Ein starkes Stück Sauerland
3,80 Euro
zwischen Verse und Sorpe
Plettenberg
Das SauerlandmagaziN 01 / 2015
Jacqueline Feldmann Zwischen Finanzamt und Comedy-Bühne
Jacqueline Feldmann, Seite 12
Kulturprogramm mit Schwerpunktthema
Kostümtipps schnell und günstig
ISSN 2363-6777
Sauerland
Geh‘n Sie doch als iPhone
Neuenrade
Theater wirbt für Toleranz
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VORWORT
Komplett. . . begeistert sind wir selbst immer wieder aufs Neue darüber, was unsere Region zwischen Verse und Sorpe zu bieten hat. Für die vorliegende KOMPLETT-Ausgabe sind unsere Autorinnen und Autoren erneut auf Entdeckungsreise gegangen, um für Sie, liebe Leserinnen und Leser, Sehens-, Wissens- und Erlebniswertes zu erzählen. Lassen Sie sich einfangen von unseren Texten und Bildern, überzeugen Sie sich davon, dass im Sauerland eine ganze Menge los ist! Dafür sorgen zum Beispiel Typen, die wir Ihnen in unserer Rubrik Echte Sauerländer vorstellen. Typen wie Jaqueline Feldmann, die diesmal unsere Titelseite schmückt. Als Stand-up-Comedian ist die 21-jährige Plettenbergerin in der gesamten Republik unterwegs und hat sich einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erworben. Oder Jürgen „Pöngse“ Krutzsch, der als Kult-Gastwirt im Alt-Werdohl immer wieder musikalische Perlen anbietet und auch selbst als Musiker und Klangtüftler glänzt. KOMPLETT-Genießer Detlef Schlüchtermann beobachtet einen Trend, der demnächst auch zu uns ins Sauerland schwappen wird. Burger, nicht die aus den Fastfoodketten, sondern kreativ zubereitete Leckerbissen, erobern die Speisekarten und den Geschmack der Gäste. Dazu passt seine Kolumne, in der er diesmal empfiehlt: „Essen Sie doch einfach, wozu Sie Lust haben.“ Die Hauptfeiertage des Karnevals stehen vor der Tür. Mit den Kostümtipps von Pia Mester und Cristin Schmelcher sind sie für die Faschingsparty gerüstet mit Kostümierungen, die schnell gemacht sind und wenig kosten. Eine Anregung für Aktive zu jeder Jahreszeit hält Martin Büdenbender parat. Seine Reportage über den Schatz der Burg Pungelscheid macht Lust, Geocaching, die moderne Variante des Wanderns, selbst auszuprobieren. „Zukunft gestalten“ – diese KOMPLETT-Rubrik ist uns ein besonderes Anliegen. Die Themen reichen vom zukünftigen Verfahren der Abfallbeseitigung in Neuenrade über die Bildung der Stadtmarke Plettenberg bis zur Flüchtlingshilfe in Werdohl. Zukunft gestalten erfordert auch schmerzhafte Einschnitte, wie die Schließung von Kirchen wegen schrumpfender Gemeinden. Am Beispiel von St. Maria Königin in Werdohl-Ütterlingsen beschreibt
KOMPLETT,
nach
erzwungenen
der
die
Stimmungslage Auflösung
einer
Kirchengemeinde. Wir wünschen Ihnen anregende Lesestunden mit KOMPLETT und laden Sie herzlich ein, mit uns Kontakt aufzunehmen. Schreiben oder sagen Sie uns, ob KOMPLETT in Ihren Augen komplett ist, oder was wir für Sie noch besser machen könnten. Ihre Meinung ist uns wichtig. Auf jeden Fall: Bleiben Sie komplett!
Bernhard Schlütter und Heiko Höfner 3
Zukunft gestalten - Der Dorfladen
Alles drin Zukunft gestalten Diskussion zur Abfallbeseitigung in Neuenrade............17 Bürgermeistersprechstunde auf Wochenmarkt.............18 Stadtmarketing heißt Stärken entdecken......................20 Dorfladen ist Nahversorger und Treffpunkt...................30 Echter Sauerländer - Moritz Gadomski
Bürger legen sich für Leader-Förderung ins Zeug..........44 Abschied von St. Maria Königin......................................52 Verjüngungskur für Biggestaudamm......................... 56 Moderne Kunst in der Wiege des Zeppelins............. 62 Flüchtlingshilfe schafft Willkommenskultur.............. 72
Echte Sauerländer Jaqueline Feldmann: ein bisschen verrückt tut gut.. 12 Bernd Hömberg: Im Porsche zu neuen Zielen...............22 Pöngse Krutzsch: Gastwirt, Musiker, Klangtüftler..... 50 Komplett lecker - Neue Burgerwelle
Moritz Gadomski: Singer-Songwriter startet durch... 68
Komplett lecker und gemütlich Burgerwelle vor den Toren des Sauerlandes ����������� 46 Kolumne Einfach Essen, wozu man Lust hat ������������ 49
Kultur komplett FC Eiringhausen besingt Männer, Liebe, Fernweh...... 7 Toleranz ist Thema auf Theaterbühne....................... 24 Kultur komplett - Toleranz auf Theaterbühne
Worteffekte - Aus Leidenschaft für die Leinwand ��� 66
Komplett erleben Winterspaß im Sauerland............................................. 6 Weltmeisterschaften im Winterberger Eiskanal....... 15 Traditionsjahrmarkt Neuenrader Gertrüdchen.......... 16 Knebel und Maffay im Sauerlandpark....................... 21
Komplett aktiv - Der verlorene Schatz
Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! �����������42/43 Unsere Bahnhöfe bei Nacht....................................... 60 Bibliotheksräume atmen Geschichte......................... 70 Mit 120 Sachen durch den Eiskanal.......................... 74
Komplett aktiv Kostüm-Tipps - günstig, schnell und einmalig............ 8 Der verlorene Schatz der Burg Pungelscheid............ 28 Auto fahren in Sim City.............................................. 38 Komplett beraten - Spielregeln für Verkehrskontrollen
Komplett beraten Mitgliedsausweise mit Mehrwert.............................. 11 Advertorial: Meine Immobilie im Alter..................... 19 Buchtipp: Naturschätze Südwestfalens..................... 33 Advertorial: AquaMagis lockt ins Feriendorf............. 36 Für Verkehrskontrollen gelten Spielregeln.....................76 Hier werden Campingfans fündig.............................. 81
Berufswelt Sauerland Seissenschmidt bringt Jung und Alt zusammen ����� 26 SoTec Solar entwickelt neue Kollektoren.................. 34
Berufswelt Sauerland - Handwerkerladen
Acht Handwerker unter einem Dach......................... 59
Komplett in eigener Sache Hubbi-Kurzkrimi Schöner Schein................................ 77 Hier gibt’s Komplett ��������������������������������������������������� 79 Impressum ����������������������������������������������������������������� 81 Hankes Döneken �������������������������������������������������������� 82 Komplett im Abonnement ���������������������������������������� 83 Nächtliche Impressionen
WinterspaSS im Sauerland Foto Martin BĂźdenbender
Nur vereinzelt hat der Winter bisher seine Zeichen gesetzt. Ski und Rodel gut heiĂ&#x;t es nur im Hochsauerland. Im Ebbe oder in Wildewiese (Foto) hatten groĂ&#x;e und kleine Pistenhasen zwischen den Jahren Gelegenheit sich auszutoben.
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Männer, Liebe, Fernweh Der Frauenchor Eiringhausen lädt für Sonntag, 22. März, 17 Uhr, zum Konzert in die Aula des Schulzentrums Plettenberg-Böddinghausen ein. Die rund 40 Sängerinnen unter der Leitung von Rosel Neumann haben dafür ein abwechslungsreiches Repertoire einstudiert. Zum Programm gehören flotte afrikanische Rhythmen, Lieder bekannter Künstler wie Leonhard Cohen (Hallelujah), Bette Midler und Harry Belafonte (Island in the sun), Schlager (z.B. Butterfly bekannt durch Daniel Gerard) und Musik von Wolfgang Amadeus Mozart (Das
Naschen). Unterstützung erhalten die Eiringhauser Sängerinnen durch die Showtanzgruppe Neuenhof sowie die Sängerin und Pianistin Christiane Stieper, die das Publikum sicher in ihren Bann ziehen werden. Mit Licht- und Soundeffekten in Szene gesetzt wird das Konzert durch die Plettenberger Firma Prolight. Kartenvorverkauf (10 Euro): TUI Reisecenter im Wiedenpavillion, Lotto Kleine an der Herscheider Straße, Lotto Schneider an der Reichstraße, Lotto Schütz an der Lennestraße
Klassik in der Dorfkirche
Die klangvolle Reihe der Ohler Orgelkonzerte wird am Sonntag, 15. Februar, fortgesetzt. Kirchenmusikdirektor Gerhard Strub spielt auf der historischen Kleine-Orgel in der Ohler Dorfkirche. Mit dabei ist die
Violinistin Inna Kogan. Zur Aufführung werden Kompositionen von Tomaso Antonio Vitali (1663–1745), Johann Pachelbel (1653–1706), Dietrich Buxtehude (1637–1707) und von Johann Sebastian Bach (1685–1750) kommen. Das Konzert beginnt um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Am Ausgang bittet die Kirchengemeinde für die den Künstlern entstandenen Auslagen um eine Spende.
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Text Pia Mester Fotos Cristin Schmelcher Model: Patrick Lang
selbstgemachte KarnevalsKostüme für unter 15 Euro. Karneval steht vor der Tür, aber Sie haben absolut keine Idee für ein Kostüm? Zugegeben, Clowns, Teufelchen und Mönche haben wir mittlerweile oft genug im Faschingstrubel gesehen. Nein, Sie suchen nach etwas ganz Besonderem? Allerdings haben Sie bei Ihrer Suche ein wenig die Zeit vergessen. Morgen steht die Fastnachtsfete an, und Sie wissen noch immer nicht, als was Sie gehen wollen? Wie wäre es mit einem unserer schnellen, selbst gebastelten Karnevalskostüme, die auch noch alle unter 15 Euro kosten?
Jelly-Bean-Tüte In Amerika kennt sie jedes Kind und auch bei uns werden die bunten Bonbons immer beliebter. Dieses Kostüm eignet sich gut für Gruppen, aber auch solo werden Sie damit viele Blicke auf sich ziehen. Das Gute: Unter dem Kostüm können Sie problemlos warme Sachen tragen, damit der Besuch beim Faschingsumzug nicht zur Zitterpartie wird.
Sie brauchen: Malerplane mittelstark (2,49 Euro) oder eine große transparente Tüte Kleine Luftballons (100 Stück ca. 2,49 Euro) Papier, Drucker, Schere, Klebeband, Tacker, starke Lungen
Jelly-Bean-Tüte
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So geht’s:
iPhone Elegant, durchdacht und aufsehenerregend – so wie sein Vorbild – ist auch dieses Kostüm, das sowohl Männern als auch Frauen steht.
iPhone
Blasen Sie alle Luftballons auf. Wenn Ihnen dabei schwarz vor Augen wird, bitten Sie jemanden um Hilfe und ruhen Sie sich kurz aus. Kauen Sie zur Entspannung und um Ihren Blutzuckerspiegel wieder auf ein vernünftiges Level zu bringen ein paar Kamelle. Dann schneiden Sie in den Boden der Plastiktüte zwei Löcher für die Beine und an die Seiten Löcher für die Arme. Wenn Sie die Malerfolie verwenden, schneiden Sie einen langen, breiten Streifen ab, den Sie sich durch die Beine ziehen, ähnlich wie eine Windel. Klammern oder kleben Sie die Seiten zusammen. Diese Version sieht zwar schicker aus, aber der Gang zur Toilette dauert leider ein Weilchen, weil Sie erst alle Ballons aus der Tüte nehmen müssen (siehe Bild unten). Das ist uns auch erst aufgefallen, als das Kostüm bereits fertig war. Alternativ können Sie die Tüte von oben anziehen, indem Sie in den Boden Löcher für Kopf und Arme schneiden, sie von unten befüllen und über dem Hosenbund zubinden.
Sie brauchen: Ein schwarzes T-Shirt (dieses hat 2,99 Euro gekostet) Ausgedruckte App-Icons Schere, doppelseitiges Klebeband oder Sicherheitsnadeln
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So geht’s:
Waldelfe
Schneiden Sie die Icons aus und kleben oder heften Sie sie auf das T-Shirt. Tja, das war’s eigentlich auch schon. Eine kleine Warnung zum Schluss: Sie müssen damit rechnen, dass Ihnen Fremde auf den Bauch oder die Brust drücken. Wenn Sie das mögen, geben Sie einfach ein Klingeltongeräusch von sich. Wenn nicht, wehren Sie sich!
Waldelfe Sie mögen Grün und beneiden Adam und Eva insgeheim um ihr Feigenblatt? Dann gehen Sie doch als Waldelfe.
Sie brauchen: Ein grünes, günstiges T-Shirt (2,99 Euro) Grünen Filz oder grüne Buchschutzhüllen (je ca. 49 Cent) Künstliche Efeu-Zweige (2x2,98 Euro) Tacker bzw. Sicherheitsnadeln oder Nadel und Faden, Schere, Filzstift
So geht’s: Vielleicht besitzen Sie einige der aufgezählten Materialien ja bereits und können diese verwenden. Diese hässliche Plastikblume etwa, die schon seit Jahren den Flur verschandelt, sieht an diesem Kostüm bestimmt fantastisch aus. Zuerst schneiden Sie das T-Shirt vom Bündchen bis zur Brusthöhe in Streifen. Ziehen Sie diese in die Länge, so entsteht der gewünschte Fransenlook. Auch die Ärmel behandeln Sie auf diese Weise. Zeichnen Sie Blätter auf den Filz oder die Buchhüllen und schneiden Sie diese aus. Rupfen Sie die Efeu-Zweige oder ihre Plastikblumen. Die Blätter tackern, nähen oder heften Sie anschließend an die Fransen. Lassen Sie ein paar Kunstblätter für die Frisur übrig. Im Prinzip ist das Kostüm fertig. Wir empfehlen jedoch auch die Kleidung darunter in Grüntönen zu halten. Wenn Sie mögen, können Sie Ihr Outfit mit grüner Schminke und grünem Nagellack abrunden. Und nun: Helau! Alaaaf! Viel Spaß beim Feiern!
