MiR.Zeit Das Magazin des Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
Unterwegs mit Sebastian Schiller
Immer Unterwegs
Streifzüge mit Bridget Breiner
„Es ist immer schwer, anzufangen. Aber schön!“ Traditionen
Der „Tristan“-Akkord
Spielzeit 16.17
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SPIELPLAN MÄRZ-APRIL 2017 GESANG
TANZ
KINDER.JUGEND
DIE PASSAGIERIN Oper von Mieczysław Weinberg
JOE! Ein Abend für Joseph Bunn
HÖR MiR ZU – FÜR FAMILIEN
Termine 17. März 2017 | 2., 23. April 2017
Termin Samstag, 18. März 2017, 19.30 Uhr, Großes Haus
TRISTAN UND ISOLDE Handlung in 3 Aufzügen von Richard Wagner
HAMLET Ballett von Cathy Marston
Termine 19., 26. März 2017 | 8. April 2017 7., 13. Mai 2017 | 4. Juni 2017
Termine 29., 30. März 2017 (11.00 Uhr, Schulvorstellung)
HÖR.GENUSS DIE SCHÖNE MAGELONE mit Michael Dahmen (Bariton), Klaus Brantzen (Rezitation) und Christoph Schnackertz (Klavier) Termin Freitag, 17. März 2017, 19.30 Uhr, Kleines Haus
LINIE 1 Musical von Birger Heymann, No ticket und Volker Ludwig Termine 24., 25. März 2017 6., 15., 17., 22., 30. April 2017 | 6., 25. Mai 2017 11., 15., 16., 23. Juni 2017 | 7. Juli 2017
COPPELIUS.WAITS.FOR YOU Club-Konzert mit Rüdiger Frank und COPPELIUS Termine 1., 9., 20., 27., 28. April 2017
DIE LUSTIGE WITWE Operette von Franz Lehár Termine 9., 16. April 2017 | 21. Mai 2017 | 5. Juni 2017
HÖR.GENUSS „IMMER INMITTEN“: VERFOLGTE LIEDER Mit Almuth Herbst (Mezzosopran ) und Marien van Nieukerken (Klavier) Lieder von Milhaud, Ravel, Mahler, Ullmann und Kletzki Termin Sonntag, 16. April 2017, 18.00 Uhr, Großes Haus
ingolf zieht aus Musiktheater von Daniel Kötter / Hannes Seidl Termin Freitag, 21. April 2017, 18.00 Uhr, Kleines Haus
THE VITAL UNREST Ballettabend in zwei Teilen von Bridget Breiner Musik von Georgs Pelecis und Camille Saint-Saëns Premiere Samstag, 25. März 2017, 19.30 Uhr, Großes Haus Weitere Termine 1., 22. April 2017 | 6. Mai 2017 11., 25. Juni 2017 | 1. Juli 2017
Termin Samstag, 25. März 2017, 11.00 Uhr, Kleines Haus
EINGESCHNEIT Präsentation der Musiktheaterwerkstatt für Jugendliche Termin Sonntag, 23. April 2017, 18.00 Uhr, Kleines Haus
MEHR DIE REISE NACH PETUSCHKI Musikalische Lesung mit Rufus Beck und den Geschwistern Walachowski Termin Freitag, 7. April 2017, 19.30 Uhr, Kleines Haus
KONZERT
CIRQUE BOUFFON LUNATIQUE 29. März bis 23. April 2017 Zirkuszelt, Vorplatz Kleines Haus
3. SONNTAGSKONZERT HAYDN IM DIALOG … MIT BEATBOX FLUTE Werke von Kats-Chernin, Woolf, Haydn
Termine Mittwoch bis Freitag 19.30 Uhr, Samstag 14.30 und 19.30 Uhr, Sonntag 14.30 und 17.30 Uhr, Montag und Dienstag keine Vorstellungen, außer an Feiertagen. Karten 24,- und 39,- €
Termin Sonntag, 19. März 2017, 11.00 Uhr, Kleines Haus
LINUS ROTH (VIOLINE), JOSÉ GALLARDO (KLAVIER) Gesprächskonzert Mieczysław Weinberg mit Werken von Weinberg und Schostakowitsch Termin Sonntag, 26. März 2017, 18.00 Uhr, Kleines Haus
8. SINFONIEKONZERT PAARE Werke von Brahms, Franck und Roussel
ORTE DER OPFER, ORTE DER TÄTER, ORTE DES WIDERSTANDS Gelsenkirchen in der NS-Zeit Führung mit Prof. Dr. Stefan Goch Termin Donnerstag, 27. April, 18.00 Uhr Start am Musiktheater
Veranstaltungen mit gehören zum Rahmenprogramm der Oper „Die Passagierin“ gefördert vom NRW Kultursekretariat
Termin Montag, 3. April 2017, 19.30 Uhr, Großes Haus
SPARKASSENKONZERT FÜR KINDER GEORGES BIZET: KINDERSPIELE 2.0 Termin Dienstag, 4. April 2017, 10.00 Uhr + 11.30 Uhr, Kleines Haus
ingolf macht freunde Musiktheater von Daniel Kötter / Hannes Seidl Termine 28. April - 6. Mai 2017 (außer 30. April und 1. Mai) Neumarktgasse 2, Gelsenkirchen geöffnet 12.00 - 19.00 Uhr, täglich 18.00 Uhr Konzert Anzeige_MIR_64x42_mm
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Montag, 19. September 2016 13:52:23
EDITORIAL
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde des Musiktheater im Revier, von ganzem Herzen möchte ich Ihnen Dank sagen, für Ihre Leidenschaft für „Die Passagierin“ von Mieczysław Weinberg. Das ungebrochene Interesse eines großen Publikums, der Zuspruch nach jeder Aufführung und das positive Feedback auch und gerade im Hinblick auf die Notwendigkeit, dieses Stück zu präsentieren, machen uns sehr stolz. Und all diejenigen, die sich bisher scheuen, das Thema des Holocaust in einer Oper zu erleben, möchte ich herzlich bitten, ihre Ängste zu besiegen. Dieses Werk führt uns vor Augen, lässt uns unmittelbar spüren, was der Verlust von Freiheit, die Diktatur des Ressentiments und die Ideologisierung herbei geredeter nationaler Minderwertigkeit ermöglichen: die Pervertierung und Entmenschlichung der Gesellschaft, in der Hass, Unterdrückung und Gewalt zum Alltag werden. Ob wir die Potentaten, Maulhelden und Wahrheitsverdreher in den vielen Regierungen auch der vermeintlich freien Welt betrachten, die gewissenlosen und asozialen Beschimpfungen in der Anonymität des Internets, bis hin zur Bestialisierung mancher User des sogenannten Darknets – die Selbstversicherung aufklärerischer und moralisch-ethischer Werte ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Sicherlich ist es nicht leicht, sich mit den Themen auseinander zu setzen, aber es ist eine der wichtigsten Aufgaben, der wir uns alle derzeit zu stellen haben. Meiner Meinung nach bedeutet es auch, die Menschen, die anderer Meinung sind, zu hören, mit ihnen zu argumentieren und sie zu überzeugen, auch wenn es schwierig oder fast sinnlos zu sein scheint. Der Vorwurf des türkischen Potentaten, unsere Gesellschaft würde „Nazimethoden“ anwenden, ist einerseits natürlich verletzend, andererseits aber in seiner Verzweiflung so jämmerlich, dass man darüber doch eigentlich nur lachen kann. Vielleicht sollte man einfach zu lachen beginnen. Der Bundestag empört sich nicht, sondern lacht souverän belustigt. Die Gegendemonstranten der angstbesetzten Populisten, der Pegida, der AfD oder aber anderer, die glauben, mit gleicher Münze zurückschlagen zu müssen, werden einfach ausgelacht. Lachen befreit, Lachen gibt Sicherheit und Schutz, Lachen ist gesund, Lachen schweißt zusammen. Und wenn wir lachen können, dann erscheint auch das seltsame Ranking der Bundesregierung, welches Gelsenkirchen neben vielen anderen zur „abgehängten“ Region stempelt, als lachhaft, denn als etwas, was unser Selbstbewusstsein gefährdet. Klar: in einer Villa am Starnberger See kann man besser „abhängen“, aber bei uns war am letzten Wochenende Sonnenschein, im Zoo war viel zu sehen, der S04 hat wertvolle Punkte gegen Augsburg geholt, in Horst, Ueckendorf, der Kaue gab es herrliche Konzerte, im MiR fuhr die „Linie 1“ durch die 80er Jahre und zeigte erstaunliche Parallelen zur 2017 auf. Das weltberühmte Danel-Quartett spielte beseelt im Kleinen Haus auf und gleichzeitig wurden auf dem Blauen Hügel in „Gelsenreuth“ eine Starbesetzung und hervorragende Hauskräfte in „Tristan und Isolde“ erneut gefeiert. Im Nordsternpark , am Kanal oder dem Westerholter Wald war ein fröhliches Spazieren und Fahrradfahren. In der Bleckkirche begann die Bibellesung zum Jahr der Reformation. Bald kommt die Unesco nach Gelsenkirchen, um durch einen Kongress die herausragende nachhaltige Bildungsarbeit der Stadt zu würdigen. Placido Domingo wird in der Arena „Nabucco“ dirigieren, Depeche Mode ist im Juli hier, Graf Bismarck entwickelt sich zu einem neuen Stadtquartier und so weiter und so fort. Sicherlich geht es nicht jedem gut, natürlich gibt es viele Probleme - aber: die gibt es woanders auch. Die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ vergleicht Paris mit Gelsenkirchen im Hinblick auf Integration, Nachbarschaft und Solidarität. Wenn es danach geht, ist Gelsenkirchen bei weitem nicht abgehängt, sondern müsste eigentlich an der Seine liegen, der Herkules wäre unser Eifelturm, die Bahnhofstraße die Champs-Elysée und das MiR die Opéra de la Bastille. Und Marie LePen hätte keine Chance. Also: nicht ins Bockshorn jagen lassen, sondern über uns selbst und die, die uns glauben, Angst machen zu müssen, lachen. Das MiR will auf jeden Fall dabei helfen! Herzlichst,
Ihr Michael Schulz, Generalintendant TITELMOTIV „Linie 1“; Yvonne Forster; Foto: Pedro Malinowski
RÜCKSEITE „The Vital Unrest“; Valentin Juteau; Foto: Sebastién Galtier
IMPRESSUM Herausgeber Musiktheater im Revier GmbH, Spielzeit 16.17 | Kennedyplatz | 45881 Gelsenkirchen Redaktion Dramaturgie und Marketing Grafik Axel Golloch | Fotos MiR wie angegeben Anzeigen Sylvia Kolbe, Musiktheater im Revier, Tel.: 0209.4097-243 | Druck Druckhaus WAZ GmbH & Co. Betriebs KG, 45123 Essen | Änderungen vorbehalten Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein Westfalen und von der Stadt Gelsenkirchen.
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STREIFZÜGE
Fotos: Pedro Malinowski
„Es ist immer schwer, anzufangen. Aber schön!“ Ein Interview mit Ballettdirektorin Bridget Breiner über Klassischen Tanz, über Kunst und Leben … und über den neuen Ballettabend „The Vital Unrest“. Bridget Breiner, Sie sind seit vier Spielzeiten sehr erfolgreich Ballettdirektorin am MiR, es ist Ihre erste Leitung einer Company. Sie haben seither das Publikum auf zeitgenössische Weise für den Klassischen Tanz begeistert und zweimal den FAUST-Theaterpreis gewonnen. Wie blicken Sie auf den Beginn mit dem Ballett im Revier? BRIDGET BREINER: Wenn ich an unser erstes Jahr denke, erscheint es mir im Rückblick fast chaotisch. Ich war neu, ich wusste nicht, wie alles geht. Als Choreografin hatte ich natürlich Erfahrung, als Tänzerin sogar sehr viel Erfahrung, aber nicht als Leiterin einer Company. Noch dazu in einem Haus dieser Größe. Das hat dazu geführt, dass die erste Zeit sehr anstrengend war. Ich war unsicher, wie ich jeweils reagieren musste. Das hat sich geändert. Jetzt weiß ich, wie das Haus funktioniert und wie wir unsere Arbeit mit der Company am besten organisieren. Wir sind eine kleine Gruppe, und die Organisation unserer Arbeit ist genau darauf abgestellt. Was ist Ihre Vision für das Ballett im Revier? Ich will den Weg des Klassischen Tanzes fortsetzen, seine Technik und seine Ästhetik weitertragen. Dafür sind wir ausgebildet und ich möchte, dass wir das auch benutzen. Man investiert viel, um ein Klassischer Tänzer zu werden. Es dauert etwa acht Jahre, bis man ausgebildet ist. Es ist eine hochentwickelte Technik, etwas ganz Spezifisches mit strengen Regeln. Es wirkt vielleicht zunächst hemmend, aber innerhalb dieser Regeln liegt eine große Freiheit. Ich finde das sehr spannend, damit zu arbeiten. Man kann sich natürlich auch entscheiden, außerhalb dieser Regeln zu arbeiten, aber man kann immer auf diese Form zurückgreifen. Ich möchte einer Kunst folgen, die vom Klassischen Tanz inspiriert ist. Außerdem ist mir wichtig, Tänzer zu entwickeln und zu uns zu bringen, die sehr selbständig arbeiten, die viel von sich selbst in die Proben einbringen. Ich versuche Tänzer mit Individualität und Persönlichkeit zu fördern und gleichzeitig ein starkes Gruppengefühl
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aufzubauen. Dafür soll ein Rahmen geschaffen werden. Alle Gäste betonen die gute und aufgeschlossene Atmosphäre in der Company, denn das ist nicht überall so. Man sieht es auch auf der Bühne, ob die Tänzer gut miteinander arbeiten können. Wo steht der Klassische Tanz heute? Wie sieht seine Zukunft aus? Das ist eine schwierige Frage. Es besteht nach wie vor eine große Liebe zum Klassischen Tanz. Leider hat sich der Fokus aber zunehmend auf reine Virtuosität verlagert. Schaut man sich Filmaufnahmen aus den 70er Jahren an, dann sieht man die feine, raffinierte Arbeit, die der Klassische Tanz bedeutet. Vielen Tänzern fehlt heute der Stil, sie wollen sich einfach präsentieren: viele Pirouetten, hohe Beine. Und viele moderne Choreografen verlangen auch nach Extremen – Ballet stretched to the limit. Das ist völlig in Ordnung. Aber was ich am Klassischen Tanz schätze, liegt in der bewussten Arbeit an Stil und Detail, und das geht manchmal verloren. Wenn die Leitung kein Interesse am Klassischen Repertoire hat, dann sieht man das. Sie haben als Primaballerina in John Crankos großen Handlungsballetten getanzt. Prägt das auch Ihren choreografischen Stil? Die Werke von John Cranko haben meine Karriere stark geprägt. Es war für mich sehr wichtig, diese Rollen zu tanzen und von älteren Kollegen zu lernen, weniger choreografisch als vielmehr tänzerisch. Sowohl in den Balletten von Cranko als auch von John Neumeier muss man lernen, wie man auf der Bühne einfach präsent ist, selbst wenn man gerade nicht tanzt. Für mich ist das ganz selbstverständlich geworden. Aber nicht jeder hat diese Erfahrung. Solche Elemente baue ich auch in meine Choreografien ein, obwohl die Schritte und die Erzählweise ganz anders sind. Aber ich muss den Tänzern das oft erklären oder ihnen das Gefühl geben, dass nur auf der Bühne zu stehen schon sehr viel sagt, mehr als Pantomime.
