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LITERARISCHE SEITEN

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MEIN ARBEITSPLATZ

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Schon gelesen?

Comic Basquiat

Paolo Parisi, Midas, ISBN 978-303876-188-4, Hardcover, € 19

Jean-Michel Basquiat (1960 bis 1988) war der erste afroamerikanische Künstler, der im New York der 80er Jahre den Durchbruch schaffte. Sein Leben in der damals ultra-hippen US-Metropole schildert dieser Comic von Paolo Parisi. Ebenso wie sein Sujet bedient sich der italienische Comic-Künstler einer drastischen, auf Primärfarben aufgebauten Palette, die das Leben Basquiats zwischen Mal- und Drogenexzess plastisch schildern. Daraus entsteht eine eindrucksvolle Nabelschau, die am tatsächlichen Werk Basquiats jedoch vorbeigeht. Der Leser erfährt viel über die Psyche des Malers, wenig jedoch über Einflüsse und künstlerische Sichtweise. Dadurch bleibt das Buch an vielen Stellen schwer nachvollziehbar, etwa wenn Basquiat sich selbst über andere Maler stellt und der unbedarfte Leser sich fragt, warum eigentlich? Schade.

Krimi Mord im Wendland

Klaas Kroon, Gmeiner, ISBN 978-3-83920055-1, broschiert, € 14

Auch im verschlafenen Wendland ist man nicht mehr sicher vor dem Lokalkrimi, der noch im letzten Wald eine Leiche findet. In diesem Buch finden zwei Wilderer eine ebensolche in ebendiesem, fliehen – und dann tritt die Dorfpolizistin Sabine auf. Die Handlung vermengt sich alsbald mit Gorleben und der politisch aufgeladenen Geschichte der Region.

Krimi Stadt der Mörder

Britta Habekost, Penguin, ISBN 978-3328-60195-1, gebunden, € 20

Paris im Winter 1924: Am Place du Panthéon taucht die brutal zugerichtete Leiche eines jungen Adligen auf. Inspektor Julien Vioric hatte geglaubt, im Krieg bereits alles gesehen zu haben, doch der entstellte Körper des Jünglings lässt selbst ihn erschaudern. Später wird klar: Ein Serientäter ...? Erscheint am 27. September

Cartoon Im Wahlkampf mit Loriot

Susanne von Bülow und Peter Geyer (Hrsg.), Diogenes, ISBN 978-3-25702179-0, Hardcover, € 12

Die Bundestagswahl steht Ende des Monats an – aus dem Hause Diogenes gibt es passend dazu den etwas anderen Wahl-O-Maten. In über 80 Zeichnungen und sieben Sketchen zeigt Loriot, wie man mit geschicktem Wahlkampf die Stimmen der Wählerinnen und Wähler gewinnen kann, welche Fehler die Kandidatinnen und Kandidaten unbedingt vermeiden sollten und wie das perfekte Wahlplakat aussieht. Humorvoll wie gewohnt, bringt es einen auch im Wahlkampf-Chaos zum Schmunzeln.

Die Topseller im Westen ...

Jeden Monat ermittelt der HAMBURGER KLÖNSCHNACk unter den hiesigen Buchhändlern die Top-Titel der Elbvororte.

BLANKENESE Kurt Heymann

„Das Land der anderen“, Leïla Slimani, Luchterhand, € 22 WEDEL Kurt Heymann

„Der Brand“, Daniela Krien, Diogenes, € 22 SCHENEFELD Kurt Heymann

„Über Menschen“, Julie Zeh, Luchterhand, € 22 BLANKENESE Kortes

„Was fehlt dir“, Sigrid Nunez, Aufbau Verlag, € 20 KLEIN-FLOTTBEK Thalia

„Der Gesang der Flusskrebse“, Deila Owens, Heyne, € 11,99 OTHMARSCHEN Harder

„Das Land der anderen“, Leïla Slimani, Luchterhand, € 22

Lesung Till Raether liest aus „Hausbruch“

Mo., 27. September, 19 Uhr, Sülldorfer Kirchenweg 1b

Am 14. September erscheint der 6. Band der Krimis um den speziellen Kommissar Adam Danowski. Fast 24 Stunden war Hauptkommissar Adam Danowski in der Gewalt eines entflohenen Straftäters – ein fehlgeschlagener Einsatz. Nun muss er in einer Klinik kuren. Doch Therapie ist nicht so Danowskis Ding. Er schließt seltsame Bekanntschaften, schwänzt die Wassergymnastik und sitzt in der Beschäftigungstherapie ratlos vor einem Klumpen Ton. Vor allem eine Frau nervt ihn ... Eintritt 10 Euro, ermäßigt 6 Euro.

Für Sie entdeckt und gelesen ...

Biographie Der Kleine von Dakota-Uwe

Uwe Carstens und Harald Stutte, Rowohlt Verlag, ISBN 978-3-499-00556-5,

224 Seiten, € 15 Die kleine Kneipe „Lütt Döns“ am Othmarscher Bahnhof war für die Kiezgröße Dakota-Uwe der Einstieg in das bürgerliche Leben. Gestandene Elbvorortler tranken hier ihr Bier oder den „russischen Landwein“ (Wodka). Heute ist aus dem „Lütt Döns“ das „LD“ geworden. Der Betreiber ist Dakota-Uwes Sohn Charly und das ist seine Kindheit: Der kleine Charly merkt schon früh, dass sein Zuhause anders ist als das seiner Mitschüler. Sein Vater, genannt Dakota-Uwe, ist die rechte Hand des Königs von St.Pauli, Wilfried Schulz. Der Mann fürs Grobe und doch ein liebevoller Vater. Ein Aufsteiger im Milieu, der am Ende scheitert. Das Buch erzählt die Geschichte einer Kindheit im Milieu der siebziger Jahre, der sogenannten „goldenen Zeit“ in St. Pauli, von Begegnungen mit Hell-, Halb- und Unterwelt-Größen, darunter Prominente wie Uwe Seeler, Günter Netzer, Horst Frank, Jürgen Roland und Paul Kuhn, KiezGrößen wie Ringo Klemm, der kultige Ritze-Wirt Hanne Kleine oder der US-Mafiosi Bill Davis. Eine Kindheit unter Künstlern, Zockern und Ganoven, die das Gegenteil von normal ist. Kurzweilig und unterhaltsam formulierte Erinnerungen, die dem Leser die Augenbrauen hochziehen lassen.

KS

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