Going stärkt! Das Magazin. Sommer & Winter 2020

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Das Magazin 2020/21

GOING stärkt!

Sommer & Winter The magazine

www.wilderkaiser.info


#inechtnochschöner Kaiserpanorama. 2

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Ankommen. Durchatmen. Going stärkt! 4

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GOING stärkt!

Herzlich willkommen! Am wohl schönsten Fleckchen auf Erden. Umrahmt von schroffen, imposanten Wänden des Wilden Kaisers auf der einen Seite und auf der anderen Seite von lieblichen Grashängen, liegt der Ort Going gebettet. Ein Ort, der mehr als nur Erholung, Entspannung und Abwechslung bietet. Going ist viel mehr – er bietet, zeigt und gibt dir vieles. Es zu entdecken und anzu­ nehmen, liegt aber bei dir. Dich auf ihn einzulassen und ihn zu spüren – das musst du selber erleben. Er wird es dir aber danken – mit zahlreichen schönen, stillen Momenten. Am Berg, im Tal oder auf dem Weg dorthin. Momente für die Ewigkeit, die dir in Erinnerung bleiben. Welcome!… to the most beautiful place on Earth. Surrounded by rugged, imposing walls of rock on one side and pretty, grassy slopes on the other: Going. A place that offers more than just rest, relaxation and a change of scenery. But it’s up to you to discover and experience it. Moments to remember for all time.

Kraftplatz Bergsteigergrab. 6

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28  Handwerk

Ponyalm

Unterwegs 92

58

50  Bergdoktor

72  zu

Besuch

Inhalt 7 10 12 16

Herzlich Willkommen Des Kaisers Reich Dein Urlaubsort Die Goinger Ursaat

20 Sommer 22 Gästeprogramm 24 Sommerabende 28 Handwerkskunstmarkt 30 Handwerk aus Leidenschaft 36 Mythos Wilder Kaiser

40 Ein Plädoyer für die Grasberge 44 Das Hollenauer Kreuz 46 Tauernblick Panorama Rundweg 50 Bergdoktor

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56 Moor & more Erlebniswelt

58 Die Ponyalm 70 Brauchtum

& Geschichte 72 zu Besuch beim Stadlhof 74 Die Goinger Bibliothek 75 Urlaub mit Hund

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78 Winter 80 Gästeprogramm 82 Angebotswochen 84 Going live Winter 86 Abseits der Pisten 92 Unterwegs im

Winterwunderland

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Die Region Wilder Kaiser

Des Kaisers Reich Vielfältiger kann Urlaub nicht sein. Zwischen urigen Berg­hütten, modernster Kletterhalle und glasklaren Gewässern sind Urlaubsfreuden vorprogrammiert.

Die charakteristische Silhouette des Wilden Kaisers ist vielen Bergfreunden wohl vertraut. Dabei ist der Wilde Kaiser genaugenommen kein Berg sondern ein ganzer Gebirgsstock und zwar ein recht überschaubarer. Wanderer können ihn in 4 bis 5 Tagen entlang der Mehr-Tages-Hüttenwanderung „Kaiserkrone“ umrunden. Wagemutige Kletterer und Klettersteigler hingegen erklimmen gern die senkrechten Felswände und spitzen Gipfel des Kaisers, deren höchster die Ellmauer Halt mit 2.344 m ist. Der größte Teil des Wilden Kaisers ist ein Naturschutzgebiet und nur durch Wanderwege er­ schlossen. Die vielen Gondeln und Lifte führen alle auf die sanften Grasberge gegenüber. Im Sommer fühlen sich die Kinder in den leicht zugänglichen Bergerlebniswelten wohl, während Erwachsene gerne

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eine zu einem der vielen Bergseen wandern und das Panorama des Wilden Kaisers bewundern. Im Winter verwandeln sich die Almen und Grasberge in eines der größten und besten Skigebiete der Alpen – die SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental. Da das Skigebiet von allen Seiten zugänglich ist, verteilen sich die Skifahrer perfekt auf die 90 Lifte und 280 Pistenkilometer. Viele sehr urige Hütten, als Familienbetrieb geführt, laden mit Tiroler Knödel und Kaiser­ schmarrn zur Einkehr. Seit Jahrzehnten zieht der Wilde Kaiser Alpinisten und Skifahrer an und seit etwa zehn Jahren auch die Fans der Fernsehserie „Der Berg­ doktor“, die in der Region gedreht wird. Die Bergdoktor-Drehorte sind über die vier Orte Ellmau, Going, Scheffau und Söll verstreut und können auch besichtigt werden.

Müsste ich die Region Wilder Kaiser mit einem Wort beschreiben, wäre das – trotz der schroffen Gipfel – das Wort „zugänglich“. Zugänglich, weil gut mit Wander­ wegen, Radrouten und Bergbahnen erschlossen. Zugänglich, weil von München in einer Autostunde er­ reichbar. Zugänglich, weil mit den Leuten in der Region gleich eine Verbindung entsteht und eine wohltuende Vertrautheit aufgebaut wird. Die Ansprache mit „Du“ ist bei uns selbstverständlich, eine Sympathie­ bekundung und bedeutet „Du bist mir herzlich willkommen“. Am besten überzeugen Sie sich davon bei einem der vielen Festen oder wöchentlichen Dorfabenden. Genießen Sie Ihren Aufenthalt und entdecken Sie auf Ihre Weise das stärkste Bergerlebnis der Alpen!

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The Kaiser’s Empire. The characteristic silhouette of the Wilder Kaiser is a familiar sight to many mountain lovers. The Wilder Kaiser isn’t actually a mountain, though, but rather an entire mountain range. Most of the Wilder Kaiser is a nature reserve and only accessible by hiking trails. Numerous cable cars and lifts all climb the rolling, grass-covered slopes opposite. In summer, children love exploring the easily accessible parks where they can experience mountain adven­ tures, while adults enjoy scenic hikes to the many mountain lakes. In winter, the meadows and grass-covered mountainsides are transformed into SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental, one of the largest and best skiing areas in the Alps. In summer, the Wilder Kaiser provides the backdrop for the television series Der Bergdoktor (‘The Moun­ Das Magazin 2020/21

tain Doctor’), which is filmed in the region. If the Wilder Kaiser region had to be described in just one word, it would be ‘accessible’ – despite its craggy peaks. Accessible because the region is well connected by hiking trails, cycle routes and cable cars. Accessible because visitors feel an immediate connection with the people of the region, making every­ one feel right at home. We’re all on a first-name basis here. Enjoy your stay and discover the best mountain experience in the Alps, just the way you’d like!

Lukas Krösslhuber – leidenschaftlicher Geschäftsführer des Tourismusverbandes Wilder Kaiser

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um meinen Badesee, gespeist mit frischem Wasser aus glasklaren Bächen. Das muss auch der Grund dafür sein, das sich der Kaiser so klar darin spiegelt. Hier geht es schon mal richtig wild zur Sache und das darf es auch. Ein großes Piratenschiff, die Wellenrutsche und der spritzige Spielbereich sorgen für Kinderlachen. Welches Kind kann dem schon wiederstehen? Für den Rest, da hab ich auch noch etwas. Nämlich eine Liegewiese die so groß ist, dass man immer einen ruhigen Platz findet – ich verspreche es dir! Wenn du gerne mein atemberau­ bendes Spiegelbild im Wasser sehen möchtest, besuche doch den Ast­ bergsee – du wirst es nicht bereuen. Bitte sei aufmerksam und achte auf mich. Ein Teil von mir ist ganz besonders schützenswert. Mein Schatz ist ein Moor, mitten im Naturschutzgebiet. Wir nennen es auch unseren Tiroler Urwald, weil hier die Natur noch in Ordnung ist. Verschiedene Touren führen umher, auch ein Erlebnisweg für Kinder. Weil Naturschutz von klein auf gelernt werden soll. Unsere Moorführer nehmen dich gerne auf ihre geführte Tour mit. Mach dich aber auch auf zum Kirchplatz. Hier sind Tradition und mein Ursprung daheim. Die anmu­ tige Kirche wacht über ihn und gibt ein Gefühl der wohligen Sicherheit. Ein jeder ist willkommen, der Gast

Going. Dein Ort für Urlaub.

Going und seine Werte

Was ich dir bieten kann Going ist mehr als ein Dorf in den Bergen. Es ist das Urlaubsziel vieler Gäste, die hier die schönsten Tage im Jahr verbringen. Du hast den Weg zu mir gefunden, wie wunderbar. Ich fühle mich geehrt und wenn ich ein Mensch wär, dann würde ich dir jetzt zur Begrüßung die Hand reichen. Aber das bin ich nicht, sondern ich bin der Ort, an dem du deinen Urlaub verbringst. Das macht mich stolz und erhaben, so wie der Wilde Kaiser es ist – er gehört einfach zu mir. Seine schroffen Felsen und seine unsagbare Kraft begeistern einen

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jeden. Und ich rate dir, besuche ihn. Am besten machst du dich an einem Sommermorgen auf zum Berg­steigergrab. Dort oben scheint die Freiheit schier grenzenlos zu sein und du kannst mich und das ganze Tal genüsslich bestaunen.

Der Sommer … Vielleicht ist aber auch der Schleier­ wasserfall etwas für dich. Hier wachsen viele über sich hinaus, denn

in dieser Gegend sind Profikletterer unterwegs. Aber auch wenn du die Wand nicht selbst erklimmst, so ist es beeindruckend. Über sechzig Me­ ter fällt ein Gebirgsbach als feiner Schleier in die Tiefe. Gib Acht, denn wenn ein Lüftchen weht, dann kann es für dich schon einmal spritzig werden. Wenn wir schon beim Wasser sind, da gibt es noch viel mehr davon. Keine Sorge, es geht nicht um Regentropfen. Viel mehr GOING stärkt!

Ein Bergsee der besonderen Art.

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trifft hier auf den Einheimischen – und auf den Bergdoktor. Man kann es ihm nicht verübeln, einen schöneren Dorfplatz wird man wohl kaum finden. Zwei meiner liebsten Begleiter sind Brauchtum und Musik. Beim Handwerkskunstmarkt ist beides so lebendig und echt. Aber auch beim Sommerabend GOING live haben Musiker aus allen Richtungen eine Bühne. Besuche mich, es wird dir gefallen!

Im Winter … Besonders meine kleinsten Besucher liegen mir sehr am Herzen. Eigens dafür gibt es einen Eislaufplatz ganz am Waldesrand gelegen. Eine kleine Blockhütte dient zum Aufwärmen und die Erwachsenen sind bei einer lustigen Eisstockpartie bestens beschäftigt. Wenn du einen Platz zum Staunen und Kaisergipfel bewun­ dern suchst, dann empfehle ich dir das Hollenauer Kreuz. Egal ob zu Fuß oder mit den Skiern, der Weg lohnt sich. Seit ich mich erinnern kann, steht dort oben schon eine alte Bank. Dort angekommen liegt dir dann nämlich nicht nur der Wilde Kaiser zu Füßen, sondern der ganze Tal­boden von St. Johann bis nach Söll. Auch wenn ich im Grunde gerne die Ruhe und die Tradition

mag, so gehört zum Urlaub in Going eine lustige Rodelpartie einfach dazu. Mit der Astbergbahn hoch hinaus und dann schnurstracks die 4,5 Kilometer ins Tal gebraust. Keine Sorge, wenn der Tag dafür zu kurz sein mag. Die Astbergrodelbahn hat auch am Abend geöffnet. Vor allem rate ich dir, dass du deinen Freiraum findest. Ein jeder Mensch, braucht seinen Platz. Drum nimm das Angebot an und finde auch deinen. Ich gebe dir gern ein Stück von mir um zur Ruhe zu kom­ men und Kraft zu tanken. Entspann dich, wo auch immer du möchtest. Mein Herzstück sind aber die Bewohner von Going. Denn ich kann dir die Landschaft und wun­ derbare Plätze bieten. Das Gefühl der Freundschaft und dem Dazu­ gehören, das geben dir die Goinger selbst. Schätze ihre Ehrlichkeit und Verbundenheit. Sie wissen nämlich was verwurzelt sein und Heimat bedeuten. Ich wünsche mir, dass du all das erleben darfst und deinen Berg­ moment findest. Es geht in Going nicht um höher, schneller und weiter. Sondern nur um dich, deiner Ruhe, deine Kraft. Und jetzt mach dich auf und erkunde mich! Dein Urlaub. Deine Erlebnisse. Dein Going.

Schützenswerte Natur.

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What I can offer you. — Going is so much more than just a village in the mountains. It is a holiday destination for many visitors who spend the best days of the year here. How wonderful that you’ve found your way to me. I’m honoured and, if I were human, I would welcome you here by extending a hand to shake yours. But I’m not. I’m the place you’re spending your holiday. This makes me proud and even a little grand – much like the Wilder Kaiser. After all, it’s part of me. Its craggy cliffs and ineffable force inspire everyone who claps eyes on it. And I highly recommend a visit. Perhaps you’d like to see the Schleier Waterfall. Many people surpass themselves here – you’ll find a lot of professional climbers in this area. Even if you’re not one for climbing the cliffs yourself, it’s still an impressive experience. A mountain waterfall forms a watery veil that tumbles more than 60 metres into its depths. Take care – all it takes is one good breeze to turn your airy mountain adventure into a bubbly one.

Please enjoy me with care and attention. Part of me is particularly worthy of protection. The treasure I hold is my moor, at the heart of the nature reserve. We call it our Tyrolean jungle because, here, nature is still intact. There are a number of different tours through this area, and there’s even an adventure trail for kids. Let me tell you, you’re sure to find space for yourself. Every one of us needs their space. Take the opportunity presented here to find your own. I’m happy to lend you a piece of myself to find a bit of peace and regain your strength. Relax, wherever you want. If you’re looking for a place where you can marvel in wonder at the peaks of the Kaiser Mountains, I’d recommend Hollenauer Kreuz. Whether you travel by foot or on skis, the journey is worth it. There has been an old bench up there for as long as I can remember. Once you get there, you’ll not only have the Wilder Kaiser range at your feet, you’ll also be treated to a view of an expansive valley plain extending from St. Johann to Söll.

Even though I actually prefer peace and quiet and tradition, no holiday in Going would be complete without a fun-filled toboggan ride. Take the Astberg chairlift up the mountain and then race down the 4.5 kilometre runs into the valley. And not to worry if the day simply isn’t long enough. The Astberg toboggan run is also open in the evening. But my heart is truly the inhab­ itants of Going. I can only offer you scenery and lovely places. But the feeling of friendship and belonging you get here comes from the people of Going themselves. Treasure their honesty and loyalty. They know what being rooted and what home means. I hope you’re able to get the most out of your experience here and that you find your own mountain moment. It’s not about higher, faster and further in Going. It’s just about you, your peace and quiet as well as your strength. So get to it and come discover me! Your holiday. Your adventures. Your Going.

Echt. Aber doch wie gemalt.

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Ein Traum in weiß.

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auch Erdäpfel, Getreide und Kräuter angebaut. So war es kein Zufall, dass vor einigen Jahren das Projekt Goin­ ger Ursaat an diesem Ort entstand.

„Alles ist mit allem verbunden. Die Goinger Urkraft ist ein Teil des Ganzen. Gewachsen aus der Kraft der Natur.“ Franz Wallner

BESUCH ER BAU BEI BIO NZ: FRA itag jeden Fre hr. 10–12 U

Franz bei der Arbeit.

Goinger Ursaat

Die Urkräfte der Natur Auf der Sonnenseite von Going, am Fuße des Wilden Kaisers, heißt es, sind die Urkräfte der Natur besonders stark. „Do heroben is’ scho a gonz a besonderes Platzerl“, sagt er, der Biobauer Franz Wallner und auch, dass das mit der Urkraft schon seine Bedeutung hat. Eigentlich ist es ja ganz einfach: Mit der Entstehung unserer Erde wurde plötzlich jede Menge Energie frei – Urkraft, wenn man so will. Und die, die dauert bis heute an. „In jeder Pflanze, in jedem Grashalm und in jedem Tier, überall is’ die Urkraft drin. Und des spürt man auch“, ist der Franz

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überzeugt. Schon als Kind hatte er die Fähigkeit, besondere Plätze zu spüren, auf denen gebaut oder gesät werden sollte. Auch mit dem Wasser kennt er sich aus und hat seine hofeigene Quelle biologisch aktiviert. Laut dürfte man das allerdings nicht sagen, da würde man gleich als Spinner abgestem­ pelt. Aber irgendeinen Grund muss es wohl haben, dass rund um den 600 Jahre alten Bio-Hof alles bestens blüht und gedeiht. Der Franz war

schon immer etwas anders als die anderen. Vielleicht auch wegen der Umstände. Bereits mit 18 musste er nach einem tragischen Unglück den Hof seines Vaters übernehmen. Seitdem ist viel Zeit vergangen. Zeit, die Franz genützt hat, seinen konventionellen Bauernhof in einen Bio-Hof mit Rinderzucht, Milchund Waldwirtschaft sowie Ackerbau zu verwandeln. À la Selbstver­ sorger, wenn man so will, denn am Blaikenhof werden unter anderem GOING stärkt!

In Zusammenarbeit mit dem Tourismus­verband Going und der Kräuterexpertin Cornelia Miedler wurden sieben Samen aus dem Bestand der Bio Austria Saatgut und der Arche Noah ausgewählt. „Die waren ganz schön knausrig, da hab’ i grade mal 500 Gramm bekommen“, lacht Franz. Beides sind Vereini­ gungen, die sich dem Erhalt rarer Gemüse-, Obst- und Getreidesorten verschrieben haben und diese wie einen Schatz bewahren. Franz und seine Frau Luise haben diesem Schatz wieder Leben eingehaucht und bauen auf Kleinstfeldern – jedes nur so groß wie ein mittelgroßes Zimmer – Phacelia, Ringelblume, Mais, Sonnenblume, Schwarzhafer, Urweizen und Schlangenknoblauch an. Die Wahl fiel dabei nicht zufällig auf die zum Teil exotisch klingenden Sorten. Jede hat ihre eigene, ganz besondere Wirkung – ob als Tee, Heilblume, Getreide oder Bienenweide.

zur Egascht, zur ersten Mahd im Juli. Der Mond spielt auch eine gro­ ße Rolle und natürlich das Wetter.“ Luise Wallner ist die perfekte Er­ gänzung zu ihrem Mann. Auch die Pädagogin beschäftigt sich mit dem weiten Feld der Urkraft. „Früher habe ich alles genau ausgependelt. Heute spüre ich einfach, welches Getreide wo angebaut werden soll.“ Die Wallners betreiben FruchtfolgeWirtschaft. Das bedeutet, dass jedes Jahr eine andere Sorte am Feld angebaut wird. Diese Methode steht ganz im Gegensatz zur Monokultur und sorgt für ideale Wachstumsbe­ dingungen und Bodenfruchtbarkeit.

Ein Stück Urkraft geht auf Reisen Die Idee hinter der Goinger Ursaat war es, ein Stück Urkraft in die Welt zu schicken. Die Samen werden geerntet, getrocknet und in der Lebenshilfe in Oberndorf liebevoll verpackt – bereit, um Kraft und Energie zu verbreiten. Denn das Besondere an diesen Samen ist, dass sie sich vermehren. Eine seltene Angelegenheit in der heutigen Zeit. Säht man sie, entsteht die Frucht,

die abgeerntet wird, um die Samen im nächsten Jahr erneut gedeihen zu lassen. Ein Weitergeben der Energie, der Kraft der Natur. Aus Liebe zur Heimat, ein Stück Going für die Welt.

Die Ringelblume – Wetterprophet und Wunderheilerin Schon in der Antike war die Ringel­ blume wegen ihrer heilsamen Kräfte bekannt und geschätzt. Auch Hilde­gard von Bingen war von der „Ringella“ ganz angetan – wirkt sie doch antibakteriell, blutreinigend, krampf­lösend und verdauungsför­ dernd. In manchen Regionen wurde die orange farbige Blume sogar als Wetterorakel eingesetzt. War die Blüte morgens vorschlossen, so galt dies als Zeichen für aufziehenden Regen. Heute wird sie in der Natur­ medizin vorwiegend für Salben und Tees benutzt. Dafür übergießt man 2 TL getrocknete Blüten mit heißem Wasser, lässt diese 10 Minuten zie­ hen und seiht sie ab. Davon mehrere Tassen täglich getrunken, wirkt die Ringelblume entspannend auf Magen und Darm.

Im Zeichen des Mondes In mühevoller Handarbeit wird ge­ jätet und geerntet. „Hier muss man auf den richtigen Zeitpunkt schau­ en. Die Samen dürfen nicht zu reif sein, sonst fallen sie gleich aus der Blüte. Jede Pflanze hat ihre eigene Zeit. Die erste Ernte beginnt bereits Das Magazin 2020/21

Die Goinger Ursaat – ein Geschenk an unsere Gäste.

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Luise und Franz Wallner

From the primal forces of nature.  On the sunny side of Going, at the foot of the Wilder Kaiser, the primal forces of nature are particularly strong. And they even take up travelling on occasion, packaged as small gifts. “Up there is a really special place,” says organic farmer Franz Wallner, adding how important these primal forces are. It’s actually quite simple. When the Earth was created, a great deal of energy was released – what we might call primal energy. And this energy remains to this day. “These primal forces are in every plant, every blade of grass and every animal everywhere. And you can feel it,” says Franz confidently.

Bei der Ernte

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Even as a child he had the ability to recognise, even feel, that certain places were special and should be built upon or sown. His powers extend to water as well, and his farm has its own biologically activated water source. This is something that is best left unsaid – unless you want people to think you’re a little crazy. But there must be a reason for the success of this 600-year-old organic farm. It’s thriving. “Everything is connected. The primal forces in Going are part of a bigger whole. Grown from the power of nature.” — Franz Wallner

As part of a collaboration between the Going tourism office and herbal expert Cornelia Miedler, seven seeds were selected from the Bio Austria and Noah’s Ark seed vaults. Both of these are organisa­ tions dedicated to conserving rare vegetables, fruits and grains and guarding them like treasure. Franz and his wife, Luise, have breathed life back into this treasure trove and are sowing lacy scorpionweed, calendula, corn, sunflowers, black oats, native wheat and Chesnok Red garlic in small fields. It is weeded and harvested with laborious manual labour. “You have to look out for the right time. The seeds should not be too ripe, other­ wise they’ll immediately fall from the flower.” The Wallners use crop rotation on their farm. This means that a different variety is grown on each field every year. This method stands in contrast to monoculture methods, and provides ideal grow­ ing conditions and soil fertility. The idea behind the Going native seed project was to send a bit of primal energy out into the world. The seeds are harvested, dried and lovingly packed at the Lebenshilfe centre in Oberndorf – ready to spread power and energy. What’s so special about these seeds is that they multiply – something that’s exceed­ ingly rare these days. For the love of home, a piece of Going for the world.

Die Goinger Ursaat

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Goinger Ursaat

Die Lebenshilfe Tirol Menschen mit Behinderungen, die am Wilden Kaiser wertvolle Aufgaben erledigen. Die Lebenshilfe Tirol ist eine be­ herzte Wegbegleiterin von Menschen mit Behinderungen bei einem barrierefreien, selbst­bestimmten und erfüllten Leben. Dabei spielen Kooperationen vor Ort in den Gemeinden eine wesentliche Rolle, neben neuen Tätigkeitsfeldern auch Begegnungen für alle im Alltags­ leben möglich und erlebbar zu machen. Wenn uns das Team der Lebens­ hilfe aus Oberndorf im Infobüro in Going besucht, dann geht nicht nur die Tür weit auf. Nein, es ist vor allem das Herz, welches dann mit viel Freundlichkeit und guter Laune regelrecht überschüttet wird. „Wir holen die Goinger Ursaat. Wir haben nämlich keine mehr“, wird uns dabei berichtet. Und schon schnappt sich jeder einen Sack der unsortierten Saat und lädt ihn in den Bus der Lebenshilfe. Die Kolle­ gInnen in Oberndorf warten schon auf die Lieferung, um dann richtig Hand anzulegen. In einem Projekt für den Tourismusverband sortieren Menschen mit Behinderungen das wertvolle Saatgut und füllen es in Reagenzgläser, die als originelle Geschenke an Gäste weitergegeben werden. Wir im TVB haben bereits beim Probe-Sortieren aufgegeben und sind deshalb über diese Unter­ stützung froh. Für Menschen mit Behinderungen stärken Aufträge wie diese zudem das Selbstwertgefühl, etwas für die Gemeinschaft leisten und sich beteiligen zu können. Fertig abgefüllt wird dann alles Das Magazin 2020/21

wieder zu uns nach Going gebracht und freudig angekündigt: „Nach­ schub ist da. Damit ihr wieder was verschenken könnt!“ Und mit dem Nachschub an Saatgut wird auch ganz selbstverständlich eine kräftige Portion Fröhlichkeit und Heiterkeit mitgeliefert. Nicht nur bei diesem Projekt ist die Lebenshilfe mit ihrem Team ein wichtiger Partner für uns. Zum Beispiel die Erlebniswelt des Moor&more wird von Menschen mit Behinderungen sauber gehalten und die Spielstationen werden betreut und getestet. Aber das ist wiederum eine andere Geschichte … Lebenshilfe Tirol. — People with special needs who carry out special work in the Wilder Kaiser region. Lebenshilfe Tirol, a Tyrol-based lifestyle support organisation, is a steadfast companion to people with disabilities, helping them lead

fulfilling, self-determined lives without barriers. When Franz comes to visit us at the tourism office with his friends from Oberndorf, it’s not just the doors that are opened wide. It’s rather our hearts that are positively overcome with the friendliness and good spirits they bring along with them. “Some Going Ursaat seeds, please – we’re all out,” they tell us. And then each of them grabs a bag of unsorted seeds, loading them onto the Lebenshilfe bus. Their colleagues are already waiting for them in Oberndorf. Here they literally lend a hand, separating out the seeds and packaging them up. All Josef has to say is, “Wonderful! Wonderful!” Once everything has been packaged, it’s brought back to us here in Going. “The refills are here. Now you can give some more away!”

Beim Abfüllen der Ursaat.

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GOING stärkt!

Sommer

Sonne & Wandern Tipps für Veranstaltungen, die schönsten Touren und Plätze. All das und noch vieles mehr. — Summer, Sun & Hiking — Tips for events, the most beautiful tours and places to visit. All that and much more.

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Was soll ich heute tun?

MI

Wöchentliche Veranstal­tungen

03.06.2020–16.09.2020; Treffpunkt: Infobüro Going; 07:30–13:30 Uhr; Kosten inkl. Frühstücksbuffet: Erwachsene: € 20,–, Kinder: € 10,–; Anmeldung: bis Dienstag 17 Uhr

Nach der Sonnenaufgangswanderung durch taunasses Gras, wartet auf der Oberen Regalm schon die Wirtin Anni mit ihrem Bio-Frühstück auf die ersten Wanderer.

DO Familienmoorwanderung – ein abenteuerliches Naturerlebnis Explore Going together – get to know your holiday destination. Exciting stories on local tours, connect with your sporty side on a hike with breakfast or take the more traditional route at organic farmer Franz’s farm. We’ve come up with all this and much more for our visitors to ensure that every holiday in Going at Wilder Kaiser is something really special. Bookings are accept­ ed at all tourist offices in the Wilder Kaiser region. All program items are for guests with a valid Wilder Kaiser GuestCard.

Going welcomes you

14.05.2020–27.08.2020; Treffpunkt: Parkplatz Badesee Going; 10–16 Uhr; Kosten: kostenlos; Anmeldung: bis Mittwoch 17 Uhr

Unsere Moorführerin nimmt sie mit auf Entdeckungsreise durch das Goinger Naturjuwel mit seinen geschützten Sumpfpflanzen und der eigenartigen Tierwelt. st He2r0b 20

Wanderung im Goinger Hochmoor (Herbst: ab 3. September)

FAMILIE

Hiking in the Going peat bog (autumn: starting 3 September) 03.09.–15.10.2020; Treffpunkt: Parkplatz Badesee Going; 10–16 Uhr; Kosten: kostenlos; Anmeldung: bis Mittwoch 17 Uhr

Gehen Sie mit unserer Moorführerin auf Entdeckungsreise durch die eindrucksvolle, renaturierte Moorlandschaft im Ramsar-Gebiet „Wilder Kaiser“.

BRAUCHTUM

FR

Besuch bei Biobauer Franz – auf den Spuren der Goinger Ursaat Visit Bio-Farmer Franz on his farm.

25.05.–06.10.2020 (Ersatztermin für den Pfingstmontag ist der 02.06.2020); Treffpunkt: Infobüro Going; 9:45–12 Uhr; kostenlos; keine Anmeldung erforderlich

Kindersurvivaltraining

Auf den Feldern rund um den urigen Hof von Biobauer Franz, hat die Goinger Ursaat ihren Ursprung. Franz erklärt Ihnen alles über die Urkraft der Pflanzen, deren Anbau und Heilkräfte. Als Dank dafür erhält jeder Gast seine eigene „Goinger Ursaat“ zum mit nach Hause nehmen und selbst anpflanzen.

FAMILIE

Children’s survival training

07.07.–18.08.2020; Treffpunkt am Wanderstartplatz Hüttling, 10–14 Uhr, Kostenlos mit Wilder Kaiser GästeCard, (nur für Gäste mit gültiger GästeCard), Verpflegung ist selber mitzubringen; Anmeldung: bis Montag 17 Uhr

Die Basics des (Über)Lebens! Abenteurer aufgepasst! Willst du wissen wie man einen Unterschlupf nur mit Naturmaterialien baut? Dann verbring’ den Tag mit uns.

Lipizzaner Gestütsführung

FAMILIE

Lipizzaner Stock guided Tour at Stanglwirt

BRAUCHTUM

08.05.–09.10.2020; Treffpunkt: Biobauer Franz Wallner (Blaikenweg 33, Going); 10–12 Uhr; kostenlos; Anmeldung: bis Donnerstag 17 Uhr

Alle wichtigen Infos zu Ihrem Urlaubsort und so manch geheimes Plätzchen oder interessante Geschichte, wird Ihnen unser Obmann beim gemeinsamen Dorfrundgang verraten.

Ab 09. 05. 2020 jeden Dienstag von 9–9:30 und Samstag von 18:15–18:45 Uhr; Treffpunkt: Reitstall Stanglwirt; Kosten: pro Person € 8,–, Kinder bis 8 Jahre kostenlos; Anmeldung: bis Montag 17 Uhr

Bei einer exklusiven Führung durch die Stallungen der Stanglwirt Reitschule und deren privaten Lipizzanergestüts tauchen Sie ein in die edle Welt der Barockpferderasse.

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FAMILIE

Guided tour through the swamp of Going for the whole family

MO Goinger Dorfrundgang – wir sagen „Grüß Gott“

DI

WANDERN

Guided hiking tour – “Breakfast on the mountain”

Sommer 2020 Going gemeinsam erkunden – lernen Sie Ihren Urlaubs­ ort kennen. Spannende Geschichten beim Ortsrund­ gang, sportlich bei einer Wanderung mit Frühstück oder ganz traditionell am Hof vom Biobauer Franz. Dies alles und noch viele weitere Programmpunkte haben wir uns für unsere Gäste einfallen lassen, damit Ihr Urlaub in Going am Wilden Kaisen etwas ganz besonderes wird. Anmeldungen werden in allen Infobüros in der Region Wilder Kaiser entgegengenommen. Alle Programm­ punkte sind für Gäste mit einer gültigen Wilder Kaiser GästeCard.

Wanderung am Morgen – mit Bergfrühstück

GOING stärkt! — Sommer

Brennerhoagascht in der Schnapsbrennerei Open-door day at the distillery

BRAUCHTUM

08.05.–09.10.2020; Treffpunkt: Brennerhäusl (Söllnerweg 6, Going), 16–18 Uhr; keine Anmeldung erforderlich; Entfällt an den Tagen vom Handwerkskunstmarkt.

Besuchen Sie Schnapsbrenner Hermann und lassen Sie sich in die Welt des Hochprozentigen entführen. Er erklärt alle Besonderheiten rund um die Erzeugung der edlen Destillate.

Platzkonzert – ein Abend mit Blasmusik Concert of the Going brass band

KONZERT

05.06.–18.09.2020; Treffpunkt: Kirchplatz Going; 20 Uhr; kostenlos; keine Anmeldung erforderlich

Die Goinger Bundesmusikkapelle präsentiert ein bunt gemischtes Programm für alle Musikliebhaber. Die GästeCard Tombola und das Getränkestandl sorgen für einen gelungenen Abend.

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Ellmauer Sommernacht

Was soll ich heute tun?

Höhepunkte am Abend

jeden Dienstag von 19.05. bis 15.09.2020, 18–22 Uhr

In Ellmau geht’s jeden Dienstagabend lustig zu, wenn verschiedene Live Gruppen im autofreien Ortszentrum für Unterhaltung sorgen. Die Bummelzeile mit lockerer Marktatmosphäre lädt zum flanieren und die vielen Einkehrstände zum Verweilen in der lauen Sommernacht am Wilden Kaiser.   Ellmau’s Summer Night. Every Tuesday summer afternoon starting at 6 p. m. the entire main street in Ellmau turns into a car-free strolling area with stands where bakers, butchers and publicans dish up their specialities such as doughnuts, dumplings and sausages. Live groups play traditional folk and pop music and ensure there is excellent entertainment in every corner of the inn gardens. While locals and visitors enjoy the relaxed market atmosphere with stands featuring regional produce and the convivial gathering at the Wilder Kaiser.

Musik, Tradition und Unterhaltung findet man reichlich am Wilden Kaiser. Die Sommerabende sind auf alle Fälle einen Besuch wert.

GOING live

Ellmau

Going

Termine und weitere Informationen ab Seite 26

Z’sammkemma in Söll

jeden Mittwoch von 3.06. bis 23.9.2020, 18–22 Uhr

Söll

Jeden Mittwochabend werden Sie zum gemütlichen Miteinander in der Söller Fußgängerzone eingeladen. Alte Volkskunst und Handwerk kennen lernen, Gaumenschmankerl verkosten und echte Volksmusik genießen. Z’sammkemma in Söll. “Söll meets its guests” is the motto when the tourist office in Söll welcomes locals and holiday-makers in the pedestri­ anized zone on Wednesday at 6 p. m. Music groups play traditional pieces and when the Schuhplattler from Söll give their performances, there is an imperial atmosphere in the village. While regular guests are hon­ oured, there are culinary specialities to sample at the stands which rarely feature on the menues such ‘Brezensuppe’.

Scheffauer Dorfabend

jeden Donnerstag von 18.06. bis 17.09.2020, 19:30–22:30 Uhr

Direkt unterhalb der Kirche, mitten im Dorfkern treffen sich jeden Donnerstag Einheimische und Gäste. Gemütliches Beisammensein, dazu die Klänge der örtlichen Bundesmusikkapelle und deftige Tiroler Schmankerln. Einmarsch & Konzert der Bundesmusikkapelle Scheffau um 20:00 Uhr (im September: um 19:30 Uhr). Scheffau’s village evening. Directly beneath the church with a dreamy view to the Wilder Kaiser, locals and visitors meet for the weekly open air-concert performed by the local music group on Thursdays at 7:30 p. m. While sutlers see to your spiritual well-being with schnapps, you can re-energise on the summery piazza with some home-made farmhouse food, sample fresh bread with spreads or some regional cheese and meet new and old friends under a starlit sky.

Livemusik bei freiem Eintritt.

Richtig spannend wird’s, wenn in Going der Kirchplatz zur Freiluftbühne für ganz besondere Künstler wird. So findet in den Wochen ohne Handwerkskunstmarkt immer donnerstags GOING live – ein sommerlicher Kaiserabend statt. Live am Kirchplatz, und somit den Wilden Kaiser stets im Blick, sorgen Musiker aus nah und fern für Ihr ganz besonderes Abendprogramm. Falls dem Wettergott ein Wetterumbruch einmal lieber ist, informieren wir auf unserer Facebook Seite Goinger Kaiserin. Eintritt frei.

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The “Emperor evening” in summer. Every Thursday in summer, in the wweks with no handicraft market, the emperor evening takes place. Artists and musicians from near and far travel to Going to display their talents in front of the Wilder Kaiser. Entrance free of charge! If the weather god prefers a change of weather, we inform the Going Empress on our Facebook page.

GOING stärkt! — Sommer

Scheffau

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Was soll ich heute tun?

Going live Kaiserabende im Sommer. Ein starkes Dorf wie Going hat neben dem traditionel­ len Handwerkskunstmarkt noch weit mehr zu offerie­ ren. So findet in den Wochen ohne Handwerkskunst­ markt immer donnerstags ein sommerlicher Kaiserabend statt. Auf der Freiluftbühne am Kirchplatz und somit den Wilden Kaiser immer im Blick, sorgen Künstler aus nah und fern für das besondere Abendprogramm.

GOING live – Every Thursday in summer, A strong village like Going has much more to offer besides the traditional handicraft market. In the weeks without a handicraft market there is always a summer emperor evening. On the open-air stage at the Kirchplatz with an incredible in view of the Wilder Kaiser, artists from near and far provide a special evening programme.

I’mpressed

Rock’n’Roll & Petticoats

04.06.2020 • 20 Uhr Eine 5-köpfige Rock- und Popband aus Alpbach. A 5-piece rock & pop band from Alpbach.

So What & The Going Vocals

18.06.2020 • 20 Uhr Klassiker der Pop-, und Rockmusik. Musical cocktail of Pop and Rock classics.

Rat Bat Blue

25.06.2020 • 20 Uhr Die Coverband mit einer geballten Ladung fetziger Hits. The cover band with a load of cool hits.

Saint John Green Leaves

02.07.2020 • 20 Uhr Ein Herrenquintett mit schottischem Import. A men’s quintet with Scottish import.

Christoph „Boogie Wolf“ Steinbach

30.07.2020 • 20 Uhr Eintauchen in die faszinierende Musikwelt der 50er- und 60er-Jahre. Immerse yourself in the fascinating music world of the 50s and 60s.

Die Alpis

13.08.2020 • 20 Uhr Drei flotte junge Burschen die mit ihrem Sound begeistern. Three young boys who inspire with their sound.

Wiesn Buam

20.08.2020 • 20 Uhr Bayrische Stimmungsmusik wo ein Sitzenbleiben unmöglich wird. Bavarian mood music where staying seated becomes impossible.

03.09.2020 • 19:30 Uhr „Wir kriegen nie genug“ lautet das Motto von Quintett 2000. “We never get enough” that’s the motto of Quintet 2000.

Bluatschink–Familienkonzert

Road Chicks

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Road Chicks.

Christoph Steinbach.

Quintett 2000

16.07.2020 • 20 Uhr Kaum einer haut so in die Tasten wie der Boogie Wolf. Hardly anyone hits the keys like Boogie Wolf.

23.07.2020 • 19:30 Uhr Die ganze Familie lacht und singt mit Bluatschink. The entire family will laugh and sing with Bluatschink.

Bluatschink–Familienkonzert.

17.09.2020 • 19:30 Uhr Echte und authentische Country Musik. Real and authentic country music. GOING stärkt! — Sommer

Saint John Green Leaves.

Das Magazin 2020/21

Rat Bat Blue.

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Handwerk. Wenn die Handwerker am Goinger Dorfplatz ihren Platz einnehmen, dann wird das alte Brauchtum wieder zum Leben erweckt. Hier steht nämlich nicht der Verkauf im Vordergrund, sondern die Weiter­ gabe des Handwerks. Bei diesem Markt haben Sie die Möglichkeit dem Simon beim Teppich weben, dem Sebastian wie er an einem Korb flechtet oder den Wallner-Brüdern, die das jahrhundertealte Drechsel­ rad wieder in Schwung bringen über die Schulter zu schauen. Außerdem gibt es immer wieder die Möglich­ keit, sogar selbst Hand anzulegen.

Musik. Beständig hört man melodische Gesänge und alte Tiroler Volks­ musik. Einen Verstärker wird man jedoch vergeblich suchen, denn auch hier ist man seinen Wurzeln treu geblieben und nur die sanften Töne von Harfe, Hackbrett oder der Ziehharmonika sind zu hören. Dazu treten Trachtentanzgruppen und Schuhplattler auf und zeigen die althergebrachten Tänze, ganz wie in früheren Zeiten.

Der Holzschnitzer–Reinhard Meilinger.

Handwerk erleben

Handwerkskunstmarkt in Going Seit über 30 Jahren zeigt dieser nun jeden Sommer, wie in Going das Handwerk zur Kunst wird. Ein Markt an dem sich Tradition, Kultur und Handwerk stimmig vereinen. An fünf Freitagabenden erwachen auf dem malerischen Kirchplatz fast vergessene Fertigkeiten zu neuem Leben. 28

GOING stärkt! — Sommer

Kulinarik. Der Genuss, der darf natürlich nicht fehlen. So wird direkt am Markt Holzofenbrot gebacken und Sie wer­ den mit heimischen Köstlichkeiten verwöhnt. Gekocht wird natürlich mit regionalen Produkten und nach alten Familienrezepten direkt vor den Augen der Besucher. Und dann um 20 Uhr, mit Einbruch der Dämmerung, zieht die Bundesmusikkapelle Going am Kirchplatz ein und gibt ein musi­ kalisch anspruchsvolles Programm von traditionellen und modernen Stücke preis. Der Eintritt ist frei. Die Hand­ werkskunstmärkte finden bei jeder Witterung statt. Handwerks­ Info Der kunstmarkt findet an folgenden Terminen jeweils von 17–21 Uhr statt: 12.Juni, 10.Juli, 7.August, 28.August und 11.September 2020.

Handicraftmarket Going A market which combines tradition, culture and crafts. Crafts. Once the craftsmen take their place on the village square of Going, the old customs are brought back to life for five Friday evenings in the summer. In this market the sale of the product is not the most important thing – it’s the preservation of the handicraft. Because here you have the unique possibility to watch while Simon is weaving a carpet or while Sebastian is braiding a basket. Sometimes you also have the chance to help out. Music. No matter where you are at the mar­ ket, melodic chants and traditional Tyrolean folk music will follow you everywhere. However you will not see an amplifier anywhere because we are true to our roots and only the melody of the harp, dulcimer or accordion can be heard. Also enjoy the performance of the national costume group. Culinary. The indulgence can’t be missed. Fresh farmer’s bread is baked directly at the market and you will be spoiled with local delicacies. The chefs certainly only cook with regional products and the dishes are based on old family recipes. And at 8 pm before it starts to dawn, the brass band of Going arrives at the church square and will entertain you with their traditional and modern music programme. handicraft Info The market is held

Goldsticken–eine filigrane Detailarbeit.

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between 5 pm and 9 pm on the following dates: 12.June, 10.July, 7.August, 28.August, 11.Septem­ ber 2020. Entry is free and the market is held rain or shine.

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bildnerin und als „Teifi“-(Krampus) Maskenschnitzer verdienen sie ihr Geld. Das Handwerk findet Anklang in Tirol und generell in Österreich, sagt Reini: „Die Schnitzerei ist Teil unserer Region, sie war schon immer da.“ Aber er betont, dass auch eine gewisse Wandlungsfähigkeit wichtig ist: „In der Kunst kannst du nicht immer dasselbe machen, du musst auch mit der Zeit gehen“. Darum macht er nicht nur traditio­ nelle Schnitzereien, sondern nimmt auch Sonderwünsche und Spezialaufträge an.

