VLADIK SCHOLZ, BS SMITH GRIND • PHOTO: DENNIS SCHOLZ
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EDITORIAL
Text Andreas Huber
W
er von euch hat sich beim Skaten jemals Gedanken über Da-
tenschutzgesetze gemacht? Niemand?! Wieso auch? Leider wird sich das ändern müssen, vor allem wenn ihr euch fotografieren lasst oder selber einen eurer Homies ablichtet. Zum 25. Mai 2018 tritt nämlich eine neue Verordnung zum Thema Datenschutz in Kraft. Der Dämon nennt sich DSGVO (Datenschutzgesetzverordnung) und ist die Umsetzung einer neuen Richtlinie der EU. Sie verschärft den Umgang mit sensiblen Daten wie Fotos und trifft somit nicht nur Unternehmen, sondern auch die
Skateboard-Community.
Konkret
geht es um die Einwilligung, die nun von
Aber lasst uns nicht über Magazine
die Praxis aussehen wird, wird sich
jeder auf einem Foto gezeigten Person
sprechen, sondern über die Fotografen,
aber leider erst noch zeigen müssen.
einzuholen ist. Klar, kein Skater wird
die Tag für Tag ihrer Arbeit nachgehen,
Im Grunde ist die ganze Sache aber
ein Problem damit haben, sich fotogra-
Geld verdienen müssen und durch die
eigentlich im Interesse von uns allen.
fieren zu lassen. Problematisch wird es
neue Richtlinie direkt betroffen sind.
Dieser
aber bei Passanten, die zufällig auf dem
Ihnen wird der Alltag enorm erschwert.
soll unsere Daten vor Großunterneh-
Bild zu sehen sind. Bislang galten solche
Nehmen wir als Beispiel eine Demo. Nie-
men wie Google oder Facebook schüt-
Personen nach § 23 des Kunsturheber-
mand ist in der Lage von jeder Person,
zen. Auch wenn viele nicht besonders
gesetzes, kurz KUG, lediglich als Beiwerk
die an der Kundgebung teilnimmt, eine
sorgsam mit ihrer Privatsphäre umge-
und durften somit auch ohne Zustim-
Einwilligungserklärung
unterschreiben
hen, sind unsere Daten in Zeiten der
mung fotografiert werden. Das soll sich
zu lassen, nur um sicherzustellen, nicht
digitalen Gesellschaft ein hohes Gut.
nun ändern und zwar nicht nur für Be-
verklagt zu werden. Die DSGVO macht
Deshalb lasst uns hoffen, dass die Ver-
rufsfotografen, sondern für jeden, der
diesen Schritt nun aber notwendig. Klar,
ordnung Berufsfotografen den Alltag
digitale Bilder veröffentlicht oder pos-
nicht jeder hat ein Problem damit, auf
nicht komplett ruiniert und der Ge-
tet. Wir als Magazin sind in weiten Tei-
einem Foto der jeweiligen Veranstaltung
setzgeber vielleicht noch nachbessert.
len des Landes von der neuen Regelung
zu sein. Nicht jeder wird den Fotogra-
Die Zeiten ändern sich eben! Früher
zwar ausgenommen, da wir aber unse-
fen gleich verklagen, jedoch kündigen
ist man auf sein Brett gestiegen und
re Bilder von freien Fotografen erhal-
diverse Anwaltskanzleien schon jetzt
losgerollt, heute muss man auf den Da-
ten, die nicht direkt bei uns angestellt
an, sich auf Abmahnungen zu diesem
tenschutz aufpassen. Trotz allem: Keep
sind, trifft die Verordnung auch uns.
Thema spezialisieren zu wollen. Wie
skating und viel Spaß mit Issue 32.
neue
rechtliche
Stolperstein
no.32
i n h
a
l
t
cover florian westers fs bluntslide foto thomas gentsch
inhalt andreas schmid pushing foto matthias welker
10 — 11 sequenz – alex mizurov 12 — 16 produkte 18 — 26 zwischen übermäßigem fondue konsum, duftsäcklis und skateboarding 30 — 42 im gespräch – conny mirbach 46 — 47 mein setup – benjamin vogel 48 — 54 shorty – tobias lehne 56 — 57 top 5ive – shannon hall 58 — 59 das alphabet – patrick rogalski 60 — 73 the two shot sequenzes 74 — 75 postkarte aus nambia 76 — 90 interview – florian westers 92 — 93 klick klack – hannes mautner 94 — 95 introducing
foto fabian reichenbach
seq
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S18 — No.32
Links
Lino Häfeli fs Crooks
Rechts
Janos Herzog Kickflip
S19 — No.32
Fotos & Text Fabian Reichenbach
ZW IS CHE N FONDU EKON SU M, LIS
U N D
Ü B ER M Ä SSIG EM DU FTSÄC K SK AT EB OA R D ING
Links
Lino Häfeli fs Feeble
Rechts
Kilian Zehnder fs 180 sw Crooked
DURC H
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ENTS T E H E N R EN
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KÖ P FE N
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TOM ATI S C H O RT E N,
SCHE N
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Stereotypen vereinfachen das Leben. Die Welt wird nur in Schwarz & Weiß eingeteilt und Graustufen finden wenig Beachtung. Es ist ja auch viel zu anstrengend, verschiedene Grautöne zu unterscheiden, denn man will sich schließlich das Leben so einfach wie möglich machen. Orte, an denen man noch nie zuvor im Leben gewesen ist, werden beispielsweise als „hässlich“ und die Leute als „arm“ betitelt, nur weil der Arbeitskollege vom Cousin des Patenonkels väterlicherseits mal dort war und es ihm überhaupt nicht gefallen hat.
S20 — No.32
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S21 — No.32
Links
Kilian Zehnder sw Kickflip
Rechts
Janos Herzog bs Feeble
R EI C H E FE RRARI S A N MAN GES
J E DE R H AT B I LD
MI T T ZWAN ZI GE R U N D E C K E
DU FTSÄC K LI S -
B E RE I TS DE R
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ZAC K , FE RT I -
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KO P F
Durch Erzählungen entstehen in unseren Köpfen oft Bilder von Orten, Menschen oder auch einer ganzen Kultur, die noch im selben Moment automatisch von uns bewertet werden. Empfindet man es als ansprechend, wenn die Landschaft als hübsch, ländlich und naturbelassen oder Menschen als reich, nett und extrovertiert beschrieben werden? Wird dadurch Land X das nächste Reiseziel? - Je nachdem. Wer weiß, ob man das selbst auch so empfinden würde. Aber all diese Attribute können Einflüsse sein, die ein gewisses Bild in unseren Köpfen entstehen lassen und vielleicht sogar Angst herbeiführen können. Durch subjektive Erzählungen, wie es hier oder dort war, wird dieses Bild beim Zuhören ausgemalt. Wenn man an die Schweiz denkt, dann fallen
S23 — No 32
Zwischen Übermäßigem FondueKonsum, Duftsäcklis und Skateboarding
GEHT
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GENEN ERFAHRUNGEN –
S24 — No.32
einem sofort etliche Klischees ein. Diese sind nicht unbedingt von Angst beeinflusst, aber haben vielleicht doch etwas Befremdliches. Angefangen vom täglichen Fondue-Konsum, bis hin zu Jodel-Eskapaden in den Alpen mit der besten Schoki der Welt. Reiche Mittwanziger in Ferraris und Duftsäcklis an jeder Ecke - und zack, man hat bereits ein fertiges Bild der Schweiz im Kopf. Ach ja, und Heidi darf natürlich auch nicht fehlen. Wenn wir aber an Skateboarding im Zusammenhang mit der Schweiz denken, dann sieht man hier keine Verbindung zu genannten Klischees. Uns schießen Namen wie Sebo Hepp, Oli Bürgin mit dem ESC in Basel, die Züricher Darkstar-Connection mit Guy & Luc Kämpfen, sowie Sven Kilchenmann durch den Kopf. All das sind Namen, die Skateboarding in der Schweiz wesentlich geprägt und zu einer Menge Aufschwung geführt haben und alles andere als Klischees sind. Wenn ich hier bereits in großen Tönen über eine „Menge Aufschwung“ in der Schweiz schreibe, dann sollte schnell klar sein, um wen es hier geht. Um das Ganze nun einmal andersrum aufzuziehen, habe ich hier absichtlich keinen ausführlicher Text über das lange Wochenende in Aarau/Zürich mit der Colourgroup
Links oben
Lino Häfeli 50/50 Pop out
Links unten
Lino Häfeli bs Nosegrind
S25 — No.32
VO R K E I NE Rechts
Michael Brunner Boardslide Yank into Bank
DE M
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FRE MDE N!
Michael Brunner sw Kickflip
verfasst. Hier geht es nicht um meine subjektiven Eindrücke, wie lecker denn auch das alkoholfreie Feldschlösschen sein kann, wie verdammt gut die Jungs Skateboard fahren oder wie gastfreundlich und nett die CG-Crew ist, sondern es werden Euch bereits die fertigen, ausgemalten Bilder der vier Tage in einer umfangreichen Gallery gezeigt. Geht raus, erlebt was, macht Eure eigenen Erfahrungen und - vor allem - habt keine Angst vor dem Fremden!
S26 — No.32
Zwischen Übermäßigem FondueKonsum, Duftsäcklis und Skateboarding
ÜBER FOTOGRAFIE
IM GESPRÄCH MIT CONNY MIRBACH
Fotos Nikolas Tušl Interview Stefan Gottwald
S30 — No.32
S32 — No.32
Im Gespräch mit Conny Mirbach
Conny, schön, dass du Zeit hast. Der Klassiker zum Einstieg. Stell dich doch mal vor für die Leute, die dich nicht kennen. Hi, ich bin Conny Mirbach, 30 Jahre alt, lebe in München und bin durch das Skateboard Fahren zum Fotografieren gekommen. Da Skateboarding ein recht medialer Sport ist, ist immer irgendwo eine Kamera involviert. Das hat bei mir dazu geführt, dass das Thema irgendwann einmal interessant wurde und ich angefangen habe, selber Dinge festzuhalten, die beim Skateboard Fahren passieren. Ging das bei dir dann klassisch
Wir haben für dieses Interview
Ist Instagram eine Plattform, die
los? Jeder kennt das: Man ist mit sei-
deinen Instagram-Account zerpflückt
für dich das Portfolio ersetzt? Einen
nen Leuten am Street Skaten und einer
und dabei ist aufgefallen, dass du drei
Job habe ich tatsächlich noch nie über
fängt an, Bilder zu machen und das so
Jahre lang ausschließlich schwarz-weiß
Instagram bekommen. Mittlerweile ist
lange, bis er der Fotograf der Crew ist.
Bilder gepostet hast. Wieso kam dann
es aber in der professionellen Fotogra-
Ja, schon ein bisschen. Am Anfang war
ein Cut? Der Cut kam, weil ich oft auf
fie ein wichtiger Bestandteil geworden.
es aber eher so: Da ich schon seit Länge-
meine vermeintlichen Fotoarbeiten an-
Das liegt daran, dass die Bildredakteu-
rem immer ein bisschen gesponsert wur-
gesprochen wurde. Da spielt es jetzt
re, die dich buchen, als allererstes ihr
de, kam es häufiger vor, dass ich foto-
auch überhaupt keine Rolle, ob die Leu-
Handy in der Hand haben und kurz bei
grafiert wurde - unter anderem auch von
te meine Sachen gut oder schlecht fan-
Insta schauen, was der Fotograf denn
Phil Pham, der für mich ein großer Ein-
den. Aber mir ist aufgefallen, dass viele
so macht. Ich kann dort zeigen, was ich
fluss war. Irgendwann einmal interessier-
Personen meine schwarz-weißen Han-
außerhalb des Skateboardens mache.
te mich das gesamte Thema Fotografie
dybilder für meine Arbeiten gehalten
Ist es dir wichtig, deine Bilder ge-
und ich kaufte mir eine analoge Kamera.
haben. Eigentlich habe ich aber nur je-
druckt zu sehen oder freust du dich
Statt aber das Skaten an sich zu foto-
den Tag irgendein Bild mit meinem Han-
sogar mehr, wenn deine Bilder in einem
grafieren, lag mein Fokus damals eher
dy gemacht und das einfach hochgela-
Blog mit riesiger Reichweite geteilt wer-
auf allem, was so drum herum passiert.
den. Damals war mein Account deutlich
den? Das verschwimmt immer mehr.
Ich war ein krasser Fan der Fotogra-
unmittelbarer, als er es jetzt ist, denn es
Oft wird ja beides gemacht: Dein Bild
fen der amerikanischen Fotoagentur
waren Bilder, die ich den Tag über auf-
erscheint im Magazin und wird zeitgleich
namens Magnum. Da waren so ikonische
geschnappt habe. Schwarz-weiß waren
irgendwo ins Internet geladen. Trotzdem
Figuren wie Elliott Erwitt oder Bruce
die Bilder nur, damit sie besser zusam-
ist Print für mich immer noch das hoch-
Davidson
schwarz-weiß
menpassen und alles schön aussieht.
wertigere Medium. Das liegt vielleicht
Fotografen, die auf einem unglaublich
Das hat sich nun etwas geändert,
auch am Alter und dass ich etwas old-
dabei.
Viele
hohen Level dokumentarisch arbeiten.
denn
ich
und
school denke (lacht!). Etwas Gedruck-
Davon habe ich mich ein bisschen beein-
den Account zu meinem Arbeitsac-
tes hat für mich einfach mehr Bestand.
flussen lassen und auch viel nach alter-
count machen. Schließlich besuchen
Um etwas zu drucken, muss Geld in die
nativen Perspektiven gesucht. Darunter
mein Profil mittlerweile auch Perso-
Hand genommen werden. Das ist dann
waren, zum Beispiel, Bilder, bei denen
nen, die mir eventuell auch mal ei-
schon noch mal etwas anderes, als den
ein Trick zu sehen war, im Vordergrund
nen
Artikel oder das Bild einfach nur on-
aber etwas völlig anderes passierte.
Deshalb sind die Bilder jetzt farbig.
Job
musste
geben
umswitchen
möchten
(lacht!).
line auf irgendeinen Blog zu stellen.
ETWAS GEDRUCKTES HAT FÜR MICH EINFACH MEHR BESTAND
S34 — No.32
DA SKATEBOARDING EIN RECHT MEDIALER SPORT IST, IST IMMER IRGENDWO EINE KAMERA INVOLVIERT.
Im Gespräch mit Conny Mirbach
Weißt du noch, wann und auch wo dein erstes Foto gedruckt wurde? Puh, schwierig! Ich weiß es noch bei meinem ersten Skatefoto, auf dem ich selbst zu sehen war. Das war ziemlich geil! Ein Kickflip Backside 5-0 an einem Curb, das wir auf einem Contest in Hamburg ein paar Stufen runtergestellt hatten. Das war sogar eine Sequenz im BordsteinMagazin (lacht!). Von meinen Arbeiten erschien das erste Foto (überlegt) in
50 Millimeter Objektiv. Das sind zwar
ich das Bild schießen würde, da er ja
der Süddeutsche Zeitung, beziehungs-
keine besonders spannenden Objektive,
über mich auf den Spot gekommen
weise deren Jugendseite. Dort habe ich
weil sie so ziemlich denselben Bereich
sei. Das fand ich extrem cool von ihm.
meine ersten Erfahrungen mit richtigen
abbilden, den das menschliche Auge
Richtig geiler Typ! Wir fotografierten
Jobs gemacht. Genau weiß ich das Mo-
erfasst, aber für mich funktioniert das
einen Tag lang in München und check-
tiv nicht mehr, aber es war ein Porträt
irgendwie am besten. Ich arbeite wenig
ten eben auch das Rail ab. Einige Zeit
von einem Künstler oder Musiker. In der
mit Effekten und finde daher verzerren-
nach dieser Session verabredeten wir
Süddeutschen ein großes Bild zu haben,
de Weitwinkel meistens nicht so geil. Ex-
uns nochmal in Stuttgart. Damals
fand ich aber auf jeden Fall ziemlich cool.
trem unscharfe Hintergründe sind auch
wohnte
Du hast ja Fotodesign studiert. Wie-
nicht so das meine, deshalb bin ich eher
dort, der als Filmer dabei sein sollte.
so eigentlich und was hast du aus dem
ein Freund von normalen Bildern, die
Wir fuhren dann zusammen an
Studium mitgenommen? Ja, für mich
aber trotzdem beispielsweise durch eine
verschiedene Spots und eigentlich
gab es damals zwei Möglichkeiten, etwas
schöne Lichtstimmung funktionieren.
wollte Chris so ein mega großes Rail
in diese Richtung zu machen. Da standen
Für persönliche Projekte schieße ich im-
an der Schwabenlandhalle fahren.
eine Ausbildung zum Fotografen oder
mer noch gern auf Film. Meistens neh-
Vor dem Rail standen so riesige Blu-
eben ein Studium zur Auswahl. Für das
me ich dafür die Contax G2 oder die T2.
menkästen
Studium hatte ich mich entschieden,
Der Ollie an der Schwabenlandhalle
Chris den Spot auch nicht so richtig.
weil ich den Eindruck hatte, drüber mehr
in Stuttgart von Chris Pfanner war ein
Als Adri und ich dann auf den Stufen
Einflüsse von verschiedenen Leuten zu
riesen Ding und jeder, der dort mal ska-
saßen und überlegen, wo wir sonst
bekommen. Wenn man eine Ausbildung
ten war hat sich die Frage gestellt, ob
hinfahren könnten, hörten wir auf
macht, hat man am Ende einen Chef,
das Ding überhaupt machbar ist – bis
einmal ein übertriebenes Anpush-
also einen Fotografen, von dem du alles
zu deinem Foto! Erzähl uns doch mal
Geräusch und plötzlich flog dieser
genauso lernst, wie er das macht. Beim
ein bisschen über dieses 8er-flat-6er-
Typ (Chris) neben uns die Treppen
Studium hast du verschiedene Dozenten
Monster und der Story dahinter. Das
runter. Das Witzige war, dass wir die
und Kommilitonen, die einen beeinflus-
war tatsächlich ziemlich absurd. Über-
Stufen gar nicht als Spot wahrgenom-
sen und mit denen du dich austauschen
haupt die ganze Geschichte, wie es dazu
men hatten. Das war richtig schräg,
kannst. Das war der Grund, weshalb
kam. Chris rief mich irgendwann einmal
denn wir hatten noch kein bisschen
ich lieber das Studium gewählt habe.
an, weil er ein Foto von mir gesehen
darüber geredet, dieses Doubleset
Hast du beim Fotografieren ein Stan-
hatte, welches ich von Tommy Brande-
in Szene zu setzen. Dazu kam, dass
dard-Equipment? Naja, ich mache das
lik an so einem absurd großen 13er Rail
der erste Versuch von Chris sogar
eigentlich von der Situation abhängig.
in München geschossen hatte. Darauf
ganz gut war und deshalb beschlos-
Bei richtigen Jobs habe ich aber meis-
macht Tommy einen Frontboard und
sen wir, ihn zu machen. So ist dieser
tens meine Canon 5D dabei und wechsle
Chris wollte das Rail auch gerne ska-
Ollie entstanden. Das war echt krass
meist nur zwischen einem 40 und einem
ten. Er meinte, es wäre nur fair, wenn
(lacht!) und einfach mega absurd!
Adri
Kuchenreuther
und
außerdem
noch
fühlte
S36 — No.32
Durch das ganze durch die Straßen Gepushe lernt man ja viele Spots kennen. Nutzt du diese Orte auch für andere Jobs außerhalb des Skateboardens? Tatsächlich hatte ich noch vor diesem Interview so eine Situation. Ich sollte an einer Schule in Neukeferloh, einem Kaff am Arsch der Welt, etwas fotografieren. Diese Schule hat aber so eine Bank to Wall auf dem Schulhof, weshalb ich frü-
tos eine Geschichte zu erzählen. Ich
Du machst ja mittlerweile viele
her schon mal zum Skaten dort war. Ich
möchte jetzt kein Stück behaupten,
Jobs. Fehlt dir bei den ganzen Cor-
konnte somit die Redakteurin, mit der
dass ich da ein Vorreiter war, aber so
porate Vorgaben die Freiheit oder
ich unterwegs war, direkt dorthin füh-
habe ich das für mich gelernt. Und jetzt
bist du ganz froh über einen Leit-
ren. Das ist total lustig, weil ich den Ort
habe ich das Gefühl, dass ganz viele
faden? In diese Corporate Schiene
durch einen völlig anderen Kontext ken-
Fotografen das auch so sehen und ver-
wächst man einfach rein. Ich habe
nengelernt hatte. Irgendwann vor Jah-
suchen, die Geschichten hinter Skate-
ja Fotodesign studiert und wäh-
ren kletterten wir mal über den Zaun, um
boardfotos zu erzählen. Ich finde das
renddessen ganz viel assistiert. Klar
dieses blöde Ding zu skaten, was damals
cool, weil dadurch noch einmal eine völ-
ist das oft nicht das Geilste, aber
überhaupt nicht klappte, weil es eigent-
lig neue Perspektive entsteht. Nicht je-
ich muss halt auch meine Rech-
lich viel zu klein ist. Wenigstens waren
der fotografiert den Backtail von unten-
nungen bezahlen oder habe Bock
wir schon mal da und hatten es zuvor
links, sondern es entstehen ganz andere
mal was essen zu gehen (lacht!).
abgecheckt. Ich glaube, ich kenne schon
Möglichkeiten, da noch einmal draufzu-
Daher habe ich auch nichts dage-
ein paar Ecken, die andere Münchner
gucken. Mittlerweile sind die Skater ja
gen, hin und wieder eher werbemä-
vielleicht nicht kennen außerhalb der
eher klein im Bild und eigentlich geht es
ßige Hochglanzfotos zu machen. Die
Skateboardwelt. Wir sind eben schon zu-
um die Taube, die im Vordergrund fliegt
muss ich ja niemandem zeigen. Sol-
vor in irgendwelche Hinterhöfe gelaufen,
oder so. Ich finde das total geil, weil ich
che „Dienstleistungsfotos“ gehören
die irgendwelche abgefahrenen Wand-
mir solche Skateboardfotos viel lieber
irgendwie auch dazu. Ich habe aller-
strukturen haben oder irgendwas, weil
anschaue, als immer wieder dasselbe
dings für mich entschieden, Events
wir dachten, dass da doch ein Spot kom-
Fisheye-Foto zu sehen. Der Nachteil
komplett abzulehnen. Da fühle ich
men könnte. Klar hilft das einem weiter.
daran ist leider, dass ich dadurch nicht
mich als Fotograf einfach nicht wohl.
Es ist ja schon seit Jahren so, dass
mehr so leicht durchkomme mit mei-
Daher möchte ich das nicht machen.
nicht mehr nur der härteste Trick in ein
ner Art zu fotografieren. Man muss sich
Wenn der Job cool ist, der Output
Heft kommt, sondern noch mehr Fakto-
eben weiterentwickeln. Wenn ich immer
aber dann scheiße aussieht, dann ist
ren eine Rolle spielen: Perspektive und
noch so fotografieren würde, wie bei
das halt so, aber das zeige ich dann
die Ausdruckskraft des Bildes an sich.
meinen ersten Skatefotos, dann wären
niemandem. Ich sehe das dann ein-
Wie siehst du diese Entwicklung? Ich
die ja total langweilig. Alle machen das
fach als Job. Am Anfang war ich da
finde das eine super spannende Ent-
ja jetzt so. Gerade gehe ich wieder kom-
sehr wählerisch und dachte, dass ich
wicklung. Damals, als ich angefangen
plett zurück in die 90er und ballere mit
nur analog fotografieren möchte. Da-
habe, ging es eher darum, dass das Bild
einem Blitz direkt von der Kamera aus,
von muss man sich aber als Fotograf
scharf ist und der Trick krass aussieht.
um verschwommene Fisheye-Bilder zu
irgendwann freimachen. Es funktio-
Dadurch, dass ich irgendwie andere
erzeugen, weil mich das gerade inte-
niert eben nicht nur mit schönen Ge-
Einflüsse hatte und mich für die Tricks
ressiert. Aber Skatefotografie lebt ja
schichten. Man muss manchmal auch
nur so nebenbei interessierte, habe ich
von diesem Prozess. Sieht man zu lan-
Jobs annehmen, die man braucht,
schon immer versucht, mit meinen Fo-
ge eine Bildsprache, wird es langweilig.
um die nächste Miete zu bezahlen.
Im Gespräch mit Conny Mirbach
S37 — No.32
WIR HÖRTEN AUF EINMAL EIN ÜBERTRIEBENES ANPUSH GERÄUSCH UND PLÖTZLICH FLOG DIESER TYP NEBEN UNS DIE TREPPEN RUNTER.
S38 — No.32
WENIGSTENS WAREN WIR SCHON MAL DA UND HATTEN ES ZUVOR ABGECHECKT
Im Gespräch mit Conny Mirbach
Zurück zur Skate-Fotografie: Musstest du dir eigentlich deinen Status und dein Recht, Bilder so zu komponieren, wie du es schön findest, erkämpfen? Viele Skater haben ja spezielle Vorstellungen von ihren Fotos. Ich bin da eigentlich ganz umgänglich. Wenn jemand seinen Trick aus einer speziellen Perspektive haben möchte, werde ich mich bestimmt nicht dagegen sperren. Dann versuche ich auch, aus dieser Perspektive ein cooles Bild zu machen oder zumindest Raum für Kritik zu geben. Ich finde, gerade wenn man einen
was du zeigst. Bei meinen aktuellen Jobs
den, setze ich mich auch gerne im Vor-
Skater fotografiert, dann lebt das ja
bin ich meistens auf die Lichtstimmung
feld auf einen Kaffee mit ihnen zusam-
von der Symbiose zwischen Skater und
angewiesen, die eben zu diesem Termin
men. Ohne zu wissen, was das für eine
Fotograf. Es bringt nichts, wenn der
gerade herrscht. Wenn zu der Uhrzeit
Person ist, kann ich kein vernünftiges
Fotograf dem Skater sagen möchte,
gerade die Mittagssonne ist, kann ich
Porträt von ihr machen. Schauspieler
wie es läuft. Je glücklicher der Skater
nichts dafür und muss damit dealen.
sind da ein gutes Beispiel. Besonders bei
mit seinem Foto ist, umso geiler ist das
Langzeitgeschichten
einem,
Kreativen spielt es eine Rolle was ihre
doch für beide. Er (oder sie) hat Bock
den Ort, den man fotografieren möchte,
Talente oder Hobbies sind. Weiß man
drauf, den Trick geil zu machen und ich
auch zwei oder dreimal zu verschiede-
das, kann man diese Dinge dann auch
habe Bock darauf, ein cooles Bild zu
nen Tageszeiten zu besuchen, bis man
wieder in das Foto mit einfließen lassen.
haben. Auch wenn ich mir davor das
den perfekten Moment erwischt hat.
Ich versuche, die Personen kennen zu ler-
Bild anders vorgestellt habe, dann ist
Von daher finde ich, dass beides seinen
nen und dabei sie selbst sein zu lassen.
das auch ok, meine Vorstellung einmal
Reiz hat. Zum einen die unterschiedli-
Nehmen wir das Thema mal von ei-
nicht durchzusetzen. Ich bin da offen
chen Mikrokosmen, die man in kurzer
ner anderen Seite. Wie sieht das dann
für Vorschläge. Wenn Leute mitdenken
Zeit erleben kann und zum anderen die
mit dem Fotografieren am Skatespot
und Bock haben, freue ich mich voll.
