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KLIPP ist 20
20 Jahre 1988–2008
Liebe Leserinnen und Leser!
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Nur wer nichts tut, kann auch nicht scheitern
Es waren bedeutsame Jahre. 1918 Gründung der Republik Österreich, 1938 Einmarsch der Nazis in Österreich und 1988 Gründung des Steiermarkmagazins Klipp. Doch Scherz beiseite. Es gibt keinen Größenwahn. Aber natürlich freuen wir uns, dass Klipp schon 20 Jahre überlebt hat, nachdem dem Magazin die ewigen Skeptiker damals überhaupt keine Zukunft gegeben hatten. Wer steckt dahinter? Das ist die erste Frage an eine neue Zeitung. Eine absolut legitime Frage, vor allem angesichts der jüngsten Entwicklungen auf dem österreichischen Medienmarkt. „Wir hatten diese Frage selbstverständlich erwartet“, schrieb der erste Chefredakteur Josef Kirchengast (ich stieg bei Klipp ein knappes Jahr später ein), „als wir mit unserem Projekt erstmals an die Öffentlichkeit traten. Nicht erwartet hatten wir, dass vielfach die Antwort augenzwinkernd gleich mitgeliefert wurde: Steirisch und unabhängig, eh schon wissen – das kann ja nur aus einer bestimmten politischen Ecke kommen. Wer sich steirisch und unabhängig nennt, ist also schon punziert, noch bevor er irgendetwas gesagt hat. Man kann daraus Schlüsse auf die politischgesellschaftlichen Verhältnisse in diesem Land ziehen. Wir von Klipp halten jedenfalls in aller Gelassenheit, wenn auch nachdrücklich fest: Hinter uns steht keine Partei, keine Interessengruppe, keine Institution, keine Kirche (Anm. d. Red.: Es war Jochen Pildner-Steinburg, Grazer Armaturenwerke, der damals als Investor das Projekt ermöglichte und nie Einfluss auf die Redaktion nahm.). Hinter Klipp steht schlicht und einfach eine Idee: nämlich eine Zeitschrift zu machen, die sich bewusst vom Tagesjournalismus absetzt und sich dem Land und seinen Menschen so widmet, wie ihre Probleme und vor allem ihre Leistungen es verdienen. Und dies in anspruchsvoller Form, aber nicht hochgestochen; unterhaltsam, aber nicht unseriös. Mit dieser Idee machten wir –eine kleine Gruppe von Medienleuten – uns auf die Suche nach einem Partner und fanden ihn. Damit wurde Klipp startklar. In den vielen guten Wünschen, die uns mit auf den Weg gegeben wurden, schwang da und dort auch Skepsis mit: Ist der Markt für ein solches Medium da, ist die Konkurrenz nicht übermächtig? Derlei Bedenken sind sicher nicht ganz abwegig. Aber: Nur wer nichts tut, kann auch nicht scheitern. Selbstbewusstsein (freilich ohne provinzielle Selbstüberschätzung) und Risikobereitschaft –gerade das braucht dieses Land heute am notwendigsten. Wir wollen selbst ein Mosaikstein im neuen Bild der Steiermark sein und heißen Sie, liebe Leser, als unseren wichtigsten Partner willkommen beim Unternehmen Klipp.
Alles von damals gilt auch für heute.
Herausgeber Jürgen Lehner Ermöglichte KLIPPStart: Jochen Pildner-Steinburg
20 Jahre DIE EWINGS VON GNAS
UNTERNEHMENSGRUPPE ROTH – FAMILIE ALS EXPANSIONSMODELL
1988 Farbig wie der Name“, lautete eine Schlagzeile zum 40-jährigen Jubiläum der Roth-Dynastie. Ein Verweis auf die vielschichtigen Unternehmensbereiche in einem geschlossenen Familienverband. Familienoberhaupt Kommerzialrat Hans Roth 1988 (verstorben): „Wir sind die einzige Unternehmerfamilie in Österreich, in der alle Kinder, und noch dazu sechs, im Betrieb mitarbeiten.“ Die Urzelle des Unternehmens stand in Obergnas: eine kleine Landwirtschaft und ein Gasthaus. Der Vater des heutigen Seniorchefs erwarb dann drei in Gnas zur Versteigerung ausgeschriebene Häuser, mit einem Kredit des Grazer Bankhauses Krentschker. 1945 gründete Sohn Hans mit seiner Frau Maria einen Landesproduktenhandel in Gnas. 1947 eröffnete die erste Filiale und Roth stieg ins Taxiund Transportgewerbe mit einem eigenen Unternehmen ein. 1968 kam das erste Kaufhaus dazu, 1969 der Baustoffhandel. Bereits 1970 kam es zur Gründung der Roth Heizöle GmbH in Graz, 1979 zu jener von Roth Umweltschutz, die ab 1985 mit einer Filiale in Graz den länderübergreifenden Siegeszug von „Saubermacher“ einleiten sollte. Mister Saubermacher Hans Roth: „Wir haben fast alles ohne Geld angefangen. Das Umweltschutz-Unternehmen beispielsweise hatte ein Startkapital von nur 100.000 Schilling“. Heute steht der Name Roth für ein MilliardenUnternehmen. Der Grundstein für den rot(h)en Siegeszug liegt wohl in den Unternehmer-Genen, die Hans Roth sen. und sei-
ne Gattin Maria auf ihre sechs Kinder verteilt haben. Sohn Hans erhielt eine praktische Ausbildung als Kaufmann, eine gediegene Basis für den „größten Saubermacher Österreichs“. Rudi kam der Forderung „Der Zweite soll studieren“ zur väterlichen Zufriedenheit nach (Roth-Heizöl). Ferdinand hält mit Schwester Maria das Umsatzbarometer im Gnaser Modehaus und Supermarkt in der Gewinnzone. Ewald Roth ist mit den Zahlentürmen (Buchhaltung und Lohnverrechnung) im elterlichen Unternehmen beschäftigt. Helmut wurde mit der Geschäftsführung der Roth Baumärkte betraut. ■ DIE MÄRCHENPRINZEN
Die Märchenprinzen der EAV zählten ebenfalls schon früh zu den Titelhelden von Klipp. Im Juli 1988 war es, als ihr unglaublicher Aufstieg begann und sie in der Folge die Veranstaltungshallen mit tausenden Fans füllten.
