Verkehrsmalbuch für Kinder

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Ein kostenloses Malbuch zur Verkehrserziehung der International Police Association (IPA), Sektion Schweiz

Verkehrsmalbuch für Kinder

VERKEHRSMALBUCH FÜR KINDER

Tipps für Kinder im Strassenverkehr

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VORWORT

Geschätzte Eltern, geschätzte Erziehungsberechtigte, liebe Kinder, Erziehung ist so vielfältig, wie Kinder und Eltern unterschiedlich sind. Als Eltern haben Sie immer auch Ihre eigene Vorstellung, wie Sie Ihr Kind erziehen möchten. Wenn man jedoch von der «Erziehung im Strassenverkehr» spricht, sollte man alle Kinder gleich erziehen und diese schon früh auf die Gefahren des Strassenverkehrs hinweisen.

Ein Malbuch soll nicht nur Spass beim Ausmalen bedeuten, nein, es soll auch die Konzentration und die Feinmotorik fördern. Durch das Zusammenspiel mit dem Strassenverkehr soll es den Kindern auch helfen, sich frei in ihrer Gestaltung mit dem Thema Strassenverkehr auseinanderzusetzen. Die daraus entstehenden Gespräche sollen den Kindern auch helfen, sich schon früh auf die Gefahren vorzubereiten, welche auf sie lauern.

Gerne möchte ich Ihnen noch kurz die International Police Association (IPA) vorstellen. Die IPA ist ein Verein, der weltweit in über 68 Nationen vertreten ist. In der Schweiz sind nicht ganz 20’000 Mitglieder registriert. Bei den Mitgliedern handelt es sich um Polizistinnen und Polizisten im aktiven Dienst oder um Polizeibeamtinnen und -beamte im Ruhestand. Es dürfen aber auch diejenigen Mitglieder bleiben, die den Polizeidienst quittieren, aber in eine andere eidgenössische, kantonale oder kommunale Verwaltung übertreten. Einige Ziele unseres Vereines sind, die Verständigung zwischen Polizei und der Bevölkerung zu fördern und durch Öffentlichkeitsarbeit das Verständnis für die Tätigkeit der Polizei zu wecken. Ebenfalls sind wir bestrebt, sportliche, kulturelle und soziale Veranstaltungen im «Polizeiumfeld» zu unterstützen.

Mehr Infos über unseren Verein finden Sie unter www.ipa.ch.

Nun wünsche ich Ihnen und Ihren Kindern viel Vergnügen auf den kommenden Seiten.

Lassen Sie Ihre Kinder frei walten und gestalten. Denken Sie jedoch immer daran, dass nach dem Malen auch das «Erziehen im Strassenverkehr» dazugehört.

Mit freundlichen Grüssen

Jean-Pierre Allet, Präsident IPA Schweiz

Das ist Familie Meier. Mutter Alina und Vater Martin sowie die drei Kinder Mia, Lea und Jonas. Mia besucht den Kindergarten, während Lea schon in die Primarschule geht und Jonas Gymnasiast ist. Die Mutter arbeitet jeden Vormittag vier Stunden in einer Bäckerei und der Vater ist immer nur am Wochenende zu Hause bei seiner Familie, da er beruflich als Lastwagenchauffeur unterwegs ist.

Martin
Mia
Lea Jonas
Alina

Am Morgen geht es bei Familie Meier immer ein wenig hektisch zu. Während draussen das Licht noch durch die Strassenlaterne in das Vorzimmer scheint, wird Mia von Mama Alina für den Kindergarten fertig angezogen. Die Jacke von Mia und auch ihre Schuhe haben streifenförmige Reflektoren, die in der Dämmerung hell leuchten. Zusätzlich hat die Mutter für Mia eine Schärpe besorgt, welche sie über ihrer Jacke tragen kann und die ebenfalls hell reflektierend leuchtet. So ist Mia für alle Verkehrsteilnehmer gut sichtbar.

Lea schwingt sich auf ihr Velo. Selbstverständlich hat sie vorher Vorder- und Rücklicht eingeschaltet. Zusätzlich ist auch ihre Schultasche mit reflektierenden Streifen versehen, die hell leuchten, wenn sie durch Autoscheinwerfer angestrahlt werden. Sie trägt einen Velohelm und fährt ganz ordentlich am rechten Fahrbahnrand, um anderen Verkehrsteilnehmern Platz zu machen.

