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Essen muss Spaß machen
RENÉ LEITGEB SETZT IN FÜRSTENFELD AUF „MODERNE, REGIONALE KÜCHE“ ESSEN MUSS SPASS MACHEN
Foto: Das Leitgeb
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ernöl ist logischerweise
Kzur entsprechenden Jahreszeit ein passendes Produkt dieser Region“, äußert sich René Leitgeb zu seinem Menüvorschlag im Buch „Feinste Öle“ (siehe auch Bild rechts). Ab und zu sei es einfach auch nötig, zu experimentieren, aber letztendlich entscheidet ohnehin der Konsument, was ankommt und was nicht. „Essen muss Spaß machen“, lautet einer von Leitgebs Grundsätzen. „Ich kann nicht nur mit Forellen und Saibling kochen oder bei dem bleiben, was vor 40 Jahren war.“
Der Koch René Leitgeb
René Leitgeb hat – obwohl noch jung an Jahren – wahrlich schon eine beachtliche Koch-Karriere hinter sich. Vier Jahre beim großen Jörg Wörther rechtfertigen die Bezeichnung „Wörther-Schüler“ tatsächlich. Anschließend verbrachte er zwei Jahre bei Wörthers einstigem Lehrer Eckart Witzigmann auf Mallorca und dann noch vier Jahre in Sepp Schellhorns „Seehof“ in Goldegg, einer der bedeutendsten Feinschmeckeradressen im an solchen wahrlich nicht armen Salzburger Pongau. Vor zwei Jahren ist Leitgeb in seine südoststeirische Heimat zurückgekehrt und hat sich in einem alten Gasthof am Rande des Zentrums von Fürstenfeld selbstständig gemacht, wo er auf eine sehr geglückte Mischung aus Bodenständigkeit, Kreativität und sympathischer Preisgestaltung setzt. „Viele Köche kochen nur für ihr Ego und sterben dann in Schönheit“, sagt René Leitgeb. Im Juli 2004 übernahm er den bekannten Gasthof Seidl in der Ledergasse, unmittelbar neben dem Kreisverkehr zur Einfahrt nach Fürstenfeld gelegen. Und sein Konzept ist aufgegangen, wie die Akzeptanz durch die Fürstenfelder beweist. Der Konsument entscheidet letztendlich durch sein Wiederkommen, ob ihm was geschmeckt hat oder nicht. ❖
Öl ist ein ganz besonderes Element: Es besitzt die Kraft zu binden und es besitzt die Kraft zu lösen, es verteilt und verbreitet sich und durchdringt alles Ess- und Schmeckbare in wunderbarer Weise – kurzum: Edles Öl ist aus der feinen Küche nicht mehr wegzudenken! Gemeinsam mit GourmetBestsellerautor Christoph Wagner hat sich Öl-Profi Franz Hartl zu einer aufregenden Geschmacksreise durch die Welt der exquisiten Essenzen aufgemacht. Das Spektrum der Köstlichkeiten reicht vom dunkelgoldenen Erdmandelöl bis zum marzipanig-feinen Marillenkernöl, vom fruchtig-aromatischen Traubenkernöl bis zum tiefgrünen Pistazienöl. (Pichler Verlag)
Das Menü: Kürbis-Curryschaumsuppe mit gebratenen Garnelen; Thunfischsteak mit Käferbohnen, Knoblauchwurst und Kürbiskernöl; Rinderfilet mit geschmortem Radicchio, Topinambur und Kürbiskernpesto; Vanille-Kürbisparfait mit eingelegter Williamsbirne und Kürbiskernkrokant. Ausführlich wird das Rezept im Buch „Feinste Öle“ beschrieben.
Franz Weiß mit der „Heiligen Hedwig“, seiner jüngsten Auftragsarbeit für den Kirchenfürsten Joachim Meisner.
Sein Hinterglasbild „Heilige Familie auf der Rast“ mit der Landschaft von Voitsberg, das die österreichische Post AG jüngst als Motiv für die Weihnachtsbriefmarke 2006 hatte. Fünf Millionen Stück war die Auflage der Staatsdruckerei.