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Nach wie vor tanzen Sie auch selbst, in eigenen Choreografien und denen der Gastchoreografen. Ist es eine Inspiration für die choreografische Arbeit, mit dem Ensemble auf die Bühne zu gehen? Ja, ich erlaube mir, das zu tun. Im Moment ist es für mich wichtig, alles durch meinen Körper zu erleben. Ich habe die notwendige Kraft, die Energieflüsse und das Verständnis im Körper. Es hilft, wenn ich das selbst erlebe und an die Tänzer weitergebe, statt dass ich nur von außen zuschaue. Das ist sicher für die Tänzerinnen und Tänzer eine Herausforderung. Denn wenn ich tanze, spreche ich zu ihnen wie eine Kollegin, und am nächsten Tag stehe wieder vor der Gruppe und gebe lautstark Anweisungen. Wenn ich tanze, kann ich mir auch nicht erlauben, in einer schlechten Stimmung zu sein. Ich muss mich viel mehr zusammenreißen. Auch wenn ich mich ärgere, darf ich das nicht zeigen, denn ich möchte als Choreografin nicht, dass sie sich so benehmen. Das ist gar nicht leicht! Obwohl ich weiß, dass ich genau das tun muss, was ich auch von ihnen verlange, gelingt es mir nicht immer. Fragen Sie mal die Tänzer! (lacht). Es ist eine interessante Erfahrung, auf beiden Seiten zu stehen.Ich habe so viel von erfahrenen Tänzern gelernt. Ich finde es wichtig, in einer Company Erfahrung weiterzugeben. Das neue Ballett wird zum ersten Mal kein Handlungsballett sein? Das ist richtig. Wir proben eine große Choreografie mit zwei geschlossenen Musikstücken, die nicht einer bestehenden Erzählhandlung folgt. Meistens besteht ein Ballettabend aus einem Handlungsballett oder mehreren unabhängigen Stücken. Bei uns sind die Teile nun aufeinander bezogen und dennoch abstrakt. Der Titel lautet „The Vital Unrest“: Woher stammt der Begriff? Der Titel ist aus einem Zitat der amerikanischen Choreografin Martha Graham abgeleitet, das ich sehr liebe. Wir hatten dieses Zitat lange als selbstgeschriebenes Transparent an der Wand im Ballettsaal hängen. Als ich nach einem Titel für das neue Werk suchte, blickte ich auf das Transparent und dachte: Ja! Genau das beschäftigt mich die ganze Zeit. Martha Graham sagt: „Es gibt eine Vitalität, eine Lebenskraft, eine Energie, eine Beschleunigung, die von dir in Aktion umgesetzt wird. Und weil es dich nur einmal gibt, ist dieser Ausdruck auch einzigartig. Und wenn du ihn blockierst, dann wird es ihn nie geben. Er wird der Welt fehlen. Und es ist nicht deine Sache, den Wert dieses Ausdrucks zu bestimmen. Du musst den Kanal öffnen, deinen eigenen Ausdruck klar und direkt finden.“ Und weiter: „Es gibt keine Erfüllung oder Zufriedenheit, es gibt nur eine verrückte göttliche Unzufriedenheit, eine selige Unruhe (a blessed unrest), die uns weiter voranschreiten lässt und uns vitaler macht als andere.“ Die Idee ist, dass man nicht zwingend erfolgreich mit etwas sein muss, man muss es nur machen. Man muss als Künstler einfach machen, weil das Ergebnis sonst nicht existiert. Das ist schon ein besonderer Gedanke: Wenn du es nicht machst, dann ist es verloren. Man braucht gar nicht zu beurteilen, ob es einen Wert hat. Ich glaube, für jeden Künstler ist das eine Hilfe, überhaupt anzufangen.
