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S A LV E
Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr
SALVE Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr
8. Jahrgang · Ausgabe 3, Juni/Juli 2016 Erscheint 6-mal jährlich
Jahresthema Gastfreundschaft für Flüchtlinge – «Ich war Fremdling und ihr nahmt mich auf»
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Wallfahrt Liturgischer Kalender Wallfahrtstage grosser Pilgergruppen Haben Sie gewusst… Liturgisches Grundwissen: «Denn dein ist das Reich…» Wallfahrtsinformationen Monkstrail – Schnitzeljagd auf dem Klostergelände Der Wallfahrtspater berichtet
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Kloster Einsiedeln
Frontseite: Gastfreundschaft für Flüchtlinge im Kloster Einsiedeln (Foto: Franz Kälin jun.).
Buchübergabe an den Papst – «Vedi il Papa!» Gebetsanliegen Oblaten: «An Gottes Barmherzigkeit niemals verzweifeln» Kirchengeschichte für Novizen im Kloster Fahr Konventglöckli
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Stiftsschule Schulnachrichten Ecke der Eltern Schulseelsorge: Eine konzentrierte Dosis Kloster Weltjugendtag in Schaffhausen – «Are you Munot?» Internat: Interne drehen einen Werbefilm Personalnachrichten Alumni: Im Einsiedler Käseparadies Matura-Preisträger: Besuch beim ABB-Roboter Klassentag Maturi 1951
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St. Gerold Kurs- und Kulturprogramm
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Kloster Fahr Grusswort Einweihung Silja-Walter-Raum Verein Pro Kloster Fahr Die gute Hirtin und ihre Lämmer Nachrichten der Ehemaligen Meditation und Bild
50 52 56 58 59 60
Kaleidoskop www.kloster-einsiedeln.ch www.kloster-fahr.ch www.propstei-stgerold.at www.zeitschrift-salve.ch www.gotteswort.ch
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Veranstaltungskalender Das «Salve»-Interview: Dieter «Yello» Meier Der Segen für den Basistunnel Das neue Buch «Bischof in Arabien» Neue Bücher Impressum
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LEITGEDANKE
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iebe Leserin, lieber Leser die Flüchtlinge auf diesem Planeten werden zur Zeit in Millionen gezählt, und tagtäglich werden es mehr. Wer will da schon grosse Worte machen, wenn vier junge Frauen aus Eritrea und Äthiopien vorübergehend im Kloster unterkommen? Mehr als ein Tropfen oder meinetwegen vier Tröpflein auf den heissen Stein ist das nicht. «Grosse Worte» zu machen, worüber auch immer, war noch nie Sache dieser Zeitschrift, also auch nicht über die vier «Fremdlinge», die im Kloster Aufnahme gefunden haben (ich berichte darüber ab Seite 4 unter dem Titel unseres Jahresthemas «Gastfreundschaft»). Flüchtlinge zählen – daraus resultiert die (politische) Aufgabe, ein Mengenproblem lösen zu müssen: wie viele dort-, wie viele woanders hin? Wir kennen die Feilscherei vom Nordkap bis an den Bosporus aus den Medien zur Genüge. Aber ihre Zahl, die erschreckend hohe Zahl von Flüchtlingen ist nur eine Seite der Medaille. Eine andere ist, dass es sich in jedem einzelnen Fall und unter allen Umständen in erster Linie und immer um Menschen handelt – Menschen, die aus welchen Gründen auch immer – ihre Heimat verliessen und Fremdlinge geworden sind. Jeder und jede Einzelne. Damit sind sie ein Thema für uns Christen geworden. «Ich bin ein Fremdling gewesen und ihr habt mich aufgenommen», sagt Jesus von Nazareth. Das ist unsere Aufgabe. Sie klingt bekanntlich auch in der Regel des hl. Benedikt an, wenn er uns auffordert, in jedem Menschen, der bei uns anklopft, Christus zu sehen. In diesem Sinn hat die Einsiedler Klostergemeinschaft vor einem halben Jahr erneut Flüchtlingen vorübergehendes Gastrecht angeboten. Auf die Anzahl kommt es dabei, wie gesagt, weniger an. Es geht in erster Linie darum, dazu beizutragen, dass die Würde des einzelnen Menschen soweit als nötig und möglich wiederhergestellt, respektiert, geachtet wird. Wie das konkret gemeint sein kann, ist auf einem Flüchtlingsausweis vom 11. April 1798 nachzulesen, ausgestellt von Fürstabt Beat Küttel für einen seiner Konventualen auf der Flucht vor den heranrückenden Franzosen: «...unseren lieben P. Claudius Poujol mit aller Achtung und Liebe aufzunehmen, und demselben mit allem, was ihm zu seinem Unterhalte nöthig seyn mag, an die Hand zu geben.» In Einsiedeln weiss man, was es heisst, als Flüchtling Fremdling zu sein... Herzlich, Ihr
Erich Liebi
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JAHRESTHEMA
Gastfreundschaft für Flüchtlinge
«Ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf» Nach 2014 hat das Kloster Einsiedeln im letzten Herbst zum zweiten Mal auf Ersuchen der Asylbehörde Flüchtlinge aufgenommen. Dieses Mal kommen vier junge Frauen aus Eritrea und Äthiopien in den Genuss der klösterlichen Gastfreundschaft. Ausserdem gewährte das Kloster in den letzten zehn Jahren mehrmals einzelnen Flüchtlingen Wohnrecht und ermöglichte ihnen Ausbildungen. Die Aufnahme von «Fremdlingen» ist in der Geschichte des Klosters mehrfach fest verankert. Und die Konventualen haben 1798 am eigenen Leib erfahren, was es heisst, als Flüchtling auf Gastfreundschaft angewiesen zu sein. 29. April 2016. Es ist Karfreitag. Natürlich nicht für uns Westchristen, wohl aber für Yordanus, Nebiat, Selam und Desawit, vier junge Damen, drei aus Eritrea, eine aus Äthiopien. Im November letzten Jahres sind sie in ihr bescheidenes neues Heim im ältesten Gebäude des Klosters Einsiedeln, in der «Alten Metzgerei», eingezogen. Ich treffe sie zusammen mit ihrer Betreuerin Antoinette Seematter, Chefin der klösterlichen Wäscherei, Schneiderei und Reinigung, in einem Arbeitsraum der Schneiderei bei der Arbeit. Aber gleich anschliessend werden sie sich feiertäglich herausputzen, sich den für orthodoxe Afrika-Christinnen typischen langen weissen Schleier über den Kopf legen und hinunter nach Altstetten fahren zum Karfreitagsgottesdienst ihrer Kirche nach julianischem Kalender. Auf Wunsch der Behörden Die Einsiedler Asylbehörde hatte das Kloster wie bereits 2014 um Platz für Flüchtlinge angefragt. Die Mönche willigten ein und stellten die leerstehende Wohnung im Werkstättentrakt zur Verfügung – drei Zimmer mit Küche, bescheiden ausgestattet, ohne Renovation, wie Dekan Pater Cyrill im Gespräch betont. Bezahlt von der Behör-
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de seien einzig ein neuer Herd, ein Kühlschrank und eine Waschmaschine installiert worden. Und für einen späteren Zeitpunkt komme die Erneuerung der Fenster in Frage. «Auf längere Sicht» Im Gegensatz zur kurzfristigen Aufnahme eritreischer Flüchtlinge 2014 im Holzhof sei das jetzige Engagement des Klosters «auf längere Sicht» geplant. Der Status der vier jungen Frauen ist noch offen, die Asylanträge sind eingereicht, aber noch nicht entschieden. Bleiben dürfen möchten sie aber Yordanus, Selam, Nebiat und Desawit vor ihrem Zuhause im ersten Stock der alten Klostermetzgerei...
JAHRESTHEMA
... und an der Arbeit mit Klosterwäsche (Fotos: Franz Kälin jun.). schon, was auch Pater Cyrill zu Ohren gekommen ist. «Ich bete zu Gott, dass ich in Einsiedeln bleiben kann,» zitiert er eine der Eritreerinnen.
ma Sprache und Integration der jüngsten des Quartetts für ihre Matura-Arbeit vorgenommen (siehe Kasten).
Sprachbarrieren
An diesem Freitag Vormittag in der Klosterschneiderei ist allerdings spürbar, dass die Sprachprobleme nicht auf Kosten der Herzlichkeit gehen, ganz im Gegenteil. Eine liebevolle Atmosphäre ist zu spüren. Antoinette Seematter verständigt sich mit ihren vier Schützlingen so gut wie es geht auf Englisch, mit Händen und Füssen auch, mit ersten deutschen Brocken oder auch mal mit einem Handy-Foto, wenn es um einen konkreten Gegenstand geht. Auch was die Verständigung anbelangt, ist Antoinette Seematter ganz entschieden: «Es kommt in erster Linie darauf an, wie wir etwas machen und nicht was.»
Die Verbindung des Konvents zu den Flüchtlingsfrauen sei «nur ganz lose», meint Pater Cyrill bedauernd, «ich wünschte mir schon mehr Kontakt.» Aber die Sprachbarrieren sind hoch, die Deutschkenntnisse der vier Frauen sind noch sehr rudimentär, etwas Englisch sprechen sie, und die Äthiopierin kann sich nur auf Arabisch mit ihren drei Schicksalsgefährtinnen aus Eritrea verständigen. Diese sprechen Tigrinisch, ihre Gefährtin aus Äthiopien Amharisch. Und alle vier müssen sich hier in Europa nicht nur mündlich sondern auch schriftlich neue Sprachen erwerben; sowohl Tigrinisch als auch Amharisch haben je auch ihre eigene Schrift. Alle vier Frauen besuchen auf Veranlassung der Asylbehörde einen Deutsch-Unterricht und machen gute Fortschritte. Ausserdem hat sich eine Stiftsschülerin das The -
«Wir müssen es gut haben hier»
«Ich habe schon immer das Kloster gesucht» Es ist sicht-, hör- und spürbar, dass das keine leeren Worte sind. «Wir müssen es gut haben
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JAHRESTHEMA
Man versteht sich – trotz aller noch bestehenden Sprachbarrieren: Antoinette Seematter und ihre Schützlinge. hier», sagt die Fachfrau Hauswirtschaft mit Ausbildnerdiplom, das sei der Auftrag an sie. Eigentlich habe sie als junge Frau ins Kloster oder in die Mission gewollt, dann sei aber das Leben mit Heirat und zwei inzwischen erwachsenen Kindern einen anderen Weg mit ihr gegangen. «Aber dann ist es plötzlich doch so, wie ich es mir gedacht hatte», sagt sie und strahlt. Sie arbeite jetzt ja im Kloster und mache «ihre Mission» halt hier. Auch wenn sie nicht viel weiss über das Schicksal von Yordanus, Nebiat, Selam und Desawit, eines ist für Antoinette Seematter klar: «Die Asylantinnen sind eine Bereicherung für uns. Und gleichzeitig bin ich dankbar dafür, dass ich hier leben kann, wo ich geboren bin.» Dreizehntage-Monat Die vier Frauen waren von der Asylbehörde des Bezirks dem Kloster zugeteilt worden. Dass sie aus Eritrea und Äthiopien stam men, sei wohl eher Zufall, meint Pater Cyrill. Die Behörde achte aber schon darauf, Personen in Sachen Religion, geographischer Herkunft und Mentalität möglichst «kompatibel» zu plazieren.
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Arbeiten dürfen die Asylanwärterinnen nur 13 Tage im Monat mit einem bescheidenen Stundenlohn, entsprechend gering sind die Verdienstmöglichkeiten. Eingesetzt werden sie in der Wäscherei, in der Schneiderei und auch beim Putzdienst. Sogar innerhalb der Klausur machen sie Reinigungsarbeiten, wie Pater Cyril bestätigt. Und die Fensterscheiben der Klosterwerkstätten sind dank der vier «fremden» Arbeitskräfte in den Genuss einer Reinigung gekommen. Lange Tradition Flüchtlinge, Fremdlinge klopften mit den vier jungen Afrikanerinnen im November 2015 nicht zum ersten Mal an die Klosterpforte – ganz im Gegenteil. Die Gastfreundschaft des Konvents für Obdach und Schutz suchende Fremde hat eine lange Tradition. «Mit aller Achtung und Liebe» Gut belegt mit reichlich Aktenmaterial im Klosterarchiv ist die Zeit, als die Einsiedler Konventualen selber die Flucht ergreifen mussten, um nicht der Raserei der französischen Revolutionstruppen zum Opfer zu fallen. Der Wortlaut des von Abt Beat Küt-
JAHRESTHEMA tel ausgestellten Empfehlungsschreibens für seine Mitbrüder auf der Flucht bringt zum Ausdruck, was auf der Ebene von Mensch zu Mensch auch heute noch Gültigkeit hat: «Mit aller Achtung und Liebe» den Vorweiser dieses Dokuments aufzunehmen «und denselben mit allem, was ihm zu seinem Unterhalte nöthig seyn mag, an die Hand zu geben.» Bevor die Franzosen kamen Ausführlich beschrieben hat die äusserst schwierige Zeit von 1790–1808 Pater Rudolf Henggeler in seiner Schrift «Das Stift Einsiedeln und die Französische Revolution». Hier erfahren wir auch viel über die Vorgeschichte der Einsiedler Konventualen auf der Flucht. Alles Kirchliche, alles Aristokratische, alles Feudale war für die französischen Revolutionäre ein rotes – oder wohl eher ein «blaues» Tuch. Unzählige Adelige, unzählige Priester ergriffen die Flucht, um der Guillotine oder der Schmach eines Eides auf die «gottlose» Republik zu entgehen. Bei Vielen war damals der Name «Einsiedeln» bekannt als ein katholischer Ort und als
ein Ort, der mit der Aristokratie, namentlich der Österreichischen, in guter Beziehung stand. Das machte Einsiedeln zum bevorzugten Ziel für viele Gefährdete. Wie Pater Rudolf Henggeler schreibt, betrug die Zahl der Obdach Suchenden Anfang 1794 «über 2000», verteilt auf Kloster und Dorf. Das wusste man natürlich in den revolutionären Kreisen Frankreichs, sodass ein wichtiges Ziel ihrer Truppen das verhasste Kloster mit der ebenso verhassten schwarzen Madonna war. Die Gastfreundschaft der Einsiedler Mönche wurde nun zum Bumerang. Mit und ohne Medien Abschliessend will und kann die Darstellung von gelebter Gastfreundschaft für «Fremdlinge» hier nicht sein. In jüngster Zeit, will heissen seit die «Völkerwanderung» des 21. Jahrhunderts im Gange ist und Millionen Menschen namentlich aus Asien und Afrika heimatlos geworden sind, ist Obdach für Flüchtlinge im Kloster Einsiedeln – auch in Einzelfällen – erneut ein Thema.
Eine Art Reisepass für Einsiedler Mönche, als diese 1798 auf der Flucht vor den französischen Truppen selber Fremdlinge wurden (Dokument aus dem Klosterarchiv).
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JAHRESTHEMA Grosse Beachtung in den Medien fand 2014 die Aufnahme von rund 25 ebenfalls eritreischen Asylbewerbern, die damals in der Pilgerunterkunft im Holzhof einquartiert worden sind. Besondere Beachtung fand die Tatsache, dass auch Muslime zu dieser Flüchtlingsgruppe gehörten. Auch auf «Twitter» wurde das Thema – mit klösterlicher Beteiligung – eifrig diskutiert. Und in der Stiftsschule wurde Interesse und Offenheit für die Flüchtlinge mit einem «soziokulturellen Projekt» geweckt («Salve 1/2015, S.42f.) Mehr im Stillen wurde und wird klösterliche Gastfreundschaft an Einzelpersonen gelebt. Einzelfälle Es waren in den letzten zehn Jahren vor allem Flüchtlinge aus Afghanistan und ExJugoslawien, die als «Einzelfälle» Aufnahme gefunden haben, wie Pater Cyrill zu berichten weiss. Untergebracht wurden und werden sie im Zimmertrakt der Statthalterei. Und das Kloster bot und bietet ihnen Ausbildungsmöglichkeiten, sei es eine Berufslehre in einer der Werkstätten oder extern, sei es ein Gymnasiumsbesuch. Da ist zum Beispiel die Geschichte von Ivan aus Kroatien. Das Kloster hat ihm Unterkunft gewährt und den Besuch der Handelsschule und anschliessend auch von Weiterbildungskursen ermöglicht. «Heute lebt er in Kanada und steht auf eigenen Füssen», erzählt Pater Cyrill. Er hat ihn neulich dort getroffen. Es sei nicht die Absicht des Klosters, diese Leute «an uns zu binden», betont der Dekan, aber so etwas wie «Familie und Heimat» hätten sie schon gefunden im Kloster. Auch diese Einzelpersonen wurden von der Einsiedler Asylbehörde ans Kloster vermittelt. Auch im Fahr und in St. Gerold Zu erwähnen ist schliesslich auch, dass die Propstei St. Gerold, die zum Kloster Einsiedeln gehört und 1798 Asylort für viele Einsiedler Mönche wurde, derzeit ebenfalls wieder Flüchtlinge beherbergt.
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Eritreer 2014 in Begegnung mit Stiftsschülern (Foto: Rachel Stocker). Und auch für das Kloster Fahr sind Flüchtlinge überliefert. Pater Thomas Fässler berichtete in der Ausgabe 1/2010 – damals noch als Frater – in der Rubrik «Historia/Aus dem Klosterarchiv» darüber. In den Jahren 1943 bis 1945 lebten dreizehn Frauen, die vor den Nazis geflüchtet waren, im Kloster Fahr. Die meisten von ihnen gehörten dem jüdischen Glauben an. Untergebracht waren sie im Anbau an die in St. Anna-Kapelle, bezahlt wurde ihr Aufenthalt vom Kloster Fahr selber. Kontakt hatten die Flüchtlingsfrauen mit den Klosterfrauen, die damals noch in strengster Klausur lebten, keinen. Mit einer Ausnahme. Schwester Regula Wolf brachte den Frauen bei, aus den Blättern der Maiskolben Türvorlagen zu flechten. Auch andere Medien berichteten 2010 über «das lange gehütete Geheimnis»: «Das Kloster Fahr nahm jüdische Frauen auf», schrieb der Zürcher «Tages-Anzeiger» im April 2010. Und eine Leserin kommentierte: «Es freut mich zu lesen, dass es auch in der Schweiz Klöster mit Menschenliebe ohne vorgenommenen Fremdenhass [...] gegeben hat». Und immer noch gibt, füge ich gerne an. Erich Liebi
JAHRESTHEMA
Nicht der «Flüchtling», sondern der Mensch dahinter Wie schon 2014 werden die Flüchtlinge im Kloster in der Stiftschule erneut Thema sein. Auf Anregung ihrer Zeichnungslehrerin Rachel Stocker hat sich die Viertklässlerin Shirley Kälin entschieden, dieses Thema zu ihrer Maturaarbeit zu machen, die sie in einem Jahr abzuliefern hat. Die ursprüngliche Idee war, die jüngste der Eritreerinnen bei ihrem Deutschunterricht zu begleiten und zu dokumentieren, wie sie im Laufe eines Jahres in dieser für sie gänzlich neuen Sprachwelt zurechtkommt. Doch schon bald erwies sich dieses Vorhaben als zu schwierig, allein schon deshalb, weil sich Shirley derzeit mit ihrer «Kandidatin» Jordanus kaum verständigen kann. Diese spricht momentan nur ihre Muttersprache Tigrinisch und ein paar Brocken Englisch. Und am Anfang sei sie auch noch sehr scheu gewesen. Als Grundlage für eine Maturaarbeit, die in einem Jahr fertig sein muss, reicht das kaum. Deshalb haben sich Shirley und ihre «Maturagotte» Rachel Stocker entschieden, das Thema auszuweiten in Richtung Kulturaustausch zwischen der Eritreerin und der Einsiedlerin. Shirley Kälin ist das ganz recht, denn das Sprachliche – ihre Muttersprache ist Französisch – habe für sie bei diesem Projekt nicht im Vordergrund gestanden, gesteht sie. Ihr schwebt deshalb viel mehr vor, der jungen Eritreerin zu zeigen, «wie es in Einsiedeln und in der Schweiz ist». Im engen Kontakt mit ihr will sie Jordanus «typisch schweizerische Sachen» zeigen. Wenn sie dann mit der deutschen Sprache etwas vorangekommen sei, so hofft Shirley, könne ihr Jordanus dann auch etwas über das Leben in Eritrea erzählen. Und vielleicht auch zeigen. Immerhin haben die Flüchtlinge aus Eritrea etwas sehr Typisches ihres Lebens zu Hause in die Schweiz mitgebracht – die sprühende Art, Shirley Kälin, Stiftsschülerin 4. Klasse. ihren christlichen Glauben auf eritreischorthodoxe Weise zu feiern. Einen Besuch eines eritreischen Gottesdienstes in Altstetten zusammen mit Jordanus könnte sich Shirley jedenfalls gut vorstellen. Der Grund, weshalb sich die künftige Maturandin für die Eritreerin entschieden hat, beantwortet Shirley sehr überzeugend und einleuchtend: «Es ist ein mega aktuelles Thema». Und sie hat etwas gegen Vorurteile gegenüber Asylbewerbern, sie möchte ihnen «ohne Vorurteil» begegnen. Damit liegt Shirley ganz auf der Linie, die schon 2014 das «soziokulturelle Projekt der Klasse 4c BG/Rachel Stocker» an der Stiftsschule geprägt hat: Nicht der «Flüchtling» steht im Vordergrund, sondern der Mensch dahinter. Erich Liebi
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WALLFAHRT
Liturgischer Kalender für den Juni 1. Mi
Hl. Justinus († um 165) Philosoph, Märtyrer
3. Fr Hochfest Herz Jesu 11.15 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper Eucharistische Aussetzung 20.00 Feierliche Komplet Eucharistische Aussetzung
24.Fr
Hochfest der Geburt Johannes des Täufers 11.15 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
26. So 13. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
29. Mi 5. So 10. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
11. Sa
Hochfest der heiligen Petrus und Paulus. Apostel 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
Hl. Barnabas, Apostel
12. So 11. Sonntag Im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
Gebetsmeinungen 13. Mo
Hl. Antonius von Padua († 1231) Ordenspriester, Kirchenlehrer Einsiedler Gebetstag für geistliche Berufe 13.15– Anbetung in der Unterkirche 16.00 Eucharistischer Segen
19. So 12. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
21. Di
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Aloisius Gonzaga († 1591) Ordensmann
Weltkirche Für den Zusammenhalt der Menschen: Einsame und Alte mögen – besonders in den grossen Städten – Gelegenheiten menschlicher Begegnung und solidarisches Verhalten vorfinden. Für die Seminaristen, für die Novizinnen und Novizen: Menschen mit Freude am Evangelium mögen sie voll Weisheit in ihren Beruf einführen. Kirche Schweiz Mögen die mit den Kindern gefeierten Sakramente die Erwachsenen an ihren eigenen Glauben und ihr kirchliches Engagement erinnern und sie dazu ermutigen.