Sobald Lea in der Schule angekommen ist, stellt sie ihr kostbares Velo am dafür vorgesehenen Abstellplatz ab und versperrt es mit einem eigenen Schloss. Ihren Velohelm nimmt sie einfach mit.

SCHULE

Gemeinsam mit einigen Freundinnen ist Mia in der Zwischenzeit fast beim Kindergarten angekommen. Als letztes „Hindernis“ wartet noch eine Strasse, die sie überqueren müssen. Zum Glück aber befindet sich dort ein Zebrastreifen. Ein Verkehrslotse hilft ihnen beim Überqueren der Strasse, indem er mit seiner deutlich sichtbaren Kelle alle Fahrzeuge einfach anhält.

Nachdem die Kinder das Haus verlassen haben, zieht sich auch Mutter Alina warm an. Sie geht in einem langen, dunklen Mantel gekleidet aus dem Haus, um mit dem Zug zur Arbeit zu fahren. Da der Bahnhof ein Stück weit entfernt liegt, hat sie sich reflektierende Armbänder über beide Ärmel gestreift. So ist auch sie für andere Verkehrsteilnehmer gut erkennbar.

SBB

Damit sie den Zug auf keinen Fall versäumt, achtet Mama Alina darauf, immer rechtzeitig das Haus zu verlassen. Als sie am Bahnhof ankommt, betritt sie die Unterführung, um zum richtigen Bahngleis zu gelangen – denn die modernen Züge sind nicht nur schnell, sondern auch sehr leise und das Betreten der Gleise ist daher gefährlich und strengstens untersagt.

FAHRPLAN

Vater Martin ist mit seinem Lastwagen als Chauffeur unterwegs. Am heutigen Tag hat er lange, dicke Baumstämme geladen, die natürlich mit starken Gurten gut gesichert sind. Auch der Vater selbst hat während all seiner Fahrten immer den Sicherheitsgurt angelegt und achtet darauf, zu den vor ihm fahrenden Autos ausreichend Abstand zu halten. Schliesslich möchte er immer wieder gesund und heil zu seiner Familie nach Hause kommen.

Um die Mittagszeit ist der Kindergarten zu Ende.

Die Kinder tragen wieder ihre hell reflektierenden Schärpen um ihre Jacken (die Kindergärtnerin hat dabei geholfen) und Mia begibt sich mit ihren Freundinnen auf den Heimweg. Diesmal aber gehen sie einen anderen Weg und müssen dabei an einer Stelle die Strasse überqueren, ohne dass es einen Fussgängerstreifen gibt. Daher nehmen die Kinder über Blicke Kontakt mit dem Autofahrer auf, und als er stehen geblieben ist, überqueren sie die Strasse rasch und an der schmalsten Stelle. Nach dem Motto: „Warte, luege, lose und laufe.“

Lea freut sich, denn es ist in der Schule eine Stunde ausgefallen und sie kann früher nach Hause. Auf dem Heimweg gibt es leider keinen eigenen Veloweg, weshalb sie besonders gut aufpassen muss. Beim Linksabbiegen schaut Lea zuerst nach hinten, gibt ein deutlich sichtbares Zeichen mit der linken Hand und biegt dann ab. Besonders wichtig: auf den nahenden Gegenverkehr achten!

So wie Lea sind auch die meisten ihrer Klassenkollegen mit dem Velo unterwegs. Allerdings tragen viele von ihnen keinen Helm, weil sie denken, dass es doch nur für die Veloprüfung notwendig war. Lea hat ihre eigene Meinung dazu und denkt sich: „Ich will mich schützen – ich trage einen Helm!“

Jonas geht nach der Schule vom Gymnasium direkt zur nahen Bushaltestelle, wo er einige Klassenkollegen trifft. Alle warten auf den Bus und als sich dieser der Haltestelle nähert, wird auf entsprechenden Abstand zum Strassenrand geachtet. Niemand schubst oder drängelt – denn wenn hier ein Kind aus Versehen auf die Strasse und vor den Bus stürzt, kann das schnell böse enden!

