine Kachelöfen Kaminöfen denberg. Wir hatten zig Abstürze: Rechnungen und Pelletöfen Gaskamine Pelletöfen PelletöfenGaskamine Gaskamine Kachelöfen Kachelöfen Kamine Kamine Kaminöfen Kaminöfen Kaminkassetten Gehälter konnten nicht bezahlt werden. Der Pianist Dr. Pelletöfen Gaskamine Kachelöfen Kamine Kaminöfen Kaminkassetten Kaminkassetten Kaminkassetten Pelletöfen Pelletöfen Gaskamine Gaskamine Ismael Pereyra – Coco – hat das Haus damals für 1,5 Schornsteinsysteme Kaminkassetten Pelletöfen Gaskamine Millionen D-Mark gekauft und renoviert. Die Schulden Schornsteinsysteme Schornsteinsysteme Schornsteinsysteme Wassergeführte Kamine Kaminkassetten Kaminkassetten Schornsteinsysteme Kaminkassetten er nicht abtragen – mit damals nur 60 Plätzen Wassergeführte Kamine Kachelöfen Kamine KaminöfenKamine Wassergeführte Wassergeführte Kamine konnte Schornsteinsysteme Schornsteinsysteme und ausschließlich klassischen Konzerten. Coco gehörte Schornsteinsysteme Wassergeführte Kamine Pelletöfen Wassergeführte Wassergeführte Kamine KamineGaskamine auch nicht zu den Organisationstalenten. Und zwei, Wassergeführte Kamine Kaminkassetten drei Jahre später musste er das Haus an den Verein der Schornsteinsysteme Freunde des Bürgermeisterhauses verkaufen. Der Verein wurde 1984 ein halbes Jahr vor dem ersten Konzert Wassergeführte Kamine

Foto: Gerd Lorenzen

im März 1985 gegründet. In mir sah man die Richtige, um die Konzerte zu organisieren. Dass ich damals noch keine Ahnung von klassischer Musik hatte, spielte keine Rolle – Organisation war gefragt.

Ja, die freundliche Geschäftsführerin und die angenehme Atmosphäre im Bürgermeisterhaus sorgten für ein langes, angeregtes Gespräch.

Auch wenn Agnes Wallek geht, ganz weg ist sie nicht. Ihrem Nachfolger Carsten Linck steht sie mit ihrer Erfahrung beratend zur Seite.

nicht drin. Als dann später meine eigenen Kinder in die Waldorfschule gingen und bereits in der 1. Klasse mit dem Flötenunterricht begannen, dachte ich: Das ist die Gelegenheit! Ich habe mir vorgestellt, mit ihnen gemeinsam Hausmusik zu machen. In der Realität sah es allerdings anders aus: Ich hatte gar keine Zeit und keine Ruhe, um zu üben. Und die Kinder haben mich ruckzuck abgehängt. Aber durch diese Idee traf ich auf Pereyra – er war mein Klavierlehrer. Und so standen Sie dann plötzlich mitten im Kulturbetrieb und haben die klassischen Konzerte organisiert? Wallek: Ja, ich habe die Programmauswahl getroffen, Plakate geklebt, Karten verkauft. Ich habe den Laden zusammengehalten, aber ich blieb lange im Hintergrund. Es sollte ja keiner merken, dass ich nicht vom Fach war. Auch Jahre später habe ich noch gesagt: Ich kleine Maus bin doch nur ein Laie, obwohl ich schon für andere Städte und Institutionen Konzerte organisiert habe. Coco stand lange im Vordergrund. Er verstand es, die Leute für sich einzunehmen, wurde als ‚Menschenfänger‘ bezeichnet . So hat er auch das Darlehen für das Haus und die Renovierung bekommen. Das hätte sonst keiner geschafft!


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FAKTEN DER VERGANGENHEIT

Nicht traurig; stolz! – Abschied nach über drei Jahrzehnten Aber das reichte nicht für den Erfolg?

Foto: Christoph Bubbe

Wallek: Nein, 2002 hat die Sparkasse das Haus für über eine Million Euro gekauft, umfassend saniert und dann an uns vermietet. Als ich gefragt habe, warum sie dieses Risiko eingeht, sagte mir der damalige Vorstand: ‚Wir haben Sie beobachtet und wissen, es funktioniert solange Sie da sind.‘ Das war ein großes Lob und gleichzeitig ein Riesendruck für mich. Aber es hat mich auch angespornt: Seit der Neueröffnung 2004 war das Konto nicht mehr im Minus. Aber das zu schaffen, wäre nicht möglich gewesen ohne Menschen, die dahinter stehen. Dadurch kann man überleben – jeder im Kulturbetrieb braucht Unterstützung.

dafür entschuldigt, dass ich hier keine Clubatmosphäre schaffen kann. Aber die Künstler waren dankbar, dass ihr Publikum mal nicht am Tisch saß, rauchte und plauderte, sondern ihnen ihre volle Aufmerksamkeit schenkte. Sie kommen immer gerne wieder. Aber wie kamen Sie anfangs, als Sie noch neu in der Szene waren, an die Musiker? Wallek: Heute geht ja alles übers Internet, aber damals war die Türklingel das einzige, was elektrisch war. Ich hatte einen Freund beim Flügelhersteller Kawai, der für die Firma zu den großen Klavierwettbewerben weltweit gereist ist, um die Flügel zu präsentieren. Er hat mir aus den Reihen der Finalisten die ‚Junge Elite‘ vermittelt. Durch Kooperationen mit Musikhochschulen und befreundete Professoren, die Studenten empfohlen haben, ging es immer weiter. Bis ich von den Künstlern gefunden wurde und lernen musste, nein zu sagen. Dann wurde es das Wichtigste, Biografien lesen zu können. Was macht eine Biografie und damit den Künstler für Sie interessant?

Sie haben aber selbst den größten Brocken dazu beigetragen. Nicht umsonst nennt man Sie ‚Frau Bürgermeisterhaus‘. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis? Wallek: Das Haus hat eine tolle Atmosphäre, damit konnte ich wuchern. Ich musste es nur mit Leben füllen. Also habe ich als erstes das Programm für weitere Sparten geöffnet: für Jazz, Tango, Literatur, Kabarett und Kunst. Pereyra meinte, es sei eine Schande, wie ich das Haus herunterwirtschafte. Doch es sind Reihen entstanden, die sich bis heute bewähren. Wie die ‚Junge Elite‘. Lehrer, Schüler, Professoren, Musikkenner und -genießer treffen sich hier und sind zu einer großen Familie zusammengewachsen. Für sie wurde das Bürgermeisterhaus zu ihrem Wohnzimmer. Und das habe ich durch die persönliche Ansprache geschafft: Ich begrüße die Gäste an der Tür unterhalte mich mit ihnen, und wenn ich jemanden in der Pause allein rumstehen sehe – meist sind es Frauen, die auch allein kommen – gehe ich auf sie zu und mache sie mit anderen bekannt.

Wallek: Es kommt mir nicht so sehr darauf an, dass die Musiker aus besonders renommierten Schulen kommen – klar, bei Schülern von manchen Professoren weiß man, dass sie super sind. Aber für mich müssen die Musiker vor allem lebendig sein. Wenn erkennbar ist, dass sie spielen wollen und häufig auftreten, dann schau ich sie mir genauer an. Ich kenne mein Publikum und überlege, was ihm gefallen würde ... (schmunzelt) dabei lade ich immer auch diejenigen ein, die mir selbst Spaß machen. Das Konzept ist aufgegangen. Wie Sie sagten, sind Sie damit für sich auf dem Zenit angekommen. Was haben Sie in Zukunft vor? Wallek: Ich freue mich auf mehr Zeit. Ich bin eine Reisetante, ich werde die Fotokamera wieder öfter zur Hand nehmen. Und ich werde mich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit des Zonta-Clubs – einem weltweit agierenden Frauenservice-Club – kümmern. Da bin ich jetzt für zwei Jahre Präsidentin. Aber ganz werde ich aus dem Bürgermeisterhaus nicht verschwinden: Ich habe noch einen Beratervertrag. Was geben Sie Ihrem Nachfolger, Carsten Linck, mit auf den Weg? Wallek: Dass er den schönsten Arbeitsplatz der Stadt hat. Hier spürt man den Dank für seine Arbeit sofort.

Das macht es für Musiker sicher auch besonders. Wallek: Die Musiker spüren: Hier komm‘ ich an. Als ich die ersten Jazzkonzerte veranstaltete, hab‘ ich mich

Vielen Dank für das Gespräch. Ein Beitrag von Amela Radetinac

• 1833 ließ die Firma Vogelsang & Co. das Haus im klassizistischen Stil bauen. • Ab 1895 diente es der Werdener Tuchfabrikanten-Familie Feulgen als Wohnsitz. Sie hatte ihre Fabrik 1868 aus der Werdener Innenstadt in den Ortsteil Neukirchen verlegt. • Nachdem die Firma um 1920 stillgelegt wurde, wohnte Josef Breuer, der letzte Bürgermeister der Stadt Werden, in dem Gebäude, das fortan das ‚Bürgermeisterhaus‘ genannt wurde. Mit der Eingemeindung Werdens nach Essen verlor er sein Amt, wohnte dort aber noch bis zu seinem Tod im Jahr 1953. Dann verfiel es zusehends, so dass 1980 der Abriss erwogen wurde. • 1982 kaufte der argentinische Jurist und Pianist Dr. Ismael Pereyra das Bürgermeisterhaus; sein Ziel war es, eine kulturelle Begegnungsstätte zu schaffen. Doch er schaffte es nicht, das Haus zu unterhalten. • 1984 wurder der Verein der Freunde des Bürgermeisterhauses gegründet • 1985 war das Haus renoviert und ein erstes Konzert fand statt. Organisiert wurde es von Agnes Wallek, die seitdem als Managerin des Bürgermeisterhauses und später auch als Geschäftsführerin des Vereins tätig ist. • 1986 wurde das Bürgermeisterhaus in die Denkmalliste der Stadt Essen eingetragen. Die Villa sei ein Dokument für die Wohn- und Repräsentationsvorstellungen des industriellen Bürgertums. • 1989 verkaufte Dr. Pereyra das Haus an den Verein • bis 2002 veranstalten die Freunde des Bürgermeisterhauses über 1.000 Konzerte, Lesungen und Kabaretts, dennoch musste der Trägerverein das Bürgermeisterhaus an die Sparkasse Essen verkaufen. Sie hat es umfassend saniert und an den Verein zurückvermietet. • am 29. März 2004 wurde das Haus wiedereröffnet.

AUSBLICK IN DIE ZUKUNFT 1. Juli: Trio Lafroyg Kledia Stefani, Klavier, Yan Vaigot, Violoncello, Robert Beck, Klarinette mit Werken von Mozart, Rota, Beethoven, Piazzolla 3. Juli: Kinderkonzert „Barbar der kleine Elefant“ Rang Lee, Klavier (Erwachsene zahlen 7 €, Kinder 3 €) 6. Juli: Literaturcafé – Wir lesen vor Nach Kaffee und Kuchen: „Der geheime Bericht über den Dichter Goethe, der eine Prüfung auf einer arabischen Insel bestand“ von Rafik Schami (1) 10. Juli: Jazz im Bürgermeisterhaus Bernd Lhotzky, piano Anschließend gibt es einen Ruhrgebiets-Imbiss (um Anmeldung wird gebeten) und „Rudelgucken“ des EM-Endspiels 15. Juli: Literaturcafé – Wir lesen vor Nach Kaffee und Kuchen: Der geheime Bericht über den Dichter Goethe, der eine Prüfung auf einer arabischen Insel bestand“ von Rafik Schami (2). 15. Juli: „Junge Meister“ Master-Abschlüsse der Folkwang-Uni (Normalpreis 10 €, ermäßigt 5 €) 19. Juli: „Junge Meister“ Master-Abschlüsse der Folkwang-Uni. Kemal Salmann, Gitarre mit Werken von: Smith-Brindle, Sainz de la Maza, Henze und Eun Kyung Park, Violine, mit Werken von: Leclair, Janacek, Gershwin (Normalpreis 10 €, ermäßigt 5 €) 21. Juli: „Wald Stücke“ Vernissage Studierende und Alumni der Freien Akademie der bildenden Künste Essen 23. Juli: „Junge Elite“ Polina Kulikova, Klavier, mit Werken von Schumann, Brahms, Scriabin, Strawinsky, Petruschka 27. Juli: Literaturcafé – Wir lesen vor Nach Kaffee und Kuchen: Der geheime Bericht über den Dichter Goethe, der eine Prüfung auf einer arabischen Insel bestand“ von Rafik Schami (3) Karten kosten für Erwachsene 15 €, ermäßigt 8 €. Tickets für das Literaturcafé kosten 10€ PS: Im September gibt der neue Geschäftsführer und Gitarrist Carsten Linck ein Konzert im eigenen Haus mit einer Sängerin von den Philippinen!

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TITELSTORY Foto: Christoph Bubbe

Von Manila nach Essen – Neuanfang in der alten Heimat

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r ist der Neue im Bürgermeisterhaus, aber weder dort noch im Ruhrgebiet ein Unbekannter. Anders als Agnes Wallek kommt er aus der klassischen Musik. Sein Steckenpferd: die Kammermusik. Carsten Linck ist Gitarrist, ausgebildet an der Folkwang Uni und Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. Das Bürgermeisterhaus kannte der heute 54-Jährge als Student zunächst als Zuhörer, aber schon bald auch als Künstler – das erste Mal aus einem speziellen Anlass ...

Ausschlag geben. Jedenfalls habe ich mich dann für die Stelle im Bürgermeisterhaus beworben, hatte ein Vorstellungsgespräch, und seit einem Dreivierteljahr arbeiten Agnes und ich nun schon zusammen. Die letzten fünf Jahre haben Sie auf den Philippinen gelebt. Haben Sie dieses Leben ausschließlich für diese Stelle aufgegeben? Linck: Für mich war es Zeit für eine Veränderung. Es war interessant dort, aber ich wurde in den Philippinen nicht heimisch. Es ist kein Land für klassische Musik und sehr schwer in die kleinen festen Zirkel reinzukommen, um Konzerte zu spielen. Umso schöner ist es, wieder hier zu sein. Die Leute sind interessiert und offen – sie akzeptieren mich, ich kann Ideen umsetzen und Projekte anstoßen. Das ist ein Geschenk und unbezahlbar. Ich hätte selbst nicht gedacht, wie stark ich in Essen verwurzelt bin – hier bin ich Zuhause.

