3 minute read

MIT DEM ALPHORN GROSS GEWORDEN

Max: Bei dir war das dann schon früher oder?

Colin: Ja. Ich bin ja jünger als ihr, habe aber mit euch gemeinsam angefangen.

Wie seid ihr eigentlich damals zum Alphornspielen gekommen?

Max: Man hat Nachwuchs gebraucht. Wenn man hier aufwächst und auch musiziert, dann lernt man das Alphorn als ein außergewöhnliches Instrument kennen. Dementsprechend wurden wir gefragt, ob wir nicht selber mal spielen wollen.

Lukas: Die Älteren haben gespielt und die waren eine Art Vorbild damals. Dann wollte man das auch ausprobieren. Wir spielen ja immer noch. Also war die Entscheidung eine gute.

Was fasziniert euch bis heute noch an diesem Instrument?

Max: Natürlich der Klang (lacht). Lukas: Es ist einfach ein ganz besonderes Instrument.

Max: Ja und es ist vor allem einzigartig. Es ist kein alltägliches Instrument. Es fasziniert die Menschen. Gerade dann, wenn sie es noch nie gesehen oder besser gesagt gehört haben.

Leonhard: Wenn wir, wie jetzt für das Foto, uns irgendwo aufstellen und spielen, dann sind fast alle Menschen herum am Schauen und Staunen, was wir da spielen.

Was waren denn eure Instrumente, über die ihr zum Alphorn gekommen seid?

Colin: Bei mir war es die Trompete.

Lukas: Ich glaube, dass wir alle mit der Trompete angefangen haben.

Max: Ein Klarinettenspieler wird selten das Alphorn spielen (lacht).

Was glaubt ihr, muss ein Alphornspieler richtig gut können? Was hilft einem Trompeter gegenüber einem Klarinettenspieler?

Lukas: Du musst halt alles mit dem Mund machen. Es gibt schließlich keine Ventile. Das muss man erst lernen.

Max: Es ist deshalb sicherlich schwerer als andere Instrumente.

Leonhard: Genau und hier hat man als Trompeter sicherlich einen Vorteil. Max: Die beiden Instrumente kann man gut kombinieren. Die Mundstücke sind sehr ähnlich. Viel, was man auf der Trompete gelernt hat, hilft beim Alphornspielen. Der Klarinettenspieler müsste sich erstmal an das neue Mundstück gewöhnen.

Ist es immer noch etwas Besonderes, das Alphorn zu spielen? Seht ihr es möglicherweise als Privileg an?

Max: Es ist schon etwas Besonderes. Es machen ja schließlich nicht so viele.

Leonhard: Weil es ja dann doch nur wenige spielen, ist es eine große Freude und in gewisser Weise auch ein Privileg, dass wir das machen dürfen.

■ Text: Lukas Herr Bilder: Frank Drechsel, alpin.photo

„Weil es ja dann doch nur wenige spielen, ist es eine große Freude und in gewisser Weise auch ein Privileg, dass wir das machen dürfen“.

Leonhard Fontain

8. bis 12. September 2021 ALPHORNTAGE Kleinwalsertal

Bisher hallten alle zwei Jahre die Alphörner durch die Täler oder von den Bergen herunter. Ursprünglich war das 10. Jubiläum des Alphornfestivals und der Alphorntage für das Jahr 2020 geplant. Dieses Jubiläum feiern wir nun in diesem Jahr. Vom 8. bis 12. September 2021 steht das ganze Kleinwalsertal wieder im Zeichen des Hirteninstrumentes – ein vielseitiges Programm wartet auf Sie (Änderungen vorbehalten):

Konzerte der Trachtenkapellen des Tales Alphorn-Kurse (Anfänger und Fortgeschrittene) und Workshop (Fortgeschrittene) mit Berthold Schick

Alphornwanderung Auftritte von Alphorngruppen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz Alphorn-VIP Package Traditionelle Alphorn-Serenade mit Festakt zum 10. Jubiläum Alphorn-Festival mit Gesamtchor

Sarina Berchtold „IM KLEINWALSERTAL IST JEDER LAUF IRGENDWIE TRAILRUNNING“

Unsere Autorin und begeisterte Läuferin will das Trailrunning ausprobieren und trifft sich dafür mit der Walser Berglauf-Enthusiastin Sarina Berchtold. Ein Gespräch über Bergliebe und Laufleidenschaft und warum es sich immer lohnt von der Straße auf den Bergpfad zu wechseln

Ich treffe meine Lauf- und Gesprächspartnerin Sarina im Walserhaus in Hirschegg. Lange nach ihr suchen muss ich nicht, denn sie fällt auf, mit ihrer athletischen Statur, dem typischen Trailrunning-Rucksack und einem Strahlen im Gesicht, das sich automatisch auf mich überträgt. Zweifel, ob ich diese Berglauf-Einheit mit ihr schaffen werde, sind im Nu verflogen. Stattdessen steigt meine Lust etwas Neues auszuprobieren. Hier muss ich kurz erklären, dass ich meine Interviewpartnerin für diese Geschichte auch ganz profan im Kleinwalsertal bei Kaffee und Kuchen hätte treffen können. Aber mein sportlicher Ehrgeiz und vor allem meine Neugierde, das Trailrunning einmal selbst auszuprobieren überwiegen. Ich will wissen, was die Faszination dieser Laufdisziplin ausmacht. Und so begrü-

This article is from: