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Framewalk

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Nikà und Themis

Nikà und Themis

Internationales Framewalk, der trans-kulturelle Austausch für und mit jungen, darstellenden Künstler Innen aus Deutschland und einem Partnerland wurde 2008 von Ade Bantu und mir ins Leben gerufen. Framewalk ist eine Plattform, ein kreativer Austausch für zukünftige KünstlerInnen, sich persönlich in ihrem Metier, ihren jeweiligen Gesellschaften und Realitäten zu begegnen und zusammen künstlerisch zu recherchieren und zu arbeiten. Gemeinsam präsentiert die Gruppe ihre Schöpfungen zum Abschluss der Öffentlichkeit. Seit 2009 fanden u.a. elf Framewalks mit Ghana statt, unserem stetigen Framewalk Partner. Und einige mehr go/come Framewalk Austausche mit anderen Partnern in Mosambik, Südafrika, Namibia, Mali, Äthiopien, Türkei, Israel, Niederlande, Frankreich u.a. Länder. Es gibt sie, die Framewalk Community.

Framewalk ist aber vor allem ein echter Austausch. Beide Gruppen lernen ihre jeweiligen Lebenswelten kennen. Die BesucherInnen werden von den Locals meist wie Verwandte aufgenommen. Sie nehmen sie einfach überallhin mit. Sie arbeiten zusammen, sie essen zusammen, sie feiern zusammen und sie bewegen sich zusammen im städtischen Raum. Nach den sehr intensiven Framewalk Workshops wurden/werden die Gruppen (bis jetzt immer) zur Familie. Echte Beziehungen entstehen. Sie wachsen zusammen. Sie gelangen an innere und äußere Grenzen. Sie lernen mehr über sich selbst und die anderen. Sie erfahren Distanz und Nähe, nicht immer frei gewählt. Vorurteile und Klischees kommen zum Vorschein. Und das ist gut. Nur dann können wir darüber sprechen, in einen Austausch gehen, uns streiten, wenn nötig und uns versöhnen. Framewalk verhindert nicht Diskriminierung, Rassismus und andere Ismen. Aber wenn sie passieren, gehen wir als Gruppe damit gemeinsam um.

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Framewalk konfrontiert die diversen, deutschen Teilnehmenden mit ihren Privilegien. Neben dem deutschen Reisepass kann es auch die Auswahl dessen, was wir essen sein. Für manche banal und selbstverständlich, aber versucht mal rein vegan in Winneba/Ghana zu essen. Und umgekehrt irritiert es unsere Ghanaeschen FramewalkerInnen sehr, wenn sie die Isolation, die Einsamkeit und die Hetze vieler Menschen in der deutschen Gesellschaft erleben. Sie erfahren manchmal Ablehnung ohne Grund, sie treffen aber auch Menschen, die sich für sie interessieren, sie kennenlernen möchten. Und ich spreche jetzt nicht von der jeweiligen Framewalk Gruppe mit ihrer Geborgenheit, sondern von Fremden, von außenstehenden Menschen. Sie sehen, dass bei uns scheinbar Alles zur Verfügung steht, zu haben ist, aber das Geld dafür vorhanden sein muss. Und Viele das Geld nicht haben.

Framewalk provides opportunities. Framewalk bietet Möglichkeiten. Nicht mehr und nicht weniger. In Deutschland haben wir viele Möglichkeiten. In Ghana weniger. Wie gehen wir damit um? Was machen wir damit? Framewalk öffnet Horizonte für Menschen, die sie sehen wollen. Framewalk schafft Gemeinschaft über Grenzen hinweg. Framewalk stärkt und belebt. Framewalk zeigt uns neue Schritte, neue Kombinationen, aber ob wir sie tanzen, das müssen wir selbst entscheiden.

In 2020 fiel Framewalk aus. Wir hofften, wir planten, wir planten um, wir sagten schweren Herzens unsere Reservierung in der Jugendherberge Düsseldorf für den Rückbesuch aus Ghana ab, wir hofften dennoch weiter und wir hoffen noch immer.

Ich buchte meinen Flug nach Ghana fünf Mal um. Dieser Flug leitet immer die letzte Phase vor der Abreise zum Rückbesuch der ghanaeschen Gruppe nach Deutschland ein. Ich bringe Originaleinladungen, Versicherungsnachweise und den Nachweis über die Unterkunft der Gruppe. Ich treffe mich mit allen, in der Gruppe oder auch individuell, dem Team und den FramewalkerInnen. Wir sprechen über den Flug (viele fliegen das erste Mal), über Düsseldorf und über das Kabawil Studio und den Ablauf. Meistens auch über Essen und Wetter. Vor allem aber üben wir die Visa Interviews, die alle einzeln haben werden. Für viele ist diese Situation mit Unsicherheit, gar Angst behaftet. Sie sind einer Situation ausgeliefert, in der eine fremde Person darüber entscheidet ob sie reisen dürfen oder nicht. Die ghanaeschen Artist Instructor und ich stellen die Fragen und die Gruppe antwortet. Wir fangen als Gruppe an und dann geht es in Einzel Impros der Interviews. Wir lachen dabei auch viel. Wenn es nur nicht so ernst wäre. Reisen zu dürfen, zu können gehört für mich zu meiner Definition von Freiheit. Es muss natürlich im Kontext von Klima und Umwelt gesehen werden. Aber im Kontext von Framewalk überwiegt für mich bei weitem das Positive. Wir brauchen Begegnung und nicht Abgrenzung oder gar Abschottung. Wir brauchen Austausch, echten, offenen, ehrlichen Austausch. Wir müssen Fragen stellen können und dürfen? Wir haben Antworten verdient.

Damit Framewalk zukünftig auch in Zeiten von Pandemie und anderen Herausforderungen weiter bestehen wird, trafen sich die Artist Instructors von Framewalk in Winneba/Ghana 2019, mit mir und mit Mr Black (Koordinator und Ansprechpartner Framewalk Ghana) zu mehreren Online-Sessions. Auf der Basis von Erfahrung und gegenseitigem Vertrauen entwickelten wir das Konzept für Framewalk 2.0. Framewalk muss es weiterhin geben. Aber auch wir als Team had to walk out of our frame, wir mussten das gewohnte, bekannte Framewalk Konzept verlassen und neue Türen öffnen und Wege begehen. Flexibilität als New Normal, fiel uns leicht. Bei Framewalk wissen wir vorher nie was entstehen wird. Es wird aber immer außergewöhnlich. Framewalk muss/wird es weiterhin geben.

Petra Kron

Internationales

In the spirit of what was, what is and what has befallen us, there is no one to say all is well, since it is certain that all is not, what can we do in this mist? At the time, we were all looking forward to the assembling of movements, acts and sounds from across the ocean in what is known to be the colorful gathering of souls and spirits from diverse cultures.

It’s always a turn on, whenever we have to gather together for Framewalk, the art of walking in and out of your personal frame. The anticipation to the day, the meet and greet, the hugs and smiles, the division of groups one, two and three, the short water and tea breaks, the question of the day, the rotation of groups music to dance, dance to theatre and theatre to music, the all music, all dance and all theatre classes. The fifteen minutes more to ten minutes more to five minutes more to finally it’s time to move, move and move on. All these true and real life encounters are swapped into some sort of oblivion. Yet I tell you this is not the end, it’s just about to go down.

The time has come that observers of protocol have now full credit to turn protocol over to observe time. The time has come to take out what is up over what is in and do the same to the changes of our time. Here we are carefully substituting gold with brass, real time with cyber time and all that come with it. How long are we going to keep our left eye on these cyber waves when our right eye cries “right-yours-ness”.

The experience of participating in the online workshop with Ghanaian and German artist instructors has its own lifeline to some extent. Could this be the “knew normal” we did not call for or the right-yours-ness we behold with our right eye metaphorically speaking? I like to look forward to the “knew phase” this “knew normal” will bring into our “knew world”. Let it be known to instructors of protocol, that observers of protocol are conscious and alive to the lifeline exposed to them by the light of day and not the lights by night. As we fairly pass through this new year hoping the pandemic calms down and fades away into a cosmic region asunder, it will be our desire to walk nobly back into what was and what is to come in movements, acts and sound. Framewalk lives on, with and or without.

Yibor Kojo Yibor, Ankonam-Accra-Ghana

Internationales Online-Workshops to develop a digital concept for Framewalk 2.0 with the artist instructors from Framewalk Ghana-Germany in 2019

Digital concepts for music, dance, theatre to be used for future online/hybrid Framewalk exchanges in case of pandemic or other travel restrictions.

music Since we are not sure what the travel situation will be by next year, we have come up with an idea to do the Framewalk music collaboration in a virtual setting. As the students will be in two different countries, we would like to have two music studios available in both Germany and Ghana where students can record their work. Writing sessions between the students will take place virtually through zoom meeting where the topic can be discussed and students can write together in a collaborative way. After which, they can record their work in their respective countries and then send it to each other and add on other sections of the work in the opposite studio. The final products will showcase both German and Ghanaian students in collaborative music tracks and pieces. The tracks can be performed via zoom and/or with the making of simple music video from both sides.

cc Heather Livinge Dennis and Samuel Agyeman Boahen

dance As part of the virtual Framewalk 2020, the dance section intends to experiment with some ideas within the general theme of ‘existence ‘.

The workshop will be in segments where the students will be engaged and come up with their understanding of the theme as individuals and as a collective. Invariably, this will be in the form of discussion invariably, this will be in the form of discussion and movement exploration where the students will be guided with regards to the concept of time, space, direction, levels, and other elements of dance. This stage will help us to translate their understanding into movements. These movements will then be choreographed to help expose the essence of the theme.

Another episode will be to task the students to create their own experiences thus, enjoy the freedom to engage with other participants to expand and strengthen the structure and elements of the dance as a group while creating individual identities.

Cc Abigail Sena Atsugah and Kwame Osei

theatre implementation, technical knowledge and facilitation Dependent on ability to converge due to Covid regulations in both countries, we either work in groups or individual spaces.The concept is task driven with various tasks exploring the theme in detail.

Sessions will be divided into 2hrs each with 45min spent exploring together, 45min on individual exploration, 30min showing, feedback and further explorations. Site is explored with each given task.

Solo, duo, trio tasks will be encouraged to find different dynamics and pushing boundaries Some of the tasks will require great improvisation, ethnographic and somatic work. The outcome and daily presentations will be through zoom platforms and other means, based on what the explorations require.

The theatre specific trait of acting out a story, will be taken on a new level into the new (for acting not so new) media video and film. Due to the choice of the media there will also be a special session on the face as the medium of expression and the difference of stage and camera acting.

The knowledge transfer and training of the different skills needed in stage and camera acting will be covered as needed. e.g. voice exercises via zoom, exercises of precise listening and responding, authentic expression, ways of building a narrative and so on.

Strategies of storytelling will be explored mutually in collaborative working sessions by using shared documents in order to produce common texts for storytelling and acting.

The facilitation process will be decided by the two instructors based on the skills of the students and their personal interests and impulses in working on the chosen topic ---- gehen und bleiben -- after the initial day of “MEET & GREET”. In the “MEET & GREET” the given topic and strategies will be introduced and first exercises will take place. Those intend to get the participants started, give a first impression to accord the facilitators the possibility and space to evaluate the individual “abilities” and “strengths” of the students.

It shall be made sure that the students can gain confidence and explore their main study focus/specialisation e.g. theatre/spoken word, as well as gain new insights by being pushed out of their comfort zone e.g. mime, dance, music.

The students will be encouraged to broaden their experience of performing and understanding their identity as a person and as an artist. More over integrating Western African and Western European (with lending from American) acting techniques and working with students from different (intersectional) backgrounds and different home countries will additionally broaden and challenge their perception and their experiencing of themselves.

cc Michaela Kuczinna & Elikem Kunutsor

Internationales

Kabawil contacted me during their team’s visit in Senegal in early March 2020. We hit if off directly and started to collaborate right after our first meeting at the Patisserie Eric Kayser. We visited cultural places in order to get an idea for Dakar’s art spaces. We started with the Centre Culturel Francais in Dakar, who were very much interested in hosting the Framewalk workshops. We met with various performing artists and presented the Framewalk concept to them. Some were happy to recommend other artists. Petra and team went furthermore to the Goethe Institut as well as to the German Embassy to present their work and Framewalk. They visited Goree island, one of Senegals UNESCO world heritage sites to learn more about Senegals history. They also went to our Musée des Civilisation Noires. They drove to Germaine Acogny’s École de Sable in Toubab Dialao. In between we met with a lot of people in order to find the artist instructors and a great space and collaboration partner for Framewalk in Senegal. Hélas we found everything. Towards the end of their week in Dakar we visited Maison des Cultures Urbaines, the MCU at Ouakam, a suburb, just a stone throw away from the famous African Renaissance Monument. Amadou Fall Ba, the director showed us around. Impressive. The MCU is perfect. We even managed to find accommodation for the groups within walking distance from the Centre. We got to meet with Ali Beta, a great musician and activist, who happened to do community projects in Ouakam. After a pleasant talk he was part of the Framewalk team. We spoke to Andrea Wemba, a dancer and choreographer, who had worked with Horacio, Framewalk’s artist instructor from Mozambique. The world is a village. And shortly before the team went back to Germany we could reach the actress Nathalie Vairac, who attended a residency outside. She joined the artist instructors as well. The whole Framewalk team from Senegal decided to artistically research the topic of Diggante, which stands for the between in Wolof (Senegal’s lingua franca, even though we have many, many local languages, 90% of the Senegalese people speak Wolof). Everything was set and we were ready to start the Framewalk collaboration, but then the pandemic happened.

Lamine Dieng and Petra Kron

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