Leidenschaft

Handwerk aus Leidenschaft Sieben Goinger im Portrait

Jedes Stück ein Unikat Jedes seiner individuellen Kunst­ werke beginnt zuerst auf dem Blatt Papier, dann wird ein kleines Modell aus Plastilin oder Ton gefertigt, bis schließlich die eigentliche Skulptur nach den Wünschen und Vorstel­ lungen der Kunden umgesetzt wird. Und diese sind oft recht ungewöhn­ lich: Für einen eingefleischten Fan des Wilden Westens schnitzt er gerade aus mehreren Baumstämmen Lucky Luke und die Daltons. Die Figuren werden bald den privaten „Saloon“ des Scheffauer Kunden zieren, erzählt uns der Bildhauer schmunzelnd. Seine Auftraggeber kommen nicht nur aus der Region. Eines seiner Werke hat er nach Dubai verkauft. Und den Adler,

Mit der Motorsäge schafft Künstler Reini sein nächstes Werk.

Wie schön, dass es in Going am Wilden Kaiser Menschen gibt, die Meister ihres Fachs sind und mit viel Hingabe Handgemachtes fertigen. Ob Bildhauer, Imker oder Drechsler – sie alle gehen ganz verschiedenen Berufen nach und doch haben sie eines gemeinsam: die Liebe zu ihrem Handwerk. Wir haben mit sieben Goingern gesprochen: über ihr Kön­ nen, ihre Passion und die Wertschät­ zung, die ihrem Metier zuteil wird. Als wir Reini Meilingers Atelier

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betreten, liegt der Geruch von Holz in der Luft. Wir schauen uns um. Hobel, Meissel, Modelle für seine Schnitzereien stehen im Raum. Ein großer Frosch, Reinis aktuelles Werk für einen Freizeitpark am Hartkaiser, wartet draußen auf die weitere Bearbeitung mit der Kettensäge. „Davor habe ich für die Bergbahn einen Uhu mit einem drehbaren Kopf und einen Zauberer angefertigt, der eine eingebaute Nebelmaschine hat“, berichtet der

Bildhauer über seine letzten Arbeiten. Sein Job bereitet Reini sichtlich viel Freude. Die Arbeit ist abwechs­ lungsreich. Nicht nur Holz, sondern auch Metall und Stein gehören zu seinen Werkstoffen und im Winter fertigt er Skulpturen aus Schnee und Eis. Die Auftragslage ist gut, erzählt er uns. Auch seine ehemaligen Schulkameraden aus der Ausbil­ dungszeit seien alle erfolgreich selbstständig. Als Künstler, Bühnen­ GOING stärkt! — Sommer

Daniela und ihre sandgestrahlten Kunstwerke.

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der draußen am Vorhaus lehnt, liefert Reini bald nach Frankfurt am Main. „Die Fans des Fußballvereins Eintracht Frankfurt haben schon zum zweiten Mal einen Adler, das Wappentier des Clubs, bestellt.“ Die Arbeiten des Künstlers sind nicht nur in seinem „Rein.art Atelier“ zu sehen, sondern können auch jeden Sommer beim Goinger Handwerkskunstmarkt bestaunt werden. Schon seit 30 Jahren gibt es den Markt, bei dem die Weitergabe längst vergessener Fertigkeiten im Vordergrund steht.

Kreatives Upcyling Auch Daniela Fischbacher ist jedes Jahr mit Begeisterung am Hand­ werkskunstmarkt dabei. Als wir mit der Goingerin sprechen ist sofort klar: Sie ist ein besonders kreativer Mensch. Sie fotografiert, malt, erzählt uns von der Umge­ staltung ihrer Wohnung. An der Wand hängt ihr Scherenschnitt von Jimi Hendrix. Vor einigen Jahren hat ihr ein Freund, der sie bei ihrer Schaffenskraft unterstützen wollte, ein Sandstrahlgerät geschenkt. „Eines der besten Geschenke, die ich je bekommen habe“, sagt sie. Bis ihre filigran verzierten Gläser und Krüge fertig sind, ist ein langer und aufwendiger Prozess nötig, erzählt Daniela. Am meisten Spaß machen

ihr das Auswählen und Ausschnei­ den der Motive, das Abkleben der Gläser: „Das ist beruhigend, man kann abschalten vom Alltagsstress“. Nach den Vorbereitungen wird dann beim Sandstrahlen durch das Schleifmittel Sand die Oberfläche der Glasobjekte mattiert. Auf der behandelten Oberfläche ist am Ende das zuvor abgeklebte Motiv sichtbar, zum Beispiel ein Hirsch, ein Herz oder ein Stern. Oft verwendet sie Altglas, Teelichthalter und Weckgläser, die andere Menschen aussortiert haben. Sie ist ganz klar gegen die heute leider weit verbreitete Wegwerf­ mentalität. „Aus Altem kann man doch etwas Neues, Wunderschönes machen! Gerade die alten Gläser sind besonders wertig und haben tolle Formen.“

Die ältesten Berufe der Erde Genauso wie Daniela hat sich auch Johann Kaufmann – kurz Hansä – sein Handwerk komplett selbst beigebracht. Eigentlich wollte sein Vater, dass er wie er selbst Mecha­ niker wird. Aber Hansä interessierte sich immer nur für den Werkstoff Holz. Seine Leidenschaft dafür wur­ de geweckt, als er als Weihnachtsge­ schenk eine Drehbank bekommen hat. Von da an wurde Hansä zum richtigen Holzwurm und Drechsler.

Hansä mit seinen formschönen Arbeiten.

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Seit mehr als vierzig Jahren macht der geistig und körperlich gehan­ dicapte Goinger nun schon mit viel Geschick und Formgefühl Deko­ rationsstücke sowie Möbel. Auch beim Goinger Handwerksmarkt ist Hansä vertreten. Besucher können ihm dort beim Drechseln zusehen und so mehr über eines der ältesten Gewerke der Erde erfahren. Bis heute wird das Drehen mit der Hand weltweit ausgeübt und stellt nach wie vor eine wichtige Ergänzung in der Holzbearbeitung dar.

Wenn der Beruf wieder zum Hobby wird Einer, der ein ebenso traditions­ reiches Handwerk ausübt ist Hans Haselsberger. Der gelernte Schmied hat in seinen Beruf nur sechs Jahre gearbeitet. Danach zog es ihn ins Ausland und zu einem anderen Werkstoff: Zehn Jahre lang war er in der Schweiz und war im Holzhand­ werk tätig. Dann kam er wieder zurück nach Going und fand dort sein privates Glück. Das Schmieden wollte er doch nie ganz sein lassen. Heute übt es der Pensionist noch am Handwerkskunstmarkt aus, um seine Gemeinde damit zu unter­ stützen, und um Urlaubern und Einheimischen einen Einblick in das Gewerk zu geben, das es schon seit der Bronzezeit gibt.

Hermann ein Schnapsbrenner aus Leidenschaft.

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Handwerk fürs Mundwerk Auch der Verkauf von hausgemach­ ten Lebensmitteln ab Hof hat in Ti­ rol eine lange Tradition. Von Milch bis hin zu Käse, Honig, Schnaps und Wurst – in den Dörfern rund um den Wilden Kaiser gibt es eine Viel­ zahl an Bauern, die ihre Produkte direkt auf dem Hof und auf dem Handwerkskunstmarkt verkaufen. Dass die lokalen Schmankerl mit viel Erfahrung und handwerkli­ chem Geschick zubereitet werden, schmeckt man. Toni Recheis hat einen jener Traditionsbetriebe, die Lebensmittel mit viel Liebe produzieren. Er be­ treibt in Going eine kleine Bioland­ wirtschaft. Das Steckenpferd seiner Familie ist bereits seit 130 Jahren der Honig. Seine Urgroßmutter begann damals mit der Imkerei und hat das Wissen rund um die Gewinnung des flüssigen Golds weitergegeben. Mit Toni ist mittlerweile die vierte Generation in der Imkerei am Werk. Bei unserem Gespräch ist ganz deutlich zu spüren, mit welchem Wissen und welcher Begeisterung Toni seinem Handwerk nachgeht. Er erzählt von Königin, Drohnen, Arbeitern und schwärmt von den intelligenten Abläufen im Bienen­ stock. „Am meisten fasziniert mich der Zusammenhalt, der in einem Bienenvolk herrscht.“

Seine 100 Bienenvölker mit circa vier Millionen Bienen sind fleißig an unterschiedlichen Ständen in der Region unterwegs. So kann der Im­ ker verschiedene Honigsorten vom Almrosenhonig bis zum Hochge­ birgshonig ernten. Doch der Honig vom Söllnhof schmeckt nicht nur gut, mit seiner Imkerei leistet Toni auch einen wichtigen Beitrag für die Natur und gegen das Bienen­ sterben. Wir sprechen darüber, was jeder Einzelne für die Bienen tun kann: „Nicht wöchentlich den Rasen mähen, und auch mal Weißklee und Blumen sprießen lassen. Und mein Lieblingsspruch ist immer: Ribiseln (Johannisbeeren) statt Thujen! Wenn man die Obststräucher pflanzt, profitieren die Bienen und man selbst kann auch noch was davon essen. Und generell ganz wichtig für die Natur und die Insekten ist es, regionale Bio-Lebensmittel zu kau­ fen, denn wenn wenig Spritzmittel eingesetzt werden, geht es auch den Bienen gut“, erklärt Toni.

Der Veredler des Kaiser-Wassers. Den Schnapsbrenner Hermann Bichler haben frühere Generationen eher indirekt beeinflusst: Als sein Wagnerhof 2006 umgebaut wurde, kam zufällig ein alter Brennkessel auf dem Dachboden zum Vorschein. Das 90 Jahre alte Fundstück hat

Sandro – Tirols jüngster Bäckermeister.

GOING stärkt! — Sommer

Toni bei der Honigernte.

Hermann neugierig gemacht und seine Leidenschaft fürs Schnaps­ brennen entfacht. Nach diversen Brennkursen und ersten Versu­ chen, die laut Hermann noch eher bescheiden schmeckten, hat sich der Hobby-Schnapsbrenner weiter dem Thema gewidmet und sich vieles selbst beigebracht. Heute erfreuen sich Hermanns Edelbrände großer Beliebtheit. Bei der jährlichen Prä­ mierung der besten Schnäpse Tirols ist er mittlerweile zum dritten Mal mit von der Partie. Doch auf seinen Lorbeeren will sich Hermann nicht ausruhen: „Im Frühjahr mache ich noch die Ausbildung zum Edel­ brandsommelier“, erzählt er uns. Als wir mit ihm sprechen, bereitet er gerade in seinem Brennerhäusl einen Apfelbrand zu, dessen süßer Duft in der Luft liegt. Für einen Liter Edelbrand werden etwa 15 kg Obst benötigt. Und bei Hermann kommen nur hochwertige Früchte in den Brennkessel. „Das Obst ist das Wich­ tigste. Es schmeckt jedes Jahr anders. Das ist das Spannende am Schnaps­ Das Magazin 2020/21

brennen!“ Seine Leidenschaft für das Thema ist deutlich zu spüren. Und wenn Hermann von den Prozessen des Schnapsbrennens erzählt, wird uns bewusst wie viel technisches Wissen, Erfahrung und Zeit in den Spirituosen des Goingers stecken.

Der jüngste Bäcker­ meister Tirols. Ein Betrieb, dem wir ebenso einen Besuch abstatten, ist die Backstube von Sandro Schipflinger, dem jüngs­ ten Bäckermeister in Tirol. Schon in der fünften Generation werden hier Brezen, Brot und weitere Leckereien nach Familienrezepten gebacken. In Hochphasen gehen hier bis zu 2000 Semmeln am Tag über den Laden­ tisch. Die Produkte der Schipflin­ gers sind sowohl bei Goingern als auch den Touristen beliebt, jedoch gibt es Unterschiede in den kulinari­ schen Vorlieben: „Die Niederländer lieben Zwiebel- und Speckweckerl, während die Deutschen sehr gern gesunde Produkte wie Körnerbrot

essen“, schmunzelt Sandro. Und bei den Einheimischen, das wissen wir aus eigener Erfahrung, gelten die Schaumrollen des Goinger Bäcks als legendär. Das Geschäft beim Goinger Bäck läuft gut. Auch wenn andernorts viele Bäcker durch die Konkurrenz mit Supermärkten und Discountern zu kämpfen haben, sagt Sandro, dass auch ein gewisser Ge­ gentrend zu spüren ist. Viele Leute legen wieder mehr Wert auf Qualität und lokale Produkte und wissen, dass sich der Weg zum Bäcker lohnt. Der 24-Jährige erzählt uns, warum er seinen Beruf so liebt: „Du weißt, du hast ein echtes Handwerk geschaffen. Wir verwenden nur einheimische Produkte und geben unser Bestes, damit die Menschen etwas Gesundes zu essen kriegen. Und das allerschönste ist, dass uns unsere Kunden gute Rückmeldun­ gen geben und uns sagen, wie gut es ihnen schmeckt.“ Im Gespräch mit Sandro, Reini, Co. merken wir ganz deutlich, dass ihr Handwerk bei Einheimischen

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wie Urlaubern auf viel Gegenliebe stößt. Wenn sie im Sommer wieder an ihren Standl’n Platz nehmen und sich die Wege, die zum Goin­ ger Handwerkskunstmarkt führen, wieder in lauter kleine Freiluft-Ate­ liers verwandeln, dann ist deutlich spürbar: In Going ist das Handwerk noch lebendige Tradition und wich­ tiger Teil der lokalen Identität, die hoffentlich noch an viele Generatio­ nen weitergegeben wird. dem ein ein TIPP Wer oder anderem Hand-

werker über die Schulter schauen möchte findet sie bei den fünf Handwerkskunstterminen im Sommer 2020.

nicht nur TIPP EsderistWilde Kaiser,

sondern auch die Menschen und ihre Traditionen, die Going so besonders machen. Folgen Sie @wilder.kaiser auf Instagram und entdecken Sie unter #kaiserkinder noch mehr über unsere Handwerker aus der Region.

A passion for skilled crafts: seven Going residents in profile How wonderful it is that there are people in the Wilder Kaiser region who have mastered their trade, pro­ ducing handmade items with great dedication. From sculptors and bee­ keepers to woodturners – though their crafts are very different, they all have one thing in common: they love what they do. We spoke to sev­ en Going residents about their skills and their passion. each Piece is unique The scent of wood hangs in the air as we enter Reini Meilinger’s work­ shop. Reini’s current project for an amusement park near the Hartkeiser mountain, a large frog, is waiting outside for more work to be done

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with the chainsaw. It’s clear that Reini’s job brings him a lot of joy. His work is varied, and the requests he gets from customers are often unusual. He’s currently carving Lucky Luke and the Daltons out of logs for a Wild West fan. Visitors to the Going artisan and handicrafts market can watch the chainsaw artist at work. Creative upcycling Daniela Fischbacher also makes an appearance at the market every year with her sandblasted glass and stone creations. She often uses glass items other people have discarded. She’s clearly against the throwaway cul­ ture that’s so common today, saying, “You can make something new and beautiful out of old things!” The world’s oldest professions Just like Daniela, woodturner Jo­ hann Kaufmann, or Hansä for short, is completely self-taught. Visitors to the Going artisan and handicrafts market can watch him work at his lathe and learn more about one of the world’s oldest trades. Trained blacksmith Hans Haselsberger will be there, too, offering an insight into his craft, which has existed since the Bronze Age. Crafted for the taste buds Selling homemade food straight from the farm also has a long tradi­ tion in Tyrol. From milk to cheese, honey, schnapps and sausage, there are a large number of farmers in the villages around the Wilder Kaiser mountains who sell their produce directly from their farms and at the local artisan and handicrafts market. The fact that the local delicacies have been prepared with a great deal of experience and craftsmanship is evident from their taste. Toni Recheis from the Söllnhof farm runs a small organic beekeeping business in Going. Honey has been the family hobby for 130 years. When

we speak to him, the knowledge and enthusiasm with which Toni pursues his craft is abundantly clear. Refining the water from the Kaiser. Past generations have influenced distiller Hermann Bichler rather more indirectly. When his Wag­ nerhof guesthouse was being remodelled in 2006, he happened upon a 90-year-old still in the attic. This find ignited his passion for distilling schnapps. The youngest master baker in Tyrol. Another person who loves his job as much as Toni and Hermann do is Sandro Schipflinger, Tyrol’s young­ est master baker. The 24-year-old says, “You know you’ve produced a piece of genuine craftsmanship. We give our all so that people get something healthy to eat. And the best part is when our customers tell us how good it tastes.” When speaking to Sandro, Reini and the others, it’s very clear to us that each of their crafts is highly regarded by both locals and visitors alike. When they return to their stalls in summer, and the roads lead­ ing to the Going artisan and hand­ icrafts market once again become small, open-air workshops, you can practically feel it in the air – skilled crafts remain a living tradition in Going and form an important part of local identity. Hopefully, it’s something that will be passed on to many generations to come. who would Tip Those like to look over the shoulder of one or the other craftsman will find them at the five craftsmanship dates in summer 2020.

Schmied Hans in seinem Element.

GOING stärkt! — Sommer

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Mystisch in seiner Erscheinung.

Outdoor

Mythos Wilder Kaiser Zahlreiche Legenden und Geschichten, Erstbesteigungen und grausame Schicksale, ranken sich um das Gebirge zwischen Kufstein und Kitzbühel. Eines hat der Berg seit Urzeiten nie verloren – seine magische Ausstrahlung auf seine Bezwinger und Bewunderer. Die ersten Eindringlinge und damit Erschließer des Wilden Kaisers waren wohl die ursprünglichen bäuerlichen Menschen – Jäger und Wildschütze, Senner und Schäfer. Als die Berge für sie noch befremd­ lich anmuteten und durch ihr empor ragen mehr zum Himmel als zur Erde zählten, wurden die

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Geschichten des Kaisers mündlich an Wirtshaustischen, in Bauernstu­ ben und am Almfeuer erzählt. Lange vor dem Einzug der ersten Touris­ ten im 19. Jahrhundert hatten lokale Pioniere wahrscheinlich längst die Gipfel des gewaltigen Bergmassives erklommen.

Ein gewisser makabrer Kriegs­ tourismus war es, der die ersten Touristen in das Heilige Land Tirol lockte. Der Mythos des wehrhaf­ ten und freiheitsliebenden, aber „primitiv-naiven“ Bauern, der sich wie David gegen Goliath, gegen Napoleon und Bayern auflehnte war Anlass genug um auf den Spuren GOING stärkt! — Sommer

Andreas Hofers und des regionalen Freiheitskämpfers Rupert Winterstellers zu reisen. Die meisten Tiroler waren sich hingegen der historischen, geschweige denn touristischen Dimension dieses Aufstandes noch nicht bewusst. So wohl auch Michael Soyer, ein Schafhirte und Bauernknecht aus Going. Er war ein gefürchteter Raufbold und verwege­ ner Bergsteiger. Wenn am Samstag Touristen nach ihm fragten, zog es den bärenstarken „Steinackerer“ wie ihn die Leut’ im Tal nannten erst einmal an den Wirtshaustisch wo er sich für drei Gulden Führertaglohn vollsoff, erst dann war er für die Sonntagstour ansprechbar. Ob es der Mut war den er sich antrinken musste oder seine Einstellung, dass alles was in der Welt geschehen würde ohnedies durch das Schicksal bestimmt sei, sei dahingestellt. Er zählte ohne Frage zu den Pionieren der Kaiser-Bezwinger. 1881 gelang ihm, die schriftlich festgehaltene, Erstbesteigung des Totenkirchls, das noch heute zu den berühmtesten, wenn auch gefürchtetsten Gipfeln des Wilden Kaisers zählt. Glaube und Aberglaube gingen zu jener Zeit Hand in Hand. Und noch bis ins 18. Jahrhundert herrschte die Vorstellung, dass Fabelwesen, Dä­ monen, Drachen, Teufel und Hexen zwischen den Gipfeln des Wilden Kaisers ihr Unwesen trieben. Von der Existenz solch unheimlicher Gestalten schien lange nicht nur die Alpenbevölkerung überzeugt, auch akademisch Gebildete berichteten darüber. Diese „terra incognita“ wurde von der katholischen Kirche, selbst in Zeiten der Aufklärung, als mahnende und hässliche Ruine des Paradieses und zugleich als Symbol des Gotteszornes, verursacht durch die Sündhaftigkeit des Menschen, gesehen. Umso erstaunlicher ist es, dass gerade ein junger Geistlicher, nämlich Carl Thurwieser, Müller­ sohn aus dem Tiroler Kramsach, ein Das Magazin 2020/21

paar Jahrzehnte später über seine alpinen Erlebnisse folgendes zu berichten wusste: „[…] denn meine Absicht bei Bergreisen ist es und wird sein 1. Die bisherige Tätigkeit meiner Natur zu erhalten, 2. Die Herrlichkeit der Werke Gottes zu bewundern, 3. Mich gründlich aufzuheitern und zu erholen. […]“ Nichtsdestotrotz umranken bis heu­ te zahlreiche Sagen die Gipfel und Almen des Wilden Kaisers.

Forschergeist am Wilden Kaiser Während Carl Thurwieser dem Ideal eines „zweckfreien Alpinis­ mus“ folgte, und wenn es nach dem britischen Historiker und Alpinisten William Augustus Brevoort Coo­ lidge ginge, als „erster echter Berg­ steiger“ gesehen werden müsste, gingen viele Gelehrte, vor allem Bo­ taniker, einem anderen Zweck nach. Dem gleich, auf den Spuren des äußerst seltenen Moos- oder Erd­ glöckchens machten sich, wiederum aus der Region, ein Hilfspfarrer und ein Uhrmacher. Aber auch die Geo­ logen kamen auf den Geschmack des Kaisers. Er bildete einen dieser weißen Flecken auf der Landkarte,

mit dessen geografischer Erfor­ schung man noch wissenschaftliche Reputation erwerben konnte. Gerade die Engländer waren es, die 1857 mit der Gründung des Bri­ tish Alpine Clubs den ersten alpinen Verein der Welt aus der Taufe hoben. Dieser elitäre Zirkel von wohlha­ benden und gebildeten „GentlemenAlpinisten“ begann nun, nachdem ihm in den Westalpen allmählich die Ziele ausgingen, seinen Aktionsra­ dius in die Ostalpen und somit auch auf das Gebiet des Wilden Kaisers auszuweiten. Damals waren es die von den Briten mitgebrachten Schweizer Bergführer, die Gipfel um Gipfel der heimischen Bergwelt gemeinsam mit ihren Auftraggebern eroberten und von den Tirolern nur kopfschüttelnd geduldet wurden. Dies musste anders werden! 1862 folgte die Gründung des Österrei­ chischen Alpenvereins, der jedoch vorwiegend den wissenschaftlichen Charakter des Bergsteigens in den Vordergrund schob. Karl Hoffmann, einem Münchner „Wildling“ aus gutem Hause, war dies zu wenig. Gemeinsam mit Gleichgesinn­ ten aus dem Ötztal, aus Prag und Innsbruck initiierte er die Sektion München und damit die praktische

Stärkung in Sicht.

