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Ich mag Überraschungssackerl“

Alina Kirchmayer rettet Lebensmittel mittels App vor dem Wegwerfen

Jeden Tag in der Mittagspause stelle ich mir die gleiche Frage: „Was könnte ich heute essen?“, meistens endet diese Überlegung dann mit dem Besuch in einem Imbiss oder mit einer Jause vom Lebensmittelgeschäft nebenan. Es muss halt einfach schnell gehen im Berufsalltag. Kürzlich habe ich allerdings eine Möglichkeit gefunden, tagesfrische Lebensmittel zu einem günstigen Preis zu erwerben und damit auch noch etwas Gutes für den Planeten tun. Das ist mir möglich, indem ich die App „Too Good To Go“ nutze.

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Die Food-Sharing App „Too Good To Go“ bietet Betrieben eine Plattform, um übriggebliebenes Essen zu einem günstigeren Preis anzubieten. Die Benutzer haben die Möglichkeit, Geschäfte in ihrer Nähe zu suchen und können sich eine Überraschungsbox bestellen. Diese wird dann mit Lebensmitteln befüllt, die ansonsten im Müll gelandet wären. Der reduzierte Preis beträgt häufig zwischen 2,99 € und 4,99 € und entspricht einem Drittel des ursprünglichen Warenwertes. Dieses Konzept klingt vielversprechend und hat meine Neugier geweckt, deshalb habe ich mich auf den Weg in die Grazer Innenstadt gemacht.

Gegen Lebensmittel- vernichtung

Zahlreiche Grazer Betriebe nutzen dieses Angebot bereits und leisten somit ihren Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Laut einer EU-Statistik werden pro Person und Jahr 173 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Ein heißes Thema.

In den Geschäften erfahre ich: Der Mindestwert pro Sackerl soll 12 € betragen, dies ist eine Vorgabe. Die Nutzung der App ist grundsätzlich gebührenfrei, aber bei einem Verkaufspreis von 3,99 € bekommt der Betrieb 2,99 € ausbezahlt. Die Abrechnung der Beiträge erfolgt direkt in der App und die Betriebe bekommen ihren Anteil überwiesen. Sehr transparent und nachweisbar. Sollte ein Sackerl einmal nicht abgeholt werden, arbeiten manche Geschäfte auch noch mit anderen Food-Sharing-Plattformen zusammen, damit nichts verschwendet wird.

Großen Hunger stillen

Nach meiner Erkundungstour habe ich großen Hunger bekommen, deshalb war ich im asiatischen Restaurant MOMODA. Hier habe ich Sushi, gebackenes Gemüse, ein Nudelgericht mit Fleisch und ein Getränk für3,99 € vor dem Wegwerfen gerettet. Für die Verpackungen sind 50 Cent bei der Abholung mitzubringen, diese bestehen größtenteils aus Papier. Die Handhabung der App ist grundsätzlich einfach. Man wählt mit dem Handy einen Betrieb aus und kann die ausgewählte Menge an Portionen dann bequem über verschiedene Online-Banking Plattformen bezahlen. Nach der Bestellung wird man darüber informiert, dass man eine Überraschungsbox erhält und das nicht vorhergesagt werden kann, was enthalten ist. Abschließend holt man sich die Box zu der ausgewiesenen Uhrzeit ab und kann diese genießen. Habe ich dann auch gemacht. Das Essen hat hervorragend geschmeckt und zum größten Teil meinen Geschmack getroffen. Rindfleisch mag ich allerdings nicht so gerne, deshalb habe ich es meinem Großvater vorbeigebracht. Er hatte dann auch noch eine Mahlzeit, die ihm schmeckt und es musste nichts weggeworfen werden.

Mahlzeit! Sushi und andere asiatische Spezialitäten als Schnäppchen.

Zweischneidig?

Während meiner Recherche konnte ich diverse Überraschungsboxen von Betrieben begutachten. Man bekommt all das, was an diesem Tag im Müll gelandet wäre. Wahlmöglichkeiten gibt es somit keine. Diese Tatsache könnte zu einem Problem in diesem Konzept werden, denn was passiert mit den Lebensmitteln, die einem gar nicht schmecken oder die Allergene enthalten, die man nicht verzehren darf? Größtenteils werden diese früher oder später erst wieder im Müll verschwinden, was dem Grundgedanken der App widerspricht. Somit entpuppt sich die App „Too Good To Go“ als zweischneidiges Schwert. Deshalb hoffe ich, dass mehr Menschen so denken wie ich und nach Möglichkeiten suchen, das Essen weiterzugeben.

„New York bitte melden, hier Eisenerz!“

Napalm Records: „Metalmusik auf immerdar“

Laut der Wassermann-Sage haben die Eisenerzer anno dazumal Weitblick bewiesen, weil sie statt kurzfristigem Silber oder Gold „Eisen auf immerdar“ gewählt haben. „Metalmusik auf immerdar“ ist das Motto des anerkannten Plattenlabels „Napalm Records“, das von der Firmenzentrale in Eisenerz weltweit tätig ist – mit Standorten in Berlin, Hannover, Colorado Springs und sogar in New York!

1995 hat der Eisenerzer Markus Riedler das Unternehmen gegründet, nachdem er bereits im Kinderzimmer in der Wohnung seines Großvaters Musikkassetten importiert und weiterverkauft hat.

Mittlerweile hat das „Austrian Rock & Metal Empire“ 70 Mitarbeiter und hat 180 Bands unter Vertrag.

40.000 Artikel auf Lager

Erfolg und Expansion benötigen Platz: Den hat man mit dem am 24. September, offi ziell eröffneten Logistik- und Eventzentrum geschaffen. Diese Investition mit einem Bauvolumen von drei Millionen Euro wurde erfreulicherweise in Eisenerz getätigt, der Firmenphilosophie „Lokal und doch global“ entsprechend.

40.000 Artikel hat Napalm Records auf fünf Kilometern Stellfl äche auf Lager, 200.000 Kunden kaufen über den Online-Shop, 70.000 Pakete werden jährlich verschickt.

Vinyl hat Zukunft

Trotz der digitalisierten Welt hat bei Napalm Records Musik als angreifbares, als physisches Produkt einen hohen Stellenwert. „Die VinylSchallplatte wird weiter leben, sie ist ein wichtiges Segment unseres Labels“, sagen Riedler, Caser und ihre Prokuristin Diana Graf. Manche

dieser Tonträger sorgen nicht nur für ein anspruchsvolles Hörerlebnis, sondern mitunter für einen beträchtlichen Sammlerwert.

Nach der Eröffnung ist vor der Eröffnung: Bei Napalm Records werden weitere Expansionspläne geschmiedet – Platz für weitere Geschäftsfl ächen ist in der von Abwanderung geplagten Region um Eisenerz reichlich vorhanden.

Begeisterung bei den Metal-Fans.

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