Uknit0112 Knitting Magazine

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Knit your style Nr.01 | 2012 Deutschland € X,XX Österreich € X,XX Schweiz SFR XX,XX BeNeLux € X,XX Italien € X,XX Slowenien € X,XX USA $ X,XX

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3 0 Must

-Have DESIGNS zu

m Selberst ricken

Magie des Augenblicks Lace in neuer Sinnlichkeit Nah am Feuer Heiße Looks in Rot Reisewege Im Reich der Andenkönige


Editorial

Willkommen zur ersten Ausgabe der Uknit, liebe Leserinnen! Sie lieben es, feine Garne in Ihren Händen zu halten? Sie lieben Mode? Sie setzen gerne selber Trends, statt ihnen hinterher zu jagen? Dann sollten wir uns kennen lernen! Uknit ist unser Tribut an alle strickbegeisterten Fashionistas, denen Stricken allein nicht genug ist. Die wissen wollen, was in der Szene los ist, die Lust haben auf einen Blick hinter die Kulissen der internationalen Design- und Kunstszene. Uknit ist für Frauen, die sich den Luxus leisten, ihr Leben leidenschaftlich und kreativ zu gestalten. Für die der Wert einer Sache zählt, nicht ihr Preis. Für Uknit arbeiten internationale Designer, deren Umgang mit Garnen typisch für die neue Strickszene ist, die Traditionelles aufgreift und selbstbewusst Neues schafft. Renommierte Fotografen und Fotografinnen setzen die Designs in ausdrucksstarke Bilder von hohem ästhetischen Niveau um. Die Artikel und Reportagen der Uknit wagen einen neugierigen und engagierten Blick auf die internationale Kreativszene. Einzigartig und spannend! Noch vor Erscheinen des ersten Heftes durfte sich unser Team, allen voran Fotograf Deniz Saylan, über eine besondere Ehrung freuen: Das Titelfoto dieser Ausgabe wurde von „American Illustration and American Photography“ (AI-AP) ausgezeichnet. Doch auch seine anderen Modefotos im Heft sind von höchster künstlerischer Qualität. Kommen Sie mit auf eine bildgewaltige Reise in die Welt von Stil und Design. Lernen Sie Uknit kennen und setzen Sie mit Ihrem Look und Ihrer Kreativität Statements jenseits des Mainstreams! Wir freuen uns auf eine schöne Zeit mit Ihnen! Herzlichst, Ihre Natalie Franke Uknit Chefredaktion

p.s.: Wie gefällt Ihnen Uknit? Anregungen und Kritik sind jederzeit willkommen! Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an mail@uknit-mag.com Nr. 01 / Sommer 2012

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UKNIT nr.01/sommer 2012

INHALT 003

Editorial

006

On the road again

6

Lässige Styles für Globetrotter

034

Renaissance der zukunft Zu Besuch auf der Pitti Filati in Florenz

038

Ostwind Junge russische Designer beleben die Szene

042

Faszination Peru Im Farbenrausch der Anden

050

Uknit-special Double-Face-Jacke im Inkastil

058

Nette Nachbarn Stricken und Kultur in Utrecht

064

Magische Augenblicke Lace betört mit Anmut und Sinnlichkeit

085

reich der Inka Peru überrascht mit vielen Facetten

090

feuerspiele So hot!

099

schön vernetzt Die Designerin Laura Zukaite

38

64 140

4

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162 96

50

106

Kunst am Garn Das Credo der Rosemarie Trockel

114

So still Entspannte Styles für ruhige Tage

134

Vivienne westwood goes Merino!

136

Knopfsache Der Visionär Franz Budke im Interview

140

88

(un)durchsichtig Carol Milne strickt mit Glas

146

Ganz legal Das Comeback von Hanf

162

Mysterien Eine Knitnight der anderen Art

42

in jeder Uknit 32

knit-news Neues & Schönes

106

154

top shops Hier finden Sie Ihr Garn!

156

Basiswissen Stricktipps – kompakt & übersichtlich

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Bezugsquellen

161

impressum

34 Nr. 01 / Sommer 2012

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5


Atalante Viele Wege führen ans Ziel. Und dass auch „schiefe Bahnen“ ihren Reiz haben, zeigt die asymmetrische Weste. Design: MariLynn Patrick Garn: Filatura di Crosa Gürtel: Jil Sander Hose: Sabine Mescher Schuhe: Zara Kamera: Leica

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Walk on the wild side Nr. 01 / Sommer 2012

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BRISEIS Dem immerwährenden Wandel, der jeder Reise innewohnt, kann sich auch der farbenprächtige Poncho nicht entziehen. Der macht nämlich auch als Rock eine gute Figur. Design: Elisabeth Gütschow Garn: Karen Noe Gürtel: privat Schuhe: privat

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PENELOPE Im gleiĂ&#x;enden Licht der Mittagssonne bringt allein schon der Anblick marmorheller Farben KĂźhle. Design: Helena Hammer Garn: Austermann Stiefel: Zara

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KIRKE Gefangen von Blicken und Fäden ... Wer hier ins Netz geht, möchte nicht mehr befreit werden. Design: Sabine Ruf Garn: Lana Grossa Hut: Zara Stiefel: Görtz Kette: Fleur de Pirate

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NAUSIKAA Gruppenbild mit Dame. Strukturen und Jacquards in Gew端rzfarben k端nden vom Zauber des Orients. Design: Clairline Chevaux Garn: Lang Yarns HUT: Seeberger KLEID: Minx BOOTS: s.Oliver

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Kalypso Vorsicht, Wegelagerer! Das verführerische Potenzial des Jäckchens lässt sich entschärfen. Wenn man möchte ... Design: Sandi Prosser Garn: Filatura di Crosa Shorts: Massimo Dutti Stiefel, Tuch: Allude

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Merope Wer steht zuweilen nicht gern im Mittelpunkt des Geschehens? Jetzt heiĂ&#x;t es nur noch, die richtige Wahl zu treffen. Design: Daniela Nii Garn: Mirasol BLUSE: Girbaud armreif: Longchamp

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GröSSe 34 bis 38 und 40 bis 44

Rippen 1 M rechts, 1 M links im Wechsel str. Betonte Zunahmen Vor den markierten M 1 M nach rechts gerichtet zunehmen: den Querfaden zwischen den M mit der linken Nd von hinten nach vorn erfassen und rechts abstr. Nach den markierten M nach links gerichtet zunehmen: den Querfaden zwischen den M mit der linken Nd von vorn nach hinten erfassen und rechts verschränkt abstr = 4 M pro Rd zunehmen. Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3 Glatt rechts: 22 M und 33 R

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Fb 0976 Fb 2303 Fb 2434 Fb 0813 Fb 3772 Fb 2303 Fb 2016 Fb 3179 Fb 3775 Fb 2654 Fb 0722 Fb 2433 Fb 3179 Fb 3252 Fb 3772 Fb 2434 Fb 2016 Fb 3811 Fb 3771 Fb 0976 Fb 3178 Fb 3252 Fb 2433 Fb 3098 Fb 2016 Fb 0722 Fb 2434 Fb 3179 Fb 3770 Fb 2654 Fb 2433 Fb 3178 Fb 3811 Fb 4153 Fb 3098 Fb 4151 Fb 0976 Fb 2303 Fb 2016 Fb 0868 Fb 3771 Fb 2433 Fb 3252 Fb 3179 Fb 2654 Fb 2303 Fb 2434 Fb 3772 Fb 3771 Fb 3178 Fb 0813 Fb 3770 Fb 4153 Fb 3098 Fb 0868 Fb 4151 Fb 3811

Anschließend für die Saumblende 5 Rd Rippen in Mocha Fb 3811 str und dann die 474 (510) M abk wie sie erscheinen.

(2 1 5) 1 7 , 5 ) (2 1 , 5 , ,5 17

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Material Karen Noe „Shetlandsuld“ 100% Wolle, LL ca 215m /50g in 20 verschiedenen Farben (siehe Anleitung) Prym-Rundstricknd Nr 3, 60 cm, 80 cm und 100 cm lang TIPP: Garnpaket erhältlich über www.wolle-willich.de

Farbfolge 4 Rd in Malt 2 Rd in Jasmin 4 Rd in Broom 1 Rd in Maroon 4 Rd in Antique 1 Rd in Jasmin 3 Rd in Bracken 2 Rd in Siskin 2 Rd in Foxglove 4 Rd in Thicket 3 Rd in Moss 3 Rd in Brae 1 Rd in Siskin 2 Rd in Griffin 2 Rd in Antique 3 Rd in Broom 4 Rd in Bracken 1 Rd in Mocha 2 Rd in Terracotta 4 Rd in Malt 1 Rd in Redstart 1 Rd in Griffin 1 Rd in Brae 2 Rd in Dunlin 2 Rd in Bracken 1 Rd in Moss 2 Rd in Broom 3 Rd in Siskin 1 Rd in Loganberry 2 Rd in Thicket 2 Rd in Brae 3 Rd in Redstart 2 Rd in Mocha 1 Rd in Flame 3 Rd in Dunlin 2 Rd in Coffee 3 Rd in Malt 2 Rd in Jasmin 2 Rd in Bracken 2 Rd in Moorland 2 Rd in Terracotta 4 Rd in Brae 2 Rd in Griffin 3 Rd in Siskin 2 Rd in Thicket 1 Rd in Jasmin 3 Rd in Broom 3 Rd in Antique 1 Rd in Terracotta 2 Rd in Redstart 1 Rd in Maroon 2 Rd in Loganberry 2 Rd in Flame 3 Rd in Dunlin 4 Rd in Moorland 1 Rd in Coffee 1 Rd in Mocha

Fb 3179 Fb 2654 Fb 2016 Fb 0722 Fb 0976 Fb 2433 Fb 3252 Fb 2434 Fb 2303 Fb 2016 Fb 3772 Fb 3178 = 157 Rd.

,5

Wer den Poncho als Rock im Ethno-Style tragen möchte, näht ein breites, elastisches Band gegen den Bund. Der Rock sollte auf der Hüfte sitzen.

in Siskin in Thicket in Bracken in Moss in Malt in Brae in Griffin in Broom in Jasmin in Bracken in Antique in Redstart

47

Poncho / rock by Elisabeth Gütschow von Seite 08

3 Rd 2 Rd 3 Rd 4 Rd 1 Rd 2 Rd 4 Rd 1 Rd 2 Rd 2 Rd 3 Rd 3 Rd

5

Briseis

Ausführung Mit der kürzesten Rundstricknd 154 (190) M in Malt Fb 0976 anschlagen. Zur Rd schließen und in der Farbfolge glatt rechts str. Dabei in der 1. Rd die 39. (48.) M und die 116. (143.) M markieren und in jeder 2. Rd 80x die betonten Zunahmen ausführen. Mit zunehmender Weite auf die längeren Rundstricknd wechseln.

1,

jj11

54

(5 8

)

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“.

54

(5 8

)


ANLEITUNGEN

GröSSe 34/36, 40/42 und 44/46 Material Filatura di Crosa „Zarina chinè“ 100% Merinowolle extrafein, LL ca 165 m/50 g ca 200 (250-250) g Beige Fb 800 ca 150 (200-200) g Braun Fb 31 addi-Stricknd Nr 3,5 und 3,75 addi-Rundstricknd Nr 3,5, 60 cm lang addi-Häkelnd Nr 3,5 2 Perlmutt-Knöpfe, ca 9 x 14 mm. Randmaschen Stets glatt rechts stricken. Rippen 1 M rechts, 1 M links im Wechsel stricken. Streifenfolge Abwechselnd 6 R in Beige und 4 R in Braun stricken. Tipp Den jeweils unbenutzten Faden innerhalb der Rand-M mitführen und in jeder R über den MQuerfaden nach hinten legen.

Für die Schrägungen in der 48. R ab Anschlag am rechten und linken Rand sowie beidseits der Markierung je 1 betonte Abnahme arb, dann in jeder 8. R noch 5x je 1 betonte Abnahme arb = 104 (118-134) M. Nach 13 (12-10,5) cm = 43 (39-35) R ab letzter Abnahme bzw 39,5 (38,5-37) cm = 131 (127-123) R ab Anschlag für die Armausschnitte beidseitig 1x je 5 M und in jeder 2. R noch 1x je 2 M und 6x je 1 M abk = 78 (92-108) M. Nach 8 (9-10,5) cm = 26 (30-34) R Armausschnitthöhe für die obere Rückenteilrundung beidseitig 1x je 3 M und in jeder 2. R noch 6x je 3 M abk. Nach 4 cm = 14 R ab Beginn der Rundung die restlichen 36 (50-66) M abk. Linkes Vorderteil 22 (29-37) M mit Nd Nr 3,75 in Braun anschlagen und 1Rück-R linke M str. Dann glatt rechts in der Streifenfolge weiterstr, dabei für die vordere Rundung am linken Rand in jeder 2. R 18x 3 M und 11x 2 M dazu anschlagen. Gleichzeitig nach 11 cm = 37 R ab Anschlag für die Schrägung am rechten Rand 1 betonte Abnahme und in jeder 8. R noch 5x 1 betonte Abnahme arb = 92 (99-107) M. Gleichzeitig mit der letzten Abnahme = in der 78. R = 23,5 cm ab Anschlag für die Schrägung am linken Rand 1 betonte Abnahme und in jeder 6. R noch 11x 1 betonte Abnahme arb. Gleichzeitig nach 36,5 cm = 121 R ab Anschlag den Armausschnitt am rechten Rand wie beim Rückenteil arb = 67 (74-82) M. Nach 8,5 (9,5-11) cm = 28 (32-36) R Armaus-

Betonte Abnahmen Rechter Rand: Rand-M, 1 M rechts, 2 M überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobene M darüberziehen. Vor der Markierung: 2 M überzogen zus-str, 1 M rechts. Nach der Markierung: 1 M rechts, 2 M rechts zus-str. Linker Rand: 2 M rechts zus-str, 1 M rechts, Rand-M.

5

(12- 14) 10,5 26,5 (29,5- 32, 5)

23,5

51,5

Betonte Zunahmen Rechter Rand: Rand-M, 1 M rechts, aus der folg M 1 M rechts und 1 M rechts verschränkt herausstr.

(18,5- 21, 5) 15,5 5 5

schnitthöhe zum Einkräuseln der oberen Vorderteilkante 1 R wie folgt arb: 2x 3 M überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, 2 M rechts zus-str, dann die abgehobene M darüberziehen, *2 (2-4)x 2 M überzogen zus-str, 2x 3 M überzogen zus-str, ab * noch 5 (5-4)x wdh, 1 M rechts (4x 2 M überzogen zus-str – 3x 2 M überzogen zus-str). Danach die restlichen 27 (30-35) M stilllegen. weiter f

(7-8 )(12- 14) 5, 5 10, 5 1

3

18

Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3,75 Glatt rechts: 25 M und 33 R.

5 2, 5

18,5 (20- 21,5 )

Schurwolle im Sommer? Warum nicht? Das hier verwendete Garn ist leicht und weich. Und da Wolle von Natur aus Temperatur regulierende Eigenschaften mitbringt, sorgt sie auch an warmen Tagen für ein gutes Tragegefühl.

(9,5-1 1) 13 8, 5 (12- 10,5 )

Asymmetrische weste by Marilynn Patrick von Seite 06

23,5 (6,5-8 ) 9, 5 5 4

atalante

Rückenteil 58 (72-88) M mit Nd Nr 3,75 in Beige anschlagen und 1 Rück-R linke M str. Dann glatt rechts in der Streifenfolge weiterstr, dabei für die untere Rundung 10x am Anfang jeder R jeweils 7 M dazu anschlagen = 128 (142-158) M. Nach 14 cm = 47 R ab Anschlag zwischen der 64. (71.-79.) und 65. (72.-80.) M die Mitte markieren.

(9-1 0, 5) 13 8 4 (12- 10,5 ) 5, 5 21,5

jjj1

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. Nr. 01 / Sommer 2012

11,5 14 (14,5- 17, 5)

30,5

8, 5 (11,5- 14, 5)

1 16 (19- 22)

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Rechtes Vorderteil Gegengleich str. Hinweis: Damit bei der Streifenfolge der unbenutzte Faden immer am linken Rand mitgeführt werden kann, nach dem Anschlag 1 Rück-R linke M und noch 1 Hin-R rechte M str, dann erst in der Streifenfolge – beginnend mit 1 Rück-R – weiterstr. Braun anschlagen und für den Beleg 1 cm = 3 R glatt rechts und noch 1 Rück-R rechte M = Bruchkante str. Dann mit Nd Nr 3,75 glatt rechts in der Streifenfolge mit 4 R in Braun beginnend weiterstr. Nach 4 (8-12) R ab Bruchkante für die vordere Rundung am rechten Rand 1 betonte Abnahme arb, dann in jeder 4. R 4x 1 und in jeder 2. R 5x 1 betonte Abnahme arb = 36 (40-44) M. Nach 10,5 (12-14) cm = 34 (40-46) R ab Bruchkante für den Halsausschnitt am rechten Rand 1x 6 (10-14) M abk und für die Rundung in jeder 2. R noch 3x 2 M abk = 24 M. Nach 16 (19-22) cm = 52 (62-72) R ab Bruchkante ist die rückwärtige Mitte der Passe erreicht –hier eine Markierung setzen. Nach 3,5 (5-6) cm = 12 (16-20) R ab Markierung für die Halsausschnittrundung am rechten Rand 2 M dazu anschlagen und in jeder 2. R noch 2x 2 M und 1x 6 (10-14) M dazu anschlagen = 36 (40-44) M. Nach 6,5 (8,5-10,5) cm = 22 (28-34) R ab Markierung für die vordere Rundung am rechten Rand 1 betonte Zunahme, dann in jeder 2. R noch 5x 1 und in jeder 4. R 4x 1 betonte Zunahme arb = 46 (50-54) M. Nach 16 (19-22) cm = 52 (62-72) R ab Markierung mit Nd Nr 3,5 in Braun 1 Hin-R linke M = Bruchkante und für den Beleg noch 1 cm = 3 R glatt rechts str. Dann die M abk. Gürtel 15 M mit Nd Nr 3,5 in Beige anschlagen. Mit 1 Rück-R und nach der Rand-M mit 1 M links beginnend Rippen str. Nach ca 110 (122-134) cm ab Anschlag die M abk. Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Mit der Rundstricknd aus dem Halsausschnitt der Schulterpasse 47 (54-59) M in Braun auffassen und 1 Rück-R rechte M = Bruchkante und für den Ausschnittbeleg 3 R glatt rechts str. Die M abk. Seitennähte schließen. Mit der Rundstricknd aus den Armausschnitten jeweils 41 (45-51) M in Braun auffassen und 1 Rück-R rechte M = Bruchkante und für den Beleg 3 R glatt rechts str. Die M abk. Rückenteil und Schulterpasse verbinden: Mit der Rundstricknd aus der oberen Rückenteilrundung zwischen den Bruchkanten 62 (76-92) M in Beige auffassen, mit Nd Nr 3,5 aus der rückwärtigen Kante der Schulterpasse zwischen den Bruchkanten 62 (76-92) M in Beige auffassen. Die Schulterpasse rechts auf rechts auf das Rückenteil

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. 20

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legen, so dass die Nadeln mit den aufgefassten M beider Teile hintereinander liegen. Nun jeweils 1 M der Schulterpasse mit 1 M des Rückenteils rechts zus-str und gleichzeitig abk. Schulterpasse und Vorderteile verbinden. Aus der rechten vorderen Rundung der Schulterpasse zwischen den Bruchkanten 27 (30-35) M in Braun auffassen, rechts auf rechts vor die stillgelegten M des rechten Vorderteils legen und jeweils 1 M der Schulterpasse mit 1 M des Vorderteils rechts zus-str und gleichzeitig abk. Die linke vordere Rundung der Schulterpasse auf gleiche Weise mit dem linken Vorderteil verbinden. Kanten-Einfassung An den Vorderteilkanten und der unteren Rückenteilkante Km in Braun aufhäkeln, dafür stets 2 M bzw 2 R vom Rand entfernt einstechen: Am linken Vorderteil beginnen und ab Schulterpasse bis Beginn der vorderen Rundung ca 54 Km arb, an der Rundung bis zur Seitennaht ca 74 (79-84) Km und an der unteren Rückenteilkante ca 98 (108-118) Km, dann am rechten Vorderteil an der Rundung ca 74 (79-84) Km und bis zur Schulterpasse ca 54 Km arb. Die Arbeit wenden und rückgehend in jede Km 1 Stb häkeln. Den innerhalb der Einfassung überstehenden Anschlagrand von Rücken- und Vorderteilen innen ansäumen. Alle Belege an der Bruchkante nach innen legen und annähen. Die Weste anprobieren, die Vorderteile links über rechts legen und auf dem rechten Vorderteil die Position für einen Knopf markieren (geknöpft wird durch die Stäbchen der Einfassung). Den Knopf annähen, den 2. Knopf an gleicher Stelle innen am linken Vorderteil annähen.

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Nausikaa JAcke mit jacquards by Clairline Chevaux von Seite 13

Leinen ist das Sommergarn schlechthin. Es kühlt bei Hitze und wärmt an kühlen Tagen. Nur eines mag Leinen bei der Pflege gar nicht: den Wäschetrockner!

GröSSe 34/36, 38/40, 42/44 und 46/48 Material LANG YARNS „Lino“ 100% Leinen, LL ca 110 m/50 g ca 200 (250-250-300) g Grau Fb 0067 ca 150 (200-200-250) g Rost Fb 0060 ca 100 (100-150-150) g Orange Fb 0059 ca 100 (100-150-150) g Khaki Fb 0099 Prym-Stricknd Nr 4 und 4,5 Prym-Rundstricknd Nr 4, 80 cm lang Hebemaschen- und Jacquardmuster Nach Zählmuster A und B str. Die Rand-M als Kettenrand. Weitere Angaben neben den Zählmustern. Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 4,5 Glatt rechts in Jacquardmuster: 20 M und 25 R Hebe-M Muster: 20 M und 30 R, ab der 103. R des Zählmusters A. Rückenteil 93 (101-109-117) M mit Nd Nr 4 in Khaki anschlagen. Mit 1 Rück-R beginnend lt Zählmuster A str. Nach der 11. R zu Nd Nr 4,5 wechseln. Für die Hüftschrägung beidseitig in der 19. R ab Anschlag je 1 M und in jeder 6. R 9x je 1 M abk = 73 (81-89-97) M. Nach 26 R ab der letzten Abnahme = 99 R ab Anschlag für die Schrägung beidseitig je 1 M, dann in jeder 4. R 5 (7-9-9)x je 1 und in jeder 6. R 4 (2-0-0)x je 1 M zunehmen = 93 (101-109-117) M. Nach 53 (52-50,5-49) cm = 151 (147-143-139) R ab Anschlag für die Armausschnitte beidseitig je 3 (4-5-6) M abk, dann in jeder 2. R 2x je 2 M und 7x je 1 M abnehmen = 65 (71-77-83) M. Für die Schulterschrägung nach 18 (19-20,5-22) cm = 54 (58-62-66) R Armausschnitthöhe beidseitig 8 M abk und in der jeder 2. R 2x 6 (7-8-9) M abk. Gleichzeitig mit der 1. Abnahme der Schulterschrägung für den Halsausschnitt die mittleren 21 (2325-27) M abk und zuerst die linke Seite beenden. Für die Rundung am inneren Rand in der folg 2. R 1x 2 M abk. Die andere Seite gegengleich beenden.


Rechtes Vorderteil Gegengleich str. Ärmel 49 (53-57-61) M mit Nd Nr 4 in Khaki anschlagen und mit 1 Rück-R beginnend lt Zählmuster B str. Nach der 11. R zu Nd Nr 4,5 wechseln. Für die Schrägung beidseitig in der 12. R ab Anschlag je 1 M und in jeder 12. (10.-10.-8.) R 5 (6-6-7)x je 1 M zunehmen = 61 (67-71-77) M. Für die Ärmelkugel beidseitig nach 28,5 (27,5-2624,5) cm = 87 (83-79-75) R ab Anschlag je 3 (4-45) M abk, dann in jeder 2. R 1x je 2 M und 3x je 1 M abk. Anschließend in jeder 4. R 4 (5-6-7)x je 1 M und in jeder 2. R 4x je 1 M, 1x je 2 M und 2x je 3 M abk. In der folg Hin-R = nach 40 (44-48-52) R = 13,5 (14,5-16-17,5) cm Ärmelkugelhöhe die restl 13 (15-17-19) M abk. Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Schulternähte schließen. Für den unteren Teil der rechten Blende aus dem rechten Vorderteilrand ab dem Anschlag bis zum

Nr. 01 / Sommer 2012

(11-12-13)

(7,5-8-8,5) 17 18 1,5 (16-14,5-13)(19-20,5-22) (24,5-23-21,5) (14,5-16-17,5) 3 25,5 13,5

(7-7,5-8) 37

7

23 38

18,5 5 (20,5-22,5-24,5)

3

Die Begrenzungslinien markieren die Größen: – für Größe 34/36 gelten die weißen, – für Größe 38/40 die hellgrauen, – für Größe 42/44 die dunkelgrauen – für Größe 46/48 die schwarzen Linien. 93 91

81

71

61

51

41

31

21

11

1

42

10

4,5

(16,5-17,5-19) 15

(3,5-3,5-4)

Linkes Vorderteil 47 (51-55-59) M mit Nd Nr 4 in Khaki anschlagen. Mit 1 Rück-R beginnend lt Zählmuster A str. Nach der 11. R zu Nd Nr 4,5 wechseln. Die Taillierung, den Armausschnitt sowie die Schulterschrägung am rechten Rand wie gezeichnet und beim Rückenteil beschrieben ausführen. Am linken Rand für den Gürtel am Ende der 84. R = Hin-R 76 M in Khaki durch Aufstricken dazu anschlagen = 113 (117-121-125) M. Über den Gürtelmaschen das Muster und die Farbfolge des Vorderteils fortsetzen. In der 11. R = Rück-R ab dem Aufstricken die 76 M des Gürtels und die 1. M des Vorderteils für die Ausschnittschrägung mustergemäß abk = 36 (4044-48) M. Anschließend für die weitere Schrägung in jeder 10. (10.-8.-8.) R 6 (2-10-6)x 1 M und in jeder 8. (8.-6.-6.) R 6 (11-4-9)x 1 abk.

10

3

Zählmuster A Das halbe Rückenteil mit der Mittel-M. Ab der Mittel-M = Doppelpfeil gegengleich weiterstr. Dabei die 22.-65. R in Jacquardtechnik str. Der 2. Teil ab Reihe 94 auf der nächsten Seite.

6,5

29,5

Beginn des Gürtels mit Nd Nr 4,5 in Khaki 53 M auffassen und mit 1 Rück-R beginnend die 1. bis 11. R lt Zählmuster A str. Dann die M mustergemäß abk. Die linke untere Blende gegengleich str. Für die obere Blende mit Nd Nr 4,5 in Khaki aus den Rändern der Ausschnittschrägungen jeweils 72 M und dazwischen aus dem rückwärtigen Halsausschnittrand 29 (31-33-35) M auffassen = 173 (175-177-179) M. Mit 1 Rück-R beginnend die 1. bis 11. R lt Zählmuster A str. Dann die M mustergemäß abk. Die Schmalseitenränder der Blenden an die Gürtelränder nähen. Ärmel einsetzen, Seiten- und Ärmelnähte schließen.

1,5

ANLEITUNGEN

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12 (13-14-15)

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A www.Uknit-mag.com

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1

Zählmuster B Den halben Ärmel mit der Mittel-M. Ab der Mittel-M = Doppelpfeil gegengleich weiterstr. Die unterschiedlichen Begrenzungslinien markieren die Größen: – für Größe 34/36 gelten die weißen, – für Größe 38/40 die hellgrauen, – für Größe 42/44 die dunkelgrauen – für Größe 46/48 die schwarzen Linien.

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20

100

99

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10

B

Zeichenerklärung

3

3

3

= 1 M in der entsprechenden Fb rechts str. = 1 M in der entsprechenden Fb links str. = 1 Hebe-M über 2 bzw 1 R = in Hin-R die M wie zum Linksstr abheben, der Faden liegt hinter der M und in Rück-R die M wie zum Linksstr abheben, der Faden liegt vor der M. = 1 Zug-M über 11 R = 1 M links str und 3 U auf die Nd nehmen. In den folg Hin-R die U und die M wie zum Linksstr abheben, der Faden liegt hinter der M. In den folg Rück-R die M und die U wie zum Linksstr abheben, der Faden liegt vor der M. Gleichzeitig in jeder 3. R 1 U von der Nd gleiten lassen und die M lang ziehen.


ANLEITUNGEN

Das Verfahren des Merzerisierens von Baumwolle wurde bereits um 1850 von John Mercer, einem Engländer, entwickelt. Die Faser erhält durch ein Bad in Natronlauge mehr Festigkeit und einen seidigen, beständigen Glanz.

GröSSe 36/38 und 40/42 Material Austermann „Lina“ 81% Viskose, 19% Leinen, LL ca 95 m/50 g Austermann „Algarve“ 100% merzerisierte Baumwolle, LL ca 142 m/50 g Austermann „Delight“ 88% Polyamid, 12% Polyester, LL ca 125 m/25 g Lina: ca 350 (400) g Ecru Fb 10 Algarve: ca 200 g Creme Fb 11 und ca 150 g Beige Fb 13, Delight: ca 25 g Khaki Fb 05 Prym-Stricknd Nr 2,5 und 3,5. Randmaschen Die Rand-M stets im entsprechenden Muster mitstr. Streifenmuster Über 34 M nach Zählmuster in Jacquardtechnik, Erklärung siehe „Basiswissen“, str. Die R lt Anleitung einteilen. Betonte Abnahmen Rechter Rand: Rand-M, 1 M links, 2 M links verschränkt zus-str. Linker Rand: 2 M links zus-str, 1 M links, Rand-M. Maschenprobe Glatt links mit „Lina“ und Nd Nr 3,5: 23 M und 28 R = ca 10 x 10 cm Streifenmuster einfädig mit „Algarve“ und Nd Nr 2,5: 34 M und 36 R = ca 9,5 x 10 cm Streifenmuster doppelfädig mit „Algarve“ und Nd Nr 3,5: 34 M und 26 R = ca 12 x 10 cm. Vorderteil 126 (136) M mit Nd Nr 3,5 in Ecru anschlagen und glatt links str.

Rückenteil Gegengleich str, d.h.: die Schrägung ab Armausschnitt am rechten Rand arb. Saumblende 34 M mit Nd Nr 2,5 in Creme anschlagen und 1 Rück-R linke M str. Dann im Streifenmuster str, dabei die 1.-14. R stets wdh. Nach 110 (118) cm = 395 (423) R ab Anschlag die M stilllegen, den cremefarbenen Faden ca 40 cm hängen lassen. Die Saumblende zur Runde schließen, dafür die stillgelegten M mit dem cremefarbenen Faden im Maschenstich an den Anschlagrand nähen. Schulterband Mit doppeltem Faden arb. 34 M mit Nd Nr 3,5 doppelfädig in Creme anschlagen und 1 Rück-R linke M str.

(4,5) 3,5 2,5 22 (24)

30 (31)

45 (43)

Tunika mit jacquardbändern by Helena Hammer von Seite 10

(4,5) 3,5 13 (14)

2,5 22 (24)

Penelope

Für die Schrägungen nach 7 (8,5) cm = 20 (24) R ab Anschlag beidseitig je 1 betonte Abnahme arb, dann in jeder 20. (18.) R noch 5x je 1 betonte Abnahme arb = 114 (124) M. Nach 2 cm = 5 R ab letzter Abnahme bzw 45 (43) cm = 126 (120) R ab Anschlag für die Armausschnitte beidseitig 1x je 8 (10) M abk = 98 (104) M. Dann für die Schrägung in jeder 2. R am linken Rand 30 (33)x 1 betonte Abnahme arb. Nach 22 (24) cm = 62 (68) R Armausschnitthöhe die restlichen 68 (71) M stilllegen.

45 (43)

jjj1

55 (59)

Dann im Streifenmuster str, wie folgt: die 1.-14. R 2 (3)x arb, dann die 15.-50. R 1x und die 51.64. R 12 (13)x arb, danach die 51.-53. R noch 1x arb. Nach 91 (102) cm = 236 (264) R ab Anschlag die M stilllegen, den doppelten cremefarbenen Faden ca 50 cm lang hängen lassen. Das Schulterband zur Runde schließen, dafür die stillgelegten M mit dem doppelten cremefarbenen Faden im Maschenstich an den Anschlagrand nähen. Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Seitennähte schließen. Die stillgelegten M von Vorder- und Rückenteil im Maschenstich zusammennähen = Schulternaht. Die Schulternaht raffen, dafür einen Faden in die Maschenstichreihe einziehen, wie folgt: in die 2. (3.) M ab Armausschnittrand einstechen, den Faden unter 4 M herführen, durch die nächste M ausstechen, *den Faden über 4 M führen, in die nächste M einstechen, den Faden unter 4 M herführen und durch die nächste M wieder ausstechen, ab * noch 5x wdh. Die M auf dem Faden ganz dicht zusammenschieben, die Fadenenden anziehen und gut vernähen. Für das Raffbändchen 18 M mit Nd Nr 3,5 doppelfädig in Khaki anschlagen und 4 cm = 13 R glatt links str. Dann die M rechts abk. Das Bändchen mit der glatt linken Seite innen unterhalb der gerafften Schulternaht um das Vorderteil legen und die Seitenkanten zusammennähen. Das Bändchen wenden und über die Schulternaht schieben. Die Saumblende auf den Anschlagrand von Vorder- und Rückenteil nähen, dabei die Naht an einer Seitennaht ansetzen. weiter f

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. Nr. 01 / Sommer 2012

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Nun das Modell anprobieren, zuerst das Schulterband um die Schultern legen, dann die Tunika darüberziehen, dabei liegt das Raffbändchen dicht am Hals auf der linken Schulter. Das Schulterband so ausrichten, dass die Naht unter dem Vorderteil verschwindet und daneben die Raute des Streifenmusters sichtbar wird. Die Schrägung des Vorderteils auf dem Schulterband feststecken, die Schrägung des Rückenteils sollte ebenfalls bei der Anprobe auf dem Schulterband festgesteckt werden. Die Schrägungen innerhalb der Rand-M auf dem Schulterband festnähen.

= kraus rechts in Creme = glatt rechts in Creme = glatt rechts in Beige = glatt rechts in Khaki

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Das Zusammenfügen der Häkelmotive erfordert Aufmerksamkeit. Damit das Ergebnis wirklich perfekt ist, sollten Sie auch für das Vernähen der Fäden ein wenig mehr Zeit einplanen.

Material Lana Grossa „Organico“ 100% Bio Baumwolle, LL ca 90 m/50 g Lana Grossa „Secondo“ (50% Baumwolle, 30% Polyamid, 20% Seide, LL ca 125 m/50 g) Organico: ca 450 (500) g Oliv Fb 40 Secondo: ca 350 (400) g Oliv Fb 30 Prym-Stricknd Nr 5 Prym-Häkelnd Nr 3 ca 80 x 100 cm fester Stoff in einer hellen Farbe, z.B. Nessel, für die Schnitterstellung Randmaschen Stets glatt rechts str.

Taillenborte Lt Hs F häkeln. Mit den M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS zwischen den Pfeilen stets wdh, mit den M nach dem 2. Pfeil enden. In der 1. R das 1. Stb in die 7. Lm ab Nd häkeln, das 2. Stb zurück in die 5. Lm arb. Für die 2. R an der oberen Wende-Lm der 1. R neu anketten, fM stets zwischen 2 M, Stb stets um die Lm arb. Für die 3. R an der 1. Lm des Anschlags neu anketten und wie die 2. R, jedoch entlang dem Lm-Anschlag arb. Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit „Organico“ und Nd Nr 5 Glatt rechts: 18 M und 23 R Zopfmuster: 26 M und 23 R

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Zopfmuster Nach Strickschrift, Erklärung siehe „Basiswissen“, str. Die M lt Anleitung einteilen. Die 1.-12. R stets wdh.

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Betonte Abnahmen Rechter Rand: Rand-M, 2 M glatt rechts, 15 M Zopfmuster, 2 M rechts zus-str. Linker Rand: 2 M überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobene M darüberziehen, 15 M Zopfmuster, 2 M glatt rechts, Rand-M.

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1

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. 24

Kirke

Kleid mit rockteil aus häkelmotiven by Sabine Ruf von Seite 12

GröSSe 36/38 und 40/42

Zeichenerklärung

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Häkelmotive Nach den Häkelschriften ( =Hs) A bis E arb. Jedes Motiv in der Mitte mit einem Lm-Ring beginnen. In der 1. Rd die fM bzw Stb in den Lm-Ring häkeln. Die Rd jeweils mit 1 Km schließen. M, die über einem Lm-Bogen liegen, stets um die Lm arb. Hs E zeigt ein Kreismotiv mit 3 Rd = Motiv E. Für ein kleineres Kreismotiv nur die 1. und 2. Rd lt Hs E häkeln = Motive. Größen: A = ca 8 x 8 cm, B = ca 17 cm Ø, C = ca 11 cm Ø, D = ca 9 cm Ø, E = ca 6 cm Ø, e = ca 4,5 cm Ø. Motive werden lt Schemazeichnungen zusammengesetzt. Schema A = vorderes Rockteil Schema B = rückwärtiges Rockteil. Die Buchstaben im Schema entsprechen den Bezeichnungen der Häkelschriften.

Rückenteil 102 (110) M mit „Organico“ anschlagen und 1 Rück-R linke M str. Dann in folg Einteilung weiterstr: Rand-M, 10 (14) M glatt rechts, 80 M Zopfmuster = den MS = 26 M zwischen Pfeil a und b 3x arb, mit den 2 M zwischen Pfeil b und d enden, 10 (14) M glatt rechts, Rand-M. Für die Schrägungen in der 6. R ab Anschlag beidseitig 1x je 1 M, in der folg 6. R 1x je 1 M und in jeder 4. R noch 2x je 1 M zunehmen = 110 (118) M. Nach 11 (10) cm = 25 (23) R ab Anschlag für die Armausschnitte beidseitig 1x je 7 (8) M abk = 96 (102) M. Nach 21 (22) cm = 48 (50) R Armausschnitthöhe für die Schulterschrägungen beidseitig 1x je 6 M und in jeder 2. R noch 3x je 6 (7) M abk. Gleichzeitig nach 1 cm = 2 R ab Beginn der Schulterschrägung für den Halsausschnitt die mittleren 44 M abk und zuerst die linke Seite beenden. Für die Rundung am inneren Rand in der folg 2. R noch 1x 2 M abk. Die andere Seite gegengleich beenden. Linkes Vorderteil 52 (56) M mit „Organico“ anschlagen und 1 Rück-R linke M str. Dann in folg Einteilung weiterstr: Rand-M, 33 (37) M glatt rechts, 15 M Zopfmuster zwischen Pfeil c und d, 2 M glatt rechts, Rand-M. In der 2. R ab Anschlag für die Ausschnittschrä-


ANLEITUNGEN gung am linken Rand 1x 1, in jeder 2. R 8x 1 und in jeder 4. R 14x 1 betonte Abnahme arb. Schrägung und Armausschnitt am rechten Rand wie beim Rückenteil arb. Nach 21 (22) cm = 48 (50) R Armausschnitthöhe für die Schulterschrägung am rechten Rand 1x 6 M, dann in jeder 2. R noch 2x 6 (7) M und 1x 4 (5) M abk.

4,5

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17(18)

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48 (46,5)

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6 (7)

4,5 21,5 (23,5) 2,5

11 11,5

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43

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43 (47)

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11,5

52,5 (51)

48 (46,5)

21(22)

3

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11(10)

33

4,5 21,5 (23,5) 2,5

52,5 (51) 4,5

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21(22)

3

(11,5) (4,5) 8 2 10 4

11(10)

2

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9

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4,5

HÄKELN – Vorbereitung Das vordere Rockteil lt Schnittschema in Originalgröße auf Karopapier zeichnen. Die Schnittkontur auf den Stoff übertragen und für das rückwärtige Rockteil nochmals auf den Stoff übertragen.

17(18)

9

9

4,5

(11,5) (4,5) 8 2 10 4

52,5 (51)

3 21(22)

48 (46,5)

2 33

11(10)

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Schulternähte schließen. Die stillgelegten M der 6 (7) 11 Blenden im Maschenstich verbinden. Die Blende an den rückwärtigen Halsausschnitt nä11,5 hen. Die Ärmel leicht gedehnt einsetzen. Seiten- und Ärmelnähte schließen. Die Zopfmusterblenden der Vorderteile am unteren Rand rechts über links legen und zusammennähen.

4,5 21,5 (23,5) 2,5 11,5

Rechtes Vorderteil Gegengleich str, dabei für das Zopfmuster die 15 M zwischen Pfeil a und e arb.

Ärmel 56 M mit „Organico“ anschl, 1 Rück-R linke M str. Dann im Zopfmuster in folg Einteilung weiterstr: Rand-M, 13 M zwischen Pfeil c und b, 26 M 17(18) zwischen Pfeil a und b, 15 M zwischen Pfeil a und e, Rand-M. Nach 4 cm = 9 R ab Anschlag für die Schrägungen beidseitig 1x je 1 M, dann in jeder 10. (8.) R 10 (12)x je 1 M zunehmen = 78 (82) M. Die zugenommenen M glatt rechts str. Nach 52,5 (51) cm = 121 (117) R ab Anschlag alle M abk.

9

(11,5) (4,5) 8 2 10 4

9

4,5

Über die restlichen 4 M für die Halsausschnittblende noch 9 cm = 20 R glatt rechts str, dann die M stilllegen.

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66 (70)

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. Nr. 01 / Sommer 2012

Rockteil Die Häkelmotive nach den Häkelschriften A bis E mit „Secondo“ arb und lt Schema A und B auf den Schnittformen verteilen. Die dunkelgrauen Außenlinien in Schema A und B entsprechen den Schnittkonturen. Die hellgrau getönten Motive in Schema B stellen noch einmal die in Schema A über die seitliche Schnittkontur herausragenden Motive dar und zeigen nur die Position beim Zusammenfügen des vorderen und rückwärtigen Rockteils. Die fertigen Motive auf den Schnittformen ringsum festheften. Dann werden die Motive miteinander verbunden und die Zwischenräume gefüllt. Dafür mit „Secondo“ Lm-Ketten in hin- und hergehender Zickzacklinie arb – Anzahl der Lm entsprechend den Abständen zwischen den Motiven. Am Anfang an einem Motivrand einstechen und eine Fadenschlinge durchholen, dann Lm häkeln. Für jede Verbindungsstelle die Häkelnd aus der Schlinge nehmen, am nächsten Motivrand von oben einstechen, Schlinge wieder aufnehmen und durchziehen, danach wieder Lm häkeln. Wenn bei beiden Schnittformen alle Motive miteinander verbunden sind, auf gleiche Weise das vordere mit dem rückwärtigen Rockteil verbinden.

Ausarbeiten Die Taillenborte nach Hs F arb. Mit „Secondo“ 164 (179) Lm + 3 Wende-Lm anschlagen und die 1.-3. R häkeln. Gesamtlänge der Borte = ca 80 (88) cm. Die Borte entlang der unteren StbR ab/bis rückwärtige Mitte auf den oberen Rand des Rockteils nähen, dabei das Rockteil leicht einhalten. Die Schmalseiten zusammennähen. Anschließend die Borte entlang der oberen Stb-R auf den unteren Rand des Oberteils nähen, dabei das Oberteil leicht einhalten.

weiter f

Alle Anleitungen finden Sie auch im Internet unter:

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Kirke

Kleid mit rockteil aus häkelmotiven by Sabine Ruf von Seite 13

4 3

3 2 1

1

4

8 6

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5 4 3 2 1

A

D 2 1

2 1

B C

d b

e c

a

Zeichenerklärung / strickschrift Siehe auch „Basiswissen“. = 8 M nach links verkreuzen: 3 M auf eine Hilfsnd vor die Arbeit legen, 2 M auf eine 2. Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 3 M rechts, dann die M der 2. Hilfsnd links und die M der 1. Hilfsnd rechts str. = 8 M nach rechts verkreuzen: 3 M auf eine Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 2 M auf eine 2. Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 3 M rechts, dann die M der 2. Hilfsnd links und die M der 1. Hilfsnd rechts str.

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3 2

E

11 9 7 5 3 1

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F

3

3

Zeichenerklärung / Häkelschriften = Luftmasche/Lm = Kettmasche/Km = feste M/fM = Stäbchen/Stb = 2 bzw 3 Stb in dieselbe Einstichstelle = 2 bzw 3 Stb zus abmaschen = 4 Stb in dieselbe Einstichstelle zus abmaschen = gekreuzte Stb: das 1. Stb in die 2. Einstichstelle arb, lt entsprechender Hs 1 bzw 2 Lm häkeln, dann das 2. Stb in die 1. Einstichstelle arb, dabei wird beim Fadenholen das 1. Stb mit umfasst.


ANLEITUNGEN

Nr. 01 / Sommer 2012

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8,5 9 9 95,5 9 5,5

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. 28

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9 8,5 5,5 9

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3,5

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(19,5-20,5-21,5) (19,5-20,5-21,5) 18,5 (19,5-20,5-21,5) 2 18,5 2 18,5 28,5 (29,5-30,5-31)

5,5 9

28,5 (29,5-30,5-31)

9

1,5

Maschenprobe 18 M und 24 R glatt rechts mit Nd Nr 4,5 = ca 10 x 10 cm.

9

Nach 22 (21-19,5-18,5) cm = 52 (50-46-44) R ab Taillenbund für den Armausschnitt am rechten Rand 4 (5-6-7) M abk und in jeder 2. R 6x 1 M betont abnehmen = 31 (34-37-40) M. Für den Halsausschnitt am linken Rand nach 14 (1516,5-17,5) cm = 34 (36-40-42) R Armausschnitthöhe 8 (9-9-10) M und in jeder 2. R 2x 2 M abk. Dann in jeder 2. R 3x 1 M betont abnehmen. Nach 6 cm = 14 R Halsausschnitthöhe für die Schulter-

(9-9-9,5) 22 20 0,5 (10-11,5-13) (21-19,5-18,5) (21-22,5-23,5) (6-6,5-7) 45,5 6,5 (10-11,5-13) 1,5 11 8 22 20 0,5 1,5 1,5 (6-6,5-7) (21-19,5-18,5) (21-22,5-23,5) (9-9-9,5) 1,5 45,5 8 22 20 6,5 0,5 (21-19,5-18,5) (21-22,5-23,5) (10-11,5-13) 11 (9-9-9,5) 1,5 (15-16-16,5) 1,5 (6-6,5-7) 14,5 14 1,5 8 22 20 0,5 (10-11,5-13) 11 (21-19,5-18,5) (21-22,5-23,5) 1,5 1,5 (6-6,5-7) 1,5 (15-16-16,5) 14 814,5 22 20 0,5 (21-19,5-18,5) (21-22,5-23,5) (15-16-16,5) 14,5 28,5 14 (29,5-30,5-31)

Betonte Abnahmen Hin-R: R-Anfang: Rand-M, 2 M rechts zus-str. R-Ende: 2 M rechts überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobenen M darüberziehen, Rand-M. Rück-R: R-Anfang: Rand-M, 2 M links zus-str. R-Ende: 2 M links verschränkt zus-str, Rand-M.

1,5

Betonte Zunahmen R-Anfang: Rand-M, 1 M rechts, 1 M nach links gerichtet zunehmen = den Querfaden zwischen den M mit der linken Nd von vorn nach hinten erfassen und rechts verschränkt abstr. R-Ende: 1 M nach rechts gerichtet zunehmen = den Querfaden zwischen den M mit der linken Nd von hinten nach vorn erfassen und rechts abstr, 1 M rechts, Rand-M.

Rückenteil 37 (41-45-49) M mit Nd Nr 4,5 im gedrehten Zopfanschlag anschlagen und mit 1 Rück-R beginnend 8 cm = 20 R glatt rechts str. Dann zu Nd Nr 4 wechseln und für den Taillenbund mit 1 Rück-R beginnend 1,5 cm = 5 R kraus rechts str. Zu Nd Nr 4,5 wechseln und mit 1 Hin-R beginnend wieder glatt rechts str. Für die Schrägung an rechten Rand in der 9. R glatt rechts je 1 M und in jeder 10. R 3x je 1 M betont zunehmen = 41 (45-49-53) M. Gleichzeitig in der 38. R = Rück-R ab Taillenbund in folg Mustereinteilung str: Rand-M, 8 M glatt rechts, 19 M kraus rechts, bis zum R-End glatt rechts, Rand-M. In dieser Mustereinteilung 5 R str, dann wieder glatt rechts über alle M str.

(6-6,5-7) (9,5-9,5-10) 50 2 22 20 0,5 (21-19,5-18,5) (21-22,5-23,5) (10-11,5-13) 45,5 6,5 (9,5-9,5-10) (6-6,5-7)

Gedrehter Zopfanschlag Eine Anfangsschlinge bilden und auf die linke Nd legen = 1. M. Aus dieser M 1 M rechts herausstr und auch auf die linke Nd heben = 2. M. * Zwischen den beiden M einstechen, Faden durchholen und diese neue M verdreht auf die linke Nd heben, dafür mit der linken Nd von vorne in die M einstechen. Ab * stets wdh, bis die benötigte M-Zahl auf der linken Nd liegt.

(10-11,5-13)

Material Filatura di Crosa „Lovely Jeans“ 100% Baumwolle, LL ca 85 m/50 g ca 550 (600-650-700) g Rehbraun Fb 9 Prym-Stricknd Nr 4 und 4,5 Prym-Rundstricknd Nr 4, 100 cm lang.

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GröSSe 36/38, 40/42, 44/46 und 48/50

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Beim Aufnehmen von Maschen aus den Halsausschnitträndern entstehen leicht Löcher. Deswegen lieber einige Maschen mehr aufnehmen, als angegebenen und diese in der ersten Reihe wieder gleichmäßig abnehmen.

(9,5-9,5-10)

Kurzarmjacke by Sandi Prosser von Seite 14

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Kalypso

Rückenteil 77 (85-93-101) M mit Nd Nr 4,5 im gedrehten Zopfanschlag anschlagen und mit 1 Rück-R beginnend 8 cm = 20 R glatt rechts str. Dann zu Nd Nr 4 wechseln und für den Taillenbund mit 1 Rück-R beginnend 1,5 cm = 5 R kraus rechts str. Zu Nd Nr 4,5 wechseln und mit 1 Hin-R beginnend wieder glatt rechts str. Für die Schrägung beidseitig in der 9. R glatt rechts je 1 M und in jeder 10. R 3x je 1 M betont zunehmen = 85 (93-101-109) M. Nach 22 (21-19,5-18,5) cm = 52 (50-46-44) R ab Taillenbund für die Armausschnitte beidseitig je 4 (5-6-7) M abk und in jeder 2. R 6x je 1 M betont abnehmen = 65 (71-77-83) M. Für den Halsausschnitt nach 18,5 (19,5-21-22) cm = 44 (46-50-52) R Armausschnitthöhe die mittleren 29 (31-31- 33) M stilllegen und zuerst die linke Seite beenden. Für die Rundung am inneren Rand in jeder 2. R 2x 1 M abk. Nach 1,5 cm = 4 R Halsausschnitthöhe für die Schulterschrägung am äußeren Rand 8 (9-10-11) M abk und in der folg 2. R die restl 8 (9-11-12) M abk. Die andere Seite gegengleich beenden.

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21,5 2 21 2 2 18,5 21,5 2 (23-25-27) 2 21 2 21 (19,5-20,5-21,5) 2 2 18,5 2 18,5 (23,5-25,5-28) 21,5 (19,5-20,5-21,5) (23,5-25,5-28) (23,5-25,5-28) (23-25-27) (23-25-27) (19,5-20,5-21,5)


ANLEITUNGEN schrägung am äußeren Rand 8 (9-10-11) M abk und in der folg 2. R die restl 8 (9-11-12) M abk. Linkes Vorderteil 37 (41-45-49) M mit Nd Nr 4,5 im gedrehten Zopfanschlag anschlagen und mit 1 Rück-R beginnend 8 cm = 20 R glatt rechts str. Dann zu Nd Nr 4 wechseln und für den Taillenbund mit 1 Rück-R beginnend 1,5 cm = 5 R kraus rechts str. Zu Nd Nr 4,5 wechseln und mit 1 Hin-R beginnend wieder glatt rechts str. Für die Schrägung an rechten Rand in der 9. R glatt rechts je 1 M und in jeder 10. R 3x je 1 M betont zunehmen = 41 (45-49-53) M. Gleichzeitig in der 38. R = Rück-R ab Taillenbund in folg Mustereinteilung str: Rand-M, 8 M glatt rechts, 19 M kraus rechts, bis zum R-End glatt rechts, Rand-M. In dieser Mustereinteilung 5 R str, dann wieder glatt rechts über alle M str. Nach 22 (21-19,5-18,5) cm = 52 (50-46-44) R ab Taillenbund für den Armausschnitt am rechten Rand 4 (5-6-7) M abk und in jeder 2. R 6x 1 M betont abnehmen = 31 (34-37-40) M. Für den Halsausschnitt am linken Rand nach 14 (1516,5-17,5) cm = 34 (36-40-42) R Armausschnitthöhe 8 (9-9-10) M und in jeder 2. R 2x 2 M abk. Dann in jeder 2. R 3x 1 M betont abnehmen. Nach 6 cm = 14 R Halsausschnitthöhe für die Schulterschrägung am äußeren Rand 8 (9-10-11) M abk und in der folg 2. R die restl 8 (9-11-12) M abk. Rechtes Vorderteil Gegengleich str. Ärmel Mit einem kontrastfarbenen Faden 74 (78-82-86) M offen anschlagen, siehe „Basiswissen“ Italienischer Anschlag Abb. 1 und 2 auf der nächsten Seite. Dann mit 1 Hin-R beginnend glatt rechts str. Für die Schrägung beidseitig in der 7. R glatt rechts je 1 M und in jeder folg 6. R 3x je 1 M betont abnehmen = 66 (70-74-78) M. Für die Ärmelkugel beidseitig in der 35. R = 14,5 cm ab Anschlag je 4 (5-6-7) M abk, dann in jeder 2. R 10 (11-12-13) x je 1 M und in jeder R 11x je 1 M betont abnehmen = 16 M. In der folg Hin-R zwischen den Rand-M stets 2 M rechts zus-str = 9 M. Nach 14 (15-16-16,5) cm = 34 (36-38-40) R Ärmelkugelhöhe die M abk. Die 74 (78-82-86) M des offenen Anschlags mit Nd Nr 4 aufnehmen und dabei den Hilfsfaden entfernen. Dann 1 Hin-R rechts str, dabei gleichmäßig verteilt 24 M abnehmen = 50 (54-58-62) M. Anschließend mit 1 Rück-R beginnend kraus rechts str. Nach 8 R kraus rechts die M abk. Taschen 19 M mit Nd Nr 4,5 im gedrehten Zopfanschlag anschlagen. Mit 1 Hin-R beginnend glatt rechts str, dabei die Rand-M als Knötchenrand ausführen. Für die Form ab der 1. R = Hin-R verkürzte R wie folgt str: 1. und 2. R: Rand-M, 14 M rechts, mit 1 U wenden, über 11 M links zurück str und mit 1 U wenden.

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3. und 4. R: 12 M str, dabei den Wende-U mit der folg rechts zus-str, mit 1 U wenden, über 13 M zurück str, dabei den Wende-U mit der folg links zusstr, mit 1 U wenden. 5. und 6. R: 14 M str, dabei den Wende-U mit der folg rechts zus-str, mit 1 U wenden, über 15 M zurück str, dabei den Wende-U mit der folg links zusstr, mit 1 U wenden. 7. R: 16 M str, dabei den Wende-U mit der folg rechts zusstr, Rand-M. 8. R: Rand-M 17 M links str, dabei den Wende-U mit der folg links zus-str, Rand-M. Ab der folg Hin-R über alle M glatt rechts str. In der 28. R = Rück-R = 11 cm ab Anschlag die M rechts abk.

Die geraffte Partie in Kombination mit einem festen Strukturmuster sorgen beim stylishen Rock für einen guten Sitz. Damit die Passform auch nach der Handwäsche erhalten bleibt, den Rock in Form ziehen und liegend trocknen lassen.

Taschenklappen Wie die Taschen str, jedoch bereits in der 11. R = Hin-R = 5 cm ab Anschlag die M rechts abk.

GröSSe 36/38

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Schulternähte schließen. Für die Blende mit der Rundstricknd M wie folg auffassen bzw abstricken: aus dem geraden Rand des rechten Vorderteils 86 M auffassen, aus dem vorderen Halsausschnittrand 21 (22-22-23) M auffassen, aus den Rundungen des rückwärtigen Halsausschnittrandes beidseitig je 4 M auffassen und dazwischen die stillgelegten 29 (31-31-33) M rechts abstricken, aus dem vorderen Halsausschnittrand 21 (22-22-23) M auffassen und aus dem geraden Rand des linken Vorderteils 86 M auffassen = 251 (255-255-259) M. Dann mit 1 Rück-R beginnend 2 R kraus rechts str, dabei an den vorderen Ausschnittecken in jeder R 2 M zunehmen = 259 (263263-267) M. In der folg Rück-R die M rechts abk. Für die 4 Verschluss-Schlaufen mit Nd Nr 4 je 4 M anschlagen und kraus rechts str, dabei die RandM als Knötchenrand ausführen. Nach 9 cm = 40 R die M abk. Für die 4 Verschluss-Bänder mit Nd Nr 4 je 4 M anschlagen und kraus rechts str, dabei die Rand-M als Knötchenrand ausführen. Nach 45,5 cm = 206 R die M abk. Den Anschlag- und Abkettrand jeder VerschlussSchlaufe nebeneinander legen und die inneren Ränder über die ersten 2 bzw die letzten 2 R zus-nähen. Die unterste Schlaufe über dem Taillenbund unter der Blende an den Rand des rechten Vorderteils nähen. Die 3 weiteren Schlaufen mit jeweils 5,5 cm Abstand zueinander annähen. Die VerschlussBänder zur Hälfte legen und den Falz unter der Blende an den Rand des linken Vorderteils nähen. Die Taschen lt Schnittschema auf die Vorderteile nähen. Den Abkettrand der Taschenklappen mit 1,5 cm Abstand zum oberen Taschenrand annähen. Ärmel einsetzen, Seiten- und Ärmelnähte schließen.

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Briseis Rock mit Raffung by Daniela Nii von Seite 16

Material Mirasol „Nuna“ von KnittingFever.com 40% Merino Wool, 40% Silk, 20% Bamboo (Viscose), LL ca 175 m/150 g 300 g Flax Fb 1015 50 g Cacao Fb 1013 Rundstricknadel Nr 4 und Nr 4,5, 60 cm lang Häkelnadel Nr 4,25 2 W Silber Metall Filigree Perlen (Metal Gallery #619247 von www.HobbyLobby.com). 75 cm nonroll Elastikband, 2,5 cm breit, schwarz strukturMuster 1 Mustersatz = 4 M 1. Rd: * 2 M rechts, 2 M überzogen (= 1 M wie zum Linksstr abheben, dabei den Faden hinter der Arbeit halten, 1 M rechts, 1 Umschlag, dann die abgehobene M über die 2 vorherigen M ziehen) str, ab * wdh. 2. Rd: Alle M rechts str. Wenn in R gestr wird, die M in der 2. R links str. Zunahme vor Markierung Rechts gehobene Zunahme = bis 1 M vor Markierung str, mit rechter Nd das rechte Glied der nächsten M in der vorherigen Rd von vorne nach hinten auffassen und 1 M rechts herausstr, 1 M rechts. Zunahme nach Markierung Links gehobene Zunahme = mit linker Nd das linke Glied der soeben gestr. M in der vorherigen Rd von vorne nach hinten auffassen und 1 M rechts herausstr. maschenprobe Strukturmuster: 18 M und 28 Rd im Strukturmuster mit Nd Nr 4,5 = ca 10 x 10 cm Hinweis Der Bund und Rock werden in einem Stück in Rd von oben nach unten gestr. Das Panel wird auch von oben nach unten. jedoch in R gestr. Der Bund und das Panel werden einfädig, und der Rock wird doppel-fädig gearb. weiter f

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ANLEITUNGEN jj11

Briseis Rock mit Raffung by Daniela Nii von Seite 16

Ausführung Bund Mit Nd Nr 4 und einfachem Faden in Cacao 136 M mit dem Häkelanschlag anschlagen, zur Runde schließen und den Rundenübergang markieren. 3 cm (= 8 Rd) glatt rechts str, dann 1 Rd links (= Bruchkante) und 1 Rd rechts arb. In der nächsten Rd mit dem Muster beginnen und 7 Rd str, dabei mit einer 1. Rd des Musters enden. Das Elastikband zuschneiden und die Enden zusammennähen. Den Hilfsfaden vom Häkelanschalg auflösen und die M mit einer Hilfsnadel aufnehmen. Den Bund an der Bruchkante so falten, dass die rechte Seiten aussen liegen, das Elastikband einfügen und mit doppeltem Faden in Cacao jeweils 1 M von der Arbeitsnadel mit 1 M von der Hilfsnadel rechts zus-str. Rock Zu Nd Nr 4,5 wechseln und mit doppeltem Faden in Flax 1 Rd rechts str. Dann im Muster (1. Rd) wie folg weiterstr: * Markierung platzieren, MS (= 4 M) 16x wdh, 2 M rechts, Markierung platzieren, 2 M überzogen str, ab * noch 1 wdh, 2 M rechts, Markierung platzieren, 2 M überzogen str. In nächser Rd 4 M wie folg zunehmen: Markierung, 1 M zunehmen, bis zur nächsten Markierung mustergemäß str, 1 M zunehmen, Markierung, M zwischen Markierungen mustergemäß str, Markierung, 1 M zunehmen, bis zur nächsten Markierung mustergemäß sr, 1 M zunehmen, Markierung, M zwischen Markierungen mustergemäß str = 140 M. Danach in jeder 2. Rd (alle M rechts str) diese Zunahmen noch 11 x wdh =184 M. Wenn 5 rechte M vor bzw. nach einer Markierung erreicht sind, in der nächsten Muster-R ein weiteres .2 M überzogen str” integrieren, sodass die Musterwiederholung fortgesetzt wird und 1 rechte M vor bzw. nach der Markierung übrig bleibt. Nach der letzten Zunahme gerade im Muster weiterstr bis der Rock 18” ab Bund misst. Danach 1 Rd links str (Faltkante) und weiter mit Nd Nr 4 und einfädig in Flax 8 Rd rechts str. Dann alle M abk. Blende der Bruchkante entlang nach innen falten und annähen. Panel Das Panel wird einfädig in R gearbeitet. Die Farbstreifen sind 8 R breit und die Farbe wird in einer Rück-R gewechselt. Mit Nd Nr 4,5 und einfädig in Flax 82 M Old Norwegian mit Italienischem Anschlag anschlagen. 1. R und alle folg Rück-R: links str. 2. R (Hin-R): Rand-M, 1 M rechts, * 1 MS Muster

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arb, ab * noch 18x wdh, 3 M rechts, Rand-M. 4. R: 2 M wie folgt zunehmen: Rand-M, 1 M rechts, 1 rechts gehobene M zunehmen, * 1 MS Muster, ab * noch 18x wdh, 2 M rechts, 1 links gehobe M zunehmen, 1 M rechts, RandM = 84 M. 6. R: 2 M wie folg zunehmen: Rand-M, 1 M rechts, 1 rechts gehobene M zunehmen, 1 M rechts, *1 MS Muster, ab * noch 18x wdh, 3 M rechts, 1 links gehobene M zunehmen, 1 M rechts, Rand-M = 86 M. 8. R: 2 M wie folg zunehmen: Rand-M, 1 M rechts, 1 rechts gehobene M zunehmen, 2 M rechts, *1 MS Muster, ab * noch 18x wdh, 4 M rechts, 1 links gehobene M zunehmen, 1 M rechts, Rand-M =88 M. 9. R (Rück-R): Zu Cacao wechseln und M links str. 10. R: Wenn 6 rechte M vor bzw. nach einer Rand- M erreicht sind, in der nächsten Muster-R beidseitig ein weiteres. 2 M überzogen str” integrieren, sodass die Musterwiederholung fortgesetzt wird und 2 rechte M vor bzw. nach der Markierung übrig bleibt, dabei gleichzeitig die beidseitige Zunahmen ausführen =3 rechte M vor bzw. nach Rand-M = 90 M. Diese Zunahmen und Farbwechsel wdh bis 7 Farbstreifen fertig sind. Dann auf der nächsten Rück-R zu Cacao wechseln und auf der folg Hin-R eine letzte Zunahme arb = 146 M. Danach gerade mustergemäß hochstr bis im gesamten 9 Streifen fertig sind. Zu Cacao wechseln und noch 4 R im Muster arbeiten. In folg Hin-R für 4 R Rippen wie folg str: Rand-M, 3 M rechts, *2 M links, 2 M rechts, ab * wdh, 2 M links, 3 M rechts, Rand-M. Dann all M abk. Ausarbeiten Die Anschlagkante des Panels mit Maschenstich der unteren Bundkante entlang annähen, dabei das Panel leicht einhalten und am Innenrand der Rockseitennaht beg und enden.

Die Panelseitenränder mit Matratzenstich der Rockseitennaht entlang annähen. Bändchen häkeln Mit doppeltem Faden in Flax eine Luftmaschenkette von ca. 1 m Länge häkeln. Die Hälfte der Luftmaschenkette halbwegs zwischen der Seitennaht und vorderen Mitte durch das Panel in kurzen Strecken von oben nach unten flechten. Kürzere Strecken resultieren in engeren Falten, wenn das Bändchen zusammengezogen wird. Wenn man mit der Platzierung zufrieden ist, je 1 Metallperle am Ende des Bändchens aufziehen, Fäden mehrmals verknoten und Fadenende wieder durch die Perle hochziehen und abschneiden. Bändchen zusammenziehen und eine Schlaufe binden.


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Purist

Knit News

Wer auf der Suche nach einem ganz besonderen Naturerlebnis ist, sollte sich mal an Hanf versuchen. Die Pflanze kommt hier als robustes Garn daher, das sich bestens für Taschen und Beutel im puristischen Naturlook eignet. 100% Hanf. Erhältlich u.a. über www.wollinchen.de

Herzenssache Seide aus abgelegten Saris wird in Nepal von einer Fraueninitiative zu außergewöhnlichen, farbenprächtigen Garnen verarbeitet. Schön auch zur Anfertigung individueller Accessoires und von Schmuck. 100% Seide. In verschiedenen Lauflängen pro 100 g. Erhältlich u.a. über www.wollinchen.de

SUN-DAY

Beim Anblick der exklusiven Garnkreation „Ensemble Glitter“ von Artyarns geht sprichwörtlich die Sonne auf. Oder wahlweise der Mond ... Denn das Luxusgarn gibt es mit goldenen oder silbernen Metalliceffekten. 75% Seide, 25% Cashmere. Lauflänge ca. 234 m/100 g. Erhältlich u.a. über www.maschenkunst.de

Aquarell 3 D „Painter“ ist der bezeichnende Name für ein sommerliches Rüschengarn in harmonischen, aquarellartigen Prints von Lanartus. Ein avantgardistisches Trendgarn für leichte Sommerschals. 84% Baumwolle, 16% Polyacryl. Lauflänge ca. 17 m/100 g. www.lanartus.net

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Luxus light Wer sagt denn, dass so alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Zopfnadeln nicht auch ein wenig Glamour verdient haben? Addi jedenfalls entschied sich, seine Zopfnadeln aus ihrem Schattendasein heraus auf die Bühne zu holen! Nadeln „Champagner“ aus hochwertigem Kunststoff. www.addi.de


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... macht das Leben bunt Nr. 01 / Sommer 2012

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Renaissance DER Zukunft Im Rückblick auf Traditionen weist die diesjährige Pitti Filati den Weg in die Zukunft des Strickdesigns Text Natalie Franke

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lorenz und die Mode – eine Beziehung für die Ewigkeit. Besonders während der Renaissance erlebten Stoffe und Farben, Schnitte und Muster eine eine bis dahin nicht gekannte Blüte. Im 14. Jahrhundert war Florenz eine Stadt mit 100.000 Einwohnern. Es gab 110 Kirchen und über 200 Läden der „Arte della Lana“, Stoffmanufakturen von großer ökonomischer Bedeutung. Männer und Frauen schwelgten in textiler Sinnlichkeit, der Körper war nicht mehr des Teufels und somit verdammenswürdig, sondern ein Geschenk des Schöpfers, das gefeiert werden wollte. So zeigen selbst die Heiligen in den Kirchen dem andächtigen Betrachter einen Kleiderluxus, der uns heute beschämt. Nicht des vermeintlich unpassenden Ortes wegen, an dem dieser Luxus zur Schau gestellt wird. Sondern wir selbst fühlen uns merkwürdig fehl am Platz in unserer Einheitskleidung, mit der wir uns auf der ganzen Welt sehen lassen können, ohne einen Eindruck zu hinterlassen. Stoff gewordenes Einerlei. Dem setzen die Florentiner Jahr für Jahr auf´s Neue kreativen Widerstand entgegen. Renaissance – so lautet das übergreifende Motto der diesjährigen Pitti Filati, der internationalen Messe für Strickdesign. Hier treffen sich zweimal im Jahr die besten und innovativsten Garnhersteller weltweit.

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Die Möglichkeiten und Herausforderungen des Farbenspektrums werden hier vor Augen (und Ohren) geführt.

Pittoreske Träume aus feinstem Gewebe. Das, was uns hier so nostalgisch anmutet, ist das Resultat modernster Wirk- und Drucktechnik.

Hier wird im Dialog der Aussteller definiert, welcher Stilbegriff die Stricksaison 2013/14 ausmacht. Welche Garne werden verwendet, wie sieht das Maschenbild aus, welche Knöpfe passen? Accessoires spielen eine große Rolle, Verzierungen wie Stickereien und Borten genauso wie Färbungen, Farbstellungen und Ausarbeitung. Alles verdeutlicht an Prototypen und Materialproben. Aber auch die Technik kommt zum Zuge: Neueste Design- und Schnittsoftware verdrängt allmählich das klassische Skizzieren der Ideen von Hand mit Papier und Bleistift. Auch Kreativität hat ihre rational-ökonomischen Aspekte.

Ob es dieser Prototyp einmal in die Läden schafft? Wir hoffen es.

Die Pitti Filati ist ein Fest für die Sinne und eine Herausforderung für das Denken. Was ist gutes Design? Das, was auf den ersten Blick gefällt und sich damit einer Auseinandersetzung entzieht? Oder das, was unserem kulturell geprägten und anerzogenen Geschmack zuwiderläuft, „geschmacklos“ ist? Und das sich uns dann doch öffnet, sich als Bereicherung unseres Sehens, im besten Fall sogar unseres Lebens entpuppt. Die Entscheidung liegt bei uns Endverbrauchern.

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Intensive Farben im Wechsel mit unterschiedlichen Texturen bringen Tiefe und Spannung.

Die 71. Pitti Filati zeigt, ganz im Sinne ihres epochalen Vorbildes, der italienischen Renaissance, am Zeichenbrett oder Rechner klug ausgearbeitete Texturen mit dem Fokus auf Dreidimensionalität. Selbst schlicht glatte Oberflächen erhalten durch Raffungen, Lagen oder Plissierungen Tiefe. Monochrome Strukturen bringen das Spiel von Licht und Schatten zur Vollendung. Zeit für einen Wechsel unserer Sehgewohnheiten.

Auch alles Üppige, mit dem die Aussteller unseren Blick für Details und Aufbau Ihrer Designs schulen wollen, wirkt auf subtile Art zurückhaltend. Dabei werden in einem Kleidungsstück kräftige Farben nebeneinandergestellt, die Ausarbeitung mit Stickereien, Applikationen und was die Fantasie auch immer hergibt, lässt den Blick umherschweifen. Aber auch immer wieder zur Ruhe kommen. Als sei unser Auge die alltägliche Belanglosigkeit der Kleidung Leid geworden und lebte noch die Erinnerung an bessere Tage, so schwelgt es ruhig und voller Zustimmung in Mustern, Farben und Sinnenfreude.

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Innovative Verarbeitungsmöglichkeiten öffnen dem Strickdesign neue Horizonte.

An Prototypen lassen sich die Eigenschaften eines Designs ablesen. Natürlich findet sich auch auf der Pitti Filati neben der Avantgarde Altbekanntes wieder.

darüber streiten lässt, wer denn wohl wem seine Form verleiht ... Im Florenz der frühen Renaissance jedenfalls waren es die Wollweber, die sich organisierten und in Aufständen die Mitwirkung des Volkes an der komplizierten Regierung der Fürstentümer und Stadtstaaten forderten. Bezeichnend, wenn auch nicht überzubewerten, ist in diesem Zusammenhang auch der Ort, an dem die Pitti Filati seit einigen Jahrzehnten stattfindet. War es früher der Palazzo Pitti mit seiner erlesenen Kunstsammlung und den blühenden Gärten, der die Mode der Welt empfing, finden die Modemessen in Florenz heute in der Fortezza Basso statt, einer Festungsanlage aus dem 16. Jahrhundert. Als gelte es die Verteidung der Schönheit gegen die Langeweile der Zeit. Das letzte Wort soll denn in diesem Zusammenhang auch Niccolò Macchiavelli, dem großen Florentiner Staatsmann, gebühren. In der Hoffnung auf schönere Zeiten ... Die Materialien spiegeln das wachsende Bedürfnis nach Wertigkeit und Nachhaltigkeit wider. In Zeiten der Diskussionen um die Knappheit des Rohstoffs Erdöl und der damit einhergehenden Frage nach der „political correctness“ von Textilfasern, deren Herstellung auf der Basis von Erdöl ruht, setzt ein Umdenken ein. Gut vertreten waren daher auf der Pitti Filati Unternehmen, die Naturgarne in den unterschiedlichsten Mischungen anboten: Merino, Seide und Alpaka, das einen regelrechten Boom erlebt. Übrigens sollte niemand auf die Idee kommen, der Mode, egal in welcher Zeit, jegliche politische Relevanz abzusprechen. Auch wenn sich trefflich

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„Die Länder pflegen zumeist bei ihrer Veränderung von der Ordnung zur Unordnung zu kommen und dann von neuem von der Unordnung zur Ordnung überzugehen. Es ist von der Natur dem Menschen nicht gestattet, still zu stehen. Wie sie daher ihre höchste Vollkommenheit erreicht haben und nicht mehr steigern können, müssen sie sinken. Ebenso, wenn sie gesunken sind, durch die Unordnungen zur tiefsten Niedrigkeit herabgekommen, und also nicht mehr sinken können, müssen sie notwendigerweise steigen. So sinkt man stets vom Guten zum Übel und steigt vom Übel zum Guten.“

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Im Osten viel Neues Die neue Generation russischer Designer widerlegt eindrucksvoll und elegant s채mtliche Klischees, nach denen Russland im Bereich der Mode nichts zu melden hat. Mittlerweile ist es ebenso angesagt, ein Kleidungsst체ck mit einem russischen Namen auf dem Etikett zu tragen, wie ein Modell von einem europ채ischen Designer aus einem traditionsreichen Modehaus. Text Julia Kotikova

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eue Namen suchen – dieses Prinzip hat sich Michelle Obama im Bereich der Mode zu eigen gemacht. Amerikas First Lady hat den Demokratiebegriff auch auf die Mode angewandt durch ihre Loyalität zu jungen, unbekannten, aber überaus talentierten Designern. Ihnen gab Michelle Obama eine Lobby, wie sie besser nicht sein konnte. Ihr nachfolgend hat auf der anderen Seite des Atlantiks die Frau des britischen Thronfolgers Prinz William, die Herzogin von Cambridge, Catherine, ihre Liebe zu den so genannten „contemporary brands“ offen gezeigt. Die junge Herzogin trägt unbefangen das, was ihr gefällt. Ganz nach dem Motto: High Street meets High Fashion.Dahinter steht natürlich der exzellente Geschmack der beiden First Ladies, aber auch raffinierte Bescheidenheit: Der allzu lockere Umgang mit dem Geld steht nur exzentrischen Diven der Unterhaltungsindustrie, würde aber gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wenig zur Glaubwürdigkeit hoher Repräsentanten einer ganzen Nation beitragen.

Fotos Artefact Communications Agency

Die Newcomer der russischen Designergarde fanden zuerst in Europa Beachtung und Anerkennung. Das passierte vor ein paar Jahren. Französische und britische Kritiker bezeichneten die russische Mode als einen frischen Wind und nicht als bloßes Zitat dessen, was schon lange da war, so wie bislang. Besonders das wohlhabende Publikum fand an gestrickten Kleidungsstücken mit einem leichten Hauch von Vintage Gefallen. Es träumte dann vielleicht von dem Umkleidezimmer der Großmutter, einer Gräfin, die bei ihrer Emigration nach Frankreich in den Anfängen der Sowjetunion in einer schweren Truhe einige ihrer kostbaren Kleider zurückgelassen hat. Und sieht Gestricktes nicht wirklich aus, als könne es Geschichten erzählen? Ein zufällig gefundenes, anschmiegsames, unbedingt Glück bringendes und dabei noch hochmodisches Stück Kleidung. Dieses Interesse an Vintage ist absolut begründet – und wird von nahezu allen Größen der Modewelt unterstützt: Wenn Sie nicht wissen, was Sie zu einem öffentlichen Auftritt tragen sollen, entscheiden Sie sich für ein Vintagekleid! Es gibt sich mal raffiniert und bescheiden, wenn die Umstände das verlangen, mal ultramodern. Kein Wunder, dass ihre Anhänger die neuen russischen Designer sofort als Intellektuelle der Mode bezeichneten. Davor herrschte in Bezug auf die russische Fashionszene die Ansicht, dass viele der Entwürfe doch stark an den Vorhang des berühmten BolschojiTheaters erinnerten: roter Samt und Gold, üppig und ein wenig verstaubt. Und nicht ganz zu Unrecht – die Designer waren bemüht, in ihren Kollektionen „echten“ russischen Chic zu bringen. So war denn alles dabei: vom „Tanz mit den Zigeunern“ bis zum „Tee in der Eremitage“. Kein Klischee war Klischee genug ...

Nr. 01 / Sommer 2012

Die neue russische Pracht ist dennoch nicht weniger strahlend, aber wesentlich subtiler und durchdachter. Die Kollektionen sind voll von Andeutungen, literarischen Anspielungen. Und anstelle der plumpen Anbiederung an die berühmten Designer und des ganz offensichtlichen Plagiates finden sich bewusste Zitate. Die Qualität der russischen Labels spricht mittlerweile für sich – auch wenn der Blick dabei wieder gen Westen geht: In der Regel werden Stoffe und Garne namhafter europäischer Hersteller eingekauft. Die russischen Designer haben ein hohes Niveau nicht nur in Bezug auf die Kreation neuer, unverbrauchter Looks erreicht. Sie haben darüber hinaus gelernt, ihre Schauen so zu organisieren, dass das Publikum die Tickets dafür unbedingt haben will. Genau wie für ein Konzert, sei es Pop oder Klassik, oder eine Theateraufführung. Alles ist professionell: von den erst-

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klassigen Models und gekonnt eingesetzter, effektvoller Beleuchtung bis hin zum Rhythmus der Musik und natürlich einer gekonnten Verbeugung zum Schluss. Als unangefochtene Königin der Strickdesigns in Russland gilt Liudmila Norsoyan. Unter dem gleichnamigen Brand «Liudmila Norsoyan» erscheinen Kollektionen, in denen die Designerin danach trachtet, neue Technologien und die russische Geschichte miteinander zu verbinden. Liudmila Norsoyan besitzt etwas, was in der Modewelt häufig mehr zählt als reines Talent. Die Fähigkeit nämlich, wiedererkennbar und gleichzeitig doch anders zu sein. Das ist das Erfolgsgeheimnis in der Modeindustrie, wo sich alles so schnell ändert wie das Wetter an einem vermeintlich sonnigen Tag in Moskau. Die westlichen Kollegen nennen dieses Erfolgsrezept mittlerweile «very Norsoyan style». Wieder einmal präsentiert Liudmila eine ultramoderne Kollektion, die die Ästhetik und die Geschichte einer Metropole feiert, vereint mit hochmodernen Herstellungsverfahren und Materialien. Im Verständnis der Designerin soll Mode nicht allein motivieren, sich „schön“ zu kleiden. Mode ist für sie viel umfassender. Sie soll ihren Träger an seine Wurzeln erinnern, dabei aber auch die innovativen Technologien, die der heutigen Bekleidungsindustrie zur Verfügung stehen, einsetzen. Oder mit anderen Worten: Jeder moderne Mensch hat das Recht, die Annehmlichkeiten der Zivilisation zu genießen und dabei in Harmonie mit sich selbst zu leben. Und er hat die Pflicht, Verantwortung für die Natur und die Umwelt zu tragen. So lautet das Credo von Liudmila Norsoyan, das sie in ihren Kollektionen umsetzt. Ein eigener Stil und eine eigene Meinung zur Mode sind typisch für Liudmila Norsoyan und bringen ihr internationale Anerkennung. Auch bei der Kreation neuer Materialien bleibt die Designerin ihren Prinzipien und ihrer Innovationslust treu. Die Königin des Stricks und bekennende Liebhaberin von Baumwolle hat ihren eigenen Pelz erschaffen: Die zarte Oberflächenstruktur von Mohair in Verbindung mit seltenen japanischen Garnen imitiert die Beschaffenheit von Pelz - dem Symbol für Luxus schlechthin, Synonym für Wärme und Weichheit in einem rauen Land. Auf ihre schöpferische Intuition kann sich die Designerin verlassen – aktuell bestätigen die „Meteorologen der Modewelt“ den Trend einer neuen Ästhetik in Strick. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf einem Handmade-Charakter. Viele Designer kreieren absichtlich ein unregelmäßiges Maschenbild, setzen „Defekte“ effektvoll ein und lassen elegante Kleidungsstücke ausgeleiert aussehen. Doch es geht auch feiner. Pullover aus zartesten Garnen, Laceschals, semitransparente Kleider, Blusen und Tops, die alle Blicke auf sich ziehen – Strick liebkost die Haut.

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Übrigens hält Liudmila Norsoyan Grobgestricktes für die femininste Materie. Voluminöse Jacken oder Pullover unterstreichen die Sanftheit der Haut, die Anmut der Figur, die Grazie der Bewegung – insbesondere in Verbindung mit dem Lingerie-Style. Die gestrickten Teile sollen wie teure Erbstücke aussehen: Denn wenn eine Frau Interesse an vergangenen Zeiten zeigt und sie selbst all die schönen Erinnerungen aus ihrem eigenem Leben wach hält, hat dies einen besonderen Reiz, so die Designerin. An Großmutters Kleidertruhe erinnert tatsächlich nur die Form der Kreationen aus Strick. Die Farbkombinationen dagegen sind plakativ, mutig – Ziegelrot, Violett und klassisches Anthrazit. Es sind aber auch ein paar „verblasste“ Teile dabei – eine Geste gegenüber den Bewunderern des „echt Alten“. Eine besondere Stellung in der Kollektion nimmt die Farbe Camel ein, hier in einer Nuance, die der Farbe des nassen Sandes gleichkommt. Das Spektrum all der angenehmen Gefühle beim Anfassen der gestrickten Jacken und Kleider ist ein besonderes Thema. Die Wolle der australischen Merinoschafe hat die Welt beeindruckt wie einst die feine Wolle der Bergziegen – genannt Kaschmir. Die „Materie“ Wolle besteht aus versponnenen Widersprüchen: fein und zart, aber robust, leicht und dabei ungewöhnlich warm. Die Hersteller geben sich die größte Mühe, mit modernen Herstellungsverfahren das Perfekte noch perfekter zu machen Auf ein modisches Überborden legt Liudmila Norsoyan keinen großen Wert. Im Gegenteil, sie strebt Minimalismus an: Ihre Umgebung muss Sie selbst als eine Persönlichkeit mit eigenen Interessen und Geschmack wahrnehmen. Und dann erst die Art, wie Sie sich kleiden ... Die europäischen Laufstege werden zunehmend von jungen Talenten erobert – und Russland macht da keine Ausnahme. Bei der letzten Mercedes-Benz Fashion Week Russia für Herbst/Winter 2012/2013 hat die talentierte Designerin Elena Trotsko ihre Debütkollektion vorgestellt. Neben exklusiven schwarz-weißen Strickkleidern präsentierte sie eine Kollektion von geflochtenen Accessoires. Gestrickte und gehäkelte Accessoires erleben ganz offensichtlich eine Renaissance. Neben Broschen, Kragen und Colliers kommen jetzt auch Kopfbedeckungen jeglicher Art. Für Furore sorgte während der letzten Modeschau das Auftreten der Miss Russland 2006, Tatjana Kotova, mit einer gestrickten Krone, die an die traditionelle haubenförmige Kopfbedeckung, den Kokoschnik, erinnerte. Dasha Gauser ist eine der meist gefragten russischen Designerinnen. Sie zeigt sich dieser Ehre durchaus gewachsen und nimmt sie mit

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Freude an. Ohne falsche Bescheidenheit ist die Modeschöpferin sich sicher, dass das Tragen eines russischen Designerkleides heutzutage eine Prestigesache ist. Wer den Namen Dasha Gauser hört, denkt automatisch an Kleider. Sie sind nicht nur ein unverzichtbarer und stilformender Teil der persönlichen Garderobe der Designerin, sondern auch der Mittelpunkt all ihrer Kollektionen. Das Lieblingsstück der Zuschauer – ein gestricktes weißes Kleid mit einem Regen aus Fallmaschen – empfiehlt sie mit einem klassischen russischen Tuch zu tragen. Das plakative Blumenmuster dieser traditionellen Tücher, die schlichte Silhouette des Kleides und seine reine Farbe erschaffen ein faszinierendes Gesamtbild mit einem Hauch von Nostalgie. Typisch russisch!

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Peru ist ein Land voller Kontraste. Diese zeigen sich nicht nur beim Klima oder der geografischen Lage, den sozialen und politischen Strukturen, sondern auch beim Kunsthandwerk. In Peru findet sich die älteste Tradition der Herstellung und Verarbeitung von Stoffen und Garnen Südamerikas. Viele der Techniken sind uralt und werden bis heute gepflegt. Im Gegenzug entwickelt sich mittlerweile in der Hauptstadt Lima ein eigentümlich glamouröser und moderner Stil. Er inspiriert europäische Designer und birgt in sich das Potenzial, Kreationen der „Alten Welt“ in mancherlei Hinsicht in den Schatten zu stellen. Text & Fotos Tatiana Rosenstein

m frühen Morgen des 12. Oktobers 1492 versperrte ein unbekannter Kontinent drei spanischen Schiffen den von ihnen eingeschlagenen Seeweg nach Indien. Einer der Reisenden war Christoph Kolumbus, der 14 Jahre später in dem Glauben starb, auf westlichem Kurs die Küste Ostasiens erreicht zu haben. Einer aus einer Reihe von Irrtümern, die sich in der Bezeichnung „Westindische Inseln“ und vor allem in der Benennung der Ureinwohner „Indios“ oder „Indi(an)er“ heute noch finden. 1507 korrigierte der italienische Seefahrer Amerigo Vespucci in seinem Buch „Mondo Nuovo“ („Die Neue Welt“) die Annahme, dass es sich bei dem großen Kontinent um Indien handelt. Im selben Jahr – inspiriert vom Reisebericht Amerigo Vespuccis – trug der deutsche Kartograph Martin Waldseemüller erstmals das Wort „Ameriga“ auf seine Weltkarte ein. Der Kontinent bekam nun seinen heutigen Namen, aber die Bezeichnung „Indianer“ für seine Einwohner blieb bestehen. Zur Aufklärung der jahrtausendealten und teilweise mysteriösen Vergangenheit des Kontinents stehen uns heute archäologische Ausgrabungen zur Verfügung. Sie haben alte Keramik, vor allem aber feine Stoffe zu Tage gefördert. Die meisten und ältesten indianischen Stoffe wurden in Peru gefunden. Aus diesem Land stammen auch die faszinierendsten Techniken der altindianischen Textilkunst, einer Kunst, die bis in unsere Zeit erhalten blieb.

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Die archäologischen Funde wurden auf der peruanischen Halbinsel Paracas, etwa 235 km südlich von Lima gemacht. Paracas heißt auf Quechua, der lokalen Sprache der Indianer, „ein Wind“, und ist zurückzuführen auf den Wind, der jeden Nachmittag an der Küste im Süden von Peru aufkommt, wenn die kalte Luft des Meeres sich mit der erwärmten vom Festland vermischt. Geografisch gesehen befindet sich die heutige Halbinsel Paracas zwischen den Tälern der Flüsse Pisco und Ica und reicht in den Pazifischen Ozean. Die Touristen, die heute nach Paracas fahren, wollen meist zu den Islas Ballestas, einem Naturschutzgebiet mit freilebenden Robben, Pinguinen und Pelikanen. Man fährt an Paracas vorbei, um in die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Ica zu kommen, wo es schöne Weinfelder und Baumwollplantagen zu sehen und den dort kreierten peruanischen Aperitif Pisco Sour zu probieren gibt. Paracas liegt auch auf dem Weg zu den berühmten Nasca-Linien, antiken Geoglyphen, die man aus kleinen Flugzeugen für viel Geld ansehen kann. Nur wenige Touristen fahren hingegen nach Paracas, um die dortigen Begräbnisstätten zu besichtigen. Diese sind auf jeden Fall sehenswert. Die Toten der Nekropole wurden in der Hockstellung begraben. Man wickelte sie in mehrere Bündel aus Stoffen ein. Wie in vielen anderen Kulturen auch, glaubten die Menschen der alten ChavínKultur, dass Verstorbene den Göttern näher sind als die Lebenden und die Toten als Vermittler zwischen der jenseitigen und der diesseitigen Welt wirken.

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Das raue Gebirgsklima Perus mit seiner stechenden Sonne, den eiskalten Winden und den grün-braun-grauen Landschaften hat in den Bewohnern eine ausgeprägte Vorliebe für leuchtende, intensive Farben entstehen lassen. Auf den Märkten des Landes erwartet den Reisenden ein wahres Feuerwerk an Kontrasten. Das trockene Klima erhält die Farbpracht über tausende von Jahren. Ruhepunkte für das Auge liefert die ungefärbte Rohwolle.