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Kleines Plastikstück mit groSSem Nutzen Jugendherbergs-Ausweis bringt weitere Vorteile mit sich 8,5 mal 5,4 Zentimeter - die kleine Plastikkarte ist der Schlüssel für 3500 Jugendherbergen weltweit. Die Mitgliedskarte des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH) kann aber noch mehr. Ihre Inhaber haben Zugang zu rund 600 Reiseangeboten des DJH in In-und Ausland. In den Herbergen gibt es zudem oft Vergünstigungen für Eintrittskarten und öffentliche Verkehrsmittel. Der Juniorpreis (im obligatorischen Mehrbettzimmer) inklusive Frühstück und Bettwäsche beträgt in Deutschland durchschnittlich 20 Euro. Eine Investition, die sich für junge Leute und Familien zum Beginn der Reisesaison lohnen kann. Denn: „Mitglieder im Deutschen Jugendherbergswerk können auch bei Einkäufen im Internet richtig sparen“, weist Knut Dinter, Sprecher des DJH, auf weitere Vorteile der Mitgliedskarte hin. Ein paar Beispiele: • Der Onlineshop CAMPZ richtet sich an alle, die gern reisen, wandern und ihre Freizeit in der Natur verbringen. DJH-Mitglieder erhalten11 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. • Im GRAVIS Online Shop erhalten sie bis zu 8 Prozent Rabatt auf Apple Produkte wie MacBook Pro, iMac und bis zu 30 Prozent Rabatt auf das Zubehör-Sortiment. Mit der 14-stelligen Mitgliedsnummer - sie beginnt jeweils mit der Ziffernfolge 022 – können auch alle Angebote des Deutschen Sportausweises genutzt werden: Laufschuhe oder Leihwagen mit Rabatt, Trollis oder Taschen zum Schnäppchenpreis. Günstigere Outdoor-Artikel oder Fahrräder. Weitere Vorteile unter: www.jugendherberge.de/deDE/mitgliedschaft/verguenstigungen
Sparen mit Kundenkarte im MK Kunden der Volksbank im Märkischen Kreis müssen für die VR-Mitgliedervorteilskarte nicht einmal zusätzlich zahlen. Sie können die Angebote von fast 250 Unternehmen im Märkischen Kreis und in Hagen nutzen, weist MarketingChefin Lavinia Heße auf Vorteile für VB-Mitglieder hin. Die
Text Rüdiger Kahlke
Vergünstigungen können „sofort vor Ort durch Vorlage der Karte in Anspruch genommen werden“, so Lavinia Heße zum unkomplizierten Verfahren. „Wir bringen über das Programm unsere Mitglieder mit regionalen Unternehmen zusammen.“ Dabei würden keine Daten gesammelt und kein Kaufverhalten ausgewertet, betont die VolksbankSprecherin. Einen Überblick über die Vergünstigungen nach Orten und Branchen gibt es unter: www.vr-mitgliedervorteilskarte.de
Kino- oder Badespaß für Kinder Bei der Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis profitieren Kinder, die sparen, zusätzlich von Mehrwert-Angeboten. Für jeweils fünf Euro, die auf das Kinder-Konto eingezahlt werden, gibt es eine Bonus-Marke. Wer 50 Marken (entspricht 250 Euro) gesammelt hat, kann sich Gutscheine fürs Kino oder einen Besuch im Aquamagis aussuchen. Oder seine Bonus-Marken zum Beispiel gegen Warengutscheine (P-Scheck, Neuro) eintauschen und damit einkaufen. Der P-Scheck etwa wird in rund 80 Geschäften als Zahlungsmittel akzeptiert. Dieser Mehrwert über die reine Sparsumme hinaus „ist automatisch mit dem Konto verbunden“, sagt Claudia Trapp, die bei der Sparkasse den Jugendmarkt betreut. Kinder bis zu 12 Jahren profitieren so von weiteren Vorteilen, wenn sie Geld auf ihr Konto einzahlen. Infos: www.spk-mk.de/4_Junge_Leute/junge_leute_tes/ index.php?n=%2FJunge_Leute%2F
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„Ein bisschen verrückt tut gut!“ Comedy-Talent Jacqueline Feldmann feiert mit eigenem Soloprogramm Premiere
Text und Fotos Martin Büdenbender
tober 2011, spätestens aber seit ihrem Fernsehauftritt beim RTL Comedy Grand Prix 2013 einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Den will sie nutzen und jetzt durchstarten. Mit ihrem ersten Soloprogramm „Zum Glück verrückt“ geht sie dieses Jahr auf Tournee. Und die Premiere, darauf legt sie besonderen Wert, findet am 18. April in Plettenberg statt. „Zum Glück verrückt“, der Titel ihres Programms ist auch für ihr Leben Programm. „Moment mal“, möchte man einwenden: „Jacqueline ist Finanzwirtin und dann verrückt? Das passt doch nicht.“ Doch das passt. Kindergarten, Schule, Mittlere Reife, Ausbildung, nebenher erfolgreich Leichtathletik (über 40 Meter im Hammerwurf)... Durchaus ehrgeizig und zielstrebig ist Jacqueline ihren Weg durch Kindheit und Jugend gegangen, eben ein geordnetes Leben. Und wie es sich gehört hat sie auch ei-
Als ehemals erfolgreiche Hammerwerferin weiß Jacqueline mit dem Hammer umzugehen. Ihren Durchbruch als Comedian will sie aber mit Witz und Charme schaffen.
Wer Jacqueline Feldmann nicht kennt, sollte einfach mal googeln. Einträge gibt es da gleich seitenweise. Mal ist sie „das Küken vom Comedy Festival“, ein anderes Mal „die witzige Finanzwirtin aus Plettenberg“. Gerne wird sie auch als „eine der jüngsten und erfolgreichsten Comedy Newcomer Deutschlands“ vorgestellt, oder auch einfach nur als „junge Frau, die es wissen will“. Der Blick ins Internet macht klar: Die Plettenbergerin hat seit ihrem ersten öffentlichen Auftritt vor Publikum im Ok-
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nen ordentlichen Beruf erlernt. Dass im Finanzamt alles seine (An)Ordnung hat, bestätigt Jacqueline gerne und ergänzt augenzwinkernd: „Im Finanzamt geht nichts ohne Anordnung, Finanzbeamte können ohne Anordnung gar nicht lachen.“ Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Jacqueline, die aus diesem Alltag gerne einmal ausbricht, die mit 16 Jahren in einer Nacht- und Nebelaktion mit der Bahn nach Berlin gefahren ist, um sich Autogramme und Fotos von
Das Sammeln von lustigen Begebenheiten und Gags, das Pointieren der Witze, der Besuch von Workshops, die Gestaltung und das Einstudieren der Auftritte, das alles kostet Zeit und Mühe. Ideengeber für ihre Gags ist der Alltag. „Ich notiere einfach alles, was mir geeignet für meine Auftritte erscheint.“ Das sind vor allem Erlebnisse mit Familie und Freunden. „Ich lese aber auch viel in Zeitungen, Zeitschriften und Meldungen im Internet. Nur so weiß ich, was in der Welt geschieht und kann in mein Programm auch aktuelle Gags einbauen, etwa über den Lokführerstreik bei der Bahn.“
„So wie ich mich auf der Bühne zeige, bin ich auch im Leben“
den Jungs ihrer Lieblingsband KIZ zu sichern, die mit 17 Jahren ihren Vater mit der Bitte überrumpelt: „Komm, lass uns nach Köln fahren. Ich will im ARTheater bei „Kunst gegen Bares“ auftreten“, die sich abends in ihr Zimmer zurückzieht, um die halbe Nacht über irgendwelchen Gags zu brüten, die nicht nur an Wochenenden, sondern oft auch werktags nach Dienstschluss in ihr Auto steigt, um zu einem Auftritt zu fahren: „Es macht mir nichts aus, abends auf der Bühne zu stehen, um 1 Uhr ins Bett zu gehen und am anderen Morgen wieder meine Arbeit im Finanzamt zu leisten.“ Verrückt sein kann ganz schön anstrengend sein. Jacquelines Terminkalender für 2015 zählt bis jetzt bereits knapp 40 Auftritte in ganz Deutschland von Hamburg bis München und von Bonn bis Berlin. Alles neben dem Beruf. Da bleibt nicht viel Freizeit. Aber diese Mühen nimmt sie gerne in Kauf: „Sonst hätte ich ja all die schönen Dinge nicht erlebt.“
Hat man als Nachwuchstalent ein Vorbild? „Nein, eigentlich habe ich keine Vorbilder, auch nicht Carolin Kebekus“, schränkt Jacqueline ein. Mit der wird sie oft verglichen. „Ich kenne Carolin. Sie saß sogar schon einmal, ohne das ich es vorher wusste, bei einem meiner Auftritte im Publikum und hat mir hinterher gratuliert. Da habe ich sie darauf angesprochen, dass mir oft vorgehalten wird, sie zu kopieren. Das hat sie aber gar nicht so gesehen. Wir haben beide braune Haare. Vielleicht ist das der Grund für den Vergleich. Wenn ich dick wäre, würde ich wahrscheinlich immer mit Cindy aus Marzahn verglichen. Es gibt ja nicht so viele Frauen im Comedy-Geschäft.“ Auch inhaltlich passt der Vergleich nicht. Carolin Kebekus teilt auf der Bühne tabulos aus. Satire kennt bei ihr keine Grenzen, jeder bekommt sein Fett ab.
Inspiration durch „Alles Atze“ und „Ritas Welt“ „Zum Glück verrückt.“ Das klingt so, als müsse man nur ein bisschen aus der Reihe tanzen, schon hält man das Glück in den Händen. Ganz so trifft das auf Jacqueline nicht zu. Zufällig hat sich ihr Glück, oder besser gesagt Erfolg nicht eingestellt. Am Anfang stand da zunächst die Idee, sich als Comedian zu versuchen, inspiriert durch Comedy-Sendungen wie „Alles Atze“oder „Ritas Welt“. Um dann aber als junger Mensch den Schritt auf die Bühne tatsächlich zu wagen, musste Jacqueline sich ein Programm erarbeiten.
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„sondern vielmehr wie man es erzählt.“ Wichtig ist Jacqueline der Kontakt mit ihrem Publikum, das sie immer in ihre Auftritte mit einbezieht. Dazu muss sie ganz unbefangen und schlagfertig auf die Kommentare aus dem Publikum eingehen können. In dieser Hinsicht hat sie dann doch ein Vorbild: „Ich bewundere Sascha Korf. Ich habe ihn einmal erlebt, da hatte er sein Programm schon bis zur Pause durch und hat in der zweiten Hälfte nur noch improvisiert. Das war genial“.
Heimspiel mit Überraschungen und Livemusik
Ein Skandal war ihr kirchenkritischer Beitrag „Dunk den Herrn“, der ihr sogar die Klage der Pius-Bruderschaft einbrachte. „Dabei ist Carolin hinter der Bühne ein ganz lieber Mensch“, versichert Jacqueline. „Bei mir ist das anders. So wie ich mich auf der Bühne zeige, so bin ich auch sonst im Leben.“ Wenn sie sich gerade nicht selber aufs Korn nimmt geht natürlich auch bei Jacqueline der ein oder andere Lacher auf die Kosten anderer. Ihr Freund Kevin etwa, der im wirklichen Leben tatsächlich Kevin heißt, gehört zu ihren „Opfern“. Auch ihre Eltern bleiben nicht verschont, oder ihre beste Freundin Franzi, deren Name auf der Bühne für alle möglichen lustigen Begebenheiten herhalten muss. („Typen kann man mit Pfefferspray oder mit meiner besten Freundin Franzi loswerden.“) Aber ernsthaft die Gefühle anderer verletzen möchte Jacqueline nicht. Ihren Hello Kitty-Gag („die aussieht als hätte sie das Whiskas aus Fukushima gefressen“) hat sie beispielsweise komplett aus ihrem Programm gestrichen, nachdem ein Zuschauer seine Betroffenheit über diesen Vergleich geäußert hatte. Jacquelines Scherze und Gags tun nicht weh, da ist selten etwas peinlich, da ist nichts provozierend, da bleibt niemanden der Lacher im Hals stecken. In Jacquelines Welt ist alles nur ein bisschen verrückt und bunt. Es geht um alltägliche Begebenheiten und um kleine Missgeschicke, die uns allen schon einmal begegnet sind, die sie aber auf ihre ganz eigene Art- und Weise interpretiert und vorträgt und so ihr Publikum zum Lachen bringt. „Es kommt im Grunde gar nicht so sehr darauf an, was man erzählt“, meint die Plettenbergerin,
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Eine „Improvisations-Nummer“ wird auch am 18. April in ihrem Programm nicht fehlen. Mit „Zum Glück verrückt“ will Jacqueline dann 90 Minuten lang gute Unterhaltung bieten. Als Bonus wird im Rahmen der Premiere eine junge, heimische Band spielen. „Plettenberg ist mir besonders wichtig“, versichert sie. „Hier wohnen meine Eltern, meine Freunde, hier kenne ich so viele Menschen. Die Leute sollen einen schönen Abend erleben und mit der Erkenntnis nach Hause gehen: Ein bisschen verrückt tut gut!“ Die Premiere von „Zum Glück verrückt“ geht am 18. April im evangelischen Gemeindezentrum Eiringhausen über die Bühne. Karten dafür sind ab sofort im Tui-Reisecenter Plettenberg, bei Lotto-Totto Schneider in Eiringhausen oder im ev. Gemeindebüro Eiringhausen erhältlich.
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Weltklasse im Eiskanal und auf der Showbühne In Winterberg zählen sie die Tage bis zum 23. Februar. Dann beginnt die Bob & Skeleton WM. Bis zum 8. März sind die ganz Großen der Bob- und Skeleton-Szene aus Russland, Kanada, den USA, Lettland, der Schweiz und natürlich Deutschland zu Gast im Hochsauerland. Sie wetteifern auf der Winterberger Bobbahn, die als eine der schnellsten der Welt gilt, um die Weltmeistertitel. WM-reif ist auch die spektakuläre Show, mit der die Bob- und SkeletonWM am Donnerstag, 26. Februar, eröffnet wird. Ab 19.30 Uhr wechseln sich im Winterberger Event-Palast virtuelle Fahrten im Eiskanal und reale Highlights aus Sport, Tanz, Akrobatik, Musik und Theater ab. Einzigartige Artistik zeigt Robert Maaser, mehrfacher Champion im Rhönradturnen und jetzt erster Titelträger in der jungen Disziplin Roue
Cyr. Absolute Körperbeherrschung und eine Mischung aus Dynamik und Eleganz verschmelzen zu einer erstklassigen Performance. Gleich mit bis zu 36 allerdings kleineren Reifen verzaubert die Hula-Hoop-Artistin Nato Nikolaishvili das Publikum. Das klingt aus Kindertagen vertraut, ist jedoch eine atemraubende Darbietung. Weltmeister der BreakdanceSzene und Weltklasse-Powermover zeigen eine noch nie gezeigte Mischung aus Kopfdrehungen, Saltos, Hochgeschwindigkeitsentertainment und Akrobatik vom anderen Stern. Als Performance-Team der WM kombinieren sieben Tänzerinnen Show und Sport. Und die Balladen der Musical-Sängerin Nadine Stockmann gehen unter die Haut. Kartenbestellungen (25 Euro inkl. Flying Buffet): 0291/941507 oder per E-Mail info@bobbahn.de
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Neuenrader Gertrüdchen mit Bürgermeister-Premiere Hönnestadt lädt zum Traditions-Jahrmarkt und zur Kirmes ein
Vormerken! Das Neuenrader Gertrüdchen im 660. Jahr findet vom 13. bis 15. März statt. Dieses Jahr gibt’s eine Premiere. Bürgermeister Antonius Wiesemann, 2014 ins Amt gewählt, wird am Samstagmorgen um 9.30 Uhr als Gertruden-Komitee-Vorsitzender die Gäste aus nah und fern im kleinen Sitzungssaal des Rathauses begrüßen. Gertrudenkomitee-Vorsitzender ist immer der Rathauschef. Wie der Neue das machen wird, darauf darf man gespannt sein. Vorab verraten hat er noch nichts.
