Oberpollinger / The NEW LOOK

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HERBST / WINTER 2013

Oberpollinger – Das Magazin

Einkaufskultur zum Blättern

The

NEW LOOK FOrM, FArBE, FUNKTI ON


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HERBST/WINTER 2013

KaDeWe – Das Magazin

Einkaufskultur zum Blättern

The

OUTLOOK SOUVEräN UND ELEGANT






GA NT . CO M





EDITORIAL

»FOr MEN ONLy« Es war wirklich an der Zeit, ein eigenes Heft für unsere männlichen Kunden zu machen. Schon länger haben wir nämlich den Eindruck, dass Männer besondere Fans eines Departmentstore-Konzepts sind, wie es der Oberpollinger bietet. Ein großes Angebot in einem Haus, unter einem Dach, das ist perfekt für männliche Einkaufsbedürfnisse! Es stimmt nämlich gar nicht, dass Männer nicht shoppen gehen wollen, sie tingeln nur nicht so gerne von Geschäft zu Geschäft. Der Oberpollinger ist das Haus, in dem Männer finden, was sie für ihren Lifestyle brauchen. Contemporary Brands wie Sandro Men und Topman zum Beispiel, neu bei uns ab Herbst / Winter 2013. Boss präsentiert sich auf über 250 Quadratmetern im neuen Look und mit in München einzigartigem Shopkonzept. Mit seinem Schwer punkt auf Hemden und Anzüge ist das gerade für Businessmen attraktiv. Last but not least: Die neue Schuhabteilung, die schon allein einen Besuch wert ist.

It’s about time we produced a separate magazine for our male customers. For a while, we’ve had the impression that men in particular are fans of the Oberpollinger department store concept. With a wide range on offer in a single store, it is perfect for a man’s shopping requirements. It’s a myth that men don’t like shopping – they just don’t want to stroll around from one shop to the next. Oberpollinger is the store where men find what they need for their lifestyle. For instance, contemporary brands such as Sandro Men and Topman are new additions to our Autumn / Winter 2013 range. Boss is presented in an area of more than 250 square metres, in a new look, and with a shop concept that is unique in Munich. With its focus on shirts and suits, it is especially attractive for executives. Last but not least, the footwear department is worth a visit in its own right.

»The New Look« ist das Thema unserer Herbstkampagne, ihr Gesicht ist der Spanier Jon Kortajarena, Model und Schauspieler. Bekannt wurde er in der Nebenrolle des »Carlos« in Tom Fords stylishem Film A Single Man. Und, weil Madonna nicht nur in ihrem Video Girl Gone Wild ihre Finger nicht von ihm lassen kann. Wir werden und wollen uns vielleicht auch mithilfe der aktuellen Mode nicht in einen Jon Kortajarena verwandeln, aber gut sieht »The New Look« ohne Frage aus. Schwarz in Abstufungen bis ins Graue, dazu ein Farbkick, das ist ein Trend, der Männer kleidet, ohne sie zu verkleiden. Irgendwie gentlemanlike, auch das ein Thema im MännerMagazin. Viel Spaß beim Lesen!

The theme of our autumn campaign is »The New Look« and its face is the Spanish model and actor Jon Kortajarena. He became well known for the role of »Carlos« in Tom Ford’s stylish film »A Single Man«. And also because Madonna can’t keep her hands off him – and not just for her »Girl Gone Wild« video. All this new fashion won’t transform us into another Jon Kortajarena, nor is that the intention. But there is no doubt that »The New Look« looks good. Black – and all of its shades, up to and including grey – combined with a colourful kick, is the trend for well-dressed men – without overdressing them. The result is somehow gentlemanly, which is also the theme of our men’s magazine. Enjoy the read!

Ihr Oberpollinger

Yours, Oberpollinger

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NEU IM OBErpOLLINGEr

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INHALT

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DArüBEr SprICHT MANN

Die neuen Marken

Small Talk Fashion

DAS MäNNErpFLEGE-DrEIMALEINS

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MUST-HAVES Für DEN HErBST

FOrEVEr yOUNG

Gordon Richardson, Creative Director bei Topman

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Unerlässlich für die kühlere Jahreszeit

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DIE FABELHAFTEN COLLEGE-BOyS

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Gant

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Shiseido Men

MUST-HAVES Für DEN GEpFLEGTEN MANN

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Kosmetik

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DEr EHrGEIZIGE Im Gespräch mit Jon Kortajarena

MUST-HAVES Für MODErNE ZEITEN Contemporary Fashion und Schuhe

THE ONE AND ONLy Dior »Dior Homme«

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AM rUHEpOL Marc O’Polo

ABOUT A BOY

GENTLEMEN S CLUB

THE NEW LOOK

DIE NOTE

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HErBST IN MUNCHEN Die kulturellen Highlights

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EINE NICHT GANZ SO WEISSE WESTE Schiesser

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FIRST CLASS

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LASTENTräGEr Eine Kolumne von Till Schröder

OBErpOLLINGEr SOLITAIrECArD

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Aigner

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AND THE WINNEr IS …

Der edle Joker für Ihre Brieftasche

EDITORIAL

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KULT MADE IN GErMANy

Gewinnspiel

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CONTRIBUTORS

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IMPRESSUM

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Für LäSSIGE EDELMANNEr Barbour


Neuer BOSS Shop im Oberpollinger HUGO BOSS AG Phone +49 7123 940 www.hugoboss.com


CONTRIBUTORS Ohne sie wäre unser Magazin nicht das, was es ist: die kreativen Mitstreiter. Auf dieser Seite wollen wir vier von ihnen – stellvertretend für alle – vorstellen.

JON KORTAJARENA

gilt als Tom Fords »Fetisch« – so lange hat der amerikanische Designer mit dem Spanier zusammengearbeitet, und 2009 gab er ihm die rolle des »Carlos« in seinem Film A Single Man. Entdeckt wurde Kortajarena 2003, seitdem hat er unter anderen für Karl Lagerfeld, Valentino, Versace, Giorgio Armani und Chanel gemodelt. Und auch die Liste der Fotografen liest sich wie das »Who is Who« der Branche: Peter Lindbergh fotografierte ihn, Mario Testino, Steven Meisel und Terry richardson folgten. Heute lebt Kortajarena in Madrid, besitzt aber auch ein Apartment in New york. Er bezaubert in der Titelstrecke dieser Ausgabe.

MICHAEL MANN

mag es reduziert und klar, wenn er auf die Suche nach der dunklen Seite geht, die hinter alltäglichen Motiven steckt. Mann kommt von der abstrakten Fotografie, hat sich aber seit Längerem auch auf Mode- und Portraitfotografie spezialisiert. Studiert hat er sein Fach am London College of printing. Seit zwölf Jahren lebt er als freier Fotograf in Berlin und hat während dieser Zeit unter anderem für Fantastic Man, brand eins, 032c und die Vogue gearbeitet. Die Strecke »About a Boy« in diesem Heft wirkt nicht nur klar und reduziert, sie ist auch äußerst charmant.

ULF LIPPITZ

macht die Bücher von Douglas Coupland und Tom Wolfe dafür verantwortlich, dass er der schreibenden Zunft angehört. Die Werke seiner Vorbilder nämlich hat er im zarten und nach eigenen Angaben »anfälligen« Alter von 20 Jahren geradezu verschlungen. Heute ist er doppelt so alt, lebt in Berlin und arbeitet für den Tagesspiegel und die Zeit. Am liebsten schreibt er über Kunst und popkultur oder berichtet von einschneidenden reiseerlebnissen. Für das aktuelle Heft hat er unter anderem beschrieben, was sich mit einem Doppelripp-Unterhemd von Schiesser noch so alles anstellen lässt – außer es anzuziehen natürlich.

WINNIE PLACZKO

lugte zunächst in den Beruf der Schaufensterdekorateurin, bevor sie an der Bauhaus-Universität Weimar und in Dessau Kunst studierte. Damals wusste sie noch nicht, dass es vor allem die Kombination beider Felder ist, die ihre Arbeit heute zu etwas Besonderem macht. Zu sehen ist das auch in dieser Ausgabe, für die sie die Flakons für die parfumstrecke in Szene gesetzt hat. Ihre Arbeiten sind regelmäßig in Magazinen und Zeitungen zu sehen – darunter Wallpaper, Le Monde oder die F.A.Z. Außerdem ist sie Managing Editor und stellvertretende Modechefin des deutschen Fashion-Magazins Achtung.

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WWW.MARC-O-POLO.COM

FOLLOW YOUR NATURE

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W I L L KO M M E N I M

OBErpOLLINGEr

NEU IM OBErpOLLINGEr Dank der neuen Marken im Oberpollinger fällt es dieses Jahr besonders leicht, sich auf die kühleren Tage zu freuen. Ob mit High-Street-Fashion, französischer Eleganz oder edlen Schuhen – wir sind bereit! BALDESSARINI Gegründet wurde das Label 1993 von Hugo Boss – als LuxusMarke für den reiferen Herrn. Benannt wurde es nach dem Modeschöpfer und damaligen Hugo-Boss-Designer Werner Baldessarini, dem – so sagte er einmal in einem Interview – Qualität über alles geht: »Kaschmir, ägyptische Baumwolle und feinstes Leinen!« Alles andere sei schwierig für sein Nervenkostüm. 2006 kaufte der Namensgeber Hugo Boss die Marke ab, stieg einen Tag später jedoch wieder aus. Das Label aber bürgt weiter für edles Design und hervorragende Qualität – ob für den Business-, den Dandy- oder den Modern-Sailor-Look. Und das gilt natürlich auch für die Schuhe von Baldessarini, die ab Herbst im Oberpollinger zu finden sind.

