IT business – Das Schweizer Fachmagazin für ICT, Ausgabe 1/2020

Page 48

HUMAN RESOURCES

10 Jahre ICT-Berufsbildung – was hat sich getan?

Elisa Marti

Z

ehn Jahre sind eine kurze Zeit. Verglichen mit anderen Berufsverbänden steckt ICT-Berufsbildung Schweiz in den Kinderschuhen. Trotzdem konnte der Verband dank dem Engagement von einigen hundert Beteiligten in der Bildungslandschaft zugunsten der Wirtschaft und Gesellschaft viel bewegen. Bei den rasant fortschreitenden technologischen Veränderungen ist es gerade in ICT-Berufen unabdingbar, dass die Ausbildungen regelmässig überprüft, aktualisiert und aufeinander abgestimmt werden. Nur so kann der Nachwuchs in der Wirtschaftswelt bestehen und die Schweiz ihren Platz in den vordersten Rängen des Innovationswettbewerbs halten. Seit zehn Jahren ist ICT-Berufsbildung Schweiz genau dafür zuständig. Der im März 2010 gegründete Verband sorgt dafür, dass die berufliche Grundbildung und die höhere Berufsbildung den ständig wandelnden Anforderungen der

Vor einer Dekade wurde der nationale Verband ICT-Berufsbildung Schweiz ins Leben gerufen. Seither hat sich in der Berufsbildung und im Berufsfeld ICT viel verändert. Manche Themen sind heute noch genauso aktuell und dringlich wie damals. Wir schauen zurück und werfen einen Blick in die Zukunft. Wirtschaft entsprechen und auf internationale Standards abgestimmt sind und mithalten können.

Die Entwicklung in Zahlen Seit 2010 stieg die Zahl der ICT-Beschäftigten um über 28 Prozent auf rund 200 000 Fachkräfte. Der Wachstumspfad ist mit 3,7 Prozent pro Jahr stark überdurchschnittlich. Gleichzeitig konnte die Zahl der ICT-Lehrverhältnisse, dank diverser Massnahmen von ICT-Berufsbildung Schweiz, um rund 27 Prozent auf 9200 Lehrverhältnisse erhöht werden. Seit Beginn an beschäftigt ICT-Berufsbildung Schweiz der zunehmende Bedarf an qualifizierten Fachkräften in allen Branchen der Wirtschaft. Der grösste Zusatzbedarf wird auf der Ebene der Hochschulabschlüsse gesehen. Über 80 Prozent der tertiären Abschlüsse basieren jedoch auf der beruflichen

Grundbildung, da überdurchschnittlich viele EFZ-Absolventinnen und -Absolventen eine weiterführende Schule oder ein Studium im Anschluss an die Lehre wählen. Nichtsdestotrotz ist die Anzahl Prüfungsteilnehmende in der höheren Berufsbildung seit Jahren rückläufig. Hatten 2010 noch 500 Personen eine eidgenössische Prüfung zum Fachausweis oder Diplom abgelegt, sind es heute noch knapp 300 Teilnehmende. Die Gründe sind vielfältig: Die grosse Zunahme an Alternativangeboten der Fachhochschulen, der Trend hin zu Bachelor- und Masterabschlüssen sowie die mangelnde Bekanntheit und Anerkennung der eidgenössischen Berufsabschlüsse in der Wirtschaft und Gesellschaft spielen sicherlich eine entscheidende Rolle.

Wie haben sich die ICT-Ausbildungen verändert? In der beruflichen Grundbildung wurde 2014 die revidierte Bildungsverordnung für den Beruf Informatiker/in EFZ mit den heutigen drei Fachrichtungen, Applikationsentwicklung, Betriebsinformatik und Systemtechnik, in Kraft gesetzt. Seit 2018 ersetzt der 3-jährige Abschluss ICT-Fachmann/-frau EFZ das vormalige, 2-jährige EBA Informatikpraktiker/in, um das in der Praxis geforderte Niveau der Abgängerinnen und Abgänger zu gewährleisten. Im August 2019 begannen die ersten Mediamatik-Lernenden EFZ ihre Ausbildung nach der revidierten Bildungsverordnung, welche in den Kompetenzbereichen digitale Medien, Webtechnologien und Marketing gestärkt wurde. Einzigartig in der ICT-Berufsbildung ist das modularisierte Ausbildungskonzept, welches die Berufsbildung flexibler macht und noch stärker auf neue

48

IT business 1/2020


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook

Articles inside

Das lesen Sie in der nächsten Ausgabe

2min
pages 58-60

Veranstaltungskalender

1min
page 57

Digitalisierung ist für Gemeinden ein grosses Thema

3min
pages 54-56

Hilfe, wie komme ich an meine Daten?

6min
pages 52-53

Kommunizieren heisst scheitern

5min
pages 44-45

10 Jahre ICT-Berufsbildung – was hat sich getan?

4min
pages 48-49

Silos aufbrechen, Abteilungsgrenzen überwinden, gemeinsam erfolgreich sein

4min
pages 46-47

Smart Home: IoT und jetzt?

4min
pages 50-51

KI: Buchhaltung neu definiert

1min
page 43

Ist das bestehende ERP noch das Richtige?

2min
page 42

Micro- und Mini-Rechenzentrumslösungen

1min
page 38

Cloud-Perspektiven für den Mittelstand

5min
pages 39-40

Digitale Büroorganisation für jeden

1min
page 41

Den Geräte-Zoo im Rechenzentrum im Griff behalten

5min
pages 36-37

Unternehmen verschlafen Sicherheitslücken

3min
pages 32-33

Flexible Teamarbeit dank agilem Cloud Content Management

2min
pages 34-35

Cyberbedrohungen schneller erkennen und bekämpfen

2min
page 31

Fortinet SD-Branch integriert WAN und Security

1min
page 30

IoT fordert die Cyber Security heraus

2min
page 27

Conversation Hijacking: Schutz vor hochpersonalisierten Angriffen

2min
pages 28-29

Effiziente Meetings und komfortable Kollaboration

2min
page 22

Für mehr Sicherheit: Zwei Faktor Authentisierung

3min
pages 24-26

Das 80/20 von O365

2min
page 21

Programmiersprachen 2000 bis 2020

5min
pages 18-20

Dokumentenaustausch als wichtige Säule der Digitalisierung

3min
pages 16-17

Projekte in der digitalen Transformation

3min
pages 14-15

Umbau der IT

3min
pages 9-10

Schweizer Salinen legen digitales Fundament für die Zukunft mit GIA Informatik

2min
page 12

Leistungsstarke Versorgung mit Breitbandinternet

2min
page 13

Der Weg zum digitalen, vernetzten, intelligenten Unternehmen

2min
page 11

Ein nicht ganz ernstzunehmender Rückblick auf 20 Jahre IT-Geschichte

6min
pages 6-8
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.