Mit Karoline Herfurth, Lucia Pica, Christiane Arp, Kicki Yang, Parcels, Düzen Tekkal und Malick Bauer.
A STORY OF DESIRES
HW 23
A STORY OF DESIRES
Unter den menschlichen Emotionen ist das Begehren das Gefühl, das sich am stärksten an der Zukunft ausrichtet. Denn wir können nur etwas begehren, das wir – noch – nicht haben.
Sich von ganzem Herzen nach jemandem oder etwas zu sehnen, einen großen, entscheidenden Wunsch zu haben, hat eine unbändige Kraft. Denn nur das leidenschaftliche Verlangen treibt uns zu Entwicklung und Bewegung an. Diese Sehnsucht bedingt Veränderung und ist gleichbedeutend mit der Lust auf etwas Neues – und damit auf alles, was das Leben spannender macht. Aus diesem Grund haben wir diesem Gefühl eine eigene, unsere aktuelle Kampagne gewidmet: „A Story of Desires“ spiegelt sich auf jeder Seite in der neuen Magazinausgabe wider.
Das Herzstück dabei bildet unsere Fashion-Strecke, die von Hugo Comte, einem der angesagtesten jungen Fotografen seiner Generation, umgesetzt wurde. Im ehemaligen Hotel Savoy in Berlin setzte er für uns die prägnantesten Pieces der neuen Herbst/Winterkollektionen in Szene und hält mit seinem Blick für einzigartige Momente die Dynamik von Sehnsucht und Verlangen fest.
Wünsche und Träume sind so facettenreich wie individuell. Für das Portfolio „Was wir uns wünschen“ haben wir neun Persönlichkeiten aus Fashion, Film, Musik und Medien gebeten, uns ihre größten unerfüllten Wünsche zu verraten. Ihre Antworten sind vielschichtig und inspirierend.
Über die Anziehungskraft von Mode weiß Christiane Arp so viel wie sehr wenige andere. Wir sprachen mit der Vorstandsvorsitzenden des Fashion Council Germany über die Kraft und die Emotionen, die uns ein bestimmtes Kleidungsstück schenken kann.
Vielleicht ist es an der Zeit, alles das, was man begehrt und sich wünscht, neu zu betrachten – als Kompass und Antrieb zugleich, die uns in neue Sphären des Möglichen und der Wirklichkeit führen können. Denn die Sehnsucht ist der Stoff, aus dem die Träume sind.
INHALT INHALT
EDITORIAL – S. 8
IMPRESSUM – S. 12
MUST-SEE – S. 13
Günther Fruhtrunk im Lenbachhaus
NEU BEI UNS – S. 14
Jetzt erhältlich im Oberpollinger
TRENDSPOTTING – S. 18
Drei Modetrends zum Ausprobieren
GET THE LOOK – S. 22
Die besten Styles für Büro, Wochenende und Dinner
A STORY OF DESIRES – S. 38
Wonach wir uns sehnen: eine Modegeschichte
WAS WIR UNS WÜNSCHEN – S. 56
Neun Persönlichkeiten erzählen von ihren Träumen
MUST-HAVES MADE IN GERMANY – S. 70
Christiane Arp über die Kraft der Mode
MENSCHEN BERÜHREN – S.74
Wie Lucia Pica Make-up macht
INTO THE WOODS – S. 78
Die Outerwear der Saison
SCENE STEALERS – S. 86
Mehr als nur Nebenrolle: HW23-Accessoires
IN EIGENER SACHE – S. 96
Neuigkeiten und Events
ONLY IN MÜNCHEN – S. 98
Eine Kolumne von Julia Werner
INHALT
DAS TEAM
sind wir
HERAUSGEBER
Oberpollinger
Neuhauser Straße 18
80331 München
Ein Haus der The KaDeWe Group GmbH
Katharina-Heinroth-Ufer 1 10787 Berlin
Geschäftsführung:
André Maeder (Vorsitzender)
Dr. Michael Peterseim
HEAD OF CONTENT & CREATIVE
Janine Ginzel
PUBLISHING TEAM
Isabella Efimov
Sebastian Schwarz
Natascha Wandt
CONCEPT/CREATIVE DIRECTION
EX EX EX exexex.berlin
EDITORIAL DIRECTOR
Hans Bussert
ART DIRECTOR
Florian Lambl
TEXTCHEFIN
Anne Waak
REDAKTION
Kelly Niesen
DESIGN
Emma Jongsma
Katarina Stefanakos
LEKTORAT
Sönke Hallmann
CONTRIBUTORS
Hugo Comte, Camille Franke, Monja Gentschow, Markus Jans, Nti, Niki Pauls, Josepha Rodriguez, Ragnar Schmuck, Bastian Thiery, Julia Werner
SENIOR HEAD OF MARKETING
Janina Schüßler
HEAD OF MARKETING PLANNING AND BRAND RELATIONS
Rolando Manto
ANZEIGEN ads@kadewe.de
ANFRAGEN magazin@kadewe.de
DRUCK
Sportflieger
KaDeWe.de
Facebook: @oberpollinger
Instagram: @oberpollingerofficial
+49 89 29 02 32 35 service@oberpollinger.de
GÜNTER FRUHTRUNK
Die Pariser Jahre (1954–1967)
21.11.2023 bis 07.04.2024
LENBACHHAUS
Einer breiten Öffentlichkeit ist Günter Fruhtrunk (1923–1982) dank seiner prägnanten Gestaltung der Aldi-Nord-Tüte bekannt. Doch der aus München stammende Maler hatte seine Karriere Jahrzehnte zuvor in Paris begonnen, wo er in den 1950er-Jahren inmitten der innovativsten Vertreter einer gegenstandsbefreiten Malerei alles daransetzte, seine eigene Form zu finden. Das Lenbachhaus zeigt nun Bilder aus dieser Zeit, die Fruhtrunk mit äußerster Präzision
Geduld entwickelte und die frei sein sollten von den persönlichen oder interpretatorischen Ansprüchen des Künstlers •
Oberpollinger.de
NEW IN
MM6 Maison Margiela
MM6 gilt als Schwesterlabel des renommierten Modehauses Maison Margiela, das der belgische Modeschöpfer Martin Margiela in den 1980er-Jahren gründete. Während letzteres mittlerweile unter der kreativen Leitung von John Galliano steht, wird die Zweitlinie MM6 von einem anonymen Kollektiv designt, das sich von jeglichen Konventionen in der Mode löst. Das Ergebnis: konzeptionelle Basics und Kollektionen, die Tailoring, Sportswear und Avantgarde miteinander verschmelzen.