Individuell auf Französisch: Sandro Men

SANDRO MEN Makellos gekleidet mit Hemd, perfekt sitzender Hose, eleganter Krawatte und glänzenden Schuhen – so angezogen lief Ilan Chétrite als Kind neben seinem Großvater, wenn dieser ihn morgens zur Schule brachte. Kein Wunder also, dass er viele Jahre später, 2008, die erste Männerkollektion des französischen Labels Sandro entwarf. Damit folgte er nicht nur dem Modebewusstsein seines Großvaters, sondern trat auch in die Fußstapfen seiner Eltern. Ilan ist der Sohn von Evelyne und Didier Chétrite, die das Label 1984 in paris gemeinsam gegründet haben. Die männliche Linie von Sandro steht wie die weibliche für klassischen Chic und individuellen Stil.

High Street de luxe: Topman

TOPMAN Hosen in knalligem rot, Mäntel in grellem Orange und röcke, deren Saum wenige Zentimeter über dem Knie endet – Besonderheiten wie diese präsentierte das britische Label Topman auf der diesjährigen Fashionshow »London Collections: Men«. Topman ist der kleine Bruder des Modekonzerns Topshop, der 1964 als »peter robinson’s Topshop« gegründet wurde. Unter der Leitung von Gordon richardson hat die Marke in den letzten elf Jahren riesige Erfolge verbuchen können. Entworfen haben für die High-Street-Marke bisher Designer wie Kim Jones, Markus Lupfer und peter Jensen. Vor Kurzem haben sich die Briten das Designerduo Agi & Sam ins Haus geholt.

SANDrO MEN – BALDESSArINI – TOpMAN

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S M A L L TA L K

FA S H I O N

DArüBEr SprICHT MANN Der französische Designer Ilan Chétrite hat 2008 die Männerlinie des Labels Sandro ins Leben gerufen. Sein Credo: Eleganz entsteht entspannt, Stil darf niemals zu überlegt wirken.

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FrAGEN AN

ILAN CHéTrITE

Herr Chétrite, wie würden Sie die Mode von Sandro Men beschreiben? Wir machen unaufgeregte und unangestrengte Mode, die aber dennoch chic ist.

das Thema, das von Joy Division inspiriert ist – eine reverenz an das rock’n’rollrevival und die nonchalante Eleganz von Sänger Ian Curtis.

Und Ihren eigenen Stil? Meine philosophie ist: Je mehr man über seinen persönlichen Stil nachdenkt, desto weniger hat man einen. Deswegen ist es schwierig, diese Frage zu beantworten.

Was bedeutet Ihnen Ihre Heimatstadt Paris? paris ist der magischste Ort der Welt. Es ist jeden Morgen wieder eine Freude, mit dem Fahrrad an der Seine entlang zur Arbeit zu fahren. Trotzdem aber merke ich, dass die Stadt nicht mehr dieselbe ist, die sie noch in den 1980er-Jahren war. Wir brauchen wieder etwas mehr frische Energie in paris.

Gibt es einen berühmten Mann, den Sie für seinen Look beneiden? Mein Großvater hat uns in Sachen Eleganz viel beigebracht, ohne dass er sich überhaupt darüber bewusst war. Ich bewundere ihn noch immer für seinen Stil. Haben Sie ein Lieblingsstück in der Herbst / Winter-Kollektion? Ein einzelnes Stück kann ich nicht herausheben. Besonders gefällt mir aber wohl

Gehen Sie gerne einkaufen in großen Departmentstores wie dem Oberpollinger? Ich bummele sehr gern durch Departmentstores. Es ist toll, wenn man an einem schönen Ort wirklich alles kaufen kann, was man braucht.

DAS DETAIL

Das Einstecktuch ist ein seltener Gast. Abendempfänge verschaffen ihm dann und wann einen kurzen Auftritt. Doch lugt es auch hier meist verstohlen aus den Brusttaschen älterer Gentlemen noch älterer Schule. Zu Unrecht, denn das Tuch ist neben der Krawatte das einzige Accessoire, mit dem Mann Farbe bekennen kann. Ein Aufblitzen der Individualität im Einerlei der gedeckten Anzugstöne. Die richtige Höhe des sichtbaren Teils, die verschiedenen Formen der Faltung, diese Codes des Einstecktuchs machen aus Anzugträgern Individuen. Und der Dame des Herzens ein weiches Tuch zu reichen ist unschlagbar eleganter, als das Tempo-Taschentuch aus der Hosentasche zu nesteln. Also: wieder mehr falten, stopfen, glänzen, meine Herren.

3 KLUGE KNÖpFE 02. 01.

03.

Ein subtiles Statement-piece – was erst mal paradox klingt, trifft auf Manschettenknöpfe genau zu. Krawatten, Fliege, Sonnenbrille, Hut, all dies fällt sofort ins Auge. Der Manschettenknopf dagegen ist ein Accessoire, das erst auf den zweiten Blick seine Wirkung entfaltet. Dann aber umso nachhaltiger, denn Motiv und Material senden klare Botschaften an das Gegenüber. Es ist das pièce de résistance am ärmel des eleganten Individuums. Ob nun klassisch aus perlmutt, Silber oder Gold. Oder verspielt mit Intarsien, Glanzstücken aus Edelstahl oder Emaille-Dekorationen. Sie alle tragen überzeugungen zur Schau, sei es in Form von Minigeweihen für Jäger, Bling-Bling-Brillanten für rapper oder Totenköpfen für Tätowierte. Hinter jeder Manschette steckt ein kluger Knopf. 01. Montblanc, 560 Euro. 02. Louis Vuitton, 400 Euro. 03. Tateossion, 100 Euro.

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FASHION TALK:

COLOUrED DENIM Beim Thema Coloured Denim sei es erlaubt, kurz daran zu erinnern, dass Jeans einmal die Arbeitshosen der Goldgräber und der Cowboys waren. Seit sie im Mai 1873 patentiert wurden, haben die Jeans einen unvergleichlichen Erfolgszug angetreten und wurden modische Evergreens. Apropos, die klassische Jeansfarbe ist Blau, Ausnahmen bestätigten bisher die regel. Das ist in dieser Saison ein wenig anders. Der sogenannte Coloured Denim bestimmt das Bild. rot- und Beigetöne sind genauso zu haben wie – Achtung! – Apricot oder pistaziengrün. Im Herbst wird es naturgemäß ein bisschen gedeckter, zum Beispiel schiefergrau oder rubinrot. Farbspiele zeigen sich im Detail, etwa wenn ein konstrastfarbenes Innenfutter beim Umkrempeln sichtbar wird. Generell gilt es beim Tragen des Coloured Denim zu bedenken, in welche richtung der eigene Look tendieren soll: Coverboy oder Cowboy.


I M G E S P R ÄC H M I T

GOrDON rICHArDSON

FOrEVEr yOUNG Gordon Richardson ist seit elf Jahren Creative Director bei Topman. In dieser Zeit hat die Marke einen riesigen Aufschwung erfahren. Der Grund: Coolness, Stil und eine jugendliche Grundhaltung. Interview SANDrA MIDDENDOrF

Herr Richardson, die Marke Topman kann heute große Erfolge verbuchen. Können Sie uns das Geheimnis verraten, das dahinter steckt? Das war nicht immer so. Vor 15 Jahren hat die Marke noch Verlust geschrieben. Als die Ersten aus unserem Team dann an Bord kamen, haben sie die Marke ganz neu aufgebaut und zu

Ich glaube, sie mögen unsere jugendliche Grundhaltung und natürlich, dass wir so ein modernes produkt machen. Das Design-Team reist sehr viel, um sich anzusehen, was auf dem Schauplatz Mode los ist. Diese Informationen fließen dann in die Kollektionen ein. Und auch an den Schnitten arbeiten wir sehr hart. Kurzum: Wir sind fest davon überzeugt, dass das, was wir machen, extrem modisch ist. Auch prominente können es sich also einfach nicht leisten, Topman nicht zu tragen.

auch NEWGEN MEN unterstützt haben. Beides sind Initiativen, mit denen Topman regelmäßig neue Designtalente fördert. Und woher holen Sie sich selbst Ihre Inspiration? Buchstäblich von jedem einzelnen Aspekt gegenwärtiger Kultur – sei es Mode, Film

Was ist für Sie die größte Herausforderung am Design von High-Street-Fashion? Die größte Herausforderung ist, sicherzustellen, dass wir immer alle gegenwärtigen Trends abdecken. Denn wir schulden unseren Kunden all die »Mode-Antworten«, die ihnen ermöglichen, aus verschiedenen stylishen Outfits ihren ganz persönlichen Stil zusammenzustellen.

Gordon Richardson, Creative Director von Topman

dem gemacht, was sie heute ist. Der erste Schritt war damals, die produkte einem »redesign« zu unterziehen und eine coole Markenästhetik zu kreieren. Danach haben wir uns der Einrichtung der Läden gewidmet und allem, was sonst noch dazugehört, um einer Marke ein neues Gesicht zu geben. Viele Prominente tragen Topman, obwohl sie sich durchaus auch exklusivere Kleidung leisten könnten. Wieso sind sie dennoch so begeistert von der HighStreet-Fashion?

Müssen Sie sich manchmal von einer Idee verabschieden, damit die Entwürfe bezahlbar bleiben? Der preis ist sehr wichtig für uns, denn wir wissen, dass viele unserer Kunden nur ein begrenztes Budget haben. Deswegen: Ja, manchmal müssen wir einen Entwurf oder einen Stoff noch einmal überdenken und auch verändern, damit etwas erschwinglich bleibt. Sie kooperieren mit vielen verschiedenen Designern. Was muss ein Designer mitbringen, damit Sie sich eine Zusammenarbeit vorstellen können? Wir bemühen uns, mit Designern zu arbeiten, die unser Angebot bereichern, die aber ihrerseits auch von unserem Support profitieren. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Kollaboration mit Agi & Sam, zwei aufstrebenden jungen Designern, die wir in den vergangenen Saisons sowohl im rahmen von MAN als

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Look aus der aktuellen Kollektion von Topman. Abbildung: © Topman

oder Kunst. Wir drehen wirklich jeden Stein um, wenn wir nach etwas Neuem suchen. Haben Sie Lieblingsstücke in Ihrer aktuellen Kollektion? Einige Sachen aus der Strickkollektion, die in dieser Saison sehr überzeugend ist: der schwarze rundhalspullover aus Mohair etwa, oder ein einfacher rollkragenpullover. Ganz grundsätzlich fühle ich diese Saison »schwarz«. Vielen Dank für das Gespräch.


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BLICKFANG

SCHAUFENSTEr

MUST-HAVES FUr DEN HErBST

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Sonnenbrille »Evidence« im pilotenstil mit handgefertigtem rahmen, 515 Euro. LOUIS VUITTON STORE, ERDGESCHOSS

Grauer Cardigan aus Wolle und Kaschmir, 170 Euro. GANT, 3. ETAGE

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Hellblau-weiß gestreiftes Hemd, 150 Euro. ETON, 3. ETAGE

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»Bassano«-Aktentasche aus Epi Leder, 1.980 Euro. LOUIS VUITTON STORE, ERDGESCHOSS

Anthrazitfarbener Blazer aus Wolle, 400 Euro. GANT, 3. ETAGE

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»Montblanc Nicolas rieussec Chronograph Automatic« mit Armband aus Alligatorleder, 8.290 Euro. MONTBLANC BOUTIQUE, ERDGESCHOSS

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Mantel in der Farbe »Charcoal«, 420 Euro. TED BAKER, 3. ETAGE

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Krawatte aus Wolle mit Fischgrätmuster, 80 Euro. GANT, 3. ETAGE

Schal in Grau und Schwarz, 130 Euro. ARMANI COLLEZIONI, 3. ETAGE

Android-Smartphone in »Sunset red« aus der »Vertu Ti Colours«-Kollektion mit Saphirglas-Display, 8.900 Euro. VERTU, ERDGESCHOSS

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Geldbörse in dunklem rot, 70 Euro. TED BAKER, 3. ETAGE

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Schwarze Hose, 110 Euro. TED BAKER, 3. ETAGE

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Dufflecoat mit Kapuze, 1.399 Euro. BURBERRY, 3. ETAGE

Dunkelgraue Schirmmütze, 50 Euro. TED BAKER, 3. ETAGE


MARKENPORTRAIT

GANT

DIE FABELHAFTEN COLLEGE-BOyS Die 1960er-Jahre waren in den USA das Jahrzehnt einer neuen Gelöstheit. In der Pop-Art, im Rock’n’Roll und auf dem College-Campus. Studenten nahmen ihre Krawatten ab und knöpften ihre Hemden auf. Diese stammten meist von einer Marke: Gant. Mit der Rückbesinnung auf Americana-Werte gelingt Gant jetzt erneut der Anschluss an die modische Elite. Text ULF LIppITZ

Gant, das waren nicht einfach Hemden. Die aufgestickten Buchstaben drückten ein neues Lebensgefühl aus: das eines entspannten Amerikas, das in der Nachkriegszeit immer mehr raum gewann. Die beiden Gant-Brüder Marty und Elliot führten das sogenannte Button-down-Shirt als Symbol eines weniger zugeknöpften Menschen ein – und griffen dabei auf Erfahrungen in

folgten ihrem Instinkt: Sie verquickten britische Förmlichkeit mit amerikanischer Lässigkeit. Unbewusst trafen sie den Nerv einer Jugend, die sich aus kulturellen und stilistischen Zwängen befreien wollte. Die Haltung der beiden Kriegsheimkehrer war »unschuldig«, so Modedesigner Michael Bastian, der momentan auch Kollektionen für das Label entwirft. Die Brüder hatten ja nicht Mode

die Einführung der Jeans hat die universitäre Stilkultur ähnlich durchgreifend verändert. Die New York Times beschrieb Gant-Hemden als »Standard der adretten College-Kleidung der 60er-Jahre«. Pfiffige Innovationen hielten diesen ruf am Leben – wie jener Knopf am hinteren Kragenrand, der Krawatten einen strafferen Halt gab, wenn man schnell eine umbinden musste.

Die Gant-Brüder Mart y und Elliot

1978 punktet Gant mit Streifen und weißem Kragen

Großbritannien zurück. Dort waren die jungen Amerikaner während des Zweiten Weltkriegs stationiert gewesen und die Engländer hatten solche Hemden auf Sportveranstaltungen wie den polo-Turnieren zu schätzen gewusst. Durchgesetzt hat sich der offene Knopf zuerst in den USA. Und zwar, als die beiden Brüder 1949 Gant in New Haven gründeten, auf der Grundlage des väterlichen Textiliengeschäfts. Die Söhne

im Sinn, sondern verfolgten die Idee einer neuartigen Kleiderordnung: aus Armee-Chinohosen, dicken Karohemden und gestriegelten Button-down-Shirts. Aus Stücken, die sie entweder selbst getragen oder auf ihrem Europa-Aufenthalt gesehen hatten. Der Gründer-Eklektizismus führte zu einer Campus-revolution. Die Elite von morgen, die Studenten der Ivy-LeagueUniversitäten, kleidete sich in Gant. Nur

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An dieses Erbe knüpft das Label im neuen Jahrtausend an. Es ist inzwischen ein Klassiker geworden – inklusive FlagshipStore an der Fifth Avenue, Vintage-Linie (Gant rugger) und Fans aus Hollywood (Ashton Kutcher und Bradley Cooper). Der rapper André 3000, geliebt für seine kapriziösen Outfits und geachtet für sein geschultes Urteil, bekannte seine Begeisterung für Michael Bastians GantEntwürfe. Es scheint, dass ein Quantum Nostalgie für amerikanische Werte wie Gleichberechtigung und Freiheitsliebe der Marke guttut: Das Gant-Shirt vereint den Dreiklang von Bildung, Wohlstand und Toleranz, für den man sich in den 1960er-Jahren auf dem Universitätscampus so eingesetzt hat.


KO S M E T I K

SHISEIDO MEN

DAS MäNNErpFLEGE-DrEIMALEINS Es gibt ihn immer noch, den Mann, der sein Gesicht, wenn überhaupt, mit Kernseife wäscht oder ein langweiliges 10-in-1-Duschgel benutzt. Er hält Pflege vermutlich für Zeitverschwendung und Gesichtscreme für etwas, das nur Frauen benutzen dürfen. Machen wir uns nichts vor, diesen Mann wird es immer geben. Allen anderen sei das Pflege-Dreimaleins von Shiseido Men ans Herz gelegt. Text JULIUS MüLLEr

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Die Reinigung

Das Bad ist ein von uns Männern gern besuchter Ort, nur eben nicht am Morgen. Wir betreten es verschlafen, verquollen, schlecht gelaunt. Den meisten Männern sieht man die Nacht deutlich an: Der Bart ist zu kratzenden Stoppeln angewachsen, die Augen sind geschwollen und das Haar vom Kopfkissen zerdrückt. Wenn irgendwie möglich, würden wir am liebsten aus dem Bett nach einer Tasse Kaffee greifen und im pyjama in den Schreibtischstuhl gebeamt werden. In eine Welt ohne Spiegel und Mitmenschen. Aber, mal ehrlich, wer will das schon? Und so kommt es, dass wir ihn schließlich doch aufsuchen, den Ort der wundersamen Verwandlung, und ihn zwölf schmerzlose Minuten später als bedeutend ansehnlichere Menschen wieder verlassen. Wir fühlen uns fantastisch, unsere realität ist wiederhergestellt, unser Selbstbild zurechtgerückt – wir sind wieder Mann statt Monster. Wie das geht? Ganz einfach. Weder Qual noch Zauberei, wir müssen nämlich nur drei PflegeSchritte befolgen: Das Gesicht mit Wasser befeuchten. Eine kleine Menge des reinigungsschaums in die Handfläche geben, mit etwas Wasser

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Die Rasur

aufschäumen, dann mit kreisförmigen Bewegungen auf das Gesicht auftragen. Danach das Gesicht gründlich mit Wasser abspülen. Der »Cleansing Foam« von Shiseido Men entfernt Verunreinigungen und überschüssigen Talg sanft. Sein »Damage Defense Komplex« verbessert die Hautstruktur und stärkt dabei die hauteigene Schutzfunktion. Mit weniger Wasser vermischt, kann der reinigungsschaum auch als rasierschaum verwendet werden. DIE PERFEKTION DER RASUR

Profis rasieren sich unter der Dusche. Die Hitze des Wasserdampfs öffnet die poren und macht das Barthaar weicher und einfacher zu rasieren. Die rasiercreme in die Handflächen geben und entgegen der Wuchsrichtung der Barthaare auf die gereinigte Haut verteilen. Dann mit der Wuchsrichtung rasieren, das vermeidet Hautirritationen. Anschließend das Gesicht gründlich abspülen. Die »Shaving Cream« von Shiseido Men enthält Pflegewirkstoffe, die Hautschäden minimieren und ein sanfteres Gleiten der rasierklinge ermöglichen. Bio-Hyaluronsäure

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Die Pf lege

spendet Feuchtigkeit und ein Extrakt der Süßholzwurzel beugt rasurbrand vor. Der »Damage Defense Komplex« trägt dazu bei, die Schutzfunktion der sensiblen Haut an Gesicht und Hals wiederherzustellen. Höchste Zeit, etwas für Feuchtigkeit, Spannkraft und jugendliche Ausstrahlung zu tun. Zur Wahl stehen z.B. die »Hydrating Lotion« oder der »Total revitalizer« von Shiseido Men. Beide führen die Haut nach der rasur wieder in ihr natürliches Gleichgewicht zurück und spenden lang anhaltende Feuchtigkeit. Der »Total revitalizer« ist insbesondere für die reifere Männerhaut geeignet, da er mithilfe des Ononis-Extrakts feine Linien mildert und der Haut neue Spannkraft verleiht. Lotion oder revitalizer in die Handflächen geben und auf Gesicht und Hals verteilen.

SHISEIDO MEN »CLEANSING FOAM«, 125 ml, 26 Euro; »SHAVING CrEAM«, 100 ml, 23 Euro; »HyDrATING LOTION«, 150 ml, 32 Euro; »TOTAL rEVITALIZEr«, 50 ml, 71 Euro. Beim Kauf von zwei produkten erhalten Sie eine reisegröße des SHISEIDO MEN »CLEANSING FOAM« (30 ml) und der »MOISTUrIZING EMULSION« (50 ml) im Wert von 27 Euro zum Geschenk. Alle produkte im Erdgeschoss


B L I C K FA N G

SCHAUFENSTEr

MUST-HAVES Für DEN GEpFLEGTEN MANN

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»Dior Homme«, Eau de Toilette, 100 ml, 84 Euro. DIOR

Gesichtsreinigung und rasiergel »Facial Fuel – Sky Flyin’ Foaming Multi-Gel« mit Ginseng und Bambusextrakt, 142 g, 18 Euro. KIEHL’S

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»Shave Ease Oil« für eine glatte rasur, 30 ml, 33 Euro. CLARINS MEN

»Hair & Shower Gel Colonia Essenza«, 200 ml, 32 Euro. ACQUA DI PARMA

Feuchtigkeitscreme »BB Cream SpF 35«, 40 ml, 36 Euro. BOBBI BROWN

»Body Lotion Colonia« mit Jojobaöl, 200 ml, 52 Euro. ACQUA DI PARMA

»Sisleÿum for Men Anti-Age Global revitalizer« für normale Haut, 50 ml, 186 Euro. SISLEY

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»Tinted Moisturizer Oil Free SpF 15« mit den Vitaminen E und C, 50 ml, 36 Euro. BOBBI BROWN

»Shaving Line«-rasierer mit Wengé-Holzgriff und brüniertem Messing, 244 Euro. ACQUA DI PARMA

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»Shaving Line regenerating AfterShave Lotion«, 100 ml, 58 Euro. ACQUA DI PARMA

»Eau d’Ikar«, Eau de Toilette, 100 ml, 110 Euro. SISLEY

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Kosmetik im Erdgeschoss

Feuchtigkeitspflege »Facial Fuel ›Heavy Lifting‹«, 50 ml, 42 Euro. KIEHL’S

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Erfrischendes »Anti-Fatigue Eye Serum«, 20 ml, 38 Euro. CLARINS MEN

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Lippenbalsam »Eucalyptus Lip relief«, 15 ml, 10 Euro. KIEHL’S

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»›First Class‹ purifying Hand Treatment« mit Ginseng und Kaktusblüte, 75 ml, 20 Euro. KIEHL’S


I M G E S P R ÄC H M I T

J O N K O rTA J A r E N A

DEr EHrGEIZIGE Tom Fords Muse, Supermodel und erfolgreicher Schauspieler: Der Spanier Jon Kortajarena hat wenig Grund, sich über seine Karriere zu beschweren. Wieso er sich trotzdem immer weiter verbessern will, erzählt er uns in diesem Interview. Interview N I KOLAS FEI r EISS

Herr Kortajarena, was wollten Sie eigentlich werden, bevor Ihre Modelkarriere begonnen hat? Denn das war ja eher zufällig … Als ich auf dem Gymnasium war, wollte ich unbedingt Architekt werden. Das ist bis heute auch ein Feld, das ich sehr liebe und das mich immer wieder neugierig macht. Sie sind eines der erfolgreichsten männlichen Models. Spielt Mode auch privat für Sie eine große Rolle? Ich mag Mode als Instrument, um sich selbst auszudrücken. Wenn Mode zum Lebensinhalt wird, gefällt mir das dagegen gar nicht. Mir macht sie Spaß, besessen oder abhängig aber bin ich in keiner Weise von ihr. Vor allem sehe ich sie wohl als wichtigen Teil meines aktuellen Jobs, nicht mehr und nicht weniger. Naomi Campbell, Kate Moss – eigentlich sind Sie ständig von schönen Frauen umgeben. Was muss eine Frau haben, damit Sie sich auf der Straße nach ihr umsehen? persönlichkeit, Charisma und Selbstvertrauen. Aber – so sehr sich das wie ein Klischee anhört: Ob jemand auf einen anderen Menschen anziehend wirkt, ist am Ende einfach pure Chemie.

Foto A N Dr éS SEG OV I A

In diesem Magazin sieht man Sie in der Strecke »The New Look« oft in Schwarz, das in diesem Herbst eine große Rolle spielt. Tragen Sie selbst gern Schwarz? Ich liebe Schwarz und trage es eigentlich ständig. Mein Kleiderschrank ist komplett voll mit schwarzen Sachen. Was ist das Must-have in der Garderobe eines Mannes? Ein Anzug von Tom Ford. Sie haben 2009 in Tom Fords großartigem Film »A Single Man« mitgespielt und nehmen außerdem Schauspielunterricht. Ist das eine Karriere, die Sie noch weiter ausbauen wollen? Ich liebe es, zu schauspielern, und will auf jeden Fall weitermachen. Allerdings habe ich auch großen respekt vor diesem Beruf und sogar ein bisschen Angst davor, bin aber bereit, die nächsten Schritte zu gehen. Und heute durch den Schauspielunterricht auch besser gewappnet. Mit dem habe ich erst nach den Dreharbeiten zu A Single Man angefangen. Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten und Zeit für sich haben?

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Ach, es sind ganz simple Sachen, die mich dann glücklich machen. Ich liebe beispielsweise Spaziergänge in der Natur, schaue sehr gern Filme, spiele mit meinem Hund und verbringe Zeit mit Freunden und Familie. Wo sehen Sie sich in 15 Jahren? Leben Sie eher spontan oder versuchen Sie, Dinge weit im Voraus zu planen? Ich habe sehr viele Träume für mein Leben, lasse mich aber gleichzeitig auch gern vom Leben überraschen. Es ist also eine Mischung: Ich kämpfe durchaus für Dinge, die ich erreichen will, lasse mich dabei aber eben auch vom Schicksal lenken. Was mögen Sie am meisten an sich selbst? Besonders stolz bin ich auf die Entwicklung, die ich durchgemacht habe. Wissen Sie, es gibt Menschen, denen schon alles in die Wiege gelegt war. Aber das ist ja zunächst kein Verdienst. Meiner Meinung nach ist die wichtigste Fähigkeit, sich selbst immer weiter verbessern zu können und so ein immer besserer Mensch zu werden. Also mutig genug zu sein, sich zu verändern und dennoch immer authentisch zu bleiben. Vielen Dank für das Gespräch.


DUFT

TOM FOrD

Tom Ford, gefeierter Modedesigner, ist auch ein großer Parfumeur. Im Herbst überrascht er den Mann mit gewagten Kombinationen des kostbarsten Duftes der Welt – Oud. Text DA N SC H r Ey Er

leistet sich Tom Ford den Luxus eines Duftlabors, das ganz seinem exquisiten Geschmack verschrieben ist. Um Aromen zu erfi nden, die den wahren DuftConnoisseur ansprechen sollen, wie er betont. Im Herbst nun überrascht er in

Alle Abbildungen: © Tom Ford Beaut y

»Warum sind Männer so zurückhaltend, wenn es ums Experimentieren geht?«, fragt Tom Ford laut. Und liefert die Antwort sofort: Weil den meisten von ihnen das nötige Know-how fehlt. »Wer die Regeln von Fashion und Körperpflege kennt, der weicht von der Norm ab und wird experimentierfreudig.« Tom Ford, dieses amerikanische Wunderkind der Modewelt, das Gucci zu neuem Leben erweckte, yves Saint Laurent in schwierigen Zeiten am Glänzen hielt, sich in der Filmwelt als Genie des ästhetischen

etablierte und sich als Eigenmarke so rar wie begehrt machte, kennt die regeln. Mehr noch: Er gestaltet sie. Stets pflegt dieses Enfant terrible das Experiment, das Extravagante, das Luxuriöse. Das gilt auch für den Luxus schlechthin – die Vergänglichkeit eines Dufts, der manchmal schneller verflogen ist, als man ihn bewusst wahrnehmen kann, und der doch den bleibendsten Eindruck hinterlässt. Der Duft ist eines der wichtigsten Hilfsmittel des Menschen, um seine Welt zu erfahren. Mit »private Blend«

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ausgewählten Häusern mit einer Serie von Düften, die auf dem sagenumwobenen Adlerholz basieren, dem in Arabien »Oud« genannten Harz eines Baumes, dessen ätherisches Öl seit Jahrtausenden rarer Bestandteil von Düften und riten ist. So rar, dass es mittlerweile teurer als Gold gehandelt wird. Der Duft von Oud ist der des lederbehandschuhten Sportwagenfahrers, des expeditionsgestählten Abenteurers. Ford kreierte drei kantige Aromen, »Oud Wood«, »Oud Fleur« und »Tobacco Oud«. Gerade Letzteres wird für echte Kenner eine Duftexplosion sein, denn das rauchige Aroma des Tabaks verbindet sich mit dem erdig-süßen Duft von Adler- und Sandelholz zu einer faszinierenden Balance aus Tradition und Avantgarde. Alle drei Düfte der »private Blend Oud Collection« und die dazu passenden Bodycare-produkte mit dem Duft des Bestsellers »Oud Wood« sind ab November im Oberpollinger erhältlich.