Archäologen fanden hier Gewebe aller Art, darunter prunkvolle Kleidung, die wohl als eine Art „Mitgift“ gedacht war und den Verstorbenen auf dem letzten Weg zu den Göttern begleitete. Die kostbarsten Stoffe aber verbargen sich im Inneren der Mumienbündel. In manchen Gräbern waren die Textilien unbenutzt, was nur heißen kann, dass die Lebenden sich um das Wohl des Toten mit Gaben neuer Kleidern kümmerten und so die Gunst der überirdischen Mächte erringen wollten. Diese Textilien zeigen, welche Traditionen und Sitten die damaligen Menschen prägten. Kleidung und Teppiche waren mit kleinen Dämonen geschmückt, mit Pflanzen- und Tiermotiven, aber auch mit einem seltsamen Wesen mit riesigen Augen und lachendem Mund, wohl eine der lokalen Gottheiten. Wer eine Textilausstellung in einem der Museen besucht, sieht Vitrinen mit Objekten, die oft in sparsamer Beleuchtung präsentiert werden. Stoffe sind äußerst lichtempfindlich und können durch direkte Strahlen irreparabel beschädigt werden.

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Umso erstaunlicher ist es da, dass manche Exemplare der Paracas-Textilien, obwohl sie mehr als 4.000 Jahre alt sind, über einen so langen Zeitraum so gut erhalten sind. Dafür sorgte zum einen das günstige Klima der peruanischen Küste, einer fast niederschlagsfreien Zone. Zum anderen hat aber auch der hohe Salpetergehalt des Bodens die empfindlichen Stoffe so konserviert, dass ihre Farben nach vier Jahrtausenden immer noch frisch leuchten. Die peruanischen Ureinwohner haben kein Schriftsystem entwickelt. Sie haben vielmehr ihre Textilkunst als Medium benutzt, um sich künstlerisch in Bildern und Zeichen und in der Zusammenstellung der Farben und durch Kompositionen auszudrücken. Die Stoffmuster waren oft Hymnen und Gebete an die Götter und offenbaren sich so als Spiegel des Glaubens und der Vorstellungskraft der Menschen, die sie geschaffen haben. Ein beliebtes Motiv war eine Raubkatze, eine sogenannte „Felide“, die als „Bringerin der Nahrung“ diente. Später wurde

sie zu einem verspielt-abstrakten Ornament abgewandelt. Aber auch andere Motive wie Vögel, Schlangen, Kaulquappen und Fische wurden auf diesen Stoffen immer wieder dargestellt. Peru ist ein Gebiet klimatischer Gegensätze und kennt nicht den Wechsel der Jahreszeiten, wie er in unseren europäischen Breiten herrscht. Wenn wir in Deutschland Sommer haben, dann herrscht an der peruanischen Küste – die mit Ausnahme der wenigen Flusstäler aus Wüste besteht – Winter. Hinter dem Küstenstreifen steigen die Zentralanden steil an, deren höchste Gipfel über 6.000 m hoch sind. Nach Osten hin, wo Peru an Bolivien und Brasilien grenzt, fallen die Anden zu den tropischen Urwäldern des Amazonasgebietes ab. Die Klimaunterschiede innerhalb des Landes ergeben sich aufgrund der Höhenlage. Wenn in der Hauptstadt Lima der Herbst anfängt, dann beginnt im nur 500 Kilometer entfernten Cuzco erst der Frühling. Bei der Reiseplanung vernachlässigt man häufig diese Unterschiede.


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Nach der Schur ist vor der Schur. Das Vlies wird mit einfachen Handspindeln zu feinem Garn versponnen. Bereits mit fünf Jahren werden Mädchen in der Technik des Spinnens, Webens und Strickens ausgebildet.

Dem Reisenden fällt es schwer, sich vorzustellen, dass er auf so einer kurzen Strecke Temperaturunterschiede zwischen +30˚C und +5˚C erleben kann. Mir erging es nicht anders. Bei der Anreise aus der heißen Küstenregion war es für mich zunächst ein ungewohnter Anblick, dass sich im Gebirge rund um Cuzco die Menschen in warme Pelz- und Wollkleidung hüllten. Manche Reiseführer empfehlen sogar, gleich nach der Ankunft in höheren Regionen genügend Mate Coca zum Kauen oder als Tee-Blätter zu besorgen. Diese Pflanze wächst in Höhen von 1.000 bis 2.000 m und enthält Stoffe, aus denen Kokain hergestellt werden kann. Aus diesem Grund dürfen Samen und Blätter nicht ins Ausland exportiert werden. In den Anden – so in den Städten Cuzco, La Paz oder Quito – herrscht auf einer Höhe von 3.000 Metern und mehr Sauerstoffmangel. Das kann schlimmstenfalls zur Höhenkrankheit oder auch zu Symptomen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Das Kauen von Coca-Blättern wirkt dem entgegen, indem es Müdigkeit verdrängt und die Sauerstoffaufnahme verbessert. Vor Jahrhunderten war die Pflanze für die Ureinwohner die einzige Kalzium-Quelle, da ihnen der Konsum von Milchprodukten unbekannt war. Tee aus Mate Coca kann man auch in Europa kaufen. Er enthält keinerlei Drogen, sondern lediglich Koffein und heißt hier nur „Mate-Tee“. Die Küstenbewohner beziehen ihre Nahrung aus dem Meer. Die Baumwollpflanze dient ihnen zur Textilherstellung als Rohmaterial, das sie mit der Handspindel spinnen. Die Europäer kennen jedoch die Strickkultur Perus mit den „typischen“ Mustern hauptsächlich von warmen Ponchos, Schals und Jacken aus feiner AlpakaWolle, die ein traditioneller Rohstoff der Indianer in den Hochgebirgen ist. Das raue Gebirgsklima hat diese verschlossenen und ausdauernden Menschen geprägt. Von der Dämmerung bis zum Morgengrauen müssen sie die eiskalten Winde aushalten, zur Mittagszeit brennt die Sonne. Die Menschen in diesem Gebiet sprechen meist eine der beiden IndianerSprachen, das Aymara oder das Quechua. Sie züchten Lamas und Alpakas und verkaufen die Wolle und das Fleisch bis an die Küste. Die indianischen Ureinwohner verehrten die Sonne. Sie trugen Poncho oder den Unku, ein ärmelloses, bis ans Knie reichendes und mit buntem Ornament gestricktes Hemd. Die sozial höhergestellten schmückten ihre Kleidung mit Metallplättchen aus Kupfer oder Gold. Die Männer trugen einen Turban und die Frauen ein langes, nach hinten hängendes Tuch. Das Lesen dieser Kopfbedeckungen war eine Kunst für sich; ließ sich doch daraus der Rang und das Ansehen des Trägers ableiten. Federn, Tierköpfe, Felle, ausgestopfte Vögel und Metallschilde in der Art

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eines Tumi, eines zeremoniellen Messers, waren auf den Köpfen der Oberschicht zu sehen. Die Wolle liefern in den Anden nach wie vor die zur Familie der Kamele zählenden Lamas und Alpakas, die aus den wild lebenden Guanakos und Vikunjas gezüchtet wurden. Für die Hochlandbewohner, die den extremen Temperaturen der Hochgebirge ausgesetzt sind. liefern diese Tiere Wolle für warme Bekleidung und Fleisch. Die selten vorkommenden schwarzen Alpakas und Lamas wurden früher den Göttern geopfert.

Aus den Knochen der Tiere stellte man Schmuck und Werkzeug her. Der Mist diente als Brennstoff und Dünger. Schließlich waren die Tiere auch unentbehrliche Lastträger. Die Wolle von Lamas ist sehr grob, deshalb benutzt man sie, um Decken, Umhänge oder auch Inneneinrichtungsgegenstände wie Wand- und Bodenteppiche anzufertigen. Die Wolle von Alpakas hingegen ist viel feiner und wird ebenso wie das zarte Fleisch geschätzt, das im Geschmack Lamm ähnelt. Alpakas und Lamas kann der Laie leicht verwechseln, sehen sie doch ähnlich aus.

Sie unterscheiden sich aber vor allem an den Köpfen: Die Gesichtspartie von Alpakas ist von dichtem Fell bedeckt. Das Haarkleid von Lamas ist sehr kurz. Im Textilhandel kennt man den Begriff „Baby-Alpaka“. Früher habe ich mir darunter tatsächlich Baby-Alpakas vorgestellt. Tatsächlich jedoch handelt es sich um das Vlies sehr junger Tiere nach der ersten Schur, das aufgrund der feinen Struktur diese Bezeichnung bekam. Auf dem Indianermarkt wurde mir erklärt, dass alle Arten von Alpaka-Wolle mit Synthetikfasern gemischt werden,

Bis vor wenigen Jahrzehnten benutzten die Ureinwohner Perus zum Färben ihrer Garne Pflanzenfarben. Heute wird zwar immer noch gefärbt, doch erfreuen sich Synthetikgarne mit ihren grellen Farben großer Beliebtheit.

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In manchen Dörfern des peruanischen Hochlandes scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Doch was so romantisch wirkt, ist die Folge stetiger Abwanderung gerade der jungen Bevölkerung. Mittlerweile gibt es Bestrebungen, den jungen Leuten hier wieder eine Perspektive zu geben, indem man ihnen ermöglicht, mit alten Handwerken Geld zu verdienen.

auch wenn man auf dem Etikett 100 % Wolle steht, da sonst das Garn zu spröde und brüchig und damit schwer zu binden wäre. Bei Baby-Alpaka ist der Anteil der Kunstfasern aber deutlich geringer, daher sind Produkte aus dieser Garnart sehr begehrt. Guanakos und Vikunjas leben wild und sind selten in der freien Natur zu sehen. Sie halten sich überwiegend auf einer Höhe von 4.000 m auf. Wegen des feinen Fells wurden die Tiere fast ausgerottet. Zurzeit leben nur noch etwa 10.000 Vikunjas in den peruanischen Anden. Obwohl ich bis in die Hochgebirge reiste, viele Lamas und Alpakas sah und geduldig in die Ferne starrte in der Hoffnung, ein Vikunja zu sehen, ist es mir nicht gelungen. Anschließend ging ich in Lima in den Zoo, wo ich feststellte, dass Vikunjas die graziösen Konturen von Lamas und Alpakas haben, aber noch viel zierlicher wirken einen dünnen Hals haben. Die Kunst des Webens und Strickens wird in den peruanischen Gebirgen seit Generationen gepflegt. Auch heute werden in kleinen Gemeinden noch sogenannte Textilzentren gegründet, obwohl viele und insbesondere junge Menschen in

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Großstädte abwandern. Eines von ihnen konnte ich in Cusco besuchen. Das Zentrum vernetzt Weberinnen aus der Region. Im Museumsshop finden täglich Präsentationen ihrer Webkünste statt, und im Shop werden die Produkte zu fairen Preisen verkauft. Für junge Menschen bietet das Zentrum Schulungen, Beratung und Austausch. Auch Touristen werden nicht vergessen: Für sie gibt es ein kleines Museum über die Geschichte des Webens samt verschiedener Kleidung. Im Museum wurde mir erklärt, dass in den Anden die jungen Mädchen bereits im Alter von fünf Jahren in die „Lehre“ gehen. Es gibt aber auch Gemeinden, die auch Jungen zum Stricken schicken und wo nicht selten Männer beim Weben und Stricken zu beobachten sind. Die Stoffe werden mit höchst einfachsten Webgeräten angefertigt, wie beispielsweise dem Rückenband-Webgerät. Die Kettfäden werden dabei zwischen zwei parallel angeordneten Holzstäben gespannt, den „Kettbaum“ und den „Brustbaum“. Der Kettbaum wird mit einer Schnur an einem erhöhten Punkt befestigt, während der Brustbaum mit einem Gürtel verbunden ist und in der Hüfte der webenden

Frau liegt. Durch die Vor- und Rückwärtsbewegung des Körpers lockert oder strafft die Weberin die Kettfäden. Zur Grundausstattung gehören auch ein hölzernes Webschwert und ein Litzenstab. Bei komplizierten Mustern arbeitet man mit mehreren Litzenstäben, um zusätzliche Kettfäden für die Musterbildung auszuheben. Dieses einfache Gerät ist leicht zu transportieren, außerdem wird es zum Weben aller Textilien benutzt. Die Technik des Rückenbandwebstuhls erlaubt, Stoffe in einer Breite zwischen zwei Zentimetern und etwa einem Meter herzustellen, was gerade noch für die Fertigstellung eines Ponchos reicht. Es stellt sich nun die Frage, wie wohl breitere Stoffbahnen gefertigt werden. So muss hier nicht nur eine Weberin vor dem Webstuhl sitzen, sondern gleichzeitig mehrere Frauen nebeneinander. Sie reichen den Schussfaden von Hand zu Hand weiter. Spricht man von Peru, denkt man natürlich sofort an die Inka. Der Ursprung des InkaReiches lag rund um das heutige Cusco. Was es mit den Geheimnissen der Inka und ihres Reiches auf sich hat und wie das moderne Lima seine Traditionen pflegt, davon mehr ab Seite 85.


Kleine Tierschau in den Anden. Besonders begehrt ist das Vlies heller Lamas und Alpakas. Das Meerschweinchen wird wohl als Abendessen zubereitet. Auch Alpakas dienen als Fleischlieferant in einer Mensch und Tier herausfordernden Umwelt.

Lama oder Alpaka? Ein Blick ins Gesicht soll den Unterschied verraten. Schรถnheiten sind die beiden allemal.

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Inti Traditionelle Muster der Anden, in der Technik des Double-FaceKnitting aus handgefärbtem Garn gearbeitet, zeugen von der ewigen Faszination fremder Völker. Ein ausführlicher Kurs weiht in die Geheimnisse des Double-Face ein. Design: Krisztina Dobo Garn: Wolle mit Stil

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Im Bann der Inka Nr. 01 / Sommer 2012

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ANLEITUNGEN jjjj

inti

Double-Face Ikat-Jacke by Krisztina Dobo von Seite 50 Beim Double-Face-Stricken erscheint das Motiv in umgekehrter Farbstellung auch auf der (ebenfalls glatt rechten) Rückseite. Die faszinierende Technik braucht ein wenig Geduld, aber das Ergebnis lohnt jede Mühe!

GröSSe 34 bis 38 Material Wolle mit Stil „Silky Cashmere“ 55% Seide, 45% Kaschmir LL ca 365 m/55 g ca 165 g Terrakotta ca 165 g Jasmin Prym-Rundstricknd Nr 3, 40 cm, 60 cm und 150 cm lang Prym-Nadelspiel Nr 3 1 Prym-Strickfingerhut „Norweger“, Art-Nr 624 144. TIPP Garn erhältlich über www.wollemitstil.com Dort gibt es auch einen Video Double-Face-Kurs Wichtig Die Maschen- und Reihenangaben der Anleitung, sowie bei den Zählmustern, beziehen sich auf die sichtbaren und nicht auf die tatsächlich zu strickenden Maschen und Reihen.

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C

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Linker Ärmel Mit der 40 cm langen Rundstricknd die 47 M des Häkelanschlags des vorderen Armausschnittrandes aufnehmen und dabei die Luftmaschenkette M für M auflösen. Dann die stillgelegten 47 M des rückwärtigen Armausschnittrandes aufnehmen und 6 M aus den 8 R des Armausschnitts auffassen = 100 M. Dann wie beim rechten Ärmel beschrieben weiterstr.

13 10

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Maschenprobe 21,5 M und 37 R glatt rechts mit Nd Nr 3 = ca 10 x 10 cm.

Rechter Ärmel Mit der 40 cm langen Rundstricknd die 47 M des Häkelanschlags des rückwärtigen Armausschnittrandes aufnehmen und dabei die Luftmaschenkette M für M auflösen. Dann die stillgelegten 47 M des vorderen Armausschnittrandes aufnehmen und 6 M aus den 8 R des Armausschnitts auffassen = 100 M. Dabei nach der 3. M des Armausschnitts 1 Markierung für den Rd-Übergang setzen. Zur Rd schließen und das Ikat-Muster lt Zählmuster B str, dabei wie gezeichnet in der 1. Rd 3 M abnehmen = 97 M. Für die Schrägung in der 7. Rd ab dem Aufnehmen nach und vor der Markierung je 1 M und in jeder 8. Rd 14x je 1 M betont abnehmen = 67 M. Bei abnehmender Weite auf die Spielstricknd wechseln. Nach der 172. Rd = 46,5 cm Ärmellänge stets wechselnd in den entsprechenden Farben 1 M der Außenseite rechts und 1 M der Innenseite links str und gleichzeitig abk.

zählmuster C

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Betonte Abnahmen Nach der Markierung für die Außenseite 2 M rechts überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobenen M darüberziehen und für die Innenseite 2 M links verschränkt zus-str. Vor der Markierung für die Außenseite 2 M rechts zus-str und für die Innenseite 2 M links zus-str.

Vorderteile und Rückenteil Am senkrechten, geraden Rand des rechten Vorderteils beginnen. Für den Hilfsanschlag den Häkelanschlag ausführen. Dafür mit einem kontrastfarbenem Garn 107 Luftma- schen häkeln und dann mit der 60 cm langen Rundstricknd jeweils 107 M in der Musterfarbe = Jasmin und in der Hauptfarbe = Terrakotta aus dem hinten liegenden M-Querfaden der Luftmaschen herausstr. Für die erste Hin-R liegen jetzt stets wechselnd 1 M der Hauptfarbe und 1 M der Musterfarbe auf der Nd. Anschließend lt Zählmuster A in Double-FaceTechnik str. Für den rechten Armausschnitt in der 86. R = Rück-R = 23 cm Ab Anschlag die letzten 47 M stilllegen = 60 M. Nach der 4. R des Armausschnitts 1 Markierung setzen und nach 2 cm = 8 R Armausschnitthöhe = in der 94. R = Rück-R = 25 cm ab Anschlag 47 M mit dem Häkelanschlag wie zuvor beschrieben dazu anschlagen = 107 M. Nach der 155. R = 42 cm lt Zählmuster A beidseitig 1 Markierung für die rückwärtige Mitte setzen. Nach 159 R ab Anschlag gegengleich weiterstr, dabei mit der 151. R lt Zählmuster beginnen. Nach 84 cm = 310 R ab Anschlag die M stilllegen. Die Rand-M der 85. und 94. R mit der folg M zusnähen und die Schulternähte ab den Armausschnitten über 44 R im Matratzenstich von außen und innen schließen.

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“ ab Seite 156. Für die rundum verlaufende Blende mit der längsten Rundstricknd M wie folg auffassen bzw abstricken, dabei die M von außen in Terrakotta und von innen in Jasmin auffassen: aus dem Saum der Jacke 202 M auffassen, die 107 M des Häkelanschlags des rechten Vorderteils mit 1 Hilfsnd aufnehmen, dabei die Luftmaschenkette M für M auflösen und anschließend abstricken, dabei die letzten 2 M rechts bzw links zus-str = 106 M, aus dem oberen Rand der Vorderteile und des Rückenteils 83 M auffassen und die 107 stillgelegten M des linken Vorderteils abstricken und die letzten 2 M rechts bzw links zus-str = 106 M = 497 M. Zur Rd schließen. Dann jeweils die zweite und die vorletzte M der Vorderteile markieren und die Blende lt Zählmuster C str, dabei zwischen den markierten M den MS fortl str = über den M des Saumes den MS 6x str, über den M der Vorderteile den MS je 3x str und über dem oberen Rand den MS 2,5x str. In jeder 2. Rd vor und nach den markierten M 6x je 1 M rechts verschränkt aus dem M-Querfaden herausstr = 545 M. Nach 3,5 cm = 13 Rd stets wechselnd in den entsprechenden Farben 1 M der Außenseite rechts und 1 M der Innenseite links str und gleichzeitig abk.

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Ikat-Muster Nach Zählmuster A, B und C glatt rechts in DoubleFace-Technik str. Die Zählmuster zeigen die Farben der Außenseite. Für die Innenseite die Farben austauschen. Die Vorderteile und das Rückenteil nach Zählmuster A str. Nach der 159. R lt Anleitung weiterstr. Die Ärmel nach Zählmuster B str. Für die Blende nach Zählmuster C str. Den gezeichneten MS = 34 M lt Anleitung str. Die 1.-13. Rd 1x str.

Achtung Die Vorderteile und das Rückenteil werden zus-hängend quer gestrickt.

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z채hlmuster A Zeichenerkl채rung auf der n채chster Seite

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Zeichenerkl채rung = Rand-M doppelf채dig in Terrakotta und Jasmin = 1 M in der Hauptfarbe Terrakotta = 1 M in der Musterfarbe Jasmin = 2 M rechts zus-str

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Double-Face bzw. Double Knitting Wie der Name schon sagt: Zwei Gesichter bzw. doppeltes Stricken. Sie stricken mit der doppelten Maschenanzahl gleichzeitig die Außen- und die Innenseite in den entsprechenden Farben. Dabei werden innerhalb der Reihe die Maschen der oben liegenden Seite rechts und die Maschen der anderen Seite links gestrickt. Das Muster der Außenseite erscheint auf der Innenseite als Negativ. Anschlag: Sie müssen stets doppelfädig in beiden

Farben anschlagen. Dadurch liegen doppelt soviele Schlingen auf der Nadel wie Sie Maschen pro Seite benötigen. Welche Anschlagsart Sie auch wählen, vor dem Stricken der 1. Reihe müssen Sie die Maschen auf der Nadel „sortieren“. Es liegt stets wechselnd 1 Masche der Außenseite in der Hauptfarbe und 1 Masche der der Innenseite in der Musterfarbe auf der Nadel. Bei unserem Modell werden die Maschen mit einem Hilfsanschlag angeschlagen, da daraus die

Maschen für die Ärmel bzw. für die Blende aufgefasst werden. Randmaschen: Die erste und zweite Schlinge der Nadel bilden die rechte Randmasche und die vorletzte und letzte Schlinge bilden die linke Randmasche. Die Randmaschen werden stets doppelfädig gestrickt. Dabei bildet der Kettenrand die schönste Optik. Das Stricken: In der ersten Reihe liegt die Außenseite oben = Hin-Reihen. In der 2. Reihe liegt die Innenseite oben = Rück-Reihen. Zwischen den

wichtig: Der dunkle Faden in vorderen und der helle Faden im hinteren Ring des Fingerhuts.

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1. Das Aufnehmen aus der Luftmaschenkette = Rückseite des Strickstücks. Zuerst mit dem hellen Faden 1 M aufnehmen, dann durch dieselbe Lm mit dem dunklen Faden 1 M aufnehem.

4. Die helle M der Innenseite links str, die Fäden liegen vorn.

2. Die Nd drehen. Jetzt sieht man die Farbverteilung für die 1. Reihe. Die 1. M ist dunkel, die 2. ist hell

5. Für die Außenseite die M in den Farben lt Zählmuster rechts str.

3. Die dunkle M der Außenseite rechts str, die Fäden liegen hinten

6. Für die Innenseite die Farben austauschen und links str.

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KURS Double-Face Randmaschen wird stets wechselnd eine Masche der oben liegenden Seite rechts gestickt, dabei liegen die Fäden hinter der Arbeit und die folgende M für die andere Seite links gestrickt, dabei liegen die Fäden vor der Arbeit. Wird die Masche der Außenseite in der Hauptfarbe gestrickt, muss die Masche der Innenseite in der Musterfarbe gestrickt werden und umgekehrt. Beim Stricken von „einfarbigen“ Reihen sollten Sie in jeder Reihe die Fäden nach ein paar Maschen verkreuzen. Damit „verbindet“ sich die Außen- mit der Innenseite.

Abnahmen innerhalb einer Reihe oder Runde: Für das Zusammenstricken von Maschen ist es nötig dass Sie die Maschen auf der Nadel neu anordnen. Dafür müssen zuerst die Maschen der Außenseite nacheinander auf der Nadel liegen und danach die Maschen der Innenseite auf der Nadel liegen. Wenn Sie auf der Außenseite die M rechts zusammen-tricken, werden die Maschen der Innenseite links verschränkt zusammengestrickt. Werden die Maschen der Außenseite rechts überzogen zusammengestrickt, werden die M der Innenseite links zusammengestrickt.

Zunahmen innerhalb einer Reihe oder Runde: Um je 1 Masche zuzunehmen, nehmen Sie den Maschenquerfaden zwischen 2 rechten Maschen auf die linke Nadel und stricken ihn rechts verschränkt ab. Dann nehmen Sie den Maschenquerfaden zwischen 2 linken Maschen auf die linke Nadel und stricken ihn links verschränkt ab. Abketten: Bei unserem Modell wird jede Masche in der ensprechenden Farbe rechts bzw. links gestrickt und gleichzeitig abgekettet.

ABNAHMEN

Abnahmen / zuNAHMEN

7. Vor der Markierung für die Außenseite 2 M rechts zus-str.

10. Für die Innenseite 2 M links verschränkt zus-str.

8. Für die Innenseite 2 M links zus-str. Die Abnahmen stricken, dann die M nach der Markierung neu sortieren = 2 dunkle und 2 helle Maschen.

11. Vor der markierten M für die Außenseite den vorderen Maschenquerfaden zwischen 2 rechten Maschen auf die linke Nadel nehmen und mit dem dunklen Garn rechts verschränkt str.

9. Nach der Markierung für die Außenseite 2 M rechts überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobenen M darüberziehen

12. Dann vor der markierten M für die Innenseite den hinteren Maschenquerfaden zwischen 2 linken Maschen auf die linke Nadel nehmen und mit dem hellen Garn links verschränkt str.

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UTRECHTER IMpRESSiONEN ein strickfestival als kulturevent

Der Mensch geht voller Erwartungen durch das Leben. Dies trifft ganz besonders auf den Reisenden zu, der zu all den freudigen Erwartungen im Hinblick auf das fremde Land, die ihn auf seiner Reise begleiten, doch auch das eine oder andere Vorurteil in seinem Gep채ck mitf체hrt. Text Natalie Franke

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o hegt manch Besucher der Niederlande tief in seinem Inneren die Vorstellung, bald in ein Land zu kommen, in dem sich alle Menschen auf Fahrrädern fortbewegen (ein in Deutschland besonders beliebtes Fahrradmodell wird tatsächlich als „Hollandrad“ im Handel geführt). Diese Menschen verständigen sich untereinander – und auch mit Fremden – in einer Sprache, die auf den ersten Eindruck hin zu keiner der bekannten Sprachfamilien zu gehören scheint. Und dann gibt es Windmühlen, Wasser, Tulpen und Käse. Und Coffeeshops, in denen man gemütlich beisammen sitzt und vielleicht auch Kaffee trinkt. Die Wahrheit über das schöne Land in der Mitte Europas liegt, wie so häufig, irgendwo inmitten der Klischees. Auf dem Weg nach Utrecht, es ist Mitte April, präsentieren sich dem erfreuten Auge denn auch tatsächlich Tulpenfelder, die Betonung liegt dabei auf „felder“... Leuchtend rot und gelb stehen die beliebten Zwiebelpflanzen in Reih und Glied. Sie werden bald selber, zu Sträußen gebunden, eine Reise weit über die Landesgrenzen hinaus antreten und den Frühling in manch Wohnzimmer bringen. Kaum zu glauben, dass die langstieligen Schönheiten, die heute ihren Ruf als „Wegwerfblumen“ haben, im 17. Jahrhundert zu einem Spekulationsobjekt wurden und im Jahr 1637 den ersten Börsencrash der Geschichte verursachten. Doch nicht der Tulpen wegen führt uns der Weg in die Niederlande. Auch die Windmühlen, die zur Entwässerung dienten, sind nicht das Ziel. Die grasenden Schafe auf den saftiggrünen Wiesen weisen da schon eher den Weg. Im malerischen Utrecht nämlich findet in diesem Jahr der „Breidag“, der „Stricktag“, statt. Genaugenommen handelt es sich um zwei Tage, an denen es rund ums Stricken geht. Was wissen wir eigentlich über die Tradition des Strickens in den Niederlanden? Denkt man an traditionelle Textilien, so tauchen am ehesten Bilder auf von jungen Mädchen in blau-weißen Kleidern mit gestärkten Spitzenhauben auf dem Kopf. Oder auch von kostbarer Klöppelspitze, eine Technik, die wohl im 16. Jahrhundert aus Italien in die Niederlande kam. Dabei waren gerade die niederländischen Stricker und Strickerinnen für die hohe Qualität ihrer Arbeiten weithin berühmt. Überlieferungen zufolge orderten die Engländer gestrickte Handschuhe eigens aus den Niederlanden. Manche Historiker gehen sogar davon aus, dass das englische Wort für Stricken, „to knit“, vom niederländischen Wort für „knoten“, „knutten“, stammt. Und es sollen die Holländer gewesen sein, die die Technik des Strickens nach Skandinavien brachten.

Das öffentliche Leben in der Altstadt an einem Samstagnachmittag und links am Sonntagvormittag ...

Doch, Tulpen gibt es hier auch! Kleinkunst am Zweirad. Das Fahrrad ist für die meisten Niederländer fast schon ein Lebenspartner.

Der Historiker James Norbury bezeichnete niederländische Strickereien einmal als „einfach und zurückhaltend“. Tatsächlich finden sich

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zahlreiche einfarbige Rechts-Links-Muster mit sich wiederholenden grafischen Motiven. Farbmuster bestehen in der Regel aus zwei Hauptund einer Schmuckfarbe, zumeist Rot. Auch hier zeigt sich wieder eine Vorliebe für Geometrie. Mit dem Aufkommen dünner Baumwollgarne um 1740 entstanden feinste „Weißstrickereien“, Spitzen oder auch Motivstrickereien (Vögel, exotische Tiere und Pflanzen) mit verkreuzten Maschen auf linkem Grund, die an gewebten Damast erinnern. Mit dem Aufkommen der Strickmaschine wurde Handstrick immer mehr zu einer rein privaten Nebenbeschäftigung von Frauen, die damit das Haushaltseinkommen ein wenig aufbesserten oder gleich für den Eigenbedarf strickten. Der Sinn war nun mehr auf das Praktische gerichtet, viele der raffinierten Techniken gingen verloren. In den 1970er Jahren dann verschwand der Handarbeitsunterricht aus den Schulen.

Konstruktionsprofi. Die junge Designerin Isolda Teague erklärt den perfekten Schnitt.

In den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts allerdings erlebten auch die Niederlande einen wahren Strickboom, doch gestrickt wurden hauptsächlich einfache Muster mit dicken Nadeln. Aber es vergingen nochmals fast zwanzig Jahre, bis die Feinheiten des Strickens wiederentdeckt wurden. Wie groß die Begeisterung der Niederländer für die Strickkunst ist, kann jeder Besucher der „Stricktage“ hautnah miterleben. Diese wiedererwachte Liebe zu einer alten Textiltechnik ist nicht zuletzt dem Einsatz zweier engagierter Frauen, Carla Meijsen und Hilly van der Sluis, bekannt als die Dutch Knitters, zu verdanken. Beiden werden wir später noch begegnen. Bei der Ankunft in Utrecht bestätigt sich zunächst auch gleich ein weiteres Klischee über den alltäglichen Lifestyle der Niederländer. Man fährt mit dem Rad! Und zwar immer und überall hin. Gleich am Bahnhof gibt es tatsächlich eine Art Parkhaus mit Parkleitsystem. Hier können Fahrräder auf zwei Ebenen geparkt und mithilfe eines engagierten Parkplatzwächters auch wiedergefunden werden. Was darüber hinaus auffällt, ist die gelassene Freundlichkeit, mit der Radfahrer, Autolenker und Fußgänger friedliche Koexistenz praktizieren. Selbst an so stark frequentierten Orten wie den Ufern der Oudegracht, dem Hauptkanal Utrechts, klappt das Miteinander. Utrecht ist eine junge Stadt mit ehrwürdigem Flair. In der Altstadt an den Ufern der Grachten findet sich eine bunte Vielzahl von Restaurants, Cafés und kleinen Läden, die allesamt einen Besuch lohnen. Die Niederlande schauten immer schon gern über die Grenzen ihres kleinen Staates hinaus, und so ist auch heute die Atmo-

Wer bloß einen Kaffee trinken möchte, geht besser hier nicht rein ... Utrecht hat viele gemütliche Cafés und Teestuben. Ganz legal.

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sphäre geprägt von kultureller Vielfalt. Sei es der kleine Laden, der sich auf Kaffeesorten aus (nahezu) allen Teilen der Welt spezialisiert hat oder das Stoffgeschäft mit seinem Angebot an handbedruckten Stoffen aus Bali. Sehenswert ist auch der Utrechter Dom mit seinem imposanten Turm. Dieser Turm steht in zweierlei Hinsicht einzigartig da: Mit seinen 112 Metern in er – nein, nicht der höchste Punkt der Niederlande, aber der höchste Kirchturm des Landes. Und zwischen ihm und dem Dom klafft eine große Lücke. Am 1. August des Jahres 1674 führte ein schwerer Sturm, vermutlich ein Tornado, zum Einsturz des Langschiffes. Seitdem besteht der Utrechter Dom nur noch aus Chor, Querschiff und dem einsamen Turm. Von Einsamkeit kann ansonsten in der Altstadt von Utrecht kaum die Rede sein. An diesem sonnigen, wenn auch kühlen Wochenende drängen sich die Menschen durch die Gassen und an den Uferpromenaden der Grachten. Wer Glück hat, ergattert einen der Sitzplätze vor den Türen der vielen Cafés und Restaurants und schaut von dort dem bunten Treiben zu. Die Universitätsstadt zieht zahlreiche Studenten aus allen Teilen des Landes und von jenseits der Grenzen an. Dementsprechend jung und quirlig ist das Straßenbild. Der Stricktag, oder besser gesagt die beiden Stricktage, finden im Meeting District, einem Tagungs- und Ausstellungszentrum in der Vorstadt Nieuwegein statt. Der deutsche Besucher möge sich bei der Frage nach der richtigen Tram nicht dazu verleiten lassen, Nieuwegein ähnlich wie Neuwegen auszusprechen. Er wird zuerst verständnislose Blicke, dann, nach dem Aufschreiben des Ortsnamens, schallendes Gelächter und als korrekte Aussprache schließlich eine Aneinanderreihung von Kehl- und Rachenlauten hören. Der Textilhistoriker James Norbury charakterisierte die niederländische Strickkunst einmal als streng und ohne Zierart. Ein Spiegelbild der Düsterheit und Schmucklosigkeit der Haushalte des einfachen Volkes. Zumindest letztere Aussage scheint sich beim Betreten der fensterlosen Veranstaltungsräume auf merkwürdige Art zu bestätigen. Draußen schien eben noch die Sonne vom klarblauen Himmel, drinnen herrscht leicht staubige Dämmerung. Gedämpft auch die Geräusche der Schritte und die Stimmen der Menschen. Doch dieser erste Eindruck verflüchtigt sich rasch, zahlreiche Besucher sind an diesem Samstag aus allen Ecken des Landes gekommen. Die Atmosphäre ist heiter, viel Handge Konstruktionsfehler? Das Mittelschiff des Utrechter Doms hielt im 17. Jahrhundert einem Tornado nicht stand und stürzte ein.

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Stephen West umgart seine Bewunderinnen.

Skandinavisches Design hat weltweit Liebhaber. Kein Wunder bei diesen Farben und Mustern!

stricktes ist zu sehen, das stolz vorgeführt wird. Im großen Ausstellungssaal drängen sich die Menschen. Denn hier gibt es alles, was das Strickerherz erfreut. Und man darf nicht nur gucken, sondern auch kaufen ... Eine Versuchung, der gerade bei den Anbietern skandinavischer Garne nur schwer zu widerstehen ist.

So schön, so filigran! Estnische Spitze, präsentiert von den Dutch Knitters.

Hauptanziehungspunkt der Stricktage sind aber ohne Frage die Kurse. Und auch hier zeigt sich wieder, wie weltoffen und international das kleine Land mitten in Europa ist. Denn die Kursleiter und Kursleiterinnen sind durchweg Stars der internationalen Strickszene. Hier eine Auswahl aus dem Who is Who des diesjährigen Utrechter Strickfestivals: Da wäre die junge Schottin Ysolda Teague, die mit ihrem wunderschön gestalteten Buch „Little Red in the City“ und ihrem lesenswerten Blog (www.ysolda. com) zu einer bekannten und beliebten Designerin wurde. Zu verdanken hat Ysolda ihre Bekanntheit natürlich ihren individuellen Designs. Aber auch der Tatsache, dass sie sich eines allgegenwärtigen Problems vieler Strickerinnen angenommen hat: Wie stricke ich das perfekt passende Modell? In „Little Red in the City“ zeigt Ysolda ihre Designs in bis zu 17 (!) Größen. Kein Wunder, dass sie ihrem Kurs den Namen „The Perfect Sweater Class“ gegeben hat. Ebenfalls ein Meister der Konstruktion ist der gebürtige US-Amerikaner Stephen West. Bekannt wurde Stephen mit seinen Entwürfen für

Estnische Strickspitze ist so spinnwebfein, dass ein Schal sich durch einen Ring ziehen lässt.

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Männer-Accessoires wie Schals, Mützen, aber auch Taschen und Plaids. Für ihn sucht sich immer das Garn selbst das passende Design, nicht umgekehrt. West experimentiert bei seinen Tüchern mit der Geometrie, mit Abnahmen und Zunahmen, mit der rhythmischen Abfolge von monochromen und farbigen Partien. Inwieweit hier sein Studium des modernen Tanzes, das er in Amsterdam aufgenommen hat, eine Rolle spielt, bleibt sein Geheimnis. Enthüllt werden hingegen in Stephen West´s Kurs einige Geheimtipps des Designers. Patentstricken war lange Zeit aus der Mode, dabei bietet diese Technik spannende und überraschende Möglichkeiten. Darauf macht Nancy Merchant aufmerksam. Sie zeigt den Kursteilnehmerinnen alle Feinheiten des Patentstrickens. Und macht deutlich, warum die Strickgemeinde ihr den Hoheitstitel der „Königin des Patentstrickens“, „Queen of Brioche“, zurecht verliehen hat. Und um dem Besucher die Wahl noch ein wenig schwerer zu machen, gab es noch Kurse über die Kunst, mit Perlen zu stricken und über die Geheimnisse der Ajourstrickerei. Ein weiterer Workshop widmete sich den faszinierenden Möglichkeiten des Entrelac, ein anderer nahm Fair-Isle-Anfängern die Angst, in ihr fertiges Strickstück zu schneiden ... Für den Besucher eines Strickfestivals gibt es zwei goldene Regeln. Erstens: Du kannst nicht gleichzeitig an


Und wo ist jetzt meins? Keine Sorge, hier gibt es ein Parkleitsystem zum Einparken und Wiederfinden.

mehreren Orten sein! Zweitens: Melde Dich rechtzeitig zu Deinem Lieblings-Workshop an! „Rechtzeitig“ heißt, sobald Dich das erste Gerücht über das bevorstehende Event erreicht ... Und kümmere Dich nicht darum, in welcher Sprache Dein Kurs angeboten wird. Das gilt auch für den Kurs der Dutch Knitters, von denen wir schon sprachen. Hinter den Dutch Knitters verbergen sich die Strickenthusiasten Carla Meijsen und Hilly van der Sluis. Die beiden haben sich intensiv mit den Stricktraditionen Estlands beschäftigt. Typisch estnisch sind zum einen die typischen Fausthandschuhe mit ihren mehrfarbigen Jacquardmustern und zum anderen natürlich Lace. Zu beiden Themen boten Carla und Hilly Kurse an, die in Windeseile ausgebucht waren. Die beiden sind mittlerweile feste Größen in der virtuellen und realen Strickszene. Das erste Mal trafen Carla und Hilly 2005 bei Stitch`n Bitch Utrecht aufeinander. Die beiden Hobbystrickerinnen erkannten gleich, dass gemeinsames Stricken doppelte Kreativität bedeutete, und so gründeten sie im Jahr darauf „The Dutch Knitters“. Carla und Hilly haben sich in den letzten Jahren intensiv mit den Stricktraditionen ihrer Heimat beschäftigt. So wurde für Carla ein Zufallsfund auf dem Flohmarkt zu einer stark frequentierten Yahoo Group. Es handelt sich bei dem Fund um einen alten Musterstreifen mit unterschiedlichen Strickmustern. Carla Meijsen

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machte es sich zur Aufgabe, dieses Stück Kulturgeschichte zu rekonstruieren. Der mittlerweile als „Sampler M“ bekannte Musterstreifen ist als Knitalong unter dieser Adresse zu finden: http:// groups.yahoo.com/group/KnitalongSamplerM/ Unbedingt sehenswert! Aber auch die Stricktraditionen der baltischen Staaten, insbesondere die kunstvollen Spitzentücher Estlands, haben die Dutch Knitters in ihren Bann gezogen. Schals, gestrickt aus so feinem Garn, dass sie mühelos durch einen Fingerring gezogen werden können, Muster mit so poetischen Namen wie Maiglöckchen oder Kronprinz – diesen Kulturschatz wollen die beiden Frauen mit anderen Strickerinnen in ihren Kursen teilen.

gut wie keine Rolle spielt. Gelernt wird am „lebenden“ Objekt, in diesem Fall den estnischen Spitzentüchern, deren Sprache universell ist und in der ganzen strickenden Welt verstanden wird. Und Worte allein helfen schließlich auch nicht weiter, wenn es darum geht, fortlaufend hintereinander sieben Maschen links zusammenzustricken. Da heißt es nur, Augen auf und durch. Und gemeinsam mit der Nachbarin über Missgeschicke zu lachen. Fazit: Wer Lust auf einen Wochenendtrip hat und einige Zeit im Voraus planen kann, sollte sich unbedingt informieren, wo ein Strickfestival stattfindet. Und sich auf eine schöne Stadt, nette Menschen und viel Spaß freuen!

So auch dieses Jahr in Utrcht. Wir erfahren viel über die Stricktraditionen Estlands, lernen, wie die Tücher und Schals konstruiert sind und üben an einem Miniexemplar eine spezielle Anschlagtechnik und einige der raffinierten Muster. Ungewöhnlich, aber typisch bei estnischen Tüchern ist, dass der Rand nicht angestrickt, sondern angenäht wird. Auch wir dürfen uns an Stichen versuchen, die so unsichtbar wie möglich sein sollen. Hilly und Carla haben für jeden ein offenes Ohr und eine hilfreiche Hand ... Unterrichtssprache ist natürlich Niederländisch, aber die Dutch Knitters sprechen selbstverständlich auch Englisch. Doch das Wunderbare ist, dass die Sprache in einem Strickkurs letztlich so

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Magie eines Augenblicks

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ASHtERA Eine EnthĂźllungsstory, bei der jedes Wort nur unnĂśtig ins Gewicht fiele. Design: Carolin Schwarberg Garn: Lang Yarns stilettos: Zara

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ISHTAR Was vom Tage 端brig bleibt verhaucht in Stille und Anmut. Design: Utlinde Gradowski Garn: Grignasco stRING: La Perla

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INARA Zwischen Aktion und Reaktion – für die Länge eines Wimpernschlages gefriert die Gegenwart. Design: Utlinde Gradowski Garn: Monika Design Yarns

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ANAT Getragen auf den Schwingen der Zeit birgt jeder Augenblick in sich die Ewigkeit. Design: Carolin Schwarberg Garn: Schulana stilettos: Zara

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Unberührt vom Wandel der Zeiten bewahrt die Macht des Weiblichen auf ewig ihre Verheißung.

ISHTANU (links) Design: Anniken Allis Garn: Manos del Uruguay

TIAMAT (rechts) Design: Tanja Lay Garn: Ito BADEANZUG: La Perla SCHUHE: Ferragamo

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Asthera

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Maxistola by Carolin Schwarberg von Seite 66

Stola mit stola im lochmuster Schmetterlingen by Utlinde Gradowski von Seite 67 XX

Die Wolle von Merinoschafen gilt als besonders weich. Entscheidend dafür ist die Feinheit der Faser, die in Mikron gemessen wird. Je feiner die Faser, desto niedriger der Mikronwert. So liegt die Faserfeinheit bei Merino extrafine zwischen 18 und 20 Mikron.

Statt transparenter lassen sich natürlich auch farbige Perlen verwenden. Die Stola macht sich übrigens ebenfalls gut als Interieur-Element.

GröSSe ca 114 x 200 cm

Material Grignasco „Merinosilk“ 50% Merino, 50% Seide, LL ca 1400 m/100 g ca 100 g Natur Fb 97 Prym-Rundstricknd Nr 3,75, 100 cm lang Prym-Häkelnd Nr 0,6 1902 Rocailles = 2 Döschen à 17 g, 2,6 mm Ø, transparent mit Silbereinzug, von efco.

GröSSe ca 62 x 178 cm

Material LANG YARNS „Merino 400“ 100% Merino, LL ca 200 m/25 g ca 225 g Grün Fb 97 Prym-Rundstricknd Nr 7, 100 cm lang Randmaschen Rand-M stets kraus rechts = in Hin- und Rück-R rechts str.

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Ausführung 137 M anschlagen und im Ajourmuster nach Strickschrift arb. Nach 320 R = ca 200 cm ab Anschlag alle M locker abk. Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. 279 277 275 273 271 269 267 265 263 261 59 57 55 53 51 49 47 45 43 41 9 7 5 3 1

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Zeichenerklärung Siehe auch „Basiswissen“. = Wickel-M: 1 M rechts str und auf eine kurze Hilfsnd legen, den Faden 6x locker um diese M wickeln, dann die M wieder auf die rechte Nd legen.

