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3 Für Gemeinden relevante Krisen und Schocks

3 Für Gemeinden relevante Krisen und Schocks

Arten an Krisen und Schocks

Das Konzept der Resilienz basiert zumeist auf exogenen Bedrohungen und unerwartet auftretenden Ereignissen, die unterschiedliche natürliche, technische, wirtschaftliche oder soziale Ursachen haben können und das Funktionieren des kommunalen bzw. städtischen Systems gefährden (Urban Innovation Vienna, 2018). Bei den störenden Ereignissen kann zwischen kurzfristig auftretenden Schocks und langfristigen bzw. chronischen Krisen unterschieden werden:

 „Schocks“ sind plötzlich und überraschend eintretende Ereignisse, wie beispielsweise Epidemien, Flut, Wind, Landrutsch, Trockenheit, Erdbeben, plötzliche Konflikte oder starke ökonomische Volatilität (Konjunkturschwankungen), Blackout, etc.;  „Chronische Krisen“ betreffen sich langsam entwickelnde Trends, die die Leistungsfähigkeit des Stadtsystems untergraben und die Schutzbedürftigkeit von Akteurinnen und Akteuren innerhalb des Systems erhöhen. (z.B. Mangel an Ressourcen, demografische Veränderungen, Klimawandel, Digitalisierung, politische Instabilität, etc.). Die Art der Krise ist in weiterer Folge wesentlicher Bestimmungsfaktor für die Maßnahmen bzw. Instrumente, welche zur Krisenbewältigung bzw. -prävention gesetzt werden. Akute Schocks auf der einen Seite und chronische Krisen auf der anderen Seite sind Herausforderungen für Gemeinden, welche unterschiedliche Vorgangsweisen rechtfertigen und einen unterschiedlichen Reformbedarf aufzeigen. So sind chronische Krisen vorhersehbar und mit klar erwartbaren Entwicklungen verbunden, wie etwa betreffend Demografie oder Klimawandel. Hingegen ist eine Vorbereitung auf akute, plötzlich auftretende Krisen deutlich schwieriger (Thöne, 2021).

Abbildung 3: Zwei unterschiedliche Krisentypen

Quelle: Thöne (2021). Ein weiterer Aspekt betrifft die Fragestellung, ob es sich um symmetrische oder asymmetrische Krisen handelt. Weltweite Krisen, wie die Wirtschaftskrise 2009/2010 oder die Pandemie 2020 und Folgejahre, bewirken eine allgemeine Betroffenheit. Alle Staaten werden

daher ähnlich und in der gleichen Richtung getroffen. Gleiches gilt auch für die Gemeindeebene. Während von der Pandemie sämtliche Gemeinden – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – betroffen sind, erzeugen etwa Naturkatastrophen punktuelle – daher asymmetrische – Betroffenheiten.

Relevante Krisenszenarien

Der Global Risk Report des World Economic Forum (2020) analysiert bestehende Risiken und Bedrohungen in den Kategorien Umwelt, Geopolitik, Gesellschaft, Technologie und Wirtschaft. Basierend auf einer umfassenden Befragung unterschiedlicher Stakeholder und Institutionen, wird jährlich eine Global Risk Landscape erstellt, welche die größten Risiken nach ihrer Wahrscheinlichkeit sowie ihren Auswirkungen darstellt. Insbesondere Bedrohungsszenarien im Zusammenhang mit dem Klimawandel (z.B. Extremwetterereignisse, thermische Belastung) und Umweltschäden (z.B. Umweltkatastrophen, Abnahme der Biodiversität, Wasserkrisen), aber auch im Bereich der technischen Infrastrukturen (z.B. Cyberattacken, Blackout, etc.), werden darin als besonders wahrscheinlich und folgenschwer eingestuft.

Abbildung 4: The Global Risks Landscape 2020

Quelle: World Economic Forum, 2020.

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