ich viel zu verdanken. Einmal lief in seinem Auto die Orgelsinfonie von Saint-Saëns und ich habe mich sofort in diese Musik verliebt. Das hatte auch mit dem besonderen Moment in meinem Leben zu tun, ich war 16 Jahre alt und wusste: Das möchte ich machen! Ich möchte Tänzerin werden und es ist nicht nur Anstrengung, es macht mir Freude! Das ist die persönliche Bedeutung der Orgelsinfonie für mich, aber ich werde dazu auf der Bühne keine Geschichte choreografieren. Die zweite Musik des Abends stammt von einem Komponisten aus Lettland, Georgs Pelecis. Sie choreografieren die Uraufführung dieses für Sie geschriebenen Stückes. Wie kam es dazu? Ich habe 2014 in Riga beim Nationalballett von Lettland ein Stück für einen Abend mit Musik dreier lettischer Komponisten choreografiert: „In Honor of“ heißt es. Georgs Pelecis hatte dafür eine Hommage an den englischen Komponisten Henry Purcell komponiert. Daraufhin habe ich ihn gebeten, für uns ein Stück in Beziehung zur Orgelsinfonie von Saint-Saëns zu schreiben. Was inspiriert Sie generell zu Choreografie? Töne? Bilder? Worte? Menschen? Formen? Ja, alles! Alles zusammen! Bei Saint-Saëns ist es die Struktur der Musik selbst, das, was die Musik in mir auslöst. In letzter Zeit habe ich viel mit Texten gearbeitet, ohne Musik. Im Moment arbeiten wir zum Beispiel auch mit dem Lebensalter-Monolog aus Shakespeares „Wie es euch gefällt“. Ich kenne unsere Tänzer, ich weiß, was sie brauchen. Ich weiß, was ich von ihnen erwarten kann und was ich mit ihnen noch entwickeln möchte. Manchmal treffe ich auch eine Besetzungsentscheidung, die mich in eine bestimmte Richtung leitet. Auch darin liegt eine Inspiration. Was tragen die Tänzer zur Choreografie bei? Das hängt ganz stark von den einzelnen Tänzern ab. Für diesen Abend habe ich zuvor mit jedem ein paar Stunden allein gearbeitet, bevor wir alle zusammenkamen. Jeder einzelne verfügt über Solomaterial, das wir zusammen entwickelt haben. Manche haben selbst Ideen mitgebracht, für andere habe ich etwas vorbereitet. Es ist immer schwer, anzufangen - aber schön! Interview: Stephan Steinmetz
THE VITAL UNREST Ballettabend in zwei Teilen von Bridget Breiner Musik von Georgs Pelecis und Camille Saint-Saëns ab 25. März 2017
Gibt es weitere Inspirationen? Mein Ausgangspunkt ist die Musik von Camille Saint-Saëns. Ich wollte seine 3. Sinfonie, die sogenannte „Orgelsinfonie“ immer schon choreografieren. Es ist eine grandiose Musik und sie hat diese Vitalität, von der Martha Graham spricht. Für mich hat das mit dem Leben zu tun: Wieso machen wir Kunst? Wie trauen wir uns das zu? Wieso kämpfen wir, kämpfen darum, am Leben zu bleiben? Life wants to live. Life fights to live, life fights to create more life. Es funktioniert wie ein Instinkt. Daraus entsteht auch der Ursprung der Kunst: die Suche nach dem Sinn. Ich möchte diese Frage in der Choreografie nicht beantworten, ich möchte mit diesen Ideen spielen. Wie kamen Sie zur Orgelsinfonie von Saint-Saëns? Durch meinen Lehrer Dale Brannon, er war früher Tänzer beim Stuttgarter Ballett. Als ich ihn kennlernte, war er bei BalletMet in Columbus/Ohio und seine Frau unterrichtete uns in der Ballettakademie. Die beiden haben mich unter ihre Fittiche genommen und mit mir gearbeitet. Das hat mir die Augen geöffnet. Den beiden habe
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UNTERWEGS
Foto: MiR
Immer Unterwegs Ein Straßenbahn-Interview mit Schauspieler und Sänger Sebastian Schiller
Weltkulturerbe Zeche Zollverein sind beredte Zeugen der wechselvollen Geschichte des Ruhrgebiets. Mit der Beschneidung der Route im Sommer 2015 büßte die bis dahin bis nach Essen-Bredeney führende „Kulturlinie 107“ leider einen guten Teil ihrer kulturellen und sozialen Angebotsvielfalt ein. Genug zu schauen gibt es dennoch durch die großzügigen Panoramafenster der Straßenbahn, die trotz Hauptverkehrszeit auf die Minute pünktlich ihre Türen für uns öffnet.
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Fotos: Reinhold Krossa
Selbst an diesem trüben, regnerischen Freitagnachmittag herrscht hektische Betriebsamkeit in Gelsenkirchens Unterwelt. Am U-Bahn-Gleis des Hauptbahnhofs drängeln sich Schüler, Rentner, Angestellte und Hausfrauen um die Pole-Position für die Fahrt ins wohlverdiente Wochenende. Inmitten der wogenden Masse aus Regenschirmen, Kinderwägen, Einkaufsrollern und mobilen Gehhilfen wirkt die Gelassenheit Sebastian Schillers wie ein Fels in der Brandung. Mit dem 35-jährigen Sänger und Schauspieler, der seit dieser Spielzeit fest am MiR engagiert ist, habe ich mich heute zum Straßenbahnfahren verabredet, um anlässlich der aktuellen Musical-Produkti-
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on „Linie 1“ mit ihm übers Unterwegssein, Heimatgefühle und die Arbeit in einem Opernensemble zu sprechen. Mit der Straßenbahn 107 geht es vom Gelsenkirchener Hauptbahnhof auf eine muntere Tour durch das Herz des ehemaligen Kohlereviers, die nach knapp halbstündiger Fahrt am Essener Hauptbahnhof enden wird. Wie die legendäre Linie 1 der Berliner Verkehrsgesellschaft verläuft auch die 107 nur teilweise unterirdisch, was angesichts der Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, die es am Streckenrand zu bewundern gibt, kaum zu bedauern ist: Nicht nur das 1959 eröffnete Musiktheater im Revier, auch die Gelsenkirchener Trabrennbahn oder das UNESCO
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„Im Ruhrgebiet bin ich eigentlich kaum mit der Straßenbahn unterwegs“, verrät mir Sebastian Schiller gleich zu Beginn unserer Reise. „Hier ist ja alles gut mit dem Fahrrad erreichbar, ganz anders als in Berlin“. Seit Herbst letzten Jahres hat der sympathische Künstler wieder einen Zweitwohnsitz in seiner Geburtsstadt, hierhin kehrt er häufig zurück, um Familie und Freunde zu besuchen und mit seiner Band im Ostberliner Bezirk Lichtenberg zu proben: „Früher war Lichtenberg ein eher verschriener Stadtteil. Viele Plattenbauten, viele soziale Probleme. Aber es gab dort auch eine spannende Gegenkultur.“ Doch der Hype um die Hauptstadt habe auch vor Lichtenberg nicht halt gemacht. Während unsere Bahn die imposante Glasfassade des Musiktheaters passiert, erzählt Sebastian Schiller von den skrupellosen Immobilienhaien, deren Profitgier die freie Kunstszene Lichtenbergs mehr und mehr zerstöre. Überhaupt habe sich in den vergangenen Jahren viel verändert in Berlin, alles sei lauter, bunter, vergnügungssüchtiger geworden. Geboren und aufgewachsen ist Sebastian Schiller in Ostberlin. Als die Mauer fiel, war er acht Jahre alt – wie viel ist ihm von dieser aufregenden Zeit noch im Gedächtnis geblieben? „Natürlich hast du als Achtjähriger nicht wirklich Ahnung davon, was da vor sich geht. Die Veränderung habe ich eher gespürt als bewusst wahrgenommen.“ In seinem Elternhaus habe er ganz unterschiedliche Reaktionen auf die Wende erlebt: „Während meine Mutter den Ungewissheiten der Zukunft sicherlich auch zu Recht besorgt entgegensah, war mein Vater als aufgeschlossener Mensch eher neugierig. Mit ihm habe ich dann auch am Moritzplatz