Wie begann ihre Geschichte mit dem Bürgermeisterhaus, Herr Linck? Linck: Mein damaliger Duo-Partner und ich – wir spielten schon während der Schulzeit und dann auch als Studenten zusammen Gitarre – wollten uns das ‚Folkwang Gitarrenduo‘ nennen. Aushängeschild sein wie zum Beispiel das Folkwang Kammerorchester. Aber so einfach ging das nicht. Wir mussten einen Antrag an das Rektorat stellen und ein Konzert zur Begutachtung spielen. Das gaben wir im Bürgermeisterhaus. Als ‚Folkwang Gitarrenduo‘ spielten wir 2003. Welchen Eindruck hat das Haus damals auf Sie gemacht? Linck: Für mich war es generell toll, außerhalb der eigenen Ausbildungsstätte zu spielen, aber im Bürgermeisterhaus war das schon was ganz Besonderes. Für Kammermusik war es nach dem Saalbau die erste Adresse, aber in der Atmosphäre schon damals unvergleichlich. Wie kam es dazu, dass Sie jetzt die Geschäftsführung übernehmen? Linck: Ich bin immer wieder im Bür-

Wie gehen Sie damit um, in die Fußstapfen von ‚Frau Bürgermeisterhaus‘ zu treten? Das Bürgermeisterhaus auf mehrere Pfähle stellen ist eines der Ziele des neuen Geschäftsführers Carsten Linck.

germeisterhaus aufgetreten und blieb so mit Agnes in Kontakt. 2013 kamen wir zu dem Thema ins Gespräch. Ich hatte großes Interesse, habe schon immer gern organisiert: Seit Jahren veranstalte ich mit einem Freund und Musikerkollegen das Gitarrenfestival Ruhr, und als Gitarrenduo haben wir uns seiner Zeit selbst vermarktet – wir hatten keine Agentur. Das Musikgeschäft ist ein hartes Business. Viele können super spielen, aber es kommt eben auch darauf an, welchen zusätzlichen ‚Service‘ man Veranstaltern bietet: Letztlich kann gutes Info-, Werbe- und Bildmaterial den

Hesse ist

ÜBERALL

Die Polit-Kolumne

Applaus für den Rat der Stadt

Ob im Bürgermeisterhaus in Werden, im Theater Extra in Borbeck oder in der Studiobühne in Kray: Überall in der Ruhrstadt engagieren sich Bürgerinnen und Bürger jeden Alters dafür, Essen ein wenig lebens- und liebenswerter zu machen. In ihrer Freizeit, mit Kunst und Kultur aus eigenem Guss und für Jedermann, abseits teils immens subventionierter Hochkultur. Es sind diese Menschen, die immer wieder langen Atem haben (müssen). Und das oftmals über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Ein Paradebeispiel für diese immer

wieder aufs Neue einstudierte Langatmigkeit beweisen die Akteure an der Korumhöhe; dort ist die Studio Bühne zuhause, das von Siegfried Plewa gegründete und von Kerstin Plewa-Brodam und Michael Steinhorst geprägte Laientheater. Von 1951 an spielte es mehr als 30 Jahre lang als eine Art Wandertheater in den Essener Stadtteilen, bevor es die ausgediente Schubert-Grundschule in Kray bezog. Auf Grundlage eines städtischen Nutzungsvertrages. Seither war das über die Stadtund Landesgrenzen bekannte Theaterkleinod immer wieder von seiner Schließung betroffen. Stets ging es um alles oder nichts,

Linck: Es ist eine große Verantwortung. Die Arbeit in der Kultur ist häufig ein Risiko: Dass die Stadt und die Sparkasse das Bürgermeisterhaus unterstützen, rechne ich ihnen sehr hoch an. Doch wenn Kommunen oder Unternehmen sparen, dann zuerst an der Kultur. Ich möchte das Haus auf mehrere Pfähle stellen – Sponsoren gewinnen für einzelne Konzerte oder neue Konzertreihen. Auch um neue Ideen umsetzen zu können. Wir machen das schon so, aber es könnte noch mehr sein. Was werden Sie von ihrer Vorgängerin Agnes Wallek übernehmen?

präsentiert – es soll das Zuhausegefühl behalten. Ich habe großen Respekt vor dem familiären Verhältnis, das Agnes geschaffen hat. Bewährte Reihen und Konzerte werde ich weiterführen, möchte aber auch Kinder- und Familienkonzerte stärker in den Fokus nehmen. Ich würde sehr gern Gesprächskonzerte veranstalten: Vorträge mit Live-Musik und Diskussionen der Künstler mit dem Publikum. So dass es in die Zeit eintauchen kann, in der der Künstler gelebt hat und die Musik entstanden ist. Ich kann mir auch gut vorstellen, Räume, die vormittags etwa ungenutzt bleiben, für Seminare oder Workshops zu vermieten. In den Sommerferien könnten hier Meisterkurse stattfinden – öffentlich, so dass man die Kultur schon im Entstehen hautnah erleben kann. Was macht Ihnen Kopfzerbrechen? Linck: Die Finanzierung macht manchmal schon Kopfschmerzen. Schon ein banales Fernsehereignis kann einem Konzertabend einen Strich durch die Rechnung machen. Alles andere trau ich mir zu – ich bin speziell hier in Werden sehr herzlich aufgenommen worden, es gibt viele Leute, an die ich mich wenden kann – ich bekomme wahnsinnig viel Unterstützung. Was sind für Sie die schönsten Momente? Linck: Das Schönste ist, wenn eine bestimmte Stille, eine Konzentration eintritt – wenn ich spüre, dass das Publikum und der Musiker eine Verbindung aufbauen und ein Wechselspiel zwischen ihnen beginnt. Und wenn man dann die Rückmeldung des Publikums bekommt, dass ihnen der Konzertabend gefallen hat, dann geht es mir richtig gut.

Linck: Auf jeden Fall die ‚weichen‘ Faktoren: das Begrüßen, der persönliche Kontakt, die Art, wie sich das Haus

um den Erhalt oder das Ende des preisgekrönten Hauses. Immer wieder fehlte das Geld im städtischen Haushalt, um das in die Jahre gekommene Gemäuer zu sanieren, das als Schrottimmobilie durch die Zeitungen geisterte. „Es weist mittlerweile so viele Mängel auf, dass der Theaterbetrieb dort ohne Investionen mittelfristig nicht mehr möglich sein wird“, so CDU-Ratsfrau Christiane Moos. Die Stu- Christiane Moos dio Bühne ist nicht nur ein Politikum, sondern auch ein fester Bestandteil der Essener Kulturlandschaft. Einer, der alle Fraktionen zu einem gemeinsamen Antrag brachte. Den, endlich mit einem Sanierungskonzept für die Immobilie den Erhalt des Theaters zu sichern. Und mit ihm viele Kinder- und Jugendprojekte. Für diese Weitsichtigkeit und das einstimmige Votum pro Laientheater verdient der Stadtrat Applaus!

Foto: CDU Essen

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Vorschnell in die Verlängerung

Vom Aufstieg träumen, aber zugleich um den Klassenerhalt kämpfen müssen. So bitter sieht die Wirklichkeit beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen aus. „Wir sind unseren Ansprüchen nicht ansatzweise gerecht geworden“, zitiert die WAZ Vereinboss Michael Welling aus der RWE-Mitgliederversammlung Ende Juni. Ein Eingeständnis, das zu spät kommt. Denn Wellings Vertrag wurde bereits um einige Jahre verlängert. Wohlgemerkt vorzeitig. „Der Aufsichtsrat (...) hat den ursprünglich zum 31. Dezember 2017 auslaufenden Dienstvertrag mit dem 1. Vorsitzenden (...) vorzeitig bis nunmehr 31. Dezember 2020 verlängert“, verkündete RWE bereits einige Wochen vor der Mitgliederversammlung. Es war eine der letzten Amtshandlungen von Christian Hülsmann, die er in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender mit seiner Unterschrift besiegelt hat. Der CDU-Mann und Ex-Stadt-

Ein Beitrag von Amela Radetinac

direktor hatte nicht erneut kandidiert. Dass Wellings Vertrag quasi im Weggehen Hülsmanns verlängert wurde, hat eindeutig ein Geschmäckle. Um die Mitglieder und deren Meinung hat man sich herzlich wenig geschert. Und so ist es wahrlich kein Wunder, dass die Personalie Welling bei der Mitgliederversammlung kein großes Thema mehr war. Denn da ist sie bereits entschieden. In den Kommentaren im Internet und auf der Facebook-Seite des Vereins lässt hingegen nicht jeder Sportsfreund ein gutes Wort am Vereinsboss. „Die sportliche Bilanz von Dr. Welling ist eine Katastrophe. Millionen wurden verbrannt, zuletzt Abstiegskampf in die vierte Liga“, schreibt etwa Friedhelm Kulessa und betitelt die Verlängerung als „Abschiedsgeschenk von Kumpel Hülsmann“. Warum der Aufsichtsrat nicht mit dieser Personalie bis zur Neuwahl seines Chefs warten konnte, erklärt sich nicht. Welling zu diesem Zeitpunkt zu verlängern war sicher keine kluger Spielzug. Eine Kolumne von Pascal Hesse


POLITIK

POLITISIERT.

Fragen an

ESSEN. DÜSSELDORF. BERLIN. BRÜSSEL.

Britta Altenkamp: „Vorbeugung funktioniert, wirkt und lohnt sich“ DÜSSELDORF. Das Projekt ,Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor‘ der Bertelsmann Stiftung habe den Praxistest erfolgreich bestanden, lobt Britta Altenkamp, Landtagsabgeordnete aus Essen und Vize-Vorsitzende der SPD-Fraktion im

Landtag NRW. „Die Auswertungen in den 18 beteiligten Städten und Kreisen belegen: Vorbeugung funktioniert, wirkt und lohnt sich. Die Analyse der Bertelsmann Stiftung zeigt deutlich, die Angebote für Familien in schwierigen und angespannten Lebenssituationen sind notwendig und werden angenommen.“ Der präventive und vernetzte Ansatz des Modellprojekts verbessere in den teilnehmenden Städten und Gemeinden die Chancen für ein gelingendes Aufwachsen der Kinder und Jugendlichen. Dazu zählten sowohl die frühkindliche Bildung in einer Kindertagesstätte als auch der Sport in einem Verein oder die individuelle Unterstützung in einem Familienberatungszentrum. Trotz Brexit: Städtepartnerschaft mit Sunderland wird weiter aktiv betrieben BRÜSSEL. Das ,knappe Rennen‘, welches Paul Watson, Stadtratsvorsitzender in der nord-englischen Stadt Sunderland, gesehen hat, ist entschieden: Die Briten haben mehrheitlich für den ‚Brexit‘, den Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union, gestimmt. Zuvor hatte Watson noch mit Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen telefoniert. Beide haben sich für das Verbleiben Großbritanniens in der EU stark gemacht. Die Städtepartnerschaft der Stadt Essen mit Sunderland besteht seit 67 Jahren. Damit ist es die älteste bestehende Essener Partnerschaft mit einer anderen europäischen Kommune. „Wir werden unsere Städtepartnerschaft weiterhin aktiv gestalten und uns innerhalb unseres Netzwerkes austauschen“, machte Kufen bereits vor dem Entscheid deutlich.

JUTTA ECKENBACH Wir müssen alle Akteure zusammenbringen, wenn wir über Integration reden“

Foto: Pascal Hesse

Grüne sehen Flughafenpläne für Düsseldorf und Mülheim-Essen kritisch ESSEN. Die Einspruchsfrist gegen die geplante Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf endet am 8. Juli. „Es ist Zeit zum Endspurt bei dieser Unterschriftensammlung, der über 10.000 Menschen gefolgt sind. Bitte helfen Sie uns bei der Sammlung weiterer Unterschriften, damit eine weitere Fluglärmbelastung und die damit einhergehenden Gesundheitsschäden, Verschlechterungen an Lebensqualität und Wertminderung von Immobilien verhindert werden“, fordert Kai Gehring, Parteichef der Essener Grünen, die Bürger auf. Unterschriftenlisten fänden sich auch auf www. gruene-essen.de. Doch noch ein weiterer Verkehrsknotenpunkt ärgert den Grünen-Chef: „Der Streit um die ständig hinausgezögerte Schließung des Landeplatzes Essen-Mülheim geht weiter, weil SPD und CDU in Mülheim die Schließung erst 2034 vollziehen wollen. Grüne haben aufgezeigt, wie dem Subventionsgrab früher ein Ende bereitet werden kann und setzen sich für einen städtebaulichen Wettbewerb zur künftigen Gestaltung des Geländes bei Erhaltung von größeren Freiräumen für Grünflächen ein.“ Das unterstütze Gehring sehr, macht er im Editorial zum Newsletter der Essener Grünen, den ,Grünen Zeiten‘, deutlich.

Seit 1981 ist sie CDU-Mitglied, gehörte lange der Bezirksvertretung in Borbeck an und wurde 1984 – als erste Frau, die in Essen dieses Amt innehatte – Vorsitzende der Bezirksfraktion. Ihr Weg führte sie 1989 über den Rat der Stadt, dem sie seit 1999 als Jutta Eckenbach Vize-Fraktionschefin angehörte nach Berlin. Seit Oktober 2013 sitzt Jutta Eckenbach im Deutschen Bundestag. Und für die CDU / CSU Bundestagsfraktion im Ausschuss für Arbeit und Soziales. BERLIN.

INFORMER: Frau Eckenbach, Sie bringen derzeit in Integrationsworkshops verschiedenste Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammen – mit welchem Zweck? In Berlin bin ich am bundespolitischen Integrationskonzept beteiligt. Integration ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die uns nur gemeinsam gelingen wird. Sie erfolgt über Arbeit und Wohnen. In Essen möchte ich von den Menschen erfahren, was ihnen bei diesem Thema wichtig ist. Daher bringe ich in Kooperation mit der Ehrenamt-Agentur Akteure aus Institutionen, Wirtschaft, Handwerk sowie Politik mit Ehrenamtlichen zusammen. Bisher gab es fünf Workshops mit über 150 handelnden Personen. Der erste Workshop hat sich mit dem Thema Arbeit beschäftigt. In einer Fortsetzung war die Agentur für Arbeit stark mit eingebunden. Das Thema Wohnen und Stadtteilentwicklung wurde mit der IHK als Partner fortgeführt. Beim dritten Themenbereich bürgerschaftliches Engagement ging es um die professionelle Unterstützung, die das Ehrenamt benötigt. Ziel aller Treffen ist das Vernetzen und der Informationsaustausch. Es geht dabei nicht allein nur um Flüchtlinge, sondern um alle Essener, neuzugezogene und alteingesessene.

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INFORMER: Lassen Sie uns beim Thema Wohnen bleiben. Welche Ansätze verfolgen Sie denn in dieser Richtung? Essen ist in den letzten Jahren gewachsen und wird weiter wachsen. Demzufolge werden wir Wohnraum benötigen. Gleichzeitig haben wir einige Straßenzüge, die Leerstände haben, gerade im Bereich der Ladenlokale. Der Umbau zum Wohnraum ist im Moment schwierig, da Eigentümer, die ein Ladenlokal in einem alten Gebäude umbauen wollen, den Standard eines Neubaus anlegen müssen. Das ist so kostenintensiv, dass kaum einer diesen Schritt wagt, da die Mieten sonst unbezahlbar werden. Dazu bin ich im Parlament im Gespräch, um eine Gesetzesänderung im Baugesetzbuch herbeizuführen. In dieser Angelegenheit hoffe ich auf eine schnelle Entscheidung. Mit der Unterstützung der Haus und Grund GmbH in Essen - denn etwa 80 Prozent der Wohnimmobilien sind in Privathand – müssen wir die Hauseigentümer überzeugen, diesen lohnenswerten Schritt zu gehen. In diesem Zusammenhang müssen wir auch von der Stadtteilentwicklung und vom Quartiersmanagement sprechen. Da haben wir mit der IHK einen starken Partner. INFORMER: Gehen wir weiter zum Thema Ehrenamt. Hier sind aktuell viele Akteure in Essen engagiert. Welche Ergebnisse hat ihnen dieser Workshop geliefert? Wir haben in Essen viele Stellen, die Integration weit voranbringen. Dennoch sehen wir weiteren Handlungsbedarf: Wir haben Sprachkurse für Flüchtlinge, die nicht voll besetzt sind. Da kommen Angebot und Nachfrage nicht immer zusammen. Es war ein junger Syrer da, der fragte, warum er in Bonn und anderswo die Möglichkeit bekomme, einen Sprachkurs zu machen und in Essen nicht? Darauf teilten zwei Institutionen mit, dass sie freie Plätze hätten. Ähnliches zeichnet sich in anderen Einrichtungen landesweit ab. In Berlin diskutieren wir, dass wir integrieren müssen und nicht die lokalen Kapazitäten haben. Und in Essen und anderen Großstädten kommen die Menschen nicht an. Wir müssen es vor Ort schaffen, Integration zu leben. Daher bleiben unsere Netzwerktreffen so unheimlich wichtig. Ein Beitrag von Pascal Hesse


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PEOPLE

Fotos (7): Christoph Bubbe

Entspannt und ohne Chichi

Erika Bergheim

E

rika Bergheim ist bereits seit 1997 durchgehend im Schlosshotel Hugenpoet tätig. Ihre Ausbildung zur Köchin absolvierte sie unter der Regie von Berthold Bühler und Rudi Kleinjung im Sheraton Hotel Essen. Außerdem hat sie bei Lothar Eiermann in Friedrichsruhe, Daniel Boulud in New York und Patrick O’Connell in Virginia hospitiert. Sechs Jahre nach ihrem Start im Schlosshotel Hugenpoet avancierte Bergheim 2003 von der Sous Chefin zur Küchenchefin – damals noch im Restaurant ‚Nero‘. Für eben dieses erkochte sie 2009 den ersten Michelin Stern, den sie bis zur Schließung im Juli 2013 immer wieder bestätigte. In den vergangenen drei Jahren widmete sich die ambitionierte Küchenchefin dem Restaurant ‚HUGEN-

Ganz in ihrem Element: die Küchenchefin Erika Bergheim

pöttchen‘, ausgezeichnet mit dem Bib Gourmand des Guide Michelin sowie den zahlreichen exklusiven Veranstaltungen des Hauses. Frau Bergheim, zum ‚HUGENpöttchen‘ kommt nun das Laurushaus. Worin unterscheidet sich die Küche der beiden Restaurants? Bergheim: Das ‚HUGENpöttchen‘ ist eine Brasserie, ein Bistro. Sie brauchen wunderschöne, aber schnelle Teller. Das ist die Herausforderung dort. Das Konzept des Laurushauses haben wir dafür entwickelt, dass sich Menschen privat am Wochenende die Zeit nehmen, schön essen zu gehen und den entsprechenden Wein dazu zu trinken. Das machen sie natürlich nicht jede Woche, aber zu besonderen Anlässen. Also das ausgefallene Acht-Gang-Menü, das man sich nicht jeden Tag leistet.