Wichtig, dass Händler auch bei Wind und Wetter kommen Gertrüdchen-Marktorganisatorin Sabine Rogoli schon. Sie hat im Gespräch mit dem Komplett-Magazin ein Loblied auf ihre treuen und wetterfesten Marktstandbetreiber gesungen. Natürlich müsse man darauf achten, dass auf dem Platz auch ein neues Angebot Einzug hält. Doch jemanden runterschmeißen, der seit 30 Jahren bei Wind und Wetter kommt, das mochte sie sich nicht so gern vorstellen. Weil: „Für uns ist es wichtig, dass die Markthändler auch bei widrigen Bedingungen kommen und dann nicht kurzfristig absagen.“ Widrige Bedingungen sind beim Gertrüdchen keiGertrüdchen-Marktorganisatorin Sabine Rogoli. ne Seltenheit.
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Text und Fotos Uwe Tonscheidt
Bernd Uerpmann verkündet seit Jahren die Gertrüdchen-Bekanntmachung
Sturm, Nieselregen, Schneefall, alles möglich, manchmal auch im minütlichen Wechsel. Strahlenden Sonnenschein hat‘s aber auch schon gegeben. Den erhoffen sich vor allem die Schausteller. Ihre Fahrgeschäfte drehen sich ab Freitag 15 Uhr. Freifahrten sind in der ersten halben Stunde Usus.
Partystimmung in der Passage und im Pfadizelt Per Facebook hat auch schon Apotheker Dr. Sven Simons daran erinnert, dass es in der Gertrudenpassage wieder drei Tage Stimmung gibt. Chris Herbst, der im Vorjahr als Schlagersänger in der Passage sein Gertrüdchendebüt gab, war übrigens einer der ersten, der den Facebook-Eintrag geliked hat. Neben der Passage, auf dem Volksbank-Parkplatz, sind alljährlich die Pfadfinder mit ihrem „Festzelt“ vertreten. Live-Musik inklusive. Darüber hinaus tragen etliche heimische Gruppen zum Gelingen des Jahrmarktes bei. Gertrüdchen-Sonntag lädt der Einzelhandel zum verkaufsoffenen Sonntag ein. Traditionell gibt es auch einen kleinen Pferdemarkt. Der findet ausschließlich am Samstagvormittag an der Villa am Wall statt.
Podiumsdiskussion zur künftigen Abfallbeseitigung in Neuenrade SPD lädt am 25. Februar Bürger, Fraktionen und Experten Text und Foto Uwe Tonscheidt in den Kulturschuppen ein Soll der Abfall in Neuenrade auch künftig nach Gewicht abgerechnet werden? Wird das bestehende Angebot dem kommenden Bedarf und dem demografischen Wandel gerecht? Sind Veränderungen notwendig? Diese und weitere Fragen möchten Neuenrades Sozialdemokraten am 25. Februar ab 19 Uhr im Kulturschuppen am Bahnhof diskutieren. Fürs Podium hat die SPD sachkundige Gesprächsteilnehmer eingeladen, berichtet Ortsvereinsvorsitzender Thomas Wette im Gespräch mit dem Komplett-Magazin: „Aus Bergkamen reist ein kommunaler Vertreter an, um darüber zu berichten, wie und warum die Stadt die einst privatisierte Abfallbeseitigung wieder in die städtische Obhut genommen hat.“ Vom Lüdenscheider Entsorger STL, soll zu erfahren sein, welche Erfahrungen man dort mit dem Volumenmaßstab gemacht hat. Dort wird der Müll nicht gewogen. Wieviel für die Abfallbeseitigung zu zahlen ist, hängt von der gewählten Behältergröße ab.
Komplett-Magazin übernimmt die Moderation Der soll nun diskutiert werden. Hintergrund sind die Ende 2016 auslaufenden Verträge mit dem Entsorger Remondis. Grundsätzliche Zielsetzung sei es, so Kämmerer und Stadtwerke-Vorstand Gerhard Schumacher im Gespräch mit dem Komplett-Magazin, in diesem Jahr eine Ausschreibung zu vereinbaren, die dann bis zum 1. Quartal 2016 erfolgen soll. Hintergrund der großzügigen zeitlichen Planung sind immer häufiger werdende Rechtsauseinandersetzungen bei Ausschreibungsergebnissen, erläutert Schumacher. Sollte ein Mitbewerber gegen das Ausschreibungsergebnis klagen, wäre vor Auslaufen der bestehenden Verträge noch über ein Dreivierteljahr Zeit, die rechtlichen Fragen abzuarbeiten. Das Komplett-Magazin wird die Diskussions-Veranstalter bei der Moderation der Veranstaltung unterstützen.
Städte und Entsorger sollen Möglichkeiten aufzeigen Vom Abfallunternehmen Remondis, das in Neuenrade den Restmüll, die Biotonne und Windelabfall nach dem Gewichtsmaßstab abfährt, haben die Sozialdemokraten ebenfalls einen Gesprächspartner eingeladen. Der soll unter anderem berichten, wo die bislang in Neuenrade eingesetzte Technik noch zum Einsatz kommt und welche anderen Abfallbeseitigungslösungen es gibt. Die Neuenrader Ratsfraktionen sollen ebenfalls die Möglichkeit erhalten, ihre Sicht des Themas darzustellen, so Wette. Dass eine solche Podiumsdiskussion veranstaltet wird, kündigte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende bereits vor der Kommunalwahl 2014 an. Die Neuenrader Sozialdemokraten hatten sich zuvor ausführlich mit dem Thema beschäftigt und waren für sich zu dem Schluss gekommen, dass es Veränderungsbedarf gibt.
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Sprechstunde zwischen Spinat und Spitzkohl Werdohls Bürgermeisterin Silvia Voßloh sucht auf Wochenmarkt Gespräch mit den Bürgern – Sauberkeit ein großes Thema Text und Foto Rüdiger Kahlke Strom sparen durch neue Leuchtmittel. Einem älteren Werdohler ist das ein Anliegen. Er verweist auf Fördermöglichkeiten. Bürgermeisterin Silvia Voßloh hört zu. Sie sieht die Stadt in Sachen Energie sparen gut aufgestellt. Kurze Debatte. Freundliche Verabschiedung. Nina Jeßegus, Mitarbeiterin der Bürgermeisterin, notiert das Anliegen auf Formblättern. – Eines von vielen Gesprächen, das Werdohls Bürgermeisterin auf dem Wochenmarkt führt.
Kollegen“ klar geworden, dass eine „Sprechstunde im Rathaus nicht so gut frequentiert wird“. Das Fazit dieser Sprechstunde zwischen Sportschuhen und Spitzkohl, mitten in der Stadt, fällt vier Monate nach dem Start positiv aus. „Es ist Kritik dabei, aber auch Lob und manche wollen nur ein Pläuschchen halten“, bilanziert Silvia Voßloh. Es komme gut an, ohne vorherige Terminabsprache ansprechbar zu sein. Die Anliegen der Bürger werden jeweils notiert. Und sie bekommen Rückmeldungen, wie mit ihrer Eingabe verfahren wird. Auch wenn nicht allen Wünschen entsprochen werden könne, werde das „dankbar angenommen“, sagt die Bürgermeisterin.
Freundliche Atmosphäre
Jeden 2. Donnerstag im Monat stellt sie sich den Bürgerinnen und Bürgern. Der überdachte Eingangsbereich eines Sport-Geschäfts in der Fußgängerzone und ein kleiner Stehtisch werden für jeweils 90 Minuten zum Bürgermeister-Büro. Für die Ortswahl sprachen praktische Gründe. „Wir können den Tisch hier unterstellen“, sagt Silvia Voßloh. Damit entfällt der sonst notwendige Transport. Auslöser für die ungewöhnliche, aber bürgernahe Open-Air-Sprechstunde war die Kommunalwahl am 25. Mai 2014. Im Wahlkampf war Silvia Voßloh als CDUKandidatin auf die Bürger zugegangen, hatte das Gespräch auf der Straße gesucht. Dabei seien ihr „viele Bürgerwünsche zugetragen worden“. Damit war auch schnell klar, dass sie eine Bürgermeister-Sprechstunde einrichten würde, sollte sie die Wahl gewinnen. Sie gewann, holte bei der Stichwahl am 15. Juni 55,2 Prozent der Stimmen. Schnell sei ihr jedoch „im Gespräch mit
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Sauberkeit in den Ortsteilen, zugewachsene Wege oder mal ein Hinweisschild anzubringen - das seien die Themen, die am häufigsten angesprochen würden. „Den Bürgerinnen und Bürgern liegt die Sauberkeit am Herzen“, fasst die Chefin im Rathaus das Gros der Bürger-Gespräche zusammen. Zwischen drei und 20 Eingaben notiert Nina Jeßegus pro Sprechstunde. „Je nach Wetterlage“, sagt sie. Zur Klientel der Sprechstunde gehören alle Marktbesucher. Und das gehe quer durch alle Bevölkerungsschichten. „Aufgeschlossen und freundlich“ umreißt Silvia Voßloh die Atmosphäre am Stehtisch. Auch dann, wenn Bürger Kritik vorbringen. Das gilt auch bei Sauerländer Winterwetter, gegen das sich das Damen-Duo am Stehtisch mit Stiefeln und Steppmantel wappnet. Und wer Angst hat, beim Gespräch mit der Bürgermeisterin kalte Füße zu bekommen oder beim Meinungsaustausch im Regen zu stehen, der kann auch einen Termin im Rathaus vereinbaren.
Service: Terminabsprachen für Sprechstunden mit der Bürgermeisterin im Rathaus unter: Tel. 02354-917-241 Mail: n.jessegus@werdohl.de
ADVERTORIAL
Im Alter bewusst in Lebensqualität investieren Gefühlt ist es so, als hätten die Kinder gestern noch das Badezimmer blockiert oder im Garten gespielt. Nun sind sie groß und aus dem Haus. Im Haus, das einmal für vier oder noch mehr Menschen erbaut wurde, ist nun Platz im Überfluss. Viele Eigentümer stehen im Alter vor der Frage, ihr Haus den neuen Ansprüchen anzupassen oder eine neue, passende Immobilie zu erwerben. „Wir raten, bei solchen Entscheidungen mehr auf Kopf und Taschenrechner zu vertrauen und weniger auf das Bauchgefühl. Der altersgerechte Umbau eines Hauses kann sich schnell auf 1000 Euro pro Quadratmeter belaufen“, weiß Ralf Beßler, Geschäftsführer der R.B. Makler GmbH in Plettenberg. Er empfiehlt daher, in dieser Lebensphase bewusst in Lebensqualität zu investieren. „Warum nicht kleiner setzen und zum Beispiel eine altersgerechte Eigentumswohnung beziehen? Dadurch ergeben sich neue Chancen. Das kann das Wohnmobil sein, die Winterauszeit auf den Balearen oder einfach nur weniger schweißtreibende Arbeit im Garten und der Verzicht auf lästiges Treppensteigen.“ Immobilienmakler Ralf Beßler und Immobilienkauf-
mann Jackson Mahendrarajan von der R.B. Makler GmbH sind hier ihre richtigen Ansprechpartner, die beratend zur Seite stehen, den aktuellen Marktwert der eigenen Immobilie kennen, berechnen und attraktive Alternativen anbieten können. Dabei garantieren sie Kompetenz, Seriosität und Diskretion seit 21 Jahren. „Vertrauen ist der Anfang von allem. Vertrauen Sie uns, Ihrem Immobilienmakler und Fachmann fürs Wohnen im Alter. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.“ Für alle, die gerade über ihre Wohnsituation nachdenken, hält die R.B. Makler GmbH den Praxisratgeber „Meine Immobilie im Alter“ bereit. Am Beispiel des Rentnerehepaares Gisela und Horst zeigt dieser Ratgeber sehr anschaulich, was zu beachten ist, wenn man die eigene Immobilie vermieten, verkaufen oder gegen eine dem Alter angepasste Wohnmöglichkeit tauschen möchte. Der Praxisratgeber „Meine Immobilie im Alter“ ist zum Preis von 19,90 Euro erhältlich, kann aber auch kostenlos für vier Wochen ausgeliehen werden bei der R.B. Makler GmbH, Fontanestr. 15, Plettenberg, Tel. 02391/92830, E-Mail info@rb-makler.de.
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STÄRKEN ENTDECKEN UND ZUSAMMENHALT FÖRDERN
Text Bernhard Schlütter
Über 1000 Bürger nehmen an Fragebogenaktion zur Stadtmarke Plettenberg teil Was sind Plettenbergs Stärken? Wo kann und muss der Hebel angesetzt werden, um Verbesserungen der Stadtmarke Plettenberg zu erreichen? Dies sind die Fragen, mit denen sich der Stadtmarketingverein auseinandersetzt und für deren Beantwortung er auch um die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger gebeten hatte. ¬- Mit Erfolg. Mehr als 1000 Bürger füllten im November und Dezember 2014 den Fragebogen zur Stadtmarke Plettenberg aus - online und die gedruckte Version, die das Süderländer Tageblatt verbreitete. „Das ist eine tolle Mitmachbereitschaft“, attestiert Peter Pirck von der Brandmeyer Markenberatung in Hamburg den Plettenbergern. „Das Thema Innenstadt ist den Menschen sehr wichtig“, stellt Stadtmarketing-Geschäftsführer Steffen Reeder nach der ersten Sichtung der Fragebögen fest. Und: „Gerade die frei ausfüllbaren Felder wurden genutzt zu sehr differenzierten Aussagen und Anregungen.“ Ausreichend Stoff also, dessen detaillierte Auswertung das Hamburger Marketingbüro Brandmeyer vornimmt. Am 9. Februar werden die Ergebnisse zunächst der AG Image des Stadtmarketingvereins vorgestellt. „Wir werden danach zeitnah die Öffentlichkeit informieren“, verspricht Reeder. Tendenzen will und kann auch Peter Pirck vorher nicht preisgeben. Er betont, dass es bei der Entwicklung der Stadtmarke nicht darum gehe, ein neues Maskottchen oder einen werbeträchtigen Beinamen zu finden. Auch nicht zwingend um eine touristische Zielsetzung. „Am wichtigsten ist es, den Zusammenhalt unter den Plettenbergern zu fördern und ihre Identifikation mit ihrer Stadt. Dann sollen die Stärken entdeckt und herausgearbeitet werden. Daraus ergeben sich die Handlungsfelder für die Zukunft.“
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Plettenberg bescheinigt er eine Vorreiterrolle. Großstädte hätten vor etwa zehn Jahren begonnen, sich als Marken zu profilieren. Und zwar sehr erfolgreich, wie Pirck am Beispiel Hamburgs erläutert. „Hier wurde dann festgestellt, dass der Hafen eine starke Außenwirkung hat. Auf unsere Empfehlung hin wurde die Touristenwirkung des Hafens gepusht, unter anderem die Cruise Days eingeführt. Fünf Jahre später konnte festgestellt werden: Die Attraktivität Hamburgs ist signifikant gestiegen, ebenso die Einwohnerzahl und die Zahl der Übernachtungen.“ Bei den Städten in der Größenordnung zwischen 20.000 und 50.000 Einwohnern sei diese Entwicklung noch jung. „Der Druck ist durch den demografischen Wandel da. Es hat einen riesigen Einfluss auf den Wohlstand einer Stadt, dass es gelingt Einwohner zu binden, attraktiv, familienfreundlich zu sein.“ Gerade wenn die Mittel begrenzt sind, sei es wichtig, Themen zu finden, auf die man sich konzentrieren kann. „Klassisches Stadtmarketing ist für vieles zuständig, aber es ist wichtig, Schwerpunkte zu bilden. Dafür muss man aber wissen, was die Plettenberger an ihrer Stadt am meisten schätzen.“ Das verspricht sich auch Steffen Reeder von dem Markenprozess: „Aufgrund der Erkenntnisse, die wir gewinnen, können wir die Arbeit des Stadtmarketings spezifizieren. Unsere Arbeit wird sich ändern, da bin ich mir sicher.“
Männer ohne Nerven
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„Boh glaubse, schon wieder en neues Programm von Herbert Knebels Affentheater! Tja, und son neues Programm brauch natürlich auch en Name, und der is: Männer ohne Nerven.“ Zu erleben sind der Essener Comedian und seine affenstarke Band am Mittwoch, 21. Oktober, im Grohe-Forum des Sauerlandparks in Hemer. Der Kartenvorverkauf (ab 28,00 inkl. Steuern und Gebühren) läuft (Info: sauerlandpark.de). Was würde Herbert Knebel sagen? „Viel Spass also beim Zukucken dabei. Wat wir ohne Nerven so alles anrichten.“
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Veranstaltungen jeglicher Art Veranstaltungen jeglicher Art z.B. Tagungen, Jubiläen, Familienfeiern von 10 bis 400 Personen z.B. Tagungen, Jubiläen, z.B. Tagungen, Jubiläen, Familienfeiern von 10 bis 400 Personen Familienfeiern von 10 bis 400 Personen Catering Service Familienfeiern von 10 bis 400 Personen Catering - Service - Service 58809 Catering Neuenrade • Hinterm Wall 15 Catering - Service
Maffay & Band rocken im Sauerlandpark
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Peter Maffay & Band rocken 19 große Hallen und Arenen in Deutschland. Im Frühjahr und Sommer folgen die Open-Air-Termine. Am 12. Juni ist der Rockbarde zu Gast im Sauerlandpark. Hemer befindet sich damit in illustrer Gesellschaft mit den Open-Airs in Bad Segeberg (22. Mai, Freilichtbühne), Oldenburg (26. Mai, EWE Arena), Mannheim (29. Mai, SAP Arena) und Losheim (30. Mai, am See). Maffay kündigte vor Tourbeginn an: „Was im Frühjahr 2014 mit dem Album „Wenn das so ist“ begonnen hat, zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Monate des Jahres. Unsere Motoren kommen so langsam auf Betriebstemperatur, die ersten Proben und langsam läuft man warm. Wir werden den Fans sehr nahe sein.“ Mit auf Tournee ist die legendäre Peter Maffay Band mit Peter Keller (g), Carl Carlton (g), Pascal Kravetz (g, keyb), Ken Taylor (b), Bertram Engel (dr). Charlotte Klauser (voc), Linda Teodosiu (voc) und Leon Taylor (voc). Am Saxophon last but not least Everette Harp. Tickets für das Open Air-Konzert von Peter Maffay am Freitag, 12. Juni im Sauerlandpark Hemer sind online bei eventim.de und proticket.de, außerdem im Ticketshop an der Ostenschlahstraße 59 und an der Rathausinfo zu bekommen. Karten gibt es ab 54,90 Euro inkl. Steuern und Gebühren. Wer sich beste Plätze im Bereich unmittelbar vor der Bühne sichern möchte, zahlt 69,90 Euro. Alle Besitzer der Dauerkarte XXL 2015 sparen beim Kauf eines Maffay-Tickets 20 Prozent (Kategorie 1: 13,98 Euro).
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Im Porsche zu neuen Zielen Hömberg wagt Sprung in 2. VLN-Langstrecken-Liga
Der Nürburgring ist von März bis in den Oktober hinein so etwas wie das zweite Wohnzimmer von Bernd Hömberg – und zwar eines mit hohem Geräusch- und Adrenalinpegel. Der 53-jährige Plettenberger Autorennfahrer startet seit mehreren Jahren in der VLN Langstreckenmeisterschaft. Mit seinem Team BHM gelang es ihm einige Male, die Fachwelt aufhorchen zu lassen. Jetzt wagt Hömberg den Sprung in die zweithöchste Liga der Langstreckenserie. In der 39. Saison der VLN Langstreckenmeisterschaft fährt das Team BHM mit einem Porsche 997 Cup in der Klasse SP7 (Saugmotoren
Text und Fotos Bernhard Schlütter
bis 4 Liter Hubraum). „Ich habe im vergangenen Jahr überlegt, wie ich das Team weiterentwickeln kann“, erzählt Bernd Hömberg. Als er die Chance bekam, den zuvor von Rennsport-Ass Uwe Alzen gefahrenen Porsche zu kaufen, griff er zu. „Der Porsche ist ein ausgereiftes Rennauto, und es gibt viele Teile dafür.“ Der Name Uwe Alzen sei außerdem Garant dafür, dass der Rennwagen mustergültig aufgebaut und in hervorragendem Zustand ist, ergänzt Jens Stederoth, der sich im BHM-Team um Marketing und Sponsoring kümmert. Die Plettenberger gehen das Thema Motorsport so professionell wie möglich an. Das ist in der neuen Rennklasse auch vonnöten. „Um uns herum sind etablierte Rennställe und Werksteams. Wir haben dagegen nach wie vor Amateurstatus“, sagt Stederoth. Unterstützung bekommt das BHM-Team vom Spezialisten PoMoTec in Hüinghausen, von Maeder & Kirchner sowie Lüsebrink & Teubner in Plettenberg. „Ohne Sponsorenunterstützung ginge das gar nicht“, stellt Stederoth fest. „Wir sind immer auf der Suche nach Unternehmen, die Interesse haben, am Thema professioneller Motorsport mitzuarbeiten.“ In der Klasse SP7 bekommen es Bernd Hömberg, seine Teamkollegen Bernhard Henzl und Sascha Streit sowie ein vierter Fahrer, der bei Redaktionsschluss noch nicht feststand, mit weiteren Porsches sowie Rennwagen der Motorsportschmieden Ferrari, BMW, Chevrolet und Lexus zu tun. 450 PS Leistung bei 3,8 Liter Hubraum stellt der neue BHM Porsche zur Verfügung. „Darauf müssen wir uns erst mal einstellen. Auch an den Heckantrieb müssen wir uns gewöhnen“, wertet Hömberg die Saison 2015 als Einfahrzeit. „Wir wollen das Auto heil ins Ziel bringen und Fahrer wie Mechaniker aufs Auto einstellen.“
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Dennoch freut er sich besonders auf die neue Serie, vor allem weil er nun im vorderen Drittel des bis zu 200 Autos starken Feldes startet. „Mit dem Porsche stehen wir in der ersten Startgruppe. Das heißt, es werden uns nicht mehr viele Wagen überholen.“ Auf die zehn Rennen der VLN-Serie bereitet sich Hömberg mit einigen Testfahrten vor. „Allerdings setzen uns die finanziellen Mittel da Grenzen.“ Daher freuen sich Hömberg & Co. über die Kooperation mit einem anderen Plettenberger Rennfahrer. Michael Bartels hat für sein Vita4One Racingteam für einige Tage im März den Hockenheimring gebucht. „Wir stehen in gutem Kontakt mit Michael und hoffen, dass wir uns da mit dranhängen dürfen“, berichtet Stederoth. Um den Anforderungen auf der Rennstrecke gewachsen zu sein, ist absolute körperliche Fitness die Voraussetzung. Bernd Hömberg bereitet sich mit Krafttraining, Laufen und Schwimmen intensiv auf die Fahrten durch die Grüne Hölle, die Nordschleife des Nürburgrings vor. „Außerdem arbeite ich als Subunternehmer im Tiefbau. Das ist ja auch Krafttraining“, sagt Hömberg lächelnd. Der sympathische Plettenberger und seine Teamkollegen freuen sich über jeden Besucher an den Rennwochenenden am Nürburgring. „Die VLN bietet das pure Motorsporterlebnis. Die Zuschauer haben überall Zutritt“, schwärmt Stederoth. Sie dürfen ins Fahrerlager. Der Zugang zu den Boxen ist frei und während die Motoren ruhen, können die Fans in der Boxengasse das bunte Treiben hautnah erleben. „In unserer Box Nummer 12 ist jeder willkommen, vor allem jeder Plettenberger“, betont Hömberg. „Wir zeigen unseren Besuchern wirklich alles.“ Wer den besonderen Kick erleben möchte, kann sich am Freitag vor dem Rennen neben Hömberg auf den Beifahrersitz des Porsches klemmen. „Nach dieser Runde im Renntempo ist noch jeder und jede völlig begeistert aus dem Auto gestiegen.“ Anmeldungen sind möglich per Mail über die Website
hoemberg-motorsport.de oder die Facebook-Seite Hömberg Motorsport.
Im November hat die Veranstaltergemeinschaft Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) mit dem neuen Betreiber des Nürburgrings, capricorn Nürburgring GmbH (CNG), den Vertrag für die Rennsaison 2015 abgeschlossen.
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Die VLN fährt, mit zehn Rennen über die gesamte Saison verteilt, ihre Meisterschaft ausschließlich am Nürburgring, auf der Kombination aus Grand-Prix-Strecke und Nordschleife aus. Sie ist deshalb seit 1977 die Haus- und Hof-Serie am Nürburgring. Im Schnitt waren 2014 rund 179 Fahrzeuge mit 450 Fahrern bei den Rennen der Langstreckenmeisterschaft mit von der Partie. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer sind Profi- und Amateurpiloten aus Deutschland. Die steigende Anzahl der ausländischen Teilnehmer zeigt deutlich, dass die Serie mittlerweile auch ihren Platz in der internationalen Motorsportszene bezogen hat. Dabei kommen die Fahrer schon längst nicht mehr nur aus dem benachbarten Europa. Australier, Nord- und Südamerikaner sowie Piloten aus dem nahen und fernen Osten sind in der VLN-Familie keine Ausnahme mehr.
Die Termine der VLN-Saison 2015: 28. März, 25. April, 20. Juni, 4. Juli, 1. August, 22. August, 5. September, 26. September, 10. Oktober, 31. Oktober
GE W INNSPIEL Mit Komplett und dem Team BHM können Sie die Faszination Motorsport bei der VLN Langstreckenmeisterschaft erleben. Beantworten Sie unsere Gewinnfrage:
Die wievielte Saison der VLN Langstreckenmeisterschaft ist die Saison 2015? Die Antwort schreiben Sie per Mail an: motorsport@komplett-magazin.de. Einsendeschluss ist der 28. Februar 2015. Unter den Einsendungen mit der richtigen Antwort verlosen wir zweimal zwei Eintrittskarten für einen Renntag der VLN-Serie 2015. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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Toleranz ist das Thema auf der Theaterbühne Neuenrader Kulturverantwortliche setzen 2015/2016 auf Abo-Angebot mit besonderen Aspekten Thomas Rohmer ist Hauptdarsteller, Regisseur und Theaterchef aus und in Fürth. Am 13. März 2016 gastiert der Mittelfranke mit einer skandinavischen Geschichte im Neuenrader Kaisergarten: Ein schwules Paar, das einen 1,5 Jahre alten Patrick adoptiert, bekommt versehentlich einen 15-jährigen Jungkriminellen. Das Stück passt ganz genau ins Leitthema des Hönnestadt-Kulturabonnements 2015/2016: Toleranz. „Keine Boulevard-Komödien, das Angebot muss eine Message haben.“ Da waren sich Neuenrades Kulturorganisatorin Monika Arens und das zuständige Auswahlgremium einig. Einstimmig beschloss der städtische Kulturausschuss: Ob sexuelle Ausrichtung, kulturelle Herkunft, persönliche Handicaps, das neue Kulturprogramm will dem Publikum die Möglichkeit geben, sich bei drei der sechs Abo-Veranstaltungen mit verschiedensten Toleranz-Aspekten auseinander zu setzen.
Entschlossen und amüsant inszeniert Das muss keine betont ernsthafte Angelegenheit sein. Das geht kurzweilig und amüsant. Thomas Rohmer liefert dafür mit dem Bühnenstück „Patrick 1,5“ einen Beweis. „Egal, wo wir auch waren“, berichtet er im Komplett-Interview, „die Zuschauer haben vor Begeisterung getobt.“ Auch in Rohmers Stimme schwingt Begeisterung mit. „Wir haben das Stück als Erste auf die Bühne gebracht“, ist er stolz darauf, mit seinen Theatergastspielen Fürth dieses Projekt gestemmt zu haben. In Schweden kam der Stoff 2008 in die Kinos und erreichte Platz zwei der Bestenliste. Um die Inszenierung
Text Uwe Tonscheidt
nach eigenen Vorstellungen und mit Happy End auf die Bühne bringen zu können, ließ Rohmer die Bühnenversion eigens für den Drehbuch-Autor Michael Druker ins Schwedische übersetzen, um die Genehmigungen für die Änderungen zu bekommen. Er bekam sie. Der Aufwand hat sich gelohnt. Über 30 Vorstellungen hat das vierköpfige Team seit der Premiere im vergangenen Jahr gespielt. 57 weitere sind bereits gebucht, bis ins Jahr 2018. Rohmer: „Es kommt viel junges Publikum, aber auch die Älteren sind begeistert.“
Kinoerfolg und Hommage an Südafrika Solche eine Resonanz erhoffen sich Neuenrades Kulturverantwortliche auch von einer weiteren Bühnenfassung eines erfolgreichen Kinofilms: „Ziemlich beste Freunde“. Die Geschichte um den Ex-kriminellen Driss und den querschnittsgelähmten Philippe war der französische Kinoerfolg 2011/2012 und erreichte auch in Deutschland ein Millionenpublikum. Hauptdarsteller Omar Sy wurde mit einem Oscar ausgezeichnet. In Neuenrade ist die Komödie am 20. September zum Kulturabo-Auftakt als Bühneninszenierung des Tourneetheaters Thespiskarren zu sehen. Das Thema Toleranz wird im neuen Kulturprogramm nicht ausschließlich mit komödiantischer Leichtigkeit behandelt. Der Lüdenscheider Gospelchor Risecorn bringt am 24. Oktober Südafrikas Weg zur Versöhnung auf die Kaisergartenbühne. Aufgezeigt wird der von Nelson Mandela und Bischof Desmond Tutu angestrebte Weg Ziemlich beste Freunde. Foto: Matthias Stutte
Publikumserfolg „Patrick 1,5“. Foto: Andreas Bassimir
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Theaterchef Thomas Rohmer. Foto: Andreas Bassimir
nach Zeiten der Apartheid, des Rassismus, des Unrechtssystems. Musikalisch und in Texten sollen die Zuhörerinnen und Zuhörer teilhaben „an dem Versuch, die Gräben in einer Gesellschaft zu überwinden und Narben der Vergangenheit zu heilen“, so die Gospelchorleiter Helmut Jost und Ruthhild Wilson. Sie haben das Musical „Free at last“ mit über 100 Sängerinnen realisiert. Darunter auch Risecorn-Mitglieder aus Neuenrade.