300.000 km nach Seoul
Radamateur Hans Lienhart zum dritten Mal bei den Olympischen Spielen
Klasnic büffelt
Die künftige Wirtschafts-Landesrätin Klasnic büffelt fürs Amt. Mehrere zehntausend Schilling soll der Englisch-Spezialkurs gekostet haben.
Gong zur letzten Runde
Der rettende Gong in die Sommerpause kam für die steirischen Sozialisten knapp vor dem technischen K.o. Dass sie sich erholen können, solange ihr Coach Hans Gross heißt, glauben nicht einmal die Berufsoptimisten unter ihnen.
Die Wunschkennzeichen kommen!
Das war das Aus für den Adel der niedrigen Kennzeichen! Die Wunschkennzeichen kommen, und Originalität regiert. Die Meinungen darüber spalten die Steiermark. Dr. Alois Schützenhofer, Leiter des Kuratoriums für Verkehrssicherheit: „Damit wird eine weitere Emotionalisierung des Autos institutionalisiert.“ Richtig: Denn über den Gefühlswert von „KLIPP 1“ ließ sich weder damals noch heute streiten. ■
DIE MACHT DER POLITIKERSEKRETÄRE
KLIPP STÖBERT HINTER DEN KULISSEN
Für karriere- und machtbewusste junge Talente ist das saure Leben als Sekretär wohl die sicherste Art, die Erfolgsleiter zu erklimmen. Wer treu gedient hat, darf mit ordentlicher Belohnung rechnen. Oder auch nicht. Als Leiter des Bürgermeisteramtes unter Götz schien Paul Tremmel als künftiger großer Macher nicht aufzuhalten zu sein. Tatsächlich avancierte er nach Götz’ Abgang zum Stadtrat, dann zum Vizebürgermeister. Weil sein Ehrgeiz aber gar so groß war – Tremmel zählte zum Verschwörerkreis bei der Abhalfterung von Norbert Steger als FP-Bundesparteiobmann –, wurde er von den „Liberalen“ in seiner Landesorganisation politisch erledigt und seiner schönen hohen Ämter entkleidet. Die größte Enttäuschung für den massigen Paul war, dass sein vermeintlicher Schutzpatron, Jörg Haider, ihn persönlich zum Abschuss freigab. Ein schönes Beispiel dafür, was Geduld und Geschick in dienender Position eines Tages doch einbringen, war die attraktive VP-Stadträtin Ruth FeldgrillZankel. Als VP-Pressereferentin erfreute sie sich schon des Wohlwollens von Josef Krainer dem Ersten. Auch Franz Hasiba wollte bei seinem Wechsel ins Rathaus nicht auf ihre Unterstützung verzichten. Charmant und umsichtig führte sie dann die Rathauskorrespondenz und vollbrachte das Kunststück, keine der Stadtsenatsparteien bleibend zu verärgern. Verheiratet ist die fesche und tüchtige Ruth mit dem Altlandtagspräsidenten Franz Feldgrill und lebt im malerischen Frohnleiten. Einen guten Griff machte Dr. Wolfgang Messner, Nesthäkchen im Stadtsenat und bereits als Nachfolger des mächtigen Finanzreferenten Vizebürgermeister Dr. Alfred Edler feststehend. Er holte sich beim Einzug ins Rathaus den stellvertretenden Lokalchef der „Neuen Zeit“, Dr. Peter Grabensberger, als engsten Mitarbeiter. Messner: „Es war Freundschaft auf den ersten Blick.“ Damit war für Grabensberger ein Platz an der Sonne allemal gesichert.