Bergheim: Ich vertrete die moderne, aber dabei immer eher puristisch-klassische Küche ohne Chichi. Manchmal habe ich etwas dabei, das sehr traditionell ist wie das Ossobuco. Ich werde demnächst auch einen Klassiker machen wie das Bœuf bourguignon, weil ich der Meinung bin, dass man zu einem guten Rotwein auch etwas entsprechendes anbieten muss. Und das sind nun mal diese Schmorgerichte. Das können durchaus bodenständige Klassiker sein – wenn sie gut gemacht sind. Wie fühlt es sich an, wenn die Gäste jetzt immer durch Ihre Küche gehen? Bergheim (lächelt): Sie müssen ja nicht durch die Küche gehen. Aber ich mag das. Sie kommen halt freiwillig rein und sagen ‚guten Tag‘ und geben ihr Lob ab. Und wir arbeiten hart daran, dass das auch so bleibt. Die Atmosphäre im Laurushaus ist schon sehr intim und privat. Und ich hab‘ das sehr gern. Es ist auch so, dass ich z. B. immer versuche, das Amuse-Gueule selber zu servieren und eben auch den Gästen persönlich guten Tag zu sagen. Soweit das Konzept der ‚offenen‘ Küche. Aber wie konzepieren Sie die Gerichte im Laurushaus? Bergheim: Bei dem Konzept habe ich mir überlegt, dass man auch einfach mal den Wein in den Vordergrund stellen kann. Das ist ja etwas, was ich über die Jahre immer schon gerne gemacht habe. Wenn die großen Weinhändler sagten, „ich hab‘ da was“, habe ich ein Menü dazu kreiert – also eher umgekehrt, sonst sucht man ja eher den passenden Wein zum Gericht. Das mache ich schon seit Jahren, auch bei großen Banketten.

Carla Veenstra

C

arla Veenstra hat die Restaurantleitung im Laurushaus übernommen. Vielen Gästen ist sie vielleicht noch aus ihrer Zeit im legendären Restaurant ‚Im Schiffchen‘ in Kaiserswerth bekannt. Als Sommelière hat die Gastgeberin vor allem ein besonderes Händchen für die harmonische Verbindung von Speisen und Wein.

Frau Veenstra, aus Ihrer Stimme höre ich einen niederländischen Dialekt, richtig geraten? Veenstra: Ja, ich bin vor neun Jahren beruflich von Holland nach Deutschland gekommen. Ich dachte, ich bleibe für zwei oder drei Jahre – (lächelt) jetzt sind es doch ein paar mehr geworden. Und seit März bin ich nun für das Laurushaus zuständig. Ich kümmere mich um den Weineinkauf und leite das Restaurant.

Programm. Und das war schön. So fühlt man sich gleich mit dem neuen Restaurant verbunden. Irgendwie ist es auch mein Laurushaus. Wir haben alles ziemlich neutral, ziemlich offen gehalten. Die Gäste fühlen sich sofort wohl. Es ist eine unglaublich lockere Atmosphäre. Dass sie zum Beispiel auch mal in die Küche gehen und zusehen können, ist total schön. Und besonders gefallen mir natürlich auch die Weinschränke. Hier hatte ich freie Hand bei der Auswahl der Weine. Am meisten Freude macht mir aber die Zusammenarbeit. Wir probieren viel gemeinsam aus, stimmen uns ab. Was passt wozu? Die Arbeit in diesem Team ist einfach toll und absolut locker. Und das mag ich sehr gerne.

Wie kam denn der Kontakt zum Schloss Hugenpoet zustande? Veenstra: Über einen Weinlieferanten, der sehr gut auch mit diesem Hause hier befreundet ist. Er hat mir erzählt, dass das Hugenpoet das Laurushaus eröffnen will, und gab mir den Tipp, mal Kontakt aufzunehmen. Eigentlich war ich gar nicht auf der Suche nach einer neuen Stelle. Aber irgendwie hat es doch ganz gut gepasst. Sie sind beim Laurushaus also von Anfang an dabei. Wie weit waren Sie denn im Aufbau des Restaurants involviert?

Und Sie selbst? Geht man noch auswärts essen, wenn man den ganzen Tag beruflich in der Küche steht? Bergheim: Ich gehe selber sehr gerne essen. Ich gehe in einfache Lokale, Schnitzel essen. Ich Im Wintergarten des Laurushauses: Selten finden gehe auch regelmäßig, Redaktionsgespräche in solch gemütlicher Atmosphäre statt. wenn auch nicht jeden Tag, in Sterne-Restaurants. Ich liebe das. Ohne jetzt zu sagen, ich Veenstra: Ich wurde in allem mitmuss da jetzt hin und gucken, was die Kollegen einbezogen. Farben, den Lampen, dem so machen. Einfach so für mich persönlich. Logo, die Menükarten – das komplette

Carla Veenstra leitet das neue Gourmet-Restaurant; zuvor war sie Sommelière in dem Kaiserswerther Restaurant ‚Im Schiffchen‘.

Lockere Zusammenarbeit im Team und lockere Atmosphäre für die Gäste – das assoziert man nicht zwingend mit einem Gourmet-Restaurant. Veenstra: Ein absolut professioneller Service ist natürlich unerlässlich. Aber: Man sollte dabei eben auch nicht zu aufdringlich sein. Das ist ganz wichtig. Das Bild, das Sie gerade vom Gourmet-Restaurant im Kopf haben, gibt es so nicht mehr. Die Gäste wollen nicht, dass beim Essen drei Kellner hinter ihnen stehen und warten. Bei uns bekommen sie einen guten Service, aber entspannt.


PEOPLE

Das Laurushaus

Von außen eher unscheinbar, doch was hinter den historischem Gemäuern steckt, lässt Gourmet-Herzen höher schlagen.

I

n dem denkmalgeschützten Gebäude, gleich hinter dem Torbogen des Schlosses Hugenpoet in Kettwig, wurde früher die in Naturalien beglichene Steuer, der sogenannte Zehnt, entrichtet und eingelagert. Jetzt lässt sich hier die moderne Gourmetküche von Erika Bergheim genießen. Das Wasserschloss Hugenpoet aus dem 17. Jahrhundert gehört zweifellos zu den architektonischen Kostbarkeiten des Ruhrtals. Das Laurushaus war ursprünglich eine Zehntscheune. Später wurde es in ein Wohnhaus umgebaut. Keine leichte Aufgabe also, das altehrwürdige Gebäude seiner neuen Funktion anzupassen: Ein Restaurant für die gehobene Küche. Es galt, mit den räumlichen Gegebenheiten

Tafelkultur in legerem Ambiente gefeiert werden. Insgesamt 20 Sitzplätze stehen Gästen dort von Donnerstag- bis Samstagabend zur Verfügung. Im Sommer lädt außerdem die Terrasse mit insgesamt 25 Sitzplätzen für entspannte Genießerstunden unter freiem Himmel ein – in aller Ruhe, abgeschirmt durch eine große Hecke. Überhaupt bekommt man schon beim Eintreten das Gefühl, eine Auszeit von allem um sich herum zu nehmen. Der direkte Kontakt zwischen Gästen, Küche und Service wird im Laurushaus herzlich begrüßt, ohne dabei aufdringlich zu sein. Wer mag, kann aber bereits beim Betreten des Restaurants einen Blick in die Küche werfen. Die Offenheit wird

Im Laurushaus treffen Behaglichkeit und Spitzengastronomie aufeinander. zu arbeiten. Denn große bauliche Veränderungen lässt allein der Denkmalschutz nicht zu. Aber sie waren auch im Konzept des neuen Restaurants gar nicht gewollt. In der Abgeschiedenheit des Laurushauses sollen sich die Gäste wohlfühlen ähnlich wie im eigenen Zuhause – einem Zuhause, in dem sich moderne Stilelemente mit der barockenen Vergangenheit des Gebäudes vereinen. Das Interieur des neuen Restaurants besticht mit seiner sehr schlichten und stilvollen Einrichtung: Lindgrüne Wände, der historische Sandstein-Kamin und Ahorn-Parkett bestimmen das Bild ebenso wie die mit edler Tischwäsche, Porzellan aus dem Hause Dibbern und mundgeblasenen Gläsern der Marke Zwiesel 1872 eingedeckten Tische. Im Laurushaus soll gehobene

auch bei einem Blick auf das Herzstück des Restaurants deutlich: Im lichtdurchfluteten Wintergarten befindet sich eine lange Tafel für bis zu zehn Personen, mit direkter Einsicht in die Küche. Besonders stolz ist man im Laurushaus auch auf Deutschlands erste ‚Louis Roederer‘-Vinothek. Die extravagante Vinothek ist Teil des Restaurantkonzeptes und beherbergt eine Auswahl aller verfügbaren Roederer Champagner inklusive einiger Raritäten. Und für Liebhaber exklusiver Rauchwaren wurde im Obergeschoss des Hauses eigens ein Smokers Room mit komfortabler Bestuhlung, einer kleinen Bibliothek, einer speziellen Lüftungsanlage sowie einer Auswahl hochwertiger Zigarren eingerichtet.

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WIRTSCHAFT

Job, Ausbildung und Familie Foto: Christoph Bubbe

WELCHE CHANCEN BIETET DER ARBEITSMARKT? Arbeitgeberzuschüsse zahlen. Und ein ganz wichtiges Thema: die Teilzeitausbildung. Für wen kommt eine Teilzeitausbildung denn überhaupt in Frage? Riße: Meistens sind es junge Frauen, die eine Teilzeitausbildung absolvieren. Es können aber genauso gut junge Männer sein. In der Regel also junge Mütter bzw. Väter. Manchmal sind es aber auch Menschen, die Angehörige gepflegt haben oder die in ihrem ursprünglich erlernten Beruf nicht mehr arbeiten können. Auch hier ist eine Ausbildung in Teilzeit denkbar.

Der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft: Viele Bewerber auf zu wenige Stellen, Arbeitslose und Berufswiedereinsteiger. Hinzu kommen die Schulabgänger 2016 auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Wobei hier die Lage, betrachtet man ausschließlich die Zahlen, gar nicht so schlecht aussieht: Auf 3.219 in Essen gemeldete Bewerber kommen 2.986 gemeldete Ausbildungsstellen (Stand: Mai 2016). Rein rechnerisch kommt somit fast eine freie Lehrstelle auf einen Bewerber. Doch diese Rechnung wird nicht aufgehen. „Nicht immer passen Angebot und Nachfrage zueinander“, so Klaus Peters, Leiter der Arbeitsagentur Essen. „Wir sprechen hier von Versorgungsund Besetzungsproblemen. Auf der einen Seite gibt es mehr Bewerber für einen bestimmten Ausbildungsberuf als für diesen Berufswunsch freie Stellen. Auf der anderen Seite gibt es mehr Ausbildungsstellen für einige Berufe als potentielle Bewerber hierfür.“ Sei es nun die Suche nach einer Lehrstelle oder nach einem Arbeitsplatz, eine Personengruppe hat auf dem Arbeitsmarkt einen besonders schweren Stand: alleinerziehende, junge Mütter (aber auch Väter) sowie Wiedereinsteiger nach der Elternzeit oder der Pflege von Familienangehörigen. Sie stellt der Arbeitsmarkt oft vor besondere Herausforderungen, allen voran die meist eingeschränkte zeitliche

Flexibilität, Wir sprachen mit Inge Riße. Die Sozialwissenschaftlerin ist Beauftragte der Essener Arbeitsagentur, wenn es um Chancengleichheit am Arbeitsmarkt geht.

Familie und Beruf – diese Herausforderung ist ja nicht neu. Bemerken Sie da schon ein Umdenken bei den Arbeitgebern oder findet das noch viel zu wenig statt? Riße: Ein Bewusstsein dafür ist schon bei immer mehr Arbeitgebern vorhanden. Aber wenn es um die tatsächliche Umsetzung im Betrieb, wenn es dann um Entscheidungen geht, um Geld und um Sicherheiten, die man abdecken möchte, dann haben junge Menschen mit Familienverantwortung doch noch das Nachsehen. Und häufig ist es immer noch so – gerade in puncto Ausbildung –, dass es den Müttern zum Nachteil ausgelegt wird, Kinder zu haben. Es gibt aber auch immer mehr Arbeitgeber, die als familienfreundliche Betriebe zertifiziert werden – und das unterstützen wir auch. Nun ist die Teilzeitausbildung vor allem etwas für junge Menschen. Was ist mit denjenigen, die bereits eine abgeFoto: Christoph Bubbe

Dipl.-Soz.Wiss. Inge Riße, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Essener Agentur für Arbeit.

Auf der einen Seite wird unsere Gesellschaft immer älter und damit auch pflegebedürftiger. Auf der anderen scheint die Anzahl der jungen Mütter zuzunehmen. Demzufolge müsste es doch Teilzeitangebote en masse geben, oder? Riße: Tatsächlich ist es nicht so. Bisher werden nur wenige Ausbildungen in Teilzeit abgeschlossen – etwa 0,2 Prozent der Ausbildungsverträge laut Angabe des Statistischen Bundesamts. Es ist also eine sehr geringe Anzahl. Wir hoffen aber, dass durch unsere Öffentlichkeitsarbeit mehr Ausbil-

den in der Woche ist das schon nicht mehr so zwingend. Wenn jemand entsprechend motiviert ist, einen guten Schulabschluss hat und die Voraussetzungen mitbringt, kann diese Person sogar noch verkürzen.

Frau Riße, Chancengleichheit am Arbeitsmarkt – ist das im 21. Jahrhundert überhaupt noch ein Thema? Riße: Ein sehr wichtiges und wachsendes sogar. Sie dürfen meine Funktion jetzt nicht mit der einer Gleichstellungsbeauftragten zwischen Männern und Frauen verwechseln. Ich befasse mich mit sämtlichen Themen rund um die Chancengleichheit für Kundinnen und Kunden der Arbeitsagentur Essen. Ich halte regelmäßig Informationsveranstaltungen gezielt für Frauen – aber auch für Männer –, die nach der Familienzeit, sei es weil sie Kinder erzogen oder sich um zu pflegende Angehörige gekümmert haben, wieder den Berufseinstieg schaffen wollen. Das sind zwar über 90 Prozent Frauen, aber auch Männer sind natürlich herzlich eingeladen, zu uns zu kommen.

dungssuchende und auch mehr Arbeitgeber auf diese Möglichkeit hingewiesen werden.

Worüber informieren Sie bei diesen Veranstaltungen konkret? Riße: Ich informiere über Fördermöglichkeiten, Chancen und wie die Arbeitsagentur unterstüzten kann, um den Wiedereinstieg zu schaffen. Hinterher bekommen die Teilnehmer bei Interesse auch einen Arbeitsvermittler zugeteilt, der dann nochmal ganz konkrete Entscheidungen trifft – z. B. über Weiterbildungsmöglichkeiten. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, dass wir

Wie genau darf man sich denn eine Ausbildung in Teilzeit vorstellen? Riße: Die Arbeitszeit in der Teilzeitausbildung muss mindestens 20 Stunden in der Woche betragen, inklusive der Berufsschule. Besser noch 25 Stunden oder mehr. Es gibt ja immer auch die Möglichkeit, eine Ausbildung zu verkürzen oder zu verlängern. Wenn die Arbeitszeit halbiert wird, muss man fast schon damit rechnen, dass sich die Ausbildung verlängern wird. Bei 25 Stun-

Bei der Arbeitsagentur Essen vor Ort informierte sich Redakteur Lars Riedel bei Inge Riße u. a. über die Möglichkeiten der Teilzeitausbildung.

schlossene Ausbildung haben und nun – z. B. nach der Elternzeit – zurück ins Berufsleben wollen, nur vielleicht nicht in ihren alten Job? Riße: Es ist möglich, noch eine zweite Ausbildung zu absolvieren, auch in Teilzeit. In der Regel würden wir das aber in Form einer Umschulung vorschlagen, weil das nochmal etwas schneller geht. Aber auch eine reguläre zweite Ausbildung ist möglich. Ein Beitrag von Lars Riedel

Tipps für den Wiedereinstieg in den Beruf

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Erste Informationen, um den Wiedereinstieg zu unterstützen, erfahren Interessierte jeden ersten Mittwoch im Monat bei der Agentur für Arbeit Essen. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr und dauert ca. zwei bis zweieinhalb Stunden. Normalerweise findet sie in Raum 0.900 oder 0.910 im Erdgeschoß statt (Aushang beachten). Die nächsten Info-Veranstaltungen finden statt am: 6. Juli, 3. August und 7. September. Für telefonische Auskünfte steht Inge Riße am 13. Juli, 10. August und 12. Oktober jeweils von 8.30 bis 12 Uhr zur Verfügung. Telefondurchwahl: 181 66 00.


