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Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr


SALVE Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr

8. Jahrgang · Ausgabe 6, Dezember 2016/Januar 2017 Erscheint 6-mal jährlich

Jahresthema Gastfreundschaft im Kloster Einsiedeln – Die Tür zu einer anderen Welt

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Wallfahrt Liturgischer Kalender Wallfahrtsinformationen Haben Sie gewusst… Der Wallfahrtspater lädt ein Liturgisches Grundwissen: «Der Leib Christi»

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Kloster Einsiedeln

Frontseite: Gastfreundschaft im Kloster Einsiedeln (Foto: Jean-Marie Duvoisin).

Gebetsanliegen Oblatentagung: Sich selber kennenlernen Wallfahrt nach Medjugorje III – Erst Schrecken, dann staunende Freude Freunde des Klosters Einsiedeln: Memorial Muri – 1841 In Memoriam: Pater Othmar Lustenberger Konventglöckli

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Stiftsschule Schulnachrichten Ecke der Eltern Schulseelsorge: Die Schulseele atmen lassen Regionale Alteinsiedler-Treffen Personalnachrichten Internat: Klostertour, Seilparkspass, Lichterspektakel Alumni – Feuerwerk zum Jahresende Corvina: Von SchluErKo über WAC bis zur Doktorkneipe Klassentage der Maturi 1956, 1976, 1961

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St. Gerold Auch eine Art Gastfreundschaft: «Fledermäuse willkommen» Kurs- und Kulturprogramm

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Kloster Fahr Grusswort Endspurt bei der Klausur-Renovation Abschied von der St. Anna-Kapelle Novizenausbildung Nachrichten der Ehemaligen Meditation und Bild

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Kaleidoskop www.kloster-einsiedeln.ch www.kloster-fahr.ch www.propstei-stgerold.at www.zeitschrift-salve.ch www.gotteswort.ch www.GOTTsuchen.ch

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Veranstaltungskalender Interview: Heidi Maria Glössner W. Amgwerd: Einsiedler Handel Neue Bücher Inhaltsverzeichnis 2016 Impressum

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LEITGEDANKE

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iebe Leserin, lieber Leser Wir beschliessen unseren Jahreszyklus mit meinem Bericht über einige Aspekte der tätigen Gastfreundschaft im Kloster Einsiedeln. Es ist ein ziemlich persönlicher Bericht, beruhend auf Erfahrungen, die ich seit achtzehn Jahren immer wieder persönlich als Gast der Einsiedler Mönche machen durfte. Nicht wie im Journalismus das distanziert Sachliche bestimmt den Klang meines Berichts, sondern eher «Herztöne». Und ich nehme in Anspruch, dafür legitimiert zu sein vom benediktinischen Verständnis der Gastfreundschaft, wie sie Abt Urban in ersten Beitrag zu unserem Jahresthema zur Sprache gebracht hat. Radikal persönlich in Anspruch und Wirkung ist es, wenn der eine Mensch im anderen, der ihm entgegentritt, keinen Geringeren wahrzunehmen versucht als Christus höchst persönlich, Christus, Anfang und Vollendung des persönlichen Menschseins! Konkret hat sich das für mich so ausgewirkt, dass ich mich persönlich bedingungslos angenommen fühlte – genau so, wie ich gerade war. Das fing 1998 schon mit dem damaligen Gastpater Wolfgang Renz an, der mich als Gast ins Kloster aufnahm, ohne auch nur eine einzige Frage zu stellen, wie es denn bestellt sei um meine Rechtgläubigkeit, meine Konfession, meine... Ich war und bin ihm dafür sehr dankbar, denn eine solche Frage hätte mich damals als «Kirchenflüchtling» sehr in Verlegenheit gebracht. Nicht der «Katholik», der ich damals gar nicht war, wurde am 23. Mai 1998 «auf Zeit» in die Mönchsgemeinschaft aufgenommen, sondern der Mensch. Das ist die wohl stärkste «Wechselwirkung» überhaupt: die Menschensuche Gottes und die Gottsuche des Menschen – Menschenliebe, Gottesliebe! Sie, diese Urkraft ist es, die – immer noch – alles zusammenhält. Irgendwann habe ich als Einsiedler Klostergast erstmals davon gehört, der Mönch sei gehalten, in seinem Gast Christus wahrzunehmen – für ein aufgeklärtes Hirn eigentlich eine Ungeheuerlichkeit. Aber etwas weiter unten, in der «Herzgegend» begann dieser «Sauerteig» zu wirken. «Wenn der heilige Benedikt davon ausgeht, dass in jedem Menschen Christus gegenwärtig ist», so sagte ich mir, «kann ich das ja auch für mich in Anspruch nehmen und mal schauen – oder vielleicht besser – mal hören, ob ich nicht irgendwo in mir selbst diese Christusgegenwart entdecke... Höchst persönlich, Ihr

Erich Liebi

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JAHRESTHEMA

Gastfreundschaft im Kloster Einsiedeln

Die Tür zu einer anderen Welt Wir beschliessen unser Jahresthema mit einem Bericht über die Gastfreundschaft im Kloster Einsiedeln selbst. Wie viele andere Klöster bietet es Männern die Möglichkeit zu einem befristeten Klosteraufenthalt, wobei von den Gästen erwartet wird, dass sie an den Gebets- und Mahlzeiten der Gemeinschaft teilnehmen. Auch der Berichterstatter hat dies – erstmals vor achtzehn und dann immer wieder – getan und dabei die Erfahrung gemacht, dass die Klosterpforte die Tür ist zu einer ganz anderen Welt. Wer durch diese Tür geht, muss damit rechnen, dass er als anderer Mensch wieder hinausgeht. Es ist Samstag, 23. Mai 1998, 17.30 Uhr etwa. Ich stehe mit meinem Gepäck für eine Woche ausser Haus auf der Treppe vor der Gittertür, welche im Hoftrakt die Aussenwelt strikt von der klösterlichen Innenwelt fernhält. Wer Einlass begeht, muss das mit dem Betätigen der Rufklingel zum Ausdruck bringen. Zu meiner Linken ist sie in die weiss getünchte Wand eingelassen: «Bitte läuten!». Wenn ich jetzt läute, wird ein Pförtner erscheinen, mich einlassen, Pater Wolfgang Renz, den damaligen Gastpater, rufen und mein einwöchiger Klosteraufenthalt wird beginnen. Das sagt mir mein Verstand. Doch da gibt es noch eine Stimme. Laut ist sie und voller Angst. «Wenn du jetzt auf diesen Knopf drückst, wird das dein Todesurteil sein. Du wirst das Kloster nicht überleben.» Ich bin drauf und dran, rechts umkehrt zu machen und fluchtartig das Weite zu suchen. Doch dann gewinnt doch der Verstand Oberhand über die verängstigte Seele. Ich läute – und wie die Tatsache, dass ich jetzt, gut achtzehn Jahre später, diesen Artikel schreibe, beweist, habe ich den Gang durch die Hofpforte überlebt, gut, sehr gut sogar. Unzählige Male habe ich seither die Rufklingel an der Hofpforte betätigt. Immer wieder als Gast, später als Oblate, als Redaktor der

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Klosterzeitschrift. Aber jedes Mal frage ich mich beim Anblick des «Bitte läuten» mehr oder weniger irritiert, was damals diese buchstäbliche Todesangst in mir ausgelöst haben mag... Viele Arten von Gästen Heute ist Pater Pascal Meyerhans verantwortlich für die Gäste. Wieder läute ich – zum Gesprächstermin mit ihm. Ich möchte von ihm erfahren, wie es heutzutage bestellt ist um den klösterlichen Gastbetrieb. «Allerhand Leute kommen zu uns», sagt Pater Pascal schmunzelnd, meint damit aber in erster Linie ihren Charakter. Aber zuständig ist er nicht nur für Männer, die zu einem Pater Pascal Meyerhans, Gastpater.


JAHRESTHEMA zitien alljährlich im November, die dann die Gästezimmer belegen. In dieser Zeit und jeweils zur «Lässe» (Konventferien) ist ein Aufenthalt «Kloster auf Zeit» nicht möglich. Dafür begehrt sind vor allem die grossen Kirchenfeiertage wie Weihnachten, Ostern, Engelweihe, Jahreswechsel, wenn die Liturgie in Einsiedeln hoch-feierlich wird. An solchen Tagen kann es schon vorkommen, dass zum traditionellen Frühstück mit dem Abt beinahe jeder Platz im Hofspeisesaal besetzt ist. «Hof» und «Konvent»

In der Orientierungstafel für Gäste spiegeln sich die Aussenpforte zum Abteihof hin und die Gittertür zum eigentlichen Gästetrakt des Klosters (Fotos: Erich Liebi). einwöchigen Klosteraufenthalt kommen, sondern auch für die vielen hundert «offiziellen» Tagesgäste jährlich, die in der Regel im gediegenen Hofspeisesaal bewirtet werden: Gäste des Abtes, Trauergäste beim Hinschied eines Konventualen, Alt-Einsiedler, die anlässlich ihrer Maturafeier traditionsgemäss beim Abt zu Tische sitzen, Angehörige und Freunde, die mit «ihrem» Mönch Profess und Priesterweihe feiern, die Oblaten auch, oder Gäste einer gelegentlichen Veranstaltung am Hof. Wie etwa die legendäre «Show» von Bruder Gerold Zenoni zur Präsentation seines Buches «Madonnas Fashion» im Dezember 2015, für die er alle Register zog und der Hofspeisesaal schier aus allen Nähten platzte. Eine Art Zwischenstufe zwischen den Tages- und den eigentlichen Klostergästen erwähnt Pater Pascal auch die Priesterexer-

Eine Besonderheit des Klosters Einsiedeln sind die verschiedenen «Welten» in vier verschiedenen Gebäudeteilen. Für die Öffentlichkeit zugänglich ist natürlich die Kirche in der Mitte der Klosteranlage mit ihren verschiedenen Gottesdiensträumen. Vom Klosterplatz aus gesehen zur Linken befindet sich der Gymnasiumsflügel, zur Rechten der sogenannte «Hof» und gar nicht zu sehen von diesem Standpunkt aus ist das eigentliche Kloster, der «Konvent», die Klausur. Im Hofteil ausserhalb der Klausur hat der Abt seine Wohnung. Aus den Zeiten, als der Einsiedler Klostervorsteher Fürstabt war und als solcher «Hof hielt», stammt die Bezeichnung «Hof». Mit Abt Benno (1897– 1970, Abt in Einsiedeln bis 1959) ging diese «höfische» Zeit vorbei, nach wie vor geläufig unter den Einsiedler Konventualen ist jedoch die Bezeichnung «Hof». Erst «dahinter» befindet sich die «Klausur», der geDer Hoftrakt.

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JAHRESTHEMA schlossene Wohnbereich der Mönchsge meinschaft, wo Tag und Nacht «Silentium» herrscht, also nicht laut gesprochen wird. Und das ist das ganz Besondere der Aufnahme von Klostergästen auf Zeit – sie haben zu gewissen Zeiten und begleitet vom Gastpater – nicht nur Zutritt zur Klausur, die sich bis in den «Chor» der Klosterkirche erstreckt, sie werden ausdrücklich darum gebeten, am Leben der Mönche, an ihren Gebets- und Essenszeiten teilzunehmen. Darin besteht der grosse Unterschied zwischen den Klostergästen auf Zeit und den Tagesgästen am Hof. Im Refektorium Zurück zum 23. Mai 1998. Pater Wolfgang erwartet mich Punkt 18.20 Uhr vor seinem Büro im ersten Stock des Hoftraktes, damals noch deutlich mit dem Türwappen «Cellerarius» gekrönt. Ich bin offensichtlich einziger Gast und trotz meiner 54 Jahre ziemlich verdattert. Pater Wolfgang schliesst die Tür zur Klausur auf und lässt mich eintreten. Mein Herz schlägt wild aus in alle Richtungen. Wir steigen die Treppe hinunter ins Erdgeschoss, wo die Mönche dem Refektorium (Speisesaal) zustreben. Ich folge Pater Wolfgang, der mich zu meinen Platz oben an der fensterseitigen Tischreihe führt, zu meiner Rechten sitzt der Gastpater persönlich, zu meiner Linken einer der damaligen Senioren, Pater Edgar. Vorne am Tisch der «Oberen» Abt Georg, Dekan Pater Markus, Subprior Pater Pascal, zwei Senioren. Alle stehen. Der «Wochner» spricht die Tischgebete. Jetzt setzt man sich. Der Lektor auf seiner Kanzel beginnt mit der Lesung. Bis er den ersten Satz vollendet hat, bewegt sich nichts im Refektorium, es ist mucksmäuschenstill. Dann bringen die Tischdiener das Essen auf grossen Platten herein, die «Mundschenke» kredenzen Wein oder Süssmost. Was mich am meisten beeindruckt, ist das Schweigen. Ich empfinde es als grosse Wohltat, vom «Konversationszwang» bei weltlichen Tischgesellschaften befreit zu

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sein. Mir wäre ohnehin vor lauter Ehrfurcht schon das erste Wort im Hals steckengeblieben. Nach einer guten halben Stunde ist mein erstes Essen bei den Einsiedler Mönchen vorbei. Abt Georg schlägt die Glocke an, man steht auf, das Schlussgebet wird gesprochen, den Oberen folgend treten alle – es waren damals noch über hundert Mönche – hinaus in den Korridor und weiter, in stiller Zweierkolonne, Richtung Kirche zur «Adoration». Nächster Termin für mich: Zehn Minuten vor acht Uhr. Wieder vor dem Zimmer des «Cellerarius» – ich soll und will ja nicht nur an den Essens-, sondern auch an den Gebetszeiten der Mönche teilnehmen: Komplet im Unteren Chor der Klosterkirche. Stundengebet (in neuerer Zeit) im Unteren Chor der Klosterkirche (Foto: Jean-Marie Duvoisin).


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Eines der «fürstlichen» Gästezimmer im Hoftrakt (Fischaugen-Foto: Jean-Marie Duvoisin).

voll, so tröstlich! Ich war wie verzaubert und sollte es immer wieder sein, wenn ich die Stundengebete in Einsiedler «Manier» höre. Aus heutiger Sicht könnte ich das kleine Wunder vom 23. Mai 1998 so beschreiben: «Denn meine Ohren haben das Heil gehört, das du vor allen Völkern bereitet hast...» Von der Todesangst, die ich vor drei Stunden an der Hofpforte noch zu spüren glaubte, keine Spur mehr. Getröstet zog ich mich in mein Zimmer zurück – «das Bischofszimmer!», hatte mir Pater Wolfgang bedeutungsvoll zugeraunt. Und ich legte mich zu Bett für meine erste Nacht im Kloster!

«Nun lässt du, Herr, deinen Knecht...»

Frühstück mit dem Abt

Um wirklich beschreiben zu können, wie ich dieses erste Stundengebet in Einsiedeln erlebt habe, müsste ich hier eigentlich singen: «Nun lässt du, Herr, wie du gesagt hast deinen Knecht in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen...» Simeons Lobgesang (Lk 2,29–32) ist fester Bestandteil des kirchlichen Abendgebets. Aber wie das klingt! – so zärtlich, so liebe-

O Schreck! Ahnungslos betrete ich am anderen Morgen nach Laudes und Konventmesse den Hofspeisesaal zum Frühstück mit den wenigen anderen Gästen. Am Tisch sitzt Abt Georg. Und ganz offensichtlich herrscht an dieser Tafel kein Silentium. Mein von Kind auf eingeübter «Heidenrespekt» vor Autoritätspersonen schoss mir in die Glieder. Aber es ging alles gut.

6. Januar 2015, Epiphanie. Dekan Pater Cyrill besucht mit zwei Mitbrüdern auch die Klostergäste im Hofspeisesaal beim traditionellen Frühstück mit dem Abt (Foto: Jean-Marie Duvoisin).

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JAHRESTHEMA

Mittagskaffe für Klostergäste und Konventualen (Fotos: Jean-Marie Duvoisin).

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Viele interessante Gespräche mit Klosteroberen und Mitgästen aus aller Welt haben sich seither – nicht nur für mich – ergeben. An dieser Frühstückstafel habe ich Jahre später, es muss 2004 gewesen sein, mit Abt

Martin als Gastgeber, auch jene wenigen Worte über meine bisherige Berufstätigkeit als Redaktor gewechselt, die dann dazu führten, dass ich redaktionell an der Klosterzeitschrift «Salve» mitzuwirken begann.

Antonia Golubic, seit Jahren die «Hausherrin» im klösterlichen Gastbetrieb.

Sehr ungezwungen geht es beim ebenfalls traditionellen Mittagskaffee von Mönchen und Gästen zu. Wer das Gespräch sucht, findet es, man lernt sich gegenseitig kennen. Gerade hier, im persönlichen Gespräch mit den Mönchen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass es keine leeren Versprechungen sind, wenn sich Benediktiner auf die Regel ihres Mönchsvaters berufen, der ihnen empfiehlt, in jedem Gast zu aller erst Christus zu sehen. «Das kann ja nicht sein – Christus in mir!?», sagte ich mir. Doch mit der Zeit lernte ich, dass sich dahinter etwas ganz Einfaches, eine der Ur-Wahrheiten des Christseins verbirgt und still und leise Wirkung erzeugt: Wer in seinem Gegenüber Christus sieht, sieht in ihm den wahren Menschen, nicht seine Rolle, nicht seine Stellung, nicht seinen Ruf, nicht sein Vermögen, nur seine Persönlichkeit im wahren Sinn des Wortes. Noch nie zuvor habe ich mich auf so schlichte Weise ernst genommen gefühlt wie in diesen un-

Ungezwungene Gespräche


JAW HR AE LSLTFH AE HM RA T gezwungenen Begegnungen mit den Einsiedler Mönchen. Und das blieb wie manches Wort, mancher Klang in der klösterlichen Welt nicht ohne Wirkung. So sagte ich mir eines Tages: «Wenn mich die Mönche so nehmen wie ich bin, könnte ich das ja für mich selber auch mal versuchen. Wenn die Mönche in mir Christus sehen, könnte ich ja den Spiess umdrehen und auch in mir selber Christus sehen... Ich versuchte es und versuche es noch. Es ist das kostbarste Geschenk, das ich als Klostergast in Einsiedeln bekommen habe. Und es blieb nicht wirkungslos. Klosternachwuchs Der Grund, warum die Einsiedler Mönche und die meisten ihrer Mitbrüder und Mitschwestern in Klöstern aller Couleur die Mühe auf sich nehmen, Gäste zu empfangen und sich ihnen auszusetzen, ist sicher in der Regel des heiligen Benedikt zu sehen. Und in den einfachen Worten des gegenwärtigen Gastpaters zu hören: «Wir tun es für Leute, die Stille und Ruhe suchen», sagt Pater Pascal. Und er weist darauf hin, dass es

durchaus Männer gibt, die das «Kloster» nicht ertragen und schnell wieder gehen. Die praktizierte klösterliche Gastfreundschaft geht, wie Pater Pascal erzählt, auf die Anstrengungen von Pater Wolfgang Renz zurück. Früher sei das Gästewesen im Kloster «ganz anders» gewesen, unter Abt Raymund habe Pater Wolfgang die Gästebetreuung entwickelt. Und heute? Die Offenheit für Klostergäste diene auch der Nachwuchsbeschaffung, bestätigt der Gastpater, es komme immer wieder vor, dass Männer als Kandidaten eintreten, die das Mönchsleben zuvor als Gäste kennengelernt haben. Ich selber kenne zwei, drei Einsiedler Mönche, denen ich erstmalig als Gastkollege begegnet bin. Viele Gäste, es sind derzeit im Jahr etwa siebenhundert, kommen immer wieder. Gerne auch zu den hohen Feiertagen mit der festlichen Liturgie und ihrer vielfältigen Musik. Und wahrscheinlich geht es vielen wie mir: Wer bereit ist, Altes sterben zu lassen, wird im Kloster ein neuer Mensch, auch wenn er nicht Mönch wird. Erich Liebi

Hochfeierliche Vesper zu Engelweihe 2016. Die Klostergäste haben ihre Plätze ganz hinten in den Stallen auf der linken Seite.

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WALLFAHRT

Liturgischer Kalender für den Dezember 2. Fr Herz-Jesu-Freitag 11.15 Feierliches Konventamt 20.00 Feierliche Komplet Eucharistische Aussetzung 3. Sa

Hl. Franz Xaver († 1552) Ordenspriester, Glaubensbote

4. So 2. Adventssonntag 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper 7. Mi

Hl. Ambrosius († 397) Bischof, Kirchenlehrer

24. Sa Heiliger Abend 20.00 Weihnachstmette im Untern Chor 23.00 Mitternachtsamt. Pontifikalamt 25. So

Hochfest der Geburt unseres Herrn Weihnachten 10.30 Feierliches Pontifikalamt 16.30 Feierliche Pontikalvesper

26. Mo

Fest Hl. Stephanus, erster Märtyrer 11.15 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper

27. Di 8. Do

Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria 09.30 Feierliches Pontifikalamt 16.30 Feierliche Pontifikalvesper

11. So 3. Adventssonntag (Gaudete) 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper 14. Mi

Hl. Johannes vom Kreuz († 1591) Ordensmann

16. Fr

Hl. Adelheid († 999) Kaiserin

18. So

4. Adventssonntag Adelheidssonntag 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper Aussetzung des Allerheiligsten Prozession und Salve Regina Eucharistischer Segen

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Fest der Heiligen Familie 11.15 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper

28. Mi

Fest Unschuldige Kinder 11.15 Feierliches Konventamt

Gebetsmeinungen Weltkirche Der Skandal, dass Kinder als Soldaten missbraucht werden, soll weltweit ausgeschlossen werden. Die Völker Europas mögen an Hand des Evangeliums wiederentdecken, welche Freude und Hoffnung dem Leben innewohnt. Kirche Schweiz Der Advent ist eine Zeit des Wartens. Mögen die Christen in ihren Herzen die Ankunft dessen vorbereiten, der sie vom Bösen und von der Sünde erlöst und ihnen den Frieden von Weihnachten bringt.


WALLFAHRT

Liturgischer Kalender für den Januar 1. So

Hochfest der Gottesmutter Maria Neujahr, Weltfriedenstag 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper Monatsprozession 20.00 Feierliche Komplet Eucharistische Aussetzung

2. Mo

Hl. Basilius († 379), Hl. Gregor von Nazianz († 390) Bischöfe, Kirchenlehrer

6. Fr

Hochfest Erscheinung des Herrn (Epiphanie) Dreikönige 09.30 Feierliches Pontifikalamt 16.30 Feierliche Pontifikalvesper

22. So 3. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper 25. Mi

Fest Bekehrung des Apostels Paulus 11.15 Feierliches Konventamt

28. Sa

Hl. Thomas von Aquin († 1273) Ordenspriester, Kirchenlehrer

29. So 4. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper

8. So

Fest Taufe des Herrn 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper

15. So 2. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper 18.– 25.

21. Sa

Weltgebetsoktav für die Einheit der Christen

Hochfest Hl. Meinrad († 861). Mönch, Einsiedler, Märtyrer, Patron des Ortes 09.30 Feierliches Pontifikalamt 16.30 Feierliche Vesper, Prozession mit dem Haupt des hl. Meinrad, Salve Regina

Gebetsmeinungen Weltkirche Für die Einheit der Christen: Alle Christen mögen sich treu zur Lehre des Herrn in Gebet und Nächstenliebe intensiv um die Wiederherstellung der kirchlichen Gemeinschaft bemühen und sich gemeinsam den humanitären Herausforderungen stellen. Kirche Schweiz Dass die Ökumene in der Schweiz sich weiterentwickle in der gemeinsamen Suche und der gegenseitigen Anerkennung.

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WALLFAHRT

Wallfahrtsinformationen Seelsorge

Öffnungszeiten

Beichtzeiten Sonn- und Feiertage: 08.30 – 09.15 / 10.45 –11.00 / 15.00 –16.00 / 17.00 –18.00 Uhr Montag bis Samstag: 09.00 –10.45 / 15.00 –16.00 / 17.00 –18.00 Uhr

Kirchenpforte Montag bis Samstag: 08.30 –11.00 / 13.30 –16.15 / 17.00 –18.15 Uhr Sonn- und Feiertage: 08.30 – 09.15 / 10.30 –11.45 / 13.30 –16.15 / 17.15 –18.15 Uhr

Das «Goldene Ohr» das.goldene.ohr@kloster-einsiedeln.ch Klosterkirche Ostern bis Allerheiligen: 6.00 – 21.00 Uhr Allerheiligen bis Ostern: 6.00 – 20.30 Uhr Segnung von Andachtsgegenständen Montag bis Samstag: 12.00 / 14.45 / 16.15 / 17.00 Uhr Sonn- und Feiertage: 10.45 / 12.00 / 14.45 / 16.15 / 17.00 Uhr

Wallfahrtsbüro Sie erreichen uns telefonisch von Montag bis Freitag 09.00 –11.00 / 13.30 –17.30 Uhr November bis Februar sowie während der Sommerferien: 09.00 –11.00 Uhr Telefon: +41 (0)55 418 62 70 Fax: +41 (0)55 418 62 69 wallfahrt@kloster-einsiedeln.ch www.wallfahrt-einsiedeln.ch Klosterladen Sonn- und Feiertage: 10.45–16.30 Uhr Montag–Freitag: 10.00 –12.00 Uhr / 13.30 –17.30 Uhr Samstags: 10.00 –16.30 Uhr Telefon: 055 418 64 71 www.klosterladen-einsiedeln.ch

Gottesdienste in der Klosterkirche

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Sonn- und Feiertage

Werktage

17.30 Uhr 06.15 Uhr 07.15 Uhr 08.00 Uhr 09.30 Uhr

Vorabendmesse (Hauptaltar) Kapellmesse (Gnadenkapelle) Laudes Kapellmesse (Gnadenkapelle) Konventmesse (Hauptaltar)

06.15 Uhr 07.15 Uhr 08.30 Uhr

Kapellmesse (Gnadenkapelle) Laudes Kapellmesse (Gnadenkapelle)

11.00 Uhr

Pilgermesse (Hauptaltar)

16.30 Uhr 17.30 Uhr 20.00 Uhr

Vesper/Salve Regina Kapellmesse (Gnadenkapelle) Komplet

09.30 Uhr 11.15 Uhr 12.05 Uhr 16.30 Uhr 17.30 Uhr 20.00 Uhr

Kapellmesse (Gnadenkapelle) Konventmesse (Hauptaltar) Mittagsgebet Vesper/Salve Regina Kapellmesse (Gnadenkapelle) Komplet


Haben Sie gewusst, dass ...

Herbstlicher Farbenüberfluss in St. Gerold (Foto: Erich Liebi).

… nicht jeder Überfluss überflüssig ist? Natürlich schimpfen auch Sie über die Überflussgesellschaft, wenn Sie lesen, wie viele tausend Tonnen Lebensmittel wir Schweizerinnen und Schweizer jedes Jahr einkaufen, die wir nicht brauchen, sie darum verkommen lassen und wegwerfen. Vielen von uns scheinen auch viele Verkehrsregeln und Schnelligkeitsbegrenzungen, wie auch Ansagen in den Zügen, dass die Ausstiegsseite links oder rechts in der Fahrtrichtung sei, überflüssig. Wer im Ausbildungssektor tätig ist, sei es in der Primar- oder Sekundarschule, in der Kantonsschule oder auf der Universität, leidet unter dem Überfluss an Regelungen, Vorschriften und Sitzungen.