Auf ganz andere Art thematisiert auch die Kultrevue „Linie 1“, in der Sebastian Schiller ab dem 11. März im Kleinen Haus des MiR auf der Bühne steht, gesellschaftliche Missstände. Mit rotzigem 80er Jahre-Sound stellt das Werk von Birger Heymann, Volker Ludwig und der Rockband No ticket seit mehr als zwanzig Jahren am legendären Berliner GRIPS-Theater augenzwinkernd, laut und frech und Alltagsrassismus und soziale Ungerechtigkeit an den Pranger. Probleme, die es in jedem Land gibt, wie der
Ihm gefällt der liebevolle Blick, den die Rock-Revue auf ihre vom Leben gebeutelten Charaktere wirft: „Ich spiele zum Beispiel den Punker Kleister, ein ziemlicher Chaot, trotzdem kümmert er sich auf seine Art sehr liebevoll um seine Freundin Lumpie. Das finde ich sehr sympathisch!“ Wie seine zehn Kollegen verkörpert Sebastian Schiller an dem Abend eine Vielzahl unterschiedlichster Rollen, insgesamt 90 Umzüge haben die Darsteller in den knapp 1 ¾ Stunden zu bewältigen. Die Herausforderung macht ihm sichtlich Spaß: „Zum ersten Mal stehe ich ja nicht nur mit etablierten Opernsängern, sondern auch mit MusicalDarstellern auf der Bühne. Es ist toll, wie sich alle gegenseitig unterstützen und voneinander lernen!“. Auf den Proben sei er als „Muttersprachler“ Experte für den authentischen Hauptstadt-Dialekt, verrät er, als die automatische Ansage mit „Haltestelle Essen Hauptbahnhof“ bereits das Ende unserer viel zu kurzen Fahrt verkündet. Bevor uns die Straßenbahn wieder in den regnerischen Nachmittag entlässt, will ich wissen, wie glamourös das Unterwegssein im Tourbus sei verglichen mit einer Fahrt mit dem Öffentlichen Nahverkehr. Sebastian Schiller lacht. „Naja, meistens fühlt man sich im Bus wie in einer Sardinenbüchse. Da ist wenig Glamouröses dran!“ Anna Grundmeier
LINIE 1 Musical von Birger Heymann, No ticket und Volker Ludwig ab 11. März 2017
Was liest Du da?
„Man möchte fast behaupten, ich erfülle jedes Klischee, wenn ich als Ballettmanager gerade ein Buch über Ballett lese. Allerdings habe ich mit Jennifer Homans „Apollo’s Angels – A History of Ballet“ gleich zwei Argumente zu meiner Verteidigung parat: Zum einen beschäftigt sich unsere kommende Produktion auch mit der Historie dieser strengen wie erhabenen Kunstform. Da sucht man an vielerlei Orten Information und Inspiration. Zum anderen hatte ich selten ein „Ballettbuch“ in der Hand, das ich jedem, auch Ballettunkundigen, sofort weiterschenken würde, denn die Autorin versteht es mit großem Hintergrundwissen und Enthusiasmus den Bogen vom Hoftanz Ludwig XIV. bis zum großen Mr. B. alias George Balanchine zu schlagen. Einziger Haken: Bisher nur auf Englisch zu lesen.“ Ballettmanager Florian König steckt in den Vorbereitungen zu Bridget Breiners Ballettabend „The Vital Unrest“, ab 25. März 2017 im Großen Haus.
Was hörst Du da? Foto: Christian Kaufmann
Ob er Berlin denn immer noch als seine Heimat bezeichnen würde, will ich wissen, während sich die 107 an der Haltestelle Ernestinenstraße merklich füllt. Sebastian Schiller wird nachdenklich. „Obwohl ich in Berlin geboren und aufgewachsen bin und immer wieder gern dorthin zurückkehre, sehe ich die Stadt zurzeit mehr als einen Arbeitsort. Tatsächlich vermisse ich vor allem Dresden, wo ich zehn Jahre lang gelebt und mich auch persönlich sehr entwickelt habe.“ Der aktuelle Rechtsruck im majestätischen Elbflorenz stimme ihn traurig, weil es ein falsche Bild der Stadt vermittle: „Es gibt in Dresden eine coole, lebensfreundliche und lebendige Gegenbewegung, die in der Öffentlichkeit jedoch leider kaum noch wahrgenommen wird.“ Anders als in Berlin habe er hier selbst von wildfremden Menschen unkomplizierte Hilfsbereitschaft erfahren, die ihn noch heute auf besondere Weise mit der Stadt verbinde. Dennoch sei die misstrauische Stimmung mittlerweile zu deutlich spürbar, um sie zu ignorieren: „Früher war ich ein eher unpolitischer Mensch, aber wir leben in einer Zeit, in der man sich den gesellschaftlichen Veränderungen nicht mehr entziehen darf.“ Das habe er begriffen, als er und andere Mitarbeiter des MiR zur Vorbereitung der Oper „Die Passagierin“ die KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar besuchten. „Ich finde es toll, wie sich das Theater sicht- und hörbar in den gesellschaftlichen Diskurs einschaltet und freue mich, ein Teil davon sein zu dürfen.“
internationale Erfolg des Stückes beweist: In über 15 Ländern adaptierte man den Stoff, aus den deutschnationalen Wilmersdorfer Witwen wurden in Litauen frömmelnde Altstalinistinnen; in Korea, wo das Stück mit über 3000 Aufführungen bis heute sagenhafte Erfolge feiert, Diktatorenwitwen. Ob Säufer, Verrückte, Arbeitslose, Romantiker, Lebensmüde, Touristen oder Weltverbesserer, überall auf der Welt treffen sich die Zaungäste des Wirtschaftswohlstands im Großstadtpanoptikum U-Bahn, wie Sebastian Schiller von seinen Fahrten durch Berlin zu berichten weiß. Obwohl er auf dem Weg zur Bandprobe zumeist zu sehr in seine Songs vertieft ist, um die Umgebung bewusst in sich aufzunehmen, genießt er das lebendige, demokratische Miteinander der verschiedenen Milieus und Kulturen, das die U-Bahn bietet wie kein Ort sonst auf der Welt.
Foto: Florian König
zum ersten Mal die Grenze in den Westen überquert und an einem typisch West-Berliner Imbiss typische West-Berliner Erbsensuppe gegessen.“ Nicht jeder Ausflug in die „schöne neue Welt“ verlief ähnlich harmonisch, wie er schmunzelnd verrät: „Jeder neue Bundesbürger erhielt ja damals 100 DM Begrüßungsgeld. Für 15 DM davon durfte ich mir in einem West-Berliner Kaufhaus etwas aussuchen. Als ich das überquellende Spielwaren-Angebot in den Regalen sah, war ich von der Reizüberflutung so überfordert, dass ich nur noch geheult habe.“
„Was ich höre, hängt auch davon ab, wo ich es höre. Im Auto Hörbücher und Wortbeiträge, beim Joggen vor allem Samba und Bossa Nova, beim Frühstück sehr oft „Sleep“ von Max Richter, das 8 Stunden dauert und nie langweilig wird. Da ich selbst Jazz-Gitarre spiele, höre ich vorwiegend Gitarren-Jazz – Kenny Burrell, Jim Hall, Ted Greene, Bill Frisell. Ansonsten: Da ich alle Werke von Johann Sebastian Bach auf CD besitze, höre ich alles vom großen Meister und Barock-Genie. Und wenn dann noch Zeit bleibt: John Prine – Country Legende, Arvo Pärt – Glöckchen Klang Magier, Tom Liwa – Liedermacher, Maria João – Gesangswunder, Glenn Gould – Piano Gott.“ Rufus Beck ist zusammen mit den Geschwistern Walachowski mit der Musikalischen Lesung „Die Reise nach Petuschki" am 7. April im Kleinen Haus zu erleben.
