Stadtleben Tipps
Und wieder die Kultur… Ärgerlich: Erneut ist die Kultur der Leidtragende der Corona-Politik KUNSTFOYER
Ragnar Alexsson
© Wilfried Hösl
Das Kunstfoyer präsentiert die Fotoausstellung Where The World Is Melting
Eines der wenigen Häuser, das im Dezember Programm machen kann: DIE BAYRISCHE STAATSOPER
J
etzt sitzen wir wieder da, auf der heimischen Aus der Scene liegen somit einfach am meisten Couch. Diesmal auf eine komische halb- Daten vor. Die aus der Luca-App abzulesende erzwungene Art. „Es gibt schon kulturelle Zahl der Ansteckungen im Nachtleben ist also Events, aber es wäre wirklich viel besser, nicht relativ, sondern lediglich in ihrer Gesamtwenn sie da nicht hingehen“, so die Botschaften heit am höchsten. Der Soziologe nennt das eine aus den Ministerien leicht süffisant zusammen- Scheinkorrelation. Aus vorhandenen, nicht regefasst. Um das sicherzustellen, gilt die Rege- präsentativen Daten werden falsche Schlüsse gelung zur maximalen 25 Prozent-Auslastung im zogen. Die Regierung Söder nutzt das leider nur Zuschauerraum. Die Botschaft an die Veranstal- zu gern aus und schiebt den schwarzen Peter eitenden ist also: „Ihr dürft noch, aber ihr seht ner Szene zu, die der (CSU-)Kernwählerschaft selbst, dass das nicht mehr wirtschaftlich durch- ohnehin nicht sonderlich am Herzen liegen dürfführbar ist. Zumachen wär doch auch ´ne Opti- te. Das sei hier behauptet, ohne es mit sozioloon.“ Wieder mal ist also die Live-Kultur mit all gischen Studien zu belegen. Das Portal Clubcomihren Institutionen, Theatern, großen mission schreibt dazu: „Dass eine PresHäusern, kleinen Kaschemmen, semitteilung der Luca App so leicht Konzertbühnen, Off-Locations von der fehlenden Impfbereitund Veranstaltungsreihen, schaft in Teilen der Bevölkeden Mimen, Musiker*innen, rung ablenken kann, ist entStage-hands, kurz denen, täuschend.“ Wir stimmen die all das auf und hinter zu. Das alles bedeutet den Bühnen erst möglich nicht, dass es aktuell vermachen, die Leidtragennünftig wäre, die Clubs ofde. Und natürlich auch fen zu lassen, der absoluwir Interessierte, die wir te Sündenbockstatus, den uns gerne vor der Bühne man ihnen zuschreiben sitzend begeistern lassen will, ist aber definitv nicht wollten. Das Gemeine: Was gerechtfertigt. Besonders wenn bei den bisherigen Lockdowns man beachtet, dass bereits Annoch Vermutung war, ist inzwischen fang Oktober als das Nachtleben öfftraurige, enervierende Genen durfte, einige ClubAuf absehbare Zeit sind Clubs, Discos wissheit. Kultur fungiert betreiber direkt 2G forderund Bars wieder geschlossen. trotz anderer Datenlage ten und Zahlen ver -öffent und leichter Durchführbarkeit von Sicherheitsabständen etc. als Sündenbock der Politik. Beispiel Nachtkultur: Aktuell kursiert in der Presse die Meldung „Clubs sind Corona-Hotspots“. Das habe man anhand einer Auswertung von Daten aus der Luca-App erkannt. Leider ist sehr leicht nachzuvollziehen, dass in den Clubs und Bars die Check-In-Modalitäten schlichtweg besonders konsequent durchgeführt wurden. Ja, hier ist eine Registrierung, anders als bspw. im Einzelhandel sogar Pflicht. 4
lichten, die belegten, dass die Impfquote unter den registrierten Be sucher*innen bei ca. 80 Prozent und somit weit über dem bundesdeutschen und bayrischen Durchschnitt lag. Und jetzt? Ring frei für die Diskussion, die Schlacht, den Grabenkampf, ob die ungetesteten Geimpften oder die Ungeimpften die Pandemietreiber sind… Nein, lieber nicht. Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr, liebe Leser*innen!
f r a n z f u rt n e r
– Seit über 40 Jahren fotografiert Ragnar Axelsson Menschen, Tiere und Landschaften in den entlegensten Regionen Grönlands, Islands und Sibiriens. In schlichten Schwarz-Weiß-Bildern fängt er die elementare menschliche Erfahrung in der Natur am Rande der bewohnbaren Welt ein. Axelsson macht die außergewöhnlichen Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und Orten in der Arktis und ihrer extremen Umwelt sichtbar – Beziehungen, die sich aufgrund des beispiellosen Klimawandels auf tiefgreifende und komplexe Weise ändern. Nun sind in einer Retrospektive im Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung Arbeiten aus den Serien „Faces of the North“, „Glacier“, „Last Days of the Arctic“ und „Arctic Heroes“ zu sehen. Kunstfoyer, Maximilianstraße 53, 15.12 bis 13.3, täglich 9.30 bis 18.45 Uhr
Bei unserem IN MÜNCHENAdventskalender haben Leser*innen noch bis 24. Dezember die Chance wertvolle Preise zu gewinnen, unter anderem Bio-Christbäume, Hotelübernachtungen für ein Wochenende in Tirol, kulinarische Schmankerl von Käfer und Knuspr, Premium Packages für das Mathäser Kino, Glühwein-E-Kutschen-Fahrt von den Pedalhelden oder ein Package für die Eisstockbahn im Nockherberg-Biergarten … Einfach mitmachen unter www.in-muenchen.de