TOM FOrD »OUD WOOD«, »OUD FLEUr« und »TOBACCO OUD«, je 50 ml 185 Euro, Erdgeschoss


K A M PAG N E

DIOr »DIOr HOMME«

Alle Abbildungen: © Nan Goldin for Christian Dior Parfums

THE ONE AND ONLy »1000 Lives« heißt die neue Kampagne von »Dior Homme«. 1000 Leben scheint auch Robert Pattinson zu haben – der für das Parfum in all seinen Facetten von Nan Goldin fotografiert und von Romain Gavras gefilmt wurde. Text SANDrA MIDDENDOrF

»Wer sonst?«, fragte man sich, als Dior im Juni bekannt gab, dass das neue Gesicht der »Dior Homme«-Kampagne robert pattinson sei. Wer sonst könnte so gebührend in die Fußstapfen von Marlon Brando, James Dean, paul Newman oder Montgomery Clift treten? Wer sonst verkörpert auf so elegante Weise gleichzeitig Männlichkeit, rebellion und Verwundbarkeit? Und wer sonst hat solche Augen, mit diesem speziellen Funkeln im klaren, leicht gesenkten Blick? pattinson ist mehr als ein Schönling: Erster Vampir »Edward Cullen« in

der Twilight-Saga, Hauptcharakter in Cosmopolis, dem neuesten Film von Star-regisseur David Cronenberg, Frauenschwarm und Stilikone – der 27-jährige Brite ist ein Allroundtalent. Und vor allem steht er für ein ganz bestimmtes Lebensgefühl: pattinson ist jemand, der den Weg gehen wird, den er gehen will – frei, wild, kompromisslos und immer mit größter Leidenschaft. So wie der Duft, den er in der Kampagne »1000 Lives« auf so perfekte Weise verkörpert: pattinson angezogen in der Badewanne, auf deren rand sich

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nackte Frauenbeine räkeln; pattinson auf zerwühlten Bettlaken; pattinson, der Model Camille rowe küsst – festgehalten von Nan Goldin und romain Gavras, denen es gelingt, genau jene Wildheit und Freiheit einzufangen, die den neuen Dior-Mann ausmachen. Und man kann ihn förmlich riechen, seinen Duft nach Gewürzen und Lavendel, Moschus und Amber von extremer Eleganz. Und wenn man länger hinschaut, dann taumelt man und weiß: Das Leben geht weiter, mindestens noch 1000-mal.


K A M PAG N E

DIOr »DIOr HOMME«

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B L I C K FA N G

SCHAUFENSTEr

MUST-HAVES Für MODErNE ZEITEN Contemporary Fashion und Schuhe in der 3. Etage

01 Gestreiftes Sweatshirt, 160 Euro. LACOSTE

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Boots »Evil« aus schwarzem Leder mit Schnalle, 345 Euro. SANDRO MEN

Schwarz-weißer rollkragenpullover aus Merinowolle, 175 Euro. SANDRO MEN

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Leuchtend blauer pullover, 225 Euro. SANDRO MEN

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pullover mit Albumcoverprint von Joy Division, 135 Euro. SANDRO MEN

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Weißes T-Shirt mit Blumen-print, 50 Euro. TED BAKER

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B L I C K FA N G

SCHAUFENSTEr

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Strickpullover in Anthrazit und rot, 130 Euro. TED BAKER

Lederjacke im Biker-Stil, 845 Euro. SANDRO MEN

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Dunkelbraune Hose, 110 Euro. TED BAKER

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Hemd mit geometrischem Muster in Blau- und Grautönen, 120 Euro. TED BAKER

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Sneakers »Vision« aus schwarzem Leder, 245 Euro. SANDRO MEN

Anthrazitfarbenes Hemd, 120 Euro. TED BAKER

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Jacke mit Fellkapuze, 575 Euro. SANDRO MEN

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K A M PAG N E

MArC O’pOLO

AM rUHEpOL Unprätentiös, aber markant: Jeff Bridges ist das Gesicht der neuen Herrenkampagne von Marc O’Polo. Ein Mann, der mit sich und der Welt im Reinen scheint. Und, geben wir es zu, »der Dude« mochte es ja schon immer gern casual. Text DA N SC H r Ey Er

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K A M PAG N E

MArC O’pOLO

Jeff Bridges backstage während des Shootings für Marc O’Polo. Alle Abbildungen: © Mario Sorrenti

Als Jeff Bridges zum Fotoshooting erscheint, packt er zuallererst eine Gitarre aus, genauer gesagt eine von dreien, und fängt an zu singen: »I heard that you’ve been feelin’ down and blue ... what a little bit of love can do.« Ein Lied seines Albums von 2011. Musik macht ihn glücklich, man merkt es. Ursprünglich wollte er Musiker werden, um aus der Schauspieler-Dynastie der Bridges auszubrechen: Seine Eltern Lloyd und Dorothy Bridges waren Hollywood-Größen, sein Bruder Beau ist es auch. Die Magie der Leinwand fing ihn dennoch ein. Er wurde ein

Kultschauspieler, nicht zuletzt dank seiner Darstellung des konsequent bebademantelten »Dude« in dem Bowlinghallenroadmovie The Big Lebowski. Was für ein Geschenk, dass Bridges nach seiner fünften Nominierung in fast 40 Jahren den Oscar letztlich ausgerechnet für die rolle eines Musikers gewann, die des abgehalfterten Country-Sängers Bad Blake in Crazy Heart. Als gläubiger Buddhist war das für ihn wohl schlicht Karma. Marc O’polo hat noch nie auf Markenbotschafter gesetzt. Das Unternehmen ließ bislang lieber Mode für sich sprechen. Dass es nun gerade Jeff Bridges

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auserkor, spricht für Bridges wie auch für das Modehaus. Seit bald 50 Jahren setzt das Traditionsunternehmen auf Natürlichkeit. Es geht um Unaufdringlichkeit, um die spürbare überlagerung von Charakter und Tragbarkeit. Wohlfühl-Mode, die nicht nachlässig ist. Ein entspannter Chic, in Szene gesetzt von Starfotograf Mario Sorrenti – mit dem Bridges in den pausen spontan jammt. Zwei Weltstars an der Klampfe. Deren Spielfreude spricht auch aus den Bildern, aus Bridges’ verschmitztem Blick. Wie so oft bei Marc O’Polo findet sich eben alles natürlich zusammen.


The

NEW LOOK

Fotos

H o r st Diekge r des c /o S h o t v i e w Ph o t o g r a p h e r s

Styling

K athi K aude r c /o S h o t v i e w Ph o t o g r a p h e r s

Jon Kortajarena hat im stylishsten Film der letzten Jahre, Tom Fords »A Single Man«, eine unvergessliche Nebenrolle gespielt. In »The New Look« spielt er die Hauptrolle. Das Thema: Style als modisches Prinzip.

Herrenmode in der 3. Etage

Belstaff

Schwarze Lederjacke im Biker-Stil, 1.490 Euro.




Tiger of Sweden

Jacke aus Baumwollstrick und Acryl, 69 Euro, und schwarze Stoffhose, 139 Euro.


Burberry

Fliegerjacke aus braunem Leder mit olivgrĂźnen Ă„rmeln und Fellkragen, 1.299 Euro.


Armani Collezioni

Schwarzer Kurzmantel mit abnehmbarem Kragen, 900 Euro, taubenblauer Feinstrickpullover, 230 Euro, und schwarze Jeans, 190 Euro.


SANDrO MEN

Grob gestrickter grauer pullover, 255 Euro.



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About a

BOy FOTOS

M IC H A E L M A N N c /o H o u s e o f O r a n g e

STYLING

ST E pH A N I E CA N I SI US c /o B i g o u d i

Young Fashion in der 3. Etage Alle Socken von Falke, 2. Etage

BLK DNM

Schwarze Lederjacke, 720 Euro, Strickpullover, 280 Euro, weiĂ&#x;es T-Shirt, 60 Euro, und graue Jeans, 200 Euro.

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G-STAr rAW

Gesteppte Bomberjacke in dunklem Grün mit reißverschluss und dicker Kapuze, 200 Euro.

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FrED pErry

Dunkelblauer Wollmantel zum Knรถpfen, 350 Euro, anthrazitfarbene Strickjacke aus Merinowolle, 160 Euro, groร kariertes Hemd, 120 Euro, und dunkelblaue Cordhose, 140 Euro.

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GANT

Dunkelblauer Strickpullover aus Lammwolle, 150 Euro, weiĂ&#x;es Hemd mit Button-down-Kragen, 100 Euro, und Chinohose in Aubergine, 139 Euro.

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Sandro Men

Graue Kapuzenjacke und gl채nzende schwarze Schn체rschuhe, 185 und 275 Euro.



DENIM & SUppLy rALpH LAUrEN

Gefütterte beigefarbene Steppweste, 199 Euro, verwaschenes Jeanshemd, 100 Euro, Jeansjacke, 199 Euro, patchwork-Strickjacke in Blautönen, 269 Euro, und Jeans in Used-Optik, 169 Euro.


Marc O’Polo

OlivgrĂźne Jacke mit Kapuze und herausnehmbarem Innenfutter in leuchtendem Orange, 380 Euro, Hemd mit Button-down-Kragen, 70 Euro, dunkelblauer grob gestrickter Pullover, 140 Euro, und Jeans in Used-Optik, 100 Euro.