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TRADITIONEN
Tristan und Isolde
Ein Akkord und die Sehnsucht nach dem Unendlichen Foto: Karl und Monika Forster
Yamina Maamar und Gerhard Siegel
Die Oper, die derzeit im MiR auf dem Spielplan steht, markiert in der Musikgeschichte eine Wendung, die – so sagt man – die musikalische Moderne erst möglich gemacht hat: Richard Wagners „Tristan und Isolde“. Ein Bühnenwerk, so schwer und so rätselhaft, dass es erst sechs Jahre nach seiner Vollendung 1865 in München zur Uraufführung gelangte und bis heute eine extreme Herausforderung für alle Beteiligten darstellt. Betrachtet man den biografischen Kontext, in dem das Werk entstand, drängt sich geradezu auf, wie sehr dieses Drama mit den persönlichen Erlebnissen seines Komponisten verwoben ist. Zum Zeitpunkt der musikalischen Konzeption steht der Komponist zwischen zwei Frauen. Mit Minna ist er verheiratet, die andere, Mathilde Wesendonck, ist die Gattin seines Mäzens. Sie ist jung, schön, literarisch interessiert und eigentlich unerreichbar. Beruflich wie persönlich und auch in seinen philosophischen Betrachtungen ist Wagners Grundhaltung in diesen 50er Jahren pessimistisch. An Liszt schreibt er aus den Vorbereitungen zu einem „Tristan“-Entwurf 1854: „Da ich nun aber doch im Leben nie das eigentliche Glück der Liebe genossen habe, so will ich diesem schönsten aller Träume noch ein Denkmal setzen (…): ich habe im Kopfe einen „Tristan und Isolde“ entworfen, die einfachste, aber vollblutigste Conception; mit der ‚schwarzen Flagge‘ die am Ende weht, will ich mich dann zudecken um – zu sterben.“ Wagner selber ahnte, dass diese neue Komposition alles bis dahin Gehörte auf den Kopf stellte. Aus Luzern schreibt er 1859 an Mathilde Wesendonck: „Dieser Tristan wird was furchtbares! Dieser letzte Akt!!! ------- Ich fürchte, die Oper wird verboten – falls durch schlechte Aufführung nicht das Ganze parodiert wird -: nur mittelmäßige Aufführungen können mich retten! Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen.“ Was war es, das die Leute „verrückt“ machen sollte? Bereits im zweiten Takt des Musikdramas notiert er einen Akkord aus vier Tönen (f - h - dis - gis), die bis heute „selbst jenen Spezialisten, die professionell Musik zu analysieren gewohnt sind, ein Rätsel aufgeben.“ (Rüdiger Heinze) Die Musik hatte sich seit der Gregorianik über die Epochen hinweg immer mehr ausdifferenziert und sich neue Klangwelten erobert. Zu Wagners Zeit verlangte die Lehre des Tonsatzes bis dahin eindeutige, und mit bestimmten Ausnahmen manchmal auch zweideutige Akkorde, die einen klaren harmonischen Bezug haben mussten, einem festgelegten musikalischen Regelwerk unterworfen waren und selten mehr als 4 Töne umfassten. Der „Tristan“-Akkord jedoch war etwas bis dahin nicht Dagewesenes – denn Wagner komponierte einen uneindeutigen Akkord. Dieser Klang eröffnete seine neue Oper mit einem „fiebrigen, schmachtenden, sich sehnenden Akkord,
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der erstens ohne Vorlauf, ohne harmonische Vorgeschichte ertönte, und zweitens, ohne dass klar sein konnte, wie es danach weitergeht.“ (Rüdiger Heinze) Die Frage, wie es weitergeht, mag auch Wagner in dieser Zeit beschäftigt haben und so muss man ernst nehmen, was er 1859 in einem programmatischen Text über das Vorspiel zu „Tristan und Isolde“ schreiben wird: „Sehnsucht, Sehnsucht, unstillbares, ewig sich neu gebärendes Verlangen, - Schmachten und Dürsten; einzige Erlösung - Tod, Sterben, Untergehen, Nichtmehrerwachen!.“ (Martin Geck) Die ursprünglich einfache Liebesgeschichte des „Tristan“ hatte sich in ein Rätsel voller Gegensätze und unauflöslicher Widersprüche verwandelt: Tag und Nacht, Leben und Sterben, Realität und Wahn, sind darin die stärksten Gefühle. Sie bestimmen Denken und Fühlen der beiden Titelfiguren und stehen in scharfem Kontrast zum Ehr- und Sittenbegriff der gezeichneten mittelalterlichen Gesellschaft. Tristan und Isoldes unablässige Reflexion des eigenen Leidens und Hoffens beschreibt Nike Wagner als eine „Huldigung der Religion des Selbst“ und benutzt einen interessanten Vergleich: Sowohl Sehnsuchts-, als auch Leidensmotiv stammen aus der Welt des Paradoxons: Sehnsucht bedeutet Leiden wie Lieben gleichermaßen, Leiden bedeutet Qual und Hoffnung im selben Augenblick. Das Paradoxon wird von den Mystikern des Mittelalters in ihren Erfahrungen mit Gottnähe ebenso verwendet, wie Autoren wie Kafka sie in der literarischen Moderne nutzen, um ihre Gottferne zu beschreiben. Die sprachliche Verbindung gerade von sich einander ausschließenden Gegensätzen wird zum Stilmittel des Dramas um Liebe und Tod. Sie prägen das Werk und verlangen neue musikalische Mittel. Die im „Ring des Nibelungen“ entwickelte Leitmotivtechnik wird ersetzt durch einen kaum abreißbaren Klangstrom, den Wagner als seine „unendliche Melodie“ feiert. Das Nicht-Auflösen von Dissonanzen wird dabei zum kompositorischen Grundprinzip. Zäsuren werden überspielt und sorgen dafür, dass die Spannung in ständiger Steigerung begriffen ist und die Musik nie zur Ruhe kommt. Wagner selber spricht später von „der Kunst des Übergangs“. Es gibt kein hartes Nebeneinander kontrastierender Affekte, keine klar erkennbare Form, die sich in Rezitativ oder Arie unterscheiden ließe, jegliche Kontur wird aufgelöst und in der Auflösung in etwas Neues verwandelt. „Wie das Schiff im „Tristan“, wie das Gefühl im „Tristan“, schwankt also auch der harmonische Boden des Werks – zumal Wagner insgesamt eine Harmonik erklingen lässt, die so vielschichtig schillert und leuchtet wie Seide unter wechselndem Lichteinfall (für Musiker: Chromatik). Fast kann man sagen: Immer, wenn etwas offen bleibt in Handlung und Dialog, dann erklingt der ‚Tristan-Akkord‘.“ (Rüdiger Heinze) Mit diesem Akkord hat Richard Wagner die Musikgeschichte maßgeblich beeinflusst, indem er die Voraussetzung für eine vollkommen andere Art zu komponieren schuf. Der „Tristan-Akkord“ ohne Vorlauf und zwingende Auflösung stand ganz allein für sich. Er ermöglichte es dem Komponisten, seine Leidenschaft musikalisch „auszurasen“ und sich möglicherweise damit auch gleichzeitig selbst zu therapieren. Dass er mit der Huldigung des Selbst in diesem Musikdrama ebenfalls eine säkulare Form von Religion zeichnete, geht interessanterweise mit der zunehmenden Abkehr des Menschen vom Glauben einher. Leider nicht jedoch von der (kindlichen) Sehnsucht nach Erlösung – und sei es durch Untergang ... Gabriele Wiesmüller TRISTAN UND ISOLDE Handlung in 3 Aufzügen von Richard Wagner Termine 19., 26. März 2017 | 8. April 2017 | 7., 13. Mai 2017 | 4. Juni 2017
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DIE GENIALE STELLE
Die perfekte Mitte finden Ein Blick in den Ballettsaal
1. Position
Wo findet man einen Tänzer um 10:00 Uhr Morgens? „An der Stange“, wird vermutlich die häufigste Antwort in den Theatern dieser Welt lauten. Denn gemeint ist damit die Absolvierung des täglichen Trainings unter Anleitung des so genannten Ballettmeisters, das die Tänzer auf die vor ihnen liegenden Aufgaben vorbereitet. Im Laufe einer Karriere kommt ein Tänzer auf knapp 4.500 dieser morgendlichen Trainingseinheiten, seine Ausbildungszeit nicht einmal einberechnet. Beim Ballett im Revier ist es der gebürtige Brasilianer Renato Paroni de Castro, der derzeit den täglichen Ton im Ballettsaal angibt. Seit 2013 ist er ständiger Gastballettmeister und führt die Company durch das anderthalb Stunden lange Training. Stetig wechselnde Übungen werden zunächst während des „Barre“ an einer etwa hüfthohen polierten Holzstange ausgeführt, auf der die Tänzerhände ruhen. Sind Oberkörper und Beine aufgewärmter, lösen sie sich allmählich von dem sicheren Halt der Stange zur Mitte des Ballettsaals für das so genannte „Center“. Die Bewegungen werden raumgreifender, es folgen „tendu“, „grand battment jeté", „entrechat six“… Was für ungeübte Augen und Ohren einem mystischen Ritus gleichkommt, in dem sich Körper zu salvenhaft gefeuerten französischen Beschwörungsformeln in grazilster Gleichförmigkeit und Eleganz bewegen, offenbart sich dem klugen Beobachter als mathematisch komplexe Koordination des menschlichen Bewegungsapparates, basierend auf fünf Grundstellungen. Von der 1. Position, in der sich die Fersen beider, von der Hüfte ab nach außen gedrehten Füße berühren, bis zur 5. Position, in der ein Fuß vor dem anderen mit seiner Ferse den Großzehballen des hinteren berührt. Was in dieser Position für jeden Amateur einer anatomischen Meisterleistung gleichkommt, entpuppt sich für Tänzer als zentraler Fixpunkt: „1. und 5. Position bilden eine unzertrennbare Einheit, sie fungieren quasi wie Mutter und Vater. Ist die 1. Position Ausgangspunkt jeglicher Bewegung, finden die Tänzer in der 5. Position wieder ihr Zentrum“,
5. Position
Ballettmeister Renato Paroni mit Tänzerin Bridgett Zehr
erklärt Renato Paroni. Und er hat recht, befindet sich doch der Körperschwerpunkt in der „Fünften“ in perfekter Mitte zwischen den Füßen und bietet den sicheren Stand, der die Ballettstange zu Beginn des Trainings abgelöst hat. Wie oft ein Tänzer wohl im Laufe seiner Karriere in der 5. Position steht? Vielleicht werfen Sie bei ihrem nächsten Ballettbesuch selbst einmal einen Blick darauf, wie oft die Tänzer wieder zu dieser „genialen Stelle“ zurückfinden. Sie werden überrascht sein. THE VITAL UNREST Ballettabend in zwei Teilen von Bridget Breiner Musik von Georgs Pelecis und Camille Saint-Saëns ab 25. März 2017 DER REST IST TANZ. Ballettabend mit Choreografien von Marguerite Donlon, Renato Paroni de Castro und Pontus Lidberg ab 20. Mai 2017
MEIN LIEBLINGSORT IM REVIER Foto: Sabeth Dannenberg
Eine Ruhe-Oase mitten im Ruhrgebiet Als Mädchen in „Linie 1“ streift MusicalSängerin Yvonne Forster durch die Unterwelt Berlins. Privat zieht es sie immer wieder an die Grummer Teiche in Bochum „Ein Ort, der für mich besonders im Frühjahr eine magische Anziehungskraft entfaltet, sind die Grummer Teiche in Bochum, ein wunderschönes Naherholungsgebiet mitten im Herzen des Ruhrgebiets. Hierher komme ich zum Lesen oder einfach, um die Natur und die Ruhe zu genießen. Entdeckt habe ich die zehn Teiche durch einen Zufall: Seit mich mein Freund vor zwei Jahren für das Joggen begeistert hat, laufe ich oft auf eigene Faust los – ohne feste Route, sondern lasse mich einfach von meiner Neugier treiben. Natürlich habe ich mich auf diese Weise schon hoffnungslos verirrt, so auch an jenem kalten, regnerischen Nachmittag, an dem ich mich plötzlich an der ‚Grummer Seenplatte‘ wiederfand und sofort überwältigt war von der besonderen Atmosphäre dieses Ortes. Obwohl ich mir bei diesem Ausflug eine ordentliche Erkältung eingefangen habe, komme ich seither immer wieder gern hierhin zurück!“
LINIE 1 Musical von Birger Heymann, No ticket und Volker Ludwig ab 11. März 2017
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SEITENBÜHNE
Wenn Orte reden könnten ... Es ist fast so, als wollte dieser Ort eine neue Identität annehmen, sodass nichts an seine unrühmliche Vergangenheit mehr erinnert. Kaum vorstellbar ist heute, dass hier die Zwangsverschickung für viele Gelsenkirchener Juden begann. Sie mussten sich 1942 in der damaligen Messehalle einfinden, um dann vom nahe gelegenen Güterbahnhof aus deportiert zu werden. Ziel waren die Ghettos und Lager in Riga, Warschau, Theresienstadt und Auschwitz. Die Jüdin Helene Lewek beging hier Selbstmord angesichts des bevorstehendes Abtransports. Ein vor wenigen Jahren verlegter Stolperstein erinnert an diese Verzweiflungstat.
