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Der Geschmack von Schönau in einem einzigen Buch

Werden Kochbücher heute überhaupt noch gebraucht? Der etwa 300 Rezepte starke dritte Band der „Schönauer Lieblingsrezepte“ gibt eine eindeutige Antwort. Gestaltet von der kfb Schönau, lädt er zum Schmökern und Nachkochen ein.

„Vor mehr als 30 Jahren erschien der allererste Band der ‚Schönauer Lieblingsrezepte‘“, erzählt Dekanatssekretärin Elisabeth Kriener. Sie gehört zum Leitungsteam der Katholischen Frauenbewegung Schönau (kfb): „7.000 Stück sind damals verkauft worden. Alles handgeschriebene Rezepte, in schwarz-weiß gedruckt und noch ohne Bilder.“ Der Erlös wurde verwendet, um die neue Orgel in der Pfarre mitfinanzieren zu können. 15 Jahre später folgte der zweite Teil der Rezeptsammlung, diesmal war die Renovierung des Pfarrheims der Anlass, wo unter anderem eine Induktionsschleife in Pfarrheim und Kirche eingebaut wurde. „Mit dem Erlös aus dem Kochbuch-Verkauf hat die kfb Schönau die Möbel für die Räumlichkeiten finanziert“, sagt Kriener.

ERPROBTE GERICHTE

Das damalige kfb-Team stellte die beiden ersten Rezeptmappen zusammen, ging allerdings vor sieben Jahren in den Ruhestand. Das neue sechsköpfige Team (s. Foto) wollte die Idee wieder aufgreifen: Die Erneuerung des Pfarrplatzes steht an, Leerstand soll weggerissen werden und ein neues Gesundheitszentrum entstehen. „Da möchte sich die kfb Schönau beteiligen“, sagt Kriener. Zunächst waren die Frauen unsicher, ob man Kochbücher heutzutage überhaupt noch braucht: „Schließlich schaut man ja viel online nach, aber dann haben wir gesagt: Doch, wir probieren es.“ So wurden die Schönauer:innen erneut gebeten, der kfb ihre Lieblingsrezepte zukommen zu lassen. Nun wurde fleißig gesammelt, einige Köch:innen haben sogar mehrere Rezepte eingeschickt.

„Es sind Gerichte, die oft und gerne gekocht werden, eben Lieblingsrezepte“, sagt Elisabeth Kriener. Genau das sei eben der besondere Mehrwert der „Schönauer Lieblingsrezepte“: Es handelt sich dabei um Gerichte, die sich bewährt haben.

„Etwa ein Drittel der Rezepte haben wir selbst probegekocht, um sicherzugehen, dass das auch so funktioniert und zum Beispiel keine Einheiten falsch sind“, sagt Elisabeth Kriener. Auch Fotos wurden zum Teil selbst gemacht.

Bis September vergangenen Jahres wurde gesammelt, im Dezember wurde das circa 300 Rezepte starke Kochbuch inklusive eines umfassenden Inhaltsverzeichnisses im Zuge der Weihnachtsfeier beziehungsweise der örtlichen Buchausstellung herausgegeben. „Wir wurden von der Nachfrage überrollt. In der ersten Woche wurden schon 300 Stück bestellt“, sagt Elisabeth Kriener. Die Bestellungen würden sogar weit über die Gemeindegrenzen hinausgehen.

Andere Vorlieben

Die Rezeptsammlung ist dabei keineswegs die gleiche, wie es sie schon zweimal gab, sondern es wurden für jeden Band neue Rezepte gesammelt. Die Geschmäcker hätten sich mit der Zeit verändert, berichtet Kriener: „Uns ist aufgefallen, dass es ganz andere Rezepte waren als bei den anderen Kochbüchern. In den Küchen wird anders gekocht, viel mehr vegetarisch und vegan und dafür weniger Braten.“

Vielf Ltiges Engagement

Schönau hat knapp 2.000 Einwohner:innen, erzählt Elisabeth Kriener. In der ländlichen Gegend gebe es viele Vereine, und jede:r Schönauer:in sei mindestens in einem bis fünf davon Mitglied. Die kfb zähle mit 260 Mitgliedern zur größten Frauenbewegung im Dekanat. „Wir bieten zum Beispiel vergünstigte Kurse an, Abende und Vorträge für Frauen, wir planen jedes Jahr einen Ausflug, eine Frauenmesse jeden ersten Donnerstag im Monat, die Maiandacht und im Herbst immer eine Buchausstellung. bei der Fastensuppenaktion sind wir auch dabei und haben diesmal 100 Liter Suppe gekocht. In der Visitationswoche gibt es die Dekanatsfrauenwallfahrt, zu der alle Frauen herzlich eingeladen sind“, schildert Kriener das vielfältige Engagement der kfb Schönau.

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