WALLFAHRT
Liturgischer Kalender für den Juli 2. Sa Fest Mariä Heimsuchung 11.15 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
24. So 17. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
3. So 14. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
25. Mo Fest Apostel Jakobus 11.15 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
4. Mo
29. Fr
Ulrich von Augsburg († 973) Bischof
10. So 15. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
Hl. Marta, Maria und Lazarus Gastfreunde des Herrn
31. So 18. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
11. Mo
Hochfest des heiligen Benedikt Abt, Schutzpatron Europas 11.15 Pontifikalamt 16.30 Pontifikalvesper
13. Mi
Einsiedler Gebetstag für geistliche Berufe 13.00– Anbetung in der Unterkirche 16.00 Eucharistischer Segen 16.30 Feierliche Vesper
16. Sa
Hochfest Unsere Lieben Frau von Einsiedeln 11.15 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper
17. So 16. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Feierliches Konventamt 16.30 Feierliche Vesper Äussere Feier Unserer Lieben Frau von Einsiedeln Fest hl. Birgitte von Schweden († 1373) Ordensgründerin, Mitpatronin Europas 11.15 Feierliches Konventamt
23. Sa
Gebetsmeinungen Weltkirche Ureinwohnern, deren Identität und Daseinsberechtigung in Frage gestellt werden, soll mit Hochachtung begegnet werden. Die Kirche Lateinamerikas und der Karibik möge entsprechend ihrer Sendung das Evangelium mit neue Kraft und Begeisterung verkünden. Kirche Schweiz Mögen jene, die in den Ferien sind, sich Zeit nehmen für geistliche Lektüre und den Besuch kultureller und religiöser Stätten.
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WALLFAHRT
Wallfahrtstage grosser Pilgergruppen 2016 Alle Gottesdienste finden jeweils in der Klosterkirche statt (ausser GK = Gnadenkapelle) Juni So, 05. Juni
Tschechen Wallfahrt
12.30 Uhr
Pontifikalamt
Sa, 11. Juni
Kroatenwallfahrt
19.00 Uhr
Pontifikalamt
So, 12. Juni
Kroatenwallfahrt
12.15 Uhr
Pontifikalamt
Sa, 18. Juni
Pro Ecclesia Schweiz
09.30 Uhr Pontifikalamt
So, 19. Juni
Tamilenwallfahrt
12.30 Uhr 15.15 Uhr
So, 26. Juni
Glarner Landeswallfahrt
11.00 Uhr Pilgermesse 14.30 Uhr Andacht GK
Juli Sa, 02. Juli
Züricher Wallfahrt
12.30 Uhr
Di, 05. Juli
Jurassier Wallfahrt
14.30 Uhr Eucharistiefeier 20.30 Uhr Andacht GK
Eucharistiefeier Andacht
Eucharistiefeier
Mi, 06. Juli
09.30 Uhr Bussfeier 14.30 Uhr Pontifikalamt
Do, 07. Juli
09.30 Uhr Eucharistiefeier
Mo, 18. Juli
Wallfahrt der Fahrenden
21.30 Uhr
Lichterprozession KP
Mi, 20. Juli
20.30 Uhr Andacht GK
Fr, 22. Juli
14.00 Uhr Pontifikalamt 20.30 Uhr Andacht GK
August
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Mo, 01. August Fusswallfahrt der Kath. Landvolkbewegung, Augsburg (D)
15.15 Uhr
Andacht GK
Di, 02. August
15.15 Uhr
Andacht GK
Sa, 20. August Rheintaler Wallfahrt
09.45 Uhr Eucharistiefeier 15.15 Uhr Andacht
So, 14. August Familienwallfahrt im Heiligen Jahr
11.00 Uhr
So, 21. August MFM Deutschschweiz
12.15 Uhr Rosenkranz 14.30 Uhr Eucharistiefeier
Mo, 22. August Einsiedler Krankentag
14.30 Uhr Eucharistiefeier mit Krankensalbung
Sa, 27. August
12.30 Uhr
Afrikanische Wallfahrt
Pilgermesse
Eucharistiefeier
Haben Sie gewusst, dass ... … das Reden über andere zu Unrecht immer als schlecht, ja verwerflich bewertet wird. Zwar heisst es zu Recht, dass die anderen das ergiebigste und interessanteste Gesprächsthema seien. Wir alle machen uns von unseren Mitmenschen ein Bild, in dem das Aussehen des anderen, seine Art zu reden, seine Reaktionen auf verschiedene Erfahrungen, seine Ansichten über politisches, soziales, religiöses Geschehen zusammenlaufen. Ob die Gespräche über andre, die abwesend sind, nur schlecht sind, hängt von denen ab, die sprechen. Geht es um Klatsch, um Weitergabe von Gehörtem, ergänzt mit der Bitte «Aber sag‘ es nicht weiter», das dann prompt einem andern «im Vertrauen» weitersagt wird, geht es darum, sich als geschickten Erzähler oder klugen Beurteiler von anderen darzustellen. Dann wird das Gespräch schlecht, macht die klein, über die man redet, weil der Redende damit sich selber eine weisse Weste anzieht, sich gross macht. Ein gutes Gespräch über andere aber kommt zustande, wenn der Gesprächspartner den, über den gesprochen wird, etwas anders sieht, seine Handlungen noch von einem anderen Gesichtspunkt aus beurteilt und dies auch ins Gespräch einbringt, wenn beide im Gespräch versuchen, das, was am andern negativ auffällt, in einen anderen Zusammenhang zu stellen und so besser zu verstehen. Gute Gespräche dieser Art über andere sind nötig und nützlich, weil sie vom Anliegen getragen sind, einen anderen gerecht zu beurteilen, seine als negativ oder lächerlich empfundenen Seiten zu verstehen und ihnen das Gewicht zu nehmen.
Im Gespräch über andere spielt das Sprichwort «Wie man in den Wald hineinruft, so tönt es zurück» seine Rolle. Wenn sich die Sprechenden nicht bloss wie Papageien-Wald benehmen, der zurücktönt, sondern als Menschen mit Feingefühl und eigener Urteilsfähigkeit, wird das Gespräch gut. Auf jeden Fall darf man nie vergessen, dass das Bild, das wir uns von anderen machen, ebenso ein Spiegel von uns selbst ist, mit den unsympathischen und den sympathischen Zügen. Pater Alois Kurmann
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WALLFAHRT
Liturgisches Grundwissen
«Denn dein ist das Reich» Der in der Messe verwendete Schluss des «Vaterunsers»: «Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit» fehlt in der Bibel (Mt 6,9–13; Lk 11,2– 4). Aber schon am Beginn des 2. Jahrhunderts wurde die Version des Vaterunser aus dem Matthäusevangelium mit der Schlussformel in eine Kirchenordnung aufgenommen und bestimmt: «Dreimal am Tag sollt ihr so beten.» Die matthäische Version wird seitdem betend nachgesprochen. Die Schlussformel verbreitete sich, so dass sie sogar in Bibelhandschriften beim Vaterunser hinzugefügt war. Als Luther die Bibel übersetzte, hatte er eine lateinische Vorlage des «Vaterunsers» mit Schlussformel vor sich. So sprachen evangelische Christen dann auch dieses Grundgebet. Die ökumenische Fassung des «Vaterunsers», die wir heute verwenden, bleibt bei dieser altkirchlichen und evangelischen Gebetstradition. Die Schlussformel wird daher jetzt auch in der Messe gesprochen. Nach den Bitten schwingt das Gebet zurück zu dem, der von Beginn der Zeiten an bis zu ihrem Ende die Kraft (griech. dynamis) hat, sein Reich des Friedens bei den Menschen ankommen zu lassen.
Das älteste Buch in deutscher Sprache, die «Abrogans»-Handschrift aus der Zeit um 790, mit dem ältesten Vaterunser und Credo (Bild: Stiftsbibliothek St. Gallen, Cod. Sang. 911).
(Quelle: Gunda Büske/Josef-Anton Willa (Hg.), Im Namen ... Amen. Liturgie in Stichworten. Paulusverlag, Freiburg Schweiz, 2012
Mit freundlicher Genehmigung des Liturgischen Institutes der deutschsprachigen Schweiz, Fribourg, www.liturgie.ch
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WALLFAHRT
Wallfahrtsinformationen Seelsorge
Öffnungszeiten
Beichtzeiten Sonn- und Feiertage: 08.30 – 09.15 / 10.45 –11.00 / 15.00 –16.00 / 17.00 –18.00 Uhr Montag bis Samstag: 09.00 –10.45 / 15.00 –16.00 / 17.00 –18.00 Uhr
Kirchenpforte Montag bis Samstag: 08.30 –11.00 / 13.30 –16.15 / 17.00 –18.15 Uhr Sonn- und Feiertage: 08.30 – 09.15 / 10.30 –11.45 / 13.30 –16.15 / 17.15 –18.15 Uhr
Das «Goldene Ohr» das.goldene.ohr@kloster-einsiedeln.ch Klosterkirche Ostern bis Allerheiligen: 6.00 – 21.00 Uhr Allerheiligen bis Ostern: 6.00 – 20.30 Uhr Segnung von Andachtsgegenständen Montag bis Samstag: 12.00 / 14.45 / 16.15 / 17.00 Uhr Sonn- und Feiertage: 10.45 / 12.00 / 14.45 / 16.15 / 17.00 Uhr
Wallfahrtsbüro Sie erreichen uns telefonisch von Montag bis Freitag 09.00 –11.00 / 13.30 –17.30 Uhr November bis Februar sowie während der Sommerferien: 09.00 –11.00 Uhr Telefon: +41 (0)55 418 62 70 Fax: +41 (0)55 418 62 69 wallfahrt@kloster-einsiedeln.ch www.wallfahrt-einsiedeln.ch Klosterladen Sonn- und Feiertage: 10.45–16.30 Uhr Montag–Freitag: 10.00 –12.00 Uhr / 13.30 –17.30 Uhr Samstags: 10.00 –16.30 Uhr Telefon: 055 418 64 71 www.klosterladen-einsiedeln.ch
Gottesdienste in der Klosterkirche Sonn- und Feiertage
Werktage
17.30 Uhr 06.15 Uhr 07.15 Uhr 08.00 Uhr 09.30 Uhr
Vorabendmesse (Hauptaltar) Kapellmesse (Gnadenkapelle) Laudes Kapellmesse (Gnadenkapelle) Konventmesse (Hauptaltar)
06.15 Uhr 07.15 Uhr 08.30 Uhr
Kapellmesse (Gnadenkapelle) Laudes Kapellmesse (Gnadenkapelle)
11.00 Uhr
Pilgermesse (Hauptaltar)
16.30 Uhr 17.30 Uhr 20.00 Uhr
Vesper/Salve Regina Kapellmesse (Gnadenkapelle) Komplet
09.30 Uhr 11.15 Uhr 12.05 Uhr 16.30 Uhr 17.30 Uhr 20.00 Uhr
Kapellmesse (Gnadenkapelle) Konventmesse (Hauptaltar) Mittagsgebet Vesper/Salve Regina Kapellmesse (Gnadenkapelle) Komplet
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WALLFAHRT
Monkstrail – Schnitzeljagd auf dem Einsiedler Klostergelände
In der Haut von Sherlock Holmes Monkstrail heisst das neue Einsiedler Ausflugsziel für alle – ob jung oder älter – mit einem detektivischen Spürsinn. Denn diesen braucht es, um bei dieser besonderen Schnitzeljagd den Weg durch die Welt der Mönche zu finden.
Ausflüglern nach Einsiedeln steht seit Kurzem ein neues spannendes Angebot zur Auswahl. Während es bis anhin nur über Lektüre oder über eine offizielle Führung durch das Benediktinerkloster möglich war, mehr über dessen Vergangenheit und Gegenwart zu erfahren, kann man nun die Welt der Mönche auch auf eigene Faust erkunden. Monkstrail heisst dieses neue Angebot, bei dem man in Kleingruppen und mit etwas detektivischem Spürsinn auf einer rund einstündigen Tour quer über das ganze Gelände viel Spannendes und Wissenswertes über das Kloster Einsiedeln fährt. Smartphone erforderlich Die moderne Schnitzeljagd, bei der man mit Hilfe eines internetfähigen Smartphones den Weg von Posten zu Posten zu finden hat, ist der ideale Ausflugstipp für Schulreisen oder Firmenausflüge der besonderen Das Signet der neuesten Attraktion für Klosterbesucher.
Art. Wie in einem richtigen Abenteuer soll es dabei den Teilnehmenden natürlich nicht allzu leicht gemacht werden. Doch wer auf dem rechten Pfad bleibt, der begegnet nicht nur – sogar an völlig unerwarteten Orten – allerlei Tieren oder klopft an schwere Türen, sondern wird gewiss kaum mehr aus dem Staunen über prächtige Bauten herauskommen. Selber seinen Weg finden Wer also an keiner gewöhnlichen Führung durch das Kloster teilnehmen will, sondern vielmehr selber seinen Weg durch die Welt der Mönche finden möchte, für all die ist dieser Monkstrail genau das Richtige. Haben Sie den Mut und wagen Sie das Abenteuer – es wartet auf Sie! Loslegen können Abenteuerlustige die ganze Woche über, also auch am Sonntagnachmittag; Voranmeldung über das Wallfahrtsbüro erforderlich. Weitere Informationen zu diesem neuen Angebot des Klosters Einsiedeln findet man unter www.monktrail.ch. Pater Thomas Fässler
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WALLFAHRT
Der Wallfahrtspater berichtet
Junge Menschen unterwegs – ein starkes Zeichen Bis zum 20. November 2016 begeht die Kirche das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Die Wallfahrt gehört wesentlich zur Feier eines solchen Heiligen Jahres. Darum lädt die Klostergemeinschaft in diesem Jahr verschiedene Personengruppen nach Einsiedeln ein. Die Jugendlichen machten am 24. April 2016 den Anfang. Rund 20 junge Erwachsene konnten um 10.00 Uhr beim Bahnhof Biberbrugg begrüsst werden. Zusammen mit den Patres Cyrill, Thomas und Philipp pilgerten sie von dort zu Fuss über den Altberg nach Einsiedeln. Nebel und Schneetreiben verhinderten zwar den Blick auf die Schönheiten der Natur, taten aber der guten Stimmung (fast) keinen Abbruch. Unterwegs wurde dreimal Halt gemacht und – passend zum Thema des Heiligen Jahres – wurden verschiedene Aspekte der Barmherzigkeit betrachtet. Am Ziel angekommen durchschritt jeder und jede einzeln die «Pforte der Barmherzigkeit» auf dem Klosterplatz und dann grüssten alle gemeinsam Maria, die «Mutter der Barmherzigkeit», in der Gnadenkapelle. Austausch und Begegnung Eine schmackhafte Suppe aus der Klosterküche und das mitgebrachte Picknick wärmten die jungen Wallfahrer allmählich wieder auf und es folgten angeregte Gespräche. Wie schon unterwegs wurde auch hier deutlich: Der Austausch und das gegenseitige Kennenlernen waren ein wichtiger Aspekt dieser Wallfahrt nach Einsiedeln. Die überschaubare Anzahl Teilnehmer ermöglichte auch einen guten Austausch mit den Mönchen, welche die Wallfahrt begleiteten. Für Interessierte wurde nach dem Mittagessen eine Führung durch die Barockbib-
Abt Urban hält die Predigt bei der Eucharistiefeier in der Gnadenkapelle (Foto: JeanMarie Duvoisin). liothek des Klosters angeboten, andere zogen das gemütliche Beisammensein in der Knechtenstube vor. Der abschliessende Gottesdienst in der Gnadenkapelle war unbestritten der Höhepunkt der der Wallfahrt. Der Eucharistiefeier stand Abt Urban Federer vor, der auch die ansprechende Predigt hielt. Spontane Beteiligung Zahlreiche Besucherinnen und Besucher der Klosterkirche nahmen spontan an der von einer kleinen Band mitgestalteten Messfeier teil, so dass eine grosse, generationenund sprachenübergreifende Gottesdienstgemeinde entstand: Einsiedeln live! Pater Philipp Steiner
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Buchübergabe an Papst Franziskus
«Vedi il Papa!» Von Erfolg gekrönt war die Wallfahrt der Brüder Alexander und Gerold im Jahr der Barmherzigkeit in den Vatikan. Nach einigen Momenten des Bangens hielt Papst Franziskus die speziell hergestellte Schuberausgabe des Buches «Madonnas Fashion» in den Händen. Und der Heilige Vater las sogar kurz in der spanisch geschriebenen Widmung, mit welcher der Autor Bruder Gerold Zenoni den Papst zu einer spirituellen Modeschau ins Kloster einlädt. Das war doch Abt Urban! Mit weissem Priesterkragen und in Zivilkleidern eilte er an diesem kalten Aprilmorgen raschen Schrittes über den Klosterplatz Bruder Alexander und dem Schreibenden in der Einsiedler Hauptstrasse entgegen. Mit dem Klostervorsteher reisten wir im Zug bis Biberbrugg. Dort trennten sich unsere Wege. Unser Ziel hiess Rom mit dem Vatikan. Im Gepäck befand sich eine von Klosterbuchbinder Beat Frei hergestellte Schuberausgabe des Buches «Madonnas Fashion». Empfänger sollte Papst Franziskus sein. Für die Generalaudienz vom Mittwoch, 13. April, hatte uns der Präfekt des päpstlichen Haushaltes, Erzbischof Georg Gänswein, Plätze in der «Prima Fila» vermittelt. Von diesen Plätzen aus sei «eine kurze persönliche Begegnung mit dem Heiligen Vater möglich», hiess es im Begleitschreiben aus dem Vatikan. Menschenmassen Munteres Vogelgezwitscher tönte nach dem Erwachen am Tag der Generalaudienz an mein Ohr. Von unserem Zimmer im Campo Santo Teutonico gleich neben dem Petersdom, war ein Teil des Petersplatzes einsehbar. Schon jetzt drängten sich Menschenmassen und warteten auf Einlass. Die Sicherheitsvorkehrungen waren nach den jüngsten Anschlägen in Europa rigide. Unse-
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re Begleitpersonen sprachen später von einer veritablen «Nahkampfzone», die auf dem Weg zum Einlass zu überwinden war. Durch diese Umstände wurde unser Zusammentreffen auf dem immens grossen Platz zu einer Zitterpartie. Doch schliesslich war auch das TV-Team da, das für das Magazin «Glanz & Gloria» des Schweizer Fernsehens einen Beitrag realisieren würde. Unweit des Papstthrons Ab jetzt ging alles wie durch Butter. Ein befrackter Lakaie führte uns schliesslich in den Sektor unweit des Papstthrons. Und schon kurvte das Papamobil begleitet von Sicherheitsleuten durch die Massen auf dem Platz. Begeisterte Rufe für den Pontifex Maximus brandeten auf. Während der Audienz wurde dem Papst mehrmals Wasser aus einem Glas gereicht. Mein Blick fiel auf die Schuhe des Nachfolgers des heiligen Petrus. Sie wiesen deutliche Spuren des Gebrauchs auf und passten somit haargenau zu diesem Papst der Einfachheit. In seiner Rede sagte der Papst: «Die Gemeinschaft, die Jesus mit den Sündern pflegt, ist ein Hinweis auf die Kirche, in der Christus die Sünder zu sich ruft.» Am Schluss rief er zum Gebet auf für seine geplante Reise nach Lesbos. Dass die heiss niederbrennende Sonne von Wolken verdeckt wurde, empfand man
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Bruder Gerold (links) und Bruder Alexander überreichen Papst Franziskus das Geschenk aus Einsiedeln (Foto: L‘Osservatore Romano). als angenehm. Die fünf Tropfen Regen waren leicht verschmerzbar. Ein heftiger Windstoss hatte die weisse Kopfbedeckung vom Haupt des Papstes geblasen. Das Stoffstück tanzte kurios über die Stufen. Später bauschte der Wind dem Papst die Mozzetta über den ganzen Kopf. Nur noch eine kleine Gesichtspartie war sichtbar. Hilfskräfte eilten herbei und brachten Ordnung in die Garderobe ihres Chefs. Nach der Begrüssung der Bischöfe begab sich der Papst zu den Kranken und Behinderten in Rollstühlen. «Papa Francesco» skandierten die Jugendlichen begeistert im angrenzenden Sektor. Stossgebet Und mein Buch? Würde ich es dem Heiligen Vater noch übergeben können? Fast schwand mir die Hoffnung. Da half nur ein tüchtiges Stossgebet! Und wirklich: als ich mich umdrehte, stand Papst Franziskus etwa fünf Meter vor mir. Dann hörte ich wie Bruder Alexander in italienischer Sprache zum Heiligen Vater von der Tochtergründung «Los Toldos» in Argentinien sprach. Die Einsiedler Gründung war dem Papst
durchaus ein Begriff. Ich hatte «Madonnas Fashion» aus dem Schuber genommen, um Papst Franziskus die in spanischer Sprache verfasste Widmung zeigen zu können. Der Papst schien mir präsenter zu sein, als ich. Ich nämlich kann mich kaum an meine Worte an den Heiligen Vater erinnern. Auch zeigten mir erst Fotos im Nachhinein, dass wir uns die Hand gegeben haben. In meinem Gedächtnis war das nicht abgespeichert. Dann noch schnell die Übergabe eines mitgebrachten süssen Grusses aus Einsiedeln an Erzbischof Gänswein, und unsere kurze Audienz bei Papst Franziskus war beendet. Nicht beendet war für uns indessen das Thema Papst. Bruder Alexander und ich standen am Donnerstag noch einmal auf dem Petersplatz und bestaunten die herbeiströmenden Massen aus aller Herren Ländern. Ein Vater fuhr mit dem Velo vorbei. Sein vielleicht dreijähriger Sohn auf dem Sesselchen hob abrupt seinen Arm, deutete spontan auf mich und rief: «Vedi il Papa!»… Bruder Gerold Zenoni
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Gebetsanliegen «Bitte betet für eine sehr komplizierte Familiensituation.» Briefe, die so oder ähnlich beginnen, erreichen uns immer wieder. Dort, wo man am meisten Liebe erfahren möchte, herrscht oft alles andere als Liebe. Ehegatten verstehen sich nicht mehr, Kinder erleiden Verletzungen, von denen sie sich sehr lange oder sogar nie erholen, Eltern fühlen sich von ihren Kindern im Stich gelassen, Geschwister sind unter sich heillos zerstritten. Ähnliches kann auch in klösterlichen Gemeinschaften vorkommen. Bei allem guten Willen, den die dort Lebenden doch mitbringen, gelingt es nicht immer, wirkliches oder vermeintliches Unrecht, das man erfahren hat, zu überwinden. Offen oder im Untergrund beeinflusst es das Leben der Betroffenen weiter. «Zum Streiten braucht es immer zwei», sagt ein Sprichwort. Einsicht in den eigenen Anteil am Streit wäre ein guter Anfang von Versöhnung. Manchmal ist das Bewusstsein, dass andere an einem schuldig geworden sind, eine gute Waffe gegen sie. Diese aus der Hand geben fällt schwer.
Wir danken dir, Gott, allmächtiger Vater, und preisen dich für dein Wirken in dieser Welt durch unseren Herrn Jesus Christus: Denn inmitten einer Menschheit, die gespalten und zerrissen ist, erfahren wir, dass du Bereitschaft zur Versöhnung schenkst. Dein Geist bewegt die Herzen, wenn Feinde wieder miteinander sprechen, Gegner sich die Hände reichen, und Völker einen Weg zueinander suchen. Dein Werk ist es, wenn der Wille zum Frieden den Streit beendet, Verzeihung den Hass überwindet und Rache der Vergebung weicht. Hochgebet «Versöhnung»
Oft ist ein Gespräch mit denen, denen man nicht verzeihen kann, nicht mehr möglich, weil sie verstorben sind. Gibt es hier gar keinen Weg zur Versöhnung mehr? Unterschätzen wir nicht die Kraft des Gebetes. Beten wir für andere, die wir im Streit sehen. Beten wir für jene, mit denen wir uns nicht vertragen. Tragen wir unsere Zwietracht mit Verstorbenen vor Gott. Das Jahr der Barmherzigkeit ist ein guter Anlass dazu. «Gott ist grösser als unser Herz.» Marienbild auf einem Messgewand in der grossen Sakristei des Klosters Einsiedeln (Foto: Bruder Gerold Zenoni).