Möglichkeit sich intensiv mit einem spe-
aus? Bist du schnell genervt, wenn je-
ziellen Thema auseinander zu setzen.
mand seine Tricks nicht steht? Meistens
Große Projekte oder kleine Jobs, was
erlauben
ist dir persönlich lieber? Dadurch, dass
Als Fotograf bist du ja eigentlich
hat man ja eine Perspektive, die man
ich meistens Magazin-Jobs mache, er-
immer nah an den Menschen dran, mit
cool findet. Dauert es dann mal länger,
übrigt sich die Frage eigentlich für mich,
denen du arbeitest. Wie gehst du mit
bis der Trick gestanden ist, warte ich
denn das sind fast immer kleine Sachen.
den Leuten um? Nicht jeder wird viel
meistens, bis ein Versuch gestanden
Ein Porträt zu schießen oder Jobs zu
Lust haben, fotografiert zu werden. Ich
hätte sein können. Erst dann fange ich
machen, die nur ein paar Stunden dau-
versuche einfach, so nett wie möglich zu
an, die Perspektive zu wechseln, eine
ern, ist mein tägliches Brot. Heute Mit-
sein. Außerdem ist es wichtig, im Vorfeld
andere Linse auszuprobieren oder auf
tag habe ich irgendwelche Schulkinder
viel mit den Leuten zu sprechen. Das Ziel
dem Dach rumzulaufen. Hauptsache,
fotografiert, heute Abend mache ich
bei Porträts ist es, die Personen so we-
der Safe-Shot ist schon da. Danach
noch ein Porträt von einer Drag-Queen.
nig wie möglich von der Kamera merken
kann man ohne Druck spielen und ex-
Ich finde es total lustig, innerhalb so
zu lassen. Das ist auch ein Grund, wes-
perimentieren. Eigentlich hat man mehr
kurzer Zeit in völlig verschiedene Wel-
halb ich bei solchen Bildern nur ganz sel-
Möglichkeiten, ein Bild zu machen, wenn
ten einzutauchen. Tatsächlich würde ich
ten Licht aufbaue. Dadurch bleiben die
jemand etwas länger braucht, um den
aber auch gerne mehr Projekte machen,
Fotos unmittelbar. Dann verhalten sich
Trick zu stehen. Bei richtig guten Ska-
an denen ich ein paar Wochen arbeiten
die Leute nämlich noch am ehesten so,
tern ist der Druck halt viel höher, weil du
kann. Langzeitreportagen, zum Beispiel,
wie sie auch in ihrem Alltag sind. Oft un-
im Schnitt nur ein paar Versuche hast,
sind mega spannend, weil am Schluss
terhalte ich mich mit den Protagonisten
bis sie den Trick stehen. Bei einem Ki-
ein ganz anderer und viel umfangreiche-
und nehme die Kamera nur ab und zu
lian Heuberger, der die krassesten Sa-
rer Output dabei herauskommt. Du hast
mal in die Hand, um ein Bild zu schießen.
chen in zwei Versuchen gemacht hat,
am Ende viel mehr Kontrolle darüber,
Sollen Leute intensiver porträtiert wer-
wäre ich ungerne der Fotograf gewesen.
Im Gespräch mit Conny Mirbach
S40 — No.32
Wenn du am Abend einen Job hast, wann fängt dann dein Kopf das Arbeiten an? Bei dem Job heute Abend, geht es um ein Porträt aus einer Serie von 20 Stück. Da habe ich also schon einiges an Vorarbeit geleistet, denn die Person heute ist die 14te. Der Style sollte aber bei allen Bildern gleich sein. Von daher ist durch die äußeren Rahmenbedingungen schon relativ viel vorgegeben.
Gibt es auch Kunden, die trotz Ab-
München. Da gibt es einige Gebäude,
Viel nachdenken muss ich deshalb in
sprache nicht mit einem Bild zufrieden
die bei kommerziellen Arbeiten nicht
diesem Fall nicht (lacht!). Viel mehr
sind? Wie regelt man das dann? Das Bild
im
Sorgen macht mir der Punkt, dass ich
ist ja schon im Kasten. Diesen Fall hat-
Dazu zählen, zum Beispiel, die Pina-
noch nie mit einer Drag-Queen zu tun
te ich tatsächlich erst einmal. Das war
kotheken, die richtig Stress machen
hatte und von daher noch nicht einmal
ein Projekt für Bauingenieure. Ich sollte
können, wenn die ohne Einwilligung als
weiß, wie ich sie ansprechen soll, ob als
Bilder von verschiedenen ihrer Baupro-
Hintergrund für Werbung verwendet
sie oder er (lacht!). Prinzipiell lässt sich
jekte machen und die Rahmenbedin-
werden. Irgendwann weiß man aber,
aber sagen, dass bei mir der kreative
gungen waren einfach nicht gut. Es hat
an welchen Orten in der Stadt die Sa-
Prozess eines Bildes schon relativ lan-
geregnet, die Auftraggeber hatten aber
che kritisch ist. Zu viele Gedanken darf
ge vor dem eigentlichen Bild startet.
nur an dem einen Tag Zeit und eines der
man sich aber nicht machen, da man
Die große Frage ist jedes Mal, wenn ich
Gebäude war sogar noch eingerüstet.
ansonsten vielleicht zu unentspannt
meinen Rucksack packe, was ich mit-
Insgesamt ging es um vier Häuser im
ist und keinen Spaß mehr hat (lacht!).
nehmen und manchmal auch, wie ich
Münchner Stadtgebiet. Am Ende fand
Du hast deine Leidenschaft zum Be-
selber dort hingehen soll. Kann ich wie
ich die Bilder selber richtig scheiße.
ruf gemacht. Wie schaffst du dir einen
ein Skateboarder aussehen oder muss
Ich habe meine Arbeit zwar abgege-
Ausgleich? Ganz stumpf: Durch Skaten.
ich für den Termin vielleicht doch ein
ben, dafür aber nie eine Rechnung ge-
Sobald ich aufs Brett steige, denke ich
Hemd anziehen, um überhaupt ernst-
schrieben, weil ich mir dachte, dass die
nicht an Arbeit, sondern kann meinen
genommen zu werden? Solche Fragen
mit diesen Bildern eh nichts anfangen
Kopf völlig ausschalten. Hin und wieder
muss ich mir leider stellen. Das eigent-
könnten. Was soll der Mist dann? „Lass
entsteht dann trotzdem mal ein Bild,
liche Fotografieren geschieht für mich
einfach gut sein!“, dachte ich mir. Wenn
aber meist eher zufällig. Da ich bei sol-
aber dann tatsächlich erst vor Ort. Ich
ich das jetzt noch abgerechnet hätte,
chen Sessions nicht als Fotograf dabei
mache mir gar nicht so viele Gedanken
wäre es für alle Beteiligten schrecklich
bin, sondern selber als Skater, funkti-
im Vorfeld darüber, sondern gehe hin
unangenehm gewesen. Ich habe es ein-
oniert das als Ausgleich mega gut bei
und überlege erst dann, wie genau ich
fach verkackt und dazu stehe ich auch.
mir. Ansonsten versuche ich immer,
meine Ideen umsetzen möchte. Die Er-
Es ist aber auf jeden Fall immer die Er-
Fotoprojekte zu machen, sobald ich
fahrung hat mir nämlich gezeigt, dass
wartungshaltung der Kunden zu spüren,
unterwegs bin. Wenn ich mit meiner
es vor Ort eh nie so ist, wie man sich
was dann Druck aufbaut. Mittlerweile
Freundin im Urlaub war, haben wir ver-
das überlegt hat und man daher immer
bin ich aber relativ entspannt, was das
sucht, daraus eine coole Bildstrecke
enttäuscht wird. Deshalb habe ich für
angeht, denn meistens klappt ja alles.
zu machen. Auch diese New York Ge-
mich entschieden, dass ich erst an der
Hast du dich eigentlich intensiv Bildrechten
Hintergrund
erscheinen
dürfen.
schichte war ein privater Aufenthalt,
Location schaue, was genau ich fotogra-
mit
auseinandergesetzt?
den ich dann eben auch bebildert habe.
fiere und wie das funktionieren könnte.
Man kann ja nicht einfach auf die Stra-
Der Druck ist in dem Moment nicht
Schlussendlich muss ich ja mit den Ge-
ße gehen und alles fotografieren. Das
da und wenn dabei etwas Gutes raus-
gebenheiten so oder so klarkommen.
muss man zwangsläufig, vor allem in
kommt, ist das natürlich umso geiler.
S38 — No. 32
DAMALS, ALS ICH ANGEFANGEN HABE, GING ES EHER DARUM, DASS DAS BILD SCHARF IST UND DER TRICK KRASS AUSSIEHT.
Im Gespräch mit Conny Mirbach
S42 — No.32
Du hast ja bereits im dritten Semester einen Job für Mercedes gemacht. Wie kam es denn dazu? Das klappte über meinen Photoshop-Dozenten an der Uni. Witzigerweise bin ich richtig schlecht in Photoshop, aber trotzdem mochten wir uns. Auf jeden Fall hat er nebenbei noch für eine Agentur gearbeitet, die in Stuttgart sitzt und viel für Mercedes macht. Denen ist damals ein Fotograf für ein relativ großes Shooting auf Mallorca abgesprungen. Da kam mein Dozent auf mich zu und meinte, dass ich das schon übernehmen könnte, auf Grundlage dessen, was er an Arbeiten von mir kannte. Klar war ich nervös,
Merkst du, dass der technische Fortschritt
oder
aussehen muss? Nein, das variiert allein
später stand ich dann auf einem Berg in
dergleichen dir deinen Job schwieri-
schon durch den Ort, an dem du das
Mallorca mit zehn Leuten hinter mir und
ger macht? Jeder ist für Insta und Co.
Bild anschaust. Bei Instagram funktio-
war Fotograf an so einem riesigen Set.
ja mittlerweile Hobbyfotograf. Klar är-
nieren ganz andere Fotos als in einem
Bis dahin war ich selber noch nie an so ei-
gere ich mich manchmal, dass so ein
Magazin. Am Handy kann das Bild einer
nem großen Set, musste aber auf einmal
Handyfoto, welches nach 10 Sekunden
Ananas mega geil aussehen, gedruckt
Leute delegieren und kam mir ein biss-
Mini-Retusche in der Insta-Story lan-
könnte das aber zu wenig sein. Je grö-
chen wie ein Hochstapler vor (lacht!).
det, auf dem kleinen Screen genauso
ßer der Bildschirm, desto vielschichtiger
Aber es hat alles ganz gut hingehauen.
gut aussieht, wie ein professionelles
darf ein Bild in meinen Augen auch sein.
