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CommunityLab

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für ein gelungenes, solidarisches und demokratisches Miteinander im Viertel

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Das Kabawil CommunityLab ist Ort und Prozess zugleich. Über einen Zeitraum von drei Jahren (2020-2023) entsteht eine nachhaltig ins Quartier integrierte Werkstatt für kulturelle Intendanz und Local Knowledge in Flingern – mit dem Ziel, Menschen aus dem Stadtteil in aktive künstlerische und gesellschaftliche Gestaltungsprozesse einzubinden. Dafür stellt Kabawil Wissen, Räume und personelle und inhaltliche Ressourcen zur Verfügung.

Aktives Mitgestalten im Stadtteil Die Erfahrungen der Pandemie zeigten uns 2020, worauf es eigentlich ankommt: Die Fäden für unser gesellschaftliches Gewebe sind menschliche Nähe, Gemeinschaft, Austausch und Interaktion. Wir inspirieren uns gegenseitig und werden gemeinsam aktiv, um unser Leben, unser Umfeld eigenverantwortlich mit zu gestalten und zu ändern. Beginnen müssen wir dabei immer vor Ort, in unserem Wohnhaus, in unserer Straße, in unserem Viertel.

Seit dem Start des Projekts im Herbst 2020 haben wir uns dem Begriff der Community und dem Stadtteil Flingern in verschiedenen Aktionen und Fortbildungen genähert – alles im Rahmen der durch die Pandemie sehr eingeschränkten Möglichkeiten. In der Methode des Subjektiven Kartierens der Subjective Atlas Editions, zeigten uns Anna Ziener und Maximilian Hanka von Arbeit und Leben DGB/VHS NRW e.V., wie man über das eigene Mapping des Stadtteils einen neuen Bezug zur Umgebung und der Anwohnerschaft bekommt. In einem Workshop mit Paul Cromwell lernten wir außerdem über die Geschichte und Praxis des amerikanischen Community Organizing und kamen dabei in eine erste Auseinandersetzung mit den Besonderheiten der Aktivierung von Communities in Deutschland.

Mit den beiden KünstlerInnen Oliver Gather und Swantje Liechtenstein wurden wichtige Verbindungen in den Stadtteil aber auch zur Hochschule Düsseldorf und dem interdisziplinären Studiengang MA Medien, Kultur, Ästhetik geschaffen. Die Studierenden des Masters bekommen in 2021 die Möglichkeit, uns im Projektseminar zu begleiten und zu unterstützen.

Oliver Gathers Workshop über kreative Kontaktaufnahme zu AnwohnerInnen, ihren Alltagswegen und Bedürfnissen inspirierte uns zum einen dazu, einen Fragebogen zu entwickeln, um die Menschen in unserem Viertel nach ihren Wünschen für Flingern und ihrem Communitybegriff bzw. einer Communityzugehörigkeit zu befragen. Zum anderen haben wir eine Postkarte mit drei verschiedenen Motiven (Fragen zu Flingern) entwickelt, die wir im Viertel verteilt haben.

Mit unserer Befragung konzentrierten wir uns zunächst auf Communities, die wir von außen als solche wahrgenommen haben, wie z.B. die Kiefernstraße, der Bauwagenplatz, das Weltkunstzimmer u.a. Immer mehr wurde klar, dass sich nur wenige AnwohnerInnen als Teil einer Community sehen und dadurch auch die eigene Wirkungsmacht für Veränderungen in ihrer Nachbarschaft nicht nutzen können. Für die kommenden Projektphasen möchten wir in einen tieferen Dialog kommen. Das Ziel ist, die Nachbarschaften in Flingern zu stärken und sie als AuftraggeberInnen für kreative, kulturelle Projekte zu aktivieren.

Einige Ideen zur kreativen Begegnung mit dem eigenen Viertel bekamen wir durch die Fortbildung Unartig Urban an der Akademie der kulturellen Bildung in Remscheid. Die Dozentinnen Brigitte Dieze und Dr. Kawthar El-Qasem stellten Community Art Projekte und die Un/Möglichkeiten von baukulturellen Interventionen vor.

Bisher haben wir als Kabawil mit einem eher informellen Netzwerk gearbeitet. Mit dem CommunityLab soll unser Angebot als offener Raum für kulturell-künstlerische Partizipation im Quartier sichtbarer und zugänglicher werden. Wichtig für das CommunityLab sind die sogenannten Ko-PilotInnen, die als KennerInnen und RepräsentantInnen ihrer Community mit dem Team die Bedürfnisse und das Local Knowledge der Anwohnerschaft erkunden. Ein positiver und nachhaltiger Gestaltungsprozess wird dabei immer vor Ort entwickelt, aus der Diversität der Flingeraner AkteurInnen heraus.