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Oblatengemeinschaft
An Gottes Barmherzigkeit niemals verzweifeln In der Regel einmal jährlich treffen sich die Oblaten im Einsiedler Doppelkloster Fahr. Dort war Schwester Beatrice den ganzen Tag über für das leibliche Wohl der Gäste besorgt und Priorin Irene für ihre seelische Nahrung. Sie sprach in ihrem Impuls über Barmherzigkeit und hob verschiedene Stellen der Benediktsregel hervor, die diese zum Thema haben. Sie nahm jedoch auch andere Quellen zu Hilfe, um ihre Zuhörer zu ermutigen, die eigene Barmherzigkeit zu überprüfen. Im von Papst Franziskus ausgerufenen «Jahr der Barmherzigkeit» hat dieses Anliegen natürlich eine ganz besondere Aktualität. In den Worten von Papst Franziskus, die Priorin Irene vorlas, wird deutlich, was er im Auge hatte, als er das Jahr der Barmherzigkeit ausrief: «Es gibt Augenblicke, in denen wir aufgerufen sind, in ganz besonderer Weise den Blick auf die Barmherzigkeit zu richten und dabei selbst zum wirkungsvollen Zeichen des Handelns des Vaters zu werden. Genau darum habe ich ein ausserordentliches Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen. Es soll eine Zeit der Gnade für die Kirche sein und helfen, das Zeugnis der Gläubigen stärker und wirkungsvoller zu machen.» Mit dem «Gebet der Barmherzigkeit» aus der Feder von Klaus Honermann, eines mit ihr befreundeten Priesters, stimmte Priorin Irene auf das Thema ein. Dieses Gedicht hatte ihr den Anstoss gegeben, in ihren eigenen geistlichen Wurzeln, in der benediktinischen Spiritualität wie auch in liturgischen Texten Ausschau zu halten nach Aussagen über die Barmherzigkeit. «Werkzeuge der geistlichen Kunst»… Im Kapitel 4 der Regel über die «Werkzeuge der geistlichen Kunst» nimmt Benedikt die sieben Werke der Barmherzigkeit auf
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(Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke besuchen, Gefangene besuchen und Tote bestatten), wie sie in der Endzeitrede in Matthäus (Mt 25, 35–40) nachzulesen sind. Priorin Irene machte die Oblaten darauf aufmerksam, dass Benedikt diese sieben durch eines ergänzt: «Trauernde trösten». …und der Barmherzigkeit Neben den sieben klassischen Werken der Barmherzigkeit gibt es natürlich tagtäglich immer wieder Möglichkeiten, barmherzig zu sein. Manche Gelegenheit lassen wir ungenutzt verstreichen. Um auf solche «alltäglichen», «einfachen» Möglichkeiten aufmerksam zu machen, stellte Priorin Irene die «neuen sieben Werke der Barmherzigkeit» vor, die Bischof Wanke 2006 formuliert hatte. Diese waren aufgrund einer Umfrage unter Gläubigen entstanden. Gefragt worden war, welches heutzutage die dringlichsten Werke der Barmherzigkeit seien: Einem Menschen sagen • Du gehörst dazu • Ich höre dir zu • Ich rede gut über dich • Ich gehe ein Stück mit dir
KLOSTER EINSIEDELN • Ich teile mit dir • Ich besuche dich • Ich bete für dich Priorin Irene lud die Oblaten ein, sich eines dieser Werkzeuge vorzunehmen und sich zu überlegen, ob es eine konkrete Situation gibt, in der es angewandt werden könnte. Oder ob eines davon in letzter Zeit gar missachtet und nicht eingesetzt wurde, obwohl es notwendig gewesen wäre.
Gebet der Barmherzigkeit Gott! Du bist die Barmherzigkeit selbst. Weil dir die Situation der Menschen in Dunkelheit und Sinnlosigkeit zu Herzen ging, bist du selbst Mensch geworden. In Jesus hast du dich uns zugewandt, den Armen und Kranken den Ausgegrenzten und Heimatlosen, eben allen. Wenn wir zuhören, trösten und ermutigen, wenn wir besuchen und befreien, wenn wir mitleiden, annehmen und aufnehmen – dann bekommt dein Erbarmen ein menschliches Gesicht. In der Geduld, die wir erfahren, und in der Vergebung, die uns geschenkt wird, geht uns selbst das Herz auf. Wenn der leibliche Hunger und der Durst nach Gerechtigkeit gestillt wird, geben wir deinem Reich der Liebe Raum unter uns. Lass deine Barmherzigkeit unsere Herzen weit machen, dass wir nicht mehr Fremde sind im Haus der einen Menschheit.
In der Benediktsregel findet sich im 4. Kapitel im Vers 74 die abschliessende Weisung: «Und an Gottes Barmherzigkeit niemals verzweifeln.» Dieser Aussage schenkte Priorin Irene besondere Aufmerksamkeit. Sie lädt uns ein, immer auf Gottes Barmherzigkeit zu hoffen. Wer versagt, muss sich seiner Verantwortung vor dem Herrn bewusst sein, darf aber immer auf die Vergebung hoffen: «Dieser Satz (RB 4,74) ist ein Bekenntnis der Treue Christi zum Menschen in jeder Situation – auch des Versagens und der Schuld», schreibt Michaela Puzicha in ihrem Kommentar zur Benediktsregel. Wie ein roter Faden Und Priorin Irene fügte hinzu: «Es ist also eine Einladung, die Liebe Christi nachzuahmen und der Liebe Christi Raum zu geben, damit Leben wachsen kann.» Anhand verschiedener Zitate wurde im Vortrag deutlich, wie sich Barmherzigkeit wie ein roter Faden durch die Benediktsregel zieht. Sie ist unabdingbar, damit im Kloster ein Klima geschaffen werden kann, in dem Umkehr und Heilung möglich sind und Raum entsteht, um Leben wachsen zu lassen und «das Herz sich weiten» kann, wie im Vers 49 des Prologs zu lesen ist. Anregungen für den Alltlag Priorin Irene entliess die Oblaten mit der Anregung, sich mit diesem Thema weiter zu beschäftigen und gab ihnen hierzu folgende Fragen mit nach Hause: Wo und wie habe ich Gottes Barmherzigkeit selber erfahren? Wo sehnt sich Gott, mir seine Barmherzigkeit zu zeigen, damit mein Herz weit wird. Wo und wie bin ich eingeladen, Raum zu schaffen, damit Umkehr und Heilung in meiner Umgebung wachsen kann? Verena Huber-Halter
Amen. Klaus Honermann
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Novizenausbildung
Kirchengeschichte im Kloster Fahr Einmal mehr hat das Kloster Fahr den Novizen dreitägiges Gastrecht gewährt für ihre Ausbildung. Pater Gregor Jäggi OSB aus Einsiedeln unterrichtete eine Zisterzienserin und vier Benediktiner in Kirchengeschichte. Der Einsiedler Kandidat Jürg Kühnis berichtet (Teil I).
In einem ersten Schritt führte uns Pater Gregor ein in die Antike/Spätantike, in die Ausbreitung des Christentums der Frühen Kirche ein. In den Grossstädten des östlichen Mittelmeerraumes konnte sich das Christentum als Untergrundbewegung schnell ausbreiten. Interessant dabei ist, dass die christliche Glaubesausbreitung den Frauen viel verdankte. Dank der antiken Sozialstrukturen der Frauen kamen Frauen zwanglos mit anderen Frauen ins Gespräch und so kam der Glaube von Frau zu Frau und schliesslich in die Familien. Am Anfang war Vielfalt... Die Anfangszeit ist geprägt von einer beeindruckenden Vielfalt der Mission, den Glaubensvorstellungen und der Praxis. Die Ideenproduktion im kulturell-religiösen Gespräch und Auseinandersetzung mit der Umwelt ist eine hochspannende Angelegenheit. Ab dem 2. Jahrhundert erkannten wache Geister, dass sich der Glaube vor der Vernunft verantworten muss, was im Laufe der Zeit zur Entstehung von anspruchsvollen Theologien führte. Die wachsende neue Glaubensgemeinschaft blieb in der Gesellschaft nicht verborgen, da sie sich aus inneren Gründen abgrenzen musste. Zu verschiedenen Zeiten und Orten waren Christen Verfolgungen ausgesetzt. Die kirchlichen Strukturen ver-
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festigten sich mit Bischofssitzen mit klar abgegrenzten Gebieten. Das Modell dafür war die römische Verwaltungsgeographie. ... und der römische Kaiser Konstantin, ein römischer Kriegsherr mit ausgeprägter politischer Durchsetzungskraft, erkannte auf seine Weise das Potential der in Unterdrückung und Ausgrenzung gestählten neuen Religion zugunsten des Reiches. Er setzte einen grundlegenden, bis heute umstrittenen Kurswechsel durch, um das Reich wieder zu festigen dank der Klammer der christlichen Religion. Tausend Jahre Mittelalter Am zweiten Kurstag befassten wir uns mit der fast tausendjährigen Kirchengeschichte des Mittelalters bis zur Reformation. Das Mittelalter kann grob als eine Epoche der wellenartigen Versuche zu einer vertieften Christianisierung nach dem Zusammenbruch der spätantiken Kultur und Kirche bezeichnet werden. Das Christentum erfuhr den Schock einer katastrophalen Rearchaisierung (Kulturlosigkeit, Aberglauben, Verlust der Theologie, Formlosigkeit, Verarmung, unsäglicher Klerus, Magie und Heidentum) und musste das Vordringen des germanischen und slawischen Heidentums in Teilen Europas akzeptieren. Kleine Episoden aus ostschweizerischer Kirchenge-
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S A LV E Zeitschrift der benedi ktin Gemeinsch aften Einsied ischen eln und Fah r
Zeitschrift der benediktinischen Gemeinschaften Einsiedeln und Fahr SALVE gewährt sechsmal im Jahr einen facettenreichen Einblick in das Leben hinter den Einsiedler und Fahrer Klostermauern (das Kloster Fahr gehört seit 1130 zum Kloster Einsiedeln), das geprägt ist von Gebet, geistlicher Lesung, manueller Arbeit und vielfältigem Engagement in Erziehung, Bildung und Seelsorge.
In verschiedenen Rubriken informiert die Zeitschrift unter anderem umfassend über die Klostergemeinschaften Einsiedeln und Fahr, die Stiftsschule. die Wallfahrt, die Klosterbetriebe sowie über religiöse und kulturelle Anlässe in den Klöstern Einsiedeln und Fahr sowie in der Propstei St. Gerold.
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KLOSTER EINSIEDELN schichte können das illustrieren. Der heilige Columban attackierte auf lebensgefährliche Weise in Tuggen SZ in der Linthebene einen Götter-Kult, vergebens, er musste fliehen. Der heilige Gallus warf aus einer Kirche in Bregenz die Götterbilder hinaus. Mehrfache Bedrohung Das westliche Christentum war vor allem vom Zerfall im Innern (und von der arabischen Besetzung Iberiens) bedroht, das östliche durch den Vorstoss des Islam. Durch den Zerfall des römischen Reiches verschwand die staatliche Struktur in Europa, deren Aufgaben von den Bischofssitzen übernommen wurden. Dies führte zu einer unglücklichen Verquickung von kirchlicher und weltlicher Gewalt und so drängten immer mehr ungeeignete und von unkirchlichen Motiven getriebene Vertreter des Adels in die klerikalen Strukturen. Karl der Grosse Karl der Grosse unternahm mit einer kleinen Gruppe von Helfern Anstrengungen für eine Kirchenreform und setzte ein hartes Kirchenregiment durch. Er förderte eine Bildungsreform, da eine gute, umfassend wirksame Religion auch kulturelle Standards erforderte. So konnte es durchwegs geschehen, dass ein ungebildeter Priester beim Taufsakrament auf «den Vater, die Tochter Von links: Postulant Markus Bäumler, St. Ottilien; Bruder Johannes Zapf, St. Ottilien; Kandidat Jürg Kühnis, Einsiedeln; Pater Gregor Jäggi, Einsiedeln (Referent); Schwester Gabriela Mosberger, Wurmsbach; Frater Francisco Deighton, Einsiedeln (Foto: zvg).
und den Geist» taufte! Karl der Grosse und sein Sohn, Ludwig der Fromme, konnten für kurze Zeit die Kräfte in Europa einen und verliehen dem Mönchtum neue Dynamik. Mit der Gregorianischen Reform, eng verbunden mit dem erneuten Aufschwung des Mönchtums, wurde die Reinigung der Kirche von allen möglichen Übeln vorangetrieben. Es wurde indessen auch die alte Ordnung unter heftigen Verwerfungen zerstört. Problematisches Papsttum Das Hochmittelalter zeigte sich unter vielerlei Hinsicht als dynamische Epoche, welche für die Kirche mit der Wiedergeburt des Städtewesens neue Herausforderung brachte. Die Bettelorden erlebten fast aus dem Stand heraus eine rasante Bedeutungszunahme, Universitäten erwiesen sich als Motor systematischen Denkens, frisch erworbener Reichtum liess unerhörte Kirchenbauten allenthalben entstehen. Das Papsttum machte durch seine Verstrickungen in unendliche politische Auseinandersetzungen eine zunehmend unerfreuliche Figur und setzte im 14. Jahrhundert zuerst mit der Verlegung des Papstsitzes nach Avignon, wo ein äusserst prunkvoller Papstpalast Zeugnis der Weltlichkeit ablegt, und dem nachfolgenden Schisma ein unrühmliches Mahnmal. Erst mit dem Konzil von Konstanz (1414–1418) wurde dem ein Ende gesetzt und Papst Martin V. war seit 1417 alleiniger Papst in Rom. Die Reformation Seit Jahrhunderten hatten vielfältige Missstände in und an der Kirche zu Kritik geführt. Ein tief verwurzelter Antiklerikalismus nährte ständig Verdachtsmomente, etwas könne in der Kirche nicht stimmen. Mit Bildung und Bücherbesitz begannen sich unvermeidlich am Evangelium ausgerichtete Reformgedanken zu verbreiten. Alleiniges Fundament des Glaubens ist die Bibel. Ein Lehramt ist überflüssig. (Fortsetzung folgt.) Kandidat Jürg Kühnis
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N채chsten Sommer schon wieder Strand? Oder mal was Cooles?
Freiwilligendienst im Kloster Einsiedeln f체r 18- bis 25-j채hrige M채nner
www.kloster-einsiedeln.ch/volontaire
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KONVENT GLÖCKLI
RÜ C K BLI C K 29. Februar Der «Radiotag» von Radio Maria aus unserem Kloster am diesjährigen Schalttag ist gut über die Bühne gegangen. Vieles war improvisiert, aber das hat viel Spontaneität in den Sendetag hineingebracht. Jedenfalls war der Leiter, Pfr. Thomas Rellstab, sehr zufrieden. Von den Echos auf diese Sendung sei hier eines herausgegriffen: Am Abend sass nach der Komplet eine beleibte und offenbar stark behinderte und ziemlich verwirrte Dame in den Bänken vor der Kirchenpforte; sie habe von Radio Maria gehört, dass es im Kloster eine Krankenstation gebe, wo sie nun aufgenommen werden wollte. 5. März Heute fand die Aktion «24 Stunden für den Herrn» statt. In der durch zahlreiche Kerzen erleuchteten Beichtkirche standen von 13.00 bis 20.00 Uhr Priester für das Sakrament der Versöhnung bereit. Zwischen 13.30 und 16.30 Uhr war auch der Kapuziner Bruder Benno Zünd anwesend, der am Aschermittwoch zusammen mit rund 600 weiteren Priestern als «Missionar der Barmherzigkeit» von Papst Franziskus ausgesandt worden ist. Auch in der Magdalenakapelle, wo das Allerheiligste ausgesetzt war, herrschte eine sehr besinnliche Atmosphäre, so dass die Besucherinnen und Besucher leicht zur Ruhe kommen konnten. Die Stille wurde immer wieder unterbrochen durch gemeinsame Gebetszeiten.
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11. März Premiere des Stiftstheaters. Unter der Regie von Oscar Sales Bingisser spielt die Theatergruppe Coline Serreaus Komödie «Hase Hase». Mama Hase: «Was hab ich dem lie ben Gott getan, dass ich solche Kinder hab?» 14.–18. März Zum Jahr der Barmherzigkeit und zum 50jährigen Kirchenjubiläum hat uns die Pfarrei Uster eingeladen, eine «Pfarrei-Missions-Woche» durchzuführen. Von Montag bis Freitag hält jeden Abend ein Mitbruder mit verschiedenen Gruppen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Senioren und Mitarbeitende der Pfarrei) einen Vortrag mit anschliessendem Gottesdienst. 19. März Earth Hour 2016: Es handelt sich um die grösste Umweltaktion der Welt. Als Zeichen für den Klimaschutz wird heute weltweit um 20.30-21.30 Uhr (Ortszeit) in der Öffentlichkeit so weit als möglich das Licht ausgeschaltet. Wir beteiligen uns an der Aktion, indem wir die Beleuchtung der Klosterfassade ausschalten. 3. April Am Sonntagabend nach dem Nachtessen erblickten verschiedene Mitbrüder vom Herrengarten aus, dass oberhalb der Skisprungschanzen der Wald brannte; es handelte sich um ein Waldstück, das dem Kloster gehört. Die Ursache für den Brand war leicht zu erkennen: Das warme Frühlingswetter in den vorhergehenden Tagen hatte den Boden an diesem Südhang ausgetrocknet. Eine ungenügend gelöschte Feuerstelle genügte, dass der starke Föhn Glutteile ins Unterholz blies und dort zu neuem Feuer entfachte.
KLOSTER EINSIEDELN 5. April Heute Abend hatten wir hohen Besuch: Ein guter Freund von Pater Philipp, der im Kanton Uri als Priester wirkt, lud seinen Heimatbischof, Kardinal Baselios Cleemis aus Trivandrum (Kerala) nach Einsiedeln ein. Pater Philipp zeigte dem hohen Gast die Klosterkirche und die Stiftsbibliothek. Der Kardinal nahm das Abendessen mit der Gemeinschaft ein. Anschliessend fand eine kurze Begegnung mit Abt Urban statt. Ein kurzes Gebet in der Gnadenkapelle schloss den Besuch ab. 7. April Die Schulleitung informierte nach der Vesper die Klostergemeinschaft über die Stiftsschule und die aktuellen Herausforderungen. Von Seiten der Klostergemeinschaft war grosses Wohlwollen zu spüren. 20. April 11 Schwestern vom Kloster Maria Rickenbach machen mit ihrem Spiritual, Kurt Stulz, eine Wallfahrt nach Einsiedeln. Sie nehmen mit uns im Refektorium das Mittagessen ein, und nach dem Kaffee macht Pater Lorenz mit ihnen eine Führung.
PERSONEL L ES 8.–10. April Pater Mauritius begleitet Jugendliche an den Deutschschweizer Weltjugendtag nach Schaffhausen. Abt Urban und Pater Philipp halten dort am Freitag- respektive Samstagabend einen Impulsvortrag vor mehreren hundert Jugendlichen. 13. April Pater Kolumban zeigt zusammen mit Abt Urban dem Fürsten von Liechtenstein, Hans-Adam II. von und zu Liechtenstein, die Propstei St. Gerold, die er noch nicht kannte. Beim gemütlichen Abendessen nimmt auch Verwaltungsdirektor Marc Dosch teil. 18.–24. April Pater Gabriel begleitet eine grosse Pilgergruppe nach Medjugorje. Weitere Wegstationen sind Trsat, Mostar und Zadar. Darüber hinaus auch Motta Livenza in Oberitalien mit Madonna dei Miracoli. Vom 22. April bis zum 21. Mai hält Pater Patrick erneut einen Kurs in S. Anselmo in Rom. Diesmal geht es um die Religionsphilosophie von David Hume. 10./17. April An diesen beiden Abenden spricht Abt Urban in der Klosterkirche die Einleitung zur Rockoper «Jesus Christ Superstar».
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STIFTSSCHULE 27. Februar–5. März: Sportferienwoche. Die Schulen im Kanton machen zwei Wochen Ferien. 11. März: Premiere des Stiftstheaters 2016: Die Theatergruppe der Stiftsschule um Oscar Sales Bingisser führt die Komödie «Hase, Hase» von Coline Serreau mit viel Leidenschaft auf. Pater Lukas wirkt als Pianist auf der Bühne mit, Deborah Züger (6b) führt die Musikregie. 15. März: Unsere Sporttalente sind von der Warner Bros. Entertainment GmbH zur Vorpremiere des Films «Eddie the Eagle» im Kino Cineboxx eingeladen. Simon Ammann ist Gast auf dem Podium. 16./17. März: Die Aufnahmeprüfung in die 3. Klasse nehmen 12 Kandidatinnen und Kandidaten in Angriff. Von ihnen können 9 an die Stiftsschule aufgenommen werden. 17. März: Am schweizweiten Känguru Mathe-Test nehmen alle Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klasse teil. Pascal Kümin (2a) erreicht in seiner Kategorie gesamtschweizerisch den guten 21. Rang. 21.–24. März: Die 5. Klasse absolviert nach dem Schanztag am Montag ihre Osterexamen in Mathematik, die 6. Klasse in den Fächern Chemie, Physik und Geschichte.