Doch wie ist es mit dem Überfluss an bunten Blättern, die in der Herbstsonne an den Bäumen schimmern, mit den unzähligen Wolken, die in vielfältigen Formationen über uns hinziehen? Wer meint es wirklich ernst, wenn er von einem Geschenk, das ihm gegeben wird, sagt, das wäre nicht nötig gewesen? Wird ein «nicht nötiges» Geschenk als überflüssig bezeichnet? Wer wäre so gefühllos, das zu denken oder gar zu sagen? Dieses Beispiel hilft uns, überflüssigen von notwendigem Überfluss zu unterscheiden. Der notwendige Überfluss ist der, der uns als Menschen reicher macht, nicht als Inhaber einer Kreditkarte, nicht als Objekte der Verkaufsagenturen. Es gibt den Überfluss, der Geschenk ist, der uns menschlicher macht, der die Beziehung zu uns selber und zu anderen Menschen vertieft. Solch kostbarer Überfluss ist die Zeit, die ein Mensch uns schenkt, ein Buch, das wir zum Geburtstag erhalten, eine Einladung zu einem Konzert, zu dem wir sonst nicht gegangen wären. Viel kostbaren Überfluss schenkt uns der Jahreslauf in seiner Vielfalt von Formen und Farben, von Licht und Dunkel, von Anspannung und Ruhe. Allem kostbaren Überfluss widmet Gottfried Keller ein unvergessliches Willkommen in der Aufforderung an unsere Augen – auch an die Augen des Herzens: «Trinkt, o Augen, was die Wimper hält / von dem goldenen Überfluss der Welt!» Pater Alois Kurmann

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WALLFAHRT

Der Wallfahrtspater lädt ein

Advent und Weihnachten im Kloster Einsiedeln Für viele gläubige Menschen ist die Advents- und Weihnachtszeit die schönste Zeit im Kirchenjahr. Tatsächlich zieht in dieser Zeit die Liturgie der Kirche alle Register: Von der betont schlichten Adventsfeier bis zum festlichen Mitternachtsgottesdienst ist alles zu haben. In Einsiedeln laden diverse Gottesdienste ein, diese Zeit besonders zu feiern, denn: Gott ist mit uns!

Die Kirche bereitet sich im Advent auf das Geburtsfest des Herrn vor und übt sich gleichzeitig in der Erwartung der zweiten Ankunft Christi, der wiederkommen wird in Herrlichkeit. Darum ist der Advent vor allem eine Zeit der Hoffnung und der Sehnsucht auf das Kommen des Herrn. Das Chorgebet der Mönche ist in der Adventszeit deshalb betont schlicht und in den Eucharistiefeiern thematisieren die Lesungen die Sehnsucht des Volkes Israel nach dem verheissenen Messias. Rorate-Gottesdienste im Advent Rorate-Gottesdienste gehören traditionsgemäss zum festen liturgischen Repertoire der Adventszeit – ausser im Kloster Einsiedeln. Dieser Mangel gehört seit diesem Jahr der Vergangenheit an. Denn im Advent 2016 werden erstmals Rorate-Gottesdienste bei der Gnadenkapelle gefeiert! Jeweils am Samstagmorgen um 6.15 Uhr feiern wir einen adventlich geprägten Gottesdienst zu Ehren der Gottesmutter – natürlich bei Kerzenschein. Daten: 3.,10.,17. und 24. Dezember 2016. Festliche Weihnachtsgottesdienste Im Kloster Einsiedeln beginnt das Weihnachtsfest an Heiligabend mit der Vesper um 16.30 Uhr. Um 20.00 Uhr feiern die Mönche die Vigil in der Erwartung des Höhe-

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Die Krippe gehört auch in Einsiedeln zum Weihnachtsfest. Hier der feierliche Inzens am Weihnachtstag durch Abt Urban. (Foto: Jean-Marie Duvoisin). punktes von Heiligabend, der festlichen Mitternachtsmesse um 23.00 Uhr. Diese wird von Stiftschor und Orchester mitgestaltet. Traditionsgemäss erklingt sowohl an Heiligabend als auch am Weihnachtstag im Pontifikalamt um 10.30 Uhr die «Missa Pastoritia» von Karl Kempter. Am Weihnachtstag wird um 16.30 Uhr die Pontifikalvesper gefeiert, auf welche wie immer das «Salve Regina» bei der Gnadenkapelle folgt. Die Botschaft von Weihnachten ist zu wichtig, um nur an einem einzigen Tag gefeiert zu werden. Die Gottesdienstordnung für die Weihnachtsoktav mit dem Stephanstag und dem Hochfest der Gottesmutter Maria am 1. Januar finden Sie auf Seite 10/11. Frohe Weihnachten! Pater Philipp Steiner


WALLFAHRT

Liturgisches Grundwissen

«Der Leib Christi» Wer die Kommunion empfängt, hört die Worte «der Leib Christi» und vielleicht auch «das Blut Christi». Darauf antworten die Kommunikanten mit «Amen». Sie sagen ja dazu, dass sie den Leib Christi empfangen, bekennen sich zu ihm. Manchen ist diese kurze Spendeformel suspekt. Geht es nicht zu weit, dieses Stück Brot bzw. die hauchdünne Oblate mit der Person des Auferstandenen als hier und jetzt gegenwärtig zu identifizieren? Würde das nicht bedeuten, auf Chris- Pater Mauritius Honegger spendet anlässtus zu beissen, wenn man die Oblate isst? lich seiner Primizfeier 2014 einem MitbruNein, sagt die theologische Tradition: Das der den «Leib Christi» (Foto: Jean-Marie Brot schmeckt noch immer wie Brot, der Duvoisin). Wein wie Wein, aber Jesus hat sich im Letzten Abendmahl so an diese Gaben gebunden, dass er zu deren tiefster Wirklichkeit wird – und die ist mehr als die Materie, die wir schlucken und wieder ausscheiden. «Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir. Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier» (Hymnus: Adoro te devote). Von nichts anderem spricht das Johannesevangelium: «Ich bin das Brot des Lebens. ... Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, für das Leben der Welt» (Joh 6,48.51). Das Brot des Lebens ist nichts anderes und niemand anderer als Jesus Christus selbst. Dazu bekennen wir uns, wenn wir die Kommunion empfangen, im zuversichtlichen Glauben, schon jetzt und einst in Fülle mit ihm und in ihm eins zu sein in Ewigkeit.

Quelle: Gunda Büske/Josef-Anton Willa (Hg.), Im Namen ... Amen. Liturgie in Stichworten. Paulusverlag, Freiburg Schweiz, 2012

Mit freundlicher Genehmigung des Liturgischen Institutes der deutschsprachigen Schweiz, Fribourg, www.liturgie.ch

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KLOSTER EINSIEDELN

Gebetsanliegen Am 25. September dieses Jahres erreichte unseren Pater Dekan ein Mail, in dem es hiess: «Nach neun Jahren harter Arbeit der gemeinsamen Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen den orthodoxen und katholischen Kirchen (wurde) eine Einigung über das Dokument Primat und Katholizität auf der Plenartagung in Chieti» erzielt. Auf EinlaDer Absender, der bei dieser Arbeit mitgewirkt hat, fügt hinzu: «Nochmals vielen Dank für eure Gebete zu Unserer Lieben Frau!» Er ist überzeugt, dass die Gebete an den Marienwallfahrtsorten Wesentliches zu dieser Einigung beigetragen haben. Unser Herr Jesus Christus hat nach dem Johannesevangelium am Abend vor seinem Leiden selbst den Vater gebeten: «Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.» Schliessen wir uns immer wieder diesem Gebet an, denn auch nach der Einigung von Chieti bleibt noch sehr viel zu tun.

Weiheformel der Marianischen Sodalität In Nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti. Amen Sancta Maria, mater Dei et Virgo! Ego (nn) te hodie in Dominam, Patronam, Advocatam et Matrem eligo fimiterque statuo ac propono, me numquam Te derelicturum neque contra Te aliquid umquam dicturum aut facturum neque permissurum, ut a meis subditis aliquid contra tuum honorem umquam agatur. Obsecor Te igitur: Suscipe me in servum et filium perpetuum, adsis mihi in actionibus meis omnibus nec me deseras in hora mortis meae. Amen.

Im Namen des Vaters und des Sohnes des Heiligen Geistes. Amen. Heilige Maria, Mutter Gottes und Jungfrau, ich wähle dich heute als Herrin, Patronin, Fürsprecherin und Mutter. Ich nehme mir fest vor, nie von dir zu lassen, und auch nie irgendetwas gegen dich zu sagen oder zu tun. Ich werde auch nie zulassen, dass von meinen Untergebenen je etwas gegen deine Ehre getan wird. So bitte ich dich nun inständig: Nimm mich als deinen Knecht und als deinen dir immer treuen Sohn. Sei mit mir bei all meinem Tun und verlasse mich nicht in der Stunde meines Sterbens. Amen.

«Epiphanie» – Ausschnitt aus einem Bild in der Sakristei der Magdalenakapelle des Klosters Einsiedeln von Pater Bernhard Flüeler (1888–1958). (Foto: Bruder Gerold Zenoni).

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Herbsttreffen der Oblaten

Sich selber kennen lernen Für die Erneuerung ihres Oblationsversprechens lud das Kloster Einsiedeln seine Oblaten zu einem Treffen ein. Nach Begrüssung, Eucharistiefeier und Mittagessen hielt Pater Jean-Sébastien einen Vortrag über ein Thema der christlichen Spiritualität. Er erinnerte die Oblaten daran, dass Christen dazu berufen sind, Zeugnis zu geben und erklärte, welche Voraussetzungen das in sich birgt.

Das abgebildete Gemälde «Ichthys» (Fisch) von Pater Jean-Sébastien fasst den Vortrag wunderbar zusammen: Zeugnis kann nur geben, wer mit Gott verbunden ist. Auf dem Bild sind zwei Kreise dargestellt, der eine symbolisiert den Himmel, der andere die Erde. Dort, wo sie sich schneiden, entsteht das Bild eines Fisches. Dieses Symbol geht auf die Urchristen zurück und steht für ein kurz gefasstes christliches Glaubensbekenntnis. (I = Jesus, Ch = Christus, Th = Gottes, Y = Sohn, S = Erlöser). Das Gemälde illustriert mit seinen Texten und Symbolen, dass Jesus für uns Mensch geworden ist, damit auch wir zurück zum Vater kommen. Zur Bekräftigung dieser Aussage hat der Künstler in den beiden Kreisen den Text des Philipperhymnus (2,6–11) eingesetzt. Wir sind berufen, Jesus zu folgen und damit auch, von ihm Zeugnis zu geben. Zeugnis geben Pater Jean-Sébastien erklärte in seinem Vortrag, «Zeugnis geben» heisse nicht, andere Leute bekehren zu müssen. Dies sei alleine die Aufgabe Gottes. Es bedeute auch nicht, dauernd davon zu sprechen, wie toll und wunderbar das Leben mit Gott sei. So einfach sei es nämlich gar nicht, mahnte der Oblatenpater. Christ sein sei anspruchsvoll und verlange viel Verantwortlichkeit. Ein Le-

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ben im ernsthaften Bemühen um die Verbindung mit Gott sei für sich schon ein Zeugnis. Wir brauchen Begegnung und Beziehung und sind alle aufeinander angewiesen. Alleine können wir nicht leben. Auch Liebe muss ein Gegenüber haben. Sie muss empfangen und weitergegeben werden. Pater Jean-Sébastien erklärte: «Das ‚Ich’ entsteht, weil es auf ein ‚Du’ trifft. Im Blick des Anderen kann ich mich selber entdecken. So ist Beziehung und Kommunikation Bedingung für die Bildung und Entfaltung unseres Selbst, unserer Identität. Wir sind Frucht unserer Begegnungen, unserer Zeit und Kultur, unserer Erziehung, Ausbildung und nicht zuletzt auch unseres Glaubens.» Von Schutzmechanismen Im Vortrag war zu erfahren, weshalb die Verbindung zu Gott unterbrochen sein, wie sie wieder aufgebaut werden kann: «Wir sind aus Liebe und für die Liebe geschaffen worden. Unsere wahre Identität entsteht aus, durch und in Gott. Aber diese wahre Identität ist uns oft verborgen. Egoismus zum Beispiel, Eifersucht, Suche nach dem eigenen Vorteil oder Angst, zu kurz zu kommen, trennen uns von der Liebe Gottes. Nicht, dass Gott uns die Liebe entziehen würde, aber wir entfernen uns dadurch von ihr. Oft haben wir eine Vorstellung von uns


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Der «Fisch», das Erkennungszeichen der frühen Christen – Gemälde von Pater Jean-Sébastien Charrière. selber, die nicht unbedingt mit unserer wahren Identität übereinstimmt. Erfahrungen und Verletzungen haben uns dazu gebracht, Schutzmechanismen aufzubauen.» Solche Mechanismen sind nicht per se schlecht, aber wir müssen uns selber genau kennenlernen, um durchschauen zu können, ob wir uns unüberlegt von einem solchen Mechanismus leiten lassen oder aus rationalen Erwägungen heraus handeln. Manche unserer Eigenschaften mimen wir, um anderen etwas vorzuspielen, einem Ideal zu folgen oder Anerkennung zu erhalten. Solche von uns konstruierten Identitäten trennen uns jedoch von Gott. Mit ihm sind wir nur verbunden, wenn wir ganz uns selber sind, so, wie er uns gedacht und geschaffen hat, und somit ganz in seiner Liebe stehen. Sich selber kennenlernen In der Nachfolge sind wir also gefordert, uns selber kennen zu lernen, damit wir alles loslassen können, was uns von Gott trennt und damit auch ganz uns selbst sein können. Nur wenn wir unsere Schutzmechanismen kennen, können wir auch darauf verzichten, uns

von ihnen leiten zu lassen, wenn sie gar nicht nötig wären. Und nur, wenn wir uns selber kennen, können wir durchschauen, wenn wir uns und anderen etwas vorspielen, was wir nicht sind. Möglicherweise lernen wir nicht nur unsere Schwächen besser kennen, sondern erfahren beim Entdecken von uns selbst vielleicht auch mehr über unsere Talente, die wir, wie Pater Jean-Sébastien meinte: «…zum Wohl aller pflegen und einsetzen sollten.» Dieser Prozess ist jedoch, wie Pater JeanSébastien erinnerte, ein anspruchsvoller: «Man braucht Demut, Geduld und Ausdauer, denn wir werden nie fertig damit, unsere wahre Identität zu entdecken. Sie ist wie Gott, dessen Abbild und Kinder wir sind, unendlich. Dieser Weg ist voller Hindernisse und Stolpersteine. Süsse Spiritualität ist oft eine Lüge – manchmal auch eine Art und Weise, sich selber etwas vorzumachen. Es ist nicht selten, dass wir versagen. Und das ist in Ordnung so, solange wir nicht dabei stehen bleiben und unsere Hoffnung immer wieder auf Gott setzen.» Verena Huber-Halter

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Wallfahren nach Medjugorje III

Erst Schrecken, dann staunende Freude Auf seiner ersten Wallfahrt als Pilgerführer nach Medjugorje im Jahr 2012 hatte Pater Gabriel Kleeb drei für ihn fast mystische Erlebnisse mit Tieren, einem Fisch, einem Hund und einem Insekt. Für die Pilger, die dieses Frühjahr wieder mit ihm zum Marienwallfahrtsort reisten, hat Pater Gabriel diese Erlebnisse aufgeschrieben. Im dritten und letzten Teil erzählt Pater Gabriel seine Geschichte mit dem Insekt, dem Pater Gabriel als Gymnasiast erstmals in Südfrankreich und dann wieder in Medjugorje begegnet ist. Ich verbrachte als Gymnasiast der 5./6. Klasse für Sommerferien einen fünfwöchigen Aufenthalt in Frankreich. Ich sollte die Sprache besser lernen und dies ausgerechnet in der Provence, wo die Menschen dieses etwas rollende Französisch sprechen. Nahe Avignon, in Barbantane, arbeitete ich in einem sympathischen Unternehmen mit einem aufmerksamen Patron. Er exportierte für die Migros Schweiz die feinen Früchte und Gemüse. Meine Unterkunft hatte ich in der Abbaye Saint Michel de Frigolet, ein Prämonstratenser Kloster auf den Höhen der Montagnettes. Der Schrecken im Klosterzimmer Alles aber begann mit einem unauslöschlichen Schreck. – Père Godefroyd, wohl damals der Gastpater, ein schon etwas älterer Mönch, führte mich mit seinem Französisch zum Zimmer. Was er mir aufschloss war – gelinde gesagt – ein recht armseliger, kleiner Schlag, nicht einmal richtig aufgeräumt und sogar mit Schmutz. Ein schmaler Schrank, ein Tischchen, ein Bett; die Wände mit Löchern oder bröckelndem Verputz. Klar war ich etwas betreten, nahm das aber möglichst gelassen und auch mit freundlicher Miene. Habe Père Godefroyd sogar gedankt, als er mit breitem Lächeln wieder loszog.

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Als erstes stiess ich die Fensterladen auf, ich wollte etwas Licht und Luft hereinlassen, da die Sonne ja hoch stand. Und eben jetzt hüpfte etwas recht Kleines auf den Fenstersims und führte sich wichtig auf. – Nein, das war keine Heuschrecke, eher die Mutation davon; ich dachte sogar an etwas Ausserirdisches! Tatsache ist, dass ich nicht wusste, dass es so etwas gab. Mit einem kleinen Kopf, den der Wicht auch drehen konnte; auch einen mit den Augen fixieren. So habe ich es erlebt, ein mächtiger Schreck überkam mich, und wie sollte ich mich daraus befreien? Ein paar zuckende Bewegungen mit der Hand halfen nicht, das kleine Wesen zu verscheuchen. Im Die Gottesanbeterin (Weibchen).


KLOSTER EINSIEDELN Gegenteil, es richtete sich auf, hüpfte auch näher, und über die Fensterschwelle in meine Bude hinein. So war ich eine Zeitlang wie betäubt, … bis sich dann das Tierchen nach dieser langen Weile an der Aussenwand des Fensters allmählich davon machte. Es war ungefähr sechs oder sieben Zentimeter lang und ein Insekt. Wie sollte ich mich schlau machen? Mir ist entschwunden, bei wem ich es tat; wohl am ehesten bei den zwei jungen Schweizerinnen, die in der Hotellerie des Klosters damals ebenfalls Gast waren. Mantis religiosa – Gottesanbeterin – mante religieuse: So heisst es, dieses Insekt, das es in der Schweiz nicht gibt oder eben noch im Kanton Tessin. – Das kleine Wesen habe ich dann in Medjugorje zum zweiten Mal live in meinem Leben erlebt. Für mich gehörte es dazu, anlässlich einer Pilgerfahrt dorthin auch das Grab von Pater Slavko Barbaric zu besuchen. Mein Vorhaben konnte ich umsetzen am dritten oder letzten Tag dieser unserer Wallfahrt. Auf dem Weg dorthin gibt es eine Bilderwand mit Fotos aus der jüngsten Geschichte von Medjugorje. Barbaric ist eine Art Held in dieser Geschichte um Medjugorje; hat er doch einen grossen Teil seines Priesterlebens der Arbeit mit den Pilgern gewidmet, in der Pfarrei gebetet, gepredigt und als Doktor der Psychologie Seminare geführt. Er hat die Seher betreut und ist den Pilgern begegnet. Pater Slavko hat in Medjugorje die Spiritualität mitgeprägt, dazu Bücher geschrieben, sich mit seinen humanitären Tätigkeiten in den Dienst der Bedürftigen gestellt. Am 24. November 2000 verstarb er unerwartet auf dem Kreuzberg, den er frühmorgens fast täglich im Gebet bestieg. Sein Grab mit der goldenen JesusStatue ist jetzt immer mit Blumen und brennenden Kerzen geschmückt; Pilger aus der ganzen Welt besuchen es täglich. Hier also stand ich und betrachtete diese Bilderwand. Dann zog etwas meinen Blick nach unten, Richtung Erdboden. Und ich hatte eben jetzt meine zweite Begegnung mit der Mantis religiosa, diesem Insekt. Denn da sass sie wieder, die Gottesanbeterin – etwas

Das Grab von Pater Slavko Barbaric auf dem Friedhof Kovacica in Medjugorje (Fotos: Wikimedia). kleiner zwar und auch harmloser als die erste meines Lebens, und sie bewegte sich nur sachte. Ihr Anblick freute mich jetzt ungemein, und ich geriet in grosses Staunen. Wir gehen nach Medjugorje nicht wegen der Zeichen und Wunder. Zwar indirekt wohl schon auch, denn alle sind wir von der Gospa eingeladen. Ich habe dort keine Heilung erlebt und auch kein Wunder im strengen Sinn. Aussergewöhnlich bis wundersam (wie letztlich jede Wallfahrt) war mir die erste Pilgerfahrt dorthin aber ganz bestimmt. Eben wegen der drei Tiere und den Erlebnissen, wovon ich hier erzählt habe: der Fisch, der Hund und ein Insekt. Danke liebe Gottesmutter oder danke liebe Gospa! Du schenkst uns von Gott aus viele Gnaden und Überraschungen. Uns, die wir uns auf den Weg und das Unerwartete gefasst machen; die wir Herz und Sinne öffnen. Pater Gabriel Kleeb

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Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln

Memorial Muri – 1841 Knapp zwei Dutzend Personen fuhren am 8. Oktober unter der wie immer kundigen Leitung von Margarethe Graf, der Vizepräsidentin unseres Vereins, nach Muri. Das Benediktinerkloster Muri ist mit allen anderen Klöstern im Aargau vor ziemlich genau 175 Jahren aufgehoben worden. Es war 1027 gegründet und von Mönchen aus Einsiedeln bezogen worden. Die Besiedelung durch Einsiedler Mönche und die Aufhebung des Klosters waren Grund genug, diesen herbstlichen Ausflug in den Aargau zu unternehmen. Vor der Klosterkirche wurde wir von Dr. Urs Pilgrim, einem Mitglied des Vorstandes der Vereinigung der Freunde der Klosterkirche Muri, empfangen. Der Platz und die Vorhalle der Klosterkirche sind im Vergleich mit dem Einsiedler Klosterplatz wahrlich als bescheiden zu bezeichnen. Betritt man aber die Kirche, wird man überwältigt von dem grossartigen Kuppelzentralbau, dem grössten dieser Art in der Schweiz. Hier wurde vom Stuckateur Giovanni Battista Bettini unter Mitwirkung des Einsiedler Klosterbruders und Architekten Kaspar Moosbrugger realisiert, was Moosbrugger in Einsiedeln später verwehrt blieb, der Bau einer Kuppel. Für Bauern, Hirten und Mönche Urs Pilgrim machte uns in der Kirche auf viele reizvolle Details aufmerksam, auf das Stifterdenkmal gegenüber der Kanzel, die grossen Altäre für den Märtyrer Leontius und für den hl. Benedikt und die drei Orgeln, die 1630, bzw. 1743/44 errichtet wurden. Nicht fehlen durfte in seiner Beschreibung der Petrusaltar unter der Empore der Evangelienorgel mit den beiden Seitenfiguren, den heiligen Antonius Eremita und Wendelin, beides Patrone des einfachen Volkes, bzw. der Bauern und Hirten einerseits und der

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Mönche andererseits. Antonius wird ja auch Vater der Mönche genannt und Wendelin erscheint hier im Gewand eines Benediktiners. Der Rundgang fand seine Fortsetzung in der Benediktskapelle, im Chor mit dem prächtigen Gestühl aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und in der Marienkapelle. Auch die romanische Krypta unter dem Chor wurde besichtigt. Weltberühmte Glasgemälde Danach ging es durch den ehemaligen Kapitelsaal in den Kreuzgang, der für seine Glasgemälde weltberühmt ist. Die sieben eidgenössischen Vogteistände, die seit 1415 als Nachfolger der Habsburger als Landesherren fungierten, dann die Habsburger, befreundete Städte und Klöster und schliesslich Persönlichkeiten der katholischen Innerschweiz haben die prächtigen Glasscheiben gestiftet. Am Ende des Rundganges durfte ein Blick in die Loretokapelle nicht fehlen. Auf Bitten der Kaiserin Zita wurde sie 1971 als eine Grablege des Hauses Habsburg eingerichtet. Ihr Herz und jenes ihres Mannes Karl, letzter Kaiser von Oesterreich-Ungarn, werden hier aufbewahrt. Beim Ausgang wurden wir von Pater Beda Szukics, dem Prior


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Die Klosterkirche St. Martin, Muri AG (Foto: zvg). des Benediktiner-Kollegiums Sarnen, begrüsst. In Sarnen hatten die Benediktiner von Muri 1841 Zuflucht gefunden. Einige Patres blieben auch später in Sarnen, nachdem in Gries/Bozen das Kloster 1845 neu installiert werden konnte. Im Auftrag der Regierung führten sie in Sarnen eine Schule, das später in der Innerschweiz bekannte Kollegi Sarnen. Das Mittagessen nahmen wir in der Alpwirtschaft Horben ein, die in unmittelbarer Nähe des Schlosses Horben liegt. Als Sommersitz und Erholungsheim der Murianer Benediktinermönche wurde es unter Abt Placidus Zurlauben in den Jahren 1701/02 auf dem Lindenberg gebaut. Zum ehemaligen Doppelkloster Nach dem Mittagessen ging die kurze Fahrt nach Hermetschwil zur Benediktinerinnen-

abtei Kloster St. Martin. Dort wurden wir von der Äbtissin Angelika Streule persönlich empfangen. Souverän und mit viel Witz führte sie uns durch ihr gepflegtes Kloster, das 1082 in Muri als Doppelkloster zur dortigen Benediktinerabtei gegründet wurde. Die ersten Nonnen kamen aus dem Kloster Berau bei St. Blasien im Schwarzwald. Ende des 12. Jh. wurde der Frauenkonvent nach Hermetschwil verlegt. Auch dieses Kloster wurde 1841 aufgehoben. Doch im Unterschied zu den Mönchen hatten die Nonnen Glück: die Frauenklöster wurden drei Jahre später – wenn auch unter sehr strengem staatlichem Regime – wiederhergestellt. Heute leben und arbeiten neun Schwestern in diesem Kloster unmittelbar über dem Reussufer. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie durch die Hostienbäckerei, durch das Weben und Nähen von Paramenten, durch die Imkerei und durch Karten- und Kerzenherstellung.Mit einem grossen Garten tragen sie zur Selbstversorgung bei. Im Klosterlädeli bieten sie zahlreiche Kräuter in Form von Tee, Gebranntem und Salben an, aber auch Honig, Karten und Kerzen. Direkt ins Herz Danach ging die Fahrt zurück nach Muri, wo Prior Beda für uns in der Klosterkirche die Messe las. Margarethe Graf konnte hierzu den zweiten Organisten der Pfarrei Muri, Lothar Erbel, für das Orgelspiel gewinnen. Damit strahlte der prachtvolle Zentralbau nicht nur durchs Auge, sondern auch durchs Ohr direkt in unsere Herzen. Muri ist nicht zuletzt durch seine Konzerte weitherum bekannt. Das muss gewaltig klingen, wenn nicht nur die drei Orgeln gleichzeitig bespielt werden, sondern auf zwei weiteren Emporen Chöre vielstimmig singen. Zum Abschluss gab es im Restaurant Benedikt, das zur «pflegimuri» gehört, einen Kaffee. Auf der Rückfahrt nach Zürich und Einsiedeln hatte man dann noch Zeit, die vielen Eindrücke etwas nachwirken zu lassen und zu ordnen. Paul Tanner

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In Memoriam

Pater Othmar Lustenberger Es gibt nur wenige Gelegenheiten, da wir uns das Leben eines Mitmenschen so umfassend vor Augen stellen, wie dann, wenn er gestorben ist und wir von ihm Abschied nehmen. So sind uns im Lebenslauf zu Beginn dieses Gottesdienstes die äusseren Stationen des Lebens von Pater Othmar in Erinnerung gerufen worden, und wir alle haben dieses Gerüst mit unseren persönlichen Erinnerungen ausgefüllt: die Verwandten auf ihre Weise, anders jene, die ihn im Zusammenhang mit der Wallfahrt, der Sakristanenausbildung oder dem Welttheater gekannt haben, wieder anders wir Mitbrüder, die das Leben mit ihm innerhalb der Klostermauern geteilt haben. Sehr individuelle Bilder, die wir hier nicht alle zur Sprache bringen können, aber Pater Othmar steht in Gedanken vor unseren Augen. Abschied am Grab: da blicken wir nicht nur zurück, da beschäftigt uns auch in besonderer Weise jene andere Frage: was wird nachher sein? Wenn wir die Hl. Schrift befragen, erhalten wir sehr verschiedene Antworten, trostvoll die einen, bedrohlich und beängstigend die andern, alles Hinweise darauf, wie es einmal sein könnte, aber es bleibt dabei: niemand weiss so genau, was nach dem Tod auf ihn zukommt. Für uns als gläubige Christen ist eines klar: wir werden mit ihm, Christus, auferstehen, wir sind zum ewigen Leben berufen. «Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben», beten wir jeweils im Glaubensbekenntnis. Um es etwas konkreter werden zu lassen, möchte ich kurz auf die beiden gehörten Lesungen eingehen:

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Pater Othmar Lustenberger OSB (Foto: zvg). Im Lukasevangelium sagt Jesus: «Bei Euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt». Ein wunderbares, eindrückliches Bild dafür, dass alle Einzelheiten unseres Lebens vor Gott ihr Gewicht und ihre Bedeutung haben, da ist nichts verloren. Also auch die dunklen Seiten nicht? Ja, auch diese Seiten können wir vor Gott nicht verbergen, wir können unsere Schuld nicht ungeschehen machen, auch sie ist und bleibt ein Bestandteil unseres Lebens; wir stehen wirklich mit allen Fasern unseres Lebens vor Gott, dem Richter, der offenbar die Schafe von den Böcken trennt und die einen in die ewige Herrlichkeit rufen und die andern in das ewige Feuer verbannen wird. Das ist eine jener beängstigenden Stellen, doch auch diese Erzählung will nicht drohen, sondern in erster Linie zeigen, dass Gott uns in allem ernst nimmt.


KLOSTER EINSIEDELN Doch zurück zum Evangelium; da heisst es weiter: «Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen.» Als Priester und Ordensmann hat sich Pater Othmar zu Christus bekannt, und das gleiche gilt für uns alle als Christen: da brauchen wir keine Angst zu haben: der Menschensohn wird sich vor den Engeln zu uns bekennen. Das ist die grundsätzliche, tröstende Aussage des Evangeliums: wenn er sich schon um die Spatzen sorgt, wie viel mehr dann um uns, da wir ja viel mehr wert sind als ein Spatz. Während das Evangelium gleichsam die persönliche, individuelle Seite des ewigen Lebens zur Sprache bringt und hier Hoffnung und Zuversicht schenkt, öffnet die Lesung aus der Offenbarung einen ganz anderen Blick auf unsere Vollendung: «Ich sah eine grosse Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand

konnte sie zählen.» Und weiter: «Sie warfen sich vor dem Thron nieder, beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit.» Mir kommt diese Stelle vor wie die ideale, vollendete Form unseres Chorgebetes, wo es ja auch um das Gotteslob geht. In dieser grossen Schar ist keiner mehr als einzelner zu erkennen, hier sind alle Unterschiede verschwunden, verschwunden sind auch Neid, Missgunst, Frustration; Sympathie und Antipathie spielen keine Rolle mehr; auch keine Spannung mehr zwischen verschiedenen Rassen und Nationen – das Ausländerproblem ist ein für alle Mal gelöst. Da wird Gott alles in allem sein. So also könnte unsere Zukunft nach dem Tode aussehen: Von Gott bejaht und bis ins Letzte ernst genommen und befreit von allen zwischenmenschlichen Spannungen; im wahrsten Sinne des Wortes: «wunschlos glücklich!» Pater Lorenz Moser

Lebenslauf Pater Othmar wurde am Mittwoch in der Osterwoche, am 29. März 1932, den Eltern Anton Lustenberger und Anna Meier geboren und zwei Tage später in der Pfarrkirche zu Grosswangen mit dem Namen Josef Eduard getauft. Er war das vierte von sechs Kindern. Nach dem Besuch der Primar- und Sekundarschule in Grosswangen hatte er das Glück, die Stiftsschule Einsiedeln zu besuchen und dort die Maturaprüfung abzulegen. Es wird erzählt, dass er als Stiftsschüler ein sportlicher Mann und ein ausserordentlich schneller Läufer war. Im Herbst 1953 begann er das Studium an der Theologischen Fakultät in Luzern und wohnte im Priesterseminar St. Beat. Doch schon nach einem Jahr zog es Josef zurück ins Kloster Einsiedeln und er begann 1954 das Noviziat. Als junger Frater fuhr er mit dem Studium an der eigenen Theologischen Hausschule fort. An Allerheiligen 1955 legte er mit dem Namen Othmar seine Einfache Profess ab und bekräftigte diese drei Jahre später mit der Feierlichen Profess. Abt Benno schickte ihn gleich anschliessend zum Philosophiestudium nach Sant’Anselmo in Rom und nach dem Lizentiat nach Salzburg. Nach seiner Rückkehr dozierte er elf Jahre Philosophie an unserer Theologischen Hausschule und unterrichtete dazu auch Latein und Geschichte in den unteren Klassen der Stiftsschule.

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Das Lehrersein an der Stiftsschule tauschte er nach vier Schuljahren mit einer Aufgabe, die ihn bis ins neue Jahrtausend beschäftigen sollte. Er übernahm die Leitung des Wallfahrtsbüros. 36 Jahre prägte er das Bild unseres Wallfahrtsortes. Er bemühte sich um den aktiven Einbezug der Gastbetriebe im Dorf und den persönlichen Austausch mit den Pilgern. Eine Einrichtung, die auf ihn zurückgeht und die wir heute noch weiterführen, ist die tägliche eucharistische Anbetung in der Unterkirche. Im Zusammenhang mit der Wallfahrt stellte er sich dem Verkehrsverein Einsiedeln als Vorstandsmitglied und einige Jahre auch als Vizepräsident zur Verfügung. Von 1975 an nahm er zwanzig Jahre lang Einsitz in die Kommission der Schweizerischen Bischofskonferenz für «Kirche im Tourismus». Am 9. September 1977 – seinem späteren Todesdatum – wurde er in den Vorstand der Welttheater-Gesellschaft berufen. In fünf Spielperioden und unter vier Präsidenten war er der Verbindungsmann zwischen Kloster und dem Welttheater. 2008 durfte er diese Aufgabe an seinen Nachfolger weitergeben. Für seine 31jährige Tätigkeit wurde er zum Ehrenmitglied der Welttheater Gesellschaft Einsiedeln ernannt. Im selben September 1977 wurde Pater Othmar vom Zentralvorstand des Sakristanenverbandes zum Leiter der Schweizerischen Sakristanenschule gewählt. In dieser Funktion übernahm er auch die Redaktion der Verbandszeitschrift «Der Sakristan». Damals wurde die Sakristanenschule von der Schwägalp nach Einsiedeln verlegt, zuerst ins Hotel «Kolping», dann ins Hotel «Schiff». Die ersten Kurse unter der Leitung von Pater Othmar fanden 1978 statt, die letzten im Wintersemester 1999/2000. Anfang der Neunziger Jahre war er auch Mitglied der Prüfungskommission für Hauswarte. Diese Tätigkeit machte ihn unter den Sakristaninnen und Sakristanen in der ganzen Schweiz bis heute recht bekannt. Das Jahr 1977 schien es in sich zu haben. Denn in diesem Jahr übernahm er noch eine dritte Aufgabe, die er für Jahre hinaus erfüllte. Abt Georg ernannte ihn damals zum Informationsbeauftragten des Klosters Einsiedeln. In seine Zeit fiel der Besuch des heiligen Papstes Johannes Paul II. Dieser Juni 1984 war für Pater Othmar ein Höhepunkt, von dem er später gerne erzählte. Sein Tätigkeitsfeld in der Wallfahrt weckte ihm ein grosses Interesse an der Geschichte und Verbreitung des Gnadenbildes «Unserer Lieben Frau von Einsiedeln». Er unternahm hierfür viele Reisen und legte ein grosses schriftliches Inventar über die Verbreitung der Statue der Schwarzen Madonna an. Die letzten Jahre seines geistigen Schaffens widmete er der Erarbeitung eines Buches über dieses Thema. Leider konnte er diese Arbeit nicht mehr zu Ende führen. Sein Geist verdunkelte sich mehr und mehr, so dass er in seinen letzten Lebensjahren unter zunehmender Altersdemenz litt. Auch wenn ihm diese geistige Umnebelung zu Beginn sehr zu schaffen machte, erleichterte ihm die gute und liebevolle Pflege durch unsere Krankenschwestern dieses Schicksal. Dafür sei ihnen herzlich gedankt. Wir vertrauen darauf, dass ihn die Muttergottes, für die er am Wallfahrtsort in Einsiedeln so viel Gutes getan hat, an der Hand nimmt und zu Jesus führt. Sein Leben empfehlen wir der Barmherzigkeit Gottes an, dass er ihn in seiner Liebe vollende. Pater Cyrill Bürgi

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S A LV E

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S A LV E Zeitschrift der benedi ktin Gemeinsch aften Einsied ischen eln und Fah r

Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr SALVE gewährt sechsmal im Jahr einen facettenreichen Einblick in das Leben hinter den Einsiedler und Fahrer Klostermauern (das Kloster Fahr gehört seit 1130 zum Kloster Einsiedeln), das geprägt ist von Gebet, geistlicher Lesung, manueller Arbeit und vielfältigem Engagement in Erziehung, Bildung und Seelsorge.

In verschiedenen Rubriken informiert die Zeitschrift unter anderem umfassend über die Klostergemeinschaften Einsiedeln und Fahr, die Stiftsschule. die Wallfahrt, die Klosterbetriebe sowie über religiöse und kulturelle Anlässe in den Klöstern Einsiedeln und Fahr sowie in der Propstei St. Gerold.

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KONVENT GLÖCKLI

RÜ C K BLI C K 5. September Heute konnte Bezirksammann Franz Pirker bekanntgeben, dass die Bürgermeister der sechs Mitgliedstädte von «Shrines of Europe» am vergangenen Wochenende in Tschenstochau einstimmig der Aufnahme von Einsiedeln in diese Vereinigung zugestimmt haben. Somit wird unser Wallfahrtsort Mitglied einer illustren Reihe grosser europäischer Marienwallfahrtsorte: Altötting, Mariazell, Tschenstochau, Loreto, Lourdes und Fatima. Ziel von «Shrines of Europe» ist vor allem die Vernetzung der Wallfahrtsorte auf politischer und touristischer Ebene. 14. September Die diesjährige Engelweihe wurde von mehreren Neuerungen begleitet: die Gnadenkapelle erstrahlte bereits für die Vesper im Lichterglanz, dank dem neuen Standort des Aussenaltares in der Nähe des Marienbrunnens schritt die abendliche Prozession den gesamten Klosterplatz ab und den Mitfeiernden wurden dafür Kerzen mit Windschutz abgegeben. 19. – 22. September Pater Philipp vertritt unseren Wallfahrtsort beim jährlich stattfindenden Treffen des «Réseau marial». Heuer tagen die Verantwortlichen der grossen europäischen Wallfahrtsorte im ukrainischen Marienheiligtum Zarvanytsya. Während «Shrines of Europe» ein Zusammenschluss auf politischer Ebene ist, handelt es sich beim «Réseau marial» um

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die Vernetzung der kirchlichen Verantwortungsträger. 20. September Der diesjährige Konventausflug wird den zehn Mitbrüdern in bester Erinnerung bleiben. Der Morgen war mit dem Besuch in Neuenkirch Niklaus Wolf von Rippertschwand gewidmet. Nach dem Einblick in sein Leben in einer eindrücklichen Tonbildschau machten wir uns auf den NiklausWolf-Weg, wo an fünf Stationen je ein Gedanke aus seinem Leben zur Besinnung aufruft. Zur Erholung gab‘s auf halbem Weg ein feines Znüni auf einem Bauernhof. Die gemeinsame Eucharistiefeier an seinem Grab schloss den Vormittag ab. Nach dem Mittagessen in der «Sonne» in Neuenkirch besuchten wir am Nachmittag das Zisterzienserinnenkloster in Eschenbach, wo wir einen interessanten Einblick in die Paramentenwerkstatt und die künstlerische Tätigkeit der neuen Äbtissin Schwester M. Ruth und deren Mitschwester Schwester M. Luzia erhielten. Das anschliessende Zvieri gab schliesslich Gelegenheit zum Kontakt mit der ganzen Schwesterngemeinschaft, und die Vesper verband uns im gemeinsamen Gebet. Für jene, die noch Hunger hatten, gab es zum Abschluss ein feines Nachtessen auf dem Raten. 7. Oktober Heute machen wir einen Einführungstag für die neuen Mitarbeitenden unseres Klosters. Er dauert von 8.00 bis ca. 13.30 Uhr. Die Mitarbeitenden sind zum Mittagessen mit uns im Refektorium und nachher zum Hofkaffee eingeladen. Am Mittwoch, 19. Oktober 2016, machen wir einen zweiten Einführungstag, damit jene Mitarbeiten den, die noch nie einen geniessen konnten, ebenfalls zum Zug kommen. 13. Oktober Heute Nachmittag wird unserer Gemeinschaft die Gelegenheit geboten, die grosse Baustelle auf der Insel Ufnau zu besichtigen.


KLOSTER EINSIEDELN Geführt werden wir dabei von den Architekten Frank Roskothen und Pius Bieri sowie von Robert Marty von der Butti Bauunternehmung. 16. Oktober Vom 10. – 17. Oktober 2016 treffen sich die Novizenmeisterinnen und Novizenmeister der Trappisten und Zisterzienser aus dem deutsch-französischen Sprachraum zu ihrer Weiterbildung im Kloster Wurmsbach. Am Sonntag nehmen sie am Pilgergottesdienst teil; anschliessend sind diese 36 ordensverwandten Schwestern und Brüder zum Mittagessen mit uns im Refektorium eingeladen.

26. Oktober Vom Pfarreirat Altdorf wurde Bruder Gerold zu einer Lesung aus dem Buch «Madonnas Fashion» in den Dorotheasaal der Kirche Bruder Klaus eingeladen. Die Lesung ist eingebettet in einen Pfarreiabend. Der Autor wird auch Passagen aus dem im Buch abgedruckten Pilgertext der Altdorfer Schriftstellerin Miggi Muther vortragen.

Am 22. Oktober 2016 findet der vom Verein «Sakrallandschaft Innerschweiz» initiierte «Tag der offenen Kapellen» statt. In Einsiedeln wird an diesem Samstag die St. Gangulfkapelle geöffnet. Zwischen 14.00 und 16.00 Uhr werden die Besucher durch mehrere Infotafeln mit der Geschichte der Kapelle und der legendarischen Lebensbeschreibung ihres Patrons vertraut gemacht. Pater Philipp steht in dieser Zeit für Gespräche und Fragen zur Verfügung. Am Freitag und Samstag 28./20. Oktober ist die Stiftsschule Gastgeberin für die 44. Studientagung der Katholischen Schulen der Schweiz (KSS). Rund dreissig Personen aus der ganzen Schweiz beschäftigen sich mit den Themen «Digitale Gesellschaft und Medien» (Referent: Hp. Erni, PH Luzern) und «Selbstmanagement und Gesundheit im Lehrberuf» (Referent: Prof. em. Dr. Theo Wehner, ETH Zürich).

PERSO N ELLES 17. Oktober Frater Francisco und Noviz Jürg besuchen ab Montag das Ausbildungs-Modul «Lectio divina» im Kloster Fahr. Referent ist Pater Bruno Rieder aus Disentis.

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STIFTSSCHULE 12. September: «Faszination digitale Medien» – Die Erstklässler lernen im Workshop von Claudia Kälin die Chancen und Gefahren der neuen Medien kennen. TeleZüri dreht am Abend mit den Internatsschülern einen Fernsehbeitrag zum neuen Monkstrail des Klosters. 14. September: Die Engelweihe ist traditionsgemäss ein Tag unserer Internen: Sie machen zusammen einen Ausflug in den Seilpark und verteilen abends an der feierlichen Komplet in der Klosterkirche die Kerzen an die Besucher. 21. September: Je 17 Schülerinnen und Schüler der 1.– 3. Klasse nehmen am kantonalen Leichtathletiktag in Lachen teil. Die Knaben erringen in ihrer Kategorie die Bronzemedaille. Dominic Kälin (2c) gelingt mit 60.83 m der weiteste Ballwurf des Tages, Yanis Keller (2a) absolviert den 1000 m-Lauf in 3:06.85 Minuten als schnellster Schwyzer, gefolgt von seinem Teamkollegen Fabio Birrer (3c). 22. September: Nachdem der Sommerwandertag 2016 buchstäblich ins Wasser gefallen war, kann der Herbstwandertag bei besten Wetterbedingungen durchgeführt werden. 28.– 30. September: Einkehrtage der 1. Klasse in Engelberg mit Pater Cyrill und seinem Leitungsteam.

+++ nachrichten +++ nachrichten +++ 30. September: Palästinaabend. Die Ministrantengruppe berichtet zusammen mit Pater Martin und Matthias Lüthi in eindrücklicher Weise von ihrer Reise im Sommer nach Palästina. 1.– 14. Oktober: Herbstferien 17. Oktober: Unter der Leitung von Claudia Kälin-Treina findet für die 4. Klasse die Impulstagung «Jugend und Sucht» statt. 18. Oktober: Der Sprachaustausch mit Ascona und St-Maurice ist lanciert: Die 3. und 4. Klässler haben in diesem Schuljahr neu die Möglichkeit, während drei Wochen an einem Sprachaustausch am Collegio Papio in Ascona bzw. am Lycée-Collège de St-Maurice teilzunehmen. 26. Oktober: Die Lehrerkonferenz wählt das Thema «Benotung» für eine interne Evaluation aus. 27. Oktober: Podiumsdiskussion «Bodyhacking – Wenn der Mensch zum Cyborg wird». Die vielen Schülerinnen und Schüler im Publikum beteiligen sich rege an der Diskussion über unsere Zukunft. 28./29. Oktober: An der Stiftsschule findet die Studientagung der Katholischen Schulen der Schweiz statt. Dreissig Lehrpersonen aus der ganzen Schweiz beschäftigen sich mit den Themen «Digitale Gesellschaft und Medien» und «Selbstmanagement und Gesundheit im Lehrberuf». 31. Oktober: Die Lehrpersonen nehmen an der kantonalen Mittelschullehrpersonentagung «Gemeinsam Neues angehen» in Schwyz teil. Die Schüler haben unterrichtsfrei Johannes Eichrodt (Brückentag vor Allerheiligen).

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ECKE DER ELTERN Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler Fehler und Irrtum Aus Fehlern soll man lernen. Die Frage ist, ob wir es tun und auch dazu imstande sind. Lehrerinnen und Lehrer stehen in dieser Beziehung besonders auf dem Prüfstand, denn sie bewerten jahrein, jahraus die Leistungen ihrer Schüler. Prüfungen in Schulen werden heute gerne als Lernkontrollen oder Lernerfolgskontrollen bezeichnet. Dahinter steht grundsätzlich eine positive Absicht: Prüfungsarbeiten sollen erfolgreiches Lernen überprüfen. Manchmal ist der Erfolg allerdings nicht so gross wie gewünscht. Dann fragen wir uns, was schief gelaufen ist, und zwar nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch die Lehrpersonen. Wenigstens stehen heute vermehrt die dank erfolgreichen Antworten erreichte Punktzahl und nicht die gemachten Fehler im Fokus der Bewertungen. Diese bewusste Umkehrung der Bewertungsperspektive hat etwas Tröstliches, weil die Defizitorientierung einer positiven Leistungsorientierung gewichen ist. Die Frage ist nicht mehr, was die Schüler nicht können, sondern vor allem, was sie können. Meine Generation ist noch mit der Fokussierung auf Fehler gross geworden. Über die Note entschied meistens die Fehler- und nicht die Punktzahl, eine manchmal nicht besonders angenehme Erfahrung, denn es wurde einem klar vor Augen geführt, wo man Defizite hatte, und nicht so sehr, dass man etwas konnte. Ob die Schülerinnen und Schüler heute auf Grund des Perspektivenwechsels von ihren Fehlern lernen können, ist eine andere Frage, denn vielleicht käme

es eben gerade auf etwas anderes an: auf den Zusammenhang zwischen Irrtum und Fehlleistung im Sinne von fehlerhaftem Handeln. In der Annahme, dass alle Schülerinnen und Schüler sich redlich darum bemühen, in Prüfungen ihr Bestes zu geben, sollte eigentlich nicht der Fehler an sich im Vordergrund stehen, sondern die Gründe dafür, dass überhaupt ein Fehler gemacht wurde, weil nämlich zuerst ein Irrtum vorlag. Der Kontext eines Fehlers ist nämlich entscheidend für das Fehlermachen und nicht der Fehler selbst. Auf Grund von Irrtümern ziehen wir oft falsche Schlüsse und begehen Handlungsfehler. Anzusetzen wäre also bei den vorausgegangenen Irrtümern: Warum kommen die Fehler zustande, weshalb gerade hier und woanders nicht, warum sehr oft immer wieder dieselben? Sobald die entsprechenden Irrtümer behoben sind, werden solche Fehler ein nächstes Mal kaum mehr gemacht und man hat wirklich etwas gelernt! Die Aufklärung eines Irrtums bewahrt einen vor einem logischen Folgefehler, der überhaupt erst wegen des Irrtums zustande kam. – Wann werden wir eine neue Bewertungsperspektive einführen, die fehlerfreundlich ist, weil der Mensch auch und vor allem anhand seiner Handlungsfehler lernt, deren Gründe ihm meistens erst im Nachhinein bewusst werden können? – Errare humanum est! Johannes Eichrodt, Rektor

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Schulseelsorge

«Die Schulseele atmen lassen» Die beiden Verantwortlichen für die Schulseelsorge an der Stiftsschule Einsiedeln, Pater Cyrill und Pater Martin, luden am Freitag, 4. November, zum ersten Treffen der Schulseelsorgenden an den katholischen Schulen nach Einsiedeln ein. Acht Kolleginnen und Kollegen folgten der Einladung, die unter dem Motto «Wie Schulseelsorge ‹mit Gestalten›?» stand.

Vor fünf Jahren haben sich die Katholischen Schulen der Schweiz eine Charta gegeben. Darin heisst es: «An jeder Schule trägt eine Person die Verantwortung für die Schulseelsorge, welche die Schülerinnen und Schüler, die Lehrpersonen und die nichtunterrichtenden Mitarbeitenden umfasst. Gottesdienste und spirituelle Unterbrechungen des Alltags gehören zum Schulleben.» Gemäss unserem Schuljahresmotto «mit Gestalten» wollten wir aktiv erfahren, wie es mit der Ausgestaltung der Schulseelsorge an anderen Schulen aussieht. Welche Erfahrungen machen andere Verantwortliche in der Schulseelsorge. Das Treffen sollte helfen, das eigene Konzept von Schulseelsorge zu überdenken, neue Ideen für die Praxis zu gewinnen und einander (besser) zu vernetzen. Diese Zielsetzung wurde mit der Tagung gewiss voll erreicht. Beziehungsarbeit Jeder Teilnehmende präsentierte die Tätigkeiten der Schulseelsorge an der eigenen Schule. Der Austausch zeigte die unterschiedlichen Voraussetzungen und Unterstützung, die die einzelnen Verantwortlichen erfahren. Aufgrund ihrer Gründung und Geschichte hat jede Schule ihr eigenes Gepräge. Allen Teilnehmenden war aber die Erkenntnis gemeinsam, dass die Schulseelsorge von Beziehungs-

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arbeit lebt und dass sich die Schulseele nicht nur auf den Einsatz des Schulseelsorgers abstützt, sondern erst durch das Engagement der Lehrer atmen kann. Mit ihnen zusammen kann ein Gründergeist eines Vinzenz Palotti oder einer Franziskanischen oder Benediktinischen Gemeinschaft weitergetragen werden. Gebende und Empfangende Auch wenn sich Fachlehrer anfänglich keine seelsorgerlichen Kompetenzen zuschreiben, können sie zum Beispiel in Besinnungstagen mit Schülern entdecken, dass sie Gebende und Empfangende sind. So weist ein Chorprojekt, ein Theaterstück oder ein philosophisches Streitgespräch durchaus seelsorgerliche Dimensionen auf. An einigen Schulen findet ein Generationenwechsel bei den Lehrpersonen statt. Vereinzelt sind noch Patres der früheren Trägerschaft an der Schule oder es lehren noch Personen der alten Garde, die mit den Patres Seite an Seite unterrichtet haben. Spürbar gibt es nun vielerorts eine jüngere Lehrergeneration, die den Gründergeist nicht mehr einfach in sich tragen oder sich zu religiösen Aktivitäten distanziert verhalten. Charisma-Transfer Eine Aufgabe der Schulseelsorge besteht in diesem Transfer des ursprünglichen Charis-


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Gestalterinnen und Gestalter der Schulseelsorge, v.l.: Bernhard Wyss (St. Michael, Zug), Pater Cyrill Bürgi (Einsiedeln), Alexandra Reichstein (Kreuzbühl, Zürich), Fritz Reinhard (St. Klemens, Ebikon), Pater Bruno Riederer (Disentis), Pater Guido Muff (Engelberg), Michel Corminboeuf (St. Antonius, Appenzell), Maria Bienentreu (Friedberg, Gossau), Pater Martin Werlen (Einsiedeln). Es fehlt Pater Piotr Zaba (Untere Waid, Mörschwil). (Foto: Jean-Marie Duvoisin). mas in die aktuelle Schule. Disentis versucht dies mit einem benediktinischen Verhaltenscodex und einem Programm für diakonisches, interreligiöses und spirituelles Lernen. In St. Antonius, Appenzell, ist die marianische Sodalität dafür eine grosse Hilfe. Die Untere Waid, Mörschwil, vertieft den Gründergeist mit einem La-Salette-Fest oder St. Klemens, Ebikon, und Friedberg, Gossau, mit einem Palotti-Tag. In St. Michael, Zug, ist der Internatsleiter der gute Geist im Haus und Ansprechperson für Lehrer und Schüler. In Religionsunterricht und Gottesdiensten versucht er Wesentliches vom Glauben weiterzugeben. Die Freien Katholischen Schulen Zürich stellen anhand des liturgischen Jahres ein Programm auf die Beine, das der multikulturellen Lehrer- und Schülerschaft Rechnung trägt und weiterführt. Engelberg veranstaltet für jede Stufe Besinnungstage im Haus oder auf einer mehrtägigen Wanderung nach Fischingen. Trotz dieser geschichtlich gewachsenen Eigenheiten kann sich keine Schule erlauben, nach dem Motto

«Wir tun es so, weil wir es schon immer so gemacht haben» zu agieren. Schulseelsorge muss die Menschen dort abholen, wo sie sind, und weiterführen und nicht in frühere Formen zurückführen. Es geht nicht darum, Traditionen zu erhalten, sondern den Glauben zu entdecken. Uns ist die Sorge für «zurückgebliebene» Seelen anvertraut, so wie Jesus dem «verlorenen Schaf» nachgegangen ist. Wir dürfen den Glauben entdecken helfen als etwas, von dem man leben kann, als etwas, das uns vom Mühseligen aufatmen lässt. Es geht darum, Vertrauen aufzubauen, Vertrauen ins Leben, Vertrauen in sich, Vertrauen in den gegenwärtigen Gott, der wohl will. Die fruchtbare Tagung fand ihren Abschluss mit der Vesper zusammen mit der Klostergemeinschaft. Unter den Teilnehmenden wurden Stimmen laut, dass ein solches Treffen wiederholt werden sollte. Kann es eine schönere Rückmeldung geben? Pater Cyrill Bürgi

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Regionale Treffen 2017 ehemaliger Stiftsschülerinnen und Stiftsschüler BERN UND WESTSCHWEIZ Anton Thalmann Giacomettistrasse 35, 3006 Bern Telefon: 031 351 39 89 bzw. 079 893 68 06 E-Mail: antonthalmann1@gmail.com Sonntag, 29. Januar 2017 18.00 Uhr Messe in der Krypta der Dreifaltigkeitskirche 19.00 Uhr Apéro und Nachtessen im Restaurant Ringgenberg, Kornhausplatz 19, 3011 Bern Gast: Pater Lorenz Moser

LUZERN, URI, UNTERWALDEN, ZUG, BEZIRK KÜSSNACHT, FREIAMT Walter Schawalder, lic. oec. HSG Hirtenhofstrasse 70, 6005 Luzern Telefon 079 215 69 88 E-Mail w.schawalder@bluewin.ch Sonntag,15. Januar 2017 16.30 Uhr Messe in der Peterskapelle 17.30 Uhr Nachtessen: Hotel Wilder Mann Bahnhofstrasse 30, Luzern Gast: Pater Alois Kurmann

ZÜRICH, AARGAU, BASEL Werner Hollenstein Grundacherstrasse 4, 8317 Tagelswangen Anmeldungen an Max Haselbach: max.haselbach@mails.ch Freitag, 20. Januar 2017 18.30 Uhr Eucharistiefeier: Klosterkirche Fahr 19.30 Uhr Nachtessen im Restaurant «Zu den Zwei Raben» Gast: Pater Pascal Meyerhans An der Orgel: Pater Ambros Koch

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NB: Alteinsiedler aus der aufgelösten Region Basel sind bei uns im Kloster Fahr herzlich willkommen. Interessenten melden ihre Adresse an Max Haselbach max.haselbach@mails.ch.»

