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Jahrgang 6, Nr. 10, Mai 2008 14-tägig. Versand im P.A. 70% DCB Bozen, Gebühr bezahlt/taxe percue Bei Unzustellbarkeit an das CPO Amt in Bozen zurücksenden, kostenpflichtige Rückgabe an den Absender

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Generalanzeiger der Unter- und Obermaiser Vereine und Verbände für die Stadt Meran Freitag, 16. Mai 2008

Jahrgang 6 / Ausgabe 10

Redaktion: Maiser Vereinshaus GmbH, 39012 Meran, Pfarrgasse 2 B • Handy 333 4545 775 • www.maiser-vereinshaus.com • E-mail: wochenblatt@rolmail.net

Tür und Tor

Türen und Tore gibt es seit Menschen sich Häuser und Städte bauen. Sie dienen seit jeher als Ein- und Ausgänge. Türen und Tore können verschlossen sein, um Eindringlinge abzuhalten. Wenn die Tore einer Stadt verschlossen waren, fühlten sich die Bewohner sicher. Türen und Tore können aber auch offen sein. Offene Türen laden dazu ein einzutreten, um Gastfreundschaft zu erfahren. Die Begriffe Tür, Tor, Portal und Pforte bedeuten eine Öffnung, die den Übergang zwischen der Außenwelt und einer Innenwelt darstellt, haben aber einen verschiedenen emotionalen Gehalt. Während eine Tür als Einrichtung zum Schließen einer Öffnung in einer Wand gilt, nimmt ein Tor schon größere Ausmaße an und führt in einen Hof, in ein Schloss, in eine Stadt. Das Portal passt eher zu einem Palast, während die Pforte den Geruch des Engen, des Geheimen an sich trägt und einen nicht für alle zugänglichen Bereich schützt. Das Durchschreiten einer Pforte kann etwas Endgültiges an sich haben, wie bei der Kloster- oder der Himmelspforte. Türen spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle. Sie können Eingang und Ausgang sein, ermöglichen den Zugang ebenso wie die Flucht. Die Tür ist ein Symbol des Übergangs ebenso wie des Durchgangs, der Veränderung wie des Durchbruchs. Aber sie kann auch das Warten anzeigen, das Stehen und Verharren auf der Schwelle. Und das alles nicht nur in direkter und ursprünglicher Bedeutung, sondern auch im Sinnbild. Eine Tür ist Übergang, Schwelle zwischen zwei Bereichen: zwischen zwei Welten, zwischen Bekanntem und Unbekanntem, Diesseits und Jenseits, Licht und Finsternis, Entbehrung und Erfüllung. Es gibt Türen, die sich aufmachen lassen, die geöffnet werden, und solche, die uns verschlossen bleiben. Manche Türen führen ins Nichts. Andere werden uns vor der Nase zugeschlagen. Zu viele Türen bleiben zu oft verschlossen, auch die Tür zu unserem Herzen. Misstrauen, Angst und Zweifel lassen unser Herz zu einem fest verschlossenen Gefängnis werden, dessen Tür nur durch Liebe, Verständnis und Freundschaft wieder geöffnet werden kann. Machen wir unsere Türen auf, lassen wir das Glück, die Freude, das Leben herein. Dann können wir nach einem erfüllten Leben in Frieden durch die letzte Tür gehen. mb

foto mb

Eingang Englische Fräulein, Sandplatz


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