Konzert-Klassiker und beinah Einzigartiges Ausschließlich Aktive aus der Hönnestadt – das ist Kulturtradition in Neuenrade – gibt es im Kulturabo in der Adventszeit. Am 20. Dezember sind die Southland Voices aus Affeln, der Shalomchor der katholischen Mariengemeinde und der Posaunen- sowie der Frauenchor der Evangelischen Kirchengemeinde im Kaisergartensaal zu hören. Trotz überschaubarem Budget ist es gelungen, eine komplette Operninszenierung nach Neuenrade zu bekommen. Mozarts Zauberflöte wird am 29. Januar 2016 gegeben - als schwarzes Theater. Dabei wird das Geschehen vor einem schwarzen Samthintergrund mittels angeleuchteter Puppen und Gegenstände inszeniert. „Solche Theater gibt es weltweit nur drei“, berichtet Monika Arens im Komplett-Interview: „Eins in Prag, eins in Tel Aviv und eins in Wiesbaden.“ Das Velvet-Theater aus der hessischen Hauptstadt wird in Neuenrade zu sehen sein.
A cappella und Schnäppchen-Erinnerungen Zum Abschluss des Kulturabo-Programms setzen die Verantwortlichen auf Bewährtes: Filmmusik und ACappella-Gesang. Medlz heißt das Quartett, das im April 2016 aus Dresden anreist. An junge weibliche Quartette hat Monika Arens beste Erinnerungen. Vor Jahren gastierte die Formation Salut Salon in Neuenrade und feier-
Gospelchor Risecorn aus Lüdenscheid
te anschließend bundesweit größte Erfolge. „Wir haben sie noch zum Schnäppchenpreis bekommen“, erinnert sich Neuenrades Kultur-Organisatorin gern. Apropos Schnäppchen. Thomas Rohmer, Regisseur, Schauspieler und Theaterchef aus Führt, hat da auch eine Geschichte auf Lager. Dass es überhaupt zum Gastspiel in Neuenrade kommt, ist einem DVD-Wühltisch im Elektronik-Fachhandel zu verdanken. Da kaufte der Franke den schwedischen Film „Patrick 1,5“ für ganz kleines Geld. Und als er ihn dann am Bildschirm sah, reifte der Entschluss: „Das muss ich auf die Bühne bringen.“
unterstützt das Abo-Angebot Um das Budget von 60.000 € fürs gesamte Kulturprogramm – trotz Finanznot - aufrecht zu erhalten, wird nach weiteren Veranstaltungssponsoren Ausschau gehalten. Bislang finanziert ein ungenannter Sponsor eine der sechs Veranstaltungen des Abo-Angebotes. Bei der Kultur-Finanzierung hilft die derzeitige Rekordhöhe beim Abo-Verkauf (318). Auf 45.500 Euro belaufen sich die Einnahmen. Der Komplett-Verlag versucht einen Beitrag zu leisten, um die Attraktivität des Abos zu unterstützen. Für alle Abo-Inhaber gibt es in den Veranstaltungen das jeweils aktuelle Komplett-Magazin gratis. Wegen bestehenden Einsparungsdrucks wurden die Kultur-Abopreise angehoben: Das Abo für Erwachsene kostet jetzt 60 € (ermäßigt 40 €). Abos sind ab April zu haben. Einzelveranstaltungen kosten 13 € (ermäßigt 9 €), Weihnachtskonzert 10 € (ermäßigt 7 €).
Veranstaltungen in der Villa am Wall 30. August Konzert mit dem Stipendiaten der Märkischen Kulturkonferenz, Saxophonist Xavier Larsson Paez. 11. Oktober Lesung und Bilderschau mit Rudolf Sparing und Ruth Schimanski – Titel: Liebe in Flandern. 13. Dezember „Gottes Werk und Martins Beitrag“ Kabarett, Klavier, weihnachtlicher Jahresrückblick mit Martin Zingsheim. 16. April 2016 Klavierkonzert mit Pianistin Tatjana Bucar. (Eintritt jeweils 11 Euro, ermäßigt 8 Euro) Affelner Altarmusik: 10. Mai Orgelkonzert mit Dr. Michael Markuszewski. Kinderveranstaltung im Kaisergarten: 12. September „Der kleine Drache Kokosnuss“. (Eintritt 6 Euro)
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„Datenklau gab’s schon bei Höhlenbildern vor 40.000 Jahren“ In Seissenschmidt Erfahrungswelt arbeiten Azubis und Rentner zusammen – Austausch unterschiedlicher Erfahrungen – Lerneffekte auf beiden Seiten Text und Fotos Rüdiger Kahlke
Pünktlich sind sie, die Senioren. Überpünktlich. Alte Schule halt. Man kennt sich, hat noch Zeit, ein bisschen zu plaudern, bevor es losgeht mit dem Thema „Die Geschichte der Kommunikation“. Diese Geschichte präsentiert ein halbes Dutzend Auszubildender der Firma Seissenschmidt. Lässig, locker, sachlich. – Wie junge Leute so sind. Sie haben sich das Thema ausgesucht, die Präsentation selbst ausgearbeitet. Angehende Computer-Fachleute, Mechatroniker oder Büro-Kaufleute wagen sich auf neues Terrain. „Erfahrungswelt“ heißt das Projekt, in dem sich Jung und Alt treffen, sich austauschen. Die Teilnahme ist Pflicht für die Azubis im zweiten Ausbildungsjahr. Für die Senioren, die teilweise Jahrzehnte bei Seissenschmidt gearbeitet haben, bietet die Runde im firmeneigenen Seminarzentrum die Möglichkeit, Kontakt zu halten – untereinander und mit dem Unternehmen. Vor allem bietet die „Erfahrungswelt“ Möglichkeiten sich zu treffen, Neues zu lernen, Erfahrungen weiterzugeben.
Entspannte Frühstücksatmosphäre Während die Senioren sich Kaffee einschenken, stöpseln die Auszubildenden lässig Kabel in den Laptop. Patrick Mrohs, künftige IT-Fachkraft, geht es locker an: „Bevor wir mit der Präsentation anfangen, sollten wir uns erstmal stärken.“ Belegte Brötchen, Kaffee, Tee stehen parat – entspannte Frühstücksatmosphäre. Darauf legt Thomas Winkler, Diversity Manager bei Seissenschmidt, Wert. Er hat das Projekt 2013 gestartet. Mittlerweile ist es die dritte Gruppe, die sich jeweils in den Wintermonaten zusammenfindet. Familiär geht es zu, obwohl 50 und mehr Jahre zwischen den Akteuren liegen. „Die Auszubildenden waren anfangs schon schüchtern“, räumt
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Winkler ein und damit gleich mit einem Vorurteil auf. Der Einschätzung nämlich, junge Leute hätten laxe Umgangsformen, ihnen fehle der Respekt. Anfangs gab es schon die „Hemmschwelle, ältere mit ‚Du‘ anzureden“, sagt Winkler. Inzwischen agieren alle auf Augenhöhe. Sechs Auszubildende bringen den Senioren Kommunikation nahe, fachlich dezidiert, wie in einem Hochschul-Seminar. Sie agieren mit wechselnden Rollen, setzen Medien ein – und Witz. Was in der Kommunikation 6000 v. Chr. Trommeln waren, ist heute WhatsApp. Die Alten erfahren so nebenbei auch, dass 1946 der Vorgänger des kleinen Smartphones, das jeder in der Tasche hat, noch 37 Kilogramm wog. „So eins hatten wir hier“, erinnert sich Senior Wilhelm. Karl-Heinz fragt die Azubis, ob es inzwischen „intelligente Maschinen gibt“. Alles eine Frage der Sichtweise, meinen die Azubis und verweisen auf komplexe Arbeitsabläufe, die Bearbeitungszentren inzwischen absolvieren. Aber: Sie müssen noch programmiert werden.
Beim Datenschutz scheiden sich die Geister Die Jungen erklären was ein „Chat“ ist, die Alten äußern Bedenken, was Datenschutz und den „gläsernen Menschen“ angeht oder sprechen Hemmschwellen an, die im Internet niedriger sind. Die Jungen kontern: „Datenklau gab es schon bei der Höhlenmalerei.“ - Das konnte man auch nachzeichnen. In Rollenspielen sollen die Senioren vorführen, wie es früher war, wenn die Kinder einen Freund oder eine Freundin zu Hause vorstellten und wie das ihrer Ansicht
nach „heute abgeht“. Es folgt eine Vorstellung, an der Loriot seine Freude gehabt hätte. Die Akzente haben sich etwas gewandelt, die Sprache natürlich auch. Aber auch Jugendliche sind keine Monster. Vielmehr macht sich die Erkenntnis breit, dass es „gut ist, dass Auszubildende inzwischen selbstbewusster auftreten. Uns ist das Herz in die Hose gerutscht, wenn wir zum Chef zitiert wurden“, sagt eine Seniorin. Und Manfred erinnert sich: „Rabauken hat es zu unserer Zeit auch gegeben.“ Thomas Winkler beobachtet die Debatte schmunzelnd. Das ist genau das, was er anstrebt: Erfahrungsaustausch. Generationen kommen ins Gespräch, lernen voneinander. Was so locker und unterhaltsam aussieht, hat einen ernsten Hintergrund.
Sozialkompetenz wird verbessert Mit der Seissenschmidt-Erfahrungswelt „lernen die Auszubildenden, gut mit älteren Mitarbeitern zu kooperieren“, sagt Thomas Winkler. Ihre Sozialkompetenz werde verbessert und sie lernten Projekte zu managen. Sie müssen sich Informationen beschaffen, Themen planen und aufbereiten, im Team präsentieren. Die älteren Mitarbeiter wiederum lernen die jungen Leute kennen, die die Zukunft des Unternehmens repräsentieren. Sie erfahren zudem, was aktuell im Unternehmen passiert. Wichtig ist dem Diversity Manager vor allem, bei den Auszubildenden die Fähigkeit zu trainieren, mit älteren Menschen klar zu kommen, „deren Anteil an der Gesellschaft und damit auch an unserer Gesamtbelegschaft künftig weiter wachsen wird“, wie es in der Projekt-Skizze heißt. Und die Alten stellen sich auf neue Bedingungen ein. Nach dem Projekt mit den Azubis hat sich ein Rentner mit 79 Jahren seinen ersten PC zugelegt „und kurz darauf ein Smartphone“, weiß Winkler.
„Doch nicht so übel – die Jugend von heute“ Der Diversity-Manager hat auch die ältere Generation im Blick. Zur Seissenschmidt-Erfahrungswelt gehört als Projekt auch, Mitarbeiter beim Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand (3. Lebensphase) zu begleiten. Die jungen Leute wiederum bewundern das Zahlengedächtnis eines 83-jährigen Ex-Prokuristen in der Runde. Einig waren nach sich der „Geschichte der Kommunikation“ alle: Es war ein gleichermaßen spannender und
amüsanter Vormittag. Dass es am Ende Noten für die Leistung gibt, kennen alle Generationen aus eigener Erfahrung. Die Senioren zollten den Azubis für den Vortrag jedenfalls größten Respekt. Doch nicht so übel, die Jugend von heute.
• Seissenschmidt hat als eines der wenigen Unternehmen in der Region die Charta der Vielfalt (Diversity) unterzeichnet. • Ziel der Unternehmensinitiative ist die Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen. • Sie sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist und allen Mitarbeitern unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Nationalität, Weltanschauung, Behinderung, Alter, oder sexueller Orientierung Wertschätzung entgegen bringt. • Die Initiative haben Großunternehmen 2006 ins Leben gerufen. Inzwischen gibt es 1850 Unterzeichner der Charta der Vielfalt. • Seissenschmidt baut auf die „Vielfalt von Menschen und Erfahrungen.“ Auf der Firmen-Homepage heißt es dazu: „Ihre verschiedenartigen Fähigkeiten und ihre Bereitschaft, wertschätzend miteinander als Team zu arbeiten, machen den Geist des Unternehmens aus. Darauf sind wir stolz. Und dafür tun wir etwas.“ • Mehr: www.charta-der-vielfalt.de seissenschmidt.com/diversity
Beerdigungsinstitut
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Göhausen
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Bei Hof Repke sind Anika und Nils fündig geworden.
