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Pfarrgarten als Lehrgarten
from Weisser Dorfecho 184
by perey-medien
St. Georg in Weiß Der Pfarrgarten als Lehrgarten
Szene vor einigen Jahren am Kirchplatz St. Georg nach der Schulmesse: Aus der Kirche strömen Scharen von Kindern zurück in die Schule und belegen lärmend den ganzen Weg entlang der Hecke. Dahinter befinden sich gerade vier Kinder der KiTa bei ihrer Gartenstunde und drängen sich, neugierig, den „Großen“ zuzusehen, in ihren grünen Schürzen in eine Lücke am Zaun. Einige Große bemerken sie und rufen: „Was macht ihr da drinnen? Seid ihr eingesperrt?“ Die Kleinen antworten, erst eins, dann mehrere: „Nein! Wir arbeiten hier!“ So geht es weiter im Gartenjahr mit dem Lernen durch Tun, was diese kleinen Kinder erstaunlich gut und auch gerne bewältigen. Anderes lernt sich im Garten von selber: Was gerade blüht oder reif wird, was Sonne oder Regen bewirken, wie etwas aussieht, duftet, schmeckt; wer alles hier wohnt bis hin zu den seltsamen Wesen in und um den Teich; dass es sich lohnt, etwas zur rechten Zeit zu tun und wie die Pause nach der Arbeit schmeckt.
Natürlich braucht diese Art Lernen Anleitung und Regelmäßigkeit, wenn es anstrengende, aber beglückende und sinnvolle Aufgabe:
- Freude an der Arbeit mit kleineren Kindern. (3 bis 6 Jahre) - Ein wenig Vorkenntnis im einfachen Anbau von Gemüse, von Obst und Blumen. - Und MIttwochs von 10 bis 11 Uhr Zeit; dazu kommt etwa eine Stunde der Vorund Nachbereitung.
Alles andere, was die KiTa betrifft, die Arbeit und den Garten selbst, kann persönlich besprochen und auch begangen werden, wenn jemand echtes Interesse
Und Arbeit ist der große Teil von dem, was Kinder im Pfarrgarten von St. Georg kennenlernen, der ein „Lehrgarten“ ist. Er lehrt sie durch ihre eigene Arbeit zum Beispiel dies: Beete freimachen im März, Beikraut mit Wurzeln zum Kompost karren, Erdklumpen zerhacken, Regenwürmer und anderes Getier entdecken und kurz auf die Hand nehmen.
Dann: nicht mehr aufs geharkte Beet treten, die Hand zur Schüssel formen und, auf einem wackligen Brett stehend, die feinen Samen vorsichtig in die Rille streuen. Zwiebeln stecken, Erbsen legen, Löcher für Kartoffeln graben und so weiter. Zwei Wochen später zusehen, dass aus Erbsen und Zwiebeln und, kaum sichtbar, aus der Reihe mit den Möhrensamen was Grünes sprießt. gedeihen soll. So gehen seit 1992, angeregt von der damaligen Leiterin Frau Schwankart, von März bis November jeweils 4 Kinder jeder Gruppe der KiTa für etwa eine Stunde pro Woche dorthin. Hilfreich begleitet werden sie zur Zeit von der Erzieherin Frau Wiska, und angelernt nach wie vor von mir und Frau Ursula Rauleder aus Rodenkirchen, die seit 20 Jahren dabei ist. Zuvor begleitete Frau Knust, Mutter von Mechthild Posth (Edelweiss), 10 Jahre lang eine Gruppe in den Garten.
Nun müssen wir beiden Ehrenamtlichen und auch die KiTa mit der Leiterin Frau Rick darüber nachdenken, wer uns ablösen könnte, wenn wir aus Altersgründen ausscheiden. Es gibt eigentlich nur drei Voraussetzungen für diese manchmal hat. Natürlich wird es auch eine Zeit für den Übergang, für das Ausprobieren geben.
An jedem ersten Donnerstag im Monat ist der Pfarrgarten zwischen 15 Uhr und 16.30 Uhr für alle geöffnet. (Außer bei starkem Regen.)
Bei Interesse bitte melden bei der Katholischen KiTa St. Georg, Anja Rick. Tel. 02236/66943, Mail: kita-st.georg@rheinbogen-kirche.de oder: Anna M´barek, Weißer Hauptstr. 6a. Tel.: 02236/65034, Mail: anna.mbarek@hotmail.de
Text: Anna M´barek Fotos: Ralf Perey