OSTSCHWEIZ Alois Schaller und Sepp Koller Gerenstrasse 53, 9200 Gossau Telefon: 071 385 84 86 oder 078 810 66 94 E-Mail: sepp.koller@kssg.ch Freitag, 20. Januar 2017 17.00 Uhr Messfeier in der Andreaskirche Herisauerstrasse (Chorraum) 18.00 Uhr Apéro und Nachtessen im Andreas-Saal (beim Bibelgarten neben Andreaskirche) Klösterlicher Gast: Pater Martin Werlen Zum Vormerken: Freitag, 19. Januar 2018

OBERER ZÜRICHSEE Redaktionsnotiz: Beim letzten Treffen erklärte sich eine Person bereit, die Nachfolge für die langjährige Organisatorin Mily Samaz zu übernehmen. Bis Redaktionsschluss ist trotz mehrfacher Bemühungen keine Meldung für das nächste Treffen eingegangen.


STIFTSSCHULE Vitae merita Jennifer Rösch (2005–M 2011) und Matthias Peine (1998–M 2005) haben im Herbst 2016 an der Hochschule Luzern-Soziale Arbeitden Bachelor gemacht. – Denise Egli (2005– M 2011 hat im September 2016 an der Hochschule Luzern den BA of Science in Business Administration gemacht. – Chantal Füchslin (2005–M 2011) hat im Departement Wirtschaft der Hochschule Luzern den Master gemacht. – Janine Waldvogel (6.Klasse) wurde von der Theologischen Hochschule Chur der 1. Preis in der Höhe von 500 Franken für ihre Maturaarbeit «Die Religiosität an der Stiftsschule. Eine fremde Vertraute» verliehen. Betreuer der Arbeit war Pater Martin Werlen.– Am 6. Oktober 2016 fand im Hotel «Drei Könige» die Vernissage des Buches von Walter Amgwerd (1952–M 1962) «Die drei Bauernopfer im Einsiedler Handel» statt. – Damian Henniger (2012–M 2016) ist am 15. Oktober zum Präsidenten der Jungen SVP Schwyz gewählt worden. – Rhoikos Furtwängler (1990– M 1996) hat Medizin mit dem Schwerpunkt Kinderhämatologie und -onkologie studiert und 2016 mit der Habilitation die Venia legendi in Pädiatrie erhalten.

in einem einmonatigen Bildungsteil und einem zweimonatigen Praxisteil die nachhaltige Integration von stellensuchenden Jugendlichen und Erwachsenen. – Das ganze Unternehmen ist unter www.rheinspringen. ch dokumentiert. – Daniel ist seit Februar 2012 mit Jasmin Panighetti verheiratet. Die beiden wohnen zusammen mit ihrem Sohn Basil (2012) im Bruggwaldpark 34, 9008 St. Gallen. Penates Martin Scherrer (1983–M 1989) und Carmen Pfautsch haben am 25. Juni 2016 geheiratet. – Rhoikos Furtwängler (1990–M 1996) und Eva Wilhelm haben am 5. November 2005 geheiratet. Ihr Sohn Justus Noah ist am 10. Februar 2006, und Albert Zacharias am 2. Februar 2007 geboren. – Mandana Razavi (1992–M 1998) und Alexander Frei (1992–M 1998) freuen sich über ihre Tochter Elena, geboren am 10. Juni 2016

PERSONAL NACHRICHTEN

Kurzporträt: Daniel Morf (1994–M 1996) hat das Studium der Staatswissenschaften 2003 abgeschlossen (lic. rer. publ.). 2007 hat er zusammen mit Matthias und Damian Gött die rheinspringen GmbH gegründet und ist seither deren Geschäftsleiter. Das Unternehmen will das Wissen aus Pädagogik, Wirtschaft und Gesundheitswesen vernetzen. Die Räumlichkeiten liegen mitten in der Stadt St. Gallen. rheinspringen begleitet Jugendliche und junge Erwachsene auf ihrem Weg in die Arbeitswelt, führt im Auftrag des Kantons St. Gallen ein Motivationssemester für Jugendliche und junge Erwachsene, gibt als Schule auf Sekundarstufe I und II die Möglichkeit, den Schulstoff aufzuarbeiten und zu vertiefen und fördert

In pace Emil Greber (1935–M 1943) ist am 28. August 2016 gestorben.– Am 4. Oktober 2016 ist Albert Kaufmann (1955–M 1957) gestorben. Um liebe Angehörige trauern: Josefine Taubmann, die Mutter von Anatole Taubmann (1987–M 1992), ist am 14. September 2016 gestorben. – Am 7. August 2016 ist Alexander Biderbost, der Lebenspartner von Gabriele Bachmann (1975-M 1981), tödlich verunglückt. – Die Mutter von Erwin Oechslin (1971–M 1976), Berthy Oechslin, ist am 29. September 2016 gestorben.– Am 27. September 2016 starb der Vater von Walter Duss (1977–M 1984), Werner Duss. – Die Mutter von Heidi Züger (1977–M 1984), Pia Züger, ist am 15. Oktober 2016 gestorben.– Am 24. Oktober 2016 starb Karolina Annen, Grossmutter von Ruth (1987–M 1994) und Martin Betschart (1988–M 1995). Pater Alois Kurmann

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Internat

Klostertour, Seilparkspass und Lichterspektakel Die «Presseabteilung» des Internats, bestehend aus den beiden Sechstklässlerinnen Alina Jud (6c) und Thea Berchtold (6b) berichtet über eine sportliche Herausforderung der Internatschülerinnen und -schüler am Mythen, über das Dorf im Kerzenschein und über eine «Schnitzeljagd» mit neuen Medien und «alten» Fakten, für die sich sogar eine TV-Kollegin von TeleZüri interessierte.

13. September, Dienstagnachmittag: Die meisten Schülerinnen und Schüler der Stiftsschule machen sich nach dem Unterricht auf den Weg nach Hause und freuen sich schon darauf, den morgigen Tag nicht in der Schule verbringen zu müssen. Für die Internen jedoch sieht es anders aus, denn sie werden die schulfreie Zeit gemeinsam im Internat verbringen. Langweilig? Wohl kaum! Spass in luftiger Höhe Nach einem Badi-Besuch am Dienstag Nachmittag ging es am Mittwoch mit dem Bus ins Alptal. Dort machten sich die Jugendlichen bei Sonnenschein den Berg hinauf in den Seilpark am Mythen, wo sie nach einer kurzen Instruktion ihre Ausrüstung bekamen. Dann hiess es bereits: «Ab in die Höhe!» In kleinen Gruppen wurden verschiedene Parcours in Schwierigkeitsstufen von blau, «einfach», bis schwarz, für «Experten, absolviert. Die einen wagten den berüchtigten «Eselssprung», während bei anderen das Herz bereits beim Anblick der langen Seilbahn bis zum Hals schlug. Bei all den Herausforderungen stand natürlich der Spass an erster Stelle und diesen hatten bestimmt alle. Einsiedeln bei Kerzenschein Auf die Kletterei folgten eine kurze, aber wohlverdiente Erholungspause, und danach

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das gemeinsame Abendessen in der SchulMensa. Beendet wurde der Tag mit der feierlichen Engelweihe-Komplet mit Prozession. Die ganze Kirche, der Marienbrunnen und die umliegenden Häuser waren mit hunderten von Kerzen geschmückt, die die ganze Umgebung in ein goldenes Licht tauchten. Nach der Komplet ging es wieder hoch ins Internat, wo manche den Abend mit einer Tasse Tee ausklingen liessen. Im Rückblick war der Tag ein voller Erfolg und bestimmt auch für die Neuen im Internat eine tolle Möglichkeit, neue Freundschaften zu knüpfen oder bestehende zu verstärken.

Interview-Termin mit der TeleZüri-Journalistin (Foto: Philipp Obrist 2a).


STIFTSSCHULE dungsjahr des Klosters Einsiedeln 934 liess sich dieses jedoch kurzerhand öffnen. Hier erfuhr man, dass die Zucht der «Cavalli della Madonna» zu den ältesten in Europa gehört. Der Zeitpunkt traf sich gut, denn im Marstall gibt es ein Fohlen, dessen Anblick die Internen sehr erfreute. Ein Barocksaal zum Abschluss

Bei der Klettertour am Mythen stand der Spass an erster Stelle (Foto: Xaver Reichlin). Auf dem Monk Trail mit TeleZüri Der Monk Trail startete für die aufgeregten Jugendlichen bei der Hofpforte. Ausgerüstet mit Handy und QR-Code-Scanner machten sich die Internen in Fünfergruppen an das Lösen der ersten Aufgabe: eine E-Mail an den derzeitigen Abt! Als Antwort erhielten die Schülerinnen und Schüler den Hinweis für die nächste Anlaufstelle, den Pförtner der Klosterkirche. Hier wurden sie von Bruder Alexander bereits erwartet. Er überreichte ihnen einen QR-Code mit einer weiterführenden Aufgabe und gab über die Gründung des Klosters Auskunft. Nachdem die Internen den Hund und die Katze auf dem Bild des Abendmahls in der Kuppel des Klosters gefunden hatten, ging es weiter zur Statue des heiligen Benedikt. Hierzu mussten die Gruppen den Hügel besteigen und dort nach dem nächsten Hinweis suchen. Sie wurden nicht nur mit einer weiteren Hinweiskarte, sondern auch mit einer wunderbaren Aussicht über das Kloster belohnt. Fohlen bewundern inklusive

Der folgende Posten befand sich im Grossen Saal. In diesem Barocksaal finden jeweils Konzerte statt und die Maturandinnen und Maturanden der Stiftsschule Einsiedeln schreiben alljährlich hier ihre Maturaprüfungen. Kurz danach war das Ziel erreicht: der Klosterladen im Westflügel der Klosteranlage. Hier durften die Internen dann sogar ein Souvenir entgegennehmen. Altes mit Neuem verbunden Die Schüler zeigten sich begeistert von der Veranstaltung. Eine Schülerin aus der 2a meinte, sie finde den Monk Trail eine gute, spannende Sache, weil man auf diese Weise etwas über das Kloster erfahre, wo man doch täglich zur Schule gehe. Ebenso finde sie es toll, dass man so etwas «Altes» wie das Kloster mit neuen, modernen Medien in einer Schnitzeljagd mit dem Smartphone verbinde. Auch ein Schüler aus der 2b war begeistert von der Aktion. So konnte er bereits jetzt sehen, wo er in etwa fünf Jahren seine Maturaprüfungen schreiben wird. Der Monk Trail ist also eine gute Gelegenheit, Näheres über das Kloster und das Leben der Mönche zu erfahren und nebenbei etwas für die Fitness zu tun und sogar das Handy darf dabei benutzt werden. Alina Jud (6c) und Thea Berchtold (6b)

Jener Hinweis beinhaltete eine Telefonnummer. Nach dem Anruf wussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass ihr nächstes Ziel der Marstall mit den Einsiedler Pferden sein würde. Dort fanden sie auch ein verschlossenes Kästchen vor. Mit dem Grün-

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Alumni

Feuerwerk zum Jahresende Die beiden letzten Anlässe der Alumni Scholae Einsidlensis in diesem Jahr zeigen erneut die grosse Bandbreite an Talenten, welche die Klosterschule hervorbringt. Zum einen die Erstausgabe der neu inszenierten «Unternehmergespräche im Kloster» mit Wirtschaftsvertreter Meinrad Fleischmann (M 1981), zum anderen die Begegnung mit dem international bekannten Schauspieler Anatole Taubman (M 1991).

Im Rahmen des neu gestalteten Kursfaches «Unternehmertum & Wirtschaft» haben die Studierenden der Stiftsschule und alle interessierten Personen an den öffentlichen «Unternehmergesprächen im Kloster» die Möglichkeit, von Erfahrungen bekannter Persönlichkeiten aus dem Wirtschaftsleben zu profitieren und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Schülerinnen und Schüler des Kursfaches bestreiten das Unternehmergespräch mit Unterstützung der beiden Lehrer und Alumni Vorstandsmitglieder Helmuth Fuchs (M 1981) und Stephan Zurfluh. Meinrad Fleischmann (M 1981) – (Fotos: zvg).

Für das erste «Unternehmergespräch im Kloster» vom Mittwoch, 30. November 2016, konnte Meinrad Fleischmann (M 1981) gewonnen werden. Nach seiner erfolgreichen Karriere als CEO bei Schild, ABM, Herren Globus und Möbel Pfister wurde er für den Turnaround bei Charles Vögele angeworben. Zuerst als Verwaltungsratsmitglied, dann in operativer Funktion hat er die Neuausrichtung der Unternehmung, die in einem aktuell vorliegenden Übernahmeangebot der italienischen Investorengruppe Sempione Retail mündete, mitgestaltet. Ablauf «Unternehmergespräch im Kloster» am Mittwoch, 30. November 2016: • 17:15 – 18:00 Apéro in der Gartenhalle (Sponsoring durch die Alumni) • 18:00 – 19:00 Gespräch mit Einbezug der Schüler und des Publikums im Theatersaal • 19:00 – 20:00 Möglichkeit des Zusammenseins und Netzwerkens in der Gartenhalle Die Teilnahme an diesem öffentlichen Anlass ist kostenlos. Ein «Quantum Kunst und Glamour» Am 7. Dezember 2016 weilt Anatole Taubman (M 1991) zu Besuch im Klosterdorf. Anatole hat osteuropäische, österreichische und ostpreussische Wurzeln, spricht fünf Sprachen und ist auch in seinem Handeln und Tun ein wahrer Kosmopolit. Er wirkte in über

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Anatole Taubman (M 1991). achtzig KinoďŹ lmen und TV-Produktionen mit. Besonders erwähnenswert sind die James Bond-Produktion ÂŤA quantum of solaceÂť, die Filmproduktionen ÂŤMarmoreraÂť, ÂŤAkte GrĂźningerÂť oder die TV-Sendung ÂŤTatort Leipzig – Schwarzer AfghanÂť. Seit 2016 ist er als ÂŤMontcourtÂť in der mit grosser Spannung erwarteten englischsprachigen 1. Staffel von ÂŤVersaillesÂť, einem historischen Thriller um Louis XIV, zu sehen. Anatole wird bereits am Nachmittag mit den SchĂźlerinnen und SchĂźlern der Stifts-

schule zusammentreffen. Am Abend folgt dann der Ăśffentliche Teil mit einem ausfĂźhrlichen Interview durch den bekannten Schweizer KĂźnstler Phil Dankner. Die Gäste kommen in den Genuss eines ÂŤBest ofÂť aus Gesang, Film und Schauspiel, eines ApĂŠro riche und des Films ÂŤAkte GrĂźningerÂť. Ablauf ÂŤEin Abend mit Anatole TaubmanÂť vom Mittwoch 7. Dezember 2016: • 17.30 Uhr: Eintreffen in der CINEBOXX, Schnabelsbergstrasse in Einsiedeln, ApĂŠro (nur alkoholfreie Getränke) • 18.15 Uhr: Start erster Teil des Interviews • 19.15 Uhr: kurze Verschnaufpause • 19.30 Uhr: Zweiter Teil des Interviews • 20.15 Uhr: ApĂŠro Riche in der CINEBOXX • 21.15 Uhr: Film ÂŤAkte GrĂźningerÂť Die Kosten fĂźr den Anlass (CHF 40.– fĂźr Nicht-Alumni, CHF 30.– fĂźr Alumni, CHF 20.– fĂźr Studenten, (StiftsschĂźler und Patres kostenlos) werden an der Abendkasse erhoben (Barzahlung, keine Kreditkarten). Anmeldung und weitere Informationen: Per E-Mail an alumni@stift.ch oder direkt im Memberbereich auf www.alumni.stift.ch. Helmuth Fuchs

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Corvina

Von SchluErKo über WAC bis zur Doktorkneipe Das Herbstsemester 2016 fing bei der GV Corvina mit dem Schluss-/Eröffnungskommers am 24. September an. Dieser war ein voller Erfolg und so konnten neben einer Burschifzierung auch Neuaufnahmen und Eintrittsgesuche gefeiert werden.

Ganz aktiv ging’s auch gleich eine Woche später weiter. Wir machten uns gemeinsam mit der GV Struthonia und der GV Suitia auf den Weg zur Saline. Während der Führung erfuhren wir, wie man früher Salz gefördert hatte und konnten uns sogar das Salzlager anschauen. Zusammen mit Christopher Bucher v/o Floskel begaben wir uns dann auf einen kleinen Spaziergang nach Rheinfelden. Unterwegs erzählte er uns viel Interessantes über den Rhein, das angrenzende Deutschland, das Naturschutzgebiet und das kommende Zentralfest 2017. Der nächste Halt war das «Parkresort Rheinfelden», wohin alle herzlich vom Besitzer Thomas Kirchhofer v/o Erpel eingeladen wurden. Zum Schluss besuchten wir noch Rheinfelden selber, wobei uns wiederum Floskel durch die Altstadt führte und ein wenig über die Geschichte der Stadt erzählte. Nach der Stadtführung hatten natürlich alle Hunger und wir stillten ihn, bevor wir noch einen kleinen Abstecher über die Grenze machten. Herbstausflug ins Glarnerland Am 22. Oktober folgte dann der alljährliche Herbstausflug des Linthverbandes mit der GV Corvina. Dieser führte dieses Jahr nach Elm, genauer gesagt zum Unesco Welterbe der Tektonikarena «Sardona». Professor Josef Mullis v/o Stiefel informierte uns bei unserer Erkundung über die Geschichte sowie

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Mitglieder von Linthverband und Corvina «mit fabelhaftem Blick auf die Tschingelhörner» (Foto: Marc Schiller). die Geologie des Gebietes. Nach der Besichtigung des Museums fuhren wir per Gondel ins Bergrestaurant «Ämpächli», wo man sich bei fabelhaftem Blick auf die Tschinggelhörner und somit das Martinsloch verpflegte. Der Tag endete nach Besichtigung der Glarner Gesteinshauptüberschiebungen im Brauereigasthof «Adler» in Schwanden. Nicht zu vergessen ist natürlich auch die Doktorkneipe zu Ehren von Kälin v/o Leo und Wider v/o Kepler am 28. Oktober. Bei dieser wurden die neu erhaltenen Doktortitel gefeiert. Wir bedanken uns nochmals herzlichst für den offerierten Abend und auch für die tolle Stimmung. – DPMV! Thea Berchtold


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Maturaklasse 1956

60 Jahre reifer Zum ersten Mal waren nun auch unsere Gattinnen zum Jubiläum eingeladen. Am Vorabend trafen sich neunzehn Kollegen und vier Gattinnen zur Einstimmung im Hotel «Dreikönige». Die Gesichter der Kollegen hatten keine neuen Züge angenommen seit dem Treffen vor fünf Jahren, nur Hanspeter Gmür hatten wir zum ersten Mal seit fünfzig Jahren wieder bei uns, und das war etwas gewöhnungsbedürftig. So galt das Gespräch auch nicht dem allgemeinen Zustand der Welt, sondern mehr den individuellen Erfahrungen im nun erprobten Ruhestand. Die Fotosammlung aus unserer Internatszeit, von Georg Muheim trefflich zusammengestellt, brachte manch erheiternden Lacher in die Runde. Die Fitness unserer Jahrgänge bewiesen einige mit Daumendrücken beim Tennismatch bis in die Morgenstunden. Trotzdem kam keiner zu spät zur Messe. Vor der monumentalen Fassade begrüssten wir weitere zehn Kollegen und sieben Gattinnen. In der Unterkirche wusste uns unser jesuitischer Maturakollege Bruno Lautenschlager mit seiner Predigt zu packen. Die Vorstellung, dass wir zwar vor sechzig Jahren das Reifezeugnis erhielten, aber damit erst einen dauernden Reifeprozess antraten, wird uns immer bewusster. So wie wir einst von den Eltern der Gnadenmutter zur Reifung übergeben wurden, so dürfen wir heute wieder bei der schwarzen Madonna eine Etappe des Reifens verdanken und um weiteren Beistand bitten. Beim Gedenken an unsere verstorbenen Professoren und die zwölf verstorbenen Mitschüler wurde wohl jeder von uns etwas nachdenklich. Rektor Johannes Eichrodt zeigte uns die aufgefrischten Räume des Internats, das na-

türlich jetzt mit Knaben und Mädchen und individueller Gestaltungsmöglichkeit einen ganz anderen Charakter aufweist. Jedem schimmerte trotzdem noch etwas vom alten «Design» durch. Ominös schien uns, dass nun an einer Tür stand «männerfreie Zone», während doch für uns damals der Eingang zum «Hades» dahinter lag. Die Werbung des Rektors für dieses «Internat Iight» nehmen wir gerne mit für unsere Urenkel und Urenkelinnen. Eine lange Tafel wie noch nie Am Hof war die Tafel lang wie noch nie an unseren Jubiläumsfeiern, obwohl wir leider keinem unserer Lehrer mehr die Hand geben und den Dank aussprechen konnten. Die Schul-und Internatsreminiszenzen hat unser Vice-Senior-Populi Georg Muheim so trefflich zur Sprache gebracht, dass Rektor Johannes Eichrodt sie als markante Darstellung früherer Internatsgebräuche verdankte. Von den 33 Klassenkameraden der ersten Klasse 1948 haben sieben die vollen acht Jahre Internat durchgestanden. Dürfen wir uns auch rühmen, dass von den dreizehn, die die weisse Theologen-Nelke an der Maturafeier trugen, zwölf ihrer Berufung treu blieben und zehn noch heute tätig sind? Beim Ausklang im «Bären» konnten alle nochmals die interessante Photosammlung durchdiskutieren. Manche der anwesenden Damen hat sich wohl ihren Gemahl nicht so recht in einer Kutte vorstellen können. Der Abschied fiel leichter mit einem Ausblick darauf, dass wir uns nun jedes Jahr treffen wollen und dass vor allem das nächste Jahr ein grosser Sprung ins Wallis zu Mario Ruppen vorgesehen ist. Paul Schmid

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STIFTSSCHULE

1. Reihe (v.l): Pater Ambros Koch, Bruno Lautenschlager, Anton Röösli, MarieTheres Bürgi, Pater Berno Blom, Thomas Hersperger, Rosmarie Keusch, Louis Keusch, Monika Gmür, Hanspeter Gmür, Beata Huber, Georg Muheim, Francois Antoniazzi. 2. Reihe: Christel Röösli, Willi Bürgi, Antoinette Schmid, Paul Schmid, Paul Rüttimann, Fritz Ebner, Francisco Gmür. 3. Reihe: Alois Osterwalder, Richard Wick, Meinrad Meli, Thomas Richard, Walter Schawalder, Josef Marty, Josef Heggli, Martha Schönbächler, Rektor Johannes Eichrodt. 4. Reihe: Fridolin Krämer, Irene Richard, Vreni Stäuble, Kilian Stäuble, Marliese Rausch, Meinrad Schönbächler. 5. Reihe: Hansmartin Strebel, Enrico Gallacchi, Peter Klarer, René Rausch. (Foto: Franz Kälin jun.).

