3 minute read

REWE Stenten eröffnet Supermarkt im Frankenberger Viertel

REWE Stenten ist in Aachen eine Marke. Drei Generationen haben bis zum Tod von Opi Stenten 2021 unter einem Dach gearbeitet, 2016 wurde der Supermarkt am Krugenofen unter 800 Konkurrenten zum beliebtesten Supermarkt Deutschlands gewählt (wir haben berichtet). Im Neubau am Standort des ehemaligen Vegla-Gebäudes im Frankenberger Viertel hat Max Stenten nun eine weitere Filiale eröffnet. Der Jüngste im Bunde Stenten ist er nicht mehr. Sohn Mats kam letztes Jahr zur Welt. Was gilt es zu beachten, wenn man einen Supermarkt eröffnet, und wie lässt sich das mit dem Familienleben vereinbaren? Ein paar Fragen an den jungen Familienvater.

Sie leiten den neuen REWE Stenten. Was bringen Sie für Erfahrungen mit? Sie sind im Supermarkt ja quasi aufgewachsen. Max Stenten: Ich arbeite, seit ich ca. 12 Jahre alt war. Arbeit stand früh im Fokus, ich hatte später auch immer offizielle Nebenjobs am Wochenende. Richtig zum Markt am Krugenofen hinzugestoßen bin ich 2014 nach dem Studium zum Handelskaufmann. Dort haben wir dann alle zusammengearbeitet. Mein Vater, meine Mutter und auch der Opi und ich. Jetzt ist es schon anders. Seit ich am neuen Standort bin, sieht man sich nicht mehr täglich. Dafür ist jetzt auch noch meine Schwester ins Team eingestiegen. Ziel ist, dass ich bald beide Märkte führe. Meine Eltern sollen sich etwas zurückziehen können, sie sind ja auch Großeltern geworden.

Advertisement

Was hat sich im Supermarktbereich verändert? Die Digitalisierung schreitet auch hier immer weiter voran. Wir sind gerade dabei, die Abläufe intern mehr zu digitalisieren und zudem auch neue Kassensysteme auszuprobieren, Stichwort „Scan and Go“. Die Kunden können dabei die Ware an speziellen Kassen selber scannen oder sie nutzen im Laden schon die Scanpistole – die Frankenberger sind da sehr offen.

Thema „Frankenberger“ – worauf achten Sie, wenn Sie einen neuen Markt eröffnen? Welche Rolle spielt das Viertel? Stimmt man daraufhin auch das Sortiment ab? Was ist besonders? Die Frankenberger wählen zu 93 Prozent grün. Das heiß man fährt Rad, kauft gerne bio. Wir haben viele Fahrradstellplätze, zudem Fachbioprodukte für ein Extrapublikum. Da testen wir auch spezielle Marken, die wir zum Beispiel am Krugenofen gar nicht haben, wie von einem Start-up aus Berlin mit einer besonderen Produktpalette. Absoluter Trumpf sind zudem regionale Produkte oder auch leckerer Wein. Wir haben alleine 600 Weinsorten.

Sie tragen eine große Verantwortung, sind zudem junger Familienvater. Wie bringen Sie das unter einen Hut bzw. achten auf die Work-Life-Balance? Ich versuche es, so gut es geht, unter einen Hut zu bekommen. Tatsächlich ist das in der Aufbauphase sehr schwierig. Manchmal sehe ich meinen Sohn nur einmal am Tag. Den Sonntag plane ich so, dass wir da immer etwas zusammen machen.

Sind Sie schon im Frankenberger Viertel angekommen? Wir sind sehr gut angekommen. Wir werden sehr freundlich willkommen geheißen. Die Kunden sagen, dass sie sehr froh sind, dass wir hier sind. Das ist ein wahnsinniges Gefühl, denn das sagen wirklich viele Kunden!

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute im Frankenberger Viertel!

Abriss des Vegla-Gebäudes im Frankenberger Viertel 2019 Foto: Birgit Franchy

Neubauphase Mitte 2022 | Foto: Birgit Franchy

Eröffnung REWE Stenten 2022 | Foto: Jonas Hellmann

Ehemals Vegla heute Viktoria

Das Vegla-Gebäude wurde 1978 von der AachenMünchener Versicherung errichtet und an die Vegla vermietet, die an der Ecke Viktoriaallee/Bismarckstraße im Frankenberger Viertel bis 2014 ihren Hauptsitz hatte. Im Jahr 2018 begann der Abriss – von den einen begrüßt, von den anderen bedauert, denn die ungewöhnliche Architektur hatte durchaus Liebhaber. Neubau „Viktoria“, errichtet von VIVAWEST, konnte trotz Coronamaßnahmen wie geplant 2022 bezogen werden. Er beherbergt neben 98 Wohneinheiten, von denen 28 gefördert sind, 107 Studierendenapartments und eine Infrastruktur, die im Frankenberger Viertel dringend nötig war. Neben einer Kita sind hier der hochmoderne REWE Stenten mit 2.000 qm Verkaufsfläche und 30.000 verschiedenen Produkten eingezogen, ein dm sowie die Bäckerei Nobis. Das Viertel freut’s.

This article is from: