Salve 6/2015

Page 1

6路2015

S A LV E

Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr


SALVE Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr

7. Jahrgang · Ausgabe 6 Dezember/Januar 2015/2016 Erscheint sechs Mal jährlich

Jahresthema Thebäer/Mauritius Nachfahren der thebäischen Glaubenszeugen

4

Wallfahrt Liturgischer Kalender 10 Wallfahrtsinformationen 12 Haben Sie gewusst… 13 Der Wallfahrtspater lädt ein 14 Liturgisches Grundwissen: «Tut dies zu meinem Gedächtnis» 15

Kloster Einsiedeln Die heilige Familie auf der Flucht in Ägypten: Wichtigste Ikone der koptischen Christen, von Ashraf Fayek Gerges, zu Seite 4 ff. (Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von der koptisch-orthodoxen Kirche der Schweiz).

Gebetsanliegen/Weiheformel 16 Jahr des Ordenslebens: Ordensleute sind Propheten 18 Die «Freunde des Klosters» in St-Maurice 20 Oblatentagung: Auf der Suche nach Gott 22 Konventglöckli 24

Stiftsschule Schulnachrichten 26 Ecke der Eltern 27 Schulseelsorge: Vom Fremden zum Vertrauten 28 Kulturreise der BG-Klasse nach Venedig 30 Regionale Alt-Einsiedlertreffen 2016 32 Internat: «Ich rufe dich bei deinem Namen» 34 Corvina: Buntes Treiben 36 Personalnachrichten 37 Die Alumni in der Migros 38 Victor Togni – zum 50. Todestag 40 Klassentag M 1950 42

Kloster Fahr Grusswort 44 Pilgerreise: Auf den Spuren des hl. Benedikt 46 Pilgerreise: Der inspirierende Funke 51 Kurs «Glauben suchen – Halt finden» 60 Nachrichten der Ehemaligen 53 Meditation und Bild 54

Kaleidoskop

www.kloster-einsiedeln.ch www.kloster-fahr.ch www.propstei-stgerold.at www.zeitschrift-salve.ch www.gotteswort.ch www.GOTTsuchen.ch

2

Veranstaltungskalender 56 Mike Müller: Gewichtige Satire 59 Neue Bücher 65 Impressum 78


LEITGEDANKE

L

iebe Leserin, lieber Leser, wissen Sie, was Propheten tun? Es sind Menschen mit der Gabe und der Pflicht, im Namen Gottes zu reden. In heutiger Sprache lautete die Aufforderung eines Propheten an seine Zeit nicht selten: «Zurück auf Platz eins, ganz von vorne anfangen... Wenn Ordensleute von heute, wie Pater Martin Werlen auf Seite 18 schreibt, «Prophetinnen und Propheten sind, die durch Wort und Leben verkünden, was Gott heute sagen will», beruft er sich dabei auf die Anfänge des Mönchtums, die zur Hauptsache in Gegenden des heutigen Ägypten anzusiedeln sind – Wüstenväter und -mütter ist das Stichwort. Dass ich mich im letzten Beitrag zu unserem Jahresthema «Thebäer» mit Christen befasse, deren Herkunftsland auch Ägypten ist, war natürlich nicht abgesprochen. Aber es passt! Ich habe einen koptisch-orthodoxen Sonntagsgottesdienst in der Gegend von Zürich besucht und bin aus dem Staunen nicht herausgekommen. Während reformierte und katholische Kirchen immer häufiger mangels «Usern» geschlossen, verkauft, gar abgerissen werden, braucht die koptisch-orthodoxe Kirche der deutschen Schweiz dringend mehr Platz; es herrscht am Sonntag ein schreckliches Gedränge, die Leute treten sich gegenseitig auf die Füsse. Die Kopten suchen tatsächlich eine grössere Kirche. Dabei ist ihre Liturgie alles andere als «modern», auch nicht «abwechslungsreich» oder «benutzerfreundlich», überdies dauert sie geschlagene drei Stunden und wer zur Kommunion will, muss vorher sechs Stunden gefastet haben. Doch die Zeit verging wie im Flug, noch nie habe ich einen so lebendigen, unbeschwerten Gottesdienst erlebt, niemals kam bei mir das Gefühl auf, hier würden «fromme» Pflichtübungen absolviert. Warum können das die Kopten und wir hiesige Katholiken oder Protestanten offenbar nicht? Vielleicht liegt es daran, dass die Eucharistiefeier der Kopten tatsächlich ein Freudenfest ist, und daran, dass es in dieser Kirche am 8. November ähnlich klang wie vor etwa 1700 Jahren in Alexandria, also in etwa so, wie sie angefangen hat, die Sache mit der christlichen Freudenfeier. Die koptischen Christen von heute sind ganz nahe am Anfang und brauchen deshalb kaum eine prophetische Arznei für ihre Liturgie. Aber für uns, die Modernen, die Auf- und Abgeklärten haben sie vielleicht eine prophetische Botschaft: Schmeisst alles über Bord, geht zurück auf Platz eins und fangt ganz neu an, etwa nach dem Motto des abgewandelten Oster-Hymnus: Wo Leben ist und Freude, da ist Gott!

Erich Liebi

3


JAHRESTHEMA

Koptisch-orthodoxe Kirche der deutschen Schweiz

Nachfahren der thebäischen Glaubenszeugen Die koptisch-orthodoxen Christen in der Schweiz verstehen sich als Nachfahren der Thebäer, die um das Jahr 300 mit dem Martyrium des hl. Mauritius und seiner Gefährten dem christlichen Glauben in der Schweiz den Weg bereitet haben. Koptischorthodoxe Gemeinden gibt es heute in allen Landesteilen, in der deutschen Schweiz sogar an mehreren Orten. Dass die Kopten in der Schweiz Ende der sechziger Jahre ihren eigenen Priester bekamen, ist eine kleine Wundergeschichte, an welcher ausser dem «Geist der Thebäer» im Stillen auch das Kloster Einsiedeln mitgewirkt hat. 8. November, zweiter Sonntag des Monats, neun Uhr morgens in der koptisch-orthodoxen Kirche der Heiligen Markus und Mauritius in Dietlikon bei Zürich, der vermutlich jüngsten Mauritiuskirche in der Schweiz, sie wurde erst 2009 als koptisches Gotteshaus den beiden Heiligen Markus (Evangelist, erster Patriarch der koptischen Christen) und Mauritius geweiht. Pater Isidoros El-Anba-Samuel beginnt zusammen mit seinen Diakonen und Ministranten die heilige Sonntagsmesse nach der Koptischen Liturgie. Drei Stunden wird sie dauern und bis zu Pater Isidoros‘ Predigt etwa zur «Halbzeit» ist die kleine Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt.

Kirche projiziert, sodass auch die heute anwesenden Schweizer Gäste ohne ArabischKenntnisse dem Gottesdienst folgen können. Die auf arabisch gehaltene Predigt wird für sie sogar simultan auf Deutsch übersetzt – Ausdruck grosszügigster Gastfreundschaft!

Dreisprachiger Gottesdienst

Das Messbuch der Basilius-Liturgie, wie es von Pater Isidoros verwendet wird, links in koptischer, rechts in arabischer Sprache.

Gelesen, gesungen, gepredigt wird in koptischer Sprache, der Kirchensprache, vergleichbar mit dem Latein der römischen Kirche. Aber auch auf Arabisch, der Alltagssprache der Kopten, und auf Deutsch, denn immer mehr Kinder und Jugendliche der etwa 120 koptischen Familien in der deutschen Schweiz wachsen natürlich auch mit der deutschen Sprache auf. Die liturgischen Texte werden in allen drei Sprachen vorne auf die Giebelwand der

4

Wohnsitz Kloster Einsiedeln Pater Isidoros hat seinen offiziellen Wohnsitz indessen nicht in Dietlikon, sondern im Kloster Einsiedeln (siehe «Salve» 3/2013, S. 20 ff.) Das war schon für seine Vorgänger der Fall. Auch der erste vom damaligen koptischen Patriarchen Schenuda III. in die deutsche Schweiz entsandte koptische Priester, Pater Serapion Elanba Bischoy wohnte im Kloster


JAHRESTHEMA

Einsiedeln, das bekanntlich den «Kopten» Mauritius als seinen einen Kirchenpatron verehrt und mit der Abtei St-Maurice gebetsverbrüdert ist. Wie aber kam es, dass das Benediktiner Kloster im «finstern Wald» den koptischen Mitbrüdern Gastrecht gewährte und immer noch gewährt? «Wandelndes Lexikon»

Pater Isidoros Anba Samuel in seiner Kirche in Dietlikon.

Um diese Frage zu beantworten, wäre ein Mitglied der koptisch-orthodoxen Kirche der deutschen Schweiz der ersten Stunde, der Historiker Samir Fawzy Girgis die kompetenteste Auskunftsperson, «ein wandelndes Lexikon» sei er gewesen, sagt man mir schmunzelnd am Rande des Sonntagsgottesdienstes in Dietlikon. Er gilt als profunder Koptologe, der zeitlebens mit Leib und Seele seiner Kirche zugetan war. Aber leider ist Samir Girgis bereits 2010 verstorben. Hinterlassen hat er ein bemerkenswertes Schriftwerk über die koptisch-orthodoxe Kirche, über die thebäische Legion, über die hierzulande verehrten Heiligen, die aus ihr hervorgegangen sind. An seiner Stelle empfängt mich seine Witwe Ruth Girgis-Raimann in ihrer Wohnung in Bülach. Geboren und aufgewachsen ist sie in Tann-Rüti, in der «tiefsten katholischen Diaspora», wie sie schmunzelnd erwähnt, als sie mir sichtlich gerne, aber ausdrücklich im Namen ihres Ehemannes Samir die wundersame Geschichte der Entstehung der koptisch-orthodoxen Kirche in der deutschen Schweiz erzählt. Höhere Fügung

Dr. Samir Fawzy Girgis, Historiker, Koptologe, Buchautor (1934–2010) (Foto: zvg).

Es muss höhere Fügung im Spiel gewesen sein an jenem Tag im September 1962, als Samir Girgis in der Nähe des Grossmünsters in Zürich unverhofft einen Landsmann auf sich zukommen sah – ein ägyptischer Mönch, koptischer Christ wie er. Girgis war 1958 zu Studienzwecken nach Zürich gereist und nun gerade damit befasst, an der Uni Zürich sein Lizentiat in Geschichte abzuliefern. Damals, in den sechziger Jahren, gab es in der Schweiz nur wenige Ägypter christli-

5


JAHRESTHEMA

1962 wieder im Gespräch: Die Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius (Fresken Fraumünster-Kreuzgang).

6

Pater Serapion Elanba-Bischoy, heute Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Los Angeles, war der erste koptische Priester in der Schweiz (Foto: zvg).

Dieses Kreuz trägt der koptische Priester bei allen liturgischen Handlungen in der Hand.

chen Glaubens. Und ein koptischer Mönch in seinem Habit war auf Zürichs Strassen erst recht alles andere als eine alltägliche Erscheinung. Die beiden kamen ins Gespräch und Girgis erfuhr, dass sein Glaubensbruder Pater Makary El-Soriany, der spätere Bischof Samuel, war, und von den Stadt- und, Kantonsbehörden sowie der Universität hochoffiziell in Zürich zu einem Vortrag über die Züricher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius eingeladen sei. Der koptische Gast und Samir Girgis blieben in Kontakt und wie Ruth Girgis erzählt,

kam dabei mit der Zeit der Wunsch der koptischen Christen in der Schweiz nach einem eigenen «Hirten» zur Sprache. Dank guter Beziehungen von Pater Makary und Samir Girgis selber zum damaligen Papst Schenuda III. fand das Anliegen aus Zürich an höchster Stelle in Kairo ein offenes Ohr. Hier in der Schweiz begann Samir Girgis und vor allem sein Namensvetter Kamal Girgis, Chemiker an der ETH, die Adressen der noch wenigen Kopten in der Schweiz ausfindig zu machen und dann und wann einen Gottesdienst mit einem Priester aus dem na-


JAHRESTHEMA

hen Ausland zu organisieren, wann und wo es halt jeweils möglich war. Der Bruder als Alt-Einsiedler Jetzt kommt eine weitere Person ins Spiel, der Bruder von Ruth Girgis-Raimann. Joseph Raimann (1928–2011) war in Einsiedeln Stiftsschüler gewesen (M 1951), wurde Pfarrer und pflegte so gute Beziehungen zu Kloster und Stift, dass an seiner Primiz in Tann-Rüti sogar eine Delegation der Corvina mit allem Drum und Dran zur Stelle war. Über Pfarrer Raimann wurde das Los der koptischen Christen in der Schweiz auch im Kloster Einsiedeln zum Thema. Abt Georg Holzherr höchst persönlich habe sich der Sache angenommen, erinnert sich Ruth Girgis, als die Lage der Christen in Ägypten immer schwieriger wurde, die Zahl der koptischen Emigranten in der Schweiz rasch anwuchs und Papst Schenuda schliesslich 1982 den Mönch Pater Serapion Elanba Bischoy zum Priester weihte und in die Schweiz schickte. So einfach war das allerdings nicht – es gab behördliche Hürden noch und noch. Und wo sollte der koptische Priester wohnen? Ruth Girgis erzählt: «Als ich mit meinem Bruder über das Problem sprach, meinte er, wir sollten doch Abt Georg fragen, was wir dann auch taten und aus dem Kloster die Antwort erhielten: «Herzlich willkommen!» «Mit Gottes Hilfe» Voller Hochachtung berichtete Samir Girgis damals über die gefundene Lösung: Diese Handzimbeln sind das einzige Musikinstrument, das während der dreistündigen Messfeier mit vielen Gesängen zum Einsatz kommt.

Samir Girgis: «Die koptische Herkunft der Thebäischen Legion, Pachomius-Verlag, 1990. «Mit Gottes Hilfe erhielten wir die notwendige Aufenthaltsbewilligung und fanden für den neuen Pater einen sehr geeigneten Aufenthaltsort. Er wurde als Gast unter seinen Mitbrüdern im berühmten Benediktinerkloster von Einsiedeln, das auch Reliquien der thebäischen Schutzpatrone von Zürich, Felix und Regula beherbergt, willkommen geheissen. Dort durfte er auch sein Theologiestudium fortsetzen.» Voll des Lobes und der Anerkennung für die grosszügige Hilfe aus dem Kloster Einsiedeln ist auch Ruth Girgis. «Wann immer es Probleme mit den Behörden zu lösen gab, war uns Pater Wolfgang Renz, der damalige Gastpater, eine sehr grosse Hilfe, er hat mir geholfen bis zum Gehtnichtmehr.» Ob man denn mit einem Augenzwinkern sagen könnte, die koptisch-orthodoxe Kirche der deutschen Schweiz sei eigentlich in Einsiedeln geboren worden, frage ich Ruth Girgis. Eigentlich schon, meint sie, Geburtshilfe habe es auf jeden Fall gegeben aus dem Kloster.

7


JAHRESTHEMA Mauritius und die anderen Wie bereits erwähnt, machte Samir Girgis seine erste Bekanntschaft mit den thebäischen Glaubenszeugen in Zürich, als er 1962 erstmals die Geschichte von Felix, Regula und Exuperantius zu hören bekam. Und sein Interesse als koptischer Historiker war geweckt. Er begann, die – reichlichen – Quellen der hiesigen Geschichtsforschung zu studieren, gleichzeitig aber auch seine eigenen in Ägypten. So konnte er nachweisen, dass Namen ägyptischer Personen in den ThebäerLegenden zur fraglichen Zeit tatsächlich bekannt waren. Und auch für den Namen «Mauritius» musste er nicht die dunkelhäutigen Mauren als Erklärung bemühen, er wusste es einfach besser. In seiner Schrift «Die koptische Herkunft der thebäischen Legion» schreibt Samir Girgis: «Einige Philologen und Historiker hielten den Namen Mauritius […] der thebäischen Legion für eine Latinisierung des bekannten griechisch-koptischen Namens «Maurikios». Eine solche Anpassung ist in der Tat ein häufiges Phänomen, dem wir immer wieder begegnen. Wir finden die maskulinen und femininen Formen dieser weiverbreiteten griechisch-koptischen Namen u. a. in den koptischen Texten von Theben sowie in den zahlreichen Papyri und Urkunden vom ptolemäischen Zeitalter an. In der Tat aber stellen wir fest, dass der Personenname ‹Moeris› im christlichen Ägypten, d. h. in der koptischen Ära, in der die thebäische Legion rekrutiert wurde, ohne die geringste Änderung im Gebrauch war.» Der Schweiz zum Geburtstag Seine Druckschrift mit reichlichen Quellenangaben ist leider nur noch mit etwas Glück antiquarisch aufzutreiben oder in einschlägigen Bibliotheken. Als pdf ist sie im Netz verfügbar, allerdings unter einer monströsen Adresse: http://kroeffelbach.kopten.de/upload/upload_final/02_dkb-buecher_lebensgeschichten_der_heiligen_final/06.%20Lebensgeschichten_Die%20koptische%20

8

Mauritius-Altar in der koptischen Kirche St. Markus und Mauritius in Dietlikon bei Zürich. Die Reliquie des hl. Mauritius ist ein Geschenk des Klosters St-Maurice aus dem Jahr 2009. Herkunft%20der%20thebaeischen%20Legion.pdf Vielleicht war es Samir Girgis als erstem aufgefallen, dass 1991 nicht nur Jubiläumsjahr war der Schweizerischen Eidgenossenschaft (700 Jahre), sondern auch des Mar-


tyriums der Thebäer (1700 Jahre). Aus diesem Grund widmete er seine Schrift der Schweizerischen Eidgenossenschaft als «Jubiläumsschrift», wohl mit dem Gedanken, den Eidgenossen ihre Heiligen wieder zugänglich zu machen. In Ägypten kaum bekannt Und in Ägypten? Waren Mauritius und seine Gefährten für die koptischen Christen zuhause ein Thema, frage ich Pater Isidoros. Er verneint. «Die Namen standen im Heiligenkalender, mehr nicht.» Und er erklärt diesen Mangel auch damit, dass viele koptische Bibliotheken in kriegerischen Ereignissen zerstört, wertvolle Dokumente weggebracht worden seien, zum Beispiel nach Paris. Dort gebe es viele koptische Manuskripte, die sie gar nicht kennten, meine er. Aber weil Samir Girgis seine Schriften auch in Englisch und Arabisch verbreitete, erfuh-

JAHRESTHEMA

ren seine Glaubensgenossen in Ägypten erstmals nach langer Zeit oder wenn überhaupt je vorher von ihren Märtyrern, die mit ihrem Glaubenszeugnis auf dem Boden der späteren Schweiz Jesus Christus den Weg bereitet haben. «Inzwischen gibt es in Ägypten viele Mauritius-Kirchen, Samir Girgis hat das Thema bei uns bekannt gemacht», sagt Pater Isidoros. Grössere Kirche gesucht Inzwischen ist er mit seiner wachsenden Gemeinde auf der Suche nach einer grösseren Kirche. Hier in Dietlikon herrscht an den Sonntagen ein unglaubliches Gedränge, es wimmelt von Kindern und man tritt sich auf den Füssen herum. Das tut allerdings der Lebendigkeit und Herzlichkeit des Gottesdienstes keinerlei Abbruch. Man könnte direkt neidisch werden. Erich Liebi

Sonntag, 8. November: In der Kirche der Heiligen Markus und Mauritius in Dietlikon ist die Austeilung der Kommunion (immer beides, Brot und Wein), in vollem Gang. (Fotos, wo nicht anders vermerkt: Erich Liebi).

9


WALLFAHRT

Liturgischer Kalender für den Dezember 3. Do

Hl. Franz Xaver († 1552) Ordenspriester, Glaubensbote

4. Fr 11.15 20.00

Herz-Jesu-Freitag Feierliches Konventamt Feierliche Komplet Eucharistische Aussetzung

6. So 2. Adventssonntag 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper

25. Fr 10.30 16.30

Hochfest der Geburt unseres Herrn. Weihnachten Feierliches Pontifikalamt Feierliche Pontikalvesper

26. Sa 11.15 16.30

Fest Hl. Stephanus, erster Märtyrer Feierliches Konventamt Feierliche Vesper Fest der Heiligen Familie Feierliches Konventamt Feierliche Vesper

7. Mo

Hl. Ambrosius († 397) Bischof, Kirchenlehrer

27. So 09.30 16.30

8. Di 09.30 16.30

Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria Feierliches Pontifikalamt Feierliche Pontifikalvesper

28. Mo Fest Unschuldige Kinder 11.15 Feierliches Konventamt

13. So 3. Adventssonntag (Gaudete) 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper

10

20. So 09.30 16.30

4. Adventssonntag Adelheidsonntag Feierliches Konventamt Feierliche Vesper Aussetzung des Allerheiligsten Prozession und Salve Regina Rosenkranz Eucharistischer Segen

24. Do 20.00 23.00

Heiliger Abend Weihnachstmette im Unteren Chor Mitternachtsamt. Pontifikalamt

Gebetsmeinungen Weltkirche Die Erfahrung von Gottes Barmherzigkeit: Gott hört nicht auf, uns zu verzeihen Die Familien: Die Geburt Christi sei ihnen ein Zeichen der Hoffnung Kirche Schweiz Adventszeit; dass die Adventszeit mit einer inneren Haltung der Erwartung auf die Ankunft des Herrn begangen wird


WALLFAHRT

Liturgischer Kalender für den Januar 01. Fr 09.30 16.30 20.00

Hochfest der Gottesmutter Maria Neujahr, Weltfriedenstag Feierliches Konventamt Feierliche Vesper Monatsprozession Feierliche Komplet Eucharistische Aussetzung

03. So 09.30 16.30

2. Sonntag nach Weihnachten Feierliches Konventamt Feierliche Vesper

06. Mi 09.30 16.30

Hochfest Erscheinung des Herrn (Epiphanie) Dreikönige Feierliches Pontifikalamt Feierliche Pontifikalvesper

10. So Fest Taufe des Herrn 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper 15. Fr

Hl. Maurus und Plazidus Schüler des hl. Benedikt

17. So 2. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper 18.–25.

Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen

21. Do

Hochfest Hl. Meinrad († 861). Mönch, Einsiedler, Märtyrer, Patron des Ortes

09.30 16.30

Feierliches Pontifikalamt Feierliche Vesper, Prozession mit dem Haupt des hl. Meinrad, Salve Regina

24. So 3. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper 25. Mo 11.15

Fest Bekehrung des Apostels Paulus Feierliches Konventamt

28. Do

Hl. Thomas von Aquin († 1273) Ordenspriester, Kirchenlehrer

31. So 4. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierlich Vesper

Gebetsmeinungen Weltkirche Für den interreligiösen Dialog: Um Frieden und Gerechtigkeit als Früchte echten Dialogs unter den Religionen. Für die Einheit der Christen: Austausch und brüderliche Liebe ermögliche den Christen, mit der Hilfe des Hl. Geistes alle Glaubensspaltungen zu überwinden. Kirche Schweiz Nach wie vor bestehen zwischen den Konfessionen Unterschiede betreffend das Glaubensbekenntnis und das Verständnis der zehn Gebote. Mögen die Christen auf dem Weg der einen Liebe und der Hoffnung dem Ziel des einen Glaubens näher kommen.

11


WALLFAHRT

Wallfahrtsinformationen Seelsorge

Öffnungszeiten

Beichtzeiten Sonn- und Feiertage: 08.30 – 09.15 / 10.45 –11.00 /  15.00 –16.00 / 17.00 –18.00 Uhr Montag bis Samstag: 09.00 –10.45 / 15.00 –16.00 /  17.00 –18.00 Uhr

Kirchenpforte Montag bis Samstag: 08.30 –11.00 / 13.30 –16.15 / 17.00 –18.15 Uhr Sonn- und Feiertage: 08.30 – 09.15 / 10.30 –11.45 / 13.30 –16.15 / 17. 15 –18.15 Uhr

Das «Goldene Ohr» das.goldene.ohr@kloster-einsiedeln.ch Klosterkirche Ostern bis Allerheiligen: 6.00 – 21.00 Uhr Allerheiligen bis Ostern: 6.00 – 20.30 Uhr Segnung von Andachtsgegenständen Montag bis Samstag: 12.00 / 14.45 / 16.15 / 17.00 Uhr Sonn- und Feiertage: 10.45 / 12.00 / 14.45 / 16.15 / 17.00 Uhr

Wallfahrtsbüro Sie erreichen uns telefonisch von Montag bis Freitag 09.00 –11.00 / 13.30 –17.30 Uhr November bis Februar sowie während der Sommerferien: 09.00 –11.00 Uhr Telefon: +41 (0)55 418 62 70 Fax: +41 (0)55 418 62 69 wallfahrt@kloster-einsiedeln.ch www.wallfahrt-einsiedeln.ch Klosterladen Sonn- und Feiertage: 10.45–16.30 Uhr Montag–Freitag: 10.00 –12.00 Uhr /  13.30 –17.30 Uhr Samstags: 10.00 –16.30 Uhr Telefon: 055 418 64 71 www.klosterladen-einsiedeln.ch

Gottesdienste in der Klosterkirche Sonn- und Feiertage

Werktage

17.30 Uhr 06.15 Uhr 07.15 Uhr 08.00 Uhr 09.30 Uhr

06.15 Uhr Kapellmesse (Gnadenkapelle) 07.15 Uhr Laudes 08.30 Uhr Kapellmesse (Gnadenkapelle)

Vorabendmesse (Hauptaltar) Kapellmesse (Gnadenkapelle) Laudes Kapellmesse (Gnadenkapelle) Konventmesse (Hauptaltar)

11.00 Uhr Pilgermesse (Hauptaltar) 16.30 Uhr Vesper/Salve Regina 17.30 Uhr Kapellmesse (Gnadenkapelle) 20.00 Uhr Komplet

12

09.30 Uhr 11.15 Uhr 12.05 Uhr 16.30 Uhr 17.30 Uhr 20.00 Uhr

Kapellmesse (Gnadenkapelle) Konventmesse (Hauptaltar) Mittagsgebet Vesper/Salve Regina Kapellmesse (Gnadenkapelle) Komplet


Haben Sie gewusst, dass ... … wir alle immer noch Jäger und Sammler sind, obwohl wir unsere Nahrung grösstenteils nicht mehr durch die Jagd und das Sammeln von wildwachsenden Pflanzen, Pilzen und Beeren beschaffen? Was wird nicht alles gesammelt! Flaschen, Bierdeckel, Zündholzschachteln, Ansichtskarten, fremdes Geld, Fotos, Bücher, Autogramme. Wohltätigkeitsorganisationen sammeln Kleider, Spielsachen, Geld; wir reisen und sammeln Eindrücke und Erfahrungen; dazu müssen wir uns, wenn wir in einer Gruppe reisen, zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten sammeln, damit niemand eine Führung verpasst. Nicht nur die grossen Museen der Städte sammeln Bilder berühmter Künstler, chinesisches oder Meissner Porzellan, antike Vasen, fast jedes Dorf hat eine Sammlung von Gegenständen, die in früheren Zeiten im Gebrauch waren, und in Ballenberg werden ganze Häuser gesammelt. Im politischen Leben sind die Partei- und Gemeindeversammlungen wichtig.

Alles, was wir sammeln, hilft uns, unser Wissen, unsere Vorstellungen, unseren Horizont zu erweitern und bereichert uns intellektuell und emotional. Menschen, die schon lange gestorben sind, bleiben uns auf gesammelten Fotos nahe, Arbeitsgeräte, die nicht mehr gebraucht werden, sprechen von früherer mühsamer Arbeit, von den Grosseltern geerbte und aufbewahrte, mit blauen Blümchen verzierte Bettwäsche vermittelt ein Gefühl von Heimat und Geborgenheit. Wer bei einer Geburtstagsfeier ein paar Sätze als Gratulation sagen will, muss sich vorher kurz sammeln. Das bringt uns zur wichtigsten Form des Sammelns. Wollen wir nicht in der Vielfalt der gesammelten Dinge und Erfahrungen, im Stress des Alltags, in den Anforderungen der Arbeit aufgehen, müssen wir uns immer wieder sammeln, um innere Ruhe, Konzentration zu finden. Diese wichtige Sammlung ist schwierig, weil das Vielerlei, das sich um uns und in uns ansammelt, sich wie ein Kreisel in uns dreht. Doch nur diese innere Sammlung hilft uns, uns nicht in der täglichen Vielfalt zu verlieren. Pater Alois Kurmann

13


WALLFAHRT

Der Wallfahrtspater lädt ein…

Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit Papst Franziskus hat am 13. März 2015 überraschend die Feier eines ausserordentlichen Heiligen Jahres angekündigt, welches in besonderer Weise der Barmherzigkeit gewidmet sein soll. Auch in Einsiedeln wird dieses «Jubiläum der Barmherzigkeit» auf vielfältige Weise präsent sein. Dieses Heilige Jahr beginnt am 8. Dezember 2015 mit dem Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens und endet am 20. November 2016, dem Christkönigssonntag. Auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus sollen die Feierlichkeiten zum Heiligen Jahr nicht auf Rom beschränkt bleiben. Und so werden auch in Einsiedeln zahlreiche Gottesdienste zum «Jubiläum der Barmherzigkeit» angeboten. Die Tradition des Heiligen Jahres entstand im Jahr 1300, als Papst Bonifatius VIII. auf das im Alten Testament erwähnte «Jubeljahr» zurückgriff und die Gläubigen zur Wallfahrt nach Rom einlud. Schon bald gehörte auch das Durchschreiten einer «Heiligen Pforte» als wichtiges Element zur Feier des Jubeljahres. Heutzutage will ein Heiliges Jahr vor allem Anlass zur Vertiefung des Glaubens und der persönlichen Gottesbeziehung sein. Das Thema Barmherzigkeit ist Papst Franziskus ein Herzensanliegen. Er wünscht sich eine Kirche, die den Menschen barmherzig begegnet und so den barmherzigen Gott bezeugt. Kein Wunder also, dass er diesem Aspekt extra ein Heiliges Jahr widmet. In Einsiedeln wird die «Pforte der Barmherzigkeit» auf dem Klosterplatz sichtbares Zeichen dieses Heiligen Jahres sein, welche am 13. Dezember von Abt Urban eingeweiht wird. Dieser Ausgabe von «Salve» ist ein Faltprospekt mit Hintergrundinformationen

14

zum Heiligen Jahr, Angaben zu den besonderen Gottesdiensten und vor allem mit der Einladung, das Heilige Jahr zum Anlass zu nehmen, unseren Wallfahrtsort zu besuchen. www.heiligesjahr.ch. Pater Philipp Steiner


WALLFAHRT

Liturgisches Grundwissen

«Tut dies zu meinem Gedächtnis!» «Jesus ist schon so lange für uns gestorben, dass es schon gar nicht mehr wahr ist», hat Hegel einmal gesagt. Und stimmt das denn nicht? Jeden Tag und jedes Jahr gleitet der Ursprung unseres Glaubens weiter von uns weg. Die Welt um uns herum wandelt sich, tragende Traditionen bröckeln ab. Wenn wir ehrlich sind, jenseits aller Gewohnheit: Wie fremd ist uns doch die Welt, in der Jesus gelebt hat, wie weit Abt Urban Federer zelebriert die Messe zum weg von allem, was wir tagtäg- Osterfest 2015 (Foto: Jean-Marie Duvoisin). lich leben und erleben! «Tut dies zu meinem Gedächtnis» – ein mühsames Angehen also gegen den nagenden Zahn der Zeit, bei dem wir am Ende nur Verlierer sein können? Nein, denn wenn Juden und Christen «Gedächtnis» sagen, verändert sich die Perspektive: Der treue Gott Israels kommt in den Blick. So hat es Jesus beim letzten Mahl gemeint und so geschieht es, wenn wir Eucharistie feiern «zu seinem Gedächtnis». Denn indem wir gedenkend und dankend den Lobpreis über Brot und Wein sprechen, öffnen wir uns der Verheissung, dass Gott auch seiner Heilstaten an uns gedenkt. Im Heiligen Geist, den wir über die Gaben herabrufen, werden menschliches und göttliches Gedenken eins. Im Gedächtnis Gottes aber ist nichts verloren, dort ist die Geschichte Jesu, des Gekreuzigten und Auferstandenen, lebendige Gegenwart. Dort ist er selbst als der Erhöhte, der in jedem Augenblick zu uns kommen will – in unser Herz, im Wort, im Brot und Wein, am Ende in Herrlichkeit. (Quelle: Gunda Büske / Josef-Anton Willa (Hg.), Im Namen ... Amen. Liturgie in Stichworten. Paulusverlag, Freiburg Schweiz, 2012

Mit freundlicher Genehmigung des Liturgischen Institutes der deutschsprachigen Schweiz, Fribourg, www.liturgie.ch

15


KLOSTER EINSIEDELN

Gebetsanliegen Wem der Glaube viel bedeutet, wer Kraft findet im Gebet und in den Gottesdiensten der kirchlichen Gemeinschaft, der möchte, das auch jene, die ihm nahestehen, zu diesem Weg des Glaubens finden. Wenn sie dann aber andere Wege gehen, so ist das für viele ein Grund für grosse Sorge, der immer wieder bei Bitten ums Gebet genannt wird. In der Tat ist die Kette der Weitergabe des Glaubens in einem erschreckenden Masse unterbrochen. Und wie der Gottesdienstbesuch zurückgegangen ist, weiss jeder, der selber noch daran teilnimmt. Auffällig oft hört man aber auch die Bemerkung, dass diejenigen, um die man sich Sorge macht, eigentlich gefreute Menschen seien, hilfsbereit und liebevoll. Wir dürfen darauf vertrauen, was die Liturgie der Osternacht sagt: «Wo Güte ist und Liebe, da ist Gott.» Glaube ist letztlich eine Gabe Gottes. Um diese Gabe wollen wir den Herrn immer wieder bitten, auch für uns selber, denn auch in unserem Glauben steckt ein gehöriges Stück Unglauben.

Weiheformel der Marianischen Sodalität In Nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti. Amen Sancta Maria, mater Dei et Virgo! Ego (nn) te hodie in Dominam, Patronam, Advocatam et Matrem eligo fimiterque statuo ac propono, me numquam Te derelicturum neque contra Te aliquid umquam dicturum aut facturum neque permissurum, ut a meis subditis aliquid contra tuum honorem umquam agatur. Obsecor Te igitur: Suscipe me in servum et filium perpetuum, adsis mihi in actionibus meis omnibus nec me deseras in hora mortis meae. Amen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes des Heiligen Geistes. Amen. Heilige Maria, Mutter Gottes und Jungfrau, ich wähle dich heute als Herrin, Patronin, Fürsprecherin und Mutter. Ich nehme mir fest vor, nie von dir zu lassen, und auch nie irgendetwas gegen dich zu sagen oder zu tun. Ich werde auch nie zulassen, dass von meinen Untergebenen je etwas gegen deine Ehre getan wird. So bitte ich dich nun inständig: Nimm mich als deinen Knecht und als deinen dir immer treuen Sohn. Sei mit mir bei all meinem Tun und verlasse mich nicht in der Stunde meines Sterbens. Amen. Krippenszene auf einem Messgewand aus der Sakristei der Klosterkirche Einsiedeln (Foto: Bruder Gerold Zenoni)

16


KLOSTER EINSIEDELN

17


KLOSTER EINSIEDELN

Jahr des Ordenslebens

Ordensleute sind Prophetinnen und Propheten Am 31. Januar 2016 endet das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr des Ordenslebens. «Salve» hat sich im Laufe des Jahres verschiedentlich mit dem Thema befasst. Zum Jahresabschluss wirft Pater Martin Werlen provozierende Blicke auf die Situation der Ordensleute in der heutigen Zeit und erinnert – als «Ausweg aus der Sackgasse» – daran, dass die Ordensleute ihrer ursprünglichen Berufung entsprechend eine prophetische Aufgabe zu erfüllen haben. Die Prophetie gehört wesentlich zum Ordensleben. In der konstantinischen Wende ab 312/313 wurden der Kirche viele Privilegien zuteil. Das Entstehen des Mönchtums war eine Protestbewegung gegen diese Privilegien und die daraus entstehenden Folgen. Eine prophetische Bewegung in der Kirche! Im Laufe der Kirchengeschichte gab es hervorragende Ordensleute, die prophetisch wirkten. In den meisten Institutionen aber ging die prophetische Dimension des Ordenslebens leider schnell vergessen. Auch Klöster suchten Anteil an den Privilegien der Kirche. Sie setzten immer wieder vor allem darauf, dass alles so bleibt, wie es ist. Heute im Blick Ob wir Ordensleute im Jahr des Ordenslebens neu zur Provokation in der Kirche werden? Das Denken vieler Getaufter ist immer noch geprägt von der konstantinischen Wende. Machtverlust wird als Glaubensverlust wahrgenommen. Selbstverständlich: Wir waren zahlreich, wir waren mächtig, aber waren wir prophetisch? Heute bricht vieles zusammen – auch in unseren Gemeinschaften. Wer in eine Sackgasse geraten ist, tut gut daran, nicht einfach zu warten, bis sich die ganze Umgebung verändert. Gefordert ist Umkehr.

18

Geradezu prophetisch schreibt Generalvikar Martin Kopp in einem Grusswort fünf Monate vor Papst Franziskus: «Das ist es wohl, was wir meinen, wenn wir von Neuevangelisierung reden: denen, die mit uns leben und oft so fern scheinen, das Evangelium eröffnen durch unser eigenes Leben, nennen wir es ruhig Zeugnis, sodass wir die Frohe Botschaft mit ihnen teilen. Und mitten im Teilen werden wir uns selber vom Evangelium neu formen lassen! Die Frage schliesst sich da freilich ganz nahe an: Leben wir nah genug bei den Menschen? Leben und Evangelium teilen, kann nur durch Nähe geschehen. So wollte es Franziskus im Mittelalter: in der Nähe zum Armen die Freude am Herrn finden, und so nicht mehr und nicht weniger tun, als das Evangelium leben. […] Die Initiative heute bleibt die gleiche. Disziplin aber, neu eingeschärft, und Abgrenzungen, um einen verbliebenen Rest vermeintlich gesund zu erhalten, sind unbeholfen, wahrscheinlich kontraproduktiv. Das fleischgewordene Wort Gottes wirkt anders». Papst Franziskus im Blick Seit März 2013 versucht Papst Franziskus uns vom Systemdenken wegzubringen. Allerdings ist er dabei nach wie vor ein einsamer Rufer in der Wüste. In Pfarreien, Diöze-


sen und Klostergemeinschaften ist davon noch wenig zu spüren. Im Namen der Deutschschweizer Ordinarienkonferenz wird folgende Diagnose der Kirche in unserem Land gemacht: «Wer ganz zum christlichen Glauben steht, ... der gehört in unserem Land einer Minderheit an. Und zur Diagnose gehört auch, dass man nicht einfach Stilfragen kirchlicher Verkündigung verantwortlich machen kann dafür, dass inzwischen über zwei Drittel der Bevölkerung die Einmischung von Religionsgemeinschaften in ihre Lebensentscheidungen als unerwünscht gilt. Wenn wir uns fragen, wie wir heute als Kirche handeln sollen, muss diese doppelte Diagnose am Anfang stehen. Die Therapie richtet sich dann nach dieser Diagnose» (SKZ 1-2/2015). «So wie ich Papst Franziskus verstehe, würde er meine einfachere, aber herausforderndere Diagnose teilen und auch die dazugehörige Therapie: «Wir leben zusammen mit Menschen, die Geschenk Gottes sind, die sich durstig nach der Fülle des Lebens sehnen und dabei gelegentlich auch Irrwege einschlagen. Durch sie fordert Gott uns heraus. Ihnen dürfen

KLOSTER EINSIEDELN

wir Nächste werden und das mit ihnen teilen, was uns trägt». Für diesen neuen Ansatz setzt Papst Franziskus auf die Ordensleute. «Ordensleute sind Propheten. ... In der Kirche sind Ordensleute besonders berufen, Propheten zu sein ... Ein Ordensmann oder eine Ordensfrau darf nie auf Prophetie verzichten. ... Prophet zu sein, bedeutet manchmal, laut zu sein … Die Prophetie macht Lärm, Krach – manche meinen ‹Zirkus›. Aber in Wirklichkeit ist ihr Charisma, Sauerteig zu sein: Die Prophetie verkündet den Geist des Evangeliums». Eine Provokation im Blick Was heisst prophetisch sein? Eigentlich viel weniger, als man vermutet und viel mehr, als man erwartet. Prophetinnen und Propheten verkünden durch Wort und Leben, was Gott heute sagen will. Und das überrascht immer. Denn ein Gott, der nicht überrascht, ist ein Götze. Wir dürfen glaubwürdig den lebendigen Gott suchen und verkünden. Ob das gelingt oder nicht gelingt, hängt nicht von der Grösse der Gemeinschaft ab oder vom Alter der Mitglieder. Gott sei Dank! Pater Martin Werlen

Ordensleute in der Klosterkirche Einsiedeln anlässlich der Eröffnung des Jahrs des Glaubens 2014 (Foto: Jean-Marie Duvoisin).

19


KLOSTER EINSIEDELN

Freunde des Klosters Einsiedeln

Mit Abt Urban auf den Spuren des heiligen Mauritius Aus Anlass des 1500-jährigen Jubiläums der Abtei St-Maurice und auf besonderen Wunsch von Abt Urban durften Freundinnen und Freunde des Klosters Einsiedeln am zweiten Oktober-Wochenende gemeinsam die Geheimnisse dieses ältesten ohne Unterbruch bestehenden, Gott lobpreisenden christlichen Stifts des Abendlandes ergründen, in die Tiefe der Geschichte eintauchen und dabei auch Interessantes, Typisches, Schönes und Feines rund um die königliche Abtei erfahren und geniessen. Der erste Tag war der archäologischen Ausgrabungsstätte mit Fundamenten aus der römischen Zeit, in Umrissen zu erkennende Kirchen vom vierten bis achten Jahrhundert und der Grabstätte des heiligen Mauritius gewidmet. In neuem Glanz erstrahlt die Schatzkammer. Hier konnten kostbare Reliquienschreine und Meisterstücke frühchristlicher und mittelalterlicher Goldschmiedekunst bewundert werden, die weiterhin auch liturgisch und spirituell eingesetzt werden, also nicht nur Exponate sind. Musikalisches Intermezzo Ein hochkarätiges musikalisches Intermezzo gab uns im Anschluss daran Nicolas Viatte, einer der führenden Konzertorganisten der Schweiz, auf der grossen Kuhn-Orgel der Basilika. In Vertretung des erkrankten Stiftorganisten Georges Athanasiadès kommentierte und spielte der Titularorganist der Kirche Notre Dame von Vevey und Co-Titularorganist der grossen Orgeln der Kathedrale St-Nicolas von Fribourg Perlen der Orgelliteratur und beendete das Konzert mit einer virtuosen Improvisation zum Orgelchoral «Grosser Gott, wir loben Dich». Ein weiterer Höhepunkt der Pilgerfahrt war der offene, vertrauensvolle Gedankenaustausch beim gemeinsamen Nachtessen

20

und mehrstündigem Zusammensein. Die inspirierenden und motivierenden Gespräche in humorvoller Stimmung führten zu neuen, überraschenden Erkenntnissen, schmiedeten und festigten Freundschaften innerhalb der Vereinigung und gaben dem gemeinsamen Wunsch nach mehr solchen bereichernden Begegnungen und Erfahrungen Ausdruck. Eindrückliche Eucharistiefeier Der Sonntag begann mit der eindrücklichen Eucharistiefeier in der Basilika, konzelebriert von den beiden Äbten Jean Scarcella und Urban Federer sowie der Chorherrengemeinschaft. Franco BernasDie Gäste aus Einsiedeln lassen sich in die Geheimnisse des Abtei-Rebberges auf Waadtländer Boden einweihen (Foto: Elisabeth Betschart).


KLOSTER EINSIEDELN

Achtsame Blicke für die Büste des grossen Heiligen (Foto: Alex Huber) Bischof Ulrich von Augsburg im Jahre 948 ist Mauritius mit Maria Hauptpatron des Klosters Einsiedeln. Über Mauritius verbunden An der Grabstätte des hl. Mauritius (Foto: Elisabeth Betschart). coni, Chorherr und Administrator, lud anschliessend zum Apéro und zum gemeinsamen Mittagessen. «Konvertierter» Waadtländer Im über vier Hektaren grossen Rebberg der Abtei bei Lavey jenseits der Rhone an waadtländischen Sonnenhängen gab Rebbauer Damien Mettaz einen umfassenden Einblick in die Besonderheiten der vor vierzehn Tagen abgeschlossenen Lese. Er erwartet einen zwar aus Waadtländer Trauben gewonnenen, beim Vinifizieren aber «konvertierten» und gesegneten Walliser «Jahrgangswein» Lehrreiche Heimreise Ein eindrückliches Erlebnis war die Rückfahrt, bei der Abt Urban näher auf die Christianisierung Europas, die MauritiusVerehrung und diejenige seiner geflüchteten Gefährten aus der thebäischen Legion, Felix und Regula in Zürich, Urs und Viktor in Solothurn sowie die Entstehung der beiden Abteien einging. Seit der Schenkung der Reliquien des heiligen Mauritius durch

Die beiden Abteien sind nicht nur durch das gemeinsame Patrozinium eng verbunden. Sie pflegen auch eine Gebetsverbrüderung eigener Art. Wenn Chorherren von St-Maurice – die keine Mönche sind und auch kein monastisch-klausuriertes Leben führen – am Gottesdienst, Stundengebet und «Salve Regina» der Einsiedler Mönche teilnehmen, tragen auch sie die schwarze «Kukulle», das faltenreiche, bodenlange Chorgewand der Benediktiner mit Kapuze und weiten Ärmeln. Demgegenüber gewanden sich die Einsiedler Mönche beim Gottesdienst und Chorgebet in St-Maurice mit der «Mozetta», ein bis zu den Ellenbogen reichender, über dem Chorhemd getragener Schulterumhang der Augustiner-Chorherren, der in StMaurice zu Ehren von Mauritius und seinen Gefährten in Märtyrerrot gehalten ist und sie wie Kardinäle erscheinen lässt. Ein grosser Dank gilt Abt Urban für die Inspiration zu dieser Wallfahrt, den Verantwortlichen der Abtei St-Maurice für die ungewöhnliche spirituelle, kulinarische und vinophile Bereicherung und Margarethe Graf, Vizepräsidentin unserer Vereinigung, für die perfekte Organisation und Betreuung. Wir freuen uns auf die nächste gemeinsame Reise. Niklaus Julier

21


KLOSTER EINSIEDELN

Herbsttagung der Oblatengemeinschaft

Auf der Suche nach Gott Edward Emil Francisco Deighton hiess der jüngste Zugang im Kloster Einsiedeln, bevor er am 11. Juli 2015 mit 49 Jahren seine einfache Profess ablegte und den Namen Frater Francisco erhielt. Eigentlich ist das Kloster sehr zurückhaltend, wenn Menschen in diesem Alter den Eintritt ins Kloster erwägen und rät den Betroffenen von diesem Schritt ab, weil er erfahrungsgemäss für einen Menschen, der mitten im Leben steht, eher schwierig ist. Am Herbsttreffen der Oblaten erzählte Frater Francisco, wie sein Weg ihn ins Kloster Einsiedeln geführt hat und dass er das Noviziat als Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt hat.

Auch Frater Francisco wurde zunächst erklärt, dass keine Kandidaten über 40 ins Kloster aufgenommen werden. Er beschloss daher, sich der Oblatengemeinschaft anzuschliessen und besuchte deren Anlässe während einem dreiviertel Jahr regelmässig. Er merkte jedoch bald, dass dies seine Sehnsucht nicht befriedigen konnte und nahm einen erneuten Anlauf im Gespräch mit dem Oblatenpater. Dieser verschaffte ihm dann doch einen Termin beim Novizenmeister. Edward fand es ungemein freundlich, dass dieser sich Zeit nehmen wollte, um ihm zu erklären, warum er nicht ins Kloster eintreten konnte und war dann hell überrascht, als dieser ihn kurze Zeit später zu weiteren Gesprächen einlud, um schliesslich doch noch grünes Licht für den Klostereintritt zu geben. Der «jüngste» Mönch Beim diesjährigen Herbsttreffen der Oblatengemeinschaft erzählte dann der «jüngste» Mönch von Einsiedeln, wer er ist und was es mit dieser grossen Sehnsucht, die ihn ins Kloster geführt hatte, auf sich hat. Edward ist in Holland geboren und zum grossen Teil dort aufgewachsen. Da der Vater

22

aber Berufsoffizier war, ist Edward mit seinen Eltern viel in der Welt umhergereist. Schon als kleiner Junge fand er es äusserst spannend, die Hl. Messe zu besuchen. Er war bezaubert von der Orgel und fasziniert von der Wandlung. Er wollte immer in der vordersten Reihe sitzen, in der Hoffnung, zu sehen, was bei der Wandlung vor sich ging und war erbittert, nicht zur Kommunion gehen zu dürfen. Am Tag seiner Erstkommunion aber kam dann die grosse Enttäuschung. Als der kleine Edward die Hostie erhielt, die immer noch gleich aussah wie vor der Wandlung, dachte er, es sei etwas schief gegangen. Der Priester merkte, dass mit ihm etwas nicht stimmte, nahm ihn nach dem Gottesdienst zur Seite und erklärte ihm, dass man das Geheimnis der Wandlung weder sehen noch verstehen können müsse. Noch heute ist Fr. Francisco diesem Mann dankbar für diese Erklärung. Seine Hochschulreife erwarb er in einem franziskanischen Internat und trug sich schon während der Schulzeit mit dem Gedanken, Mönch zu werden. Für den Klostereintritt musste man in diesem Kloster jedoch mindestens 25 Jahre alt sein und zwei Jahre Berufserfahrung mitbringen. Als er dann endlich


diese Bedingungen erfüllte, beschloss das Kloster, keine Novizen mehr aufzunehmen. Informatik und Physik Während seines Informatik- und Physikstudiums trat der Glaube bei Edward etwas in den Hintergrund. Die hektische Welt, wie auch die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften liessen in ihm grosse Zweifel an der Existenz Gottes wachsen. Allerdings wurde die Frage nach dem Sinn des Lebens mit zunehmendem Alter immer drängender und er stellte fest, dass der Atheismus dafür keine Antwort geben konnte. In einer Vorlesung über Quantenphysik war ihm dann, wie er erzählte, «ein Licht aufgegangen». Er erkannte plötzlich, dass wir in einer Welt leben, von der wir meinen, sie zu verstehen, tatsächlich aber gar nichts von ihr wissen. Das Thema der Vorlesung war das «Doppel-Spalten-Experiment», in dem unter anderem bewiesen wird, dass Änderungen im Mikrokosmos nur unter Beobachtung des Objekts stattfinden können. Edward überlegte sich also, wie denn das Universum aus dem «Nichts» entstehen konnte. Für ihn wurde immer klarer, Frater Francisco Deighton (Foto: Verena Huber-Halter).