Blazé Milano
Die Freundinnen und ehemaligen Moderedakteurinnen Corrada Rodriguez D’acri, Delfina Pinardi und Maria Sole Torlonia gründeten Blazé Milano 2013 mit der Mission, perfekte Blazer zu designen. Mit messerscharfen Silhouetten, hervorragender Passform und zeitloser Eleganz wurden die Stücke der Brand in kürzester Zeit zu Must-haves. Mittlerweile hat Blazé Milano das Sortiment um weitere Kategorien wie Anzughosen, Mäntel und Strickoberteile ergänzt.
ABSOLUE THE SOFT CREAM
REVITALISIERT DIE HAUT MIT MILLIONEN VON NEUEN ZELLEN
WOMEN’S
Rabanne
Der spanische Designer Paco Rabanne war zweifellos der König der ungewöhnlichen Materialien. So schickte er in seinen Anfängen in den 1960erJahren Kleider aus Metall, Plastik oder Papier über den Laufsteg. Seine Tasche Le 1969 aus kleinen Metallplättchen ist legendär und auch heute noch begehrt. Seither steht der Name Rabanne für Innovation und Zeitgeist, von den Accessoires bis hin zur Ready-to-wear.
Hervé Léger
In den späten 1980er-Jahren machte die Marke Hervé Léger das Bodycon-Kleid berühmt – und steht seither synonym für eine figurschmeichelnde Silhouette. Besonders das sogenannte Bandage Dress, von Designer und Gründer Hervé Peugnet entworfen, ist bis dato mit dem Modehaus verbunden. Seit dem Relaunch im Jahr 2007 hat die Marke dem ikonischen Piece ein Update verliehen und ihr Repertoire zusätzlich um weitere Kleider-Styles, Bodys und Hosen erweitert.
DAS TRÄGT MAN JETZT
Shoppingtipps von ganz oben: Hier erklärt SIMONE HEIFT, Chefeinkäuferin der KaDeWe Group, die wichtigsten Trends der Saison
MAXIMALE LÄNGE
„Im Zuge des Trends zur Quiet Luxury sehen wir bei den Brands viele Mäntel, die sich durch einen cleanen Schnitt, vor allem aber ihre Maxilänge auszeichnen. Für den luxuriösen Normcore-Look kommt es hier auf hochwertige Materialien und eine makellose Verarbeitung an. Modelle findet man etwa bei The Row, Tom Ford oder Bottega Veneta.“
LÄSSIGES LEDER
„Leder spielt in dieser Saison über alle Kollektionen hinweg eine zentrale Rolle – von Kleidern über Hemden bis hin zu drapierten Tops. Absolut angesagt ist der Head-to-Toe-Look, gerade in der Womenswear sehr feminin interpretiert statt derbe. Es gibt tolle Varianten aus Echtleder, aber auch Stücke aus veganem Leder, zu finden etwa bei Stella McCartney und Nanushka.“
ELEGANZ WAGEN
„Im Herbst und Winter dreht sich alles um den perfekt geschnittenen Anzug, mit einem starken Fokus auf dem Blazer als Must-have. Er kommt diese Saison sowohl tailliert, zum Beispiel bei Acne Studios und Helmut Lang, als auch oversized daher. Der Look geht weg vom Streetstyle hin zu einer angezogenen Eleganz. Wir sehen die Neuinterpretation eines unaufgeregten Business-Looks, ohne dass es jemals langweilig wirkt.“
Trend|spot|ting, das // Ein Prozess, bei dem Expert*innen und Beobachter*innen neu auftretende Muster und Veränderungen identifizieren und vorhersagen. Im Bereich der Mode bezieht sich Trendspotting darauf, neue und aufstrebende Modetrends zu erkennen, bevor sie weit verbreitet sind. Dies umfasst Aspekte wie Kleidungsstile, Farben, Materialien, Schnitte und sogar das allgemeine Modeverhalten.
DOING
Die Klassiker Schwarz und Weiß kombiniert mit schönen Brauntönen gehen immer – auf die Details kommt es an: Besondere Schnitte, hochwertige Materialien und ein Statementschuh signalisieren Ihr Commitment. Dazu noch eine Tasche, die alles andere ist als ein langweiliges Büroutensil. Und damit wäre eigentlich schon alles gesagt.
So machen Sie auf sich aufmerksam: Ein auffälliges Hemd sorgt unter Kolleg*innen für Hingucker. Dafür dürfen Sie die weißen Sneaker endlich mal gegen ein zurückhaltendes Schwarz eintauschen. Weitere Akzente können Sie immer noch mit einem gemusterten Schal oder einer besonderen Jacke setzen.