IMMOBILIEN / WOHNEN

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IMMOBILIEN NEWS JULI 2016 Neue Eigentumswohnungen in Kettwig

Noch in diesem Jahr fangen voraussichtlich die Bauarbeiten für ein neues sechs Familienhaus in Essen-Kettiwg an. Die Adresse ,Auf der Rötsch’ kann sich sehen lassen. Die Lage mit Blick in das Ruhrtal ist einmalig schön. Die Eigentumswohnungen fangen bei ca. 130 Quadratmetern an. Das Highlight ist ein großes Penthouse von ca. 356 Quadratmetern. „Die neuen Eigentümer erwartet hier Wohnen auf höchstem Niveau. Die Architektur ist zeitgemäß, elegant und sehr ansprechend. Es werden nur hochwertige Materialien verwendet. Hohe Decken von zirka 2,90 Meter, automatisierte Steuerung und eine wunderschöne Südostfassade sind nur einige Merkmale“, so Büroleiterin Susanne From von Engel & Völkers in Essen. Die Grundrisse können noch mitgestaltet werden. Die Fertigstellung ist für Sommer 2017 geplant. Den Vertrieb übernimmt Engel &Völkers.

Wohneigentum als beliebte Wertanlage

Die Grunstücksbörse Ruhr stellte Anfang Juni ihren neuen Bericht vor. Demnach wird der Essener Immobilienmarkt immer attraktiver, was wir - nicht erst seit heute - an den gestiegenen Kosten merken.

Im Durchschnitt haben sich die Preise der Eigentumswohnungen von Anfang letzten Jahres bis heute um 5 % angehoben. Derzeit ist bei Eigentumswohnungen eine Erhöhung von ca. 1 % pro Quartal zu erkennen. Als außergewöhnliches Beispiel geht der Stadtteil Bredeney hervor. Vom 1. Quartal 2015 mit 2.287 Euro/m2 stieg der Quadratmeterpreis innerhalb eines Jahres auf 2.435 Euro/m2. Kapitalanleger sehen Eigentumswohnungen immer mehr als eine sichere und sinnvolle Art der Anlageform und sorgen somit ebenso für eine steigende Beliebtheit. Im Neubaubereich werden Eigentumswohnungen mit dem aktuellen Energiestandard nach der EnEV 2016 zwischen 3.000 Euro bis 3.950 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Gestiegene Kaufpreise um fast 20 Prozent

Ein Trend, der sich weiter beobachten lässt, Einfamilienhäuser werden immer teuerer. Aus dem Bericht der Grundstücksbörse Ruhr geht hervor, dass in gefragten Lagen Häuser teilweise mit 10-20 % Aufschlag verkauft werden! Das geringe Angebot führt hier zu erhöhten Preisen. Im gesamten Stadtgebiet in Essen kann man einen Anstieg von 4,2 % verzeichnen. Trotzdem ist ein Unterschied zwischen dem Essener

Norden und Süden zu erkennen. Im sehr beliebten Süden lassen sich deutlich höhere Kaufpreise gegenüber dem Vorjahr erzielen. In Bredeney von 6,4 %, in Kettwig von 5,7 %, in Heisingen von 5,4 %, im Stadtwald 8,5 %, in Werden 7,0 %, in Rüttenscheid 8,9 % im Gegensatz zu Katernberg mit 3,0 % oder Vogelheim mit 1,5 %.

Allbau modernisiert Wohnbestand im Südostviertel

Die ‚SüdOstHöfe’, so lautet der neue Quartiersname, sind das größte Modernisierungsprojekt in der Geschichte der Allbau AG. Das Unternehmen investiert rund 28 Mio. Euro in die Erneuerung von 595 Mietwohnungen und drei Gewerbeeinheiten. Begonnen wurde in den letzten Tagen mit Immobilien direkt am Storpplatz, enden werden die Arbeiten voraussichtlich Anfang 2019 an der Kaiserhofstraße. NRW-Minister Groschek: „Die Allbau AG übernimmt soziale Verantwortung und zeigt, dass Klimaschutz, moderne Quartiere und bezahlbare Mieten machbar sind. Dies hier ist ein wunderbares kooperatives Stadtteilentwicklungsprojekt in Essen, wie es sich die Landesregierung auch mit ihren Förderprogrammen wünscht.“ Die ‚SüdOstHöfe‘ sind eines von sechs Starterquartieren des För-

derprogramms ‚Besser wohnen – energetische Sanierung plus‘ des Ministeriums für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung.

JUST THE BEST!

Video-Beratung bei Baufinanzierung

Wer es zu den normalen Öffnungszeiten nicht zur Bank schafft, könnte nun auch bei Finanzierungsangeboten einen neuen Weg wählen: Die Sparda-Bank West bietet ab sofort Video-Beratungen bei Baufinanzierungen an. Kunden können nun neben der Beratung in der Filiale oder am Telefon auch das neue Online-Video-Angebot nutzen. Der persönliche Berater ermittelt gemeinsam am Bildschirm mit dem Kunden die optimale Finanzierungsstruktur und präsentiert ein passgenaues Angebot. Der Service steht dabei auch außerhalb der Filialöffnungszeiten zur Verfügung. Kunden können die Video-Beratung ohne großen technischen Aufwand nutzen. Den notwendigen Zugangslink bekommt der Kunde nach Terminvereinbarung per Mail übersandt. Dabei kann er entscheiden, ob er nur den Berater sehen möchte oder ob auch die eigene Kamera aktiviert wird. Die Übertragung der Daten erfolgt auf sicherem, verschlüsseltem Weg.

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Home Staging – der Trend beim Immobilien-Verkauf Drei Fragen an Sebastian Baun, Essener Diplom-Designer und professioneller Home Stager.

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Foto: baun gmbh

tomatich ein Gefühl dafür, wie groß der Raum ist. Home Staging findet aber nicht nur in leerstehenden Home Staging – wenn es um den Immobilien statt. Ist die Verkauf oder auch um die VerWohnung noch bewohnt, mietung von Immobilien geht, steht man vor einer besonist dieser Begriff derzeit in aller deren Herausforderung. Munde. Herr Baun, was verbirgt Dipl. Designer Sebastian Baun, Der Wohnraum muss dann Experte für Home Staging sich genau dahinter? zunächst entpersonaliesiert werden. Persönliche In den Vereinigten Staaten wird das sogenannte Fotos müssen verschwinden, auch der vielleicht Home Staging schon seit über 40 Jahren betrie- so liebgewonnene Teddy-Bär, der als Deko in der ben. Dort verkaufen Sie keine Wohnung mehr Ecke sitzt. Denn der Immobilien-Interessent soll ohne. Bei uns in Deutschland hat das Home ein Gespür für sein neues Zuhause bekommen Staging vor ca. zwei Jahren Einzug gehalten. und nicht das Gefühl haben, in das Heim eines Dahinter steckt genau das, was die wörtliche anderen einzudringen. Dazu gehört auch, die Übersetzung bereits sagt: Der Wohnraum wird Wohnung von den typischen Gerüchen der auf eine Bühne, auf ein Podest gehoben. Statt derzeitigen Bewohner zu befreien. Wenn die Wohden potenziellen Käufern oder Mietern einen nung durch Home Staging hergerichtet wurde, kalten, leeren, von Mauern umbauten Raum zu muss ein eventuell vorhandener Familienhund präsentieren, wird durch eine Mustermöblierung, kurzfristig woanders untergebracht werden. durch Dekorationen und Gestaltungselemente Gerade solche Dinge fallen vielen Eigentümern bereits ein Wohngefühl geschaffen. Gleichzeitig einer Immobilie, die sie selbst noch bewohnen, wird dadurch auch bereits die Funktionsmöglich- schwer und bedeuten viel Überzeugungsarbeit. keit den jeweiligen Räumen zugewiesen. Wenn Doch das primäre Ziel ist halt der möglichst beispielsweise ein Schreibtisch in einem Zimmer gewinnbringenste Verkauf der Immobilie. steht, wird sofort deutlich, dass sich dieser Raum perfekt als Arbeitszimmer nutzen lässt. Außer- Möbel hier, ein bisschen Deko dort – mit dem kann der Kauf- oder Mietinteressent so auch Händchen fürs Detail kann das der Verbesser die Proportionen der Räume einschätzen, käufer oder Makler doch selbst, oder? was in einer leeren Immobilie nur schwer möglich ist – vor allem, wenn man zunächst nur Fotos auf Wenn es nur um Dekoration ginge, dann vielden Immobilien-Börsen im Internet sieht. Stehen leicht. Zu einem professionellen Home Staging bereits Möbel in den Zimmern, bekommt man au- gehört aber viel mehr. Wie ist die Wohnung

Verlassen Sie sich auf Qualität und Service

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geschnitten? Ist das Immobilienangebot für Men- Sa.: 10 – 14 Uhr und nach individueller Vereinbarung schen ab 30 Jahren interessant oder doch eher für ältere Generationen? Auch danach richtet sich die Einrichtung. Und immer geht es dabei auch Marktstraße 57 – 59 · 45355 Essen-Borbeck · Telefon 02 01 / 86 88 00 www.balster-essen.de um Farblehre. Wenn Sie z. B. ein quietschgrün gefliestes Badezimmer aus den 80ern haben, Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 09:00 – 13:30 und 14:30 – 18:30 Uhr, Mittwochs bis 18:00 Uhr · Samstag: 10:00 – 14:00 Uhr und nach individueller Vere kann man mit dosiert platzierten Grüntönen in der Wohnung bereits das Auge langsam daran gewöhnen. Wichtig ist dabei allerdings: Man kann Schäden beseitigen und Dinge zum Positiven hervorheben; Mängel vertuschen ist dagegen strikt verboten. Das gilt nicht nur gesetzlich, dazu haben sich auch die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Home Staging und Redesign® e.V. verpflichtet. Aber letztlich kosten Ihre Dienste auch Geld. Inwiefern rechnet sich das für den Immoblienverkäufer?

Natürlich will jeder Geld einnehmen und möglichst keines ausgeben. Aber jedem muss auch klar sein, dass man – je nach Zustand der Immobilie mal mehr, mal weniger – Geld in die Hand nehmen muss, um sie gewinnbringend zu veräußern. Für die Dienstleistung des Home Staging selbst, werden ein bis drei Prozent des Verkaufspreises fällig. Das richtet sich nach Lage, Größe und Preis der Immobilie. Aber nach den bisherigen Erfahrungswerten bringt eine Immobilie durch Home Staging rund 15 Prozent mehr Verkaufserlös ein. Und die Zeit, in der man die Immobilie verkauft bekommt, halbiert sich. Auch das sollte man bedenken, denn: Auch Zeit ist ja bekanntlich Geld.


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GESUNDHEIT

WIE WIRKT SICH KÖNIG FUSSBALL AUF UNSER HERZ AUS? DIE INFORMER-REDAKTION WAGT DEN SELBSTVERSUCH.

enn sich ein Journalist am Körper verkabeln lässt, gibt es dafür meistens einen guten Grund. Vielleicht recherchiert er verdeckt und ist dem nächsten Skandal auf der Spur. Oder aber – wie in diesem Fall – der Grund ist wesentlich trivialer, aber auch nicht unspannend: die Fußball-EM. Anlässlich der UEFA EURO 2016 in Frankreich veranstaltete das UK Essen eine Informationstag zum Thema ‚Fußball und Herzinfarkt‘. Prof. Dr. med. Tienush Rassaf, Direktor Klinik für Kardiologie stellte die Frage: Sind Sie fit für die Europameisterschaft 2016? Die INFORMER-Redaktion stellte sich selbst die Frage, wie fit wir für das große Turnier sind. Also gingen zum Spiel Deutschland-Polen zwei unserer Mitarbeiter – voll verdrahtet. Wie sehr geht es ihnen auf die Pumpe, wenn die deutsche Elf ums Weiterkommen fightet? Ein Selbstversuch. Testperson 1: Christoph Bubbe, Mitarbeiter der INFORMER-Produktion. 27 Jahre alt, fußballinteressiert, Nichtraucher. Testperson 2: Ich, Redakteur und

Chef vom Dienst beim INFORMER, fast vierzig, starker Raucher und manch einer würde behaupten Fußball-Fanatiker. Es ist ca. 15.30 Uhr am Tag des Spiels gegen unseren wohl stärksten Gruppengegner. Wir sitzen in der Kardiologie des Universitätsklinikums. Prof. Rassaf ist dabei, als wir verkabelt werden und erklärt das Prozedere hinter dem Langzeit EKG. Ein bisschen mulmig ist einem schon dabei, man fühlt sich plötzlich irgendwie beobachtet. Fragen drängen sich auf: Wie reagiert wohl das eigene Herz beim Fußballgucken? Und überhaupt: Ist auch allgemein sonst alles in Ordnung? Was für Prof. Rassaf total spannend ist, ist mir erst einmal nicht ganz geheuer. Nicht, dass die noch was feststellen und ich schon mal besser mein Testament aufsetze.

ÜBER VIER STUNDEN VOR DEM SPIEL. ZUSTAND: UNKRITISCH. Es dauert keine Stunde, da sind wir auch schon wieder im Verlag zurück – verkabelt. Doch das EKG, die Elektroden und den kleinen Empfänger am Körper nehmen wir schon gar nicht mehr wahr. Die Herzschlagfrequenz von Christoph Bubbe liegt bei 70 Schlägen in der Minute, ganz normal im Ruhezustand. Meine bei knapp 80. „Das ist bereits leicht erhöht, aber nicht kritisch“, so Prof. Rassaf.

Foto: Pascal Hesse

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Schon kurz vor dem Spiel auf 130: ein Experiment zur Fußball-EM

Dann machen Sie sich mal frei, Herr Redakteur: Unter Aufsicht von Prof. Dr. Tienush Rassaf werde ich verkabelt.

In gut viereinhalb Stunden geht‘s los: Deutschland gegen Polen. Christoph wird die Partie in Ruhe von Zuhause aus verfolgen. Ich hingegen habe mich fürs große Public Viewing in Rüttenscheid entschieden. Rudelgucken oder gemütliches Couching – macht das vielleicht schon einen Unterschied?

DIE HERZFREQUENZ STEIGT. DIE MANNSCHAFT IST DA. 20.27 Uhr: Die deutsche Mannschaft

läuft auf. Und das Herz schlägt schneller, bei beiden. Doch während Christophs Herzschlag auf dem heimischen Sofa kontinuierlich steigt, bis es auf etwa 110 Schläge pro Minute kommt, schnellt mein Herz in die Höhe. Mit Betreten des Public Viewings läuft es bereits gut auf Touren: eine stabile 110 zeigt die Kurve, seitdem ich auf dem Gelände bin. Doch mit dem Auftritt unserer Elf knabbert meine Herzfrequenz ruckartig nun an der 130er-Marke. 21.oo Uhr, das Spiel beginnt und – es passiert nichts.

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GESUNDHEIT

DAS EKG ZEIGT: MÜDER KICK MIT EIN PAAR AUSREISSERN Erstaunlich, aber wahr: Sowohl Christophs Herzschlag als auch meiner geht sogar wieder runter. Zwar nicht bis in den Normalzustand, aber immerhin um ca. 30 Schläge. Während sich das Herz im Hause Bubbe um die 80 Schläge einpendelt, sinkt meine Herzfrequenz mit dem Anpfiff immerhin auf 100 ab. Eine Vorahnung? Denn was folgt, ist eine Fußball-Partie, die alles

als Sami Khedira nach einem Zweikampf schmerzverzerrt zu Boden geht. Schrecksekunde für mich und mein Herz. Während ich meine, ein Foulspiel gesehen zu haben, und munter fluche, geht meine Herzschlagfrequenz auf fast 120. Der Kollege daheim nimmt es da schon gelassener. Aber auch sein Herz kommt immerhin nochmal auf knapp 90 Schläge. Oder Minute 14 der zweiten Halbzeit. Plötzlich passiert was. Das Spiel geht hin und her. Der polnische

Dunkelblau: Lars Riedel Hellblau: Christoph Bubbe

andere als spannungsgeladen ist und entsprechend auch mit einem enttäuschenden 0:0 endet. Für unseren Test hätten wir uns gerne ein packenderes Match gewünscht. Aber einige Ausreißer gab es dann doch noch. So etwa in der 29. Spielminute,

Nationalspieler Robert Lewandowski läuft alleine auf das deutsche Tor zu. Erst im allerletzten Moment kann unser fast aller Lieblingsnachbar Jerome Boateng den Angriff blocken. Und das EKG? Lars 115, Christoph 98.