40 Jahre nach der Matura (1976)

Dankbar verbunden Unser fünftes Klassentreffen nahm traditionsgemäss seinen Anfang mit der Vesper am Sonntag, den 25. September 2016: vertraut der Kirchenraum, vertraut die durch die Klosterkirche hallenden Gesänge, vertraut das «Salve Regina» im Anschluss an die Vesper. So trafen viele von uns Bekanntes und Vertrautes an, auch wenn inzwischen bei manchem seit der letzten Begegnung mit Ort und Kirche zehn Jahre vergangen sind. Wer sich nicht schon vor dem Vespergottesdienst begrüsst hatte, tat es nach der Feier: So stark wie in der ersten oder zweiten Dekade nach der Matura hatten wir uns

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nicht mehr verändert, und doch fiel da und dort die Frage nach dem Namen; die Antwort wurde jedenfalls sofort mit einem «Ja, natürlich» und einem erlösenden Lachen quittiert. Zu Apéro und Nachtessen verschoben sich die knapp dreissig Klassenkameraden ins gemütliche, unweit gelegene Restaurant «Meinradsberg», wo wir köstlich verpflegt wurden. Unser Senior Peter Baumgartner, der das Treffen in verdankenswerter Weise sorgfältig vorbereitet und die Wahl des Restaurants und des Essens mit gutem Gespür getroffen


STIFTSSCHULE hatte, beschränkte seine Ausführungen zu Beginn des Essens auf wenige administrative Hinweise und auf die – einem Senior vorbehaltene – Delegierung und Verdankung verschiedener Ämtchen (Gedenkmoment am Montag morgen im Oratorium (Studentenkapelle): Franz Schurtenberger; Musik im Oratorium: Roland Niderberger, Gesang, und Pater Lukas Helg, Orgel; Dankesrede am Hof zum Mittagessen: Erwin Oechslin; Berichterstattung «Salve»: der Schreibende). Der Rest des Abends war frei für alle Arten von Erinnerungen, Berichten über die beruflichen Tätigkeiten, Familiengeschichten, und – je später der Abend – Reminiszenzen aus der Stiftszeit. Wenig nach Mitternacht beschlossen wir das Zusammensein, um am andern Tag der offiziellen Klostereinladung

einigermassen ausgeruht Folge leisten zu können. Moment des Gedenkens Auf 9.30 Uhr war im Oratorium über der Beichtkirche ein Moment des Gedenkens angesetzt, eingeleitet und abgeschlossen von Roland, begleitet an der Orgel von Pater Lukas, mit Liedern von J. S. Bach und J. Dowland. Franz verteilte allen – der Tradition der «Helgeli» folgend – ein Bild mit einem künstlerisch gestalteten Engel aus Schwemmholz, gewissermassen Sinnbild unseres eigenen Lebens. Wir gedachten auch der sieben Kollegen, die uns durch einen zu frühen Tod in den Jahren seit der Matura verlassen hatten. Um 10.30 Uhr waren wir eingeladen, einer «Spirituellen Modeschau» der Kleider der

Vorderste Reihe v.l.: Rektor Johannes Eichrodt, Tiziano del Ponte, Ernst Kurt, Erhard Pfister, Abt Urban Federer, Christoph Wissmann, Markus Irniger, Peter Elsinger, Bernhard Hangartner. Zweite Reihe v.l.: P. Lorenz Moser, Peter Eberle, Stephan Eberle, Erwin Oechslin, Johann Carrel. Dritte Reihe v.l.: Hansruedi Ziegler, Andreas Schuler, Peter Baumgartner, Charly Müller, Markus Kaufmann, Franz Schurtenberger. Vierte Reihe v.l.: Jürg Wellisch, Benedikt Weissenrieder, Viktor Kälin, Kurt Funk. Letzte Reihe v.l.: Roland Niderberger, Beat Müller, Kevin Hohmann, Adrian Hug, Matthias Gartenmann.

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STIFTSSCHULE schwarzen Madonna durch Bruder Gerold Zenoni zu folgen. Wir durften einen für alle einzigartigen Blick in die Sakristei der Marienkapelle und damit auf die mannigfal tige Geschichte und die Prozedur des Kleiderwechsels werfen, der fünfzehn- bis zwanzigmal im Laufe des Kirchenjahres statt findet. Bruder Gerold zog mit seiner Präsentation alle Kollegen gänzlich in Bann. Im Anschluss an das obligate Foto vor der Hofpforte geleiteten uns Abt Urban Federer, Pater Lorenz Moser und Schulrektor Johannes Eichrodt in den Speisesaal am Hof. Die regen Gespräche und das feine Essen wurden nur durch zwei Ereignisse unterbrochen: Zum einen konnte aufgrund des guten Wetters das traditionelle Ständchen der Studentenmusik (nicht nur zur Freude aller ehemaligen FM-ler in der Klasse) stattfinden. Unter der kompetenten Leitung des neuen Dirigenten Lukas Meister hat die Formation ihr Bestes gegeben. Zum andern wurde nach dem Ständchen der ebenso traditionelle Redewechsel unseres Maturus (diesmal: Erwin) und eines Vertreters des Klosters

(diesmal: der Rektor der Schule) abgehalten. Während Erwin es sich als Mediziner und Einsiedler Bürger nicht nehmen liess, über den Paracelsus-Spruch «sola dosis facit venenum» laut und deutlich nachzudenken, folgerte Rektor Eichrodt richtig, dass bei solch zahlreichem Erscheinen am Klassentag die damalige «dosis» wohl richtig eingesetzt worden sei. Gleichzeitig warb er um Mitgliedschaften bei der «Stiftung pro Stiftsschule» und drückte die Hoffnung aus, dass dabei auch die entsprechende Finanz-Dosis heilend eingreifen könnte. Wie kaum an einem der bisherigen Klassentage war eine Haltung spürbar, die sich in dankbarer Verbundenheit äusserte: Verbunden untereinander, mit dem Kloster und mit der Schule, dankbar für das im Leben Erreichte, dankbar für all das Vergangene, was uns dahin geführt hat, wo wir jetzt stehen. Mit Vertrauen blicken wir auf die nächsten zehn Jahre und hoffen, uns in gleicher Verbundenheit wieder begegnen zu dürfen. Bernhard Hangartner

Maturafeier M 1961

«Weisch nu…?» 55 Jahre nach unserer Matura war das eindrückliche Lebkuchenmuseum ein geeigneter Rahmen, um gedanklich in unsere Einsiedler Zeit zurückzukehren: ein Dorf voller Hotels, Beizen und Detailgeschäfte. Und, wie Museumsbesitzer und Lokalhistoriker Karl Oechslin erwähnte, «eine Studentenschule mit ausschliesslich jungen Männern in Kutten». Bei der Degustation von Lebkuchen, Schafböcken, Klosterwein und Rosoli kam man langsam ins Gespräch. Am Nachtessen im Hotel «Drei Könige» war unvermeidlich die eigene Vergangenheit Thema: «Weisch nu...?». Ob unsere si-

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cher verklärten Erinnerungen die begleitenden Gattinnen wirklich interessierten? Wir waren beim Essen auch schon lauter. Denn in den letzten fünf Jahren sind wieder einige Kameraden gestorben, einige konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht am Maturatag teilnehmen. Aus der gleichen Altersklasse stammend ist Pater Lorenz Moser für uns im Lauf der Jahre zur Verbindungsperson mit dem Kloster geworden. So war es logisch, dass er uns am Montagmorgen durch Schule, neues Archiv und den Weinkeller führte. Er schilderte kompetent und aufschlussreich, wie sich das


STIFTSSCHULE

V.l.: erste Reihe: Klaus Korner, Sabina Zschaeck Korner, Elisabeth Bucher, Dekan Pater Cyrill Bürgi, Louis Bucher, Ursina und Josef Muheim, Moritz Bühlmann, Pater Lorenz Moser. 2. Reihe: Peter Rutz, Konrad Meyer, Albert Dormann, Peter Riedo, Heinrich Meyer, Monique Gächter, Inge und Antonio Zanoni, Victor Camenzind, Rektor Johannes Eichrodt. 3. Reihe: Klaus Floss, Franziskus Abgottspon, Hanspeter Isler, Armin Schlienger, Anton Seiler, Alois Zihlmann, Silvia und Renato Galeazzi und André Gächter (Foto: Franz Kälin jun.). Kloster als Gemeinschaft, aber auch als wirtschaftliche Einheit in den letzten Jahren entwickelte und jetzt in die Zukunft schreitet. Eine gewisse Besorgnis, aber auch viel Zuversicht prägten seine Ausführungen. Nach dem üblichen Fotoshooting auf der Küchentreppe im Abteihof empfing uns Dekan Cyrill Bürgi zum Mittagessen im barocken Gästesaal. Beim Tischgebet gedachten unserer verstorbenen Kameraden. Leider fehlten zum ersten Mal frühere Lehrer als Gesprächspartner. Nach dem Hauptgang richtete Renato L. Galeazzi in einer rhetorisch klassisch aufgebauten Tischrede in drei Punkten den Blick auf die acht Jahre Stiftsschule. Was haben wir gelernt? Sicher konnten wir ein ausserordentlich breites und tiefes Wissen erwerben. Viel Zeit stand uns für die persönliche musische und sportliche Entfaltung zur Verfügung. Damit besassen wir am Ende die Kompetenz ein Hochschulstudium zu bestehen. Nicht gelernt haben wir

andere wichtige Kompetenzen wie den Umgang mit Frauen. Schliesslich bezeichnete Renato das von verschiedenen Lehrern vermittelte kritische Denken als Haltung, die ihn und uns bis heute begleitet. Diese Aussagen von Renato spiegelte der aktuelle Rektor, Johannes Eichroth mit der heutigen schulischen Situation, genauso klar und kompetent. Und plötzlich stand unser frühere Klassenlehrer Pater Luzius vor uns und nannte noch Jeden beim Namen. Da fühlten wir uns doch fast wieder in der ersten Klasse... Den Abschluss bildete die Feldmusik, welche im fast sommerlich warmen Hof aufspielte. Die einen lobten die hohe Qualität und das harmonische Spiel der heutigen Formation, während andere die Wucht und die vielen Blechinstrumente früherer Tage vermissten. Gefallen haben die jungen Musiker/innen so oder so. Klaus Korner

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PROPSTEI ST. GEROLD

Auch eine Art von Gastfreundschaft

«Fledermäuse willkommen» Dass Menschen verschiedenster Art und Herkunft den Geist der Gastfreundschaft in der Propstei St. Geroold spüren und geniessen, haben wir im Rahmen unseres Jahresthemas in «Salve 4/16 zur Sprache gebracht. Aber auch fliegende Gäste wissen die Gastfreundschaft sehr zu schätzen – Fledermäuse in grosser Zahl. Dafür ist die Propstei im Juli 2016 von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich ausgezeichnet worden und darf sich seither «fledermausfreundlicher Betrieb» nennen. Die Propstei beherbergt aktuell vier Fledermausarten: die Kleine Bartfledermaus, das Grosse Mausohr, die Langohren sowie die Kleine Hufeisennase. Vor zwanzig Jahren wurden in ganz Vorarlberg noch rund achtzig Kleine Hufeisennasen gezählt. Mit aktuell 430 gezählten Exemplaren gilt die KleineHufeisennasen-Kolonie in der Propstei St. Gerold österreichweit als die grösste bekannte Population. An ihrem bisherigen Wohnort, ausgerechnet unter dem Boden jenes Zimmers, wo Propst Kolumban nächtigt, konnten die fliegenden Gäste nicht bleiben. Einerseits produzierten sie wie bei Tieren üblich Mist und der stinkt, selbst durch den Schlafzimmerboden hindurch. Andererseits werden Zwei der über vierhundert in der Propstei lebenden Kleinen Hufeisennasen (Fotos: zvg).

die verschlungenen Zuflugswege im Rahmen der Gebäudesanierung versperrt. Deshalb suchte die Propstei zusammen mit Hans Walser, dem regionalen «Fledermauskurator» und der Koordinationsstelle für Fledermausschutz schon 2013 nach einer Alternative und fand sie im Dachstuhl von Kirche und Glockenturm. Um den Fledermäusen den Umzug schmackhaft zu machen, wurde im Dachgebälk des Kirchturms sogar eigens eine «Heizung» eingebaut. Inzwischen scheinen die Fledermäuse ihr neues Quartier angenommen zu haben und die Chance des Überlebens der bedrohten Art ist wesentlich gestiegen. Die Kleine Hufeisennase In der «Propsteizeitung» Nr. 3/2016 hat der Fledermausbetreuer Hans Walser die Kleinen Hufeisennasen und ihre Artgenossen auf sehr liebenswürdige Art porträtiert. «Schönen guten Tag! Ich bin eine Kleine Hufeisennase Fledermaus. Ich bin erst ein paar Tage alt und lebe in der Propstei St. Gerold. Als waschechte Walsertalerin möchte ich mich gerne bei euch vorstellen. Meine Vorfahren stammen aus dem südeuropäischen Raum. Sie lebten und leben natürlich heute noch in sommerwarmen

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PROPSTEI ST. GEROLD gilt heute als die letzte Fortpflanzungsstätte (Wochenstube) im Grossen Walsertal. Anscheinend hat man aber letztes Jahr einige von uns schon in der Kirche im Thüringerberg beobachtet. Momentan leben im Kirchendachstock von St. Gerold rund 440 erwachsene Kleine Hufeisennasen. Übrigens leben wir in guter Nachbarschaft mit anderen Fledermausarten. Nachbarschaftsstreit kennen wir nicht. Unsere Kolonie besteht vorwiegend aus Weibchen. Nur wenige Männchen werden bei den Wöchnerinnen geduldet. Anfang Juli beginnen die Geburten. Ungefähr zwei Drittel der geschlechtsreifen Weibchen bekommen jeweils ein Junges. Im Winterschlaf Mit dieser Plakette werden in Österreich fledermausfreundliche Betriebe aus- und gekennzeichnet. Höhlen. Durch die Kulturarbeit der Menschen (grosse Dachräume als Höhlenersatz) konnten wir uns nach Norden ausbreiten. Die Menschen hier im Grossen Walsertal sollen ja auch im 13. Jahrhundert eingewandert sein. Gemeinsamkeiten verbinden! Leider ist unsere Art in den 1970er und -80er Jahren in weiten Teilen Europas ausgestorben. Gifteinsatz, Intensivierung der Landwirtschaft und die damit verbundene Ausräumung der Landschaft, oder direkte Verfolgung waren die Hauptgründe für unseren Rückgang. Heute liegen die Kolonien in Vorarlberg an der nördlichen Verbreitungsgrenze. Einzige Kolonie in Vorarlberg Unser Vorkommen in Vorarlberg wird als ‹Inselvorkommen› bezeichnet, da in den Nachbarsgebieten keine Kolonien unserer Art bekannt sind. Ausserhalb vom Bregenzerwald und dem Palast in Hohenems sind wir möglicherweise die einzige Kolonie in Vorarlberg. Früher waren wir in allen Kirchen im Walsertal zuhause. Die Propstei St. Gerold

Im Herbst ist dann die Zeit der Paarung. Mit der Treue nehmen wir es nicht so ernst. Jedes Weibchen paart sich mit mehreren Männchen. Der Samen, und das ist im Tierreich einzigartig, wird dann bis im Frühjahr im Uterus gelagert; erst dann kommt es zum Eisprung und zur Befruchtung. Bis zum Spätherbst habe ich mir hoffentlich genug Fettreserven für den Winterschlaf angefressen, den wir von Oktober bis April in Höhlen oder anderen unterirdischen Bauten halten. Alle Körperfunktionen sind dann auf ein Minimum reduziert. Beispielsweise genügt uns ein Atemzug pro Stunde. In dieser Zeit brauchen wir Ruhe und möchten nicht gestört werden. Ab Ende April bin ich wieder im Kirchendachstock der Propstei und bekomme möglicherweise selbst ein Baby. Ich freue mich schon wieder auf die Zeit in St. Gerold. Vielleicht sehen wir uns einmal. Wir fliegen jeden Abend beim ostseitigen Fenster des Kirchendachstocks aus. Würde mich freuen, dich bei Gelegenheit dort beim Vorbeiflug zu treffen!» Soweit Hans Walsers (leicht gekürztes) Porträt einer der zeitweiligen Bewohnerinnen der Propsteikirche. Das Hinweisschuld «Fledermäuse willkommen» brauchen sie allerdings kaum – sie kennen den Weg. Erich Liebi

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PROPSTEI ST. GEROLD

Kurse und Seminare Detaillierte Infos zu unseren Kursen und Seminaren finden Sie auf unserer Website: www.propstei-stgerold.at/seminare-und-kurse.html

Adventsbesinnung Wann:

Leitung: Kosten:

Freitag, 16. Dezember bis Sonntag, 18. Dezember Mit dem Esel auf dem Weg zur Krippe. Der Esel – ein verkanntes Vorbild und geistlicher Begleiter. Mit Pater Jean-Sébastien Charrière OSB, Kloster Einsiedeln. Obwohl die Evangelien in Zusammenhang mit der Weihnachtsgeschichte nicht von einem Esel sprechen, finden wir ihn in fast allen Darstellungen der Geburt Jesu. Hat er uns etwas zu sagen? Pater Jean-Sébastien Charrière, der im Kloster Einsiedeln als Künstler arbeitet und auch den hl. Gerold mit dem Esel in der neuen Geroldsstube realisiert hat, lädt uns ein, uns mit Blick auf die Symbolik des Esels der Spiritualität des Geheimnisses von Weihnachten anzunähern. Pater Jean-Sébastien Charrière, Kloster Einsiedeln Kurs € 100.– + Pension ab € 162.–

Zen – Seshin Wann: Mittwoch, 4. Januar bis Sonntag, 8. Januar 2017 In Kontakt kommen mit der eigenen Essenz. Zen ist eine Jahrtausende alte Form gegenstandsfreier Meditation, ohne Bild, ohne Konzept ein spiritueller Weg der Einübung in die unmittelbare Erfahrung dessen, was ist. Dabei geht es darum, mit unserer Essenz in Kontakt zu kommen, um aus dieser Mitte heraus unseren Alltag zu gestalten. Leitung: Edith Breuss, Zen-Lehrerin (ernannt von Willigis Jäger), Psychotherapeutin, Feldkirch Kosten: Kurs € 220.– + Pension ab € 276.–

Strömen und schweigen Wann: Mittwoch, 18. Januar bis Sonntag, 22. Januar 2017 In der Stille das Leben hören. Wir ziehen uns für ein paar Tage gemeinsam vom Alltagslärm zurück und hören im Raum der Stille achtsam in uns hinein. Feinfühlig erspüren wir, welches die nächsten Schritte auf unserem Weg sind und was geklärt, geordnet und losgelassen werden möchte. Das Jin Shin Jyutsu® hilft uns, unsere Einstellungen im Körper zu harmonisieren und loszulassen. Wir kommen zu uns, sind ganz im Hier und Jetzt, und die Lebensenergie kann frei fliessen. Diese Prozesse sind getragen von der Kraft des Strömens, der Präsenz im Augenblick und der Gruppe. Leitung: Maria Anna Zündt, Rankweil/A Kosten: Kurs € 150.–, Pension ab € 316.–

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PROPSTEI ST. GEROLD Tai Chi Wann:

Leitung: Kosten:

Sonntag, 29. Januar bis Samstag, 4. Februar 2017 Ein Tanz des Lebens. Tai Chi ist eine traditionelle, aus China überlieferte Kunst der Bewegung. Langsam fliessende Bewegungsabläufe befreien im Übenden die Lebensenergie. Im Fluss der schöpferischen Kraft wird der Mensch körperlich gestärkt, findet innere Ruhe, Gelassenheit und geistige Klarheit. Tai Chi ist ein Tanz des Lebens im Einklang mit dem eigenen Wesen und dessen Eingebundensein in den Lauf der Dinge. Bei Pius Brogle bleibt Tai Chi nichts fremdartig Östliches, sondern wir erfahren es als etwas unserem Wesen tief Vertrautes. Grundlagen für den Kurs bilden: Die Form der Fünf Elemente / Die Kreise nach Chungliang Al Huang / Qi Gong. Pius Brogle, Zürich Kurs € 290.– + Pension ab € 528.–

Heilkraft der Musik Wann: Freitag, 24. Februar bis Sonntag, 26. Februar 2017 Einübung in die Musikmeditation. Das Seminar dient der Einübung in die Musik-Meditation, die dem Hörer hilft, sich von der Ruhe, Kraft und Weisheit grosser Musik durchdringen und verwandeln zu lassen. Sie fördert das bewusste Hören Bachs, Beethovens, Bruckners und anderer Meister. Die Teilnehmer üben, in die Geheimnisse der Musik einzudringen, ihre Tiefen zu erforschen und sich zu ihrer Höhe aufzuschwingen. Bewährte Atem- und Entspannungsübungen der Yogapraxis werden mit einbezogen. Fehlspannungen lösen sich und die ästhetische Erlebnisfähigkeit wird erweitert. Durch ein intensives Musik-Erleben in ruhevoller Wachheit kann sich das geistige und körperliche Wohlbefinden wesentlich steigern. Kursbegleitend wirkt die Künstlerin Carmen Kirkpatrick-Russ mit. Die Ottobeurer Malerin stellt im Seminarraum meditative «Hörbilder» aus, passend zur Musikauswahl. Die Hörbilder spiegeln in Farbe, Linie und Form die Musik wieder, die zur Einstimmung auf die Meditation dient. Leitung: Michael Swiatkowski, Meditationslehrer in der Benediktinerabtei Ottobeuren/D Kosten: Kurs € 140.– + Pension ab € 162.–

Strömen und schweigen Wann: Donnerstag, 2. März bis Sonntag, 5. März 2017 In der Stille das Leben hören. Wir ziehen uns für ein paar Tage gemeinsam vom Alltagslärm zurück und hören im Raum der Stille achtsam in uns hinein. Feinfühlig erspüren wir, welches die nächsten Schritte auf unserem Weg sind und was geklärt, geordnet und losgelassen werden möchte. Das Jin Shin Jyutsu® hilft uns, unsere Einstellungen im Körper zu harmonisieren und loszulassen. Wir kommen zu uns, sind ganz im Hier und Jetzt, und die Lebensenergie kann frei fliessen. Diese Prozesse sind getragen von der Kraft des Strömens, der Präsenz im Augenblick und der Gruppe. Leitung: Maria Anna Zündt, Rankweil/A Kosten: Kurs € 120 + Pension ab € 243.–

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KLOSTER FAHR

or gut zwei Jahren, nach dem Auszug der Schwestern aus den Klausurflügeln in ihr vorübergehendes Zuhause «Subiaco», war in «Salve» zu lesen: «Es war weit herum zu hören, dass das Kloster sich von seinen Schwestern verabschiedet hat: nach ihrem letzten Nachtgebet im Chor läuteten alle Glocken der Klosterkirche. Wenn also in zwei Jahren unvermittelt alle Glocken wieder läuten, weiss das ganze Limmattal: die Schwestern sind zurück!». Während der Umbauphase wurden Stundengebete und Eucharistiefeier unter der Woche in der kleinen, romanischen St. Anna Kapelle gefeiert. Auf den folgenden Seiten ist beschrieben, wie Schwestern und auswärtige Kirchenbesucher die Gebetszeiten in diesen uralten Mauern erlebt haben. In einem weiteren Beitrag berichten wir vom Endspurt der Renovationsarbeiten in den Klausurflügeln. Während die Maler die letzten Pinselstriche anbringen, planen die Schwestern ihren Umzug zurück in die Klostermauern. Der Alltag wird wieder einfacher für die Gemeinschaft. Die Wege werden kürzer und bald steht ihnen wieder mehr Platz zur Verfügung. Dennoch fällt der Abschied nicht nur leicht. In «Subiaco» haben sich die Schwestern gut eingerichtet und auch wenn der Kirchbesuch bei Wind und Wetter nicht immer gemütlich war: die Gottesdienste in der St. Anna Kapelle hatten ihren Charme. Schwester Andrea gefiel es zum Beispiel sehr, die Glocken von Hand zum Gottesdienst zu läuten. Das ist in der Klosterkirche jetzt natürlich nicht mehr nötig. Auch über die Ausbildung von Novizen können Sie weiter hinten mehr erfahren. In den vergangenen sechs Jahren war im Kloster Fahr ab und an eine Gruppe junger Ordensleute aus unterschiedlichen Klöstern zu Besuch. Sie alle absolvierten gemeinsam die vom Kloster Fahr angeregte und mit dem Kloster Heiligkreuz zusammen organisierte Noviziatsausbildung. Nun läuten sie also wieder mehrmals täglich, die Glocken der Klosterkirche. So weiss man weit herum, wann die Schwestern singen und beten – für uns alle, wie es Silja Walter in ihrem Gedicht «Gebet des Klosters am Rand der Stadt» beschrieben hat: Und jemand muss singen, Herr, wenn du kommst! Das ist unser Dienst: Dich kommen sehen und singen.

(Foto: Verena Huber-Halter)

Mit dem Läuten der Glocken erinnert die Klostergemeinschaft die Menschen jedoch nicht nur daran, dass für sie gebetet wird. Jedes Erklingen der Glocken ist auch eine Einladung an alle, sich den Schwestern anzuschliessen und mitzubeten. Mit den besten Wünschen für eine schöne Adventszeit Ihre

Verena Huber-Halter 51


KLOSTER FAHR

Klosterrenovation

Endspurt auf der Baustelle In der letzten Phase der Renovation der beiden Konventflügel nahm sich Dieter Bock, der Bauleiter vom Architekturbüro Castor Huser, Zeit für einen Rundgang auf der Baustelle. Die Arbeiten können termingerecht abgeschlossen werden, obwohl auch diese Etappe ihre Überraschungen zu Tage förderte. Allmählich müssen sich die Handwerker von dieser Baustelle verabschieden, was anscheinend bei dem einen oder anderen etwas Wehmut hervorruft. Der Abschied fällt schwer Bei unserem Rundgang sprach ein Handwerker Dieter Bock an und fragte ihn, ob es für ihn tatsächlich keine Arbeit mehr gäbe. Er schien sich mit dem Abschied vom Kloster sichtlich schwer zu tun. Die Renovation der über dreihundert Jahre alten Klausurtrakte des Klosters Fahr ist wohl für manch einen Handwerker nicht nur eine schöne Abwechslung vom normalen Arbeitsumfeld, sondern auch eine spannende Herausforderung. Die Arbeiten neigen sich jetzt, nach zwei Jahren, dem Ende zu. Die Maler führen auf Wänden und Decken im Erdgeschoss die letzten Pinselstriche aus, Elektriker installieren Lichtschalter, Steckdosen und Deckenleuchten und die Schreiner müssen nur noch die Brandschutztüren einbauen. Im Endspurt geht es in den sonst ruhigen Gängen und Räumen der Klausur zu und her wie im Bienenhaus und während dem Rundgang wird Dieter Bock dementsprechend häufig angesprochen, um das eine oder andere letzte Detail zu klären. Die Schreinerarbeiten waren auch in diesen beiden Gebäudetrakten aufwändig und vielfältig. Die Holzböden erforderten in jedem Raum einen unterschiedlich grossen Aufwand. Von kleinen Reparaturen und etwas Auffrischen der Originalholzböden bis

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zu ganz neuen Bodenbelägen kam alles vor. An einigen Orten waren die alten Holzriemen dermassen uneben, dass sie herausgenommen und ausgeebnet werden mussten, bevor man sie wieder neu verlegen konnte. In einigen Zellen musste sogar ein ganz neuer Bodenbelag eingebaut werden. Zu diesem Zweck mussten die Schreiner Holz von alten Bäumen verarbeiten, denn nur sie haben die nötigen Masse, um ebenso breite Riemenbretter zu erhalten, wie es bei den Originalböden üblich war. Ein dritter Boden kommt zum Vorschein In einem der Räume wurde unter zwei übereinander verlegten Holzbodenbelägen ein dritter gefunden, der aus der Zeit der Erstellung des Gebäudes stammt. Obwohl dieser an einigen Stellen stark beschädigt war, hat man sich dazu entschlossen, ihn zu reparieren, zumal die Musterung des Bodens auf diejenige des Wand- und Deckentäfers abgestimmt ist. Die Schreiner haben jetzt nur noch die alten Klausurtüren in ihrer Werkstatt, um sie in der Mitte aufzusägen und das Brandschutzmaterial einzulegen. Mit dieser Massnahme wird die Tür im Brandfall länger einem Feuer standhalten können. Damit soll verhindert werden, dass ein allfälliger Brand


KLOSTER FAHR

Im ehemaligen Nähzimmer wurde dieser wunderschöne Originalboden gefunden und zusammen mit dem Täfer restauriert (Foto: Verena Huber-Halter). in einen anderen Klostertrakt übergreifen kann. Das Geheimnis an der Wand Bei den entsprechenden Malerarbeiten gab eine der Wände ein Geheimnis preis. Über einer Eingangstür wurden Überreste eines Portalfreskos gefunden. Soweit es noch erhalten ist, wurde es von den Restaurateuren wieder frei gelegt und aufgefrischt. Letzte Arbeiten sind im Moment ausserdem an der Decke im Refektorium (Speisesaal) im Gange. Wegen früherer, wenig professioneller Ausbesserungen sind jetzt an dieser Decke grössere Restaurationsarbeiten nötig geworden. Diese sind aber schon sehr weit fortgeschritten. Laut Aussage des Bauleiters wird in zwei Wochen das Reinigungsinstitut mit der Endreinigung beginnen. Danach wird der Klausurtrakt nach zwei Jahren Bauzeit in neuem Glanz der Ge-

meinschaft übergeben, damit sie sich wieder häuslich einrichten kann. Unterdessen planen die Schwestern eifrig ihren Umzug zurück ins Kloster. Der Umbau hat ein paar Veränderungen ergeben. Die Duschen, die früher in der Verlängerung des Korridors untergebracht waren, mussten an einen neuen Ort verlegt werden, damit auch durch die Fenster am Ende des Flurs, wie im mittelalterlichen Bauplan vorgesehen, Licht in den Korridor einfallen kann. So mussten einige Räume umgenutzt werden, was wiederum eine Neuzuteilung der Zellen erforderte. Diese Zuteilung ist nun erfolgt und die Schwestern haben schon damit begonnen, die Einrichtung zu planen. Auch die Umzugsfirma ist bestellt und die Helfer sind aufgeboten. In wenigen Wochen wird das Kloster wieder ganz den Schwestern gehören. Verena Huber-Halter

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KLOSTER FAHR

Abschied von der St. Anna Kapelle

Bei den historischen Wurzeln des Klosters Während der Renovation der Konventflügel haben die Schwestern Stundengebete und Eucharistie in der kleinen St. Anna Kapelle nahe der Klosterpforte gefeiert. Nur sonntags zur Eucharistiefeier wurde die Kirche genutzt. Das hat sich aus rein praktischen Gründen so ergeben und dennoch könnte man dies als «Rückbesinnung auf die Wurzeln» betrachten.