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Maschenprobe ca 10 x 10 cm Ajourmuster in der 41.-60. R: 12 M und 15 R Ajourmuster in der 1.-10. R: 12 M und 18 R

Achtung Die angegebenen Maße beziehen sich auf das liegende Teil. Beim Tragen wird die Stola etwas schmaler und länger.

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Ajourmuster Nach Strickschrift str. Mit den 8 M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS = 12 M zwischen den Pfeilen 10x str, mit den 9 M nach dem 2. Pfeil enden. Die 1.-10. R 4x str, die 41.-60. R 11x, die 261.-270. R 1x und die 271.-280. R 5x str.

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ANLEITUNGEN 263 261 259 257 255 253 251 29 27 25 23 21 19 17 15 13 11 9 7 5 3 1

Lochmuster mit Schmetterlings-Motiv Nach Strickschrift A str. (siehe Seite 76-77) Die 1.-362. R 1x str. Werden in einer Hin-R 2 U nebeneinander gearb, so wird in der folg Rück-R der 1. U links und der 2. U rechts abgestr. Werden in einem Musterabschnitt M-Gruppen mehrmals gestr, sind die betreffenden M mit einer dickeren Linie umrandet, innerhalb dieser Umrandung ist angegeben, wie oft die M-Gruppe zu str ist. Wellenmuster-Spitze Nach Strickschrift B str. Mit den 10 M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS = 3 M zwischen den Pfeilen 8x arb, mit den 5 M nach dem 2. Pfeil enden. Die 1.-10. R 1x, die 11.-30. R 12x und die 251.-263. R 1x str. Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3,75 Lochmuster mit Schmetterlings-Motiv: 20 M und 27 R Wellenmuster-Spitze: 18 M und 43 R

Ausführung 132 M über einen kontrastfarbenen Hilfsfaden anschlagen, siehe auch „Italienischer Anschlag“ Abb 1 und 2 auf Seite 141. 1 Rück-R linke M str. Dann im Lochmuster mit Schmetterlings-Motiv lt Strickschrift A weiterstr. Nach 134 cm = 362 R Lochmuster für die Wellenmuster-Spitze am rechten Rand 39 M dazu anschlagen und über diese 39 M lt Strickschrift B str, dabei in jeder Hin-R wie gezeichnet die letzte M der Spitze mit der folg M der Stola zus-str, danach wenden und zurückstr. Nach 62 cm = 263 R ab Neuanschlag sind alle Stola-M aufgebraucht. In der folg Rück-R die 39 M der Spitze abk, wie folgt: 2 M rechts str, beide M wieder auf die linke Nd nehmen und rechts verschränkt zus-str, *1 M rechts str, die beiden M der rechten Nd wieder auf die linke Nd nehmen und rechts verschränkt zus-str, ab * stets wdh. An der anderen Seite der Stola die WellenmusterSpitze ebenso anstr. Dafür die über den Hilfsfaden angeschlagenen M auf die Nd fassen, den Hilfsfaden entfernen und am linken Rand 39 M dazu anschlagen.

Ishtar ishtanu 12x

B

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“.

Zeichenerklärung x 26

Achtung An beiden Enden der Stola wird eine Wellenmuster-Spitze in kurzen hin- und hergehenden R gestr und in jeder Hin-R mit den M der Stola verbunden. Die Pfeile im Schnittschema kennzeichnen die Strickrichtung. Die angegebenen Maße beziehen sich auf das liegende Teil. Beim Tragen wird die Stola etwas schmaler und länger.

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= die folgende M-Gruppe so oft str, wiex26 die Zahl angibt. = 1 M zunächst mit der Häkelnd durch 1 Perle ziehen und wieder x 26 auf die linke Nd legen, dann die M rechts str. = die letzte M der WellenmusterSpitze wie zum Rechtsstr abheben, die folg M der Stola rechts str und die abgehobene M darüberziehen

schal im stola lochmuster by Anniken Allis by Utlinde von Seite 72Gradowski von Seite XX Das Garn für diesen Schal wird direkt in Uruguay gemäß der strengen Fair-Trade-Richtlinien von Kooperativen hergestellt. Jeder Strang ist mit seinen Farbspielen ein Unikat!

GröSSe 40,5 x 192 cm Material Manos del Uruguay „Lace“ 70% Baby Alpaka, 25% Seide, 5% Kaschmir LL ca 400 m/50 g ca 100 g Fay Fb 6977 Knit-Pro-Stricknd Nr 3,5. Ajourmuster Nach Strickschrift str (siehe Seite 80). Die 1.-98. R 1x, dann die 99.-146. R 4x und die 99.-144. R 1x str. Zeichenerklärung Siehe „Basiswissen“. Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3,5 Ajourmuster: 25 M und 35 R Ausführung Für die rechte Hälfte des Schals 4 M anschlagen und das Ajourmuster lt Strickschrift str, dabei die Rand-M als Kettenrand ausführen. Nach der 97. R sind 101 M auf der Nd. Nach 336 R = 96 cm ab Anschlag die M stilllegen. Die linke Hälfte ebenso str. Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Die stillgelegten M der rechten und linken Hälfte des Schals im Maschenstich verbinden. Strickschrift Siehe nächste Seite. Zeichenerklärung Siehe „Basiswissen“. weiter f

Alle Anleitungen finden Sie auch im Internet unter: Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. Nr. 01 / Sommer 2012

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Strikcschrift schal ishtar

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ANLEITUNGEN jj11

Inara

dreiecktuch in petrol by Utlinde Gradowski von Seite 68 Babyalpaka ist wunderbar weich und wie alle Alpakagarne frei von Lanolin. Alpaka ist somit eine gute Wahl für Allergiker.

GröSSe ca 160 x 80 cm Material Monika Design Yarns „Cuzco“ 100% Baby Alpaka, LL ca 400 m/50 g ca 100 g Petrol Fb 740 Prym-Rundstricknd Nr 4, 120 cm lang Lochmuster Nach den Strickschriften A, B und C str. Der Doppelpfeil kennzeichnet jeweils die Mittel-M.

Strickschrift A zeigt den Beginn des Tuchs, Strickschrift B die rechte Seite mit der Mittel-M und Strickschrift C die linke Seite ab Mittel-M. Die M und R lt Anleitung einteilen.

Abschluss-Borte Über 17 M nach Strickschrift D str. Die 1.-28. R 13x, die 29.-42. R 1x und die 43.-70. R 13x str. weiter f 121 119 117 115 113 111 109 107 105 103 101 99 97 95 93 91 89 87 85 83 81 79 77

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Maschenproben ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 4 Lochmuster: 18 M und 33 R Abschluss-Borte: 17 M = ca 6,5 cm breit Achtung Das Tuch wird von der rückwärtigen Mitte aus von oben nach unten gestr. Der Pfeil im Schnittschema kennzeichnet die Strickrichtung. Die angegebenen Maße beziehen sich auf das liegende Tuch. Es wird beim Tragen breiter und verliert etwas an Höhe. Ausführung 2 M über einen kontrastfarbenen Hilfsfaden locker anschlagen, siehe auch „Italienischer Anschlag“ Abb 1 und 2 aufauf Seite 141. 5 R kraus rechts str. Nach der 5. R am linken Rand aus der 2. R 1 M auffassen, die über dem Hilfsfaden angeschlagenen 2 M auf die linke Nd nehmen und rechts abstr = 5 M, den Hilfsfaden entfernen. Im Lochmuster nach Strickschrift A weiterstr. Die 1.-26. R 1x str, dann die 15.-26. R noch 4x wdh, dabei bei jeder Wiederholung den grau getönten MS 1x mehr str. Nach 74 R Lochmuster liegen 163 M auf der Nd. Danach über die ersten 82 M nach Strickschrift B und ab Mittel-M über die folg 81 M nach Strickschrift C weiterstr, dabei jeweils den blau getönten MS 2x arb. Die 75.-98. R 1x str, dann die 99.-110.R 1x str, dabei den grau getönten MS 2x arb, danach die 111.-122. R 1x str, dabei den grau getönten MS 3x arb = 267 M. Dann wieder nach Strickschrift A str, und zwar die 15.-26. R 4x arb, dabei den grau getönten MS stets wdh, und anschließend die 15. und 16. R noch 1x str. Nach 52 cm = 172 R Lochmuster liegen 377 M auf der Nd.

und die letzte aufgefasste M darüberziehen, die Arbeit wenden und über die 17 M zurückstr. Dann nach Strickschrift D weiterstr, dabei in jeder Hin-R die letzte M der Borte mit der folg M des Tuchs wie gezeichnet zus-str. Die 1.-28. R 13x arb. Jetzt sind von der rechten Seite des Tuchs noch 3 M bis zur Mittel-M übrig. Die 29.-42. R 1x str, dabei wird in der 35. R – zur besseren Übersicht grau getönt – die letzte M der Borte mit der Mittel-M des Tuchs zus-gestr. Anschließend die 43.-70. R 13x arb. Danach sind von der linken Seite des Tuchs noch 3 M übrig. Nun die Abschluss-Borte wie folgt beenden: *die äußeren 2 M kraus rechts str, die folg 2 M überzogen zus-str, wenden und zurückstr, ab * noch 13x wdh. Danach die restlichen 3 M der Borte mit den restlichen 3 M des Tuchs im Maschenstich verbinden.

69 67 65 63 61 59 57 55 53 51 49 47 45 43 41 39 37 35 33 31 29 27 25 23 21 19 17 15 13 11 9 7 5 3 1

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D

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5 6,

73,5

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Zeichenerklärung Siehe auch „Basiswissen“. = 1 U, in der folg Rück-R rechts str. = die letzte M der Borte wie zum Rechtsstr abheben, die folg M des Tuchs rechts str und die abgehobene M darüberziehen.

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graues schultertuch by Tanja Lay von Seite 73 Das Tuch kann um jeweils 2,5 cm in der Länge und circa 11 cm in der Breite vergrößert werden, indem jeweils 8 Reihen mehr im Rippenmuster mit entsprechendem Zunahme-Rhythmus gestrickt werden, also jeweils 12 Maschen mehr beidseits der Mittelmasche. Beim Rüschenmuster werden dann beidseits des mittleren Mustersatzes jeweils 3 Mustersätze mehr gestrickt.

GröSSe ca 42,5 x 112 cm

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Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“.

Abschluss-Borte Für die Abschluss-Borte zunächst über die ersten 2 M des Tuchs 31 R kraus rechts str, anschließend an die 31. R aus dem linken Rand 15 M auffassen und für die Verbindung die folg M des Tuchs rechts str

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156.

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Material ITO „Kouki“ 56% Ramie, 44% Seide LL ca 250 m/25 g ca 100 g Aqua Grey Fb 232 Prym-Rundstricknd Nr 3,25, 80 cm lang Rippenmuster Nach Strickschrift A str. Das Muster beginnt mit 1 Rück-R über 9 M. Der Doppelpfeil kennzeichnet die Mittel-M. Die Rand-M wie eingezeichnet stets rechts str. Rüschenmuster Nach Strickschrift B str. Die M lt Anleitung einteilen. Die 1.-8. R 1x str. U und zugenommene M in den Rück-R links str. Zeichenerklärung Siehe „Basiswissen“. Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3,25 Rippenmuster: 21 M und 35 R Kraus rechts: 3 M = 1 cm breit Rüschenmuster: 30 R = 2,5 cm hoch Achtung Das Tuch wird in der rückwärtigen Mitte beginnend von oben nach unten gestr. Der Pfeil im Schnittschema kennzeichnet die Strickrichtung. Wegen der schräg verlaufenden Strickrichtung ist ein Errechnen des Schnittes lt Maschenprobe nicht möglich. Die Maße sind deshalb vom Originalmodell abgenommen. Ausführung 3 M anschlagen und 6 R kraus rechts str. Anschließend an die 6. R aus dem linken Rand 3 M = je 1 M aus jedem Randknötchen auffassen und aus dem Anschlag 3 M auffassen = 9 M. Die Arbeit wenden und lt Strickschrift A im Rippenmuster weiterstr. Dabei wird in jeder R inner-


ANLEITUNGEN jjj1

ANAT

schal by Carolin Schwarberg von Seite XX Die Gabelhäkelei ist eine alte, einfach zu erlernende Technik. Netzgabeln zum Gabelhäkeln gibt es in zahlreichen Variationen, darunter edle Exemplare aus Holz.

GröSSe 78 cm breit und 264 cm lang. Material Schulana „Kid-Paillettes“ 42% Kid Mohair mit winzigen Pailletten, 40% Polyester, 18% Seide, LL ca 125 m/25 g ca 300 g Nachtblau Fb 350 Prym-Wollhäkelnd Nr 4 Prym-Netzgabel, mit verstellbarer Weite von 20– 100 mm

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“.

halb der 3 rechts gestr Rand-M je 1 U und in jeder Hin-R beidseitig der Mittel-M je 1 weiterer U gearbeitet = 2 zugenommene M pro Rück-R und 4 zugenommene M pro Hin-R. Zwischen den U werden die M stets gestr, wie sie erscheinen. Über den U wird das Rippenmuster entsprechend erweitert. So entstehen beidseitig der Mittel-M diagonal verlaufende Rippen. Nach der 11. R der Strickschrift die Arbeit mustergemäß fortsetzen, dabei den Zunahme-Rhythmus = 4 M in den Hin-R und 2 M in den Rück-R beibehalten. Nach 30,5 cm = 106 R Rippenmuster sind beidseitig der Mittel-M je 163 M auf der Nd = 327 M insgesamt. Noch 1 Rück-R mustergemäß, jedoch ohne Zunahmen str. Dann im Rüschenmuster lt Strickschrift B arb, wie folgt: mit den 3 M vor Pfeil a beginnen, den MS zwischen den Pfeilen a und b 40x str, den MS zwischen den Pfeilen b und c 1x str, dann den MS zwischen den Pfeilen c und d 40x str und mit den 3 M nach Pfeil d enden. Nach 2,5 cm = 8 R Rüschenmuster alle M abk, wie sie erscheinen.

2, 5

Tipp Das Tuch kann um jeweils 2,5 cm in der Länge und ca 11 cm in der Breite vergrößert werden, indem jeweils 8 R mehr im Rippenmuster mit entsprechendem Zunahme-Rhythmus gestr werden = jeweils 12 M mehr beidseits der Mittel-M. Beim Rüschenmuster werden dann beidseits des mittleren MS jeweils 3 MS mehr gestr.

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Häkelbordüre Für die Stola werden einzelne Häkelbordüren angefertigt, die in der Technik der „Gabelhäkelei“ entstehen, siehe Seite 82. Die Bordüren mit Hilfe einer Netzgabel anfertigen, die auf 10 cm Bortenbreite eingestellt wird. Beidseitig eines gehäkelten Mittelstegs aus einzelnen festen M liegen gleichlange Garnschlingen, die um die Netzgabel gelegt sind. Beim Behäkeln der Längsseiten werden die Schlingenränder befestigt, dabei wird jede dieser Garnschlingen erfasst. Dazu mit der Häkelnd immer von vorne nach hinten einstechen und je 3 Garnschlingen zusfassen: Am Anfang die 1. Schlinge einer Längsseite erfassen und den Faden durchholen, dann 1 Lm häkeln, * nacheinander 3 Schlingen von vorne auf die Häkelnd nehmen, dann 2 feste M in die Schlingen-Gruppe einhäkeln. Ab * fortl wdh. Siehe auch Abb. 5. Maschenprobe 23 Garnschlingen/pro Seite = ca 10 cm Länge, fertige Breite mit behäkelten Längsseiten = ca 10,5 cm, mit Nd Nr 4 gehäkelt.

8 7 6 5 4 3 2 1

A 7 5 3 1

d Zeichenerklärung Siehe „Basiswissen“.

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Ausführung Insgesamt 24 Häkelbordüren arb. Dafür jeweils eine Gabelborte mit 180 Garnschlingen/pro Seite anfertigen = 78 cm Länge. Dann die Längsseiten wie oben angegeben behäkeln. Die 2. und jede weitere Bordüre nach dem Behäkeln der 2. Längsseite an die vorherige Bordüre setzen. Dafür zwischen den Längsseiten hin- und hergehend je 1 feste M einhäkeln und 1 feste M des umhäkelten Rands übergehen. Beim Ansetzen der 9. Häkelbordüre in der Mitte der Ansatznaht weiter f

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ANLEITUNGEN jjj1

ANAT

schal by Carolin Schwarberg von Seite 70 einen Schlitz offen lassen, dafür nur die ersten und die letzten je 20 cm Länge der Häkelbordüren verbinden. Nach der 8. Häkelbordüre ab Schlitz nochmals einen Schlitz einarb und weitere 8 Häkelbordüren, ab Schlitz gezählt, ansetzen. Beim Tragen der Stola werden die Arme durch die Schlitze gesteckt. Die Länge des zus-gesetzten Teils beträgt etwa 264 cm. Zuletzt die Schlitzränder mit festen M umhäkeln, dabei je 2 feste M zus abmaschen, so dass die Ränder leicht eingehalten werden.

Gabelhäkelei So geht´s Für das Ausführen der Gabelhäkelei brauchen Sie eine Prym-Netzgabel mit verstellbarer Weite von 20–100 mm und eine Prym-Wollhäkelnd. Stecken Sie beide Stäbe der Netzgabel in der gewünschten Breite in den oberen und unteren Steg.

AbB.1 Bilden Sie eine Schlinge wie die Anfangsschlinge beim Häkeln. Diese Schlinge soll halb so lang sein wie Ihre Borte breit wird. Entfernen Sie den unteren Steg der Netzgabel und stecken Sie den rechten Stab durch die Schlinge. Setzen Sie den Steg wieder ein. Der Schlingenknoten liegt in der Mitte der Gabel und der Arbeitsfaden wird hinter den linken Stab geführt.

AbB.1

AbB.2 Halten Sie das Garn hinter dem linken Stab der Netzgabel fest und drehen Sie die Gabel von rechts nach links zu sich hin. Der rechte Stab kommt nach links. Halten Sie den Arbeitsfaden mit der linken Hand fest.

AbB.3 Stechen Sie mit der Häkelnadel von oben nach unten durch die Anfangsschlinge, ziehen Sie den Faden durch. Dann stechen Sie erneut in die Anfangsschlinge ein, diesmal jedoch von unten nach oben und ziehen den Faden durch. Dann den Faden durch die 2 auf der Häkelnadel liegenden Schlingen ziehen = feste Masche. Anschließend führen Sie die Häkelnadel hinter den rechten Stab. Halten Sie das Garn hinter den linken Stab der Netzgabel und drehen Sie die Netzgabel von rechts nach links zu sich hin.

AbB.2

AbB.4 Stechen Sie mit der Häkelnadel von vorn in die linke Schlinge ein und arbeiten Sie eine feste Masche. Legen Sie die Häkelnadel wieder nach hinten. Halten Sie das Garn hinter den linken Stab der Netzgabel und drehen Sie die Netzgabel wieder nach links. Wiederholen Sie diese Arbeitsschritte bis die gewünschte Anzahl von Schlingen erreicht ist. Sobald die Netzgabel mit Schlingen gefüllt ist, entfernen Sie den unteren Steg und lassen Sie, bis auf die letzten 4 Schlingen, die Schlingen von der Netzgabel gleiten. Setzen Sie den Steg wieder ein. Rollen Sie die hängende, noch etwas instabile, Borte auf und sichern sie mit einem Maschenraffer.

Tipp

AbB.3

AbB.4

Es erleichtert das Zählen wenn Sie in jede 10. Schlinge einer Seite einen Maschenmarkierer einhängen. Um die seitlichen Ränder der Borten zu stabilisieren werden diese behäkelt. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Variationsmöglichkeiten.

AbB.5

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. 82

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Bei unserem Modell stechen Sie mit der Häkelnadel immer von vorn nach hinten in 3 aufeinanderfolgende Schlingen ein und häkeln dann 2 feste Maschen in die Schlingen-Gruppe.

AbB.5


AZ Quest

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TEIL 2

Der Ursprung des für uns immer noch faszinierenden Inka-Reiches lag rund um das heutige Cusco. Die Inka sind zweifellos eines der interessantesten und von zahlreichen Geheimnissen umwitterten Völker der Weltgeschichte. Da sie im Vergleich zu anderen präkolumbianischen Völkern Perus am besten erforscht sind, glaubte die Wissenschaft lange Zeit, dass sie auch die älteste Kultur in Peru seien.

Text & Fotos Tatiana Rosenstein

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Die Inka herrschten zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert. Sie hatten ihr Reich auf der Basis einer dreitausendjährigen Entwicklung anderer Kulturen, wie der Chimú-, Moche-, Sicán-, Wari- oder der Paracas-Nasca-Kultur aufgebaut und wurden infolge der spanischen Eroberung 1532 vernichtet.

Bei den Inka handelt es sich eigentlich um eine Dynastie, nicht um einen Volksstamm, an deren Spitze der König (Inka heißt Sohn der Sonne) stand. Während der König als der Sohn der Sonne galt, war seine Frau die Tochter des Mondes. Sein politischer Nachfolger musste direkt von ihm abstammen, und obwohl der Inka mehrere Frauen hatte, musste seine Hauptfrau unter seinen Schwestern ausgewählt werden. Unter den Kindern dieser Frau und des Königs bestimmte

man einen Sohn zum neuen Herrscher, der wiederum seine Schwester heiratete. Für Millionen Indianer war Inka die höchste politische Macht und religiöse Autorität. Er sprach eine geheimnisvolle Sprache, die nicht jeder im Volk verstand. Auch sein Antlitz bekamen seine Untertanen nie zu Gesicht, da es hinter einer Maske verborgen blieb. Während eines Empfanges mussten Besucher die Schuhe ausziehen und eine sogenannte Bürde auf den Schultern tragen,

In den neu errichteten Kulturzentren haben Inka-Frauen die Möglichkeit, Traditionen zu pflegen und sich auszutauschen.Viele überlieferte Techniken bleiben so erhalten.

um den Abstand zwischen dem König und dem Untertan einzuhalten. Da die Inka an die Sonne als höchste Gottheit glaubten, bauten sie zahlreiche Tempel zu ihrer Verehrung und richteten diese Bauten so ein, dass der natürliche Kreislauf der Sonne, ihr Aufgang und Untergang, darin abgebildet wurde. Damals erstreckte sich der Einfluss der Inka vom heutigen Ecuador über Peru, Bolivien, Nordwest-Argentinien und Nord-Chile. Sie herrschten über 250 Völker und neun Millionen Menschen. Die Kriegsführung diente den Inka dazu, Volksstämme in das Reich einzugliedern, wobei das höchste Prinzip und auch die darin ruhende Macht darin lag, keine unnötige Gewalt anzuwenden. Erstaunlich dabei ist, dass die Inka, obwohl sie eine ständige Armee hatten, diese selten brauchten, um andere Völker zu unterwerfen. In der Regel wurde den Völkern angeboten, sich den Inka friedlich anzuschließen. Taten

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sie dies, dann assimilierten die Inka die Kultur, Traditionen, Sitten und sogar Religion dieser Völker und entwickelten sie weiter. Weigerten sich die anderen Völker, gab es Krieg. Mein Reiseführer in Machu Picchu, Victor, bestätigt, dass die Inka ihre Nachbarn nie mit Gewalt unterwarfen, sie aber dennoch für sich arbeiten ließen: Das Pflanzen von Kartoffeln und Avocados (die Inka aßen nur etwa vier- bis fünfmal mal im Jahr Fleisch), das Hüten der Tiere und den Bau von Festungen überließen sie anderen. „Wie haben die Inka das geschafft?“, frage ich ihn. „Hatten sie Sklaven?“ Victor ist der Ansicht, dass die Inka gute Strategen waren und ein sogenanntes „Austauschsystem“ entwickelt haben. Man zog von den Nachbarn Steuern ein und bot ihnen im Gegenzug Sicherheit durch militärische Macht. Konnten die Nachbarn die Steuern nicht zahlen, mussten sie sie abarbeiten. Diese Strategie hat den Inka jedoch nicht

geholfen, sich gegen die Spanier zu behaupten. Einer der Gründe für die brutale Vernichtung des Inka-Reiches durch die spanischen Eroberer war ihr Gold. Für die Inka war dabei das Metall längst nicht so wertvoll wie für die Spanier. Sie schätzten es nur wegen der leuchtenden Farbe, die den „Sonnensohn“ an die Sonne selbst, also an die verehrte Gottheit erinnerte. Deshalb schmückte man sich gerne mit Gold. Warum sind die Inka – trotz der Kurzlebigkeit ihrer Kultur – so bekannt geworden? Ein Grund


Bestandteile von Pflanzen liefern den Inka nahezu alle Farbtöne. Vor dem Färben werden die Fasern gebeizt und damit der Wolle ihr Fett entzogen. So bleibt später die Farbe in den Fasern. könnte die ausführliche Berichterstattung aus der Zeit der Inka sein, das berühmte Werk „Comantarios Reales de los Incas“ von Garcilaso de la Vega. De la Vega – geboren 1539 in Cusco – war der Sohn einer Inka-Prinzessin und eines spanischen Konquistadors. Mit 21 Jahren ging er nach Spanien und schrieb dort die Geschichte seines Volks, die sich zum Teil auf seine Erinnerungen und zum Teil auf Fantasie stützte, nieder. Aber auch die monumentalen Bauten, die bis in unsere Zeit Bestand haben, sind Zeugen einer blühenden Zivilisation. Während andere Indianerkulturen Lehmziegel als Baustoff verwendeten und ihre Bauten aufgrund jahrhundertelanger Erosion durch Wasser und Wind zerstört wurden, haben die Inka grandiose Festungen hinterlassen. Die meisten von ihnen findet man im „Valle Sagrado de los Incas“ („Heiliges Tal der Inka“) im Tal des Flusses Urubamba. In Sacsayhuamán, Ollantaytambo, Pisaq und vor allem in Machu Picchu stehen diese Festungen an strategisch günstigen Orten, auf einem schwer zugänglichen Berg. Die gigantischen Quaderwände der inzwischen teilweise zerstörten Tempel und Häuser wurden ohne Mörtel zusammengesetzt. Heute reisen so viele Touristen durch das heilige Tal in Richtung Machu Picchu, dass die Regierung die Anzahl der Besucher auf 2.000 pro Tag beschränken musste. Als ich mit dem Touristenführer Salvador durch das heilige Land der Inka gefahren bin, erzählte er mir, manchen Touristen

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gefalle die Landschaft so gut, dass sie hier blieben. Er erzählt mir die Geschichte von einem Deutschen namens Andreas, der sich in das „heilige Land“ verliebte, eine Indianerin heiratete und für immer im Inka-Reich blieb. Ich bekam Andreas zwar nie zu Gesicht, hörte jedoch, dass er als Reiseführer in Machu Picchu arbeitet. Jeden Tag steigt er 2.500 m bergauf und zeigt die Inka-Festung jetzt seinen Landsleuten, den Touristen aus Deutschland ... Der Inka-Adel trug feinste Kleidung aus der Wolle von Vikunjas. Niemand außer dem Inka selbst durfte das Fell des Tieres verwenden. Das Vikunja stand unter Schutz und wurde nur einmal pro Jahr geschoren. Stricken und Weben war unter den Einwohnern des Inka-Reiches sehr verbreitet. Warme Wolle trotzte, zu Kleidung verarbeitet, nicht nur dem kalten Klima, sondern diente auch zu Zwecken der Kommunikation. Als die Spanier in das InkaReich eingedrungen waren, fanden sie seltsame, bis zu vier Kilogramm

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schwere Wollschnüre, so genannte Quipu. Lange rätselten die Eroberer über die Verwendung dieser Objekte und zerstörten sie schließlich, ohne eine Antwort zu finden. Tatsächlich handelte es sich bei diesen Schnüren um eine Knotenschrift, ein Alphabet der Inka. Die Schnüre aus Wolle oder Baumwolle befestigte man an einem Holzkreuz und knüpfte Knoten verschiedener Größen und Farben ein. So konnten Mythen oder auch statistische Daten festgehalten werden. Für den Inkastil in der Textilkunst gab es keine direkten Vorbilder. Die Stoffe teilte man ein in Rechtecke, Streifen und andere Formen und bunte, geometrische Ornamente. Dämonen und andere Wesen wurden nicht mehr dargestellt. Natürlich konnten die Künstler die Techniken und das Muster frei bestimmen, dennoch gibt es kein einziges Beispiel dafür, dass sie eine Gottheit abbildeten. Gott war für die Künstler der König, also der Inka selbst. Da sie ihn nie zu Gesicht bekamen, hatten sie auch keine Vorstellungen von ihm und beschränkten ihre Muster auf „lineare Abstraktionen“. Und je weiter sich die Textilkunst des Inka-Reiches entwickelte, desto abstrakter wurde sie. Alle Figuren wurden in kubische Grundformen zerlegt und zu Ornamenten verarbeitet. Die fehlende Gegenständlichkeit mag uns heute an die Avantgarde und zeitgenössische Kunst erinnern. Es stellt sich die Frage, wie manche aufwändigen Motive eigentlich entstanden sind. Denn auch in unserer Zeit hätten sie viel Vorarbeit und Vorbereitung verlangt. Den Indianern standen damals weder Papier noch Bleistift zur Verfügung. Erst spät fand man hinterlassene „Notizen“ dieser Künstler, die sogenannten „Musterstreifen“, auf denen alle Informationen festgehalten wurden. Für die Muster wurden Farben kontrastreich komponiert und unterschiedliche Gewebestrukturen variiert. Diese alten Stoffe zeigen mehr als 190 Farben und Schattierungen. In Chinchero wurde mir die Kunst des Färbens gezeigt. Das Dorf befindet sich in einer Höhe von 3.730 m und hat einen im heiligen Tal berühmten

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Moderne Traditionen. Die peruanische Designerin Naty Muños lässt sich vom Wirken ihrer Vorfahren inspirieren und interpretiert dabei die Geschichte der Inka auf ihre Weise. Sie lädt den Betrachter zur Auseinandersetzung mit ihren avantgardistisch anmutenden Kreationen ein.

Wochenmarkt, auf dem die handgearbeiteten Textilien verkauft werden. Bei der Präsentation erklärte eine Frau, wie die Wolle der Tiere ausgebürstet wird und wie sie das Vlies dann säubern und kämmen. Für die Reinigung verwenden sie lediglich Wasser und Seife. Die Seife wird auf einer einfachen Haushaltsreibe gerieben und mit warmem Wasser vermischt. In der so entstandenen Lauge wäscht man die Wolle mit der Hand, bis sie ihre ursprüngliche gelblich-graue Farbe verliert und weiß wird. Aus dem Grund sind auch weiße Tiere begehrter: Ihr Fell ist am einfachsten zu färben. Die Gelb- und Brauntöne der Farben gewinnt der Färber aus Blättern und Wurzeln der Rötegewächse. Das leuchtende Cochenillerot – das in Peru „Indianerrot“ genannt wird – gewinnt man aus dem Pulver zermahlener weiblicher Cochenilleläuse. Diese Farbe herzustellen ist sehr arbeitsintensiv. Man muss den Lebensraum der Läuse, Kakteen, pflegen sowie die winzigen Tierchen einzeln mit der Hand sammeln, diese

abwechselnd an der Sonne und im Schatten trocknen lassen und danach zu Pulver verarbeiten. Um nur eine geringe Farbmenge zu erhalten, sind tausende dieser Läuse notwendig. Grundsätzlich können nur wenige Farbstoffe tief in die unbehandelten Fasern eindringen, da nur wenige Färbepflanzen genügend Gerbsäure aufweisen. Die blaue Farbe Indigotin beispielsweise ist nicht wasserlöslich. Deshalb muss der Farbstoff zunächst in einen wasserlöslichen Zustand versetzt werden. Dafür nutzt man einen speziellen Beizvorgang, um den natürlichen Schutzschild der Fasern (Faserstruktur oder Fett) zu lösen und zu entfernen, damit sich der Farbstoff letztlich gut mit der Faser verbinden kann. Als Beizmittel verwendet man Säure, wasserlösliche Metall- und Mineralsalze wie Alaun, Eisensulfat oder Urin. Man taucht die Fasern in diese Flüssigkeit, der Farbstoff dringt in die Fasern ein. Die Farbe bildet sich heraus, während die Wolle an der Luft trocknet. Diese Farbe ist dann, so erklärt uns die We-


Zum Glück! Dank ihrer Leidenschaft konnten einige traditionelle Stricktechniken bewahrt werden. Naty hat als kleines Mädchen oft ihrer Mutter beim Stricken zugesehen und entschied sich schließlich selbst dafür. Sie studierte drei Jahre Modedesign am Institut Sofia Cenzano, jobbte nebenher und strickte natürlich. Eines Tages zeigte sie ihre Strickdesigns Pepe Corso, einem bekannten peruanischen Professor. Er unterstützte sie dabei, ihre ersten Kreationen in einem Showroom in Lima zu präsentieren. Zahlreiche Kunden, aber auch Organisationen wurden auf die junge Modedesignerin aufmerksam. Eine von ihnen war die „Französische Gesellschaft“ (Alianza Francesa) in Lima, die Naty Muños zu einem Wettbewerb in Frankreich einlud, wo sie die beiden begehrten Preise für „junge Talente unter 30“ erhielt.

Ein wenig düster und verstörend wirken sie schon, die Entwürfe der in Lima lebenden Modemacherin Naty Muños. Die grell leuchtenden Farben der traditionellen Inka-Textilien weichen bei ihr gedeckten Tönen.

Für ihre mittlerweile international bekannten Arbeiten verwendet Naty Muños ausschließlich Naturfasern lokaler Produktion.

berin, nicht mehr auswaschbar. Schließlich wird das Garn auf den Spinnrocken gesteckt. Zum Spinnen nimmt die Spinnerin den Spinnrocken in eine Hand und zupft etwas Haar aus dem Knäuel. Gleichzeitig versetzt sie die Spindel in eine kreisende Bewegung, wobei der Spinnwirtel aus Stein als Gewicht und Schwungrädchen unten am Spindelstab dient. Damit sich die Fasern zu einem brauchbaren Faden verdrehen, muss die Spindel in stetiger Drehung gehalten werden. Gleichzeitiges Drehen und Ziehen am Faden garantieren eine gleichmäßige Fadenstärke. Um einen starken Faden zu erhalten, zwirnt man diesen in einem weiteren Arbeitsprozess mit einem anderen Faden mit einer gegenläufigen Drehbewegung zusammen. Als während der Vorführung buchstäblich vor meinen Augen ein Poncho entstand, habe ich ihn gekauft und die Künstlerin gefragt, wie man diese feine Ware pflegen sollte. Die Frau starrte mich an und murmelte, dass ich den Poncho doch einfach in warmem Wasser mit Seife wa-

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schen sollte. Die gleiche Frage stellte ich noch einmal, in einer noblen Boutique in der peruanischen Hauptstadt Lima. Dort sagte man mir, ich solle die dort mindestens 100fach teurere Ware vor Licht schützen und nur in die chemische Reinigung geben ... Nicht umsonst gilt Peru als ein Land voller Kontraste. Während die Einwohner im peruanischen Tiefland ihre Strickjacken zum täglichen Gebrauch anfertigen, behandelt man Alpaka-Wolle in Lima als Nationalgut. Hier entstehen ganz andere Produkte: Exklusive, glamouröse und teure Designs, versehen mit einem Etikett „Made in Peru“, das inzwischen auch außerhalb des Landes viele Fans und Kunden hat. Eine Designerin, die in Lima exklusive Strickmodelle gestaltet, konnte ich persönlich treffen. Die 35-jährige Naty Muños hat die Kunst des Strickens ursprünglich von ihrer Mutter, einer Dame aus der „besseren Gesellschaft“ gelernt. Ihre Mutter musste natürlich nicht stricken, um zu überleben, sondern hat es gerne und als Hobby betrieben.

Seitdem ist ihr Design nicht nur in Peru, sondern auch im Ausland, vor allem in Argentinien, den USA und Frankreich bekannt. Obwohl ihr Stil glamourös wirkt und dem Stil bekannter europäischer Modemacher nicht nachsteht, beruht ihr Design auf der alten peruanischen Strickkunst, und sie benutzt ausschließlich lokale Naturfasern. Allerdings hat sie inzwischen einen eigenen Ausdruck entwickelt. So verzichtet sie auf die traditionellen leuchtenden Farben der Indianer und reduziert die eigene Palette auf Pastelltöne. Die Jacken, Ponchos und Accessoires weisen raffinierte Formen auf und sind – wie es schon in der Inka-Zeit üblich war – mit Metallplättchen dekoriert. In unserem Gespräch berichtete Naty Muños über das Potenzial der peruanischen Strickkunst und erwähnte, dass es noch viele talentierte Designer in Peru gibt, die aber nie außerhalb des Landes ihre Kunst zeigen konnten und dass sie selbst das Glück hatte, hilfsbereite Menschen auf ihrem Weg zu treffen. Auch wenn diese Bescheidenheit Naty Muños gut steht, verdankt sie ihre Bekanntheit doch in erster Linie ihrem Talent. Heute investiert die Modemacherin viel Energie in internationale Projekte, um peruanisches Design weltweit bekannt zu machen.

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SP EL M Td m fe u r Adjuma Weich und schimmernd umspielt das tiefrote Top die Silhouette. Design: Carolin Schwarberg Garn: Lana Grossa

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cayenne Abschied vom Tage. Mit seinen Farben Rot, Pink und Schwarz huldigt das Top der D채mmerung. Design: Karola Gottwald Garn: Austermann Rock: privat SCHUHE: Zara

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Habanero Mit der Nacht kehrt die Verf端hrung ein und offenbart dem Betrachter ihr geheimnisvolles Wesen. Design: Claudia Wersing Garn: Bremont Stilettos: Zara

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desert Queen Blutrot und anschmiegsam. Die quer gestrickte Jacke w채rmt in k체hlen N채chten. Design: Birgit Utz Garn: Junghans Rock: privat

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Medusa Glutrot z체ngeln Flammen 체ber das d채mmerige Grau des Himmels. Ein spektakul채res Schauspiel. Design: Daniela Nii Garn: Debbie Bliss Handschuhe: Tosca Blu Stiefel: Zara

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Datil Bis zum Erscheinen des Abendsterns gehĂśrt den funkelnden Perlen die BĂźhne. Design: Laura Zukaite Garn: Artyarns

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Ins Netz gegangen Die textile und virtuelle Ästhetik Laura Zukaites Nein, ein professionelles Model braucht Laura Zukaite wirklich nicht, wenn sie ihre Kollektionen auf ihrer Website präsentiert. Den Part übernimmt die Designerin gleich selbst … Zum Glück, denn wer sonst könnte die betörende Anmut der Designs besser in Szene setzen, als die gebürtige Litauerin und Wahl-New Yorkerin.

L

aura Zukaite verließ mit 18 Jahren Litauen und fand in den USA eine neue Heimat. Sie studierte in New York an der renommierten Parsons School of Design und arbeitet heute als freie Strickdesignerin. Lauras Designs werden in den einflussreichsten Strickmagazinen wie Vogue Knitting und Interweave Knits gezeigt. Und jetzt auch exklusiv in Uknit! Für uns hat Laura Zukaite „Datil“ entworfen, einen verführerisch-funkelnden Hauch in dem für die junge Designerin so typischen Stil. Die Entwürfe Laura Zukaites sind weiblich und mädchenhaft zugleich, die Schnitte betonen den Körper, zarte Ajours gewähren

Detailfotos und informiert über Garn, Größen und Maschenprobe. Ein weiterer Klick führt dann zum Ravelryshop. In ihrem Blog erzählt Laura von ihrem Alltag und ihrer Arbeit. Kommentare von Besucherinnen sind jederzeit willkommen! Und last but not least lohnt sich die Anmeldung für den Newsletter. Hier gibt es noch vor Veröffentlichung Einblicke in die neuesten Kollektionen. So auch schon erste Fotos der „Black Swan Collection“. Coming soon auf www.laurazukaite.com!

Einsichten und halten doch allzu eindringlichen Blicken stand … Allen Designs, seien es Tops, Sweaters oder Accessoires, gemeinsam ist eine Ästhetik, die auf fesselnde Weise Verspieltes mit subtiler Kühle vereint. Laura Zukaite verkörpert eine neue Generation von Strickdesignern, für die das Internet zum festen Bestandteil ihres kreativen Schaffens geworden ist. Laura Zukaite ist es darüber hinaus gelungen, die Ästhetik ihrer Entwürfe auch bei der Gestaltung ihrer Homepage einfließen zu lassen. Den Besucher erwarten wunderschöne Fotos der beiden aktuellen Kollektionen „Golden Girl Collection“ und der in kühlem Blau gehaltenen „Touch the Sky Collection“. Zweimal im Jahr überrascht Laura Zukaite mit neuen Designs. Ein Klick aufs Bild bringt weitere

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adjuma

pulli mit gedrehtem zopfmuster by Carolin Schwarberg von Seite 90 Der Pulli ist ein wahres Leichtgewicht. Für einen schönen Fall und schimmernden Glanz sorgt der Viskoseanteil im Garn.

GröSSe ca 42,5 x 112 cm Material Lana Grossa „Lace Lux“ 33% Schurwolle Merino extrafine, 67% Viskose LL ca 310 m/50 g, ca 150 (150-200-200) g Weinrot meliert Fb 13 Prym-Stricknd Nr 4,5 Prym-Häkelnd Nr 4,5

zuerst für die rechte Seite über die ersten 48 (5459-65) M weiterstr. Die restlichen 48 (54-59-65) M stilllegen. Nach 10,5 cm = 30 R ab HalsausschnittschlitzBeginn eine Markierung setzen = Schulternaht. Nach 26,5 cm = 74 R ab Schulternaht die M stilllegen und die linke Seite ebenso str. Dann 2 R glatt rechts über alle 96 (108-118-130) M str. Danach das Zopfmuster wie folgt einteilen: RandM, 5 (5-4- 5) M vor dem 1. Pfeil, den MS 7 (8-9-10) x str, 5 (5-4-5) M nach dem 2. Pfeil, Rand-M. Nach 30,5 cm = 95 R Zopfmuster in der folg Rück-R die M locker rechts abk. Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Den Halsausschnitt-Schlitz in der rückwärtigen Mitte beginnend mit 1 Rd fM und 1 Rd Krebs-M = fM von links nach rechts umhäkeln. Die Seitennähte bis zum Ende des Zopfmusters schließen. Die Armausschnittränder mit 1 Rd fM und 1 R Krebs-M umhäkeln.

Zopfmuster Nach Strickschrift str. Die M lt Anleitung einteilen, dabei den MS = 12 M zwischen den Pfeilen stets wdh. Die 1.-12. R 8x str. Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 4,5 Zopfmuster: 26 M und 31 R Glatt rechts: 20 M und 28 R

Rücken- und Vorderteil Für das Rückenteil 96 (108-118-130) M locker anschlagen und das Zopfmuster in folg Einteilung str: Rand-M, 5 (5-4-5) M vor dem 1. Pfeil, den MS 7 (8-9-10)x str, 5 (5-4-5) M nach dem 2. Pfeil, RandM. Nach 31 cm = 96 R ab Anschlag glatt rechts, siehe „Basiswissen“, weiterstr. Nach 16,5 cm = 46 R glatt rechts für den Halsausschnitt-Schlitz die Arbeit in der Mitte teilen und 26,5

27

27

Zeichenerklärung 11 9 7 5 3 1

100

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zweifarbiger Pulli mit schwarzem taillengürtel

by Karola Gottwald von Seite 92 Romantikerinnen entscheiden sich statt der feurigen Farben Rot und Schwarz für sanftes Weiß und Creme.

GröSSe 36/38, 40/42, 44/46 und 48/50 Material Austermann „Kara“ 46% Polyamid, 27% Baumwolle, 27% Polyacryl LL ca 125 m/50 g Austermann „Lina“ 81% Viskose, 19% Leinen, LL ca 95 m/50 g Kara: ca 200 (250-250-300) g Ziegel Fb 03 Kara: ca 150 (200-200-250) g Erika Fb 15 Lina: ca 50 g Schwarz Fb 02 Prym-Stricknd Nr 4,5 Prym-Rundstricknd Nr 4,5, 40 cm lang Prym-Häkelnd Nr 3,5 5 stoffbezogene Knöpfe, 12 mm Ø, schwarz

Taillengürtel Nach Häkelschrift arb. Mit den M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS zwischen den Pfeilen lt Anleitung wdh und mit den M nach dem 2. Pfeil enden. Die dünne Linie zu Beginn der 1. R zeigt den Häkelverlauf. Die 1.-4. R 2x häkeln und mit der 9. R enden. 0,5

31

31

(20,5-22,5-25) (6,5-7-7,5) 18,5 5,5

18,5 5,5 (20,5-22,5-25) (6,5-7-7,5)

31

10,5

Cayenne

Betonte Abnahmen Rechter Rand: Rand-M, 1 M rechts, 2 M rechts zus-str. Linker Rand: 2 M überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobene M darüberziehen, 1 M rechts, Rand-M. Betonte Zunahmen Rechter Rand: Rand-M, 1 M rechts, 1 M rechts verschränkt aus dem M-Querfaden herausstr. Linker Rand: 1 M rechts verschränkt aus dem MQuerfaden herausstr, 1 M rechts, Rand-M.

Achtung Rücken- und Vorderteil werden über die Schultern hinweg zus-hängend gestr.