+++ nachrichten +++ nachrichten +++ 23. März: Das Stiftsvolleyball-Turnier bringt folgende Siegerteams hervor: Kat. A (1.–3. Klasse): Die Guetischte (2a), Kat. B (4.–6. Klasse): Mir hei s Beschtmögliche gmacht (5c). 5. April: Die Schulleitungskonferenz stellt dem Kollegium und den Mitarbeitenden den Bericht zur Externen Evaluation der Stiftsschule vor, die im Oktober 2015 erfolgte. Ein Fazit aus dem Bericht: «Die Stiftsschule ist eine gute Schule.» Das Evaluationsteam hat Kernaussagen und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen für die Stiftsschule Einsiedeln formuliert. 6./7. April: 55 Schülerinnen und Schüler werden nach bestandener Aufnahmeprüfung ins Langzeitgymnasium aufgenommen. 2016/17 wird erstmals eine «Streicherklasse» geführt. 9. April: Das 63. Laetare-Konzert der Studentenmusik geht im Theatersaal über die Bühne. Marcel Schuler zeichnet seit 1997 für die Laetare-Konzertreihe verantwortlich und wird nach über 20 Jahren Leitung der FM ehrenvoll verabschiedet. Die diesjährige Reise führt die FM nach Belgien, wo Auftritte in Leuven, Ieper und Zevenkerken geplant sind. 13. April: Die 2. Klasse besucht im Rahmen der Gesundheitsförderung unter Leitung von Claudia Kälin-Treina und ihrem Team einen Informationshalbtag zum Thema «Sexualität». 13./14. April: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe KUSS führt die ehemalige Stiftsschülerin und Schauspielerin Heidi Züger (M 86) für die 2. und 3. Klasse ihr Bühnenprojekt «Meinrad!!» auf. Sie wird im Herbst den Kultur-Förderpreis des Kantons Schwyz entgegennehmen dürfen. 14. April: Frankreich tritt am Europatag 2016 für die 4.–6. Klasse als Gastland auf. 25.–29. April: 57 Maturandinnen und Maturanden treten zu den schriftlichen Maturaprüfungen an. 27. April: Am kantonalen Spielsporttag nehmen 22 selektionierte Schülerinnen und Schüler der 1.–3. Klasse teil. 30. April–14. Mai: Frühlingsferien
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Johannes Eichrodt
STIFTSSCHULE
ECKE DER ELTERN Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler Q2E: Qualität durch Evaluation und Entwicklung Kürzlich haben wir den schriftlichen Bericht zur externen Evaluation der Stiftsschule erhalten. Im Auftrag des Kantons evaluierte das Institut für Externe Schulevaluation auf der Sekundarstufe II (ifes) aus Zürich im Oktober 2015 die Stiftsschule als fünfte und letzte der Schwyzer Mittelschulen. Wir haben Planung, Organisation, Befragungen und Bericht als transparent und ausgewogen erlebt und nun eine objektive Aussensicht zum momentanen Stand unseres Qualitätsmanagements erhalten. Im Unterschied zu den anderen Schulen konnten auf Grund der überschaubaren Grösse der Schule alle Lehrpersonen in die Befragungen einbezogen werden. Wichtigste Erkenntnis aus dem Eva luationsbericht ist für uns das Fazit «Die Stiftsschule ist eine gute Schule», dem alle befragten Personen zustimmen. Der Stiftsschule wird von Lehrpersonen und Lernenden ein gutes Schulklima bescheinigt. Die Lernenden loben die Qualität des Unterrichts sowohl in fachlicher Hinsicht als auch im Hinblick auf die Allgemeinbildung. Aus Sicht des Evaluationsteams sind 75 Prozent der Lernenden, die sich als für einen gelingenden Unterricht mitverantwortlich verstehen, ein sehr guter Wert. Die Identifikation aller Personengruppen mit der Stiftsschule ist gross und eine gute Voraussetzung, auf die Schule neu zukommende Herausforderungen als Chance wahrzunehmen. Die Gemeinschaft als eigener Wert wird in fast allen Befragungen auffallend
stark betont. Einige Eltern hatten sich dankenswerterweise bereit erklärt, an der Evaluation mitzuwirken und bildeten ebenfalls eine der 16 Befragungsgruppen mit insgesamt 114 Personen. Sie sehen in der Stiftsschule eine «starke Marke» und sind ein wichtiger Teil unserer Schulkultur. Die wahrnehmbare Verbindung zwischen Tradition und Moderne ist ein zentrales Element des Schulprofils und die Stiftsschule gewinnt als Klosterschule für ihr Selbstverständnis viel aus der Weiterführung der Traditionslinien für ihre Weiterentwicklung in die Zukunft. Das Evaluationsteam kommt zu folgendem Schluss: «Die Stiftsschule Einsiedeln ist eine Schule mit guter Atmosphäre, die Lehrpersonen, die Lernenden und die Mitarbeitenden sind zufrieden mit den Rahmenbedingungen, in denen sich Unterrichten, Lernen und Arbeiten tagtäglich vollzieht. Die gymnasiale Allgemeinbildung hat einen hohen Stellenwert, zentral ist aber auch die Persönlichkeitsentwicklung der Lernenden. Ziel von Schulleitung und Trägerschaft ist es, die Zukunft der Stiftsschule in offener Weise auf dem Fundament der benediktinischen und humanistischen Tradition zu gestalten, im Wissen, dass ‹was gut ist, noch besser werden kann›.» (S. 38) Wir freuen uns über dieses gute Resultat der Evaluation und fühlen uns sehr motiviert, die Stiftsschule im Rahmen ihrer langjährigen Tradition toto corde, tota anima, tota virtute in die Zukunft zu führen. – Dieses Frühjahr wird eine Kurzfassung des Berichts auf der Webseite der Schule aufgeschaltet. Informieren Sie sich dort über weitere Erkenntnisse und Hintergründe der Evaluation. Johannes Eichrodt, Rektor
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STIFTSSCHULE
Schulseelsorge
«Eine konzentrierte Dosis Kloster» Auf Einladung der Schulseelsorge verbrachten zwei Schülerinnen und zwei Schüler die Heiligen Tage vom Hohen Donnerstag bis Ostersonntag im Kloster Einsiedeln. Diese Tage sind die Mitte des Kirchenjahres. Sie lassen die Mitte unsers Glaubens besonders intensiv aufleuchten. Adriana, Rahel, Samuel und Praveen erzählen von ihren Erfahrungen. Ihre Rückmeldungen über diese wenigen Tage im Kloster sind eindeutig: «Wir waren mitten drin im Kloster, im Geschehen, in unseren Jobs, im Chorgestühl, in der Nervosität, in der Ruhe – eben integriert.» «Das war das Coole, dass wir voll in die Abläufe eingespannt wurden.» «Die knapp vier Tage gingen so schnell vorbei und man hatte so viele Erlebnisse, die kaum in einer Woche möglich sind.» «Ich habe mir alles aufgeschrieben.» «Die Highlights dieser Tage waren gewiss die grossen Gottesdienste.» «Wir konnten immer ministrieren. Dabei gab es vielfältige Specialjobs, die anderswo nicht möglich sind. Arm in der Schlinge «Weil Abt Urban seinen gebrochenen Arm in der Schlinge hatte, hielt ich ihm die Hostienschale während der Kommunion.» «Am Ostersonntag sass ich vor dem Chorgitter beim Abt und hielt ihm das Messbuch mit den Gebeten hin.» Ansteckende Ruhe «Natürlich waren wir vor den Gottesdiensten sehr nervös, obwohl wir geprobt hatten. Die Patres haben uns aber in der Sakristei aufgemuntert. Das hat uns aufgelockert. Mit der Zeit gab es sogar eine innere Ruhe. Man hat die Ruhe der Patres gespürt und diese übertrug sich auf uns.» «Mir sind die tiefen Verneigungen im Chorgestühl während des ‹Ehre sei› in Erinnerung geblieben.»
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«Schön war es auch, neue Schüler der Stiftsschule kennenzulernen. Man wächst mit der Zeit zusammen. Es gibt eine Gemeinschaft. Überhaupt ist das Internat zu einem Zuhause geworden.» Spitzbübisches «Es war sehr spannend, die Patres neu zu erfahren und ihre Lockerheit – ja Spitzbübisches zu entdecken. Beim gemeinsamen Essen haben wir viel gelacht und Witze gemacht.» «Ich erinnere mich an das Rennen in den Gängen.» «Die Maggi-Party!» (ein InRahel, Adriana und Samuel stärken sich in einer Einsatzpause (Foto: Pater Cyrill Bürgi).
STIFTSSCHULE Als Grundstruktur wählten wir den Kreuzweg. Diese Stunde ging voll schnell vorbei.» «Wir Buben haben am Karsamstagmorgen um 5 Uhr früh mit Pater Cyrill die Anbetungsstunde übernommen. Pater Cyrill hat Bibelstellen aus dem Buch Jesaja vorgeschlagen und wir haben moderne Lieder aus dem ‹rise up› ausgesucht. Die Leute haben sehr gut mitgemacht und wir waren überrascht, dass die Zeit so schnell verflog.» So kalt «Bei der zweiten Trauermette am Samstagmorgen waren wir schon ein wenig demotiviert, weil es in der Kirche so kalt war und das Gebet so lang. Doch wir liessen uns durch den Chor und auch die Mönche motivieren. Ja, wir haben uns wieder selbst motiviert.» Das Highlight Kreuzverehrung am Karfreitag. Praveen, Fr. Francisco und Samuel halten das Kreuz (Foto: Jean-Marie Duvoisin). sider). «Oder die heisse Schoggi und das Gipfeli-Essen zusammen mit dem Chor.» «Oder das Eiertütschen in der Osternacht.» «Ich kenne das Klostergebäude jetzt sicher besser – auch die Schleichwege.» Jede Minute schätzen «Der geregelte Tagesablauf tat überhaupt sehr gut. Wenn ich denke, was ich zu Hause gemacht hätte… Ich hätte sicher nicht um sieben Uhr gefrühstückt. Der Tag im Kloster wird voll ausgenützt und man lernt jede Minute schätzen. Man fühlt sich mit dem vollen Programm nicht müder, sondern fitter.» Mitgestalten «Am Karfreitag vor Mitternacht konnten wir Mädchen mit Pater Martin eine Anbetungsstunde in der Magdalenakapelle gestalten. Wir haben den Plan für diese Stunde selber zusammengestellt und aufgeteilt.
«Das absolute Highlight war die Osternachtfeier. Am Schluss durften wir die Osterbrötchen beim Ausgang allen Gottesdienstbesuchern austeilen und ‹Frohe Ostern› wünschen. Die frohen Gesichter und die netten Wünsche, die man zurückerhielt, waren ein riesen Aufsteller.» Festessen «Am Ostersonntag waren wir zu unserer Überraschung mit Abt Urban und seiner Familie zu einem fünfgängigen Mittagessen am Hof eingeladen. Am Tische sass ebenfalls Pater Jean-Sébastien mit seiner Familie. Auch Pater Cyrill war mit uns gewissermassen als Familie da.» «Später habe ich zu Hause die Stoffservietten ebenfalls so gefaltet, wie wir es für das Osteressen für alle Mönche gemacht haben.» «Keiner von uns hatte je eine so konzentrierte Dosis Kloster wie in diesen drei Tagen. Doch es hat sich voll gelohnt.» «Zum Abschluss spielten wir im Internatstrakt eine Runde ‹Scotland Yard›. Der Abschied fiel uns fast schon schwer.» Adriana, Rahel, Samuel, Paveen
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STIFTSSCHULE
Weltjugendtag in Schaffhausen
«Are you Munot?» Die mittelalterliche Befestigungsanlage namens Munot ist das Wahrzeichen der Stadt Schaffhausen, wo sich vom 8. bis 10. April mehrere hundert Jugendliche zum diesjährigen Weltjugendtag getroffen haben. Auch Teilnehmer/innen aus Einsiedeln waren dabei. «Are you Munot?» war sozusagen das Losungswort der Teilnehmer. Das Logo der Stiftsschule Einsiedeln war Anfang April in Schaffhausen gesichtet worden. Doch wer vermutete, dass da vielleicht eine Werbeaktion für neue Internatsschüler/innen aus der Nordschweiz stattfinden könnte, musste sich eines Besseren belehren lassen. Denn der Schulbus mit der von den Meinradsraben umflatterten Klosterfront war dieses Mal in einer anderen Mission unterwegs. Er hatte eine Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener von Einsiedeln nach Schaffhausen transportiert, die dort den katholischen Weltjugendtag (WJT) miterleben wollten. 600 junge Christen aus der ganzen deutschsprachigen Schweiz, vereinzelt auch aus der Romandie und aus dem angrenzenden Ausland, waren angereist, um drei Tage lang ihren Glauben zu feiern, neue Freunde kennenzulernen und im gemeinsamen Gebet, in der Eucharistie und im Sakrament der Versöhnung dem lebendigen Gott zu begegnen. Mitreissender Lobpreis-Event Die Jugendlichen erwartete bereits am Freitagabend ein abwechslungsreiches Programm. Nach dem reibungslosen Check-In und gestärkt von einem warmen Nachtessen begann es bald mit dem ersten LobpreisEvent in der grossen Pfarrkirche St. Maria. Die sonst traditionelle, im neugotischen Stil gebaute Kirche war extra mit topmodernen
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Sound-Anlagen und grossformatigen FlatScreens ausgerüstet worden, sodass die mitreissenden Songs der Live-Band ihren Effekt nicht verfehlen konnten. Auf den Bildschirmen wurde jeweils der Liedtext eingeblendet, damit alle, die wollten, mitsingen konnten, auch wenn sie das Lied noch nicht kannten. «Barmherzigkeit ist zentral» Auch Abt Urban liess es sich nicht nehmen, dem WJT einen Besuch abzustatten. Der Gastgeber, Pfarrer Urs Elsener, Absolvent unserer Theologischen Schule und mit unserer Gemeinschaft seit langem freundschaftlich verbunden, hiess den Einsiedler Klostervorsteher willkommen und lud ihn ein, den Jugendlichen einen Impuls für ihr geistliches Leben mit auf den Weg zu geben. Abt Urban nahm die Seligpreisungen zum Ausgangspunkt seiner Gedanken und verstand es, den jungen Menschen diesen wichtigen Text aus der Bergpredigt lebensnah auszulegen. Im Zentrum der neun «Selig»-Rufe stünden die Barmherzigen und Barmherzigkeit sei auch das Thema dieses von Papst Franziskus ausgerufenen Heiligen Jahres. Auch der Samstag war voll ausgefüllt mit tollen Programmpunkten. Am Vormittag ging es um Mutter Theresa, die ihr Leben den Ärmsten der Armen in den Slums von Kalkutta gewidmet hatte, weil sie gerade in
STIFTSSCHULE ihnen das Antlitz Christi erkannte. Im September dieses Jahres wird sie von Papst Franziskus heiliggesprochen werden. Am Nachmittag standen verschiedene Workshops zur Wahl: Von Katechesen zu Glaubensthemen, über Tanz, Musik, Sport und Spiel, bis zur Stadtführung und einem Crash-Kurs in Polnisch gab es etwas für jeden Geschmack. Im ehemaligen Benediktinerkloster Der Abend stand schliesslich im Zeichen der Ökumene. Gestartet wurde mit einem Taizé-Gebet im Schaffhauser Münster, das ursprünglich als Klosterkirche der im 11. Jahrhundert von Einsiedeln aus gegründeten Benediktinerabtei Allerheiligen gebaut worden war. Seit der Reformation wird das Münster als reformierte Kirche genutzt. Mutiges Glaubenszeugnis In einer Prozession mit Gesang und Kerzenlicht zogen die Teilnehmer/innen anschliessend wieder hinauf durch die Stadt. In der Marienkirche gab unser Pater Philipp ein mutiges Zeugnis über seinen persönlichen Glaubensweg und besonders auch über sei-
ne Erfahrungen mit dem Sakrament der Versöhnung. Bevor sich dann die Beichtväter überall in der Kirche verteilten, wurde auf dem Altar die Monstranz mit dem Allerheiligsten ausgesetzt. Viele Jugendliche nutzten die Gelegenheit zu einem Gespräch mit einem Priester, sodass die Beichtväter bis spät in die Nacht hinein beschäftigt waren. Dem Schlussgottesdienst am Sonntagmorgen stand Diözesanbischof Felix Gmür vor. Mit ihm zelebrierten die Weihbischöfe Alain De Raemy und Marian Eleganti. Die Bischöfe mischten sich dann beim Mittagessen ganz natürlich unter die jungen Leute und suchten das Gespräch. Die Teilnehmer/innen des diesjährigen WJT durften in Schaffhausen ein unvergessliches Wochenende erleben und bereichert von den schönen Feiern, den vielen Begegnungen und der friedvollen Stimmung nach Hause zurückkehren. Den Organisatoren gebührt grosser Dank für ihre Arbeit. Das Vorurteil, Glaube und Kirche seien langweilig und verstaubt und nichts für junge Leute, ist eindeutig widerlegt worden. Pater Mauritius Honegger
Einige Weltjugendtag-Teilnehmer/innen aus der Einsiedler Gruppe: v.l. Florian Fürst, Tobias Gassmann, Praveen Niraganthas, Pater Philipp, Vikar Roger Brunner (Mitglied des OK), Lukas Weilenmann, Lena Steiner, Martina Gassmann, Aaron Steiner, Laura Fürst (Foto: zvg).
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Internat
Interne drehen einen Werbefilm Für den neuen Werbeauftritt liess das Internat die Internen selber zu Wort kommen. Aus ursprünglich drei Teams kam nur eines voll in Fahrt, dies aber eindrücklich. Alina Jud (5c) aus dem erfolgreichen Video-Team berichtet in der Schüler-Wandzeitung: Etwas Neues, amüsant und professionell sollte es sein, das neue Werbevideo. Um das Internat im Internet in einem neuen aktuellen Licht zu präsentieren und potenzielle Interessenten neugierig zu machen, hat das Internat der Stiftschule Einsiedeln beschlossen, einen kurzen Werbefilm zu drehen. Schnell fand man ein Team von sechs motivierten Internatsschülerinnen und Schülern, welche diese Aufgabe übernahmen. Wir hatten eine Menge Ideen, doch nun ging es an die Umsetzung. Niklas Meinhold aus der 4c kam uns hierbei zu Hil-
fe. Er machte mit seiner Drohne tolle Aufnahmen, diente als Kameramann und erklärte sich bereit, für uns das Video zu schneiden. Ihm gilt an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Am vergangenen Dienstag feierte der Trailer sein Debüt vor den versammelten Internatsschülerinnen und Schülern. Anschliessend wurde das Video von der Internatsleitung mit einem Oscar für das Filmteam sowie einem Geldpreis prämiert. Alina Jud (5c)
Das Werbe-Video von Alina, Niklas, Maria, Désirée, Laura, Colin, Gabriel kann auf www.stiftsschule-einsiedeln.ch/internat/impressionen heruntergeladen werden.
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STIFTSSCHULE Vitae merita Christoph Mattle (1965–M 1973 I), Altstätten, ist zum Präsidenten der Deutschschweizerischen Sektion des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt worden. Dieser Päpstliche Orden setzt sich für die verfolgten Christen im Heiligen Land ein. – Die Kulturkommission des Kantons Schwyz ehrt die Schauspielerin Heidi Züger (1977– M 1984) mit einem Kultur-Förderpreis. – Koller Josef (1987–M 1989) ist von Bischof Markus Büchel auf den 1. August 2016 zum Seelsorger am Kantonsspital St. Gallen ernannt worden. – Josef Marty (2002–M 2008) ist in den vergangenen Wahlen als Vertreter der FDP in den Schwyzer Kantonsrat gewählt worden. – An der «Poetikdozentur» der theologischen Fakultät Wien liest am 20. Mai 2016 Thomas Hürlimann (1963–M 1971) über «Der Club der Atheisten. Erfahrungen eines Klosterschülers». – Severin Ganz (2004–M 2008) hat im März 2013 das Ius-Studium abgeschlossen. – Winfried Bächler (1954–M 1962) ist am 22. April 2016 von Bischof Morerod zum residierenden Domherr von Freiburg ernannt worden; er ist der Bruder von Gerhard (1950–M 1958). Kurzporträt: Sylvia Bergh (1989–M 1995) studierte 1995–1999 an der Universität von St. Andrews in Schottland Arabische Sprachen und Internationale Beziehungen, machte 2001 an der Universität Oxford den Master in Modern Middle East Studies und arbeitete anschliessend zwei Jahre an der Weltbank sowohl im «Office of the President» und im Marokko Länderbüro in Rabat. Von 2003–2008 PhD Studium an der Universität Oxford, England in Development Studies mit Schwerpunkt auf Entwicklungsländern, Abschluss mit Dissertation über Dezentralisierung in Marokko. Ab 2007 ist sie Assistant Professor (Senior Lecturer) am International Institute of Social Studies in Den Haag (www.iss.nl), Teil der Erasmus Universitaet Rotterdam. – Sylvia heiratete
2009 den Libanesen Michel Zeenni; sie haben drei Kinder: Joseph Erik (*31.3.2010), Jean Christophe (*29.1.2013) und Vivian Liselotte (*5.11.2014). Penates Henrik und Corinne Czurda (1979–M 1987) freuen sich über die Geburt von Maximilian Dávid am 4. Oktober 2015. – Claudia und Silvan Canepa-Sigg (1993–M 2000) freuen sich über ihre Tochter Emilia, geboren am 27. Januar 2016. – Angela Marty (1999–M 2006) hat am 25. Mai 2013 Daniel Suter geheiratet. – Susanne Ammann-Steiner (2000–M 2006) meldet die Geburt ihrer Tochter Flurina, geboren am 10. September 2015. – Carmela Landis (2001–M 2006) hat am 6. Februar 2015 Matthias Kessler geheiratet; sie freuen sich über ihren Sohn Johann, geboren am 30. April 2015, Herrengasse 4bc, 6430 Schwyz.
PERSONAL NACHRICHTEN
In pace Am 13. Dezember 2015 ist Josef ForrerBaumgartner (1963–M 1969) gestorben. – Am 3. April 2016 starb neunzigjährig Erich Oberholzer (1941–M 1947). – Hans Jud-Zuccolin (1949–M 1955) ist am 24. März 2016 gestorben. – Am 2. April 2016 starb Waldemar Hasler-Schai (1941–1946). Um liebe Angehörige trauern: Am 16. März 2016 ist Ruth Fraefel–Müller gestorben, Gattin von Josef Fraefel (1947– M 1955), Mutter von Myriam (1986–M 1992), Mutter und Schwiegermutter von Christoph (1988–M 1995) und Julia Blum (1989– M 1996).– Die Mutter von Hannes ZehnderKaufmann (1973–M 1977), Annelies ZehnderZehnder, ist am 4. April 2016 gestorben. – Am 25. April 2016 ist Frau Ilse Depkat gestorben, sie war die Grossmutter von Yves (2006–M 2012) und Severin Zurbuchen (2008–M 2015). Pater Alois Kurmann
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Alumni
Im Einsiedler Käseparadies Nachdem die Mitgliederversammlung in den vergangenen Jahren vorwiegend traditionell in den schul- oder klostereigenen Räumlichkeiten durchgeführt wurde, wählte der Vorstand der Ehemaligen für den 16. April eine ungewöhnliche und ausgesprochen originelle Örtlichkeit: die 2015 eröffnete Milchmanufaktur Einsiedeln. Rund 45 Ehemalige folgten der Einladung ins Klosterdorf.