Troubleshooter Helmut Zoidl Als 1980 das Eumig-Imperium des Karl Vockenhuber endgültig das Zeitliche segnete, konnte man mit dem einstigen Zauberwort „Eumig” viel erreichen: Bankdirektoren fielen in tiefe Depression, und japanische Unterhaltungselektroniker wanden sich in Lachkrämpfen. Damals übersiedelte Helmut Zoidl als Troubleshooter zum maroden zweiten Eumig-Standbein, dem Werkzeugbau in Fohnsdorf. Er wollte so lange bleiben, bis die Länderbank-Chefs einen anderen Job für ihn gefunden hätten – ein paar Wochen. 1990 sitzt er immer noch dort – und macht Gewinne. Statt dem großen Kreis derer, die mit Subventionen aufstehen und mit Stützungen zu Bett gehen, führt Zoidl den Begriff „Gewinn“ in der Verstaatlichten-Holdung ein. Zoidls einfache Management-Philosophie: „Wer soll was warum von mir kaufen?“ Mangelndes Fachwissen um Produktion und Technik ersetzt der gebürtige Linzer, der über die Stationen Nettingsdorfer, Schöller und Turnauer zu Volksbank und Eumig kam, durch seine Diagnose-Therapie-Erfahrungen und durch kongeniale Partner. Bei Eumig Fohnsdorf liegt der technische Bereich in den Händen des Zwilling-Chefs Willibald Dörflinger. ■
20 Jahre 1989
Maxie hat die Hosen an
Dass sie Kärnterin ist, ist Zufall. Dass Frauen in der „Macho-FPÖ“ im Kommen sind, keiner. Nachdem Jörg Haider Klaus Turek karenziert hat, führt Margit Uray-Frick interimistisch die steirischen Freiheitlichen. ■ Haider donnert in der Steiermark
Nach einer Steueraffäre (unversteuerte Aufwandsentschädigungen) ist Feuer am Dach der steirischen Freiheitlichen. Selbst Friedrich Peter spricht von einem Saustall. Der Jörgl kommt zum ersten Mal zum „Ausmisten“ in die Steiermark. Haider: „Ich appelliere an meine steirischen Parteifreunde, sich nicht als Filialbetrieb der sozialistischen Partei zu profilieren.“ ■
SAUFEN, SCHLAGEN UND STUDIEREN
Blutige Mensuren, radikale politische Ansichten und beeindruckende Saufgelage prägen ihr Image: Die schlagenden Studentenverbindungen sind immer noch ein Hort von Hartgesottenen.
DIE STEIRISCHEN GENOSSEN
Finanziell nahe am Ruin, personell in der Dauerkrise: So präsentiert sich die steirische SPÖ ihren schwindenden Wählern. Aber: Hans Gross ist einfach nicht kleinzukriegen.
20 Jahre 1990
„Das Duell der Söhne Josef Krainer II. und Peter Schachner. Nur einer kann der Sieger sein“
KLIPP März 1990
Der Pillendreher von Lannach
Mit dem Chef der Lannacher Heilmittelwerke, Dr. Martin Bartenstein, glaubt die Junge Industrie den richtigen Medizinmann gefunden zu haben. Wenn es um den neuen Bundesvorsitzenden der Jungen Industrie geht, geraten alle ins Schwärmen: „Ein tüchtiger Unternehmer mit großem gesellschaftspolitischem Engagement“, so Generalsekretär Herbert Krejci. Der Mann, den alle über den grünen Klee loben, ist der 35-jährige Dr. Martin Bartenstein, seit 8 Jahren Chef der Lannacher Heilmittel GmbH mit 50 Mitarbeitern und 50 Mio. Schilling Umsatz im Jahr. ■
„Wenn’s um Sturm geht, dann setzt das Hirn aus.“ Der 38jährige Grazer Hannes Kartnig, Chef der Plakatierungsfirma „Perspektiven“, ist den schwarz-weißen Balltretern in der Gruabn total verfallen. Für den traditionsreichen Edelproleten-Klub setzt sich Kartnig als Sturmspitze ein, lässt die Schillinge springen und führte bei der Ablöse von Langzeitpräsident Alois Paul Regie. – Und trotzdem kann sich Kartnig seinen sehnlichsten Wunsch nicht erfüllen: einmal Präsident der Schwarz-Weißen, des Fußballklubs Sturm, zu werden. „Als ehemaliger Häfinger bist gebrandmarkt“, so Kartnig. Eineinhalb Jahre bevölkerte Kartnig wegen betrügerischer Krida – Schadenssumme 2,5 Mio. Schilling – das landesgerichtliche Gefangenenhaus. So bleibt für ihn nur die Rolle des starken Mannes im Klub, der aufgrund seiner Geschäftsverbindungen von der zweiten Reihe aus seine Fäden zieht und dabei Sturmpräsident Werner Mörth streichelt, indem er sagt: „Er ist ein guter Mann, aber jung im Sportgeschäft und muss halt noch lernen.“ ■
Neues Rezept für Ärztekammer
Der 36-jährige Wolfgang Routil, praktischer Arzt, wird künftig die steirische Ärztekammer führen. Mit seinem knappen Koalitionssieg über Richard Piaty zwingt er diesen nach 27 Jahren Präsidentschaft in die Pension. Der gekränkte Langzeitpräsident: „Da haben sich zwei unerfahrene Minderheiten (die „Vereinigung“ und die „Überparteilichen Ärzte“) zu einer regelrechten Anti-Piaty-Partei zusammengeschlossen und regieren eine Mehrheit. Aber Insider wissen, dass es in der Kammer keine demokratischen Verhältnisse gibt.“ Koalitionspartner Routils ist Klaus Schindlbacher. ■
BEREITS 200.000 STEIRER KENNEN KLIPP
Im Mai 1988 erscheint die erste Ausgabe von KLIPP. Die Resonanz damals war ermutigend. Mehr als zwei Jahre sind seither vergangen, und wir haben nun demoskopisch erheben lassen, wo KLIPP heute steht. Das Ergebnis ist, liebe Leser, durch Ihre Unterstützung ermutigend für die Zukunft. Denn mehr als 200.000 Steirer kennen KLIPP, für so ein junges Magazin eine Hoffnung, dass wir auch in den nächsten Jahren erfolgreich sind.