Der Wildenbruchplatz wurde auch propagandistisch genutzt: Hier beim Gauparteitag der NSDAP Juni 1938. Quelle: ISG / Fotograf Hans Stuhrmann, 1938
Es gibt zwar die Adresse, aber eigentlich weiß man bei diesem Platz nicht, wo er anfängt und aufhört. Selbst das Navigationsgerät scheint das nicht zu wissen und irgendwo auf der Wildenbruchstraße hat man dann „das Ziel erreicht.“ Wer heute den Wildenbruchplatz aufsucht, hat vielleicht einen Behördengang vor sich, muss bei der Polizeistelle eine Anzeige aufgeben oder geht zur Arbeit in einen der zahlreichen Bürokomplexe des Straßenbau NRW. Das weitläufige, zugige Gelände besteht heute aus Parkplätzen und Verwaltungsgebäuden.
ingolf zieht aus Musiktheater von Daniel Kötter / Hannes Seidl Freitag, 21. April 2017, 18.00 Uhr, Kleines Haus
Auf die Suche nach Geschichten und Geschichte in Gelsenkirchen macht sich der Projektkurs Gedenkstättenfahrt der evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen gemeinsam mit Theaterpädagogin Katja Fischer vom MiR. Nach einer intensiven Recherche entwickeln die 17 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs Hör-Beiträge für einen Audiowalk, der an viele verschiedene Orte in Gelsenkirchen führen soll, denen man ihre NS-Vergangenheit nicht direkt ansieht. Geschichte anders erlebbar zu machen, ist das Ziel des Projekts, das im Rahmen des Begleitprogramms zur Auschwitz-Oper „Die Passagierin“ durchgeführt wird. Denn nicht nur Menschen – wie die ehemalige KZ-Aufseherin Lisa in der Opernhandlung – sondern auch Orte tragen dunkle Geheimnisse, die man nicht auf den ersten Blick erkennt.
Bei Interesse an einer Teilnahme am Audiowalk melden Sie sich bitte unter MiRpaedagogen@musiktheater-im-revier.de Wir danken dem Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen für die Unterstützung.
us h raus a c i l d n E . zogen. Muff bude n Bin u mge e h c i l se 2. rger s ü a b g t r k e r s a e m di eu in der N t z schauen. t i e e j b r o Ab v r ja mal h i t n n ö K olf Euer ing
ingolf macht freunde Musiktheater von Daniel Kötter / Hannes Seidl 28. April - 6. Mai 2017 Neumarktgasse 2, Gelsenkirchen geöffnet 12.00 Uhr - 19.00 Uhr täglich 18.00 Uhr Konzert SEITE 10
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WORUM GEHT ES WIRKLICH?
HörGenuss mit Almuth Herbst Foto: Andreas Etter
„Immer inmitten“ – Verfolgte Lieder
Worum geht es? Im Rahmenprogramm zur Oper „Die Passagierin“ gestaltet Almuth Herbst (Mezzosopran) zusammen mit Marien van Nieukerken (Klavier) ein Programm mit Liedern jüdischer Komponisten, darunter Darius Milhauds „Poèmes Juifs“, Maurice Ravels „Deux Mélodies Hebraïques“, drei „Rückert-Lieder“ von Gustav Mahler sowie ausgewählte Lieder von Paul Kletzki und Victor Ullmann.
Worum geht es wirklich? Eine ganze Generation europäischer Künstler und Komponisten jüdischer Herkunft war in den 1930er und 1940er Jahren der nationalsozialistischen Verfolgung ausgesetzt. Ihre hervorragende Musik fiel in Vergessenheit und wird zum Teil erst in den letzten Jahren wiederentdeckt, wie die von Viktor Ullmann. Paul Kletzki gilt sogar bis heute als Geheimtipp.
Warum hingehen? Almuth Herbst und Marien van Nieukerken präsentieren am MiR ihren für ein Konzert in New York zusammengestellten Liederabend und berichten vom Schicksal der Komponisten und der Geschichte der einzelnen Stücke. Marien van Nieukerken hat die im KZ Theresienstadt komponierten und verschollen geglaubten Manuskripte der Ullmann-Lieder wiederentdeckt, rekonstruiert und herausgegeben.
Alles so schön bunt hier!
HÖR.GENUSS „IMMER INMITTEN“: VERFOLGTE LIEDER Mit Almuth Herbst (Mezzosopran ) und Marien van Nieukerken (Klavier) Termin Sonntag, 16. April 2017, 18.00 Uhr, Großes Haus
Es gibt Musiktheater, die sich für ihre Spielplanpolitik ein Korsett, eine Ideologie, eine Doktrin verordnen, um angeblich ihr Profil zu schärfen. Manche Häuser gelten als Entdeckerbühnen, in denen Raritäten ans Licht geholt wurden, von denen manche lieber im Dunkel des Vergessens geblieben wären. Andere Häuser schwören auf die Kraft des Kehlkopfs, die Macht der Melodie: In diesen BelcantoTempeln folgt auf Donizetti Bellini, auf Verdi Puccini, alles Sperrige, Ungewöhnliche ist verpönt.
Foto: Karl und Monika Forster
ir am MiR setzen dagegen auf die ganze Breite des Musiktheaters W und zeigen gerne alle Farben der Musikpalette. Wir bekennen uns zum Stilpluralismus schon deshalb, weil auch unser wertes Publikum keinen Einheitsgeschmack hat. Die einen schätzen die Leichtigkeit des Seins, besuchen gerne Operette und Musical, die anderen bewundern die immer wieder überraschenden Produktionen unseres Balletts und wieder anderen ist auch eine Wagnerlänge von viereinhalb Stunden eine kurzweilige Zeit. Wir waren selbst überrascht, für „Tristan und Isolde“ im Vorfeld über 5.000 Karten verkauft zu haben, doch wir können eben auch Sänger begeistern, für die man sonst bis Bayreuth reisen muss. Und eine Entdeckung unseres Hauses, die Oper „Die Passagierin“ wurde in der Presse der ganzen Republik gefeiert. Aber nicht für die Presse, sondern für unser Publikum spielen wir, jeden Abend anders, jeden Abend wieder neu, in so vielen Facetten, wie sie auch das Leben hat. Dass uns eine Kritikerumfrage als bestes Opernhaus in NRW sieht, ist uns Ansporn zum Anspruch, Inspiration zur Innovation. Darum freuen Sie sich mit Spannung auf den 27. April 2017, an diesem Donnerstag veröffentlicht das MiR den Spielplan für die Spielzeit 17.18. Und das wird alles andere als Mainstream. Glück auf!
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MiR.Zeit Das Magazin des Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
THE VITAL UNREST
Ballettabend von Bridget Breiner Musik von Georgs Pelecis und Camille Saint-Saëns ab 25. März 2017
Spielzeit 16.17
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