Im Zuge der allgemeinen Wirtschaftsförderung zeigte sich die Region Einsiedeln in den letzten Jahren vermehrt innovativ und ermöglicht durch die Ansiedelung neuer und zukunftsorientierter Betriebe wichtige Impulse für weiteres Wachstum und ein lebendiges, intaktes Dorfleben. Die weiterhin stark landwirtschaftlich orientierte Region mit ihren zahlreichen aktiv bewirtschafteten Bauernhöfen erfährt durch das neue Geschäftsmodell der Milchverarbeitung einen erfreulichen und nachhaltigen Aufschwung. Ab 17 Uhr trafen sich die Alumnae und Alumni zum Aperitif in der Milchmanufaktur, einem modernen und einladend gestalteten Betrieb, welcher den Besuchern durch seine grossen Glasfronten sehr bald einen ersten Eindruck der sich darin befindlichen Aktivitäten ermöglicht. Einführung in die Milchmanufaktur Geschäftsführer René Schönbächler begrüsste die Gäste und informierte in einem kurzen Eingangsreferat über die Hintergründe und Visionen des Projekts, welches seit 2009 in den Köpfen der Initianten heranreifte, 2012 offiziell gegründet wurde und seine ersten Gehversuche in einer leerstehenden Einsiedler Metzgerei (!) machte. Die zugrunde liegende Geschäftsidee, heutzutage auch «Businessplan» genannt: Die
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lokal produzierte Milch soll nicht länger als «Industriemilch» zu tiefen Preisen ins Unterland fliessen und in einer Grosskäserei enden, sondern ihr ursprünglicher Charakter und ihre hohe Qualität als Berg- und silofreie Heumilch sollen in erstklassigen Produkten veredelt werden. Von A – Z gestaltet sich alles lokal und regional, die längste Distanz von einem zuliefernden Bauernhof zur Käserei beträgt rund zwei Kilometer. Ein integriertes Restaurant, welches auch für private Veranstaltungen reserviert werden kann, sowie ein Verkaufsladen runden das Angebot gewinnbringend ab. In zwei Gruppen und hygienisch korrekt gekleidet wurden die Besucher durch sämtliche Stationen der Milchverarbeitung geführt. Sie erfuhren dabei viel Wissenswertes über Bakterienkulturen, Labzusätze, Joghurt-Abfüllmaschinen, Salzbäder und die richtigen Lagerbedingungen. Erst das perfekte Zusammenspiel zahlreicher einzelner, teils sehr aufwändiger und von Hand durchgeführter Produktionsschritte ermöglicht am Ende ein rundum gelungenes «Mutschli», einen würzigen Rohmilchkäse oder – der Verkaufsschlager der Sommermonate – den «Einsiedler Bergmozzarella». Feincremige Joghurts mit tiefem Zuckergehalt, deren Fruchtzusätze zu 100 Prozent
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Hygienisch korrekt «verpackt» lassen sich die Alumni in die Geheimnisse des Einsiedler «Käseparadieses» einführen (Foto: Dario Züger). aus Schweizer Obstkulturen stammen, runden die Produktepalette vorläufig ab. Die Degustation einzelner Produkte – wie versprochen das Beste aus Praxis und Theorie – überzeugte die Gäste vollumfänglich und machte Appetit auf das bevorstehende Abendessen, welches mit Fondue oder Älplermaggronen käsetechnisch voll auf Kurs lag. Zuvor führte jedoch Präsidentin Stéphanie Engels zügig durch die Traktanden der Generalversammlung. Das vollständige Protokoll findet sich für Interessierte auf der Website der Alumni unter www.alumni. stift.ch Mutationen im Vorstand Zwei zentrale Punkte sollen hier dennoch kurz erwähnt werden: Yvonne Bereuter (Kassierin) und Stefan Feusi (Events) verlassen den Vorstand, ihre teils langjährige Mitarbeit wurde mit grossem Applaus verdankt. Oliver Reuter (M91, Inhaber der Treufin Reuter AG, Einsiedeln und bisher bereits als Revisor tätig) übernimmt ab sofort die Finanzen des Vereins. Nachdem das Gros der Vorstandsmitglieder «von der ersten Stunde an» dabei ist, werden in den kommenden Jahren weitere
Rücktritte absehbar. Wer sich für die Mitarbeit im Vorstand interessiert, ist herzlich eingeladen, Kontakt aufzunehmen! Neue Website noch dieses Jahr Einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte stellt die Einführung der neuen Website dar, welche 2016 installiert wird. Nach gründlicher Evaluation diverser Anbieter hat sich der Vorstand für eine Lösung entschieden, welche Erfahrung und Kostenstabilität optimal kombiniert. Projektleiter Helmuth Fuchs und Dario Züger informierten über die erfolgte Evaluation und die neue Site, welche einen aktuelleren, frischen Auftritt, einen höheren Informationsgehalt, verbesserte Übersichtlichkeit sowie eine benutzerfreundliche Anwendung bieten wird. Weitere Informationen (auch über kommende Anlässe) folgen zu gegebener Zeit. Sabine Saner
Für deine Agenda 7. Dezember 2016: Ein Abend in Einsiedeln mit Anatole Taubman, Schauspieler (M–1991). Mehr verrraten wir jetzt noch nicht.
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Matura-Preisträger
Besuch beim ABB-Roboter Die Maturaarbeit «Planung, Bau und Programmierung eines autonomen Roboters» wurde von der Alumni der Stiftsschule Einsiedeln als beste Maturaarbeit 2015 gewählt. Der Hauptpreis war neben 500 Franken Prämie, eine Besichtigung des YuMi-Roboters bei ABB Robotics in Baden. Die beiden Preisträger Damian Henniger und Jack Kendall berichten über ihren Besuch.
Am 30. November dürfen wir um sechs Uhr morgens aufstehen, um die S13 in Richtung Wädenswil rechtzeitig zu erwischen. Nach Wädenswil müssen wir nur noch in Zürich HB umsteigen. Der «Herr» an der Garderobe Als wir pünktlich in Baden bei ABB um 8.30 Uhr ankommen, werden wir von einem Garderobenroboter herzlich empfangen. Wir geben ihm unsere Jacken ab und nehmen eine Runde «heisser Draht» gegen ihn auf.
«Hervorragend» Die beiden Maturanden Damian Henniger und Jack Kendall waren am 29./30. April 2016 beim jährlichen Wettbewerb «Schweizer Jugend forscht» ebenfalls im Rennen. An diesem Wettbewerb sind unter anderem schweizweit sämtliche mit der Note 6 bewerteten Maturaarbeiten zugelassen. Das Resultat darf sich für Damian Henniger und Jack Kendall durchaus sehen lassen: Note «hervorragend», Sonderpreis «Schweizer Jugend forscht» und Einladung an die «International Science and Engineering Fair» (Intel ISEF 2017).
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Einige Augenblicke später werden wir von Roland Richner, einem Ingenieur, freundlich begrüsst. Er gibt uns eine Zusammenfassung über die Vergangenheit und Gegenwart von ASEA Boveri Brown und erklärt, wie der Garderobenroboter funktioniert. Was der Badener Roboter alles kann Nach einer kurzen Führung um den Ausstellungsraum kommen wir im Testbereich der Industrieroboter an. Hier dürfen wir einen klassischen orange gefärbten Roboterarm programmieren und diesen sogar selber, anhand eines Tablets und eines Joysticks, steuern. Nach dem Znüni geht es weiter mit der Hauptattraktion YuMi. Wir lernen, was er alles auf Lager hat und wie man ihn mit geringstem Aufwand programmieren kann. Er ist sehr leicht zu bedienen, dennoch benötigen wir drei Versuche, bis wir eine funktionierende Sequenz von Bewegungen erstellt haben. YuMi beeindruckt in allen Bereichen, von der Effizienz bis zur Sicherheit. Störrischer Garderobier Kurz vor Mittag bleibt noch Zeit, um den ABB FlexPicker zu testen. Dieser will nicht starten, was ein wenig schade ist. Trotzdem können wir uns nicht beklagen, nach all den vielen Eindrücken. Knapp vor zwölf Uhr
STIFTSSCHULE schlägt Roland vor, essen zu gehen. Wir machen uns auf den Weg und nur noch der Garderobenroboter steht zwischen uns und unserer Mahlzeit. Der Roboter scheint dies bemerkt zu haben, denn er gibt Jacks Jacke nicht mehr zurück. Noch nie zuvor hatte er eine solche Störung – er muss sicherheitshalber neu gestartet werden. Verspätet in der Cafeteria angekommen, dürfen wir unser grosszügig spendiertes Mittagessen selber auswählen. Nach dem Mittagessen nehmen wir Abschied und machen uns auf den Weg nach Einsiedeln. Wir kommen um 15 Uhr an, gerade rechtzeitig, um den Matheunterricht von Pater Markus nicht zu verpassen. Jack Kendall (links) und Damian Henniger mit ihrem Roboter (Foto: zvg).
Damian Henniger/Jack Kendall
www.facebook.com/GOTTsuchen.ch Liken und jeden Tag mit auf die Suche nach Gott kommen.
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Klassentag 65 Jahre Matura 1951
Worte des Dankes Von den 36 Maturi 1951 lebt noch die Hälfte und von dieser hat sich am 25. April 2016 ein «Fähnlein der sieben Aufrechten» zum Klassentag eingefunden. Besonders freute uns die Teilnahme von vier Frauen von verstorbenen oder krankheitshalber verhinderten Kameraden. Einige Teilnehmer reisten schon am Vorabend an, alle trafen sich am Montagvormittag zum offiziellen Teil am geistigen Zentrum Einsiedelns vor der Gnadenkapelle zum Gottesdienst. Erstmals konnte nicht mehr unser Klassenkamerad Pater Maurus Burkard die Messe feiern, er ist uns in die Ewigkeit vorausgegangen. Nach der Messe blieben uns zwei Stunden zu unterhaltsamem Gedankenaustausch im Hotel «Drei Könige», bis wir uns in dichtem Schneegestöber zum Fototermin an der Hofpforte aufmachten. Beim ausgezeichneten Mittagessen begrüsste uns Abt Urban sehr herzlich und Rektor Johannes Eichrodt gab uns Einblick in Zustand und Probleme von Schule und Internat und bestärkte damit unsern Eindruck, dass die Stiftsschule trotz allen Veränderungen und
Anpassungen das Ideal der humanistischen und ganzheitlichen Gymnasialbildung hochhält und weiterträgt. Unser Senior Gallus Gmür sprach in erster Linie Worte des Dankes, Dank an Gott, an unsere Eltern und an Kloster und Schule für alles Gute, das wir ins Leben mitnehmen durften. Er konnte auch aus seiner Familiengeschichte der Gmür aus Amden von den bereits hundert Jahre dauernden Beziehungen zu Kloster und Stiftsschule berichten. Am Nachmittag erwartete uns mit der Führung im Stiftsarchiv ein weiterer geistiger Höhepunkt. Pater Gregor zeigte uns Kostbarkeiten von höchstem Rang und vermittelte uns auch einen Begriff von der Grösse und Schwierigkeit der Aufgabe, diese Schätze zu pflegen und zu erhalten. Wir danken allen, die uns diesen Klassentag organisiert und ermöglicht haben. Ob wir uns in fünf Jahren wieder treffen können, liegt zum kleinsten Teil in unserer Hand.
Das offizielle Matura-Bild von 1951 (Foto: KAE).
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Martin Ender
STIFTSSCHULE
Vordere Reihe, v.l.: Heilina Etter, Abt Urban Federer, Hedi Löpfe, Eugen Kuhn. Mittlere Reihe, v.l.: Rektor Johannes Eichrodt, Alois Dobler, Agnes Dobler, Martin Ender, Alphons Beck, Karl Guido Rey, Getrud Gmür, Renata Eigenmann. Hintere Reihe, v.l.: Niklaus Bussmann, Anna Ender, Monique Grawehr, Maja Kälin, Eduard Koller, Franz Kälin, Gallus Gmür (Foto: Franz Kälin jun.).
Gregorianik–Perlen Choral aus dem Kloster Einsiedeln Die tausendjährige Tradition des Chorals in Einsiedeln hat Pater Roman Bannwart, langjähriger Choralmagister des Klosters, für das Tonstudio Zürich in den 60er- und 70er-Jahren zusammen mit der klösterlichen Schola aufgenommen. Diese CD macht seine Begeisterung für die Gregorianik einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Lassen Sie sich mitnehmen auf die faszinierende Reise des Gregorianischen Chorals, der am Wesentlichen unseres Lebens rührt. Finanziell ermöglicht hat die Herausgabe dieser CD die Vereinigung der Freunde des Klosters Einsiedeln.
Die CD ist im Klosterladen Einsiedeln (www.klosterladen-einsiedeln.ch/ 055 418 64 71) zum Preis von CHF 30.– erhältlich.
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PROPSTEI ST. GEROLD
Kurs- und Kulturprogramm Besuchen Sie unsere Website: www.propstei-stgerold.at
Veranstaltungen Baum-Gesichter und Wasser-Partituren Wann: Samstag, 11. Juni 2016, 18 Uhr Die Ausstellung dauert bis zum 18. September 2016. Wer & Was: Der Fotograf, Musiker und Maler Carl Eugen Braun aus Lindau schätzt die urwüchsige Natur im Grossen Walsertal. Seine Fotoreihe «Baum-Gesichter» macht sichtbar, wie gefällte Bäume auch im «Fällschnitt» noch weiterleben. Sie verwandeln sich zu fantasieanregenden Bildern, Gesichtern, Tieren oder Planeten im Kosmos. – Der Titel «Wasser-Partituren» war die Eingebung nach einer Schubert-Matinée, als Carl Eugen Braun in einer Quelle vom Sonnenlicht geschriebene Schriftzeichen entdeckte, wie ein Dialog des Wassers mit dem Licht. Fast alle Bildmotive hat der Fotograf im Grossen Walsertal, zum Teil bei Erhart Holz in Sonntag, und im Bregenzerwald entdeckt. Vortrag von Pater Anselm Grün OSB: «Der Verwandlung vertrauen» Wann: Sonntag, 19. Juni 2016, 11.15 Uhr / Eintritt € 12.– Wer & Was: Heute ist es modern, ständig alles zu verändern. Firmen werden umstrukturiert. Und viele Menschen sind auch ständig dabei, sich zu ändern. Doch häufig bringen die Veränderungen keinen Segen. Denn im Verändern liegt etwas Aggressives: Das, was ist, ist nicht gut. Es muss anders werden. Ich muss ein anderer werden. Die christliche Antwort ist Verwandlung. Verwandlung ist sanfter: Alles darf sein. Ich würdige mich, so wie ich geworden bin. Aber ich bin noch nicht der oder die, die ich eigentlich von meinem Wesen her sein könnte. Ich bin noch nicht das einmalige Bild, das Gott sich von mir gemacht hat. Verwandlung geschieht in der Begegnung mit Gott, in der Begegnung mit Menschen. Johannes der Täufer steht in der Wendezeit. Er ist das Urbild von Verwandlung. Scottish Folk Night mit RURA Wann: Freitag, 24. Juni 2016, 20 Uhr / Eintritt € 18.– Wer & Was: «Rura» zählt zu den grossen Durchstartern der letzten Jahre in Schottland und wurde bereits vielfach ausgezeichnet. Es ist dieser griffige Mix aus traditioneller Folkmusik und Einflüssen aus Indie, Rock und Pop, den scheinbar fast nur schottische Bands beherrschen.
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PROPSTEI ST. GEROLD
Vortrag von Dr. Rüdiger Dahlker: «Geheimnis der Lebensenergie» Wann: Samstag, 2. Juli 2016, 19:30 Uhr / Eintritt € 18.– Wer & Was: Der Brückenschlag zwischen der veganen Bewegung mit pflanzlich-vollwertigem Schwerpunkt und der Welle glutenfreier Kost mit dem Ergebnis eines weiterentwickelten «Peace-Food»-Konzepts, das noch gesünder, noch leichter zum Idealgewicht führt und aus gesundheitlichen Fallen befreit. Statt von einem Extrem ins andere zu verfallen, wie in populären Büchern vorgeschlagen, tut sich hier ein geradezu idealer Mittelweg auf, der die Gegensätze versöhnt, beide Vorteile erhält und Nachteile laminiert. Gleichermassen kommt es zum Brückenschlag zwischen der vom Licht vermittelten Lebensenergie in Gestalt der Biophotonen und der Lebenswärme, wie sie die TCM kennt. Schliesslich wird das Geheimnis des Genalters enthüllt, das uns zurück zu einfachen, noch nicht veränderten Lebensmitteln führt, die uns nicht nur mit Vitaminen, sondern auch mit den noch wichtigeren sekundären Pflanzenstoffen versorgen und gesund erhalten. Ein aus wissenschaftlichen Studien und meinen persönlichen Erfahrungen aufgebauter Vortrag, der das Leben wandeln und vertiefen kann.
Bachkantaten in Vorarlberg Wann: Sonntag, 10. Juli 2016, 17 Uhr / Eintritt € 23.– Wer & Was: Im dritten Jahr ihres Bestehens ist die Reihe «Bachkantaten in Vorarlberg», welche die Sopranistin und ECHO-Klassik-Preisträgerin Miriam Feuersinger zusammen mit dem Cellisten Thomas Platzgummer initiiert, beim Eröffnungskonzert der Vokalwoche St. Gerold zu Gast. – Bach schafft es, mit seiner musikalischen Rhetorik so nah am Wort zu sein, dass beides in Einheit wirkt und Zuhörer und Musiker gleichermassen bewegt werden. Die Kantaten sind ein Stück musikalisch-christlicher Kultur, die über Konfessionen hinaus wirkt und anspricht und die den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit von Körper, Seele und Geist berührt.
Vokal Total – Schlusskonzert der Vokalwoche St. Gerold Wann: Samstag, 16. Juli, 20 Uhr / Eintritt € 8.– (Kinder gratis) Wer & Was: Die Vokalwoche St. Gerold findet alle zwei Jahre statt. Ihr Ziel ist es, die Singpraxis von Chorleitern und Chorsängern zu fördern und das eigene Repertoire zu erweitern. Eine ganze Woche lang arbeiten über 80 Teilnehmer aus Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Italien mit internationalen Referenten im Gesamtchor, in zwei Kammerchören und verschiedenen Ensembles. Das musikalische Spektrum ist breit gefächert. Auszüge dieser Arbeit werden beim Abschlusskonzert präsentiert.
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PROPSTEI ST. GEROLD Acht Cellisten der Wiener Symphoniker Wann: Sonntag, 24. Juli 2016, 17 Uhr / Eintritt € 25.– Wer & Was: Acht Celli auf der Bühne – das ist ein Ereignis der besonderen Art! Diese Besetzung mit acht gleichen Instrumenten lässt neue, spannende Querverbindungen im Ohr des Zuhörers entstehen. Darüber hinaus erzeugt die solistische Interpretation jeder einzelnen Stimme eine vielschichtige, sehr persönliche kammermusikalische Intimität. Die Cinemascope-Aufstellung tut ein Übriges. Sie werden beide Ohren brauchen... – Es erklingen Werke von J.S. Bach, S. Wick, J. Offenbach, W.A. Mozart und H. Villa-Lobos.
«forum alte musik: sankt gerold» Wann: Sonntag, 7. August 2016, 17 Uhr / Eintritt € 15.– Wer & Was: Nach dem erfreulichen Erfolg im vergangenen Jahr finden heuer die «2. Internationalen Meisterkurse für Kammermusik» des Vereins «forum alte musik : sankt gerold» statt. Mit diesem Konzert eröffnen die Dozentinnen und Dozenten die Meisterkurswoche. Die künstlerische Leitung der Kurse übernimmt 2016 der Frastanzer Blockflötist Thomas Engel. Mit ihm musizieren unter anderem Daniel Johannsen, Sara Ruiz Martinez, Lenka Torgersen und Eva-Maria Hamberger.
«forum alte musik : sankt gerold» Wann: Samstag, 13. August 2016, 19.30 Uhr / Eintritt € 15.– Wer & Was: In diesem Konzert, welches zugleich auch das Abschlussfest der «Internationalen Meisterkurse für Kammermusik» von «forum alte musik: sankt gerold» sein wird, stehen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt auf der Bühne. Gemeinsam spielen sie Werke aus dem Barock in den verschiedensten Kammermusikbesetzungen.
Appenzeller Volksmusik Wann: Sonntag, 21. August 2016, 17 Uhr / Eintritt: € 18.– Wer & Was: Erleben Sie gepflegte und berührende Volksmusik aus dem Kanton Appenzell mit dem Buebechörli Stein, dem Jodelduett Armin Dörig und David Stricker und der Familienkapelle Gätzi-Wettstein.
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PROPSTEI ST. GEROLD
Kurse und Seminare Detaillierte Infos zu den Kursen finden Sie auf der Propsteiwebsite: www.propstei-stgerold.at/seminare-und-kurse.html
Die Heilkraft der Rituale – Mythen und Kräuter im Jahreskreis Wann: Donnerstag, 16. Juni bis Sonntag, 19. Juni 2016 Wer & Was: In der Natur gibt es viele Pflanzen, die Leib und Seele gut tun. Dabei sind nicht nur ihre heilenden Essenzen wirksam, sondern auch die Signatur und die Symbolik der Pflanzen. Sie sprechen in unserer Seele Bilder an, die uns zu uns selber führen. – Zusammen mit Susanne Türtscher verbindet Pater Anselm Grün die Weisheit der Natur und ihre Mythen mit der christlichen Botschaft und deuten das Wissen der Natur neu. So können wir die Feste auf eine neue und heilsame Weise erleben. – Die Natur und ihr Geschehen ist ein Bild für das innere Geschehen in unserer Seele. Rituale lassen uns den Jahreskreis auf neue Weise erleben und seine heilende Wirkung spüren. Mit diesem Einführungswochenende in die Naturgeheimnisse möchten wir ein zwei jähriges Seminar starten, uns dem Jahreskreis und seinen Qualitäten, den Kräuter die zu diesen Jahreszeiten ihre Kraft entwickeln, den Jahreskreisfesten und der Heilkraft der Rituale widmen. Eine ausführliche Seminarbeschreibung und die Termine senden wir Ihnen gerne zu. Leitung: Susanne Türtscher, Kräuterpädagogin, Buchboden/A und Pater Anselm Grün OSB, Mönch der Abtei Münsterschwarzach, geistlicher Schriftsteller Kosten: Kurs: € 230.– + Pension: € 243.– bis € 297.–
Selbstsicheres Auftreten – pferdegestütztes Rhetorikseminar Wann: Freitag 1. bis Sonntag, 3. Juli 2016 Wer & Was: Authentisch. Präsent. Klar. – Wenn wir sprechen, wünschen wir uns, unser Gegenüber in den Bann zu ziehen und zu fesseln. Wir möchten verstanden und ernst genommen werden. Doch nicht allein das Gesagte zählt – noch viel mehr drücken wir uns unbewusst durch unsere Körpersprache aus. Pferde sind wahre Meister im Lesen unserer Körpersprache und können uns helfen, mehr über uns selbst und wie wir auf andere wirken zu erfahren und daraus zu lernen. – Neben den Techniken, die wir im Rhetoriktraining erlernen können, ist ein weiterer Aspekt sehr wichtig: Um wirklich zu glänzen, müssen wir echt und authentisch sein. Wir sind gefordert, uns mit uns selbst auseinander zu setzen. In der Arbeit mit den Pferden lernen wir, was echte Authentizität bedeutet und was es heisst, präsent und klar zu sein. Die Art, wie wir kommunizieren, hat viel mit unserer eigenen Persönlichkeit zu tun. Unseren eigenen Stil zu finden, selbstsicher aufzutreten und zu uns selbst zu stehen sind die Ziele des Seminars. Mut und Selbstvertrauen erfahren wir wie nebenbei im Umgang mit den Pferden. Leitung: Hildegard Waibel-Salzmann, Kommunikationstrainerin, Lustenau/A; Eva-Maria Türtscher, Reittherapeutin, CAS Beratungstraining, Buchboden/A Kosten: Kurs € 380.– + Pension € 162.– bis € 198.–
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PROPSTEI ST. GEROLD ZEN – Sesshin Wann: Mittwoch 6. bis Sonntag, 10. Juli 2016 Wer & Was: Zen ist eine Jahrtausende alte Form gegenstandsfreier Meditation, ohne Bild, ohne Konzept – ein spiritueller Weg der Einübung in die unmittelbare Erfahrung dessen, was ist. Dabei geht es darum, mit unserer Essenz in Kontakt zu kommen, um aus dieser Mitte heraus unseren Alltag zu gestalten. – Während des Kurses schweigen wir. Persönliche Gespräche und Übungen unterstützen den inneren Prozess. Vor jeder grösseren «Sitzrunde» gehen wir im Freien (bei jeder Witterung). Leitung: Edith Breuss, Zen-Lehrerin, Psychotherapeutin, Feldkirch/A Kosten: Kurs € 220.– + Pension € 276.– bis € 344.–
Rhythmus mit Pierre Favre Wann: Sonntag, 17. bis Donnerstag, 21. Juli 2016 Wer & Was: Dieser Kurs ist nicht nur für Schlagzeuger und Perkussionisten bestimmt. Er ist für alle, welche sich für das Phänomen Rhythmus interessieren, mit ihm vertraut werden, es bewusster leben und in alltägliche Bewegung, Abläufe von Gedanken, Zielsetzungen und Tun integrieren möchten. – Während des Kurses wird versucht, durch Improvisationsübungen und rhythmische Bewegung das Gefühl für Rhythmus und das Zusammenspiel zu entwickeln. Technische Möglichkeiten und Probleme werden selbstverständlich eingehend besprochen und praktisch geübt. Leiter: Pierre Favre, Zürich/CH Kosten: Kurs € 260.– + Pension € 324.– bis € 396.–
Die goldene Spur nach innen – Traumarbeit und Kreativität Wann: Sonntag, 24. Juli bis Freitag, 29. Juli 2016 mittags Wer & Was: Dankbarkeit führt zu Lebensfreude und zum Glücklichsein – ist das Credo von David Steindl Rast in unserer Sinnsuche. Die Träume weisen uns individuell den Weg. Die goldene Spur der Träume werden wir in Bibeltexte und Dichtung einordnen, worin uns Klaus Gasperi begleiten wird. In der feinsinnigen Bewegungsarbeit nach Feldenkrais mit Ute Isele-Partl finden Leib und Seele in eine Einheit. Das Dankbarkeitsritual nach David SteindlRast und die Musik von Heidi Spring wird die Vertrauenserfahrung für uns vertiefen. Leitung: Dr. Ute Karin Höllrigl, dipl. analytische Psychologin nach C.G. Jung, Wien/A; Ute Isle-Partl, Bewegungs-Psychotherapeutin, Tanz und Feldenkrais, Nüziders/A; Mag. Klaus Gasperi, Theologe und Germanist, Zwischenwasser/A Kosten: Kurs € 360. + Pension € 405.– bis € 495.–
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Kulinarik Juni – August Grillabende auf der neuen Sonnenterrasse Jeden Mittwoch (bei guter Witterung). Wir servieren Ihnen Köstlichkeiten vom Smoker und Frisches aus unserem Klostergarten.