Erstmalig im Direktvergleich: Steiermark: Die Top-100-Firmen auf einen Blick
Nach einer besonders schmerzhaften Strukturerneuerung hat die Steiermark seit dem zweiten Halbjahr 1988 nicht nur Anteil am Aufschwung in Österreich, sondern sie liegt 1989 über dem Bundesdurchschnitt und ist 1990 sogar österreichische Konjunkturlokomotive. Die Top5-Unternehmen: Leykam-Mürztaler Papier u. Zellstoff AG, Agrosserta, Böhler GmbH, MayrMelnhof ’sche Industrieholding und Steirische Spitalsholding GmbH. ■
ÖGB: der Zer-Fall
Zu Zeiten eines Anton Benya oder eines Alfred Dallinger galt der ÖGB noch als echte Arbeiterfestung. „Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder“, resümierte der steirische ÖGB-Denker Rupert Gmoser. Doch Selbstbeweihräucherung und Eigenlob können nicht darüber hinwegtäuschen: Der ÖGB-Riese wankt, ist zerrissen und schwer groggy.
Insider-Stimmen:
Joachim Ressel, steirischer ÖGB-Boss: „Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken. Wenn uns nichts Neues einfällt, werden wir ein Minderheitenprogramm.“ SPÖ-Landessekretär Kurt Flecker: „Der Gewerkschaftsbund hat keine wirkliche Funktion mehr. Die meisten Genossen haben nur Angst um ihre Posterln, sie bringen inhaltlich nichts mehr ein.“ Hermann Schützenhöfer (ÖAAB): „Von Solidarität keine Spur.“
20 Jahre 199 1
Pyhrn-Affäre: „Habe Beweise für Parteifinanzierung“ (Andreas Wabl)
Skandalöse Vorgänge bei Vergabe, Bauausführung und in der Abrechnung der Pyhrn-Autobahn. Wegen Millionen-Manipulationen erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage. Der Vorsitzende des Rechnungshofausschusses, Andreas Wabl, über die politische Verantwortung: „Die liegt sicher bei den Ministern und den Landeshauptleuten Krainer, Purtscher und Partl, die ihrer Aufsichtspflicht nicht entsprechend nachgekommen sind.“ ■
Der Buhmann von Graz
Erich Edeggers Verkehrspolitik „Platz für Menschen“ spaltet die Grazer in zwei Lager. Die einen qualifizieren ihn geringschätzig als „Kipflbäck“, „Träumer“ oder „Totengräber der Innenstadt“, seinen Fans wiederum imponiert er seiner konsequenten Haltung wegen. Edeggers Ziel: die (fast) autolose Innenstadt. ■
„Vom Heckenklescher, Biedermann zum Edelmann. Der steirische ‘92er Wein ist ein großer Jahrgang.“
KLIPP, November 1992
20 Jahre 1992
Golfboom – schon neun Clubs in der Steiermark und kein Ende
Was vor einigen hundert Jahren angeblich damit begonnen hat, dass schottische Hirten mit ihren gebogenen Stöcken Schafkot und Steine durch die Gegend geschleudert haben, hat mit der üblichen respektvollen Verspätung auch die Steiermark erfasst. Neun Clubs haben bereits ihren Spielbetrieb aufgenommen: Fürstenfeld, Ennstal/Weissenbach, Bad Gleichenberg, Pichlarn, Lebring/Murstätten, Schladming, Frauenthal, Graz und natürlich Frohnleiten Murhof. In diesem ältesten steirischen Club, der gräflichen Spielwiese von Carl Anton Goess-Saurau, gibt’s bereits Aufnahmesperre. Der Aufstieg des Wolfs
Die große Idee und der blitzschnelle Aufstieg – der Auspuff-Hersteller Remus wurde zum Lichtblick in der industriellen Problemregion Weststeiermark. Die beiden erfolgreichen Geschäftsführer Angelika und Otto Resch: „Der Markt ist groß genug.“
Ein gelungener Neustart
Im Jahr 1984 war die Traditionsfirma Maschinenfabrik Andritz konkursreif. Die CA schickte die alte Führung in Pension. Und alles neu machte ein Mann mit seinem Team. Ludwig Peiffer-Lissa. Heute ist Andritz wieder ein Technologiekonzern von Weltruf.
