Windplaner

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Wind:Planer

seit 1990

Energiekontor aus der Region für die Region

September 2011 Windkraft: Starke Performance Nordrhein-Westfalen: Rot-Grün plant Windkraftausbau Niedersachsen: Aufbruchstimmung im Landkreis Cuxhaven Brandenburg: Im Osten viel Neues von Energiekontor Technik: Leiser und mehr Leistung

Eine beeindruckende erste Halbzeit: Windkraft wächst stark Länder und Kommunen fördern diesen Prozess nachhaltig

Ihre Ansprechpartner: Niedersachsen: Sven Punke Telefon 0421 3304 – 338 Nordrhein-Westfalen: Frank Breuer Telefon 0241 701926 – 0 Brandenburg: Steffen Föllner Telefon 0421 3304 – 231

Der Wind dreht in Richtung Wachstum: In Deutschland sind in der ersten Hälfte des Jahres 2011 356 Windkraftanlagen errichtet worden, die zusammen über eine Leistung von insgesamt 793 Megawatt verfügen. Das sind rund ein Fünftel mehr im Vergleich zum Vorhalbjahr. »Die Zahlen deuten darauf hin, dass der Heimatmarkt nach dem Einbruch des vergangenen Jahres wieder leicht anzieht und damit das Niveau von 2009 erreicht«, sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE). Und auch weltweit floriert die Branche. Der BWE rechnet hier für 2011 mit einem Wachstum eindeutig im einstelligen Bereich. Landesregierungen wie die rot-grüne aus Nordrhein-Westfalen unterstützen diese erfreuliche Entwicklung, etwa indem sie klare Ausbauziele nennen. Das Gleiche gilt für viele Landkreise und Kommunen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Landkreis Cuxhaven, der mit den Gemeinden neue Nutzungsflächen für die Windenergie ausweisen lässt. Auf nationaler Ebene sorgt die EEG-Novelle 2012 für Wachstumsanreize. Das kann die Branche eindeutig als ihren Erfolg verbuchen. Denn sie hat mit aller Kraft verhindert, dass das Umweltministerium die Vergütungen für Landanlagen stärker kürzt. So bleiben wichtige

94 Prozent der deutschen Bevölkerung finden es richtig, erneuerbare Energien künftig noch stärker für die Stromerzeugung zu nutzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des WWF vom 7. Juli 2011. Boni für Repowering und Systemdienstleistungen (SDL) wie gehabt erhalten. Indes finden es 94 Prozent der deutschen Bevölkerung richtig, erneuerbare Energien künftig stärker für die Stromversorgung zu nutzen (WWF-Umfrage). Jetzt muss nur noch die Bundesregierung diesem Willen folgen und die alten Ausbauziele für die erneuerbaren Energien, die noch aus der Zeit vor Fukushima stammen, nach oben korrigieren. Nur so lassen sich der Atomausstieg und die Klimaschutzziele parallel verwirklichen. Und es ist unerlässlich, dass die Windkraft hierbei eine wichtige Rolle spielt. Denn ihr Potenzial ist noch nicht ausgereizt. Zudem ist sie kosteneffizient. Das Wachstumsbarometer steht also auf Sturm – gut so!


Windkraft als große Chance für ländliche Gemeinden in Brandenburg Von einem Windpark profitieren alle – die Gemeinde, die Grundstückeigentümer und die lokale Wirtschaft

Links: Dr. Titus Bahner (l.) und Projektleiter Felix Weickmann (r.) von Energiekontor im Kundengespräch. Rechts: Der neue Firmensitz von Energiekontor in Bernau bei Berlin.

Etwa 120.000 Euro an Steuern nimmt eine Gemeinde etwa in 20 Jahren pro einem Megawatt installierter WindkraftLeistung ein. Für viele Regionen Brandenburgs ergibt sich damit eine gute Gelegenheit, ihre finanzielle Situation deutlich zu verbessern. Und die Bedingungen sind gut!