Beim Umzug der Schwestern in das Gebäude der ehemaligen Bäuerinnenschule gaben sie ihrem neuen Zuhause den Namen «Subiaco». Im vergangenen Jahr reiste dann die Klostergemeinschaft nach Italien, um das Kloster ihres Ordensgründers in Subiaco selber aufzusuchen. Angeregt wurde diese Reise durch das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr des Ordenslebens, in dem sich die Ordensleute auf die Wurzeln ihrer Ordensgründer zurück besinnen sollten. Der Umstand, dass die Schwestern aus rein praktischen Gründen ihre Gottesdienste während der Renovation der Klausurflügel von der Klosterkirche in die St. Anna Kapelle verlegt hatten, war aber sozusagen ein dritter Schritt zurück zu den Wurzeln – nämlich zu den historischen Wurzeln des Klosters Fahr. Um das Jahr 1000 In der Schenkungsurkunde, in der Freiherr Lüthold II. von Regensberg und seine Frau Judenta am 22. Januar 1130 ihre Ländereien an der Limmat an das Kloster Einsiedeln überschrieben hatten, ist die Rede von einer dazu gehörigen Kapelle. Wie archäologische Untersuchungen während den Renovationsarbeiten an der St. Anna Kapelle in den Jahren 1984/85 ergaben, stammen die Aussenwände des

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Langhauses wie auch fragmentarisch der Chor aus der Zeit um das Jahr 1000. Die ersten Fahrer Klosterfrauen der Geschichte beteten also schon in denselben Mauern, wie es ihre späteren Mitschwestern in den vergangenen zwei Jahren getan haben. Heiliggrab-Kapelle als Vorlage Helene Arnet beschreibt in ihrem Buch «Das Kloster Fahr im Mittelalter» sehr detailliert, wie man sich die ursprüngliche Kapelle vorstellen muss. Zur Zeit der Schenkung war der Chor ein rundes, turmähnliches Gebilde, in dem der Blockaltar in Form und Grösse dem heutigen, im Jahr 1984 rekonstruierten, entsprach. Durch den Chorbogen mit mächtigen Chorbogenpfeilern gelangte man ins Langhaus. Archäologische Funde brachten Überreste einer Mauer hervor, die eine Vorhalle zur Kapelle abtrennten und nur die halbe Raumhöhe erreichte. Die Mauer stützte wohl eine hölzerne Empore ab, die ursprünglich von der Südseite her über eine Treppe direkt von aussen erreichbar war. Der Grundriss dieser ursprünglichen Kapelle entspricht demjenigen der Heiliggrab-Kapelle in Jerusalem. Solche Nachbauten wurden damals in Erinnerung an eine geglückte Jerusalem-Pilgerfahrt erbaut. Bei den Untersuchungen kamen Brandspuren an den Mauern zum Vorschein, weshalb an-


KLOSTER FAHR

Die St. Anna-Kapelle in ihrer schlichten grossartigen Schönheit (Fotos: Verena Huber-Halter) genommen wird, dass Empore und Dach bei einem Brand zerstört wurden und dies der Anlass bildete, die Kapelle im 13. Jahrhundert etwas umzubauen. Aus dieser Zeit stammt der eckige Chor samt seinen romanischen Fresken. «Unorthodoxe Fresken» Dem Freskenzyklus im Chor erteilt Helene Arnet in ihrem Buch besondere Aufmerksamkeit, weil er einige recht ungewöhnliche Eigenarten, ja, sogar Verdrehungen, aufweist. Der Künstler (Name unbekannt) schien sich nicht an die Konventionen halten zu wollen, die zu seiner Zeit für solche Darstellungen üblich waren. Helene Arnet will sich allerdings nicht festlegen, ob die Verdrehungen bewusst geschehen sind und für sich als theologische Aussage gelten oder ob der Meister einfach nichts von den Konventionen gewusst hatte. Ein Beispiel: Auf der Westkappe ist das Lebensbuch dargestellt (Offb 5,7: «Das Lamm trat heran und empfing das Buch

aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron sass»). Auf dem Fresko im Kloster Fahr empfängt das Lamm das Buch nicht nur aus der linken Hand von Gott, es steht auch auf einem Rankenwerk, was ein Lebensbaummotiv darstellt. Helene Arnet mutmasst aufgrund vieler anderer ungewöhnlicher Darstellungen im ganzen Freskenzyklus, dass der Künstler hier mitten in der Gerichtsszene ganz bewusst schon auf die Auferstehung verweisen möchte. Dies wäre höchst unüblich, denn mittelalterliche Künstler stellten die Schrecken der Hölle gerne in einer Art dar, die dem Betrachter deutlich machten, welches Grauen die Verdammten dort erwartet. Das fehlt in den Fahrer Fresken aber gänzlich. Helene Arnet schreibt dazu: «Der Fahrer Meister setzt das Weltgericht ins Zentrum seines Freskenzyklus, wobei er den strafenden Gott nur andeutet, dadurch fast vergessen lässt und den schützenden Gott, die Hoffnung auf ein besseres Jenseits, in den Vordergrund stellt.»

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KLOSTER FAHR Unter diesen siebenhundert Jahre alten, Hoffnung verheissenden Fresken, die einen für ihre Zeit höchst modernen, barmherzigen Gott verkünden, haben die Fahrer Schwestern also auch während des «Jahres der Barmherzigkeit» ihre Gebete verrichtet. Der Weg aus ihrem vorübergehenden Zuhause «Subiaco» zur St. Anna Kapelle ist viel kürzer als zur Klosterkirche, weshalb sich diese Massnahme anbot. Und das war für Schwestern wie für weltliche Kirchenbesucher eine schöne Erfahrung. Die Fahrer Schwestern teilen mit dem Meister der Fresken eine entscheidende Eigenschaft: die Offenheit. Auch die Schwestern sind offen für Neues und vor allem offen für die Sorgen und Freuden ihrer Mitmenschen. Intensive Gebetsgemeinschaft Bei jedem Stundengebet lagen immer Bücher mit Anleitungen für die entsprechende Ho re für die Kirchenbesucher bereit. So entstand eine intensive Gebetsgemeinschaft, die Schwestern und Weltliche gleichermassen umfasste. Diese Nähe, so sind sich alle einig, kann nur in der kleinen St. Anna Kapelle entstehen, wo man nahe beieinander sitzt und alle nach dem Gottesdienst die Kapelle durch dieselbe Tür verlassen. So war ab und zu auch ein Wortwechsel möglich und regelmässige Besucher von aussen und die Schwestern haben sich etwas näher kennengelernt. Bausteine der Kirche Christi Schwester Matthäa meinte zum Abschied von der St. Anna Kapelle: «Ich werde die Mauer der St. Anna Kapelle vermissen, bei der die einzelnen Steine sichtbar sind – sie sind wie Statthalter für uns alle. Jeder von uns ist ein Baustein der Kirche Christi. Jeder von uns ist anders, genau wie die Steine der Kapelle, aber jeder hat seinen Platz und ist wichtig für die Kirche.» Genau so haben sich aufgrund der aufmerksamen Gastfreundschaft der Schwestern die weltlichen Kirchenbesucher während der vergangenen zwei Jahre als wichtigen Bestandteil ihrer Gebetsgemeinschaft erfahren dürfen.

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Mittagsgebet in der St. Anna-Kapelle. Mit dem Umzug zurück ins Kloster zu Beginn des neuen Kirchenjahres sind die Wege in die Kirche aber wieder kürzer geworden, Stundengebete und Eucharistie werden wieder dort gefeiert. Das werden die Schwestern nicht nur bei Regen und Sturm zu schätzen wissen, wenn sie nicht mehr nach draussen müssen, um zum Gottesdienst zu gelangen. Auch kurze Abstecher in die Klosterkirche sind wieder möglich, um vor dem Tabernakel inne zu halten und Kraft zu tanken. Und die Kantorin Schwester Veronika freut sich wegen der Akustik auf die Gebete in der Klosterkirche, diese verzeihe kleine «Unebenheiten» eher besser als die St. Anna Kapelle. Der Abschied von der St. Anna Kapelle fällt aber niemandem leicht, deshalb hat die Klostergemeinschaft beschlossen, das Mittagsgebet bis auf weiteres jeweils dienstags und donnerstags weiterhin dort zu singen. Verena Huber-Halter


KLOSTER FAHR

Novizenausbildung

Auf dem Weg zu einem erfüllten Leben Schon zum zweiten Mal führte die Schweizerische Benediktinerinnen-Föderation eine Ausbildung für Benediktinische Novizinnen und Novizen durch. Darin werden dem Klosternachwuchs während drei Jahren in jährlich vier Modulen theoretische Grundlagen vermittelt und praktische Empfehlungen fürs Klosterleben weitergereicht. Sieben Novizinnen und elf Novizen aus drei Ländern nahmen im Oktober an der Abschlussveranstaltung des zweiten Zyklus im Kloster Fahr teil. Die Idee für diese Ausbildung ist vor einigen Jahren im Kloster Fahr entstanden. Der letzte Neueintritt fand zwar vor gut zwanzig Jahren statt, aber zwischenzeitlich haben sich doch immer mal wieder Frauen für ein Leben im Kloster Fahr interessiert. Man hat sich also überlegt, wie man neben den täglichen Arbeiten allfälligen Novizinnen eine fundierte Ausbildung für das Klosterleben bieten könnte und entwickelte das Konzept für ein entsprechendes Projekt. Die Idee dahinter war, die in den einzelnen Klöstern für die Ausbildung der Novizen zuständigen Personen zu entlasten. Ausserdem haben die Klöster heutzutage häufig nur einzelne oder wenige Novizen oder Novizinnen. Diesen fehlt dann jedoch der Austausch mit Personen in der gleichen Situation, was durch regelmässige Treffen von Novizen aus unterschiedlichen Häusern wettgemacht werden kann. Das Niveau der einzelnen Module soll gemäss dem Konzept so sein, dass «die Starken finden, wonach sie verlangen, und die Schwachen nicht davonlaufen» (RB 64,19). Priorin Irene unterbreitete ihre Idee der Schweizerischen Benediktinerinnen-Föderation, wo sie sofort Unterstützung für das Projekt fand und man beschloss, die Ausbildung für alle Deutsch sprechenden bene-

diktinischen Männer- und Frauenklöster zu öffnen. Die Projektleitung für den Ausbildungszyklus oblag Priorin Irene, wobei sie von Schwester Agnes Widmer aus dem Kloster Heiligkreuz vor allem in administrativer Hinsicht unterstützt wurde. Der zweite dreijährige Ausbildungszyklus wurde nun mit dem letzten der insgesamt zwölf Module im Oktober abgeschlossen und dementsprechend gefeiert. Jährlich wurden vier Module zu fünf Tagen angeboten, die entweder im Kloster Fahr oder im Kloster Heiligkreuz stattfanden. Jedes Modul behandelte ein bestimmtes Thema und wurde von einer Fachkraft auf diesem Gebiet behandelt. Schwester Michaela Puzicha zum Beispiel leitete das Modul «Einführung in die Benediktsregel» oder «Benediktinische Gelübde» und Äbtissin Christiana Reemts aus Mariendonk referierte über ihr Spezialgebiet: die Väterlesungen. Angeboten wurden auch Philosophie, Psychologie, Liturgie und Kirchen- und Ordensgeschichte aber auch Themen wie «Lectio divina» oder «Psalmen» konnten vertieft werden. Wer alle Module besucht, geniesst also eine breit gefächerte, fundierte Grundausbildung für das Leben im Kloster. Die einzelnen Module sind jedoch immer in sich geschlossen, damit der jederzeitige Neueinstieg möglich ist.

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KLOSTER FAHR

Teilnehmer, Organisatoren und Referent der Novizenausbildung im Kloster Fahr (Foto: Verena Huber-Halter). Das Angebot scheint einem grossen Bedürfnis zu entsprechen, sogar Dominikanerinnenklöster haben vereinzelt Teilnehmerinnen an den Kurs geschickt. Die Tendenz in der Teilnehmerstatistik zeigt, dass vor allem die Zahl der Deutschen Novizen und Novizinnen im Steigen begriffen ist, die Anzahl Schweizer, Österreicher und Italiener stagnieren. Mit dem Abschluss dieses Zyklus übergibt daher die Schweizerische BenediktinerinnenFöderation die Trägerschaft für das Angebot der Vereinigung benediktinischer Frauenklöster im deutschen Sprachgebiet. Im letzten Modul «Lectio divina», unter der Leitung von Pater Bruno Rieder OSB, Disentis, welches im Kloster Fahr stattfand, nahmen sieben Novizinnen und elf Novizen aus dreizehn Klöstern der Schweiz, Italiens und Deutschlands teil. Im Gespräch mit ihnen wurde schnell deutlich, wie sehr diese Ausbildung geschätzt wird. Schwester Gabriela aus der Abtei Wurmsbach erfährt die Wissensvermittlung in der Noviziatsausbildung als gute Ergänzung zur klosterinternen Ausbildung. Viele Novizen sind die einzigen Neulinge in

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ihrem Kloster und nicht selten liegt der letzte Neuzugang schon Jahre zurück. Deshalb meinte Schwester Rebekka aus der Abtei St. Maria in Fulda: «Der Kontakt zu anderen Novizen ist sehr hilfreich. Die Erfahrungen eines Menschen, der schon zwanzig Jahre im Kloster ist, sind andere als diejenigen eines neu Eingetretenen. Da tut es gut, wenn man hört, dass andere dieselben Fragen beschäftigen.» Bruder Johannes aus der bayrischen Abtei Schweiklberg schätzt es sehr, andere Benediktiner kennen zu lernen und die Liturgie für einmal in einer anderen Gemeinschaft zu feiern. Es zeigt ihm, dass er nicht nur Teil eines Klosters, sondern Teil einer grossen benediktinischen Gemeinschaft ist. Für den zwanzigjährigen Bruder Johannes ist daher das Treffen mit anderen Novizen immer wieder auch eine Stärkung der eigenen Berufung. Bruder Aemilian aus dem Südtiroler Kloster Marienberg drückt das so aus: «Es ist schön, Bekanntschaft mit anderen Novizen zu machen und dabei festzustellen, dass man nicht alleine auf diesem Weg ist.» Verena Huber-Halter


KLOSTER FAHR Vermählungen: 18.02.2017, Sarah Troxler und Thomas Stadelmann, Schulstrasse 44, 9327 Tübach (FK 12).

Zu Gott heim gegangen: Mutter von: Maria Wüest-Huser, Kirchenfeldstrasse 37, 5630 Muri (73/74). – Monika Suter-Huser, Vogelrüti 117B, 5443 Niederrohrdorf (77 /78).

Geburten: 2.07.2016, Roman, Katrin NACHRICHTEN und Andreas Gubler-Rein, Wangen b. Dübendorf (HK DER EHEMALIGEN 08/09/ – 5.10. 2016, NoahNathan, Rebecca und Patrick Wettmer, Bubikon ( FK 07). – 13.10.2016, Julia, Michaela und Remo Annen-Loretz, Unterägeri (FK 13).

Schwester Michaela Portmann

\Ȩɑ LȃȣɬȐɕɜȐɑȽ ɨȐɑǸǾɕȃȣȨȐȇȐȽ ɤȽɕ ȽɤȽ ɨɄȽ ҃LɤǾȨǸȃɄ҄ ɤȽȇ ɬιȽɕȃȣȐȽ Ǹȵȵ ɤȽɕȐɑȐȽ ȣȐȹǸȵȨȝȐȽ

ȘɑɄȣȐ \ȐȨȣȽǸȃȣɜȐȽ ɤȽȇ Ȩȹ ȽȐɤȐȽ (Ǹȣɑ ɄɜɜȐɕ LȐȝȐȽѳ Herbststimmung in «Subiaco» (Foto: Priorin Irene Gassmann).

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Adventslied Was wollen wir noch sprechen, wo bald die Himmel brechen ob eines Kindleins Last? Was wollen wir noch wissen, wo Engel staunen müssen, und’s doch keiner fasst? Was wollen wir noch scheinen, begehren und beweinen? Nichts haben macht so froh. Bald blüht in allen Ställen und Kämmerlein und Zellen der Welt das leere Stroh.

(Foto: Klaus Honermann)

Silja Walter OSB

Aus: Silja Walter Gesamtausgabe Band 1; S. 90

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KALEIDOSKOP

Veranstaltungskalender Religion Dein Leben will singen – Gesang und Gebet Was: «Dich kommen sehen und singen» – Adventliches Abendlob Wann: Samstag, 10. Dezember 2016, 19.00 Uhr Wo: Klosterkirche Fahr

Adventsliedersingen Was: Adventsliedersingen mit Gesängen von Silja Walter (Text), Barbara Kolberg (Musik) und weiteren Adventsliedern. Wann: Sonntag, 11. Dezember 2016, 15.00 Uhr Leitung: Barbara Kolberg, Kirchenmusikerin Wo: Klosterkirche Fahr

Adventsvesper Was: Wann: Wo:

Abendlob mit adventlichen Liedern und Texten aus dem Fahrer-Psalmenbuch Sonntag, 11. Dezember 2016, 17.00 Uhr Klosterkirche Fahr

Gottesdienste an Weihnachten im Kloster Einsiedeln Heiligabend – Samstag, 24. Dezember 2016 20.00 Uhr Feierliche Vigil (Chorgebet der Mönche) Heiligabend – Samstag, 24. Dezember 2016 23.00 Uhr «Mitternachtsmesse» (Orchestermesse) Weihnachtstag – Sonntag, 25. Dezember 2016 10.30 Uhr Pontifikalamt (Orchestermesse) Weihnachtstag – Sonntag, 25. Dezember 2016 16.30 Uhr Pontifikalvesper

Gottesdienste an Weihnachten / Neujahr im Kloster Fahr Heiligabend – Samstag, 24. Dezember 2016 23.00 Uhr Feierlicher Mitternachtsgottesdienst Weihnachtstag, Sonntag, 25. Dezember 2016 Alle Gottesdienste wie am Sonntag Neujahr, Sonntag, 1. Januar 2016 Alle Gottesdienste wie am Sonntag

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KALEIDOSKOP

Jahreswechsel im Kloster Einsiedeln – Samstag, 31. Dezember 2016 16.30 Uhr Feierliche Vesper mit Salve Regina (Abendgebet der Mönche) 17.30 Uhr Jahresabschlussmesse in der Klosterkirche 20.00 Uhr – Feierliche Vigil (Chorgebet der Mönche); 22.45 Uhr anschliessend eucharistische Anbetung In der Magdalenenkirche (Eingang in der Klosterkirche vorne links) 23.00 Uhr Besinnung mit Text und Musik in der Klosterkirche, gestaltet von Mönchen des Klosters; freier Eintritt 23.45 Uhr Ausläuten des alten Jahres 00.00 Uhr Einläuten des neuen Jahres und Wort des Abtes zum neuen Jahr

Ü-30 fahrwärts Was:

Referentin: Alter: Wann: Wo: Kosten: Anmeldung:

im Rhythmus der Benediktinerinnen miteinander den Glauben feiern, miteinander ins Gespräch kommen, gemeinsam singen, auftanken, zuhören, nachdenken, beten… «Das WORT Gottes als Lebens-Mittel» Prof. Dr. Birgit Jeggle-Merz ab 30 Jahre Freitagabend, 17. Februar bis Sonntagmittag, 19. Februar 2017 Kloster Fahr CHF 220.– www.kloster-fahr.ch

Kultur Adventskonzert Wann: Wer: Wo:

Sonntag, 18. Dezember 2016, 17.15 Uhr Cum Anima-Chor, Chor der Stiftsschule. Leitung: Adeline Marty Grosser Saal des Klosters Einsiedeln Freier Eintritt – Kollekte

Schreibzelle Was:

Wann: Wo:

Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren steht eine Schreibzelle zur Verfügung, um für zwei Tage im Rhythmus der Benediktinerinnen und in der Stille des Klosters dem persönlichen Suchen nach Gott und nach dem Sinn des Lebens Raum zu geben und an einem «Fahrer-Psalmen-Buch» mitzuschreiben. Jederzeit (Anmeldung erforderlich) Kloster Fahr Weitere Infos und Anmeldung: www.kloster-fahr.ch

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KALEIDOSKOP

Schauspielerin Heidi Maria Glössner

Von Müttern und Vätern Mit ihrem Sohn spricht sie immer noch Hochdeutsch. Aber sonst verwendet sie ihren angestammten St. Galler-Dialekt. Früher wurde sie deshalb am Bahnschalter und in Geschäften veräppelt. Als kleines Mädchen hat die Schauspielerin Heidi Maria Glössner begeistert die ganze Osterliturgie im Kloster Beuron mitgemacht.

«Ich ging schon eine Stunde vorher rein, um ganz vorne zu sein. Ich war ein Fan der Gregorianik und war furchtbar enttäuscht, als das «Exultet» erstmals auf Deutsch und nicht mehr auf Latein gesungen wurde. Einmal predigte der Abt über die Deutsche Osterhasengesellschaft. Alle nichtverkauften Osterhasen in Deutschland würden eingesammelt, um Samichläuse daraus zu machen. Die Gläubigen lachten tüchtig.» Im Advent besuchte sie – durch knirschenden Schnee stapfend – die frühmorgendlichen RorateMessen. Die nach dem Gottesdienst ausgeschenkte heisse Milch war allerdings nicht nach ihrem Gusto. Heidi Maria Glössner, bei unserem Vorgespräch erwähnten Sie Ihre Erinnerungen an das Kloster Einsiedeln. Was sind das für Erinnerungen? Ich war schon mit vier Jahren hier. Später besuchte ich Einsiedeln mit dem Blauring und dem Chor der katholischen Kirche Niederuzwil, sowie mit meiner Mama. Ich wuchs sehr katholisch auf. Meine Pflegemama und Herzensmutter war eine grosse Marienverehrerin. Als sie starb, kam ich nach Einsiedeln, um ihr näher zu sein. Mit zweitem Vornamen heissen Sie Maria. Hat dieser Zweitname für Sie eine besondere Bedeutung?

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Ja. Meine richtige Mutter hiess Anna-Maria. Meine Pflegemama hiess Maria. In meinem Pass steht Heidi Beatrix Maria, was als Theatername zu lang ist. So nannte ich mich Heidi Maria Glössner. Die Muttergottes war bei uns allgegenwärtig. In Ihrer Familiengeschichte mit einer deutschen Mutter, die in der Schweiz wohnte und Schweizerdialekt sprach, und einem deutschen Vater, ihrer Geburt in Deutschland und dem Aufwachsen im Kanton St. Gallen bei einer Art Ersatzfamilie, gibt es noch Ihren richtigen Vater, den Sie nie kennengelernt haben. War der Umgang mit dieser Tatsache schwierig? Heidi Maria Glössner vor ihrer Namensschwester in Einsiedeln (Foto: Bruder Gerold Zenoni).