47,5

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Siehe auch „Basiswissen“. = 8 M auf 1 Hilfsnd nehmen, vor der Arbeit um 180° nach rechts drehen = die Rückseite zeigt nach vorne, dann die 8 M rechts str.

Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 4,5 Glatt rechts: 22 M und 29 R Rückenteil 101 (110-119-128) M in Erika im Kreuzanschlag mit doppeltem Faden anschlagen. Dann mit einfachem Faden mit 1 Rück-R beginnend glatt rechts str. Die Rand-M ebenfalls glatt rechts str. Nach 3,5 cm = 11 R ab Anschlag für die Hüftschrägungen beidseitig je 1 betonte Abnahme arb, dann in jeder 10. R noch 5x je 1 betonte Abnahme arb = 89 (98-107-116) M. Nach 25 cm = 73 R ab Anschlag in Ziegel weiterstr.


ANLEITUNGEN jj11

Nach 7,5 cm = 21 R ab letzter Abnahme bzw 3,5 cm = 10 R ab Farbwechsel für die Schrägungen beidseitig je 1 betonte Zunahme arb, dann in jeder 10. (8.-8.-6.) R noch 3x je 1 betonte Zunahme arb = 97 (106-115-124) M. Nach 14 (13-12-11) cm = 41 (37-35-31) R ab Farbwechsel für die Armausschnitte beidseitig je 1 Markierung setzen. Nach 17 (18-19-20) cm = 49 (53-55-59) R ab Markierung die M stilllegen.

Habanero kleid mit wasserfallausschnitt

by Claudia Wersing von Seite 93 Der spektakuläre Ausschnitt setzt einen schönen Rücken perfekt in Szene. Als passendes Darunter gibt es BHs mit variablen Trägern.

Vorderteil Wie das Rückenteil str, jedoch für den tieferen Halsausschnitt nach 14,5 (15,5-16,5-17,5) cm = 41 (45-47-51) R ab Markierung die mittleren 39 (42-45-48) M stilllegen und zuerst für die rechte Seite über die 29 (32-35-38) M weiterstr. Am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R noch 1x 4 M und 2x 2 M stilllegen. Dabei verkürzte R arb, wie folgt: nur bis zu den M, die stillgelegt werden, str, mit 1 U wenden und zurückstr. Nach 2,5 cm = 8 R Halsausschnitthöhe die restlichen 21 (24-27-30) Schulter-M stilllegen. Die andere Seite gegengleich beenden. Taillengürtel 104 (116-128-140) Lm + 1 Wende-Lm in Schwarz anschlagen und 14 cm = 9 R lt Häkelschrift arb, dabei den MS zwischen den Pfeilen 16 (18-20-22)x arb. Für die Knopfloch-Schlingen am rechten Rand an der Wende-Lm der 1. R anschlingen, 4 Lm häkeln, *4 Km in die 4 Lm der 1. R und 4 Lm häkeln, ab * noch 3x wdh, dabei die 4 Km stets in die 4 Lm der nächsten Hin-R arb, mit 1 Km in die Wende-Lm der 9. R enden.

Strukturmuster Nach Strickschrift str. Die M lt Anleitung einteilen, dabei den MS = 6 M zwischen den Pfeilen fortl wdh. Die 1.-12. R stets wdh. Anschlag, Mitte und letzte R des Gürtels mit großzügigen Stichen auf dem Vorderteil festnähen. Die überstehenden Enden über das Rückenteil führen – sie bleiben lose und werden in der rückwärtigen Mitte geknöpft, das Rückenteil wird dadurch in der Taille leicht eingehalten.

53,5

2,5 (13-14-14,5)

(11-12-13,5)

9,5 1

Nr. 01 / Sommer 2012

Material Bremont „Pima Cotton Premium“ 100% Pima Baumwolle LL ca 83 m/50 g ca 600 (650-750-800) g Rot Fb 2005 Prym-Stricknd Nr 3,5 Ø.

12,5

20,5 2,5 (22,5-24,5-26,5)

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Schulternähte im Maschenstich, siehe A3, schließen. Für die Halsausschnittblende mit der Rundstricknd in Ziegel die stillgelegten 55 (58-61-64) M des rückwärtigen Ausschnitts rechts abstr, an der Schulternaht 2 M auffassen, die stillgelegten 55 (58-61-64) M des vorderen Ausschnitts rechts abstr, dabei an der rechten Rundung die Wende-U mit der folg M und an der linken Rundung die Wende-U mit der davor liegenden M rechts zus-str, an der Schulternaht 2 M auffassen = 114 (120-126-132) M. Dann für die Kreuzanschlag-Optik mit doppeltem Faden wie folgt str: 1. Rd: 1 M links, 1 M wie zum Linksstr abheben, die Fäden liegen vor der Nd, im Wechsel str. 2. Rd: 1 M wie zum Linksstr abheben, die Fäden liegen vor der Nd, 1 M links im Wechsel str. In der folg Rd mit einfachem Faden die M rechts abk. Die Seitennähte bis zur Markierung schließen. Die Knöpfe auf den linken Rand des Taillengürtels nähen. Den Taillengürtel quer über das Vorderteil legen, dabei die Mitte des Gürtels entlang dem Farbwechsel auflegen und beidseitig gleich lang überstehen lassen.

GröSSe 34/36, 38/40, 42/44 und 46/48

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14 17 (13-12-11) (18-19-20)

Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3,5 Strukturmuster: 21 M und 26 R Vorderteil 98 (106-114-122) M anschlagen und für die Saumblende mit 1 Rück-R beginnend kraus rechts, siehe „Basiswissen“, str. Nach 2,5 cm = 9 R kraus rechts im Strukturmuster in folg Einteilung weiterstr: Rand M, den MS 16 (17-18-20)x str, 0 (2-4-0) M nach dem 2. Pfeil, Rand-M. Nach 69 (67,5-66-64,5) cm = 180 (176-172168) R Strukturmuster für die Armausschnitte beidseitig je 4 (5-6-7) M und in jeder 2.

9

4

3

2

1

Zeichenerklärung = 1 Lm/Luftmasche = 1 Km/Kettmasche

= 1 fM/feste Masche = 1 dreifaches Stäbchen

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R 2x je 3 M, 2x je 2 M und 1x je 1 M abk = 68 (74-80-86) M. Für den Halsausschnitt nach 8 (9,5-11-12,5) cm = 20 (24-28-32) R Armausschnitthöhe die mittleren 18 (18-20-20) M abk und zuerst die linke Seite beenden. Für die Rundung am inneren Rand in jeder 2. R 1x 3 M, 3x 2 M und 2x 1 M abk. Nach 6 cm = 16 R Halsausschnitthöhe die restl 14 (17-19-22) M abk. Die andere Seite gegengleich beenden.

Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 5,5 Ajourmuster: 20 M und 24 R Glatt links: 18 M und 24 R

36

Zeichenerklärung 11 9 7 5 3 1

102

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Siehe auch „Basiswissen“.

25,5 (28-30,5-33)

(14,5-16-18,5) 12

39

(16,5-16,5-19) 16,5

4

(4-5,5-5,5)

9

13,5 3 23 (22,5-20,5-18,5) (14-16-18) 2,5 36,5

(11,5-14-14)

3 5 10 (6-7-8) 47 (46-45-44,5) 19

Ajourmuster Nach Strickschrift str., Erklärung siehe „Basiswissen“. Mit den 2 M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS = 10 M zwischen den Pfeilen fortl wdh und mit der Rand-M enden. Die 1.-16. R stets wdh. Die Buchstaben neben den R-Zahlen bezeichnen die Qualitäten in denen die R gestr werden. A = „1-ply Cashmere“, B = „Beaded Pearl and Sequins“. Bei den Abnahmen darauf achten, dass sich U und zus-gestr M stets ausgleichen.

2,5

23 (25-27-29)

Rippen 1 M rechts, 1 M links im Wechsel stricken.

2,5

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Die Seitennähte schließen. Die Schulternähte über 14 (17-19-22) M schließen. Evtl. zur Stabilisierung des vorderen Halsausschnitts innen ein schmales Baumwollbändchen in derselben Farbe aufsteppen.

Material Artyarns „1-ply Cashmere“ 100% Kaschmir, LL ca 466 m/50 g Artyarns “Beaded Pearl and Sequins“ 100% Seide mit Glasperlen und Pailletten LL ca 73 m/50 g 1-ply Cashmer: ca 50 (50-50-100) g Rot Fb H7 Beaded Pearl/Sequins: ca 200 (200-250-250) g Rot Fb H7 S, Prym-Stricknd Nr 5,5 Prym-Rundstricknd Nr 5,5, 60 cm lang.

1

M und 2x je 4 (4-5-6) M abk = 174 (174-176-176) M. In der folg R die M sehr locker abk wie sie erscheinen.

16

(6-6,5-7)

83,5

69 (67,5-66-64,5)

GröSSe 32/34, 36/38, 40/42 und 44/46

6,5

11,5

2,5

79,5

by Laura Zukaite von Seite 98

(8-9-10,5)

(7,5-8-8,5) 14 (15,5-17-18,5)

(8-9-10,5)

(9,5-10-10) 6

41,5 (41,5-42-42)

5,5

23 (25-27-29)

Pulli mit Pailetten

Reines Kaschmir kombiniert mit reiner Seide, dazu noch schimmernde Perlen und Pailletten – bei soviel Luxus ist Handwäsche mit einem hochwertigen Wollpflegemittel angedsagt.

Rückenteil 98 (106-114-122) M anschlagen und für die Saumblende mit 1 Rück-R beginnend kraus rechts str. Nach 2,5 cm = 9 R kraus rechts im Strukturmuster in folg Einteilung weiterstr: Rand M, den MS 16 (17-1820)x str, 0 (2-4-0) M nach dem 2. Pfeil, Rand-M. Nach 47 (46-45-44,5) cm = 122 (120-118-116) R Strukturmuster für die benötige Mehrweite des Wasserfallausschnitts beidseitig in jeder R 40x je 1 M zunehmen. Dafür stets nach und vor der Rand-M in den Hin-R und Rück-R 1 M rechts bzw links verschränkt aus dem M-Querfaden herausstr = 178 (186-194-202) M und dabei das Strukturmuster beidseitig erweitern. Nach 16 cm = 42 R ab der ersten Zunahmen = 63 (62-61-60,5) cm = 164 (162-160-158) R ab Saumblende für die Armausschnitte beidseitig je 3 M und in jeder 2. R 3x je 2 M und 3 (4-5-6)x je 1 M abk = 154 (160-166-172) M. In der folg 2. R = nach 5 (6-7-8) cm = 14 (16-18-20) R Armausschnitthöhe beidseitig in jeder R 24x je 1 M zunehmen = 202 (208-214-220) M. Über den zugenommenen M das Strukturmuster erweitern. Nach 15 (16-17-18) cm = 40 (42-44-46) R Armausschnitthöhe für die Schulterschrägung beidseitig je 3 (5-4-5) M, dann in jeder 2. R 1x je 3 (4-5-5)

9,5 6,5 7

Datil

8 (10,5-10,5-13)


Ärmel 33 (43-43-53) M mit „1-ply Cashmere“ anschlagen und für den Bund mit 1 Rück-R beginnend 2,5 cm = 11 R Rippen str. Dann im Ajourmuster weiterstr, dabei den MS 3 (4-4-5)x str. Für die Schrägung beidseitig in der 9. R des Ajourmusters je 1 M und in jeder 8. R 6 (6-9-9)x je 1 M zunehmen = 47 (57-63-73) M. Über den zugenommenen M in den entsprchenden Qualitäten glatt links, siehe „Basiswissen“, str. Nach 36,5 cm = 88 R Ajourmuster die M locker abk. Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Schulternähte schließen, dafür die stillgelegten M aufnehmen und von innen mit „1-ply Cashmere“ stets 1 M des Vorderteils mit 1 M des Rückenteils links zus-str und gleichzeitig abk. Für die Halsausschnittblende mit „1-ply Cashmere“ und der Rundstricknd aus dem rückwärtigen Halsausschnittrand 65 (75-85-85) M und aus dem vorderen Halsausschnittrand 75 (85-95-95) M auffassen = 140 (160-180-180) M. Zur Rd schließen und Rippen in Rd str. Nach 4 Rd die M abk wie sie erscheinen. Die Ärmel einsetzen und die Seiten- und Ärmelnähte schließen. 15 13 11 9 7 5 3 1

B A

Zeichenerklärung Siehe auch „Basiswissen“.

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10

6,5 6 1,5

5,5

by Daniela Nii von Seite 97

GröSSe 36/38, 40/42, 44/46 und 48/50 Material Debbie Bliss „Cashmerino DK“ 55% Merinowolle, 33% Mikrofaser, 12% Kaschmir LL ca 110 m/50 g ca 200 (250-250-300) g Rot Fb 4 ca 200 (250-250-300) g Schiefergrau Fb 34 ca 50 g Schwarz Fb 1 Prym-Stricknd Nr 3,5 und 4 Prym-Rundstricknd Nr 3,5, 40 cm lang TIPP erhältlich über www.KnittingFever.com

in den Rück-R jeweils in der Farbe der vorhergehenden R arb. Der Doppelpfeil und die anschließende dickere Linie kennzeichnen den Farbwechsel. Hier die Fäden in jeder R miteinander verkreuzen, damit keine Löcher entstehen. Rippen B 1 M rechts, 1 M links im Wechsel stricken.

Gedrehter Zopfanschlag Eine Anfangsschlinge bilden und auf die linke Nd legen = 1. M. Aus dieser M 1 M rechts herausstr und auch auf die linke Nd heben = 2. M. *Zwischen den beiden M einstechen, Faden durchholen und diese neue M verdreht auf die linke Nd heben, dafür mit der linken Nd von vorne in die M einstechen. Ab * stets wdh, bis die benötigte MZahl auf der linken Nd liegt. Rippen A Nach Strickschrift str. Die M und Farben lt Anleitung einteilen. Die Rück-R a und die 1.-8. R 1x str, dabei

34

Beim Aufnehmen von Maschen aus Ausschnittkanten erzielt man eine besonders schöne und gleichmäßige Optik, wenn in der ersten Runde oder Reihe alle Maschen verschränkt gestrickt werden.

6,5 16,5 18,5 (15,5-14,5-13,5) (19,5-20,5-21,5)

kleid mit intarsienmuster

(6,5-7-7,5)

(10,5-11-11,5)

Medusa

19 5 (21-23-25)

3,5

Vorderteil Wie das Rückenteil str, jedoch für den tieferen Halsausschnitt bereits nach 10 (10,5-12,5-14) cm = 24 (26-30-34) R Armausschnitthöhe die mittleren 25 (35-45-45) M locker abk und zuerst die linke Seite beenden. Für die Rundung am inneren Rand in jeder 2. R 3x 2 M abk. Nach 3,5 cm = 8 R Halsausschnitthöhe die restl 33 (33-33-38) M stilllegen. Die andere Seite gegengleich beenden.

jjjj

73,5

Rückenteil 103 (113-123-133) M mit „1-ply Cashmere“ anschlagen und für den Bund mit 1 Rück-R beginnend 3 cm = 13 R Rippen str. Dann im Ajourmuster weiterstr, dabei den MS 10 (11-12-13)x str. Nach 23 (22,5-20,5-19) cm = 56 (54-50-46) R Ajourmuster für die Armausschnitte beidseitig 1 Markierung setzen. Für den Halsausschnitt nach 11 (11,5-13,5-15) cm = 26 (28-32-36) R Armausschnitthöhe die mittleren 25 (35-45-45) M locker abk und zuerst die linke Seite beenden. Für die Rundung am inneren Rand in jeder 2. R 2x 3 M abk. Nach 2,5 cm = 6 R Halsausschnitthöhe die restl 33 (33-33-38) M stilllegen. Die andere Seite gegengleich beenden.

(7,5-8,5-9,5)

ANLEITUNGEN

Intarsienmuster Nach Zählmuster glatt rechts str. 1 Karo gilt für 1 M und 2 R, d.h. gezeichnet sind die Hin-R, in den Rück-R jeweils in der Farbe der vorhergehenden R str. Für jede Farbfläche ein extra Knäuel verwenden und beim Farbwechsel die Fäden in jeder R miteinander verkreuzen, damit keine Löcher entstehen. Die unterschiedlichen Begrenzungslinien markieren die Größen. Für Größe 36/38 gelten die hellgrauen, für Größe 40/42 die mittelgrauen, für Größe 44/46 die dunkelgrauen und für Größe 48/50 die schwarzen Linien. Der Doppelpfeil kennzeichnet den Farbwechsel über der Blende. Betonte Abnahmen Rechter Rand: Rand-M, 1 M rechts, 2 M überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobene M darüberziehen. 7 5 3 1

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Zeichenerklärung = Schiefergrau beim Vorderteil/Rot beim Rückenteil = Rot beim Vorderteil/Schiefergrau beim Rückenteil = Schwarz = 1 M nach links gerichtet aus dem M-Querfaden herausstr (M-Querfaden mit der linken Nd 32 von vorne nach hinten aufnehmen und rechts 3 verschränkt abstr. = aus 1 M 1 M rechts und 1 M rechts verschränkt herausstr. = 1 M nach rechts gerichtet aus dem M-Querfaden herausstr = den M-Querfaden mit der linken Nd von hinten nach vorne aufnehmen und rechts abstr.

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M-Querfaden herausstr, 1 M rechts, Rand-M. Dehnbar abketten 2 M rechts str, beide M wieder auf die linke Nd nehmen und rechts verschränkt zus-str, *1 M rechts str, die beiden M der rechten Nd wieder auf die linke Nd nehmen und rechts verschränkt zus-str, ab * stets wdh. Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 4 Glatt rechts: 20 M und 28 R Vorderteil 56 (61-66-71) M in Schiefergrau und 58 (63-6873) M in Rot mit Nd Nr 4 im gedrehten Zopfanschlag anschlagen = 114 (124-134-142) M. Dann für die Blende mit Nd Nr 3,5 mit 1 Rück-R beginnend Rippen A in folg Einteilung str: in Rot 1 Rand-M, 5 (4-3-2) M vor Pfeil a, den MS = 6 M zwischen den Pfeilen a und b 8 (9-10-11)x str, 4 M bis zum Doppelpfeil, dann in Schiegergrau 2 M bis Pfeil c, den MS = 6 M zwischen den Pfeilen c und d 8 (9-10-11)x str, 5 (4-3-2) M nach Pfeil d, 1 Rand-M. Nach 3,5 cm = 9 R Blendenhöhe mit Nd Nr 4 im Intarsienmuster nach Zählmuster weiterstr, dabei in der 1. R über den schiefergrauen M 9 (1011-12)x jeweils die 1. M der Rechts-Rippen mit der davorliegenden linken M rechts zusstr und

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über den roten M 9 (10-11-12)x jeweils die letzte M der Rechts-Rippen mit der folgenden linken M überzogen zus-str = 96 (104-112-120) M. Nach 21,5 cm = 60 R ab Blende für die Hüftschrägungen beidseitig je 1 betonte Abnahme arb, dann in jeder 4. R noch 9x je 1 betonte Abnahme arb = 76 (84-92-100) M. In der folg 18. R für die Schrägungen beidseitig je 1 betonte Zunahme arb, dann in jeder 6. R 6x je 1 betonte Zunahme arb = 90 (98-106-114) M. Nach 16,5 (15,5-14,5-13,5) cm = 46 (44-40-38) R ab 1. Zunahme für die Armausschnitte beidseitig je 5 (66-7) M, dann in jeder 2. R 1x je 3 M, 1x je 2 M und 2 (2-3-3)x je 1 M abk = 66 (72-78-84) M. Nach 13 (14-15-16) cm = 36 (38-42-44) R Armausschnitthöhe für den Halsausschnitt die mittleren 10 M abk und zuerst die linke Seite beenden. Am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R noch 2x 4 M, 1 (1-1-2)x 3 M, 1 (1-2-1)x 2 M und 2 (3-2-2)x 1 M abk. Nach 5,5 cm = 16 R Halsausschnitthöhe die restlichen 13 (15-17-19) Schulter-M stilllegen. Die andere Seite gegengleich beenden. Rückenteil Wie das Vorderteil str, jedoch die Farben Rot und Schiefergrau gegengleich einsetzen. Dafür 56 (61-

66-71) M in Rot und 58 (63-68-73) M in Schiefergrau anschlagen. Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Schulternähte schließen, dafür die stillgelegten M aufnehmen und von innen je 1 M des Vorderteils mit 1 M des Rückenteils rechts zus-str und gleichzeitig abk. Für die rote Halsausschnittblenden-Hälfte mit der Rundstricknd in Rot 1 M anschlagen = Rand-M, aus dem roten Halsausschnitt des Vorderteils 28 (29-30-31) M und aus dem roten Ausschnitt des Rückenteils 18 (19-20-21) M auffassen, noch 1 M = Rand-M in Rot dazu anschlagen = 48 (50-52-54) M. Mit 1 Rück-R und nach der Rand-M mit 1 M links beginnend Rippen B str. Nach 2,5 cm = 7 R ab Auffassen die M dehnbar abk. Die andere Halsausschnittblenden-Hälfte in Schiefergrau genauso arb. Die vordere und rückwärtige Naht der Blende schließen. Die Seitennähte schließen. Aus den Armausschnitträndern mit der Rundstricknd farblich passend jeweils 84 (88-92-96) M auffassen und 2,5 cm = 7 Rd Rippen str. Die M dehnbar abk.


ANLEITUNGEN

Material Junghans-Wolle „Fee“ 80% Mohair, 20% Polyamid, LL ca 100 m/25 g ca 175 g Rot Prym-Stricknd Nr 6, 2 Prym-Rundstricknadeln Nr. 6 Glatt rechts Hin-R rechts, Rück-R links; in Runden rechts stricken. maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 6 Glatt rechts: 11 M und 16 R (locker gestrickt) hinweis Das Modell wird quer gestrickt. Zuerst den linken Ärmel stricken. Nachdem die Gesamtlänge des Ärmels erreicht ist, werden das linke Vorder- und das linke Rückenteil gleichzeitig in weiteren Hinund Rück-Reihen durch Zunahmen gebildet. Arbeit ruhen lassen. Jetzt den rechten Ärmel stricken. und das rechte Voderteil und linke Rückenteil genauso stricken. Bevor die Außenblende über alle

rechter Ärmel 36 M mit den Stricknd Nr. 6 anschlagen. 66 R. glatt rechts stricken (= 42 cm Gesamtlänge). vorder- und rückenteil Maschen einteilen: 1 Rand-M, 16 M, 2 mittlere M, 16 M, 1 Rand-M. Ab hier mit der Rundstricknadel Nr. 6 in Hin- und Rück-R weiterstr. In den nächsten 40 Reihen glatt rechts stricken und in jeder Hin-R jeweils an denselben Stellen 4 M wie folgt zunehmen: nach der ersten Rand-M, vor und nach den 2 mittleren M und vor der letzten Rand-M = 116 M. Einteilung der M: 1 Rand-M, 56 M rechtes Rückenteil, 2 M für Schulter (diese Maschen markieren), 56 M rechtes Vorderteil, 1 Rand-M.

Vorder- und Rückenteile bleiben weiterhin auf den Rundstricknadeln liegen). Für die Außenblende in einer Hin-R alle M auf 1 Rundstricknadel nehmen, dabei an 3 Stellen wie folgt Maschen aufnehmen: an der linken und rechten Seitennaht und an der rückw. Mittelnaht jeweils 2 M aufnehmen. Insgesamt liegen jetzt 172 M auf der Rundstricknadel. Die Runde schließen. Anschließend 26 Runden rechts stricken, dabei an den Seitennähten M zunehmen, an der rückw. Mittelnaht M abnehmen. Zunahmen an den Seitennähten: in jeder 2. Rd vor und nach den 4 M über den Seitennähten 1 M zunehmen. Abnahmen bei der rückw. Mittelnaht: in jeder 2. Rd vor und nach den 4 M über der rückw. Mittelnaht 1 M abnehmen. In der 27. Rd alle M locker abketten. Beim Tragen der Jacke rollt die Außenblende automatisch einige Zentimeter nach außen um.

linker ärmel, vorder- und rückenteil Genauso wie den rechten Ärmel und das rechte Vorder- bzw. linke Rückenteil stricken, dabei die letzte Rück-R nach den beiden mittleren M noch nicht weiterstricken = 116 M. Einteilung der M: 1 Rand-M, 56 M rechtes Rückenteil, 2 M für Schulter (diese Maschen markieren), 56 M rechtes Vorderteil, 1 Rand-M. rückwärtige mittelnaht Beim rechten Vorderteil in der nächsten Hin-R bis einschließlich den beiden markierten mittleren M stricken. Jetzt die rückw. Mittelnaht wie folgt schließen: legen Sie das rechte und linke Rückenteil rechts auf rechts, die nächsten 33 M nach den 2 mittleren M mit einer dritten Stricknadel zusammen afketten (= rückw. Mittelnaht), die restl. 23 M des rechten bzw. linkes Rückenteils separat weiterstricken.

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GröSSe 36-40

Betonte Zunahmen Rechts von der Masche: 1 M rechts, 1 M rechts verschränkt aus dem M-Querfaden herausstr. Links von der Masche: 1 M rechts verschränkt aus dem M-Querfaden herausstr, 1 M rechts, Rand-M.

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Die weiche Jacke in feurigem Rot wird quer gestrickt. Vorder- und Rückenteil entstehen durch raffinierte Ab- und Zunahmen. Das Garn behält bei nicht zu häufiger Wäsche lange seinen Flausch.

Betonte Abnahmen Rechts von der Masche: 1 M rechts, 2 M rechts zus-str. Links von der Masche: 2 M überzogen zusstr = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobene M darüberziehen, 1 M rechts.

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by Birgit Utz von Seite 94

*

rote mohairjacke

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Desert queen

Maschen weitergestrickt werden kann, werden die rückw. Mittelnaht sowie die unteren Ärmel/Seitennähte geschlossen. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Anleitung.

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ausarbeiten Die unteren Ärmel- und Seitennähte schließen (Achtung: die M der rechten bzw. linken

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Balladen über die Frau, den Herd und das Garn Die Kunst der Rosemarie Trockel Sie gehört zu den feinsinnigsten Künstlerinnen unserer Zeit. Ihre Werke werden auf der documenta gezeigt, und sie repräsentierte als erste Frau Deutschland auf der Biennale in Venedig. Rosemarie Trockels Werke sind mittlerweile in allen renommierten Sammlungen vertreten, doch am Beginn ihres Schaffens standen nicht Pinsel und Leinwand, sondern Nadeln und Garn. Text Tatiana Rosenstein

E

in Herd, Garn und Stricknadeln waren die Mittel der Wahl, als vor vier Jahrzehnten die junge Künstlerin Rosemarie Trockel aus Köln ihr kreatives Credo in der von Männern dominierten Kunstszene suchte. Ende der 1970er- bis Anfang der 1980er-Jahre standen den männlichen Kollegen immer noch alle Kunstgattungen und die ganze Fülle der Techniken zur freien Verfügung. Sie konnten sich als Architekten oder Bildhauer behaupten, großformatige Bilder malen oder mit Aufsehen erregenden Installationen experimentieren. Und wurden jederzeit ernst genommen. Für Frauen blieb da wenig übrig. Denn sogar im Kunstbetrieb herrschten Ansichten, die den Frauen viele Fähigkeiten, ob räumliches Denken, Form- oder Farbsinn, absprachen. Dieses überlieferte Rollendenken schien bereits in den 1920er-Jahren, als die ersten Studentinnen zum professionellen Kunstakademiestudium zugelassen wurden, überholt zu sein. Davor durften sich künstlerisch ambitionierte Frauen nur in den dem weiblichen Umfeld zugeordneten Bereichen wie Kunsthandwerk und Handarbeiten eine Beschäftigung suchen. Doch auch als Rosemarie Trockel anfing, mit Kunst zu experimentieren, hatte sich die Situation für Frauen als Künstlerinnen nicht wesentlich verändert.

Ohne Titel

(1985)

Acrylwolle, 150 x 61 x 9 cm Sammlung Ringier © Rosemarie Trockel, VG-Bild-Kunst, Bonn 2012

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1978 absolvierte sie, die eigentlich Lehrerin werden wollte, die Kölner Werkkunstschule und drehte erste Filme mit einer 8-mm-Kamera. In dieser Zeit machte Rosemarie Trockel auch die Bekanntschaft mit der Architektin Monika Sprüth, die später ihre Galeristin werden sollte. Zusammen reisten die beiden Frauen in die

USA und lernten dort die Künstlerinnen Cindy Sherman, Jenny Holzer und Barbara Kruger kennen. Deren Arbeiten bestärkten die junge Künstlerin in ihrem kreativen Konzept. Nach ihrer Rückkehr näherte sich Trockel der Kunstgruppe „Mülheimer Freiheit“, die man wegen ihrer expressiven, großformatigen Bilder die „Neuen Wilden“ nannte, an. Sie fing an, sich für Stereotypen des weiblichen Verhaltens zu interessieren, machte „das Frausein“ zum Begriff und zum Thema ihrer Kunst und verdeutlichte damit ihre kritische Haltung zum bestehenden Kunstbetrieb. Als Beispiel ihres frühen Wirkens ist die Serie „Küche“ und hier vor allem das Objekt weiblichen Begehrens, der Herd, zu nennen. Die „Gestalt“ des Herdes wurde von ihr zum geradezu erotischen Objekt erhoben. In einem Video aus dieser Zeit zeigt Rosemarie Trockel das Küchengerät liebevoll von allen Seiten, untermalt mit dem Soundtrack „I feel warm inside, come to me“. Mitte der 1980er-Jahre entstanden die ersten Strickobjekte. Nach eigenen Entwürfen ließ die Künstlerin Wollstoffe auf Maschinen stricken, auf Keilrahmen aufziehen und wie klassische Gemälde an der Wand präsentieren. In dieser Anspielung an das großformatige Tafelbild, einer „männlichen“ Kunstform, lag die doppelsinnige Ironie der Künstlerin. Mit ihrer Wahl der Technik, dem Stricken, stellte sie zudem die Kunstgattung „Malerei“ und somit das klassische Konzept des Tafelbildes in Frage und definierte es neu. Im Jahre 1985 zeigte Rosemarie Trockel ihre Werke im Rheinischen Landesmuseum in Bonn und sorgte damit für Verwirrung.


Danger

(2012)

Gelbe Wolle, 130 x 150 cm © Rosemarie Trockel, VG-Bild-Kunst, Bonn 2012 Courtesy Sprüth Magers Berlin/London

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Shutter 1

(2006)

Glasierte Keramik, 83 x 62 x 7 cm © Rosemarie Trockel, VG-Bild-Kunst, Bonn 2012 Courtesy Sprüth Magers Berlin/Londo

Die Kunstszene fragte sich, wie denn eine gebildete Frau mit modernen Ansichten am Ende des 20. Jahrhunderts allen Ernstes Werke mit „Das Leben heißt Socken zu stricken“ betitelte. Natürlich ist dieser Titel nicht wörtlich zu verstehen. Auch wenn die Künstlerin in einem Video unendlich lange und ununterbrochen Strümpfe strickt und ihre Arbeit dabei selbst kommentiert. Leidenschaftliche Strickerinnen waren bis auf wenige Ausnahmen Frauen. Kaum eine von ihnen betrachtete diese Tätigkeit als Kunst, auch wenn manche Werke sicherlich zur Kunst tendierten. Stricken, Nähen, Kochen und Putzen gehörten zum weiblichen Alltag. Gemäß dem Zitat der großen Schriftstellerin Virginia Wolf

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„For most of history, Anonymous was a woman“ – was sinngemäß bedeutet, dass künstlerisch ambitionierte Frauen sich in den Schutz einer selbstgewählten Anonymität begaben – waren die Frauen ihrem Alltag verpflichtet. Ihre intellektuellen Begabungen lebten sie bis in die neuere Geschichte im Verborgenen aus. Im Gegensatz dazu steht Rosemarie Trockel, die für ihre Strickbilder und Objekte internationale Anerkennung bekam. Sie wählte dieses Medium, das mit typischer Frauenarbeit asoziiert wurde und wird, bewusst und konfrontiert den Betrachter so mit der Frage nach der gesellschaftlichen Stellung der Frau und ihren Chan-

cen auf persönliche Entfaltung und berufliche Entwicklung in der modernen Gesellschaft. Dabei spielt sie mit dem Klischee der mechanischen Herstellung von Strickwaren, indem sie ihre Werke nicht selbst, sondern von Strickmaschinen anfertigen lässt und mit am Computer erstellten Symbolen der kommerziellen Alltagskultur wie Hammer und Sichel oder dem Playboy-Bunny schmückt. Rosemarie Trockel zeigt, dass sie sich nicht an die traditionellen Kunstgattungen hält. Gegen alle Erwartungen verarbeitet sie das Motiv des Kochherdes zu Plastiken und Wandbildern und bestrickt Leinwände anstatt diese zu bemalen.


Study for Well Known

(2008)

Blau-violette Wolle und Holz, 100 x 100 cm © Rosemarie Trockel, VG-Bild-Kunst, Bonn 2012 Courtesy Sprüth Magers Berlin/London

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Diese Vermischung aus „Hohem“ und „Niedrigem“ gelingt Trockel ausgezeichnet, weil Wolle mit Begriffen des Handwerklichen und der nichtkünstlerischen Wertlosigkeit besetzt ist. Das Medium „Faden“ verwendeten nicht nur Künstlerinnen, sondern auch ihre männlichen Kollegen wie Joseph Beuys, Robert Morris oder Christian Boltansky. Etwa zwanzig Jahre vor Trockel hat der Amerikaner Robert Morris dieses Material für sich entdeckt und künstlerisch ausgewertet. Er befand sich damit auf dem Weg, die traditionellen Vorstellungen von Kunst und Kunstwerk zu eliminieren. Seine Experimente blieben jedoch rein formalistisch, weder trugen sie politische Bedeutung, noch übten sie gesellschaftliche Kritik. Faden und Textil interessierten Morris nur wegen der Bewegungsrichtungen und den feinen Eigenschaften des Materials. Anders bei Rosemarie Trockel. Stricken wurde zu einer Gattung, zu ihrem persönlichen Leitmedium emporgehoben, das die Arbeiten der Künstlerin auf ihren feministischen Gehalt hinterfragte und widersprüchlich diskutierten ließ. Zeitgenössische Kunst wird oft als überflüssig, unverständlich und qualitativ nicht hochwertig dargestellt. Die große Mehrheit der Besucher geht immer noch bevorzugt in eine Ausstellung der klassischen gegenständlichen Malerei, weil sie meint, diese Bilder verstehen zu können. Die Bedeutung der zeitgenössischen Kunst liegt jedoch darin, dass sie einen großzügigen Freiraum für Interpretationen und Deutungen liefert und somit nicht nur Fantasie fordert, sondern auch analytisches Denken fördert. So auch die Werke Rosemarie Trockels, in die Einflüsse aus den unterschiedlichsten Bereichen drangen. Im Andenken an die Tradition der Auseinandersetzung mit dem Verfahren des bekannten Psychologen Hermann Rorschach, der seine Patienten Tintenkleckse deuten ließ, tauchen auch im Werk von Rosemarie Trockel zu Beginn der 1990er-Jahre die sogenannten „Rorschach-Bilder“ auf. Diese Bilder haben etwas zutiefst Demokratisches, da der Betrachter darin lesen kann, was immer er will und weder falsche noch richtige Deutungen geben kann. Die zarten, flüchtigen Motive der Tuscheflecken täuschen die Tusche jedoch nur vor. Denn im Vergleich zu Arbeiten von Duchamp oder Warhol sind die Motive Trockels tatsächlich gestrickt! So bleibt sie ihrem ursprünglichen Konzept auch bei diesem Sujet treu. Drei Bilder aus dicker Wolle, handgestrickt. Alle sind im gleichen Format. Die unterschiedlichen Handschriften der Strickerinnen haben große und kleine, weite und enge Maschen hinterlassen. Die linken Maschen sind nach außen ge-

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My dear colleagues

(1986)

Rot-weiße Wolle und Plastik, 51 x 40 x 8 cm Editionsexemplar © Rosemarie Trockel, VG-Bild-Kunst, Bonn 2012 Courtesy Sprüth Magers Berlin/London

kehrt und ihre Wellenlinien in einen aufgesetzten Keilrahmen gefasst. Eines davon, in heller, blau-gräulicher Wolle gestaltet, gibt der Ausstellung, die Ende 2005 im Museum Ludwig in Köln eröffnet wurde, ihren Titel: „Post-Menopause“. Eines der monumentalen Werke der Ausstellung ist die Wollinstallation „Yes, but…“. Sie besteht aus dicken, frei hängenden Fäden, die zum Teil rot eingefärbt sind. Ähnlich einem Vorhang, der die Maße von 5x10 Metern und eine Tiefe von 80 Zentimetern hat, wird eine Außenwand samt ihren Fenstern verdeckt. Zum Teil sind Nischen freigegeben, in die man eintreten kann. Daneben sind oberhalb der Kopfhöhe Teller an der Wand angebracht, auf denen sich die Fäden häufen. „Yes, but …“ bietet durch die Größe und die Platzierung im Raum eine sehr intensive Erfahrung für den Betrachter. Die Installation lädt zum unmittelbaren Erlebnis ein. Frei nach dem

Motto „hinein in´s Garn!“ darf der Betrachter in das Werk eintauchen und die Fäden berühren, was dem gewohnten Konzept der „Unberührtheit“ von Museumsexponaten zuwider läuft. Die dicken Fäden vermitteln Wärme und Schutz, wie der Körper einer Frau. Die Wolle ist nicht mehr durch das repräsentative Tafelbild an der Wand eines Museums distanziert. Dem Kunstwerk gegenüber wird kein Respekt mehr gezeigt. Hier lädt Rosemarie Trockel den Betrachter ein, sich interaktiv und spielerisch mit dem Werk auseinanderzusetzen. So ist sie auch mit ihrem eigenen künstlerischen Credo umgegangen, ironisch und spielerisch frei von Berührungsängsten. Dies mag sie in früheren Jahren vor Zynismus bewahrt haben, als sie in der hartem Wettbewerb ausgesetzten Kunstszene der 1980er-Jahre ihre Rolle als Frau und ihre Karriere als Künstlerin mit Nadeln und Faden behauptete.


Elegant Potency

(2012)

Wolle, 120,5 x 120,5 cm ©Rosemarie Trockel, VG-Bild-Kunst, Bonn 2012 Courtesy Sprüth Magers Berlin London

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Kosmologie einer Künstlerin

Eine Madrider Ausstellung gewährt Einblicke in die Kunst-Welten Rosemarie Trockels Mit ihren Werken und Installationen erregt die deutsche Künstlerin Rosemarie Trockel immer wieder Aufsehen. Sie hinterfragt vermeintlich längst überholte, doch immer noch gängige Klischees im Verhältnis der Geschlechter. Sie experimentiert mit den unterschiedlichsten Materialien, setzt Altbekanntes in neue Kontexte. Ihre Kunst polarisiert und politisiert. Trotz aller geistigen Eigenständigkeit: Rosemarie Trockel suchte und sucht immer die Inspiration durch, wie sie es nennt, „verwandte Seelen“. Künstler und Künstlerinnen, Forscher und Forscherinnen unterschiedlicher Epochen, deren Werke Einfluss auf ihr Wirken nehmen. Eine Ausstellung in Madrid zeigt jetzt den künstlerischen Kosmos Rosemarie Trockels. Text Natalie Franke Fotos der Exponate Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia

„Kosmos“ – so lautet der Name der Ausstellung, die zur Zeit in Madrid das Œuvre Rosemarie Trockels im Kontext mit den Werken weiterer Künstler, aber auch Forscher, die ihr Schaffen beeinflusst haben, zeigt. „Kosmos“ – das ist auch der Titel des Hauptwerks des großen deutschen Naturforschers Alexander von Humboldt. In einer Zeit, in der das europäische Denken stark national bestimmt war, gründete Alexander von Humboldt ein weltweites Netzwerk korrespondierender Wissenschaftler und wurde so zum Vordenker einer globalisierten Forschung. Humboldts Credo lautete, dass wahrer Fortschritt nur durch den permanenten Austausch von Wissen und Fähigkeiten möglich ist. Jedem Einzelnen muss die Freiheit offenstehen, Bildung zur erlangen. Fortschritt in Kultur und Wissenschaft stellte für Humboldt somit einen demokratischen Akt dar.

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Und hier findet sich denn auch die Anknüpfung an die Kunst Rosemarie Trockels, die sich von Anfang an in ihren Werken den grundlegenden Fragen und Anliegen der menschlichen Gesellschaft stellte. Und dafür Bewunderung und Kritik erntete. Seit nunmehr über dreißig Jahren beschäftigt sie sich mit den unterschiedlichsten Formen künstlerischen Ausdrucks und widersteht dabei hartnäckig allen Versuchen, ihr Schaffen in Schubladen zu pressen. Rosemarie Trockel drehte Filme und Videos, bezog Tiere in ihre Installationen mit ein, initiierte Projekte eigens für Kinder, strickte aus Wolle Gemälde, fertigte Keramiken, Collagen und Zeichnungen an. Gar nicht zu reden von der Vielzahl an Skulpturen aus unterschiedlichsten Materialien. Und doch gibt es in dieser Schaffensvielfalt Konstanten, wiederkehrende Motive im Denken der

Künstlerin. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft, der vorgebliche Gegensatz zwischen dem Amateur und dem Professionellen in Kunst und Wissenschaft, Bekanntheit und Anonymität. Und nicht zuletzt die Gegenüberstellung von „Schönen Künsten“ und Gebrauchskunst. Auf einer allgemeinen, übergeordneten Ebene untersucht Rosemarie Trockel in ihren Werken nicht nur die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren, sondern den Menschen als Spezies und seinen Einfluss auf die Natur, deren Teil wir alle sind. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass sich unter den Ausstellungsexponaten auch Zeichnungen der Naturforscherin und Zeichnerin Maria Sibylla Merian befinden. Spiegelt ihr Leben doch nahezu sämtliche Aspekte wider, die sich durch den schöpferischen Kosmos Ro-


Auftragsarbeiten. Und sie beschäftigte sich weiter mit ihrem Spezialgebiet, den Schmetterlingen. Freunde ermöglichten ihr dann eine Reise nach Surinam. Dort verbrachte sie mit ihrer Tochter zwei forschungsintensive Jahre. Deren Ergebnisse fanden Eingang in Maria Sibylla Merians Hauptwerk, die „Metamorphose der Insekten Surinams“, von ihr mit prachtvollen Kupferstichen illustriert. Ungewöhnlich für die damalige Zeit war – neben der Tatsache einer Frau als Forscherin –, dass Sibylla Merian ihre Werke auch in deutscher Sprache verfasste. Fachsprache war Latein; aus diesem Grund verweigerten ihr zahlreiche Wissenschaftler die Anerkennung. Für eine emanzipierte Frau, die zudem noch Schritte in Richtung einer Demokratisierung der Wissenschaft machte, war die Zeit noch nicht reif.

semarie Trockels ziehen. Die künstlerische Begabung Maria Sibylla Merians trat schon früh zutage, wurde von ihrer Mutter jedoch nicht unterstützt. Es war der Stiefvater, der einer künstlerischen Ausbildung des hoch talentierten Mädchens zustimmte. Maria Sibylla beschäftigte sich neben der Kunst mit Naturphänomen, insbesondere hatten es ihr Raupen und deren Me-

tamorphose zum Schmetterling angetan. Eine Beschäftigung, die ihr Umfeld wiederum als unangemessen, geradezu unanständig für eine bürgerliche Frau erachtete. Maria Sibylla Merian heiratete früh, trennte sich aber nach einigen Jahren Ehe wieder von ihrem Mann. Sie verdiente ihr Geld mit künstlerischen

Teil der Ausstellung ist auch Rosemarie Trockels Auseinandersetzung mit Künstlern der Gegenwart, deren Werke selbst innerhalb der etablierten Kunstszene wenig bis keine Beachtung fanden und finden. Wie der Bildhauer James Castle, der in seine anthropomorphen Skulpturen das Verhältnis von Mensch und Tier aufgreift, die Künstlerin Judith Scott, die mit Down-Syndrom geboren wurde, der Fotograf Morton Bartlett, dessen Fotografien lebensechter Gipspuppen erst nach seinem Tod ein Publikum fanden – sie alle waren Autodidakten und standen Zeit ihres Lebens am äußersten Rand des Kosmos der Kunstschaffenden. Ihnen zollt Rosemarie Trockel nun den verdienten Tribut.