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Herangehensweise an die Erobe­ rung und Erschließung des Kaiser Gebirges, diesmal unter Geleit des einheimischen Bergführers MallHansl. Nur ein Jahr später starb der junge Hoffmann in der Schlacht von Sedan im französisch-deutschen Krieg. Wiederum war es ein Krieg der indirekt auf den Tourismus der Alpen wirkte. Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 und einem daraus verbundenen imposanten Wirtschaftswachstum folgte eine deutsche Tourismuskonjunktur. Der Alpenverein profitierte von dieser Entwicklung und Sektionen bilde­ ten sich in vielen deutschen Städten. Vor allem die Münchner hielt der Zauber des Wilden Kaisers in Bann. Georg Winkler, wiederum ein Münchner, bestieg im zarten Alter von 17 Jahren, alleine, ohne Bergführer und unüblich für die damalige Zeit als dritter Erklimmer das Totenkirchl. Bekanntlich führte ein Alleingeher außer Schuhe und Kleidung nur wenig Material mit sich. Winkler trug neben genagel­ ten Bergschuhen noch Steigeisen. Kletterschuhe wurden zu dieser Zeit jedoch immer populärer und alsbald bei Seilermeister Heinrich Schwai­ ger gemeinsam mit den ersten Klet­ terführern über das Kaisergebirge in seinem Bergsportfachgeschäft in der Bayerischen Hauptstadt verkauft. Mit Georg Winkler kam auch ein neues sportives Selbstbewusstsein

Sonnenaufgang am Wilden Kaiser.

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unter die eingesessene ältere Berg­ steigerelite. Eine alpine Avangarde, die nicht mehr den leichtesten Weg auf den Gipfel suchte, sondern sich bewusst an immer steilere und ge­ fährlichere Routen im Fels wagte.

„The Great German School of Climbing“ Die Berge wurden zur Wettkampf­ arena sportlicher Eitelkeit. Zahlrei­ che Erstbesteigungen unter widrigs­ ten Bedingungen fallen in diese Zeit. Mit dem neuen Verständnis häuften sich auch die Unfälle. Damals han­ telten sich die Kletterer mit bloßen Händen am Seil hinunter. Verließ ei­ nen die Kraft, hatte dies schlimmste Konsequenzen. Detaillierte Absturz­ berichte in der Münchner Tages­ presse sollten bewusst abschrecken und leichtsinnige Aspiranten vom zum Modeberg avancierten Toten­ kircherl fernhalten. Doch das Gegenteil war der Fall. Vielmehr befeuerten diese Meldungen den Mythos Wilder Kaiser. Die Bezeich­ nung als „the Great German School of Climbing“ wie das American Alpin Journal 1932 den Wilden Kai­ ser bezeichnete, zeigte vom hohen Ansehen des Gebietes in der Welt. Für Generationen von Bergsteigern war die Region tatsächlich eine Art Hochschule des Kletterns, in der neue Techniken entwickelt und erprobt wurden.

Mit der Zeit kam auch das Sicherheitsverständnis in die Klet­ terwelt zurück. Neues Gerät, wie Karabiner, Fiechtlhaken und Seil­ techniken wurden ausprobiert und ein weitläufiges Wegenetz in den Berg gehauen. Obwohl anfangs als „Verschandelung der Bergwelt“ ab­ getan war die neue Eroberung nicht mehr aufzuhalten. Mit enormem Zeit- und Materialaufwand begann man Haken und Seile im Fels zu befestigen. Kurz davor um die Jahr­ hundertwende hatte auch die Dichte der Hütten stark zugenommen, so entstanden Gaudeamushütte und Gruttenhütte nahezu gleichzeitig. Nun begann man die Hütten im Kai­ sergebirge miteinander zu verbin­ den. Dies zeichnete den Anfang des modernen Alpinismus am Wilden Kaiser und mit ihm Hand in Hand setze ein neues Zeitalter im alpinen Tourismus ein. Nachdem über viele Jahrzehnte das Klettern im Vor­ dergrund gestanden hatte, war nun auch die Sommerfrische im Tal en vogue. Die Schrecken und Gefah­ ren aus den frühen Anfängen am Wilden Kaiser schienen vergessen. Was geblieben ist, ist der Mythos des Gebirges und die unausweichliche Anziehungskraft des Berges. Man sagt, er, der Wilde Kaiser, strahle eine ganz besondere Energie aus, eine Energie die das Unmögliche möglich mache, auch heute noch viele Jahrhunderte später.

Grenzenlose Freiheit.

GOING stärkt! — Sommer

Rasten, schauen, Kraft tanken.

Mythic Wilder Kaiser Many years before the first tourists arrived in the 19th century, local pioneers had probably long since ascended the peaks of this mighty mountain massif. Likely among them was Michael Soyer, a shepherd and farmhand from Going. He was without doubt one of the pioneers to conquer the Kaiser. In 1881, he became the first to scale the Toten­ kirchl, which is still one of the most famous, if not infamous, peaks of the Wilder Kaiser mountain range. At the time, faith and super­ stition went hand in hand. And the idea that mythical creatures, demons, dragons, devils and witches were at work between the Wilder Kaiser’s peaks prevailed into the 18th century. And it wasn’t just the local peasants who believed in these sinister characters. For a long time, even highly educated people would report sightings. Nevertheless, the magic of the Wilder Kaiser has always bewitched visitors from the German city of Das Magazin 2020/21

Munich, in particular. At the tender age of 17, Georg Winkler became the third person to reach the peak of the Totenkirchl. Unusually for the time, he made his ascent alone, without any guides to accompany him. Climbing alone meant that he was only able to carry minimal equipment with him. In addition to studded mountaineering boots, he also wore crampons. Climbing shoes were increasingly gaining in pop­ ularity at the time and were soon sold by master rope maker Heinrich Schwaiger along with the first guide books covering the Kaiser moun­ tains in his mountaineering shop in the Bavarian capital. Georg Winkler inspired a new, athletic confidence among the older, more established mountaineering elite. This period saw numerous first ascents un­ der the most adverse conditions. Alongside greater understanding, however, the number of accidents also increased. Detailed reports of falls in Munich’s daily newspapers had the deliberate intention of de­

terring people and keeping reckless amateurs from attempting the nowtrendy Totenkirchl. In fact, they achieved the opposite. These articles merely fuelled the myths surround­ ing the Wilder Kaiser. Over time, an appreciation of safety returned to the world of climbing. New equipment like car­ abiners, pitons and rope techniques were tested, and an extensive path network carved into the mountain. And the number of lodges also sharply increased around the turn of the century, with the Gaudeamus and Grutten huts being established at almost the same time. The lodges in the Kaiser mountains began to develop links with each other. The horrors and dangers of the early days of the Wilder Kaiser seemed all but forgotten. What has remained is the myth of the mountains – and their inescapable allure. It is said that the Wilder Kaiser radiates a very special energy – an energy that makes the impossible possible, even now, many centuries later.

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dert in den Stollen am Astberg fan­ den, doch immerhin einiges an Sil­ ber und Kupfer. Rasch kam – nicht nur im Bezirk, sondern weit über die Landesgrenzen hinaus – Gold­ gräberstimmung auf. Heute ist man sich sicher, dass „das bedeutendste und wertvollste Erzvorkommen des ganzen Bezirkes und einer der größten und großartigsten Bergbaue der Alpenländer“ einst in Going war. Schächte welche zum Teil bis in 890 Meter Tiefe und somit unter Meeresniveau reichten, zählten 1540 zu den tiefsten in ganz Europa. Alles in allem muss es wohl ein sehr luk­ ratives Geschäft gewesen sein, denn auch die Fugger und der Herzog von Bayern waren unter den schürfen­ den Genossenschaften.

Von Milch und Rasenmähern Viele Jahrtausende früher, bereits im 5. Jahrtausend vor Christus, wurden waldfreie Weideflächen in Tirol genutzt. Heute ist die Almwirtschaft aus der Region nicht mehr weg­ zudenken, sicherte sie doch über Jahrhunderte das Überleben der heimischen Bevölkerung. Auf den Almen rund um die Grasberge am

Das Wandern auf der Südseite.

Outdoor

Ein Plädoyer für die Grasberge Oft verkannt und doch begehrt Die Gebirgszüge des Wilden Kaisers sind spektakulär und weltberühmt. Südlich davon liegen, weitgehend unbemerkt, die Grasberge der Kitzbüheler Alpen. Grüne Hügel die einen einzigartigen Blick auf ihre imposanten Nachbarn bieten und dabei oft selbst zu kurz kommen. Zu Unrecht finden wir, war ihr Gestein doch einst von großem Wert. Heute sind sie Ski- und Wanderparadies

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als auch Nahrungsgrundlage für die Weidetiere der Region. Vor ca. 40 Millionen Jahren formten sie sich als Teil der Grau­ wackenzone welche sich westlich von den Kitzbüheler Alpen über das Pinzgau bis östlich zu den steiri­ schen Eisenerzbergen erstreckt. Durch ihre rundliche Form und ihren waldarmen, größtenteils von Wiesen und Almen bedeckten

Wilden Kaiser wird vorwiegend das Simmentaler Fleckvieh, eine seit 1870 in Österreich heimische Rinderrasse, gehalten. Hier findet es die saftigen Gräser und Almkräuter die der Milch einen unverwech­ selbaren aromatischen Charakter verleihen. Doch die Rasenmäher der Natur haben neben der Milchpro­ duktion noch eine weit wichtigere Aufgabe. Durch ihr regelmäßiges Grasen schützen sie die Almflächen vor Verbuschung. Ihr Dung hilft den Kräutern und Almpflanzen nachzu­ wachsen und ihre Hufe bearbeiten auf natürliche Weise den Boden.

Freizeitparadies Grasberge Seit jeher haben die Weidetiere die Landschaften der Region geprägt und mitgeformt. Denn nicht nur die geologische Beschaffenheit der Grasberge ist es, die die Freizeit­ nutzung möglich machen, sondern auch der unermüdliche Einsatz der kleinstrukturierten, heimischen Landwirtschaft mit ihren Tieren. Heute genießen Tier und Mensch gleichermaßen die sanften grünen Hügel rund um den Astberg. Zum einen als Futterfläche, zum anderen

als Erholungsgebiet und Freizeitpa­ radies, Sommer wie Winter. Zahlrei­ che Wanderwege führen durch ihr Gebiet stets begleitet vom beein­ druckenden Panorama des gegen­ überliegenden Wilden Kaisers. Fällt der erste Schnee freuen sich auch die Pistenprofis und zaubern über Nacht einen samtweißen Teppich über die hügelige Landschaft. Denn auch fürs Skifahren sind die Gras­ berge prädestiniert. Breite Pisten, gewaltige Abfahrten auf perfekten Hängen – so zeigt sich das Skigebiet Skiwelt Wilder Kaiser – Brixental. Und das bereits seit über 40 Jahren. Fürwahr hat es die Natur mit Going am Wilden Kaiser gut gemeint. Auf der einen Seite das im­ posante Massiv des Kaisergebirges, auf der anderen die sanften Hügel der Grasberge. Ein Kontrast der dem Auge des Betrachters jedes Mal aufs neue die Schönheit der Natur widerspiegelt. Going aus führt Tipp Von der „Astbergrund-

weg“ in 3,5 Stunden auf und rund um den Hausberg des Ortes. Zahlreiche Einkehrmöglichkeiten bieten die Hütten am Weg. Wer es lieber gemütlich mag, der nimmt den Sessellift und genießt auf der „Astbergrund“ rund um den an der Bergstation liegenden Bergsee das eindrucksvolle Panorama. Alle Informationen zum Astberg, zu Wanderungen und Aufstiegshilfen, sowie Winteraktivitäten gibt es online oder im Infobüro.

Gebieten werden sie weitläufig als Grasberge bezeichnet. Im Sommer wenn die Sonne tief und das Gras hochsteht, schimmern ihre Hänge in sanftem Gold.

Goldgräberstimmung am Astberg Wohl war es nicht das begehrte Gold, das Schürfer im 16. Jahrhun­ GOING stärkt! — Sommer

Saftige grüne Weiden.

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Making the case for grasscovered mountains Often misunderstood, yet treasured nonetheless The ridges of the Wilder Kaiser range are spectacular and famous the world over. Just to the south, going largely unnoticed, sit the grass-covered mountains of the Kitzbühel Alps. Verdant hills that of­ fer a unique view of their imposing neighbours, often paling in com­ parison. That’s a shame, since their stone was once of great value. Gold-rush atmosphere Although it was not highly prized gold that prospectors found in the tunnels on the Astberg mountain in the 16th century, they did find some silver and copper. An atmosphere akin to a gold rush soon took hold. Shafts, some reaching a depth of 890 metres, bringing them below sea level, were among the deepest in Europe in 1540.

Of milk and lawnmowers Many thousands of years earlier, as early as the fifth millennium BCE, forest-free pasturelands were used in Tyrol. Nowadays it is impossible to imagine the region without these iconic Alpine pastures and farms, which have secured the survival of the local population for centuries. The Simmental Fleckvieh is the cattle breed primarily reared by Alpine farmers on the grass-covered hillsides in the Wilder Kaiser region. This is where the cows find the suc­ culent grasses and Alpine herbs that give their milk a uniquely aromatic character. A pleasure-seeker’s paradise of green pastures Grazing animals have always shaped and influenced the region’s landscapes. After all, the geological properties of these Alpine pastures are not the only thing that make the area a recreational paradise, but also the tireless efforts of small-scale local farmers and their animals.

Nowadays, animals and humans alike enjoy the gently rolling green hills surrounding the Astberg moun­ tain. For the animals, it offers rich foraging; for people, it’s the perfect place to relax and enjoy the great outdoors – in summer as well as in winter. When the first snows fall, the professional piste groomers rejoice, conjuring up a velvety white carpet over the hilly landscape overnight. Wide pistes and enormous downhill runs on perfect slopes set SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental apart. As they have for more than 40 years. Astberg circu­ Tip The lar walk leads from

Going around the village’s nearby mountain on a route that takes 3.5 hours. For all the information about the Astberg mountain, hikes, lifts and winter activities, visit: www.going.at/wandern/ast­ berg-going.

Abendstimmung beim Wandern am Astbergsee.

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Going am Wilden Kaiser – ein Ort zum Stärken und Kraft tanken.

GOING stärkt! — Sommer

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Wandern

Das Hollenauer Kreuz Aussichtspunkt mit Gipfelfeeling

Der atemberaubende Ausblick.

Man sagt, Kraftplätze seien spiritu­ elle Orte mit einer ganz besonderen Energie, sie schenken Heilung und geben Zuversicht. Auch seien sie ir­ gendwie magisch. Ob Kraftort oder nicht, die Wanderung zum Holle­ nauer Kreuz hat etwas, vielleicht auch etwas Unbeschreibliches. Langsam weicht die Hitze des Tages normalen Temperaturen als wir uns am Parkplatz der Frei­ willigen Feuerwehr in Going die Wanderstiefel zuschnüren. Ehrlich

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gesagt, sind ausgedehnte Wanderun­ gen eigentlich nicht so mein Ding. Zu dieser ließ ich mich dann doch überreden. Zum einen wegen des versprochenen Gipfelfeelings ohne mühsamen Aufstieg, zum anderen wegen dem irgendwie vielleicht doch magischen Etwas. Zuerst geht es ein Stückchen des Weges eben in Flussrichtung entlang des „Goinger Hausbaches“. Hier im Wald ist es schön schattig. Trotz Hochsommers führt der Bach einiges an Wasser

und das beruhigende Plätschern begleitet uns melodisch bei jedem Schritt. Kurz vom Stanglwirt biegen wir rechts in die Reitherstraße und gleich darauf wieder rechts in den Nottenbergweg. Vorbei an einigen Wohnhäusern führt uns die Straße Richtung „Hof Nottenberg“. Auf hal­ ber Höhe geht es das erste Mal etwas steiler bergauf. Kleine Schweiß­ perlen machen es sich auf der Stirn gemütlich. Wir queren die frisch ge­ GOING stärkt! — Sommer

mähte Wiese, es duftet herrlich nach Heu, Sommerblumen und Almkräu­ tern. Kein Wunder, dass bei diesem delikaten Futter auch die Milch der Weidekühe am Wilden Kaiser einzigartig und vor allen Dingen so köstlich natürlich schmeckt! Uns gegenüber auf der anderen Talseite zeigen sich die Kitzbüheler Alpen im schönsten roten Abendkleid. Geologisch gesehen gehören sie zur Schieferzone. Einer der markantes­ ten Gipfel ist der Große Rettenstein. Mit seinen 2.362 Metern und dem schroffen Aufbau dominiert er von weitem sichtbar das Spertental. Kurz darauf queren wir eine kleine Straße und folgen dem Wegweiser „Jausenstation Holle­ nauer Kreuz“ durch den Wald. Der Weg steigt noch mal ordentlich an. Gespräche verstummen. Langsame, tiefe Atemzüge. Und dann – wir blicken nach rechts, blinzeln in die tiefstehende Sonne. Auf einer Anhöhe steht ein einfaches Holzkreuz neben der rot weißen Tiroler Fahne. Dahinter das Massiv des Wilden Kaisers an dessen Gipfeln sich die letzten Son­ nenstrahlen wie ein goldenes Tuch schmiegen. Unter uns breitet sich sanft die Landschaft, die Orte am Wilden Kaiser, aus. Ein Panorama, beeindruckend und unbeschreiblich zugleich. Tiefe Ruhe. Stille. Einat­ men, ausatmen. Langsam senkt sich die Sonne hinter den Bergen. Es ist als hätte die Welt einen ihrer schönsten Hollywood-Streifen extra für uns gezeigt. Und wir waren Zuseher auf einer der besten Naturlogenplätze dieser Erde. Innerlich macht mein Herz einen kleinen Luftsprung – vielleicht sollte sich ein Kraftplatz genau so anfühlen. Herzerfüllend und einzigartig.

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Beschreibung Tipp Die des gesamten Rund-

wegs Hollenauer Kreuz gibt es online oder in der Broschüre Routen & Touren. Für Stärkung auf der ca. 2 1/4 stündigen Wanderung sorgt die Jausenstation Hollenauer Kreuz. Besonders empfehlenswert ist der selbstgemachte Apfelstrudel.

The Hollenauer Kreuz Breathtaking views with that summit-conquering feeling People say that sacred places of renewal are spiritual locations with a very special energy, that they are sources of healing and confidence. And they’re said to be somewhat magical, too. Whether or not it’s a sacred place of renewal, the hike up to Hollenauer Kreuz has a certain something – perhaps something indescribable. The heat of the day slowly gives way to normal temperatures as we lace up our hiking boots in the car park belonging to Going’s volun­ teer fire brigade. To be honest, long walks are not really my thing. But I let myself get talked into this one nevertheless. For one thing, I was promised that I would feel like I’d conquered a summit without having to struggle through a difficult ascent. For another, I hoped to somehow find a bit of magic. We start on the flat, following the route of the local stream, the Goinger Hausbach. A short way from the Stanglwirt hotel, we turn right onto Reither­ strasse, bearing right again shortly afterwards to make our way onto Nottenbergweg. Halfway up, it starts to get a little steeper. We cross the freshly mown pasture, which smells wonderfully of hay, summer flowers and Alpine herbs. Shortly afterwards, we cross a small road and follow the sign towards ‘Jausenstation Hollenauer Kreuz’ (Hollenauer Kreuz refresh­ ment stop), which takes us through

the forest. The path climbs steadily upwards. Conversation stops. Slow, deep breaths. And then – we look to our right, blinking at the sun, which hangs low in the sky. A simple wooden cross stands on raised ground next to the red-and-white Tyrolean flag. Behind it lies the Wilder Kaiser mountain range, with the last rays of the day’s sun clinging to its summits like a golden blanket. Below us, the land­ scape and the villages of the Wilder Kaiser gently spread out. An im­ pressive panorama. Impressive yet indescribable. A deep sense of calm. Silence. Breathe in, breathe out. Slowly, the sun sets behind the mountains. My heart seems to skip a beat. Maybe that’s exactly how a sacred place of renewal should feel. Heart-warming and unique. description of the Tip Aentire Hollenauer

Kreuz circular walk is available online or in the brochure Routes & Tours. The Hollenauer Kreuz refreshment stop is the perfect place to refuel on the approx. 2-hour hike. We recommend trying their delicious homemade apple strudel.

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KaiserWasser-Musik Am Parkplatz Hüttling angekom­ men füllen wir beim Brunnen der Aschingerkapelle unsere Trinkfla­ sche mit frischem „Kaiserwasser“ dem Bergquellwasser der Region. Hier wurde knapp neben der zerstörten Steinangerkappelle das neue Kircherl errichtet. Der breite und gut beschilderte Wanderweg 818 führt nun entlang des Baches bergauf. Besonders lohnt sich der Abstecher auf der Route 818a über das Hüttlmoos. Erst 2012 stellte man das Moor unter Naturschutz, nach­ dem bis in die späten 70er Jahre Torf abgebaut und die „sauren Wiesen“ trockengelegt wurden. In einer bei­ spiellosen und schonenden Renatu­ rierung wurde die Moorlandschaft wieder in Stand gesetzt und erholte sich rasch. Heute befindet sich hier die Erlebniswelt „Moor & More“ die kleine Besucher spielerisch für die Natur begeistert. Kurz nach der nächsten Abzweigung eröffnet sich das großartige Panorama auf die Maukspitze und die beiden großen Schleierwasserfälle. Bereits von dieser Entfernung erkennt man deutlich die gewaltige Kraft des Wassers die sich ihren Weg vom Berg ins Tal bahnt. Etwas später werden wir für unsere Mühen be­ lohnt, denn der Gebirgsbach ergießt sich wie ein Vorhang die 80 Meter

Erlebnisreiche Bergwanderung mit fantastischen Aussichten.

Wandern

Tauernblick Panorama-Rundweg Eine Liebeserklärung an den Wilden Kaiser. Auf dem Weg von der Goinger Prama über den Schleierwasserfall, den Brennenden Palven bis hin zur Märchenwiese und der Tannbichlkapelle hat sich der Architekt des Kaisergebirges etwas besonderes einfallen lassen. Beim Blick gen’ Süden begleiten einen stets die Hohen Tauern mit ihren imposanten Gipfeln und weißen Silhouetten. Ein bisschen Kondition muss man

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schon mitbringen, wenn man die 13 Kilometer am Fuße des Wilden Kaisers zurücklegen möchte, denn in den nächsten fünf Stunden sind Trittsicherheit und Ausdauer gefragt.

Wanderstart leicht gemacht Vorerst geht es gemütlich Richtung Hüttling. Dank des, mit der Wilder

Kaiser Card, kostenlosen Wander­ busses braucht man vom Ortskern in Going bis zum Wanderstartplatz Hüttling nur ca. zehn Minuten. Die kleinen Shuttle verkehren täglich von Mitte Mai bis Mitte Oktober in regelmäßigen Abständen zwischen den Orten und den Wanderaus­ gangspunkten. Wer flexibel sein möchte, bucht ein Bergsteiger-Taxi zum vergünstigten Gästepreis. GOING stärkt! — Sommer

hohe Felswand hinunter und bietet ein einzigartiges Naturschauspiel. Durch die gewaltigen Wassermassen die mit enormer Geschwindigkeit über die Felskante stürzen, legt sich ein mystischer Dunst vor die atem­ beraubende Landschaft. Besonders beeindruckend ist dieser als wir ent­ lang der steil abfallenden Wand hin­ ter dem Wasserfall verschwinden. Durch einen Schleier zerstäubten Nass blicken wir auf die umliegen­ den Täler bis zu den Hohen Tauern mit den weißen Gipfeln des Groß­ glockners und Großvenedigers. Bei diesem Anblick möchte man schier der Natur zu ihrer Schönheit Beifall klatschen.

Der Wieser Much im Bergsteigergrab Bereits früh wurde hier an den über­ hängenden Wänden, direkt neben den Schleierwasserfällen, geklettert. Pioniere aus der ganzen Region verewigten sich auf verschiedensten Erstbegehungen in unterschiedli­ chen Schwierigkeitsstufen. Für uns geht es weiter auf dem Tauernblick Panorama Rundweg Richtung Westen. Über den steil ansteigenden Wilder-Kaiser-Steig und den Bren­ nenden Palven führt der Weg zum Bergsteigergrab. Auf 1.572 Meter fand der Wieser Much seine letzte Ruhestätte. Mit richtigem Namen hieß der Much eigentlich Michael

und war seines Zeichens Schuldi­ rektor aus Kitzbühel. Er erwies sich als unentwegter Bergsteiger und Kaiseridealist, erschloss Wege und stellte auf verschiedensten Gipfeln Gipfeldosen mit Büchern auf. In den frühen Anfängen des Bergsteiger­ tourismus waren es Flaschen mit Nachrichten und später Visiten­ karten aus Aluminium, die den nächsten Gipfelstürmer über den Vorgänger informieren sollten. Bis zu seinem Tod war der Much ein treuer Kaiserfreund und so senkten ihn seine Kameraden auf eigenen Wunsch nach seinem Ableben am 27. Oktober 1952 in das Grab am Baumgartenköpfl.

Auf der Märchenwiese Unser Weg führt weiter westlich. Heute verzichten wir auf den Jubi­ läumssteig, einen Klettersteig mit traumhafter Felskulisse, und steigen über die Gaudeamushütte gen’ Tal ab. Diese ist für ihren Kaiser­ schmarrn samt Ellmauer-Tor-Blick weitum bekannt und beliebt. Über die zauberhafte Märchenwiese geht es talwärts bis zur Tannbichlkapelle. Die sogenannte „Bergsteigerkapelle“ wurde in Andenken an die verun­ glückten Bergsteiger gebaut. Von hier aus führt uns die Forststraße wieder direkt zurück zum Aus­ gangspunkt wo wir mit dem Wan­ derbus retour in den Ort pendeln. Mit im Gepäck: Bergsteigerisches Hochgefühl und jede Menge Einund Ausblicke. detaillierte Tipp Eine Tourenbeschreibung

gibt es kostenlos online oder im Routen & Touren Heft des Tourismusverband Wilder Kaiser.

Der Schleier. Ein Naturschauplatz.

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Tauernblick panorama circular trail A love letter to the Wilder Kaiser Along the route from Going’s Prama neighbourhood via the Schleier waterfall and the Brennender Palven mountain to the Märchenwiese and the Tannbichlkapelle chapel, the architect of the Kaiser mountains has created something truly special. Looking to the south, you’re greeted with a view of the High Tauern mountain range, with its imposing peaks and white silhouettes accom­ panying your every step. An easy start to the hike To begin with, the path leads comfortably towards Hüttling. The free bus available to hikers with the Wilder Kaiser Card takes you from the centre of Going to the starting point of this hike in Hüttling in only around ten minutes. The small shuttles run between the villages and hike starting points daily from mid-May to mid-October at regular intervals. If you’re looking for a bit more flexibility, book a mountaineer taxi at a discounted visitor price. The watery music of the Kaiser When we arrive at the Hüttling car park, we fill our water bottles with

fresh “Kaiser water” from the re­ gion’s mountain springs at the foun­ tain by the Aschingerkapelle chapel. The broad and well-signposted hiking trail (no. 818) then leads up­ hill along the stream. The powerful torrents of water tumbling over the rock ledge at enormous speed create a mystical haze, which hangs over the breathtaking landscape. The ef­ fect is particularly impressive as we disappear along the steeply sloping face behind the waterfall.

its ‘Kaiserschmarrn’ pancakes and its view of the Ellmauer Tor rock saddle. We head towards the valley across the enchanting and appropri­ ately named Märchenwiese, or fairytale meadow, until we reach the Tannbichlkapelle chapel. From here, we follow the forest track straight back to the starting point, where we return to Going on the shuttle.

Mountaineer Much Wieser’s grave We continue on the Tauernblick panorama circular trail heading west. The path leads to the moun­ taineer’s grave via the now steeply rising Wilder Kaiser trail and the Brennender Palven. Much Wieser was laid to rest 1,572 metres up. Much remained a true friend of the Kaiser all his life. When he died on 27 October 1952, he was buried at his request by his friends in the grave on the Baumgartenköpfl peak. Up on the Märchenwiese Our path continues to the west, descending past the Gaudeamus Hut in the direction of the valley. This is a well-known spot, popular for

free of charge online or in the Routen & Touren booklet of the Tourismusverband Wilder Kaiser.

detailed tour d Tip Aescription is available

Eine Stärkung auf der Oberen Regalm.

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Luftig – locker – himmlisch!

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Bergdoktor

Die Nachbarschaft des Bergdoktors Der Kirchplatz in Going ist einer der Hauptdrehorte für die Serie Der Bergdoktor

Danach geht nichts mehr – Fenster zu und zuhause bleiben, heißt es. Lustig ist’s dann aber doch immer wieder bei den Dreharbeiten. „Ein­ mal wollte so ein Vogel gar nicht aufhören zu singen, da hat das Film­ team alles mögliche versucht um ihn zu verjagen.“ Aber weder Klatschen noch Radiomusik konnten den kleinen Spatz davon abhalten sein Lied zu trällern. Schlussendlich musst die gesamte Crew warten, bis das Vogelkonzert beendet war. Bergdoktorfans seien sie alle Beide erklärt Kathi Eder. „Der Herr Sigl is’ so ein netter Mensch. Er grüßt stets freundlich und hat immer kurz Zeit für ein nettes Gespräch mit uns.“

Filmdreh mit Gottes Segen

Wie wir sie kennen und lieben.

Rien ne va plus! Nichts geht mehr! Bereits ein halbes Jahr vor Veran­ staltungsbeginn lesen wir auf der Website des Tourismusverbandes „Die Tickets für den Bergdoktor Fantag am 28. Mai 2020 sind ausver­ kauft.“ Dass die idyllische Heimats­ erie solch großen Erfolg verbuchen würde, daran glaubte vor 13 Jahren niemand. Auch die Anrainer rund um die Drehorte nicht. Heute zählt „Der Bergdoktor“ zu den beliebtes­ ten Heimatserien des österreichi­ schen und deutschen Fernsehens.

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Logenplatz am Drehort „Zu Beginn war’s scho komisch. Mit wieviel Zeug die Filmleute damals angekommen sind“. Nach­ barin Kathi Eder erinnert sich an die Anfänge der Dreharbeiten. Ihre Wohnung liegt im ersten Stock des Gemeindeamtes in Going am Wil­ den Kaiser. Von hier aus genießen sie und ihr Mann einen Eins-A-Lo­ genplatz für den Drehort am Dorf­ gelände. „Früher war das Filmen für

uns sehr aufregend. Mittlerweile blicken wir nur mehr kurz hin­ unter.“ Es sind die vielen Szenen­ wiederholungen welche mit der Zeit etwas eintönig würden. „Mia schauen uns lieber die fertige Serie im Fernsehn an“, lacht Kathis Mann Gottfried „dann sparen wir uns die Warterei was als Nächstes gefilmt wird.“ Über Drehbeginn und -zeit werden Eders frühzeitig vom Film­ management informiert, so lassen sich notwendige Einkäufe und Aus­ fahrten mit dem Auto gut planen. GOING stärkt! — Sommer

„Herzlich Willkommen in Going am Wilden Kaiser! Schön dass Sie die Drehorte vom Bergdoktor besu­ chen! Die Sonnenapotheke dient als Filmkulisse, hier gibt’s weder Pillen noch Salben! Die nächste ‚echte‘ Apotheke ist in Ellmau.“ An der Anschlagtafel vor dem Pfarrhaus in Going alias der Sonnenapotheke stellt Pfarrer Josef Haas schon mal klar, was den Besucher in seinem Haus erwartet, oder eben nicht. „Griass Gott, magst bloß rein­ kommen, ich bin gleich da,“ tönt es aus dem Nebenzimmer. Pfarrer Josef ist ein herzlicher Zeitgenosse und für jeden Spaß zu haben. Kein Wunder also, dass sich Komparsen und Make-up Artists so wohl im Pfarrhaus fühlen. „Ich bin so quasi der Aufenthaltsraum für alle nicht Superstars“, lacht er. „Mia gefällt das und ich komme mit jedem ins Gespräch.“ Aus aller Herren Länder kämen die Nebendarsteller und Statisten. Das wisse der Herr Pfarrer genau, denn er frage jeden einzelnen danach wo er zu Hause sei und was seine Aufgabe beim Film wäre. Am meisten interessiere ihn aber das Equipment und der Aufwand für Das Magazin 2020/21

die Effekte. „Einmal durfte ich auch mitspielen“, erinnerst sich Pfarrer Sepp, „da wurde eine Begräbnis­ szene gedreht und der Himmel war strahlend blau. Dann haben die den Friedhof komplett mit Laken verdunkelt und die Regenmaschine eingeschaltet, weil es im Film bei einer Beerdigung immer regnen muss. Ah Wahnsinn!“, lacht der Herr Pfarrer. Jetzt darf er nicht mehr als Geistlicher mitspielen, stattdessen als Mesner.

Gasthof ohne Ausschank In Wirklichkeit ist der „Gasthof am Wilden Kaiser“ gar kein Gasthof und war es auch nie, sondern ein ganz normales Wohnhaus – nämlich das von Johann Gschwendtner. Mit sieben Jahren kam er von St. Johann in Tirol zur Tante nach Going, um ihr zur Hand zu gehen. Die war Mesnerin und Hans bald ihr Vize-Mesner. Heute wohnen nur noch er und seine Pflegerin im Haus der Tante. „Wenn’s zum Drehen wird, dann müssen wir immer aufs Zimmer verschwinden, weil die meine Stube für die Vorbereitungen brauchen.“ In Hans’ Küche wird dann das Filmessen für die Gast­ hofszenen zubereitet. „Früher war i immer aufgeregt, wenn die Filmleut’ gekommen sind, heute ist das für mich ganz normal. Sie sind ja alles nette Burschen und Dirndln.“

Zimmer mit Filmblick Im Brantlhof bei Gabi Schwaiger werden Fanträume wahr. Während der Drehsaison seien ihre Zimmer mit Blick zum Dorfplatz schnell weg. „Ja, von da oben hat man wirk­ lich einen ganz tollen Blick auf das Filmgelände“, lacht die Gabi. „Das gefällt den Leuten!“ Sonst hat Gabi eher weniger Berührungspunkte mit „Dem Bergdoktor“. Ab und zu

begleitet sie Gästekinder zum Herrn Doktor um um Autogramme zu bitten. Und einmal, da gab es auch ein großes Fest – mit Freibier und allem. Extra für den Film, versteht sich. „Da durften alle Gäste dabei sein, das war wirklich nett“, erzählt Gabi. Ob passionierter Fan oder nicht, eins ist für die Nachbarn rund um die Drehorte klar, für sie gehört „ihr“ Bergdoktor einfach dazu. Mit Sack und Pack, Kamera, Tonassis­ tentin und Regisseur!

Rückblick Fantag in Going, 31. Mai 2019 Es ist ein trüber Frühsommertag im idyllischen Going am Wilden Kaiser. Dicht an dicht drängen sich die unzähligen Besucher in blauen Wilder Kaiser Regenponchos vor dem Pavillon zusammen. Han­ dys werden gezückt. Aufgeregtes Murmeln geht durch die Reihen. Dann treten SIE auf die Bühne, die Stars der TV-Serie „Der Berg­ doktor“. Nach vier Jahren Pause ist die originale Drehkulisse rund um den Goinger Dorfplatz Treffpunkt von Fans und Schauspielern. Beim Bergdoktor Fantag zeigen sich die TV Stars von ihrer ganz privaten Seite und begeistern damit die 1.200 Fans vor Ort. BergdokTipp Jährliche torveranstaltungen. Den Stars ganz nah und Unterhaltung der Extraklasse. Alle Infos unter www.wilderkaiser.info/bergdoktor

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The Bergdoktor’s Neighbourhood Der Bergdoktor (‘The Mountain Doctor’) series is one of the most popular shows on Austrian and German television today. Thirteen years ago, nobody would have believed that this idyllic local series would be such a huge success – not even those who live near the show’s filming locations. Front row seats “It was weird at first with the sheer amount of equipment the film people came up here with,” says neighbour Kathi Eder, recalling the start of shooting. Her flat is on the first floor of the Going am Wilden Kaiser municipal office building. From here, she and her husband en­ joy first-class box seats when shoots take place in the village. “We used to think the filming was so exciting. Now we just glance down every now and then.” Shooting multiple takes of each scene would surely take the magic out of it for anyone. “We’d rather watch the finished product

on TV,” laughs Kathi’s husband Gottfried. “Then we don’t have to wait around to find out what’s get­ ting filmed next.” Filming with God’s blessing “Welcome to Going am Wilden Kai­ ser! The Sonnenapotheke pharmacy is a film set – you won’t find any pills or ointments here! The nearest ‘real’ pharmacy is in Ellmau.” On the notice board in front of the parochi­ al house in Going, which serves as the Sonnenapotheke, parish priest Josef Haas makes it clear what vis­ itors can expect at his house – and what they can’t. “My home is like a common room for all the non-su­ perstars,” he laughs. “I like it, and I get to talking with everyone.” The supporting actors and extras come from all over the world – something Father Haas knows well, since he makes a point of asking every single one where they call home and what they’ll be doing during the shoot.

An inn without a bar In real life, the Gasthof am Wilden Kaiser is not an inn at all and never has been. It’s a completely nor­ mal house – specifically, Johann Gschwendtner’s house. All the dinner props for the inn scenes are prepared in Hans’ kitchen. “I used to get so excited when the film people came. Nowadays it’s totally normal. They’re all nice boys and girls.” Rooms with a view – of filming Fans’ dreams come true at Gabi Schwaiger’s Brandtlhof guesthouse. During the filming season, her rooms with a view of the village square go faster than hot cakes. “You really do get a great view of the filming from up there,” laughs Gabi. “People love it!”

Ein Herz und eine Seele.

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Dorfplatz Going–Schauplatz Bergdoktor.

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Für die ganze Familie

Goinger Badesee Ein Naturjuwel mit Panoramablick. Gespeist mit frischem Quellwasser, dem Wilden Kaiser zum Greifen nah und das inmitten grüner Wiesen. Der Goinger Badesee ist ein Ort der Begegnung und sein weitläufiges Areal hat viel zu bieten. Für die Kleinen ist der Wasser­ spielplatz mit Piratenschiff und Klettergerüst das absolute Highlight. Doch die hundert Meter lange Breitwellenrutsche, die direkt ins Kaiserwasser und den Nicht­ schwimmerbereich führt, steht dem in nichts nach. Sportler können sich nicht nur im Wasser austoben. Die größte Beachvolleyballanlage Westösterreichs mit 4 Turnierfähi­ gen Plätzen lädt zum spannenden Match. Genießer finden auf der 50.000 m² großen Liegewiese das ideale Plätzchen zum Entspannen oder stärken sich am Seebuffet. Der Goinger Badesee – wo Er­holung auf Unterhaltung trifft und der Badespaß für jedermann garantiert ist.

Bathing Lake Going – a gem of nature with a spectacular view. Whether you enjoy sunbath­ ing or you want some family or quiet time – everyone is in search of refreshment in summer. Situated in the midst of green meadows, with the Wilder Kaiser just nearby and fed from fresh spring water, the bathing lake Going with its wide area has lots to offer. The water playground with the pirate ship and a jungle gym is an absolute highlight for the kids. Definitely worth mentioning as well is the 100 m long open air slide, which leads directly into the non-swimmers area. Athletes can run riot either in the water or on the largest beach volleyball facility in West Austria. The 50.000 m² big lawn for sunbathing invites you to relax after you have had a bite to eat at the buffet. The bathing lake Going, where recreation meets entertainment and fun is guaranteed.

Preise 2020 · Price list

Erwachsene • adults Ohne GästeCard without guestcard

Mit GästeCard with guestcard

Ohne GästeCard without guestcard

Tageskarte · day ticket

€ 6,50

Nachmittagskarte (ab 14 Uhr) · afternoon ticket

€ 4,–

€ 2,–

Abendkarte (ab 17 Uhr) · evening ticket

€ 3,–

€ 1,50

10er Block · pack of 10

€ 50,–

€ 25,–

Saisonkarte · ticket for the whole season

€ 70,–

€ 30,–

Familiensaisonkarte · family season ticket

€ 150,–

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€ 6,–

Kinder • children

€ 3,–

Mit GästeCard with guestcard € 2,50

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Abwechslung. Die Wege auf der Törfchen Runde zwischen Rumm­ lerhof und Römerhof sind breit und einfach angelegt. Auf der Rocky Runde in Going wird es etwas steiler und steiniger, aber alle 15 Minuten erreicht man mühelos einen Rast­ platz. Hier kann man sich auch die selbst mitgebrachte Jause schmecken lassen. Und danach geht es weiter zum Libellenflug, Kaiserpendel, 3 verkehrte Bäume und Spinnen­ netz.

Unterwegs mit unseren Moorexperten Wer nicht alleine auf Entdeckungs­ reise gehen möchte, lässt sich am besten von einer unserer Naturpä­ dagoginen begleiten. Sie sind Ex­ pertinen für das Goinger Hüttlmoos und nehmen sich viel Zeit um Natur und Tiere des Moores zu erklären. Ausgerüstet mit selbstgebasteltem Casher, Lupe und Döschen geht es auf eine spannende Tour durchs Moor. Beim Verkosten der Hei­ delbeeren und Plantschen im Bach wird das „Gespür für die Natur“ neu entdeckt.

Familienführung im Moor.

Für die Ganze Familie

Moor & more

Geschützte Landschaft

Eine Erlebniswelt inmitten versteckter Bergmoore. Mit Rocky und Törfchen auf Entdeckungstour in der Natur. Einst lag in den Alpen eine kilo­ meterhohe Eisdecke. Erst als sich gegen Ende der letzten Eiszeit, vor ca. 10.000 Jahren, die Erde wiede­ rallmählich erwärmte, schmolzen Schnee und Eis. Zurück blieben Seen, Teiche und Tümpel. Heute finden wir an diesen Stellen unsere Moore – eine bizarre, faszinierende und geheimnisvolle Landschaft.

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Die Moor & more Erlebniswelt am Wilden Kaiser In der Moor & more Erlebniswelt am Wilden Kaiser tauchen die Besucher in eine wahre Zauberwelt ein, die viele Geheimnisse birgt. Törfchen, die kleine Elfe, die mit ihren Eltern im Moor zwischen Going und St. Johann lebt, hat gera­ de Langeweile und geht mit ihrem

Freund Rocky, Oma Grusela und Opa Schneggi auf Entdeckungsreise im Sumpfgebiet. Dabei lernen alle so einiges über die Pflanzen- und Tierwelt. Die verschiedenen Spiel-, und Rätselstationen klären auf kindge­ rechte Weise über die Entstehung der Moore auf, und warum diese so wichtig für Natur und Umwelt sind. Dabei bieten zwei Rätselwan­ derungen für alle Altersstufen viel GOING stärkt! — Sommer

Dass sich die Natur rund um die Moorlandschaft in Going wieder

so rasch erholen konnte, ist der schonenden Renaturierung zu Ver­ danken. Auch hier zu Lande wurden bis in die späten 70er die vermeint­ lich unnützen „sauren Wiesen“ entwässert und daraus brauchbare Wälder und Felder gemacht. Ebenso war Torf, da kostengünstig, ein beliebtes Heizmaterial für die alpine Bevölkerung. Der wahren Bedeutung der Moore wurde man sich erst in den letzten Jahren bewusst und so stellte man 2012 das Goinger Hüttl­ mooa unter Naturschutz. Seitdem gilt einmal mehr: Natur erleben – Natur genießen. Unverfälscht und echt am Fuße des Wilden Kaisers, dort wo die Eiszeit die Natur geformt hat, wie sie heute ist. geführte EntdeTipp Die cker-Familienwande-

rung findet von Anfang Juni bis Anfang Oktober immer donnerstags von 10 bis 16 Uhr statt und ist mit der WilderKaiserGästeCard kostenlos! Anmeldung im Infobüro Going.

In a land before our time The Alps were once covered in a layer of ice that stretched to a full km in height, holding the Kaiser Mountains in its clutches. It was only towards the end of the last ice age around 10,000 years ago that the Earth gradually warmed up

again, and the snow and ice slowly began to melt, revealing what had been hidden beneath all those years: lakes, ponds and pools – areas which today make up our moors. This is a landscape that’s equally as bizarre as it is fascinating, shrouded in legend and mystery. At the Wilder Kaiser Moor & more adventure park, visitors will delve into a truly magical world that holds surprises for even the most experienced natu­ ralists. Hidden marshy pools, newly discovered insects and even the moor’s former inhabitants, fairies and elves, who found refuge in these swampy meadows, occasionally peek out from behind the cotton grass. This includes Törfchen, the little elf who lives with her parents on the moor between Going and St. Johann. Plagued by boredom, she spontaneously sets out on a journey with her friend Rocky, her granny Grusela and grandpa Schneggi to discover the marsh. They all learn new things about the flora and fauna along the way. The stations play­ fully wend their way through the Wilder Kaiser’s landscape and use a child-friendly approach to explain the origin of the moors and why they are so important to nature and the environment. The two mystery hikes are ideal excursions that let visitors keep cool right in the valley on hot days. There are rest stops located around every 15 minutes, where you can sit and enjoy any snacks you have brought along. If you’d prefer not to embark on this voyage of discovery on your own, join a guided hike with nature educator Elfriede. She is an expert on Hüttlmoos, a type of moss local to Going, and is happy to take time explaining the flora and fauna on the moor.

Natur erkunden.

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Für die Ganze Familie

Die Ponyalm am Astberg Die siebte Bergerlebniswelt der Skiwelt Wilder Kaiser Brixental

TIPP:

bequeme A mit der A uffahrt stbergbahn

NEU:

Kaiserki no #ponyliebe

Auf den Rücken der Ponys.

Hoch zu Ross geht es zu, wenn man mit der Astbergbahn nach oben fährt. Hier oben – vor dem Panora­ ma des Wilden Kaisers liegt die Po­ nyalm. Mit 20 Ponys, ein wahrliches Paradies für große und vor allem kleine Besucher. Gemeinsam mit den Eltern können Kinder auf dem

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Rücken der Ponys die Gegend am Astberg erkunden. Und wie heißt es doch so schön – das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Das muss bei diesem Panoramablick wohl zutreffen. Vom Wilden Kaiser, dem Kitzbü­ heler Horn bis zum Großglockner –

der Ausblick am Astberg ist gigan­ tisch und sorgt für Panorama pur. Ein Ort, an dem jeder die Freiheit spürt. Zuerst die Auffahrt mit dem Sessellift der Astbergbahn und sich dann Zeit nehmen zum Ankommen, Durchatmen und die wunderbare Ruhe spüren, die der See ausstrahlt. GOING stärkt! — Sommer

Besonders an einem klaren Som­ mertag ist dieser Platz ein ganz besonderer, wenn sich die Silhouette vom Wilden Kaiser im Astbergsee spiegelt. Einen aktiven Tag erleben oder einfach abschalten – das kön­ nen Sie am Goinger Astberg. Auch für Familien bietet sich der Astberg wunderbar an – eine wun­ derschöne Aussichtsplattform mit direktem Blick auf das Kaisergebir­ ge und Panoramaliegen warten auf die ganze Familie. Machen Sie sich auf den Weg und wandern Sie um den Astberg herum oder talwärts zurück nach Going. Das alles ohne Hektik und Eile, sondern in Ruhe und Gelassenheit. Die Ponyalm hat von Juni bis Anfang Oktober 2020 geöffnet. Bergbahnen Ellmau Going Astbergbahn Marchstraße 53 6353 Going am Wilden Kaiser 05358/2442 info@astberg.at www.astberg.at

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The seventh great mountain adventure park at SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental: Pony riding on the Astberg Head up the slopes on the Astberg mountain railway for an adventure on horseback. Up here, surrounded by scenic views of the Wilder Kaiser mountain range, lies the Ponyalm. With 20 ponies, it’s a real-life paradise for visitors of all ages, but especially little ones. Joined by their parents, children can ride the ponies and explore the area around the Astberg. As the German saying goes, the greatest happiness on earth is sitting in the saddle of a horse. Nothing could be closer to the truth with such stunning views. From the Wilder Kaiser and the Kitzbüheler Horn to the Gross­ glockner – the views from the Astberg, which capture the full pan­ orama, are quite awesome. A place where everyone can enjoy a sense of freedom. First take the Astberg mountain railway chairlift, giving yourself the time to enjoy the lei­

surely ascent, take a deep breath and feel the wonderful sense of peace radiating from the lake. Especially on a clear summer day, this is a very special place when the reflection of the Wilder Kaiser shimmers on the Astbergsee lake. Enjoy a day of activity or simply switch off – on Going’s Astberg, the choice is yours. The Astberg also has plenty to offer families. There’s a beautiful viewing platform, where you can gaze out straight onto the Kaiser mountains from loungers for the whole family, positioned to make the best of the panorama. Alterna­ tively, you can take to the paths and hike around the Astberg or back down the valley to Going. No rush, no pressure, just peace and tranquil­ lity. The Ponyalm is open from June to early October 2020.

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Tauch ein in die Urzeit im interaktiven Freizeitpark!

Rein in die Gondel und rauf in die Urzeit: Dinos, Korallen, Ammoniten und Ur-Meer – bei jedem Wetter! Dort, wo heute das beliebte Ski- & Wandergebiet Steinplatte ist, war vor 200 Millionen Jahren das Urmeer Tethys. Der Triassic Park macht die alpine Erdgeschichte lebendig wie nie – und bietet mit Triassic Center, Triassic Beach, Triassic Trail, Aussichtsplattform, Fischers Korallen-Garten und der neuen Tropfsteinhöhle urzeitlichen Spaß für die ganze Familie. Und auch neuzeitliche Vergnügungen, wie Wandern, Klettern, Biken kommen dort oben nicht zu kurz. Also, nichts wie rauf auf die Steinplatte und eine unvergessliche Zeit verbringen! Öffnungszeiten: 30. Mai bis 4. Oktober 2020 täglich durchgehend von 9:00 bis 16.45 Uhr Rollstuhl- und kinderwagentauglich Der Eintritt in den Park ist frei!

Ausflugsziele

Triassic Park auf der Steinplatte

Alpinolino Westendorf

Neu: Urzeit-Abenteuer jetzt auch in der „Eiszeit“

Das „Spoggolino“ rundet das Angebot ab!

Da rollt der Spaß! Mit unserer lustigen Kugelbahn „Spoggolino“ rund um die Choralpe (1.820 m) ist eins garantiert: Groß und Klein werden sich vor lauter Gaudi „zerkugeln“, denn im Spoggolino ist immer was los! Und natürlich gehen auch heuer wieder schlaue Füchse, flinke Wiesel und echte Forschergeister bei uns auf eine spannende Entdeckungsreise am Talkaser (1.770 m). „Himmelsteig“, „Holzwurmweg“ und „Adler­ horst“ warten mit vielen tierischen Rätseln, jeder Menge Spaß und noch mehr Naturwundern auf Dich und Deine Freunde. Du siehst also: Im Alpinolino geht’s auch diesen Sommer wieder rund. Wir freuen uns auf Dich!

Der Triassic Park auf der Waidringer Steinplatte schneit neuerdings auch im Winter mit lässigen Angeboten für die ganze Familie herein – auch ohne Skier: denn der Winterwanderweg zur Aus­ sichtsplattform und zur neuen Tropfsteinhöhle sind saurierstark. Und während die Großen die Pisten runtersausen und die kleinen Freestyler die Triassic Funline unsicher machen, finden die Allerkleinsten (Nicht-Skifahrer) die Triassic Kinderbetreuung mega – immer dienstags bis sonntags von 10.00 bis 15.00 Uhr.

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Öffnungszeiten: 5. Dezember 2020 bis 11. April 2021 täglich von 8:30 bis 16:30 Uhr Im Skigebiet Steinplatte Winklmoosalm, das vereint, was Mama, Papa, Oma, Opa und die Kids begeistert, mitten im Dreiländereck TirolSalzburg-Bayern – leicht zu erreichen von beiden Seiten: Waidring (AT) und Reit im Winkl (D).

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Der Raritätenzoo Ebbs

Seit über 25 Jahren Tirols exotischer Tierpark am Fuße des Zahmen Kaiser.

Der individuelle Tierpark ist seit vielen Jahren ein Ausflugsziel für die ganze Familie und bietet Naturund Tierliebhabern einen wunderbaren Ort um sich vom Alltag zu lösen und exotische Tiere zu beobachten. Der Park ist in seiner natürlichen Umgebung am Fuße des Zahmen Kaisers ein ganz besonderer Ort. Ihre Augen sehen, ihre Ohren hören und ihre Seele taumelt in der Atmosphäre dieses familiär geführten Tierparks. Zahl­ reiche kleine Details in der Gartengestaltung, eine gemütliche Terrasse mit Bergblick werten das gesamte Bild nochmals sehr auf. Ein besonderer Höhe­ punkt, nicht nur für Kinder, ist das Füttern (Spezialfutter an der Kasse) am Bauernhof und bei den Berberaffen.

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Früher musste man Schlachten schlagen, um hier reinzukommen.

Raritätenzoo Ebbs Kruckweg 20/Parkplatz Haflingerweg 6341 Ebbs T: +43 (0) 664 455 36 30 info@raritaetenzoo.at www.raritaetenzoo.at

Heute öffnen wir unsere Tore für Gäste aus aller Welt für Führungen, den Besuch in unseren Museen, die Einkehr in die Festungswirtschaft und spektakuläre Ausblicke.

Raritätenzoo Ebbs Seit über 25 Jahren Tirols exotischer Tierpark am Fuße des Zahmen Kaiser Bis Ende Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr 6341 Ebbs Parkplatz: Haflingerweg www.raritaetenzoo.at +43 (0) 664 455 36 30

Mehr unter www.festung.kufstein.at Festung Kufstein

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GOING stärkt!

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RIEDEL in Kufstein Schenkt man sich Gläser aus Tirol gibt es nur eine Adresse!

Abfahren lohnt sich. Nur fünf Minuten entfernt von der Autobahnausfahrt Kufstein-Süd eröffnet sich für Interessierte und Weinliebhaber die einzigartige Welt der Weinglasherstellung auf höchstem Niveau. Hier in Kufstein kommen nicht nur Weinliebhaber auf ihre Kosten, sondern auch Ausflügler und ihre Familien: Die RIEDEL Glashütte ist eine der letzten Europas, in denen man Schritt für Schritt verfolgen kann, wie ein Glas oder eine Karaffe entsteht. Die Besonderheit – jedes Stück wird noch von Hand gefertigt und ist somit ein einzigartiges Unikat. In der Emotionshow „Sinnfonie“ können Familien auf eine abenteuerliche Reise der Sinne gehen.

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In dem modernen lichtdurchfluteten 300 Quadratmeter großen Shop und Outlet des Glasunternehmens kann man nicht nur die in Kufstein hergestellten Meister­ stücke erstehen, sondern auch viele andere Artikel und Sonderposten der RIEDEL Kollektion. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Familie! Tiroler Glashütte GmbH Weissachstraße 28–34 6330 Kufstein Austria Tel. +43 5372 64896 901 shopkufstein@riedel.com www.riedel.com

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Ausflugsziele

Bio-Hotel Stanglwirt Sonntags ein Frühschoppen.

Ein besonders uriges wie kulinarisches Vergnügen erwartet Sie im Gasthof Stanglwirt. Der altehrwürdige Gasthof in Going präsentiert sich seit über 400 Jahren von der gastfreundlichsten Seite und beeindruckt neben einer unvergleichlich heimeligen Atmosphäre und einer hervorragenden Auswahl an Speisen und Weinen mit so manchem Detail, das Sie so noch nie erlebt haben. Knarrende Treppen, rauhe Altholzwände und eine jahrhundertelange Tradition, die sich hinter jedem einzelnen Brett verbirgt, bekommen Sie im alten Gasthof „Stangl“ genauso authentisch serviert, wie viele regionale Köstlichkeiten. Gemeinsam mit dem Kulinarik-Team um Küchenchef Thomas Ritzer werden in der rustikalen Tiroler Gaststätte am Fuße des Wilden Kaisers die Gästegaumen nach allen Regeln der

Kochkunst verwöhnt. Und das seit mehr als 250 Jahren ohne Ruhetag. Obendrein genießen Sie in der legendären „Kuhstall-Stube“ so manchen Augen­ schmaus gleich mit dazu. Familie Hauser und deren Team lädt im Sommer zum Frühschoppen unter dem Kastanienbaum auf der Terrasse des Traditionsgasthofes „Stangl“ ein. Beim geselligen Beisammensein wird gelacht, getanzt und gesungen, Quirin Kaiser und seine „Schlossgold Musi“ stimmen an und spielen ihre traditionellen Tanzlmusik-Stücke. Bio-Hotel Stanglwirt Kaiserweg 1, 6353 Going T: +43 5358 2000, daheim@stanglwirt.com www.stanglwirt.vom

GASTLICHKEIT … mit Tradition

Frühschoppen unterm Kastanienbaum

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GOING stärkt!

Brauchtum & Geschichte Im Wandel der Zeit den Mut zur Tradition zu haben. Das ist eine unserer Stärken. — Custom & History — Embracing tradition in times of change. That is one of our strengths.

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GOING stärkt! — Brauchtum & Geschichte

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Der Glockenstuhl ist typisch für Tirol.

Tradition

Zu Besuch am Stadlhof Was das Schönste am Leben als Landwirt ist, was es mit dem Glockenstuhl auf sich hat und vieles mehr vom Wohnen auf einem Unterinntaler Traditionshof, haben uns Hermann und Margarethe Fuchs erzählt. Der Wandel der Zeit hat zwar das Denken und Wirtschaften verän­ dert, doch in vielen Tiroler Familien werden Traditionen immer noch hochgehalten. Brauchtumspflege beginnt hier schon bei der Architek­ tur der Häuser. Bauernhof ist nicht gleich Bauernhof – die Häuser jeder Region haben ganz typische Merk­ male. So auch der Stadlhof, Heimat

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von Familie Fuchs aus Going. Auf der Sonnseite des Wilden Kaisers liegt ihr schöner Unterinntaler Bauernhof. Schon von weitem ist der prächtige Glockenstuhl am Dach des Hauses zu sehen. Das Tragwerk für freischwingende Glocken wird aufwändig gezimmert und ist aus dem Landschaftsbild des Tiroler

Unterlandes nicht wegzudenken. Der Glockenstuhl ist nicht nur schöne Zierde, er erfüllt auch einen besonderen Zweck, erklärt Hermann: „Jeder Hof hat seine eigene Glocke, die ihren ganz eige­ nen Klang hat. Jeder Bauer kennt seine Glocke und hört sie sogar vom Wald aus. Wenn der Bauer draußen am Feld war und die Bäuerin geläu­ GOING stärkt! — Brauchtum & Geschichte

tet hat, dann wusste er, es ist Zeit zum Mittagessen. Das war früher der Ersatz fürs Telefon.“ Margarethe läutet auch heute noch die Glocke, wenn Hermann hinterm Haus ist. Auch wie Mensch und Tier zusammenleben, ist je nach Region unterschiedlich. Im Unterland gibt es hauptsächlich „Einhöfe“, in denen Wohn- und Wirtschaftsteil in einem Gebäude untergebracht sind. Wa­ rum das ganz praktisch ist, erklärt das Goinger Ehepaar: „Wir hören, was im Stall los ist. Zum Beispiel, wenn eine Kuh ein Kaibal bekommt. Heute gibt es bei manchen Bauern Kameras im Stall, aber das war früher ja nicht der Fall.” Ganz typisch für die Häuser im Unterland ist auch, dass seit jeher viel mit Holz gebaut wurde. In einer so waldreichen Gegend war und ist das Baumaterial Holz im wahrsten Sinne des Wortes ein naheliegender Rohstoff. Im Sommer werden die hübschen Holzfassaden geziert von einem Meer aus Balkonblumen. Hege und Pflege der Pelargonien, Hänge-Nelken und Co. ist aufwen­ dig. „Das ist schon viel Arbeit, aber die Blumen sind Stolz und Aus­ hängeschild für jede Bäuerin“, so Hermann. Das gelebte Brauchtum ist auf den Höfen am Wilden Kaiser nicht nur sichtbar, sondern auch im Jahresverlauf spürbar. Wenn die Landwirte im September ihre Kühe

Wandschmuck und Stolz der Familie Fuchs.

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beim Almabtrieb als Dank für einen unfallfreien Sommer schmücken, wenn die Goinger Kirchenglocken bei einem nahen Unwetter geläutet werden, wenn die Anklöpfler im Winter in die Stube kommen und Tiroler Weihnachtslieder singen oder wenn zu Ostern die geweihten Palmbuschen unters Dach ge­ hängt werden, dann zeigt sich: Die Goinger sind stolz auf ihre Kultur und Identität. Und so werden auch bei Familie Fuchs Traditionen mit viel Wertschätzung gepflegt, in den Alltag integriert und an die nächste Generation, die bald den Stadlhof übernehmen wird, weitergegeben. Doch was das Allerschönste am Leben auf ihrem Hof ist, da sind sich Margarethe und Hermann Fuchs einig: „Die Freiheit, die wir als Bauern haben, der viele Platz am Hof und der Geruch von frischem Heu – woanders würden wir nicht leben wollen!“ A visit to Stadlhof farm All about life on a traditional farm in the Lower Inn Valley For many Tyrolean families, main­ taining local customs begins with the design of their houses. And the Stadlhof farmhouse, home to Hermann and Margarethe Fuchs of Going, is no different. The magnificent belfry on the roof of the house is visible from

some distance. Hermann explains its purpose, saying, “When a farmer was out in the fields and his wife rang the bell, he knew it was time to come in to eat.” Farming traditions vary by region. In the lowlands, you’ll pri­ marily find Einhöfe, or housebarns, where the farmer and his animals live under one roof. Also typical of lowland farms is that many are built from wood. In summer, the wooden façades are adorned with a sea of flowers cascading from the balconies and window boxes – the pride and joy of every farmer’s wife. These living customs can be seen in the farmyards of the Wilder Kaiser region throughout the year. The Fuchs family values their tra­ ditions highly, bringing them to life at Easter, in the autumn when they bring their cattle down from the mountains and during the Christ­ mas season. These natives of Going are proud of their culture. But the Fuchs family is in agree­ ment on the best things about life on their farm: “the freedom we have as farmers, the wide open space and the smell of fresh hay!”

Margarethe mit der Räucherpfanne.

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Bibliothek

Hunde

Die Goinger Bibliothek

Ein Hund für alle Fälle

Die Goinger Bibliothek. Die Goinger Bibliothek, die im neu errichteten Volksschulgebäude ihren Platz gefunden hat, ist ein Treff­ punkt für Jung und Alt. Unter der Aufsicht von Gunther Göbel, seiner Frau Irmgard und sieben tatkräftigen freiwilligen Hel­ ferinnen können nicht nur Bücher, die nicht älter als zehn Jahre sind, sondern auch Zeitschriften ausgelie­ hen werden. Zur Freude der Jugend werden von der Bibliothek auch DVD’s und Spiele bereitgestellt – je nach Lust und Laune zum direkt Anschauen und spielen, oder bequem zum Mit­ nehmen für einen unterhaltsamen Abend zu Hause. Die Bibliothek ist aber nicht nur ein Ort für Leseratten. Der Raum wird gerne auch von Musikbegeis­ terten und Künstlern, um sich zu entfalten, genutzt. Ab und an finden dort auch Konzerte statt. Sehr zur Freude von Gunther, denn dann kommt sein geliebter Bösendorfer Flügel zum Einsatz. Dreimal die Woche, kann die Bibliothek besucht werden. Das An­ gebot wird vor allem von den Klas­ sen der Volksschule genutzt. Diese kommen einmal die Woche für zwei Stunden vorbei, um zu lesen. „Ein großes Lob an alle Goinge­ rinnen und Goinger“, so Gunther, denn ungefähr 18 % der Einhei­ mischen besuchen die Bibliothek regelmäßig. Der Österreichschnitt liegt bei knapp 10 %. Going Library Going Library, which is located in the newly built primary school

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Schnüffelerlebnis Wilder Kaiser.

Die führenden Kräfte der Bibliothek.

building, is a meeting point for young and old alike. Run by Gunther Göbel, his wife Irmgard and seven energetic volun­ teers, the library offers patrons the option to borrow both books (all un­ der ten years old) and magazines. To the delight of younger users, the library also stocks DVDs and games to either enjoy right there on the premises or simply take away for an evening of entertainment at home. But the library is not just there for bookworms. It’s also used by keen musicians and artists as a space in which to develop their talents. If you take a closer look, you can admire numerous paintings by local artists who display their work on the library’s walls. And every now and again, it even holds concerts – much to Gunther’s delight, since

that means his beloved Bösendorfer grand piano takes the stage. The library is open to visitors three times a week. It’s mainly used by pupils from the primary school, with each class visiting once a week for two hours to read. Öffentliche Bibliothek Going | GOING PUBLIC LIBRARY Pramaweg 7, 6353 Going am Wilden Kaiser www.bibliothek-going.bvoe.at Öffnungszeiten | Opening times: Di, Do: 11 – 12:15 Uhr und 16 – 18:30 Uhr Sa: 10 – 12 Uhr Tues, Thurs: 11 am to 12:15 pm and 4 pm to 6:30 pm Sat: 10 am to 12 pm

GOING stärkt!

Rocky, Bella und Co. werden in der Region Wilder Kaiser in über 50 Unterkünften herzlich will­ kommen geheißen. Aber nicht nur das, auch in den Bergbahnen und regionalen Bussen dürfen Hunde angeleint und mit Maulkorb mit­ fahren. Im Allgemeinen gelten die üblichen Benimmregeln für Vierbeiner und ihre Besitzer, wie Leinenpflicht in bestimmten Bereichen und das Einsammeln des natürlichen „Geschäftes“. An vielen Spazierwegen findet man dafür Gassi-Sackerl-Spender und Müll­ eimer. An heißen Sommertagen schafft ein erfrischender Gebirgs­ bach Abkühlung, die Badeseen in der Region sind allerdings tabu. Alle, die dennoch nicht auf den Badespaß verzichten möchten, sind am Gieringer Weiher in den Wäldern von Reith bei Kitzbühel genau richtig. Gemeinsam mit dem Hund im Wasser toben und dabei den Kaiserblick genießen, dafür ist dieser See weitum bekannt. Im Winter lockt einen die verschneite Landschaft an die frische Luft. Viele unserer Winterwanderwege verlau­ fen parallel zur Langlaufloipe, daher ist hier besonders auf die Leinenpflicht zu achten. Die Winterwand­ wege führen über Wiesen, auf denen im Sommer die Kühe grasen. Daher sind unbedingt die „Gassi-Sackerl“ und Mülleimer zu verwenden. Da­ mit der Urlaub mit dem Vierbeiner auch stressfrei für Frauli und Herrli abläuft, gibt es die Hundefibel kos­ tenlos in allen Infobüros der Region.

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Gemeinsam genießen.

Hundesitter in der Region Wer einmal ohne seinen vierbeini­ gen Liebling unterwegs sein möchte, der ist bei den Hundesitterinnen der Region gut aufgehoben. Hedi Brandauer bietet außerdem einen etwas anderen Hundespaziergang an – den Pack-Walk. Hund und Mensch begegnen sich auf demsel­ ben Energielevel und sorgen dabei für Ruhe und Harmonie. Walk – Tipp Pack das etwas andere

Gassi gehen. Von Mitte Juni bis Mitte Oktober jeden Mittwoch um 10 Uhr. Treffpunkt Pub 66 in Ellmau.

Wilder Kaiser sniffing experience.  Dog waste bag dispensers and bins can be found on many paths. So that holidays with four-legged friends can be as stress-free as possible for mistresses and masters, too, our brochure giving hints and tips for dog owners is available free of charge at all tourist offices in the region. Dog-sitters in the region If you want to get out and about without your four-legged fur baby, you’re in luck: many dog-sitters are available in the region. Walk – Tip Pack every Wednesday

from mid-June to mid-October. Meeting point Pub 66 in Ellmau at 10 am.

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Seit fünf Generationen steht AGGSTEIN EDELBRÄNDE für geistreiche Gaumenfreuden – ohne Wenn und Aber. Unsere Edelbrände, Schnäpse und Liköre sind ge­ schmacklich intensiv und genussvoll mild zugleich. Ein unvergleichliches Geschmackserlebnis, das Aggstein mit Fug und Recht zum wilden Milden macht. Eine Einzigartigkeit, die uns seit 1885 auszeichnet – angereichert mit Tradition und Innovation sowie hausei­ genen Geheimrezepten. AGGSTEINS SCHNAPS-ERLEBNIS: Das hochpro­ zentige Erlebnis! Die Schau- und Erlebnisbrennerei von Aggstein Edelbrände lässt keinen Schnapsliebhaber kalt. Ob bei einer Führung samt Verkostung oder einer Tour auf eigene Faust: An 13 spannenden Stationen lernen Sie die Kunst der Schnapsherstellung mit all Ihren Sinnen kennen, erfahren Interessantes wie Kurioses rund um Brände, Liköre & Co und können Ihr „Schnaps-Wissen“ testen.

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Aggstein’s Schnapsalm

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Aggstein’s Schnapserlebnis

Mauthfeld 2

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GOING stärkt!

Das Magazin 2020/21

A-6380 St. Johann

+43 5352 65500

www.aggstein.co.at

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Winter GOING stärkt!

in Going Es warten perfekte Pisten, Rodelgaudi und Wanderfreuden. Und vielleicht sogar der ein oder andere Schneesturm. — Winter in Going — Perfect slopes, tobogganing fun and beautiful hikes await. And maybe even a snowstorm or two.

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GOING stärkt! — Winter

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Was soll ich heute tun?

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Wöchentliche Veranstal­tungen

Abendliche Schneeschuhwanderung Snowshoeing in the evening

16.12.2020–17.03.2021; Treffpunkt: Infobüro Going; 20–22 Uhr; Kosten: Erwachsene € 16,– inkl. Schneeschuhe und Stöcke

Genießen Sie eine geführte Schneeschuhwanderung in die unberührte Kaiserlandschaft, mit unserem ausgebildeten Wanderführer Hans Widmoser. Die zauberhafte Stimmung auf den idyllischen Waldwegen machen diesen Abend zu einem besonderen Urlaubserlebnis.

Do Schnapsverkostung im Wagnerhof

Winter 2020/2021

Schnaps-tasting at the Wagnerhof

19.12.2020–25.03.2021; Treffpunkt: Brennerhäusl (Söllnweg 7); 17–18 Uhr; Kosten: € 11,– pro Person

Weil das gemeinsame Erkunden der Urlaubsgegend einfach mehr Freude bereitet. Genau aus diesem Grund haben wir uns viele verschiedene Programmpunkte für unsere Gäste und das besondere Wintererlebnis einfallen lassen. Von der Kutschenfahrt durch ver­ schneite Landschaften oder einer Schneeschuh­ wanderung mit Hans ist sicher für jeden Geschmack etwas dabei. Unsere bestens ausgebildeten Guides freuen sich auf Sie. Anmeldungen werden in allen Infobüros in der Region Wilder Kaiser entgegen­ genommen. Die Teilnahme ist nur mit einer gültigen Wilder Kaiser GästeCard möglich.

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Explore Going together – Because it’s more fun to explore the holiday region together. This is precisely why we’ve come up with so many different activities for our guests to enjoy this special winter experience. From a carriage ride through snow-covered landscapes to snowshoeing with Hans – there’s something to suit every taste. Our well-trained guides look forward to meeting you. Bookings are taken at all tourist offices in the Wilder Kaiser region. Participation is only possi­ ble with a valid Wilder Kaiser GästeCard.

Schnapsbrenner Herman wird Ihnen die einzelnen Schritte erklären, um verschiedenste Edelbrände herzustellen. Natürlich kann dabei der ein oder andere Tropfen verkostet werden.

Eisstockschießen am Eislaufplatz Curling at the ice skating rink Going

19.12.2020–25.03.2021 ; Treffpunkt: Eislaufplatz Going; 20 – 22 Uhr; Kosten: Erwachsene € 6,–; Kinder bis 14 Jahre € 5,50

Seien Sie dabei, wenn Hermann eine spannende Eisstockschießpartie eröffnet. Egal ob Profi oder Amateur – einem lustigen Abend mit vielen anderen Going Urlaubern steht nichts mehr im Wege.

Schneeschuhwanderung „Schwendterdörfl“ Snowshoeing „Schwendterdörfl“

15.12.2020–16.03.2021, Treffpunkt: Infobüro Going; 13–15 Uhr; Kosten: Erwachsene € 16,– inkl. Schneeschuhe und Stöcke

Eine ideale Einstiegstour zum Schneeschuhwandern. Wanderführer Hans begleitet Sie durch die tiefverschneite Winterlandschaft am Fuße des Wilden Kaisers rundum das Schwendterdörfl.

Lipizzaner Gestütsführung

Lipizzaner Stock guided Tour at Stanglwirt Winterspaß beim Schneeschuhwandern.

durchgehend, jeden Dienstag; Treffpunkt: Reitstall Stanglwirt; 09 – 09:30 Uhr; Kosten: Preis pro Person € 8,– Kinder bis 8 Jahre: kostenlos

Entdecken Sie die Welt der edlen Barockpferderasse bei einer exklusiven Führung durch die Stallungen der Reitschule und dem Lipizzanergestüt.

Pferdeschlittenfahrt

Horse-drawn carriage ride 08.12.2020–27.04.2021; Treffpunkt: Infobüro Going; 15 – 16 Uhr; Kosten Erwachsene € 13,–; Kinder bis 12 Jahre: € 8,–

Mit 2 PS durch Going – prächtige Gespanne mit schnaubenden Rössern. Erkunden Sie das verschneite Dorf.

Mit 2 PS durch Going – Pferdeschlittenfahrt.

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Eisstockschießen.

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Was soll ich heute tun?

Im Winter ist viel los … Musik, Tradition und Unterhaltung findet man reichlich am Wilden Kaiser. Die unzähligen Pistenkilometer machen den Skiurlaub perfekt. Rodelgaudi für die ganze Familie.

FamilienSkiWochen

SuperSkiWochen Dezember und März

Dezember und März

Super Sparen. Super Spezialpreis. Super Skiurlaub! Ab zwei Übernachtungen gibt’s den unvergesslichen Skiurlaub in den Tiroler Alpen zum Spezial­preis. Und nicht nur das: Auch Skipass sowie teilnehmende Skiver­ leihe und Skischulen belohnen die Skifahrlust mit attraktiven Rabatten. So oder so, am Wilden Kaiser schmelzen gewiss die Preise, jedoch sicher nicht der perfekte Pulverschnee! Super ski weeks — December and March. Super savings on a ski holiday. Reduction on accommodation, lift pass and ski school. You will get your ski holiday at the Wilder Kaiser from four nights to a special price. This applies to accommodation, ski pass and even ski rental and ski school. Take advantage of the opportunity and get an offer.

Gratis Skipass für Kinder und Jugendliche. Ein Urlaub ohne Mama oder Papa? Klingt für den Nachwuchs meist verlockend, kommt in Sachen Skifahren aber buchstäblich nicht wirklich in Fahrt. Denn erst in Begleitung eines Elternteils bekommen Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre bei den FamilienSkiWochen ihren Skipass gratis! (Gültig ab einem 3 Tages-Skipass) FamilienSkiWoche — December and March. Free lift pass for children and youths. Kids, at last there’s a reason to take your parents on holiday – it’s totally free for you to ski when you’re accommpanied by mum or dad – pretty cool, huh? Children and youths in our area get a lift pass for 90 lifts and 284 kilometres of pistes completely free when they are accompanied by one of their parents. Prices are valid for a stay of 3 nights or longer!

Pistenpartywochen

Skihütten Gaudi

Jänner

März

Live-Musik auf den Hütten. Schnee, Musik und irrsinnig viel Spaß verspricht die große Skihütten Gaudi! Für alle Übernachtungsgäste gibt es täglich kostenloses Skiguiding durch die SkiWelt. Nach dem Pistenvergnügen ist aber noch lange nicht Schluss. Die Skiguides machen den finalen Einkehrschwung nämlich bei jenen Hütten im Skigebiet, die mit Live-Musik für gute Stimmung auf ihren Sonnenterrassen sorgen. Après ski Weeks — March. Sun, snow and music. Daily live music, free ski guiding. The liveliest ski huts in Austria’s largest ski area! There’s free ski guiding to make the most of spring skiing through the SkiWelt every day from 9 am. After enjoying the pistes the day is not over as the ski guides make the final stop of the day at one of the “Skihüttengaudi” huts in the ski area that has live music on the sun terrace and a great atmosphere.

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Skihütten Gaudi.

GOING stärkt! — Winter

Die Skiwelt Wilder Kaiser- Brixental feiert das neue Jahr mit 2 Wochen legendärer Pistenparty! Bester Schnee und Spaß warten darauf, erkundet zu werden. Auf vielen Hütten, verteilt im ganzen Skigebiet gibt es Live-Musik. Von Traditionell bis zur besten Après Ski Party ist für jeden etwas dabei. Natürlich kann man auch in diesen Wochen bei einem kostenlosen Ski­ guiding die besten Pisten erkunden. Slope Party Weeks — January. The Wilder Kaiser-Brixental ski resort is celebrating the new year with a legendary two-week party on the slopes! The best snow and loads of fun are waiting to be discovered. Live music will be performed at numerous huts throughout the area. From traditional parties to the best après ski parties, there’s something for everyone. During these two weeks, you can of course also pay an extra fee for a guided ski tour that reveals the very best slopes.

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Was soll ich heute tun?

Going live Kaiserabende im Winter. Was gibt es schöneres als ein Konzert mit toller Musik und guter Stimmung unter freiem Himmel? Aber gibt es das nicht nur im Sommer? In Going lassen wir uns auch von winterlichen Temperaturen und glasklarer Winterluft nicht davon abhalten den Kirchplatz in eine Freiluftbühne zu verwandeln! Nach einer herrlich an­ strengenden Winterwanderung oder einem Skitag sorgt GOING live für einen unterhaltsamen Ausklang.

Going live

14.01.2021 • 19:30 UHR

GOING live – What could be better than an open-air concert with great music and a great atmosphere? But isn’t that just something for the summertime? In Going, we don’t let wintry temperatures and crisp winter air stop us from transforming the church square into an open-air stage! After a wonderfully strenuous winter hike or a day of skiing, GOING live provides an enter­ taining way to end your day.

Stimmung am Kirchplatz.

Rat Bat Blue Die sechs köpfige Coverband begeistert ihre Zuhörer mit einer geballten Ladung fetziger Hits. Nicht nur Rock-Pop steht auf ihrem Programm, sondern auch die topaktuellsten Chartbreaker der Hitparade. Mit dieser Mischung an Musikrichtungen wird der Goinger Kirchplatz von der Band in Partystimmung versetzt. The six-piece cover band delights its listeners with a concentrated load of racy hits. Not only rock-pop is on their program, but also the most up-todate chart breakers of the hit parade. With this mixture of music styles, the band puts the Goinger Kirchplatz in a party mood.

Going live

11.02.2021 • 19:30 UHR

Going live

11.03.2021 • 19:30 UHR

Die Stimmungsmacher.

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Die Toten Lederhosen Die Toten Lederhosen – Eine Band, wie es keine Zweite gibt. Sie kreuzen jegliche Musik-Stilistiken (Rock, Pop, Country, Volksmusik, …) mit ihrem Markenzeichen, der „Zugin“ (steirische Harmonika). Selber nennen sie diese Art von Musik den Alpenrock. Um es genauer auszudrücken – Volksmusik wird rockiger und Rockmusik bleibt rockig. Die Toten Lederhosen – A band like there is no other. They cross all music styles (rock, pop, country, folk music, …) with their trademark, the “Zugin” (styrian harmonica). They call this kind of music the alpine rock. To put it more precisely – folk music becomes more rocky and rock music stays rocky.

The Officers THE OFFICERS, das ist die etwas andere Partyband. Die Jungs im Business­ look covern alles was dem partywütigen Publikum und natürlich einem selbst gefällt und lassen so jeden Dancefloor zum absoluten Hexenkessel werden. THE OFFICERS, this is the somewhat different party band. The guys in business lookcover everything what the party guests and yourself like and thus let every dancefloor shake with it.

Flackernder Kerzenschein.

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2. Rodeln – Kufenreich durch den Schnee

Aktiver Winterurlaub kann so vielfältig sein.

Outdoor

Winter einmal anders Alles über das Vergnügen auf und mit Schnee, abseits der Piste. Von den 1000 Dingen die man in seinem Leben erlebt haben sollte, stellen wir Ihnen sechs aus der Region rund um den Wilden Kaiser vor. Denn abseits der Pisten wird in Going auch so einiges geboten.

1. Eisstockschießen – Ein eiskaltes Vergnügen.

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Der beliebte Gesellschaftssport an der frischen Luft. Das eiskalte Ver­ gnügen ist ein fester Bestandteil der ländlichen Region und erfreut sich höchster Beliebtheit. Konzentration, Gefühl und Zielvermögen bruacht’s, um möglichst naje an die Daube, oder auch „Hasei“ genannt, zu kommen. Einen Anlass bruachen die allerwenigsten zum Eisstockschie­ ßen – denn geschossen werden kann je nach Lust und Laune und natür­ lich nach Eislage. Die hat Eismeister

Frank aber von Weihnachten bis Mitte März bestens im Griff.

Sie eine Tipp Probieren spannende Partie

mit Eisschütze Hermann Bichler auf den zwei Eisstockbahnen. Immer donnerstagsabends beim Eislaufplatz in Going. Anmeldung erforderlich.

Mit einem „Bockerl“ unterm Hintern lässt es sich herrlich die Gegend erkunden. Ob romantisch durch den verschneiten Winterwald auf der knapp 2 Kilometer langen Naturrodelbahn am Tannbichl oder sportlich auf der bestens präparier­ ten und gut gesicherten Rodelstre­ cke Astberg – Genuss ist garantiert! Ein eigens von der Bergbahn dafür abbestellter Pistenmitarbeiter kümmert sich um die 4,5 km lange Strecke. Das Tiroler Gütesiegel für Naturrodelbahnen zeugt zudem von der perfekten Qualität. Neben einer besonderen Maschine braucht es vor allen Dingen Zeit und Geduld bis die Rodelbahn kufensicher ist. Dafür bringt die Astbergbahn täglich und bequem ihre Besucher zum Start auf 1.267 Metern. Die Rodel sollte man sich allerdings schon davor, beispielsweise bei Going Sport im Tal, besorgt haben. Auch einer abendlichen Partie steht nichts im Wege. Bestens beleuchtet kann man sich ordentlich in die Kurven legen. Nur aufgepasst, dass man vor lauter Adrenalin und Freuden-Juchitzer nicht die falsche Abzweigung nimmt. Dann landet man nämlich in Ellmau. Und ein guter Tipp noch zum Schluss: Wird einem das Bo­ ckerl zu schnell, dann gibt’s nur eins: Mit beiden Füßen kräftig bremsen und die Rodel fest vorne anheben.

3. Eislaufen – Auf des Eismeisters Bahn Bereits im November schreitet Eis­ meister Frank zur Tat und verwan­ delt eine gewöhnliche Schotterfläche in einen perfekten Natureislaufplatz. Zuerst muss jede Menge Schnee planiert werden um danach mit dem Auftragen des Wassers beginnen zu können. Schicht um Schicht bildet sich eine feine Eisdecke. Erst wenn diese ca. 10 cm dick ist, kann darauf Schlittschuh gefahren werden. Das dauert schon mal an die 3 Wo­ chen. Dazwischen wird das Eis regelmäßig abgezogen um Klümp­ chen und Kratzer zu vermeiden. Ist alles perfekt, ist die Fläche frei um darauf zu beschwingter Musik ge­ nüsslich Schwünge zu ziehen. Dafür lagern in der gemütlichen, war­ men Hütte direkt neben dem Platz bestens gepflegte Schlittschuhe und Helme in verschiedenen Größen. Hier kann man auch verschnaufen, sich aufwärmen und einen heißen Kaffee, Kinderpunsch oder Glüh­ wein zu sich nehmen.

Nach einem ereignisreichen Tag auf dem Eis startet für Frank erneut eine Nacht, in der er als Eismeister wiederum eine Schicht gefrorenes Wasser auf seinen Platz zaubert. Goinger EisTipp Der laufplatz ist von

Dienstag bis Samstag von 14:00 Uhr bis 17:30 geöffnet. Am Donnerstag und Freitag sogar bis 22:00 Uhr.

4. Schneeschuh­ wandern – Auf leisen Sohlen durch die Natur Bereits vor Ötzis Zeiten wurden Schneeschuhe im Alpinen Gelände benützt. Damals noch um auf die Jagd zu gehen. Heutzutage wird der Schneeschuh eher als Sport­ gerät angesehen und seit Mitte der 1990ern ist das Wandern in eben diesen zur Trendsportart geworden. Das Praktische daran: Es braucht nahezu keine Vorkenntnisse um in den großen „Latschen“ laufen

Astbergbahn Tipp Die ist täglich von 8:30

bis 16 Uhr in Betrieb. Am Abend ist die Bahn von 25.12.2020 bis 05.01.2021 täglich geöffnet. Ab 06.01.2021 jeden Mittwoch bis Samstag von 18:30 bis 21:30 Uhr. Achtung: Beleuchtung täglich bis 24 Uhr. Rodelpartie bei Tag und Nacht.

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6. Langlaufen – Zwei Bretteln die Genuss bedeuten Ob Anfänger oder Könner, Klassisch oder Skating – über 65 Kilometer warten darauf, befahren zu wer­ den. Andi und seine Kollegen, die Loipenfahrer, spuren von Going bis Söll. Dabei ziehen sie ihre Runden über die sanft hügelige Landschaft am Fuße des Kaisergebirges. Wer jetzt noch nicht überzeugt ist, der sollte es einfach probieren. Rein in die warmen Wintersachen und auf die Loipe! Gerne mit Coach und bei Flutlicht in Scheffau, das geht nämlich auch.