Die Bilder sind sogar auf der Startseite
Bild, aber soo viel gemerkt habe ich
Pauschal sagen kann man das also nicht.
von Mercedes-Benz.com gelandet. Ohne
noch nicht Allerdings habe ich schon
Das ist für mich mega, mega subjektiv.
Scheiß, das war ziemlich crazy (lacht!).
bei meinem eigenen Equipment Sei-
Vielen Dank für das Interview. Jetzt
Freche Frage: Willst du kein Photo-
tenhiebe bekommen. Als ich einmal An-
wäre noch Platz für Danksagungen... Der
shop-Profi sein oder fehlt dir einfach
wälte einer Kanzlei fotografierte, fragte
erste Dank gilt meinen Eltern, die mir
das Verständnis dafür? Ich denke, das
mich einer, ob das denn etwa noch die
Rückhalt gegeben haben, als ich mein
liegt daran, dass ich bei meinen Jobs,
alte Canon sei. Damit wollte er mir von
Studium abgebrochen habe, um Foto-
meistens
angewiesen
oben herab mitteilen, dass er schon das
graf zu werden. Dann vielen Dank an alle,
bin, viel an den Bildern zu verändern.
neue Modell zuhause hatte, ich aber
die mich in meinem kreativen Prozess
Bei Werbejobs sieht das anders aus.
noch nicht. Dabei ist mir dieses gan-
beeinflusst haben, an alle, mit denen ich
Meistens gibt es da eine Person, die
ze Kamera-Generde ziemlich egal. Für
schon mal als Fotograf zusammengear-
nur für die Retusche zuständig ist. Mir
mich zählt, dass eine Kamera gut in der
beitet habe (und die hoffentlich happy
ist wichtig, dass ein Bild schon vor der
Hand liegt und ein scharfes Bild macht.
waren), an Salut Skateboards, Soohot-
Bearbeitung gut ist. Außerdem finde
Das kriegt sogar eine Einwegkamera
rightnow und Manu und Hias von Vans.
ich übertrieben mit Photoshop bear-
hin. Von daher spielt das für mich keine
beitete Bilder mit zu glatter Haut nicht
große Rolle. Klar muss man am Ball blei-
schön. Daher ist das Programm für
ben und sich damit beschäftigen, es hat
mich auch nicht wahnsinnig relevant.
für mich aber keine Priorität. (lacht!).
nicht
darauf
bei
Handykameras
Hast du ein Ideal, wie ein gutes Foto
sagte aber schließlich zu. Ein paar Tage
CRISTIAN SANCHEZ - BS FLIP Photography - Fabian Reichenbach
REFLEX速 EASY
REFLEX速 EASY
REFLEX速 EASY
REFLEX速 EASY
Black
Charcoal Grey
Clay Olive
Dark Sand
VOGEL
Mein Setup Benjamin Vogel Foto Nizan Kasper
BENJAMIN
MEIN SETUP
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Irregular Skateboard Magazin
Deck Marke – enjoi Caswell Breite
Berry –
Achsen
8.5 Marke
Modell –
Pussy
Magnet
Länge
–
–
32.2
Independent
Modell – STAGE XI Polished Breite - 149 Hi / Low Einstellung – hart Rollen Marke – wayward wheels Modell
-
Three
Stack
Wheel
Bledsoe Größe – 54 mm — Die Rollen der
fahren Straße,
ziemlich
sich
super
bekommen schnell
auf aber
flatspots
Schuhe Marke – adidas
Modell
- Lucas Premiere Größe – 9,5 US — Der Schuh sieht mit dem schwarzen Glattleder sehr edel aus, jedoch bin ich beim Skaten S47 — No.32
eher
der
Fan
von
Wildleder.
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E
H
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I
A
S Überraschung:
Dass
Tobi
Lehne ein Shorty im Irregular-Magazin
bekommt,
wusste er bis zum Veröffentlichungstag nicht. Deshalb sprangen seine beiden Homies André und Felix für Tobi ein und erzählten uns ein paar kleine Geschich-
Portrait Wallride Shove It Slappy 50/50 bs 180 pop out fs Blunt bs Wallride Fotos Robert Christ
ten aus seinem Leben. Tobi, wenn dir nicht gefällt, was du hier liest, wende dich an deine Kumpels! Wir haben mit dem Inhalt nichts zu tun,
Pivot fakie Foto Thomas Gentsch
hoffen aber, dir eine Freude gemacht zu haben und las-
Text André Gerlich Felix Hempel
N
sen jetzt deine beiden Kompagnons zu Wort kommen.
E
–
Irregular Skateboard Magazin
Links — Pivot fakie Rechts — Wallride Shove It
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A— Jo, Felix, ich grüße dich. Wir müssen noch einen Text für Tobis Shorty im Irregular schreiben! F— Ach echt?! Ja stimmt, da
T
hast du recht!
O
B
A— Auf geht’s! Wir könnten erstmal damit starten, Tobi hier zu begrüßen. Schließlich ist das ja alles auch eine Überraschung für ihn. F— Ich freue mich jetzt schon auf seine Lache, wenn er das hier liest! A— Also, hallo Tobi! Schön, dich hier auf Papier zu sehen. Wir hoffen, es freut dich genauso wie uns. Felix, du kennst den Tobi ja schon um Einiges länger als ich. Ich glaube, so richtig kennengelernt habe ich euch erst,
L
angefangen E als ich das Filmen für „reddot“ H
habe. Felix, erzähl doch mal kurz, wo Tobi herkommt und wie er so ist. F— Tobi und sein Bruder Chris waren immer bekannt als Die Zwillinge aus Hildesheim. Eines Tages trafen wir uns zufällig bei einer Session an der Expo. Wir waren direkt down miteinander. Ich mochte vor allem, dass die beiden eher vom ruhigeren Schlag waren. Aber wenn dann mal was von ihnen kommt, hat das Qualität oder es ist das typische kleiner/großer Bruder Gebattle (lacht!). Früher waren die beiden sogar noch ähnlich angezogen, was auch sehr cool anzusehen war. Einer fährt ja goofy, der andere regular. Irgendwann entwickelten sie sich style- und trickmäßig aber auseinander.
Als Tobi dann eines
Tages den Wagen seiner Mom geschenkt bekam – an dieser Stelle: Danke an Bettina – waren wir fast jedes Wochenende in und um Hannover unterwegs. Ganz egal, ob Trips, Sessions oder Festivals, Tobi ist der beste Begleiter!
S51 — No.32
A— Wie lange vor „reddot“ war das mit der ersten Session und wie würdest du Tobis Entwicklung auf dem Brett seitdem beschreiben? F— 2014 begannen wir fürs Video zu filmen, als die restlichen Jungs dazu stießen. Seitdem hat sich Tobi enorm gesteigert und sich, meiner Meinung nach, einen richtig schönen Style angeeignet. Er und sein Bruder stachen sich damals immer gut an, neue Tricks zu lernen. Sich mit seinem Bruder zu battlen ist doch die beste Motivation, die es gibt, oder nicht? (lacht!) F— Und wie bist du damals dazu gekommen, dich mit bei Tobi ins Auto zu schmeißen und uns jede Fahrt zuzubarzen? A— Der genaue Prozess geht ein bisschen im Dunst der Vergangenheit unter, aber das wird nach ein paar Sessions angefangen haben. Es hat sich direkt gut angefühlt. Ich bin dann auch bei „reddot“ eingestiegen, weil mir das Klima so gut gefallen hat. Seitdem sind wir eigentlich jedes Wochenende unterwegs. Tobi ist ein guter Gefährte an der Wand. Da fühlt er sich wohl. F— Ja, Tobi muss sich wohl fühlen, dann schwingt er sich einfach in seine weichen Hosen plus Fleecejacke und ab geht’s zur nächsten Session an der Wand oder dem Geländer. (lacht!) A— Ans Geländer geht es aber meistens mithilfe eines Fußes oder seiner Hand. Beanplant-Blunt (was weiß ich) oder einfach ganz zu Fuß. Es ist eine verrückte Welt. F— Was mich bei Tobi außerdem immer wieder beeindruckt, ist, wie man so viel essen kann und dennoch so viel abliefert. Er verdrückte einen King des Monats samt Chili-Cheese-Nuggets bei Burger King mit den Worten: „Für’n Weg“. Danach aß er direkt vor der Session noch die Reste der anderen. Alles kein Problem für Tobi! Dann
Links —Slappy 50/50 bs 180 pop out Rechts — fs Blunt
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hat er sich nach der Session noch ein Sub bei Subway reingedrückt, nein „maschiniiiiert“! (lacht!) A— Das ist genau wie bei der berühmten Tortellini Pfanne, die wahrscheinlich ein ganzes Dorf ernähren könnte. (lacht!) F— Nur Minusgrade mag Tobi nicht so ger-
T
O
ne, deshalb ging esB zum Filmen ja auch
nach Südfrankreich und Spanien. Auf dem Weg dorthin habe ich ihm dann das Fahren abgenommen und er konnte sich ganz aufs Essen und Skaten konzentrieren. Das hat beim No Comply-Pole in Marseille auch ganz gut geholfen, würde ich mal behaupten. Hast du gut gemacht, Tobi! Aber die zwei Cordon-Bleu-Baguettes mit Käse und Aubergine…Digga! A— Wie auch immer ein normaler Mensch
L
E
auf die Idee kommt, sich zwei ganze Ba-
H
guettes in den Magen zu drücken. Trotz des großen Appetits oder grade deswegen ist Tobi ein super Wegbegleiter und zuverlässi-
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Irregular Skateboard Magazin
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O
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A
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ger Lieferant auf all unseren Trips durch Deutschland und Europa. Er entwickelt sein Skaten stetig weiter und kommt somit immer wieder mit einer neuen, modernen Bewegung daher. Außerdem ist Tobi immer weich, wie du schon sagtest. F— Genug geschwärmt! Wir müssen jetzt pennen, André. Morgen geht’s früh
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raus. Parts filmen sich nicht von alleine.
B
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Aber Tobi, du musst ja lernen - selbst bei bestem Wetter. (lacht!) Wie er so schön sagen würde: „Dankö...“ an Polster, Hiltown und seit neuestem auch Mob, dass ihr Tobi so kräftig unterstützt und ihm immer Topmaterial zur Verfügung stellt! Seid auf Tobis neuen Part gespannt, da fehlt nicht mehr viel! A— Gute Nacht, Hempel! Und Tobi, bleib so wie du bist! Danke!!!
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F— Gutn, Gerlich! Danke euch für alles. H N Auf weitere gute Trips!
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Irregular Skateboard Magazin
bs Wallride
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Irregular Skateboard Magazin
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Musik Pissed Jeans, Black Lips, Institute, Pink Floyd, ODB Inspiration kommt sehr oft ganz spontan Party ein Bier ist kein Bier Reisen in letzter Zeit zu wenig Freunde Julian, George, Dick, Anne, Timmy Heimat Die größte Brauereidichte der Welt Spots Banks, Transitions, stressig, krustig, dreckig Skateboarding, Hobbies kochen, leidenschaftlicher Spot cleaner Frauen better keep your woman happy Wohnen Erlangen, Berg, 3 Zimmer, Balkon, Garage, Liebe, Skateboarding Schmerz, All Hail Cardiel Essen Burritos, Lasagne, Gulasch, Sauerbraten, Gemüseeintopf Brands Aloha Skateboards Magazine zum Glück noch nicht Tod Online da, ist, zu, viel, los
Foto Matthias Welker fs Rock n Roll
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das fs 5-0 Foto Thomas Gentsch
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alphabet
a — all curbs are beautiful b — bänkelife c — curry-mango soße d — dsl (dick sucking lips) e — estrelar-marcos valle f — falloumi (falafel/halloumi) g — gästeliste h — hack hack i — inside out j — jonko k — körperklaus l — long hair don't care m — munchies n — neunundsechzig o — old fashioned p — ping pong show q — quantic soul orchestra r — roland hirsch s — sababa t — theroccolifestyle u — uz uz uz v — vagabund w — wohnzimmergemeinschaft x — xberg y — yalla habibi z — zapzarap
patrick. rogalski
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PACEL KHACHAB MICHAEL KOPP MICHAEL BRUNNER MARTIN SCHIFFL PHILIPP JOSEPHU KERT HOLLYWOOD
THE TWO SHOT SEQUENZES Hippie Jump — bs Wallride Nosewallie to fakie Drop to Smithgrind Boardslide fakie Nosegrind Bluntslide to Nosegrind Ollie — Ollie
Foto — Stefan Gotti Gottwald
Foto — Christoph Weiermair
Foto — Fabian Reichenbach
Foto — Robert Christ
Foto — Hannes Mautner
Foto — Fabian Reichenbach
POSTKARTE
AUS
NAMIBIA Land: Südafrika / Hauptstadt: Windhoek / Einwohner: 2.324.388s EW / Übernachtung: ab 30 € / Anreise: Flugzeug – ab 300 € / Klima: heiß und trocken – Ø 25° grad / Flughafen: Hosea Kutako International Airport / Walvis Bay International Airport / Typische Gerichte: Biltong / Crew: Coastal Riders Club / Bekanntester Skatespot: Miniramp des Coastal Riders Club
Foto Hannes Mautner
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F L O R I A N W E S T E R S I N T E R V I E W
Jeder hat sowas wie ein typisches Skaterbild im Kopf. Flo erfüllt dieses auf keinen Fall. Es ist auch absolut nicht sein Ziel dieses zu erfüllen. Er ist vielmehr ein ziemlich normaler Typ mit absoluter Passion für Skateboard Fahren. Saugen andere Skater alles, was mit Skateboarding zu tun hat, auf und sind rollende Skate-Lexikas, so geht es Flo mehr um den Akt des Rollens, verbunden mit Tricks und einer guten Zeit mit seinen Kumpels. Auch wenn er teilweise keinen Schimmer hat, welcher Pro-Legende er gerade am Macba begegnet ist und welche Heldenleistungen dieser zuvor vollbracht hat, so hat Flo selbst höchste Fähigkeiten auf seinem Board, den nahezu perfekten Kickflip und ist ein verdammt ehrlicher und guter Münsterländer Junge. Patrick Bös
Fotos Fabian Reichenbach Interview Thomas Gentsch
ICH
HABE
G LÜCK,
DAS
I N
EI NER
SACKGAS S E NEN T E
UND
ICH
SPANNT
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GANZ DI E
WOH-
KO NNENTER S TEN
SKAT EVER SUCHE
UN-
Sowas erlebt man auf jeden Fall kein zweites Mal. Und wir (Gentsch und ich) haben uns kurze Zeit später kennengelernt. Das weiß ich noch genau, weil du zu mir kamst und meintest: „Ey, du bist doch der Flo! Ist die Alte da reingeshop-
T E RNEHMEN
ped?“ (lacht!). Wie lange standest du damals schon auf dem Board? Ich bin so ab 11 Jahren richtig dabei geblieben, also etwa 3-4 Jahre. Was war dein erstes Board? Boah, das weiß ich gar nicht mehr genau, nur noch, dass ich es vom
S78 — No.32
Moin Flo, sag mal, wie alt bist du jetzt?
Nachbarn
Wann bist du eigentlich geboren? Also,
hatte. Der hat nämlich seine Garage
wenn die Ausgabe erscheint, werde ich
ausgeräumt und meinte: „Flo, komm
schon 25 sein. Geboren wurde ich 1993.
mal mit, ich hab‘ da was für dich!“ und
Da gab es ja die DDR nicht mal mehr!
hat mir dann ein Skateboard geschenkt.
Hast du ein Bild davon oder kannst du
Emsdetten ist ja jetzt nicht gerade Köln
dir vorstellen, wie das damals so war
oder Berlin, sprich, keine Großstadt. Wo
im geteilten Deutschland? Naja, was
hast du denn dann mit dem Skaten an-
heißt vorstellen? Ich kenne es halt nur
gefangen? Ich habe das Glück, in einer
aus Dokumentationen oder Geschichts-
Sackgasse zu wohnen und da konnte ich
büchern. Eine genaue Vorstellung habe
ganz entspannt die ersten Skateversu-
ich da jetzt nicht. Wann warst du denn
che unternehmen. Der Nachbar von mei-
das erste Mal in Berlin? Das weiß ich
nem Opa ist damals auch noch geskatet.
noch ganz genau. Es war aber vor circa
Mit ihm bin ich viel gefahren. Mein Opa
zehn Jahren, kurz bevor ich 16 gewor-
war Tischler und hat uns immer wieder
den bin. Das war mein erster Skatet-
neue Obstacles gebaut. Ich hatte da
rip überhaupt: Mit fünf Homies in die
eine Quarter stehen, ein kleines Kicker-
Großstadt, in der ich übrigens auch die
Table-Teil und ein Flatrail. Das war schon
berühmte Dream Skateboards Ad ge-
alles sehr optimal. Es gab zwar immer
schossen habe. Alter, ich erinnere mich!
mal Stress mit den Nachbarn, aber an-
Wie war das denn damals so für dich?
sonsten war das echt super zum Üben.
Ja, das war schon verrückt, sag ich dir.
Irgendwann bin ich auch mal in den Ska-
Sebastian Bähr hatte so ein Ad-Konzept
tepark gegangen, den alten in Emsdet-
mit dieser nackten Frau. Wir fuhren
ten. Der war so schäbig und vor allem
zu dem Spot, den Sandsteincurbs am
durfte man da sonntags nicht fahren.
Potsdamer Platz, beziehungsweise den
Wir waren mal an einem Feiertag dort
Stufen auf der Rückseite. Dann kam
und da gab es direkt Anwohnerstress.
die „Dame“ dazu und zog direkt blank.
Die hatten die Bullen gerufen, aber geil
Wir waren ja alle so im Alter von 14-16
war, dass auf dem Schild nur „sonntags“
Jahren und machten alle ganz große Au-
stand. Die Cops meinten dann: „Jungs,
gen. War schon sau witzig, die Aktion.
ihr habt Recht. Viel Spaß noch!“ (lacht!).
meiner
Oma
bekommen
Florian Westers Interview
bs Tail
S80 — No.32
Wie war das bei dir, irgendwann merkt man ja auch, dass man besser wird. Wie lange hast du, zum Beispiel, für einen Kickflip gebraucht? Boah, ewig! Ollies gingen recht fix, nachdem mir das mal
ICH
W Ü RDE
G E N, ZWA R LES,
Kickflip hat es echt ewig gedauert. Ich
M E C KER N Ü BER WA S
G E NDW IE IST
jemand richtig erklärt hatte, aber beim
S A-
EINE
BREIT E T E
UND
AL -
NUR
ging es allerdings fixer. Da hatte ich dann schnell auch Fakie Flips und Varial Flips raus. Was war so das Erste, was
VER -
S ACHE
D EU TSCHL AND
und habe die Schulter verdreht. Ich denke, es waren so vier Monate. Danach
I R -
GEHT, WEI T
bin immer nur mit einem Fuß gelandet
I N
du tricktechnisch bei jemand anderem gesehen hast, bei dem du gesagt hast: „Boah, das will ich auch gerne können“? Da gab es zwei Brüder bei uns in Emsdetten, Max und Lutz Fledder, die sogar auch immer noch ein bisschen skaten. Das waren „die Guten“ bei uns aus dem Park. Genaue Tricks kann ich jetzt gar nicht nennen, aber im Gesamten waren
bs 180 fakie Nosegrind
die beiden schon beeindruckend und
Kickflip
haben mir sau viel beigebracht. Mit denen war ich unter anderem auch die ersten Male im Skaters Palace. Wann kamen deine ersten Sponsoren? Puh, lass mich überlegen. Ich bin auf Globe gekommen, nachdem ich einen der COS Junior Cups gewonnen hatte. Das müsste 2007 gewesen sein auf einem Finale in Hamburg. Das hielt dann etwa ein halbes Jahr und anschließend kamen Adio und Powell Decks. Ab da war ich sau viel unter-
ganz ohne Fahrerfahrung. Würdest du
wegs, holte mir immer ein Ferienticket
dich als sicheren Autofahrer bezeich-
und reiste durch NRW. Da waren sechs
nen? Hattest du schon mal einen Unfall?