KALEIDOSKOP

Heidi Maria Glössner (links) als Lisi im erfolgreichen Schweizer Film «Die Herbstzeitlosen» aus dem Jahr 2006 (Foto: SRF/Lukas Unseld). Nein. Ich wusste das lange nicht, denn meine Mutter hat nicht darüber gesprochen. Mein vermeintlicher Vater war während der Schwangerschaft meiner Mutter von den Nazis eingesperrt. Er hatte als Journalist missliebige Artikel publiziert. Erst 1976 fand ich zusammen mit meinem Bruder heraus, dass wir nicht richtige Geschwister sind. Mein richtiger Vater war Bulgare und Ingenieur-Agronom der TU Karlsruhe. Er gehörte zu einem Widerstandsregiment und war von den Nazis bei meiner Mutter zwangseinquartiert worden. Meine Mutter hatte Russen, Franzosen, Österreicher und Gestapo-Leute einquartiert. Sie konnte sich nicht dagegen wehren. Da sie nie ein Blatt vor den Mund nahm und die Schweiz stets verteidigte, hatte sie immer Schwierigkeiten. Sie war eine charmante Frau und hatte Glück, dass ihr nichts passierte. Mein Vater war der schönste, geheimnisvollste und stillste von allen einquartierten Männern. Das alles erfuhr ich erst ein halbes Jahr vor dem Tod meiner Mutter mit 92 Jahren. Da war ich fünfzig Jahre alt. Vor dem

Ende des Krieges begab sich mein Vater zurück in dieses Widerstandsregiment. Dort kämpfte er an der Seite der Deutschen gegen die Kommunisten. Nach der Geburt hat mich mein Vater noch gesehen. Meine Mutter wurde in die Schwäbische Alp zu Verwandten evakuiert. Dort hat sie mein Vater besucht. Er trug brisante Dokumente auf sich. Deren Entdeckung durch die Russen hätte unweigerlich eine standrechtliche Exekution zur Folge gehabt. Tatsächlich hat er den Krieg nicht überlebt. Gemäss meiner Mutter hätte er sich nach dem Krieg zweifellos wieder gemeldet. Vor allem weil er wusste, dass nun ein Kind da war. Für mich war das nie ein Problem. Ich wusste immer, dass ich nicht bei meiner richtigen Mutter wohnte, die wir an der Grenze besuchten und hinter dem Stacheldraht sahen. Nach meiner Geburt hat mich meine Mutter zu Verwandten in Luzern in Sicherheit gebracht. Von dort kam ich zur besten Freundin meiner Mutter nach Niederuzwil. Meine Pflegefamilie war halb Italienisch. Da meine Mutter nicht Schweizer Bürgerin war, schlug der

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KALEIDOSKOP Plan fehl, zusammen mit meinem Bruder, der damals auf einem Gymnasium im Schwarzwald war, in die Schweiz zu ziehen. Bei meiner Pflegemutter ging es mir ausgezeichnet. Sie bat den Herrgott: «Nimm mir dieses Kind nicht weg, sonst sterbe ich.» Ich war offensichtlich das Glück ihres Lebens. 1948 war ich erstmals bei meiner richtigen Mutter in Deutschland in den Ferien. In einem Interview erwähnten Sie Ihre katholische Herkunft. Und auch nach dem Tod Ihrer letzten Tante, mit der Sie Gottesdienste besuchten, seien Sie «immer noch katholisch». Sie bezeichnen den Jesuitenpater Albert Ziegler als Mentor Ihrer Jugendzeit, der für die Mündigkeit der Gläubigen und ein fröhliches Christentum einstehe. Was würde denn ein fröhliches Christentum ausmachen? Es soll nicht bloss von unserer Opferbestimmung geredet werden. Man müsse Opfer bringen, lautete das Credo unserer früheren Erziehung. In den Predigten von Pater Albert konnte man mindestens zweimal lachen! Das hat mich beeindruckt. Zudem plädierte er für ein Christentum für mündige Menschen. «Ich fühle mich geborgen.» So sagten Sie im gleichen Interview und meinten damit offensichtlich eine spirituelle Geborgenheit. Offenbart sich diese Geborgenheit in Ihrem Alltag? Falls ja, wie? Ich hatte ein einschneidendes Erlebnis. Auf dem Rückflug von Las Vegas über die Polarroute konnte ich nicht schlafen. In der Kabine war es dunkel. Ich schob die Fensterabdeckung hoch und schaute raus. Ich war umgeben von einem Leuchten und intensiven Farben und kniff mich: Ist das Realität? Ein riesiges Urvertrauen über eine Allmacht überkam mich. (Heidi Maria Glössner will ein Kirchenlied zitieren: «Von guten Mächten…», findet aber die Fortsetzung nicht) Das ist mein altes Gehirn. In schwierigen Zeiten versuche ich mir diese Empfindung präsent zu halten. Ich fühle mich «wunderbar

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geborgen», wie es im Kirchenlied weiter heisst. Auch als Frau? Ja. Ich bin keine militante Feministin. Frauen sollen zwar in jeder Beziehung gleichberechtigt sein, aber für mich sind sie als Priesterinnen nicht unbedingt nötig, da sind mir Männer irgendwie vertrauter. Vielleicht bin ich altmodisch. Seit dem Tod meines Partners habe ich allerdings mehrheitlich Kontakt mit Frauen. Männer interessieren mich nicht mehr gross (lacht). Nach einem Unfall hatten Sie eine Nahtoderfahrung mit wunderbaren Gefühlen. Der Gedanke an Ihren kleinen Sohn war aber offenbar stärker… Ich muss korrigieren. Man kann das nicht als Nahtoderfahrung bezeichnen. Immerhin erlebte ich diesen wunderbaren Zustand und sah ein helles Licht. Da ich mich damals in Scheidung befand, kam der Gedanke an meinen Sohn auf und holte mich abrupt in die Realität zurück. Nach der Premiere der Tellspiele Altdorf in diesem Sommer rühmte eine Theaterkollegin Ihr tolles Aussehen. Verraten Sie uns das Geheimrezept? Ha, ha. O Gott! Ich bin alt und sehe überhaupt nicht so toll aus. Ich brauche keinen Luxus. Ich war schon als Kind fröhlich und dachte positiv. Natürlich habe auch ich Schicksalsschläge erlebt. Diese konnte ich immer gut wegstecken. Ich rauche nicht. Alle anderen Laster habe ich (lacht). Einsiedeln verfügt über eine jahrhundertealte Theatertradition. Hier wurden geistliche Spiele mit enormem Aufwand vor grossen Publikumsmassen aufgeführt. Ihre inzwischen verstorbene Kollegin Maria Becker war in unserer Stiftskirche in Esther Vilars Stück «Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin» zu sehen. Haben Sie diese Rolle schon gespielt? Und falls nein: Könnten Sie sich vorstellen, die Päpstin zu spielen?


KALEIDOSKOP

Heidi Maria Glössner nach der Premiere der Tellspiele Altdorf in diesem Sommer zusammen mit jungem Schauspielnachwuchs (Foto: art-tv.ch). Ich sah Maria Becker in dieser Rolle. Sie war phantastisch. Selber habe ich die Rolle nie gespielt. Keinem Theatermenschen kam es bis heute in den Sinn, mir diese Rolle anzubieten. Waren Sie schon in einer Aufführung des «Einsiedler Welttheaters»? Ich war schon dreimal da. Ich besuchte eine Aufführung mit dem Stück von Thomas Hürlimann. Vorher besuchte ich zweimal eine klassische Aufführung. Singulär ist in Einsiedeln die monumentale barocke Klosterfront als Theaterkulisse. Wie wichtig ist Ihnen eine gediegene Ausstattung in einem Theaterstück? Das kommt auf das Stück an. Man muss in einem Klassiker nicht zwingend in klassischen Kostümen auftreten. Es hängt vom Konzept des Regisseurs ab. Das Geschehen der Figuren auf der Bühne muss wahrhaftig sein. Alberne Gags sind nichts für mich. In den ersten Jahrzehnten spielte man auf dem Einsiedler Klosterplatz konsequent Cal-

derons Stück «Das Grosse Welttheater» mit seinen exemplarischen Rollen wie König, Bauer, Bettler oder Schönheit. Inzwischen spielt man zeitgenössische Bearbeitungen von Autoren wie Thomas Hürlimann oder Tim Kron. Wie halten Sie es mit Adaptionen und Neuinszenierungen «alter Stücke»? Ich finde es richtig, dass man immer wieder Neues ausprobiert! Ich hatte bloss den Eindruck, dass rein ästhetisch die schmalen, modernen Kleider angesichts der monumentalen Kulisse etwas untergehen. Die früheren opulenten Kostüme ,füllten‘ den Platz etwas besser. Nennen Sie uns die Rolle, auf die Sie gut und gern hätten verzichten können? Oh, oh, oh. Das habe ich verdrängt. Es gab mal in Luzern ein Stück – ich weiss den Autor nicht mehr – da schämte sich das ganze Ensemble auf der Bühne zu stehen. Das Stück war total blöd. Dazu kam die schreckliche Inszenierung. Manchmal sprach ich auf der Direktion vor. Ich will das nicht spielen, denn ich habe keinen Zugang zu dieser Rolle. Dann hiess es, Frau Glössner, wir haben nie-

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KALEIDOSKOP mand für diese Rolle. Sie müssen das spielen. Das wurden meistens Lieblingsrollen für mich. Vielleicht gerade weil ich den inneren Widerstand überwinden musste. Wahrscheinlich gibt es für Sie kein Interview ohne eine Frage nach dem erfolgreichen Schweizerfilm «Die Herbstzeitlosen» aus dem Jahr 2006. Sie spielten an der Seite von Stefanie Glaser die Hauptrolle der «Lisi». Haben Sie schon bei den Dreharbeiten erahnt, dass dieser Film ein so grosser Erfolg werden könnte? Nein. Der Film war eine TV-Produktion. Der Produzent lud nach Fertigstellung auf eigenes Risiko den Schweizer Vertreter von Buenavista – also den Vertreter des DisneyKonzerns in der Schweiz, der sonst James Bond und die grossen Blockbuster in die Kinos bringt – zu einer Visionierung ein. Der Produzent hat mir später erzählt, wie er diesen smarten Filmleuten den Film vorführte. Am Schluss herrschte Stille. Bange schaute der Produzent seine Assistentin an und dachte, was die wohl von unserem Heimatfilm halten mögen? Dann drehte sich der Produzent um und sah einen der Buenavista-Männer mit Tränen im Gesicht. Diesen Film bringen wir ans Filmfestival Locarno auf die Piazza Grande, hiess es sofort. So kam diese Produktion auf Umwegen ins Kino. Auf der Piazza Grande in Locarno fand vor zehn Jahren die Premiere statt. Vor achttausend Zuschauern gab es dauernd Szenenapplaus. Das ist ungewöhnlich beim Film. Und am Schluss brandete Riesenapplaus auf. Wir Hauptdarsteller sassen vorne. Man spürte richtiggehend, wie eine Sympathiewelle über uns hinwegschwappte. Beim Verlassen des Festivalgeländes bekam ich mit, wie Filmfachleute Wetten abschlossen. Einer nannte die für Schweizer Verhältnisse respektable Zahl von 80‘000 Eintritten. Ein weiterer erwähnte die Zahl von 120‘000 Besucherinnen und Besuchern. Der Film hat schlussendlich 638‘000 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Schweizer Kinos gelockt und war zudem auch in Japan, Spanien und

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Aufgehoben von guten Mächten: Heidi Maria Glössner beim Kerzenstand in der Stiftskirche des Klosters Einsiedeln (Foto: Bruder Gerold Zenoni). Deutschland ein Erfolg. Das alles ahnten wir bei den Dreharbeiten nicht. Wir wussten einzig, dass es ein tolles Drehbuch war. Um meine Rolle im Film spielen zu können, musste ich übrigens für das Stadttheater Bern eine Ersatzschauspielerin bezahlen. Das hat Zweidrittel meiner Gage gekostet! Ich habe es nie bereut. Vor einiger Zeit sah man als TV-Premiere den Film «Usfahrt Oerlike» mit den beiden inzwischen verstorbenen Schauspielern Jörg Schneider und Mathias Gnädinger. Sie spielen eine aufgestellte Altersheimbewohnerin. Was ist Ihnen besonders präsent geblieben von der Zusammenarbeit mit Jörg Schneider und Mathias Gnädinger? Mit Mathias Gnädinger hatte ich nur am Schluss in einer Szene zusammen gespielt. Immerhin traf ich ihn bei den Dreharbeiten, wenn es eine Anschlussszene gab. In den Filmen kommt er oft als «Polterer» daher. Er war aber ein total sensibler, feinfühliger und unglaublich sympathischer Mensch. Zudem hatte er einen wunderbaren Humor. Er war eher ein stiller Kollege. Jörg Schneider litt während der Dreharbeiten körperlich. Nach dem Abdrehen einer Szene musste er sich wieder für zehn Minuten hinlegen, weil er Schmerzen hatte. Er jammerte aber nie, war immer heiter und freundlich.


KALEIDOSKOP Im Kloster kennen wir das Gelübde des Gehorsams. Sie sind als Schauspielerin in einem gewissen Sinn einer Regisseurin oder einem Regisseur «Gehorsam» schuldig. Hatten Sie nie Probleme damit? Doch. Durchaus. Wenn man ein Stück liest und auswendig lernt, macht man sich ein bestimmtes Bild von der darzustellenden Person. Dann kommt man an eine erste Leseprobe. Man realisiert, dass der Regisseur eine andere Vorstellung vom Stück hat. In einem schwierigen Prozess muss man sich innerlich umstellen und sich auf die Wünsche des Regisseurs einlassen. Es gibt Regisseure, die Vorschläge des Schauspielers dankbar entgegennehmen. Dann gibt es aber auch Leute, die auf ihrem Konzept beharren. Ich stritt mich schon entsetzlich mit Regisseuren. Einmal schmiss ich einem Regisseur das Textbuch an den Kopf. Ich nenne keinen Namen. Aber auch wenn man sich über die Arbeit am Stück streitet, man bleibt doch befreundet. Denn es geht um die Sache und man wird nicht persönlich. Schlussendlich hat natürlich der Regisseur das letzte Wort. Wie der Abt im Kloster… (lacht) Ja. Als Schauspielerin haben Sie in Ihrem Theaterleben enorm viele Rollen gespielt. Animiert diese langjährige Rezeption von Stücken nicht zum Selberschreiben? Viele Schauspieler schon. Aber mich nicht. Ich hatte nie den Wunsch, ein Buch zu schreiben. Gibt es ein Thema, das Ihrer Meinung nach in modernen Theaterstücken zu wenig behandelt wird? Hm. Nein. Ich weiss es nicht. Junge Autoren schreiben sehr aus der heutigen Befindlichkeit heraus. Man baut sogar Flüchtlinge in Inszenierungen ein. Volker Hesse hat das in einer Arbeit in Bern getan. Man ist sich im Theater der aktuellen Probleme bewusst. Ich sage immer: Theater muss politisch sein

James Bond hat in Flims Hunger bgz. In der internationalen Filmproduktion «Youth» des italienischen OscarPreisträgers Paolo Sorrentino spielte Heidi Maria Glössner an der Seite von Hollywood-Grössen wie Jane Fonda, Michael Caine und Harvey Keitel. Der Film wurde in der Zwischensaison in Flims und Davos gedreht. Die Gattin von James-Bond-Darsteller Daniel Craig, Rachel Weisz, hatte im Film ebenfalls eine Rolle. Heidi Maria Glössner erinnert sich wie man eines Abends im menschenleeren, verregneten Flims ein Paar unter dem Regenschirm beobachten konnte. Es waren Rachel Weisz und Daniel Craig auf der Suche nach einem geöffneten Lokal. Denn selbst James Bond hat manchmal Hunger!

aber nicht unbedingt tagespolitisch. Auch parteipolitisch soll das Theater nicht sein. Auf welcher Bühne oder in welchem Film wird man Sie demnächst sehen? Ich spiele momentan in Bern in einem Stück des schwedischen Autors Lars Norén mit dem lustigen Titel «3. 31. 93». Eigentlich ist es trostlos und nur ganz minim ist ein Hoffnungsschimmer erkennbar. Ich spiele drei ganz unterschiedliche Frauenrollen – ein Riesenvergnügen! Ausserdem sind zwei Drehbücher zur Finanzierung eingereicht, in denen ich besetzt bin. Aber bis jetzt ist noch keines durchfinanziert. Heidi Maria Glössner, vielen Dank für das engagierte Gespräch! Bruder Gerold Zenoni

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KALEIDOSKOP

Einsiedler Geschichte

Tod durch Herrschaft Anfangs Oktober stellte der Verfasser Walter Amgwerd der Öffentlichkeit ein gewichtiges Werk zur Einsiedler Geschichte vor, das eine bittere Auseinandersetzung zwischen Herrschaft und Landleuten dokumentiert. Am Ende des Rechtsstreites im Jahr 1764 verloren sechs als rebellisch erfundene Männer ihren Kopf.

Walter Amgwerd, pensionierter Pfarrer und ehemaliger Stiftsschüler, hat sich mit seiner Arbeit einen Traum erfüllt, der biographische Wurzeln hat. Der Verfasser entdeckte nämlich, dass einer der Hingerichteten sein direkter Vorfahre war. Dieses innere Interesse dürfte Walter Amgwerd das Durchhalten ermöglicht haben, denn während vieler Jahre brütete er über einer Fülle von Quellen. Der Untertitel «Ein Streit um mehr Volksrechte gegen Fürstabt und Gnädige Herren» weist auf den Inhalt hin. Nicht nur in der äbtlichen Einsiedler Herrschaft, sondern auch in anderen Regionen der heutigen Schweiz machte sich immer wieder Unmut breit gegen Herrschaftspraktiken, die als willkürlich und ungerecht empfunden wurden. Walter Amgwerd wählt eine ganz spezielle Darstellungsform. Er will mehr Chronist als analytischer Erzähler sein. Dabei kann er an einer Hauptquelle, dem Tagebuch von Dekan Pater Michael Schlageter, anknüpfen. Mit weiteren Tagebüchern, aber auch schwyzerischen Gerichtsakten, webt der Autor ein dichtes Netzwerk von Aussagen unterschiedlicher Art. Es ist sein Bestreben, die Quellen selbst zu Wort kommen zu lassen. Mit grösstem Fleiss übersetzt Amgwerd die nicht immer leicht zu verstehende Sprache der damaligen Zeit ins heutige Deutsch. Der Autor hat anlässlich der Buchvernissage den Fortgang des Streites mit dem

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Schwingsport verglichen. In einer mehrgängigen Auseinandersetzung war nicht von Anfang an klar, wer das bessere Ende für sich behalten würde: die aufmüpfigen Landleute oder die aus der Koalition von Fürstabtei und Herren in Schwyz bestehende Herrschaft. Der Schlussgang war aber eindeutig, blutig eindeutig. Das Buch führt seine Leser durch elf Kapitel. Dabei geht der Verfasser methodisch immer gleich vor: er präsentiert ausführlich seine Quellen und kommentiert sie anschliessend knapp, für nicht so kundige Leser vielleicht zu knapp. Man kann das Buch nicht schnell lesen, man braucht Sitzleder, um die Quellen durchzuarbeiten. Und es braucht Freude und Interesse an der Materie, die dann wirklich auch sprechen wird. Die Lektüre lädt von selbst dazu ein, über das Geschehen nachzusinnen. Ein falscher Moralismus soll nicht aufkommen, aber die Frage ist nicht zu umgehen, was Herrschaft war und mit welchen Mitteln sie verteidigt wurde. Es wird uns reiches Material vorgelegt, um mit Blick auf die Vergangenheit die condition humaine zu studieren. Geistliches kommt nicht ungeschoren davon. Das dürfte für den Umgang mit der eigenen Geschichte demütig machen. Pater Gregor Jäggi Walter Amgwerd, Die sechs Bauernopfer im Einsiedler Handel 1764 – 1767, Olten 2016 (ISBN 978-3-033-05524-7)


KALEIDOSKOP

SPIRITUALITÄT Ulrich Knellwolf, Wir sind’s noch nicht, wir werden’s aber. TVZ, Zürich, 2016, 352 S., CHF 32.80, ISBN 978-3-290-17857-4. Die Frage ist nicht, ob es Gott gibt. Die Frage ist, ob Gott vertrauenswürdig ist. Sie beschäftigte Ulrich Knellwolf in vierzig Jahren theologischer Arbeit als Pfarrer. Denn Glaube heisst für ihn: Vertrauen aufgrund von gemachten Erfahrungen. Wenn wir aber die Erfahrung einer heillosen Welt machen – warum sollten wir ausgerechnet Gott als Schöpfer dieser Welt vertrauen? Ulrich Knellwolf entwickelt eine Theologie, die auf Geschichten besteht: eigenen, fremden, biblischen Geschichten, die er mit seinen langjährigen Lektüren verbindet: Er liest die Erzählung von Abraham mit Freud, die Geschichte vom blinden Bartimäus mit Platon, das Liebesgebot mit Jeremias Gotthelfs «Käserei in der Vehfreude». Er liest das Markusevangelium als narrative Oppositionsschrift gegen die Theologie von Paulus und dessen Sünden- und Gnadenlehre. Er erhebt Einspruch gegen eine Theologie, die den Menschen für schuldig erklären muss, damit nicht Gott in Verdacht gerät, ein Bösewicht zu sein. Mit Abraham, Hiob und nicht zuletzt mit Jesus und seinem Schrei am Kreuz besteht er darauf, dass es anders gedacht war und anders werden muss.

bietet spannungsgeladene Szenen zu Hauf. In den Bildern und Sprechblasentexten gelingt es Mariann Wenger-Schneiter die Figur des Bruder Klaus zeitgerecht darzustellen. Sie schafft Analogien, wenn sie etwa ein T-Shirt mit einem Wams vergleicht und ist auch leisem Humor nicht abgeneigt, so dass diese Publikation zum grossen Bruder-Klausen-Jubiläum 2017 vorbehaltlos empfohlen werden kann.

NEUE BÜCHER

Mariann Wenger-Schneiter. Bruder Klaus – Eine erstaunliche Geschichte aus dem Mittelalter. CANISI EDITION, Gonten, 2016, 68 S., CHF 24.50, ISBN 978-3-906073-24-8. bgz. Man braucht gar keine Fantasy-Comics für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, denn das Leben von Bruder Klaus von Flüe

LEBENSHILFE

Anselm Grün, Im Zeitmass der Mönche, Herder, Freiburg im Br., 2016, 160 S., CHF 14.90, ISBN 9783451054266. Zeit ist Leben. Das spüren wir im Alltag. Klosterurlauber empfinden und erfahren es als besondere Wohltat, wenn sie die Hektik ihres Alltags hinter sich lassen können und sich einmal auf bestimmte Zeit auf den Rhythmus eines vom Stundengebet bestimmten Lebens einlassen. Innere und äussere Ordnung der Zeit entsprechen sich hier, sind aufeinander verwiesen. Der gesunde Rhythmus der Zeit führt zum gesunden Rhythmus der Seele. Mönche leben ihren Tag «qualitativ» – im strukturierten Ablauf, voll von spiritueller Bedeutung. Arbeit und Kontemplation, sind in eine gute Balance gebracht. Jahrhundertelange Erfahrung und Übung haben zu einem Schatz an Lebenswissen geführt, der gerade heute – angesichts eines sich immer steigernden Tempos der Welt – neu entdeckt wird und in seiner gesundheitsfördernden Weise geschätzt wird. Anselm Grün erzählt vom Zeitmass der Mönche, von dem Charakter der Stunden, vom heilenden Rhyth-

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KALEIDOSKOP mus auch des Festkreises im Verlauf eines Jahres: Erfahrungen, einfach, präsent und bewusst zu leben, die auch im Alltag eines «weltlichen» Lebens Früchte tragen können.

SACHBÜCHER Gerd Haeffner/Godehard Brüntrup, Gibt es einen guten Tod? Echter, Würzburg, 2016, 88 S., CHF 8.75, ISBN 978-3-429-03926-4. Der Tod erwartet alle – ausnahmslos. Diese Tatsache verursacht Unbehagen, sobald wir uns ihrer bewusst werden. Wie sollen, wie können wir damit umgehen? Soll man diesen Gedanken möglichst bald wieder loswerden oder verhilft er einem zur Erkenntnis über den Sinn des Lebens? Kann der Glaube helfen, die radikale Existenz-Angst zu überwinden, die der Gedanke des Todes mit sich bringt? Diesen Fragen geht das Buch nach – in Form eines Gesprächs zwischen einem jüngeren und einem älteren Jesuiten, das um den Gedanken eines «guten Todes» kreist, und in Form eines Essays von Gerd Haeffner. Bernard McGinn, Die Mystik im Abendland, Bd. 5 – Vielfalt, Herder, Freiburg i. Br., 2016, 856 S., CHF 98.–, ISBN 978-3-451-32985-2. Mit seiner gross angelegten Geschichte der Mystik im Abendland schliesst Bernard McGinn eine Lücke der Theologie- und Kulturgeschichtsschreibung. Eindrucksvoll stellen die einzelnen Bände der vorliegenden Reihe unter Beweis, dass eine rein literaturwissenschaftliche Darstellung der Mystik der Tragweite des Themas keinesfalls gerecht wird. McGinns neuer Zugang mit einer konsequenten Einbeziehung religiöser Strö-

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mungen und philosophischer Ideen holt die Entwicklung der Mystik aus dem Dunkel der Geschichte. Auf überzeugende Weise gelingt es dabei, den religiösen Kern des Phänomens Mystik verständlich zu machen – ein roter Faden, der sich durch die vielfältigsten geschichtlichen Metamorphosen der mystischen Lebensform verfolgen lässt. Ein Schlüsselwerk der abendländischen Kultur- und Spiritualitätsgeschichte. Der fünfte Band nimmt die spätmittelalterliche mystische Literatur in drei weiteren volkssprachlichen Traditionsströmen in den Blick: die Literatur der mittleren Niederlande, angefangen bei Jan van Ruusbroec bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts; das spätmittelalterliche mystische Schrifttum Italiens, insbesondere der drei Katharinas; schliesslich die Schriften des goldenen Zeitalters der englischen Mystik, wie sie uns in den Werken von Richard Rolle, Walter Hilton, des anonymen Autors der «Wolke des Nichtwissens» und der Einsiedlerin Julian of Norwich vorliegen.

BELLETRISTIK René Goscinny/Jean-Jacques Sempé, Das grosse Buch vom kleinen Nick – Die 50 besten Abenteuer. Diogenes, Zürich, 2016, 356 S., CHF 40.–, ISBN 978-3-257-01188-3. bgz. In Anlehnung an die Werbung einer Uhrenmarke worin es heisst, dass man diese Uhr nicht nur für sich, sondern schon für die nächste Generation erwerbe, kann man sagen, dass man dieses hochwertig ausgestattete Buch nicht bloss für sich, sondern auch für zukünftige Leserinnen und Leser erwirbt. Die Geschichten des kecken Jungen Nick aus Frankreich sind längst so etwas wie Allgemeingut geworden, so dass Kinder aber auch junggebliebene Erwachsene immer wieder gerne darin lesen.