Endlich ist es Frühling geworden. Wenn die Kinder nun am Morgen aufstehen müssen, fällt das viel leichter, weil die Sonne schon durch das Fenster scheint. Mia kann ihre reflektierende Schärpe mittlerweile schon ganz leicht selbst anlegen. Diese ist, genauso wie die leuchtenden Streifen an Schuhen und Schultasche, auch im Frühling und Sommer wichtig, weil Autofahrer durch die Sonne oft geblendet werden. So wird Mia viel besser gesehen.

POLIZEI

Dass im Strassenverkehr viele Gefahren lauern, wird Mia heute von ihrer Mama gezeigt. Als sie bei einer Kreuzung stehen, zeigt Mama Alina auf die rot leuchtende Ampel an der gegenüberliegenden Strassenseite. „Bei Rot bleib stehen, bei Grün darfst du gehen“, erklärt sie.

An diesem Tag hat Lea länger Unterricht als sonst. Als sie sich schliesslich auf den Heimweg macht, bemerkt sie einen Autofahrer, der langsamer wird und plötzlich neben ihr hält. „Komm, steig ein, ich bringe dich nach Hause“, sagt der unbekannte Mann, der am Steuer sitzt. Lea reagiert sofort und schüttelt entschlossen den Kopf. „Nein!“, sagt sie laut und läuft zu einer Gruppe von Erwachsenen. Dort kann ihr nichts mehr passieren.

☎ TELEFON

Heute ist ein besonderer Tag! Bei der Polizei ist „Tag der offenen Tür“ und gemeinsam mit ihrer Kindergartengruppe besucht Mia die Verkehrspolizei. Hier wird den Kindern alles rund um das Thema Strassenverkehr erklärt und es wird besprochen, wie man sich richtig verhält. Sogar auf einem echten Polizeitöff darf Mia sitzen!

Nachdem Lea ihre Schulaufgaben erledigt hat, entschliesst sie sich, mit ihrer kleinen Schwester draussen Ball zu spielen. Mia trägt den Ball unter dem Arm und läuft auf dem Gehsteig vor dem Haus los, als ihr der Ball wegrutscht und auf die Strasse rollt. Plötzlich taucht ein Auto auf und Lea ruft in Richtung ihrer Schwester: „Bleib stehen!“ Mia reagiert sofort und wartet, bis das Auto, das nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte, an ihr vorbeigefahren ist. Erst dann betritt sie die Strasse, um den Ball zu holen.

Heute sind Mia und Lea bei Freundinnen zu Besuch. Dort ist es besonders nett, denn sie wohnen in einer Spielstrasse. Das bedeutet, dass man dort auch mit einem Skateboard oder mit Rollerskates fahren darf. Auf einer normalen Strasse ist das nicht erlaubt, da es im Strassenverkehr zu gefährlich ist. Mia und Lea leihen sich die Skateboards ihrer Freundinnen aus, da sie es unbedingt auch einmal probieren wollen, damit zu fahren. Vorher aber schützen sie sich mit einem Helm und legen gepolsterte Protektoren für Handgelenke, Ellenbogen und Knie an. Man weiss ja nie …

Am Wochenende macht Vater Martin bei Traumwetter mit der Familie einen Ausflug im neuen Cabrio. Natürlich achtet er dabei besonders auf die Sicherheit seiner Kinder, die alle auf der Rückbank sitzen. Mia ist noch so klein, dass sie einen Kindersitz benötigt. Lea und Jonas benutzen den Sicherheitsgurt. Als sie eine Weile gefahren sind, werden sie an einer Kreuzung von einem netten Polizisten angehalten. Er kontrolliert Führerschein und Fahrzeugausweis von Vater Martin. Es ist alles in Ordnung – der Polizist winkt und wünscht der Familie eine gute Fahrt.

Leider gibt es immer noch viel zu viele Autofahrer, die im Strassenverkehr zu schnell unterwegs sind. Deshalb kontrolliert die Polizei die Geschwindigkeit mit einer Laserpistole. Dabei tragen alle Polizisten immer hellgelbe und orangene Warnwesten mit reflektierenden Streifen, um für alle Verkehrsteilnehmer gut sichtbar zu sein.