Wochen Sommerferien ganz schnell vor-
Ja und nein, ich hatte zum Glück noch
bei. Du bist schon immer sehr gerne viel
keinen. Etwa 100.000 Kilometer bin ich
unterwegs gewesen, oder? Ja, ich hielt
bisher mit meinem Wagen gefahren, un-
auch mit 17 schon Ausschau nach einem
fallfrei. Sag mal: Du bist zwar schon viel
Auto. Das hatte ich dann auch schon
gereist, aber warst noch nie in Amerika,
vor dem Führerschein und fahre es im-
oder? Gibt es dafür einen Grund, dass
mer noch. Mein erster großer Trip mit
es dich eher nach Fernost gezogen hat?
dem Wagen ging zur Bright-Messe nach
Also nach Kalifornien will ich auf jeden
Berlin. Da war ich dann einen Tag und
Fall nochmal kommen. Thailand und Chi-
fuhr abends direkt weiter zum Splash
na sind Budget-technisch einfacher um-
Festival, auf dem damals der COS Cup
zusetzen. Wenn du nach Thailand willst,
stattfand. Das war für die erste Tour
bekommst du Hin- und Rückflug für circa
schon eine gute Portion Autofahren, so
600 Euro. Mit 1.500 Euro kommt man da
Florian Westers Interview
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KL AR
R EGE
AUCH AUF,
GER NE WENN
NI CHT AL S DE
I CH
MI C H
MAL
EI N
KL APPT,
TRI C K AB ER
CHOL ER I SCH I CH
DAS
W ÜR-
NI CH T
Z EI CHNEN
schon sehr gut klar, inklusive dem Flug, Unterkunft, Herumreisen und Essen. Man kann dort einfach für wenig Geld viel machen. Das sieht in Amerika ganz anders aus, vor allem, wenn man einen Monat dort verbringt, so wie ich immer in Thailand. Also wenn ich an Thailand denke, kommen mir nur die ersten Szenen aus dem Film „The Beach“ in den Sinn, alles ist stickig, dreckig und heiß. Das reizt mich irgendwie nicht so! Das stimmt schon, aber du redest auch von Bangkok. Wenn du durch das Land reist, von Insel zu Insel, dann ist es dort unglaublich schön. Da kann man schon gut Urlaub machen. Zu welchem Spot in Amerika würdest du unheimlich gerne mal fahren? Hmmm…diese Schule, wo die ganzen Picknick Tables stehen. Wie heißt die noch? Die mit dieser Hollywood-Wand, an der auch die ganzen deutschen Jungs in letzter Zeit mal Footy hatten. Da würde ich gerne mal hin, einfach nur, um zu wissen, wie hoch, lang und breit diese Picknick-Tische eigentlich genau sind und natürlich auch, Hardflip
um sie selber mal zu skaten. Gibt es irgendwas in deinem Leben, vor dem du Angst hast? Fallschirmspringen vielleicht. Ich bin, zum Beispiel, auch gar
B E-
kein Achterbahn-Fan. In Rust (EuropaPark) bin ich noch nie Achterbahn gefahren. Davor habe ich vielleicht nicht unbedingt Angst, aber es reizt mich einfach null. Bist du bei Contests nie nervös? Naja, also ich bin nervös, wenn ich weiß, dass ich als Nächster dran bin. denken sicher oft, dass das so viel be-
dass ich danach dran bin. Alter! Da wa-
deutet, wie: „Der fährt zu Olympia!!!“
ckeln die Beine schon ein bisschen. Aber
Nein (lacht!), das heißt überhaupt gar
sobald mein Name aufgerufen wird, ist
nichts. In Deutschland gibt es, glaube
eigentlich alles cool. Aber das macht
ich, vier Fahrer im Aufbau- und vier Fah-
sicher auch ein wenig die Erfahrung.
rer im Perspektivkader. Das sind die Leu-
Keine Ahnung, wie viele Contests ich in
te, die darauf vorbereitet werden, 2020
meinem Leben gefahren bin. Ich habe
möglicherweise an den Olympischen
ja auch früh angefangen und bin letz-
Spielen teilzunehmen. Da aber aus Ge-
tes Jahr nicht zuletzt wegen Olympia
samteuropa nur vier bis sechs Leute
ziemlich viele gefahren. Das ist 2018
nach Tokio fahren, wird es für die Deut-
jetzt aber wieder weniger geworden.
schen schwer, das muss man ganz klar sa-
Thema Olympia… Ich kann jetzt nicht
gen. Ich war im letzten Jahr, wie gesagt,
irgendwie sagen, dass ich es scheiße
schon auf vielen Events, die punktemä-
finde, da ich selber im letzten Jahr im
ßig in die Qualifikation mit einfließen.
Kader war. Das sollte jeder für sich ent-
Wenn ich mir da so manche Holländer
scheiden, ob er darauf Bock hat. Ein
angucke, die auch ihren Kader haben, da
Jahr im Kader. Was heißt das? Die Kids
siehst du mal, was es eigentlich für ein
fs Smith
Wenn ich Alex fahren sehe und weiß,
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Florian Westers Interview
Florian Westers Interview
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Deutschland. Es fängt schon beim Ska-
IN
D E R
STADT
ES
KE INE
GI BT
BAUM-
H ÄU SER !
ten an. Über die Lautstärke beschweren sich die Leute jedes Mal. Über was regst du dich denn auch mal so richtig auf? Langsame Autofahrer! Oder besser gesagt, über den gesamten Straßenverkehr: Leute, die nicht wissen, was ein Zebrastreifen ist oder nicht blinken, wenn sie aus dem Kreisel raus wollen. Also
Halfcap Kickflip nose manual nollie Bigspin
hinterm Steuer könntest du schon auch krasses Niveau auf internationalen Con-
mal zu Choleriker werden? Jo, auf jeden
tests gibt. Da musst du schon herausste-
Fall! Klar rege ich mich auch gerne mal
chen, wenn du als Deutscher zu den Aus-
auf, wenn ein Trick nicht klappt, aber als
erwählten gehören willst. Aber ich bin ja
cholerisch würde ich das nicht bezeich-
eh aussortiert worden, weil ich zu alt
nen. Du rauchst und trinkst auch nicht.
bin (lacht!). Würdest du sagen, dass das
Warst du schon mal besoffen? Gentsch,
deutsche „Contest-Skate-Niveau“ im
so ein übertrieben artiger Junge bin ich
Vergleich zu anderen Ländern schlechter
nun auch nicht (lacht!). Dir könnte es
ist? Ich meine, man denkt immer, dass
also nicht passieren, dass du besoffen
die Deutschen voll die Contest-Dudes
in Barca von irgendwelchen Jungs abge-
sind, aber ist das im Vergleich vielleicht
zogen wirst oder dein Handy verlierst?
sogar „harmlos“? Naja, schlecht sind
Nein, niemals, sag ich jetzt mal so! Aber
die Deutschen nicht, aber da wir seit
ganz ehrlich, wenn ich auf einem Skate-
Ewigkeiten die Deutsche Meisterschaft
trip bin, habe ich ehrlich gesagt auch nie
mit vielen verschiedenen Stopps ha-
Lust zu feiern. Dafür ist mir der nächste
ben, was andere Länder so sicher nicht
Tag viel zu schade. Das kann man mal
haben, denkt man wohl zwangsläufig,
machen, wenn man in Deutschland ist,
dass hier viel mehr „Wettbewerbskul-
aber doch nicht, wenn ich im Urlaub bin!
tur“ herrscht. Das hat aber nichts mit
Bist du ein Beziehungsmensch? Ja, auf
dem Level zu tun. Allein schon, was, zum
jeden Fall!
Beispiel, auf dem Mystik Cup abgeht. Da
erstes Kind, zweites Kind? Ja, schon.
kommen die Leute aus den entlegens-
Ich meine, ich bin ja noch jung. Darüber
ten Ecken der Welt hin und das Level
mache ich mir noch nicht so richtig Ge-
ist der Wahnsinn. Thema Deutsch: Was
danken. Klar, irgendwann kann ich mir
ist für dich so richtig Deutsch? Guck
das alles schon vorstellen. Ein Reihen-
dich mal an, Gentsch. Socken in Sanda-
haus im schönen Emsdetten ist auch
len (lacht!). Ich würde sagen, Meckern
eine Option? Zieht es dich gar nicht in
und zwar über alles, was nur irgendwie
eine Großstadt? Ich bin gerade so auf
geht, ist eine weit verbreitete Sache in
dem Pfad, dass ich Bock auf Münster
So richtig Frau, Heiraten,
S86 — No.32
M A L RE
EI N
DAS
PAAR L EBEN
JAHMI T
E T-
WA S
GENI ESSEN,
WAS
M A N
NACH
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BIL DUNG
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ODER
SO
W IEDER BEKO MMEN
bs Kickflip
KANN
NI E
fakie Kickflip
hätte, um auch mal aus Emsdetten her-
weil ich früher immer im Dreck spielen
auszukommen. Ich hatte mich für meine
war, aber irgendwie doch ein bisschen.