Frische A-la-carte-Gerichte (ganzjährig – ohne Ruhetage) Unser grosser Klostergarten, unsere Bio-Landwirtschaft und Bauern aus dem Grossen Walsertal liefern Zutaten für unseren Klostertisch am Mittag, das feine Viergang-Menü am Abend wie auch für unsere Auswahl an frischen A-la-carte Gerichten. Das Propstei-Team freut sich darauf, Sie kulinarisch verwöhnen zu dürfen!
Wir empfehlen Ihnen, rechtzeitig zu reservieren: Tel. +43 5550 2121 395, Mail: propstei@propstei-stgerold.at
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(Foto: Liliane Géraud)
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ch habe meine Insel gefunden». Mit diesen poetischen Worten umschreibt Silja Walter, unsere Mitschwester M. Hedwig, ihren Ort der Gottsuche. Diese Insel, die Silja Walter meint, ist nicht zu verwechseln mit einer Insel, von der Menschen träumen, wenn sie ihre Umgebung satt haben und niemanden mehr sehen möchten. Nein, die gefundene Insel der Benediktinerin ist der Ort, an dem sie sich dem Leben mit all den Herausforderungen der Gottsuche stellt. Im «Gebet des Klosters am Rand der Stadt» verdichtet Silja Walter diese Erfahrungen: «Herr, und jemand muss dich aushalten, / dich ertragen, ohne davonzulaufen. / Deine Abwesenheit aushalten ohne an deinem Kommen zu zweifeln. / Dein Schweigen aushalten und trotzdem singen. / Dein Leiden, deinen Tod mitaushalten und daraus leben.» Das Leben im Kloster ist keine «Wellness». Aber es ermöglicht einen Weg zu einem erfüllten Leben. Der heilige Benedikt beschreibt im 4. Kapitel in seiner Regel diesen Ort benediktinischen Lebens: «Die Werkstatt aber, in der wir das alles sorgfältig verwirklichen sollen, ist der Bereich des Klosters und die Beständigkeit in der Gemeinschaft» (RB 4,78). Benedikt weiss aus Erfahrung, dass für die Entwicklung und Reifung des Mönchs beides notwendig ist: Der Ort und die Gemeinschaft. Wenn Silja Walter von der Insel schreibt, die sie gefunden hat, dann meint sie das Kloster am Rand der Stadt, den Ort und die Gemeinschaft, die hier lebt und Gott sucht. Dieses Insel-Bild ist im neu gestalteten Silja Walter-Raum, der am 23. April im Kloster Fahr eröffnet wurde, aufgenommen: In der Mitte des Raumes ist eine Themen-Insel dem Kloster und der Gemeinschaft gewidmet. Hier im Kloster Fahr, in dieser Gemeinschaft konnte Silja Walter ihr schriftstellerisches Charisma entfalten. Das Leben in der Klausur, im inneren Bereich des Klosters, schafft Frei-Raum für die Gottsuche. Diese Gottsuche inspiriert Mönche und Nonnen zu kreativem Schaffen. So liessen sich unsere Weberinnen von einem Text von Silja Walter ansprechen und gestalteten für den Silja Walter-Raum eine gestreifelte Strohmatte (Seite 62). Das Kloster Fahr ist für viele Besucherinnen und Besucher eine Insel. In dieser grünen Oase im dichtbesiedelten Limmattal können Menschen Gottes Spuren entdecken – sei es in der Architektur oder in der Natur. Ein besonderer Anziehungspunkt für Gross und Klein ist zurzeit die Schafherde von Schwester Beatrice (Seite 60). «Kloster Fahr am Rand der Stadt: Welt in der sich Erd und Himmel stets begegnen. Was es ist und sein zu hat: Ort für Gott, die Menschheit immer neu zu segnen.» So beschreibt Silja Walter in einem anderen Klostergedicht ihre gefundene Insel. Liebe Leserinnen und Leser, mögen auch Sie in diesen sommerlichen Tagen Orte finden, in denen Sie Gottes Gegenwart entdecken, Inseln, die Ihnen erfülltes Leben schenken! Ihre
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Silja Walter
Die Mitte des Ganzen Das Kloster Fahr lud die Öffentlichkeit am 97. Geburtstag der im Jahr 2011 verstorbenen Schriftstellerin zu einem «Silja Walter-Tag» ein. Anlass der Feier waren die Erscheinung des 11. Bandes ihrer Gesamtausgabe sowie die Eröffnung des «Silja Walter-Raumes». In diesem kleinen aber feinen Ausstellungsraum können sich Besucher mit dem Leben und Werk der Autorin vertraut machen. Die Feier wurde umrahmt von festlichen Gottesdiensten und musikalisch untermalt mit Liedern von Texten aus der Feder der bekannten Klosterfrau. Einmal, damals, hat Jesus den Tod erlitten und ist daraus auferstanden. Einmal hat er uns durch Tod und Auferstehung «den Zugang zum ewigen Leben» erschlossen. Das ist die Mitte des Ganzen. Das ist der Sinnkern unseres Daseins: diese Tat Gottes. Sie bestimmt unser Leben. An ihr kommt niemand und nichts vorbei. Ostern ist Geschichte. Ostern ist aber auch aussergeschichtliche Wirklichkeit, ein Tag, nicht einer im Jahr, ein Tag, der täglich, der immer heute ist. (Aus Silja Walter, Gesamtausgabe Bd. 11, «Die Mitte des Ganzen»)
Schwester Hedwig hat ihr ganzes Leben dieser Mitte des Ganzen gewidmet. Ihr umfangreiches literarisches Werk war nicht nur Ausdruck ihrer Gottsuche, es war auch Mittel dazu. Priorin Irene und der Klostergemeinschaft ist es ein Anliegen, nicht nur Kennern des Werkes neue Seiten ihrer Mitschwester zu erschliessen. Auch jüngeren Generationen soll mit dem Silja WalterRaum das literarische Schaffen Schwester Hedwigs näher gebracht werden: «Die Themen und Texte sollen Menschen in ihrer per-
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sönlichen Gottsuche inspirieren und ermutigen, und so das Werk von Silja Walter weiter brennen lassen», erklärte Priorin Irene an der Eröffnungsfeier. Die Ausstellung wurde von einer grosszügigen Spenderin möglich gemacht – Silvia Haab, eine langjährige gute Bekannte von Schwester Hedwig. Auch Pfarrer Ernst Eggenschwiler, der dem Kloster seine umfangreiche Silja Walter-Sammlung geschenkt Schwester Hedwig Silja Walter (Foto: Liliane Géraud).
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Abt Urban Federer, die Sponsorin Silvia Haab, Priorin Irene Gassmann (Foto: Anton Scheiwiller). hatte, trägt massgeblich zur Reichhaltigkeit der Ausstellung bei. Antik und hochmodern Nach der Einsegnung des Raumes durch Abt Urban wurde die Ausstellung für die Besucher frei gegeben, was unzählige Personen auch gerne nutzten. Im neu renovierten, barocken ehemaligen Arbeitszimmer des Propstes werden neben älteren Exponaten wie dem Gebetsstuhl der Autorin hochmoderne Mittel zur Präsentation ihres Werkes eingesetzt. Ton-, Film- und Fotodokumente sind ebenso vorhanden wie Faksimiles von Orignialmanuskripten, die man mitnehmen und zuhause meditieren kann. In der museumseigenen Bibliothek darf der Besucher länger verweilen und im Werk von Silja Walter stöbern. Auch über das Leben im Kloster stehen Informationen bereit, bildete es doch den Nährboden des künstlerischen Schaffens von Silja Walter. Dass die schreibende Nonne auch kreative Malerin war, zeigt die Ausstellung anhand einer Auswahl ihrer Bilder.
Für Magnus Roth, den Gestalter des Raumes, ist «die Mitte des Ganzen», aus der Silja Walters Werk entstanden ist, das Leben im Kloster. Aus dieser Überlegung heraus stellte er Informationen über Geschichte, Gemeinschaft und das Leben im Kloster ins Zentrum des Raumes. Schwester Hedwig selber hat das Leben im Kloster einmal so beschrieben: Tagsüber läuft Gomer nun über die Matte aus Stroh eine gestreifelte Matte aus halben und ganzen Stunden gestreifelt rot, gelb und blau gestreifelt. Darunter lebt das ewige Leben. Silja Walter, aus Tanz des Gehorsams, Die Matte
Die Fahrer Paramentenwerkstatt hat diese Matte in den entsprechenden Farben in limitierter Auflage auf einem Webstuhl hergestellt. Eine davon ist in der Ausstellung zu
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KLOSTER FAHR sehen, die anderen können im Klosterladen erworben werden. Die Matte visualisiert exakt den klösterlichen Tagesablauf, wie er sich im Wechsel zwischen Gebet, Arbeit und Pause darstellt. Von der Mitte des Ausstellungsraumes her kann sich der Besucher zu den verschiedenen Inseln begeben, die jede ein anderes Schwerpunktthema aus dem Werk der Autorin und Künstlerin beleuchtet: Leben, Schreiben, Theater, Lyrik, Prosa und Hörspiele. Man sollte sich auf jeden Fall Zeit für den Besuch im Silja Walter-Raum nehmen, denn es gibt viel zu sehen, zu hören und zu erfahren. Musikalische Buchpräsentation Der Silja Walter-Tag hatte aber neben der Einsegnung und Eröffnung ihres Ausstellungsraumes noch andere Höhepunkte: die musikalisch umrahmte Buchpräsentation des 11. Bandes der Silja Walter Gesamtausgabe. Carl Rütti begleitete an der Orgel den grossen Projektchor, der unter der Leitung von Manuela Hager zu diesem Anlass Stücke einstudiert hatte, die zu Texten von Silja Walter komponiert worden waren. Praxedis Hug-Rütti spielte dabei auf der Harve, Till Schneider das Fagott und Heidi Fries-Aregger die Klarinette.
Auch als Malerin ist Silja Walter im Ausstellungsraum präsent. Dr. Ulrike Wolitz, Herausgeberin des Werkes, erklärte, dass der Inhalt dieses Bandes schon zu Lebzeiten mit der Autorin auf Geistliche Spiele, Gottesdienste und Predigten festgelegt worden war. Der Band zeige ihre Auseinandersetzung mit der Zeit des Aufbruchs nach dem 2. Vatikanischen Konzil,
Der Silja-Walter-Raum (Fotos: Verena Huber-Halter).
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Der Silja Walter-Raum ist jeden Sonntag im Monat nach dem Gottesdienst ca. 10.45 bis 14 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Ab 2017 kann für Gruppen zu einem Preis von CHF 150.– auch ausserhalb dieser Zeit ein Termin vereinbart werden. (Tel. 043 455 10 40 oder info@klosterfahr.ch)
einer Zeit der Suche nach einer Gestaltung von Gottesdiensten, die die Emotionen und Anliegen der Menschen mit Sprache, Farbe, Tanz und Spiel einzubringen vermag. Geistliches Spiel Ein Muster eines solchen Spieles wurde den Besuchern an diesem Festtag geboten. Einige Schwestern hatten den Gottesdienst «Maria Magdalena am Ostermorgen» aus dem neuen Buch einstudiert. Silja Walter lässt in diesem Stück Maria Magdalena selber zu Wort kommen, die erklärt, dass die Kirche und wir Menschen selber der Garten sind, in dem die Auferstehung auch heute und immer wieder geschieht. Frauen diskutieren im Stück diese Aussage miteinander und eine Lektorin trägt die Erscheinung Jesu vor Maria von Magdala aus dem Johannesevangelium vor. Silja Walter nimmt in diesem Gottesdienst die Kirchenbesucher mit hinein in den Dialog zwischen Maria Magdalena, den Bibeltexten und den Frauen, um deutlich zu machen, was «Die Mitte des Ganzen» für jeden einzelnen von uns ist. Zeuginnen der Freude Dass es die Mitschwestern der Autorin waren, die dieses Stück für die Besucher aufgeführt haben, hat der Inszenierung womöglich eine besondere Note verliehen – für sie alle sind die Gedanken von Silja Walter nicht neu, ganz im Gegenteil. Sie sind für sie ebenso existentiell bedeutsam wie für die Autorin selbst. Die Schwestern legen ja tagtäglich mit ihrem Leben im Kloster Zeugnis ab für
Silja Walter, Gesamtausgabe Band 11, Geistliche Spiele, Gottesdienste, Predigten, Paulus Verlag, Freiburg 2016, ISBN 978-3-72280860-4 diese Tat Gottes, wie sie in «Die Mitte des Ganzen» beschrieben ist: Das ist unsere Freude, die Freude, letztlich unsere alle Hoffnung tragende, einzige Freude. Der in Jesu Untergang und Erhöhung aufgegangene Zugang steht offen, unendlich ohne Ende, offen vor uns da. Ja, diese Freude über den uns offenstehenden Zugang ist in diesem Gottesdienst auf die Besucher über gesprungen. Hanspeter Lembeck vom Paulus Verlag zeigte sich hocherfreut über die Erscheinung dieses 11. Bandes. Das Werk von Silja Walter gehört, wie er betonte, zu den grossen Säulen des Verlagsprogramms. Er kündigte an, dass am 100. Geburtstag von Silja Walter im Jahr 2019 die Gesamtausgabe mit dem Erscheinen des 12. und letzten Band vollendet sein wird. Verena Huber-Halter
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Verein Pro Kloster Fahr
Wenn Schwestern eine Wallfahrt tun Rund hundert Mitglieder und Schwestern trafen sich im Restaurant «Zu den Zwei Raben» zur diesjährigen Jahresversammlung. Nach dem «geschäftlichen» Teil des Anlasses standen ein Reisebericht der Schwestern über ihre Wallfahrt an die Wurzeln ihres Ordens, ein italienischer Apéro sowie die Vesper in der Klosterkirche auf dem Programm. Die Mitgliederversammlung 2016 wird wohl in die Vereinsgeschichte eingehen. Sie dauerte gerade mal 35 Minuten. Präsident Robert Nitschké führte souverän und flott durch die Traktandenliste, denn er wollte den Schwestern für ihren Teil des Anlasses genug Zeit zur Verfügung stellen. Auch der Antrag, den Finanzreserven des Vereins einen Beitrag zum Umzug der Schwestern zu entnehmen, konnte sein Vorhaben nicht vereiteln. Die Mitglieder winkten den Antrag ohne Gegenstimme durch. Aber der finanziellen Hilfe nicht genug: Robert Nitschké wies darauf hin, dass die Schwestern beim Umzug auf die tatkräftige Mithilfe der Vereinsmitglieder hoffen und dass sie auch für tätige Mithilfe bei den Führungen im neuen Silja Walter Raum sowie im Weinberg dankbar wären. Solche Hilferufe aus dem Kloster verhallen in der Regel nicht ungehört und Priorin Irene bedankte sich im Namen der Schwestern herzlich für die grossartige Unterstützung, die sie jedes Jahr durch die Vereinsmitglieder erfahren dürfen. Jetzt war es Zeit für Schwester Bernadette und ihre Erinnerungen an die Wallfahrt nach Subiaco. Sie hatte ihr Reisetagebuch in Versform geführt: Denken wir an die Vision unserer Priorin vor einem halben Jahr, als sie von einer Reise sprach mit einem Car.
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Über die Schweizer Grenze, wo einst der Heilige Benedikt lebte und mit der Hl. Scholastika nach Heiligkeit strebte. Als sie uns einlud, zu kommen an diese Orte, verschlugen es uns zuerst die Worte. Hingerissen von Gereimtem... Das Publikum war hingerissen von Schwester Bernadettes Gedicht. Sie hat nicht nur ihren Humor in die Verse einfliessen lassen, in ihrem Gedicht fanden neben allen Höhepunkten auch die seltenen Pannen Erwähnung: Auf Wallfahrten muss es nicht immer am Schnürchen gehn So blieb unser Car in einer Sackgasse stehn. Zu Fuss ging es dann steil aufwärts – besser man schaute nicht auf die Uhr Es war auch ohne auf den Knien zu rutschen, eine Wallfahrt pur. ...und Ungereimtem Aber nicht nur Schwester Bernadette vermochte die Zuschauer fesseln. Im Anschluss berichteten die Schwestern Petra, Fidelis und Beatrice, untermalt von einer Diashow, wie sie die Reise erlebt hatten. Schwester Fidelis amüsierte ihr Publikum, als sie die Nonnen auf der Fahrt im
KLOSTER FAHR überfüllten öffentlichen Bus in Florenz mit «Spargeln in der Konservendose» verglich und ihre Demonstration der Begrüssung durch Abt Donato von Montecassino erntete begeisterten Applaus; er hatte die Schwestern mit den Worten empfangen: «So jugendlich, so jugendlich!» Man erfuhr aber auch von besinnlichen Momenten, von Gebetszeiten an besonderen Orten, von Wanderungen in einsamer Landschaft und natürlich von Schwester Petras Begeisterung darüber, Florenz bei Nacht sehen zu dürfen. Ein Kloster wie ein Wespennest Schwester Beatrice stellte fest, wie einsam Subiaco im 6. Jahrhundert zu Benedikts Zeiten gewesen sein musste und erklärte anhand von Bildern das Kloster Sacro Speco, das, um die Höhle Benedikts herum, gemäss ihren Worten «wie ein Wespennest an den Fels», gebaut ist. Schwester Fidelis beim Wallfahrtsrapport: Von «Spargeln in der Konservendose» und einem begeisterten Abt... (Foto: Anton Scheiwiller).
Aus gegebenem Anlass Apéro für die Vereinsmitglieder all italiana... (Fotos: Christian Murer). Schwester Petra erzählte augenzwinkernd, dass der Car-Chauffeur Andy die Reise in Anbetracht der Gesellschaft mit sichtlich gemischten Gefühlen angetreten habe. Aber Schwester Beatrice meinte dazu, dass er unterwegs immer mehr aufgetaut sei und auf der Heimfahrt in Airolo sogar Pizza für alle spendiert habe. Bei Oliven, Parmesan und Prosecco hielten die Mitglieder dann begeistert Rückblick auf die grossartige Show, die die Schwestern ihnen an diesem Nachmittag geboten hatten, bevor sich alle zur Vesper in der Klosterkirche versammelten. Verena Huber-Halter
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Schwester Beatrice Beerli
Die gute Hirtin Im Kloster Fahr sind in diesem Frühjahr acht Lämmer zur Welt gekommen. Schwester Beatrice als ihre Hirtin kümmert sich das ganze Jahr hindurch liebevoll um die kleine Schafherde, die das Graswachstum auf den Wiesen inner- und ausserhalb der Klausur unter Kontrolle hält. Es scheint sich bei meinem Besuch an einem sonnigen Samstagnachmittag schon herumgesprochen zu haben, dass es im Fahr etwas zu sehen gibt. Unzählige junge Eltern haben sich mit ihren Kindern bei den Schafen eingefunden. Der Anblick der süssen kleinen Lämmer, die mal miteinander um die Wette laufen, mal bei Mutter trinken, ist eine Augenweide und Balsam für die Seele. Vierbeiner statt Rasenmäher Schwester Beatrice hat sich schon vor ihrem Klostereintritt in jungen Jahren um Schafe gekümmert und hegte immer heimlich den Wunsch, ihrer eigenen Schafherde eine ebenso gute Hirtin zu sein, wie der «gute Hirte», der sie damals ins Kloster geführt Schwester Beatrice und ihre Schafe (Fotos: Verena Huber-Halter).
hatte. Als dann vor rund zwanzig Jahren die Klostergemeinschaft beschloss, statt eines neuen Rasenmähers lieber eine kleine Schafherde anzuschaffen und Schwester Beatrice gefragt wurde, ob sie sich darum kümmern könnte, war sie ausser sich vor Freude und machte sich auf die Suche nach geeigneten Schafen. Sie wollte einer gefährdeten Rasse eine Chance geben und entschied sich für das damals vom Aussterben bedrohte Engadinerschaf. Mittlerweile ist sie eine versierte Schafzüchterin, die genau weiss, was ihre Schützlinge brauchen. Diese wiederum scheinen zu wissen, was sie an Schwester Beatrice haben, denn wenn sie in die Nähe der Herde kommt, kommen alle blökend angerannt. Verena Huber-Halter
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KLOSTER FAHR Prüfungserfolge: Folgende Ehemalige unserer Bäuerinnenschule haben die Berufsprüfung «Bäuerin mit eidgenössischem Fachausweis» erfolgreich abgeschlossen.
Hünenbergstrasse 76, 6330 Cham (FK 13). – Keusch-Weber Corinne, Lärchenhof 1, 5623 Boswil (FK 11). – Brunner-Moos Daniela, Herbrig, 6026 Rain (FK 11).
Wir gratulieren herzlich und Odermatt – Murer Nadja, wünschen den diplomierten NACHRICHTEN Haltenmättli, 6372 EnnetBäuerinnen viel Freude und moos (HK 10/11). – Scherrer- DER EHEMALIGEN Erfolg in ihrem Beruf. Zwingli Edith, Toggenburgerstrasse 27, 9652 Neu St. Johann (FK 11). Vermählungen: – Kaeser Sandra, Kastanienbaumstr. 49, 10. September 2016, Edith Herger und Roger 6048 Horw (HK 10/11). – Hefti Elisabeth, Arnold, Plätzligasse 15, 6463 Bürglen (FK Flawilerstrasse 36, 9604 Lütisburg (FK 10). – 2009). Marti Regina, Kuonihof 6, 6246 Altishofen (HK 9/10). – Iten Diana, Sprungstrasse 20 B, Geburten: 6314 Unterägeri (H 12/13). – Zumbühl Ange21. Februar 2016, Linus, Heidi Christen und la, Vorder Ey 1, 6386 Wolfenschiessen (HK René Hurschler, Engelberg (HK 11/12) 11/12). – Kenel-Appert Margrit, Erliweg 16, 6415 Arth (FK 12). – Hauser Angelika, VasaZu Gott heim gegangen raula 13, 7084 Brienz (HK 10/11). – Burkart Mutter von: SusanneThiel, Wallisellen (FK 2003). Ramona, Stationsstrasse 40, 6023 Rothenburg (FK 11). – Lütolf-Arnold Nadine, HubelVater von: strasse 1, 6260 Reidermoos (HK 11/12). – Franziska Reist-Sidler (87/88). – Barbara Maria Betschart-Schmidlin Yvonne, Austrasse 7, Sidler (89/90). – Agnes und Markus Hegglin8840 Trachslau (HK 11/12). – Von Rotz Nicole, Sidler (93/94). Stanserstrasse 12 a, 6064 Kerns (HK 11/12). – Birchler Yvonne, Sonnenbergstrasse 47, Gatte von: 8842 Unteriberg (HK 11/12). – Studer StephaPia Sidler-Freimann, Hagendorn (66/67). nie, Sagenstrasse 1, 6264 Pfaffnau (FK 13). – Kaufmann Monika, Oberdorfstrasse 11, Schwester Michaela Portmann 6231 Schlierbach (FK 13). – Rüttimann Luzia, Das Leben auf der Baustelle hält uns alle in Bewegung, hier Sr. Andrea auf dem Weg nach «Subiaco» (Foto: Priorin Irene Gasssmann).