THE WORK
A CASUAL
Endlich Wochenende! Was natürlich nicht heißt, dass Sie die Dinge styletechnisch schleifen lassen wollen. Deshalb halten Sie diese Saison Ausschau nach schönen, aber hochwertigen Basics. Bewundernde Blicke auf dem Wochenmarkt oder beim Sonntagsspaziergang ernten Sie dann einfach mit Ihren neuen Cowboy-Boots.
Machen Sie weekend casual wie ein Schauspieler auf dem Weg zum Coffeeshop. Wie das geht? Ein guter Anfang sind lässiger Strick, eine entspannte, aber garantiert nicht nach Erwerbstätigkeit aussehende Hose und die dazu passenden Sneaker. Optional ist eine Frisur, die aussieht, als wären Sie gerade aus dem Bett gekommen.
WEEKEND
DINNER TIME
Die Tischreservierung können Sie vergessen, mit diesen Pieces bekommen Sie immer einen Platz. Drehen Sie diese Saison für Essensverabredungen ruhig mal ein bisschen auf, kombinieren Sie dazu Lilatöne mit edlem Schwarz. Wenn es dann noch hier und da ein wenig glänzt, freut sich die Équipe sicher schon auf Ihren nächsten Besuch.
Keine Lust auf Chichi? Kein Problem – es muss ja nicht immer Fine Dining sein. Wenn Sie es auch bei der Garderobe ein bisschen lockerer angehen wollen, sollten Sie unbedingt auf die Details achten. Ein kurzärmliges Hemd braucht einen raffinierten Kragen und auch Ihr Schuhwerk sollte dann besser in der Kategorie „Ansage“ laufen.
SO DUFTET DIE WELT
Nur für kurze Zeit: Die CITY EXCLUSIVES von LE LABO bringen Ihnen die aufregendsten Metropolen ganz nah
Die Duftreihe City Exclusives des erfolgreichen Nischenparfumlabels Le Labo wurde als Hommage an die 16 spannendsten Metropolen der Welt kreiert. So fängt etwa Tubereuse 40 mit seinen holzigen und floralen Noten die Stadt New York olfaktorisch ein. Cedrat 37 duftet derweil nach Berlin: frisch, dicht und frei. Ganz neu im Repertoire ist Myrrhe 55, mit Myrrhe, Süßholz, Jasmin und Patschuli
speziell konzipiert für Shanghai. Der Clou: Die urbanen Signature-Parfums sind für gewöhnlich ausschließlich in den jeweiligen Städten erhältlich. Einmal im Jahr jedoch lässt Le Labo seine Düfte um die Welt reisen. Bis zum 30. September kann man eine Auswahl an den Top sieben Eau de Parfums ohne Einschränkung in Originalgröße weltweit kaufen •
Ab dem 18. September
erhältlich im KaDeWe und online auf kadewe.de
In diesem Jahr zelebriert Marc Cain sein 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass präsentiert das 1973 von Helmut Schlotterer im italienischen Carpi gegründete Modeunternehmen eine exklusive Kapselkollektion, die 50 Fashion-Pieces und Accessoires umfasst – eines für jedes Jahr. Hochwertige Strickteile und Leo-Muster sind seit jeher die Kernkompetenz und DNA der Marke und bestimmen auch die Geburtstagskollektion. Diese kommt etwa mit aufwendig gefertigten Strickjacquards daher,
vollständig „Knitted in Germany“. Besondere Highlights sind ein gerauter Strickmantel und ein Doubleface-Wollmantel, der in der Herbst/Winter-Saison besonders kuschelig und doch edel warmhält. Für die Imagekampagne hat das heute im baden-württembergischen Bodelshausen ansässige Unternehmen das international erfolgreiche Model Alena Blohm engagiert. Der goldene Fahrstuhl fungiert dabei als zentrales Element der Kampagne, das die 50-jährige Reise der Marke Marc Cain symbolisiert •
LICHTSPEKTRUM DER GEFÜHLE
Die Farbe Grün lässt sowohl an Wasser als auch an Licht denken, wo sie die mittlere Farbe des Regenbogen-Prismas ausmacht. Diese glasklare Frische kommt auch bei Aqua Media Cologne forte zum Ausdruck, dem neuen Parfum von Maison Francis Kurkdjian. In ihm verschmelzen der Duft der Bergamotte aus Kalabrien, von Verbene und Gewürzfenchel mit einem holzigen MoschusAkkord. 2009 nach der Begegnung des Unternehmers Marc Chaya und dem Parfumeur Francis
Kurkdjian gegründet, basiert die Philosophie des Pariser Hauses auf einer Art Duftgarderobe, deren mannigfaltige Facetten seine*n Träger*in auf Schritt und Tritt begleiten. „Ich bin von der Idee begeistert, dass jede Frau und jeder Mann einen Teil von sich durch einen Duft zum Ausdruck bringen kann“, so Kurkdjian. Die Kollektion Cologne forte, dessen Teil Aqua Media ist, versteht er als eine Duftpalette der durch das Licht ausgelösten Gefühle •
SELFCARE MAL 4
Glatte Haut und ein neuer Duft: Vier Beauty-Produkte laden dazu ein, sich etwas Gutes zu tun
Lebensbejahend: Das neue Eau de Parfum Sì Intense ist ein amberartiger Chypre-Duft, der seine volle Kraft dank des Zusammenspiels von sinnlicher Vanille und dem Nektar der Schwarzen Johannisbeere entfaltet.