Herzinfarkt: Wenn jede Minute zählt. Der Herzinfarkt tritt plötzlich und unerwartet auf. Spannender Fußball kann für Herzpatienten besonders gefährlich sein. Messen Sie mal ihren Puls und Blutdruck während eines Elfmeterschießens. Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass während einer packenden Fußball-Partie gleich dreimal häufiger Herznotfälle auftreten. Aber auch losgelöst von großen Turnieren und wichtigen Bundesliga-Spielen: Ein Herzinfarkt kann immer und überall auftreten.

Der Herzinfarkt lässt sich in den meisten Fällen durch folgende Alarmzeichen gut erkennen: • schwere, länger als fünf Minuten anhaltende Schmerzen im Brustkorb, die in in Arme, Schulterblätter, Hals und Kiefer ausstrahlen können oder im Oberbauch lokalisiert sind • starkes Engegefühl, heftiger Druck, Brennen im Brustkorb • ausgeprägte Atemnot • zusätzlich: Übelkeit, Brechreiz, Angst • Schwächegefühl (auch ohne Schmerz), evtl. Bewusstlosigkeit • blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß • besonderes Alarmzeichen: nächtliches Erwachen mit Schmerzen im Brustkorb Beachten Sie auch: • Bei Frauen sind Atemnot, Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen häufiger als bei Männern alleinige Alarmzeichen. • Wenn Brustschmerzen bei minimaler Belastung oder in Ruhe auftreten, muss genauso schnell wie beim Herzinfarkt gehandelt werden.

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BEI VERDACHT AUF HERZINFARKT: SOFORT DEN RETTUNGSWAGEN MIT NORTARZT RUFEN!

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130 SCHLÄGE PRO MINUTE BLIEB DAS MAXIMUM „Die beiden EKGs zeigen deutlich, dass beide Testpersonen bei den gleichen Spielszenen reagieren, nur unterschiedlich ausgeprägt“, erläutert Prof. Tienush Rassaf das Ergebnis. „Beide haben während des Spielverlaufs an den gleichen Stellen Ausreißer, bei denen sich die Herzfrequenz um zehn bis 15 Schläge erhöht. Allerdings liegt bei Herrn Bubbe die Grundfrequenz mit 80 Schlägen pro Minute während des Spiels deutlich niedriger als bei Herrn Riedel mit 100 Schlägen pro Minute. Herr Bubbe verfolgte die Partie also wesentlich entspannter.“ Ob dies nun an den verschie-

Die deutsche Elf ist da: Bitte erheben Sie sich zur Nationalhymne.

Kollege Bubbe fand den Kick teilweise so müde, dass er sogar zwischendurch zur Arbeit griff.

Keller geht oder besser gesagt, wieder in ihren Normalzustand fällt. Übrigens: Auch wenn ich häufiger nah dran war, die Marke von 130 Schlägen in der Minute konnte ich während des gesamten Spielverlaufs nicht ein einziges Mal brechen. Dafür war der Kick, den sich Deutschland und Polen geliefert haben, einfach zu müde. Dafür können wir aber beantworten, wer die niedrigste Herzfrequenz während der Deutschland-Polen-Partie hatte – und das sogar ganz ohne EKG: Professor Rassaf. „Ich muss zugeben, ich bin während des Spiels eingeschlafen.“ Ein Beitrag von Lars Riedel

denen Umgebungskulissen lag, in denen wir die Partie mal mehr, mal weniger genossen haben, oder aber dem unterschiedlich ausgeprägten Interesse an König Fußball geschuldet ist, darüber kann uns das EKG natürlich keine Auskunft liefern. Interessant ist aber, dass die Herzfrequenz sowohl bei meinem Kollegen als auch bei mir kurz nach Abpfiff schlagartig in den

Die INFORMER-Herzenssache: Unsere Redaktion lässt sich verkabeln. Einen Filmbeitrag über unsere EKG-Experiment zur Fußball-EM finden Sie auf unserer Homepage. Oder Sie scannen sich mit dem QR-Code direkt hinein. www.informer-magazine.de ANZEIGE

EXPERTENTIPP Knochenaufbau Neue Alternativen zur großen OP Immer mehr Zahnärzte setzen nach einem Zahnverlust ein Implantat. Doch was, wenn der Zahn schon seit längerer Zeit fehlt? Dr. Jörn Thiemer ist international ausgebilderter Spezialist für Implantologie. Er erläutert, welche Möglichkeiten bestehen: „Damit ein Implantat festen Halt im Kiefer bekommt, muss der Kieferknochen an dieser Stelle eine gewisse Stärke besitzen. Dr. Jörn Thiemer Je länger die Lücke besteht, desto eher baut der Körper den nicht mehr benötigten Dr. Jörn Thiemer ist ausgewiesener Knochen ab. Üblicherweise wird an einer Spezialist in der Implantologie. solchen Stelle mit Ersatzmaterialien neuer Knochen aufgebaut. Dieser muss über dem OP-Bereich, mit dem wir den Knochen sechs bis neun Monate einheilen. verdichten oder verstärken. Voraussetzung Wir nutzen möglichst Methoden, mit denen dafür ist eine 3D-Planung, durch die wir wir diese Wartezeit vermeiden können. Je auf den Zehntelmillimeter genau operieren nach Voraussetzungen nutzen wir dafür können. Für den Patienten bringt das eine moderne Implantate, die auch bei weniger deutliche Zeitersparnis und Entlastung.“ Kieferknochen sicheren Halt gewährleisten. Für Beratung und Zweitmeinung bietet die Eine weitere Option ist Knochenmaterial aus Praxis eine eigene Implantat-Sprechstunde.

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ch habe immer das getan, was ich zu diesem Zeitpunkt für richtig hielt. Deshalb ist mein Lebenslauf auch komplett bunt“, so reflektiert Martina Nierfeld ihr eigenes Leben. Und mit Reflexion kennt sich die gebürtige Essenerin aus. Nierfeld arbeitet als zertifizierte Business-, Stress-und Life-Coach. Doch auch sie musste lernen, dass sich nicht immer das als richtig herausstellt, was man akut für richtig hält. „Eine wichtige Lektion“, wie die charmante Lebenstrainerin selbst sagt. Eine Lektion, die sie allerdings geradewegs in einen Burnout führte. 2009 entschloss sich Nierfeld daher zu einem kompletten, beruflichen Cut – erneut eine Entscheidung, die sie für richtig hielt, die sich aber auch Stand heute als richtig erwiesen hat. Das Berufsleben von Martina Nierfeld begann wie das von vielen anderen. Am Ende der Schullaufbahn stand die Entscheidung: Lehre und Geld verdienen oder Studium. Nierfeld entschied sich für die Ausbildung, erlernte und arbeitete in dem Beruf der Reiseverkehrskauffrau bis ihr Sohn zur Welt kam. Wieder zurück im Job bildete sie sich weiter zur Europasekretärin und arbeitete als Vorstandsassistentin bei der RAG. Es folgte die Anstellung bei einem weltmarktführenden Konzern der Brandschutzindustrie – und damit der Beginn eines kräftezehrenden Prozesses. „Mit dieser doppelten Belastung aus beruflicher Verantwortung und Familie begann ich, mich selber in ein Burnout zu manövrieren.“ Nierfeld verlor zunehmend an Gewicht, magerte runter auf 45 Kilo. „Hätte man mich gefragt, hätte ich gesagt: ‚Klar, es ist ein bisschen stressig zurzeit. Und natürlich habe ich gemerkt, dass ich auch schlanker geworden bin. Aber ansonsten alles gut.‘ Ich habe mich nicht wie in einem Burnout gefühlt. Dabei war ich längst echt fertig mit der Welt.“ Nierfeld verließ zunehmend die Kraft. „Mit zwei Einkaufstüten stellte sich mir schon die Frage, wie ich diese jetzt in die erste Etage tragen soll.“ Also ließ sie sich von mehreren Ärzten durchchecken. Im Uni-Klinikum Essen wurde schließlich – mehr durch Zufall, während einer OP – eine Blutarmut, eine sogenannte Anämie festgestellt. „Der Arzt sagte mir, dass ich vier bis fünf Wochen später umgekippt und nicht mehr aufgewacht wäre“, erinnert sich die heute 45-Jährige.

In dieser Situation traf Martina Nierfeld eine Entscheidung. Eine weitere berufliche Station hatte sie aus dem Ruhrgebiet in den Westerwald geführt. „Dort kannte ich kaum jemanden, ich war dort sehr einsam. Das kam noch hinzu, ich hatte im Westerwald kein wirkliches soziales Umfeld.“ Also zog sie die Reißleine, kündigte den Job und ging zurück nach Essen. Den so wiedergewonnenen Freiraum ließ sie aber alles andere als ungenutzt. „Ich hatte mich schon immer für die Psyche der Menschen interessiert.“ Auch aus ihrer eigenen Erfahrung heraus angetrieben hatte Nierfeld bereits im Westerwald mit einem Fernstudium zu Angst- und Panikstörungen und Stressmanagement begonnen. Nun entschloss sie sich, eine Ausbildung zum Anti-Stress- und Life-Coach zu machen. „Ich sagte mir: ‚Okay, bei dir selbst ist es gerade mal noch gut gegangen. Bei anderen ist das vielleicht nicht so.‘ Vor allem auf die ersten Anzeichen sollte man achten, bevor man ganz den Boden unter den Füßen verliert.“ In dieser Ausbildung zum Life-Coach erkannte Martina Nierfeld vor allem eines: Arbeit und Privates lassen sich nicht trennen wie schwarz und weiß. „Das eine tangiert auch immer irgendwie das andere. Also habe ich noch eine zusätzliche Ausbildung zum Business-Coach angeschlossen und habe mich bei der IHK dazu auch zertifizieren lassen.“ Heute hilft Nierfeld anderen Menschen, zu sich selbst zu finden und sich selbst zu reflektieren. Bei einigen geht es dabei um die Lebenssituation im Allgemeinen, bei anderen um ganz konkrete Entscheidungsfindungen. Im Fokus steht dabei aber immer eine Frage, deren Antwort es herauszufinden gilt: Was brauchst du für dich? „Nehmen wir das ganz konkrete Beispiel eines Umzugs aus beruflichen Gründen. Da stellen sich viele Fragen: Wie wichtig ist dir das soziale Umfeld? Einige können mit einem Umzug ins Unbekannte gut leben, andere wiederum nicht. Wie wichtig ist dir finanzielle Sicherheit? Kannst du beruflichen Ortswechsel auch ablehnen? Hängt davon wirklich dein Job ab? Und welche Alternativen gibt es? Dabei schaue ich mir sehr genau die Persönlichkeit meines Klienten und die derzeitige Situation an, in der er sich befindet. Wo will er genau hin? Was bremst ihn eventuell aus, was hemmt ihn?“

„Wenn man erfolgreich sein will, braucht man einen klaren Geist.“ Achtsamkeit für sich selbst und Entspannungsphasen, die jeder Mensch braucht – alles Dinge, die Martina Nierfeld selbst vor einigen Jahren aus den Augen verloren hatte und für die sie nun durch ihre eigene Erfahrung und durch ihre Ausbildung sensibilisiert ist. Heute hilft sie anderen dabei, genau darauf zu achten. „Wer beruflich und privat erfolgreich sein will, der braucht einen klaren Geist. Nur mit einem klaren Geist und einem reflektierten Blick auf sich selbst trifft man letztlich auch die richtigen Entscheidungen. Denn ob eine Entscheidung, ein Weg richtig ist oder nicht, das ist so individuell wie man selbst.“ Ein Beitrag von Lars Riedel

Martina Nierfeld nimmt sich auch regelmäßig selbst Auszeiten vom Alltag – wie hier auf der Klangwoge. Denn jeder Mensch braucht auch Entspannungsphasen.


KULTUR – TIPPS & TERMINE

Heiß ersehnt wird das Klavier-Festival-Debüt der Pianisten Martha Argerich und Daniel Barenboim. Am 10. Juli in der Philharmonie Essen ist es soweit – noch dazu ist es ein Benefizkonzert zugunsten der Stiftung des Klavier-Festivals Ruhr. Unter dem Flügel ihrer Eltern begegneten sich die beiden bereits als Kinder. 1949 spielten sie zu einem privaten Hausmusikabend in ihrer Heimat Buenos Aires. Barenboim erinnert sich, dass die kleine Argerich Chopins cis-Moll- Etüde „feurig und brillant“ spielte. Aber auch Martha Argerich ist ihr erstes musikalisches Treffen mit Barenboim im Gedächtnis geblieben: „Daniel spielte alles. Schon damals hatte er ein riesiges Repertoire.“

In seinem Freiwilligen Sozialen Jahr beim Verein ‚Rettet das Filmstudio‘ erwachte Köthes Liebe zum Kino: Der 28-jährige Essener entschloss sich zu einem Drehbuch-Studium an der deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Zahlreiche seiner Kurzfilm-Drehbücher wurden verfilmt und ausgezeichnet. Anschließend machte er einen Bachelor in Kulturwissenschaften und Philosophie und produzierte den A abendfüllenden Dokumentarfilm. N Denn Teenager bräuchten und suchten Philosophie, weiß Köthe, der selbst schon an der Philsophie Olympiade teilgenommen hat. Karten gibt es für 9 €. E

Am 3. Juli feiert der Veranstalter Legends of Music die Premiere der Vintage in Concert-Tour in der Heisinger See-Bar.

Für ihre Leidenschaft werden sie schräg angesehen: Jonathan und Neal sind Olympioniquen der Internationalen Philosophie Olympiade für Schüler.

IG

SUMMERSPECIAL

Dass Denken lebendig ist und dass Funken schlagen, wenn sich 18-Jährige ihm mit größter Ernsthaftigkeit widmen, zeigt der Essener Regisseur Sebastian Köthe in seinem Dokumentarfilm ‚à propos: Philosophie‘. Am 11. Juli feiert er NRW-Premiere im Filmstudio Glückauf.

ZE

Ihre Wege trennten sich, bis sie mehr als ein halbes Jahrhundert später – im Jahr 2014 – in der Berliner Philharmonie ihr erstes gemeinsames Konzert als Klavierduo gaben. Und jetzt spielen sie auch gemeinsam auf dem größten Pianistentreffen der Welt. Karten gibt es ab 25 €.

18-JÄHRIGE PHILOSOPHEN

Foto: Still à propos: Philosophie

NACH ÜBER 50 JAHREN SPIELEN SIE GEMEINSAM

präsentiert Ihnen die

KULTURTIPPS KULTURTIPPS IM JULI 16

Coole Lounge-Atmosphäre und unverfälschtes afrikanisches Lebensgefühl verspricht das GOP Varieté-Theater Essen mit dem neuen Programm Le Club –Africa unplugged. Die Regisseure Markus Pabst und Pierre Caesar zeigen die Show, in dessen Mittelpunkt die Tanzfläche eines afrikanischen Clubs steht, ab dem 21. Juli.

In sechs verschiedenen afrikanischen Ländern verwurzelt, fanden die dreizehn Künstler und Musiker auf ganz Foto: GOP

Mit dabei sind die TV-erprobten Danny & The Chicks, die Sweet Sisters und erstmals auch die Blues Brothers Actionshow mit dem Produzenten Ulli Rosner. Tickets gibt es im Vorverkauf für 15 €, an der Tageskasse für 18 €.

AUS DER WIEGE DER MENSCHHEIT

FÜR DEN FORMSCHÖNEN ALLTAG

Foto: Red Dot Design Museum

Die Sieger des Red Dot Awards 2016 sind ab dem 5. Juli in der Sonderausstellung ‚Design on Stage‘ im Red Dot Design Museum zu sehen. Von Lifestyle-Accessoires über Unterhaltungselektronik bis zu Möbeln – 1.000 Produkte demonstrieren, mit welcher Wertigkeit und Innovationskraft Hersteller und Gestalter aus aller Welt die Lebensqualität verbessern wollen.

Und: Das Design Team of the Year zeigt mit der Ausstellung ‚Creative Video Revolution by Blackmagic Design‘ Videotechnologien, die bereits in ‚Der Marsianer‘ und ‚Avatar‘ zum Einsatz kamen. Der Eintritt kostet 9 €.

Verbiegt sich wie eine Mamba – der südafrikanische Kontorsionist Jade Lee Petersen.

unterschiedlichen Wegen auf die Bühne. Im GOP vereint sie die Liebe zur Musik, zum Rhythmus und zum Tanz. Girma Tsehai aus Äthopien beispielsweise wirft seine Bälle nicht in die Höhe, er jongliert nach unten – Bouncen genannt. Obendrein tanzt er am Pole und hält noch eine Überraschung fürs Publikum bereit. Eine Mischung aus Streetdance und Basketball-Tricks ist das Spezialgebiet der niederländischen Frohnatur Michael Evolution. Angel Caycedo Casierra studierte zunächst Theologie, bevor er seinen Arbeitsplatz zwischen den Welten aufschlug: auf einem Seil in luftiger Höhe. Traditionelles Balancieren und Drehen von Waschwannen auf Fingern und Stöcken gehört zum Repertoire des 27-jährigen Ghanaers Lawrence Mensah ebenso wie African Dance und Hip-Hop. Dazu präsentieren Awa und Abou Diarra, Boureima Kamate und Noutie Coulibaly afrikanische Musik, hauptsächlich auf traditionellen Instrumenten. Malick Sidibé aus Mali begleitet die Produktion mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Afrika von heute. Karten gibt es ab 26 €.

rechtsanwalt

BENJAMIN NAUSCHÜTZ

Familienrecht & Arbeitsrecht Bürogemeinschaft Nauschütz, Brinkmann & Schumann-Gooß Zweigertstraße 55 · 45130 Essen Tel.: 0201- 87 76 551 · Fax: 0201- 87 76 552 www.ra-nauschuetz.de

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KULTUR – GASTRO-SPEZIAL

WO DER TELLER ZUM EVENT WIRD MEERESFRÜCHTE IN HÜLLE UND FÜLLE

NACH DEN BALLPROFIS KOMMEN DIE KOCHPROFIS AUFS SPIELFELD

Weinkenner Roland Birr lädt am 29. Juli zur ‚Hummer Nummer‘ ins Land Hotel Mintrop. Seine Gourmet-Shows begeistern Menschen auf der ganzen Welt, von Südamerika über Kanada, bis nach Afrika und Europa. Seit Jahren tourt der gelernte Dipl. Önologe erfolgreich durch die Lande. Jetzt macht Birr Halt in Essen. An sechs Terminen

Die Europameisterschaft hat für so manche Euphorie gesorgt, aber auch die einen oder anderen Pläne durchkreuzt. Wie etwa den Ablauf der beliebten Gourmetmeile ‚Essen verwöhnt‘ in der Innenstadt, die sonst im Juni ihren festen Termin im Kalender hat. Doch aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben und so findet das Gastronomie-Event nun vom 13. bis zum 17.Juli statt. Neu in diesem Jahr ist die Sonntagstafel, die am 17. Juli um 13.00 Uhr beginnt. An der Tafel können 600 Gäste an Tischen, die von der Lichtburg bis zur Marktkirche reichen, sitzen und ihr Lieblingsgericht genießen. Wer dabei sein möchte, sollte im Vorfeld einen Platz reservieren. Dies geht bei allen teilnehmenden Restaurants. Ein 3-Gänge-Menü inkl. der begleitenden Weine und Mineralwasser kostet 29,50 €/Pers. Die Gourmetmeile geht in diesem Jahr bereits in die 18. Runde und präsentiert wie

Öffnungszeiten: Mi - Do von 12.00 Uhr - 22.00 Uhr, Fr von 12.00 Uhr bis 23.00 Uhr, Sa von 11.00 Uhr bis 23.00 Uhr, So von 11.00 Uhr bis 20.00 Uhr. www.essen-genießen.de

Infos: Mintrops Land Hotel Burgaltendorf, Schwarzensteinweg 81, Beginn: 29.7. um 19.00 Uhr. Kosten: 89,- Euro (inkl. aller Speisen & Weine, Wasser & Espresso).

STADTPARK VERWANDELT SICH ZUM MEKKA FÜR WEINLIEBHABER

KULINARISCHES AUS FERNOST BEI ‚RÜ…GENUSS PUR!‘

Das Stadtparkfest ‚Food, Wine & Music‘ findet in diesem Jahr vom 29. bis zum 31. Juli statt. Edle Tropfen, erlesene Speisen und gute Musik sind der Garant für den Erfolg. Bereits zum vierten Mal präsentieren zehn Winzer aus dem Rheingau, aus Rheinhessen, Franken, Baden, Kraichgau, der Nahe, Pfalz und von der Mosel, die zur deutschen Weinelite gehören, auf dem Winzerfest ihre Spitzenweine, die sonst nur in der Gastronomie oder in ausgesuchten Fachgeschäften erhältlich sind. Das Angebot reicht von fruchtsüßen Weinen bis zu großen Gewächsen. Zu letztgenannten zählen trockene Weine höchster Klassifikationsstufe aus Weingütern, die Mitglied des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter sind. „Bei uns haben die Gäste die Chance, diese Qualität der Weine zu probieren, an die man sonst so schnell nicht kommt. Hier können sie alle Geschmacksnuancen kennen lernen“, erklärt der Veranstalter Rainer Bierwirth. Der Stadtgarten am Sheraton mit seiner Allee, den weitläufigen Wiesen und der Wasserfontäne bietet eine reizvolle Kulisse – und das in unmittelbarer Nähe zwischen Innenstadt und Rüttenscheid. Die Restaurants Sheraton, Müllers auf der Rü und La Turka bereiten ihre Gerichte direkt vor Ort zu. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr noch mehr Stände, die Barbecue oder Crepès anbieten. „Wir freuen uns, dass Nelson Müller in diesem Jahr wieder mit dabei ist. Außerdem hoffen wir auf besseres Wetter; letztes

Auch dieses Schlemmerfest hat sich längst in Essen etabliert. Mitten im Herzen von Rüttenscheid am Messeplatz unterhalb des Giradethauses wird wieder der rote Teppich für ‚Rü…Genuss pur!‘ ausgerollt, und zwar vom 3. bis 7. August. Neu dabei sind in diesem Jahr zwei asiatische Gastronomen mit ‚CAO‘ und dem Koreaner ‚Sa Rang Bang‘. „Erstmals können Gäste bei uns auch Sushi und weitere Köstlichkeiten aus Fernost genießen“, erklärt Veranstalter Werner Rzepucha, der zusammen mit Gastro-Kollegen Ted Terdisch das Event auf die Beine stellt. „Stillstand ist für uns Rückgang. Wir möchten jedes Jahr besser werden und noch einen drauf setzten“, betont der Veranstalter. „Wir freuen uns, dass Café Kötter wieder mit dabei ist und auch Hugenpoet neu dazu kommen wird.“ Somit werden insgesamt 23 Gastronomen die Besucher mit kulinarischen Gaumenfreuden verwöhnen. Ansonsten bleibt es bei dem bewährten Rezept: 2.000 Sitzplätze, über 1.000 Pflanzen, Cocktailbars, Pavillons, Live-Musik auf der Bühne sowie ein großes Feuerwerk am Abend.

Foto: Gerd Lorenzen

Foto: Gerd Lorenzen

gewohnt neue Trendgerichte, aber auch beliebte Klassiker. 19 Spitzen-Gastronomen stehen an den Pfannen und Töpfen und kreieren über 100 Speisen zu Preisen zwischen drei und zehn Euro. „Wir freuen uns, wenn es jetzt im Juli bei schönem Wetter losgeht, und wir hoffentlich dem neuen Europameister Deutschland den Vortritt gelassen haben“, so der Vorstand von Essen Genießen e.V. Rainer Bierwirth.

finden seine drei verschiedenen Events (Hummer Nummer‘, ‚Grill to thrill‘, ‚Feuerwerk der Düfte & Gewürze’) abwechselnd in Mintrops Stadt Hotel Magarethenhöhe und Land Hotel Burgaltendorf statt. Bei der ‚Hummer Nummer‘ dürfen sich die Gäste auf ein kulinarisches Erlebnis rund um die verschiedenen Meeresbewohner freuen. Austern, Taschenkrebse, Muscheln, Krabben, Scampis, Langostinos und noch einiges mehr stehen auf dem Speiseplan. Und das in Hülle und Fülle. Spielerich werden während der Veranstaltung sieben Spitzenweine serviert und präsentiert. Dazu hält Birr einen Vortrag über die Zubereitung der Schalentiere in Kombination mit den unterschiedlichen Weinen des Abends. Gegessen wird übrigens überwiegend mit den Händen. „Es ist ein besonderes Erlebnis, die Tiere selbst zu schälen. Es knackt und spritzt“, verrät Birr. Die Veranstaltung findet bei gutem Wetter draußen auf den Terrassen und Wiesen des idyllisch gelegenen Land Hotels in Burgaltendorf statt. Doch auch bei Regen wird die Stimmung nicht getrübt, dann kann im Inneren des Hotels geschlemmt werden.

Jahr gab es eine Unwetterwarnung, was sehr schade war,“ so Bierwirth. Für musikalische Begleitung sorgt Igor Albanese, der Künstler wie Sir Jesse Lee Davis, Heiko Fänger, Dennis LeGree, Teneja und viele mehr auf die Bühne holt. Je nach Wetterlage sorgt der Veranstalter mit großen Restaurantzelten und vielen Schirmen für trockene oder schattige Plätze.

Die Preise für ein Gericht werden allerdings um 50 Cent erhöht. „Leider wird alles immer teurer und dem müssen wir uns anpassen. Wenn Sie sich den tristen Messeplatz an einem normalen Tag anschauen und sehen, wie wir diesen umgestalten, ist das schon ein enormer Aufwand. Der Höchstpreis für ein Gericht wird bei 9 Euro liegen. Das ist ein fairer und moderater Kurs“, so Rzepucha.

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Aussteller:

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KULTUR – HIGHLIGHT

DEUTSCHLANDPREMIERE VON ‚TONI ERDMANN‘ IN DER LICHTBURG

G r u g a h a ll e

Der Familie entkommt man nicht

01 | 10 | 2016

Suberg´s Ü-30 Party „Mehr als eine Party“

15 | 10 | 2016

The Legend of Zelda „Symphony of the Goddesses“

19 | 10 | 2016

Carolin Kebekus „AlphaPussy“

21 | 10 | 2016

Lord of the Dance Dangerous Games

23 | 10 | 2016

Laura Pausini Simili

29 | 10 | 2016

SNIPES Battle of the year 2016 Die inoffizielle WM im Breakdance

30 | 10 | 2016

Mädchenklamotte – Der Mädelsflohmarkt im Foyer

06 | 11 | 2016

Schallplattenbörse im Foyer

10 | 11 | 2016

Bülent Ceylan K RONK

12 | 11 | 2016

Koncert Gwiazd Stars aus Polen 2016

11 | 12 | 2016

Wise Guys Abschiedstour! Das Beste aus 25 Jahren

16 | 12 | 2016

257ers Weihnachtsfeier

17 | 12 | 2016

Kaya Yanar Planet Deutschland

17 | 12 | 2016

Die kleine Meerjungfrau – Musical Congress Center West

02 | 02 | 2017

Die Teddy Show „Ds passiert alles in dein Birne!“

10 | 02 | 2017

Dieter Nuhr „Nur Nuhr“

11 | 02 | 2017

Mantastic Sixx Paxx XXL-Tour „Ten Men – 10 Dreams“

18 | 02 | 2017

Ehrlich Brothers FASZINATION Die neue Magie Show

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Alt-68er Winfried, gespielt von Peter Simonischeck, will seiner Tochter und Karrierefrau Ines, Sandra Hüller, näherkommen. Als Vater, von dem sie meint, sich losgesagt zu haben, schafft er es nicht, also verwandelt er sich in sein alter Ego Toni Erdmann.

V

ater und Tochter könnten unterschiedlicher nicht sein: Winfried (Peter Simonischek) ist ein ehemaliger Musiklehrer, ein sozialromantischer Alt-68er; Ines (Sandra Hüller) eine rationale Karrierefrau, die um die Welt reist und Firmen optimiert. Die Distanz zwischen ihnen ist groß – bis Winfrieds Hund stirbt und er beschließt, seine Tochter in Rumänien zu besuchen, wo sie gerade versucht, sich in der Männerdomäne zu behaupten. Begeistert ist Ines nicht, von ihrem alten Vater bei der Arbeit überrascht zu werden. Dennoch schleppt sie ihn mit zu Geschäftsempfängen und Massageterminen. Und er nervt sie mit lauen Witzen und unterschwelliger Kritik an ihrem leistungsorientierten Leben zwischen Meetings, Hotelbars und unzähligen E-Mails. Das hat sich Winfried nicht für sie gewünscht, als er dafür gekämpft hat, seine Tochter mit dem nötigen Selbstbewusstsein und Freiheitsgedanken auszustatten, damit sie in die Welt hinausziehen kann. Sie führt ein Leben, das Winfried verachtet, das sie selbst nicht glücklich und ihn wütend macht. Doch sie will in dem männerdominierten Umfeld bestehen. In diesen einmal eingenommenen Rollen stecken sie fest.

AMOKLAUF AUS SCHERZEN Als Vater schafft es Winfried nicht, seiner Tochter näherzukommen und aus lauter Verzweiflung versucht er es als jemand anderes: als sein schillerndes Alter Ego Toni Erdmann, der Winfrieds früheren Biss hat. Mit schiefem Gebiss, Perücke, schlecht sitzendem Anzug und Sonnenbrille gaukelt er vor, der Coach von Ines Chef zu sein und mischt sich so in das Leben seiner Tochter ein – in einem Amoklauf aus Scherzen. Zum Fremdschämen. „Er hat nur seinen Humor als Waffe und

Foto: Komplizen Film

Mario Barth „Männer sind bekloppt, aber sexy!“

den beginnt er voll einzusetzen. Daraus entsteht ein härteres Spiel, und weil Ines auch ein harter Hund ist, spricht er damit plötzlich eine Sprache, die sie verstehen kann“, erklärt die Regisseurin Maren Ade.

Doch „Ines stellt fest, dass es gar nicht so einfach ist, etwas abzulegen oder ein Tabu zu brechen, denn ‚anything goes‘, man braucht nur eine Überschrift.“

KEINE GEZIELTE SEXISMUS-KRITIK

Ines kann ihre Herkunft nicht leugnen, und letztlich ist es Toni, der ihr den Mut verschafft, ihren Job zu kündigen. Sie wechselt zu einer prestigeträchtigeren Unternehmensberatung, „wo der Wind noch etwas

Ines ordnet sich selbst eher den Männern zu, „sie hat diesen ironischen, kumpeligen Sexismus selbst drauf“, so Ade. So könne man sie als genderneutrales Angebot sehen, um sich mit ihr zu identifizieren. „Das Problem ist, dass die Männer sie in entscheidenden Momenten dann aber nicht sich zuordnen.“ Diesen Sexismus in der Businesswelt wollte die Regiesseurin aber nicht gezielt zum Thema machen, „ich wollte es einfach nur realistisch zeigen und mitschwingen lassen.“ Tatsächlich hat Ade mit vielen Frauen in führenden Positionen gesprochen, „und die meisten von ihnen haben ihre Ausnahmeposition eigentlich genossen, auch wenn diese sie manchmal einsam gemacht hat.“

DIE ULTIMATIVE HERAUSFORDERUNG Ines erkennt, dass sie in dieser Firma in eine Sackgasse geraten ist. Sie braucht eine Veränderung und entscheidet sich zu einem drastischen Schritt: Zu ihrem Geburtstag feiert sie eine Nacktparty. Um ihre falschen Freunde loszuwerden und ihren Chef.

SPOILERALARM!!!

Maren Ade brachte bisher jeden ihrer Filme in Weltklassewettbewerb. kälter weht. Am Ende stehen sich zwei Menschen gegenüber, die sich vielleicht ein bisschen besser kennen und sich akzeptieren.“ Und Vater und Tochter verabschieden sich. Winfried in einem neuerlichen Kostüm, das sein Innerstes zeigt: „Ein dunkles, schweres, melancholisches Wesen mit einem lustigen Kopf.“ Damit wird er zu der großen, warmen Erscheinung aus Ines‘ Kindheit, „sie kann einen Moment so klein sein, wie sie mal war.“

Deutschlandpremiere am 5. Juli in der Lichtburg. Karten gibt es für 11 Euro.

„Wild, komisch, klug ... Maren Ade hat die Filmfestspiele in Cannes im Sturm erobert”, so Spiegel Online. ‚Toni Erdmann‘ war nach acht Jahren der erste deutsche Beitrag.

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KULTUR

EM IN IV US MM L A K GR SEN EX IT PRO AU M N P N E US IDE A P BE

EM-GEMEINSCHAFT Dass man Fremde umarmt, sich Teil eines großen Organismus und nahezu unantastbar fühlt, das schaffen einige durch exklusive Clubs – vom Hasenzüchterverein über den Motorradclub bis zur politischen Partei. Was aber das ganze Land eint, ist die Nationalelf beim Pop-Sport Fußball. Zwölfter Mann kann jeder sein, der die gleiche Flagge schwingt und für dieselbe Mannschaft jubelt. Und im Rudel anzufeuern, zu maulen und fachzusimpeln, steigert das Gemeinschaftsgefühl bis zur Euphorie. Kann das länger halten als bis zum Abpfiff und sich auch auf andere Bereiche niederschlagen? Wie Ex-FIFA-Präsident Sepp Blatter sagt, bringt Fußball „alle Völker, alle Rassen, alle Religionen, alle Altersklassen und alle Geschlechter zusammen“. Nicht nur beim Public Viewing: In Schulklassen, am Arbeitsplatz, auf Versammlungen, wo verschiedene Nationalitäten zusammenkommen, tauscht man sich über die Spieler aus, über die Stärken und Schwächen der Mannschaften und ihre Siegeschancen. Durch die üppige Berichterstattung lernt man das Gastgeberland und ihre Besucher kennen. Dass sich dieses Zusammenrücken auch auf das Leben jenseits der Europa- und Weltmeisterschaften ausdehnt, wäre somit nicht das Schlechteste.

SOZIALKAPITAL ODER OPIUM FÜRS VOLK? Manche Denker meinen, dass beispielsweise diejenigen, die jetzt in Rüttenscheid für ‚Die Mannschaft‘ zusammenstehen, lernen einander zu vertrauen. Dass sie nach der EM womöglich bereit sind, mit anderen zu kooperieren und sie zu unterstützen. So dass sie sich letztlich politisch und für das Gemeinwohl engagieren. Andere dagegen betrachten solche Veranstaltungen als ‚Opium fürs Volk‘, einen staatlich verabreichten Freudentaumel, der die persönliche Misere genauso verdrängt wie die politische. Wer spricht jetzt noch über Asylgesetze, wo Jogi Löw sich doch öffentlich in den Schritt fasst? Das macht doch mehr Spaß. Also her mit der schwarz-rot-goldenen Perücke, die passt super zum Teint – auch derjenigen, die sonst nichts mit dem Rasenballsport zu tun haben.

FÜR SCHÖNSPIELEN GIBT ES KEINE PUNKTE Zum Glück gibt es genügend Fan-Ratgeber, die Laien das Einmaleins des Fußballs beibringen und dazu noch ein Repertoire Floskeln mitliefern. Inhalte sind nicht wichtig – dass jeder mitmachen kann,

darauf kommt es an. Letztlich geht es ja nur darum: Das Runde muss in das Eckige. Wenn man die Ziele für die Gesellschaft auch auf so simple Formeln runterbrechen würde und man den Kufens, Krafts und Merkels fähnchenschwingend zubrüllen würden: „Für Schönspielen gibt es keine Punkte!“ , „Wir müssen kompakt stehen“ oder „Das ist viel zu viel Kleinundklein!“, vielleicht würden sie dann den Ball flach halten und lange Pässe nach vorne spielen.

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Anders als die EM-Gemeinschaft ist die Gesellschaft aber eher rational. Und das Interesse daran, in der Politik mitzuwirken, würde weder fallen noch steigen – zu diesem Ergebnis kommen die Soziologen Mike S. Schäfer und Jochen Roose in ihrer Studie zur gesellschaftlichen Bedeutung von Fußballbegeisterung. Doch eine Forschergruppe der Universität Duisburg-Essen hat nun zusammen mit der Universität Konstanz nachgewiesen, dass Fußball das Wahlergebnis beeinflusst: „Wir können bestätigen, dass Wähler ihre durch den Fußball erzeugten Hochgefühle auch auf ihr politisches Verhalten übertragen“, so Prof. Achim Goerres vom Insitut für Politikwissenschaft. Je zufriedener oder euphorischer die Wahlberechtigten waren, desto eher gingen sie im Schnitt zur Wahl und wählten dann vorzugsweise die Amtsinhaber. „Die Ergebnisse zeigen klar, dass sich nicht-politische Ereignisse auf politisches Verhalten auswirken. Warum das so ist, müssen wir noch genauer erforschen.“

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Angesichts der Wahlen im nächsten Jahr, haben Kraft und Merkel also allen Grund, mit der Nationalelf –pardon: mit ‚Der Mannschaft‘ mitzufiebern und ihrem zwölften Mann den gemeinschaftlichen Freudentaumel so süß wie möglich zu gestalten. Da kann man dann auch über den gesteigerten Patriotismus hinwegsehen. Wehende Deutschlandflaggen werden zwar gerade wegen der Boateng-Nachbarschaftsfrage wieder kritischer beäugt, aber die stärkere nationale Identifikation ist ja erwiesenermaßen nur von kurzer Dauer. Und Max Giesingers Überraschungs-EM-Hit für die Regierung in der Flüchtlingssituation genauso passend: „So weit gekommen und so viel gesehen, so viel passiert, das wir nicht verstehen, es wird nicht leicht, aber ihr schafft das schon, denn ihr seid nicht alleine, hinter euch stehen 80 Million‘. Es mag also von beidem etwas sein: ein wenig Opium, ein wenig Sozialkapital. Eine Kolumne von Amela Radetinac

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REISE

Ab nach Småland! Nein, nicht in das Kinderparadies einer Möbelkette, sondern im schwedischen Växjö, knappe 1.100 km nordwärts, startet unsere neue INFORMER-Reisekolumne mit Jöran Steinsiek. Växjö, das grüne Herz in Småland, Universitätsstadt mit einer fantastisch ausgebauten Fahrradinfrastruktur, einem hochinteressanten Auswanderermuseum und reichem Kulturleben zieht uns magisch an. Auf zu neuen Ufern und Erlebniswelten. Jenseits ausgetretener touristischer Trampelpfade neue Ziele erkunden und vor Ort die lohnenswerten Besonderheiten aufspüren. Ob im hohen Norden, im mediterranen Süden, im Weste oder Osten: Spannende Orte, interessante Menschen, hilfreiche Tipps - dafür heißt es ab Juli 2016 Monat für Monat: #SteinsiekMussWeg

Nonstop nach Mombasa Von Frankfurt oder München mehrmals in der Woche.

Zum Vergleich: So sah Fliegen in den 70er Jahren aus.

Die Ablenkung durch das Entertainmentprogramm (hier in der Premium Class) verkürzt die lange Flugzeit.

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s gibt viele Möglichkeiten, von Frankfurt aus ins ferne Afrika zu fliegen. Als Reisender steht man vor der Wahl. Am liebsten würde man nonstop fliegen und bequem sollte der Flug auch sein – immerhin sind es mehr als acht Stunden Flugzeit. Doch nicht nur die Flugzeiten sind zu beachten. Auch die Speisen und Getränke sind für Passagiere wichtig sowie ein abwechslungsreiches Bord-Entertainment – möglichst im Preis inklusive. Nach vielen Recherchen – auch hinsichtlich Preis und Leistung – entschied ich mich für einen Flug mit CONDOR. Diese gehört seit 2013 zu den Thomas Cook Group Airlines

und fliegt die Gäste zu den schönsten Destinationen weltweit, auch zu außergewöhnlichen Reisezielen. Die CONDOR wird in diesem Jahr schon 60 Jahre alt und zählt immerhin zu den 15 größten Airlines in Europa. Sie ist in den letzten Jahren sehr erfolgreich vor allem auf den Langstrecken gewachsen.

Fluggesellschaften und wurde, bei einer entsprechenden Umfrage hinsichtlich Servicequalität, mit dem Siegel ‚sehr gut‘ ausgezeichnet.

NACH KENIA UND NOCH WEITER

Als einzige Airline bietet CONDOR mehrmals wöchentlich das ganze Jahr über Nonstop-Flüge von Frankfurt und München nach Mombasa an. Da ich von dort aus weiter reisen wollte, war ein wichtiger Entscheidungsgrund, dass ich mit CONDOR direkt zum Kilimandscharo und nach Sansibar reisen konnte. Wer eine Rundreise bucht, kann weiter mit Kenya Airways nach Nairobi fliegen.

Meine Beweggründe, letztendlich mit CONDOR zu fliegen, waren schließlich, dass die Airline bei einer Umfrage zum Thema Kundenzufriedenheit als ‚Beliebteste Airline der Deutschen‘ gewählt wurde. Zusätzlich liegt sie auf Platz 2 der umweltfreundlichsten

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GESELLSCHAFT SPEZIAL

VOM SAUNIEREN IN EINER FINNISCHEN GONDEL BIS ZUR WÜSTEN-WELLNESS:

Foto: Ylläs Sport Resort

Entspannung rund um den Globus

D

Im Ursprungsland der Sauna, Finnland, ist das regelmäßige Saunieren fester Bestandteil der Kultur. Fast jedes Privathaus verfügt über eine eigene Sauna. Die

Passion der Finnen für Wellness macht auch vor außergewöhnlichen Orten nicht halt: Selbst in einem Ski-Lift in Lappland oder im Flughafen-Terminal der finnischen Hauptstadt Helsinki saunieren und entspannen sich die Finnen.

VOM SPA UMS ECK BIS ZUM SANDBAD IN DER ÄGYPTISCHEN WÜSTE

Ein heißes Sandbad genießen Besucher der Oase Siwa mitten in der ägyptischen Wüste. Eingegraben bis zum Hals schwitzt der Wellness-Suchende für etwa zehn Minuten im heißen Wüstensand. Nach dem Sandbad wird ein Zelt über dieser Stelle

Das Baden ist auch in Island typisch. Allerdings steigt man im hohen Norden eher in natürlich geformte Badebecken. Deren Wasser wird aus den zahlreichen heißen vulkanischen Quellen der Insel gespeist. Diese ‚Hot Pots‘ sind bis zu 45 Grad heiß und häufig so groß, dass sie einem Schwimmbad gleichen. Gebadet wird das ganze Jahr, im Sommer wie im Winter.

DER ORIENT SORGT FÜR MÄCHTIG DAMPF

In schwindelnde Höhen treibt es die Gäste dieser Sauna. In der Gondel einer Seilbahn gelegen, blicken die Besucher in 20 Metern Höhe auf den Ylläs-Fjäll, einem Berg in Lappland, während sie schwitzen. Vier Personen finden in der Sauna-Gondel Platz und können die 15-minütige Fahrt bei bis zu 100 Grad genießen.

em Alltagsstress entfliehen und die Seele baumeln lassen – der Wunsch nach Entspannung beschäftigt Menschen verschiedenster Kulturen rund um den Globus. Überaus vielfältig sind die hierfür genutzten Methoden und jeweiligen Wellness-Traditionen. Welche ungewöhnlichen Orte der Entspannung gibt es und was sind die Besonderheiten der internationalen Wellnessangebote?

sieren sich später im Umkleideraum bei Brettspielen. Männer und Frauen erholen sich getrennt, vor Betreten des Bades steht eine gründliche Reinigung auf dem Programm – zum Teil inklusive Rasur und Zähneputzen.

aufgespannt, welches anschließend als Sauna dient und in dem Tee serviert wird. Innovative Wellnesskonzepte gibt es natürlich auch hierzulande: In Dortmund ist es beispielsweise möglich, sich im Day-Spa von McWellness seine eigene Luxus-Suite zu mieten und sich alleine, zu zweit oder mit der Familie einen Wohlfühl-Kurzurlaub zu gönnen. Oder man macht es wie die Japaner und reist ins Land der aufgehenden Sonne. In Japan verbringt man seinen Wellnesstag in traditionellen Badehäusern, den mit Holz beheizten Sentōs. Während die Besucher im heißen Wasser entspannen, unterhalten sie sich lebhaft und amü-

Öffentliche Dampfbäder erfreuen sich im türkischen und orientalischen Raum großer Beliebtheit. Die Tagesgäste schwitzen im marmorverkleideten Hamam, während ihnen Bademeister die Haut peelen und sie gründlich mit Seifenschaum reinigen. Nach Wunsch lockern die Masseure Verspannungen und übergießen den Besucher abwechselnd mit warmem und kaltem Wasser. So unterschiedlich die weltweiten Möglichkeiten sind, einen entspannten Wellnesstag zu verbringen – allen Wellnessangeboten gemein ist die stressreduzierende und gesundheitsfördernde Wirkung. Wie auch immer die Entspannung Einzug hält, sei es in einer privaten Luxus-Suite, einem öffentlichen Badehaus oder inmitten der Wüste – der Wellnesstag gelingt garantiert.

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29 Foto: EWG

GESELLSCHAFT SPEZIAL

WAS FÜR EIN (WISSENSCHAFTS)SOMMER Experten-Diskussion Industrie 4.0 inklusive! Auf das Wetter konnten sich die Essener in diesem Sommer bislang nicht so verlassen, auf die Wissenschaft schon: Über 50 Veranstaltungen haben über drei Monate lang ein buntes Kaleidoskop an wissenschaftlichen Ein- und Aussichten, künstlerischen Erlebnissen und Dialogmöglichkeiten geboten. Essens Wissenschaftssommer: ein erfolgreiches Debut! Teilnehmer aus den verschiedensten Bereichen unserer Stadtgesellschaft haben mitgemacht – vom Kita-Kid bis zur Rentnerin. Thematisch hat das digitale Leben in praktisch alle Lebensbereiche Einzug gehalten, was auch in den Veranstaltungen deutlich wurde. Von der Universität Duisburg-Essen über die Folkwang Universität der Künste, die FOM Hochschule, weitere hochschulische Akteure und renommierte Forschungsinstitutionen wie das KWI und das RWI sowie dem technischen Weiterbildungsinstitut HDT: Es wurde viel Spannendes geboten. „Das ermutigt uns, diesen Weg der Wissenschaft mit unseren Partnern weiter zu gehen“, freuen sich Prof. Dr. Stefan Heinemann (Vorsitzender des Vorstands der Wissenschaftsstadt Essen) und Michael Fricke (stellv. Vorsitzender des Vorstandes) über den ersten Sommer.

LAST BUT NOT LEAST: DIE INDUSTRIE 4.0 Eine der letzten Veranstaltungen hat sich dabei mit dem Thema ‚Industrie 4.0 : Zukunftsmotor für die Essener Wirtschaft?‘ befasst, in einer besonderen Location: Das Weihwasserbecken ist noch Teil des Eingangsbereichs, die hohen Bögen des Innenraums sorgen für eine beeindruckende Akustik, durch die farbigen Fenstergläser fällt gedämpftes Licht auf das Rednerpult. Kurzum: Das Lighthouse – eine abrissbewahrte Kirche in Essen-Fronhausen – bietet den idealen Rahmen für eine Veranstaltung von FOM Hochschule in Kooperation mit dem EUV, der IHK Essen, der EWG und der Universität Duisburg-Essen. Auf die folgenden Vorträge und Diskussionen stimmte Rudolf Jelinek die rund 80 Gäste ein. Der 1. Bürgermeister der Stadt Essen betonte: „Industrie 4.0 ist mehr als nice-to-have. Essen braucht eine digitale Offensive, um auch in Zukunft seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und Standortvorteile für die Ansiedlung neuer Unternehmen zu haben.“ Die Voraussetzungen dafür seien vorhanden: Essen sei eine Stadt voller Energie und Wissensdurst – und habe gute Aussichten, eins von insgesamt fünf Zentren für digitale Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen zu werden.

EXPERTE WARNT: MENSCHEN NICHT VERGESSEN! Dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Digitalisierung langfristig und institutionalisiert angegangen wird, ist ganz im Sinne von Burkhard Röhrig. Der Geschäftsführer der GFOS GmbH und Vorstandsvorsitzende des VDMA Fachverbandes Software: „Die vierte industrielle Revolution wird nicht in ein paar Jahren abgeschlossen sein. Sie ist ein evolutionärer Prozess, der nur möglich ist mit den entsprechenden Investitionen.“ Momentan sähe es dabei allerdings mau aus. Im Mittelstand fließe beispielsweise weniger als ein Prozent der

Investitionen in die IT. Damit lasse sich Industrie 4.0 nicht realisieren. Zudem warnt der Experte davor, allein die technische Seite in den Fokus zu stellen. „Bei der Gestaltung von Industrie 4.0 kommen die Menschen oft zu kurz. Dabei sollten sie die wichtigste und entscheidende Instanz sein und als Gewinner aus dem Prozess hervorgehen.“ Bei GFOS spreche man daher inzwischen von „Industrie 4.0 human“. Für die Zuhörerinnen und Zuhörer, die in diesem Begriffsdschungel die Orientierung verloren haben, lieferte Prof. Dr. rer. nat. Gregor Schiele im Anschluss eine Art Standortbestimmung. „Industrie 4.0 ist ein Kunstbegriff“, so der Experte für Eingebettet Systeme der Informatik von der Universität Duisburg-Essen. „Die Versionierung hat man gewählt, weil die Software der entscheidende Aspekt bei der Entwicklung ist.“ Das „Internet der Dinge“ wiederum werde entweder als technische Grundlage oder Verallgemeinerung von Industrie 4.0 gesehen, während sich hinter Big Data der Umgang mit den Daten verberge, die durch die Verknüpfung von Menschen, Maschinen und Produkte entstehen. Bei seiner Reise durch intelligente Fabriken und Wertschöpfungsketten, Smart Products und Services lässt Prof. Dr. Schiele aber auch die Herausforderungen nicht unter den Tisch fallen, die mit Industrie 4.0 verbunden sind. In Sachen Sicherheit und rechtliche Fragen bestehe beispielsweise noch Klärungsbedarf. Und auch das Thema Standards dürfe man nicht unterschätzen.