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Der Tanz des Gehorsams oder die Strohmatte Die Matte Tags체ber l채uft Gomer nun 체ber die Matte aus Stroh eine gestreifelte Matte aus halben und ganzen Stunden gestreifelt rot gelb und blau gestreifelt. Darunter lebt das ewige Leben.
Gehorsam Man darf aber nicht springen 체ber gelb hinweg zum Beispiel. Eine Nonne geht genau ganz genau.
Silja Walter OSB
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(Foto: Priska Schmid)
von rot in rot
KALEIDOSKOP
Veranstaltungskalender Religion Dein Leben will singen – Gesang und Gebet im Kloster Fahr Wann: Wo: Was:
Wer:
Sonntag, 10. Juli 2016, 17.00 Uhr Klosterkirche Fahr Abendlob – Ein abendlicher Gottesdienst im Zugehen auf das Hochfest des heiligen Benedikt mit Gesängen von Silja Walter und weiteren Autoren (Text) und Barbara Kolberg (Musik) Benediktinerinnen vom Fahr und Barbara Kolberg
Kultur
Sommerkonzert des Chores «Cum Anima» Wann: Wo:
Freitag, 10. Juni 2016, 18.30 Uhr Grosser Saal, Kloster Einsiedeln Leitung: Adeline Marty Freier Eintritt – Kollekte
Vernissage des Buches «Als Bischof in Arabien» Wann: Wo: Was:
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Montag, 13. Juni 2016, 18.30 Uhr Grosser Saal, Kloster Einsiedeln Vernissage des Buches «Als Bischof in Arabien, Erfahrungen mit dem Islam» von Paul Hinder und mit einem Vorwort von Pater Martin Werlen Bischof Paul Hinder, Simon Biallowons, Abt Urban Federer, Pater Martin Werlen
KALEIDOSKOP
Veranstaltungskalender (Fortsetzung von S. 62) Einsiedler Orgelkonzerte Wann:
Beginn: Wo: Weitere Infos:
Dienstag, 19. Juli 2016: Kiss Zsolt (Pannonhalma) Dienstag, 26. Juli 2016: Pater Lukas Helg (Einsiedeln) und Emmanuel Helg (Frauenfeld) Dienstag, 2. August 2016: Gereon Krahforst (Maria Laach) Dienstag, 9. August 2016: Pater Theo Flury (Einsiedeln / Rom) und Christoph Oberli (Baar) Dienstag, 16. August 2016: Juan de la Rubia (Barcelona) Dienstag, 23 August 2016: Pater Theo Flury (Einsiedeln / Rom) Jeweils um 20.15 Uhr (20 Uhr: Nachtgebet der Mönchsgemeinschaft) Klosterkirche Einsiedeln Freier Eintritt – Kollekte www.orgelkonzerte.ch Das detaillierte Programm der Einsiedler Orgelkonzerte können Sie gratis beim Wallfahrtsbüro anfordern unter E-Mail: wallfahrt@kloster-einsiedeln.ch oder Telefon 055 418 62 70 (Mo – Fr 09.00 – 11.00 / 13.30 – 16.00 Uhr)
Schreibzelle Was:
Wann: Wo:
Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 16 und 30 Jahren steht eine Schreibzelle zur Verfügung, um für zwei Tage im Rhythmus der Benediktinerinnen und in der Stille des Klosters dem persönlichen Suchen nach Gott und nach dem Sinn des Lebens Raum zu geben und an einem «Fahrer-Psalmen-Buch» mitzuschreiben. Jederzeit (Anmeldung erforderlich) Kloster Fahr Weitere Infos und Anmeldung: www.kloster-fahr.ch
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KALEIDOSKOP
Dieter Meier – Ein Weltstar im Kloster
Von roten Schuhen und feinen Weinen Mit der Electropopband «Yello» erlangte Dieter Meier zusammen mit seinem Partner Boris Blank Weltruhm. Fürs Interview im Kloster traf er eine spezielle Kleiderauswahl, sprach im Stift über die roten Schuhe von Papst Benedikt und degustierte am Schluss als passionierter Winzer bereitwillig das Spitzenprodukt der klösterlichen Kellerei. Dieter Meier, bei unserem Vorgespräch erwähnten Sie die Votivtafeln, die in der Stiftskirche Einsiedeln hängen. Was fasziniert Sie an diesen barocken «Facebook»Botschaften? Die rührende Naivität, mit der diese Bilder gemacht sind. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes naive Kunst. Wobei das Wort «naiv» nichts Negatives an sich hat. An Wunder im eigentlichen Sinn im Zusammenhang mit den Votivtafeln glaube ich nicht. Könnten Sie sich vorstellen, mal ein Ex-Voto vor dem Hintergrund eines eigenen Erlebnisses zu gestalten? Ich wüsste ja nicht, bei wem ich mich bedanken müsste. Ich habe ein sehr eigenes und kompliziertes Bild von den höheren Mächten. Meine Zuneigung zur Mystik und dem Irrationalen ist nicht an heilige Personen gebunden, bei denen ich mich bedanken würde. Ich zweifle an der Möglichkeit, in sein Leben und Schicksal eingreifen zu können. Wenn mir etwas gelingt, sehe ich das als Gnade an. Ich würde nie sagen, das habe ich gemacht. In Ihrem Buch «Hermes Baby» gibt es mehrere kritische Stellen zur katholischen Kirche und zu deren Würdenträgern. Es tönt «Anti»-katholisch. Was kreiden Sie der katholischen Kirche besonders an?
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Dass sie immer mit den Mächtigen gegangen ist. Sie war fast bei allen übelsten Diktaturen dabei. Natürlich gibt es immer wieder einzelne katholische Priester und auch mal einen Bischof, die sich für Gerechtigkeit einsetzen. Aber bis auf den heutigen Tag werden sie dafür vom Vatikan zurechtgewiesen. Jesus würde sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen. Die Oberhoheit der katholischen Kirche im geistlichen Bereich über die Menschen wurde missbraucht. In Südamerika wurden Priester, die die unwissende Bevölkerung vor Ansteckungsgefahren verschiedener Krankheiten warnten und darauf drängten, dass sich die Leute bei sexueller Betätigung schützten, exkommuniziert. Einmal sagten Sie, dass «Anti» kindisch sei und formulierten folgenden Satz: «Ich würde zum Beispiel das sogenannte Antiautoritäre in den Kindergärten auch als eine verfehlte Entwicklung betrachten. Es geht nicht darum antiautoritär zu sein, sondern es geht darum, mit Autorität richtig umzugehen.» Haben Sie Ihre Kinder, die jetzt erwachsen sind, nach dieser Maxime erzogen? Wir haben unsere Kinder überhaupt nicht erzogen. Es gibt Eltern, die erziehen ihre Kinder nach einem Muster und selber bewegen sie sich in einem anderen Muster. Sie sind dann erstaunt, wenn das Muster durchschlägt und ihnen der Spiegel vorgehalten
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Dieter Meier nach dem Interview im Grossen Saal des Klosters Einsiedeln (Foto: Bruder Gerold Zenoni).
wird. Kinder haben eine unglaubliche Aufnahmefähigkeit und beobachten sehr präzise, was in der Erwachsenenwelt vorgeht. Wir haben mit unseren Kindern stets auf Augenhöhe geredet. Wir stellten uns nie als Besserwissende über sie. Wir konnten von den Kindern genau so viel lernen wie sie von uns. Die Entwicklung eines Menschen ist ja ein Wunder und wenn man Kinder hat, geht man noch einmal durch dieses Wunder. Natürlich warnten wir unseren jüngsten Sohn vor seinen gefährlichen Velofahrten. Im erwähnten Buch gibt es Passagen zum Paradies. «Das Paradies, mein Gott, dort würdest du verrückt am ersten Tag beim Abfluss der Sekunden, nichts ergibt dort Sinn, du weisst nie, wo, was und warum du’s tust.» Malen Sie sich manchmal ein Paradies aus und wie sieht dies allenfalls aus?
Ich male mir nie ein Paradies aus. In der Bibel ist das Paradies schön beschrieben. Sinnigerweise war es eine Frau, die die Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen hat. Dadurch wurden wir zu Menschen. Ich glaube nicht daran, dass Gott uns geschaffen hat. Im darwinistischen Sinn hat sich dieses verrückte Wesen über Jahrmillionen entwickelt. Während des ganzen Lebens sind wir auf der Suche nach dem Sinn. Die grosse Herausforderung ist, lächelnd in den Tod gehen zu können. Der Aussage, dass das Leben eine Vorbereitung auf den Tod sei, kann ich weitgehend zustimmen. Als «Individual-Anarchist» beteiligten Sie sich 1968 an den berühmten Krawallen in Zürich und waren auch für kurze Zeit inhaftiert. Was ziehen Sie im Rückblick für eine Erkenntnis aus dieser Zeit und Ihrem Handeln? Sind Sie ein anderer Mensch geworden?
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KALEIDOSKOP Inhaftiert war ich nur, um Aussagen zu machen. Die mir vorgeworfenen Dinge habe ich zugegeben und es gab keinen Grund, mich weiter festzuhalten. Ich bin nicht vorbestraft und wurde auch nie vor Gericht gestellt. Dabei wusste man, dass ich mir das eigentlich gewünscht hätte. Man wollte verhindern, dass ich mir bei Gericht eine Bühne verschaffte, um gegen die Klassenjustiz vorzugehen. Klassenjustiz haben wir bis auf den heutigen Tag. Wenn jemand Geld hat, kann er die verrücktesten Sachen machen und erreicht mit einem guten Verteidiger einen Freispruch. Immerhin ist dieses Phänomen in der Schweiz nicht so ausgeprägt wie in den USA. Haben Sie Verständnis für Leute, die bei Demonstrationen zu Gewalt greifen? Gegen etwas zu sein, ist ein Privileg der Jugend. Ich habe gelernt, dass man mehr erreicht, wenn man für etwas ist.
Weltbekannt wurden Sie zusammen mit Ihrem Mitmusiker Boris Blank durch die Techno-Pop-Band «Yello». Sie verkauften mehr als 12 Millionen Tonträger. Ich sprach im Kloster mit mehreren Mitbrüdern von meinem Interview mit Dieter «Yello» Meier. Aber praktisch niemand hatte je etwas von Ihnen gehört. Hat die Werbeabteilung Ihrer Plattenfirma da möglicherweise etwas falsch gemacht? Nein. Ich kann die Biographie dieser Mitbrüder nicht beurteilen. Übrigens ist die Machbarkeit von Erfolg in der Musik sehr begrenzt. Ein Hit ist immer ein alchemistisches Wunder. Mit jenen Songs von Yello, die wir als Hits einstuften, hatten wir nie einen Hit. Und mit den verrücktesten Dingen hatten wir Welthits. Unsere Musik ist sehr avantgardistisch und weit weg vom normalen Musikgeschmack. Ich denke aber, dass ihre Mitbrüder unsere Musik doch mal schon irgendwo gehört haben, denn sie wurde
Bruder Gerold (links) und Dieter Meier an der «Buch Basel» 2007 (Foto: zvg).
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KALEIDOSKOP vielfach für Filme verwendet. Bloss wissen die Mitbrüder nicht, dass diese Musik von Yello stammt. Ein Yello-Fan ist wahrscheinlich anders determiniert als jemand, der ein konsequentes klösterliches Leben führt. Ihr Vater war gegen eine Musikerlaufbahn seines Sohnes. Bis er nach dem phänomenalen Erfolg von «Yello» die Kontoauszüge mit den beachtlich hohen Tantiemen zu Gesicht bekam. Wie fühlt sich das an, wenn man im Prinzip mit simplen Musiktönen reich wird? Das sind keine simplen Töne. Wir sind die Erfinder des Samplings. Weiter war mein Vater nie gegen etwas, was ich gemacht habe. Nachdem ich aus dem Gymnasium rausflog, habe ich meine Matura ein Jahr vor meinen Klassenkollegen gemacht. Danach bin ich in die Suchthöhlen des berufsmässigen Spiels abgetaucht. Mein Vater wusste, dass ich gut schreiben konnte. Gleichzeitig wusste er, dass ich überhaupt nicht singen konnte. «Diese Branche muss verrückt sein, dass sie dem unmusikalischen Dieterle so viel Geld gibt», sagte er. Nehmen Sie im Supermarkt das Sparangebot oder leisten Sie sich die teurere Variante? Ich schaue nicht auf die Preise. Ich weiss nur, was ich kaufen will und würde nie Preise miteinander vergleichen. Es mag etwas überheblich klingen, aber das Budget für die Nahrung ist für mich ein sehr kleiner Kostenfaktor. Ich versuche ein anständig produziertes Produkt, wenn immer es geht ein biologisch zertifiziertes Produkt, zu kaufen. Bioprodukte sind vielleicht nicht so attraktiv. Aber man weiss, dass man sich die Chemiebomben nicht antut und dass man Landwirte unterstützt, die unter grossen Mühen produzieren. Wahrgenommen werden Sie auch als Künstler mit ausgefallenen Ideen. An der Documenta Kassel liessen Sie 1972 ein Platte in den Bahnhofsplatz einlegen mit der Auf-
schrift: «Am 23. März 1994 von 15 bis 16 Uhr wird Dieter Meier auf dieser Platte stehen.» Sie hielten Wort und standen vor einer riesigen Menschenmenge. Hätten Sie auch noch den Kopfstand gemacht, oder wäre damit das Fuder überladen gewesen? Ich hätte den Kopfstand nicht gemacht, denn es war eine ernste Sache. Viele Leute kamen sogar mit dem Flugzeug und wollten ihr Ticket unterschrieben haben. Für diese Personen war das etwas Ähnliches wie der Brauch bei den Zisterziensern, sich mit «Memento Mori» zu begrüssen. Werden wir in 22 Jahren noch leben, fragten sich die Leute nach der Ankündigung. Das hat Viele angeregt, über ihr Leben nachzudenken. Zuerst wollte ich bloss dastehen. Doch dann ergaben sich rührende Gespräche. Ich stand nur eine Stunde da. Vor einigen Jahren gab es einen Gregorianik-Boom mit Spitzenplatzierungen in der Hitparade. Könnten Sie sich vorstellen, mal Musik zusammen mit unserem Stiftskapellmeister Pater Lukas Helg oder mit unserem Komponisten und Stiftsorganisten Pater Theo Flury zu machen? Absolut. Wir – vor allem mein Partner Boris – sind sehr offen für Klangwelten, die uns bisher nicht so bekannt waren. Chöre sind etwas Wunderbares. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten kann man perfekte Chorstellen abrufen und damit Aufnahmen machen. Derartige Aufnahmen könnte ich mir vorstellen. Wir Mönche tragen eine schwarze Kutte als Erkennungszeichen. Sie werden kaum je ohne ihr Halstuch und Einstecktuch gesehen. Machen Kleider heute immer noch Leute? Ganz sicher. Man sendet mit der Kleidung ein Signal aus, das laut oder leise sein kann. Wenn jemand eine schwarze Kutte trägt, ist das auch ein Signal, dass man kein eindeutiges Signal sendet, sondern sich bescheiden in Schwarz kleidet, um dem Einen zu dienen, für den man ins Kloster eingetreten ist. Wobei dieses Einfache und Schlichte für
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KALEIDOSKOP mich den Menschen wunderbar in den Mittelpunkt stellt. Je höher man in der kirchlichen Hierarchie steigt, umso eher wird das durchbrochen durch teilweise unglaublichen Prunk. Papst Benedikt war ja schon fast ein Fotomodel. Ich kenne mich aus mit Schuhen und weiss, wer seine wunderbaren roten Schühlein gemacht hat. Er war sehr modebewusst und hat das modern interpretiert. Zudem war er bis an die Grenzen der Eitelkeit bedacht auf sein Äusseres. Papst Franziskus gibt sich bewusst sehr einfach in diesem schlichten Weiss. Angeblich haben Sie noch nie ein Jacket weggeworfen. Sie fänden manchmal wieder zu einem Kleidungsstück wie zu einem alten Freund. Trafen Sie für den Klosterbesuch eine spezielle Kleiderauswahl? Ich habe mir tatsächlich überlegt, für den Klosterbesuch ein diskretes blaues Jacket anzuziehen. Was ich anziehe, hängt von meiner Tagesstimmung ab. Manchmal erwacht man und ist in einer frivolen Stimmung. Man empfindet einen unerklärli chen Leichtsinn oder Humor. In dieser Stimmung kleide ich mich relativ laut. Dann ziehe ich Sachen an, die an der Grenze der Lächerlichkeit sind. Damit gehe ich ein gewisses Risiko ein. Über viele Tage bin ich aber diskret gekleidet. Ich bin aber eitel genug, um Signale zu setzen. Ich hoffe, dass man mich wenigstens aufgrund der Hülle ein bisschen erkennt. Selbst im tiefsten Patagonien – wo das nächste Haus hundert Kilometer entfernt ist und ich nur alle drei Tage einen Gaucho sehe, der Schafe hütet – laufen bei mir die gleichen Mechanismen betreffs Bekleidung ab wie ich sie beim Ankleiden in New York oder Hongkong empfinde. Sie sagten auch: «Die Kleidung ist ein getragenes Gedicht.» Tragen Sie lieber Stabreim mit mehreren gleich anlautenden betonten Wörtern in einer Zeile, oder den Schüttelreim mit vertauschten Konsonanten der letzten beiden Silben?
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Dieter Meier als Werbeträger für Bruder Gerolds Buch «Madonnas Fashion» (Foto: mesch & ugge, Zürich). Beides. Manchmal trage ich Dinge, die überhaupt nicht zueinander passen. Dinge, die sich beissen. Das wären die Schüttelreime. Dann wieder kleide ich mich gemäss meiner subjektiv empfundenen Harmonie. Das wäre der Stabreim. Ich bin sehr bedacht auf gute Stoffe und auf Farbkombinationen, die für mich stimmen. Die Einsiedler Muttergottes trägt kostbare Gewänder die bis aufs Jahr 1685 zurückgehen und von der Verehrung vieler Stifterinnen und Stifter für dieses Gnadenbild zeugen. Inzwischen stiften auch Muslime und Hindus Kleider für diese Muttergottes. Denken Sie, dass wir im Zeitalter einer «spirituellen Globalisierung» stecken?
KALEIDOSKOP Sowohl als auch. Wir stecken auch in einem Zeitalter der spirituellen Radikalisierung. Ich glaube tatsächlich, dass mit dem Rückgang des Fanatismus, dass nur der eigene Gott der richtige Gott ist, eine Humanisierung des Glaubens eingesetzt hat. Auch in der Schweiz haben sich bis vor kurzer Zeit Katholiken und Protestanten selten geheiratet. Meine Eltern waren nicht religiös. Mein Vater war Pragmatiker. Leicht ironisch sagte er, dass es entweder keinen Gott gebe oder dieser seine Arbeit nicht im Griff habe. Beides spricht dafür, dass es keinen Gott gibt. Entweder es gibt ihn nicht, dann kann ich nicht an ihn glauben und wenn es ihn gibt, glaube ich nicht an ihn, weil er seine Nummer nicht im Griff hat. Auf perverse Weise ist das verrückteste Gerät, die Atombombe, zum Friedensstifter geworden zwischen den Grossmächten. Ihr Einsatz würde die Städte in Schutt und Asche legen. Inzwischen sind Sie auch als Biobauer und Winzer mit ökologischen Produkten, die Sie auf Ihrer Farm in Argentinien anbauen, bekannt. «Ich mag einfache, aber ehrlich gemachte Weine», sagen Sie. Das Kloster Einsiedeln produziert auch Wein. Darf ich Ihnen zum Schluss einen Trunk dieses Weines kredenzen und dann fragen, ob unser Wein ehrlich gemacht ist? Das mache ich gerne. Ich mag Weine, die mit ortsüblichen Traubensorten angebaut klar erkenntlich ihre Herkunft zeigen. Heute gibt es die Unsitte, dass man sich als Weinbauer opportunistisch verhält und zum Beispiel in der Toscana die Cabernet-Traube anbaut, obwohl in dieses rauhe Klima eindeutig die nicht sehr elegante Sangiovese-Traube gehört. Derartige Weine trinke ich grundsätzlich nicht. Die amerikanischen Weine aus dem Napa-Valley sind auf hohem Niveau langweilig. – Das ist schon der richtige Kelch (der hübsch mit einem grünen Glasfuss versehene Kelch wird jeweils am Namenstag eines Mitbruders beim Essen für den Ehrentrunk an dessen Platz gestellt). Das ist der Römerkelch. Früher bestellte man
Dieter Meier degustiert den klösterlichen Spitzenwein (Foto: Bruder Gerold Zenoni). «einen Römer». Das ist eine unglaublich edle Flasche. Was ist denn das für ein Wein? (Dieter Meier liest die Angaben auf der Flasche.) Pinot noir. Die Traube gehört hierher. Eher skeptisch macht mich die Tatsache, dass dieser Wein zwölf Monate im Fass war. (Dieter Meier kommt dem Schreibenden, der keinen Wein trinkt und deshalb kaum Erfahrung hat beim Flaschenöffnen zu Hilfe.) Ich kann das gerne machen. Flaschenöffnen ist etwas, was ich zweifelsohne gelernt habe. (Dieter Meier kostet den Wein). Der ist ausgezeichnet. Für mich hat er eine fast zu liebliche Note. Das ist ein sehr guter Wein. Fast ein bisschen zu schön. Dieter Meier, herzlichen Dank für das spannende Gespräch. Bruder Gerold Zenoni OSB
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Eröffnung des Gotthard-Basistunnels
Regionen, Menschen und Religionen verbinden 1. Juni 2016 – offizielle Eröffnung des Gotthard-Basistunnels. Das Projekt, das 1998 in einer Volksabstimmung beschlossen wurde, wird der Öffentlichkeit übergeben. Der längste Bahntunnel der Welt (57 km) wird eröffnet zu einer Zeit, in der an vielen Orten Mauern errichtet werden, die trennen. Das Projekt soll unter den Segen Gottes gestellt werden. Dafür wurde Pater Martin Werlen aufgrund seiner Verbundenheit mit der Bahn (passionierter Bahnfahrer, Vorträge bei Führungsgremien von Bahnen und Angestellten, Autor des Bestsellers »Bahngleichnis») als Berater der Organisatoren Sonderausgabe des Herder Verlags zur Eröffnung des Gotthard-Basistunnels.