MYSLF ist ein lebendiger Duft, der markant-holzige mit sanften floralen Noten verbindet. Ein neuer, nachfüllbarer Herrenduft für den modernen Mann, facettenreich und geprägt von spannenden Kontrasten.
Das Retinol-Serum von Kiehl’s mit Peptiden und Ceramiden strafft die Haut, reduziert Fältchen und verfeinert den Teint für ein frisches und regeneriertes Hautbild. Plus: Es ist für alle Hauttypen geeignet.
Carmina fängt die Essenz einer ultimativen Heldin ein, die bereit ist, sich jeder Herausforderung zu stellen. Die blumig-holzige Komposition vereint Noten von schwarzer Kirsche, Veilchen und Kaschmirholz.
GUT BESOHLT
Ob Loafer, Oxford-Schnürer oder Workboot: Mit diesem Schuhwerk wird jeder Schritt zum Statement
Zur Feier des 50. Jubiläums des Original Timberland Boot präsentiert die Marke eine limitierte Premium-Edition. Die sieben satten Farben von Orange bis Violett unterstreichen den Status des Boots als Streetstyle-Ikone.
Zu seinem Jubiläum präsentiert das 1973 gegründete italienische Unternehmen Doucal’s eine besondere Version eines zeitlosen Klassikers der Herrengarderobe. Der Loafer Mario aus handgefärbtem Decò-Kalbsbleder ist in Blau, Schwarz, Gelb und zwei Brauntönen erhältlich.
Santonis klassischer Oxford aus Leder verfügt über eine BrogueLochverzierung und die besondere „Velatura“, eine von Hand aufgetragene Farbbehandlung, die dem unteren Schuhbereich ein exklusives Aussehen verleiht.
HW 2023
A STORY OF
OF DESIRES
WAS WIR UNS WÜNSCHEN
Die Welt ist bekanntlich nicht perfekt. Umso wichtiger ist es, dass jede*r Einzelne versucht, sie zu einem besseren Ort zu machen. Hier verraten uns neun Persönlichkeiten, WOVON SIE TRÄUMEN – ob privat, beruflich oder für die Gesellschaft. Fotos
KAROLINE HERFURTH
Schauspielerin und Filmemacherin
Mein größter Wunsch ist es, dass wir unsere Gesellschaft zu einer gerechteren Lebensform umbauen. Dass wir weniger nach egoistischen Bedürfnissen handeln und entscheiden und stattdessen mehr im Sinne der Gemeinschaft agieren. Außerdem möchte ich, dass Kinder keine Form von Gewalt erleben müssen und besser geschützt werden. Und dass wir das Patriarchat abschaffen. In meinem neuen Film „Eine Million Minuten“, der im Februar 2024 erscheint, geht es auch um Wünsche. Er basiert auf der wahren Geschichte einer Familie, die in ihrem Alltag untergeht und sich deshalb fragt, was das Leben ihnen noch zu bieten hat. Die Tochter wünscht sich daraufhin eine Million Minuten Zeit. Also beschließt diese Familie, aufzubrechen und zwei Jahre lang zu reisen.
JULIA DALIA Influencerin
Meine größten Wünsche sind Freiheit, Frieden und Gleichberechtigung für alle Menschen. Mehr Inklusivität für Schwarze Frauen. Und nicht das performative, sondern das echte, wirklich gemeinte Teilen und Abgeben von Macht.
Blazer JACQUEMUSFür unsere Band PARCELS sind bereits viele Wünsche in Erfüllung gegangen, wie zum Beispiel unser Auftritt auf dem Coachella-Festival. Jedes neue Album ist zu Beginn wie ein kleiner Traum. So auch unser neuestes – eine Platte, dir wir live in einem Club in Paris aufgenommen haben.
MALICK BAUER Schauspieler
Mein Traum war es immer, die Menschen, die ich liebe, mit dem, was ich liebe, versorgen zu können. Dass es mir meine Leidenschaft und Berufung erlaubt, Erfahrungen machen zu können und diese mit meiner Familie zu teilen. So zum Beispiel, als wir für „Sam – Ein Sachse“ in Südafrika gedreht haben und mein Sohn dabei sein konnte. Das war ein schönes und prägendes Erlebnis.
KICKI YANG ZHANG Content Creatorin
Ich habe mir 2017 den Traum erfüllt, selbstständig zu sein. Es ist ein Privileg, meine Arbeitszeiten selbst zu bestimmen und einen Job ausüben zu können, der mir viel Spaß macht. Ich bin glücklich darüber, mein eigener Boss zu sein. Mein größter Wunsch ist es, dass die Welt in Zukunft mehr von Frauen und queeren Menschen regiert wird. Dadurch kommt mehr Toleranz und Liebe in die Welt, und das ist mir besonders wichtig.
DIRK SCHÖNBERGER Chief Brand Officer
Mir persönlich ist es wichtig, etwas von Wert zu hinterlassen. Wenn man jung ist, ist oft der größte Wunsch, erfolgreich zu sein. Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, dass solche Erfolge jedoch nur von kurzer Dauer sind. Deshalb glaube ich, dass es so wichtig ist, an Werten zu arbeiten.
PETRA VAN BREMEN Model und Influencerin
Ich wünsche mir, dass Frauen auch im Alter sichtbar bleiben. Ich merke immer wieder, dass wir es schwieriger haben, gesehen zu werden. Das hat auch damit zu tun, dass das Älterwerden ein Imageproblem hat. Jede*r will lange leben, aber niemand will alt aussehen. Es ist wichtig, dass Frauen deutlich machen, dass wir kein Ablaufdatum haben.