»Wir achten darauf, dass in einer Gemeinde möglichst viele Menschen vor Ort von einem Windpark profitieren.« Felix Weickmann, Projektleiter für Brandenburg

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist politisch gewollt. Bis 2020 möchte die Landesregierung 20 Prozent der Energie aus regenerativen Quellen gewinnen. »Das ist ehrgeizig, aber nicht unmöglich. Schließlich ist Brandenburg windreich und verfügt über viele geeignete Gebiete«, sagt Felix Weickmann, Projektleiter mit Schwerpunkt Brandenburg. Das Unternehmen engagiert sich in der Region schon seit mehr als zehn Jahren und hat bislang vier Windparks mit insgesamt 29 Anlagen realisiert: Altlüdersdorf (Oberhavel), Beerfelde (Oder-Spree) sowie Briest und Hohengüstow (Uckermark). Und bis zu 40 weitere Anlagen befinden sich in

einem fortgeschrittenem Planungsstadium. Langfristig könnten bis zu 50 weitere folgen. »Dabei achten wir darauf, dass in einer Gemeinde möglichst viele Menschen vor Ort profitieren«, erklärt Weickmann. Vor allem die Gemeinden gewinnen doppelt. Denn außer der Gewerbesteuer für den Gemeindehaushalt werden auch gemeinnützige Vereine vor Ort über ein so genanntes Haushaltsentgelt gefördert. Die Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Anlagen stehen, erhalten einen prozentualen Anteil am Gewinn. Und auch die Besitzer der Flächen, auf denen wichtige Zubringerwege verlaufen, werden vom Unternehmen finanziell entschädigt.

Global Wind Day »Das sind ja richtige kleine Kraft werke«. Diesen Satz, in dem Erstaunen und Bewunderung mitklingt, hörten die Energiekontor-Experten an diesem Tag öfter. Dieses Jahr fand im Juni wieder der Global Wind Day statt. Er ermöglicht Menschen weltweit, sich eine Windenergieanlage aus der Nähe anzuschauen und von einem Experten erklären zu lassen.

Auch Energiekontor beteiligte sich an der Aktion. »Gemeinsam mit der brandenburgischen Gemeinde Passow haben wir am 18. Juni den Windpark Briest für alle Neugierigen geöffnet. Die Leute konnten die Anlagen sogar von innen besichtigen«, sagt Projektleiter Felix Weickmann. Der Einladung folgten etwa 100 Gäste aus der näheren Umgebung.


Fünf Mal mehr Windenergie Nordrhein-Westfalen: Der neue Windenergieerlass der Landesregierung bereitet den Weg für neue Windparkprojekte Endlich geht’s auch im bevölkerungsreichsten Bundesland voran: Die rotgrüne Landesregierung möchte den Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung deutlich steigern, nämlich von drei auf 15 Prozent in den nächsten zehn Jahren. So sollen die Treibhausgasemissionen um beachtliche 25 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 sinken. Bis zur Jahrhundertmitte sollen es sogar unglaubliche 80 Prozent sein. Um dieses kleine Energiewunder möglich zu machen, hat die Politik sperrige Auflagen entsorgt und den Regionen Empfehlungen und Beratungsangebote an die Hand gegeben. So erreichen moderne, leistungsfähige Anlagen heute Höhen bis zu 200 Metern, haben weit größere Rotorendurchmesser und somit eine deutlich höhere Effizienz als in

der Vergangenheit. Doch vielerorts bestehen noch Höhenbeschränkungen von 100 Metern. Der neue Windenergieerlass empfiehlt, diese Beschränkungen zu überprüfen. Durch diese und weitere Maßnahmen wurden die Rahmenbedingungen für das Repowering und die Entwicklung neuer Windpotenzialstandorte deutlich verbessert. »Der neue Windenergieerlass eröffnet uns die Perspektive, das technisch Machbare je nach Situation vor Ort besser zu nutzen«, erläutert Bernhard Baumann, Projektleiter von Energiekontor in der Niederlassung Aachen. Auch die Windenergieerzeugung im Wald steht jetzt ganz oben auf der politischen Tagesordnung. Dazu wurde eigens ein Leitfaden zur »Windenergie im Wald« entwickelt.