SANDrO MEN

Schwarzes Sweatshirt mit silbernen reißverschlüssen an den Schultern und glänzende schwarze Schnürschuhe, 175 und 275 Euro.

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TOpMAN

Schwarze Stoffhose mit Bügelfalte und gesteppte Bomberjacke in Schwarz-Weiß und Dunkelgrau von Topman, 40 und 48 Euro. Glänzende schwarze Schnürschuhe von Sandro Men, 275 Euro.

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Topman / BLK DNM

Schwarze Jacke mit Karomuster in Anthrazit und Beanie-Mütze in Dunkelgrau mit weißem und grünem Streifen von Topman, 75 und 14 Euro. Graues T-Shirt von BLK DNM, 60 Euro.



Gentlemenʼs

CLUB FOTOS

M A r K US pr I T Z I c /o S h o t v i e w Ph o t o g r a p h e r s STYLING

Ly N N S C H M I D T c /o Wa l t e r S c h u p f e r

Herrenmode in der 3. Etage

JOOp!

Schimmernder blauer Anzug, 499 Euro, und weißes Hemd, 80 Euro.

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VAN LAACK

Kariertes Flanellhemd mit Ellbogenpatches, 180 Euro, und schwarzer Wildlederg端rtel, 150 Euro.



JACQUES BRITT

Weißes Hemd mit verdeckter Knopfleiste, 100 Euro.


ETON

Hemd mit Paisleymuster, 160 Euro.



Evody

»BOIS SECRET« Die Duftkreation von régine Droin und ihrer Tochter Cérine Vasseur ist eine Hommage an die Vielseitigkeit des Holzes. Eine Mischung aus zitrischer Herbheit und fein würziger Wärme, stellt dieses parfum ein aromatisches Erlebnis für Männer und für Frauen dar. Eau de Parfum, 100 ml, 100 Euro.

Die

NOTE FOTOS

pE T E r L A N G E r

STYLING

W I N N I E pL AC Z KO

Ein Mann, der seinen Duft mit Sorgfalt auswählt, hat keine Angst vor einer persönlichen Note: Er ist aufmerksam, sich und anderen gegenüber. Sein Parfum ist ein Spiegel seines Spirits, ein Statement. Alle Parfums im Erdgeschoss

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Comme des Garçons »AMAZINGREEN«

Wie eine eben vom Baum gepflückte Frucht liegt »Amazingreen« von Comme des Garçons in der Hand. Und auch der Duft verbreitet geballte grüne Natur – eingebettet in einen rauchigen Schießpulver-Akkord. Eau de Parfum, 100 ml, 90 Euro.

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Amouage

»INTERLUDE« Wie visuelle Magie wirkt der charakteristische nachtblaue Flakon mit Swarovski-Kristall. Der würzig-holzige Duft ist inspiriert von Chaos und Unordnung mit einem Intermezzo, das im Kern Harmonie und ruhe ausstrahlt: »Interlude«. Eau de Parfum, 100 ml, 255 Euro.

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»TOM FORD NOIR« Die dunkle Seite, die aufregend, aber nicht düster ist: Der orientalisch-sinnliche Duft »Tom Ford Noir« steht für die kultivierte, mondäne ebenso wie für die private, sinnliche Seite des Mannes. Eau de Parfum, 100 ml, 97 Euro.

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Penhaligon’s

»JUNIPER SLING« Anregend wirkt »Juniper Sling« von penhaligon’s, auch ohne ihn zu trinken. Inspiration für den von Olivier Cresp kreierten Duft war London Dry Gin und damit das Elixier der roaring Twenties. Eau de Toilette, 100 ml, 170 Euro.

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»KITON MEN« »Kiton Men« ist kein Draufgänger, sondern ein Gentleman und lehnt sich damit an die klassischen und maßgeschneiderten Anzüge der Marke an. Ein ausgewogener, frischer Duft mit dezenter Süße und fruchtigen Zitrusnoten, abgerundet mit Sandelholz und Koriander. Eau de Toilette, 125 ml, 80 Euro.

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Hugh Parsons

»OXFORD STREET« Der Duft vereint alle Qualitäten der geschäftigen und niemals ruhenden Londoner Oxford Street als Inbegriff des britischen Lebensstils. Auch bei diesem parfum steht die Traditionsmarke Hugh parsons für bewusste Eleganz und Qualität. Eau de Parfum, 100 ml, 85 Euro.

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Parfums de Marly

»HEROD: ROYAL ESSENCE« Nach edlen pferderassen benannt, sind die parfums de Marly ein Tribut an den parfum- und pferdenarren Ludwig XV. Der vornehm-exotische Duft »Herod« umgibt seinen Träger mit rauchiger Vanille. Eau de Toilette, 125 ml, 166 Euro.

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J. F. Schwarzlose Berlin »RAUSCH«

»rausch« überträgt Berlins Kreativität in einen Duft. rauchnoten und Bitterstoffe lassen an die Goldenen Zwanziger und die Vielfalt zeitgenössischer Nachtclubs denken. Eine Kreation – souverän, selbstbewusst und kosmopolitisch – jenseits jeder Mainstream-Attitüde. Eau de Parfum, 50 ml, 125 Euro.

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Acqua di Parma

»COLONIA INTENSA OUD« In einem abgedunkelten Flakon, der in einem mit Seide ausgestatteten Coffret ruht, verbirgt sich »Colonia Intensa Oud« von Acqua di parma. Eine stilvolle Verbindung von wertvollem Adlerholzöl mit Bergamotte und Orange zum erfrischenden Eau de Cologne. Eau de Cologne Concentrée, 100 ml, 160 Euro.

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Gucci

»MADE TO MEASURE« Für diesen würzig-orientalischen Duft hat sich das Modehaus Gucci von seinem Maßanfertigungsservice inspirieren lassen: »Made to Measure« ist ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel von Texturen und Nuancen für individuelle Eleganz. Eau de Parfum, 50 ml, 68 Euro.

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Lalique

»ENCRE NOIRE« Ein parfum setzt Zeichen: Als ein edles Tintenfass präsentiert sich der Flakon des würzigen Dufts »Encre Noire« von Lalique aus schwarzem Glas mit einem Verschluss aus härtestem Wenge-Edelholz. Eau de Toilette, 100 ml, 87 Euro.

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First

CLASS FOTOS

pAT r IC K H O U I

Was gibt es Stilvolleres als die Kombination aus zeitlosem Design und unbedingter Verlässlichkeit? Genau darum sollte es bei der Wahl Ihrer Tasche oder Ihres Koffers gehen, denn: Was wäre das Reisen ohne den perfekten Begleiter?

MONTBLANC

Schwarze abschließbare Aktentasche »Meisterstück« mit Innenfächern für Handys und Schreibutensilien, 1.050 Euro. MONTBLANC, ERDGESCHOSS

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S.T. DUpONT

Geräumiger Weekender aus schwarzem Leder mit zwei Henkeln und silbernem reißverschluss, 1.255 Euro. S.T. DUPONT, UNTERGESCHOSS



rIMOWA

»Topas Stealth Multiwheel« aus Aluminium in mattem Schwarz, 799 Euro, und »Salsa Deluxe Multiwheel« aus polycarbonat in glänzendem Schwarz, 439 Euro. RIMOWA, UNTERGESCHOSS


MONTBLANC

Trolley »480 Westside« in Anthrazit mit dezentem hellgrauem Muster und schwarzen reißverschlüssen, 1.295 Euro. MONTBLANC BOUTIQUE IM ERDGESCHOSS

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LOUIS VUITTON

reisetasche »Keepall« aus Damier Graphite Canvas, 1.880 Euro. LOUIS VUITTON STORE IM ERDGESCHOSS

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rIMOWA

»Cabin Salsa Multiwheel« aus polycarbonat in Mattgrau, 349 Euro. RIMOWA, UNTERGESCHOSS

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EDITION

SCHIESSEr

»Artists for Revival«-Entwurf von Monica Bonvicini Alle Abbildungen: © Schiesser – »Artists for Revival«

EINE NICHT GANZ SO WEISSE WESTE Zehn Künstler entwerfen fulminante Doppelripp-Fantasien. Wie aus einem Schiesser-Unterhemd ein Sammlerobjekt wird. Eine kleine Geschichte von Tradition, Moderne und ein bisschen Glamour. Text ULF LIppITZ

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EDITION

SCHIESSEr

Monica Bonvicini

»Artists for Revival«-Entwurf von Marc Brandenburg

Marc Brandenburg

Der Doppelripp gehört zum Unterhemd wie der Champagner zur FashionAftershow-party. Der feine Dreiklang lautet: weiß, gerillt, Schiesser. »Ein grundehrliches Kleidungsstück«, so nannte Die Welt das kleine Weiße für darunter. Und glaubte, dass die Schönheit erst daraus entstünde, dass man es auf den ersten Blick gar nicht sieht. Da kannte die Zeitung noch nicht die Entwürfe, für die sich angesehene Künstler ins Atelier gesetzt hatten. »Artists for revival« versammelt zehn Kreative, die sich anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der »revival«-Linie von Schiesser Gedanken gemacht haben, wie aus dem Darunter ein Darüber werden kann – ein Hingucker für den Club, den park oder die party zu Hause. Von wegen Liebestöter, das sind richtige Anheizer. Dabei sah es vor einigen Jahren noch schlecht für dieses Kleidungsstück aus. Der bewährte Doppelripp wurde zugunsten von Nylon-Baumwollfasern verschmäht – was zu einem großen problem führte: Ständig schwitzten die Träger dieser ultraleichten Textilien, sobald die Temperatur mal anstieg. Tja, wäre mit Doppelripp nicht passiert. Erst ein Star aus Hollywood musste kommen, um die Jugend von ihrer Verblendung zu befreien, um zunächst Berlin-Mitte und später die ganze republik wachzurütteln: die Schauspielerin und Oscar-preisträgerin Frances McDormand (Fargo). Der Legende nach entdeckte sie die »coolen Schiesser-Unterhemden«, als sie 2004 Jury-präsidentin der Berlinale war. Dermaßen begeistert

war sie von den hochwertigen BaumwollBasics, dass sie sich fortan jedes Mal ein neues paar mitbringen ließ, wenn Freunde an die Spree kamen. Ohne Marketing und promotion erreichte das produkt plötzlich Kultstatus.