DÜZEN TEKKAL
Journalistin, Aktivistin und Gründerin von Háwar.help
Mein größter Wunsch ist eine sexismus-, rassismus-, klassismusfreie Gesellschaft, die es nicht gibt, an der wir aber alle gemeinsam arbeiten müssen. Das ist auch meine Definition des German Dream. Dazu gehört die individuelle und kollektive Freiheit und vor allem auch, die Gesellschaft angstfrei zu gestalten und an ihr mitzuarbeiten. Ich wünsche mir von offenen Gesellschaften weltweit die Erkenntnis und die Sensibilität dafür, was für ein Privileg es ist, in Freiheit zu leben. Dieses Privileg gilt es einzusetzen für sich, aber auch für andere. Heute lebe ich das Leben, von dem ich früher geträumt habe. Das Leben, das ich mir als kleines Mädchen gewünscht habe – damals, in einem viel zu engen Zimmer mit drei Doppelbetten und sechs Personen, die dort schlafen mussten. Ich bin der kleinen Düzen dankbar dafür, dass sie an diesen Träumen trotz aller Widerstände und der Begrenztheit der Menschen in ihrem Umfeld festgehalten hat. Es erfordert Mut, an große Träume zu glauben, und es erfordert Mut, an seinen Träumen zu arbeiten.
MUST-HAVES
MADE IN GERMANY
Fotos BASTIAN THIERY Interview ANNE WAAKKaum jemand prägt die Mode hierzulande, wie sie es tut: Christiane Arp war knapp zwei Jahrzehnte lang die Chefredakteurin der deutschen Vogue. Heute vertritt sie mit dem Fashion Council Germany die Interessen der Branche und richtet die Berlin Fashion Week aus. Ein paar Tage bevor diese beginnt, erreichen wir Arp auf Mallorca. Sie spricht mit der entspannten Unaufgeregtheit einer ModeEminenz, im Hintergrund zwitschern Vögel. Ein Gespräch über die eigene Sprache, Kleidung als Rüstung und wie deutsche Mode die internationalen Kollektionen bestimmt.
FRAU ARP, 2003 WURDEN SIE DIE CHEFREDAKTEURIN
DER DEUTSCHEN VOGUE. HATTEN SIE JEMALS SO ETWAS
WIE EINEN PLAN, WIE SIE MIT DIESER INSTITUTION
DIE MODE IN DEUTSCHLAND PRÄGEN WOLLTEN?
Am Anfang hatte ich so etwas nicht. In der ersten Zeit hatte ich im Gegenteil große Zweifel, ob ich überhaupt die Richtige bin für diese Aufgabe. Ich hatte schon viele Jahre im Modejournalismus hinter mir und habe das erste Jahr bei dem Magazin noch an der Seite meiner Vorgängerin Angelica Blechschmidt gearbeitet. Und doch war das eine neue Welt für mich. Da stand auf einmal Vogue an der Tür!
WAS VERBAND UND WAS TRENNTE SIE VON ANGELICA BLECHSCHMIDT?
Modisch hätten wir unterschiedlicher nicht sein können …
SIE TRATEN SCHON IMMER ZURÜCKHALTEND GESCHMINKT
UND EHER KLASSISCH-MASKULIN GEKLEIDET AUF, MIT LANGEM, ZURÜCKGEBUNDENEM HAAR. BLECHSCHMIDT TRUG
STETS OPULENTES MAKE-UP, KLEIDER UND GROSSE SCHMUCKSTÜCKE, DAS SCHWARZ-GRAU GESTRÄHNTE HAAR HOCHTOUPIERT.
Davon abgesehen hat uns die Leidenschaft für Mode und auch eine gewisse Getriebenheit verbunden. Der Wille, etwas noch besser zu machen, Mode anders zu zeigen. Aber am Anfang waren meine Hefte nicht gut.
WARUM DAS?
Weil sie nicht eigenständig genug waren, sondern zu sehr das fortgeführt haben, was Angelica gemacht hat. Es ist nicht so, dass ich als neu ernannte Chefredakteurin meinen Masterplan aus der Tasche geholt und gesagt hätte: Das wird jetzt meine Vogue. Dafür hatte ich viel zu sehr mit mir selbst zu tun. Auf einmal stand ich mit dem, was ich tat, im Fokus. Ich musste erst meine eigene
Sprache, meinen Tonfall finden. Irgendwann dann konnte ich mich auf meinen Instinkt verlassen und wusste: Das sind wir als Vogue, das sind wir nicht.
WORAN DENKEN SIE BEI DEN STICHWORTEN
MODE UND BEGEHREN?
Mode ist nicht nur Begehren. Sie ist etwas, das mich schützt. Mode kann meine beste Freundin sein. Wenn ich weiß, wie ich mit ihr umgehe, gibt sie mir unglaublich viel Kraft. Bei einem öffentlichen Auftritt oder einem Interview kann sie eine Art Rüstung sein. Mode ist unsere erste Visitenkarte – und hat für mich nichts Frivoles. Das ist vielleicht auch das, was ich mit „meiner“ Vogue deutlich machen wollte: dass die Menschen begreifen, wie viel Schutz und Kraft, wie viel Macht Mode verleihen kann. Und da geht es nicht um das neueste Teil, sondern um das richtige.
WO HAT IHRE LEIDENSCHAFT FÜR MODE IHREN URSPRUNG?
Ich bin auf einem Bauernhof in einem 500-Einwohner-Dorf in Niedersachsen groß geworden. Da gab es nichts, was an eine Boutique auch nur erinnert hätte. Aber meine Mutter war hervorragend im Handarbeiten, in unserem Haus gab es immer Näh-, Häkel- und Strickzeitschriften. Meine Leidenschaft für Mode entstammt dem Selbermachen. Ich habe früh verstanden, dass Mode meine Sprache sein könnte.
