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Pfadfinder

Pfadfinder: Mit Gleichgesinnten im Einklang mit der Text: Martin Grolms Fotos: Ella Pertuch Natur die Welt entdecken

In fast jedem Land auf der Welt gibt es Pfadfinder. Insgesamt soll es schätzungsweise über 60 Millionen aktive „Pfadis“ geben. Die vor über 100 Jahren in England gegründete Jugendbewegung benannte den Ritter St. Georg als ihren Schutzpatron. Nach seinem Vorbild sollen Pfadfinder ritterlich und ehrlich handeln, anderen Menschen Freund sein, Hilfsbedürftige und Schwache unterstützen und die Umwelt schützen.

Aber Pfadfinder ist nicht gleich Pfadfinder. Die mehr als 260.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Deutschland verteilen sich auf mehrere Verbände und zahlreiche kleinere Organisationen. Die meisten sind katholisch, es gibt aber auch evangelische, muslimische und interkonfessionelle Gruppen. Bei der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) treffen sich ausschließlich Mädchen.

„Wer mit anderen Mädels zusammen die Welt entdecken möchte, ist bei uns genau richtig“, sagt die 17-jährige Ella Pertuch, Stammesvorstand der PSG Burtscheid. Insgesamt sechs Gruppen treffen sich im Pfarrheim von Herz Jesu in der Viktoriaallee in Aachen, und wer Lust hat mitzumachen, ist eingeladen reinzuschnuppern.

Die größten Verbände sind die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP), der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), der Deutsche Pfadfinderverband (DPV) und die Christliche Pfadfinderschaft Royal Rangers (RR).

Alle haben das gleiche Motto „Allzeit bereit“ und den Pfadfindergruß „Gut Pfad“. Sie grüßen sich mit der linken Hand: Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger sind nach oben gerichtet, während der Daumen auf dem kleinen Finger ruht: Die drei Finger symbolisieren Verantwortung gegenüber sich selbst, gegenüber anderen und gegenüber Gott. Der Daumen und der kleine Finger stehen für das Prinzip, dass der Große den Kleinen schützt. Das Symbol der männlichen Pfadfinder ist die Lilie, das der weiblichen ein Kleeblatt. Häufig wird die Lilie als geschlechterübergreifendes Symbol für alle Pfadfinder verwendet. Die meisten deutschen Pfadfindergruppen gibt es übrigens in den alten Bundesländern, der Anteil der ostdeutschen Pfadfinder an der Gesamtzahl macht weniger als fünf Prozent aus. Pfadfinder treffen sich regelmäßig in Gruppenstunden, auf Fahrten oder in Lagern, bei denen traditionell gezeltet wird. Dabei stehen Wandern, Singen, Kochen, die Natur und Gespräche am Lagerfeuer im Vordergrund. Viele Pfadfinder verzichten bei ihren Treffen bewusst auf Technik, Smartphone und Internet, um den Sinn für das Wesentliche zu schärfen und Abstand vom schnelllebigen Alltag zu finden.

Beim Pfadfinden geht es um Nächstenliebe, Achtsamkeit, den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen, Gemeinschaftsgefühl und Respekt vor der Schöpfung. Pfadis sind daher viel in der Natur unterwegs. Wer gerne mitmachen möchte, findet unter scoutnet.de und pfadfinden.de einen „Stamm“ ganz in der Nähe.

Bei einem Pfadfinderlager darf ein Lagerfeuer nicht fehlen, um das alle sitzen und Stockbrot oder Marshmallows grillen. Dabei wird gesungen und Gitarre gespielt, bis es dunkel ist.

Auf den Zeltlagern werden aus Rundhölzern zwei Dreibeine gebaut und darauf Bretter gelegt, sodass wir an Tischen essen können. Zusammen mit der Gruppe erlebt man viele Abenteuer. Zeltlager am Meer und Sonnenuntergänge sind mit am schönsten … Wenn es mal regnet, sind alle in der Jurte, einem sehr großen schwarzen Zelt, und es werden Henna- Tattoos gemalt oder Freundschaftsbänder geknüpft.

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