Neben der Identifizierung von und Fortbildungsangeboten für die Ko-PilotInnen ist die Basis des Projekts der öffentliche Zugang zu den Räumen von Kabawil: Diese sollen mit Angeboten erweitert werden und unter anderem eine Präsenzbibliothek, Sprechstunden der Ko-PilotenInnen, Team-Treffen von KünstlerInnen und Ko-PilotenInnen, Proben und Umsetzungen neuer Projekte und Produktionen ermöglichen. Die Entwicklungen und Erkenntnisse aus dem CommunityLab sollen in einer interaktiven Karte von Flingern dargestellt werden.

Martha Martens

CommunityLab Was ist eigentlich eine Community? Schon in der ersten Phase des CommunityLab Projekts (September bis Dezember 2020) haben wir Interviews mit Menschen aus dem Stadtteil Flingern geführt, um herauszufinden, was eine Community eigentlich ist, was sie ausmacht und welche Communities es überhaupt gibt in Flingern.

Dazu haben wir heterogene Gruppen befragt. Einzig unsere Vermutung der Zughörigkeit zu einer Community stellte ein Bindeglied zwischen ihnen dar.

In die erste Zwischenauswertung der Interviews Ende 2020 flossen die Antworten von insgesamt 32 Befragten ein, die erste Erkenntnisse über den Stadtteil und die in ihm lebenden und arbeitenden Menschen lieferten. Von besonderem Interesse waren hierbei für uns folgende Schwerpunkte:

- Verständnis des Begriffs „Community“ - Wahrnehmung des Stadtteils - Informationen zu bestehenden Communities

Die Außen- und die Innensicht Bei den Interviews wurde deutlich, dass bei vielen der Befragten eine Diskrepanz zwischen Außen- und Innenwahrnehmung hinsichtlich der Zugehörigkeit zu einer Community existiert. Während die Sicht von außen bei allen Befragten klar eine Zugehörigkeit zu einer bestimmten Community vermuten ließ, wurde diese Vermutung durch die Antworten widerlegt. Lediglich 18 der 32 Befragten gaben an, sich einer Community zugehörig zu fühlen. Auch der Begriff Community wurde von den Befragten divers definiert. Das Verständnis von Community deckte insgesamt eine Bandbreite von „meine Familie ist meine Community“ bis hin zu „auf ein gemeinsames Ziel hin gerichtete politische Arbeit“ ab.

Aus den Ergebnissen der Interviews sowie eigener Recherchen und Diskussionen leiteten wir für uns eine Definition einer Community ab, die wir regelmäßig überprüfen und anpassen. Der derzeitige Stand ist folgender:

Eine Community ist eine Gruppe von Menschen, die über ein frei gewähltes gemeinschaftliches Interesse, zum Beispiel ein soziales, politisches oder künstlerisches/kulturelles Anliegen, ein gemeinsames Ziel entwickeln und umsetzen möchten. Dafür kommen sie in einen regelmäßigen Austausch über ihre Wünsche und Visionen. Sie unterstützen sich und entwickeln eine Kraft, die größer ist als die von einzelnen Personen. Durch das gemeinsame Engagement und die aktive Mitgestaltung entsteht in der Community ein Gefühl von Gemeinschaft und Verbundenheit.

Die Interviews und die daraus resultierenden Erkenntnisse lassen sich, neben methodischen Fortbildungen und Workshops für das Kernteam, als inhaltliche Grundlage für den weiteren Projektverlauf verstehen. Die Ergebnisse der Befragung sollen auf unterschiedlichen Ebenen dem Erkenntnisgewinn dienen, u..a. wird dadurch eine Basis für die weitere Planung und die Ausgestaltung diverser Angebote geschaffen.

Steffi Veenstra

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• Was ist das Herz von Flingern für dich?

• Hast du einen Lieblingsort in Flingern und wenn ja, welcher ist das?

• Was ist dein Lieblingsrestaurant und dein Lieblingsgeschäft in Flingern?

• Hast du eine besondere Erinnerung oder Erfahrung in Flingern gemacht?

• Wen in Flingern muss man unbedingt kennenlernen?

• Was würde Flingern perfekt machen — oder was fehlt?

• Was ist eine Community für dich? Gehörst du zu einer?

• Kennst du Communities in Flingern?

• Hast du ein besonderes Hobby/eine besondere Fähigkeit/eine besondere

Leidenschaft?

• Kennst du jemand in Flingern, die/der ein besonderes Hobby/eine besondere

Fähigkeit/eine besondere Leidenschaft hat?

• Wie alt bist Du?

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