Ein starkes Stück Sauerland
3,80 Euro
zwischen Verse und Sorpe
Plettenberg
Einkaufen für mehr Fairness
Plettenberg
Neue Heimat Deutschland
Sauerland
DAS SAUERLANDMAGAZIN
DAS SAUERLANDMAGAZIN OKTOBER/NOVEMBER 2015
Herbstzeit ist Apfelzeit
Eine Tonne faire Bananen für P-Weg-Marathon
Ein Flüchtling erzählt
Leckere Rezepte mit dem Paradiesobst ISSN 2363-6777
www.Komplett-magazin.de
Titelfoto Martin Büdenbender
Alles drin Zukunft gestalten - Starke Frau
Zukunft gestalten Die Fairtrade-Städte Balve und Plettenberg..................10 Die neuen Bürgermeister im Komplett-Porträt..............12 Parviz Azdari: Deutschland ist jetzt meine Heimat.......32 Flüchtlinge finden Herberge in Heggen.........................34 Weltkriegserinnerungen von Dr. Dieter Krach................36 Firmen helfen beim Kampf gegen das Vergessen........56 Eine Arche Noah für alte Obstsorten..............................58 Starke Frau stemmt demografischen Wandel................62
Echte Sauerländer - ein Leben lang Feuer und Flamme
Echte Sauerländer Klaus Müller zieht seine Bürgermeister-Bilanz......... 14 In Finnentrop gibt‘s Faulebutter.....................................20 Nino Arra: ein Leben lang Feuer und Flamme.......... 22 Schloss zu vermieten.................................................. 38 Zu Besuch in Lydia Bohacs Teddy-Werkstatt...............64 Guido Schmoll erntet Bamberger Hörnchen..................66 Silas Leowald schwimmt allen davon............................76
Komplett lecker und gemütlich Komplett lecker - reisen durch die Republik
Ein Apfel am Tag erspart den Doktor ������������������������� 8 Wer das Fleisch hat, hat die Macht �������������������������� 28 Kunst, Kaff und Kaffee knallhart ������������������������������� 46 Kolumne lecker: reisen durch die Republik ������������� 49
Kultur komplett Launiger Geschichtsbummel durch Werdohl............. 18 Rockfestival Old School - Young Blood...................... 27 In 50 Jahren vom Fanfarenzug zum Blasorchester �� 30 Privates Museum für Holthaus-Nachlass................... 70 Kultur komplett - Rockfestival Old School - Young Blood
Komplett aktiv - die P-Darter
Komplett erleben Sauerländer Apfelfest auf Hof Crone........................... 6 Oldieparty, Hexenhouse, pflegeleichter Garten.......... 7 Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! �����������42/43 Radtour auf der Lenne-Schiene................................. 44
Komplett aktiv Honigbienen bevölkern Britta Steins Garten............ 24 Drachen ganz einfach selbst gebastelt..................... 60
Komplett beraten - Fitness-Apps & Co.
P-Darter treffen mit Angebot ins Schwarze.............. 74
Komplett beraten Immobilien: Privatverkauf oder Makler?................... 26 Krankenhaus Plettenberg baut Altersmedizin aus... 40 Kellersanierung einfach und wirtschaftlich............... 55 Keine Chance für Einbrecher...................................... 68 Schade Immobilien: alles aus einer Hand......................69 Fitness-Apps & Co.: Sinnvoll für den Freizeitsportler?....72
Berufswelt Sauerland
Berufswelt Sauerland - Handwerk ist modern
Elaflex Hiby setzt auf qualifizierte Mitarbeiter �������� 17 Handwerk: modern und zukunftssicher.................... 52 So leidenschaftlich kann Stanzen sein...................... 54
Komplett in eigener Sache Hubbi-Krimi Abgeschnitten ��������������������������������������� 78 Impressum ����������������������������������������������������������������� 81 Hankes Döneken �������������������������������������������������������� 82 Komplett erleben - Radtour auf der Lenne-Schiene
