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Bericht BJM Jäger
by Jagdzwettl
Bericht von Bezirksjägermeister Manfred Jäger
COVID-19
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Die Corona Krise hat auch die Jägerschaft in vielen Bereichen sehr eingeschränkt. Notwendige Revierarbeiten oder Ansitze durften nur einzeln durchgeführt werden. Ein gemütliches Zusammentreffen mit Weidkameraden oder Anstoßen auf das eine oder andere Weidmanns- heil war nur mit ausreichend Distanz möglich. An einem vernünftigen Schießbetrieb war nicht zu denken. Wir mussten alle unsere Veranstaltungen, teilweise die Hegeschauen, Bezirksjägertag, Hegering- und Bezirksmeisterschaft sowie Ausschuss- und Vorstandssitzungen absagen. Es wurde auch die alljährliche Jungjäger- und Jagdaufseherausbildung abgebrochen. Diese wird im Juli wieder fortgesetzt. Erfreulicherweise ist die Entwicklung der Neuinfektionen aktuell sehr positiv, so dass wir mit einer zurückkehrenden Normalität einige Termine in der zweiten Jahreshälfte nachholen können und unserer Leidenschaft, nur mehr mit geringfügigen Einschränkungen nachgehen können. Die ausständigen Hegeschauen und der Bezirksjägertag wurden für 2020 ersatzlos gestrichen.
NÖJV – Schwerpunkt 2020
Mit der im letzten Jahr begonnenen Umstrukturierung im NÖJV wurden auch jährliche Schwerpunkte im Bereich Öffentlichkeitsarbeit definiert. Für 2019 war das Niederwild das Schwerpunktthema, welches auch medial dementsprechend vermarktet wurde, und in dem Niederwildsymposium gipfelte. Für das Jagdjahr 2020 wurde der Themenschwerpunkt „Kinder“ gewählt, um unser Handeln und Tun gerade den Jugendlichen näher zu bringen. Dazu werden eigens in allen Bezirken Jäger zu Waldpädagogen ausgebildet, welche dann die interessierte Jägerschaft im Umgang mit Kindern weiterbildet. Unsere Aufgabe ist es, die junge Generation -Kinder in den Kindergärten und Volksschulen- über die Natur, Wildtiere, Zusammenhänge und die Aufgaben der Jäger spielerisch und kompetent zu informieren. Für diese Wissensvermittlung eignen sich besonders Waldlehrgänge oder ähnliche Aktivitäten. Es wäre wünschenswert, wenn die Jägerinnen und Jäger mit dem Lehrpersonal in den Regionen Kontakt aufnehmen und aktiv werden. Zur Unterstü- tzung werden vom Verband verschiedene Broschüren, Folder und dgl. zur Verfügung gestellt.
Wildbrethygiene / Direktvermarktung
Durch die Schließung der kompletten Gastronomie und Einschränkung des öffentlichen Lebens, ausgelöst durch die Corona Krise, ist der komplette Wildbrethandel vollkommen zum Erliegen gekommen. Die Preise sind in den Keller gestürzt, da es keine Nachfrage mehr gab, und die Jägerschaft war vor den Kopf gestoßen. Seitens des NÖJV wurde und wird mit mehr oder weniger Erfolg versucht, alternative Vermarktungsschienen aufzubauen. Parallel wird die Direktvermarktung mit mehreren verschiedenen YouTube Videos, beginnend von der Wildbrethy- giene, aus der Decke schlagen, über grob zerwirken, auslösen leichtgemacht bis zur Verarbeitung in der Küche schmackhaft gemacht. Diese sehr aufschlussreichen Videos kann ich allen interessierten Jägerinnen und Jägern nur empfehlen. Es zeigt uns, dass wir in der Jägerschaft bei der Direktvermarktung mehr Eigeninitiative entwickeln müssen. Einerseits können wir damit die Abhängigkeit vom Großhandel reduzieren und andererseits das qualitativ hochwertige und gesunde Produkt Wildbret auch denjenigen zur Verfügung stellen, die vielfach nicht wissen, woher sie Wildbret überhaupt beziehen können. Hier ist das Eigenengagement in der Jägerschaft gefragt. Nützen wir für unser hochwertiges Produkt Wildbret die Gunst der Stunde, da die Nachfrage in unserer Gesellschaft nach Bio, Regionalität und Nachhaltigkeit einen immer höheren Stellenwert bekommt. Seitens der Bezirksgeschäftsstelle wird seit geraumer Zeit daran gearbeitet, mögliche zusätzliche regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsschienen zu ermitteln, damit diese Informationen dann der Jägerschaft zur Verfügung gestellt werden können.
Abschusspläne und Abschussplanbesprechung
Für die ehemaligen Gerichtsbezirke Allentsteig und Zwettl konnte die Abschussplanbesprechung gerade noch vor in Kraft treten der COVID-19 Einschränkungen durchgeführt werden. Für die ehemaligen Gerichtsbezirke Groß Gerungs und Ottenschlag war das leider nicht mehr möglich und so mussten die Abschusspläne direkt bei der Behörde hinterlegt werden, was zum größten Teil gut funktioniert hat. Auf Grund der verschärften Situation im Forstbereich durch Käferkalamität, Waldumbau, Neuaufforstung, hervorgerufen durch die Klimaerwärmung und Trockenheit, wurde besonderes Augenmerk auf die Wildschadenssituation und -anfälligkeit gelegt. Erfreulicherweise musste nur bei wenigen Revieren anhand der nicht ausreichenden Berücksichtigung der behördlichen und wildbiologischen Vorgaben eine Korrektur