Martin Werlen
Im Zug
trifft man die
Welt
Wenn ein Mönch Bahngleichnisse twittert
von «Gottardo 2016» im vergangenen Herbst angefragt. Im Austausch entstand die Überzeugung, dass der religiöse Teil der Feier unter dem Thema «Miteinander» stehen müsse, und zwar auch im Miteinander der verschiedenen Religionen in der Schweiz. Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund wird vom Rabbiner Marcel Ebel, Zürich, vertreten; die AGCK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz) delegiert Pater Martin Werlen, Einsiedeln; und die FIDS (Föderation islamischer Dachorganisationen der Schweiz) den Imam Bekim Alimi, Wil. Pater Martin Werlen übernahm die Projektleitung der Tunnel-Segnung. Die Mitwirkenden konnten sich auf ein schlichtes Konzept einigen und auch darauf, einen Vertreter der Gruppe ohne Religionszugehörigkeit einzuladen, die fast einen Viertel der Bevölkerung ausmacht. Sie sind vertreten durch Pieter Zeilstra, dem Abteilungschef Sicherheit im Bundesamt für Verkehr (BAV). Die Freude über das Projekt und die Sorge um die Sicherheit verbindet alle. Das soll bei der Einweihung sichtbar werden. Ein Schwachpunkt dabei: in der Gruppe fehlt eine Frau. Dies macht die Herausforderung sichtbar, vor der viele Gemeinschaften der monotheistischen Religionen stehen. (Mitg.)
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Buchvernissage
«Als Bischof in Arabien» Am Montag, 13. Juni 2016, 18.30 Uhr stellt Bischof Paul Hinder im «Grossen Saal» ein Buch vor, das mit seinem Thema kaum aktuelleren Bezug zum Thema Christentum und Islam haben könnte. Die Autoren Bischof Paul Hinder und Simon Biallowons beschreiben in dieser Neuerscheinung bei Herder ihre Erfahrungen mit dem Islam. Paul Hinder ist bekannt als «Bischof von Arabien» und hat seinen Sitz in Abu Dhabi. Mit dabei im Grossen Saal sind: Bischof Paul Hinder, Simon Biallowons, Abt Urban Federer und Pater Martin Werlen. Pater Martin Werlen schreibt in seinem Vorwort zu diesem wichtigen und aktuellen Buch: «Das Leben von Bischof Paul Hinder ist Herausforderung und Weisung auch für das Zusammenleben von Christen und Muslimen in unseren Breitengraden. Das tönt überzeugender als am Schreibtisch fabrizierte Elaborate. Eines wird klar: Die Angst vor der Islamisierung greift zu kurz. Zu denken geben müsste uns vielmehr unsere eigene Lauheit. Muslime, die ihren Glauben praktizieren, können uns Vorbilder sein, unseren Glauben zu leben. Die christliche Identität ist nicht durch Andersgläubige bedroht, sondern durch die Gleichgültigkeit oder durch Äusserlichkeiten. Lebenszeugnis Das Lebenszeugnis aus der arabischen Welt erinnert immer wieder an das, woran uns Papst Franziskus unermüdlich erinnert. Christlicher Glaube ist nicht ein Denksystem oder eine beeindruckende Institution. Christlicher Glaube ist Leben. Die Worte aus Rom sind auch Weisung aus dem arabischen Raum: ‹Der Herr möge uns die Weisheit geben zu verstehen, wo der Unterschied zwischen Reden und Tun ist. Er möge uns den Weg des Tuns zeigen und uns helfen, immer diesen Weg zu gehen.»
Herder, Freiburg i.Br., 2016, gebunden, 208 Seiten, CHF 26.90. ISBN: 978-3-451-34883-9.
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BELLETRISTIK Jona Oberski, Kinderjahre. Diogenes, Zürich, 2016, 149 S., CHF 27.–, ISBN 978-3257-06962-4. bgz. Der Autor wurde zusammen mit seinen Eltern von Amsterdam nach Bergen-Belsen verschleppt. Die Eltern gaukelten dem Jungen zuerst eine Fassade vor. Das Kind wird Zeuge des Todes seines Vaters. Halb ahnt er etwas vom Schrecklichen, halb verklärt eine kindliche Sicht auf die Umwelt das Grauen. Den vielgelobten Text wünschte man sich als Schullektüre für viele junge Menschen.
lerin verliebt sich in den wohlhabenden Witwer Maxim de Winter und zieht mit ihm auf den Familiensitz Manderley, wo der Schatten der verstorbenen ersten Ehefrau Maxims Rebecca über allem liegt. Schauerliche Begebenheiten erzeugen in diesem klassischen Unterhaltungsroman beklemmende Gefühle. Scholem Alejchem, Tewje, der Milchmann, Roman. Manesse, Zürich, 2016, 282 S., CHF 32.50, ISBN 978-3-7175-2410-6. bgz. Ein grosser Schatz der jiddischen Literatur ist dieser auch durch das Broadway-Musical «Anatevka» weltbekannt gewordene Roman Scholem Alejchems (1859– 1916). Tewje versorgt die Sommerfrischler in Boberik mit Milchprodukten, ist mausarm und einzig reich an Töchtern. Mit unbeugsamem Humor begegnet er seinen nie endenden Schicksalsschlägen, denn er liebt das Leben, ist voller Zuversicht, weil er sich geborgen weiss in Seiner Hand.
NEUE BÜCHER
Sue Hubbell, Leben auf dem Land. Diogenes, Zürich, 2016, 286 S., CHF 30.–, ISBN 978-3257-06960-0. bgz. Sue Hubbell erzählt vom Leben auf dem Land in Missouri, wo sie mit ihrem Mann hingezo gen ist und als Imkerin ihren Lebensunterhalt verdient. Doch ihr Mann wird sie verlassen. Sie geht durch eine dunkle Zeit, fängt sich auf und beginnt ihre Beobachtungen und Erlebnisse aufzuschreiben. So entstand ein feines leises Buch über ein Leben im Einklang mit der Natur. Daphne du Maurier, Rebecca, Roman. Insel Taschenbuch, Berlin, 2016, 526 S., CHF 17.90, ISBN 978-3-458-36134-3. bgz. Der hier in neuer und vollständiger Übersetzung vorliegende Roman «Rebecca» aus dem Jahr 1938 der englischen Autorin wurde schon mehrmals verfilmt. Die Erzäh-
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Eric Ambler, Ungewöhnliche Gefahr, Roman, Atlantik, Hamburg, 2016, 334 S., CHF 16.50, ISBN 978-3-455-65098-3. bgz. Dieser Spionageroman erschien erstmals 1937. Telefonhörer werden noch auf die Gabel geworfen. Aber genau diese zeitgeschichtliche Komponente am Vorabend des Zweiten Weltkrieges macht die Faszination dieser Geschichte aus,
KALEIDOSKOP in der es um den englischen Journalisten Kenton geht, dem ein Fremder auf der Zugfahrt nach Linz ein lukratives Angebot macht, geplante Ölförderungen in Rumänien spielen eine Rolle und brisante gestohlene Fotos. Und eine schöne Russin kommt auch vor… Karl-Heinz Ott, Die Auferstehung, Roman. Hanser, München, 2016, 349 S., CHF 31.70, ISBN 978-3-446-24909-7. bgz. Der Vater von Joschi, Jakob, Uli und Linda ist tot. Noch liegt er auf dem Bett im Haus, das jetzt vielleicht die ungarische Pflegerin erhalten soll. Die Geschwister versammeln sich, erinnern sich und warten auf die Testaments eröffnung durch den unbeliebten Anwalt. Mit diesem Buch hat sich Karl-Heinz Ott definitiv in die erste Riege zeitgenössischer deutscher Autoren geschrieben. Und was er den meisten voraus hat, ist kluge Ironie und eine spannende, unterhaltsame Schreibweise. Garth Risk Hallberg. City on Fire, Roman, S. Fischer, Frankfurt am Main, 2016, 1076 S., CHF 36.90, ISBN 978-3-10-002243-1. New York City, 1977. Die Stadt knistert vor Energie und neuer Musik. Der Autor verwebt fünf Leben exemplarisch für die Befindlichkeit des Molochs New York. Von mysteriösen Schüssen im Central Park an Neujahr bis zum grossen Stromausfall am 13. Juli, als die Stadt im Dunkel verschwindet und sich neu erfindet. Ein grosser faszinierender zeitgeschichtlich verorteter Roman einer talentierten neuen literarischen Stimme.
Juli Zeh. Unter Leuten, Roman. Luchterhand, München, 2016, 640 S., CHF 33.90, ISBN 9783-630-87487-6. bgz. «Unterleuten» irgendwo in Brandenburg. Linda und Frederik sind aus pragmatischen Gründen hierhergezogen. Mal ein bisschen Landleben kann nicht schaden. Doch bald gibt’s Ärger mit den Vogelschützern. Und ein geplanter Windpark bauscht so manche alte Geschichte unter den Dorfbewohnen wieder auf. Episodenhaft erzählt Juli Zeh vom Leben in der Provinz und schrieb damit einen grossen relevanten deutschen Gesellschaftsroman. Jack London, Die Reise mit der Snark. mare, Hamburg, 2016, 350 S., CHF 36.90, ISBN 9783-86648-244-9. bgz. Jack London war schon ein arrivierter Schriftsteller als er sich in den Kopf setzte mit einem Segelboot die Welt zu umrunden. Das Publikum nahm regen Anteil am Vorhaben und bekam so mit, dass der Bootsbau Unsummen verschlang. Das Schiff erlangte dadurch keineswegs die erhoffte Seetüchtigkeit. Panne reihte sich an Panne. London liess sich nicht unterkriegen. Er erzählt schonungslos und amüsant von allen Malheurs. Thomas Glavinic, Das grössere Wunder, Roman. dtv, München, 2015, 523 S., CHF 17.90, ISBN 978-3423-14389-9. Jonas nimmt an einer Expedition zum Mount Everest teil. Während der Strapazen zieht sein Leben an ihm vorbei. Er wur-
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KALEIDOSKOP de bei Picco, dem dubiosen Geschäftemacher, gross. Mit Freunden genoss er das sorgenfreie Dasein. Nach der Zerschlagung des Idylls reiste Jonas um die Welt. Bis er Marie trifft. Ein exemplarisch unorthodoxer Roman mit grandiosen Bildern und Einfällen eines wunderbaren Autors. Garry Disher, Bitter Wash Road, Kriminalroman. Unionsverlag, Zürich, 2016, 344 S., CHF 27.90, ISBN 978-3-293-00500-6. In der Nähe von Tiverton, einer Kleinstadt in Australiens Nirgendwo, wird ein Mädchen tot am Strassenrand gefunden. Constable Paul Hirschhausen übernimmt den Fall. Er glaubt nicht an einen Unfall mit Fahrerflucht in diesem Landstrich mit mageren Schafen und schäbigen Höfen. Doch seine Fragen lassen unter der Oberfläche der Kleinstadt Enttäuschung und Wut hochkommen. Hirsch wirbelt nicht nur den Staub der ausgedörrten Strassen auf…
HÖRBUCH Rebecca Gablé, Die Waringham Saga. LÜBBEAUDIO, Köln, 2016, 3739 Min., CHF 14.50, ISBN 978-3-7857-5228-9. bgz. In ihrer erfolgreichen Romanserie «Die Waringham Saga» verbindet Rebecca Gablé die Geschichten der Könige Edward III. und Richard II. mit der fiktiven Waringham-Familie. Als passionierte Erforscherin der englischen Geschichte wird die Autorin zur plausiblen Schilderin dieser faszinierenden Epoche. Diese Einspielung der ersten vier Bände zum Schnäppchenpreis (3739 Minuten Spielzeit!)
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wird von bekannten Hörbuchsprechern gesprochen.
PHILOSOPHIE Anthony Kenny, Geschichte der Abendländischen Philosophie. WBG Theiss Verlag, Darmstadt, 2016, 1412 S., CHF 77.– , ISBN 978-3-53426-787-3. Diese Philosophiegeschichte setzt neue Massstäbe! Anthony Kenny ist in seinem vierbändigen Werk etwas gelungen, wonach man im deutschen Sprachraum vergeblich sucht: eine ohne Vorkenntnisse verständliche, ja sogar unterhaltsam geschriebene Philosophiegeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart. Der renommierte britische Philosoph erzählt die abenteuerliche Geschichte der Philosophie explizit aufbereitet für einen breiten Leserkreis. Dabei gelingt es ihm meisterlich, nicht nur Philosophen sowie relevante Themen und Fragen vorzustellen, sondern er verbindet gekonnt die Darstellung der Ereignisgeschichte und einzelner Denker mit einer Erläuterung der Problemgeschichte und philosophischer Argumentation. So bekommt der Leser nicht nur einen fundierten historischen Überblick, sondern kann Themen auch durch die Jahrhunderte hindurch verfolgen.
THEOLOGIE Elmar Mitterstieler, Das Priestertum aller Getauften. Echter, Würzburg, 2015, 112 S., CHF 14.40, ISBN 978-3-429-03860-1. Das gemeinsame Priestertum aller Getauften ist ein Basisthema des Zweiten Vatikanischen Konzils. Es knüpft an eine biblischfrühchristliche Tradition an, die die Fülle des Christseins, die uns aus der Taufe zukommt, wieder neu erahnen lässt. Diese Lehre ver-
KALEIDOSKOP knüpft Elmar Mitterstieler mit einem weiteren Grundansatz: Das Konzil wendet sich an alle: an alle Christen, an die ganze Ökumene, an alle, die an den Gott Abrahams glauben, an alle Religionen und sucht das Gespräch mit allen Menschen. So erweist sich das Thema dieses Buches von grosser Wichtigkeit für die Kirche von heute und morgen. Schrift- und Konzilszitate sowie weitere Zitate aus kirchlichen Dokumenten möchten zu einer weiterführenden persönlichen Reflexion und zum Austausch in Gesprächskreisen anregen.
SPIRITUALITÄT Papst Franziskus, Gott ist barmherzig. Herder, Freiburg im Br., 2016, 144 S., CHF 13.20, ISBN 978-3-451-80986-6. Gott ist barmherzig: Von Anfang an stand diese Botschaft im Zentrum des Pontifikats von Franziskus. Für viele Menschen hat der Papst der Kirche selbst ein barmherzigeres Gesicht gegeben. Tatsächlich spricht aus all seinen Predigten und Gesten, aus allen Ansprachen und Aktionen die Überzeugung von der Barmherzigkeit Gottes, die nicht nur seine wesentliche Eigenschaft ist, sondern auch eine Aufgabe für uns Menschen. Die Botschaft, dass Gott barmherzig ist, soll nicht nur trösten und bestärken, sondern auch in die Pflicht nehmen und anspornen, selbst «Gesichter der Barmherzigkeit» zu sein. Wie das Franziskus meint und weshalb die Barmherzigkeit Gottes so entscheidend für ihn ist, das zeigen die Texte in diesem Buch. Sie vereinen Theologie mit Spiritualität und führen
tief ein in die Kernaussagen nicht nur des Papstes, sondern des Evangeliums. Wer dieses Buch liest, versteht, weshalb das Evangelium im Wortsinne eine «Frohbotschaft» ist und fühlt sich angesprochen, selbst etwas davon weiterzugeben.
LEBENSHILFE Regina Betz (Hg.), Wer älter wird sieht tiefer. Verlag Neue Stadt, München, 2013, 144 S., CHF 16.50, ISBN 978-387996-789-6. Das beliebte Geschenkbuch in neuer Aufmachung, mit neuen Bildern und einer Reihe neuer Texte: heiter und tiefsinnig, «philosophisch» und lebenspraktisch! Die schönsten Sprichwörter und Weisheiten aus aller Welt, Erlebnisse und Erfahrungen berühmter Persönlichkeiten (von Mark Twain über Heinz Rühmann und Pablo Casals bis Johannes Paul II.) und praktische Tipps, auch zum Umgang von Jung und Alt versammelt dieses facettenreiche Lesebuch. Erwin Kräutler, Habt Mut! Tyrolia, Innsbruck, 2016, 144 S., CHF 16.50, ISBN 978-37022-3508-6. Dich mutig den neuen Zeiten stellen. Ein aufrüttelnder Appell des Amazonasbischofs. Es liegt mittlerweile auf der Hand: Die Welt hat sich verändert, alte «Ordnungen» und «Sicherheiten» wanken und Europa muss sich neu orientieren. Aber wohin? Amazonasbischof Erwin Kräutler benennt sieben Kategorien für ein Leben, das vor dem eigenen Gewissen und vor der Mitwelt bestehen kann.
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BIOGRAPHIE Meijer Fik, Paulus. Der letzte Apostel. Philipp von Zabern, Darmstadt, 2015, 340 S., CHF 32.95, ISBN 978-3-80534-920-8. Der letztberufene Apostel, Paulus von Tarsus, dessen Biographie Fik Meijer hier eindrucksvoll niederschreibt, gehört mit Petrus zu den Gründervätern des Christentums. Er wurde zum unermüdlichen Missionar und Verkünder der neuen Lehre und reiste rund um das Mittelmeer. Durch seine Briefe, die wesentlicher Bestandteil des Neuen Testaments sind, transformierte er das Leben Jesu eigentlich erst in eine neue Religion. Daher kann er als erster Theologe des Christentums gelten.
SACHBÜCHER Hans Frambach; Daniel Essrich, Der dritte Weg der Päpste. UVK Verlag, München, 2015, 284 S., CHF 8.80, ISBN 978-3-86496926-3. Ökonomie und Kirche – das ist kein Widerspruch. Klöster häuften früher durch geschicktes Handeln ein gewaltiges Vermögen an. Heute finden religiöse Werte durch den Corporate-Governance-Kodex Eingang in die Geschäftswelt und christliche Parteien prägen die Wirtschaftspolitik. Auf das Spannungsfeld zwischen Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gehen Päpste durch Sozialenzykliken seit dem 19. Jahrhundert ein: Leo XIII. forderte 1891 Lohngerechtigkeit sowie Arbeitnehmerrechte und gab damit der Sozialpolitik in Europa Aufwind. Weitere Sozialenzykliken folgten, wenn das freie Spiel der Marktkräfte zu sozialen Problemen
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führte. 2009 verwies Benedikt XVI. nach der Finanzkrise darauf, dass Globalisierung von einer «Kultur der Liebe» beseelt sein müsse. Damit brachte er die Globalisierung mit Verteilungsgerechtigkeit und Gemeinwohl in Zusammenhang. Auf die Sozialenzykliken der Päpste gehen die Autoren im Detail ein: Sie beleuchten den geschichtlichen Kontext ebenso wie deren Auswirkungen auf Wirtschaft und Politik. So skizzieren sie einen dritten Weg der Päpste – ein alternatives Wirtschaftskonzept zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Sarah Helm, Ohne Haar und ohne Namen. Theiss, Darmstadt, 2016, 840 S., CHF 35.30, ISBN 978-3-80623-241-7. Konzentrationslager Ravensbrück, ein Lager speziell für Frauen, war das Ziel der rund 800 Frauen, die an einem sonnigen Morgen im Mai 1939 durch einen Wald 90 Kilometer nördlich von Berlin marschierten. So erzählt es das Buch der Journalistin Sarah Helm, mit dem sie den Opfern von Ravensbrück ein Denkmal setzt. Hausfrauen, Ärztinnen, Politikerinnen, Prostituierte, beschreibt sie weiter, wurden dicht zusammengedrängt durch riesige Tore getrieben, während die Wärterinnen sie traten und schlugen. Doch das war nur der Beginn ihres Martyriums und viele weitere Frauen sollten ihnen folgen. Darunter auch die Schriftstellerin Margarete Buber-Neumann, Kafkas Freundin Milena Jesenská oder die Widerstandskämpferin Olga Benario. – Sarah Helm gelang es, einige der heute noch lebenden Frauen dazu zu bringen, über das Unerhörte zu reden. Und so erzählt sie die grauenvolle Geschichte der Inhaftierten, aber auch die Geschichte der Frauen, die andere Frauen bewachten, erniedrigten, misshandelten und töteten. Für ihre aufrüttelnde Arbeit erhielt die Autorin den Longman-History Today Prize 2016.
KALEIDOSKOP Bastian Rütten, Kunst küsst Kirche. Kulturkirchenarbeit praktisch. Bonifatius, Paderborn, 2016, 171 S., CHF 21.90, ISBN 978-389710-634-5. Die Verbindung zwischen Kunst und Kirche hat eine lange Tradition. Allerdings gestaltete sich diese Beziehung oft relativ konfliktreich. Der Autor zeigt in seinem Ansatz die vielfältigen pastoralen Chancen und Möglichkeiten einer Kulturkirchenarbeit auf. Nach einem gründlichen Einblick in die Theorie – einer Art Kundschaftergang in die Kulturlandschaft durch eine pastorale Brille – fügt der Autor eine ausführliche Hilfe für eine konkrete Konzeptarbeit an und schliesst mit zahlreichen und inspirierenden Best-Practice-Beispielen. Dieses Buch ist daher ein idealer Inspirationsgeber für alle, die den pastoralen Mehrwert von Kunst und Kultur in ihrem Umfeld entdecken wollen und in Zeiten der innerkirchlichen Umbrüche auf diese Beziehung setzen wollen. Das spannende Ergebnis von «Kunst küsst Kirche»: Eine neue und frische Art von Kirche kann sich entwickeln. Offen, dialogisch, kommunikativ, inspiriert, herausfordernd, fragend, suchend, kritisch, konstruktiv ...kurzum: lebendig!
Jutta Dresken – Weiland, Die Frühchristlichen Mosaiken von Ravenna. Schnell & Steiner, Regensburg, 2015, 320 S., CHF 95.00, ISBN 9783-79543-024-5. Die Mosaiken Ravennas gehören zu den bedeutendsten Kunstwerken der Welt. Ihre Qualität und ihre Farbenpracht faszinieren seit ihrer Entstehung zwischen dem 5. und dem 7. Jh. Dieses Buch stellt die Frage nach der Bedeutung dieser Bilder, ihren Eigenarten und den Botschaften, die sie sowohl dem antiken als auch dem modernen Betrachter übermitteln. Er untersucht die Funktion der Mosaiken, die sie in den verschiedenen Gebäuden erfüllen, und die Interpretationen, die sie in ihren liturgischen Kontexten und durch die Menschen der ausgehenden Antike erfahren. Zahlreiche Vergleichsbeispiele ordnen die Mosaiken in den Kontext der spätrömischen Kunst ein. So bietet das vorliegende Buch auf aktuellem Forschungsstand und flüssig geschrieben neue Einsichten in einen der faszinierendsten Bildkomplexe der frühchristlichen Zeit. Die letzte gründliche Behandlung dieser Mosaiken liegt 40 Jahre zurück. Tauchen Sie ein in die Pracht und Vielfalt dieser Mosaiken, von denen neue Farbaufnahmen angefertigt wurden. Sie zeigen die Mosaiken aus nächster Nähe und erlauben Seherlebnisse, die vor Ort nicht möglich sind.
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Weitere Autoren dieser Ausgabe Pater Cyrill Bürgi OSB, Simone De Tomasi, Jean-Marie Duvoisin, Martin Eder, Pater Thomas Fässler, Damian Henniger, Pater Mauritius Honegger, Jack Kendall, Alina Jud, Kandidat Jürg Kühnis, Pater Lorenz Moser OSB, Schwester Michaela Portmann OSB, Pater Kolumban Reichlin OSB, Sabine Saner, Pater Philipp Steiner OSB Copyright Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. ISSN 1662-9868
Herausgeber/Verlag Kloster Einsiedeln, 8840 Einsiedeln Kloster Fahr, 8109 Kloster Fahr Redaktion Kloster, 8840 Einsiedeln Telefon 055 418 62 92, Fax 055 418 61 12 zeitschrift@kloster-einsiedeln.ch www.zeitschrift-salve.ch Verantwortliche Redaktoren Pater Markus Steiner OSB Erich Liebi Redaktionelle Mitarbeiter Johannes Eichrodt, Priorin Irene Gassmann OSB, Verena Huber-Halter, Pater Alois Kurmann OSB, Bruder Gerold Zenoni OSB
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