Die Ausstellung Rosemarie Trockel: A Cosmos ist noch bis zum 24. September 2012 im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia zu sehen. Weitere Stationen sind New York (ab dem 24. Oktober 2012 im New Museum) und Bonn (ab dem 28. Juni 2012 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland)

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Lampetia Kühl strahlendes Blau und durchbrochene Strukturen bringen stilvolle Leichtigkeit in´s Leben. Design: Hildegard Kribben Garn: SMC Select hose: FKK Schuhe: Görtz

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Daphne Süße Augenblicke verspricht der blumige Schulterschal als perfekte Ergänzung zum schlichten Top. Design: Evelyn Hase Garn: Schachenmayr

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Neaira Schlicht und schรถn. Wie so oft kommt es auf das Detail an ... Design: Carolin

Schwarberg Garne: Louisa Harding,

Debbie Bliss

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camena Einem reinen Quell eisblauen Wassers gleich umspielen luftige B채nder die Haut. Design: Claireline Chevaux Garn: Lang Yarns Rock: Kapalua hut: Eisenbl채tter & Triska

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Adrastea (links) Für einen Moment dem Alltag entfliehen und den Klang der Stille hören. Design: Evelyn Hase Garn: SMC Select hose: Nicowa

Arethusa (rechts) Je verbotener die Früchte, desto größer die Versuchung ... Design: Evelyn Hase Garn: SMC Select tuch: Allude

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lilaia Die süßesten Kirschen hängen diesmal nicht im Garten des Nachbarn. Design: Carolin Schwarberg Garn: Debbie Bliss shirt: Allude schuhe: Chie Mihara

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EUNIke Durchbrochene Häkelstrukturen spielen mit den Strahlen der Morgensonne. Design: Hildegard Kribben Garn: Lotus strümpfe: Kunert schuhe: Görtz

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Ajourmuster Nach Strickschrift A, Erklärung siehe „Basiswissen“, str. Mit den 2 M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS = 12 M zwischen den Pfeilen fortl wdh und mit den 2 M nach dem 2. Pfeil enden. Die 1.-12. R stets wdh. Strickschrift B zeigt die Abnahmen für die Ärmelbündchen. Mit den 2 M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS zwischen den Pfeilen fortl wdh und mit den 2 M nach dem 2. Pfeil enden. Reihe a und b zeigen die letzten 2 R des Ajourmusters. Die 1.-8. R 1x str. Betonte Abnahmen Rechter Rand: Rand-M, 2 M rechts, 2 M rechts überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobenen M darüberziehen. Linker Rand: 2 M rechts zusstr, 2 M rechts, Rand-M. Maschenprobe 20 M und 34 R Ajourmuster mit Nd Nr 3,5 = ca 10 x 10 cm. Achtung Der Bolero wird, von der rückwärtigen Mitte aus, quergestrickt, siehe auch Pfeil im Schnittschema. Ausführung Zuerst wird die rechte Hälfte des Boleros gestr. Für den Hilfsanschlag den Häkelanschlag mit einem kontrastfarbenen Garn ausführen. Dafür 76 Lm häkeln und daraus 76 M auffassen. Dann das Ajourmuster lt Strickschrift A str, dabei die Rand-M stets glatt rechts str. Am R-Ende der 23. (35.) R 84 M dazu anschla-

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41,5 (38)

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(9,5) 12,5

Rippen 2 M rechts, 2 M links im Wechsel str.

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Die Seitennähte im Maschenstich und die Ärmelnähte im Matratzenstich, siehe „Basiswissen“, schließen. Für den Bund aus den unteren Rändern der Vorderteile je 33 M und aus dem Rand des Rückenteils 98 (114) M auffassen = 164 (180) M. Mit 1 Rück-R und nach der Rand-M mit 2 M links beginnend Rippen str. Nach 7,5 cm = 25 R die M abk wie sie erscheinen. Für die Blenden und den Schalkragen M wie folgt auffassen bzw abstr: aus den Rändern des Bundes je 21 M auffassen, dann die Hilfsanschläge M für M auflösen und die jeweils frei werdenden 84 M rechts abstricken und dazwischen aus dem rückwärtigen Halsausschnittrand 34 M auffassen = 244 M. Mit 1 Rück-R und nach der Rand-M mit 2 M links beginnend über den ersten 105 M Rippen str. Über den folg 34 M stets wechselnd 1 glatt links, 2 M glatt rechts, beide Muster siehe A2, str und über den letzten 105 M mit 2 M rechts beginnend Rippen str. In der 7. R = Rück-R ab dem Auffassen über den mittleren 34 M 12 M zunehmen. Dafür nach jeder linken M 1 M links verschränkt aus den M-Querfaden herausstr = 256 M. Anschließend über alle M Rippen str. Nach 8 (11,5) cm = 28 (38) R ab dem Auffassen = Hin-R jeweils 4 Knopflöcher einarb. Dafür am R-Anfang wie folgt str: Rand-M, 1 M rechts, *2 M überzogen zus-str = 1 M wie zu Rechtsstr abheben, die folg M links str, dann die abgehobene M darüberziehen, 2 U, 2 M rechts zus-str, 4 M Rippen str, ab * 2x wdh, 2 M überzogen zus-str, 2 U, 2 M rechts zus-str. Dann 196 M Rippen str und die 4 Knopflöcher am R-Ende gegengleich arb. In der folg Rück-R aus den 2 U 1 M rechts, 1 M links herausstr. Ab der folg Hin-R für den Schalkragen verkürzte R wie folgt str: 1. und 2. R: Rand-M, 224 M str, mit 1 U wenden, über 194 M zurückstr und mit 1 U wenden. 3. und 4. R: 188 M str, mit 1 U wenden, über 182 M str und mit 1 U wenden. Auf diese Weise weiterstr, dabei stets 6 M weniger absstr. 13. und 14. R: 134 M str, mit 1 U wenden, über

11,5

Material SMC select „Extra Soft Merino“ 100% Merinowolle LL ca 130 m/50 g ca 450 (500) g Meergrün Fb 05167 oder Dunkelgrün Fb 05166 Prym-Stricknd Nr 3,5 4 Acryl-Knöpfe, transparent, 21 mm Ø 4 flache Knöpfe, 21 mm Ø.

32 (38)

GröSSe 36/38 und 40/42

11,5

Der Schalkragen bekommt seine schöne Form durch das Arbeiten von verkürzten Reihen. Damit beim Wenden innerhalb der Reihe kein Loch entsteht, immer einen Umschlag mit auf die Nadel nehmen.

(9,5) 12,5

bolerojacke mit schalkragen by Hildegard Kribben von Seite 114

42

Lampetia

gen, dafür wieder den Häkelanschlag mit kontrastfarbenem Garn ausführen = 160 M. Über den zugenommenen M das Ajourmuster erweitern. Nach 21,5 (25) cm = 74 (86) R ab rückwärtiger Mitte beidseitig je 25 (19) M abk. Dann in jeder 2. R 6x je 2 M abk und 11x je 1 M betont abnehmen = 64 (76) M. Bei den Abnahmen darauf achten, dass sich U und zus-gestr M innerhalb der äußeren MS stets ausgleichen. Nach 108 (96) R = 31,5 (28) cm ab der letzten Abnahme = 216 R = 63,5 cm ab der rückwärtigen Mitte, die Abnahmen über 8 R lt Strickschrift B ausführen = 44 (52) M. Anschließend wie in der 9. R gezeichnet noch 16 R Rippen str. Dann die M abk wie sie erscheinen. Für die linke Hälfte die 76 Lm des Hilfsanschlags M für M auflösen und die frei werdenden M mit der Stricknd aufnehmen und gegengleich str.

38

jj11

22 (25,5)

10

31,5 (28) 11 9 7 5 3 1

A

9 7 5 3 1

b a

B

128 M zurückstr und mit 1 U wenden. In der folg Hin-R bis zum R-Ende str, dabei die Wende-U mit der folg M mustergemäß zus-str und in der folg Rück-R wieder über alle M str, dabei ebenfalls die Wende-U mit der folg M mustergemäß zus-str. Dann noch 3 R Rippen über alle M str und in der folg Rück-R die M abk wie sie erscheinen. Die Knöpfe annähen.


ANLEITUNGEN

Material Debbie Bliss „Amalfi“ 70% Baumwolle, 15% Viskose, 10% Leinen, 5% Seide, LL ca 100 m/50 g Louisa Harding „Mulberry“ 100% Seide, LL ca 124 m/50 g Amalfi: ca 450 (500-550) g Sand Fb 11 Amalfi: ca 50 g Gelb Fb 13 Amalfi: ca 50 g Altrosa Fb 19 Amalfi: ca 50 g Flieder Fb 03 Amalfi: ca 50 g Blau Fb 16 Amalfi: ca 50 g Hellblau Fb 15 Mulberry: ca 50 g Hellgrün Fb 31 addi-Stricknd Nr 4,5 und addi-Häkelnd Nr 3 und 4,5 Rippenmuster 1. R: Rand-M, *3 M rechts, 1 M links, ab * stets wdh, 2 M rechts, Rand-M. 2. R: Rand-M, *3 M links, 1 M rechts, ab * stets wdh, 2 M links, Rand-M. Die 1. und 2. R stets wdh. Abnahmen Hin-R/rechter Rand: die Rand-M mit der folg M rechts verschränkt zus-str. Hin-R/linker Rand: die vorletzte M mit der Rand-M rechts zus-str. Rück-R/rechter Rand: die Rand-M mit der folg M links zusstr.

2 1

Applikationen Mit Nd Nr 4,5 insgesamt 14 Blüten häkeln: jeweils 3 Blüten in Gelb = A1, Hellblau = A2, Blau = A3 und Flieder = A4, 2 Blüten in Altrosa = A5. Mit Nd Nr 3 in Hellgrün 4 kleine Blätter = B1 und 12 große Blätter = B2 häkeln. Ein Stück feste Pappe auf 48 (52-56) x 33 cm zuschneiden, unten in das Kleid schieben und die Seitennähte an den Kanten ausrichten. So erhält das Kleid im unteren Bereich mehr Weite und ein Durchstechen beim Aufnähen der Motive wird verhindert. Zuerst die Blüten und Blätter lt Schema A auf dem Vorderteil anordnen – die Randlinien im Schema kennzeichnen den Saum und die Seitennähte. Blätter festheften, Blüten zunächst nur feststecken. Die Blätter entlang den Außenkanten aufnähen, dabei nur die unten liegenden Maschenglieder erfassen. Anschließend die Blüten, zum Teil über den Blättern liegend, festheften, dann entlang den Au10,5 5 4 1,5 ßenkanten aufnähen, die Blütenmitte ebenfalls festnähen. Das Kleid umdrehen und die restlichen Blüten und Blätter lt Schema B auf dem Rückenteil anordnen und aufnähen.

82

A

Rückenteil 84 (92-100) M in Sand anschlagen und 1 Rück-R rechte M str. Dann im Rippenmuster weiterstr. Nach 19,5 cm = 47 R ab Anschlag für die Schrägungen beidseitig 1x je 1 M und in jeder 46. R noch

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“ ab Seite 156. Schulter- und Seitennähte schließen. Hals- und Armausschnittkanten jeweils mit 1 Rd fM in Sand umhäkeln.

21 (22-22,5)

GröSSe 34/36, 38/40 und 42/44

78 (77-76,5)

Maschenproben 20 M und 24 R Rippenmuster mit Nd Nr 4,5 = ca 10 x 10 cm, Blüte mit Nd Nr 4,5 = ca 12 cm ), kleines Blatt mit Nd Nr 3 = ca 8 x 4 cm, großes Blatt mit Nd Nr 3 = ca 9 x 5,5 cm.

Vorderteil Wie das Rückenteil arb, jedoch für den tieferen Halsausschnitt bereits nach 4 (5-5,5) cm = 10 (12-14) R Armausschnitthöhe die mittleren 12 (14-16) M abk. Am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R 1x 4, 3x 2 und 5x 1 M abk.

(6-7) (4,5-5)

Es muss nicht immer bunt sein! Eine raffiniert-puristische Anmutung erhält dass Kleid, wenn der Blütenschmuck in nur einer Farbe gearbeitet wird. So wirkt das Design weniger verspielt.

Blatt Nach Häkelschrift B arb. 14 Lm anschlagen und 1 R entlang beiden Seiten des Lm-Anschlags arb, dabei mit 1 fM in die 3. Lm ab Häkelnd beginnen. Dann die 2.-4. R häkeln = kleines Blatt bzw die 2.-6. R häkeln = großes Blatt.

(11-11,5)

Blüte Nach Häkelschrift A arb. 6 Lm anschlagen, mit 1 Km zum Ring schließen und die 1.-2. Rd häkeln.

trägerkleid mit häkelblüten by Carolin Schwarberg von Seite 118

2,5

neaira

2x je 1 M abnehmen = 78 (86-94) M. Nach 19,5 (18,5-18) cm = 47 (45-43) R ab letzter Abnahme bzw 78 (77-76,5) cm = 187 (185-183) R ab Anschlag für die Armausschnitte beidseitig 1x je 1 (2-3) M abk, dann in jeder R noch 7x je 1 M abnehmen = 62 (68-74) M. Nach 18,5 (19,5-20) cm = 44 (46-48) R Armausschnitthöhe für den Halsausschnitt die mittleren 34 (36-38) M abk und zuerst die linke Seite beenden.

14,5

Rück-R/linker Rand: die vorletzte M mit der Rand-M links verschränkt zus-str.

jj11

5 3 1 2 4 6 Nr. 01 / Sommer 2012

B

21(23-25)

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125


jj11

Daphne

top und Blütenschal by Evelyn Hase von Seite 116 Top und Schal werden einfach glatt rechts gestrickt. Dabei fallen Unregelmäßigkeiten im Strickbild beim glatten Baumwollgarn natürlich besonders auf. Wer Probleme mit einem nicht ganz ebenmäßigen Strickbild hat, sollte es einmal mit eckigen Stricknadeln versuchen (von Knit pro). Damit soll ein gleichmäßigeres Maschenbild möglich sein. Einen Versuch ist es sicher wert.

GröSSe Top 34/36, 38/40, 42/44 und 46/48 Halstuch ca 48 x 170 cm Material SMC Select „Egypto Cotton“ 100% Baumwolle, LL ca 180 m/50 g SMC Select „Catania Fine“ 100% Baumwolle, LL ca 165 m/50 g Egypto Cotton: Top: ca 200 (250-300-350) g Vanille Fb 00629 Halstuch: ca 250 g Apfelgrün Fb 00170, ca 50 g Kirschrot Fb 00130 ca 50 g Rosmarin Fb 00171 ca 50 g Aubergine Fb 00149 ca 50 g Weinrot Fb 00148 ca 50 g Braun Fb 00110 Catania Fine: ca 50 g Sonnengelb Fb 01018 ca 50 g Mandarine Fb 01012 Prym-Stricknd Nr 2,5 und 3 Prym-Rundstricknd Nr 2,5, 40 cm lang Prym-Nadelspiel Nr 3 Prym-Häkelnd Nr 3 Sticknd ohne Spitze Top / Rippen 2 M rechts, 2 M links im Wechsel stricken. Betonte Abnahmen A Rechter Rand: Rand-M, 1 M rechts, 2 M rechts zus-str. Linker Rand: 2 M überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobene M darüberziehen, 1 M rechts, Rand-M. Betonte Abnahmen B Rechter Rand: Rand-M, 2 M rechts zus-str. Linker Rand: 2 M überzogen zus-str, Rand-M. Betonte Zunahmen Rechter Rand: Rand-M, 2 M rechts, 1 M rechts verschränkt aus dem M-Querfaden herausstr.

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. 126

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Linker Rand: 1 M rechts verschränkt aus dem MQuerfaden herausstr, 2 M rechts, Rand-M. maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3 Glatt rechts: 25 M und 31 R Rückenteil 114 (124-134-144) M mit Nd Nr 2,5 in Vanille anschlagen und für die Blende mit 1 Rück-R und nach der Rand-M mit 2 M rechts (2 M links – 2 M rechts – 2 M links) beginnend 1,5 cm = 5 R Rippen str. Danach mit Nd Nr 3 glatt rechts, siehe A2, weiterstr. Nach 9,5 cm = 30 R ab Blende für die Hüftschrägungen beidseitig 1x je 1 und in jeder 12. R noch 4x je 1 betonte Abnahme A arb = 104 (114-124134) M. In der folg 12. (12.-10.-10.) R für die Schrägungen beidseitig 1x je 1 und in jeder 10. R noch 2x je 1 betonte Zunahme arb = 110 (120130-140) M. Nach 4 (3-2,5-1) cm = 13 (9-7-3) R ab letzter Zunahme bzw 40 (39-37,5-36) cm = 124 (120-116-112) R ab Blende für die Armausschnitte beidseitig 1x je 3(5-7-9) M abk, dann in jeder 2. R noch 1x je 2 M abk und 5x je 1 betonte Abnahme B arb, dann in jeder 4. R noch 2x je 1 betonte Abnahme B arb = 86 (92-98-104) M. Nach 13 (14-15,5-17) cm = 40 (44-48-52) R Armausschnitthöhe für den Halsausschnitt die mittleren 40(42-44-44) M stilllegen und zuerst die rechte Seite beenden. Am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R 1x 6 M, 1x 4 M und 2x 2 M stilllegen, dann noch 2x 1 betonte Abnahme B arb. Nach 4,5 cm = 14 R Halsausschnitthöhe die restlichen 7 (9-11-14) M abk. Die andere Seite gegengleich beenden. Vorderteil Wie das Rückenteil str, jedoch für den tieferen Halsausschnitt bereits nach 9,5 (10,5-12-13,5) cm = 30(34-38-42) R Armausschnitthöhe die mittleren 36 (38-40-40) M stilllegen. Am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R 1x 6 M, 1x 4 M und 2x 2 M stilllegen, dann 4x 1 betonte Abnahme B arb.

Ausarbeiten Allgemeines ab Seite 156. Schulter- und Seitennähte schließen. Mit der Rundstricknd ab linker Schulternaht aus dem vorderen Halsausschnitt in Vanille 12 M auffassen, die stillgelegten 64 (66-68-68) M rechts abstr, bis zur rechten Schulternaht 12 M auffassen, ab Schulternaht aus dem rückwärtigen Ausschnitt 6 M auffassen, die stillgelegten 68 (70-72-72) M rechts abstr und bis zur linken Schulternaht 6 M auffassen. In der folg Rd alle M rechts abk. Aus den Armausschnittkanten 94 (102-110-120) M in Vanille auffassen und in der folg Rd rechts abk. Halstuch / Blätter Nach den Strickschriften A und B str. (siehe rechte Seite). Zeichenerklärung ab Seite 156. Ausführung 120 M mit Nd Nr 3 in Apfelgrün im Häkelanschlag, siehe A3, anschlagen. Dann mit 1 Rück-R beginnend glatt rechts, siehe A2, str, die Rand-M ebenfalls glatt rechts str. Nach 170 cm ab Anschlag bzw gewünschter Länge alle M abk.


ANLEITUNGEN Bouquet Alle Teile mit Nd Nr 3 arb. Blätter 3 große Blätter in Rosmarin und 2 große Blätter in Apfelgrün str, dafür jeweils 5 M anschlagen und lt Strickschrift A die 1.-35. R arb. 2 kleine Blätter in Apfelgrün str, dafür jeweils 5 M anschlagen und lt Strickschrift B die 1.-19. R arb. Blüten 1 Blüte in Mandarine arb, wie folgt: 20 M anschlagen und kraus rechts, siehe A2, str. Nach 36 R ab Anschlag alle M abk. Das Rechteck einmal längs und einmal quer über die Mitte fest abbinden, sodass 4 „Blütenblätter“ entstehen. In der Blütenmitte in Apfelgrün 5 Stb in dieselbe Einstichstelle häkeln und zusammen abmaschen, mit 1 Km wieder in Blütenmitte ansetzen. 2 Anturienblüten in Kirschrot arb. Dafür jeweils 17 M anschlagen und mit 1 Rück-R beginnend kraus rechts str. In der 8. R ab Anschlag die mittleren 3 M überzogen zus-str = 2 M zus wie zum Rechtsstr abheben, 1 M rechts str, dann die beiden abgehobenen M darüberziehen. Diese Abnahme noch 5x in jeder 2. R wdh. Nach 20 R ab Anschlag die restlichen 5 M abk. Für den Blütenkolben in Vanille an der mittleren abgeketteten M anschlingen, 12 Lm + 1 Wende-Lm und rückgehend 12 fM häkeln, mit 1 Km am Ansatz enden. Das schmale Blütenende um den Kolben legen und über ca 2 cm zusammennähen. Früchte Den Anschlag für alle Früchte über einen Hilfsfden arb, siehe auch „Italienischer Anschlag“ Abb 1 und 2 auf Seite 141. Der Hilfsfaden sollte die gleiche Farbe wie die entsprechende Frucht haben, da er später nicht entfernt, sondern zum Zusammenziehen der M verwendet wird. Die angeschlagenen M auf 3 Spielstricknd verteilen und zur Rd schließen.

Birne Für die Birne 22 M in Sonnengelb anschlagen und kraus rechts in Rd str. In der 13. Rd und noch 2x in jeder 4. Rd gleichmäßig verteilt 3x 2 M rechts zus-str = 13 M. Nach 30 Rd ab Anschlag das untere Ende zusammenziehen, die Birne mit Garnresten füllen und das obere Ende zusammenziehen. Am oberen Ende einen Stiel wie bei den Pflaumen anhäkeln. Am unteren Ende mit doppeltem Faden in Braun 2 sich kreuzende Spannstiche aufsticken. Schleifenbändchen In Rosmarin 63 Lm häkeln, 1 Km in die 25. Lm ab Nadel und noch 36 Lm häkeln. Dann 1 R fM häkeln, dabei die 1. fM in die 2. Lm ab Nadel und je 1 fM in jede folg Lm arb. Manschette 45 M in Apfelgrün anschlagen und 20 R kraus rechts str. Dann alle M abk. Ausarbeiten Die Manschette flach hinlegen. Lt Schemazeichnung zuerst die großen Blätter auf der Mitte der Manschette anordnen und festnähen. Dann die kleinen Blätter, das Schleifenbändchen, Blüten und Früchte arrangieren und mit einigen Stichen befestigen. Zum Schluss die Manschette zur Runde schließen und die Schmalseiten zusammennähen. Das fertige Bouquet über die Enden des Halstuchs schieben. 35 33 31 29 27 25 23 21 19 17 15 13

17 15

Die chemische Zusammensetzung von Viskose ähnelt der der Baumwolle. Der Energie- und Wasserverbrauch bei der Herstellung ist aber deutlich niedriger als bei der Baumwollproduktion.

GröSSe 32/34, 36/38, 40/42 und 44/46 Material SMC select „Videra“ 50% Baumwolle, 50% Viskose, LL ca 120 m/50 g ca 400 (450-500-550) g Ecru Fb 01625 ca 50 g Limone Fb 01608 Prym-Stricknd Nr 4 Prym-Rundstricknd Nr 3,5, 60 cm lang Prym-Häkelnd Nr 5. Ajourmuster Nach Strickschrift str. (siehe nächste Seite). Den MS = 15 M zwischen den Pfeilen stets wdh. Die 1.-10. R stets wdh. Zeichenerklärung: Siehe „Basiswissen“ ab Seite 156. Achtung: In der 3. R hat der MS nur 14 M, da 1 U weniger gearb wird als M zus-gestr werden. Dies gleicht sich in der 5. R wieder aus, indem hier 1 U mehr gearb wird als M zus-gestr werden. Dies ist bei den Abnahmen für die Ärmelkugel zu beachten.

1

3

B

Betonte Abnahmen A Rechter Rand: Rand-M, 1 M rechts, 2 M überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobene M darüberziehen. Linker Rand: 2 M rechts zus-str, 1 M rechts, Rand-M.

17,5 (18,5-20-21,5)

3,5

pulli Ajourdetails by Evelyn Hase von Seite 120

Betonte Abnahmen B Rechter Rand: Rand-M, 2 M überzogen zus-str. Linker Rand: 2 M rechts zus-str, Rand-M. schränkt aus dem M-Querfaden herausstr. Linker Rand: 1 M rechts verschränkt aus dem MQuerfaden herausstr, 1 M rechts, Rand-M.

40 (39-37,5-36)

3 4,5 1

4,5

14,5

11 9 7 5

(3,5-4,5-5,5) (5,5-6-7)

(15-15,5-15,5)

13

21(23-25-27) 2

Nr. 01 / Sommer 2012

A 19

Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 4 Glatt rechts: 21 M und 30 R Ajourmuster: 24 M und 30 R

1,5

Kirschen Für die 2 Kirschen jeweils 12 M in Kirschrot anschlagen und 10 Rd kraus rechts str, unten zusammenziehen, mit Garnresten füllen und oben zusammenziehen. Die beiden Kirschen mit einem Stiel aus 20 Lm in Braun verbinden.

1

51

GröSSere Pflaume Eine größere Pflaume in Weinrot ebenso anfertigen, dafür jedoch 18 M anschlagen und 20 Rd kraus rechts str.

7 5 3

Adrastea

Lochmuster Hin-R: Rand-M, *1 U, 2 M rechts zus-str, ab * stets wdh, Rand-M. Rück-R: alle M und U links str.

11 9

Kleine Pflaume Für die kleine Pflaume 14 M in Aubergine anschlagen und 16 Rd kraus rechts str, dann den Arbeitsfaden durch die M der letzten Rd ziehen. Das untere Ende mit dem Hilfsfaden fest zusammenziehen, die Pflaume mit Garnresten in gleicher Farbe füllen, dann das obere Ende mit dem Arbeitsfaden zusammenziehen. In Braun eine Stielstich-Linie von unteren zum oberen Ende aufsticken, anschließend für den Stiel 5 Lm häkeln und rückgehend mit Km überhäkeln.

jj11

weiter f

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127


Nach 9 cm = 27 R ab Blende für den Kordeldurchzug 2 R Lochmuster str. Danach in folg Einteilung weiterstr: Rand-M, 1 (3-5-7) M glatt rechts, 75 M Ajourmuster = 5 MS, 0 (2-4-6) M glatt rechts, Rand-M. Nach 10 cm = 30 R ab Lochmuster für die Ärmelkugel beidseitig 1x je 3 M abk, dann in der 2. R noch 1x je 2 M abk, 19 (20-22-23)x je 1 betonte Abnahme B arb, 1x je 2 M und 1x je 3 M abk. Dabei darauf achten, dass sich U und zus-gestr M im äußeren MS stets mustergemäß ausgleichen. Nach 15 (16-17-18) cm = 46 (48-52-54) R Ärmelkugelhöhe die restlichen 20 (22-22-24) M abk.

Ärmel 82 (86-90-94) M mit Nd Nr 4 in Limone anschlagen und für die Blende mit 1 Rück-R beginnend 1 cm = 2 R glatt links str. Danach in Ecru mit 1 Rück-R beginnend glatt rechts weiterstr. In der 26. R = 8,5 cm ab Blende gleichmäßig verteilt 4 M abnehmen = 78 (82-86-90) M.

128

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(7-8-9) (5-6-7)

9 1

17,5

19,5 2 (21,5-23,5-25,5)

(17,5-18,5-19,5) 16,5 35,5 (36,5-37,5-38,5)

(19-20-21) 3 13,5 18 (12,5-11,5-10,5) 10,5 15 (16-17-18)

2,5 9

trägerkleid mit kirschen by Evelyn Hase von Seite 121

Für das „süße“ Trägerkleid wurde eine Baumwolle-Modal-Mischung verwendet. Modalfasern bestehen aus 100 Prozent Zellulose und werden aus natürlichem Zellstoff hergestellt. Ähnlich wie Baumwolle kann Modal viel Feuchtigkeit aufnehmen, trocknet aber schneller. Ideal für Sommerstrick!

GröSSe 34/36, 38/40 und 42/44 Material SMC select „Violena“ 50% Baumwolle, 50% Modal LL ca 100 m/50 g ca 350 (400-450) g Natur Fb 01625 ca 50 g Braun Fb 01679 ca 50 g Maigrün Fb 01607 ca 50 g Zitronengelb Fb 01608 ca 50 g Rot Fb 01601 addi-Stricknd Nr 3,5 addi-Nadelspiel Nr 3,5 addi-Häkelnd Nr 3,5 Sticknd ohne Spitze Randmaschen Stets glatt rechts str., „Basiswissen“ ab Seite 156.

6 4

1

Vorderteil Wie das Rückenteil str, jedoch für den tieferen Halsausschnitt bereits nach 6,5 (7,5-8,5-9,5) cm = 20 (22-26-28) R Armausschnitthöhe die mittleren 44 M abk. Am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R noch 1x 3 M, 1x 2 M und 1x 1 M abk.

11,5

arethusa

Rippen 2 M rechts, 2 M links im Wechsel stricken.

3

41,5

Rückenteil 98 (106-114-122) M mit Nd Nr 4 in Limone anschlagen und für die Blende mit 1 Rück-R beginnend 1 cm = 2 R glatt links str. Danach in Ecru 1 Rück-R linke M str, dann in folg Einteilung weiterarb: Rand-M, 26 (30-34-38) M glatt rechts, siehe „Basiswissen“, 45 M Ajourmuster = 3 MS, 25 (29-33-37) M glatt rechts, RandM. Nach 7 cm = 21 R ab Blende für die Hüftschrägungen beidseitig je 1 betonte Abnahme A, dann in jeder 10. R noch 3x je 1 betonte Abnahme A arb = 90 (98-106-114) M. In der folg 10. R für die Schrägungen beidseitig je 1 betonte Zunahme, dann in jeder 8. R noch 3x je 1 betonte Zunahme arb = 98 (106-114-122) M. Nach 13,5 (12,5-11,5-10,5) cm = 40 (38-34-32) R ab 1. Zunahme bzw 34 (33-32-31) cm = 101 (99-95-93) R ab Blende für die Armausschnitte beidseitig 1x je 3 (4-5-6) M abk, dann in jeder 2. R noch 1x je 2 M abk und 3 (4-5-6)x je 1 betonte Abnahme A arb = 82 (86-90-94) M. Nach 15,5 (16,5-17,5-18,5) cm = 46 (48-52-54) R Armausschnitthöhe für den Halsausschnitt die mittleren 46 M abk und zuerst die linke Seite beenden. Am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R noch 2x 2 M und 1x 1 M abk. Nach 2,5 cm = 8 R Halsausschnitthöhe die restlichen 13 (15-1719) Schulter-M abk. Die andere Seite gegengleich beenden.

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Schulternähte schließen. Für die Halsausschnittblende mit der Rundstricknd in Limone aus dem vorderen Halsausschnitt 98 M und aus dem rückwärtigen Halsausschnitt 59 M auffassen = 157 M. 1 Rd rechte M und 2 Rd linke M str, danach die M links abk. Die Ärmel einsetzen. Seiten- und Ärmelnähte schließen. Für das Schleifenbändchen mit Nd Nr 4 in Limone 6 M anschlagen und ca 110 cm glatt rechts str, dabei die Rand-M ebenfalls glatt rechts str. Die M fest abk. Das Bändchen lt Schemazeichnung in 5 Schlaufen und 2 unterschiedlich lange Enden legen, die Schlaufen in der Mitte mit doppeltem Faden 2x fest umwickeln. Die Schleife unterhalb der Blende am Halsausschnitt seitlich des Ajourmusters festnähen. Für die Ärmelkordeln mit doppeltem Faden in Limone jeweils eine 80 cm lange Lm-Kette häkeln. Die Kordeln von der Ärmelmitte aus in die Lochmuster-Reihe einziehen.

jj11

19,5 (20,5-21,5-22,5)

9 7 5 3 1

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156.

Kleines Perlmuster 1 M rechts, 1 M links im Wechsel str. Die M in jeder R versetzen. Ajourmuster Nach Strickschrift A str. Mit den 2 M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS = 6 M zwischen den Pfeilen stets wdh, mit den 5 M nach dem 2. Pfeil enden. Die 1.-4. R stets wdh. Blatt 3 M anschlagen und 1 Rück-R rechte M str, dann nach Strickschrift B die 1.-23. R 1x str, Faden abschneiden und durchziehen. Größe = ca 5 x 7 cm. Zeichenerklärung Siehe „Basiswissen“ ab Seite 156. Häkelborte Nach Häkelschrift arb. Bei Pfeil a mit 1 Km anschlingen, den MS zwischen den Pfeilen b und c = 4 Lm, 1 Picot, 4 Lm und 1 Km bis zum REnde stets wdh. Maschenproben ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3,5 Ajourmuster: 18 M und 29 R


ANLEITUNGEN

Rückenteil 97 (103-109) M in Zitronengelb anschlagen und für den Saum mit 1 Rück-R beginnend 1 cm = 2 R glatt links str. Danach in Natur 1 Rück-R linke M und dann im Ajourmuster weiterstr. Nach 43 (41-39) cm = 125 (119-113) R ab Saum für das Oberteil in folg Farb- und Musterfolge weiterstr: in Zitronengelb 1 Hin-R rechte M, dabei gleichmäßig verteilt 30 (28-26)x 2 M rechts zus-str = 67 (75-83) M, 2 R glatt links, in Braun 2 R glatt rechts, in Maigrün 1 Rück-R linke M und 2 R glatt links, in Natur 2 R glatt rechts, dabei in der 2. R gleichmäßig verteilt 31 (35-39) x 1 M links verschränkt aus dem M-Querfaden zunehmen = 98 (110-122) M. Dann in Natur nach der Rand-M mit 1 M rechts beginnend 8,5 (10-11,5) cm = 26 (30-34) R Rippen str. Danach in Maigrün 1 Hin-R rechte M str, dabei stets die beiden rechten M der Rippen rechts zus-str = 73 (82-91) M, 2 R glatt links. Nach 11,5 (13-14,5) cm = 39 (43-47) R ab Ajourmuster in Braun 1 Rück-R linke M und anschließend im kleinen Perlmuster weiterstr.

5

7

20

Nr. 01 / Sommer 2012

7

7

(8-8) 1,5 11,5 19 (20-21) (13-14,5)

0,5 8,5 4,5 4,5 9

1

Ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“. Bei Rücken- und Vorderteil oberhalb des Ajourmusters an der 2. R des zitronengelben Streifens die Häkelborte in Zitronengelb arb. Dafür die Teile umdrehen, so dass das Oberteil unten liegt, und von rechts nach links häkeln, dabei mit den Km immer die querliegenden Maschenglieder zwischen 2 M erfassen. Die 2. R des zitronengelben Streifens ist in der Häkelschrift eingezeichnet. Schulter- und Seitennähte schließen.

43 (41-39)

55,5 (55-54,5)

Vorderteil Wie das Rückenteil arb, jedoch für den tieferen Halsausschnitt bereits nach 3,5 (4,5-5,5) cm = 14 (18-22) R Armausschnitthöhe die mittleren 25 (26-27) M abk und am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R 5 (6-7)x 1 M abk.

Rippen: 27 M und 30 R kleines Perlmuster: 21 M und 38 R

(5,5-6,5) (5-5,5) (1-1)

(9-9,5)

– stechen. Erklärung des Stielstichs ab Seite 156.

(6-7) 5 2 13,5

Nach 1,5 cm = 5 R ab Farbwechsel für die Armausschnitte beidseitig 1x je 3 (4-5) M und in jeder 2. R 6x je 1 M abk = 55 (62-69) M. Nach 5,5 (6,5-7,5) cm = 20 (24-28) R Armausschnitthöhe für den Halsausschnitt die mittleren 25 (26-27) M abk und zuerst die linke Seite beenden. Am inneren Rand für die Rundung in jeder 2. R 5 (6-7)x 1 M abk. Nach 13,5 cm = 52 R ab Beginn des Halsausschnitts die restlichen 10 (12-14) Träger-M abk. Die andere Seite gegengleich beenden.

27 (28,5-30,5) 3 1

A

23 21 19 17 15 13 11 9 7

Blattpaare mit Kirschen 6 Blätter in Maigrün str. 8 Kirschen in Rot str, wie folgt: 10 M anschlagen, die M auf 3 Spielstricknd verteilen und 3 cm = 10 Rd kraus rechts, siehe A2, str. Den Arbeitsfaden auf ca 10 cm Länge kürzen und durch die M der letzten Rd ziehen, Nadeln entfernen. Einen weiteren roten Faden durch die AnschlagM ziehen, die Enden nach innen führen, fest anziehen und verknoten. Je 2 Kirschen mit einem Stiel verbinden. Dafür innen am geschlossenen Boden einer Kirsche mit 1 Km in Braun anschlingen und eine ca 12 cm lange Lm-Kette häkeln, mit 1 Km innen am geschlossenen Boden einer weiteren Kirsche enden. Die Kirschen mit roten Garnresten füllen, den Arbeitsfaden der letzten Rd fest anziehen und vernähen. Die Blätter lt Schemazeichnung paarweise über dem zitronengelben Streifen des Vorderteils anordnen und nur entlang den unteren, zueinander gerichteten Blatträndern festnähen, dabei jeweils zwischen 2 Blättern den Stiel der Kirschen mit einem Stich befestigen. Die mittleren Blattrippen mit Stielstichen in Braun aufsticken, dabei durch beide Lagen – Blatt und Vorderteil

c

5

b

3 1

a

B

Zeichenerklärung = Kettmasche/Km = Luftmasche/Lm = Picot: 3 Lm, 1 Km zurück in die 1. Lm

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129


1(2)x

jjj1

lilaia

130

33

32

31

30

29

28

27

26

25

24

23

22

21

20

19

18

17

16

15

14

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12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2 1(2)x

1A

5

21,5 (24,5)

8

Arbeit zunächst beenden und die rückwärtige Mittelnaht über 34,5 cm = bis zur 8. R des Gittermusters schließen. Dann die Kirschenborte lt Häkelschrift B arb. Dafür in Grün an der rückwärtigen Mittelnaht, siehe Pfeil a, mit 1 Km anschlingen und die 1. Rd häkeln. Dabei zwischen den Einstichstellen für die vierfStb wie gezeichnet jeweils 3 Karos des Gittermusters frei lassen = 41 (44) Kirschenbündel. Die Rd mit 1 Km in die 6. Anfangs-Lm schließen. Die Arbeit wenden. In Rot bei Pfeil b mit 1 Km anschlingen und die 2. Rd = Rück-Rd häkeln, mit 1 Km schließen. Die Arbeit wieder wenden. In Beige bei Pfeil c anschlingen und die 3. Rd = fM um die Lm-Bogen häkeln, mit 1 Km schließen. Die Druckknopfteile ca 1 cm ab Schmalkanten auf bzw unter den Bund nähen.

= 1 Stb, 2 Lm, 1 Stb in dieselbe Einstichstelle 7

Maschenproben Feste Maschen: 14 M und 9 R, ca 10 x 5 cm, mit Nd Nr 4,5 Gittermuster: 7 Karos und 10 R, ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 4,5

34,5

Zeichenerklärung = Luftmasche/Lm = Kettmasche/Km = feste M/fM = Stäbchen/Stb

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35

34

Kirschenborte Nach Häkelschrift B lt den Angaben in der Anleitung arb. Unter der Häkelschrift sind die letzten 2 R des Gittermusters in Grau dargestellt.

Ausführung 120 (138) Lm + 1 Wende-Lm in Beige anschlagen und für den Bund 5 cm = 9 R fM häkeln. Dann im Gittermuster lt Häkelschrift A weiterhäkeln. Nach der 42. R hat das Muster insgesamt 123 (132) Karos. Nach 42,5 cm = 43 R ab Bund die

37

36

GröSSe 34/36 und 40/42

Gittermuster Nach Häkelschrift A arb. Mit den M vor dem 1. Pfeil beginnen, den MS zwischen den Pfeilen/grau getönte Fläche = 12 (14) M in der 1. R insgesamt 9x arb, mit den M nach dem 2. Pfeil enden. Die 1.-43. R 1x häkeln. Ab der 3. R die fM stets um die Lm der Vor-R arb. 2 Lm + 1 Stb werden im Folgenden als Karo bezeichnet. Achtung: Für Größe 40/42 die innerhalb des MS eingeklammerten 2 M und das jeweils darüber liegende Karo in jedem MS 2x arb.

39

38

Seine ganze Schönheit entfaltet der Häkelrock, wenn er über einem leicht bauschigen Taftrock in Kontrastfarbe getragen wird. Das Garn, eine Mischung aus Bambusfasern und Merino, hat einen leichten Glanz und sorgt für einen fließenden Fall.

Feste Maschen Am Ende jeder R eine zusätzliche Wende-Lm arb. Die 1. fM der 1. R in die 2. Lm ab Nd arb, die 1. fM jeder folg R in die letzte fM der Vor-R arb.

41

40

beiger häkelrock mit kirschensaum by Carolin Schwarberg von Seite 122

Material Debbie Bliss „Prima“ 80% Bambus, 20% Merinowolle, LL ca 100 m/50 g ca 400 (450) g Beige Fb 04 ca 100 g Rot Fb 32 ca 50 g Grün Fb 29 Prym-Häkelnd Nr 4,5 1 Messing-Druckknopf, 30 mm Ø, Art 341 261 von Prym

43

42

= 3 bzw 4 Doppelstäbchen/Dstb in dieselbe Einstichstelle zusammen abmaschen = vierfaches Stäbchen/vierfStb

44 (47)

3

c

1

a

2

b

B

43 42


ANLEITUNGEN

(7,5-8)

(8-10)

(10-8,5) (20,5-22) 11 19,5

8,5

40 28 (30,5-33)

2,5

(17,5-18,5) 16 12 (14-16)

6 16

28 (30,5-33)

18,5 (20-21)

Schemazeichnung Zunahme-rhytmus 1(2-3)x

1(2-3)x

1(2-3)x

1(2-3)x

40 36 32 28 24 20 16 12 8 4

1(2-3)x

Nr. 01 / Sommer 2012

8

(8-10) 6 6

Randmaschen Stets glatt rechts str.

Halsausschnitt Nach den Strickschriften A und B str. Strickschrift A = Blende und Abnahmen rückwärtiger Ausschnitt Strickschrift B = Blende und Abnahmen vorderer Ausschnitt.

1,5 5,5 6,5 6,5

8 (6,5-5) (20,5-22) 7,5 19,5

Zunahme-Rhythmus Die Schemazeichnung zeigt das Rockteil mit den Mustersätzen und den Zunahme-Keilen des Grundmusters. 1 Hochkant-Rechteck = 1 MS und 4 R, 1 grauer Keil = zugenommener MS/entspricht R a – d der Häkelschrift. Die Pfeile im Schema kennzeichnen die Häkelrichtung.

Betonte Abnahmen Rechter Rand: Rand-M, 2 M rechts, 2 M überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobene M darüberziehen. Linker Rand: 2 M rechts zus-str, 2 M rechts, Rand-M.

6,5 6,5

40

7

40

Grundmuster Nach Häkelschrift arb. Mit den M vor dem 1. Pfeil beginnen = 1 MS, den MS zwischen den Pfeilen stets wdh, mit den M nach dem 2. Pfeil = 1 MS enden. Die 1.-4. R 1x häkeln, dann die 3. und 4. R stets wdh. Im Verlauf des Grundmusters werden einzelne Mustersätze lt Anleitung bzw Schemazeichnung zugenommen. Diese Zunahmen sind in der Häkelschrift mit den R a – d dargestellt. Beidseitig der Zunahmen wird das Grundmuster mustergemäß fortgesetzt.

(7,5-8)

Material LOTUS Yarns „Silky Cashmere Lace“ 55% Seide, 45% Kaschmir LL ca 365 m/55 g ca 220 (275-330) g Silver Fb 13 Prym-Häkelnd Nr 3 Prym-Stricknd Nr 3,5

Rockteil 181 (205-229) Lm + 3 Wende-Lm anschlagen und im Grundmuster arb = 30 (34-38) MS. Nach 12 cm = 12 R ab Anschlag in den nächsten 4 R 4x 1 MS zunehmen. Dafür zwischen dem 7. und 8. (8. und 9. – 9. und 10.) MS, zwischen dem 8. und 9. (9. und 10. – 10. und 11.) MS, zwischen dem 22. und 23. (25. und 26. – 28. und 29.) MS und zwischen dem 23. und 24. (26. und 27. – 29. und 30.) MS die R a – d der Häkelschrift arb, siehe auch graue Keile im Schema. Nach 20 cm = 20 R ab Anschlag in den nächsten 4 R lt Schema 4x 1 MS und nach 28 cm = 28 R ab

(8-10)

GröSSe 34/36, 38/40 und 42/44

3,5

Das kostbare Garn aus Seide und Kaschmir wird für das gehäkelte Rockteil einfädig, für die gestrickten Partien doppelfädig verarbeitet.

Achtung Zuerst das Rockteil mit einfachem Faden von oben nach unten häkeln. Vorder- und Rückenteil mit doppeltem Faden separat am oberen Rand des Rockteils anstr. Die Ärmel direkt an die Armausschnittkanten häkeln. Pfeile im Schnittschema kennzeichnen die Häkelbzw Strickrichtung.

23,5

longtop mit Häkelpartie by Hildegard Kribben von Seite 123

Maschenprobe Grundmuster, einfädig: 3 MS und 10 R, ca 8 x 10 cm, mit Nd Nr 3, gehäkelt Glatt rechts doppelfädig: 23 M und 36 R, ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 3,5 gestrickt

40

Eunike

jjj1

1(2-3)x

1(2-3)x

1(2-3)x

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131


Strickschrift A

18

17

16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3

2

1

A

58 57 56

Strickschrift B

54

55 53

52 51 50 49 48 47

Zeichenerklärung Strickschriften

46 44

45

siehe Basiswissen ab Seite 156.

42

43 41

40 39 38 37 36 35

Anschlag in den nächsten 4 R nochmals lt Schema 4x 1 MS zunehmen = 42 (46-50) MS. Nach 40 cm = 40 R ab Anschlag noch 1 R fM häkeln, dabei 1 fM in jede M und um jede Lm arb. Das Rockteil flach hinlegen – Anschlagrand unten, letzte fM-R oben. Nun am Anschlag die „Seitennähte“ markieren wie folgt: an der 46. (52.-58.) Anschlag-Lm = 46. (52.-58.) Stb-Fuß eine rote Markierung setzen = linke Seitennaht, nach weiteren 89 (101-113) Lm bzw Stb an der 136. (154.-172.) Anschlag-Lm = 136. (154.172.) Stb-Fuß eine weiße Markierung setzen = rechte Seitennaht.