Energiekontor ist auch in NRW präsent: der Windpark Bergheim bei Köln.

www.energiekontor.de

Wind of Change im Cuxland: Bürger und Politik wollen wieder mehr Windkraft Energiekontor plant neue Windparks und möchte alte Anlagen »repowern«

Repowering des Windparks Wremen II

Einige Windenergieanlagen im Landkreis Cuxhaven sind schon mehr als zehn Jahre alt. Lange Zeit sträubte sich nämlich vor allem die Politik gegen den Ausbau der Windkraft. »Seit der Energiewende hat sich die Stimmung in den Gemeinden jedoch komplett gedreht und ist heute größtenteils positiv«, berichtet Ragna Lohmann, Projektentwicklerin von Energiekontor mit Schwerpunkt Niedersachsen. Endlich haben der Landkreis Cuxhaven gemeinsam mit den Gemeinden neue Flächen für die Windenergienutzung bestimmt. Zudem fällt die pauschale Höhenbeschränkung. Jede Gemeinde legt nun selbst fest, wie hoch die Anlagen in ihrem Gebiet werden dürfen. Die Maßnahmen sorgen für neuen Schwung im Landkreis: »Ganz konkret planen wir gerade sieben Windparks mit 50 Windkraftanlagen der neuesten Kategorie, die im Durchschnitt über zwei bis drei Megawatt Leistung verfügen und eine Gesamthöhe von 150 Metern erreichen«, sagt Lohmann. Obwohl noch höhere Anlagen technisch möglich wären, plant Energiekontor derzeit auf eine Höhe von größtenteils 150 Metern. Doch Energiekontor möchte nicht nur neue Standorte bebauen. Das Unternehmen hat auch vor, die Windenergieanlagen älteren Jahrgangs durch hochmoderne neue auszutauschen. Denn die Technik hat in den letzten zehn Jahren extrem große Fortschritte gemacht. Die Anlagen der neuesten Generation sind nun nicht nur deutlich leiser, sondern auch bis zu zehn Mal so leistungsfähig. Das sind doch wunderbare Aussichten! Wind:Planer 1/11


Foto: REpower Systems

Impressum Wind:Planer Herausgeberin: Energiekontor AG, Mary-Somerville-Straße 5, 28359 Bremen Telefon +49 421 3304–0 Telefax +49 421 3304–444 info@energiekontor.de, www.energiekontor.de Redaktion: just publish! media GmbH & Co. KG, Paul-Dessau-Straße 1, 22761 Hamburg, www.justpublish.de Gestaltung: catrinbäuerlegestaltung Am Wall 174, 28195 Bremen, Telefon +49 421 76581 cb@baeuerle-gestaltung.de Dieses Produkt wurde nach FSC® Richtlinien produziert.

Beim Neubau von Windkraftparks geht der Trend hin zu größeren Anlagen.

Leiser und leistungsfähiger Der technische Fortschritt optimiert Windkraftanlagen Wer aus 10.000 Meter Höhe aus dem Flugzeug schaut, kann Windenergie anlagen in der Landschaft mit dem bloßen Auge gut erkennen. Was für eine unglaubliche Entwicklung die Windkraft doch in den letzten zehn Jahren erlebt hat! Der Rotor einer durchschnittlichen Anlage in Deutschland kommt mittlerweile auf einen Durchmesser von 90 Metern und die Türme erreichen eine Höhe von bis zu 130 Metern. Auch die Nennleistung von 3 Megawatt beeindruckt. Damit wurde die Leistung in 20 Jahren vervielfacht. Besonders große Anlagen erreichen heutzutage Leistungen von fünf Megawatt. Dieser Erfolg ist das Ergebnis einer konsequenten