Oder Marc Brandenburg, noch so ein Experte physischer Bedürfnisse. Der Berliner hat im legendären Berliner Club Berghain an der Bar gearbeitet, er kennt sich aus mit bärenstarken Männern, die nur in Jeans und DoppelrippUnterhemd tanzen. Für Schiesser hat er ein schwarz-weißes Querstreifenmuster kreiert, das sich wie ein Film um den Körper zu legen scheint und seine künstlerische Arbeitsweise nachahmt – Zeichnungen, die stets wie Fotonegative aussehen. Durch den direkten Hautkontakt steht das Unterhemd in engem Zusammenhang mit einer gewissen Körperlichkeit – das liegt für die amerikanische GrafikFetischistin Sarah Morris in der Natur der Sache. Sie spielt mit ihren Initialen und stellt sie als orange-blaue Leuchtfarben-Buchstaben in einen neuen Kontext. Mit einem Mal sieht der Schriftzug SM wie eine poppige Werbebotschaft aus. Nur für was? Hier gibt es verschiedene Deutungsmöglichkeiten … Es ist ein Spiel. So, wie Mode immer ein Spiel mit Zitaten ist, das auf einer soliden Grundlage von Tradition und Expertise funktioniert. Die augenzwinkernde Botschaft dahinter: Der Doppelripp war eigentlich nie weg, jetzt nehmen wir ihn nur plötzlich wahr, weil er in der ersten reihe auftaucht.

HANDWERKSKUNST UND LANGLEBIGES DESIGN

Kurz zuvor hatte Schiesser die »revival«Linie ins Leben gerufen – eine Kollektion, die sich an der traditionellen Herstellung mit rundstrickmaschinen orientierte und dafür hochwertige Baumwolle verwendete. Die nicht unbedingt als glamour-affin verschriene taz verfiel dem Charme des ärmellosen Doppelripp und lobte das »Bekenntnis zu Tradition und Qualität«. Die 1875 in radolfzell gegründete Textilmarke passte mit einem Mal in eine Zeit, in der junge Menschen Handwerkskunst und langlebiges Design für sich entdeckten. Das schätzen auch die Künstler, die für »Artists for revival« Hemden entwarfen. Zum Beispiel Monica Bonvicini, die italienische Künstlerin mit Lebensmittelpunkt Berlin. Ihre Werke beschäftigen sich oft mit Fragen sexueller Identität. Für die Schiesser-Jubiläumsedition hat sie sich als Motiv einen revolver ausgewählt, der vom unteren Saum in richtung Kopf zeigt – eine ironische Drohung, jetzt mal bitte schön nicht über das Geschlecht unterhalb des Saums nachzudenken. Unisex lautet das Motto, hier einmal ganz launisch interpretiert.

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SCHIESSEr »ArTISTS FOr rEVIVAL«Unterhemden, je 129 Euro, 3. Etage (Herren) und 2. Etage (Damen)


MARKENPORTRAIT

AIGNEr

KULT MADE IN GErMANy Keine lauten Töne, niemals aus der Mode und nie gefällig. Das Münchner Label Aigner hat es wie kaum ein anderes verstanden, sich subtil dem Zeitgeist anzupassen, ihm aber nicht hinterherzulaufen. Text N I KOLAS FEI r EISS

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MARKENPORTRAIT

AIGNEr

Alle Abbildungen: © Aigner

Das Aigner-Hufeisen ist mehr als nur ein Markenzeichen, es war und ist Ausdruck eines Lebensgefühls, das Mode mag, Qualität, Eleganz und zeitlosen Stil aber liebt. Seit Jahrzehnten gehört Aigner weltweit selbstverständlich zur exklusiven Gruppe der Luxusbrands und ist mit 105 Shops und 450 Verkaufsstellen in 47 Ländern sicher eines der bekanntesten deutschen Lifestylelabels. Namensgeber ist der gebürtige Ungar Etienne Aigner. In den 1930er-Jahren feierte er während der pariser Haute-CoutureSchauen als Taschendesigner erste Erfolge, in den Fünfzigern präsentierte er dann in New york zum ersten Mal eine eigene Kollektion, die das typische »A« in Hufeisenform trug – der Beginn einer bis heute andauernden Erfolgsstory. Von New york verschlug es den Weltbürger nach München, von wo aus Aigner in den 1960er- und 70er-Jahren zu einer Kultmarke wurde. München war damals ein idealer platz, um eine neue, große deutsche Modemarke zu gründen. Es herrschte Auf bruchstimmung, und hier war man italienischem »Dolce Vita« auch schon immer näher als irgendwo sonst in Deutschland. Flower power! party! Love! Disco! Jetset! Der Geist dieser Freiheit inspirierte die junge Marke Aigner. Zu den wilden Jahren mit ihren wilden partys passten am besten wilde pferde. Die renntage, die Aigner vor den Toren Münchens veranstaltete, wurden bald zu einem Society-Höhepunkt. Aigner war

die erste deutsche Kultmarke für Lebensart und Stil. Dass Aigner sich mit seinen produkten rustikal und bodenständig gab, nie

vordergründig modisch, ist sicher ein Grund für den über die Zeit hinaus anhaltenden Erfolg. DESIGN UND KONTINUITÄT

In Stilfragen waren die 1960er- und 70erJahre voller Gegensätze: Beatles, Stones, VW Käfer und Ford Capri, pucci und yamamoto: Vieles war nebeneinander möglich, vieles auch nur ein kurzfristiges phänomen. Aigner gelang ein eigener,

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zeitloser Weg, dem die Marke immer treu geblieben ist und der sie auch im 21. Jahrhundert frisch wie eh und je aussehen lässt. Lederwaren von Aigner sind eine Hommage an traditionelles Handwerk. Die Designs von portemonnaies und Taschen sind klassisch und verleihen den Kollektionen Kontinuität, es sind Accessoires, deren Form für sich selbst steht. Sportlich oder elegant, glatt oder geprägt, Form und Farben, jedes AignerAccessoire ist ein Statement für unvergänglichen Style. Natürlich hat sich Aigner weiterentwickelt, aber immer selbstverständlich und ohne äußeren Zwang. 1990 kamen die ersten Women- und Menswear-Kollektionen auf den Markt, die heute zwei Mal im Jahr einem auserlesenen Kreis von Einkäufern und Journalisten präsentiert werden. Es folgten Lizenzen für Uhren, Schmuck und Brillen. 2012 war die Zeit reif für eine HeritageKollektion, deren Lederaccessoires das edle Erbgut der Marke in seiner Essenz präsentieren. Mit ihr lebt auch die Handwerkskunst der Feintäschnerei auf, im Münchner Mutterhaus werden eigens wieder Feintäschner ausgebildet. Im Design greift die Heritage-Kollektion den Look der Siebziger auf. Im typischen Chiantirot und mit dem Hufeisenlogo – Symbol für präzise Handwerkskunst und bestes Leder – ist sie unverwechselbar und dafür gemacht, niemals aus der Mode zu kommen. Typisch Aigner!


TERMINE

MüNCHEN

HErBST IN MüNCHEN Was tun, wenn die Tage kürzer und die Temperaturen kühler werden? Natürlich den Herbst auskosten – mit den kulturellen Highlights, die den Abschied vom Sommer ganz einfach machen.

JAMES BLAKE Seit seinem ersten, 2011 erschienenen Album gilt er als Wunderkind, Erneuerer und Hoffnungsträger des pop. Weil James Blake Elemente verschiedener Genres von Dubstep, Soul, Folk bis Jazz miteinander kombiniert und so neue Klangkonstrukte entwirft. Und weil man zu seiner Musik träumen, leiden und lieben kann. Deswegen freuen wir uns, dass der 24-jährige Brite mit der klassischen Klavierausbildung sein zweites Album – es trägt den Titel Overgrown – veröffentlicht hat und damit nun auf Tour geht. 9. Oktober, Muffathalle Informationen unter: www.muffatwerk.de, Abbildung: © Universal Music

ZWEI IN EINEM: »L’ENFANT ET LES SOrTILèGES« UND »DEr ZWErG« Ein Kind, das mit lebendig gewordenen Gegenständen kämpfen muss, weil es sie vorher gequält hat. Später dann ein hässlicher Zwerg, der sich in eine verwöhnte Infantin verliebt, sich zum ersten Mal in seinem Leben im Spiegel sieht und an gebrochenem Herzen stirbt. Fantasielosigkeit steht an diesem Abend mit Sicherheit nicht im programm. Gleich zwei Märchen hintereinander werden stattdessen erzählt: die Oper LʼEnfant et les Sortilèges von Maurice ravel und Der Zwerg von Alexander von Zemlinsky. ravels Zweiakter basiert auf den lyrischen Entwürfen der französischen Schriftstellerin Colette, von Zemlinskys Werk auf einem Märchen von Oscar Wilde. Beide Stücke wurden unabhängig voneinander in den 1920er-Jahren uraufgeführt. Die aktuelle Version wird nun von dem polnischen regisseur Grzegorz Jarzyna inszeniert, die höchst skurrilen Kostüme entwarf Anna Nykowska Duszynska. 20., 25. und 27. Oktober, Nationaltheater München / Bayerische Staatsoper Informationen unter: www.bayerische.staatsoper.de, Abbildung: © Wilfried Hösl