KLOSTER EINSIEDELN

WER hier zugeschaut, WER beobachtet hat. (Für alle, die sich näher interessieren, hier der Link zu einem Film, der das Experiment genauer erklärt: https://www.youtube.com/ watch?v=3ohjOltaO6Y) Auf die Berge und ins Kloster Nach seinem Studium spezialisierte sich der Informatiker und konzentrierte sich auf Netzwerktechnologien, was ihn im Jahr 2000 nach Zürich führte. Seinem hektischen Arbeitsumfeld entfloh er immer wieder, um in der Stille der Berge Kraft zu tanken. Irgendwann führte ihn der Weg ins Kloster Einsiedeln, wo er zunächst in der Kirche, später auch als Gast im Kloster die Stille suchte. «Stille», so meinte er, «war für mich wie Honig, wie guter Wein und führte mich in die innere Ruhe. Heute weiss ich, ich habe unbewusst Jahre lang in der Stille Gott gesucht.» Das Räumen seiner Wohnung und der Abschied von den geliebten Bergtouren fielen ihm erstaunlich leicht. Und er war überglücklich, als er am 29. August 2013 das Kloster erstmals nicht als Gast, sondern als neuer Bewohner betreten durfte. Zweifel und innere Kämpfe Der Klosteralltag war jedoch nicht immer nur einfach. Frater Francisco erzählte auch von Zweifeln und inneren Kämpfen, die ihn in den letzten zwei Jahren beschäftigt hatten. Er erklärte, dass das täglich geregelte Klosterleben in Gemeinschaft eine Herausforderung sein kann, für die Ausrichtung auf das Ziel der Gottsuche jedoch eine grosse Stütze darstellt. Nachdem er über 30 Jahre lang mehr oder minder sein Leben selber bestimmt hatte, war es von einem Tag auf den anderen der Tagesablauf des Klosters, der ihm einen festen Rahmen gab. Er macht sich keine Illusionen; als spät Berufener meint er, «schlechtere Karten» zu haben, dem Klosterleben treu zu bleiben, als die meisten anderen. Aber er macht sich darüber auch keine grossen Gedanken, er vertraut auf Gottes Hilfe und seine Pläne mit ihm. Verena Huber-Halter

23


KLOSTER EINSIEDELN

­­K O N V E N T GLÖCKLI

den Kapuzinern in Schwyz einen Gegenbesuch. Zum Jubiläumsjahr der Schlacht bei Morgarten besuchen wir das Bundesbriefmuseum und am späteren Nachmittag fahren wir ins Kloster Fahr. 18. September In der Alten Metzgerei sind vier eritreische Frauen als Flüchtlinge eingezogen.

R Ü C K BLI C K 2. September Die Stiftsschule startet mit 359 (Vorjahr 343) Schülerinnen und Schülern (davon 29 Interne) unter dem Motto «Vom Fremden zum Vertrauten» ins neue Schuljahr. 3. September Die komplette sardische Bischofskonferenz (zehn Bischöfe, vier Priester) besucht unser Kloster, nimmt am Konventamt teil und isst mit uns im Refektorium. Sie weilen für eine Weiterbildungswoche in Engelberg und sind bescheiden mit zwei Kleinbussen unterwegs. 12. September Die Alumni Scholae Einsidlensis feiern ihr zehnjähriges Bestehen mit einem grossen Jubiläumsfest im Studentenhof. 14. September Dem Hochamt und der Vesper steht Abt Vigeli Monn aus dem Kloster Disentis vor. Abt Urban kann ihn beim Mittagessen auch im privaten Rahmen in unserer Gemeinschaft begrüssen. 15. September Im Musiksaal findet auf Einladung des Klosters eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Thema «Mensch nach Mass. Mit Gendaten zur besseren Medizin?» statt. 17. September Auf dem Konventausflug machen wir bei

24

27. September Es hat sich in den letzten Jahren eingebürgert, dass unser Stiftschor jedes zweite Jahr einen gemeinsamen Ausflug unternimmt. Heute ist es wieder soweit. Nach den früheren Reisezielen St. Gerold, Mariastein und Engelberg bringt ein DrusbergCar unseren Stiftschor heute ins Kloster Mehrerau am Bodensee, wo er zusammen mit den dortigen Mitbrüdern um zehn Uhr das Konventamt musikalisch gestaltet. Nach einer Führung durch das Kloster und dem Mittagessen im Klosterkeller geht die Fahrt weiter zum Barockjuwel Birnau. Mit der Fähre führt die Reise anschliessend von Meersburg nach Konstanz und durch den Thurgau und das Toggenburg nach Einsiedeln zurück. 3. Oktober Um 14.30 Uhr enthüllt Abt Urban die «SteinFläche» vor dem Haupteingang der Kirche mit den eingravierten Namen. Erfreuliches aus unserem Weinkeller: An der IWPZ (Internationale Weinprämierung Zürich) erhielten im vergangenen Juli unsere beiden Weine «Initio 14» und «Vivus 14» die Silbermedaille. Die diesjährige Weinernte konnte drei bis vier Wochen früher als sonst unter Dach gebracht werden. Der warme Sommer liess sehr gute Trauben heranwachsen – es konnten an die 25 t eingebracht werden. Nun braucht es die aufmerksame und gewissenhafte Arbeit des Kellerpersonals, damit auch ein entsprechend guter Wein heran-


reift, denn es darf nichts dem Zufall überlassen werden.

KLOSTER EINSIEDELN

PERSONEL L ES

12. Oktober Unsere Schreiner haben begonnen, in den oberen südlichen Klausurzimmern neue Fenster einzubauen. Diese doppelverglasten Fenster machen die Vorfenster überflüssig.

15.–18. September Pater Philipp besucht ein internationales Treffen der Verantwortlichen der grossen Marienwallfahrtsorte Europas. Das Treffen findet dieses Jahr im ungarischen Wallfahrtsort Mátraverebély statt.

13. Oktober In der öffentlichen Bibliothek Einsiedeln erläutert Abt Urban den Einsiedler Heilsspiegel (Cod. 206) anlässlich der Übergabe eines Faksimiles dieser Handschrift.

10. Oktober Prof. Salvatore Loiero lädt Abt Urban zu einem Podiumsgespräch an die Universität Fribourg ein zum Thema «Glaube und Erziehung».

16. Oktober Neueröffnung der Schulbibliothek. Abt Urban segnet die neuen Räumlichkeiten. Die Schüler und Lehrer sind danach eingeladen, an der eigens für diesen Anlass gestalteten Vesper teilzunehmen.

10./11. Oktober Abt Urban begleitet den Jahresausflug der Vereinigung der «Freunde des Klosters Einsiedeln» nach St-Maurice.

20. Oktober Beim heutigen Mittagessen und beim anschliessenden Kaffee am Hof ist Marc Dosch unter uns, der ab Dezember unser neuer Verwaltungsdirektor sein wird. 30. Oktober Sechzehn Mitbrüder konnten über dem Nebelmeer den Sihltaltag bei sonnigem Wetter geniessen. Auch Pater Hieronymus gab zum Mittagessen auf dem Raten ein Stelldichein. 31. Oktober Nach dem Kapitel darf Abt Urban zusammen mit den Mitbrüdern der Pfarrei die neue Jugendkirche und deren Altar weihen. 2. November Heute beginnen die Arbeiten der Glockensanierung in den beiden Kirchtürmen. Je nach Stand der Arbeiten können die Glocken nicht geläutet werden Wir werden also eine Zeitlang auf das normale Geläut verzichten müssen. Nicht betroffen sind die Glocken der Gnadenkapelle und des Oberen Chores.

13./14. Oktober Anlässlich der Jahresversammlung der Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Stiftsbibliothekare wurde Pater Justinus zum neuen Obmann gewählt. 17. Oktober Im Rahmen von «Sakrallandschaft Innerschweiz» kommt es heute morgen zum Angebot «Unterwegs mit Abt Urban Federer vom Kloster Einsiedeln» im Kloster Au und auf dem Weg zurück nach Einsiedeln. 22.–25. Oktober Vom Donnerstag bis Sonntag weilen fünfzehn Oblaten in Engelberg für ihre jährlichen Schweige-Exerzitien. Pater Daniel begleitet sie mit dem Thema: «Wo die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergross geworden (Röm 5,20). Der Weg aus der Finsternis zum Licht, nachgezeichnet anhand der Homilien Makarius‘ des Grossen». Pater Lorenz Moser

25


STIFTSSCHULE 2. September: Am ersten Schultag stellen die beiden Schulseelsorger zusammen mit dem Rektor im Eröffnungsgottesdienst das neue Schuljahresmotto «Vom Fremden zum Vertrauten» und seine Entstehung vor. Erstmals war die Schülerschaft aktiv in die Themenfindung einbezogen worden. 11. September: Mit einer von der Studentenverbindung Corvina organisierten Podiumsdiskussion zu den eidgenössischen Wahlen (moderiert von Harry Ziegler, «Neue Zuger Zeitung») werden die Schülerinnen und Schüler der 4.–6. Klasse für die bevorstehenden eidgenössischen Wahlen sensibilisiert. 15. September: Die Faszination der digitalen Medien bleibt ungebrochen. Claudia KälinTreina und ihr Team informieren im Rahmen von Netlife Balance die 1. Klasse über Chancen und Gefahren in der virtuellen Welt der sogenannten Social Media. 23.–25. September: Zusammen mit Pater Cyrill, ihren drei Klassenlehrerinnen und einem Helferteam der 6. Klasse halten die 1. Klassen ihre Einkehrtage in Engelberg ab. 16. Oktober: Die Eröffnung der neuen Schulbibliothek, des neuen Lehrerzimmers und des neuen Lehrerarbeitszimmers schliesst eine der grössten Baustellen im Schulbereich feierlich ab. Eine angeregte Diskussion zwischen Pater Martin und Kommunikationsberater Klaus J. Stöhlker über Bücher, Gott und die Welt rundet die Veranstaltung ab. Unser Dank für die schönen Räume und ihre Ausstattung gilt dem Kloster und seinen Werkstätten, aber auch der Stiftung «Pro Stiftsschule» und allen weiteren Donatoren.

+++ nachrichten +++ nachrichten +++ 19. Oktober: Der Informations- und Elternabend 2./3. Klasse war gut besucht. Anschliessend orientierten Fachlehrpersonen über die Schwerpunktfächer an der Stiftsschule. Die Entscheidung wird angesichts des inhaltlichen Spektrums und der attraktiven Präsentation nicht allen Schülern leicht fallen. 20. Oktober: Die 4. Klasse lernt an der Impulstagung Jugend und Sucht in verschiedenen Workshops die Problematik und die oft tragischen Auswirkungen von Drogenmissbrauch und Süchten kennen. Medizinische, juristische und praktische Fragestellungen lösen bei den Schülerinnen und Schülern Nachdenklichkeit und Betroffenheit aus. 21./22. Oktober: Das Institut für Externe Evaluation von Schulen auf der Sekundarstufe II (IFES) befragt während zwei Tagen alle Anspruchsgruppen über ihre Wahrnehmung der Stiftsschule Einsiedeln und deren Umgang mit Qualität. 25. Oktober: Joël Birchler (2b) wird in der Kategorie Boys U15 zusammen mit seinem Team vom TC Horgen Tennis-Interclub-Schweizermeister, Léonie Chaix (2b) gewinnt in ihrer Kategorie die Silbermedaille an der Schweizer Meisterschaft im Springreiten und Tobias Birchler (6c) wird doppelter Juniorenschweizermeister im Skisprung (Einzel und Team). 27. Oktober: Das Theater 58 aus Zürich ist im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Kultur an der Stiftsschule» (KUSS) mit dem Stück Franziskus, Gaukler Gottes von Dario Fo zu Gast im Theatersaal. Stefan Kollmuss begeistert das Schülerpublikum mit seiner brillanten Bühnenpräsenz. Johannes Eichrodt

26


ECKE DER ELTERN Liebe Eltern, Liebe Schülerinnen und Schüler Die Kultur der mehrsprachigen Schweiz stärken Kürzlich war ich mit vier Lehrerinnen und Lehrern der Stiftsschule am Collegio Papio in Ascona zu Besuch. Wir nahmen gemeinsam an der jährlichen Weiterbildungstagung der Katholischen Schulen der Schweiz (KSS) teil. Der Referent sprach Deutsch, die Tagungssprache war mehrheitlich Deutsch. Für die italienischsprachigen Kollegen gab es eine französische Simultanübersetzung durch einen (deutschen!) Kollegen aus der Romandie. Sie selbst sprachen Italienisch und das kulturelle Abendprogramm war ebenfalls in Italienisch. In Porrentruy/JU war vor zwei Jahren Französisch die Sprache, in die übersetzt wurde. Die gelebte Mehrsprachigkeit macht einen grossen Teil der kulturellen Vielfalt und Identität der Schweiz aus. In guteidgenössischer Tradition sprechen wir bei unseren Weiterbildungstagungen alle in unserer Muttersprache und verstehen eine oder mehrere der anderen Landessprachen. Im Bundesparlament in Bern gilt die gleiche Regel. Die Bedeutung des mehrsprachigen Verständnisses unserer Landsleute ist gerade heute grösser denn je. Es erscheint paradox, dass im Zeitalter der Globalisierung der Blick für unsere nächste Umgebung und das eigene Land sprachlich getrübt wird. Englisch hat als Lingua Franca längst auch in der Schweiz Einzug gehalten und verbindet uns unbestritten als Mittel zur Verständigung mit der ganzen Welt. Den kulturellen Austausch und ein tieferes Verständnis zwi-

STIFTSSCHULE

schen den Landesteilen kann diese Sprache aber nicht leisten, weil sie letztlich für fast alle von uns eine Fremdsprache ist und bleiben wird. Mit dem Collegio Papio, aber auch mit dem Collège de l’Abbaye St-Maurice im Wallis verbindet die Stiftsschule eine langjährige Tradition. Die Einsiedler Benediktiner eröffneten das Gymnasium in Ascona 1924 neu, stellten mehrheitlich die Lehrpersonen und führten die Schule bis zur Übergabe an die Diözese Lugano im Jahre 1964. Und aus dem Wallis kamen in früheren Jahren viele Gymnasiasten für die letzten zwei Jahre vor der Matura an die Stiftsschule nach Einsiedeln, um hier sehr gut Deutsch zu lernen und nach ihrer Zeit am Lyzeum sozusagen eine «zweisprachige» Matura zu machen – lange bevor es diese Bezeichnung in der Schweiz überhaupt gab. Die aktive Mehrsprachigkeit in der Schweiz ist heute leider nicht mehr selbstverständlich und gerade deshalb ist eine Erneuerung der sprachlichen Verbindung zwischen unseren Landesteilen notwendiger denn je. Dafür wollen wir uns nach Kräften einsetzen. Die Stiftsschule beabsichtigt mit den beiden genannten Schulen einen Schüleraustausch ins Leben zu rufen, damit die Stiftsschüler auch in Zeiten der Globalisierung und der unbegrenzten Mobilität den kulturellen Bezug zur lateinischen Schweiz nicht verlieren. Im Rahmen eines mehrwöchigen Aufenthalts am Collegio Papio in Ascona oder am Collège in St-Maurice sollen sie den Schulunterricht immersiv in einer anderen Landessprache besuchen und sich mit ihren gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen im französisch- bzw. italienischsprachigen Landesteil in mindestens einer weiteren Landessprachen als in der eigenen vertieft austauschen können – vice versa genauso: Toto corde, tota anima, tota virtute! Johannes Eichrodt

27


STIFTSSCHULE

Schulseelsorge

Vom Fremden zum Vertrauten Mit dem Jahresmotto 2015/16 zielt die Stiftsschule auf fast alles, was im Laufe eines Schuljahres als Erfahrung für Lehrpersonen und Schülerschaft ansteht: Sich öffnen für Neues bei sich selbst und bei anderen, im Alltag, im Unterricht, und es damit vertraut werden lassen. Das Jahresmotto entspricht den Anliegen der Schüler vom vergangenen Schuljahr.

«Kedves Testvérek, sok szeretettel köszöntök mindenkit itt az új tanév kezdetén. Isten hozott újakat és régieket egyaránt az einsiedelni apátsági templomban. Imádságunkat keresztvetéssel kezdjük. Az Atya, a Fiú és a Szentlélek nevében. Ámen.» So unverständlich begann der Eröffnungsgottesdienst dieses Schuljahres – mit der von Pater Konrad Dejcsics aus dem Benediktinerkloster Pannonhalma/Ungarn auf Ungarisch gesprochenen Begrüssung. Genau so fremd wirkte das Marimbaphon, das Lisa Kistler danach spielte. Im Verlauf des Gottesdienstes wurden diese fremden Elemente immer vertrauter. Der Prozess des Vertrautwerdens symbolisierte den Vorgang, der uns Pater Konrad Dejcsics aus dem Benediktinerkloster Pannonhalma in Ungarn (Foto: selfie).

28

ständig im Leben widerfährt. Fremdes wird uns vertraut. Die Schüler erfahren im Unterricht Neues und erwerben neue Kompetenzen. Jeder Schulanfang konfrontiert die Schülerschaft und die Lehrpersonen mit neuen Persönlichkeiten und Charakteren. Schülerbefragung Vor den Sommerferien wurden alle Klassen nach ihren Anliegen für das kommende Jahr an der Stiftsschule befragt. Fast alle Klassen äusserten in der einen oder anderen Form das Anliegen einer guten, klassenübergreifenden und familiären Atmosphäre am Stift. Das Jahresmotto «Vom Fremden zum Vertrauten» entspricht den Anliegen der Schüler vom vergangenen Schuljahr. Dieses Motto soll das Schuljahr 2015/16 und seine Aktivitäten prägen. So erzählte Karina Hensler im Eröffnungsgottesdienst von der Begegnung mit den Beduinenkindern während der Ministrantenreise: «Es kam zu einem spontanen Fussballspiel mit den Kindern – zehn Stiftler gegen fünf barfüssige, flinke Beduinenknaben. Trotz unserer Überzahl hatten wir unter den hitzigen Bedingungen und den beduinischen Spezialregeln keine Chance. Im Vordergrund stand die Freude: Es brauchte keine gemeinsame Sprache, keine gemeinsamen Regeln, keine Tore, keinen Rasen, keine gemeinsame Reli-


STIFTSSCHULE

gion. Alle sind Gewinner und strahlen über das ganze Gesicht.» Diese Erfahrung mit den fremden Kindern weitete ihren Horizont und half ihr, mit grösserer Offenheit Fremdem zu begegnen. Denkhorizont weiten Die Neueröffnung der Schulbibliothek am 16. Oktober gab dem Überraschungsgast, dem Publizisten und Medienberater Klaus J. Stöhlker, die Gelegenheit, die Schüler anzuspornen, durch das Lesen von Büchern fremde Welten anzueignen und ihren Denkhorizont zu erweitern. Jeder weitere Schulanlass bestätigte die Hoffnung, das Schulmotto aktualisieren zu können. Das geschah mit dem Theater 58 von Dario Fo «Franziskus, Gaukler Gottes». Diese Hoffnung erfüllte sich mit dem Palästina-Abend, wo die Ministranten-Gruppe von ihren spannenden und berührenden Erfahrungen in Israel Einiges erzählt, gezeigt und selbstverständlich auch palästinensische Speisen dargeboten haben. Sich selbst fremd Im Prozess des Erwachsenwerdens gilt es nicht nur, den Denkhorizont zu erweitern und mit Fremdem aus der Umwelt vertraut zu werden. Man ist oft sich selbst fremd. Gerade die Zeit der Pubertät fordert jeden Heranwachsenden heraus, sich selber neu zu erfahren, zu definieren und lieb zu gewinnen. Sich selber verstehen und lieben zu lernen, ist manchmal eine lange und schwierige Angelegenheit. Dass aber dieser Prozess geradezu spannend sein kann, zeigt das persönliche Freundschafts- und Beziehungsgeflecht, das viele Hochs und Tiefs überdauert und Vertrautheit vertieft. Besteht nicht Glück gerade darin, dass man Fremdes nicht fremd sein lässt, sondern sich zum Vertrauten macht? Food Waste Einen anderen Aspekt des Schulmottos bringt Lilly Gygax mit ihrer Maturaarbeit über Food Waste aufs Tapet. Sie überprüft das Verhalten der Stiftsschüler in der Mensa beim Schöpfen und nachher Fortwerfen

Vertraut werden mit Alltagsnotwendigkeiten im Schulbetrieb: Isaja zeigt, wie es geht (Foto: Pater Cyrill Bürgi). der Speisen. Mit ihrer Arbeit will sie auf die Problematik aufmerksam machen und ein neues Verhalten initiieren. Mit einem Wettbewerb motiviert sie die Schüler bis Weihnachten den Abfall-Speiseberg zu reduzieren. Wir werden sehen, ob die Gesamtheit der Schüler sich ein neues Verhalten aneignet. Diese Maturaarbeit motivierte die Schulseelsorge auch auf anderen Ebenen, den Schülern fremdes Verhalten vertraut zu machen. Eine gute Zeit lang stand im Vordergrund das selbstverständliche Achtgeben auf den Strom- und Wärmeverbrauch. Ein andermal galt es, sich einen neuen Ordnungssinn im Klassenzimmer und auf den Gängen vertraut zu machen. Aber auch diese fremden Verhalten brauchen Zeit bis sie vertraute Gewohnheiten werden. Jedenfalls war den Teilnehmenden beim Eröffnungsgottesdienst die Sprache des Schlusssegens nicht mehr fremd: «Távol lévó szeretteitekkel együtt áldjon és órizzen meg titeket a mindenható Isten: az Atya, a Fiú és a Szentlélek. Ámen.» Pater Cyrill Bürgi

29


STIFTSSCHULE

EF Bildnerisches Gestalten

Kunstreise nach Padua und Venedig Auf Rädern fahrende Bäume, ein Zimmer voller Schlüssel und roter Fäden, ein Riesenpool gefüllt mit pinkfarbenem Wasser und rauchende, menschliche Gipsgenitalien. Solche Kuriositäten sind an der «Biennale» in Venedig selbstverständlich. Drei Teilneherinnen berichten von der Kunstreise 2015 nach Padua und Venedig. Tag 1 Noch nichts ahnend machten wir uns am Montag, dem 28. September, mit dem Zug auf nach Padua, einer Stadt ungefähr sechzig Kilometer von Venedig entfernt. Drei Ausrufe konnte man während unserer Zugreise durchgehend vernehmen: «Hahaha», «Nomnomnom» und «UNO!». Bester Laune erreichten wir am späten Nachmittag unsere Unterkunft. Schon begann unsere künstlerische Weiterbildung: Nach einer informativen Videodarstellung über das Lebenswerk Giottos bekamen wir Gelegenheit, eines seiner bekanntesten Werke zu bewundern, nämlich die Innenbemalung der Cappella degli Scrovegni. Müde aber voller Eindrücke genossen wir anschliessend die Vorzüge der italienischen Küche.

zählige Länderpavillons waren auf dem Parkgelände verteilt. Jeder beherbergte eine eindrückliche Kunstinstallation. In der Gruppe diskutierten wir anschliessend unsere Impressionen und versuchten ihre Botschaft zu verstehen. Ein bisschen überwältigt, aber sehr beeindruckt, begaben wir uns nach Padua zurück und verbrachten einen Abend voller interessanter und anregender Gespräche. Tag 3 Der folgende Tag stand uns zur freien Verfügung. Wir beschlossen alle, Venedig sei auf alle Fälle einen zweiten Besuch wert.

Tag 2 Gespannt und voller Entdeckungslust begaben wir uns am nächsten Morgen in die Wasserstadt Venedig. Nach einer längeren Fahrt mit einem typischen Vaporetto fanden wir uns am Eingang der «Giardini» der «Biennale» wieder und betraten kurz darauf das Ausstellungsgelände. Schon die ersten Eindrücke machten uns klar, dass wir uns gerade in eine völlig andere Welt begeben hatten. Um einen möglichst grossen Teil dieses Universums erfassen zu können, teilten wir uns in kleine Gruppen auf. Un-

30

Die BG-Klasse in Venedig (Foto: Gemeinschaftswerk).


STIFTSSCHULE

Eine der beeindruckenden Kunstinstallationen im «Arsenale» (Fotos: Svea Maeder).

