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Senegal
from Bulletin - DE 2023
by KOMA MODULAR
Der Westen des afrikanischen Kontinents, oder Westafrika, ist ein Gebiet, das im Westen und Süden vom Atlantischen Ozean umspült wird. Die nördliche Grenze ist das entgegengesetzte, trockene Extrem – sie besteht aus der Wüste Sahara. Neben dem Senegal gibt es in der Region 15 weitere Länder mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 419 Millionen Menschen. Sie leben in einer Landschaft des überwiegenden Tafellandtyps mit einer durchschnittlichen Meereshöhe von 300 Metern. Das Klima und die Umwelt sind für die Viehzucht nicht sehr förderlich, aber der Boden ist recht fruchtbar – hier werden Kaffeebäume, Ölpalmen, Reis, Baumwolle und Kakao angebaut. Bei den Bodenschätzen dominieren Gold, Mangan, Phosphate, Eisenerz und Bauxit. In Nigeria konnten wir auch Erdöllagerstätten finden, und die traurige Berühmtheit erlangten Diamanten werden in der Elfenbeinküste abgebaut. Die Sprache der westafrikanischen Staaten ist von der Kolonialgeschichte beeinflusst; wir hören Französisch und Englisch, aber die einheimischen Sprachen sind nicht verschwunden, und wir treffen auch auf eine größere Anzahl von Stammessprachen innerhalb eines einzelnen Staates. Senegal ist Mitglied der Westafrikanischen Währungsunion, einer Gruppe von Ländern, die den westafrikanischen Franken verwenden. Abgesehen von der Währung eint die Einheimischen jedoch die Liebe zum Sport, insbesondere zum Fußball. Regelmäßig sind westafrikanische Profimannschaften bei der Fußballweltmeisterschaft zu sehen.
→ Senegal
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Auf der Westseite des afrikanischen Kontinents, abgegrenzt durch Mauretanien, Mali, Guinea und Guinea-Bissau, liegt unser Ziel, der Senegal. Früher galt er als das Tor zu Afrika. Der Name leitet sich von dem Wort Sunugal ab, das sich frei mit dem Satz übersetzen lässt: Wir sitzen alle im selben Boot. In dem trockenen tropischen Klima leben 16,7 Millionen Menschen, von denen ein Viertel in der Hauptstadt Dakar und ihrer unmittelbaren Umgebung wohnt. Die nationale Philosophie der ethnischen Bevölkerung basiert auf drei Säulen: Kersa (Respekt gegenüber anderen), Tegin (gutes Benehmen) und Terranga (Gastfreundschaft). Heute gilt der Senegal als einer der stabilsten Staaten Westafrikas.
→ Nicht alles in der Geschichte war WOW
Der Senegal war 300 Jahre lang eine französische Kolonie, und sogar der erste französische Militärstützpunkt wurde dort eingerichtet. Die Landessprache ist neben Französisch auch Wolof. Es gibt sogar ein Fragment davon im Englischen. Die Interjektion WOW stammt aus der Wolof-Sprache und bedeutet Ja. Der Begriff kam mit Sklaven aus dem Senegal und anderen Ländern in die Vereinigten Staaten.
An die traurige Geschichte des Kolonialismus erinnert auch die Insel Gorée, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und als Umschlagplatz für Sklavenhändler diente.
→ Der Kleine Prinz im Senegal?
Der Senegal wurde 1960 ein freies Land. Französische Spuren sind jedoch immer noch im Lande zu finden. Ein interessantes Beispiel ist die Faidherbe-Brücke, die von Gustave Eiffel entworfen wurde. Man munkelt, dass sie ursprünglich für Deutschland bestimmt war, aber aufgrund eines Verladefehlers im Hafen im Senegal ankam, wo sie noch heute in Betrieb ist, ebenso wie der Eiffelturm in Paris. Der Senegal hat aber auch einen Teil der europäischen Kultur beeinflusst. Während der goldenen Ära des Senegal, als die Luftversorgungs- und Transportroute von Frankreich nach Südamerika durch die Region führte, war Antoine de Saint-Exupéry dort tätig. Erinnern Sie sich an die Affenbrotbäume, die der Kleine Prinz pflegte? Ja, diese tausendjährigen Bäume sind der Nationalbaum gerade im Senegal. Am Rande von Siedlungen, Dörfern und Städten schützen sie vor bösen Geistern, und unter den Affenbrotbäumen finden Diskussionen und politische Agitationen statt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der französische Schriftsteller hier Gefallen an ihnen gefunden hat.
→ Die Wolof und andere Stämme
Die Mehrheit der einheimischen Bevölkerung sind die Wolof und mit ihnen 11 weitere einge- borene Stämme. Die größte Minderheit sind Franzosen und Libanesen. Die Hauptreligion ist der Islam, der jedoch viele spezifische Abzweigungen im Land hat, und der Senegal gilt als relativ säkulares Land. Vor allem an der Küste ist der Fischfang die hauptsächliche Quelle des Lebensunterhalts, was sich natürlich auch in der nationalen Küche widerspiegelt. Das Nationalgericht ist Ceebu Jen. Ein Gericht aus Reis und Fisch, das in Tomatensoße gekocht wird.