GErHArD rICHTEr: »ATLAS« Vom alten Urlaubsfoto bis zum abgerissenen Kalenderblatt oder der schnell angefertigten Skizze sammelt Gerhard richter seit 1962 alles, was ihm zum Wegschmeißen zu schade, zum Verkaufen aber nicht gut genug ist, klebt es auf weiße Kartons und nennt es Atlas. Dieses Jahr fertigt er die letzten dieser Tafeln an und beendet damit die Arbeit an dem Werk. Die Städtische Galerie im Lenbachhaus hat Atlas 1996 erworben und zeigt die Tafeln zusammen mit weiteren Werken richters. 23. Oktober 2013 bis 9. Februar 2014, Kunstbau der Städtischen Galerie im Lenbachhaus Abbildung: © Gerhard Richter 2013

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REISEN

KOLUMNE

LASTENTräGEr Goethe hatte stets sein eigenes Bett dabei. Marlene Dietrich reiste mit bis zu 80 Koffern. Phileas Fogg dagegen, der Held aus Jules Vernes »In 80 Tagen um die Welt«, begnügte sich mit zwei wollenen Hemden und drei Paar Strümpfen. Reiselust und Reiselast gehen stets Hand in Hand. Ein Streifzug durch die Pragmatik des Gepäcks. Text TI LL SCH rÖDEr

reisen ist vieles: Entschleunigung, Bildung, Selbsterfahrung, Erholung, Trophäe, Spaß. Vor allem aber ist es eine logistische Stilfrage. Was kommt wie wohin mit? Die Jahrhunderte miniaturisierten das Gepäck. Je enger die Welt zusammenrückt, umso weniger nimmt der reisende mit. Als das reisen noch nicht erfunden war, also in der Zeit vor Baedeker-reiseführer und pauschaltourismus, bedeutete Gepäck stets eine mobile Version des eigenen Haushalts: Alles sollte mit, es durfte an keinerlei Annehmlichkeiten fehlen. Vollbepackte Kutschen chauffierten den mittelalterlichen Adel und seine Entourage entlang der Königswege zu residenzen und Wallfahrtsorten. Die innere Demut ging einher mit äußerem pomp. Als der englische Adel seine Sprösslinge auf die Grand Tour durch Europa schickte und Bildungsreisende über Monate in Landstrichen der Antike verweilten, begann das Zeitalter des modernen reisegepäcks. Was der reisende nun in seinem »Zimmer mit Aussicht« an Dienern einsparte, kompensierte er mit einer Fülle von Behältnissen: reisetruhen, Hutschachteln, reisetaschen, hölzerne reiseapotheken, Schminkköfferchen, Seesäcke,

Illustration D A AV I D M Ö r T L

Tornister, Hunde- und Katzenkörbe. Doch immer noch galt: lieber zu viel als zu wenig dabei. Man wusste nie, was die Fremde zu bieten hat. Im Zeitalter der überseelinien, Zeppelin-Weltfahrten und Propellerflugzeuge brach dann die ära des Erlebnisreisens an: Die Diener des Fernwehs hießen fortan Schrankkoffer und überseekiste. Nicht das reiseziel erfüllte die Sehnsucht, sondern die reise an sich – Captain’s Dinner und Kostümball an Bord eingeschlossen. Da durfte kein festliches Kleidungsstück ungenutzt zu Hause verkümmern. Alles fein säuberlich verstaut in gigantischen Kisten, dem Fortbewegungsmittel entsprechend auch differenziert als Autokoffer, Schiffstruhe und Fluggepäck. Jene Jahre sind das goldene Zeitalter der Sattler. Nietenbeschlagen, holzverstärkt, unverwüstlich: Das zwischen

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1880 und 1940 von den Manufakturen wie Goyard, Moynat, Louis Vuitton und Hermès gefertigte Gepäck gilt heute als begehrte Wertanlage. Sonderanfertigungen wie ausklappbare Schreibtische und Champagner-Halter machten aus den Schrankkoffern mondäne Monolithen. reiseschreibmaschinen und rasierzeug mussten schließlich gleichberechtigt ihren Platz fi nden, fuhr man in die Sommerfrische. Thomas Mann reiste noch in den 1950er-Jahren mit einer reisetruhe aus dem Jahr 1885. Das Zeitalter des Düsenjets legte dann den Schalter um. Was Jules Verne mit seinem revolutionären Dandy vormachte, ein reisesack mit dem Nötigsten, fand seine Entsprechung im pilotenkoffer. Der lässig hinter sich hergezogene Allrounder birgt das Versprechen der mühelosen Interkontinentalität. Heute hier, morgen dort. rasierer, reisepass und rolli: Das einstige Bild des Terminals prägt heute die ganze Welt. Die Survival-Variante des Naturtypen, der rucksack, und der schlanke Begleiter des Lebemanns, der Weekender, komplettieren die neuen Insignien der Spontaneität. Der einzig Leidtragende dabei: der Beruf des Kofferträgers. Eine endgültig entlastete Zunft.


MARKENPORTRAIT

BArBOUr

Für LäSSIGE EDELMäNNEr 1894 wurde die Marke Barbour gegründet, ihre Wachs- und Steppjacken avancierten schnell zum typischen Kleidungsstück des britischen Adels auf der Jagd. Barbour galt lange als traditionell, aber nicht unbedingt chic. Jetzt ist Tradition en vogue und Barbour aktueller denn je. Text N I KOLAS FEI r EISS

Der anspruchsvolle Kundenservice des britischen Unternehmens Barbour garantiert, dass die typischen Wachsjacken jederzeit eingeschickt, repariert, nachgewachst oder geändert werden können. Bei dieser Gelegenheit werden die Taschen auf vergessene Gegenstände hin kontrolliert. Schon gefunden wurden: die Schlüssel zum St. James’s palace – immerhin die offizielle Londoner Residenz der Monarchen –, Schafschwänze, Zähne eines Fuchses, eine Glasphiole mit Affenblut, Liebesbriefe und, was in dieser reihe nun einigermaßen banal wirkt, Bargeld. Die Aufzählung der Fundstücke bestätigt eindrucksvoll, wofür das britische Familienunternehmen in fünfter Generation steht: Landadel, Jäger und britische Exzentrik – Affenblut! Die klassische Barbour-Jacke ist gewachst oder gesteppt und unverwüstlich. Ein produkt, das in Deutschland gerne auch von denen getragen wurde, die sich mit dem meist schlammfarbenen Kleidungsstück adlige Noblesse überstreifen wollten. Die wenigsten von ihnen brauchten

ihre Barbour-Jacke auf der pirsch, führten sich dafür aber auf wie der Herr Baron auf Stadtbesuch. Der feine Hamburger, traditionell den Britischen Inseln verbunden, war ein typischer BarbourJackenträger. In einem Artikel der Zeit über Blankenese heißt es: »Es gibt sie wirklich, […] die Cabrio-gebräunten polospieler in ihren gebügelten BarbourJacken« – das war nicht freundlich gemeint. Die gewollte Lässigkeit dieser Landadeldarsteller und ihr alberner Snobismus haben dem Image der BarbourJacke eine Zeit lang nicht gutgetan. Cool war etwas anderes, das britische Königshaus etwa.

EIN MIX AUS TRADITION UND EIGENWILLIGKEIT Genau wie die Queen jede Krise, hat auch die Barbour-Jacke die Annäherungsversuche dieser Möchtegerns einfach abperlen lassen. Abperlen lassen, dafür ist sie ja auch quasi gemacht. Dass der Zeitgeist Gefallen, Amüsement und Faszination an royalen Hochzeiten, Skandalen und

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Skurrilität findet, war für das Comeback der Barbour-Jacke sicher hilfreich. Der Film The Queen etwa setzte sie groß in Szene. Oscar-preisträgerin Helen Mirren spielt eine ebenso kühle, ihren Werten verhaftete wie berührende Königin. Die Barbour-Jacke trägt sie, wie es sich gehört, bei der Jagd und auf dem Land. Und auch nur hier, in der freien Natur und gänzlich unbeobachtet, erlaubt sie es sich, eine Träne fließen zu lassen. Dass William und Kate in Barbour-Jacken gesichtet wurden, beweist, dass sie ein Kleidungsstück auch für jüngere, stylingmäßig ambitionierte royale Celebrities ist. Die Barbour-Jacke ist im Outdoorbereich das geworden, was das kleine Schwarze für den Cocktailempfang ist: ein Evergreen, der keiner Mode unterliegt, sich aber über die Jahre fast unmerklich neu justiert hat und deshalb zeitlos wirkt. Der Mix aus Tradition und britischer Spleenigkeit, für den Barbour steht, ist einfach unschlagbar. Wem es gelingt, den Barbour-JackenLandadelchic mit ein bisschen Ironie zu tragen, ist damit bestens gekleidet. Und längst bietet Barbour viel mehr als nur die klassische Jacke, spielt selbst mit dem Image. In diesem Herbst gibt es zudem Hemden und Accessoires wie Mützen oder Schals. Dass alle Styles um das Thema Landleben, reitsport und polo kreisen, ist nur konsequent. Erdige Farben, karierte Hemden, Fair-Isle-Muster, Grobstrick, Daunen, Cord sind die Komponenten, die die Welt von Barbour ausmachen. Dass dieser kernige Look gerade trendy ist, kann man Barbour nicht vorwerfen, dass die Teile praktisch, bequem und haltbar sind, auch nicht. Neidisch kann man darauf werden, dass sie – auch wenn der Trend vorbei ist – nicht alt aussehen. Hat aber auch einen Vorteil: Man kann sie einfach immer weitertragen und mit diesen Klassikern selbst einer werden.


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