WAS IHREN STIL ANGEHT, HABEN SIE HEUTE EINE ART UNIFORM.
Sie hat ihren Ursprung in den 1980er-Jahren. Wir kamen aus einer Zeit der lila Latzhosen – also der Frauenbewegung, deren Anhängerinnen nicht auf ihre Körper reduziert werden wollten. Als japanische Modemacher wie Yohji Yamamoto und Rei Kawakubo mit Comme des Garçons nach Paris kamen, dachte ich: Oberpollinger.de
So will ich aussehen! Schwere Stoffe aus dem Bereich der Männerbekleidung, Oversized-Schnitte, in denen mein Körper keine prominente Rolle mehr spielte. Das führte mich zurück in meine Jugend, als ich die riesengroßen Männerhemden meines Großvaters umgeschneidert und eingefärbt habe. Ein Anzug, ein Hemd – das mag ich bis heute. In einer Welt, in der es ständig um Perfektion geht, haben mir die Schnitte und Stoffstrukturen der japanischen Designer*innen geholfen, meinen Weg zu finden.
IST ES IHNEN IN DEN 19 JAHREN IHRER ZEIT BEI DER VOGUE GELUNGEN, DEN BLICK DER DEUTSCHEN AUF DIE MODE ZU VERÄNDERN?
ich dann in der Pflicht, nicht länger darüber zu lamentieren, was alles nicht funktioniert. Also eröffneten wir den Vogue Salon, einen Showroom, in dem sich Designer*innen während der Fashion Week präsentierten. Das sollte es der Presse und den Einkäufer*innen einfacher machen, sich einen Überblick über die vielversprechendsten Talente zu verschaffen.
SIND SIE ZUFRIEDEN MIT DEM, WAS SIE BISHER ERREICHT HABEN?
Wir wurden Anfang des Jahres von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe mit der Organisation der Fashion Week beauftragt und haben mit Berlin Contemporary ein
Natürlich hat sich der Blick auf Mode verändert. Wir als Frauen und die Gesellschaft haben uns verändert – allein durch den digitalen Konsum. Statt in meinem kleinen niedersächsischen Heimatort abgelegte Herrenhemden umzunähen, könnte ich mir als Teenie heute Outfits von jedem denkbaren Label bestellen. Mode hat sich stark demokratisiert. Ich glaube übrigens nicht, dass wir Deutschen weniger Geschmack haben als die Menschen in Italien oder Frankreich. Allerdings war das, was bei uns vielleicht noch verpönt war, woanders schon längst Mode. Es gibt heute kaum eine Kollektion, die ohne eine Anleihe an eine Birkenstock-Sandale oder Adidas-Jogginghose auskommt. Und damit hat Deutschland die Mode in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich geprägt.
MIT DEM FASHION COUNCIL GERMANY, DESSEN VORSTANDSVORSITZENDE SIE SIND, WIDMEN SIE SICH SEIT 2015 DER STÄRKUNG UND INTERESSENVERTRETUNG DER MODE IN UND AUS DEUTSCHLAND.
WAS WAR DER AUSLÖSER FÜR DIE GRÜNDUNG?
Damals gab es die Berlin Fashion Week, aber niemanden, der sich des Nachwuchses annahm. Also haben wir angefangen hinzuschauen. 2011 dann brachte Der Spiegel einen Verriss der Fashion Week – bevor die Schauen überhaupt angefangen hatten. Ich habe das Heft wütend zugeschlagen und mich gefragt, ob diejenigen, die da über Mode schreiben, eigentlich nur ihre Klischees niederschreiben, statt hinzuschauen. Damit stand
Förderprogramm für 14 hiesige Designer*innen und vier Gastdesigner*innen aus der Ukraine gestartet. Mein Appell wäre es, dahin zu schauen, wo etwas bereits funktioniert, statt dahin, was lange nicht funktioniert hat.
WAS WÜNSCHEN SIE SICH FÜR DIE KOMMENDEN JAHRE?
Ich glaube nach wie vor, dass es Veranstaltungen wie die Fashion Week geben muss, um wie auf einer Bühne die benötigte Aufmerksamkeit zu generieren – und weil so ein emotionales Ereignis einen bleibenderen Eindruck schafft als das, was man im Digitalen durchscrollt. Ich hoffe, dass wir es jetzt schaffen und relevant genug sind, dass die Kollektionen, die in Berlin gezeigt werden, ihre Konsument*innen finden.
WELCHE ROLLE KÖNNEN DABEI DEPARTMENT STORES
WIE ZUM BEISPIEL DAS KADEWE SPIELEN?
