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Mitmachen und Mitlachen

Endlich ist die Zeit des Stillstands vorbei. Endlich konnte unsere Idee, Kindern, die nicht in Urlaub fahren können, eine Freude zu bereiten, fortgesetzt werden.

Im Jahr 2018 hatten wir – Inge und Helmut Schuhbäck - mit Kindern der Albert-Schweitzer-Grundschule einen vergnüglichen und lehrreichen Tag im Abenteuermuseum ODYSSEUM in KölnKalk verbracht. Dies war in diesem Jahr im neuen Konzept des ODYSSEUM’s und den Öffnungszeiten nicht möglich. Mit dem Schulleiter Ralf Hoffmeister und der stellvertretenen Leiterin Eva-Maria Pätzold wurde alternativ ein Schulfest in den Sommerferien auf dem Schulhof vereinbart.

Für die Dorfgemeinschaft Weiß e.V. konnten wir unsere langjährigen Kontakte zum Kölner Spielecircus e.V. nutzen und diesen für einen Schul-Circustag gewinnen.

Am 27. Juni 2022, dem ersten Ferientag, war es dann soweit. Die normale Schule war geschlossen, nur die OGS – die offene Ganztagsschule – war geöffnet. Hier werden täglich ca. 100 Kinder von der Leiterin Katja Neumann und ca. 10 Kolleginnen beschäftigt und betreut. In diesem Jahr finden auch 20 ukrainische Kinder hier ihren Platz, um am Schulunterricht teilzunehmen und die deutsche Sprache zu erlernen.

Ab 8:00 Uhr morgens wurde von den drei Akteuren – Sophia, Linda und Nils – des Kölner Spielecircus ein buntes, rundes Spielezelt aufgebaut. Da die Wettervorhersagen nicht gut waren, wurde das Spiel- und Erlebnisland unter dem großen Dach im Eingangsbereich aufgebaut. Hier konnten die Kinder über einen Balancier-Parcours klettern, mit bunten, weichen Steinen nach Lust und Laune bauen oder mit viel Spaß Riesen-Seifenblasen machen. Neben dem Circus Zelt konnten die Kinder an einem Bälle-Labyrinth ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen und kleine bunte Bälle in einen Trichter werfen.

Um 10:00 Uhr begannen die drei Akteure mit den Mitmach-Shows im Zirkuszelt, das für die Zuschauer von Bierbänken umrundet war. Um die ukrainischen Kinder zum Mitmachen zu animieren, hatten wir zwei junge Ukrainerinnen – Yevheniia und Svitlana – engagiert, die die anleitenden Worte der Akteure zu den einzelnen Spielen ins ukrainische übersetzten. Nach einem kleinen, zögerlichen Beginn wurden die Kinder von den beiden Ukrainerinnen liebevoll zum Mitmachen geführt. Schnell waren sie mit Begeisterung dabei - machten und lachten mit.

Einen Tag lang waren Spiel und Spaß für alle Kinder angesagt. Professionell und kompetent führten die Akteure Sophia, Linda und Nils die Kinder durch das kindgerechte Mitmach-Programm: Für eine Leiter-Akrobatik waren schnell schwindelfreie Akrobaten gefunden. Unter Staunen der Zuschauerinnen und Zuschauer liefen Fakire mit nackten Füßen über Glas oder standen auf einem Nagelbrett und fast alle Kinder sprangen mutig über Feuer. Von allen wurden mit Spielfreude Jonglagen mit Teller drehen, Diabolo und Hula-Hoop-Reifen vorgeführt. Ihre Cheerleader Qualität führten die Kinder mit Puscheln den anfeuernd klatschenden Zuschauern vor. Eine 18-köpfige Pyramide erforderte Kraft und Mut der Kinder. Natürlich durften auch lustige Clowns nicht fehlen, die verkleidet ihre Späße machten. Bei einem Wettbewerb im Torwand-Schießen wurde die Siegergruppe mit den meisten erzielten Toren gesucht und gefunden.

Mit Spielfreude, Konzentration und Mut zeigten die kleinen Akteure, Akrobaten und Jongleure ihr soeben erlerntes Können, der tosende Beifall war der verdiente Lohn.

Leider geht auch der schönste Tag einmal zu Ende, was nicht alle Kinder akzeptieren wollten. Einige Kinder, die schon vor Ende abgeholt wurden, waren nicht erfreut. Ein ukrainisches Kind schickte seine Mutter noch für eine Stunde fort, so wohl hatte es sich gefühlt. Das ist gelebte Integration.

Wir, die Dorfgemeinschaft Weiß e.V., möchten uns bei den Akteuren des Kölner Spielecircus – Sophia, Linda und Nils – für die professionelle Aktion und bei den beiden ukrainischen Unterstützerinnen – Yevheniia und Svitlana – für die sprachliche Hilfe bedanken. Dies gilt auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der OGS. … und wer weiß – vielleicht sehen wir uns nächstes Jahr wieder. Text: Inge und Helmut Schuhbäck Fotos: Inge und Helmut Schuhbäck, Ralf Perey

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