Förderung der Forschung. Rotoren einer modernen Windkraftanlage etwa bestehen heute fast immer aus glasfaserverstärktem Kunststoff und sind daher für enorme Krafteinwirkungen geeignet. Dieser Fortschritt birgt viele Vorteile: Denn um mit den neuen hochmodernen und effizienten Anlagen die gleiche Menge Energie bereitzustellen, sind im Schnitt weniger Windenergieanlagen nötig. Für Verwunderung sorgt vor allem immer wieder, dass die neuen Anlagentypen deutlich leiser sind als ihre Vorgänger. Den Entwicklern ist es nämlich gelungen, elastisch gelagerte Bauteile zu verwenden und störende Vibrationen spürbar zu verringern.

Mechanische Geräusche nimmt der Mensch nun kaum noch wahr – das macht die Anlagen von heute zu wahren Flüsterern. Bleiben noch die aerodynamischen Geräusche, die entstehen, wenn ein Rotorblatt am Turm vorbeigleitet und das typische Schwirren verursacht. Doch die geringere Drehzahl größerer Anlagen, die extrem glatten Rotoroberflächen und ein innovatives Flügeldesign minimieren diese Geräusche auf ein verträgliches Maß. Ab einer Entfernung von etwa 200 Metern kann ein Mensch die Anlagen ohnehin nicht mehr hören. Denn die Alltagsgeräusche überdecken effektiv das Schwirren der Rotoren.

Kalender

Branchentreffen

Kongress in Kassel Einladung

Windkraftexperten der Region ElbeWeser treffen sich in Cuxhaven.

Experten erklären, wie Regionen ihre Energieversorgung umstellen können.

Energiekontor eröffnet in Bernau bei Berlin ein neues Büro.

Regionale Expertise geballt an einem Tag und Ort: Am 11. 11. 2011 ab 12 Uhr findet das zweite Treffen der Windenergiebranche der Region Elbe-Weser in Cuxhaven (Hapag-Hallen) statt. Zum Programm gehört ein Vortrag des Staatssekretärs Enak Ferlemann über die »Chancen für die Region durch Windkraft«. Weitere Themen sind unter anderem »Windenergietechnik der Zukunft Onshore« und »Offshore«. Zudem gibt es eine Diskussion der Fraktionsvorsitzenden des Landtags Niedersachsen zu hören und eine Ausstellung zu besichtigen.

Davon träumen Regionalpolitiker: Geld sparen, die lokale Wirtschaft stärken und zugleich die Steuereinnahmen erhöhen. Unmöglich? Keineswegs. Auf dem dritten Kongress der Reihe »100 % ErneuerbareEnergie-Regionen« diskutieren und stellen Experten »Instrumente für einen erfolgreichen Strukturwandel vor Ort« vor. 750 Teilnehmer aus Kommunen, Wirtschaft und Wissenschaft haben ihr Kommen angekündigt. Der Kongress findet am 27. und 28. September 2011 im »Kongress Palais Kassel« statt. Die Adresse: HolgerBörner-Platz 1, 34119 Kassel.

Büroeinweihung im Land Brandenbug: Energiekontor lädt im Oktober Kommunalpolitiker, Landverpächter und weitere Interessierte dazu ein, die neue Brandenburger Zweigstelle des Unternehmens kennenzulernen. »Wir freuen uns, Energiekontor den Menschen der Region vorstellen zu dürfen. Darüber hinaus haben wir Experten eingeladen, Fachvorträge zum Thema Windenergie in Brandenburg zu halten«, sagt Projektleiter Felix Weickmann. Die Adresse des Büros: Breitscheidstr. 46, Haus 3, 16321 Bernau bei Berlin.


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