Spontane künstlerische Selbstdarstellung von Lena, Viviane und Kathrin. Ob durch klassisches Sightseeing oder Spaziergänge durch versteckte Gässchen entdeckten wir diese wunderschöne Stadt für uns. Immer dabei waren auf unserer Kunstreise Bleistift und Skizzenblock, um die besonders schönen Ecken Venedigs auch bildlich festzuhalten. Tag 4 Am vierten Tag standen die Kunstinstallationen des Ausstellungsgeländes «Arsenale» an. Im Gegensatz zu den «Giardini» wurden die Kunstwerke hier in grossen, alten Fabrikhallen ausgestellt. Dieses Kunsterlebnis war, wenn denn überhaupt möglich, noch intensiver als jenes in den «Giardini»: kaum hat man die Ausstellungsräume betreten, ist man Schlag auf Schlag mit verschiedens-

ten Formen der Gegenwartskunst konfrontiert. Oft inspirierten die Objekte zum Nachdenken, doch blieben die meisten für uns Laien unverständlich. Nach intensiven sechs Stunden Aufenthalt traten wir erschöpft die Rückreise an. In Padua stiessen wir alle auf eine sehr gelungene Kunstreise an. Um den ganzen Abend abzurunden, liessen wir uns ein letztes Mal von der italienischen Küche verwöhnen. Tag 5 Am Morgen vor der Abreise stand der Besuch einiger kultureller Köstlichkeiten in Padua an: In kleineren Gruppen besichtigten wir die Piazza della Ragione, das Baptisterium und die Basilica di Sant’ Antonio. Mit genug Proviant und vielen neuen Eindrücken traten wir die Heimreise an. Diese Kunstreise war nicht nur in kultureller Hinsicht eine Bereicherung, sie bescherte uns sehr viele schöne gemeinsame Momente und liess uns als BG-Klasse zusammenwachsen. Unser spezieller Dank gilt unserer Klassenlehrerin Rachel Stocker, die uns diese Reise ermöglicht und sie so wunderbar begleitet hat. Kathrin Hunt, Svea Maeder, Viviane Maeder

31


STIFTSSCHULE

Regionale Treffen 2016 Ehemaliger Stiftsschülerinnen und Stiftsschüler BASEL

OSTSCHWEIZ

Notker Egger Anton von Blarerweg 7, 4147 Aesch Telefon 061 751 56 85 E-Mail (egger@intergga.ch) Dienstag, 26. Januar 2016 17.30 Uhr Eucharistiefeier Kapelle des Kath. Studentenhauses, Herbergsgasse 7, Basel 18.30 Uhr Essen im Restaurant «zur Mägd», St. Johanns-Vorstadt 29, Basel, Tel. 061 281 50 10 Pater Mauritius Honegger Gast:

Alois Schaller und Sepp Koller Merkurstrasse 14, Herisauerstrasse 5, 9200 Gossau Telefon 071 385 52 42 / 071 388 18 43 071 388 18 40 Fax E-Mail sepp.koller@kathgossau.ch Freitag, 22. Januar 2016 17.00 Uhr Messfeier in der Andreaskirche, Herisauerstrasse (Chorraum) 18.00 Uhr Apéro und Nachtessen im Rest. Zunftstube (Andreaszentrum), Bahnhofstrasse 7 Gast: Pater Mauritius Honegger Zum Vormerken: Freitag, 20. Januar 2017

BERN Dr. Anton Thalmann Giacomettistrasse 35, 3006 Bern Telefon 031 351 39 89 bzw. 079 893 68 06 E-Mail: antonthalmann.1@gmail.com Sonntag, 24. Januar 2016 18.00 Uhr Messfeier in der Krypta der Dreifaltigkeitskirche 19.00 Uhr Aperitif und Nachtessen im Hotel Bern, 19.30 Restaurant Volkshaus, Zeughausgasse 9, 3011 Bern Gast: Pater Thomas Fässler LUZERN, URI, UNTERWALDEN, ZUG, BEZIRK KÜSSNACHT, FREIAMT Walter Schawalder, lic. oec. HSG Hirtenhofstrasse 70, 6005 Luzern Telefon 079 215 69 88 E-Mail w.schawalder@bluewin.ch Sonntag 17. Januar 2016 16.30 Uhr Messe in der Peterskapelle 17.30 Uhr Nachtessen: Hotel Wilder Mann Luzern Bahnhofstrasse 30 Gast: Pater Lorenz Moser

32

OBERER ZÜRICHSEE Mily Samaz Weidstrasse 1, 8808 Pfäffikon SZ Telefon 055 410 69 55 E-Mail mily.samaz@bluewin.ch Freitag, 22. Januar 2016 19.00 Uhr Messe in der Schlosskapelle Pfäffikon SZ 20.00 Uhr Nachtessen im Restaurant Schiff Pfäffikon SZ Gast: Gast: Pater Thomas Fässler Es sind alle herzlich willkommen! ZÜRICH, AARGAU Werner Hollenstein Grundacherstr. 4, 8317 Tagelswangen Anmeldungen an Max Haselbach: E-Mail max.haselbach@mails.ch Freitag, 22. Januar 2016 Eucharistiefeier: 18.30 Klosterkirche Fahr 19.30 Nachtessen im Restaurant «Zu den Zwei Raben» Gast: Pater Georg Liebich An der Orgel: Pater Ambros Koch


S A LV E

5·2013

S A LV E Zeitschrift der benediktinis Gemeinscha chen ften Einsiede ln und Fahr

Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr

SALVE gewährt sechsmal im Jahr einen facettenreichen Einblick in das Leben hinter den Einsiedler und Fahrer Klostermauern (das Kloster Fahr gehört seit 1130 zum Kloster Ein­ siedeln), das geprägt ist von Gebet, geistlicher Lesung, manueller Arbeit und vielfältigem En­ gagement in Erziehung, Bildung und Seelsorge.

In verschiedenen Rubriken informiert die Zeitschrift unter anderem umfassend über die Klostergemeinschaften Einsiedeln und Fahr, die Stiftsschule, die Wallfahrt, die Klosterbe­ triebe sowie über religiöse und kulturelle An­ lässe in den Klöstern Einsiedeln und Fahr.

Name/Vorname Strasse PLZ/Ort Telefon E­Mail Datum Unterschrift

Ich bestelle ein Jahresabo der Zeit­ schrift «SALVE» à Fr. 39.– inkl. MwSt. Ich wünsche die zweimonatlich erscheinende Zeitschrift ab nächst­ möglicher Ausgabe.

Ich möchte die Zeitschrift «SALVE» gerne näher kennen lernen und bitte Sie um die Gratiszustellung der aktuellen Ausgabe.

Ich bestelle ein Geschenkabonnement.

Geschenkabonnement für

S A LV E

SALVE Bestellkarte Zeitschrift «SALVE»

Name/Vorname Strasse PLZ/Ort Telefon Datum Unterschrift

Bitte senden Sie den Geschenkgutschein an: Abo­Empfänger Rechnungsempfänger

Kloster Einsiedeln, Abonnentenverwaltung «SALVE», 8840 Einsiedeln Telefon: 055 418 62 92, Fax: 055 418 64 25, E-Mail: abo@kloster-einsiedeln.ch, Internet: www.zeitschrift-salve.ch Ist die Bestellkarte verloren gegangen? Senden Sie uns bitte einfach diese Seite ausgefüllt zurück.

33


STIFTSSCHULE

Aus dem Internat

«Ich rufe dich bei deinem Namen» Zur Eröffnung des neuen Schuljahres legte Internatsleiter Roland Burgener in einem Kurzreferat dar, worauf es ankommt, dass im Internat eine lebensfreundliche Atmosphäre entsteht. Er liess sich dabei vom Jahresmotto der Stiftsschule leiten: «Vom Fremden zum Vertrauten» und stellte auch eine gut bekannte Bibelstelle in diesen Zusammenhang.

Am 1. September, dem letzten Tag der Einsiedler Chilbi, und am Vorabend des Schulbeginns durften wir unsere internen Stiftsschüler und Stiftsschülerinnen zum Eintritt empfangen. Dies war nach der Neueröffnung des Internates 2007 bereits das achte Mal und zu unser aller Freude: mit neun Neueintritten. Unser neues Konzept «Internat nach Mass» scheint gerade die Mädchen anzusprechen. Der Mädchentrakt, vor vier Jahren noch mit drei Mädchen besetzt, droht inzwischen aus allen Nähten zu platzen. Davon jedoch ein anderes Mal. Kurzfristig wurde ich angefragt, zur Schuljahreseröffnung im Theatersaal, vor der Schülerschaft eine kurze Ansprache zu halten. Ich sollte aus Sicht des Internatsleiters etwas zu unserem Jahresmotto «Vom Fremden zum Vertrauten» beitragen. Im Folgenden der Wortlaut des Vortrags: Alles fremd «Für uns im Internat hat das neue Schuljahr bereits gestern begonnen. So durften wir gestern Abend neun Neue empfangen. Ich beobachtete, wie sie beim Eintreffen verunsichert herumstanden und versuchten, sich an die mitgereisten Eltern oder Geschwister zu halten. Sicherlich fragten sie sich mit Herzklopfen: «Was kommt hier auf mich zu? Diese weitläufigen verwirrenden Gebäu-

34

lichkeiten, eine neue Klasse, ein Leben in einem Internat?» Für die neun Neuen war alles fremd. Ganz anders die «Alten», welche schon ein bis fünf Jahre im Internat wohnen. Sie freuten sich riesig, ihre Kollegen und Kolleginnen wieder zu sehen und begrüssten sich entsprechend mit einem breiten Lächeln. Schnell waren sie auf und davon. Die Alten kennen die Abläufe. Sie sind ihnen heimisch und vertraut. Noch ohne Namen Was ist denn der Unterschied zwischen den Neuen und den Alten? Man ist verunsichert, wenn man nicht weiss, was auf einen zukommt, wenn man die Treffpunkte nicht kennt und Angst hat, sich falsch zu verhalten. Aber der entscheidende Unterschied ist, dass die Neuen anonym sind, was wörtlich «ohne Namen» heisst. Die anderen kennen weder ihren Rufnamen noch ihre Herkunft. Die Neuen müssen einen Namen bekommen und Ihren Platz finden, dann sind sie keine Fremden mehr. Darum haben wir gestern Abend jedes Zimmer mit Namen versehen und eine Vorstellungsrunde gemacht. Damit jemand seinen Platz finden und heimisch werden kann, darf er nicht herumgeschubst werden. Es braucht eine Vertrau-


STIFTSSCHULE

Die Internatsneulinge des Schuljahres 2015/16 (Foto: Simone De Tomasi) ensatmosphäre, wie in der Familie, in der Klasse oder wie nur schon in einem Freizeitclub. Für uns im Internat ist es wichtig eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Jugendliche entwickeln können. Atmosphäre – wieder ein Fremdwort – bedeutet wörtlich «eine Hülle, in der man atmen kann». Also eine Umgebung, wo wir uns entspannen können und uns sicher fühlen. Ein Ort, wo Menschen uns annehmen, ein Ort wo man auch Spass machen kann. Die Stiftsschule ist dafür ein guter Rahmen. Hier kann man sich sicher fühlen und entwickeln. Hier wird man schnell heimisch. Drei Punkte für eine gute Atmosphäre Die Atmosphäre, das Vertraute ist aber nicht einfach da, hier muss jeder mitgestal-

ten, mitentscheiden, damit eine gute Atmosphäre entstehen kann. Ich nenne drei Punkte, wie du zu einer vertrauten Atmosphäre beitragen kannst – du wirst vielleicht überrascht sein: Erstens: du musst nicht perfekt sein. Nur die Models und virtuellen Superhelden sind scheinbar perfekt. Zweitens: auch dein Freund muss nicht perfekt sein. Er macht Fehler und hat Macken und ist somit so einmalig wie du. Verzeihe ihm und er verzeiht dir. Und drittens: höre auf dein Herz. Das braucht etwas Übung. Im Buch Jesaia heisst es: «Ich rufe dich bei deinem Namen». Wenn du lernst, diesem Ruf zu folgen, wird dir Fremdes weniger Angst machen». Roland Burgener

35


STIFTSSCHULE

Corvina

Buntes Treiben in der bunten Jahreszeit Das Herbstsemester des Jahres ist schon halb durch. Da muss man die noch schwankend warmen Temperaturen nutzen, so wie die GV Corvina. Diese hat es im Oktober auch nach draussen verschlagen und das zweimal. Am 17. Oktober konnten wir nach Schwyz gehen und einen äusserst informativen Workshop geniessen. Organisiert durch Fabio Derendinger v/o Vito, Matthias Amrhein v/o Silber und unseren allseits beliebten AHP Mario Kälin v/o Rapport, versprach dieser im Voraus bereits abwechslungsreich zu sein. Anwesend waren unter anderem Mitglieder der Corvina, Suitia und Struthonia, welche bewiesen, dass an keinem Anlass die Couleur fehl am Platz ist. Wir besuchten das Bundesbriefmuseum, respektive wir standen davor und erfuhren über die Anfänge aller Verbindungen im gegenüberliegenden Stygerhuus. Darauf wurden wir in Gruppen eingeteilt und auf Herz und Leber über das Wissen der jeweiligen Verbindung geprüft. Danach gesellten wir uns in das Restaurant «Hofmatt» und feierten einen fröhlichen Moststamm. Wir freuen uns auf das nächste Mal. Biergeschichte und Hagelkanone Schönstes Wetter und angenehme Temperaturen, die man nicht verpassen durfte, lieferte uns der 24. Oktober zur Genüge. Der alljährliche Ausflug mit dem Linthverband kann man sich genauso nicht entgehen lassen. Dieses Jahr überraschten wir die Bierbrauerei in Wädenswil und den Weinanbau in Au. Durch die Geschichte des Bieres in der Brauerei hindurch, ersehnte so

36

Fröhliches Beisammensein am Apéro in der Bierbrauerei Wädenswil (Foto: zvg). mancher den Apéro mit Degustation danach, aber hörte trotzdem mit Faszination den Abenteuern des Bieres zu. Nach frischer Stärkung und gewärmter Leber ging es wieder auf den Zug nach Au. Dort erwartete uns die nächste Station des Herbstausfluges, nämlich der Weinanbau von Au. Durch die Geschichte hindurch erfuhren wir kuriose Dinge über den lokalen Rebbau, den man unter anderem mit Hilfe von Hagelkanonen zu schützen versuchte. Auch hier wurden wir wieder zu einer Degustation eingeladen. So wurde der Wein von erfahrenen Experten probiert und als gut befunden. Nun stand uns eine kleine Seereise bevor. Mit der Fähre nach Rapperswil. Dort fanden alle im §11 wieder einen Platz, und die Zeit verging wie im Flug am Stamm. Es wurden Lieder gesungen und Biere gezapft, und bald wieder die Gleise aufgesucht. Deo puer, mundo vir! Daniel Knechtle v/o Frisch


Venerabile Monasterium Am 22. September 2015 ist Maria SchulerDettling, die Mutter von Pater Ansgar Engelbert Schuler, im Alter von 92 Jahren gestorben. Vitae merita Delio Malär (2004–M 2011) hat am 17. September 2015 vom Prüfungskomitee die Bestätigung bekommen, dass er die Ausbildung an der Schauspielschule Hamburg mit Auszeichnung bestanden hat. – Annina Bosshard (2001–M 2007) hat am 3. Oktober 2015 den Master of Arts HSG in International Affairs und Governance erworben. Nach einem einjährigen Traineeship in Zürich und Montreal arbeitet sie ab 1. Oktober 2015 wieder bei Switzerland Global Enterprise als Liaison Officer / Junior Consultant in Zürich. – Pia Viviani (1993–M 1999) hat nach dem Diplom in Biotechnologie an der ETH Zürich (2006) und dem Master of Advanced Studies in Spatial Design (2011) 2013 am Verbandsmanagement-Institut der Uni Fribourg das Diploma of Advanced Studies Verbands-/NPO-Management erworben. Sie arbeitet aktuell als Leiterin Deutschschweiz und Stv. Geschäftsleiterin der Stiftung Science et Cité.

STIFTSSCHULE

über ihre Kinder Leon Specker, geboren am 25. August 2019, und Julia Specker, geboren am 14. September 2012. – Pia Viviani (1993– M 1999) und Philipp Angerer haben am 26. Juli 2014 geheiratet und sind glücklich über Max, geboren am 18. Januar 2014. – Svenia Kälin-Binzegger (1991–M 1998), Schwester von Arvend Kälin (1992–1998), freut sich über die Geburt von Simon am 16. Juli 2015.– Am 10. September 2015 wurde Flurina, Tochter von Susanne (2000–M 2006) und Samuel Ammann–Steiner und Enkelin von Paul Steiner (1963–M 1971), geboren; Grubenstrasse 46, 9500 Wil. Am 21. September 2015 ist Mattia Kälin, Sohn von Karl Kälin (1989–M 1996) geboren worden. – Silvan Wirthensohn, Chemielehrer an der Stiftsschule, und Angela Suter haben am 10. Oktober 2015 geheiratet.

PERSONAL NACHRICHTEN

Penates Claudia Hensler (1999–M 2004) und Stefan Guler haben am 29. August 2015 in der Schlosskapelle Pfäffikon geheiratet. – Marianne Busenhart (1989–M 1997) und Markus Bruhin haben am 12. September 2015 in der Kirche Feusisberg geheiratet. – Bettina Brand-Bergh (1989–M 1995) freut sich über ihre zwei Kinder: Christian, geboren am 15. April 2010, und Felix, geboren am 27. Mai 2011. – Claudia Weiss und Andreas Michnik Weiss (1991–M 1998) melden die Geburt ihrer Kinder Amélie Weiss (8. August 2008) und Jonathan Weiss (10. Februar 2014); Ottenbergstr. 25, 8572 Berg. – Andrea und Roman Schnell-Specker (1991–M 1996) freuen sich

In pace Korrektur: Die Meldung in der letzten Nummer enthält einen schwerwiegenden Fehler. Richtig ist: Am 1. Juli 2015 ist Pater Walter Künzle (nicht Kaufmann) SVD (1955–M 1957) infolge eines Verkehrsunfalls gestorben. Xaver Husmann-Wigger (1957–M 1965) ist am 6. September 2015 gestorben. – Am 18. September 2015 ist Pfr. em. Andreas Keusch (1942–M 1950 gestorben; er war der Bruder von Alois Keusch (1936–M 1944).– Beat Weber (1955–M 1964) ist am 10. September 2015 gestorben.– Am 14. September 2015 ist Fritz Oser (1943–M 1950) gestorben. – Walter Laube-Bösch (1934–M 1941) ist am 10. Oktober 2015 im Alter von 93 Jahren gestorben. – Am 3. Oktober 2015 ist Othmar Hegi-Seeholzer (1944–M 1949), der Vater von Felix (1970–M 1977) und Thomas (1972–1976), gestorben. Um liebe Angehörige trauern: Karl Kälin-Birchler, Vater von Brigitta Rothlin-Kälin (1981–M 1987) und Karl Kälin (1989–M 1996), ist am 16. März 2013 gestorben. Pater Alois Kurmann

37


STIFTSSCHULE

Alumni

Eine Migros-Besichtigung der besonderen Art Die Ehemaligen der Stiftsschule Einsiedeln kamen Mitte Oktober in den Genuss einer aussergewöhnlichen Betriebsbesichtigung: Vom Migros-Verteilzentrum über einen Produktionsbetrieb bis zur Präsentation der Waren im Verkaufsladen eröffnete sich den Teilnehmern eine faszinierende, an technischen Finessen, ausgeklügelter Logistik und hohem ökologischem Standard kaum zu überbietende Welt.

Der Verein der Alumni Scholae Einsidlensis lud seine Mitglieder zu einem Tagesausflug in die Migros Genossenschaft Basel ein, an deren Spitze mit Stefano Patrignani (M 1983) ein Alt-Einsiedler steht. Praktischer wie auch symbolträchtiger Ausgangs- und Endpunkt des intensiven Tagesprogramms war das Gottlieb-Duttweiler-Institut in Rüschlikon, sozusagen die Wiege der Migros-Bewegung. Anschliessend reiste die altersmässig bunt durchmischte 32-köpfige Gruppe (Maturajahrgang 1958 bis 2014) im komfortablen Bus weiter ins Migros-Verteilzentrum Suhr, das grösste Verteilzentrum im Lande. Es beliefert die rund 600 Migros-Verkaufsstellen mit Lebensmitteln aus dem Kolonialwaren- sowie die Migrolino-Shops mit dem gesamten Hauptsortiment. Das MVS betreibt eine der innovativsten Logistik-Hochleistungsanlagen in Europa. Eine ausgeklügelte Prozesskette sorgt für einen reibungslosen Ablauf vom Wareneingang über die automatisierte Kommissionierung bis zum Warenausgang und Weitertransport per Bahn (32 Prozent) oder LKW (68 Prozent). Die computergesteuerte Logistik beherrscht den gesamten Warenfluss ab dem Moment, wenn ein Produkt durch den Scanner an der Migros-Kasse erfasst und verkauft wird. Blitzschnell wird registriert,

38

wie viele Produkte wann in welche Filiale gelangen müssen, damit nirgends Engpässe entstehen. Lagerflächen in den Migros-Verkaufsstellen gehören der Vergangenheit an, alles wird bei Bedarf mehrmals wöchentlich nach dem Top-Down-Prinzip rechtzeitig angeliefert. Staunend verfolgten die Besucher den eindrücklichen, wie von Geisterhand organisierten Warenfluss aus verschiedensten Perspektiven. Im Herzen der Kakaobohnen Soviel Technik und Robotik verlangte nach einem Kontrapunkt, welcher gleich nebenan in der Produktionsstätte der Chocolat Frey AG, der innovativen Nummer 1 im Schweizer Schokoladenmarkt, aufs Vortrefflichste gesetzt wurde. Nach einem stärkenden Apéro riche begab sich die Gruppe auf Deutlich als Besucher gekennzeichnete Alumnis im Migros-Verteilzentrum.


STIFTSSCHULE

einen höchst anregenden und genussreichen Rundgang durch die süsse Welt der Schokoladenproduktion – wussten Sie, dass hierzulande pro Kopf und Jahr sagenhafte zwölf Kilogramm der süchtig machenden Schleckereien verzehrt werden? Der Durchschnitt wurde durch die Alumni wohl gleich nochmals angehoben... Selfscanning und Ökomanagement Einladende Frey-Treppe...

...ins Schoggiparadies. Und die Qual der Wahl beim Apéro riche (Fotos: Isabelle und Dario Züger).

Wie die angelieferten Migros-Produkte letztlich ihren Platz im Ladengestell finden und worauf es bei der Präsentation der Artikel ankommt, wurde beim abschliessenden Rundgang durch eines der grössten Einkaufszentren, den M-Park Dreispitz in Münchenstein, anschaulich demonstriert. Schlagworte wie Selfscanning, der Trend nach biologischen oder allergikerfreundlichen Lebensmitteln, die bunte Welt des viele Nationalitäten umfassenden Migros-Personals und dessen Anstellungsbedingungen, das soziale und ökologische Engagement des Betriebs, welcher im internationalen Ranking weiterhin Bestnoten erhält: die zahlreichen, oft auch kritischen Fragen der Besucher wurden samt und sonders beantwortet. Ein – natürlich! – der Migros-Küche entstammendes, delikates Abendessen im herrlichen Parkgelände der ehemaligen Gartenbauausstellung «Grün 80» rundete den Anlass ab. Für dieses ausgesprochen anschauliche Lehrstück aus der schweizerischen Detailhandelslandschaft sei den Organisatoren, insbesondere Stefano Patrignani und seinen motivierten und fachkundigen Mitarbeitenden, herzlich gedankt! Sabine Saner

Vorschau 12. März 2016 Stiftstheater mit Abendessen für Alumni 16. April 2016 GV mit Rahmenprogramm

39


STIFTSSCHULE

Einweihung der Schulbibliothek

Neue Lesehorizonte Mit einem Weiheakt beim Brunnen im Studentenhof durch Abt Urban Federer wurde die neue Schulbibliothek der Stiftsschule Einsiedeln unter den Machtschutz Gottes gestellt. Nach dem Besuch des Vespergebetes in der Stiftskirche fand im Theatersaal anschliessend das mit Spannung erwartete Gespräch zwischen Pater Martin Werlen und dem Überraschungsgast Klaus J. Stöhlker statt.

Das Wetter war ideal: nämlich trist-grau und kalt. Genau richtig also, um den Wunsch aufkommen zu lassen, sich mit gutem Lesestoff im wohlig warmen Zimmer einzukuscheln und das Wetter zu vergessen. Rektor Johannes Eichrodt konnte am Freitag, 16. Oktober 2015 um 16.00 Uhr, eine stattliche Zahl Gäste begrüssen, die sich beim Brunnen im Studentenhof zur Neueröffnung der Schulbibliothek eingefunden hatten. Was Lesen ausmacht Im Hauptteil seiner Ansprache zitierte er eine grössere Passage aus Alfred Andersch Roman «Sansibar oder der letzte Grund» aus dem Jahr 1957, die exemplarisch aufzeige, was Lesen ausmache und bedeute. Gemäss Johannes Eichrodt wurde viel in die neue Schulbibliothek investiert. Namhafte Gönner wie die über die «Stiftung Pro Stiftsschule» eingegangene Nachlassvergabung «Ernest J. Ascher-Trust» trugen zum guten Gelingen des Werkes bei. Abt Urban Federer segnete die neue Schulbibliothek in einem schlichten Akt. Dank für das Geschenk der Sprache Für den Vespergottesdienst, den die Mönche des Klosters in einer auf den Anlass abgestimmten Art und Weise beteten, hatten die Gäste in den vorderen Bankreihen der

40

Stiftskirche Platz genommen. In seiner Ansprache bezeichnete Abt Urban Federer die Bibel als ganze Bibliothek. Und er verwies auf die Praxis der Tischlesung im Kloster. «Gute Bücher formen uns so sehr, dass wir Mönche uns sogar beim Essen aus Büchern vorlesen.» Im Schlussgebet dankte der Klostervorsteher für das Geschenk der Sprache. Überraschungsgast Mit Spannung war der im Programm angekündigte Überraschungsgast erwartet worden. Pater Martin Werlen erläuterte im gut besetzten Stiftstheater mit mehr oder weniger kryptischen Anspielungen vom spannungsvollen Verlauf der Kandidatensuche für den Stargast, wobei unmissverständlich mehrmals die Bezeichnung FIFA gebraucht wurde… Tatsächlich schien die Suche nach der prominenten Persönlichkeit so etwas PR-Fachmann Klaus J. Stöhlker (Foto: Bruder Gerold Zenoni).


STIFTSSCHULE

Die neue Schülerbibliothek der Stiftsschule Einsiedeln (Foto: zvg). wie ein Krimi gewesen zu sein. Schlussendlich durfte Pater Martin den bekannten Publizisten und Medienberater Klaus J. Stöhlker auf der Bühne begrüssen. Wie Pater Martin ist Klaus J. Stöhlker ein Medienprofi. Das Gespräch über Gott und die Welt geriet zu einer unterhaltsamen Causerie mit Tiefgang. Ausgehend von der Überschrift «Ein Leben wie ein Krimi» sagte Stöhlker, dass für ihn jeder Tag wie ein Krimi sei. Stöhlker ist mit einer Oberwalliserin verheiratet und erinnerte sich nach der Veranstaltung an erste Besuche in Einsiedeln in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts. Das geklaute Buch Klaus J. Stöhlker verfügt über eine grosse Privatbibliothek. Die Bücher sind themenmässig Zimmern zugeordnet. Es gibt auch eine Sektion für Märchen. Das erste Buch, das er mit Begeisterung las war «Götter, Gräber und Gelehrte – Roman der Archäologie» von C. W. Ceram. Der junge Stöhlker war so begeistert vom Inhalt, dass er das Buch klaute und noch heute in seiner Bibliothek als Preziose hütet. Stöhlker, der nach eigenen Angaben Kommunikation verkauft, wie Bäcker Brötchen, beklagte die vielen Tabus und Denk-

verbote in der Schweiz und rief den jungen Menschen im Saal zu: «Habt Mut!». Karl May und Computer Die neue Schulbibliothek ist auf den ersten Blick für einen Bücherliebhaber alter Schule gewöhnungsbedürftig. Denn aneinandergereihte Regale mit Büchern vom Boden bis zur Decke sucht man vergebens. Der Raum lässt so Raum für neue Lesemöglichkeiten. Immerhin hat man in der vorhandenen Bücherauswahl sogar den Verfasser der «Winnetou»-Romane, Karl May, berücksichtigt. Eine passende Wahl, denn Karl May hat Einsiedeln besucht und für Einsiedler Marienkalender mehrere Geschichten verfasst, die heute in den bekannten Grünen KarlMay-Bänden enthalten sind. Als andere Schulbibliotheken den damals verfemten Karl May aus den Regalen nahmen, blieb er im Kloster Einsiedeln für die Studierenden stets greifbar. Breiten Raum nehmen mit mehreren Computern die digitalen Medien ein. Davor tummelten sich die Gäste und heutigen Leserinnen und Leser, um sich mit der aktuellen Technologie nach neuen Lesehorizonten aufzumachen. Ein Apéro in der Gartenhalle des Klosters schloss die Veranstaltung. Bruder Gerold Zenoni

41


STIFTSSCHULE

Klassentag der Maturi von 1950

«Noch keine Zittergreise»

An achtzehn Kameraden erging der zweite Einladungsbrief, um sie an die Zusammenkunft am 20./21. September 2015 zu erinnern. Am Sonntagnachmittag fanden sich dann im Hotel «Linde» deren sieben ein: Gut, Hegglin, Meienberg, Oberson (mit seiner immer so charmanten Gattin), Sieber, Urscheler und Zobrist. Ursprünglich wollte Fritz Oser am Montag zu uns stossen für das Mahl am äbtlichen Hof, aber aus gesundheitlichen Gründen (Herzgeschichten) musste er im letzten Augenblick darauf verzichten. So bildeten wir ein Fähnlein der sieben Aufrechten (Gottfried Keller lässt grüssen!). Bei einem Apéro wurden die ersten Neuigkeiten ausgetauscht. Dazu gehörte auch die Todesnachricht, die dem Schreibenden am Samstag von einem Neffen des Verstorbenen gemailt wurde: Im Reusspark in Gnadenthal bei Niederwil/AG, wohin er vor kurzem umgezogen war, war am Freitag, dem 18. September unerwartet schnell Pfarr-Resignat Andreas Keusch gestorben. Nach dem vorzüglichen Abendessen in der «Linde» ging das Gespräch unter alten Kameraden weiter bis gegen 23 Uhr. Vor der «grossen Abrechnung» Am Montagvormittag trafen wir uns im Oratorium (ehemals Studentenkapelle) zur Eucharistiefeier, die Pater Hildebrand und Pater Benno zu Ehren des Tagesheiligen Matthäus zelebrierten. Im Blick auf den Zöllner, den Jesus von seiner Zollbank weg berufen hat, sprach Pater Benno in seinem sermon de circonstance von den Klecksen, die wahrscheinlich jeder in seinem Leben festzustellen und zu bedauern hat. Die Begeg-

42

nung Jesu mit Matthäus, dem Zöllner, zeigt uns, dass grösser als unsere Armseligkeit die göttliche Barmherzigkeit ist, in die wir uns im Hinblick auf die nahende grosse Abrechnung unseres Lebens empfehlen dürfen. Nach der heiligen Feier erwartete uns der kürzlich ernannte Rektor der Stiftsschule Johannes Eichrodt und führte uns in die neue Studentenbibliothek im unteren Gang. Er sprach zu uns über die etwas andere Ausrichtung unserer alten Schule, betonte dabei aber, dass die Verantwortlichen in Kloster und Schule den guten Geist zu bewahren bestrebt sind, der diese Bildungseinrichtung bisher geprägt hat. Dann führte uns der Rektor zum Fototermin. Zum Mittagsmahl waren wir, wie das so Brauch ist, an den Hof geladen. Da Abt Urban abwesend war, empfing uns Pater Dekan Cyrill am Hof und speiste mit uns. Auch Rektor Johannes Eichrodt gab uns die Ehre. Traditionsgemäss spielte uns die Studentenmusik in ihrer schicken Uniform auf. Vom Dirigenten war zu hören, dass rund ein Dutzend der Musikantinnen und Musikanten Neulinge waren. Um so erstaunlicher, wie flott sich die Musik anhörte. Der Herr Rektor ergriff zum Abschied noch einmal das Wort. Es freute ihn sichtlich, dass wir in unserem Alter noch so gar nicht den Eindruck von «Zittergreisen» machten. Wie wird es in fünf Jahren sein? Deus providebit, wie es auf den guten helvetischen Fünflibern geschrieben steht. Die Maturaklasse 1950 dankt Abt Urban und der Klostergemeinschaft für die gastliche Aufnahme zum 65-Jahr-Jubiläum! Pater Benno Hegglin


STIFTSSCHULE

Erste Reihe, v.l.: Raoul Oberson mit Gattin, Pater Dekan Cyrill Bürgi, Josef Sieber, Pater Hildebrand Meienberg; zweite Reihe: Nicolas Urscheler, Arthur Zobrist, Pater Benno Hegglin, Hans Gut, Rektor Johannes Eichrodt (Foto: Franz Kälin jun.).

Gregorianik–Perlen Choral aus dem Kloster Einsiedeln Die tausendjährige Tradition des Chorals in Einsiedeln hat Pater Roman Bannwart, langjähriger Choralmagister des Klosters, für das Tonstudio Zürich in den 60er- und 70er-Jahren zusammen mit der klösterlichen Schola aufgenommen. Diese CD macht seine Begeisterung für die Gregorianik einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Lassen Sie sich mitnehmen auf die faszinierende Reise des Gregorianischen Chorals, der am Wesentlichen unseres Lebens rührt. Finanziell ermöglicht hat die Herausgabe dieser CD die Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln.

Die CD ist im Klosterladen Einsiedeln (www.klosterladen-einsiedeln.ch/ 055 418 64 71) zum Preis von CHF 30.– erhältlich.

43



D I

KLOSTER FAHR KLOSTER FAHR

(Foto: Verena Huber-Halter) Foto: Verena Huber-Halter

en meine Seele liebt, der ist das Licht! m September suchten die Fahrer Schwestern die Geburts- und Wirkungsstätten ihres Er spricht: «Ich bin das Licht der Welt!» Ordensgründers, des heiligen Benedikt auf. Um Sie alle, die dem Kloster nahe stehen, an Wir stehn darin. Halleluja. dieser Reise teilhaben zu lassen, berichten wir auf den folgenden Seiten ausführlich darüber. Die Pilgerfahrt sollte den Schwestern dazu dienen, sich auf ihre Wurzeln zu besinnen So lautet die erste Strophe eines neuen Liedes, das die Deutsche Komponistin Barbara und durch die neuen Perspektiven, die sich beim Besuch der Wiege des Ordens ergeben, Kolberg zum Text von Schwester Hedwig (Silja Walter) komponiert hat. das Charisma seines Gründers wie auch den Kern der benediktinischen Lebensweise Es war diese endlose Liebe zu Gott, ihrem Schöpfer, die es Schwester Hedwig ermögvon einer neuen Seite zu erleben. lichte, Worte zu finden, die andere so tief berühren können. Für die Schwestern war es natürlich auch eine Reise zu den Aus ihrer Leidenschaft heraus fand sie die Kraft, jeden, der ihr Orten, wo die heilige Scholastika, die Schwester des heiligen Werk lesen möchte, mitzunehmen auf ihren geistlichen Weg, Benedikt gelebt und gewirkt hatte. der von unbändiger Freude und Freiheit erzählt, aber auch von Die Fahrt führte aber auch nach Assisi, wo der heilige Franzisinneren Kämpfen und Verzweiflung. kus seinen Orden gegründet hatte. Es war beeindruckend, die Wenn ihre Texte, von Barbara Kolberg so zauberhaft vertont, Gegensätze dieser Wallfahrtsorte zu erleben. Es schien, als ob in der Klosterkirche im Fahr erklingen, kann man erahnen, was sich die Eigenart der jeweiligen Orden an ihren Ursprungsorten es heisst, in diesem Licht zu stehen. Das ist es, was die Komponiswiderspiegeln würde. Assisi glich einem Bienenhaus. Nahe der tin meinte, als sie im Interview erklärte, viele Menschen würden Autobahn ist es leicht zu erreichen und so gehen dort täglich spüren, dass im Kloster Fahr «mal etwas anderes zu erfahren sei». tausende von Pilgern ein und aus, um Gott zu loben, ihm zu Ähnlich äussert sich in dieser Ausgabe auch Katharina danken oder ihm seine Anliegen zu unterbreiten. Ganz anders Stockmann, die als Vorstandsmitglied des Vereins Pro Kloster Fahr bei grossen Anlässen präsentierten sich die benediktinischen Orte. Sowohl in Sacro Speco als auch in für die Koordination der Helfer zuständig ist. Ihrer Ansicht nach packen die VereinsMontecassino herrschte eine Atmosphäre der Stille und des Rückzugs. mitglieder immer gern mit an, weil die Fröhlichkeit der Schwestern so ansteckend ist. Genau so erfährt der Besucher das Kloster Fahr: als Oase der Ruhe und des Friedens. Sogar bei der Arbeit kann man hier also erfahren, wie es ist, im Licht zu stehen. Obwohl es mitten im Limmattal steht, in einer Region also, die in den letzten Jahren unAuch wenn es unter den Schwestern heute keine gibt, die es so meisterhaft wie Silja gemein schnell gewachsen ist, hat es diese Qualität erhalten können. Unzählige Besucher Walter versteht, ihren inneren Frieden und die Freiheit aus der Begegnung mit Gott auskommen vor allem am Wochenende zum Kloster, um an diesem Ort zur Ruhe zu komzudrücken – die Erfahrung teilen sie alle mit ihr. Vielleicht war es ihnen deshalb ein men und Kraft für das hektische Alltagsleben zu schöpfen. Die meisten Ausflügler komBedürfnis, der Schriftstellerin den Freiraum zu lassen, den sie brauchte, um ihre Kreativimen vermutlich zum Kloster Fahr, ohne sich überhaupt zu vergegenwärtigen, dass hier tät zu entfalten, damit jemand davon erzählen und die Welt daran teilhaben lassen konnte. Benediktinerinnen leben und dies ein Ort des Gebetes und des Gotteslobes ist. Dennoch Das Werk der Autorin ist bestimmt geprägt von den Gebeten, die die Jahrhunderte werden wohl die meisten von ihnen durch ihren Besuch im Kloster am Rande der Stadt alten Mauern in sich tragen und von den Geschichten aus der Stadt, die der Fluss zum reich beschenkt. Kloster führt. Aber ein erheblicher Einfluss hatte zweifellos die Ausstrahlung der Die Wallfahrt zu den heiligen Benedikt und Scholastika war hoffentlich auch für die Gemeinschaft, das gemeinsame Beten und Arbeiten und die vereinte Suche nach Gott. Schwestern eine Gelegenheit, um wieder Kraft zu schöpfen, damit sie ihrem Kloster noch Diese Ausstrahlung ist mit dem Hinschied von Schwester Hedwig nicht verschwunden. lange die benediktinische Aura verleihen können, die für die Besucher des Klosters Fahr Sie bereichert auch heute noch sämtliche Besucher, denn jede einzelne Schwester nimmt eine solche Wohltat ist. andere auf die ihr einmalige Art und Weise mit in dieses Licht, das ihre Seele liebt. Nun wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, mit den nächsten Seiten eine gute Dafür, liebe Schwestern vom Fahr, sind euch viele Menschen «da draussen» sehr dankbar. Reise zu den Wurzeln des heiligen Benedikt. Ihre

Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter

47 45


KLOSTER FAHR

Pilgerreise der Klostergemeinschaft

Auf den Spuren des heiligen Benedikt Die Schwestern vom Kloster Fahr machten sich vom 21. bis 26. September gemeinsam auf den Weg zu den Ursprungsorten des Benediktiner-Ordens – über Florenz nach Subiaco und Montecassino. Auf dem Rückweg machten sie Halt in Assisi. Es war eine weite, anstrengende, zuweilen auch abenteuerliche Reise. Doch nach sechs Tagen kehrten die Pilgerinnen wohlbehalten und voller Dankbarkeit für das Erlebte in ihr Kloster zurück. Als Papst Franziskus im vergangenen November das Jahr des Ordenslebens ausrief und die Ordensleute dazu ermunterte, zurück zu ihren Wurzeln zu gehen, kam Priorin auf die Idee, dass man diese Aufforderung vielleicht auch wörtlich nehmen könnte. Da die Klostergemeinschaft kurz zuvor ihr vorübergehendes Zuhause im ehemaligen Schulgebäude «Subiaco» getauft hatten, liess sie der Gedanke nicht mehr los. So wurde beschlossen, dass die ganze Gemeinschaft gemeinsam das italienische Subiaco besuchen würde. Priorin Irene wandte sich mit dieser Idee an das OK «Von A bis Z», das diesen Gedanken begeistert aufnahm und gleich mit der Organisation der Reise begann und um einige Personen erweitert wurde, die für diesen speziellen Anlass notwendig waren: Schwester Andrea, Pater Justinus und Schwester Veronika, ausserdem der begleitende Arzt Walter Schweizer sowie Elisabeth Fuchs und Susanne Trombikde Faveri. Sie und Annemarie Frey (ein ständiges Mitglied des OK «Von A bis Z») hüteten während der Abwesenheit der Schwestern das Kloster, alle anderen OK-Mitglieder reisten mit, um auch unterwegs helfen, organisieren und unterstützen zu können. Schwester Gabriela und Schwester Michaela zogen ruhige Ferien am Ägerisee ei-

46

ner anstrengenden Reise nach Italien vor. Und Schwester Josefa wäre zwar von Herzen gern mitgereist, aber die weiten Wege, die zu Fuss zu den Klöstern in Subiaco, Montecassino und in Assisi zurückzulegen waren, hätten ihre Möglichkeiten bei weitem überstiegen. Sie fand einen schönen Ferienplatz im Kloster Heiligkreuz in Cham. Als dort die Reisepläne der Fahrer Gemeinschaft bekannt wurden, bat man darum, zwei ihrer Schwestern mitzunehmen. Das Kloster Fahr fand diese Idee grossartig und so wurde die Reisegesellschaft durch Schwester Laetitia und Schwester Yvonne aus dem Kloster Heiligkreuz ergänzt. Aufbruch mit Reisesegen Am Montag, 21. September um 6.50 Uhr fanden sich alle, die vom Kloster Fahr aus mitreisten, in der St. Anna Kapelle ein, um von Pater Justinus den Reisesegen zu empfangen. Dann begann die Reise in dem Süden. Mit zehn Minuten Verspätung trafen wir in Cham ein, wo die zwei Schwestern aus dem Kloster Heiligkreuz zustiegen. Im äusserst komfortablen Bus war die Fahrt sehr angenehm. Alle Reiseteilnehmer hatten die September-Ausgabe des «Te Deum» für die Stundengebete im Car erhalten. Diesen schloss sich jeweils eine halbe


KLOSTER FAHR

Vor den Toren der Abtei Montecassino. Stunde Stille an, sodass die Zeit bis zum ersten Zwischenhalt in Bellinzona wie im Flug verging. Um die langen Fahrzeiten an den sechs Tagen zu verkürzen, – die zurückgelegte Strecke betrug 2327 km – war ein vielfältiges Programm vorbereitet worden. Schwester Laetitia und Walter Schweizer erzählten etwas über den historischen Hintergrund der Etappenziele, Katharina Stockmann über kulinarische Spezialitäten der Regionen und Priorin Irene las aus dem Buch «Die Botschaft Benedikts: Die Weisheit seiner Äbte und Äbtissinnen» vor. In Italiens engen Gassen Als wir Florenz erreichten, wurde die Fahrt, die bis anhin vollkommen reibungslos verlaufen war, etwas spannender. Die breite mehrspurige Autobahn wurde von schmaleren Strassen abgelöst und diese wiederum von noch schmaleren Gassen, in denen an allen möglichen und unmöglichen Stellen Autos geparkt waren – natürlich, wir waren ja jetzt in Italien! Hinzu kam, dass das Navigationssystem uns zwar tadellos zum Kloster Santa Marta führte, jedoch auf die fal-

sche Seite der Klosteranlage, wo weder eine Parkmöglichkeit noch ein Eingang zu finden waren. Also machte sich Andy, unser Chauffeur mit seinem Car und seinen Passagieren auf die Suche nach dem Haupteingang. Andy, muss ich hier vielleicht erklärend anfügen, fackelt nicht lange. Er schickt keine Späher voraus, um zu klären, ob für den Car überhaupt ein Durchkommen sei. Seine Devise lautet: «Wo ich vorwärts rein komme, da komme ich auch rückwärts wieder raus!». Als er auf der vermeintlich richtigen Seite des Klosters ein Tor erspähte, fuhr er den Car kurzerhand hindurch – auf den winzigen Parkplatz eines Fakultätsgebäudes der Universität Florenz. Aber das war für unseren routinierten Chauffeur natürlich kein Problem, er legte den Rückwärtsgang ein und wendete den Bus auf der kleinen Kreuzung gekonnt. Wunderbare Lage Im Kloster Santa Marta angekommen, stellten wir fest, dass dessen Lage wohl kaum schöner sein könnte. Ein Tor führt vom Hof auf einen Sitzplatz, der über einem grossen Olivenhain liegt. Kaum waren die Koffer im

47


KLOSTER FAHR

Improvisierte Vesper vor der halb zerfallenen Kirche Santa Scholastica. Zimmer, machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle, um ins Zentrum von Florenz zu fahren. Am Hauptbahnhof stiegen wir aus und machten uns zu Fuss auf den Weg zum Dom, der Kathedrale Santa Maria del Fiore. Die grosse Gruppe blau bekleideter Schwestern war eine Sehenswürdigkeit in der grossen Stadt. Überall wurden Fotoapparate und Handys gezückt, um diesen Anblick festzuhalten. Im Dom feierten wir die Heilige Messe zusammen mit den Florentiner Kirchenbesuchern. Essen all' italiana Um 20 Uhr kamen wir wieder im Kloster an und erhielten dort gleich einen Vorgeschmack der üppigen und schmackhaften Mahlzeiten all‘ italiana, die uns die nächsten Tage erwarteten. Am nächsten Tag, als sich alle samt Reisegepäck wieder beim Bus eingefunden hatten, stellte sich heraus, dass Andy zwei Bussen zu je 28.70 € für falsches Parkieren gefasst hatte. Aber wir waren uns alle einig, dass uns das Parkieren in Florenz dennoch weit günstiger gekommen ist, als in Zürich ein legaler Parkplatz gekostet hätte. Voller

48

Erwartung auf den neuen Reisetag fuhren wir pünktlich um 8.00 Uhr aus Florenz ab. Rechtzeitig zu der mit den Benediktinern von Norcia (Nursia) vereinbarten Zeit trafen wir in der Basilica San Benedetto ein, wo wir zusammen mit Pater Justinus in der Krypta Eucharistie feierten. Gleich um die Ecke lag die Trattoria dei Priori, wo wir das Mittagessen zu uns nahmen. Anschliessend fuhren wir die kurze Strecke zur Kirche Santa Scholastica, wo sich der Überlieferung nach das Kloster der Heiligen befunden hatte. Die halb zerfallene Kirche war geschlossen, so beteten wir am späteren Nachmittag um die Zisterne vor der Kirche herum stehend die Vesper. Während des ganzen Gebets sass eine Taube auf der Friedhofsmauer und schien uns zuzuhören. Zu Gast bei Santa Scholastica Etwas verspätet machten wir uns auf die Weiterfahrt nach Subiaco, wo uns im Gästehaus des Klosters Santa Scholastica um 20.30 Uhr das wiederum sehr reichhaltige Nachtessen serviert wurde. Nach der Komplet fielen wir alle glücklich, aber erschöpft in unsere Betten. Den ganzen Mittwoch über blieben wir in Subiaco, dieser Tag war als «Wüstentag» geplant. Nach dem gemeinsamen Frühstück und dem Morgengebet war bis 15.30 Uhr allen frei gestellt, wie sie den Tag gestalten wollten. Das Gästehaus hatte uns Lunchpakete zusammengestellt (auch mehr als genug natürlich) und so trennten sich unsere Wege nach der Laudes, nachdem man vereinbart hatte, sich im Kloster Sacro Speco wieder zu treffen. «Wüstentag» in Subiaco Eine Gruppe von Schwestern wollte die Stille ums Kloster Santa Scholastica herum geniessen, andere wiederum wanderten alleine los und eine ganze Gruppe machte sich auf die von Elisabeth Fuchs geführte Wanderung durch das reizvolle Tal des Aniene. Einige von uns konnten es kaum erwarten, zur Höhle Benedikts zu kommen und machten


sich schon früh morgens auf zum Kloster Sacro Speco, etwa ein Kilometer oberhalb des Klosters Santa Scholastica. Vielleicht lag es am Wetter, das sich an diesem Tag nicht von der besten Seite zeigte (der einzige nicht so schöne Tag!) und daran, dass es ein normaler Wochentag war oder auch weil dieses Kloster sehr abgelegen ist, auf jeden Fall trafen wir in Sacro Speco nur wenige Besucher an. So bot sich die grossartige Gelegenheit, in der Stille dieser Höhle zu verweilen. Pater Justinus und die Wildschweine Als wir uns am Nachmittag alle wieder vor dem Kloster Sacro Speco trafen, hörten wir, dass Pater Justinus den Grosseinsatz seines Schutzengels herausgefordert hatte. Pater Fasziniert von Benedikts Felsenkloster Sacro Speco (Foto: Katharina Stockmann).

KLOSTER FAHR

Justinus war alleine durch die Eichenwälder gewandert und fand sich plötzlich von Wildschweinen eingekesselt. Da das Rudel Junge bei sich hatte, hielt er vorsichtshalber Ausschau nach einem Baum, den er notfalls erklimmen könnte. Aber offenbar hatte das Rudel mehr Angst vor dem Mönch aus Einsiedeln als umgekehrt und gab ihm flüchtend den Weg frei. Der Besuch von Sacro Speco, wo der hl. Benedikt während vielen Jahren in der Höhle gelebt hatte, war für die meisten, wenn nicht gar für alle, der absolute Höhepunkt der Reise. Abgesehen von der einmaligen Lage ist auch die Architektur spektakulär, sie verleiht der Kirche ihren einmaligen Charakter. Der Eingang führt direkt in die Oberkirche mit dem Hauptaltar. Die «Seitenaltäre» jedoch befinden sich in Sacro Speco auf unterschiedlichen tieferen Ebenen, die von der Oberkirche her über ziemlich steile Treppen erschlossen sind. Spannende Führung Katharina Stockmann und Walter Schweizer hatten schon von der Schweiz aus eine Führung in deutscher Sprache für uns organisiert. Ein Benediktiner aus Deutschland, der gegenwärtig in Rom lebt, stellte sich dafür zur Verfügung. Er verstand es hervorragend, historische Fakten weiterzugeben und gleichzeitig spirituelle Aspekte hervorzuheben. Es war ein Genuss, ihm zuzuhören. Sein Wissen über das Leben Benedikts ist enorm und er konnte vieles ergänzen, was aus der Vita Benedikts nicht ohne weiteres hervorgeht. Zum Beispiel die Tatsache, dass Benedikt nicht viel älter als sechzehn Jahre alt gewesen sein konnte, als er sich das erste Mal in der Höhle von Subiaco niederliess, da auswärtige Studenten an der Universität in Rom damals nicht angenommen wurden, wenn sie älter waren als fünfzehn oder sechzehn. Im ältesten Benediktinerkloster Am nächsten Tag hatten wir am Morgen Gelegenheit, das Kloster Santa Scholastica zu besichtigen. Der junge Führer erklärte

49


KLOSTER FAHR Abstecher nach Assisi

Die Grabstätte des hl. Benedikt und seiner Schwester, der hl. Scholastica in Montecassino (Fotos: Verena Huber-Halter). uns (durch Pater Justinus fast simultan übersetzt), dass wir uns im ersten von Benedikt gegründeten, also dem ältesten Benediktinerkloster überhaupt befanden. Entgegen dem, was der Name vermuten lässt, hatte Benedikts Schwester Scholastika aber nie in diesem Kloster gelebt. Der Bau besteht aus Teilen verschiedenster Epochen zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert. Besucher wandeln hier in Windeseile durch die Jahrhunderte – drei wunderschöne Kreuzgänge sind zu besichtigen: zwei aus gotischer und einer aus der Zeit der Renaissance. Am Nachmittag ging es weiter nach Montecassino, wo wir von Abt Donato begrüsst wurden. Unsere Führerin steuerte uns flott durch das Kloster und erklärte die wichtigsten historischen Ereignisse und Kunstgegenstände. Von Wundern schien sie besonders gerne zu berichten – gleich deren vier hatte sie für uns auf Lager. Am Grab der hl. Benedikt und Scholastica sang die ganze Gruppe das Salve Regina, das in der riesigen, stillen Kirche wundervoll tönte. Nach der Vesper, die wir auf den Bänken direkt am Grab mit den Mönchen mitfeiern durften, folgte für uns die Messe in der Krypta mit Pater Justinus.

50

Am Freitag hiess es Abschied nehmen von Subiaco. Wir machten uns auf den Weg nach Assisi, wo wir in der Kirche San Damiano Messe feiern wollten. Auf dem Weg dahin fuhren wir durch abenteuerliche Strassen, durch die vorsichtigere Menschen wohl nicht einmal mit dem Privatauto gefahren wären. Aber Andy fuhr getreu seinem Motto mutig drauf los und prompt blieben wir stecken und mussten den Weg zur Kirche zu Fuss fortsetzen. Gerade rechtzeitig kamen wir dort an, um noch eine Messe feiern zu können, bevor die Kirche für die Mittagszeit geschlossen wurde. Unterdessen hatte es Andy tatsächlich geschafft, seinen Car die paar hundert Meter aus der kurvenreichen engen Strasse rückwärts wieder heraus zu manövrieren. Nach dem Mittagessen blieb Zeit, um Assisi auf eigene Faust zu entdecken, einige von uns schafften es sogar zum Grab des hl. Franziscus in der Basilica San Francesco. Am späten Nachmittag kehrten wir nach Florenz zurück. Die letzte Etappe anderntags führte uns zurück in die Schweiz. Sehr herzlich wurden wir am Samstagabend im Kloster Heiligkreuz empfangen, wo wir zum Nachtessen eingeladen waren, bevor wir das letzte Stück unter die Räder nahmen und kurz vor 22 Uhr wohlbehalten im Kloster Fahr eintrafen. Zuhause vermisst Es war eine wunderbare Reise. Wir haben viel erlebt und gesehen und alle sind unendlich dankbar für die vielen Eindrücke, die wir mitnehmen durften. Wir haben zusammen gebetet, geschwiegen, gelacht und gestaunt. Eigentlich hätte man überall dreimal mehr Zeit gebraucht. Aber es wäre unmöglich gewesen, das Kloster Fahr für ganze drei Wochen zu schliessen – zu viele Menschen wollen Kraft schöpfen bei einem Klosterbesuch. Und tatsächlich wurden die Fahrer Schwestern schon nach sechs Tagen Abwesenheit von einigen Personen schmerzlich vermisst. Verena Huber-Halter


KLOSTER FAHR

Pilgerreise der Klostergemeinschaft II

Der inspirierende Funke Die Pilgerreise auf den Spuren Benedikts war für unsere Klostergemeinschaft ein einmaliges Erlebnis. Neben den kulturellen und geschichtlichen Eindrücken war die Reise nach Subiaco für uns vor allem eine spirituelle Reise, die uns nachhaltig prägen wird.

Als vor zwei Jahren klar wurde, dass wir Schwestern während der Renovation der Klausur in die Räume der ehemaligen Bäuerinnenschule ziehen werden, suchten wir für unser «temporäres Kloster» einen passenden Namen. Wir entschieden uns für «Subiaco». Subiaco liegt rund siebzig Kilometer östlich von Rom und ist für uns Benediktinerinnen ein besonderer Ort. Hier oben in einer Höhle verbrachte der heilige Benedikt die ersten Jahre seines monastischen Lebens. Er suchte diesen Ort auch später in einer Krise wieder auf. Päpstlicher Impuls

Bestrebungen, die Pläne und die Werte wahrzunehmen, die sie bewegt haben, angefangen von den Gründern, den Gründerinnen und der ersten Gemeinschaften». (Apostolisches Schreiben zum Jahr des geweihten Lebens, 21.11.2014). «Pilgerbriefe» auf dem Altar Der inspirierende Funke ist gesprungen! Wir machten uns an die Planung und die Vorfreude wurde immer grösser. Unser Projekt Aufstieg nach Sacro Speco (Foto: Verena Huber-Halter).

Da ich vor ein paar Jahren diesen Ort schon einmal besuchen durfte, kam mir die Idee, den Schwestern «das echte Subiaco» zu zeigen. Papst Franziskus bestärkte mich in meinem Vorhaben. Für das Jahr des geweihten Lebens vom 1. Adventsonntag 2014 bis am 2. Februar 2016 gab er uns Ordensleuten in einem Apostolischen Schreiben Impulse für die Gestaltung dieses Jahres: «In diesem Jahr wird es zweckmässig sein, wenn jede charismatische Familie sich ihrer Anfänge, ihrer geschichtlichen Entwicklung erinnert, um Gott zu danken. Es geht nicht darum, Archäologie zu betreiben oder nutzlose Nostalgie zu pflegen, sondern darum, den Weg der vergangenen Generationen nachzugehen, um auf ihm den inspirierenden Funken, die hohen

51


KLOSTER FAHR im Jahr des geweihten Lebens nahm Gestalt an. In der Fastenzeit 2015 hörten wir als Tischlesung den Kommentar von Schwester Michaela Puzicha zu den Dialogen Gregor des Grossen über das Leben des heiligen Benedikt. Als persönliche Vorbereitung für die Pilgerreise überlegte sich dann jede Schwester folgende Fragen: «Wofür mache ich mich auf den Weg? Was sind meine Sehnsucht, mein Dank, meine Anliegen, die ich mit nach Subiaco nehme?» Diese «Pilgerbriefe» steckten wir am Morgen vor der Abreise in unser Pilgerband. Bei jeder Eucharistiefeier legten wir dieses Band auf den Altar. Unsere Pilger-

briefe durften wir den Schwestern im Kloster Santa Marta in Florenz übergeben, sie werden sie im Osterfeuer 2016 verbrennen. Vertiefte Berufung Diese gemeinschaftliche Pilgerreise auf den Spuren Benedikts vertiefte unsere Berufung als Benediktinerinnen. Sie stärkte uns als Gemeinschaft und festigte unser Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir haben einander so viel zu erzählen. Eine grosse Kraft und Freude ist spürbar und prägt unseren klösterlichen Alltag. Der inspirierende Funke ist gesprungen! Priorin Irene Gassmann

Pilgererfahrungen der Fahrer-Schwestern «Die Vorfreude erfüllte sich! Mit dem Segen ging es in die unsagbar schöne Weite. Sonnenaufgang, Dörfer, Städte, Wiesen, Wälder und Olivenhaine, Strassen, Brücken, Tunnels und staunenerregende Bauten. Gemeinsam und alleine durften wir dies alles verkosten. Welch ein Geschenk». «Tief ins Herz geschlossen habe ich Subiaco. Hier in der Höhle hat der heilige Benedikt Gott erfahren. Dieser Ort berührte mich sehr. Es ist ein Ort, an dem man lange bleiben möchte in Stille». «Ergriffen hat mich die Gelübde-Erneuerung in der Krypta von Montecassino». «Die Harmonie zwischen den Begleitpersonen und den Fahrer-Schwestern war einfach wunderbar!» «Die Wanderung nach Sacro Speco hatte es in sich. Besonders spannend war die Erkundung des Felsenklosters mit der Höhle, in welcher der junge Benedikt drei Jahre bei sich selber wohnte und auf Gottes Weisung hörte.» «Sacro Speco, es steht felsenfest, wie ein grosses Schwalbennest. Vater Benedikt, was hat dich bewogen, dass du dort hinaufgezogen?» «Am Wüstentag stieg ich den steilen, steinigen für mich mühsamen Weg hinauf zum Ort, wo der Mönch Romanus sein erspartes Brot mit einem Korb mit Glocke am Seil vor die Höhle Benedikts hinunter liess. Hier oben wurde ich von liebenswürdigen Salesianerinnen gastfreundlich aufgenommen. Ich hatte eine Oase gefunden». «Die weiten Distanzen Nursia bis Subiaco und Subiaco bis Montecassino liessen mich staunen. Diese Strecken hat der heilige Benedikt zu Fuss überwunden!» «So viel Liebe, Freude, Friede durften wir erfahren. Der heilige Benedikt hatte Freude an uns und hat bestimmt ab und zu geschmunzelt!» «Mich beeindruckten die Bauten, vor allem die wunderschönen Kreuzgänge, in deren Mitte jeweils ein Brunnen stand.» «Nun aber gilt es ernst. Wir kehren heim. In jeder von uns wächst ein neuer Keim. Abschied von diesem «gelobten Land», doch ohne Schmerz, denn wir bleiben drin mit Verstand und Herz!»

52


KLOSTER FAHR

Geburten: Zu Gott heim gegangen: 28. Juli 2015, Johanna und Mirjam, Edith Ehemalige Schülerin: 11. September 2015, Ottilia Lüthi-Holzgang, und Simon Suter-Bürge, Mandach (HK Dietikon (HK 1944). – 14.Sptember 2015, Anna 12/13). – 5. September 2015, Adeline, Corina und Pascal Jendt-Köstli, Kusch-Sigrist, Winznau – 25. NACHRICHTEN Fällanden (HK 02/03). – 12. September 2015, Nina SchaInwil (HK 1945) – September 2015, Felix, Pia DER EHEMALIGEN cher-Thali, 21. Oktober 2015, Olga Heimund Martin Arnold-Arnold, gartner-Würsch, Fislisbach. Bürglen (FK 04). – 19. September 2015, Martin, Sandra und Martin Mutter von: Albisser-Arnold, Geuensee (FK 09). – 29. Martina Nussbaumer-Kusch, Wisen (WK 87/88). September 2015, Thomas, Daniela und Johannes Etter-Rutz, Urnäsch (HK 07/08). – Vater von: 11.Oktober 2015, Gion Marco, Martina und Monika Meyer-Roggenmoser, Edlibach (87/88). Marco Wicki-Schöpfer, Fahrwangen Schwester Michaela Portmann (HK 12/13).

Sacro Speco – das Felsenkloster hoch oben über Subiaco, wo der hl. Benedikt mehr als dreissig Jahre lang als Einsiedler gelebt hat, beeindruckte die Pilgerinnen aus dem Kloster Fahr sehr (Foto: Verena Huber-Halter).

53


ADVENT Der Herr ist gut. Der Herr ist herrlich und gut, der Herr, und er kommt zu uns, ja, er kommt! Halleluja!

Wir müssen vom Schlaf nun auferstehn,

ihm singend mit Lampen entgegengehn,

denn, er kommt zu uns, ja, er kommt! Halleluja! Der Herr ist treu. Er hält, was er sagt, er macht frei, der Herr, wenn er kommt zu uns, ja, er kommt! Halleluja!

Er wirft sein Feuer mit Macht vor uns her,

die glühen uns aus und brennen uns leer,

wenn er kommt zu uns, ja, er kommt! Halleluja! Der Herr ist schön. Wir dürfen ihn lieben und sehn im Menschen, ja, er kommt! Halleluja!

Wir tanzen in seiner Liebe, so sehr

von seinem Kommen getragen daher,

denn er kommt zu uns, ja, er kommt! Halleluja!

Silja Walter OSB; GA X, S. 472 54

(Foto: Klaus Honermann)

der kommt zu uns,



KALEIDOSKOP

Veranstaltungskalender Religion Rorate-Gottesdienst Wann: Donnerstag, 10. Dezember 2015, 7.00 Uhr Wo: Klosterkirche Fahr Dein Leben will singen – Gesang und Gebet Was: Adventliches Abendlob Wann: Samstag, 12. Dezember 2015, 19.00 Uhr Wo: Klosterkirche Fahr

Was: Wann: Wo:

Was: Wann: Wo:

Adventslieder singen Sonntag, 13. Dezember 2015, 15.00 Uhr Kloster Fahr Adventsvesper mit adventlichen Liedern und Texten aus dem Fahrer Psalmenbuch Sonntag, 13. Dezember 2015, 16.30 Uhr Klosterkirche Fahr

Gottesdienste an Weihnachten im Kloster Einsiedeln Heiligabend – Donnerstag, 24. Dezember 2015, 20.00 Uhr Feierliche Vigil (Chorgebet der Mönche)

Heiligabend – Donnerstag, 24. Dezember 2015, 23.00 Uhr «Mitternachtsmesse» (Orchestermesse)

Weihnachtstag – Freitag, 25. Dezember 2015, 10.30 Uhr Pontifikalamt (Orchestermesse)

Weihnachtstag – Freitag, 25. Dezember, 16.30 Uhr Pontifikalvesper Gottesdienste an Weihnachten / Neujahr im Kloster Fahr Heiligabend – Donnerstag, 24. Dezember 2015, 23.00 Uhr Feierlicher Mitternachtsgottesdienst

Weihnachtstag, Freitag, 25. Dezember 2015 Alle Gottesdienste wie am Sonntag

Neujahr, Freitag, 1. Januar 2015 Alle Gottesdienste wie am Sonntag

Jahreswechsel im Kloster Einsiedeln – Donnerstag, 31. Dezember 2015 16.30 Uhr Feierliche Vesper mit Salve Regina (Abendgebet der Mönche)

56


17.30 Uhr 20.00 Uhr – 22.45 Uhr 23.00 Uhr 23.45 Uhr 00.00 Uhr

KALEIDOSKOP

Jahresabschlussmesse in der Klosterkirche Feierliche Vigil (Chorgebet der Mönche); anschliessend eucharistische Anbetung In der Magdalenenkirche (Eingang in der Klosterkirche vorne links) Besinnung mit Text und Musik in der Klosterkirche, gestaltet von Mönchen des Klosters; freier Eintritt Ausläuten des alten Jahres Einläuten des neuen Jahres und Wort des Abtes zum neuen Jahr

Musikalisch besinnlicher Jahreswechsel im Kloster Fahr Wann: Donnerstag, 31. Dezember 2015, 23.00 Uhr Was: Musik «Entlang der Moldau» und Texte von Silja Walter OSB Wer: Mitglieder des Schweizer Oktetts; Schwester Ruth Tresch, Kloster Fahr, liest Texte von Silja Walter. Wo: Klosterkirche Fahr Eintritt: Fr. 28.–, Vorverkauf: Kloster Fahr (Tel. 043 455 10 40 E-Mail: sekretariat@kloster-fahr.ch) Ü-30 fahrwärts Was:

i m Rhythmus der Benediktinerinnen miteinander den Glauben feiern, miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam singen, auftanken, zuhören, nachdenken, beten… Leitung: Beat Altenbach SJ, Priorin Irene Gassmann OSB, Ruth Mory Wigger, Regina Käppeli Alter: ab 30 Jahre Wann: Freitagabend, 19. Februar bis Sonntagmittag, 21. Februar 2016 Wo: Kloster Fahr Kosten: CHF 220.– Anmeldung: www.kloster-fahr.ch

Kultur Heilig-Messe Wer: Leitung: Was: Wann: Wo:

Chor der 90 Stimmen, Ensemble La Partita Agnes Ryser Bach, Air aus der Orchestersuite in D, Eröffnungschor aus dem Weihnachtsoratorium; Joseph Haydn, Heilig-Messe Sonntag, 29. November und Sonntag, 6. Dezember 2015, je 18.30 Uhr Klosterkirche Einsiedeln Freier Eintritt – Kollekte

Adventskonzert Wann: Wer: Wo:

Freitag, 11. Dezember 2015, 18.30 Uhr Cum Anima-Chor, Chor der Stiftsschule. Leitung: Adeline Marty Grosser Saal des Klosters Einsiedeln Freier Eintritt – Kollekte

57


Neuerscheinung

KALEIDOSKOP

Das langersehnte neue Werk über die Kleider und den Schmuck des Einsiedler Gnadenbildes ist erschienen!

nbild siedler Gnade Ein chau» zum ituelle Modes B · Die «Spir Bruder

i OS Gerold Zenon

152 Seiten, 200 x 270 mm. Verkaufspreis: Fr. 38.80 (inkl. MwSt., zuzüglich Versandkosten)

B · Madonna d Zenoni OS Bruder Gerol

Bruder Gerold Zenoni OSB, Madonnas Fashion – Die «Spirituelle Modeschau» zum Einsiedler Gnadenbild

s Fashion

Madonnas Fashion – Die «Spirituelle Modeschau» zum Einsiedler Gnadenbild zeigt in brillanten Farbbildern die Schönheit der Gewänder und des Schmuckes der Einsiedler Muttergottes. Ergänzt wird das Buch durch viele spannende Geschichten rund um den grössten Wallfahrtsort der Schweiz.

58

ashion Madonnas F

Buch ermöglicht durch «Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln» www.freunde-kloster-einsiedeln.ch Bestellungen über: klosterladen@kloster-einsiedeln.ch oder Telefon 055 418 64 71


KALEIDOSKOP

Gespräch mit dem Atheisten Mike Müller

Gewichtige Satire Die Sendung des Schweizer Fernsehens heisst «Giacobbo & Müller» und hat den beiden Protagonisten Viktor Giacobbo und Mike Müller so etwas wie die Oberhoheit über die eidgenössische Satire verschafft. Ebenso bekannt ist Mike Müller als Hauptdarsteller der Krimiserie «Der Bestatter». Nur in Einsiedeln war Mike Müller noch nie. Dafür wurde er von seinem Kompagnon schon getadelt! Bruder Gerold Zenoni erfuhr im grossen Salve-Interview noch viel mehr über Mike Müller.

Wir hatten uns im «Sphère» verabredet. Ein Zürcher Lokal, das garantiert über jeden Zweifel erhaben ist. Die angesprochene Patrouille der Stadtpolizei kannte das «Sphère» jedenfalls nicht und konnte mir somit den Weg dorthin nicht zeigen. Mike Müller, eine gewichtige Erscheinung mit sportlicher Attitüde, traf mit etwas Verspätung ein (und das ist jetzt noch diplomatisch ausgedrückt). Der vermeintlich terminfreie Mittwoch war für ihn dann doch nicht terminfrei. Die Jacke übergezogen und ab mit dem Velo. Alles kam gut. Sehr gut sogar. In Bern hatte Mike Müller ein ähnliches Erlebnis wie das oben geschilderte. Für Recherchen über Pestalozzi musste er in die Landesbibliothek. Die nach dem Weg befragten altgedienten Berner Stadtpolizisten waren ratlos, denn von einer Landesbibliothek hatten sie noch nie gehört. Damals gab es noch keine Handys und all dieses Zeugs. Die Gesetzeshüter und Helfer mussten in der Zentrale nachfragen. Danach «führten» sie Mike Müller im Polizeiauto ab. Zur Landesbibliothek!

Ich bin getauft (Mike Müller überlegt ernsthaft, in welcher Konfession das gewesen war). Meine Eltern traten aus der reformierten Kirche aus. Der Dorfpfarrer hatte meinem Bruder die Taufe verweigert, weil sein Pate und seine Patin katholisch waren. Eigentlich bin ich konfessionslos aufgewachsen. Konsequenterweise müsste ein Atheist das christliche Weihnachtsfest total ignorieren. Schauspieler, Satiriker, Autor Mike Müller (Foto: Bruder Gerold Zenoni).

Du bist «entschieden atheistisch» eingestellt, wie man in einem Interview lesen konnte. Als Solothurner hast du womöglich doch eine katholische Kindheit gehabt. Ist gar nichts hängen geblieben?

59


KALEIDOSKOP

Selfie von Mike Müller mit seinem Interviewer Bruder Gerold Zenoni in Zürich (Foto: Mike Müller). Frequentierst du keine Weihnachtsmärkte und verzichtest somit auf den dortigen Glühwein? Auf Glühwein verzichte ich nicht. Aus Trotz bin ich aber auch schon an Weihnachten in die Kirche gegangen. Im Magdeburger Dom erlebte ich einen grandiosen Gottesdienst mit sehr guter Predigt und schönen Gesängen. Es war schlicht und einfach. Nach zu viel Essen und zu vielen Geschenken bekam ich auch etwas fürs Herz. Da ich kein ausgekochter Rationalist bin, habe ich nichts gegen Weihnachten. In meiner Kindheit und Jugendzeit luden die Eltern an Weihnachten Witwen aus dem Quartier ein. Das war immer lustig. Wieso reden Nichtgläubige wie der erklärte Atheist Rolf Vollmann in seinem zweibändigen Romanführer «Die wunderbaren Falschmünzer» so häufig über Gott, Heilige oder Bischöfe und machen – wie in deinem Fall – auch noch Witze darüber? Wir machen uns in der Sendung «Giacobbo

60

& Müller» nicht über den Glauben lustig. Wir machen uns über bestimmte Gläubige lustig. Wenn man Gott negiert, bezieht man sich auf Gott. Ich bin eine pragmatische Schlampe. Historisch gesehen machten wir in der Schweiz gute Erfahrungen mit der Religionsfreiheit. Ich finde, dass sich Kirchen im Rahmen des Gesetzes durchaus zu politischen Themen äussern sollen. Andererseits bin ich froh, dass die Kirche nicht mehr den Einfluss von früher hat. Sobald die Kirche manipulativ wird, mache ich mich lustig über sie. Kennst du das Kloster Einsiedeln von Besuchen her? Nein. Viktor Giacobbo tadelte mich dafür. Immerhin ist das Kloster Einsiedeln ein wichtiger kultureller Ort der Schweiz. Das Kloster Fahr kenne ich hingegen von meinen Joggingtouren. Leider war die Gaststätte immer geschlossen, wenn ich da war. Und heute jogge ich nicht mehr. Meine Kniee machen nicht mehr mit.


Haben Klöster heute noch eine Bedeutung oder sind sie überflüssig? Es ist nicht an mir das zu beurteilen. Auch kann ich als Laie die ökonomische Situation der Klöster schlecht abschätzen. In unseren Breitengraden sind Klöster nicht mehr die Machtfaktoren von einst. In Asien hingegen sind sie immer noch Machtfaktoren mit allen Grauslichkeiten. Auf meinen Reisen nach Asien erlebte ich Äbte in zweifelhaften Rollen. Ich erwähne das Kloster Myanmar in Burma, das mit der Militärdiktatur zusammengearbeitet hat. Auch herrscht dort Aberglauben. Klöster sind eine der wenigen Orte, wo Utopie oder ein anderer Topos möglich ist in einer Welt, die immer mehr bestimmt, was gilt. Ähnlich wie etwa Genossenschaften in der Innerschweiz stehen sie für eine andere Sozietät und sind Garanten für Nachhaltigkeit. Das Kloster Einsiedeln geht anders mit Land um als ein Immobilienfonds. Auch in der Stadt Bern sagten sich die Adeligen, dass sie alles von Wert behalten würden. Was macht für dich die Faszination des Klosterlebens aus? Mich interessiert der theologische Zugang. Was ist Zweifel? Das möchte ich verstehen. Würdest du einen heiligmässigen Mönch in einem Film glaubhaft spielen können? Grundsätzlich ja. Ich würde entsprechende Biographien lesen und eine gewisse Zeit in einem Kloster verbringen, wobei ich nicht unbedingt ein Schauspieler bin, der alles recherchiert haben muss. Das Klosterleben finde ich faszinierend. Ich kenne die Klöster Disentis und Olten. Du bist wohl der bestbezahlte Kaffeeholer der Schweiz, wenn du Sonntag für Sonntag in der Satiresendung «Giacobbo & Müller» des Schweizer Fernsehens den Kaffee für deinen Mitmoderator Viktor Giacobbo holst. Arbeitest Du gerne für andere? Ich bekomme kein Trinkgeld! Die Arbeit, wie sie Viktor und ich machen, kann man

KALEIDOSKOP

nur im Team leisten. Blöd formuliert: wenn du Kaffee holst, muss auch einer da sein, dem du ihn bringen kannst. Zu Beginn wechselten wir ab. Überall wo wir arbeiteten, gab es schlechten Kaffee. Deshalb wollten wir in der Sendung eine formidable Kaffeemaschine. Inzwischen ist sie amortisiert und rentiert. Vor einiger Zeit war der damalige Abt Martin Werlen aus dem Kloster Einsiedeln Gast in eurer Sendung. Schlagfertig, humorvoll – er erhielt mehrmals Szenenapplaus des Publikums – bot er euch auf die teilweise provokanten Fragen souverän Paroli. Viktor Giacobbo hätte auch gerne mal Papst Franziskus in der Sendung. Wärst du auch dabei? Absolut. Er wäre ein guter Gast. Schon der letzte Papst wäre ein guter Gast gewesen. Sicher ist er jetzt froh, theologische Bücher lesen zu können und zu schreiben. Doch wir wissen, dass wir den Papst nicht bekommen. Politische Akteure jedweder Couleur bekommen in eurer Sendung regelmässig ihr Fett weg. Ist es nicht etwas billig, Politiker blöd hinzustellen? Und seid ihr womöglich sogar Schuld an der tiefen Stimmbeteiligung bei Wahlen? Das stimmt nicht. Die Stimmbeteiligung stieg. Wir machen uns nicht lustig über Politik, sondern über bestimmte Politiker. Wenn ich sicher wäre, dass Satire über Politiker zu Gaga-Wahlen führen würde, gelangten meine Sketche sofort in den Papierkorb. Ich wünsche mir Politiker mit Schalk und Witz. Auch in der SVP und der FDP gibt es Leute mit Humor. Papst Franziskus ist kein Clown weil er Humor hat. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ihr in der Sendung «Giacobbo & Müller» fast krampfhaft bemüht seid, eure Satire gleichmässig zu verteilen. Da kommt selbstverständlich die SVP dran. Dann aber kommen die Grünen und die SP, die CVP, BDP und FDP auch nicht ungeschoren davon. Ist das der

61


KALEIDOSKOP satirischen Konkordanz geschuldet oder fürchtet ihr den Medienombudsmann? Ich habe keine Angst vor dem Medienombudsmann. Der sprach uns schon mehrmals frei. In der Schweiz leben wir in einem System der Konkordanz. Alle sind an der Regierung beteiligt. In einem anderen System wäre unsere Satire eine andere. Wir nehmen jene Themen auf, die uns ins Auge springen. Es ist bekannt, dass Gagschreiber für die Sendung «Giacobb & Müller» im Einsatz sind. Findest du die dir aufoktroierten Pointen immer lustig? Tatsächlich finde ich sie nicht immer lustig. Es wird viel Ausschuss produziert. Andere finden meine Gags nicht so lustig. Das ist eine gute Schule betreffs der Eitelkeit eines Autors. Aber mir oktroiert niemand was auf. Was wir in der Sendung bringen, finden Viktor und ich lustig.

Fade Witze von dir deklarierst du meistens in einem Nachsatz als solche. Ist das Kalkül oder läuft das unter Schadensbegrenzung? Beides. Manchmal versuche ich, den Gag nachzujustieren. Meistens wird er durch die Erklärung nicht besser. Erinnerst du dich an die peinlichste Situation nach einem misslungenen Gag? Das erzähle ich sicher nicht (lacht). Manchmal schäme ich mich nach einem missglückten Gag sehr. Und wenn ich mir die Aufzeichnung davon ansehe, passiert alles nochmals mit Faktor 10. Gibt es einen Leader betreffs Humor unter den Schweizer Kantonen? Das ist eine gute Frage. Das höre ich immer gerne… (lacht) Ich glaube nicht, dass es einen Hu-

Mike Müller (links) und Viktor Giacobbo unterhalten sich in der Sendung «Giacobbo & Müller» mit dem damaligen Abt Martin Werlen aus dem Kloster Einsiedeln. (Foto: Schweizer Fernsehen)

62


KALEIDOSKOP

morleader unter den Schweizer Kantonen gibt. Wobei wir die Welschen weniger auf dem Radar haben.

Auf langen Autofahrten mit meiner früheren Freundin kannte ich etwas Ähnliches. Wir lasen uns gegenseitig aus Büchern vor.

War schon der kleine Mike oder der Schüler Mike ein Clown und Spassmacher? Ein Spassmacher war ich sicher. In der Schule waren andere auch lustig. Das ist gewissermassen ein Privileg, wenn man in geordneten Verhältnissen aufwachsen darf.

Du machst «Giacobbo & Müller», Fernsehund Filmproduktionen wie «Tell», wo du den helvetischen Armbrusthelden mimtest. Du schreibst und agierst in Bühnenproduktionen wie «A 1» über die Nationalstrasse und ihre Befahrerinnen und Befahrer. Was machst du am liebsten? Alles. Ich habe arbeitsmässig gerne ein durchmischtes Jahr. Ich drehe gerne die Folgen von «Der Bestatter». Das nimmt etwa vier Monate in Anspruch. Dann freue ich mich auf mein Büro, wo ich schreibe und Konzepte entwickle. Leider ist mein Leben zu strukturiert. Ich bin immer noch in der Phase des Kantischülers: Wenn auf der Türe des Französischlehrers «Congé» stand, freute mich das riesig. Wenn sich derartige unerwartete «Congé»-Situationen in meinem jetzigen Leben ergeben, wenn ich also machen kann, was ich will, freut mich das enorm. Ich kann Kaffee trinken…

«Der Bestatter» mit dir in der Hauptrolle ist eine erfolgreiche Krimiserie des Schweizer Fernsehens. Tod und Religion liegen gewissermassen nahe beieinander: Kann ein atheistischer Schauspieler Hinterbliebenen Trost spenden und wenn es auch nur im Film ist? Das sind jetzt zwei Fragen! Ich mute deinem Intellekt die Beantwortung von zwei gleichzeitig gestellten Fragen zu. (lacht) Natürlich weiss ich, dass der Tod eines Menschen einen besonderen Moment für den Betroffenen und die Hinterbliebenen darstellt. Der Mensch hat eine bestimmte Würde. Die Gesellschaft geht nach bestimmten Normen mit dem Tod um. Das Niveau bei Beerdigungen finde ich meistens schlecht. Ich bin überzeugt, dass ein Pfarrer mit Lebenserfahrung etwa das Gleiche erzählt wie der Bestatter im Film. Man muss ein Gespür für die menschlichen Situationen haben. Das Gefühl für Verlust und die damit einhergehende Wut kann man auch als Atheist haben. Eine bekannte ehemalige Schweizer Spitzenpolitikerin würde es sehr interessieren, ob du auch Krimi liest. Und wenn ja, welche? Ich lese Krimis. Der neue «Hunkeler» (Hanjörg Schneider, Hunkelers Geheimnis, Diogenes) gefiel mir sehr gut. Ich lese auch Sachbücher über politische Theorie. Dann las ich «Montecristo» von Martin Suter und «Interessengebiet» von Martin Amis (Kein & Aber). Das ist für mich das absolute «Book of the Year». Im Kloster lesen wir auch. Sogar beim Essen, denn wir hören dort die Tischlesung.

Den musst du dir ja dann nicht selber holen… (lacht) Wenn ich zu Hause bin schon. Darf im Klosterheft – wir wollen ja nicht gleich ein Badezimmerbild von dir bringen – auch etwas über den privaten Mike Müller stehen? Mein Privatleben ist nicht tabu. Meine Freunde wissen viel über mein Privatleben. Aber von meiner Wohnung gibt es keine Bilder. Ich bin kein Spezialist für das optimale Aussehen eines Kühlschrankinhalts. Ich habe eine Wohnung mit Waschmaschine und wasche meine Kostüme selber. Ich spreche lieber über meine Arbeit. Da gebe ich viel preis. Ich interviewte meinen Vater zu seiner Militärzeit und wie es sich anfühlte, dass seine Söhne bald wieder aus der Rekrutenschule heimkamen. Aber das interessierte die Presse nicht. Bruder Gerold Zenoni

63


KALEIDOSKOP

Weihnachtliche Kirchenmusik in der Klosterkirche Einsiedeln Die CD enthält die beiden Weihnachtsmessen von Karl Kempter (1819–1871) (Missa pastoritia in C op. 114 und Pastoralmesse in G op. 24), welche jeweils in den Weihnachtsgottesdiensten in der Klosterkirche vom Stiftschor gesungen werden. Dazu kommt der Weihnachtshymnus «Christe redemptor omnium» von Pater Basil Breitenbach (1855–1920), ohne den sich viele Einheimische und Gäste Weihnachten gar nicht vorstellen können. Ergänzt wird die CD durch eine Bear­beitung des «Stille Nacht» und das umrahmende Glocken­ geläute der Klosterkirche. Neben dem Stiftschor und dem Einsiedler Orchesterverein wirken die Solisten Gabriela Bürgler, Bettina Weder, Lukas Albrecht und Roman Walker mit. Die CD kann im Klosterladen, an der Kirchenpforte und in der Buchhandlung Benziger zum Preis von CHF Pater Lukas Helg 30.– erworben werden.

✶✷

Verkaufsorte: Klosterladen, Buchhandlung Benziger; Verkaufspreis: 30 Franken.

Allen unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir

❄frohe ✷ und❄ gesegnete

❄ ❄ Weihnachten und ein ebensolches neues Jahr.

64


SPIRITUALITÄT Johannes B. Brantschen, Warum lässt der gute Gott uns leiden? Antwortversuch auf die Zumutungen des Lebens. Herder, Freiburg i.B., 2015, 160 S., CHF 13.50, ISBN 978-3-451-06818-8. Martin Werlen OSB: «Ein Buch, das tief berührt. Johannes Brantschen gibt keine billigen Antworten.» Christoph Kardinal von Schönborn: «Johannes Brantschen – ein Theologe von grosser Empathie. Selten wurde so tief dem Geheimnis des Leidens nachgespürt.» Ottmar Fuchs, Sakramente. Immer gratis, nie umsonst. Echter, Würzburg, 2015, 207 S., CHF 21.20, ISBN 978-3-429-03878-6. Gott liebt die Menschen bedingungslos. Was aber bedeutet dies für die Art und Weise, wie die Kirche mit ihren Sakramenten umgeht, in denen diese Liebe Gottes in besonderer Form zum Ausdruck gebracht wird? Wie kann darin erfahren werden, dass Gott die Menschen immer zuerst entlastet und stärkt? So dass sie aus diesem Geschenk heraus leben können? Ottmar Fuchs zeigt auf: Weil Gottes Liebe bedingungslos ist, dürfen auch die Sakramente, darf auch ihr Empfang nicht an Bedingungen geknüpft werden, da dies ihrem Wesen widerspricht. Sakramente sind keine Herrschaftsmittel, sie taugen nicht zur Disziplinierung. Sie sind immer gratis, aber nie umsonst, nie wertlos und wirkungslos. Sie vermitteln Gottes unerschöpfliche Gnade – nicht lax, sondern loslassend, nicht rigoros, sondern befreiend, nicht festhaltend,

KALEIDOSKOP

sondern mitgehend und mittragend. Und setzen so die Menschen frei in ihre je eigenen Lebenswege. Daniel Hell, Die Sprache der Seele verstehen. Die Wüstenväter als Therapeuten. Herder, Freiburg i.B., 2015, 157 S., CHF 13.50, ISBN 978-3-451-06808-9. Was ist heilsam für die Seele? Die eigene innere Wahrheit finden und so dem Grund der eigenen Existenz näherkommen: Das war der Weg der Wüstenväter. Dieses Wissen um die Kunst eines Lebens in Gelassenheit ist auch gegenwärtig noch aktuell. Anregungen zu einer Kunst des Lebens, erprobt vor fast zweitausend Jahren. Uraltes Wissen, fruchtbar gemacht für die Gegenwart durch einen erfahrenen Psychotherapeuten.

NEUE BÜCHER

LEBENSHILFE

Claudia Croos-Müller, Kraft. Der neue Weg zu innerer Stärke. Ein Resilienztrainer. Kösel, München, 2015, 239 S., ISBN 978-3-46631-047-0. Claudia Croos-Müller, Neurologin und Bestsellerautorin, hat eine Methode entwickelt, mit deren Hilfe wir die innere Widerstandskraft, auch Resilienz genannt, trainieren können: Body2Brain. Gezielte Körperübungen, mit denen wir Einfluss nehmen können auf die Gehirnstrukturen – und so unsere Gefühle und unsere Haltung zum Leben verändern. In ihrem neuen Buch stellt sie diese Methode vor. Mit einem Ausflug in die Neurologie, hilfreichem Hintergrundwissen, Fallbeispielen und praktischen Übungen eröffnet sie einen neuen Weg zu den Kraftquellen,

65


KALEIDOSKOP die wir für ein glückliches und zufriedenes Leben brauchen. Anselm Grün, Der Stressengel und andere himmlische Boten im Alltag. Die 33 Engel für alle Fälle. Herder, Freiburg i.B., 2015, 139 S., CHF 13.50, ISBN 978-3-451-06838-6. Oft genug sind es die ganz normalen Plagen und Tücken des Alltags: Wenn man im Stau steht und nicht weiterkommt. Wenn die Migräne einfach nicht weggeht. Wenn der Computer abstürzt oder der Schlüssel verlegt ist: Wunderbare Gelegenheiten, darauf zu vertrauen, dass wir nicht nur auf uns gestellt sind, dass ein himmlischer Bote einen Impuls gibt – eine leise Botschaft, die die Wirklichkeit verwandelt. Wir brauchen nur achtsam zu sein. Und alles wird gut. David Steindl-Rast, Fülle und Nichts. Von innen her zum Leben erwachen. Kreuz, Freiburg i.B, 2015, 191 S., ISBN 978-3-451-61345-6. Wir sind fähig zur Vereinigung mit der «letzten Wirklichkeit». Bruder David zeigt den Weg, wie wir aufhören können, unser Bewusstsein zu trüben und zu verwirren. Wir müssen nur ankommen – im Hier und Jetzt. Er zeigt, wie wir zur Erfahrung dieser Tiefe finden, in diesem Augenblick, in jedem Augenblick. Er lädt den Leser ein, das Herz für diese Tiefenerfahrung zu öffnen und das Geschenk des Daseins wahrzunehmen – in Dankbarkeit und Freude. Lorenz Marti, Übrigens, das Leben ist schön. Entdeckungen auf der Rückseite des Selbstverständlichen. Herder, Freiburg i.Br., 2015, 176 S., CHF 13.50, ISBN 978-3-451-06648-1. Wer bin ich eigentlich? Und was ist wirklich wichtig? Wer diese Fragen vor dem Kleiderschrank, in der Küche oder auf dem Weg zur

66

Arbeit durchbuchstabiert, macht überraschende Entdeckungen. Der Berner Autor Lorenz Marti verdichtet alltägliche Beobachtungen zu Geschichten mit philosophischspirituellem Nachklang. Geschichten, wie sie sich mitten im Alltag entfalten. Eine ebenso erhellende wie erheiternde Lektüre, nah beim Leben und seinen Fragen.

BELLETRISTIK Brigitte Affolter, Conradin Conzetti (Hg.), Diese Worte in ihrem Herzen. Berner Weihnachtsgeschichten. Theologischer Verlag, Zürich, 2014, 116 S., CHF 22.–, ISBN 978-3-290-17769-0. Braucht es immer wieder neue Weihnachtsgeschichten? Klar! Unterm Weihnachtsbaum, im Unterricht, am Altersnachmittag und im Gottesdienst lesen oder erzählen wir jedes Jahr Geschichten. Berührend und theologisch fundiert sollen sie sein, von unserer Zeit sprechen und zum Nachdenken oder Schmunzeln einladen. Wie jene, in der sich Lukas und Matthäus kurz vor Redaktionsschluss über die Form der Weihnachtsgeschichte nicht einig werden – trotz präziser Anweisungen des Chefredaktors. Oder die Geschichte, in der die drei Weisen, verkörpert von einer indischen Frau, einem Juden und einem Muslim, davon erzählen, wie sie Weihnachten verstehen. Das Bändchen versammelt 24 Erzählungen in klassischen und modernen Formen, von alten und jungen, deutschund französischsprachigen, reformierten, christ- und römisch-katholischen Pfarrerinnen und Pfarrern mit sprachlichem Flair aus dem Gebiet der Reformierten Kirche BernJura-Solothurn. Geschichten, die sich lohnen, zu behalten und sie im Herzen zu be-


wegen – wie einst Maria die Worte der Hirten über das Kind. Hermann Hesse, Ausgewählte Werke. Lambert Schneider Verlag, Darmstadt, 2015, 3410 S., CHF 122.– , ISBN 978-3-650-40053-6. Hermann Hesse ist einer der meist gelesenen deutschen Autoren. Seine Bücher wurden in mehr als 60 Sprachen übersetzt und weltweit 150 Millionen Mal verkauft. Mit seinen frühen Romanen «Peter Camenzind» und «Unterm Rad» erzielte Hesse frühe Erfolge. Noch grösseres Echo fanden die nach dem Ersten Weltkrieg veröffentlichten Werke wie «Siddhartha», «Der Steppenwolf», «Narziss und Goldmund» und zuletzt «Das Glasperlenspiel», wofür der Autor mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Alle diese Werke, dazu Gedichte, Briefe und autobiographische Texte, versammelt diese hochwertige Leseausgabe, die in keiner Bibliothek moderner Klassiker fehlen sollte. Band 1: Camenzind, Unterm Rad, Gertrud, Rosshalde. Band 2: Knulp, Demian, Klingsor, Siddhartha. Band 3: Steppenwolf, Narziss und Goldmund. Band 4: Morgenlandfahrt, Glasperlenspiel. Band 5: Autobiographische Schriften. Band 6: Gedichte, Betrachtungen, Briefe. Anton Cechov, Späte Erzählungen in zwei Bänden – 1893-1903. Diogenes, Zürich, 2015, 1088 S., CHF 63.90, ISBN 978-3-257-06940-2. bgz. Ich glaube kaum, dass ein auch noch so komfortables elektronisches Lesegerät ein adäquates Leseglück zu vermitteln imstande ist wie diese schöne zweibändige Schuberausgabe mit jeweils zwei Lesebändchen und hübschen Prägedrucken auf dem Umschlag. Die Ausgabe enthält Cechovs wohl be-

KALEIDOSKOP

rühmteste Erzählung «Die Dame mit dem Hündchen», und mit den Anmerkungen des inzwischen leider verstorbenen Doyens untern den Cechov-Kennern, Peter Urban, ist man formidabel über die Entstehungsgeschichte der Texte informiert. Ingrid Noll, Der Mittagstisch, Roman. Diogenes, Zürich, 2015, 220 S., CHF 24.–, ISBN 9783-257-06954-9. bgz. Wie Fanny Morweiser bewirtschaftet Ingrid Noll den morbiden Aspekt in der deutschen Literatur mit Verve. Am Mittagstisch im geerbten Haus empfängt Nelly Gäste ohne dafür eine Bewilligung zu besitzen: Einen Pseudokapitän mit Helfersyndrom, den hübschen Elektriker mit noch hübscherer Freundin, die allerdings eine Erdnussallergie hat und dank Nellys Kochkunst in eine andere Dimension übergeht... Aber da ist noch Nellys Ex aus den Staaten. Im Tonfall von Eichendorff tischt die Noll tödliche Turbulenzen auf. Rudyard Kipling, Kim, Roman. Hanser, München, 2015, 512 S., CHF 39.90, ISBN 9783-446-24731-4. bgz. Rudyard Kiplings (1865-1936) Roman «Kim» wurde 1901 veröffentlicht. Er gilt als bester Roman des Autors und schildert in den Personen eines zum halben Hindu verwilderten irischen Soldatenkindes und seines Meisters, eines alten tibetanischen Lama, den Gegensatz zwischen europäischem Tatendrang und asiatischer Beschaulichkeit. Kipling wollte nach eigenem Bekunden die Grauenhaftigkeit des Lebens der Inder behandeln. Er entwirft ein farbenprächtiges Panorama des Subkontinents. Neuübersetzung.

67


KALEIDOSKOP Patrick Deville, Kampuchea, Roman. bilgerverlag, Zürich, 2015, 304 S., CHF 32.90, ISBN 978-3-03762-050-2. Dem Gedächtnis der furchtbaren kambodschanischen Patrick Deville Tragödien wie der MachterKampuchea greifung der Kommunisten unter Ho Chi Minh spürt der französische Reiseschriftsteller Patrick Deville in der zauberhaften Mekong-Flusslandschaft nach. Wie seinen grossen Schriftstellerkollegen Joseph Conrad oder Pierre Loti gelingt es dem Autor aus Lebensgeschichten und Geschichte ein Buch zu schreiben das Horizonte öffnet und bereichert. Roman

Fredrik Backman, Oma lässt grüssen und sagt, es tut ihr leid, Roman, Krüger, Frankfurt a. M., 2015, 458 S., CHF 28.90, ISBN 9783-8105-0481-4. Grossmutter ist 77, Ärztin, Chaotin und treibt die Nachbarn in den Wahnsinn. Elsa ist 7, liebt Wikipedia und Superhelden und hat nur einen Freund: nämlich Oma. In Omas Märchen erlebt Elsa die aufregendsten Abenteuer. Bis Oma sie eines Tages auf die grösste Suche ihres Lebens schickt – und zwar in der wirklichen Welt. Das Buch ist auch eine Hommage an die Autorin Astrid Lindgren. Harper Lee, Geh hin, stelle einen Wächter. Roman. DVA, München, 2015, 318 S., CHF 26.90, ISBN 978-3-421-04719-9. bgz. Harper Lees Buch «Wer die Nachtigall stört» ist mit vierzig Millionen Exemplaren eines der meistgelesenen Bücher des zwanzigsten Jahrhunderts. Unter dubiosen Umständen fand sich nun das lange Zeit als verschollen gegoltene Vorgängerbuch in dem die Heldin Jean Louis

68

Finch aus «Wer die Nachtigall stört» als junge Frau aus New York in ihre Heimatstadt in Alabama zurückkehrt. Das Buch behandelt das auch heute leider noch aktuelle Thema der Rassenproblematik. Harry Kemelman, Durch die Woche mit Rabbi Small (7 Bde.). Unionsverlag, Zürich, 2015, 1698 S., CHF 65.–, ISBN 978-3-293-26006-1. bgz. Eine jüdische Gemeinde in einem Vorort von Massachusetts. Rabbi Small kümmert sich nicht nur ums geistige und seelische Wohl der Lebenden, sondern sorgt auch für Gerechtigkeit für die Toten. Als Detektiv wider Willen begibt er sich auf die Spur der Täter, hilft Unschuldigen aus der Klemme und muss sich zwischendurch selbst vom Verdacht befreien. Kemelman schrieb eine Comédie humaine à l' americaine und erzählt vom jüdisch-christlichen Zusammenleben. Paula McLain, Lady Africa, Roman. aufbau, Berlin, 2015, 464 S., CHF 28.50, ISBN 978-3351-03619-5. bgz. Eine interessante Frau zweifellos: Beryl Markhams Leben spielte sich vor allem in Afrika und in den Lüften ab. In Kenia war sie erfolgreiche Pferdetrainerin und legte als erste Frau Ostafrikas die Prüfung als Berufspilotin ab. Als erster Mensch überflog sie 1936 von England aus im Alleinflug den Atlantik nonstop. Die Autorin beschreibt das turbulente Leben dieser Frau zwischen Geldknappheit und Glamour leider mit Auslassungen. So fehlt ein Hinweis auf ihre Freundschaft mit Antoine de Saint Exupéry. Eveline Hasler, Stürmische Jahre – Die Manns, die Riesers, die Schwarzenbachs. Nagel & Kimche, Zürich, 2015, 223 S., CHF 29.50, ISBN 978-3-312-00668-7. bgz. Eveline Hasler hat ein untrügliches Ge-


spür für spannende periphere historische Stoffe. In diesem romanhaft angelegten Buch erzählt sie von Ferdinand Rieser, der in der schwierigen Zeit der Naziherrschaft in Deutschland das Schauspielhaus Zürich kaufte und dieses zusammen mit seiner Frau Marianne, der Schwester Franz Werfels, erfolgreich mit in der Schweiz gestrandeten Schauspielerinnen und Schauspielern betrieb. Eine aufschlussreiche und erhellende Aufarbeitung mit glänzend beschriebenem Zeitkolorit. Karl Ove Knausgård. Träumen, Roman, Luchterhand, München, 2015, 794 S., CHF 36.90, ISBN 978-3-630-87414-2. bgz. Inzwischen ist der Norweger Karl Ove Knausgård ein literarischer Weltstar. Sein Auftritt im Zürcher Kaufleuten war ausverkauft und nur Dank den Beziehungen zur Pressestelle des Luchterhand Verlags kam der Schreibende zur zweitletzten Pressekarte. In sechs Bänden – wovon «Träumen» der fünfte ist – schreibt Knausgård mit nie erlahmender Detailgenauigkeit sein Leben und Werden als Schriftsteller nieder. Schonungslos offen ist er vor allem gegen sich selbst. Iny Lorentz, Die steinerne Schlange, Roman. Knaur, München, 2015, 634 S., CHF 28.90, ISBN 978-3-426-65351-7. Im Jahre des Herrn 213 kämpft die mutige und selbstbewusste junge Fürstentochter Gerhild am germanischen Limes listenreich gegen einen grausamen Feind. Sinnlich und dramatisch, anrührend und spannend erzählen die Bestsellerautoren vom Schicksal der jungen Ger-

KALEIDOSKOP

hild und eröffnen den Leserinnen und Lesern gleichzeitig einen Einblick in eine faszinierende Epoche. Rebecca Gablé, Der Palast der Meere – Ein Waringham-Roman. Lübbe, Köln, 2015, 957 S., CHF 35.50, ISBN 978-3-431-03926-9. London 1560: Als Spionin der Krone fällt Eleanor of Waringham im Konflikt zwischen der protestantischen Königin Elizabeth I. und der katholischen Schottin Mary Stewart eine gefährliche Aufgabe zu, während sich ihr fünfzehnjähriger Bruder als blinder Passagier auf ein Schiff schleicht und später als Sklave an spanische Pflanzer nach Teneriffa verkauft wird. «Aber Vorsicht: Suchtgefahr!», warnt der Verlag zu Recht über diesen historischen Roman aus dem Waringham-Universum.

BIOGRAPHIE Paul Türks, Philipp Neri. Prophet der Freude. Neue Stadt, München, 2007, 221 S., ISBN 978-3-87996-553-3. Philipp Neri (1515–1595) gehört am Beginn der Neuzeit zu den überraschenden Gestalten der Kirche. Viele Anekdoten ranken sich um diesen unkonventionellen Heiligen, der seinen Zeitgenossen die Freude an Gott und seinen Geschöpfen vorlebte. Im Rückgriff auf die Quellen lässt der Oratorianer Dr. Paul Türks die Gestalt dieses Heiligen neu lebendig werden: sein facettenreiches Leben, sein Engagement für Jugendliche und Kranke, die Gründung seiner Gemeinschaft, des «Oratoriums». Der «Mystiker im Narrenkleid», den Goethe während seiner Italienreise «meinen Heiligen» nannte, wird in Türks Porträt lebendig als wahrer Prophet der Freude – auch für unsere Zeit.

69


✶✶ ✶

Schenken Sie Lesevergnügen!

Ideen für ein besonderes Weihnachtsgeschenk Bestellen Sie Ihr Geschenkabo bei: Verlag Steyler Missionare Schlossbergstrasse 13 6312 Steinhausen Telefon 041 749 47 40 Fax 041 749 47 77 verlag@steyler.ch www.steyler-klosterladen.ch

70


KALEIDOSKOP

Inhaltsverzeichnis des Jahrgangs 7 (2015)   L E I T G E DA N K E N Liebi Erich Steiner Markus Steiner Markus Steiner Markus Steiner Markus Liebi Erich

Schicksale der Christen Jahr des Ordenslebens Sigismund und Mauritius Gnadenbild Abtei St-Maurice Kopten in der Schweiz

2/3 1/3 3/3 4/3 5/3 6/3

J A H R E S T H E M A H L . M A U R I T I U S Honegger Mauritius Liebi Erich Liebi Erich Liebi Erich Steiner Markus Liebi Erich

Der hl. Mauritius im Kloster Einsiedeln Der hl. Mauritius im Kloster Fahr Der hl. Mauritius in Niederösterreich Auf den Spuren der hl. Felix und Regula Austausch über den «Röstigraben» Nachfahren der thebäischen Glaubenszeugen

1/4 2/4 3/4 4/4 5/4 6/4

K L O S T E R G E M E I N S C H A F T E I N S I E D E L N In Memoriam Blom Berno Bürgi Cyrill Bürgi Cyrill Bürgi Cyrill Bürgi Cyrill Bürgi Cyrill Estermann Hilarius Höfliger Basil Schuler Ansgar Weisser Patrick

P. Bernhard Wüest Lebenslauf Br. Klemens Lebenslauf P. Maurus Lebenslauf P. Karl Lebenslauf P. Bernhard Lebenslauf Br. Karl Br. Karl Trinkler P. Maurus Burkard Br. Klemenz Nick P. Karl Burkard

2/25 1/22 1/25 2/24 2/26 4/20 4/18 1/23 1/20 2/22

Freunde des Klosters Einsiedeln Zenoni Gerold Julier Niklaus

Die Kunst eines Mönchs Mit Abt Urban auf den Spuren des hl. Mauritius

4/24 6/20

Jahr des Ordenslebens Zenoni Gerold Bürgi Cyrill Werlen Martin

Eröffnung «Jahr des Ordenslebens» Als Suchende gemeinsam unterwegs Ordensleute sind Propheten und Prophetinnen

1/10 3/30 6/18

Oblaten Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena

Adventstreffen der Oblaten Frühjahrstagung der Oblaten Sommertreffen der Oblaten Herbsttagung der Oblaten

1/28 3/28 4/22 6/22

Gebetsanliegen

1/26, 2/28, 3/26, 4/28, 5/18, 6/16

Konventglöckli

1/34, 2/30, 3/32, 4/30, 5/22, 6/24

Varia Bürgi Cyrill Honegger Mauritius

Jahr des Ordenslebens Kardinal Karl Josef Rauber

3/30 4/26

71


KALEIDOSKOP Müller Christoph Steiner Markus Werlen Martin Zenoni Gerold Zenoni Gerold

Volontariat im Kloster 1/32 Von Einsiedeln nach St-Maurice und zurück 5/8 Austausch über den Röstigraben – Stiftsschule und Lycée-Collège 5/4 de l’Abbaye St.Maurice Heute im Blick, ein Blick dahinter 1/30 Wallfahrt Kloster Saint-Maurice 3/22 Einsiedler Heilspiegel als Faksimile 5/20

WA L L FA H RT Haben Sie gewusst… Liturgischer Kalender Wallfahrtstage grosser Pilgergruppen 2014

1/15, 2/20, 3/13, 4/15, 5/17, 6/13

Wallfahrtsinformationen

1/18, 2/20, 3/15, 4/14, 5/16, 6/12

Der Wallfahrtspater lädt ein Steiner Philipp Steiner Philipp Steiner Philipp

1/16, 2/12, 3/10, 4/10, 5/14, 6/10 2/10, 3/12, 4/12, 5/10

Karwoche und Ostern im Kloster Der krönende Abschluss der Wallfahrtssaison Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit

2/15 5/11 6/14

Liturgisches Grundwissen Fürbitten Gabenbereitung Hochgebet Präfation Sanctus «Tut dies zu meinem Gedächtnis» Varia Br. Gerold Zenoni Werlen Martin Werlen Martin Werlen Martin Werlen Martin

Das Kleid der Madonna Danke Bruder Meinrad Bruder Meinrad und Dietrich Bonhoeffer Bruder Meinrad – Rückblick auf die Gedenkfeier Was an Br. Meinrad Eugster fasziniert

1/14 2/11 3/14 4/13 5/13 6/15 1/12, 2/18, 3/20, 1/15, 2/16, 3/16, 3/18 4/16 5/12

STIFTSSCHULE Schulnachrichten

1/36, 2/32, 3/34, 4/32, 5/24, 6/26

Ecke der Eltern 1/37, 2/33, 3/35, 4/33, 5/25, 6/27 Schultheater Ankündigung Stiftstheater – Der gestiefelte Kater 1/45 Ochsner Valerie Der gestiefelte Kater – Märchenstunde? 2/36 Internat De Tomasi Simone/ Ribaux Yvonne Kleine und grosse Momente 1/40 De Tomasi Simone Externe und Lehrer zu Besuch unter dem Dach 2/40 De Tomasi Simone P. Alois – ich wollte nie Aufpasser sein 4/38 Burgener Roland «Ich rufe dich bei deinem Namen» 6/34 Schulseelsorge Bürgi Cyrill Lüthi Matthias Lüthi Matthias Werlen Martin Werlen Martin Bürgi Cyrill

72

Penuël – Gottesgesicht Sorge um die Menschen, Sorge um die Schulseelsorge Sorge um den Menschen, Sorge um die Schulseele II Eine Reise ins Heilige Land vorbereiten Glauben entdecken – feiern – leben Vom Fremden zum Vertrauten

1/38 2/34 3/36 4/36 5/26 6/28


KALEIDOSKOP

Personalnachrichten 1/49, 2/42, 3/40, 4/45, 5/33, 6/37 Stiftung pro Stiftsschule Einsiedeln Eberle Wolfgang Anregende und aufschlussreiche Jahresfeier 4/40 Alumni Scholae Einsidlensis Fuchs Helmut Zehn Jahre Alumni 3/39 Saner Sabine Eine kleine Mondlandung 4/34 Saner Sabine Ein Blinzeln in der Geschichte 5/30 Saner Sabine Eine Migros-Besichtigung der besonderen Art 6/38 Corvina Böni Thomas Bern rief 3/41 Böni Thomas Matura ex, Sommerferien incipit! 4/44 Knechtle Daniel Buntes Treiben 6/36 Klassentage Bruggisser Christoph 40-Jahr-Feier der Maturi 1974 1/46 Flückiger-Glatter Julia 25jähriges Maturatreffen Maturi 1990 5/39 Meyer Thomas Vierzig-Jahr-Feier der Maturi 1975 5/38 Mitteilungen Klassentage 2015 1/44 Pfister Patrizia 10-Jahr-Feier der Maturi 2005 5/41 Strebel Urs 50-Jahr-Feier der Maturi 1965 4/48 Vettiger Paul 55-Jahr-Feier der Maturi 1960 4/46 Hegglin Benno Klassentag Maturi 1950 6/42 In Memoriam Pfarrer Max Zumsteg 2/43 Oswald Marcel Zum Tode von Erika Odermatt 5/42 Varia Helg Lukas Victor Togni – frühes Ende eins viel versprechenden 5/34 Organistenlebens Honegger Mauritius Wanderlager Juli 2015 5/28 Hunt Kathrin, Maeder Svea Kunstreise nach Venedig 6/30 und Viviane Kurmann Alois Regionale Alteinsiedlertreffen 6/32 Wang Marc Eritreer in Einsiedeln 1/42 Zanker Klaus und Malgorzata Über das gottverlassene Auschwitz 4/42 Zenoni Gerold Neueröffnung der Schulbibliothek 6/40  K L O S T E R B E T R I E B E Propstei St. Gerold Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Steiner Gabriel

Kulturprogramm der Propstei St. Gerold 1/50, 2/44, 3/42, 4/50, 5/44, Gastlichkeit von der Terrasse bis unters Dach 5/46 Der Heilige und sein Esel 5/52 Abschluss der ersten Sanierungsetappe 4/21 Zivildiener in der Propstei St. Gerold 3/48

K L O S T E R FA H R Grusswort Gassmann Irene Gassmann Irene Gassmann Irene Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena

Beweglichkeit Frauenfrage Das Herz weitet sich Sehnsucht Sorgfalt Benedikt

Meditation Walter Silja OSB Krankenheilung Walter Silja, OSB Maria von Magdala

1/53 3/51 5/55 2/49 4/57 6/45 1/64 2/60

73


KALEIDOSKOP Walter Silja, OSB Schlussgesang 3/60 Walter Silja, OSB Meditation 4/66 Walter Silja, OSB Schlusshymnus – Chor 5/66 Walter Silja, OSB Advent 6/54 Nachrichten der Ehemaligen 1/63, 2/59, 3/59, 4/65, 5/65, 6/53 Verein Pro Kloster Fahr Huber-Halter Verena Freundschaftstreffen 1/61 Huber-Halter Verena Einblicke in die Klausur-Baustelle 5/62 Huber-Halter Verena Die Frauenfrage in der Kirche – ein heftiges Gewitter 1/62, 3/56, Varia Federer Urban Sterben und Tod – Begegnung Federer Urban Predigt Abt Urban Federer Urban Predigt von Abt Urban Gassmann Irene In Memoriam – Sr. Niklausa Vogt Gassmann Irene In Memoriam – Sr. Agnes Baisch Gassmann Irene In Memoriam – Sr. Regula Wolf OSB Gassmann Irene Der inspirierende Funke Huber-Halter Verena Renovation – Überraschungen im Klausurtrakt Huber-Halter Verena Neuerscheinung – Lauter Licht Huber-Halter Verena Ü30fahrwärts – Frau, dein Glaube ist gross Huber-Halter Verena Paramentenwerkstatt Huber-Halter Verena Arbeiten im Weinberg Huber-Halter Verena Restaurierung der Wandmalereien Huber-Halter Verena Kurs «Glauben suchen – Halt finden» Huber-Halter Verena Auf den Spuren des hl. Benedikt

1/56 2/51 5/58 1/54 2/50 5/56 6/51 1/57 2/53 2/55 3/52 4/58 4/61 5/60 6/46

K A L E I D O S KO P Veranstaltungskalender

1/66, 2/62, 3/62, 4/68, 5/68, 6/56

Historia Von Heidenstam Werner Zenoni Gerold

Das Muttergottesbild in Einsiedeln Einsiedeln – das Mekka der Schweiz

3/66 3/64

Varia Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold

Schriftsteller Pirmin Meier im Gespräch Kinofilm über Heinrich Danioth Das Mekka der Schweiz Im Paradies mit WAM Kurt Münzer – Jüdischer Bewunderer des Gnadenbildes Abtprimas Notker Wolf – Kloster Einsiedeln, die geistliche Mitte der Schweiz Mike Müller – Gewichtige Satire

1/68 1/72 2/64 4/70 5/70 5/75 6/59

F OT O S Mitglieder des Klosters Einsiedeln Abt Urban Federer 1/47, 2/31, 4/13, 4/49, 5/39, 5/42, 6/15 Br. Anton Abegg 5/29 Br. Karl Trinkler 4/19 Br. Klemens Nick 1/21 Br. Meinrad Eugster 1/15, 2/15, 3/17, 3/18, 4/16, 5/12 Br. Gerold Zenoni 6/60 P. Alois Kurmann 4/39, 5/40, 5/42 P. Ansgar Schuler 3/23

74

P. Bernhard Wüest 2/25 P. Christoph Müller 5/8, P. Cyrill Bürgi 1/41, 2/31, 2/35, 3/37, 4/47, 5/40 P. Gabriel Kleeb 3/23 P. Georg Liebich 5/42 P. Jean-Sébastien Charrière 4/25 P. Justinus Pagnamenta 3/23, 3/29, 4/13, 6/49 P. Karl Burkard 2/23 P. Lorenz Moser 4/47, 5/39, 5/40, 5/42 P. Lukas Helg 3/23, 5/40, 5/42, P. Luzius Simonet 1/47, 5/39, 5/40


P. Markus Steiner 1/3, 3/3, 4/3, 5/3, P. Martin Werlen 2/35, 3/37, 3/57, 3/58, 5/27, 6/62 P. Mauritius Honegger 1/9, 2/31, 4/27, 5/29 1/23 P. Maurus Burkard P. Patrick Weisser 5/42 2/31, 3/14, 4/13, 6/15 P. Philipp Steiner P. Rafael Schlumpf 4/74 P. Johann Baptist Bolliger 5/36 Mitglieder des Klosters Fahr Priorin Irene Gassmann 1/53, 3/51, 3/57, 5/55 Sr. Niklausa Vogt 1/55 Sr. Agnes Baisch 2/50, 2/51 Sr. Andrea Felder 2/59 Schwesterngruppe Liebfrauenkirche Zürich 3/58 Sr. Josefa Spuhler 3/59 Sr. Beatrice Beerli 4/23, 4/65 Sr. Hedwig Silja Walter, «Lauter Licht» 2/53 4/65 Sr. Fidelis Schmid Sr. Michaela Portmann 4/65 Sr. Franziska Bernhardsgrütter 4/65 Sr. Ruth Tresch 4/65 Sr. Regula Wolf 5/56, 5/57, 5/58 Titelseiten Mauritius-Antiphon Cod. 61 1(89) Hl. Mauritius, Holzstatue Kloster Fahr Mauritiuskirche Oberleis Felix- und Regula-Fresken Zürich Gämschbachbrücke Alptal Koptische Ikone «Flucht d. hl. Familie»

1/1 2/1 3/1 4/1 5/1 6/1

EINSIEDLENSIA 5/75 Abtprimas Notker Wolf – «Spiritus Loci» Adventsfeier Internat 1/41 Ansichtskarten Klosterplatz 5/71, 5/72, 5/73 Alt-Einsiedlertagungen M 1974 M 1960 M 1965 M 1975 M 1990 M 2005 M 1950 Alumni Jubiläumsfeier Bildzyklus hl. Benedikt Brunnenweihe Buchschuster Thomas BG-Klasse in Venedig Bonhoeffer Dietrich Boot auf Zürichsee Corvina Danioth Heinrich, Glasfenster «Einsiedler Heilsspiegel» Eritreer Fusswaschung Fondue-Essen Internat Gämschbachbrücke

1/47 4/47 4/49 5/39 5/40 5/42 6/43 5/30, 5/31 3/31 4/41 4/27 6/30, 6/31 3/19 3/13 3/41, 4/44, 6/36 1/72 5/20, 5/21 1/42 2/31 1/41 5/25

KALEIDOSKOP

Haben Sie gewusst… 1/19, 2/21, 3/13, 4/15, 5/17, 6/13 Heiliges Jahr der Barmherzigkeit 6/14 4/37 Heiliglandreise Ministranten Giacobbo Viktor 6/62 Grabstätte hl. Mauritius 6/21 6/35 Internatsneulinge Internatsgäste 2/40, 2/41 «Isaja zeigt, wie’s geht» 6/29 1/11 Jahr des Ordenslebens, Teilnehmer Karl Josef Kardinal Rauber 4/27 Fotos Klasse 4a 1950/51 5/36 Kleider der Madonna 1/13, 2/19, 3/21 Klosterplatz Portugiesen-Wallfahrt 5/10 Kloster Einsiedeln um 1920 3/67 5/4 Klosteranlage von Norden Kornfeld Eduard 4/43 Kreuzgang St-Maurice 6/21 Laubwirbel 6/13 Liebi Erich 2/3 Liturgisches Grundwissen 1/14 Fürbitten Gabenbereitung 2/11 3/14, 4/13 Hochgebet Sanctus 5/13 «Tut dies zu meinem Gedächtnis» 6/15 Lagerlöf Selma 2/66, 2/68, 3/64, 3/65 2/35 Lüthi Matthias Mauritius Hl. Kirchenfront mit Mauritius 1/5 Mauritiusaltar 1/6 Mauritiusornat 1/6 1/7 Mauritius-Hymnus Mauritius-Orgel 1/8 Mauritius Wandgemälde Klausur 1/8 Mauritius-Statue Kloster Fahr 2/5 Ref. Kirche Zürich-Höngg 2/5 2/6 St. Mauritius-Kirche Regensdorf Hl. Mauritius, Altarbild Kloster Fahr 2/7 Hl. Mauritius, Mensch 2/8 Hl. Mauritius, Krieger 2/8 Mauritius-Fähre Kloster Fahr 2/9 2/9 Kreuzschild Mauritius-Patrozinien in Europa 3/4 Mauritius-Kirche Oberleis 3/5, 3/6 Mauritius-Verehrer Otto I. 3/7 Mauritius-Statue Absdorf 3/7 Mauritius-Reliquie Absdorf 3/8 Mauritius-Statue Kirche Oberleis 3/8 Wallfahrt Oberleis 3/9 Felix- und Regulafresken Zürich 4/1, 4/6, 4/7, 4/8 Stuttgarter Passionar 4/4 Tierfehd bei Linthal 4/5 Felix- und Regulaweg, Glarus 4/6 Felix- und Regulastein Zürich 4/7 Felix- und Regulaprozession Zürich 4/9 Abbaye de St-Maurice 5/5 Schüleraustausch St-Maurice/Einsiedeln 5/6

75


KALEIDOSKOP Migros-Besichtigung Alumni 6/38, 6/39 Mini-Reise heiliges Land 5/27 Münzer Kurt – «Mich hungert» 5/74 1/27, 1/29, 2/29, 3/27, 4/29, Muttergottesbild 5/19, 6/17 1/69 Meier Pirmin Müller Walter Andreas 4/71, 4/72, 4/74 Müller Mike 6/59, 6/60, 6/62 Oblatengemeinschaft 3/29, 4/23 Odermatt Erika 5/43 Ordensleute Klosterkirche 6/19 2/15 Osternachtfeier Einsiedeln Pater Isidoros, koptischer Mönch 1/9 6/28 Pater Konrad Dejcsics Pater Heiner Wilmer SJC 1/10 Regensburger Domspatzen 5/59 Reliquienschrein St-Maurice 6/20 5/11 Rosenkranzsonntag, Prozession Sozio-kulturelles Projekt 1/43 Sr. Hanna Maria Greifzu 4/27 Scherrer Martin 1/61 Schulbibliothek, Eröffnung 6/41 1/38, 1/39 Schulseelsorge Stiftstheater 2/36, 2/37, 2/38, 2/39 5/34, 5/37 Togni Victor Wanderlager 2015 5/29 Wilder Wein 5/17 Von Heidenstam Verner 2/65, 2/68, 3/67 2/43 Zumsteg Max St. Geroldensia Osterkonzert «Junge Talente» Schibi-Chörli Entlebuch Jodel-Duett Renggli/Röösli Amüsgöl Plankel Birgit Morgenthaler Clemens Büebelbänkli-Schuppel Kapelle Dewiisli Buebequartett Dibidäbi Bachkantaten Vorarlberg Lo runs the bases Günther Paust-Ensemble Sanierung I, Tage der offenen Türen Familie Waldauf Kärntner Doppelsextett Andreas Paragioudakis Jazz 3 Jodlergruppe Vorderburg REIwA-Buam Neue Gastronomiegebäude Neuer Kirchenvorplatz Gästeterrasse «Spycher» Hofbrunnen Propsteiladen «Geroldsstube» «Remise» Neue Propsteiküche Neues Gästezimmer Hl. Gerold mit Esel

76

2/44 2/44 2/44 2/44 2/45 2/45 2/45 2/45 2/45 2/45 2/46 2/46 4/21 4/50 4/50 4/50 4/52 4/52 4/52 5/47 5/47 5/48 5/48 5/49 5/49 5/50 5/50 5/50 5/51 5/53

FAHRENSIA Aeppli Hildegard 2/56 Benediktsstatue 6/44 Blumen 4/67 2/48 Gebetsriemen Gräser 3/60 4/56 Hände Herbstblatt 5/55 Schwestern im Schnee 1/52 Hagenbutten im Schnee 1/65 Gebäudesanierung 1/57, 1/58, 1/59, 1/60, 4/61, 4/62, 4/63, 4/64 Grossbaustelle Kloster Fahr 5/65 Huber-Halter Verena 2/49, 4/57, 6/45 «Lauter Licht» 2/53 Nietschké Robert 1/61 3/53, 3/54, 3/55 Paramentenwerkstatt Pilgerfahrt, Montecassino 6/47 6/48 Pilgerfahrt, Santa Scholastica Pilgerfahrt, Sacro Speco 6/49 6/50 Pilgerfahrt, Grabstätte hl. Benedikt Pilgerfahrt, Treppe Sacro Speco 6/51 Sacro Speco 6/53 Schola 2/54 Schreibzelle 5/69 «Subiaco» 1/63 2/61 Türeinsichten (L. Géraud) Sonnenuntergang an der Limmat 5/67 Sonne über der Limmat 6/55 «Ü30 Fahrwärts» 2/55, 2/57, 2/58 1/61, 5/63, 5/64 Verein Pro Kloster Fahr Weinlese 4/59 Zürcher Katharina 4/64


Ihr Partner vor Ort Kuriger 2-Rad/Motorgeräte GmbH Etzelstrasse 22 8840 Einsiedeln Tel. 055 412 44 01 Fax 055 412 72 66

Reparatur/Service aller Marken info@kurigerbike-motorgeraete.ch

Ort der Stille Mitten in der Zentralschweiz, in Muotatal, steht das Franziskanerinnenkloster St. Josef mit seinem Gästehaus. Es liegt in einem ursprünglichen Bergtal mit dem beruhigenden Rauschen der Muota.

Zur Verfügung stehen Ihnen: ein einfaches Zimmer, eine Küche zum selber Kochen und eine gemütliche Stube und Sitzecken im Klostergarten. Erreichbar ist das Kloster ab Bahnhof Schwyz stündlich mit einem Bus ins Muotatal. Anmeldung und Auskünfte: gaestehaus@minoritinnen.ch www.minoritinnen.ch Tel.: 041/830 11 14

MfM_65x45mm_2_Pfad.indd 1

12.11.14 11:15

Syrien: Das Massaker an den Unschuldigen Seit Beginn des Konflikts sind 11‘000 Kinder getötet worden

PC 60-17200-9

www.kirche-in-not.ch

77


05.03.15 09:01

Impressum

Herausgeber/Verlag Kloster Einsiedeln, 8840 Einsiedeln, Kloster Fahr, 8109 Kloster Fahr Redaktion Kloster, 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 62 92, Fax 055 418 61 12 zeitschrift@kloster-einsiedeln.ch www.zeitschrift-salve.ch Verantwortliche Redaktoren Pater Markus Steiner OSB Erich Liebi Redaktionelle Mitarbeiter Johannes Eichrodt, Priorin Irene Gassmann OSB, Verena Huber-Halter, Pater Alois Kurmann OSB, Bruder Gerold Zenoni OSB

78

Weitere Autoren dieser Ausgabe Roland Burgener, Pater Cyrill Bürgi OSB, Pater Benno Hegglin OSB, Niklaus Julier, Daniel Knechtle, Pater Lorenz Moser OSB, Schwester Michaela Portmann OSB, Pater Kolumban Reichlin OSB, Sabine Saner, Pater Philipp Steiner OSB, Pater Martin Werlen OSB Copyright Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. ISSN 1662-9868 Abonnentenverwaltung Abos, Adressänderungen, usw.: Kloster Einsiedeln, Abonnentenverwatlung «Salve», 8840 Einsiedeln Telefon: 055 418 62 92, Fax: 055 418 64 25 E-Mail: abo@kloster-einsiedeln.ch Internet: www.zeitschrift-salve.ch Jahresabonnement Schweiz: CHF 39.– inkl. MwSt / Studentenpreis: CHF 20.– Ausland: Abopreise auf Anfrage, Einzelpreis: CHF 7.80 + Porto Inserateverwaltung ea Medien AG, Zürichstrasse 57, 8840 Einsiedeln Telefon: 055 418 82 22, Fax: 055 418 82 00 E-Mail: info@eamedien.ch Internet: www.eamedien.ch


Ihr kompetenter Partner in sämtlichen Bereichen der Medienkommunikation

Für ElEgantE

WErbEauftrittE, dIe garantIert auffallEn!

ea Druck ag, Zürichstrasse 57, 8840 einsiedeln, www.eadruck.ch

Ins_ea_SALVE_142x99_Schirm.indd 1

29.04.14 11:23

Mit dem Wandel leben Die Treuhand- und Revisionsgesellschaft Mattig-Suter und Partner zählt mit ihren europaweit 130 Mitarbeitenden (davon mehr als 90 in der Schweiz) zu den renommiertesten Zentralschweizer Treuhandunternehmen. Seit über 50 Jahren leben wir mit dem Wandel im Dienste unserer Kunden und ihres Erfolgs. Wir sind aktiv in den Geschäftsfeldern Finanz- und Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung, Wirtschaftsberatung, Steuerberatung sowie Rechtsberatung.

Mattig-Suter und Treuhand- und Partner Schwyz Revisionsgesellschaft Schwyz Pfäffikon SZ Brig Zug Altdorf Sofia Sibiu Bukarest Timisoara Wien Bratislava Tirana Ingolstadt

2015 Salve Einsiedeln 142x99mm cmyk MSuP 02.indd 5

Hauptsitz Bahnhofstrasse 28, Postfach 556, CH-6431 Schwyz Tel +41 (0)41 819 54 00, info@mattig.ch, www.mattig.ch

16.03.15 10:23

79


Gold- und Silberschmiede Blöchliger AG Hauptstrasse 41 • 8840 Einsiedeln • Tel. 055 412 18 66 • Fax 055 412 18 94 • goldschmiede.bloechliger@bluewin.ch


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.