GPS-Schatzsucher werden nicht reich aber glücklich Als ich Kind war, und das ist schon ein paar Jahrzehnte her, war es für mich das Größte, zusammen mit Freunden auf Schatzsuche zu gehen. Mit leuchtenden Augen haben wir damals der Geschichte von Ali Baba und den 40 Räubern gelauscht und haben mit pochendem Herzen Robert Louis Stevensons Roman „Die Schatzinsel“ verschlungen. Natürlich wollten wir es Ali Baba und Jim Hawkins gleichtun. Wir haben von Gold, Edelsteinen und anderen Reichtümern geträumt, die wir aber niemals fanden. Auch meine inzwischen erwachsenen Töchter waren von dieser Abenteuerlust beseelt und die Schnitzeljagd war der Höhepunkt vieler Kindergeburtstage. Doch dann ist für mich das Kapitel Schatzsuche für viele Jahre in Vergessenheit geraten, bis kürzlich während eines Fahrradausfluges ins Lennetal ein befreundetes Pärchen mit einem kleinen Gerät herumfuhrwerkte, das ganz offensichtlich kein Handy war. „Ein Navi brauchen wir auf dieser Radtour nicht, ich kenne die Strecke“, wollte ich gerade sagen, da waren Anika und Nils auch schon abgestiegen und fingen an, systematisch den Unterbau der Brücke abzusuchen, die wir gerade passieren wollten. Zwei Minuten und einen kleinen Kletterparcours später und der Schatz war geborgen. Eine kleine Frischhaltedose gab ihren Inhalt preis: Notizbuch, Kugelschreiber, einige Visitenkarten und allerlei Krimskrams. Tatsächlich, die Schatzsuche lebt. Nur heißt sie – willkommen in der Gegenwart - heute „Geocaching“. Die Schatzkarte von einst ist jetzt ein GPS-Gerät, die Schatztruhe nicht aus Holz, sondern aus Plastik und nennt sich Cache. Und natürlich findet man immer noch keinen Goldschatz, sondern eben Krimskrams, Tauschobjekte, die vor allem die kleinen Schatzsucher bei Laune halten sollen. Wirk-
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Text und Fotos Martin Büdenbender
lich wichtig ist das beliegende Logbuch, in das sich jeder Geocacher einträgt. Eigentlich sind Anglizismen verpönt, aber in diesem Fall ist der Gebrauch der vielen englischsprachigen Wörter berechtigt. Denn die moderne Form der Schatzsuche hat ihre Wiege in Oregon. Der US-Amerikaner Dave Ulmer vergrub am 3. Mai 2000 in der Nähe der Stadt Portland einen Plastikeimer, in dem er CDs, Geldscheine und verschiedene andere Gegenstände hinterlegte, und veröffentlichte anschließend die Koordinaten des Verstecks im Internet. Innerhalb eines Tages nach der Veröffentlichung wurde der „Stash“ (englisch „Geheimversteck“) gefunden. Noch im gleichen Jahr wurde das Wort Geocaching kreiert und eine Website unter der Adresse „geocaching. com“ erstellt. Aus einer Handvoll Schatzsuchern hat sich seitdem eine riesige Fangemeinde entwickelt. Weltweit verstecken Geocacher kleine Schätze, stellen die Koordinaten des Verstecks ins Internet. Laut der Datenbank des größten Geocache-Verzeichnisses „geocaching.com“ existieren heute insgesamt über 2,3 Millionen aktive Caches, davon befinden sich über 320.000 in Deutschland. Und Millionen von Geocachern zieht es mittlerweile hinaus in Stadt und Land, um ihrem Hobby zu frönen. Viele Wanderfreunde habe sich nach anfänglicher Skepsis dieser Bewegung angeschlossen, oder besser gesagt, sie für sich vereinnahmt. Die SGV-Abteilung Eiringhausen etwa hat schon seit einigen Jahren Geocaching in ihren Veranstaltungskalender aufgenommen und so einen Weg gefunden, um Wanderfrust in Wanderlust umzuwandeln. Vor allem junge Menschen, so bestätigt SGV-Vorsitzender Jochen Windhuis, werden mit diesem Angebot erreicht. Aber von den Kindern und Jugendlichen springt der Fun-
ke der Begeisterung nicht selten auch auf die Eltern oder funktioniert Geocaching auch mit einem Smartphone gar die Großeltern über. mit GPS-Modul, bestätigt Nils. Allerdings sind SmartphoAuch Anika und Nils zieht es am Wochenende hinaus in nes nicht für solche Zwecke konzipiert und in der Redie weite Welt voller geheimnisvoller Schätze. Für ihren gel macht der Akku zu früh schlapp. Aber für die ersten neuesten Ausflug haben sie sich jedoch ein Ziel in der Geocache-Versuche reicht ein Smartphone sicherlich aus. Nähe ausgesucht. Der Titel ihrer Tour lautet verheißungsMit einem solchen Global Positioning System und den voll: „Der verlorene Schatz der Burg Pungelscheid“. „Man Koordinaten eines „Schatzes“ aus dem Internet ausgeerzählt sich, dass es damals zur Zeit derer von Neuhoff stattet kann man die Schätze finden, die jemand anderes einen Schatz in einer kleinen Truhe von unschätzbarem an ungewöhnlichen Plätzen versteckt hat. Als Verstecke Wert gegeben haben soll. Dieser Schatz war damals eignen sich hierbei natürliche Auswölbungen und Höhwie heute allerdings vom Teufel mit einem Fluch belegt len, Löcher in Bäumen, Nischen in Baumwurzeln, Mauworden. Der Schatz soll damals im Hof der Burg vergraerritzen und ähnliches. Aber auch in und an Geländern, ben gewesen sein.“ Mit diesen Worten wird im Internet Zäunen oder Mauern können Caches verborgen sein. Ver(www.geocaching.com, Stichwort Pungelscheid) für die graben ist hingegen tabu, denn dies schadet der Natur Tour geworben. Das klingt ein bisschen nach Indiana unter Umständen. Auch gesetzlich geschützte Biotope Jones, aber statt mit Schauspielerlegende Harrison Ford sind kein Ort für Caches. Brut- und Setzzeiten sind bestürzen sich die Beiden mit sonders sensibel und Mischlingsrüde Carlo an ihzu beachten. Absolut rer Seite ins Abenteuer. verpönt sind an lebenUm diesen Schatz zu heden Bäumen festgeben, geht es mit dem Auto schraubte oder genazunächst nach Werdohlgelte Dosen oder SchilPungelscheid, wo das der. Wenig beliebt sind Abenteuer auf dem Parkauch die sogenannten platz von Hof Repke be„Pisseckenmicros“, die ginnt. Der genaue Verlauf sich oft an Leitplanken der Runde wird hier naan der Autobahn oder türlich nicht beschrieben. an Rastplätzen befinDenn den Standort der den. Klettern unter der Lennebrücke. Wo ist der Schatz verborgen? Caches zu verraten, ist unDer Schwierigkeitsgrad ter Geocachern verpönt. Soviel aber darf gesagt werden: wird bei jedem Cache angegeben, so dass jeder die für Immer wieder führt diese Schatzsuche an Orte, die etwas ihn richtige Strecke angehen kann mit der Vergangenheit der um 1300 erbauten und durch „Auf der einfachsten Ebene erfordert Geocaching ledigein verheerendes Feuer im Jahr 1797 bis auf die Reste lich acht Schritte“, werden Interessenten auf der Homeeines Rundturmes und eines Kellergewölbes vernichtepage von geocaching.com zum Mitmachen eingeladen: ten Burg zu tun haben. Mal bewegt man sich auf dem „Registriere Dich für eine kostenlose Basis-Mitgliedehemaligen Burggelände, mal führt der Weg zu einem schaft. Besuche die Seite „Einen Cache suchen & versteaus den Bruchsteinen der einstigen Burg errichteten Baucken“. Gib Deine Postleitzahl ein und klicke auf „suchen“. ernhof. Das Baudenkmal Alte Schmiede ist eingebunden Wähle einen beliebigen Geocache aus der Liste aus und und wer sich aufmerksam umsieht, wird den Eingang klicke auf seinen Namen. Gib die Koordinaten des Caches zum früheren Kellergewölbe ebenso entdecken wie eiin Dein GPS-Gerät ein. Benutze Dein GPS-Gerät zur Unnen historischen Haferkasten oder den Burgbrunnen. terstützung bei der Suche nach einem versteckten GeoAnika und Nils haben kein Problem, den Schatz zu hecache. Trage Dich ins Logbuch ein und lege den Geocache ben. Sie gehen ihrem Hobby schon ein paar Jahre nach. in sein ursprüngliches Versteck zurück. Berichte über DeiBei der Suche verlassen sie sich nicht auf den Spürsinn ne Geocaching-Erlebnisse und zeige Deine Fotos online.“ von Carlo. Das würde sicher auch funktionieren, wenn Wem auch das bereits zu verbindlich ist, dem sei empunter dem besagten Krimskrams in der versteckten Box fohlen, einmal auf der Homepage des SGV Eiringhausen auch ein Hundeleckerchen auf vierbeinige Geocacher (www.sgv-eiringhausen.de) nachzuschlagen. Dort ist warten würde. beispielsweise für den 28. März das Ostereiersuchen mit Stattdessen wird ein GPS-Gerät eingesetzt. Im Grunde GPS angekündigt. Mitmachen erwünscht.
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Vier vom Dorfladen-Team: Iris Hammer, Bettina Winkelmeyer, Beatrix Klein und Michael Hammer
Es darf ein bisschen mehr sein Dorfladen Hüinghausen ist Nahversorger und Treffpunkt Herscheid. Den ersten großen Knall erlebte der Hüinghauser Dorfladen knapp drei Monate nach der Eröffnung. Das Geschäft im Herzen von Hüinghausen hat ihn unbeschadet überlebt. Lediglich ein Tütchen Gewürze fiel aus dem Regal, als Unbekannte in der Nacht zum 28. September 2012 den Geldautomaten im Serviceraum der Sparkasse sprengten. Inzwischen ist die Aufregung um die Explosion und die Gangster-Story längst Geschichte. Bettina Winkelmeyer und Iris Hammer, die Vorsitzenden der Genossenschaft, die den Laden trägt, schmunzeln heute über die Aufregung von damals. Wenn sie über die Zukunft des kleinen Geschäftes nachdenken, sind die beiden gelernten Kauffrauen allerdings nicht ganz sorgenfrei. „Unser Dorfladen läuft nicht von selbst“, sagt Iris Hammer. Immer wieder müsse der Aufsichtsrat die rund 220 Genossen an die Einkaufsmöglichkeit mitten im Dorf erinnern. Die beiden Frauen wollen nicht klagen, aber: „Dauerhaft mehr Umsatz, das wäre schon schön.“ Der Jahresabschluss 2013 weist für den Dorfladen einen kleinen Jahresüberschuss aus. Wie sich das für seriös wirtschaftende Kaufleute gehört, hat die weibliche Spitze der Genossenschaft das Geld verwendet, um den Verlust aus dem Vorjahr zu verringern. Der Jahresab-
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Text Wolfgang Teipel Fotos Guido Raith
schluss 2014 liegt noch nicht vor. Rückblickend sagen Bettina Winkelmeyer und Iris Hammer: „November und Dezember waren gute Monate. Sonst ist es eigentlich ein Auf und Ab.“ Beatrix Klein arbeitet als Aushilfe im Dorfladen. „Manchmal ist es eben sehr ruhig. Dann wieder hat man den Eindruck, als sei eine ganze Busladung Kunden angekommen.“ Dann wird’s eng zwischen den Regalen im 90 Quadratmeter großen Lädchen. Ein solcher Andrang ist aber eher die Ausnahme. Deshalb bemüht sich der Vorstand mit seinem zwölfköpfigen Team aus Ehrenamtlichen mit Aktionen darum, dass ständig Kunden einkaufen. „Wir müssen uns immer wieder was Neues einfallen lassen.“ Weihnachtsverlosung, ein Nikolausbesuch, Klönnachmittage und mehr sorgen dafür, dass der Dorfladen immer im Gespräch bleibt. Ohnehin soll das Geschäft an der Alten Dorfstraße 11 mehr sein als eine bloße Einkaufsmöglichkeit. Treffpunkt und Begegnungsstätte – auch das gehört dazu. „Ohne die soziale Komponente läuft es nicht“, wissen die Vorstandsfrauen. Der Laden bietet einen Zugewinn an Lebensqualität in Hüinghausen, sozusagen als Dividende für die Inhaber der Genossenschaftsanteile.
Die Hüinghausener hatten sich an ein buntes Dorfleben gewöhnt. Noch in den 1990er Jahren versorgten acht Geschäfte die Familien in dem Herscheider Ortsteil. „Dann blutete der Einzelhandel mehr und mehr aus“, erinnert sich Iris Hammer. 2008 schlossen sich ortsansässige Firmen, Handwerker, Betriebe, Schule, Vereine und der Kindergarten zur Interessengemeinschaft Hüinghausen zusammen. „Wir wollten zeigen, welches Potenzial in unserem Dorf steckt“, berichtet Michael Hammer. In diesem Umfeld entwickelte sich die Idee zum Dorfladen. Heute zählt er zum Stammpersonal des Geschäftes. Der Stein kam ins Rollen, als die Sparkasse ihre Filiale aufgab. Plötzlich gab es geeignete Räume. Eine Umfrage verschaffte den Initiatoren weiteren Rückenwind. „Wir haben gefragt: Seid Ihr dabei? Wieviel wollt Ihr geben“, blickt Bettina Winkelmeyer zurück. „Die Zustimmung war überwältigend.“ Das Ziel war sofort erreicht. Innerhalb von vier Monaten wurden die ehemaligen Räume der Sparkasse mit Hilfe von Sponsoren und vielen freiwilligen Helfern umgebaut. Mit dem Lebensmittelgroßhandel Lüning, einer Tochtergesellschaft der Edeka-Gruppe, fanden die Initiatoren einen Lieferanten, der bereit war, den kleinen Laden mit Artikeln aus seinem Sortiment auszustatten. Allen anderen Großhändlern war der Laden einfach zu klein. Für den eigenen Haushalt einzukaufen, darin hatten die Initiatoren genug Erfahrung. Aber wie wählt man die Erstausstattung für ein Lebensmittelgeschäft aus? Acht Frauen und Männer fassten sich schließlich ein Herz. An einem Samstag arbeiteten sie sich durch ein 700 Seiten starkes Warenverzeichnis, das ihnen der Großhändler an die Hand gegeben hatte. Stunde um Stunde wurden gegenseitig Vorlieben abgefragt. „Magst Du das? Würdest Du das kaufen oder mal probieren?“ Dann wurde bestellt. Am ersten Öffnungstag standen die Kunden Schlange. Plötzlich gab es wieder alles in Hüinghausen von A wie Allzweckreiniger bis Z wie Zwieback, frisches Backwerk, frische Fleisch- und Wurstwaren und Spezialitäten aus der Region. Der kleine Dorfladen war für den Großeinkauf und auch für die kleine Besorgung zwischendurch gerüstet. Das ist er nach wie vor. Während des Komplett-Besuches hastet eine Kundin in den Laden. „Ich brauche noch Blaubeeren. Am besten im Glas.“ Die Glaskonserve ist leider aus. Aber es gibt Blaubeeren aus der Tiefkühltruhe. „Wie krieg‘ ich da denn Sauce dran?“, fragt die Kunden. Iris Hammer liefert gleich den Tipp mit. „Stell sie in die Mikrowelle.“
Aushilfe Beatrix Klein hält an der Kasse noch einen Plausch und erspäht die nächste Kundin. Sie deckt sich mit Kartoffeln, Eiern, Aufschnitt, einer großen Dose Nesqick-Pulver und anderen Dingen ein. 31,85 Euro und die Einkaufstasche ist voll. „Im Dorfladen ist es nicht teurer als anderswo“, sagen die Vorstandsfrauen. Die Lollis für Karoline und Lars, die Kinder einer anderen Kundin, die gerade im Laden unterwegs ist, gibt’s sogar gratis. Dem Komplett-Team liefert Michael Hammer noch eine Geschichte, ebenfalls kostenlos. Sie ist nicht so spektakulär wie die Story vom großen Knall am Geldautomaten, aber irgendwie typisch für den Dorfladen. Sie handelt von einer Kundin, die ihren Rollator vor dem Laden gegen einen Einkaufswagen getauscht und eingekauft hatte. Dann war sie mit dem gefüllten Warenkorb nach Hause marschiert. Michael Hammer staunte nicht schlecht, als er bemerkte, dass einer der fünf Einkaufswagen fehlte, dafür aber ein Rollator vor dem Laden parkte. Schnell war klar, wem das Missgeschick passiert war. „Man kennt sich eben im Dorf“, sagt Ham-
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mer. Und so schob eine Dorfladen-Helferin wenig später den Rollator durchs Dorf und kehrte mit dem geleerten Einkaufswagen wieder zurück. „Wir sind eben ein Laden mit Herz“, lacht Michael Hammer und rückt noch schnell ein paar Konservendosen im Regal zurecht. Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement: Der Dorfladen ist Träger des Bürger-Ehrenpreises 2014.Der Preis wird von der CDU Ortsunion Herscheid verliehen. In der Begründung für die Preisverleihung, wird ausdrücklich das hervorragende ehramtliche Engagement zur „Sicherung der Nahversorgung in Hüinghausen“ erwähnt. Gewürdigt werden all die Initiatoren, deren Ziel es gewesen sei, den Dorfladen als „Einkaufsmöglichkeit und Kommunikationsplattform“ ins Leben zu rufen. „und das in einer Zeit, in der nur noch Großbetriebe und Internethandel als überlebenswert angesehen werden“, heißt es weiter.
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Buch präsentiert Naturschätze Südwestfalens Einen ersten Meilenstein hat das Regionale -Projekt „Naturschätze Südwestfalens entdecken“ der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) im Kreis Soest mit dem Erscheinen seines Buches erreicht. Die Publikation wurde von der ABU, der Biologischen Station Hochsauerlandkreis, dem Naturschutzzentrum Märkischer Kreis, dem Kreis Olpe und der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein gemeinsam herausgegeben. 50 Naturschutzgebiete in Südwestfalen, die von der Lippeaue bis nach Siegen reicht, werden in diesem 287 Seiten umfassenden Buch vorgestellt. Gebiete, die sich für das Naturerleben in besonderem Maße eignen, vom urtümlichen Wald, über Moore und Felsen, über artenreiche Wiesen und Weiden bis hin zu Flussauen und Bachtälern werden vorgestellt. Zu jedem Gebiet gibt es eine Karte mit Routenvorschlägen für Wanderer und Radfahrer, auf besondere Punkte weisen Piktogramme in den Karten hin, interessante Tier- und Pflanzenarten werden beschrieben. Am Ende eines jeden Gebietskapitels findet man Tipps für die Umgebung. Navigationsadressen, GPSund Google-Koordinaten erleichtern das Auffinden. Der Beschreibung der Gebiete wurde ein allgemeiner Teil voran gestellt, in dem die Autoren die Region Südwestfalen, dessen Geschichte und die Entwicklung des Naturschutzes beschreiben. Einem Jahreskalender kann man entnehmen, wann welche Arten am besten zu beobachten sind. Autoren sind Petra Salm (ABU), Birgit Beckers (ABU), Antonius Klein (Kreis Olpe), Katharina Koch (Biologische Station HSK), Holger Krafft (Siegen-Wittgenstein), Hans Obergruber (Naturschutzzentrum Märkischer Kreis), Werner Schubert (Biologische Station HSK) und Ursula Siebel (Biologische Station Siegen-Wittgenstein). Das Buch „Naturschätze Südwestfalens“ ist im Buchhandel erhältlich oder kann zum Preis von 12,95 Euro zzgl. Versandkosten bei der ABU bestellt werden (ABU, Teichstraße 19, 59505 Bad Sassendorf-Lohne, Tel. 02921/969878-0, E-Mail abu@abu-naturschutz.de). pmk
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Sotec Solar: Neue Chancen bei der Energieversorgung Unternehmen entwickelt neue Kollektoren Arno Kynast: Rendite ist heute der Eigenverbrauch
Text und Foto Rüdiger Kahlke
lohne, habe das Interesse an der eigenen Solar-Nutzung nachgelassen. Zumindest bei den Photovoltaikanlagen, die zur Stromerzeugung dienen. Die Einspeisevergütungen wurden gekürzt. Die Rückschlüsse daraus hält Kynast für falsch. Die Amortisation sei inzwischen höher als früher. „Heute ist die Rendite meist der Eigenverbrauch“, sagt er. Denn: Strom, der nicht gekauft werden muss und vom eigenen Dach kommt, kostet auch nichts.
Solarkollektoren, Photovoltaik, Röhrenkollektoren. PelletTechnik. Arno Kynast (57), Geschäftsführer der Sotec-Solar in Herscheid-Hüinghausen, hat so manche Welle bei den regenerativen Energien erlebt und mancher politischen Volte folgen müssen. 1994 ist das Unternehmen in Plettenberg in die Fertigung von Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung eingestiegen - Flachkollektoren. Schon bald merkte der Unternehmer: „Die gehören hier nicht hin. Keine Sonne – keine Leistung.“ Die Energieausbeute war zu gering. Kynast, von Hause aus Maschinenbauer, entwickelte Vakuum-Röhren-Kollektoren. Die heizen das Wasser auch noch auf, wenn die Sonne mal hinter Wolken verschwindet. Neueste Entwicklung aus der kleinen Schmiede für Solartechnik: ein Röhren-Kollektor mit Plasma-Beschichtung. Der bringe nochmals 15 Prozent mehr Leistung, betont Kynast. Schon 2004 war das Unternehmen mit dem „NRW Solar Oscar“ ausgezeichnet worden. Der Solarpreis wurde von der Energieagentur Nordrhein-Westfalen für „innovative und kreative Leistungen bei der Verbreitung und Anwendung von Erneuerbaren Energien“ vergeben. Zu Spitzenzeiten werkelten in dem Unternehmen 25 Mitarbeiter in Sachen erneuerbare Energie. Inzwischen hat sich die Zahl der Mitarbeiter deutlich reduziert. Die Ursache ist für den Geschäftsführer klar: „Der Schlingerkurs bei den erneuerbaren Energien.“ Seit FDP-Wirtschaftsminister Philip Rösler propagiert habe, dass sich Solar nicht mehr
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Das Unternehmen in Hüinghausen hat sich auf den neuen Trend eingestellt: Strom und Wärme aus regenerativer Energie. Zur Sonne gesellt sich als Energieträger Holz, Pellets genau genommen. Bei Sotec-Solar ist die Energiewende Realität. Aber der Reihe nach. Arno Kynast zeigt auf einen weiß-grauen Schrank, etwas größer als ein Spiegelschrank, wie man ihn aus Badezimmern kennt. Hinter den Türen verbergen sich die Steuerungstechnik für die Photovoltaikanlage und der Speicher. Akkus speichern die Energie, die gerade nicht verbraucht wird. Damit wird der Betreiber der Anlange unabhängiger vom Netz. Die Rentabilität der Solar-Anlage steigt. „Absolut zu empfehlen“ sei ein solches Speichermodul, meint Kynast. Die Entwicklung der Akkus sei inzwischen so weit gediehen, dass bis zu zwölf Jahren Garantie gegeben werden. Bei Säure-Akkus müsse lediglich einmal im Jahr der Säurestand überprüft werden. Lithium-Ionen Akkus seien wartungsfrei. „Alles andere wird elektronisch vom Hersteller überwacht“, so Kynast. Das eigene Solar-Kraftwerk sei netzwerkfähig. Und weil zeitweise mehr Strom aus Wind- und Sonnenkraft ins Netz fließt als gerade verbraucht wird, nutzen die Hersteller diesen überschüssigen Strom, um die Akkus ihrer Kunden zu füllen – kostenlos. Arno Kynast: „Auf der Bank gibt es keine Zinsen mehr, da investieren manche in ihr Haus, um im Rentenalter ein Stück unabhängig zu sein.“ Was dank neuer Speichertechnik beim Strom machbar ist, geht auch bei der Wärmeversorgung. Das Solartechnik-Unternehmen hat sich breiter aufgestellt. Heizen mit Holz gehört mit zum Geschäftsbereich.
Für die Region Hessen, Niedersachsen,
NRW und Thüringen hat Arno Kynast die Vertretung eines österreichischen Anbieters von Holzheizsystemen übernommen. Die Kessel können mit Pellets
aussieht, kann man mit einem Scheitholz für wohliges Kamin-Ambiente sorgen. „Dann hat man auch was fürs Herz“, sagt Arno Kynast. Sauber, CO2-neutral, kostengünstig sei die Pellet-Heizung, erst recht in Kombination mit Solarthermie. Die Anlagen zünden selbst, reinigen sich selbst. Ein wichtiges Argument neben der Öko-Bilanz und der Bequemlichkeit ist für Arno Kynast die Wirtschaftlichkeit. Der Pellet-Preis liege „50 Prozent unter dem heutigen Ölpreis und die Wertschöpfung bleibt in der Region.“ Dennoch will er, was er immer versucht hat, weiter nach vorne bringen. Und das ist die Solartechnik. Der plasmabeschichtete Kollektor ist nicht das Ende der Innovation. Ein neues Modul soll hinzukommen. Kynast setzt auf eine eigene Entwicklung – den sich selbst abschattenden Kollektor. Erreicht der Kollektor eine bestimmte Temperatur und es wird keine Wärme abgeführt, verschattet eine Mechanik den Kollektor. Damit wird das Material geschont, die Haltbarkeit der Anlage verlängert. Auf die Mechanik hat
und Scheitholz befeuert und mit Solar-Kollektoren kombiniert werden. Weil die Pellet-Flamme nicht so schön
Sotec-Solar ein Patent angemeldet. Kynast ist „stolz, dass wir das hingekriegt haben. Das ist absolutes Neuland.“
Im Gespräch: Arno Kynast zur Energiewende Speichersysteme besser als milliardenteure Stromtrassen Herr Kynast, im Sommer war ihr Unternehmen Sotec-Solar eine Anlaufstelle des Landrates bei seiner Klimatour. Was wünschen Sie sich von der Politik in der Region? Einfach mehr Information. Unser größtes Problem ist die Fehlinformation. Von der Politik hört man: Solar lohnt sich nicht mehr. Und das, obwohl die Amortisation günstiger ist als noch vor einigen Jahren mit damals höherer Einspeisevergütung. Und inzwischen eröffnen neue Speichersysteme neue Möglichkeiten, selbst erzeugten Strom auch selbst zu nutzen. Über ein Batteriesystem, dazu Windkraft und Bio-Masse. So kämen wir einer dezentralen Energieversorgung einen Schritt näher. Deren Hersteller kaufen jetzt schon überschüssigen Strom auf und verschenken ihn an ihre Kunden. Wenn der Staat sagen würde „Wir unterstützen Speichersysteme“, brauchen wir keine Milliarden für neue Leitungen von Nord nach Süd auszugeben. Was im Norden produziert wird, könnte auch da verbraucht werden.
Sie sind ein Skeptiker der Energiewende? Es könnte schon alles regional vermarktet werden. Das ist aber politisch nicht gewollt. Man will die vier großen Energiekonzerne stützen. Die Kleinen lässt man rumzappeln. Ein starker Vorwurf. Haben Sie ein Beispiel? Ja, Pellets. Die sind kostengünstig verfügbar, haben eine saubere Umweltbilanz, die Wertschöpfung bleibt in der Region. Bei der Bewertung sollen Pellet-Kessel ein „A“ erhalten. Aber Luftwärmepumpen, die im Gegensatz zur CO2-neutralen Heizung Strom brauchen, sollen ein „A+“ erhalten. Damit haben sich die großen Vier in Brüssel wieder durchgesetzt. Wir werden ab 2015 bundesweit Kollektoren und Pellet-Systeme im Paket vermarkten. Damit sind wir zwei Jahre bevor ein Label Pflicht wird am Markt. Mit „A+“.
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Das AquaMagis lockt ins Feriendorf Erlebnis-Urlaub mit Wohlfühlgarantie
Das AquaMagis in Plettenberg gehört seit 2003 zu den beliebtesten Ausflugszielen in Nordrhein-Westfalen. Weit über vier Millionen Gäste besuchten seitdem das von unabhängigen Testern mit der Note sehr gut ausgezeichnete Freizeitziel. Jetzt entdecken auch Urlauber das Erlebnis- und Wellnessbad und verbringen erholsame und aufregende Tage im angegliederten Feriendorf, dem AquaMagis-Resort. Mit insgesamt 7 Wasserlandschaften, 8 Saunen, 10 Rutschen bietet das AquaMagis enorme Abwechslung und ist weit über das Märkische Sauerland hinaus bekannt. Neben dem neuesten Rutschen-Highlight, der Rutsche „Pink Jump“, die Wagemutigen mit über 30 km/h einen rund sechs Meter weiten Frei-Flug beschert, sorgen beliebte Attraktionen wie Deutschlands erster AquaLooping, die Turbo-Rutsche „Green Kick“ mit Katapultstart oder das moderne Panoramabad für immer neue Freizeiterlebnisse.
Einfache Buchung und umfangreicher Service Wer den ganzen Tag durch die Erlebniswelten des AquaMagis tourt und sich mit Action und wahlweise verschiedenen Wellness-Angeboten verwöhnt, der braucht genügend Zeit. Die neuen, hochwertigen Ferienhäuser direkt am AquaMagis lassen keine Wünsche offen. Ob ein Ferienhaus für 7 Personen oder eine Ferienwohnung im Doppelhaus für 5 Personen – alle Ferienhäuser verfügen über einen gemütlichen Wohnbereich, eine voll ausgestattete Küche und eine Terrasse, auf der die Urlaubsgäste zusammen grillen und den Tag ausklingen lassen können. Im AquaMagis-Resort wird Wohlfühlen großgeschrieben!