Mit dem Haus verbindet mich eine lange Freundschaft und Partnerschaft. Das KaDeWe war immer ein großer Unterstützer, wir haben die Schaufenster mit Mode von Designer*innen in und aus Deutschland dekoriert. Und einige, wie etwa William Fan, sind dann auch in das Portfolio des Hauses übernommen worden. Das ist genau die Sichtbarkeit, die es braucht. Wenn Kund*innen ihr Lieblingsgeschäft betreten, gehen sie auf eine Entdeckungsreise. Es kann passieren, dass sie etwas sehen, von dem sie bis vor einer Minute nicht wussten, dass sie es unbedingt haben wollen •
„Ich wollte immer, dass die Menschen begreifen, wie viel Kraft die Mode verleihen kann. Es geht nicht um das neueste Teil, sondern um das richtige.“
MENSCHEN BERÜHREN
Gypsy Water, Bal d’Afrique oder Blanche: Wer sich auch nur ein wenig für die Welt der Düfte interessiert, dem werden diese Namen ein Begriff sein. Es handelt sich um einige der Bestseller der schwedischen Marke Byredo. 2006 von Ben Gorham gegründet, revolutionierte das Label die Parfumindustrie mit aufregenden Duftkompositionen in minimalistischen Flakons. Vor drei Jahren launchte Byredo eine eigene Make-up-Linie und holte dafür Lucia Pica mit ins Boot. Die ehemalige Global Creative Make-up und Colour Designerin von Chanel will nun mit Make-up das wiederholen, was Byredo mit den Düften schon geschafft hat: Emotionen wecken. Mit uns hat die Italienerin über ihre Anfänge und ihre Vision gesprochen.
INTERVIEW Kelly Niesen
WELCHE ERSTEN ERINNERUNGEN VERBINDEN SIE MIT MAKE-UP?
Als ich vielleicht neun oder zehn Jahre alt war, lieh ich mir immer wieder den Lippenstift meiner Mutter und schminkte mich damit. Ich benutzte auch ihren hellblauen Eyeliner, von dem ich dachte, man sähe ihn nicht, weil ich blaue Augen habe. Unsere Nachbarin hatte im Badezimmer eine Schublade voller Make-up, und ich war besessen davon. Manchmal schloss ich mich in ihrem Badezimmer ein und verbrachte Stunden damit, mich zu schminken. Dann wusch ich mir das Gesicht und war überzeugt, niemand würde es merken. Der Umgang mit Make-up war wie mein kleines geheimes Spiel, das eigentlich gar nicht so geheim war.
WANN WURDE IHNEN KLAR, DASS DAS IHR BERUF WERDEN KÖNNTE?
Ich bin in Neapel aufgewachsen und dachte damals noch nicht, dass ich das beruflich machen könnte. Als ich anfing, mich für Mode zu interessieren und Zeitschriften zu lesen, habe ich darauf geachtet, was Models trugen, aber vor allem ihre Gesichter haben mich sehr angesprochen. Erst als ich nach London ging, wurde mir klar, dass dies ein interessanter Weg sein könnte. Weil ich so fasziniert von Make-up war, sagte eine Freundin, die in der PR-Branche arbeitete, ich sollte in diese Richtung gehen. Sie fand auf der Rückseite der Vogue diesen Kurs an der Greasepaint School of Makeup. Ich war Anfang 20 und dachte, wenn etwas in der Vogue beworben wird, muss es gut sein. Nach diesem
Kurs eröffnete sich mir eine große neue Welt, und ich wusste: Das ist es, was ich machen will.
WAS FASZINIERT SIE SO SEHR AN MAKE-UP?
Ich hatte kürzlich eine sehr arbeitsreiche Woche mit Editorials und Shootings. Ich schminkte ein Model und merkte, dass auch nach 20 Jahren Karriere, in denen ich Make-up für Chanel und Byredo kreiert und so viele verschiedene Dinge gemacht habe, es mich wirklich glücklich macht, wenn ich mich hinsetzen und mit meinen Händen arbeiten kann. Ich besitze immer noch die Leidenschaft für das Handwerk.
IHR OFFIZIELLER TITEL BEI BYREDO LAUTET „CREATIVE IMAGE AND MAKE-UP PARTNER“. WAS SIND IHRE AUFGABEN?
Ich arbeite mit dem Markengründer Ben Gorham zusammen, um die Make-up-Linie zu erweitern, neue Produkte zu kreieren und das Image dafür zu gestalten. Ich entwickle Ideen für Moodboards, Farben und Kollektionen sowie Texturen für zukünftige Produkte. Bis diese fertig sind, stehe ich in engem Austausch mit den Laboren. Außerdem arbeite ich mit einem Art Director und Ben an den Bildern für jede Kampagne.
IN ZUSAMMENHANG MIT IHRER ARBEIT SPRECHEN SIE HÄUFIG ÜBER EMOTIONEN. ERKLÄREN SIE UNS DIESE HERANGEHENSWEISE.
Ich musste nicht davon überzeugt werden, mit Byredo zusammenzuarbeiten, denn die Marke basiert auf persönlichen Erfahrungen, Emotionen und Erinnerungen. Das sind alles Dinge, die mich wirklich ansprechen. Wenn ich über Farben oder Produkte nachdenke, habe ich immer eine unmittelbare Erfahrung mit ihnen – egal, ob ich sie herstelle oder benutze. Und ich glaube, das tun wir alle. Selbst dann, wenn ich nicht aktiv darüber nachdenke: Wenn man einen Lidschatten oder einen Lippenstift berührt, hat das einen stimulierenden Effekt. Ich fühle etwas. Es ist ein Medium, mit dem du arbeitest. Es hilft dir, etwas zu erschaffen oder auszudrücken. Deshalb kann Make-up dabei helfen, Gefühle zum Ausdruck zu bringen oder sie sogar zu verändern. Manchmal, wenn ich Farben kreiere, habe ich ihre Persönlichkeit richtiggehend vor Augen. Für mich ist das Erzählen einer Geschichte mittels Farben wie der Gebrauch einer Sprache. So, wie andere Worte benutzen, benutze ich Farben.
SIE HABEN VOR, DIE MAKE-UP-LINIE NÄHER AN DIE PARFUMS HERANZUFÜHREN. WIE WOLLEN SIE DAS ERREICHEN?