34 33 32

31

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14

Rückenteil Mit doppeltem Faden aus der weiß markierten Anschlag-Lm, den folg 89 (101-113) Lm und der rot markierten Lm je 1 M auffassen, dabei stets nur das hinten liegende M-Glied erfassen = 91 (103-115) M. Mit 1 Rück-R beginnend glatt rechts str. Nach 7,5 (6,5-5) cm = 27 (23-19) R ab Auffassen für die Armausschnitte beidseitig 1x je 5 (7-9) M abk, dann in jeder 2. R noch 2x je 3 M abk und 4x je 1 betonte Abnahme arb = 61 (69-77) M. Nach 14,5 (15,5-17) cm = 52 (56-60) R Armausschnitthöhe für Blende und Halsausschnitt in folg Einteilung weiterstr: 8 (12-16) M glatt rechts, 45 M nach Strickschrift A, 8 (12-16) M glatt rechts. Nach 16 (17-18,5) cm = 58 (62-66) R Armausschnitthöhe wie in der Strickschrift eingezeichnet die mittleren 21 M abk und zuerst die linke Seite beenden. Für die Ausschnittrundung in jeder 2. R noch 5x 1 Abnahme wie gezeichnet arb. Nach der letzten R der Strickschrift = 3,5 cm = 12 R Halsausschnitthöhe die restlichen 15 (19-23) Schulter-M stilllegen. Die andere Seite gegengleich beenden.

132

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13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

B

Häkelschrift

d c

Zeichenerklärung Häkelschrift

b

= Luftmasche/Lm = Stäbchen/Stb

a 4

= 2 Stb in dieselbe Einstichstelle

3 2 1

= 1 Stb, 1 Lm und 1 Stb in dieselbe Einstichstelle = 4 Stb, 3 Lm und 1 Stb in dieselbe Einstichstelle


ANLEITUNGEN

ausarbeiten Allgemeines siehe „Basiswissen“ ab Seite 156. Schulternähte schließen. Für die Halsausschnittblende aus dem rückwärtigen Halsausschnittrand 36 (36-38-38) M und

Nr. 01 / Sommer 2012

13

2,5

(20-21,5-23) 18

6

(18-19-20) 18

25,5 (27,5-29,5-31,5)

2

16 (16-17-18)

20,5 (21,5-22,5-23,5)

Ärmel 34 (34-36-38) M anschlagen und für die Blende mit 1 Rück-R beginnend 3 cm = 7 R kraus rechts str. Dann mit 1 Hin-R beginnend im Lochmuster weiterstr. Für die Schrägung beidseitig in der 5. R des Lochmusters je 1 M und in der folg 4. R 1x je 1 M zunehmen = 38 (38-40-42) M. Für die Ärmelkugel beidseitig in der 15. R = 7,5 cm des Lochmusters je 3 M und in jeder 2. R 5 (6-7-8)x je 1 M abk = 22 (20-20-20) M nach 5,5 (6,5-7,5-8,5) cm = 10 (12-14-16) R Ärmelkugelhöhe. Anschließend glatt rechts weiterstr und beidseitig in jeder 2. R 4x je 2 M abk. Nach 4,5 cm = 8 R glatt rechts = 18 (20-22-24) R Ärmelkugelhöhe die restl 6 (4-4-4) M abk.

(18-16,5-15,5) 17,5 19 16,5 (17,5-19-20) (6,5-7,5-8,5) 3 7,5 5,5 4,5

Vorderteil Wie das Rückenteil str, jedoch für den tieferen Halsausschnitt bereits nach 17 cm = 30 R glatt rechts die mittleren 6 (6-8-8) M abk und zuerst die linke Seite beenden. Für die Rundung am inneren Rand in jeder 2. R 1x 3 M, 1x 2 M und 8x 1 M abk. Nach 18,5 cm = 34 R Halsausschnitthöhe die restl 3 (4-4-5) M abk. Die andere Seite gegengleich beenden.

3

Lochmuster Beachten: Das Muster sieht auf Vorder- und Rückseite gleich aus! 1. R = Hin-R: Rand-M, 1 M rechts, *1 U, 2 M rechts zus-str, ab * stets wdh, 1 M rechts, Rand-M. 2. R = Rück-R: Rand-M, *1 U, 2 M rechts zus-str, ab * stets wdh, Rand-M. Die 1. und 2. R stets wdh. Bei den Ab- und Zunahmen darauf achten, dass sich U und zus-gestr M stets ausgleichen.

aus dem vorderen Halsausschnittrand 64 (6466-66) M auffassen = 100 (100-104-104) M. Zur Rd schließen und mit 1 Rd rechts beginnend kraus rechts str. Nach 3 Rd die M links abk. Den vorderen Halsausschnitt mit einem hinund herlaufenden Faden überspannen. Dafür die linke Seite nach oben legen und am rechten Rand an der Rand-M der 6. R anknoten. Den Faden locker zur gegenüberliegenden Rand-M führen und an dieser anknoten. Auf diese Weise im Zick-Zack weiter vorgehen und den Faden in jeder 3. R anknoten. Nach 13 Spannfäden den Faden abschneiden und vernähen. Ärmel einsetzen, Seiten- und Ärmelnähte schließen.

(3,5-3,5-4)

Material LANG YARNS „Estrella“ 100% Baumwolle, LL ca 60 m/50 g ca 400 (450-500-550) g Meergrün Fb 0078 Prym-Stricknd Nr 8 Prym-Rundstricknd Nr 8, 60 cm lang

(6,5-7,5-8,5)

GröSSe 34/36, 38/40, 42/44 und 46/48

Rückenteil 54 (58-62-66) M anschlagen und für die Blende mit 1 Rück-R beginnend 3 cm = 7 R kraus rechts str. Dann mit 1 Hin-R beginnend im Lochmuster weiterstr. Für die Hüftschrägung beidseitig in der 5. R des Lochmusters je 1 M und in jeder 6. R 4x je 1 M abk = 44 (48-52-56) M. Nach 17,5 cm = 32 R Lochmuster glatt rechts weiterstr. Für die Schrägung in der 7. R glatt rechts beidseitig je 1 M und in jeder 6. R 3x je 1 M zunehmen = 52 (56-60-64) M. Nach 19 (18-16,5- 15,5) cm = 34 (32-30-28) R glatt rechts für die Armausschnitte beidseitig je 4 M abk und in jeder 2. R 3(4-5-6) x je 1 M betont abnehmen = 38 (40-42-44) M. Für den Halsausschnitt nach 14,5 (15,5-17-18) cm = 26 (28-30-32) R Armausschnitthöhe die mittleren 16 (16-18-18) M abk und zuerst die linke Seite beenden. Für die Rundung am inneren Rand in der folg 2. R 8 M abk. Nach 2 cm = 4 R Halsausschnitthöhe die restl 3 (4-4-5) M abk. Die andere Seite gegengleich beenden.

(13-14-14)

Das kleine Lochmuster erscheint auf beiden Seiten gleich und lässt sich auch von Anfängern schnell und einfach stricken. Wichtig ist nur, bei den seitlichen Zu- und Abnahmen darauf zu achten, dass sich innerhalb des Musters Umschläge und zusammengestrickte Maschen ausgleichen. Deshalb immer mal wieder nachzählen ...

Maschenprobe ca 10 x 10 cm, mit Nd Nr 8 Glatt rechts: 12 M und 18 R Lochmuster 10,5 M und 18 R

2

kurzarmpulli mit bändern by Claireline Chevaux von Seite 119

16,5

camena

Betonte Abnahmen Rechter Rand: Rand-M, 2 M rechts zus-str. Linker Rand: 2 M rechts überzogen zus-str = 1 M wie zum Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgehobenen M darüberziehen, Rand-M.

37,5

j111

Hinweise zu den Größenangaben und Erklärungen zu Mustern und Techniken: Basiswissen ab S. 156. www.Uknit-mag.com

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Westwood goes Merino Die Designerin Vivienne Westwood setzt auf Nachhaltigkeit Eine fast historische Partnerschaft hat The Woolmark Company mit Vivienne Westwood entwickelt! Spielerisch verwandelt sie feinste australische Merinowolle in Silhouetten, die exklusiv für Herbst/Winter 2012-13 in ihre Kollektion einfließen. Luxus Pur und eine einzigartige Selektion von Modellen, die die Authentizität und Vielseitigkeit der Merinofaser feiern. Die Kreativität der großartigen Vivienne Westwood ist fast schon rekordverdächtig. Sorgt doch die Grande Dame der Provokation seit über 40 Jahren mit ihren Kollektionen für Aufsehen. Sie gilt als die britische Mode-Ikone, die mit ihrem Stil bis heute Modegeschichte schreibt und auf diese Weise Generationen beeinflusst. Vivienne Westwood ist bekannt für den universalen Einsatz von verschiedenen Wollarten und edlen Fasern. Sie ist ein begeisterter Fan des nachhaltigen Rohstoffes Wolle. ‚Wähle sorgfältig, kaufe weniger und setze auf Langlebigkeit‘ – so lautet die Philosophie von Vivienne Westwood, auf die sie seit Beginn ihrer Karriere setzt. Dieses Credo der Wertschätzung für die Natürlichkeit und lange Tragbarkeit von Merinowolle setzt sie nun als besondere Edition in ihrer Herbst/Winter-Kollektion für die Labels GOLD, RED und MAN um. Highlights in der Kollektion sind Jersey-Styles aus reiner Merinowolle wie einen Einteiler, bestehend aus einem konfektionierten Cardigan mit Knopfleiste, verbunden mit einem Body aus klassischem Strick. Die wunderbare Eigenschaft der Merinowolle, Farbechtheit wie keine andere Faser zu garantieren, haben zu einer Palette von satten Herbstfarben mit Colorits in Schwarz, Beige, Camel, Bordeaux, Blau- und Grüntönen geführt. Die Womenswear Gold Label-Kollektion begeistert durch weiche gewebte Merinowolle für ein elegant geschnittenes Kleid in Knielänge

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mit korsettähnlicher Betonung, Taillendrapierung und einem aufsehenerregenden Ausschnitt. Die feinste Merinowolle wurde für dieses leichtgewichtige Jersey-Kleid ausgewählt, das kunstvoll den Körper und die Schultern betont. Reiner Luxus auf der Haut, der den Slogan ‚Next to Skin‘ mit einem ‚all in one‘ Cardigan für jeden Tag perfekt inszeniert. Die Designs in der Womens‘ Strick-Kollektion ‚Red Label‘ zeigen langarmige Cardigans in Taillenlänge und Rundhalspullover mit 3/4 Ärmeln – eine Art Twinset jenseits der Spießigkeit, dennoch tragbar zu jedem Anlass. Für Vivienne Westwood MAN wurden klassische Strick-Cardigans, VAusschnitt-Pullover und zweifarbige Rollis aus feinstem Strick sowie durchgeknöpfte Cardigans – alle aus Merinowolle – geschaffen, die geprägt sind durch lange Haltbarkeit und ausgezeichnete Trageeigenschaften. Luxus für ein ganzes Leben! Stuart McCullough, Direktor von ‚The Woolmark Company‘, fasst seinen Stolz über die Kooperation in klare Worte: „Wir sind hoch erfreut, mit Vivienne Westwood eine der weltweit bekanntesten Designerinnen gewonnen zu haben, die so einzigartig mit Merinowolle arbeitet. Merinowolle ist eine schöne, natürliche Faser; Vivienne Westwood stellt die Modernität und die Hochwertigkeit des Materials heraus.“


‚Wolle ist eine der weltbesten Naturfasern, berühmt für die Vielseitigkeit und den Komfort – warm im Winter, kühl im Sommer – sie ist wirklich vielseitig. Die Menschen möchten keine Kunstfasern mehr tragen. Luxus wird in der groSSartigen Tradition der Naturfasern gesehen‘ Vivienne Westwood

‚Als ich meine Karriere als Modesignerin startete, vor nun gut 40 Jahren, war ich sehr erfolgreich darin, wieder edlen Strick wieder in die Mode einzuführen, nämlich das englische Twinset. Jeder liebt diese feine Strickmode. Sie ist so leicht, so angenehm. Man kann mehr als eine Schicht übereinander tragen und es sieht groSSartig aus.‘ Vivienne Westwood ‚Ich würde einem He rrn empfehlen, nur eines meiner Teile zu erwerben und es für mindes tens 10 Jahre zu tragen – anstatt 10 billige Sweater für nur ein Jahr zu kaufen.‘ Vivienne Westwood

Die Vivienne Westwood MerinowolleKollektion Herbst/Winter 2012/13 ist in ausgewählten Vivienne Westwood-Geschäften weltweit und über

www.viviennewestwood.com erhältlich.

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Die Vision einer

besseren Welt im Kleinen

Mit Liebe zum Handwerk und Hang zum Idealismus bereichert Franz Budke den Knopfmarkt 136

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Im Jahr 1986 gründete Franz Budke im malerischen Eppingen in Baden-Württemberg seine Firma „Knopf-Budke“. Die zunehmende „Plastizierung“ der Welt hatte bereits begonnen. Kunststoffe aller Art fanden sich in nahezu sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens, die Kleidung inbegriffen. Bunt und billig. Auf der anderen Seite waren die Achtziger geprägt von der Öko-Bewegung; die „Alternativen“ tranken Fair-Trade-Kaffee aus Nicaragua, trugen Jute statt Plastik, Parka und Grobstrick. Und machten um alles „Schöne“ einen großen Bogen. Wer die Welt retten wollte, durfte sich schließlich nicht von Äußerlichkeiten aufhalten lassen. Die farbenfrohe und visionäre Aufbruchstimmung der 68er wich ein gutes Jahrzehnt später einem doch leicht tristen Idealismus mit dem Ziel einer gerechteren Gesellschaft.

Im badischen Eppingen ging der gelernte Schneider und Berufsschullehrer Franz Budke seinen eigenen Weg. In einer Welt voller Kunststoffknöpfe wollte sein junges Unternehmen mit Knöpfen aus Naturmaterialien in exklusiven Designs Zeichen setzen. Was im kleinen Maßstab begann, ist heute zu einem internationalen Unternehmen geworden. Knopf-Budke arbeitet mit Manufakturen in der ganzen Welt zusammen. Produziert wird immer dort, wo die besten Rohstoffe und die geschicktesten Arbeiter sind. Ethisch motiviertes Handeln war dabei von Anfang an der Leitgedanke des Unternehmens. Die faire und humane Zusammenarbeit mit jedem einzelnen Produzenten steht an erster Stelle. Knopf-Budke ist seit vielen Jahren aktives

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Mitglied im Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) und war in seiner Sparte das erste Unternehmen, das ökologische Prinzipien in allen Bereichen der Produktion angestrebt und umgesetzt hat. Eine vertikale Preisstruktur ohne Zwischenhändler garantiert auch dem Handel und dem Endverbraucher „faire“ Preise. Wer ist eigentlich dieser Franz Budke, der mit Knöpfen seinen Beitrag zu einer gerechteren Welt leistet. Ein Gutmensch? Alles andere als zugeknöpft zeigt sich der Idealist im Interview mit Uknit. Hier erläutert der Knopffabrikant seine Vision einer besseren Welt im Kleinen.

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Uknit: Herr Budke, Sie haben Ihr Unternehmen in den 1980er Jahren ge-

Franz Budke: Meine wirtschafts- und geopolitische Einstellung ist, dass es

gründet, zu einer Zeit, die viel Wert auf individuelle Freiheit legte, sich gleichzeitig aber auch ökologischen Problemen und den Möglichkeiten eines „fairen“ Welthandels stellte. Die Aufbruchstimmung der 68er-Bewegung blieb nicht ohne Wirkung und ermunterte viele in den achtziger Jahren zum konkreten Handeln für eine gerechtere Welt. Heute gilt die Freiheit der Märkte mit allen Konsequenzen. Sehen Sie sich ein wenig als „68er“? Wieviel vom Geist der Flower-Power-Ära steckt im Unternehmer Budke?

nicht gesund sein kann, Rohstoffe aus der sogenannten Dritten Welt zu holen, um sie dann hier verarbeiten zu lassen. Besser ist es, diese Schätze vor Ort zur Verfügung zu stellen, in der jeweiligen Region Fachleute auszubilden und damit kunsthandwerkliche Traditionen zu fördern und zu bewahren.

Franz Budke: So alt bin ich nun doch noch nicht … Ich habe von 1971 bis 1978 in Berlin studiert, war dann vier Jahre Berufsschullehrer, nebenbei Gründer einer kleinen, alternativen Schneiderwerkstatt. Ein Leben als Beamter konnte ich mir einfach nicht vorstellen, und so suchte ich nach Alternativen. Flower-Power war ich nie. Wir waren die „Alternativ-Bewegung“. Die großen politischen und ideellen Ziele der 68er wie die Welt-Revolution habe ich natürlich auch mitgetragen. Aber Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre suchten wir alle nach konkreten Alternativen im Kleinen zu der damaligen „Spießergesellschaft“, vor allem in Bezug auf die existentiellen Bereiche Wohnen, Leben, Arbeiten. Alternativ zu sein hieß damals : Hauptsache irgendetwas mit den Händen machen, auch wenn man vom jeweiligen Handwerk wenig bis überhaupt keine Ahnung hatte ... Das war mir ein Graus. Ich kam aus einem handwerklichen Umfeld – mein Vater war Schneidermeister, heute ein beinahe schon anachronistischer Begriff und Beruf – und habe mit 14 Jahren bei ihm eine Schneiderlehre begonnen und mit dem Gesellenbrief abgeschlossen. Sackartige, schlecht geschnittene und genähte „Klamotten“ waren die Regel in der Alternativszene. Wobei der Begriff „Klamotten“, den wir damals für „Kleidung“ gebrauchten, despektierlich war und schon durch seinen bloßen Klang eine Abwehrhaltung ausdrückte. Etwas Schönes, Perfektes zu machen war mit dieser Haltung natürlich nicht möglich und wohl auch nicht gewünscht. Ich aber wollte es ganz im Sinne von richtig und gut, eben auch schön, oder gar nicht machen. Unternehmer sein und Flower-Power-68er Geist haben dennoch viel gemeinsam: Etwas unternehmen, etwas gestalten, den Mut zum Aufbruch, Mut auch zum Neuen, Unkonventionellen. Die Frage nach dem Risiko? Kein Problem! Sich etwas trauen, einfach loslegen, Lust auf etwas „anderes“. Kein BusinessPlan, einfach aus dem Bauch heraus, weil wir „Bock“ auf etwas hatten. Nur die Idee, kein Kapital, aber den Mut, loszulegen und den Wunsch nach Unabhängigkeit, nach Freiheit. Keinen Chef über sich zu haben, nicht einmal Chef sein zu wollen, erst recht nicht zu ahnen, was es denn überhaupt bedeuten kann, Chef zu sein – zu führen, zu verantworten, hart zu sein ...

Uknit: Für Knopf-Budke arbeiten Manufakturen in der ganzen Welt. Gibt es da ein Land, ein Projekt, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

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Wir machen es zum Beispiel so: Seltene schwarze Muscheln werden in Manufakturen auf Madagaskar zu Knöpfen gearbeitet. Andere Muscheln und Schnecken verarbeiten philippinische Kunsthandwerker, nur Steinnussknöpfe lassen wir in Europa fertigen. Und das, obwohl die Tagua-Palme hauptsächlich in Ecuador ihren Steinnuss-Samen für schöne, haltbare Knöpfe wachsen lässt. Hier arbeiten wir derzeit noch an einer „Vor-Ort-Lösung“. Der größte Zufall aber – ich sage allerdings lieber Fügung – passierte, als ich vor über 20 Jahren endlich meine Knopf-Kollektion auf der damaligen Leitmesse für Stoffe und Knöpfe, der Interstoff in Frankfurt, ausstellte. Ich bekam drei so wunderbar handwerklich aus Horn und Bein gearbeitete Knöpfe in die Hand, dass ich mir geschworen habe: Wo immer auf der Welt diese Kunsthandwerker sitzen, ich muss sie finden und will mit ihnen arbeiten. Aber: Keiner wusste, woher diese Knöpfe stammten. Dann wieder ein Zufall (oder Fügung): Paul Knopf (Die Fundgrube für exklusives Knopfdesign in Berlin. Anmerkung der Redaktion), aus meiner Berliner Zeit ein wichtiger Inspirator für meinen „Knopf-Weg“, jemand, der eigentlich nie auf Messen auftaucht, kam an meinen Stand und sagte einfach: „Nepal“. Monate später war ich mit meinen drei Knöpfen in der Tasche in Kathmandu und fand nach einigen Wirren tatsächlich die Frau, die meine Knöpfe produziert hatte. Einer ihrer ersten Sätze war: „Dich schickt Gott!“ In den nächsten 20 Jahren haben wir uns immer riesig gefreut, wenn wieder ein Auftrag für Nepal gefaxt werden konnte. In Nepal konnten wir alleinerziehende Frauen einstellen, dafür sorgen, dass ihre Kinder zur Schule gehen konnten, indem wir Schulgeld und Schuluniformen bezahlten und Kosten für Krankenhausaufenthalte übernahmen. Wir konnten über 100 Jugendliche in traditionellem Schnitzen und Drechseln von Horn und Bein ausbilden. Besser kann globales, „alternatives“ Wirtschaften nicht sein, so dachte ich lange.

Uknit: Haben Sie die Möglichkeit, die Produktionsstätten ihrer Erzeugnisse regelmäßig zu besuchen? Wie begegnen Ihnen die Menschen vor Ort? Werden Sie als „Wohltäter“ gesehen?

Franz Budke: Anfangs waren regelmäßige Besuche und Gegenbesuche an der Tagesordnung, einfach, um die Menschen, ihre Denkweise und die handwerklichen Abläufe kennen zu lernen. Man kann nur dann gutes Design machen, wenn man selbst alle Facetten der Werkstattabläufe und der Materialreaktionen kennt. Interessant war es darüber hinaus aber auch, ortsübliche Konventionen zu durchbrechen.


Ein Beispiel: In Nepal sind Büroleute von den Drechslern, Schleifern, Graveuren, also den Handarbeitern, getrennt. Eine Idee wird vom Büro durch einen Boten in die Werkstatt gebracht und ebenso zurück. Ein Büromensch geht nicht in die Werkstatt. Ich aber wollte den Arbeitsprozess in den Werkstätten kennen lernen. Große, erstaunte Augen sahen mich an, als ich direkt mit den Drechslern und Graveuren meine Ideen besprach und ausprobierte. Es hat mir viel Respekt eingebracht. Die Arbeiter konnten sehen, da ist jemand, der weiß, wie Horn oder Bein reagiert, der ist vom Fach und ist sich nicht zu fein, direkt damit in Berührung zu kommen. Man muss dazu wissen, dass Bein, also Knochen, aus nepalischer Sicht unrein ist und nur von unteren Kasten bearbeitet wird. Zur Wohltäterfrage: Manchmal beschleicht mich auch hier ein wenig das schlechte Gewissen, denn durch unsere Aufträge haben wir für eine begrenzte Gruppe von Menschen relativen Wohlstand geschaffen, der seinerseits wiederum Neid und Missgunst wachsen lässt. Geld kann leider nicht nur hierzulande den Charakter verderben ...

Uknit: Ihre Knöpfe zeichnen sich neben der Verwendung hochwertiger Materialien durch besondere Designs aus. Wer ist der kreative Kopf in Ihrem Unternehmen? Woher bezieht der Designer seine Ideen?

Franz Budke: Design im klassischen Sinn habe ich nie gelernt, dennoch kommen fast alle Knopf-Ideen von mir. Ich behalte mir immer die letzte Entscheidung vor, welches Design wir in die Kollektion nehmen. Diese Entscheidungen fallen in der Regel aus dem Bauch heraus. Die wenigen Male, wenn ich auf internationalen Messen meinte, einen Trend zu sehen und ich ihm folgte, waren wir schlecht. Inzwischen kümmern wir uns letztendlich erstaunlich wenig um die sogenannten Trends. Oft reichen mir und meinen Mitarbeitern einige wenige Impulse, die wir auf Messen, in Magazinen oder auch auf der Straße sehen, um daraus unsere eigenen Ideen zu entwickeln. Manchmal stellen wir fest, dass wir damit zwei bis drei Jahre zu früh auf dem Markt sind, aber in der Regel erhalten wir immer wieder Komplimente für unsere guten Ideen. Ideen kreieren und reifen zu lassen ist auch der Arbeitsbereich, der mir persönlich am meisten Spaß macht und den ich am wenigsten hergeben möchte, wenn ich einmal kürzer trete.

Uknit: Inmitten einer immer hektischer und unpersönlicher werdenden Welt zeichnet sich Ihr Unternehmen durch einen sehr persönlichen Kontakt zu seinen Kunden aus. Altmodisch oder ein Garant für gute, nachhaltige Kundenbeziehungen?

Franz Budke: Ich kann nicht anders, ich bin so. Ohne meine ersten, aus heutiger Sicht kleinen Kunden wäre unsere Firma nicht zu dem geworden, was wir heute sind. Das werde ich nie vergessen. Mir ist oft ein herzlicher und persönlicher Kontakt zu einer „kleinen“ Kundin lieber, als ein business-

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mäßig guter Auftrag mit großen Stückzahlen, der zwar das notwendige Geld bringt, aber eben auch Stress. Da bin ich immer noch ein wenig der „Alternative“ früherer Zeiten geblieben. Ich könnte nie eine Firma mit 50 oder mehr Leuten führen. Ich brauche es familiär, übersichtlich. Ich bin ganz traditionell der Clan-Chef und habe dafür zu sorgen, dass jeder eine Arbeit hat, die ihn ausfüllt, die ihn weder unternoch überfordert. Und das scheint tatsächlich zu gelingen. Die meisten Mitarbeiter sind mehr als zehn Jahre, viele schon über 20 Jahre bei uns. Unser Firmenkonzept war und ist einfach: Nur Naturmaterialien und möglichst viele handwerklich gearbeitete Knöpfe. Wir hatten nie einen konkreten Businessplan mit Marktanalyse und so weiter. Ich kann einfach nicht anders, für Knöpfe aus „echten“ Materialien, wie wir sagen, habe ich immer jede Menge Ideen gehabt und fühle noch Ideen für mehrere Leben in mir. Kunststoffknöpfe lassen mich kalt, es entstehen keine Designideen für solch leblose Produkte. Ich habe natürlich das Glück, dass diese „Sortiments-Einengung“ (heute würde man wohl sagen: die Kernkompetenz von Knopf-Budke) wirtschaftlich funktioniert, auch wenn es Zeiten gab, in denen Designer und Designerinnen, jung und gerade mit der Ausbildung fertig, an unserem Messestand vorbeigingen mit der abfälligen Bemerkung: das ist ja „ökig“ … Heute kommen alle, auch die großen Firmen, zu uns, einfach, weil wir gut und authentisch sind. Damit komme ich noch einmal zurück auf die Flower-Power-Frage vom Anfang: Einfach eine Idee zu haben ist zu wenig. Du musst es gut, besser, am besten machen, wollen, können und tun.

Lust auf schöne Knöpfe? Unter www.knopf-shop.com können Sie Knöpfe von Budke bestellen.

INFO Weg von von der Wegwerfware, hin zu Qualität und Nachhaltigkeit – so könnte das Motto des IVN, des Internationalen Verbandes der Naturtextilwirtschaft lauten. Oberstes Ziel des Verbandes ist es, Händler und Verbraucher von den Vorteilen ökologisch erzeugter Textilien zu überzeugen. Die mit dem Qualitätszeichen NATURTEXTIL ausgezeichneten Textilien zeigen, dass es möglich ist, moderne, hochwertige, konsequent ökologische und sozialverträgliche Textilien herzustellen.

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Vom schönen

Schein

Die Glasobjekte der in Seattle lebenden Bildhauerin Carol Milne faszinieren – und irritieren. Masche an Masche schmiegt sich nebeneinander, die Gestalt der Objekte, seien es Strümpfe, Gefäße oder Handschuhe, scheint weich, lebendig, formbar. Eigenschaften, typisch für Strick jeder Art. Und doch zeugt gerade der Schimmer und die Transparenz des zu Strickobjekten verarbeiteten Materials von seiner Härte, die wiederum mit Zerbrechlichkeit einhergeht. Bei den Arbeiten Carol Milnes ist nichts, wie es scheint. Text Natalie Franke

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Fotos Carol Milne


D

ie Künstlerin Carol Milne hat mit ihren Skulpturen internationale Bekanntheit erlangt, ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet. Sie arbeitet nie nach Auftrag, immer nach eigener Intention. Sich selbst beschreibt sie als einen ausdauernden, beharrlichen Charakter, furchtlos beim Experimentieren mit Materialien. Wo liegen die Grenzen des Möglichen? Was passiert, wenn man sie überschreitet? Besonders der Werkstoff Glas zieht Carol Milne in seinen Bann. Ihre „gestrickten“ Objekte sind von höchster technischer Perfektion, komplizierter Schönheit und in der Art ihrer Herstellung weltweit einzigartig. Anders als vielen renommierten Designerinnen der Strickszene wurde Carol Milne das Stricktalent nicht in die Wiege gelegt. „Außer meinen beiden Großmüttern kannte ich in meiner Kindheit nur wenige Frauen, die stricken konnten. Und die wohnten weit entfernt.“ Also gab es auch niemanden, der Carol die traditionsreiche Handarbeit hätte beibringen können. Aber es gab Garnläden. Carol Milne erinnert sich: „Ich weiß noch genau, wie ich mit ungefähr elf Jahren ein Garngeschäft betrat. Dort saßen Frauen im Kreis und strickten Socken auf vier dünnen Nadeln. Ich war wie hypnotisiert. Das wollte ich auch können.“ Wo ein Wille ist, findet sich bekanntlich immer ein Weg. Und so nahm das Mädchen die Sache selbst in die Hand, brachte sich in Eigenregie das Stricken bei. Es fehlte an „Mustern, Strickern und schönen Garnen“. Aber es gab Zeitschriften und Bücher. Barbara Walker und Deborah Newton wurden die geistigen Mentoren des Strickneulings. Aber trotz aller Faszination: Stricken war für Carol Milne ein Hobby, keine Berufung. Carol Milne wurde in eine, wie sie es selber nennt, in den Weiten Kanadas „nomadisch“ lebende Familie hineingeboren. Ständige Ortswechsel bestimmten das Leben. Beziehungen, kaum geknüpft, brachen auseinander, gerade erst Vertrautes musste rasch Neuem weichen. Diese mobile und soziale Unstetigkeit weckten in ihr den Wunsch nach Beständigkeit. Die Kunst schien diesen Wunsch zu erfüllen, ebenso auch die Beschäftigung mit der Natur. Genauer gesagt, mit deren künstlerischer Gestaltung. Carol Milne studierte Landschaftsarchitektur und beschäftigte sich in ihren Arbeiten mit dem Thema „Landschaft als Kunst – Kunst als Landschaft“. Während ihrer Studiums entdeckte sie die Arbeit an Skulpturen, den Bronzeguss und schließlich auch das Glas als Material für ihr künstlerisches Schaffen.

Zwei Nadeln stecken in einem Strickstück. Die Arbeit wurde mitten in der Reihe unterbrochen und zur Seite gelegt. Eine halb gestrickte Masche liegt noch auf der Nadel und wartet auf ihre Vollendung. Es wurden bereits so viele Reihen gestrickt, dass der untere Teil in weichen Falten auf dem Boden liegt. Ein Augenblick, der für immer Augenblick sein wird. Hier wird niemand mehr weiterarbeiten. Nadeln und Maschen sind aus Glas, kalt und hart. Die weiche Textur nichts als Illusion. Und doch ein Werk, das in seiner völligen Erstarrung Dynamik erzeugt.

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Die Farben der gläsernen Skulptur scheinen das Licht eines frühen Herbsttages im Wald eingefangen zu haben, wenn sich die Strahlen der Sonne ihren Weg durch das gelbliche Laub bahnen und bräunlich-goldene Reflexe auf den Boden zaubern. In dem Objekt scheinen sich Flora und Fauna des Waldes vermählt zu haben. Der Blütenkelch weist auf Pflanzen als die ortstreuen Bewohner des Waldes hin, stilisierte Hufe auf umherziehende Herden. Beide bedingen einander.

Wie bei einem Farbverlaufsgarn gehen kalte und warme Nuancen bei diesem „Sockenpaar“ ineinander über. Das Gestrick wirkt locker, anschmiegsam. Der Rand rollt sich weich nach außen. Komplizierte Schönheit, die den Blick anzieht und das Auge täuscht.

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Wie kam Carol Milne der Gedanke, mit Glas zu „stricken“? „Eines Tages fiel mein Blick auf die langen, roten Wachsstränge, die ich zur Herstellung eines Bronzegusses benötigte. Ich fragte mich, ob es nicht möglich sei, damit zu stricken. Es stellte sich aber heraus, dass das Verstricken der Stränge mit Nadeln nicht möglich war. Der Gedanke aber ließ mich nicht los, und nach vielen Versuchen und Misserfolgen fand ich dann einen Weg, mit Glas zu stricken.“ Eine Stricknadel spielt dabei tatsächlich eine Rolle; um sie wickelt die Künstlerin das Wachs und benutzt die uralte Methode der „verlorenen Form“ beim Gießen des Glases.

Anmutig schlingt sich das Paar umeinander, scheint zu einem Ganzen zu verschmelzen, regelrecht aufzublühen. Das Glas schimmert in heiteren, hellen Farben, ihre intensive Klarheit berauscht den Blick. Hier fanden zwei zusammen, unverbrüchlich …

Ein gestrickter Handschuh in schimmerndem Grün, offensichtlich schon ein wenig schadhaft. Am Handgelenk scheinen sich bereits einige Maschen gelöst zu haben. Beim Überziehen sollte man deshalb Vorsicht walten lassen. Doch die scheinbar so losen, weichen Fäden dieses Handschuhs werden ihre Struktur für immer behalten. Das, was in diesem Augenblick als schadhaft erscheint, wird genau in diesem Zustand bleiben.

Beim Anblick der „gestrickten“ Glasobjekte liegt die Faszination im Widerspruch zwischen Erscheinung und Wesen des Gegenstandes. Strick ist weich, anschmiegsam, der Anblick von Maschen und Garn vermittelt ein Gefühl intimer Geborgenheit. All diese Eigenschaften, obwohl immer noch sichtbar, gehen bei den gläsernen Skulpturen verloren. Anders gesagt, sie machen eine Metamorphose durch, werden zu ihrem Gegenteil. Die Weichheit des Garns wandelt sich zur

kalten Zerbrechlichkeit des Glases. Die Aufmerksamkeit des Betrachters wird vom Ganzen auf das Detail gezogen. Der Blick folgt den Linien und Strukturen der transparenten Oberfläche, wird festgehalten von Farbvertiefungen an Stellen, an denen sich Glasstränge überlappen. Das, was sich unseren Sehgewohnheiten bislang als schmiegsamer, weich fließender Stoff präsentiert hat, ist mit einem Mal hart und fragil. Untragbar.

„Ich betrachte meine Glasobjekte als Metapher für die sozialen Strukturen im menschlichen Miteinander. Einzelne „Fäden“ aus Glas sind für sich allein schwach und zerbrechlich. Zusammengenommen scheinen sie stark zu sein, doch diese Stärke ist trügerisch.“ Und doch auch wieder echt. „Man kann einzelne Fäden zerschlagen oder zerbrechen, ohne dass die Struktur als Ganzes zusammenbricht und auseinander fällt. Und selbst wenn die Struktur zerstört ist, bleiben die einzelnen Stücke immer verbunden. Diese Verbindungen sind es, die dem Ganzen Stärke und Unversehrtheit verleihen, eine Gesellschaft intakt halten.“

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Im ersten Schritt werden dünne Stangen aus Wachs um Stricknadeln oder einen einfachen Stab gewunden. Die Nadeln werden entfernt und die Wachsspirale zu Schlingen auseinander gezogen.

Ein Handschuh, standfest, von organischer Struktur. Die leeren Finger formen sich zu einem Zeichen, das im angelsächsischen Kulturraum signalisiert: Alles ist in Ordnung. Okay. (Eine Geste, die in den Ländern Südeuropas eine nahezu entgegengesetzte, anstößige Bedeutung hat. Nichts ist eben, wie es scheint.) Der Handschuh gehört zu einer rechten Hand, scheint darüber hinaus selbst Hand zu sein. Ein Teil von etwas und doch eigenständig.

Die Wachsspiralen werden jetzt mit den Händen „verstrickt“. Die Schlingen werden vorsichtig ineinander geschoben.

Die Glasobjekte Carol Milnes sind kompliziert und wunderschön anzusehen, doch sie sind viel mehr als bloße Dekorationskunst. Sie fesseln den Betrachter durch ihre Uneindeutigkeit, spielen ein Spiel mit Sein und Schein. Als durchscheinende Metaphern stehen sie für die Zerbrechlichkeit allen Seins und aller Ordnung. Sie weisen uns mit ihrer befremdlichen Schönheit auf die allgemein menschliche Gewohnheit hin, ein Urteil nach dem Augenschein zu fällen. Ein zweiter Blick hinter das Offensichtliche aber offenbart zuweilen die Wahrheit.

Allmählich und mit viel Fingerspitzengefühl nehmen die Wachsstränge die Gestalt eines gestrickten Strumpfes an.

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Auch wenn es tatsächlich so aussieht, als ob bei den Skulpturen Carol Milnes Glas anstelle von Wolle verstrickt wurde, der Schein trügt. Stroh zu Gold verspinnen, solch wundersame Wandlungen der Materie gibt es wohl nur im Märchen. Und, wir erinnern uns, selbst dort geht es nicht ganz ohne Zauberkräfte … Was Carol Milne mit Glas macht, ist handwerkliches Können und Kreativität auf höchstem Niveau. Die Objekte allerdings scheinen wirklich einer Märchenwelt entsprungen zu sein.

Das fertige Paar „Socken“. Das spätere Glasobjekt wird genau diese Form haben.

Ein wichtiger Schritt ist das Anbringen sogenannter Einguss- und Ablaufkanäle sowie von Abzugsöffnungen. Nur so ist es möglich, dass Luft entweicht und das einfließende Glas in jeden Winkel der Form gelangt.

Der so präparierte „Strumpf“ wird nun vorsichtig auf zwei Stützen gelagert.

Das Wachsmodell ist komplett vorbereitet. Jetzt kommt die traditionelle Methode des Gusses in „verlorener Form“ zum Einsatz. Dabei wird das Modell mit mehreren Schichten feuerfester Formmasse umhüllt. Diese Ummantelung kann bis zu 5 cm dick sein.

Die Form kommt jetzt mit der Unterseite nach oben in einen Brennofen. Bleikristall wird in Brocken entweder direkt in die Form oder in tönernen Blumentöpfen über der Form gefüllt. Bei einer Schmelztemperatur von etwa 1.480°C schmilzt das Glas und ergießt sich in die Form.

Nach dem Auskühlen wird die Ummantelung vorsichtig entfernt. Zum Vorschein kommt die fertige Glasskulptur.

Mit einem Diamantbohrer werden die Eingussstutzen sorgfältig entfernt.

„Salz und Pfeffer“ – diesen Namen hat Carol Milne dem Sockenpaar gegeben. Mit Bimsstein poliert bekommt die Oberfläche ihren Schimmer.

Jetzt nur nicht fallenlassen …

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Ein unpolitisches Pl채doyer f체r eine einfache Pflanze

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Eigentlich sollten sie ja in diesem Frühjahr eine Rasenfläche im Süden Moskaus neu begrünen, die Arbeiter der Stadtverwaltung. Und tatsächlich spross auch nach einiger Zeit munter das Gras. Doch war „Gras“ in diesem Fall leider nicht gleichbedeutend mit „Rasen“ … Die Stadtverwaltung staunte denn auch nicht schlecht, als sie die Grünfläche näher in Augenschein nahm. Das war ganz eindeutig ein Fall für die Kollegen der Drogenbekämpfung. Die fanden statt städtischem Grün eine Hanfplantage vor mit 230 kräftigen Jungpflanzen. Verdächtigt werden neben den Angestellten der Stadt Moskau auch Unbekannte, die heimlich Hanfsamen streuten. Eindeutig ein Strafbestand. Text Natalie Franke

Bei den illegalen Grünpflanzen handelte es sich um den Indischen Hanf, Cannabis indica, einer Drogen- und Medizinpflanze. In zahlreichen Kulturen wurde Cannabis aufgrund seiner psychogenen Wirkung bei kultischen Handlungen eingesetzt; auch der Gebrauch als Medizinpflanze, die bei zahlreichen körperlichen Beschwerden zum Einsatz kam, reicht vermutlich über Tausende von Jahren zurück. In jüngster Zeit beschäftigt sich die Medizin wieder verstärkt mit der Gabe von Cannabis bei der Therapie unter anderem von Autoimmunkrankheiten, Epilepsie oder auch Angststörungen. Der Anbau von Cannabis indica ist in den meisten Ländern der Welt per Gesetz verboten; nichtsdestotrotz gehen seriöse Schätzungen davon aus, dass über 100 Millionen Amerikaner mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis konsumiert haben. Inhaliert oder auch nicht ... Doch gibt es neben dem Indischen Hanf auch noch den Nutzhanf, Cannabis sativa. Nutzhanf hat einen sehr niedrigen Gehalt der Rausch erzeugenden Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) und ist somit für die Herstellung von Haschisch und Marihuana ungeeignet. Doch trotz seiner nutzbringenden Harmlosigkeit (das Beiwort „sativa“ bedeutet „nützlich“) kam auch der Nutzhanf im Laufe der Geschichte immer wieder mit dem Gesetz in Berührung. Nutzhanf wird heute vor allem zur Gewinnung von Hanffasern angebaut. Die Fasern werden zu Kleidung, Papier und Baustoffen verarbeitet. Die Samen werden zu Hanföl gepresst, Blüten und Blätter zu ätherischen Ölen destilliert. Im Anbau ist Hanf, der übrigens zur selben Pflanzenfamilie wie der Hopfen gehört, anspruchslos. Die Wurzeln reichen bis zu zwei Meter tief in den Boden und die Pflanze übersteht sogar leichten Frost. Cannabis sativa kann in einem Jahr

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Aus den Samen des Nutzhanfes lässt sich ein hochwertiges Öl gewinnen. Sein intensiver, nussiger Geschmack macht es zu einem hervorragenden und gesunden Salatöl. Hanföl wird daneben auch für hochwertige Naturkosmetik genutzt. Zu Mehl gemahlen können die geschälten oder ungeschälten Samen zu einer Art Butter, ähnlich der Erdnussbutter, verarbeitet werden. Produkte und Foto: Hempro Int.

bis zu sieben Meter hoch werden. Nutzhanf kommt ohne Unkrautbekämpfung und Pflanzenschutzmittel aus. Ein Hanffeld liefert bis zu dreimal mehr Fasern als ein Baumwollfeld gleicher Größe und viermal soviel Papier wie bei einer vergleichbaren Menge Holz. Hanfpapier hat in der Herstellung eine bessere Ökobilanz als Holz und lässt sich doppelt so oft recyceln. Hanfsamen waren und sind in vielen Teilen der Welt Grundnahrungsmittel für Mensch und Tier. Über Jahrtausende hatte Hanf einen zweifellos bedeutenden Anteil an der kulturellen Entwicklung der Menschheit. Und wurde irgendwann zum Politikum. Soweit war es vor rund 10.000 Jahren noch nicht, als man, archäologischen Spuren zufolge, in Asien, der Heimat des Hanfs, mit seiner Nutzung begann. Nach Europa kam die Pflanze bereits um 5.500 v. Chr., aus dieser Zeit stammen die Cannabissamen, die im Süden Deutschlands gefunden wurden. Was die Menschen dieser Zeit mit dem Hanf machten, darüber kann natürlich nur spekuliert werden. Sicher wurden die proteinreichen Samen gegessen, wahrscheinlich ist aber auch, dass bereits die berauschende Wirkung der Pflanze

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bei kultischen Handlungen eingesetzt wurde. Die besondere geschichtliche Bedeutung von Hanf beruhte aber vor allem im Gebrauch der Faser als universell einsetzbarem textilen Rohstoff. Den Anfang machten wohl die Chinesen, die nachweislich um 2.800 v. Chr. die ersten Seile aus den äußerst reißfesten Fasern des Hanfs drehten. Um dieselbe Zeit wurden, ebenfalls in China, möglicherweise die ersten Kleidungsstücke aus Hanf angefertigt. Das älteste erhaltene Textilfragment stammt aus der Zeit der Zhou-Dynastie um 1.000 v. Chr. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Hanf, neben Flachs, die weitestverbreitete Textilfaser der Welt. Denn ihrer hohen Festigkeit zum Trotz – neben Tauen wurden aus Hanf auch Säcke und vor allem Takelagen hergestellt – lässt sich aus der Faser ein glänzendes, weiches und hautfreundliches Garn verspinnen. Und es waren nicht nur arme Leute, die in Hanf gingen. Als im Jahr 565 die Merowingerkönigin Adelgund in Paris zu Grabe gelegt wurde, war sie ganz in Hanfgewänder gekleidet. Paris war eben immer schon Wegbereiter in Sachen Fashiontrends ...