EINKAUFEN FÜR MEHR FAIRNESS Fairtrade-Städte Balve und Plettenberg in einer Reihe mit London, Paris und Rom Text Bernhard Schlütter Was haben Balve und Plettenberg mit den Großstädten London, Paris oder Rom gemeinsam? Sie alle sind Fairtrade-Städte. Sie haben sich die Förderung des fairen Handels mit landwirtschaftlichen ProduFoto Martin Büdenbender zenten in den so genannten EntwicklungsEine Tonne Bananen aus fairem Handel ländern auf die Fahnen geschrieben. Balve wurden für den P-Weg-Marathon eingekauft. Nadine und Heike gefällt das. und Plettenberg befinden sich damit in ebenso illustrer wie zahlreicher Gesellschaft. Weltweit so eine Zukunft haben. Über den Partnerschaftskreis sind über 1100 Städte in 24 Ländern Fairtrade Towns. Missenye wurde der Gedanke des fairen Handels in die Kirchengemeinden getragen. „Bei unseren VeranBalve war im Märkischen Kreis die Vorreiterin in Sachen staltungen haben wir nach Möglichkeit faire Produkte Fairtrade. Am 8. Februar 2014 erhielt die Stadt im Hönverwendet, hauptsächlich war das Kaffee.“ netal die Urkunde als 225. Fairtrade-Stadt in DeutschEinen Schub erhielt die Fairtrade-Bewegung in der Vierland. Plettenberg zog jetzt nach und feierte im Rahmen Täler-Stadt, als Rafael Dreyer Pfarrer der Evangelischen des PleWo-Stadtfests am 21. August die Zertifizierung Kirchengemeinde wurde und mit seiner Familie nach als 345. Fairtrade-Stadt. In beiden Städten ging die FairPlettenberg zog. Seine Frau Esther hatte in ihrem Heitrade-Initiative von Bürgerinnen und Bürgern aus, die matland Ghana in einer Fruchtverarbeitungsfirma für sich ehrenamtlich engagieren. fairen Handel gearbeitet. Diese Erfahrungen aus erster Hand und ein von Pfarrer Dreyer organisierter Vortrag Die seit 1984 gepflegte Partnerschaft zwischen dem waren die Zündung für den Initiativkreis Fairtrade-Stadt evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid/Plettenberg Anfang 2014. Eine Schar engagierter Bürgerinnen und und dem Kirchenkreis Missenye in Tansania bildet den Bürger investierte von da an viel Herzblut in das Ziel, Nährboden, auf dem der Fairtrade-Gedanke in PlettenPlettenberg zur Fairtrade-Stadt zu entwickeln. berg gedieh. Bei Besuchen von Plettenbergern in TanFaire Produkte auffälliger sania entstand die Einsicht, dass die Kleinbauern einen kennzeichnen und platzieren fairen Preis für ihre Arbeit erhalten müssen, weil sie nur „Wir haben erst mal eine Bestandsaufnahme gemacht, sind in viele Läden gegangen und haben nach FairtradeProdukten gefragt“, erzählt Christa Hoyer, die mit ihrem Mann Rolf von Anfang an dabei war. Erstaunt stellten sie fest, dass in manchen Geschäften zwar faire Produkte angeboten wurden, aber das Personal darüber keine Auskunft geben konnte. „Wir waren überrascht von der Vielzahl des vorhandenen Angebots“, sagt Rolf Hoyer. Daraus ergab sich die Anregung für den Handel, faire Produkte besser zu kennzeichnen. „Warum nicht eine Foto Bernhard Schlütter Fairtrade-Ecke einrichten“, meint Heino Büsing.
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Um vom Verein TransFair als Fairtrade-Stadt zertifiziert zu werden, müssen fünf Kriterien erfüllt werden. Nummer 1, ein Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels, wurde im April 2014 erfüllt. Aus dem Initiativkreis wurde die Steuerungsgruppe zur Koordination der Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt. Schon war Kriterium Nr. 2 erfüllt. Für Kriterium 3 müssen faire Produkte in einem Mindestmaß in Geschäften der Stadt angeboten werden, außerdem in Cafés und Restaurants. Initiativkreismitglied Klaus Salscheider erinnert sich: „Die Türen für Fairtrade waren überall geöffnet. Die Schwierigkeit für die Gastronomen war: Ihre Großhändler führten keine Fairtrade-Produkte. Durch die verstärkte Nachfrage auch aus Plettenberg hat sich das inzwischen geändert.“ Öffentliche Einrichtungen wie Kirchengemeinden und die Cafeterias im Albert-Schweitzer-Gymnasium und in der Geschwister-Scholl-Realschule machen mit und bieten immer mehr faire Produkte an.
