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St. Moritz

WO SICH REICHE WOHLFÜHLEN …

… URLAUBT JEDER GERNE

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Was denken Sie, wenn der Name St. Moritz fällt? An Wintersport, österreichische Erfolge bei Olympischen Winterspielen und Weltmeisterschaften und natürlich daran, dass die besser verdienende Gesellschaft sich dort ein Stelldichein gibt. Allzu oft liest man darüber in den internationalen Medien. Die Reichen und Wohlhabenden haben sich dort angesiedelt. Und dass es so ist, das kann man an den Geschäften und Boutiquen erkennen – praktisch alle großen, internationalen Namen sind dort vertreten.

ntdeckt für den Winter-E sport haben St. Moritz die Briten bereits vor 150 Jahren. Sie waren es auch, die die Entwicklung stark beeinflussten. Das spürt man in den Hotels und Herbergen, die bereits seit mehr als 100 Jahren Gäste beherbergen. Auch das Hotel Soldanella ist ein Beispiel dafür. Noch nicht Luxus-Kategorie, doch von einem Standard, der sich an St. Moritz anpasst. „Wir sind im Winter vorgebucht und praktisch ausverkauft, das sind vor allem Stammkunden, die wir haben“, sagt der Geschäftsführer. Es gibt in St. Moritz klarerweise etliche 5-SterneHäuser, doch eine gute Atmosphäre lässt sich auch mit dem einen oder anderen Stern nicht aufwiegen. Was das Soldanella so einmalig macht, ist die Tatsache, dass es die Quelle des so genannten Crestarun ist. Auf Mini-Schlitten stürzen sich die Athleten auf dem Bauch liegend, mit dem Kopf lenkend in die Tiefe. Die Sache ist logischerweise gefährlich, auch wenn das oft bewusst verdrängt wird. Jeder, der gut trainiert sei, könne das probieren. Was stimmt, aber wie diese Versuche enden, steht wieder auf einem anderen Blatt. Die Legenden um die Helden aus Großbritannien – meist Jagdflieger und andere Männer –sind seitenlang. Davon zeugen auch unzählige Fotos und Hinweise auf den Wänden im Hotel Soldanella. Dieses liegt im Dorf Moritz und ist von einer Bauart, wie man sie auch in Cortina, Chamonix oder anderen großen Skiorten findet. Es sind Städte, die im Winter wahrscheinlich mehr Charme entwickeln, wenn der Schnee die harten Häuserfronten wattiert. Nicht vergleichbar mit Orten wie Schladming, Saalbach oder auch Kitzbühel. Dass man im 1.860 Meter hoch gelegenen St. Moritz im Winter alles tun kann, was es an Aktivitäten gibt, ist selbstverständlich. Aber auch für den Sommer bietet

Das im Jahr 1904 erbaute Hotel Soldanella liegt im Dorf Moritz und ist ist von einer Bauart, wie man sie auch in Cortina oder Chamonix findet.

Natürliche Herzlichkeit und Gastfreundschaft bilden eine ungezwungene Atmosphäre.

CRESTA-FAHREN GIBT ES SEIT 1884/85 BIS HEUTE EIN KRIBBELNDES ABENTEUER

St. Moritz viel Programm, liegt es doch auf einer Höhe, wo man sich sportlich beim Wandern, Joggen oder anderen sommerlichen Aktivitäten wohlfühlen kann. Täglich bevölkern auch hunderte Tagestouristen, die mit der Eisenbahn kommen, die Region, weil sie einmal St. Moritz einfach erleben wollen. Die umliegende Bergwelt bietet viele, viele beeindruckende Ausflugsmöglichkeiten. Wir selbst sind mit dem Auto angereist über Innsbruck und haben den Rückweg über den Ofenpass nach Südtirol, Meran, Bozen gewählt. Bei entsprechendem Wetter – und dieses Glück hatten wir – eine wunderschöne Fahrt mit vielen, vielen bleibenden Bildern. ❖ r öffnet stets zwei oder drei Tage vorE Weihnachten und schließt Ende Februar oder Anfang März: Der Cresta-Run, eine Bob-Bahn der besonderen Art. In mehrfacher Hinsicht, weil praktisch jeder dieses Abenteuer absolvieren kann. Der Cresta-Club ist ein privater Club, auch Nichtmitglieder sind aber herzlich willkommen, einen „Run“ zu absolvieren. Er wird allgemein als Exklusiv-Club betrachtet. Das ist er jedoch nicht. Ihm gehörten ursprünglich fast nur Engländer und Amerikaner an. In den letzten Jahren ist er jedoch offen gestaltet worden und heute stammt eine Großzahl der Mitglieder aus anderen Ländern. Es sind unter anderem zahlreiche Schweizer, Deutsche, Italiener, Österreicher oder Franzosen dabei. Eines ist allerdings nach wie vor geblieben: Der ganze Betrieb wird in englischer Sprache geführt. Einzig das Schließungszeichen jeden Mittag wird durch den Lautsprecher in Italienisch mit dem Wort „Terminato“ durchgegeben. Dies kommt daher, weil die CrestaArbeiter, diejenigen, die die Schnee- und Eisarbeiten schon seit Jahrzehnten bis auf

den heutigen Tag ausführen, italienische Spezialisten sind. Sie müssen wissen, wann die Bahn geschlossen wird, denn sofort danach haben sie von der Überwachung zur Reinigungs- und Unterhaltsarbeit zu wechseln. „Cresta-Fahren ist nicht gefährlicher als andere Sportarten“, sagt der Chef des Hotels Soldanella, einem jener Häuser in St. Moritz, wo Cresta-Fahren seit Jahrzehnten viele Gäste betreiben. Wer nicht Mitglied im Club ist, der kann sich für 450,– Franken ein Ticket lösen, mit dem er fünf Mal die Bahn hinunter darf. Jede weitere Fahrt kostet 42,– Franken. Ähnlich wie beim Golf muss man sich jedoch voranmelden, um eine Startzeit zu erhalten. Auf der Homepage des „St. Moritz Tobogganing Club“ www.cresta-run.com kann man so genannte Slots buchen, also freie Termine. Die gesamte Ausrüstung stellt einem der Club zur Verfügung. Eine Anleitung und „Schulung“ gibt es vor der ersten Fahrt. Und wie gefährlich ist das Ganze? Wer es vernünftig angeht, der muss sich nicht fürchten. Gebremst wird mit den Schuhen, die vorne an der Spitze Metallzacken haben. Drückt man die Oberschenkel nach unten, so bremsen diese Zacken die Fahrt. Rund 60 bis 70 Sekunden ist die Soll-Zeit im Eiskanal für die 1200 Meter lange Schussfahrt. Die Spitzenathleten sind praktisch ohne Bremsen bereits nach 40 Sekunden im Ziel. Die ersten Skeletons wurden von demselben Mann hergestellt, der auch die ersten Bobsleighs baute und sich wie folgt anpries: „Manufacturer of Toboggans Christian Mathis“. Schon damals wurden regelmäßig große Konkurrenzen ausgetragen. Heute ist Cresta-Fahren ein ausschließlich dem männlichen Geschlecht vorbehaltener Sport. Während der ersten Jahrzehnte waren auch Damen zugelassen. Die Ärzte rieten jedoch davon ab, als die Damen von der sitzenden in die liegende Fahrstellung übergingen. Die Schläge auf die Brust könnten krebserregend sein, lautete damals ihr Urteil. Um dies zu verstehen, muss man wissen, dass jeder Cresta-Fahrer auf seiner 1200 m langen Schussfahrt derart durcheinandergeschüttelt wird, dass er sich vorkommt wie der Inhalt eines Schüttelbechers. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der besten Fahrer beträgt heute – bei stehendem Start – knapp 90 km/h, die Höchstgeschwindigkeit auf dem unteren Teil der Piste hingegen ca. 140 km/h. Eine faszinierende Fahrt, wenn man bedenkt, dass die Nase des Fahrers höchstens 15 bis 20 cm über dem Eis dahinfliegt. ❖

Cresta fahren: Auf Minischlitten stürzen sich die Athleten auf dem Bauch liegend, mit dem Kopf lenkend in die Tiefe.

I nfos

Hotel Soldanella

Via Somplaz 17 CH-7500 St. Moritz Tel.: +41 (0) 81830 85 00 info@hotel-soldanella.ch www.hotel-soldanella.ch

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