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EDITORIAL

Digitalisierung bedeutet Strategie

Die Digitalisierung aller Lebensbereiche wird die Welt, wie wir sie bisher kennen, verändern. Dies soll und wird auch die öffentliche Verwaltung herausfordern. So wird etwa das Bürgerservice hinsichtlich Form, Ort und Erreichbarkeit künftig anders gestaltet sein. Einerseits gilt es die bestehenden Formen weiterzuentwickeln, andererseits wird die Technik (Chatbot und Alexa) viele Aufgaben übernehmen. Der persönliche Service wird weiterbestehen, aber andere Funktionen erfüllen. Für die Erstellung und Eingabe der Steuererklärung bedarf es bereits nur mehr Finanz-Online, die Bescheiderstellung erfolgt in der Regel technikgeleitet, die MitarbeiterInnen haben dabei eine qualitätssichernde Funktion.

Mit dem elektronischen Bürgerservice und den E-Government-Reformen wurde in unterschiedlichem Ausmaß ein elektronischer Zugang zur öffentlichen Verwaltung und ihren Leistungen geschaffen. Wie weit können hier die Gesellschaft und die MitarbeiterInnen den Wandel mitgehen? Wieviel Digitalisierung kann und will ich zulassen? Die Entwicklungen der nächsten Jahre werden zeigen, wie sich die öffentliche Verwaltung und die BürgerInnen auf die Transformation von analog auf digital einlassen wollen. Es heißt beweglich und aufmerksam zu bleiben und den Nutzen für den Menschen in den Vordergrund zu stellen.

Dies ist jedoch kein Selbstläufer. Es bedarf klarer Strategien und darauf abgestimmte Handlungen des öffentlichen Sektors und agiler Organisationen, die auf immer neue Herausforderungen rasch, individuell und kreativ antworten können. Wir können heute noch nicht sagen, welche Qualifikationen oder welche Anwendungen wir in fünf Jahren benötigen werden. Mit dieser FPM-Ausgabe wollen wir die Diskussion unterstützen. Am Beispiel der Gemeindeebene zeigen wir, wie diese die digitale Transformation schaffen kann. Es wird herausgearbeitet, wie die Digitalisierung das Personalmanagement beflügeln könnte. Eine talentorganisierte Organisation braucht dabei nicht nur ein schnelles, einfaches und digitales Recruiting, sondern den Rahmen und die Kultur, um für die benötigten Talente attraktiv zu sein. Die Digitalisierung wird jedoch auch die handwerklichen Betriebe erreichen – am Beispiel der kommunalen Bauhöfe zeigen wir Herausforderungen und Reformansätze auf.

Aktuell widmet sich ganz Österreich auch der Datenschutz-Grundverordnung – wir liefern mit Datencockpit.at eine Plattform und einen Beitrag, um die Dokumentationspflichten für Gemeinden leicht erfüllbar zu machen.

Das große Thema der Haushaltsreform für Gemeinden und deren Umsetzung darf in unserer Ausgabe nicht fehlen. Der neue Kontierungsleitfaden 2018 unterstützt dabei, ebenso wie die Mustervorlagen für den Voranschlag und Rechnungsabschluss, die einen tiefen Einblick in die Materie ermöglichen.

Nochmals zur Digitalisierung: in einem ersten Schritt geht es darum, sich Klarheit über den eigenen Digitalisierungspfad zu verschaffen, den Menschen die Ängste zu nehmen und die digitalen Kompetenzen auszubauen. Diese Ausgabe möchte dazu einen Anstoß geben. Kommentar senden

Peter Biwald

Geschäftsführer KDZ

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