DER 86-JÄHRIGE HEILIGEN- UND BLUMENMALER AUS DER WESTSTEIERMARK IST EIN PHÄNOMEN – ER ARBEITET NOCH TÄGLICH
Einmalige Bildsprache: Die innere Einheit zwischen dem Künstler und seiner Welt wird darin deutlich.*
WEISS WEISS, WAS ER KANN
„Ich möchte Franz Weiß persönlich kennen lernen“, flog der Kölner Kardinal Joachim Meisner im Herbst 2006 eigens nach Österreich und weiter zu Prof. Franz Weiß in den Tregistgraben bei Voitsberg. Denn der betagte Künstler hatte für den Weltjugendtag 2005 das Einladungsmotiv geschaffen. Es hängt als Druck in der Residenz des Kardinals in Köln, auch der Papst und andere Kardinäle erhielten es als Sonderdruck. Meisner zeigte sich beeindruckt bei seinem Besuch.
ünktlich wie abgemacht
Perhielt dann der Kölner Kirchenfürst vor Weihnachten seinen bestellten Holzschnitt „Die heilige Hedwig“ geliefert. Diese ist die Schutzheilige Schlesiens, Joachim Meisner ist in Breslau geboren. Auch KLiPP besuchte über Vermittlung eines guten Freundes den Künstler.
Vater zeigte im Jahr 1938 Weitsicht
„Jo, hallo, hier ist der Maler Weiß“, meldet sich der betagte, aber rüstige Künstler mit der für ihn typisch hohen, fast jugendhaften Stimme am Telefon, das unsere Unterhaltung in der Küche in seinem Zuhause in Tregist bei Voitsberg noch mehrmals unterbrechen wird. Er ist ein gefragter Mann. Wir sitzen in der Wohnküche und Stube des Häuschens, wie es sie schon vor 70 Jahren gegeben hat. Der Professor kredenzt uns einen guten Apfelsaft, hält sein Mittagsmenü, zugestellt von „Essen auf Rädern“, durch Nachheizen von Holz am Herd warm. „Ich arbeite noch immer am Tisch, den mein Vater gemacht hat – er war Tischler – und an dem ich mit meinen sechs Geschwistern aufgewachsen bin.“ Es war im Jahr 1938, als die Nazis die Macht übernahmen und der weststeirische Bildhauer Toni Hafner den Kleinkeuschler und Vater des 17-jährigen Franz Weiß überzeugte, sein Sohn müsse Bildhauer und Maler werden und dafür nach Graz in die Kunstgewerbe-Schule. Das hieß damals täglich eine Stunde
zu Fuß zum Bahnhof und am Abend wieder zurück – also eine große Strapaze.
Graz war hysterisch
„Wenn die andern klatschen und schreien, dann darfst du ja nicht mitschreien“, erinnert sich Weiß genau noch an den dringenden Rat seiner Mutter, einer „kirchentreuen Frau“, wie er sagt. Und er –vorher noch nie in einer Stadt gewesen – befolgte dies auch. „Graz war feuerrot beflaggt und total hysterisch gewesen. Ich war völlig verwirrt.“ Seine Lehrer sorgten mit der sinngemäßen Aussage, davon brauche er nichts zu halten, die Staatskunst sei nur für den Dachboden, für die nötige Aufklärung. Der angehende Künstler musste dann zum Militär, kam aber im Herbst 1945 unverletzt zurück.