Ein Fußtritt im Namen Gottes
Abt Paulus Rappold wehrt sich nach Jahren des Schweigens. Er hatte das Stift Rein um 300 Millionen saniert und führte die Pfarrgemeinde zu höchster Blüte. Angeklagt wegen Betrugs und Veruntreuung war er dann fast zwei Jahre in Haft. Heute bekommt er nicht einmal seine Pension als Religionslehrer, schrieb Klipp damals. Von der katholischen Kirche geächtet, kämpft er um Rehabilitation. Paulus Rappold verstarb allerdings, bevor er rehabilitiert werden konnte.
20 Jahre 1993
STEIRISCHE SPITÄLER: WEG IN DEN ABGRUND?
Vor wenigen Tagen wurde das 1,2 Milliarden Schilling teure, neue Landesspital in Bruck übergeben. Notwendiger Standard oder luxusträchtiges Imageprojekt? Die Kostenexplosion im Gesundheitswesen wird bedrohlich – ohne neue Strategien überleben wir nicht. In Österreich mangelt es an einer klaren Gesundheitspolitik. In einem wilden Wirrwarr schieben Krankenversicherungen, Länder, Bund und Gemeinden die Probleme wie heiße Kartoffeln hin und her.
KEINE GNADE IN DER KARLAU
Nirgends wird so selten bedingt entlassen wie in der steirischen Strafvollzugsanstalt Karlau. Wie eine mächtige Festung erhebt sie sich im Süden von Graz über die Häuser der Triestersiedlung. Die zweitgrößte Strafvollzugsanstalt Österreichs ist ein finsterer Bau. Ihre „Gäste“ versuchen aus den vergitterten Fenstern so oft es geht einen Blick in die Freiheit zu werfen, die sie allerdings frühestens nach fünf, zehn oder mehr Jahren genießen werden. Wie ein Bernhard Lanz oder Udo Proksch.
INTERVIEW MIT FP-CHEF JÖRG HAIDER
„Besser vorsorgen als heilen“, dachte sich die steirische ÖVP. Weil die absolute Mehrheit unerreichbar fern ist und damit die Landeshauptmann-Wahl im Jahre 1996 für Josef Krainer glatt über die Bühne geht, holte er sich Jörg Haider und seine FPÖ als Partner. Für SPÖ-Herausforderer Peter Schachner-Blazizek in jedem Fall eine bittere schwarz-blaue Pille.
KLIPP STARTETE DEN ERSTEN BUSINESS-CUP IM TENNIS IN BAD WALTERSDORF
DONAWITZ SOLL STERBEN
Klipp zeigte damals auf, welche Chancen in der Montanstadt die Hütte dennoch hat. Niemand wollte so richtig glauben, dass Donawitz noch einen Höhenflug vor sich haben kann. Der Beweis zeigt sich heute: Donawitz steht im Voest-Alpine-Konzern blendend da.
Rassenwahn in Graz!
Traurige Wahrheiten
20 Jahre 1994
GRAZER TOPMEDIZINER UND KNOCHENMARK-TRANSPLANTEUR CHRISTIAN URBAN LEBENSRETTER VON 500 KINDERN
Der Grazer Topmediziner und Hämato-Onkologe Univ.-Prof. Dr. Christian Urban hat sich einen vor Jahren fast unbezwingbaren Gegner ausgesucht –den Krebstod. Die K.-o.-Siege des Grazer Spitzenmediziners mit seinem Team gegen den „Sensenmann“ sind in der Tat beeindruckend: 500 todkranke Kinder wurden von ihnen ins Leben zurückgeholt, organisch, aber auch psychisch wieder gesund gemacht.
MORDPROZESS AUF TREIBEIS
Er rettete keine Leben, sondern vernichtete. Österreichs spektakulärster Indizienprozess läuft schon bald in Graz an. Seine Achillesferse: fehlende Beweise und viele Lücken in der Anklage. Ein Hauptdarsteller ist der gebürtige Judenburger Jack Unterweger, angeklagt wegen elffachen Mordes. Die Öffentlichkeit hat ihn schon längst schuldig gesprochen. Er: „Ich kämpfe für meine volle Rehabilitierung.“ Jack Unterweger hat sich nach dem Urteil „lebenslänglich“ –er war ja schon vorher einmal wegen Mordes im Gefängnis und wurde wegen guter Führung entlassen – das Leben genommen. Staatsanwalt war damals Martin Wenzl. Heimo Lambauer, Chef der Staatsanwaltschaft und Unterweger-Richter war Kurt Haas, der mittlerweile verstorben ist. Psychiater war damals Dr. Zigeuner.
Thomas Muster kassiert 175 Millionen Schilling
Gut verdienende Betriebe und Firmen könnte die Steiermark noch etliche vertragen. Daher ist es erfreulich, dass der Steirer Thomas Muster aus Leibnitz als Einzelkämpfer darüber hinausragt. Rund 175 Millionen Schilling verdiente das Sportidol bisher mit seinem „Pracker“. Auch mit internationalen Maßstäben gemessen schon beachtlich. Neben Muster verblassen die übrigen steirischen Sportprofis. Doch auch Heribert Weber, Otto Konrad und Gilbert Schaller zählen zu den Schilling-Millionären.