Meine erste Kollektion hieß First Emotions, es ging um den Moment des Sichverliebens. Ich habe versucht, all die gegensätzlichen Gefühle, die
sich in dieser Situation einstellen, mit Farben auszudrücken. So, wie Ben mit den Parfums Geschichten erzählt, möchte ich das mit der Makeup-Linie tun. Ich will, dass auch das Make-up Gefühle hervorruft, mit denen sich jede*r identifizieren kann.
WAS MAKE-UP-PRODUKTE ANGEHT, HERRSCHT DERZEIT MEHR AUSWAHL DENN JE. WAS MUSS EIN PRODUKT HEUTZUTAGE KÖNNEN, UM SICH ABZUHEBEN?
Ich bin schon so lange in dieser Branche tätig, dass ich sie eher als Kunsthandwerk verstehe. Bei der Recherche achte ich genau wie bei der Auswahl von Texturen und Farben auf Qualität und die Details. Als Marke muss man seiner Geschichte treu bleiben und sie vertiefen. Nur so gewinnt man das Vertrauen der Kund*innen und lässt sie immer wieder zurückkehren. Für mich ist es wichtig, Produkte zu kreieren, die zum eigenen Markenzeichen werden.
SOZIALE MEDIEN HABEN DIE BEAUTY-INDUSTRIE IN DEN VERGANGENEN JAHREN SEHR VERÄNDERT. WIE NEHMEN SIE DIESEN WANDEL WAHR?
Ich glaube, es ist manchmal ziemlich überwältigend, so viele Dinge, Produkte und Techniken zu sehen. Es ist aber eben auch ein riesiger Markt, und es sollte Platz für jede*n geben. Die Menschen sind dadurch bewusster geworden, sie wissen mehr über Make-up. Sie sind heute auch eher bereit, neue Dinge auszuprobieren. Es gibt nicht mehr den einen richtigen Weg, sondern viele unterschiedliche.
WAS BEDEUTET BEGEHREN FÜR SIE?
Es ist ein Gefühl, das mich die ganze Zeit antreibt. Ich sehe es als eine Art Neugierde – eine Bereitschaft, etwas Neues zu entdecken. Es ist eine Kraft und eine starke Energie, die uns neugierig auf die Welt sein lässt •
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München ist, so sagt man ja vor allem in München, die schönste Stadt Deutschlands. Regelmäßig führt sie sämtliche Rankings an: Lebensqualität, Infrastruktur und Natur, Essen und Ordnung – top! Das alles: stimmt. Wenn man nach ein paar Tagen Abwesenheit wieder in München ankommt und schnell eine Runde im Englischen Garten dreht, denkt man: Hier und nur hier will ich sein. Aber dann beginnt eigentlich schon das Begehren. Nach Metropolen-Vibe. Nach einer U-Bahn, in der man um Mitternacht nicht so gut wie allein ist. Nach Vintage-Stores, in denen es noch mehr gibt als die – zugegebenermaßen – höchst geschmackvolle Garderobe der Bogenhauserinnen.
Während man in anderen europäischen Metropolen gar nicht hinterherkommt mit dem Ausprobieren heißer Trends, kann man sich in München darauf verlassen, dass alles bleibt, wie es seit Langem erprobt und allseits beliebt ist. Das Neue wird in anderen Städten erfunden, in London zum Beispiel, in Wien oder Athen. Apropos Athen: Da ziehen derzeit Künstler*innen und Galerien aus aller Welt hin. München hat ein umwerfendes Museumsviertel, aber aufregende Galerien, Platz fürs Improvisierte, Raum für Experimente? Schon schwieriger. Damit wir uns nicht falsch verstehen, München hat wirklich einiges zu bieten: mit dem Oberpollinger zum Beispiel das schönste Kaufhaus und die tollsten Spezialgeschäfte von Haushaltswaren bis zur Kartoffel. Aber am Abend wird es selbst in der Innenstadt sehr idyllisch, mal abgesehen natürlich von den bewährten Clubs und Bars. Wenn dann mal was Neues aufmacht, so wie – ja, ein paar Jahre ist das auch schon wieder her – das Blitz mit dem exzellenten Soundsystem, dann herrscht eine zugegeben sympathische Aufregung, der sich kaum jemand entziehen kann. Doch eine gewisse Lässigkeit, es einfach mal scheppern lassen – da hat München noch Potenzial. In London, im Stadtteil Dalston etwa, kommen und gehen die Clubs in so schneller Folge, dass sie noch nicht einmal ein Schild über dem Eingang haben.
Warum also sind die distinguierten Münchner*innen trotzdem so auffallend wunschlos glücklich? Die Wahrheit lautet: Sie sind es gar nicht. Sie sind nur einfach ein bisschen schlauer als die Bewohner*innen vieler anderer Metropolen, die dem Irrtum unterliegen, jeden Mikrotrend mitmachen zu müssen. Die hiesigen Einheimischen dagegen unternehmen einfach ab und zu einen inspirierenden Ausflug in den Buzz anderer Städte und kommen randvoll mit Lifestyle zurück, lassen den ganzen Stress aber dort, wo er stattfindet. Und schauen dann wieder ganz in Ruhe in den Himmel über München, der wirklich, wirklich so viel kaiserblauer ist als anderswo. Denn richtig fantastisch leben lässt es sich hier auch ohne den jüngsten Hype •
Wenn Julia Werner nicht in München ist, verbringt sie ihre Zeit in Griechenland – ein Kontrast, der den Blick auf ihre Heimatstadt nur schärft. An dem, was sie dort entdeckt, lässt die Stil-Autorin der Süddeutschen Zeitung uns in dieser Kolumne teilhaben.