POLIZEI

POLIZEI POLIZEI

Als Lastwagenchauffeur weiss Vater Martin, wie gefährlich es im Strassenverkehr zugehen kann. Er hat der kleinen Mia ein Malbuch mitgebracht und zeigt ihr die einzelnen Verkehrszeichen, die sie sofort begeistert ausmalt. Mit den beiden Älteren Jonas und Lea spricht er über mögliche Gefahren im Strassenverkehr und mahnt sie zu entsprechender Vorsicht und Achtsamkeit.

Ein Autofahrer hat sein Fahrzeug am Strassenrand geparkt. Es raucht aus der Motorhaube. Er hat eine Panne und kann nicht mehr weiterfahren. Der Lastwagenchauffeur Martin bemerkt die Situation und hält sofort an. Er zieht seine Warnweste an und stellt das Pannendreieck auf, damit andere Verkehrsteilnehmer aufmerksam gemacht werden.

Eine besonders gefährliche Situation für Autofahrer entsteht, wenn sie am späten Nachmittag gegen die tief liegende Sonne schauen müssen. Hier hat es schon gekracht! Der Lenker des Autos hat den Mann auf dem Velo übersehen, als dieser die Strasse überqueren wollte. Zum Glück ist nur das Velo verbogen. Der Velofahrer hat einen Helm getragen und ist daher unverletzt geblieben.

POLIZEI

Habt ihr schon einmal etwas vom «toten Winkel» gehört und wisst ihr auch weshalb dieser so gefährlich sein kann?

Fahrzeugfahrer können trotz Rückund Seitenspiegeln nicht alles sehen, was um sie herum geschieht. Diese Flächen nennt man «toter Winkel», wer sich darin befindet, ist daher in grosser Gefahr!

Schaut euch das Bild am besten mit einem Erwachsenen an: Wem droht Gefahr, da er vom Lastwagenfahrer nicht gesehen wird und was sollte man in dieser Situation tun?

Male die «toten Winkel» beim Lkw rot aus!

Kreuze an, welche Veloausrüstung gesetzlich vorgeschrieben

(Die Lösung findest du auf der Seite 28)

Kinder dürfen vor dem vollendeten sechsten Altersjahr auf Hauptstrassen nur unter Aufsicht einer mindestens 16 Jahre alten Person Rad fahren.

r Vorderradbremse

r Hinterradbremse

r Scheinwerfer weiss

r Frontreflektor weiss

r Rückstrahler rot

r Reifen (Gewebe nicht sichtbar)

r Schlusslicht rot

r linke Pedale mit Rückstrahlern gelb

r rechte Pedale mit Rückstrahlern gelb

Kluge Köpfe schützen sich!

Das Tragen eines BFU geprüften Velohelms ist gemäss Strassenverkehrsgesetz nicht verpflichtend. Es wird jedoch aus Sicherheitsgründen dringend empfohlen! Gute Fahrt!

r Diebstahlsicherung

r Glocke

r gelbe Speichenreflektoren im Hinterrad

r Werkzeugtasche

r Velopumpe

r Gepäckträger

r Schutzbleche

r Sattel

Auflösung von der Seite 27

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IMPRESSUM

Herausgeber

IPA – International Police Association

Section Switzerland

CP – CH – 1951 Sion

E-Mail: franz.bruelhart@ipa.ch www.ipa.ch

Redaktionstext:

Mag. (FH) Anna-Susanne Paar

Zeichnungen:

Michael Hendrich und Karin Strommer-Pojer

Verleger

Informationsverlag Schweiz GmbH

Grundstrasse 18, CH-6343 Rotkreuz

Tel.: +41 41 798 20 60

E-Mail: office@iv-verlag.ch

www.iv-verlag.ch

Geschäftsführung: Benjamin Kunz

Anzeigenabteilung: Franziska Mathys

Grafik/Design: Anita Fliesser-Steinrisser

Inserate: Karin Strommer-Pojer

Index: 123456 Schweiz

UID-Nummer: CHE-295.811.423

Druck: Kromer Print AG 06/2024

Alle Texte und Illustrationen dieser Broschüre sind durch das Urheberrecht geschützt – jeder Nachdruck ist strengstens untersagt!

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