Ausbildung auch in Münster beworben,
Und all sowas passiert natürlich nur auf
aber habe einen Ausbildungsplatz als
dem Land, daher mag ich es hier schon.
Tischler in Emsdetten bekommen. Also
In der Stadt gibt es keine Baumhäuser!
muss ich erstmal noch mindestens zwei
Ein Bürojob wäre nichts für dich? Du
Jahre in Emsdetten bleiben und dann
hast ja mal ein Praktikum bei der 24/7
werde ich sehen, wohin es mich treibt.
Distribution gemacht. Ja, sieben Wo-
Du bist doch auch früher sicher noch auf
chen war ich dort, aber ich bin zu hib-
Bäume geklettert, oder? Aber hallo, ich
belig, zu aktiv und brauche Bewegung.
habe ganz schön viele Baumhäuser und
Ich habe da viele Mails geschrieben, Auf-
Hütten gebaut. Und genau deswegen
träge bearbeitet, aber ich hatte danach
würde ich meine Kinder auch lieber in
nichts in der Hand. Klar kann ich mir
einer etwas kleineren Stadt aufziehen.
die Sachen angucken, wenn sie irgend-
Ich war früher als Kind immer nur drau-
wann angeliefert werden, aber
ßen. Gerade als Kind muss man auch
ich jetzt eine Ausbildung als Tischler
mal Dreck fressen, sowohl zum Lernen
anfange, sehe ich abends, welchen Stuhl
fürs Leben, als auch für die Gesundheit.
ich gebaut habe. Da hat man einfach di-
Wenn ich mir anschaue, wie manche
rekt ein Erfolgserlebnis. Ich bin mal ge-
Kinder behandelt werden, wie Porzel-
spannt, wie die Ausbildung abgeht, im
lan im Glasschrank, da musst du dich
Sommer geht es los.
Florian Westers Interview
wenn
nicht wundern, wenn du später wegen jedem Furz krank wirst oder Allergien bekommst. Ich schließe jetzt vielleicht ein wenig viel von mir selbst, aber ich bin nie krank und habe keinerlei Allergien. Das kommt sicher nicht allein deswegen,
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S89 — No.32
Haben dich deine Eltern eigentlich bei
MEI N
LA P TOP
A N S ON S TEN
allem das du gemacht hast unterstützt?
V I C E,
Auf jeden Fall! Ich habe auch gerade
MEI S TEN
aus dem elterlichen oder schulischen Freundeskreis so oft Leute gehabt, die
MI T
DA S
D EM ZEI T
B RI NG E
gefragt haben, was ich mache. Wenn dann als Antwort kommt, dass ich nur Skateboard fahre, gibt es eben auch viele verschiedene Reaktionen. Manche finden es geil und sagen, ich solle das machen, solange ich kann und andere wiederum sagen: „Wie kannst du DAS
fs Feeble
denn machen?“. Letztere können nicht das geringste Verständnis dafür auf-
der Arbeitswelt drin, war es das. Zudem
bringen. Da denke ich mir dann nur, was
ist es ja auch überhaupt nicht so, dass
diese Leute denn machen, wenn ihre
man gar nichts gemacht hat, auf der
Kinder vielleicht auch mal erfolgreich bei
faulen Haut gelegen ist und gechillt hat.
einer Sportart sind. Mal ein paar Jahre
Für Außenstehende ist das aber schwer
das Leben mit etwas genießen, was man
nachzuvollziehen. Wenn du sagst, dass
nach einer Ausbildung oder so nie wie-
du mit Fußball ein wenig Geld neben-
derbekommen kann. Ist man einmal in
bei verdienst und das jetzt erstmal machst, käme wiederum direkt eine positive Rückmeldung. Es überwiegt allerdings schon die „positive Aufgeschlossenheit“ und man muss auch ganz klar sagen, dass ich ohne Skateboarding wahrscheinlich niemals in China, Thailand oder sonst wo gelandet wäre. Da wäre ich wahrscheinlich in meinen ganzen Leben nicht so viel gereist. Flo, ein komplett anderes Thema. Wenn du nach Hause kommst, machst du zuerst Musik oder den Fernseher an?
Trifft
bei mir beides nicht zu. Ok, ich mache vielleicht schon eher den Fernseher an, aber ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, im Sommer bin ich schon mal eigentlich nur draußen. Da gehe ich in den Garten, auch gern mit meinen Eltern, und chille mich einfach nur hin. Wenn ich fernsehe, dann auch eher nur irgendeinen Film, der zur Prime-Time läuft. Mein Laptop wäre ansonsten das Device, mit dem ich am meisten Zeit verbringe. Und was ist das Erste, wo du hingehst, wenn du den Laptop aufklappst? Das sind schon eigentlich nur rein skate-bezogene Seiten: Die neusten Clips und solche Sachen. Wenn ich recht überlege, gucke ich eigentlich nur Skaten…hahaha!
WÄ RE D E-
I C H V ER-
A M
fakie fs Kickflip
I CH
W ILL
ERSTE R
I N
LI NI E
FAH REN
Hast du Interesse an politischem Weltgeschehen? Ich meine, es gibt Skater, die zum Beispiel noch nie was davon gehört haben, dass es in Münster diesen Amoklauf im April 2018 gab. Die verfolgen dann scheinbar wirklich keine Nachrichten. Ich weiß genau, was du
bin aber auch nicht so mega autointer-
meinst und will jetzt nicht sagen, dass
essiert, brauche nicht das Neueste und
ich übertriebenes politisches Interesse
Schnellste. Ich will in erster Linie fahren.
habe, aber mit einer Nachrichten-App
Im Moment habe ich einen Kleinwagen,
auf dem Handy, bekomme ich schon
der nicht gerade viel Power hat. Aber
das Wesentliche, wie zum Beispiel die
eine schöne Ausstattung wünsche ich
Geschichte in Münster, mit. Da war ich,
mir da dann schon manchmal. Mich inte-
zum Beispiel, auf Mallorca und habe es
ressiert noch, welchen deutschen Ska-
direkt gesehen. In diesem Fall wollte ich
ter du Hammer findest? Louis Taubert
dann auch mehr darüber wissen, weil
und Vladik Scholz. Die beiden kommen
ich auch einen persönlichen Bezug dazu
mir da auf jeden Fall als Erstes in den
hatte. Flo, wenn du eine Millionen Euro
Sinn. Abschließende Frage: Flo, wenn du
hättest, was würdest du dir kaufen?
wüsstest, dass du in einem Monat ster-
Gute Frage! Ich bin am Wochenende Mo-
ben würdest, welchen Traum würdest du
ped gefahren (lacht!). Also ein Motor-
dir unbedingt noch erfüllen wollen? Eine
rad? Nein, wirklich ein Moped (lacht!).
Weltreise. Oder mit einem VW Bulli die
Aber ich fand das mega geil. Ich bin mit
Côte d’Azur runterfahren, schlafen, wo
meiner Freundin gefahren. Ihr Vater hat
man gerade ist und völlig unabhängig
zwei Stück, die wir uns genommen ha-
sein. Einfach einsteigen, losfahren und
ben und die Feldwege entlang durchs
schauen, wo man landet.
Florian Westers Interview
Dorf gefahren sind. Das war für mich der Inbegriff von Entspannung. Aber an-
Grüße und Danke an meine Eltern,
sonsten fällt mir nichts ein. Einen Ferrari
Freunde, meine Freundin, die immer
vielleicht? Ne! Vielleicht schon ein geiles
hinter mir stehen und natürlich auch an
Auto mit geiler Ausstattung. Ich bin ja
meine Sponsoren: EmillionSkateboarts,
Skoda Fahrer und so ein Skoda Octavia
Brixton,
mit ein paar PS mehr und Vollausstat-
Münster, BonesWheels, BonesBearings.
tung würde mir vollkommen reichen. Ich
DANKE!
ThunderTrucks,
TitusShopS90 — No.32
tokyo 2020 enjoi
klick klack Fotos Hannes Mautner
S93 — No.32
Introducing
Marko Schweizer Eine der schönsten Sache an Skateboarding ist es, mit seinen Homies durch die Welt zu reisen und Spots zu skaten, die einem nur von Bildschirmen bekannt sind. Umso besser noch, wenn es jemanden in der Crew gibt, der es in die Hand nimmt, den ganzen Spaß zu organisieren und so einer ist Marko. Dieser Junge ist einer der bodenständigsten Skater, die ich kennenlernen durfte. Nachdem er seine Heimat für sein erstes Studium gegen die Hauptstadt des Karnevals eintauschte, kehrte er zurück, um sich neu zu orientieren und ein zweites Studium in Angriff zu nehmen. Bevor es ihn zurück in die Heimat zog, nahm er sich mit seiner Freundin eine Auszeit und ging für ein Jahr nach Australien. Sein Skaten ist mit einem Trickrepertoire angereichert, das so vielseitig ist wie die Länge der Liste seiner Spitznamen und gespickt mit Bangern, vor denen sich jedes Handrail fürchtet. Gebt dem Jun-
Foto Maximilian Marx
gen ein Flatrail und er bearbeitet es mit den fiesesten Tricks! Gerne auch mit Flip in oder Flip out.
Kickflip S95 — No.32
Issue No.32 findest du in folgenden Shops DE /
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