Daneben wurde Hanf auch zu einem überaus haltbaren Papier verarbeitet, auch hier war China wieder Vorreiter. Dort begann man um 100 v. Chr. mit der Herstellung von Hanfpapier. Auch in Europa breitete sich ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. der Hanfanbau immer weiter aus; bis ins nördliche Skandinavien fand das anspruchslose Gewächs seinen Boden. Papier aus Hanf gelangte jedoch erst um das Jahr 1400 über den Vorderen Orient nach Europa und schließlich auch nach Deutschland. Im Jahr 1455 druckte Johann Gutenberg eine Bibel auf Hanf. Geistige Erbauung auf pflanzlicher Basis. Und auch das wohl berühmteste Gemälde der Welt, die Mona Lisa, wurde von Leonardo da Vinci auf Hanf gemalt. Cannabis sativa war schon früh weit mehr als eine einfach zu kultivierende, höchst vielseitige Feldfrucht. Bereits um das Jahr 500 v. Chr. konnten im Kaiserreich China Steuern mit Hanfstengeln beglichen werden. Um 800 hat der Frankenkönig Karl der Große in einer Landgüterverordnung den Hanfanbau ausdrücklich angeordnet, das erste „Hanfgesetz“ der Geschichte. Weitere sollten noch folgen. Auch Steuern konnten jetzt im Frankenreich mit Hanfsamen bezahlt werden. Bedingt durch die zahlreichen Kriege dieser Zeit wurde Hanf zu einem überaus wertvollen Rohstoff, dessen Verfügbarkeit um jeden Preis gewährt werden musste. Die Entdeckung der „Neuen Welt“ durch Christoph Kolumbus (selbstverständlich auf Schiffen mit Hanfseilen und -segeln, auch die Kleidung der

Hanfsamen enthalten für den menschlichen Körper wichtige essentielle Aminosäuren, daneben Vitamin E, Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen und hohe Anteile an Vitamin B. Sie können ohne weitere Verarbeitung als Lebensmittel eingesetzt werden.

Hemp for Victory –

Mit Hanf zum Sieg

Ein Kuriosum in der ereignisreichen Geschichte des Nutzhanfes ist der amerikanische Lehrfilm „Hemp for Victory“ aus dem Jahr 1942. Während des Zweiten Weltkrieges stieg die Nachfrage nach Rohstoffen stark an. Es fehlte an Importen aus Asien. Aus diesem Grund legalisierte die US-Regierung wieder den Anbau von Hanf. Die Pflanze sollte nicht nur das Defizit an anderen Rohstoffen ausgleichen, sondern auch zur Lebensmittelgewinnung dienen. Alle Farmer des Landes sollten auf den jetzt kriegswichtig gewordenen Rohstoff eingeschworen werden. Hanffarmer und deren Söhne wurden vom Wehrdienst befreit. Außerdem ließ das Landwirtschaftsministerium den Lehrfilm „Hemp for Victory“ drehen, den wohl massivsten Werbefilm für Hanf aller Zeiten. „Hemp for Victory“ zeigt in 16 Minuten die Geschichte des Nutzhanfes, welche Güter sich daraus gewinnen lassen, wie er angebaut und geerntet wird. Heute ist der Schwarz-Weiß-Film für jedermann frei zugänglich und steht zum kostenlosen Download im Internet. Der amerikanischen Regierung schien der Propagandastreifen nach Kriegsende ein wenig peinlich geworden zu sein, zumal Hanf in den USA jetzt wieder verboten war. Bis weit in die siebziger Jahre existierte nur eine bekannte Kopie des Filmes. Auf Nachfragen hieß es offiziell, weder das Landwirtschaftsministerium noch irgendeine andere Stelle innerhalb der US-Regierung habe jemals solch einen Film in Auftrag gegeben. Dann tauchten Ende der achtziger Jahre zwei weitere Kopien auf, die von Jack Herer, einem US-Hanfaktivisten und der Schauspielerin Mia Farrow der Kongressbibliothek übergeben wurden.

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In einer Zeit, die sich zunehmend mit Begriffen wie „Nachhaltigkeit“ und „Wertbeständigkeit“ auseinandersetzt, erlebt auch Kleidung aus Hanf ein trendiges Comeback. Die Fasern sind weich auf der Haut, fließend im Fall, atmungsaktiv und auch von Allergikern problemlos zu tragen. Shirts und Foto: Hess Natur

Seeleute war aus Hanf, ebenso die Seekarten) brachte eine neue Qualität in die Geschichte des Hanfnutzung. Zuerst begannen die Siedler in den spanischen Kolonien, Mexiko, Texas und Kalifornien, mit dem Anbau, dann folgten die englischen Siedler im Norden. Im heutigen Bundesstaat Virginia war im 17. Jahrhundert der Hanfanbau von derart großer Bedeutung, dass das erste Hanfgesetz Amerikas in Kraft trat: „Den Englischen wie auch Indischen Hanf betreffend, fordern wir alle Haushalte unserer Kolonie auf, die solcherart Samen vorrätig haben, diese in der nächsten Saison auszusäen.“ Über 200 Jahre lang war es dem Bürger in einer Reihe von Bundesstaaten möglich, seine Steuern in Hanf zu zahlen. Die Präsidenten George Washington und Thomas Jefferson waren Hanfbauern und Hanfzüchter. Weltweit war die Hanfproduktion im 17. Jahrhundert auf dem Höhepunkt. Hanffasern wurden hauptsächlich für die Seefahrt verwendet: Von der Kleidung der Seeleute über Seile bis hin zum Tuch für die Segel – für die Ausrüstung eines durchschnittlichen Schiffes wurden 50 bis 100 Tonnen Hanffasern

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benötigt. Aufgrund der hohen mechanischen Belastung und der Beanspruchung durch Salz mussten Takelage und Segel im Schnitt alle zwei Jahre ersetzt werden. Mitte des 18. Jahrhunderts kam es zu einer Verknappung des wertvollen Rohstoffes, in Virginia wurden jetzt sogar Strafen gegen Landwirte verhängt, die keinen Hanf anbauten. Doch die Zeit der Blüte barg in sich schon den Samen des Niederganges. Denn eine neue Ära, das Dampfzeitalter, brach an. Hanf für die Ausrüstung von Schiffen wurde nun immer weniger benötigt. Besonders einschneidend für die Hanfwirtschaft war die Erfindung der sogenannten Egreniermaschine für Baumwolle. Diese Maschine, im Englischen „Cotton Gin“ genannt, trennte die Baumwollfasern von Samenkapseln und Samen. Eine mühsame Arbeit, die bis dahin per Hand gemacht wurde und die den Baumwollanbau nur bedingt rentabel machte. Doch der Hanfanbau erlebte in den USA noch einmal eine kurze Zeit des Aufschwungs vor einem düsteren Hintergrund.


Schon früh entdeckten die Menschen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Hanfpflanze. Aus China stammen die ältesten Textilfragmente von aus Hanffasern hergestellter Kleidung. Dass wir uns unter solcher Kleidung keineswegs etwas Form- und Farbloses im Stil der Ökobewegung der 1980er Jahre vorstellen sollten, zeigt dieses prachtvolle Ensemble. Dabei handelt es sich um ein mit Muscheln verziertes Hanfkleid einer Frau der Bai, einer Volksgruppe, die in der chinesischen Provinz Yunnan siedelt. Nr. 01 / Sommer 2012

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Die Bestellung der Felder und die Gewinnung von Hanffasern waren äußerst arbeitsintensiv und durch die zunehmende Mechanisierung der Baumwollernte für die Farmer ohne zusätzliche Arbeitskräfte nicht mehr rentabel. Arbeitskräfte meinte Sklaven. Nach dem Ende des Unabhängigkeitskrieges 1783 kamen mit der sogenannten Zweiten Mittelpassage Hunderttausende afroamerikanischer Sklaven aus den Nordstaaten als Zwangsdeportierte in den amerikanischen Süden, wohin sich die Plantagenwirtschaft allmählich verlagert hatte. Dort setzte man sie auch auf den Hanfplantagen ein, und so kam es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem erneuten Boom des Hanfanbaus. Nach der Abschaffung der Sklaverei auch in den Südstaaten,1865, ging die Hanfindustrie bis zur Bedeutungslosigkeit zurück. Über einen Zeitraum von mehreren Tausend Jahren kamen dem Hanfanbau und der Verarbeitung der Fasern in vielen Teilen der Welt eine Rolle zu, die wir heute als Schlüsselindustrie bezeichnen würden. Die Bedeutung, die der Pflanze bis zur Industriellen Revolution innewohnte, lässt sich mit der Position der Ölwirtschaft in unserer Zeit vergleichen. Die Kontrolle über den Rohstoff Hanf bildete lange Zeit die Basis wirtschaftlicher Machtausübung. Als Napoleon 1811 Russland angreift und mit seiner Armee bis Moskau vordringt, war eines Ziele dieses unseligen Feldzuges, die Hanfexporte Russlands nach England zu unterbinden. Der Siegeszug der Baumwolle und die damit verbundenen billigen Importe anderer Textilfasern wie Jute, Ramie und Sisal verdrängte Hanf und auch Flachs als Textilfasern in Europa und den USA. Mit der kostengünstigeren Gewinnung von Zellstoff aus Holz wurde Hanf auch für die Papierindustrie überflüssig. Selbst Lampenöle auf Hanfbasis wurden nun durch Petroleum und Kerosin ersetzt. Im 20. Jahrhundert gewann Hanf immer wieder für

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Die Hanfverschwörung Verschwörungstheorien machten im Laufe der Jahrhunderte vor nichts halt, und so wundert es nicht, dass auch der Hanf im Mittelpunkt einer Geschichte über Macht, Geld und Politik stand. In den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts begann in den USA eine Kampagne gegen die Nutzung von Hanf. In den Medien wurde die Pflanze jetzt nicht mehr als „Hanf“ (englisch „hemp“), sondern als Marihuana bezeichnet. Und damit der Ruf der Nutzpflanze als Drogenkraut gefestigt. Es gab Aufklärungsfilme für die Jugend, in denen vom „Mörderkraut“ die Rede war. Es waren in erster Linie die Boulevardblätter des Medienmoguls William R. Hearst, die massiv Front gegen den Hanfanbau machten. Dabei soll es eine geheime Absprache zwischen William Hearst und dem DuPont-Konzern gegeben haben. Es sollen Gelder an die nationale Drogenbehörde geflossen sein, sodass es schließlich zu einer staatenübergreifenden Ächtungskampagne kam.

kurze Zeit an Bedeutung. Während der beiden Weltkriege kam es zu Handelsembargos für exotische Fasern, Hanf wurde wieder begehrt und sein Anbau durch entsprechende Propaganda gefördert. Doch wurde Hanf, der jetzt immer öfter als Marihuana bezeichnet wurde, allmählich zur Drogenpflanze degradiert. 1937 riefen die USA den Marihuana Tax Act ins Leben, der für den Hanfanbau hohe Steuern vorsah. Kurze Zeit später wurde der Anbau gänzlich verboten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Hanfanbau in den USA und Europa keinerlei Bedeutung mehr. Selbst der Anbau von THC-armem Nutzhanf auf Kleinstflächen wurde in Deutschland durch das Betäubungsmittelgesetz untersagt. Lediglich in Frankreich durfte Nutzhanf weiterhin zur Herstellung von Zigarettenpapier verwendet werden … In den neunziger Jahren machte eine Publikation des Hanfaktivisten Jack Herer mit dem Titel „The Emperor wears no clothes“ (deutscher Titel: „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“) wieder auf die Vielseitigkeit der Kulturpflanze Hanf aufmerksam. Mittlerweile ist der Anbau der THC-armen Nutzhanfsorten in allen Ländern Europas sowie in Kanada und Australien unter Auflagen legalisiert und wird subventioniert. Lediglich in den USA ist der Anbau von Cannabis sative, der nicht als Drogenpflanze genutzt werden kann, nach wie vor verboten. Nr. 01 / Sommer 2012

Ziel dieser Verschwörung sei es, die Konkurrenz der uralten Kulturpflanze Hanf für die eigenen Produkte zu beseitigen. Einige Jahre zuvor entwickelten Chemiker von DuPont die erste vollsynthetische Faser, die unter dem Namen Nylon auf den Markt kam. Bis dahin wurden weltweit 80 Prozent aller Schnüre, Seile und Taue aus Hanf hergestellt. Eine amerikanische Zeitschrift für Ingenieure zählt in einem Artikel, betitelt „Die profitabelste Nutzpflanze, die man sich wünschen kann“, über Seiten die Vorteile von Hanf auf. Doch auch Hanföl wurde in großem Umfang eingesetzt. 1936 sicherte DuPont Vertretern der US-Regierung zu, dieses Öl vollständig durch synthetische Öle ersetzen zu können. Produzent dieser Öle ist, wen wundert´s, DuPont … Zur gleichen Zeit ließ der Konzern ein Verfahren zur Herstellung von Papier aus Holz patentieren. Dieses Papier war in der Produktion teurer und umweltbelastender als Hanfpapier, zudem von schlechterer Qualität. Auch William Hearst fürchtete die Konkurrenz eines vegetabilen Gegners. Hearst verfügte über ein immenses Eigenkapital in Form riesiger Waldbestände. Diese Nutzwälder könnte er nun als Kapitalgeber verlieren. Hanfpapier war immer noch eine Konkurrenz zu Papieren aus Holz, zumal es neuerdings Forschungen mit dem Ziel gab, die Herstellungskosten von Hanfpapier deutlich zu minimieren. Dann kämen William Hearsts Wälder als Rohstofflieferant für die Papierindustrie nicht mehr infrage. Er sah seine Existenz bedroht. So schlossen sich beide Konzerne, Hearst und DuPont, in einer geheimen Absprache zusammen, um den Kampf gegen die grüne Konkurrenz aufzunehmen. Mit Erfolg: 1937 verboten die USA Anbau und Gebrauch von Hanf in sämtlichen Formen. Mittlerweile wird die Vorgeschichte des Hanfverbots differenzierter betrachtet, die Nachteile, die Hearst und DuPont durch den Hanf entstanden wären, als nicht derart gravierend eingeschätzt. Tatsache hingegen ist, dass die Antihanf-Kampagne von rassistischer Propaganda durchzogen war. Durch die permanente Verwendung des Begriffs Marihuana, der von mexikanischen Hanfbauern gebraucht wurde, wurde der Bevölkerung suggeriert, dass es sich bei der harmlosen Nutzpflanze um eine neue, gefährliche Droge aus dem „Ausland“ handelte. Doch aller politischen Propaganda zum Trotz präsentierte im Jahr 1941 Henry Ford der internationalen Presse sein „Hanfmobil“, ein Auto, das aus Hanfkunststoff hergestellt und mit Hanföl betrieben wurde. www.Uknit-mag.com

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(17,5-18,5-19,5) 16,5 35,5 (36,5-37,5-38,5)

(19-20-21) 3 13,5 18 (12,5-11,5-10,5) 10,5 15 (16-17-18)

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6 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

Maschenprobe stricken: Stricken Sie ein mindestens 12 x 12 cm großes Stück nach den Angaben der Anleitung. Lassen Sie die Maschenprobe einige Stunden, an besten über Nacht, ruhen. Das Garn erhält so wieder seine natürliche Elastizität. Stecken Sie die Probe flach und ungedehnt im rechten Winkel auf einer weichen Unterlage fest. Folgen Sie mit Hilfe von Stecknadeln exakt dem Verlauf der Maschen und Reihen und stecken Sie die mittleren 10 cm in der Breite und in der Höhe ab. Zählen Sie dann die Maschen und Reihen zwischen den Stecknadeln: Hat Ihre Maschenprobe auf das oben genannte Beispiel bezogen nur 11 M und 19 R, müssen Sie dünnere Nadeln verwenden. Hat sie dagegen 13 M und 22 R, dann müssen Sie mit dickeren Nadeln stricken.

4,5

1

5

Maschenprobe Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie sich unbedingt Zeit für eine maschenprobe nehmen. Die Maschenprobe ist die Grundlage jedes Modells und der Ausgangspunkt für jede Anleitung. Es ist eine individuelle Strickprobe, die Ihnen Auskunft darüber gibt, wie fest oder locker Sie stricken. Denn schon ein Unterschied von 1 M auf 10 cm kann sich zu einer Abweichung von 5 bis 7 cm des fertigen Teils summieren! Wichtig: Die Maße der Schnittschemas, Maschen- und Reihenzahlen, Zu- und Abnahmen sind nach der jeweiligen Maschenprobe berechnet. Beispiel einer Maschenprobe: 12 M und 20 R glatt rechts mit Nd Nr 6 = ca 10 x 10 cm.

2,5

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GröSSenangaben Bei jeder Anleitung finden Sie die Größe/die Größen des Modells, dabei ist die Größe des fotografierten Modells unterstrichen. Im Anleitungstext und bei den Schnittschemas gelten die Angaben vor der Klammer immer für die an erster Stelle genannte Größe, die Angaben für die weiteren Größen folgen hintereinander in Klammern und sind jeweils durch einen Bindestrich getrennt. Steht nur eine Angabe, so gilt sie für alle Größen.

11,5

9

3

schwierigkeitsstufe Bei jedem Modell wird die Schwierigkeitsstufe erwähnt: 1 Punkt = leicht, 2 Punkte = normal, 3 Punkte = anspruchsvoll, 4 Punkte = sehr anspruchsvoll.

Schnittzeichnungen der modelle Unsere Schnittschemas zeigen die einzelnen Schnittteile des jeweiligen Modells: 17(18)

41,5

2

Liebe Strickerin, Auf den folgenden Seiten finden Sie wichtige Hinweise über die Anleitungen, Größen und Maße, Musterbeschreibungen und Mustersätze sowie viele Tipps und Tricks.

19,5 (20,5-21,5-22,5) 66 (70)

Sie können dort sehen, wie breit und lang der Pulli ist, wo Zu- und Abnahmen zu arbeiten sind, welche Form der Halsausschnitt oder die Ärmel haben. Das Schnittschema bei Pullovern: Vorder- und Rückenteil sowie ein Ärmel zur Hälfte; ab der senkrechten Strichellinie gegengleich ergänzen. Bei Jacken: Rückenteil zur Hälfte und das gesamte linke Vorderteil. Halsausschnitt: helle Fläche = Vorderteil, grau unterlegten Fläche = Rückenteil. Alle Maße werden in Zentimetern angegeben. Dünnere Linien innerhalb der Zeichnungen weisen auf einen Musterwechsel oder einen Musterstreifen hin. Passzeichen kennzeichnen die Stellen, an denen einzelne Teile miteinander verbunden werden. Abkürzungen Abb = Abbildung abk = abketten arb = arbeiten Fb = Farbe(n) folg = folgende fortl = fortlaufend LL = Lauflänge lt = laut M = Masche(n) MS = Mustersatz Nd = Nadel(n)

R Rd str U wdh zus zus-str Lm Km fM Stb

= Reihe(n) = Runde(n) = stricken = Umschlag / Umschläge = wiederholen = zusammen = zusammenstricken = Luftmasche(n) = Kettmasche(n) = feste Masche(n) = Stäbchen

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MaSStabelle Die Größenangaben aller Modelle basieren auf unten stehender Maßtabelle. Es handelt sich um Körpermaße ohne Zugaben. Das wichtigste Maß für Pullis und Jacken ist in der Regel die Oberweite; für Röcke, lange Jacken und Mäntel wird auch die Hüftweite berücksichtigt. Achtung: Die Maße der Schnittschemas enthalten bereits die für einen bequemen Tragekomfort des Kleidungsstücks nötigen Zugaben. Durch die modische Vielfalt der Designs sind diese Zugaben bei den einzelnen Modellen sehr unterschiedlich.

21 22 damengrössen bei einer Körpergröße von 168 cm

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Größe Oberweite Taillenweite Hüftweite Rückenlänge Schulterbreite Ärmellänge Oberarmweite

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cm cm cm cm cm cm cm cm

34 80 62 86 41 12 60 26

36 84 66 90 41 12 60 27

38 88 70 94 41 12 60 28

40 92 74 98 41 13 60 29

42 96 78 102 41 13 60 30

44 100 82 106 41 13 60 31

46 104 86 110 41 13 60 32

48 110 92 116 41 14 60 34

50 116 98 122 41 14 60 36

52 122 104 128 41 14 60 38

54 128 110 134 41 16 60 40

56 134 116 140 41 16 60 42


Jacquardtechnik In der Regel glatt rechts nach Zählmuster stricken. Beim Farbwechsel den unbenützten Faden stets lose auf der Rückseite mitführen. Bei größeren Abständen den Spannfaden auf der Rückseite ab und zu mit dem Arbeitfaden verkreuzen, um lange Spannfäden zu vermeiden. Die Randmaschen sollten doppelfädig mit der Grund- und der letzten Musterfarbe gestrickt werden. Hilfreich für die Fadenführung ist ein Strickfingerhut (Prym). Bei den farbigen Zählmustern sind die verschiedenen Farben durch farbige Kästchen dargestellt. Die Farben sind in der Zeichenerklärung der Anleitung festgelegt.

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Mustersätze und Pfeile Bei einem Mustersatz handelt es sich um eine Maschengruppe, die stets wiederholt wird. Beginn und Ende eines Mustersatzes sind durch Pfeile begrenzt, sodass in den Hin-Reihen die Maschen vom 1. bis zum 2. Pfeil, in den Rück-Reihen die Maschen vom 2. bis zum 1. Pfeil aneinandergereiht werden müssen. Die Maschen beidseitig des Mustersatzes werden wie gezeichnet, bzw wie in der Anleitung beschrieben gestrickt.

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Abb 1: Den Faden in zweifacher Länge des Anschlags doppelt legen. Dann den vom Knäuel kommenden einfachen Arbeitsfaden, siehe Pfeil, um den kleinen Finger und um den Zeigefinger der linken Hand führen, weiter um den Daumen leiten, den doppelt gelegten Faden zurück um den Daumen führen. Das Fadenende hängt um den Daumen. Abb 2: Für die Anfangsschlinge mit den Nd unter der nun entstandenen Daumenschlinge durchgehen und den vom Zeigefinger kommenden Arbeitsfaden in Pfeilrichtung durchholen, die Schlinge vom Daumen gleiten lassen und die Anfangsschlinge festziehen. Abb 3: Den doppelten Faden so um den Daumen der linken Hand legen, dass die Anfangsschlinge hinter dem Daumen liegt. Dann den Arbeitsfaden in Pfeilrichtung erfassen und so die 1. M bilden. Den Daumen aus der Schlinge nehmen. Abb 4: Den doppelten Faden so um den Daumen legen, dass die bereits gebildetete M vor dem Daumen liegt und danach den Arbeitsfaden in Pfeilrichtung für die 2. M durchholen.

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Kreuzanschlag mit doppeltem Faden Einen attraktiven und stabilen Rand bildet der Kreuzanschlag, der vor allem bei glatt rechts gestrickten Teilen gut zur Geltung kommt.

Standardmuster Glatt rechts: Hin-R rechte M, Rück-R linke M str. In Rd nur rechte M str. Glatt links: Hin-R linke M, Rück-R rechte M str. In Rd nur linke M str. Kraus rechts: Hin-R und Rück-R rechte M str. In Rd wechselnd 1 Rd rechte M, 1 Rd linke M str. Patentmuster in Reihen: Über eine ungerade Maschenzahl stricken. 1. R = Hin-R: Rand-M, *1 M mit 1 U wie zum Linksstr abheben, die folg M rechts str; ab * stets wdh, enden mit 1 M mit 1 U wie zum Linksstr abheben, Rand-M. 2. R = Rück-R: Rand-M, *1 M mit dem U rechts zus-str, die folg M mit 1 U wie zum Linksstr abheben; ab * stets wdh, enden mit 1 M mit 1 U rechts zus-str, Rand-M. 3. R = Hin-R: Rand-M, *1 M mit 1 U wie zum Linksstr abheben, die folg M mit dem U rechts zus-str; ab * stets wdh, enden mit 1 M mit 1 U rechts zus-str, Rand-M. Die 2. und 3. R stets wdh. Patentmuster in Runden: Über eine gerade Maschenzahl stricken. 1. Rd: *1 M mit 1 U wie zum Linksstr abheben, die folg M links str; ab * stets wdh. 2. Rd: *1 M mit dem U rechts zus-str, die folg M mit 1 U wie zum Linksstr. abheben; ab * stets wdh. 3. Rd: *1 M mit 1 U wie zum Linksstr. abheben, die folg M mit dem U links zus-str; ab * stets wdh. Die 2. und 3. Rd stets wdh. Tipp: Bitte beachen Sie beim Auszählen der Maschenprobe, dass bei Patentmustern nur jede 2. R im Maschenbild erscheint.

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Abb 1: Den Arbeitsfaden über den Zeigefinger, den Hilfsfaden um den Daumen der linken Hand legen, ihn mit der linken Hand festhalten. Das zweite Fadenende des Hilfsfadens in die rechte Hand nehmen. Die Nd in Pfeilrichtung unter dem Hilfsfaden durchführen, den Arbeitsfaden als Schlinge erfassen, so die 1. M auf die Nd nehmen. Abb 2: * Den Arbeitsfaden vor die Nd legen und so die 2. M bilden, dann die Nd in Pfeilrichtung unter dem Hilfsfaden durchführen, den Arbeitsfaden als 3. M erfassen. Ab * stets wdh. Der Hilfsfaden sollte immer straff gespannt sein und darf auf keinen Fall eine M bilden. Abb 3: In der 1. R die M vor dem Hilfsfaden rechts str, die M hinter dem Hilfsfaden wie zum Linksstr abheben, dabei den Arbeitsfaden vor der M weiterführen. Die vorletzte M links str, dann die Anfangsschlinge von der Nd gleiten lassen und auflösen. In den folgenden R die rechten M rechts str und die linken M wie zum Linksstr abheben, dabei den Arbeitsfaden jeweils vor den M weiterführen. Beim Stricken in Rd die 2. Rd wie die 2. R str und in der 3. Rd die rechten M wie zum Rechtsstr abheben, den Faden hinter den M weiterführen und die linken M links str. Die 2. und 3. Rd stets wdh. Abb 4: Nach 4 R oder Rd auf die in der Anleitung angegebene Nd-Stärke übergehen und 1 M rechts, 1 M links im Wechsel str. Den Hilfsfaden entfernen.

Häkelanschlag Der Häkelanschlag eignet sich als Zierrand und vor allem für einen provisorischen Anschlag, wenn aus der Anschlagkante später wieder Maschen aufgenommen werden sollen. Dann wird die Luftmaschenkette aus einem Kontrastgarn gehäkelt. Beim Zierrand wird das gleiche Garn (evtl. in einer Kontrastfarbe) verwendet. Mit einer Luftmaschenkette beginnen. Dann lt Abb unten rückgehend aus jeder Luftmasche 1 Masche herausstricken, dabei in den hinten liegenden Maschenquerfaden einstechen und nicht die Kettenglieder der Luftmaschen erfassen.

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Italienischer Anschlag mit Hilfsfaden Dieser Anschlag ist besonders elastisch und eignet sich besonders für Rippenmuster und Patentstrick. Der italienische Anschlag wird mit einem zusätzlichen, glatten, kontrastfarbenen Hilfsfaden und mit einer Nd ausgeführt, die eine halbe Nd-Stärke dünner als die Nd, mit der später weitergestrickt wird. Der Hilfsfaden sollte doppelt so lang sein wie die Breite des fertigen Strickteils. Bei hellem Basisgarn darauf achten, dass das Garn des Hilfsfadens nicht abfärbt! Und so geht´s: Zuerst mit dem Arbeitsfaden eine Anfangsschlinge bilden. Diese Anfangsschlinge wird später aufgelöst und ist in der angegebenen M-Zahl der Anleitung nicht enthalten.

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Alle weiteren M wie in Abb 3 und 4 gezeigt anschlagen.

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Strickschriften In der Regel ist es einfacher, nach einer übersichtlichen Strickschrift statt nach umfangreichen Beschreibungen zu arbeiten. Strickschriften erklären durch die Anordnung festgelegter Zeichen in einem Netz von Linien, wie bestimmte Maschen und Maschenverbindungen auszuführen sind. Unsere Zeichen sind in Form und Richtung möglichst dem Strickbild nachempfunden, sodass die Entwicklung eines Musters gut zu erkennen ist. Entsprechend der Musterbildung finden Sie zwei Darstellungsformen:

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Strickschriften mit Hinreihen: Die Zahlen rechts außen bezeichnen die Hin-R. 11 9 7 Alle R sind von rechts nach links zu lesen. In den 5 3 nicht gezeichneten Rück-R die M str, wie sie er1 scheinen. Dabei werden in der Regel die U links und verschränkte M ebenfalls verschränkt gestrickt.

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Strickschriften mit Hin- und Rück-Reihen: Die Zahlen rechts außen bezeichnen die Hin-R. Diese R sind von rechts nach links zu lesen. Die Zahlen links außen 6 5 4 bezeichnen die Rück-R. Sie sind von links 3 2 nach rechts zu lesen, dabei sind die M sind so 1 dargestellt, wie sie gestrickt werden. Karos und leere Karos: Ein Karo der Strickschriften gilt in der Regel für 1 M. Leere Karos dienen lediglich der übersichtlichen zeichnerischen Darstellung und werden beim Stricken einfach übergangen.

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Rand-Maschen Beim Stricken in Hin- und Rückreihen werden die erste und letzte Masche an den Seitenrändern unabhängig vom Muster als Rand-Maschen gearbeitet. Am gebräuchlisten sind: Kettenrand: Lt Abb die 1. M jeder R wie zum Linksstr abheben, dabei liegt der Arbeitsfaden vor der Nadel. Die letzte M jeder R rechts str. Knötchenrand: Lt Abb die 1. M jeder R wie zum Rechtsstr abheben, dabei liegt der Arbeitsfaden hinter der Nadel. Die letzte M jeder R rechts str.

Strickzeichen 1 = Rand-M 5 = 1 M rechts 2 = 1 M links 3 = 1 M rechts verschränkt 4 = 1 M links verschränkt e = 1 M wie zum Linksstr abheben, Faden liegt hinter der M M = 1 M wie zum Linksstr abheben, Faden liegt vor der M … = kraus rechts: Hin- und Rück-R rechts str. 1 = 1 U P = 1 M mit 1 U links abheben j = 1 M mit 1 U rechts zus-str. R = 1 M mit 1 U links zus-str. 9 = 1 M rechts verschränkt aus dem M-Querfaden herausstr. v = 2 M rechts zus-str. u = 2 M überzogen zus-str: 1 M wie zu Rechtsstr abheben, die folg M rechts str, dann die abgeho- bene M darüberziehen. c = 2 M rechts verschränkt zus-str. x = 2 M links zus-str. w = 2 M links verschränkt zus-str. E = 3 M rechts zus-str. z = 3 M links zus-str. l = 3 M rechts verschränkt zus-str. k = 3 M links verschränkt zus-str. j = 3 M überzogen zus-str.: 1 M wie zum Rechtsstr abheben, 2 M rechts zus-str, dann die abgeho- bene M darüberziehen. i = 3 M überzogen zus-str: 2 M zus. wie zum Rechtsstr abheben, 1 M rechts, dann die beiden ab- gehobenen M darüberziehen.

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Zählmuster Beim Stricken mit mehreren Farben oder mit unterschiedlichen Musterflächen dienen Zählmuster als Strickvorlage. Die Zahlen rechts außen bezeichnen die Hin-Reihen, links außen die Rück-Reihen. 1 Karo gilt in der Regel für 1 Masche und 1 Reihe. Bei den schwarz/weiß dargestellten Zählmustern 2 1 2 sind die einzelne Maschen durch verschiedene Symbole dargestellt, mehrere Maschen und Reihen 1 1 1 in der gleichen Farbe oder im gleichen Muster werden durch Zahlen innerhalb der Zählmuster gekennzeichnet und durch Linien abgegrenzt. Die Bedeutung der Symbole und Zahlen sind in der Zeichenerklärung der Anleitung festgelegt. Bei den farbigen Zählmustern sind die verschiedenen Muster durch unterschiedliche Symbole in den farbigen Kästchen dargestellt. Die Bedeutung der Symbole ist in der Zeichenerklärung der Anleitung festgelegt.

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6 = 2 M nach rechts verkreuzen: die 2. M vor der 1. M rechts str, dann die 1. M rechts str. 5 = 2 M nach links verkreuzen: die 2. M hinter der 1. M rechts str, dann die 1. M rechts str. W = 2 M nach rechts verkreuzen: die 2. M vor der 1. M rechts str, dann die 1. M rechts ver- schränkt str. R = 2 M nach links verkreuzen: die 2. M hinter der 1. M rechts verschränkt str, dann die 1. M rechts str. =#ä = 2 M nach rechts verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 1 M rechts, dann die M der Hilfsnd links str. O = 2 M nach links verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd vor die Arbeit legen, 1 M links, dann die M der Hilfsnd rechts str. a = 2 M nach rechts verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 1 M links, dann die M der Hilfsnd links str. b = 2 M nach links verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd vor die Arbeit legen, 1 M links, dann die M der Hilfsnd links str. „- = 3 M nach rechts verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 2 M rechts, dann die M der Hilfsnd rechts str. --,. = 3 M nach links verkreuzen: 2 M auf 1 Hilfsnd vor die Ar- beit legen, 1 M rechts, dann die 2 M der Hilfsnd rechts str.

=#-- = 3 M nach rechts verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 2 M rechts,dann die M der Hilfsnd links str. --,( = 3 M nach links verkreuzen: 2 M. auf 1 Hilfsn. vor die Ar- beit legen, 1 M links, dann die 2 M der Hilfsnd rechts str. ..#- = 3 M nach rechts verkreuzen: 2 M auf 1 Hilfsnd hinter die Ar- beit legen, 1 M rechts, dann die 2 M der Hilfsnd rechts str. -,.. = 3 M nach links verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd vor die Ar- beit legen, 2 M rechts, dann die M der Hilfsnd rechts str. !#--- = 4 M nach rechts verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd hin- ter die Arbeit legen, 3 M rechts, dann die M der Hilfsnd rechts str. ---,! = 4 M nach links verkreuzen: 3 M auf 1 Hilfsnd vor die Ar- beit legen, 1 M rechts, dann die 3 M der Hilfsnd rechts str. &#--- = 4 M nach rechts verkreuzen: 1 M auf Hilfsnd hinter die Ar- beit legen, 3 M rechts, dann die M der Hilfnd links str. ---,( = 4 M nach links verkreuzen: 3 M auf Hilfsnd vor die Arbeit legen, 1 M links, dann die 3 M der Hilfsnd rechts str. ..#-- = 4 M nach rechts verkreuzen: 2 M auf 1 Hilfsnd hin- ter die Arbeit legen, 2 M rechts, dann die 2 M der Hilfsnd rechts str.

--,.. = 4 M nach links verkreuzen: 2 M auf Hilfsnd vor die Arbeit legen, 2 M rechts, dann die 2 M der Hilfsnd rechts str. &#°°°° = 5 M nach rechts verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 4 M rechts, dann die M der Hilfsnd links str. ----,& = 5 M nach links verkreuzen: 4 M auf 1 Hilfsnd vor die Arbeit legen, 1 M links, dann die 4 M der Hilfsnd rechts str. .#---- = 5 M nach rechts verkreuzen: 1 M auf 1 Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 4 M rechts, dann die M der Hilfsnd rechts str. ----,. = 5 M nach links verkreuzen: 4 M auf 1 Hilfsnd vor die Arbeit legen, 1 M rechts, dann die 4 M der Hilfsnd rechts str. ...#--- = 6 M nach rechts verkreuzen: 3 M auf 1 Hilfsnd hinter die Arbeit legen, 3 M rechts, dann die 3 M der Hilfsnd rechts str. ---,... = 6 M nach links verkreuzen: 3 M auf 1 Hilfsnd vor die Arbeit legen, 3 M rechts, dann die 3 M der Hilfsnd rechts str. ....#---- = 8 M nach rechts verkreuzen: 4 M auf 1 Hilfs- nd hinter die Arbeit le- gen, 4 M rechts, dann die 4 M der Hilfsnd rechts str. ----,.... = 8 M nach links verkreu- zen: 4 M auf 1 Hilfsnd vor die Arbeit legen, 4 M rechts, dann die 4 M der Hilfsnd rechts str.


Wickelstich: Ausstechen, den Faden von der Ausstichstelle ausgehend 4- bis 6-mal nicht allzu fest um die Nd wickeln. Die Wickelung festhalten und die Nadel mit dem Faden vorsichtig durchziehen und mit etwas Abstand zur Ausstichstelle wieder einstechen und dabei den Faden anziehen.

Margeritenstich: Ausstechen, dann den Faden zur Schlinge legen, in der Einstichstelle wieder einstechen, innerhalb der Schlinge aus- und außerhalb der Schlinge dicht neben dem Stickfaden einstechen und damit die Schlinge fixieren. 3

Steppstich: Ausstechen, eine Stichlänge zurückgehen, einstechen, eine doppelte Stichlänge vorgehen und wieder ausstechen.

2

1

Plattstich: Mit dicht nebeneinanderliegenden Stichen ganze Flächen überdecken, dabei die Stichlänge der jeweiligen Flächenkontur anpassen.

3

1

Maschenstich, aufgestickt: In der Mitte einer M ausstechen, die Nadel dem Verlauf der darüberliegenden M folgend von rechts nach links um die M führen. Den Faden durchziehen und in der Ausstichstelle wieder einstechen. Für jeden weiteren Stich den Faden auf der Rückseite zur nächsten Ausstichstelle führen.

29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 1

4 2

Spannstich: Mit Spannstichen werden 2 Punkte verbunden. Sie können in jeder beliebigen Richtung gearbeitet werden. Die Stichlänge ist variabel, jedoch sollten die Verbindungsstiche auf der Rückseite nicht allzu lang sein.

1

Knötchenstich: Lt Abb. 1 ausstechen, den Faden von der Ausstichstelle ausgehend 1x bis 3x um die Nadel wickeln und straff anziehen. Dicht neben der Ausstichstelle wieder einstechen. Dabei den Faden festhalten und ihn durch die Finger gleiten lassen, bis er ganz durchgezogen ist.

11

2

Stielstich: Nach dem Ausstechen stets eine Stichlänge vorgehen, einstechen, eine halbe Stichlänge zurückgehen und knapp neben dem letzten Stich wieder ausstechen.

10

Kettenstich: Ausstechen, den Faden zur Schlinge legen, in der Einstichstelle wieder einstechen, innerhalb der Schlinge aus- und für den folgenden Stich wieder einstechen. Beim letzten Stich außerhalb der Schlinge dicht neben dem Stickfaden einstechen.

1 3

9

Stickmotive übertragen / Stickstiche Bei Stickereien sind die Motive als Zeichnungvorgegeben und müssen auf das gestrickte Teil übertragen werden. Dafür eignet sich am besten „Soluvlies“ (von Freudenberg). Das Vlies ist transparent, stabil und löst sich in kaltem Wasser ohne Rückstände auf. Die Linien und Konturen der Vorzeichnung auf das Vlies durchzeichnen, das Motiv großzügig ausschneiden und auf das gestrickte Teil heften. Größere Stickereien nicht nur am Rand, sondern auch innerhalb der Fläche mit einigen Heftstichen fixieren, damit sich der Strickgrund beim Sticken nicht verzieht. Die Stickerei lt Anleitung ausführen, die Heftstiche entfernen und das Vlies in kaltem Wasser auswaschen.

8

Die Abb zeigt das Verbinden glatt links gestrickter Teile. Der Maschenstich kann auch dann noch gearbeitet werden, wenn die Ränder bereits abgekettet sind.

7

Maschen aufstricken Auf der rechten Nadel eine Anfangsschlinge bilden. Lt Abb 1 *den vom Knäuel kommenden Faden über die linke Nadel legen, die rechte Nadel unter der linken Nadel durchführen und den Faden in Pfeilrichtung durch die Schlinge ziehen**, sodass sich jetzt auf der linken Nadel die 1. Masche und auf der rechten Nadel eine weitere Schlinge befindet. Für jede weitere Masche von * bis ** arbeiten, siehe Abb 2. Zuletzt die Schlinge der rechten Nadel als Rand-M auf die linke Nadel legen.

6

Lt Abb die stillgelegten Maschen zweier Teile dicht nebeneinander legen. In der 1. Masche des unteren Teils ausstechen. *In die entsprechende Masche des oberen Teils ein- und in der in der folg M ausstechen, danach in die vorhergehende M des unteren Teils ein- und in der folg M ausstechen; ab * stets wdh.

5

Maschenstich Bei Nähten, die quer verlaufen, entsteht durch den Maschenstich eine Maschenreihe, die kaum als Naht zu erkennen ist.

4

Matratzenstich Gestrickte Teile können im Matratzenstich fast unsichtbar miteinander verbunden und Muster exakt aneinandergefügt werden. Lt Abb die gespannten Teile mit der rechten Seite nach oben nebeneinander legen und am unteren Rand beginnend den Querfaden zwischen der Randmasche und der davorliegenden Masche des rechten Teils erfassen. Dann den auf gleicher Höhe liegenden Querfaden des linken Teils erfassen. Danach wechselnd den darüberliegenden Querfaden des rechten und des linken Teils erfassen. Nachdem 2 bis 3 cm der Naht verbunden sind, den Nähfaden anziehen, bis er nicht mehr sichtbar ist.

3

Ausarbeiten Fäden vernähen Damit die Fadenenden beim fertigen Modell nicht sichtbar sind, sollte beim Stricken möglichst am Anfang einer Reihe mit einem neuen Knäuel begonnen werden. Die Fadenenden dann nach dem Schließen der Nähte auf der Innenseite in den Randmaschen am besten in entgegengesetzter Richtung vernähen. Strickteile spannen Die fertig gestrickten Teile sollten vor dem Zusammennähen aufgespannt werden, um ein regelmäßiges Maschenbild zu erreichen und eingerollte Ränder zu glätten. Dafür die Teile auf einer Spann- und Dämpfunterlage den Schnittmaßen entsprechend ungedehnt fixieren. Zum Feststecken mit den etwas längeren Spannstecknadeln in kurzen Abständen durch die Randmaschen einstechen. Die aufgespannten Teile mit einen Wäschesprüher anfeuchten oder mit feuchten Tüchern bedeckt trocknen lassen. Glatt gestrickte Teile oder Jacquardmuster aus reiner Schurwolle oder Baumwolle können auch unter einem feuchten Tuch vorsichtig gedämpft werden. Jedoch alle elastischen Rippen- und Patentmuster sowie Strickteile aus Viskose, Seide, Mohair oder Synthetikgarnen niemals dämpfen. Sind die Teile getrocknet, können sie von der Unterlage abgenommen werden.

2

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0

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Knitnight in Saltburn

Fotos Debbie Stogden

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ie Nacht, in der es zuletzt passierte, war kühl und windig, Wolken schoben sich vor die Sichel des zunehmenden Mondes. Stille herrschte im beschaulichen Städtchen mit dem schönen Namen Saltburn-by-the-Sea. Unterbrochen nur vom Raunen der Brandung am Pier. Niemand wurde Zeuge dessen, was in diesen Stunden an der Uferpromenade geschah. Der nächste Morgen war ein Sonntag, der 27. Mai. Die Bürger von Saltburn konnten es kaum glauben – sie hatten es wieder getan! Doch eigentlich hätte jeder gewarnt sein müssen – denn es stand ein großes Ereignis vor der Tür, genau wie beim letzten Mal. Diesmal war es die Queen selbst, auf die sie es abgesehen hatten, die geheimnisvollen Stricker von Saltburn-by-the-Sea. Nachdem die ersten Strahlen des Morgenlichtes die Geschehnisse dieser Mainacht enthüllt hatten, standen die Menschen staunend am Pier ihrer kleinen Küstenstadt im Nordosten Englands. Dem königlichen Paar war ein wahrhaft gebührender Empfang bereitet worden. Wimpel wehten im Wind, die Palastwache salutierte und mittendrin die Jubilarin an der Seite ihres Gemahls, des Prinzen. Auch die Krone stand griffbereit zur Verfügung. An anderer Stelle dann eine andere Szene: Königin Elizabeth II., wetterfest verpackt und in Gesellschaft ihrer geliebten Corgis. Masche für Masche gestrickt, bestickt und in

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Form gebracht für ein Defilee am Pier. Davor waren es die Olympischen Spiele, die in diesem Jahr in London stattfanden, die die mysteriösen Stricker zu einem geradezu olympischen Gesamtkunstwerk inspirierten. Auf einer Länge von gut 45 Metern wurde die Reling am Pier umstrickt und mit Athleten und Athletinnen unterschiedlicher Disziplinen bestückt. Ein Happening der besonderen Art. Doch wer steckt dahinter? Den Bewohnern von Saltburn jedenfalls hat die Pier-Verschönerung eine neue Disziplin beschert: Die Enttarnung der „Darn Crazy Knitters“. So nennen sie dort die anonymen Garnkünstler. Denn mit Sicherheit lässt sich nur eines sagen, dass eine Gruppe hier am Werk ist. So wurden bereits die Inhaber eines neueröffneten Garnladens verdächtigt, Beweise fehlen … Doch gehen die meisten Bewohner davon aus, dass die „Täter“ nicht aus ihrer Mitte stammen. Doch wer weiß: Große Ereignisse werfen, wie wir gesehen haben, ihre Schatten voraus. Es könnte sich also lohnen, von Zeit zu Zeit einen nächtlichen Spaziergang an den Gestaden von Saltburn-by-theSea zu wagen!


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