Gemütliche Kutschfahrt.

zu können und der Sport kann bei jeder Schneedicke und Schneeart betrieben werden. Die Bewegung an der frischen Luft tut gut und das meditative Stapfen durch den Schnee lässt ganz schnell Entspan­ nung folgen. Beim Anblick des Vollmondes der den Wilden Kaiser noch mächtiger erscheinen lässt, ist auch die letzte Anspannung verges­ sen. Selbst der Atem stockt einem beim Anblick solcher Schönheit. Ein unvergessliches Erlebnis, das einmal im Monat gemeinsam mit einem ausgebildeten Wanderführer in Going erlebt werden kann.

Tipp Vollmondschneeschuhwanderung:

Donnerstag 28.01.2021 Samstag 27.02.2021 Sonntag 28.03.2021 jeweils von 20  bis 22 Uhr. Anmeldung bis 12 Uhr desselben Tages im Infobüro in Going. € 16,– pro Person inkl. Schneeschuhe, Stöcke & Stirnlampe.

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5. Pferdekutschen fahren – Mit 2 PS durch den Winter Wer es lieber ganz gemütlich hat, lässt sich mit der Droschke durch die verschneite Märchenlandschaft kutschieren. Der Inbegriff eines romantischen Winterurlaubs. Be­ sonders schön ist dieses Erlebnis in der Abenddämmerung, wenn man dick eingepackt unter warmen Fell­ decken zum Klang von Pferdehufen und leisem Glockengeläute über die Felder reitet. So mancher Heiratsan­ trag wurde auf diese Weise bereits gemacht – und man kann davon ausgehen, stets mit Erfolg. besondeTipp Dieses re Erlebnis kann

direkt im Büro des Tourismusverbandes gebucht werden. Die Kutschenfahrten finden jeden Dienstag um 15 Uhr statt. Abfahrt Infobüro Going.

Tipp Langlaufausrüstung gibt’s bei

Going Sport oder bei der Skischule Schwaiger. Nachtlanglaufkurse bietet die ehemalige Rennläuferin Ingrid Salvenmoser von der Skischule Salvenmoser aus Scheffau an.

Winter with a twist. Of the on thousand things you should experi­ ence in your life, we’d like to present you with five from the Wilder Kaiser region. After all, Going is much more than just ski slopes! 1. Bavarian curling. This icy cold activity has been an integral part of this rural region for more than 100 years and enjoys great popularity. There are nearly as many rules and variants on the game as there are stocks. Bavarian curling is perfect for any occasion, as the fancy takes you and, of course, depending on the state of the ice. However, the ice is best between Christmastime and mid-March in the capable hands of Going’s master ice technician, Frank. After enjoying a nice drink to warm your bones in the cosy hut, you’ll soon hit the target, known as the “Hasei” or “Daube”. GOING stärkt! — Winter

Bavarian Tip Experience curling with expert

Hermann Bichler at the skating rink in Going. Registration required.

2. Tobogganing. One of the best ways to explore the area is to take a ride on a “Bockerl”, a three-wheeled miniature scooter. Whether it’s a romantic trip through the snow-­ covered wintry forest along the nearly 2-kilometre natural toboggan run on the Tannbichl or more athletic pursuits on the well-main­ tained and well-equipped 4.5-kilo­ metre toboggan run on the Astberg – fun is guaranteed! And there’s nothing to stand in the way of an evening outing either. The well-lit curves are easily manoeuvred. Just be careful that the excitement of your adrenaline rush doesn’t lead you down a wrong turn – you’ll end up in Ellmau.

3. Ice skating Rinkside with the ice master Zamboni operator Frank gets to work as early as November, transforming an ordinary gravel surface into a perfect, natural ice rink. First, a lot of snow has to be added and levelled before he can start applying water. Layer by layer, this forms a fine covering of ice. When everything is perfect, the rink opens for skaters to come and show off their moves to the lively music. The cosy, warm hut right next to the rink houses well-maintained skates and helmets in various sizes for just this purpose. The hut is also a nice place to take a breather, warm up and enjoy a cup of coffee, children’s punch or mulled wine. skating rink Tip Going’s is open Tuesday to

Saturday from 2 pm. It stays open until 10 pm on Thursday and Friday (open until 5:30 pm on all other days).

Astberg track Tip The is open daily from

8:30 am to 4 pm. The track is open in the evening from 25.12.2020 to 05.01.2021. From 06.01.2021, the track is open from 6:30 to 9:30 pm every Wednesday to Saturday. Note: The track is lit daily until midnight.

Eisstockschießen.

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4. Snowshoeing. Getting out in the fresh air does you good and medi­ tatively trudging through the snow soon has a relaxing effect. The only sound is the soft crunch under your feet. You’ll forget the last tendrils of stress that cling to you at the sight of the full moon, which makes

the Wilder Kaiser seem even more mighty. Such a sight is sure to take your breath away. An unforgettable experience that can be enjoyed once a month with one of the region’s trained guides. moon snowshoe Tip Full hike: 8 – 10 pm on 28 january, 27 february and 28 march 2021. Registration required!

5. Horse-drawn carriage rides.  Those who prefer things down­ right cosy will enjoy a carriage ride through the snow-covered fairytale landscape. It’s the epitome of a romantic winter holiday and a par­ ticularly lovely experience at dusk, nestled under warm fur blankets, enjoying the sound of horses’ hooves and soft bells ringing over the fields. Many a question has already been popped this way – and it’s safe to assume the answer is always “yes”. at 5 pm. Tip Tuesdays Registration required!

Winterwandern.

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284 KM PISTENSPASS 90 LIFTE UND BAHNEN 81 URIGE HÜTTEN

www.skiwelt.at

Einseilumlaufbahn (Gondelbahn) 8/10 Kombibahn 8

kuppelbare 8er-Sesselbahn

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kuppelbare 6er-Sesselbahn

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kuppelbare 4er-Sesselbahn

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4er-Sesselbahn

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3er-Sesselbahn

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Doppelsesselbahn Sessellift / Schlepplift Pisten leicht Pisten mittel Pisten schwer Skiroute Hütten, Restaurants, Bars Funpark Alpeniglu ® Dorf Skimovie Strecke Geschwindigkeitsmessstrecke Beleuchtete Rodelbahn Nachtskilauf Winterwanderweg Langlaufloipe Paragleiter Startplatz Kleinkinderbetreuung Skibus / Skibusroute Bahn/ Bahnroute

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Augenblick zwischen den Bäumen verschwindet. Ganz weit weg vom hektischen Alltag und mittendrin im wildromantischen Naturidyll kommt auch jede noch so gestresste Seele zur Ruhe.

Outdoor

Unterwegs im Winterwanderland

Meditativer Winterzauber

(Schneeschuh)-Wandern für jedermann. Die verschneiten Traumlandschaf­ ten von Going kennt der Bergwan­ derführer Hans Widmoser wie seine Westentasche. Was für ein Glück, dass er sein Wissen teilt und uns auf seinen Schneeschuhwanderungen die schönsten Ecken am Fuße des Wilden Kaisers zeigt und Tipps für Wanderungen auf eigene Faust gibt.

Wer beim Wintersport nur ans Skifahren denkt, dem sei verraten: Auch abseits der Pisten ist einiges geboten. Der Winter in der Region Wilder Kaiser hat viele faszinierende Facetten. So hat sich Schneeschuh­ wandern in Tirol längst zur äußerst beliebten, alternativen Winter­ sportart entwickelt. Was früher eine Notwendigkeit in schneereichen

und unwegsamen Gebieten war, um voranzukommen, dient heute in erster Linie der Erholung. Beim beschaulichen Schnee­ schuhwandern werden fernab von präparierten Hängen Eindrücke ge­ sammelt, die unten im Tal verborgen bleiben: glitzernde Schneefelder, der märchenhafte Winterwald oder ein scheues Wildtier, das im nächsten

Grenzenlose Weite.

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„Das leise, ruhige Stapfen durch den Pulverschnee abseits des Trubels, das ist es, was die Magie beim Winterwandern ausmacht“, sagt Wanderführer Hans Widmoser. „Am schönsten ist es, wenn noch keiner vor dir da war und du durch die unberührte, glitzernde Winterland­ schaft gehst.“ Die Liebe zu Natur und Ruhe brachte ihn schon vor langer Zeit zum Wandern. Vor 15 Jahren hat Hans sein Hobby dann zum (Ne­ ben-)Beruf gemacht. Der Ellmauer liebt es, fernab der Skipisten einfach eins mit der Natur zu werden und die Stille und Einsamkeit zu genie­ ßen. Das Einatmen der frischen, kla­ ren Winterluft tut einfach gut und beim achtsamen Wandern entlang eingeschneiter Berghänge stellt sich schnell Entspannung ein. Und dann sind da die ganz besonderen Momente: „Vor einigen Jahren habe ich mit einer Wander­ gruppe ein Rudel Gämsen gesehen. Das war ein echtes Highlight!“, schwärmt Hans heute noch. Eine einzigartige Stimmung bieten auch Wanderungen bei Vollmond. Wenn der Schnee untern den Schuhen knirscht, die Sterne am abendlichen Himmel glitzern und der Wilde Kaiser im Mondlicht erscheint, dann verschlägt es einem schon mal den Atem. Darum betont der Guide: „Jede Tageszeit hat etwas zu bieten. Ich sage meinen Gästen immer: Wandert nicht nur bei Sonnen­ schein, auch die Morgenstunden und die Abenddämmerung haben ihren Reiz.“ Besonders beeindru­ ckend sind auch Wanderungen Das Magazin 2020/21

Wanderführer Hans mit seiner Stärkung.

auf Höhenrundwegen: Nach der gemütlichen Liftfahrt, einfach die Schneeschuhe umschnallen und das weite Bergpanorama und die Win­ tersonnenstrahlen von ganz oben genießen.

Mit dem Profi wandern Die vier Kaiser-Orte Ellmau, Going, Scheffau und Söll lassen sich im Winter auf einem weit verzweig­ ten Netz an Winterwanderrouten ausgiebig erkunden. Auch wenn es besonders reizvoll erscheint, alleine durch Tirols verschneite Wälder und Wiesen zu streifen, es macht Sinn, gemeinsam mit einem Wander­ führer die Winterlandschaften zu entdecken. Denn er kann sich bei eingeschneiten Routen orientieren und kann einschätzen, welche Wege lawinensicher sind, und führt an geheime, einsame Plätze, die die schönsten Blickwinkel auf die wild­ romantische Natur bieten. In Going begleitet Hans Gäste und Einheimische im Rahmen eines wöchentlichen Programms zum Bei­ spiel rundum das Schwendterdörfl oder bei einer Abendwanderung entlang von Goings Waldwegen.

Egal ob lieber gemütlich oder flotter, der Guide passt dabei die Intensität der Wanderung immer den Wünschen der Gruppe an und macht auch mal Pause mit Glühwein oder einem Schnapsal. Bei Tagestou­ ren steht auch die Einkehr in einem Berggasthof mit auf dem Programm. Die „Hüttengaudi“ und das Gesellige gefallen Hans besonders an seinem Job als Wanderführer: „Ich liebe es, den Menschen einen schönen Tag zu bereiten, sie zum Lachen zu bringen und ihnen meine Heimat zu zeigen.“

Schneeschuhwandern kann jeder Wer am Wochenprogramm nicht teilnehmen kann oder sich lieber ganz individuell auf den Weg durch die winterliche Idylle macht, für den hat Hans einige Tipps parat. Das Gute am Winterwandern ist, es brauchte keine Vorkenntnisse und es wird wenig Ausrüstung benötigt. Die Schneeschuhe und Wander­ stöcke kann man sich gegen eine geringe Gebühr in örtlichen Sport­ geschäften ausleihen. Die histori­ schen Schneeschuhe, die optisch an Tennisschläger erinnern, sind längst von modernen, schlankeren Model­

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len abgelöst worden. Sie verteilen das Körpergewicht ebenso gut und ermöglichen das Wandern durch unberührte Winterlandschaften. Auch wenn es in gemächlichem Tempo dahin geht: „Beim Win­ terwandern wird einem schneller warm als gedacht“, erklärt Hans. Darum ist es empfehlenswert anstatt der dicken Skijacke- und Hose lieber mehrere atmungsaktive Kleidungs­ schichten übereinander sowie eine wasserabweisende Hose anzuzie­ hen. Die Schneeschuhe werden am besten an gut imprägniertem Schuhwerk befestigt. Bei Nachtwan­ derungen sollte man die Stirnlampe nicht vergessen. Wie bei jeder Wanderung ist es auch hier wichtig, die Zeit richtig einzukalkulieren und die Ausdauer sowie die eigene Leistungsfähigkeit richtig einzuschätzen. Anfänger sollten laut Hans, mit einer der schönen, kürzeren Touren in der Region beginnen. Dabei sollten immer Natur und Tiere respektiert und Wild nicht aufgescheucht wer­ den, so Hans. Egal ob alleine oder gemeinsam mit einem Bergwanderführer – ei­ nes ist gewiss: Wenn der Schnee un­ ter den Schuhen knirscht und sich die eingeschneiten Bergspitzen des Wilden Kaisers wie zum Angreifen nahe präsentieren, das ist ein ganz besonderes Erlebnis!

Die Romantik ist überall zu sehen.

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empfiehlt: Tipp Hans Auch bei kurzen

Winterwanderungen sollte immer etwas zum Trinken sowie eine Winterwanderkarte mit dabei sein. Auch die Wetter-und Schneeverhältnisse sind vorher zu prüfen, so dass man sicher unterwegs ist. Auf www.wilderkaiser.info sind Übersichtskarten der Winterwanderwege in der Region zu finden.

an einer Tipp Interesse geführten Wan-

derung mit Bergwanderführer Hans? Eine Anmeldung zu seinen Touren ist online oder im Infobüro möglich. Der Spaß kommt keinesfalls zu kurz!

Walking in a winter wonderland Hillwalking guide Hans Widmoser knows the dreamy, snow-covered landscapes of Going like the back of his hand. Lucky for us, he is happy to share his knowledge of the area on his guided snowshoe hikes, showing us the most beautiful spots to be found at the foot of the Wilder Kaiser mountain range and offering tips for hikes of our own. Snowshoeing has long been an extremely popular alternative win­ ter sport in Tyrol. Far away from the pristinely groomed ski slopes, hikers enjoy experiences that otherwise

remain hidden down in the valley: glittering fields of snow, fairy-tale wintry forests and rarely seen wild animals. At the heart of this natural idyll, even the most stressed among us will find peace. Meditative winter charm “Quietly trudging through the powdery snow far away from the everyday hustle and bustle is what makes winter hiking so magical,” says hiking guide Hans Widmoser. His love of nature and the tranquillity it offers led him to hiking a long time ago. But Hans also enjoys the more sociable aspects of his job as a guide, including the uniquely Upper Austrian Hütten­ gaudi culture of visiting mountain­ side chalets. In his own words, “I love making sure people have a nice day, making them laugh and showing them the place I call home.” Hiking with a pro Exploring the wintry landscapes with an experienced guide makes sense. Guides can better orientate themselves on snow-covered hiking routes, determine which paths are safe from avalanches and lead you to wild and romantic secluded places. In Going, Hans offers visitors and locals a weekly schedule of guided hikes, including routes around the charming little village of

Tiefverschneite Winterlandschaft.

GOING stärkt! — Winter

Wandern in unberührter Natur.

Schwendterdörfl and evening hikes along Going’s forest paths. Snowshoeing is for everyone Hans has a few tips for those who are unable to join him on his sched­ uled weekly hikes or would prefer to make their own way through the idyllic winter landscape. The good thing about winter hiking is that you don’t need any previous knowledge and very little equipment is required. Snowshoes and hiking poles can be rented from sports shops for a small fee. “Winter hiking warms you up more quickly than you’d think,” explains Hans. That’s why he recom­ mends wearing several breathable layers of clothing and a pair of waterproof trousers. Well-wa­ terproofed footwear is best for attaching snowshoes to. If you’re venturing off on a night-time hike, don’t forget your head torch. It’s also Das Magazin 2020/21

important to calculate your timings correctly and make a realistic assess­ ment of your own capabilities. Hans says beginners should start with one of the region’s shorter hikes. Whether you opt to head out on your own or with a guide, one thing is certain: the snow crunching under your feet and the feeling that the snow-covered peaks of the Wilder Kaiser mountains are close enough to touch make for a very special experience indeed.

recommends Tip Hans always taking along

something to drink and carrying a winter hiking map with you, even on short winter hikes. You should also always check the weather forecast and snow conditions before setting out in order to stay safe outdoors. Outline maps of the region’s winter hiking trails are available at www.wilderkaiser.info.

in a guided Tip Interested hike with mountain guide Hans? You can register for his tours online or in the information office. There is no shortage of fun!

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Ausflugsziele

Bio-Hotel Stanglwirt

Gelebte Tradition – Weihnachten wie damals: Der Stanglwirt Christkindlmarkt

In der schönsten Zeit des Jahres wird der Besuch im Stanglwirt zu einem Fest für die Sinne. Der Stanglwirt Christkindlmarkt auf der Terrasse des his­ torischen Gasthofs entführt Sie in eine Zeit von anno dazumal und lässt die alten vorweihnachtlichen Bräuche in einem stimmungsvollen Ambiente wieder aufleben. Fernab vom kommerziellen Weihnachtskitsch besinnt sich der Stanglwirt Christkindlmarkt auf die authenti­ sche, alte Vorweihnachtszeit der Region. Lassen Sie sich verwöhnen: von kulinarischen Schmankerln, heimeligen Klängen und ursprünglicher Tiroler Kunsthandwerkstradition. Zum Duft von Glühwein, Kiachln, Bauernkrapfen und Lebkuchen verströmen auch die Sänger, Klöpfler und Weisenbläser an jedem Mittwoch im Advent ab 16 Uhr eine unvergleichliche Weihnachtsstimmung.

Gerade unter den Kleinsten sorgt ein Besuch am Christkindlmarkt für funkelnde Augen. Ob beim Nikoloeinzug, bei einer weihnachtlichen Märchener­ zählung oder beim Kinder-Ponyreiten. Der Christkindl­ markt beim Stanglwirt ist bei Groß & Klein besonders beliebt. Bio-Hotel Stanglwirt Kaiserweg 1, 6353 Going T: +43 5358 2000, daheim@stanglwirt.com www.stanglwirt.vom

Über den Wolken… bezahlte Anzeigen

Traditioneller CHRISTKINDLMARKT … daheim beim Stanglwirt

2. Dezember 9. Dezember 16. Dezember 23. Dezember 6353 Going am Wilden Kaiser, Tirol, Österreich, www.stanglwirt.com Stangl_Goinger_Christkindlmarkt_RZ.indd 1

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jeweils ab 16.00 Uhr 18.12.19 17:05

GOING stärkt! — Winter

Das Magazin 2020/21

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Bergsportwoche 21.–27. Juni 2020 Going - 1 Woche - bis zu 5 verschiedene Bergsportarten. Unsere Bergführer und Guides nehmen euch mit auf ihren Hausberg, den Wilden Kaiser! In dieser Aktivwoche werden Bergsportarten wie Felsklettern, Canyoning, Mountainbiken, Klettersteig und aufregende Gipfeltouren angeboten.

Going - 1 week up to 5 various mountain sports.

Viele Augenblicke in Going …

Our mountain guides will take you on their local mountain, the Wilder Kaiser!

… zusammengefasst in einem Heft. Persönliche Geschichten, Tipps für den perfekten Tag und Wissenswertes. Für alle anderen ist es nun an der Zeit, unser mit Liebe zum Detail erstelltes Ideenhefterl aus der Hand zu legen und sich selbst auf den Weg zu machen. Dein Bergmoment. Deine Erlebnisse. Dein Going. Wir wünschen viel Freude dabei! Dein Team vom Infobüro Going.

This active week offers mountain sports such as rock climbing, canyoning, mountain biking, via ferrata and exciting summit tours.

Many special moments in Going. All brought together in this booklet. It contains personal stories, tips and useful information. But the time has come to put down this guide, with all its ideas, and make for Going yourself. Your mountain moment. Your adventures. Your Going. We hope you enjoy your visit! Yours sincerely, The Going Tourism Office Team

www.wilderkaiser.info/ mountain-sports

www.wilderkaiser.info/bergsportwoche 98

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09.12.19 13:04

GOING stärkt!

Das Magazin 2020/21

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Wien (380 km) Salzburg (80 km) Wilder Kaiser Innsbruck (80 km) München (120 km)

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Wien (380 km) CH Salzburg (80 km) Wilder Kaiser Innsbruck (80 km) München (120 km)

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Going Ellmau SkiWelt

Innsbruck

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Tourismusverband Wilder Kaiser 6352 Ellmau · Dorf 35 Tirol · Austria T: +43 (0) 50509 F: +43 (0) 50509 190 office@wilderkaiser.info www.wilderkaiser.info

Salzburg

Kufstein A12

Going

St. Johann in Tirol Herausgeber:Tourismusverband Wilder Kaiser – Bilder: Tourismusverband Wilder Kaiser, Roland Defrancesco, Peter von Felbert, Felbert Reiter, Matthäus Gartner, Söll Wörgl Stefan Leitner, Emanuel Adensam, Manuel Bialucha, Claudia Ziegler, Martin Lifka, Jessika Kassner – Die Bilder wurden von den jeweiligen Inserenten und Ellmau Fieberbrunn Musikgruppen zur Verfügung gestellt: Die Toten Lederhosen, Road Chicks, Christoph Steinbach, Saint John Green Leaves, Rat Bat Blue. Texte: Tourismusverband Wilder Kaiser, Katie Tropper – Grafische Gestaltung: himmel. Studio für Design und Kommunikation Scheffau/Innsbruck SkiWelt Innsbruck Kitzbühel Druck: Hutter Druck GmbH & Co.KG Änderungen, Druck- und Satzfehler vorbehalten. © 03.2020 Lienz


Wilder Kaiser

GOING stärkt!


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