Geschwister-Scholl-Realschule wird Fairtrade-Schule Die Plettenberger Realschule schickt sich sogar an, die erste Fairtrade-Schule im Märkischen Kreis zu werden. Neben dem Verkauf von Fairtrade-Produkten wie Kaffee, Reiswaffeln, Orangensaft, Schokolade und Keksen in der Mensa/Cafeteria soll das Bewusstsein für fairen Handel und Nachhaltigkeit den Schülerinnen und Schülern nahe gebracht werden. Im GS(fai)R-Team engagieren sich unter Leitung von Birgit Wolff (Leiterin der Übermittagsbetreuung) und Elsa Sauer (Lehrerin) Lehrkräfte, Schüler und Schulpflegschaftsvorsitzende Annette Dunker, damit die Ernennung zur Fairtrade-Schule möglichst noch im laufenden 50. Jubiläumsjahr der Geschwister-Scholl-Realschule erfolgen kann.
Ehrenamtliche sind die Säulen der Fairtrade-Stadt Vorreiterin ist die Fairtrade-Initiative in Balve. Unter dem Motto „Gut für die Welt, gut für Balve“ wurde erreicht, dass die Hönnestadt Anfang 2014 die erste Fairtrade-Stadt im Märkischen Kreis wurde. „Das Siegel Fairtrade-Stadt hat dem Handel mit fairen Produkten vor Ort Schwung gegeben“, stellt Andrea Schulte von der Balver Steuerungsgruppe fest. „Wir erhalten dadurch mehr Öffentlichkeit. Bei uns in Balve haben wir durch Mundpropaganda viel erreicht.“ Getragen wird die Fairtrade-Bewegung in Balve durch die Dritte-Welt-Gruppe und die Kolpingsfamilie. Die Ehrenamtlichen lassen sich immer wieder etwas Neues einfallen, um die Menschen für das Thema Fairer Handel
Foto Trainsfair e.V./Miriam Ersch
zu interessieren und sensibilisieren. Zum 50. Jubiläum der Realschule Balve wurde zusammen mit Schülerinnen und Schülern eine faire Projektwoche durchgeführt und die Ergebnisse beim Jubiläumsfest präsentiert. Zum Verkaufsschlager haben sich die „Balver Fair-schenkkörbe“ gemausert, die in Größe und Preis frei gestaltbar sind. Im Februar 2016 steht die Zertifizierung als FairtradeStadt auf dem Prüfstand, denn die muss alle zwei Jahre erneuert werden. „Das dürfte kein Problem sein. Fairtrade hat sich in Balve etabliert und ist in den Köpfen der Leute“, ist Andrea Schulte zuversichtlich, dass die Entwicklung weiter geht.
Ansprechpartner Stadt Balve: Sabine Storch-Fälsch, Tel. 02375/926142, s.storch@balve.de Dritte-Welt-Gruppe Balve: Andrea Schulte, Tel. 0171/5473859, schneewitchen7@gmx.de Heinz Rapp, Tel. 02375/3188, heinz-rapp@gmx.de Kolpingsfamilie Balve: Birgit Schäfer, Tel. 02375/3689, bi.a.m.schaefer@gmx.de Initiativkreis Fairtrade-Stadt Plettenberg: Rafael Dreyer, past.rafael.dreyer@gmail.com Klaus Salscheider, privat@kl-salscheider.de Heino J. Büsing, hjbue@gmx.net TransFair e.V., ein Verein zur Förderung des fairen Handels mit der „Dritten Welt“, ist die deutsche Mitglieds organisation von Fairtrade International und vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte. Der Verein wird getragen von 36 Mitgliedsverbänden, u.a. Unicef, Kindernothilfe, Brot für die Welt und Misereor. Sein übergeordnetes Ziel sieht der Verein darin, wirtschaftlich benachteiligte Kleinbauern und Arbeiter sowie ihre Familien in Asien, Afrika, Ozeanien und Lateinamerika zu unterstützen, sie zu fördern und ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen entscheidend zu verbessern. fairtrade-deutschland.de
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