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Jahrgang 6, Nr. 24, November 2008 14-tägig. Versand im P.A. 70% DCB Bozen, Gebühr bezahlt/taxe percue Bei Unzustellbarkeit an das CPO Amt in Bozen zurücksenden, kostenpflichtige Rückgabe an den Absender Nur im Abonnement erhältlich Mit Werbebeilagen I.P.

Generalanzeiger der Unter- und Obermaiser Vereine und Verbände für die Stadt Meran

Jahrgang 6 / Ausgabe 24

Freitag, 12. Dezember 2008

Redaktion: Maiser Vereinshaus GmbH, 39012 Meran, Pfarrgasse 2 B • Handy 333 4545 775 • www.maiser-vereinshaus.com • E-mail: wochenblatt@rolmail.net

Das Licht der Weihnacht Bei einer Wanderung kam ich an einer Bank vorbei, auf der eine alte Frau saß. Ihre gebückte Haltung, die gegerbte Haut und ihre zerschundenen Hände zeugten von einem arbeitsreichen Leben. Ich nahm neben ihr Platz. Die Frau war erst eher wortkarg, doch bald erzählte sie mir, dass sie neun Kindern das Leben schenkte, früh ihren Mann verlor, aber allen Kindern eine Berufsausbildung ermöglichen konnte. Leise fügte sie hinzu, dass jedoch niemand von den Kindern mehr für sie Zeit hätte und dass sie sich sehr einsam fühle. Jetzt fiel mir dieses Gespräch wieder ein, wohl deshalb, weil zurzeit viel von Licht, Wärme und Liebe die Rede ist. Dabei drängen sich mir viele Fragen auf. Sind Licht, Nähe und Wärme auf die Weihnachtszeit beschränkt? Herrschen in unserer Welt Kälte und Einsamkeit vor? Fehlt uns die Zeit für Nähe und Zuwendung? Die Weihnachtsgeschichte zeigt uns, dass eine Futterkrippe und Licht und Wärme ausreichen, um Leben sicherzustellen. Das Erscheinen der Hirten, welche die heilige Familie mit den nötigsten Lebensmitteln versorgen, mahnt uns, Hilfe zu leisten. Diese kann in einer Spende für Notleidende bestehen oder die Hilfestellung bei Freunden oder Nachbarn sein. Oft können ein offenes Ohr für die Nöte und Sorgen unserer Mitmenschen und ein herzlicher Umgang mehr bewirken als große Taten. Denn Wärme erfahren viele Menschen nur noch äußerlich. Freundschaft, Freundlichkeit und Anteilnahme können innere Wärme spenden, vor Einsamkeit, Mut- und Sinnlosigkeit schützen. Wir sollten zwischenmenschliche Wärme nicht der Hektik und der Gewinnsucht opfern. Schenken wir unseren Mitmenschen Licht und Wärme und lassen wir das Licht in unser Herz, auch oder besonders an grauen und trüben Tagen. Möge das Licht der Hoffnung und der Zuversicht leuchten, weit über Weihnachten hinaus und hinein in das neue Jahr. mb

foto mb


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