IRRE US-MANAGERGEHÄLTER
Für unsere Begriffe unvorstellbar hoch sind die Jahresgagen der amerikanischen Topmanager. Steigende Aktienkurse ergeben astronomische Summen. So erhielt der Walt-Disney-Konzernchef 2,38 Milliarden Schilling, allein durch die Einlösung seiner Option, und Ex-Chrysler-Mann Iacocca immerhin noch 170 Millionen Schilling. Beträge, die zusätzlich zu den Grundgagen erzielt wurden.
Neue Klipp-Serie: „ÜBERN ZAUN SCHAU’N“
Unser Land hat im letzten Jahrzehnt ohne Zweifel kräftige Schritte nach vorne getan. Es gibt viel mehr grüne „Kraftlackeln“ und wirtschaftliche Potenz in den einzelnen Regionen, als man allgemein annimmt. Den Anfang in unserer Serie macht die Region Hartberg. Mehr als 1000 neue Arbeitsplätze wurden in den letzten Jahren geschaffen, Hartberg ist der geburtenfreudigste Bezirk.
150-MILLIONENSCHILLING-PLEITE
Raiffeisen-Generaldirektor Georg Doppelhofer in Nöten. Riesenkredite der Raiffeisen Landesbank an die Pleitefirma Traco im Zwielicht. Personelle Konsequenzen. Traco machte dubiose Geschäfte, hatte Kontakt zu Briefkastenfirma in Mailand und Liechtenstein. „Sollte Schwarzgeld gewaschen werden?“, wurde damals gefragt. Der Ex-Geschäftsführer über Traco-Eigentümer W. Gusel: „Der Herr ist ein Kreditbetrüger.“ Letzterer wurde dann auch vor Gericht gestellt und verurteilt.
MILLIONENPRIVILEGIEN FÜR GÖTZ & CO
DER MESSE-PRIVILEGIEN-STADL –EIN FALL FÜR DEN STAATSANWALT
Der „Grazer Messe International“ geht es sehr schlecht. Auf mindestens 15 Millionen Schilling beläuft sich der Verlust im letzten Jahr und trotzdem bestehen Präsident Alexander Götz & Co weiterhin auf ihren Millionenprivilegien: Fette Honorare, teure Dienstautos und dergleichen. Doch auch der Ruf nach dem Staatsanwalt scheint unausbleiblich. Die Messe-Verantwortlichen verkauften tausende Eintrittskarten praktisch an sich selbst, ließen es zu, dass falsche Honorarnoten gelegt wurden und versuchten damit, die Besucherbilanz der „Grazer Messe International“ nach oben zu korrigieren. Der Verdacht der Untreue gegenüber dem Vorstand und Aufsichtsrat der Messe steht im Raum.
20 Jahre 1995
„SCHWEIGE NICHT LÄNGER“
EXKLUSIV-INTERVIEW MIT KRONZEUGIN
Gegen den Grazer Bauunternehmer und Multimillionär Alfred Feneberg gibt es schwerwiegende Vorwürfe. Wie Klipp in seiner letzten Ausgabe enthüllte, soll er Beamten, Managern und hochrangigen Politikern Millionen Schilling zukommen haben lassen. Feneberg und die Betroffenen leugnen vehement und wehren sich mit Millionenklagen gegen Klipp. Feneberg wohnt in der Schweiz; den Skandal ins Rollen brachte seine Frau Renate. Sie ist untergetaucht, doch Klipp fand die „Kronzeugin“, die nun „reinen Tisch“ macht.
KRAINER GEHT, KLASNIC UND SCHMID KOMMEN
Der spannendste Sonntag des Jahres ist der 17. Dezember. An diesem Tag werden erstmals seit dem Jahr 1953 Landtag und Nationalrat gemeinsam gewählt, verzichten Josef Krainer und andere auf die sonst so hoch gehaltene Eigenständigkeit. Überaus groß ist die Zahl der Unentschlossenen. Alles ist offen: Geht Vranitzky? Kommen Haider und Schüssel? Schafft es Josef Krainer nochmals? Geht Peter Schachner unter? Und wie schlagen sich die Grünen und Liberalen? Damals gab es den Aufstieg von FPÖ und Michael Schmid. Er kam aus dem Nichts und schaffte die Überraschung bei der Wahl. Krainer trat nach diesem Desaster ab. Klasnic kam.
KLIPP-INITIATIVE: MEHR EHRLICHKEIT AUF UNSEREN STRASSEN
Eine solche setzte Klipp mit seinem Aufruf, doch 130 bis 160 km/h auf Autobahnen zuzulassen. Eingeführt wurden die 130 km/h Höchstgeschwindigkeit seinerzeit aufgrund der Ölkrise. Klipp erhielt daraufhin tausende Unterschriften und sandte diese an die Verantwortlichen weiter. 10 Jahre später kam mit Vizekanzler Gorbach jemand, der einen Versuch startete, aber damit auch scheiterte, weil die Verkehrsclubs diese Vorgangsweise ablehnten.
Vom Bims zum Brot
Mit seinem Hang zum Perfektionismus wurde der Grazer Kaufmann und Bäckermeister Martin Auer zum Trendsetter. Weil sein Vater überraschend verstarb, musste Martin Auer, damals gerade vor der dritten Staatsprüfung in Jus stehend, praktisch über Nacht vom Hörsaal in die Backstube wechseln. Es war ein kleiner elterlicher Betrieb mit zwei Geschäften in Graz.
TAUZIEHEN UM FORMEL 1
Beim Andruck von Klipp war noch völlig offen, ob und wann die Formel 1 auf den Ö-Ring in Spielberg zurückkommen wird. Ja zum Umbau des Ö-Rings, der die Region beleben soll, aber zu Bedingungen, die zumutbar sein müssen. Das ist die Position und Haltung der Sozialisten und Freiheitlichen. Noch-Landesrat Joachim Ressel: „Die Forderungen von Ecclestone sind zum Teil völlig unzumutbar. Ein vorschnelles Ja von uns wäre ein Verbrechen dem Steuerzahler gegenüber.“ Doch Ö-Ring-Verfechter Landesrat Gerhard Hirschmann will nicht aufgeben.
PYHRN- UND FENEBERG-SKANDAL
Der Schlussbericht des Untersuchungsausschusses im Pyhrn- und Feneberg-Skandal bestätigt die Klipp-Recherchen und Enthüllungen der letzten Monate, dass Gelder von Alfred Feneberg an Beamte und Politiker geflossen sind. Doch dieser Untersuchungsausschuss beinhaltete auch einen politischen Sprengsatz: Landeshauptmann Josef Krainer und den Ex-Landesräten Riegler und Schaller sowie Ex-Landesrat Christoph Klauser wird „eine nicht sorgfältige Amtsführung“ vorgeworfen. Das war auch der Auslöser dafür, dass die ÖVP in vorgezogene Neuwahlen flüchten wollte.
DER JAHR100MANN
Er machte die AVL weltweit zur Nummer 1 im Motorenbau. Professor Hans List feiert im April seinen 100. Geburtstag und ist für sein Alter außergewöhnlich fit. Die AVL List ist eines der innovativsten Unternehmen Österreichs, entwickelt Motoren für alle namhaften Automobilhersteller der Welt. 97 Prozent der Leistungen der Grazer Denkfabrik mit 1.100 hochqualifizierten Mitarbeitern gehen in den Export. Heute hat die AVL mehr als 4.000 Mitarbeiter. Prof. List starb wenige Monate nach seinem 100. Geburtstag.
Zähne von den Nachbarn
Tagtäglich bewegt sich der Wagentreck der Einkaufstouristen Richtung Ungarn und Slowenien, darunter auch hunderte „Zahntouristen“. Österreichische Zahnärzte sprechen von einem „Goldgräberfieber“, das Herrn und Frau Österreicher auf der Jagd nach dem „guten Schnäppchen“ in die Arme der ausländischen Zahnmediziner treibt. Sprechen die einen von „Schrottbomben“ aus unseren Nachbarländern, so schwören andere auf die rasche, kostengünstige Behandlung. Klipp war am Schauplatz und hat für Sie sowohl in- als auch ausländische Zahnärzte befragt.
LEBEN MIT DEM KUNSTHERZ
Seine Uhr war fast abgelaufen, aber eine Implantation gibt einem Grazer wieder neue Hoffnung. Dem Grazer Transplantationskönner Prof. Karl-Heinz Tscheliessnigg gelang im Dezember eine medizinische Großtat. Er pflanzte dem Grazer Architekten Ernst Achleitner ein 2,4 kg schweres Kunstherz ein, weil es für ihn kein passendes Spenderherz gab. Es war die letzte Möglichkeit, ohne seine Herzpumpe würde Ernst Achleitner nicht mehr leben. Heute hat er wieder neuen Lebensmut, bezeichnet sich selbst als wandelnden Klapotetz. Ein Schicksal, das ans Herz geht.
Briefbomben
40.000 Österreicher wurden bisher von der Sonderkommission durchleuchtet. Nach wie vor sind die Täter unbekannt. Doch die Spuren in die Steiermark sind heiß. Im Visier der Fahnder auch immer noch: die Mitglieder einer ominösen selbsternannten Historiker-Gemeinschaft.
DAS VERDIENEN UNSERE SPITZENPOLITIKER
Landesregierung
Landeshauptmann: max. 262.002,80 Landeshauptmann-Stellvertreter: max. 224.244,–Landesrat: max. 201.859,70 Landtagsabgeordnete: max. 68.063,20 1. Landtagspräsident: max. 114.325,40 2. und 3. Landtagspräsident: max. 110.278,60 Klubobmann: max. 97.528,10
Landeshauptstadt
Bürgermeister: max. 163.753,10 Vizebürgermeister: max. 147.377,79 Stadtrat: max. 132.641,–
Wirtschaftskammer
Präsident: 73.161,–Vizepräsident: 36.580,50 Sektionsobmann/Kurator: 35.830,50 Fachverbandsvorsteher: 25.515,–Bezirksstellenobmann: 25.515,–
Arbeiterkammer
Präsident: 128.717,10 Vizepräsident: 32.179,27 Direktor: 128.717,10 Vizedirektor: 115.845,39
20 Jahre 1996
RICHTER UND FREUNDE VERURTEILT
Die Justiz versuchte es geheim zu halten: Hochnotpeinliche Hausdurchsuchungen nach Kokain und Ecstasy bei Grazer Richter und prominenten Freunden. Während in Wien die Konsumenten und Dealer auf dem Servierteller präsentiert wurden, machte die Justiz für ihren Kollegen die Mauer. 120.000,–Schilling Geldstrafe verhängt die Kollegin für den Rauschgift nehmenden Richter. Ein Disziplinarverfahren wird über weitere Konsequenzen entscheiden.
Väter als Täter
740 Anzeigen gab es im letzten Jahr wegen Missbrauchs. Die Dunkelziffer, so behaupten Experten, ist jedoch um ein Vielfaches höher. Allzu oft sind Verwandte die Täter. Meist ist der sexuelle Missbrauch keine einmalige Sache, sondern dauert über Jahre hinweg und zerstört nicht nur die Kindheit, sondern verursacht oft irreparable seelische Schäden.
Alexander Götz –
ein schwacher, aber verdienter Abgang, hieß es im Jahr 1997. Dazu führte die Manipulation um 161 nicht verkaufte Eintrittskarten, damit verbundene Bilanzverfälschungen, Millionenverluste und Unwahrheiten besiegelten letztendlich das Ende von Alexander Götz als Präsident der Grazer Messe im Jahre 1997.
Wein – Die Jahrhundert-Ernte
Der trockene Herbst war ein Glücksfall für die steirischen Weinbauern und deren Reben. Ich persönlich habe so etwas noch nie erlebt, freut sich der weststeirische Wein-Profi Günter Müller im Jahr 1997 über den Jahrhundert-Wein.
WASSER – URELEMENT DES LEBENS ÜBERLEGT UMGEHEN DAMIT
Österreich gehört nach wie vor zu den wasserreichsten Ländern der Erde. Damit es so bleibt, müssen wir aber alle unser Scherflein beitragen. Der überlegte Umgang mit dem kostbaren Nass, geringer Einsatz von Düngemitteln, Schaffung von Versickerungsmöglichkeiten für Regenwasser – nicht alles zubetonieren –und der Kauf von Bioprodukten (ohne Pestizide und Dünger) wären kleine Schritte in die richtige Richtung.
Priester und Kinder
Es war ein mutiger, fast sensationeller Auftritt im obersteirischen Traboch. Erstmals bekannte sich, noch dazu in der dortigen Kirche, vom Altar herunter, vor Medien und hunderten gläubigen Katholiken in Österreich eine Frau und Mutter dazu, dass sie in wilder Ehe mit einem aktiven Pfarrer zusammenlebte.
JETZT WIRD’S ENG FÜR DEN 65-JÄHRIGEN A. FENEBERG.
Die Anklage gegen ihn ist eingebracht. Sie wirft ihm 109 Millionen Schilling Steuerhinterziehung vor. Es geht um Scheinfirmen in Liechtenstein und der Schweiz sowie um Korruptionsverdacht. Alfred Feneberg droht nun eine mehrjährige Haftstrafe. Klipp hat im Dezember 1994 exklusiv berichtet und die Affäre Feneberg ins Rollen gebracht. Seit damals versucht dieser, sich als mittellos darzustellen, weiters mit finanziell gewaltigem Aufwand und vielen Anklagen, Klipp zum Schweigen zu bringen.
FUSSBALLFIEBER
In das neue Arnold-Schwarzenegger-Stadion in Liebenau strömen die Massen. Sie bringen Millionen in die Kassen und raufen sich förmlich um Tickets. Das gab es noch nie. Sturm und GAK sind stark wie nie zuvor und daher an der Spitze. Die Fans heben ab, im Guten und im Bösen. Und heute ist nur Sturm übrig.
20 Jahre 1997
Steffi Werger: „Ich höre auf“
Sie sagt: „Ja, ich höre auf, ich möchte nicht wie eine Oma auf der Bühne herumhüpfen.“ Andere tun das äußerst erfolgreich – etwa Tina Turner. Jetzt tut sie es wieder. Steffi Werger. Nicht herumhüpfen, aber auf der Bühne sein.
Klipp im Jahr 1997 über den Euro:
Die Umstellung auf den Euro im Jahr 2000 schafft nicht nur für die Banken Probleme. Von wegen, nichts wird teurer. Wer behauptet, es käme zu keiner Verteuerung, der spricht bewusst die Unwahrheit, schrieb Klipp damals im Jahr 1997.
Verdacht auf Steuerbetrug – mehr als 100 Millionen Schilling
Die Staatsanwaltschaft bereitet die Anklage gegen Alfred Feneberg vor. Dieser versucht sich als vermögenslos darzustellen, will nicht einmal die Alimente für seinen 15-jährigen Sohn bezahlen, obwohl er exklusiv wohnt, mit teuren Autos fährt und eine „Millionärsyacht“ benützt. Alfred Feneberg hat sich kurz vor Prozessbeginn aus Österreich abgesetzt. Bis heute kam es nicht zum Prozess.