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Mit IoT und KI zu mehr Sicherheit

Angehörige von Blaulichtkräften, Sicherheitsdiensten, Sanität und Zivilschutz, aber auch Soldaten sind in heiklen Umgebungen unterwegs. Das Unternehmen «Wearin’» aus Morges VD bietet IoT-Wearable-Lösungen an, die dabei helfen, Sicherheit und Effizienz zu steigern.

Soldaten, Polizei- und Sicherheitskräfte, Angehörige von Sanität und Feuerwehr sowie Ersthelfer und Angehörige des Zivilschutzes arbeiten in einem risikoreichen Umfeld. Ihre Tätigkeit sicherer zu gestalten, ist das Ziel des 2019 gegründeten Unternehmens «Wearin’». Dieses ist das Tech-Spin-off von Fischer Connectors, das zum globalen Technologiekonzern Conextivity Group mit Hauptsitz im schweizerischen Saint-Prex (Waadtland) gehört. Der global tätige Technologiekonzern entwickelt hochleistungsfähige Konnektivitätslösungen, die Datenflüsse nahtlos von Sensoren und Geräten bis zur Cloud und KI verwalten – und so die Entstehung neuer transversaler und skalierbarer Gesamtsysteme ermöglichen.

Wearin’ entwickelt tragbare IoT-Sensoren, die für mehr Sicherheit im Einsatz sorgen.
© alle: Hersteller

Immer dabei: am Körper getragene Sensoren

Wearin’ hat mit dem Internet der Dinge (Internet of Things; IoT) verbundene und mit Sensorik bestückte Wearables entwickelt, die dabei helfen, die Sicherheit von Alleinarbeitern und BORS-Angehörigen zu verbessern. Dazu werden IoTSensoren, die Einsatzdaten in Echtzeit erfassen, in Ausrüstung, Fahrzeugen und nötigenfalls auch in der Einsatzumgebung platziert. Über die IoT-Plattform von Wearin’ werden diese Daten anschliessend übermittelt und mithilfe einer künstlichen Intelligenz kontinuierlich ausgewertet. Automatisch generierte Warnmeldungen (inklusive biometrischer Alarme, etwa bei akutem Stress), Echtzeit-Zweiwege-Datenflüsse sowie eine Visualisierung spezifischer Schlüsseldaten ermöglichen es, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken vorausschauend zu erkennen, wenn möglich zu vermeiden oder zumindest schnell und adäquat auf diese zu reagieren –zugunsten von mehr Sicherheit, Koordination und Effizienz.

Damit die dafür nötige Technologie am Körper getragen werden kann, ohne die Träger einzuschränken, hat Wearin’ besonders leichte und kompakte Sensoren entwickelt, die über eine zentrale Stromversorgung mit Energie versorgt werden. Dabei steht eine grosse Vielfalt an Sensoren zur Verfügung, beispielsweise für die Detektion von Gasen, Lärm, Temperatur, (Hoch)-Spannung, Annäherung sowie für die Erfassung biometrischer Daten wie Körpertemperatur, Puls, Atemfrequenz oder Körperposition (Sturzerkennung). Diese können modular kombiniert werden, wodurch die Komplettlösung individuell an die spezifischen Bedürfnisse der jeweiligen Einsatzkräfte adaptiert werden kann. Zudem können auch zahlreiche externe Geräte wie GPS-Navigation, Funkgeräte und Kameras (auch Bodycams) bis hin zum «intelligenten Waffenholster», das detektiert, wenn die Waffe gezogen wird, ins System integriert werden.

Zugunsten von Datenschutz und Datensicherheit werden die von den Sensoren erfassten Daten durchgängig Ende-zuEnde-verschlüsselt, von ihrer Erfassung durch die Sensoren bis zur endgültigen Speicherung auf den Servern von Wearin’. Dabei werden Sicherheitsstandards wie SOC1, 2, 3 und ISO27K für Risikomanagement, Kommunikation, Überwachung, Datenzugriff, Systembetrieb und Änderungsmanagement beherzigt, wodurch die Integrität und der Schutz personenbezogener Daten gemäss der Allgemeinen Datenschutzverordnung (GDPR) gewährleistet sind. Überdies ist laut Herstellerin die unternehmenseigene IoT-Plattform vollständig redundant – zugunsten hoher Verfügbarkeit der Dienste mit einer Betriebszeit von 99,98 Prozent weltweit.

Bei SOS Cash & Value und PRO BETON bereits im Einsatz

Ein Kurier von SOS Cash & Value mit der Wearin’-Weste im ebenfalls mit Sensoren bestückten gepanzerten Transportfahrzeug.
© Hersteller

Die auf Werttransporte spezialisierte Firma SOS Cash & Value, ein 2022 gegründetes Gemeinschaftsunternehmen der Group SOS Surveillance in Vernayaz und der Securitas Gruppe in Zollikofen, setzt bereits seit Dezember 2022 auf die Lösung von Wearin’. Sie hat die kugelsicheren Westen der Kuriere mit Umgebungs- und Biometrie-Sensoren von Wearin’ ausgestattet, die direkt mit der Sicherheitszentrale am Sitz von SOS Cash & Value in Vernayaz (Wallis) verbunden sind. Zudem ist das für Transporte verwendete Panzerfahrzeug mit IoT-Sensoren bestückt. Über das ins Warnsystem der Zentrale integrierte Dashboard von Wearin’ erhält die Zentrale ständig Echtzeit-Informationen zur Situation vor Ort. Die KI-Algorithmen von Wearin’ verknüpfen die biometrischen Daten, die Bewegungsdaten sowie Werte wie Beschleunigung und Position innerhalb und ausserhalb des Fahrzeugs – und erkennen so, wenn eine potenzielle Gefahrenlage eintritt. Ist dies der Fall – etwa wenn ein Kurier zu Boden geht (Man-down-Meldung), das Fahrzeug abrupte Bewegungen erleidet (Unfall, Rammattacke) oder der Stresslevel der Kuriere plötzlich und unerwartet ansteigt –, wird automatisch Alarm ausgelöst. So können die Einsatzleiter von SOS Cash & Value umgehend Massnahmen zur Absicherung oder auch eine sofortige Intervention von Rettungs- und Polizeikräften einleiten.

Doch nicht nur bei BORS und Sicherheitskräften, auch in der Industrie kommt das System zum Einsatz. So tragen Alleinarbeiter von PRO BETON in Genf seit Dezember 2023 ein «Wearin’ Brain» an ihrer Arbeitsweste. Das kompakte Gerät, kaum grösser als eine Zigarettenschachtel, enthält einen SOS-Knopf, einen Sturzerkennungssensor, das GPS-System, einen 10-Stunden-Akku sowie das LTE-Modul für die sichere Datenübertragung an die Alarmzentrale. So können insbesondere Stürze von Alleinarbeitern sicher detektiert werden – ohne das Risiko häufiger Fehlalarme. Denn die KI-Auswertung der Daten von Beschleunigungssensor und Gyroskop reduziert die Zahl der Fehlalarme auf weniger als ein Prozent. So steigen die Benutzerzufriedenheit und damit auch die Akzeptanz für die Sinnhaftigkeit des Sicherheitssystems.

Mehr Informationen zu den Vorteilen tragbarer IoT-Sensoren für Blaulichtkräfte gibt’s bei Wearin’ unter www.wearin.tech

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