(Wirtschaftsprüfer / Steuerberater, Vorsitzender des Vorstands ETL AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) viel Bedarf gerade im Mittelstand erkennbar: „Unsere Klienten bleiben nicht stehen und erkennen I4.0 zunehmend für sich, wir bewegen uns mit und schaffen so Mehrwerte.“ Auch die Verbandsseite erkennt in der ganzen Breite der Essener Unternehmen Chancen, so machte Ulrich Kanders (Hauptgeschäftsführer EUV Essener Unternehmensverband) deutlich: „Die Unternehmen haben in jeder Branche unterschiedliche Fragestellungen die aber alle um die neuen Potenziale digitaler Wertschöpfung kreisen. Wichtig ist, hier früh die Weichen zu stellen und auch die Risiken klar im Blick zu behalten.“ Dabei haben auch Berater eine positive Funktion hebt Nomo Braun (Senior Consultant Agiplan GmbH) hervor: „Von der Bundesregierung bis zum Mittelständler vor Ort: Kompetenzen müssen oft erst aufgebaut, Konzepte erarbeitet werden.“ Diese Auffassungen unterstreicht Björn Zeien (Leitung Stabsbereich Politik und strategische Netzwerke opta data Gruppe) beispielhaft für den Gesundheitssektor: „Wir werden schauen müssen, welche Innovationen wirklich

sinnvoll sind, für Unternehmen und die Gesellschaft. Und welche Fähigkeiten und Dienstleistungen gebraucht werden.“

KOMPETENZEN FÜRS DIGITALE INDUSTRIELAND Prof. Dr. Heinemann resümiert: „Essen hat auch hier viel zu bieten – das haben Frau Dr. Jahn und die Experten aus verschiedenen Bereichen eindrucksvoll deutlich gemacht. Aber auch auf offene Fragen hingewiesen. Vor allem wurde inhaltlich klar, dass es ohne den Menschen auch im digitalen Industrieland nicht gehen kann und soll. Daher wird sich unter anderem auch im Bereich von dualen und berufsbegleitenden Studienangeboten viel tun müssen, um neue Kompetenzen zu bedienen.“ Ein spannendes ‚Ausstellungsstück Industrie 4.0‘ hatte das zdi-Essen mit dem Projekt ‚FlexLabplus Industrie 4.0 – Entwicklung von Experimentiersets zu neuen Produktionsmethoden‘ dabei. Hier ging es darum, Schülerinnen und Schüler Gelegenheit für Versuche mit 3D-Druck und neuen Werkstoffen zu geben.

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GROSSER NUTZEN UND SCHATTENSEITEN Was passiert, wenn die Digitalisierung im Arbeitsalltag ankommt, machte Prof. Dr. Christian Rüttgers deutlich. Der stellvertretende wissenschaftliche Direktor des ipo Institut für Personal- & Organisationsforschung hat über 500 Berufstätige zu ihren Erfahrungen mit der digitalen Transformation befragt. Eines der Ergebnisse: „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Arbeitstage und -zeiten mit Hilfe eines digitalen Personaleinsatzplanungssystems geplant werden, weisen signifikant höhere Werte sowohl bei der emotionalen Bindung an ihr Unternehmen als auch bei ihrer Arbeitszufriedenheit auf“, so Prof. Dr. Rüttgers. Ähnlich positive Effekte erzielen die verstärkte Nutzung mobiler Informations- und Kommunikationstechnologie zur flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit. Allerdings offenbaren die Befragungsergebnisse auch Schattenseiten. Der ipo-Experte: „Viele nutzen die mobilen Geräte, um zusätzlich zuhause zu arbeiten. Dadurch stellt sich ein Gefühl der ständigen Erreichbarkeit und technologiegetriebener Arbeitsdruck ein.“ Wie in der Praxis mit diesen Vor- und Nachteilen umzugehen ist und was die Digitalisierung konkret für Essen bedeutet, stand im Zentrum der sich anschließenden Dialogrunde. Nach einer Anmoderation durch Prof. Dr. Heinemann entwickelte sich eine intensive Diskussion, an der neben den drei Referenten weitere Expertinnen und Experten teilnahmen. Dabei wurden viele Aspekte deutlich: „Bereits rechtliche Grundsatzfragen können nicht als geklärt betrachtet werden. Ein Risiko für Unternehmen, hier muss sich etwas tun – gerade damit wir die deutlichen Markchancen wahrnehmen können“ betonte Dr. Myriam Jahn (Geschäftsführerin ifm datalink). Ebenso war für Christoph Tönsgerlemann

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ZU GUTER LETZT

IMPRESSUM

E-MAIL KONTAKT: vorname.nachname@informer-magazine.de

Christian Boenisch (ART-DIRECTOR)

Betty Stellmacher (VERLAGS-LEITUNG)

Ausblick:

DAS BEWEGT DIE STADT IN DEN NÄCHSTEN 4 WOCHEN von Atahan Genis und Lars Riedel

Jöran Steinsiek (THEMEN-REDAKTION)

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Ralf Schönfeldt (HERAUSGEBER)

Foto: Peter Prengel – Stadtbildstelle Essen

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Lars Riedel (CHEF VOM DIENST)

Amela Radetinac (KULTUR / PEOPLE)

Pascal Hesse (POLITIK / WIRTSCHAFT)

Eva Valentini (PEOPLE)

Jerra Steinsiek (REISE)

Margot David (REISE)

Thorsten Richter (WIRTSCHAFT / PEOPLE)

Dennis Straßmeier (FOTO)

Welcome Center in Essen wird Realität Gerd Lorenzen (FOTO)

Christoph Bubbe (GRAFIK / FOTO)

Sarah Stellmacher (GRAFIK)

Die Idee eines Welcome Centers ist als Ergebnis einer interfraktionellen Beratungskommission zur Neuorientierung der Integration entstanden. Im Juli 2016 soll diese Idee nun endlich umgesetzt werden. Ahmad Omeirat (Foto), integrationspolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen erklärte dazu, dass der Erfolg der Eröffnung zwar verspätet kommt, doch: „Lieber spät als nie.“ Dem Essener Welcome Center kommt dabei ein Alleinstellungsmerkmal zu: Es ist das erste seiner Art in NRW. Als Beratungsstelle vermittelt und berät die Einrichtung qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland, um den Wirtschafts-

Artur Hanke (BERATUNG)

Schlusstermine für die Ausgabe »August 2016« REDAKTION: 15.07.2016 & ANZEIGEN: 20.07.2016 DRUCK Ruhrnetzwerk GmbH DISTRIBUTION Briefkasten-Zustellung: Delta Werbung GmbH Auslage-Vertrieb: Direktwerbung Van Hoewijk

und Universitätsstandort Essen zu stärken und mit Service für entsprechende Ermittlungserfolge zu sorgen. Des Weiteren helfen die Mitarbeiter des Welcome Centers bei Aufenthaltsrecht und der Anerkennung ausländischer Universitätsabschlüssen geleistet. Auch die Essener FDP unterstützt die Einrichtung, sieht sie aber nur als einen Baustein der Zuwanderungspolitik. „Die gestiegene Einwohnerzahl in Essen ist zu einem großen Teil auf die Zuwanderung aus Südost-Europa zurückzuführen. Dass das Konzept des Welcome Centers auf dieses Klientel zugeschnitten ist, erschließt sich uns nicht“, konstatierte der liberale Fraktionschef Hans-Peter Schöneweiß bereits im April dieses Jahres. Die FDP-Fraktion sehe das größte und sinnvollste Wachstumspotential für die Stadt Essen weiterhin in einer Reduzierung der Pendlerströme.

VERLAG Presse-Verlag Ruhr GmbH · Bredeneyer Straße 2b 45133 Essen · Geschäftsführer: Ralf Schönfeldt REDAKTION Bredeneyer Straße 23 · 45133 Essen Fon: (0201) 45 8534 45 · Fax: (0201) 45 8530 89

Rückblick:

Die INFORMER MAGAZINE Essen erscheinen 12 × jährlich jeweils vor Monatsbeginn im kombinierten Haushalts- und Auslagevertrieb. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.08.2015. Vom Verlag gestaltete Anzeigen unterliegen dem Urheberrecht und dürfen ohne schriftliche Genehmigung nicht verwendet werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. INFORMER MAGAZINE ist ein eingetragenes Markenzeichen der Bredeneyer Informer Verlags GmbH & Co. KG.

Fotos: Christoph Bubbe

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Das EM-Fieber hat auch Essen fest im Griff. Spätestens seit dem heimischen Sommermärchen im eigenen Land zur WM 2016 ist das Public Viewing, das Rudelgucken auch bei uns ein festes Event beim großen Turnier. Zur EM in Frankreich hat die Agentur TAS ein Stück ‚savoir vivre‘ nach Rüttenscheid geholt. Die ‚Les Halles du Futbol‘ waren schon zum Auftaktspiel der deutschen Mannschaft gut gefüllt. Rund 2.500 Fans und Fußballbegeisterte jubelten und feierten in der ‚11 Freunde – Die Arena‘.

Fotos: INFROMER / Pascal Hesse

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publicviewing viewing Warten auf den Anpfiff: Auch die Außenplätze füllen sich so langsam.

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Das Bewegte unsere Leser in den letzten 4 Wochen

Die INFORMER – hier Dennis Straßmeier (l.) und Artur Hanke – verfolgten die Deutsche Elf aus der VIP-Lounge.

weinschmecker schmecker Beim ‚Champagner im Pott‘ warteten über 40 verschiedene Champagner darauf, entdeckt zu werden.

In der ‚checkin bar‘ am Flughafen Essen-Mülheim wurde fleißig Wein verkostet - mit Susanne Storck und von Konstantin Kreß und Lothar Grüll.

Der Juni hielt auch so einige gute Tropfen bereit. Unter dem Titel ‚Champagner im Pott‘ präsentierte der Weinhandel Bürgerheim 40 verschiedene Champagner. Der Innenhof des Weinhandels verwandelte sich dafür mit Musik und Sonnenstühlen in eine Lounge. Vom ‚Champagner im Pott‘ zum ‚Weinbegleiter Ruhr‘ – so nennt sich die Weinexpertin Susanne Storck. Gemeinsam mit Storck lud der INFORMER zu einer exklusiven Verkostungder besonderen Art in die ‚checkin bar‘ an den Flughafen Essen-Mülheim.


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Ein Ausblick auf mehr Sicherheit: Der INFORMER-Ratgeber mit Kampfkunst-Experte Sensei Alfons Pinders von i-defense Essen:

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Dies dürfte vor allem Essens Schülerinnen und Schüler in den nächsten Wochen interessieren: Sie können sich im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms des Deutschen Bundestages für ein Austausch-Stipendium bewerben. Die Ausschreibung richtet sich aber auch an junge Berufstätige. Bei erfolgreicher Bewerbung geht es dann ab Sommer 2017 für ein Jahr in die USA – so wie es der 15-jährige Cedric Himmel aus Haarzopf (Foto, mit Matthias Hauer) bereits erleben durfte. Der Essener Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer (CDU) unterstützt dieses Programm und die Jugendlichen bei ihrer Bewerbung. Es sei eine große Chance für Essener Schüler, sich persönlich weiterzuentwickeln, ein anderes Land kennenzulernen und die Sprachkenntnisse zu verbessern. Die Schüler werden an amerikanischen High-Schools lernen, während die jungen Berufstätigen an einem College studieren und anschließend ein Praktikum absolvieren. Bewerbungen unter: www.bundestag.de/ppp

Foto: EWG

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Großer Bahnhof für die Essener Wirtschaft: Rund 500 Akteure aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung folgten der Einladung der EWG - Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH zum Essener Wirtschaftsempfang ins Stadion Essen. Im Mittelpunkt der 2008 von der EWG ins Leben gerufenen Veranstaltung stand in diesem Jahr nicht nur die Essener Wirtschaft, sondern auch das 25-jährige Jubiläum der Essener Wirtschaftsförderung. Für Abwechslung sorgte eine audio-visuelle Bühnenshow mit eigens für dieses Event produzierten Videos – möglich gemacht durch die von Musikproduzent Igor Albanese, Ted Terdisch und Benny Nauschütz gegründete ANT Agency. Die Veranstaltung leitete Oberbürgermeister Thomas Kufen ein. „Zusammen beschäftigen die Essener Unternehmen über 230.000 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Keine andere Stadt im Ruhrgebiet hat mehr.“

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Als Stipendiat für ein Jahr in die Verreinigten Staaten

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„Aus Liebe zu Ihrem Fo Glückliche, schöne, verdiente Urlaubszeit – endlich ist es soweit. Ruhe, Entspannung, endlich abschalten. Am besten sofort, noch bevor es in den Flieger geht. Wer am Airport dem Entspannungsmodus noch nicht ganz verfallen ist, wird die warnende Stimme aus den Lautsprechern vernehmen: „Bitte achten Sie auf ihre Koffer.“

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Etwas Vorsicht kann nicht schaden

Vor einigen Jahren schreckten uns Raubüberfälle in Miami auf, die auch deutsche Urlauber betrafen. Skrupellose Kriminelle hatten leichtes Spiel, ihre Opfer zu finden, waren doch die Autos der Geschädigten als Mietwagen leicht auszumachen, was heute erfreulicher Weise nicht mehr der Fall ist. Orientierungslos, tiefenentspannt, unsicher, der Sprache nicht mächtig oder nur anders gekleidet – Touristen sind meist gut zu erkennen. Nicht nur diejenigen, die im bunten Hawaiihemd mit der großen Kamera vor dem Auge verträumt die Sehenswürdigkeiten der Region ablichten. Urlauber geraten immer wieder in Gefahr. Erholungsfreudige, die in ferne Länder reisen, sollten sich über das Land ihrer Wahl umfassend informieren. Hier sind die dort landestypischen Gepflogenheiten ebenso wichtig wie die aktuelle politische Lage. Ein provozierender Augenkontakt oder unbedachte Formulierung kann in manchen testosterongesteuerten Ländern schon zur Eskalation führen. Beachten Sie, dass in südlichen Gefilden die Gesprächsdistanz geringer ist als in Deutschland. Trotz dieser Besonderheit halten Sie genügend Abstand zum Gegenüber. Auch eine gewisse Ortskenntnis, die sich vor der Reise angeeignet wurde, kann nicht schaden. In jedem Land gibt es Bezirke, die, wenn überhaupt, man nur am Tage besucht. Tragen Sie auch für alle Fälle Telefonnummern und Adressen von Polizei, Ambulanz, Konsulat und dem ortsbekannten Taxidienst sind in Erfahrung zu bringen und bei sich. In ländlichen Gebieten ohne Bürgersteig gehen Sie auf der Seite gegen den Verkehr, so dass Sie heranfahrende Autos sehen. Wagen, die von hinten kommen, können ihnen den Weg abschneiden oder sie abdrängen. Denken Sie an die diebischen Vesperfahrer, die im Vorbeifahren den Touris die Taschen entreißen. Daher: Taschen immer auf der verkehrsabgewandten Seite tragen. Handysüchtige sollten sich zügeln. Ein ständiges zur-Schau-stellen ihres neusten Smartphones kann für Diebe ein Anreiz sein. Einie zweite Geldbörse mit kleinem Inhalt ist zu empfehlen, wenn eilige Straßendiebe um Geld bitten.

Der beste ‚Freund & Helfer‘ ist man selbst

Bei einer meiner Landesrecherchen über Venezuela stieß ich auf einen Hinweis im Reiseführer, der lautete: „Glauben Sie nicht, wenn ihnen etwas passiert, dass die Polizei, wie bei uns, ihr Freund und Helfer ist“, was mir vor Ort bestätigt wurde. Andere Länder, andere Sitten. Passen Sie auf sich auf!

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