Unverrückbarer Glaube
„Oh, Maria, hilf ’, hab’ ich immer gebetet, wenn’s ganz schlimm wurde. Und es hat offensichtlich geholfen.“ Seine Kriegerdenkmäler in Bärnbach, Voitsberg, Aibl und Graden sind eine Anklage gegen den Krieg. Seine religiöse Einstellung findet sich praktisch in all seinen Werken wieder. Das Ergebnis seines Arbeitsfleißes sind allein 500 Objekte – Hinterglasbilder, Skulpturen und Holzschnitte – im öffentlichen Raum an rund 240 Orten in Österreich, Deutschland, Südtirol und Kroatien. Große Ausstellungen in Salzburg, New York und Los Angeles brachten ihm viel Anerkennung. „Immer fleißig und anständig bleiben, beim Arbeiten nie auf die gehobene Stunde warten“, erzählt der Professor eine weitere Lebensweisheit seiner Mutter im Beisein von Dr. Günther Jontes, dem bekannten Kunsthistoriker und ehemaligen Leiter des Museums in Leoben. Dieser war an diesem Tag auch zufällig zum ersten Mal zu Hause bei Weiß zu Besuch. „Er hat einen unverkennbaren Stil“, beschreibt der Experte den Professor, „er blickt in die Romantik zurück und ist damit anerkannt, auch unter den Progressiven. Keiner wird ihm ein schlechtes Wort nachsagen, was ja unter Künstlern nicht alltäglich ist. Aus seinen Arbeiten sprechen nicht Süßlichkeit, Kitsch oder formales Unvermögen, sondern es ist eine andere Welt, sein Stil rührt die unmittelbare Menschlichkeit.“ Die Tregister Dorfkapelle, nahe des Domizils des Künstlers, ist ein gewaltiger Hymnus an Maria und viele Heilige und in ihrer Art sicher einzigartig in Österreich.
Mit Hundertwasser studiert
„Ich bin ein farbiger Mensch, mir ist das Andere viel zu schwarz“, erklärt Franz Weiß die kraftvollen Farben in seinen Bildern. Das Diplom „Akademischer Maler“ erwarb er nach Studien bei Prof. Paris-Gütersloh und Herbert Boeckl. Einer seiner Studienkollegen war Friedensreich Hundertwasser (Der „Fritz“, wie Franz Weiß ihn nennt), mit dem er sich gut verstand. Die Hinterglasmalerei hat Franz Weiß mit seinen Motiven in der Steiermark wieder hochgebracht. Eine Freundschaft und Seelenverwandtschaft gab es auch zwischen dem verstorbenen steirischen Kulturvisionär Hanns Koren und Franz Weiß. So zierten Korens Sarg handgemalte Stationen seines Lebens. Eine Bewunderin seiner Kunst, die Schuldirektorin Imma Waid, vermachte ihm ihr Haus in Mariazell, wo im Herbst heurigen Jahres anlässlich der 150-Jahre-Feier auch der Papst erwartet wird. „Möglich, dass er dabei auch die Franz-Weiß-Galerie besuchen wird“, hofft Initiatorin Berta Praßl vom Verein „Freunde Franz Weiß“. Auch in der Heimatregion plant man eine ständige Ausstellung für den Künstler, bisher scheiterte das Projekt am Geld. Einen Vorgeschmack kann man sich bereits im Franz-Weiß-Stüberl beim Tax-Wirt in Bärnbach holen. Und wieder läutet das Telefon. Diesmal ist es nicht ein Bürgermeister, nun ist es ein Pfarrer, der sich erkundigt, wie es mit dem gewünschten Werk ausschaut und wann der Künstler zu ihm kommt. Und wie bringt er das überhaupt alles unter einen Hut? „Der Bürgermeister is nett, der Pfarrer is a Grantschippl, der soll noch lernen, a bissl demütig sein. I bin jo schon a oltes Mandl. Daher muss man vieles auch dem Schicksal überlassen.“ ❖
Begehrt sind auch Aquarelle: „Grazer Dachlandschaft“ „Die Engel bauen den Himmel mit goldenen Ziegeln“, beschreibt Franz Weiß diese Szene. Franz Weiß in seiner Werkstatt und Bilderwelt mit der Skulptur seiner Mutter.
Eines der Lieblingsmotive von Franz Weiß sind Blumen: „Sommerfest im GretlSantner-Garten“ (im Besitz der befreundeten Familie).