KALEIDOSKOP Loriot, Dramatische Werke – Erweiterte Ausgabe. Diogenes, Zürich, 2016, 360 S., CHF 47.–, ISBN 978-3-257-02132-5. Loriots Sketche haben Fernsehgeschichte geschrieben. Millionen können ganze Passagen auswendig. Zitate sind in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. Nun gibt es die «Dramatischen Werke» endlich in einer vervollständigten Ausgabe in modernem Layout, mit farbigen Standbildern aus den Fernsehsketchen und Zeichentrickfilmen. Alles zum Wiederlesen und vor allem zum Wiederlachen, denn alle weiblichen, einsilbigen Substantive ohne Umlaut werden schwach dekliniert! Heinz Lüthi, Drei Weihnachtsgeschichten aus dem Alten Zürich. Altberg Verlag, Richterswil, 2016, 64 S., CHF 26.50, ISBN 978-39521782-9-4. bgz. Heinz Lüthi, ehemaliges Mitglied von «Cabaret Rotstift», widmet sich in seinem literarischen Schaffen dem Kulturraum rund um den Zürichsee. In den drei weihnächtlichen Geschichten spielt das Kloster Fahr in der ersten Erzählung um den Weiniger Pfarrer Stäheli eine Rolle. Und die Mönche des Stiftes Einsiedeln kommen ebenfalls kurz vor. Mit Empathie nähert sich Lüthi seinen Personen, zeigt sich als gekonnter Schilderer der Landschaft – man hört die Krähen krähen und vernimmt das Glucksen des Wassers unter den vertäuten Schiffsplanken im Hafen – und vermag mit wenigen Sätzen die Aura des «alten Zürich» wieder zum Leben zu erwecken. Lichterloh, Geschichten unterm Weihnachtsbaum, Diogenes, Zürich, 2016, 327 S., CHF 13.–, ISBN 978-3-257-24379-6. bgz. Zwar vergällen einem die bei den Grossverteilern schon im Oktober aufgeschichteten Berge mit Weihnachtsgebäck und Christ-

stollen die rechte Vorfreude auf Weihnachten. Die literarische Einstimmung auf das Fest mit diesen teilweise frech-kecken aber auch klassisch nostalgisch angehauchten Texten von Erich Kästner, Barbara Wood, Elizabeth von Arnim und vielen Weiteren lässt man sich da schon lieber gefallen. Chinua Achebe, Einer von uns, Roman. FISCHER Klassik, Frankfurt am Main, 2016, 186 S., CHF 27.90, ISBN 978-3-596-95023-2. bgz. Der 2013 verstorbene Chinua Achebe gilt als Vaterfigur der afrikanischen Literatur. In der rabenschwarzen Groteske «Einer von uns» aus einem fiktiven Staat erzählt er vom vorerst unbedarften Odili und dessen ehemaligem Lehrer Nanga, der zum Kulturminister aufgestiegen ist und den berühmtesten Schriftsteller des Landes für einen Sänger hält. Nur allzu rasch sollte die Realität die Fiktion in Achebes Heimatland Nigeria einholen, wo der Autor knapp den Häschern eines Putsches entkam. Victor Gardon. Brunnen der Vergangenheit, Roman. Unionsverlag, Zürich, 2016, 493 S., CHF 25.90, ISBN 978-3-293-20741-7. Der Armenierjunge Wahran wächst in einer Wunderwelt auf. Er findet Folianten mit Geschichten von wundersamen Heiligen und vergrabenen Schätzen. Doch ein Armenier im Osmanischen Reich gilt wenig. Die Grossmutter bemüht sich die Sippe zusammenzuhalten. Dann wird im Weltkrieg Wahrams verzauberter Garten von Militär besetzt. Der Sultan wird gestürzt und die Flucht wird zum Todesmarsch… Ein unter die Haut gehender Roman über die armenische Tragödie.

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KALEIDOSKOP Elif Shafak. Der Geruch des Paradieses, Roman, Kein & Aber, Zürich, 2016, 559 S., CHF 32.90, ISBN 978-3-518-42553-4. bgz. Der Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk bezeichnet die 1971 in Strassburg geborene Elif Shafak als eine der besten türkischen Autorinnen. Jedenfalls ist sie weltweit eine der meistgelesenen Schriftstellerinnen ihres Landes. Und eine der umstrittensten. Auf kluge Art und Weise verbindet sie in diesem Roman die grosse Frage nach Gott mit der Lebensgeschichte von Peri aus Istanbul, die in Oxford studiert hat und sich in der Rahmenhandlung auf einem Neureichenempfang in ihrer Heimatstadt langweilt. Eine bemerkenswert undogmatische Lektüre zur heutigen Türkei. Stephen Crane, Das offene Boot und andere Erzählungen. mare, Hamburg, 2016, 238 S., CHF 35.50, ISBN 978-3-86648-263-0. bgz. Mit seiner reportagehaft knappen Sprache, mit der Konzentration auf einen Ort, eine kurze Zeitspanne und eine menschliche Grundsituation setzte Stephen Crane (1871–1900) Marksteine auf dem Weg zur «short story» des 20. Jahrhunderts. Er ist der Mitbegründer der modernen amerikanischen Prosa. Die Titelerzählung schildert die Darstellung eines selbsterlebten Schiffbruchs. Die spannende Handlung erhält tiefere Bedeutung, weil in Cranes intensiver, impressionistisch-subtiler Gestaltungskraft der Kampf gegen elementare Lebensbedrohung sichtbar wird.

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Jakob Wassermann, Faber oder Die verlorenen Jahre, Roman. Manesse, Zürich, 2016, 416 S., CHF 35.90, ISBN 978-3-7175-2416-8. bgz. In Jakob Wassermanns Roman «Faber» aus dem Jahr 1924 wird die Geschichte des nach Jahren aus der russischen Gefangenschaft zurückkehrenden Mannes zu seiner ihm unterdessen verlorenen Gattin und deren Wiedergewinnung erzählt. Wassermann behandelt dieses nicht neue Motiv packend in seiner psychologischen und symbolistischen Art. Bewundernswert ist sein Scharfsinn in der Auffindung seelischer Abnormitäten sowie die hervorragende Beherrschung der Kunstmittel des Schreibens, mit der sich die seltene, die Leserschaft stets in Spannung haltende Fabulierkunst verbindet. Marlies Folkens, Von Schwalben und Mauerseglern, Roman. Bastei Lübbe, Köln, 2016, 623 S., CHF 13.90, ISBN 978-3-404-17396-9. bgz. In Erinnerung an die Lebensgeschichte ihrer Mutter hat die Autorin ein pralles Buch über das Leben auf dem Land in den Kriegsund Nachkriegsjahren um 1945 herum geschrieben. Als Deserteur findet die junge Elli auf dem Dachboden des elterlichen Hofes den jungen Flakhelfer Georg. Die junge Liebe wird auf eine grosse Probe gestellt, denn Georg träumt von einer Karriere als Opernsänger. Detailgenau und anschaulich zeichnet die Autorin die damaligen Lebensumstände nach.


KALEIDOSKOP

Inhaltsverzeichnis des Jahrganges 8 (2016) LEITGEDANKEN Liebi Erich Liebi Erich Steiner Markus Steiner Markus Steiner Markus Liebi Erich

Barmherzigkeit Flüchtlinge Jahr der Barmherzigkeit Gastfreundschaft Gastfreundschaft – ein Geschenk Gastfreundschaft – persönlich

2/3 3/3 1/3 4/3 5/3 6/3

JAHRESTHEMA «GASTFREUNDSCHAFT» Federer Urban Liebi Erich Liebi Erich Liebi Erich Steiner Markus Liebi Erich

«Der Gast soll die Ruhe stören» «Dem Kloster fehlt es nie an Gästen» «Ich war Fremdling…» Wo sich Himmel und Erde begegnen Die Insel als Zufluchtsort Die Tür zu einer anderen Welt

1/4 2/4 3/4 4/4 4/5 4/6

KLOSTER EINSIEDELN In Memoriam Bürgi Cyrill Bürgi Cyrill Fässler Thomas Mottier Niklaus Bürgi Cyrill

Lebenslauf P. Anselm Henggeler Lebenslauf Br. Niklaus Müller Zum Gedenken: Br. Niklaus Müller Zum Gedenken: P. Anselm Henggeler Lebenslauf Pater Othmar Lustenberger

1/19 4/19 4/18 1/19 6/24

Freunde des Klosters Einsiedeln Weishaupt Martin Tanner Paul

Auf Tuchfühlung mit Madonna Memorial Muri – 1841

4/24 6/22

Oblaten Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena

Adventstagung der Oblaten Frühlingstreffen im Kloster Fahr Spirituelle Fahrt ins Blaue Sich selber kennen lernen

1/24 3/22 4/28 6/18

Gebetsanliegen

1/22, 2/22, 3/20, 4/21, 5/18, 6/16

Konventglöckli

1/26, 2/24, 3/28, 4/32, 5/22, 6/28

Varia Egartner Maria Federer Urban Kleeb Gabriel Kleeb Gabriel Kleeb Gabriel Kühnis Jürg Kühnis Jürg Liebi Erich Liebi Erich Liebi Erich Steiner Markus Steiner Philipp

Gastfreundschaft im Kloster Fahr Gastfreundschaft Wallfahrten nach Medjugorje Happy-End mit Hund in Medjugorje Erst Schrecken, dann staunende Freude Novizenausbildung – Kirchengeschichte im Kloster Fahr Novizenausbildung – Kirchengeschichte, Teil II Gastfreundschaft für Flüchtlinge Maturathema – Nicht der «Flüchtling», sondern der Mensch dahinter Wo sich Himmel und Erde begegnen Gastfreundschaft auf der Ufnau Beicht- und Seelsorgegespräche – das Schönste am klösterlichen Dienst

2/4 1/4 4/30 5/20 6/20 3/24 4/22 3/4 3/9 4/4 5/4 2/20

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KALEIDOSKOP Zenoni Gerold Kleeb Gabriel Kleeb Gabriel Kleeb Gabriel

Buchübergabe an Papst Franziskus in Rom Wallfahrt nach Medjugorje I Wallfahrt nach Medjugorje II Wallfahrt nach Medjugorje III

3/18 4/30 5/20 6/20

Wärmende Bettdecke Sucht und Sehnsucht Ein gutes Gespräch will gelernt sein Stichworte Das Tor Überfluss

1/17 2/19 3/13 4/17 5/17 6/13

WALLFAHRT Haben Sie gewusst… Kurmann Alois Kurmann Alois Kurmann Alois Kurmann Alois Kurmann Alois Kurmann Alois Liturgischer Kalender

1/14, 2/12, 3/10, 4/10, 5/12, 6/10

Wallfahrt grosser Pilgergruppen

2/10, 3/12, 4/12, 5/10,

Wallfahrtsinformationen Varia Fässler Thomas Liebi Erich Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Mitteilungen Steiner Philipp Steiner Philipp Steiner Philipp Steiner Philipp Steiner Philipp Steiner Philipp

1/16, 2/14, 3/15, 4/16, 5/14, 6/12 Monktrail – In der Haut von Sherlock Holmes Buchvernissage «Madonnas Fashion» Liturgisches Grundwissen «Vater unser…» Liturgisches Grundwissen «Erlöse uns Herr» Volontaire im Kloster Liturgisches Grundwissen – Denn Dein ist das Reich Liturgisches Grundwissen – Friedensgruss Liturgisches Grundwissen – Brotbrechen Liturgisches Grundwissen – «Der Leib Christi» Fastenzeit im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit Pilgern im Zeichen der Barmherzigkeit Jugendwallfahrt – ein starkes Zeichen Hochbetrieb im August Ende des Jahres der Barmherzigkeit Advent und Weihnachten im Kloster Einsiedeln

3/16 1/10 1/12 2/11 2/18 3/14 4/13 5/16 6/15 1/13 2/16 3/17 4/14 5/10 6/14

STIFTSSCHULE Schulnachrichten Ecke der Eltern

Eichrodt Johannes

Schultheater Egartner Maria

Buntes Musical mit Tiefgang

2/31

Internat De Tomai Simone De Tomasi Simone De Tomasi Simone Jud Alina Jud Alina/Berchtold Thea

Verschönerungsprogramm im Internat Die Schule macht eine Zeitung Abschied vom Internat Werbevideo über das Internat Klostertour, Seilparkspass, Lichterspektakel

1/34 2/36 4/40 3/36 6/36

Eine konzentrierte Dosis Kloster 2,8 Tonnen Abfall Das geistliche Up-date auf Facebook Ist das Kloster ein Gefängnis?

3/32 1/32 2/42 2/28 6/32 4/38 5/26

Schulseelsorge Adriana, Rahel, Samuel, Praveen Gygax Lilly Mitteilungen Müller Johanne Bürgi Cyrill Waldvogel Janine Werlen Martin

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Eine fremde Vertraute Ministrantenreise nach Palästina

1/28, 2/26, 3/30, 4/34, 5/24, 6/30 1/29, 2/27, 3/31, 4/35, 5/25, 6/31


KALEIDOSKOP Personalnachrichten

1/45, 2/41,3/37, 4/45, 5/33, 6/35

Stiftung pro Stiftsschule Einsiedeln Eberle Wolfgang Glauben an die Schüler/-innen

4/42

Alumni Scholae Einsidlensis Fuchs Helmut/Saner Sabine Henniger Damian/Kendall Jack Saner Sabine Saner Sabine Saner Sabine Saner Sabine Fuchs Helmut

Interview mit Oscar Sales Bingisser Prämierte Maturaarbeit Ist die Menschheit noch zu retten? Im Einsiedler Käseparadies Die besten Maturaarbeiten Im Gespräch mit Persönlichkeiten Feuerwerk zum Jahresende

2/38 3/40 1/40 3/38 4/36 5/34 6/38

Corvina Kistler Nadia Knechtle Daniel Knechtle Daniel Berchtold Thea

Verbunden mit der Vergangenheit Jahresrückblick der Corvina Etzelwallfahrt – so beginnt ein neues Jahr Von SchluErKo über WAC bis zur Doktorkneipe

4/44 1/44 2/40 6/40

Schmid Paul Hangartner Bernhard

Klassentag der Maturi 1966 Klassentag der Maturi 1951 Klassentag der Maturi 1991 Klassentag der Maturi 1955 Klassentage 2016 Klassentag der Maturi 1956 Klassentag der Maturi 1976

4/46 3/42 5/36 1/46 1/42 6/41 6/42

In Memoriam Hegi Othmar

Eigener Lebenslauf

2/43

Varia Berchtold Thea Honegger Mauritius Honegger Mauritius Mitteilungen Van der Weijden Johannes Zanker Klaus Kurmann Alois

Unvergessliches Sambia Weltjugendtag in Schaffhausen Wanderlager – seit 50 Jahren mit der Jugend unterwegs Geistliches Up-Date auf Facebook News aus Namwala Internationaler Tag der Menschenrechte Regionale Alteinsiedlertreffen 2017

5/31 3/34 5/28 1/41 1/38 1/36 6/34

Klassentage Egli Toni Ender Martin Grünenfelder Bruno Kloter Peter

KLOSTERBETRIEBE Propstei St. Gerold Propstei St. Gerold Liebi Erich

Kulturprogramm der Propstei St. Gerold Seminare und Kurse «Fledermäuse willkommen»

1/48, 2/44, 3/44, 4/48, 5/38, 6/48 6/46

KLOSTER FAHR Grusswort Gassmann Irene Gassmann Irene Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena

Insel – die mehrfache Bedeutung Gemeinschaft Seelenfrieden Gastfreundschaft Kirche mit Frauen Glocken

3/51 5/45 1/51 2/49 4/55 6/50

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KALEIDOSKOP Meditation Walter Silja Walter Silja Walter Silja Walter Silja Walter Silja Walter Silja

Fastenzeit ( Hymnus ) Nach der Kommunion Der Tanz des Gehorsams oder die Strohmatte Jemand muss zu Hause sein, wenn du kommst Allerseelen Adventslied

Nachrichten der Ehemaligen

1/60 2/56 3/60 4/62 5/56 6/60

1/59, 2/55, 3/59, 4/61, 5/55, 6/59

Verein Pro Kloster Fahr Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena

Wenn Schwestern eine Wallfahrt machen Benediktinische Spiritualität

3/56 5/53

Varia Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena Huber-Halter Verena

Paramentenwerkstatt in neuen Räumen Schreibzelle- Inspiration im Kloster Fahr «ü30fahrwärts» – mit Ignatius unterwegs Zehn Jahre «ü30fahrwärts» Eröffnung Silja Walter Raum Sr. Beatrice Beerli – die gute Hirtin Zwei neue Weinkostbarkeiten Kirche mit * den Frauen Wo Honig fliesst Porta Santa in Rom Endspurt bei den Renovationsarbeiten Abschied von der St. Anna-Kapelle Novizenausbildung

1/52 1/57 2/50 2/53 3/52 3/58 4/56 4/58 5/46 5/50 6/52 6/54 6/57

KALEIDOSKOP Veranstaltungskalender Varia Mitteilungen Mitteilungen Zenoni Gerold Kaiser Isabelle Kaiser Isabelle Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold Zenoni Gerold

1/62, 2/58, 3/62, 4/64, 5/58, 5/73, 6/62 Eröffnung des Gotthard-Basistunnels Paul Hinder – als Bischof in Arabien Isabelle Kaiser, die Dichterin Nachtzug – Skizze von Isabelle Kaiser Neunter Tag – von Isabelle Kaiser Autoverlad in Göschenen – von Isabelle Kaiser Charles Lewinsky im Gespräch Interview mit Hanspeter Müller-Drossaart Dieter Meier – von roten Schuhen und feinen Weinen Der Gotthard, die Literatur und eine «Kaiserin» Heidi Maria Glössner – Von Müttern und Vätern

3/70 3/71 4/66 4/69 5/64 5/65 1/64 2/60 3/64 5/60 6/64

FOTOS Mitglieder des Klosters Einsiedeln Abt Urban Federer 1/13, 1/47, 3/43, 3/53, 4/43, 5/37 Br. Alexander Schlachter 3/19 Br. Anton Abegg 5/29 Br. Gerold Zenoni 3/19, 3/66, 4/26, Br. Niklaus Müller 4/18 Fr. Francisco Deighton 3/26 P. Alois Kurmann 5/37

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P. Anselm Henggeler 1/19 P. Benedikt Arpagaus 1/24, 4/28 P. Daniel Emmenegger 5/54 P. Gabriel Kleeb 4/31, 5/20 P. Georg Liebich 5/37 P. Kolumban Reichlin 5/51 P. Lorenz Moser 5/37 P. Lukas Helg 1/47, 2/32, 2/35, 4/43, 5/37 P. Luzius Simonet 4/47


KALEIDOSKOP P. Markus Steiner P. Martin Werlen P. Mauritius Honegger P. Philipp Steiner

1/3, 4/3, 4/47, 5/3, 5/37 5/27, 5/73, 5/16, 5/29, 6/15 2/20, 3/35, 4/14,

Mitglieder des Klosters Fahr Priorin Irene Gassmann Sr. Andrea Felder Sr. Beatrice Beerli Sr. Bernadette Meier Sr. Fidelis Schmid Sr. Hedwig Walter Sr. Josefa Spuhler Sr. Marie-Thérèse Koch Sr. Martina Meyer Sr. Matthäa Wismer Sr. Petra Müller Sr. Raimunda Spuhler Sr. Veronika Odermatt

3/53, 3/51, 5/45 3/59 3/58 1/55, 5/46 3/57 3/52 1/59 5/46 1/55 1/54 1/59 2/55 2/55

Titelseiten Hl. Benedikt und die Räuber Gedeckter Gästetisch im Kloster Fahr Eritreische Flüchtlingsfrauen «Der Reigen» vom Hugo Imfeld Die Insel Ufnau Der Hofspeisesaal

1/1 2/1 3/1 4/1 5/1 6/1

JAHRESTHEMA «GASTFREUNDSCHAFT» Autogramm A. Solschenizyn 1/4 Klausurgang 1/5 Marc Chagall, Abraham und seine Gäste 1/6 Benediktsstatue 1/7 Kloster mit Türmen 1/8 Blockbuch 1/9 St. Anna, Kloster Fahr 2/4, 2/5 Klosterpforte im Fahr 2/5 Schreibzelle 2/6 «Toricelli»-Raum 2/6 Refektorium im Fahr 2/7 Gebetszeit in der Kirche 2/8 Maria Egartner/Christoph Hammer 2/9 Eritreerinnen im Kloster Einsiedeln 3/4, 3/5, 3/6 Reisepass für Einsiedler Mönche 3/7 Eritreer 2014 3/8 Shirley Kälin 3/9 Hl. Gerold auf dem Esel 4/4 «Willkommen in St. Gerold» 4/5 Familie Ross in der Propstei 4/6 Vokalwoche Vorarlberg 4/7 Hippotherapie 4/8 Sich selber sein 4/9 Ufnau, Grabmal hl. Adalrich 5/4 Ufnau, Reben 5/5 Ufnau, Kirchen und Gasthaus 5/6 Rösli Lötscher 5/7 Übersichtsplan 5/7 Das neue Gasthaus 5/8 Gründungsversammlung 5/9

WALLFAHRT Liturgisches Grundwissen

1/12, 2/11, 3/15, 4/13, 5/16, 6/15 Der Wallfahrtspater… 1/13, 2/17, 3/17, 4/14, 5/11, 6/14 Monkstrail 3/16 «Haben Sie gewusst, dass…» 1/17, 2/19, 3/13, 4/17, 5/17, 6/13 KLOSTER EINSIEDELN Buchvernissage «Madonnas Fashion»

1/10, 1/11, 3/19 2/21 3/26, 4/22

«Jahr der Barmherzigkeit» Kirchengeschichte im Kloster Fahr Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln 4/26 Wallfahrt nach Medjugorje 4/30, 4/31, 5/20, 5/21, 6/20, 6/21 Oblaten 1/24, 4/28, 6/18 In Memoriam 1/19, 4/18, 6/20 Marienbild 1/23, 2/23, 3/21, 4/27, 5/19, 6/17 STIFTSSCHULE Schulseelsorge 1/32, 2/30, 6/32 Weltjugendtag 3/35 Internat 1/35, 2/36, 3/36, 4/40, 6/36 Alumni 1/40, 2/38, 3/38, 4/36, 5/34, 6/38 Corvina 1/44, 4/44, 6/40 Stiftstheater 2/31, 2/32, 2/33, 2/34, 2/35 Intern. Tag der Menschenrechte 1/36, 1/37 Namwala 1/39, 5/32 Wanderlager 5/28, 5/29, 5/30 Matura-Preisträger 3/40 Stiftung Pro Stiftsschule 4/43 Alt-Einsiedlertagungen M 1955 M 1951 M 1966 M 1991 M 1956 M 1961 M 1976

1/46 3/43 4/47 5/37 6/41 6/43 6/44

PROPSTEI ST. GEROLD «forum alte musik : st. gerold» 2/44, 5/39 Bismärklischuppel/Quartett Reichlin 2/44 Taiwu Kinderchor aus Taiwan 2/45 Baum-Gesichter/Wasser-Partituren 3/44 Rura aus Schottland 3/44 Dr. Rüdiger Dahlker 3/45 Cellisten der Wiener Symphoniker 3/46 Buebechörli Stein 3/46, 4/48 Jodelduett Dörig 3/46, 4/48 Kulinarik 3/49, 4/53, 5/43 Familienkapelle Gätzi-Wettstein 4/48 Ausstellung «Religion – Tradition…» 4/49, 5/38 Jazz3 4/49 Victoria Türtscher/Helmut Binder 5/38 Kinder-Spielfest 5/39

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KALEIDOSKOP Jasswoche 5/29 Fledermäuse in der Propstei St. Gerold 6/46, 6/47 KLOSTER FAHR Neues Webatelier Schreibzelle Bügelzimmer «Subiaco» Silja-Walter-Raum Weinkeller Pilgerband Imkerei Renovation Klausur St. Anna-Kapelle Novizenausbildung Silvia Haab Verena Huber-Halter Barbara Kolberg Ruth Mori-Wigger Berta Müller Priska Schmid

80

1/53, 1,54, 1, 55 1/58 1/59 4/61, 5/55, 6/59 3/542 4/57 4/59 5/46, 5/47, 5/48, 5/49 6/52 6/54 6/57 3/53 1/51, 2/49, 1/57 4/60 5/46 1/52

Grusswortbilder Sina Huber, Webstuhl Verena Huber-Halter, Baugerüst Liliane Géraud, Fähre Verena Huber-Halter, Honigwabe Glocke

1/51 2/48 3/50 5/44 6/50

Meditationsbilder Liliane Géraud, Knospen Liliane Géraud, Pusteblume Franziska Schmid, Strohmatte Liliane Géraud, Sternblumen Liliane Géraud, Allerseelen Klaus Honermann, Advent

1/60 2/57 3/61 4/63 5/56 6/61

Verein Pro Kloster Fahr Apéro Herbstanlass Ü30fahrwärts P. Beat Altenbach SJ «Kartäuserwalk» Regina Käppeli «rise up» Porta Santa

3/57 5/53 2/50 2/51 2/53 2/54 5/50, 5/51, 5/52

KALEIDOSKOP Interviews – Charles Lewinsky 1/64, 1/65, 1/67, 1/68 – Hanspeter Müller-Drossaart 2/60, 2/61, 2/62, 2/65, 2/66 – Dieter Meier 3/65, 3/66, 3/68, 3/69 – Isabelle Kaiser 4/67, 4/68, 5/60, 5/61, 5/62, 5/63 – Heidi Maria Glössner 6/64, 6/65, 6/67, 6/68 Eröffnung Gotthard-Basistunnel Buchvernissage Paul Hinder W. Amgwerd, Tod durch Herrschaft Veranstaltungskalender – Barbara Kollberg – Orgelprospekt Einsiedeln – Schreibzelle Kloster Fahr – Erntedank im Kloster Fahr

3/70 3/71 6/70 3/62 3/63 3/63, 5/59 5/58


Weinkeller Kloster Fahr

Aus dem

Weinberg der Benediktinerinnen

Der Weinbau mit Eigenkelterei hat im Kloster Fahr seit Jahrhunderten Tradition. Mit viel Erfahrung, Sorgfalt und Liebe zum Detail werden die Fahrer Weine und Edeldestillate gepflegt.

Weinverkauf und Degustation im Klosterkeller

Q Q Q Q

Jeden Samstag 8.00 – 11.30 Uhr und 13.00 – 15.00 Uhr Telefon 043 455 10 40

Rotweine: Pinot Noir, Fahrer Barrique, Regent Weissweine: Riesling x Sylvaner Spezialitäten: Federweiss, Pinot Gris, Kristallwein, Schaumwein Edeldestillate Der Fahrer Wein ist auch im Klosterladen erhältlich und kann im klösterlichen Restaurant «Zu den Zwei Raben» genossen werden. Aktuelle Informationen: www.kloster-fahr.ch/Weinbau und

kellermeister@kloster-fahr.ch

Impressum

Weitere Autoren dieser Ausgabe Thea Berchtold, Pater Cyrill Bürgi OSB, Helmut Fuchs, Bernhard Hangartner, Alina Jud, Pater Gabriel Kleeb OSB, Klaus Korner, Pater Lorenz Moser OSB, Schwester Michaela Portmann OSB, Pater Kolumban Reichlin OSB, Paul Schmid, Pater Philipp Steiner OSB, Paul Tanner Copyright Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. ISSN 1662-9868

Herausgeber/Verlag Kloster Einsiedeln, 8840 Einsiedeln Kloster Fahr, 8109 Kloster Fahr Redaktion Kloster, 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 62 92, Fax 055 418 61 12 zeitschrift@kloster-einsiedeln.ch www.zeitschrift-salve.ch Verantwortliche Redaktoren Pater Markus Steiner OSB Erich Liebi Redaktionelle Mitarbeiter Johannes Eichrodt, Priorin Irene Gassmann OSB, Verena Huber-Halter, Pater Alois Kurmann OSB, Bruder Gerold Zenoni OSB

Abonnentenverwaltung Abos, Adressänderungen, usw.: Kloster Einsiedeln, Abonnentenverwaltung «Salve», 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 62 92, Fax 055 418 64 25 abo@kloster-einsiedeln.ch www.zeitschrift-salve.ch Jahresabonnement Schweiz: CHF 39.– inkl. MwSt / Studentenpreis: CHF 20.– Ausland: Abopreise auf Anfrage, Einzelpreis: CHF 7.80 + Porto Inserateverwaltung ea Medien AG, Werner-Kälin-Strasse 11, Postfach 45, 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 82 00 Fax. 055 418 82 22 info@eamedien.ch www.eamedien.ch Herstellung + Druck Druckerei Franz Kälin AG, Kornhausstrasse 22, 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 90 70, www.druckerei-kaelin.ch

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