Das beginnt schon mit der einfachen Buchung, die zum Beispiel telefonisch erfolgen kann. Mit der Buchungsbestätigung erhält jeder Urlauber ein umfangreiches Urlaubsmagazin. „Darin erhält der Gast viele Tipps, Spar-Angebote und einen Überblick über die umfangreichen Service-Leistungen“, erklärt Christina Koch, die den Empfang des AquaMagis-Resort leitet. Viele optionale Service-Angebote machen einen Urlaub im AquaMagis-Resort zu einer runden Sache: Brötchenund Einkaufsservice, Personal-Training, ein SaunaPremium-Paket, Grillpakete, exklusive Arrangements und Vorteilspakete bei heimischen Gastronomen lassen keine Wünsche offen. Damit die Besucher aus der Ferne auch die Stadt Plettenberg, das Märkische Sauerland und weitere touristische Highlights erkunden können, gibt das AquaMagis-Team gerne Tipps. „Wir können jedem einen passenden Tipp geben. Angefangen von der Kirchenführung in Plettenberg, über den Wochenmarkt, die Burgruine Schwarzenberg bis hin zu bekannten Reisezielen wie Burg Altena, dem Biggesee oder dem Panorama-Park“, berichtet Christina Koch stolz. Während des gesamten Aufenthalts ist der Eintritt ins AquaMagis inklusive. Neben der beliebten WASSER- und RUTSCHENwelt können die Resort-Gäste auch die stilvolle RELAXwelt besuchen und z. B. das zum Entspannen
einladende Wärmebad genießen. AquaMagisBetriebsleiter Martin Roth und Resort-Manager Detlev Lüke freuen sich darüber, dass nicht nur Gäste aus ganz Deutschland und Europa nach Plettenberg kommen, sondern auch viele Einheimische das Resort für sich entdecken: „Wir haben sehr viele Anfragen aus der Region. Es haben schon einige Plettenberger ihre Freunde und Verwandte bei uns untergebracht. Auch Firmen zeigen großes Interesse“, berichtet Detlev Lüke, der das Resort führt. Machen Sie bei unserem Gewinnspiel mit und gewinnen Sie einen Kurzurlaub in der wunderschönen Heimat.
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Auto fahren in Sim City Fahrsimulator ermöglicht erste Praxis ohne Stress Die erste Fahrstunde mit dem Auto: Alles ist neu, ungewohnt. Kuppeln, schalten, das Auto in der Spur, Rückund Außenspiegel im Blick halten, auf andere Verkehrsteilnehmer achten. Dabei entstehen Stresssituationen für Fahrschüler und Fahrlehrer gleichermaßen. Angstund stressfrei ins spätere Fahren im Straßenverkehr hinein zu schnuppern, das ermöglicht ein Autofahrsimulator. Die Fahrschule Fellmer setzt zwei dieser Simulatoren in ihren Niederlassungen in Plettenberg und Attendorn ein. „Dadurch werden die Nerven der Schüler und Lehrer geschont und die Kosten für den Führerschein können verringert werden“, schildert Fahrschulinhaber Martin Fellmer die Erfahrungen mit dem Simulator, den er seit einem halben Jahr einsetzt. Sechs Lerneinheiten stellt die Simulator-Software derzeit zur Verfügung. Zunächst werden die Fahranfänger mit den Grundlagen wie der richtigen Sitzposition, den Armaturen, der Pedalerie und der Schaltung vertraut gemacht. Danach machen sie erste Anfahr-, Schalt- und Lenkübungen. Das Anfahren am Berg ist in dieser Stufe die letzte Übung. Es folgt das Abbiegen, wobei die simulierten Verkehrssituationen Schritt für Schritt anspruchsvoller werden. Die Kapitel, in denen es um die Vorfahrtregeln geht, bilden den Abschluss des Sim-Trainings, das die Fahranfänger weitgehend ohne Beobachtung eines Fahrlehrers absolvieren. Das Computerpro-
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Text Pia Mester, Bernhard Schlütter Fotos Martin Büdenbender
gramm und Kameras übernehmen die Erfolgskontrolle. Ein Sprecher erklärt jeden Lernschritt und gibt Korrekturen. „Wir erhalten durch die Software eine Auswertung zur Lernstandskontrolle, nach der wir das nächste Modul freischalten“, erklärt Fahrlehrer Jens Fellmer.
Am Bildschirm lernen hilft auch Geld sparen Erst wenn das Simulatortraining erfolgreich absolviert worden ist, folgt die erste Fahrstunde im richtigen Auto. „Dabei macht sich das Übungsprogramm am Simulator bemerkbar“, berichtet Jens Fellmer. „Die Grundeinstellungen, lenken, schalten – dafür haben die Leute dann schon ein Gefühl entwickelt.“ Erfreulich für die Fahrschüler: Die Zahl der Stadtfahrstunden verringert sich im Schnitt um vier. Da die die Fahrten durch Sim City deutlich weniger kosten, sparen die Fahranfänger bares Geld. „Außerdem kann der Simulator Verkehrssituationen darstellen, die wir in unserer ländlichen Region nur selten antreffen, die der Autofahrer aber später ebenfalls bewältigen muss“, nennt Martin Fellmer einen weiteren Vorteil des Simulators. Lernmodule für Überland- und Autobahnfahrten seien in der Entwicklung, sieht er das Potenzial der Fahrausbildung am Simulator noch nicht als ausgereizt an.
Der Fahrsimulator im Komplett-Test „Der Simulator bereitet dich auf deine ersten Praxiserfahrungen vor. Auch gefährliche Situationen spielst du schon mal durch. Die eigens entwickelte Software leitet dich individuell durch die Einheiten.“ So lautet das Werbeversprechen des Münchner Vogel-Verlags, der den Fahrsimulator entwickelt und herstellt. Die KomplettAutoren Pia Mester und Bernhard Schlütter machten eine Probefahrt mit dem Simulator in der Fahrschule Fellmer in Plettenberg.
Pia: „Froh, dass alles nur auf dem Bildschirm passiert“ Computerspiele, in denen man ein Auto fährt, hasse ich. Ständig fahre ich irgendwo gegen und werde dann auch noch von den anderen Mitspielern überholt. Aber der Fahrsimulator in der Fahrschule Fellmer ist ja auch kein Spielzeug. Hier sollen Fahranfänger in einer sicheren Umgebung auf ihre erste Fahrstunde vorbereitet werden. Und vor allem das Schalten und Anfahren lernen, wie Fahrlehrer Jens Fellmer erklärt. Ein Kinderspiel, denke ich, schließlich besitze ich schon seit 12 Jahren einen Führerschein und fahre seitdem fast unfallfrei. Sogar bei dem Auffahrunfall letztens war ich unschuldig und habe ich mich vorbildlich verhalten. Ich fahre sehr sicher und niemals schneller als 140. Glaube ich zu diesem Zeitpunkt noch. Kaum habe ich mich angeschnallt, weiß ich nicht weiter. Den virtuellen Motor starte ich mit einem Knopf, dann fordert mich mein ebenso virtueller Fahrlehrer dazu auf, anzufahren. Ich lasse die Kupplung kommen, gebe Gas – und würge die Karre ab. Starten, Gas, Kupplung – schon wieder abgewürgt. Ungefähr nach dem fünften Mal merke ich, wie mir der Schweiß ausbricht. Habe ich meine Fahrkünste so überschätzt? Ich soll abbiegen. Und würge den Motor schon wieder ab. Kommt es mir nur so vor oder hat mich der Fußgänger da gerade spöttisch angesehen? Dem werd ich‘s zeigen! Die Stadt, durch die ich fahre, ist nett anzusehen, aber ziemlich leer. Autos kommen mir nur entgegen, wenn ich gerade abbiegen will. Ebenso wie Fußgänger oder Radfahrer. Der rationale Teil meines Hirns weiß, dass das Absicht ist. Trotzdem fühle ich mich ein wenig veräppelt. Immer wieder muss ich stehenbleiben, immer wieder anfahren, immer wieder scheitere ich. Frustrierend. Doch dann fällt mir ein, dass das alles ja nicht real ist. Und dass ich meinen Führerschein bereits besitze. Warum also nicht mal ein bisschen die Sau rauslassen? „Fährt man so in Küntrop?“ fragt Martin Fellmer, als ich
gerade mit 60 km/h und ohne Bremsen eine Kurve nehme und in eine griechische Taverne brettere. In Küntrop nicht, aber in diesem Computerspiel schon. Mein virtueller Fahrlehrer ermahnt mich ständig, dass ich zu schnell bin, und klingt dabei wie mein Freund. Er nervt. Irgendwann bittet er mich, rechts ran zu fahren. Ich glaube, er ist ausgestiegen. Ich jubiliere innerlich und halte nach dem Tanklaster Ausschau, der hier irgendwo seine vorgeschriebenen Runden dreht. Dem würde ich gerne mit Schmackes in die Seite fahren. Wie ich so durch die Straßen dieses virtuellen Ortes cruise, fühle ich mich wie im Film „The Fast and The Furious“. Wo bleiben eigentlich die Polizeiautos, um mich aufzuhalten?
Als ich mich schließlich aus dem Sitz erhebe, bin ich froh, dass das alles nur auf dem Bildschirm passiert ist. Ich steige in mein echtes Auto und fahre wieder so, wie ich es gewohnt bin. Vorsichtig. Rücksichtsvoll. Und vor allem nicht zu schnell. Das Gefühl ist doch ein ganz anderes. Als Fahrschülerin vor 12 Jahren hätte ich mich über einen Fahrsimulator gefreut. Erst mal am Computer üben, bevor es auf die Straße geht. Ein paar Mal abwürgen, ohne den wütenden Blick des Fahrers hinter mir im Nacken. Gegen Bordsteine krachen und dabei froh sein, dass sie nicht echt sind.
Bernhard: „Geht doch, wenn man fährt wie ein Anfänger“ Schalensitz, Sportlenkrad, Schaltknüppel im Alu-Look – das Cockpit des Fahrsimulators kann sich sehen lassen. Drei große Monitore vor mir sind wie Front- und Seitenscheiben. Tacho und Drehzahlmesser, Rück- und Seitenspiegel sind da, wo sie hingehören. Ich stehe auf einer Straße in einer beliebigen Kleinstadt. Es kann losgehen.
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Fahrlehrer Jens hat mich sofort ins Lernprogramm „Abbiegen“ katapultiert. Schließlich bin ich kein Anfänger. Den Führerschein habe ich vor über 30 Jahren gemacht. Los geht’s, denke ich, und würge den Computermotor gleich mal ab. „Lass die Kupplung länger schleifen“, spricht mich eine Stimme an. Im sechsten oder siebten Versuch fahre ich endlich los. „Biege in 200 Metern rechts ab“, sagt der elektronische Fahrlehrer. Und gleich dazu: „Kontrolliere deine Geschwindigkeit!“ Tatsache, der Tacho zeigt 70 km/h. Kam mir gar nicht so schnell vor. Ich versuche, auf Ortsgeschwindigkeit abzubremsen, da stoppt das Auto oder vielmehr der Film vor mir. Abbiegung verpasst. „Konzentriere dich“, mahnt die Stimme, die mir langsam unsympathisch wird. Ich konzentriere mich. Das wäre doch gelacht, wenn mich so ein Anfängerprogramm vorführen würde. Neuer Anlauf, an der Abbiegung drehe ich das Lenkrad nach rechts – und verliere völlig die Orientierung. Mir wird schwindelig. „Das ist die Simulatorkrankheit“, erklärt mir Jens Fellmer. Das Gehirn bekommt über das Auge SKIVerzögerung BAGGEROER die Information einer oder Beschleuni-
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gung. Da der Körper – mangels auftretender Beschleunigungskräfte – den grauen Zellen eine abweichende Information liefert, besteht – zumindest für erfahrene Fahrer – die Gefahr der als Simulatorkrankheit bekannten Übelkeit. Das sei allerdings für im Computerspiel erfahrene Jugendliche kein größeres Problem, berichtet Fellmer. Ich gewöhne mich glücklicherweise recht schnell an den Simulatorbildlauf. Schneller jedenfalls als an die Bedienung des Bremspedals. Entweder halte ich weit vor dem angepeilten Punkt an oder rausche fett darüber hinaus. Die Crashs mit Pkw, einem Lkw und leider auch einem Fußgänger zeigt mir der Simulator mit einem deutlichen Rucken des Lenkrads an. „Du fährst schon zu lange Auto. Für den Simulator bist du versaut“, tröstet mich Fellmer. Mich packt der Ehrgeiz. Wenigstens eine unfallfreie Runde will ich schaffen. Ganz langsam fahre ich, bremse lieber viel früher als nötig und schleiche von Abbiegung zu Abbiegung. Geht doch, wenn man fährt wie ein Anfänger.
Für den Führerschein der Klasse B sind an Sonderfahrten als Mindestzahlen vorgeschrieben (Dauer jeweils 45 Minuten): fünf Überland-, vier Autobahnund drei Nachtfahrten. Die Anzahl der Stadtfahrten richtet sich nach der Auffassungsgabe des Fahrschülers und liegt auch im Ermessen des Fahrlehrers. Martin Fellmer nennt als durchschnittliche Zahl der Fahrstunden insgesamt zwischen 22 und 30. Die Übungen am Fahrsimulator ersetzen die Pflichtfahrstunden nicht, können aber dazu beitragen, die Zahl der Stadtfahrten zu verringern.
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Planer geben gute Noten fürs Mitmachen bei der LEADER-Bewerbung
Text Uwe Tonscheidt
An der Lenneschiene und im oberen Hönnetal beteiligten sich zahlreiche Bürger an den Bemühungen um eine EU-Förderung ihrer Region „Wir wollen LEADER-Region werden“. Den Wunsch, die kommenden sechs Jahre am ländlichen Förderprogramm der EU teilzunehmen haben zwei Städteteams aus der Komplett-Magazin-Region. Neuenrade, Balve, Sundern und Arnsberg treten mit dem Fachbüro Stein+Schultz aus Frankfurt an. Die Lenneschiene mit den Städten und Gemeinden Iserlohn, Nachrodt-Wiblingwerde, Altena, Werdohl, Plettenberg, Finnentrop und Lennestadt haben bei
und Regionalplanerin Prof. Dr. Ursula Stein über die Einigkeit an der oberen Hönne und in den beiden Hochsauerlandkreisstädten Sundern und Arnsberg. Die hatten in den vergangenen Wochen bei zwei LEADER-Konferenzen und in mehreren örtlichen Arbeitsgruppen etlichen gemeinsamen Handlungsbedarf festgestellt. Unter anderem hat die Kreisgrenze zwischen dem Märkischen Kreis (Neuenrade, Balve) und dem
der Bewerbung zwei Büros an ihrer Seite, die WGF Landschaft aus Nürnberg und das Planungsbüro Bioline aus Lichtenfels. Das Komplett-Magazin hat mit Verantwortlichen der Planungsbüros gesprochen. Zuversicht war zu hören und viel Zufriedenheit über die bislang von den beteiligten Bürgern geleistete Mitarbeit.
Hochsauerlandkreis (Sundern, Arnsberg) insbesondere bei der Mobilität zu Defiziten geführt hat. Vielfach genanntes Beispiel: Wer aus dem MK mit dem Bus zur Sorpe möchte, hat ein Problem. Doch nicht nur das steht auf der Liste künftig gemeinsam anzugehender Aufgaben. Vieles mehr haben Märker und Kurkölnische aufgelistet, von intelligenten Energiekonzepten bis zur ärztlichen Versorgung, von fehlenden schnellen Internetanschlüssen bis zur Stärkung der Dorfgemeinschaften und des Erfahrungsaustausches. Der Gedanke der Zusammenarbeit sei bereits vorhanden, freut sich Landschaftsarchitekt Dr. Hendrik Schultz: „Da ist Dynamik drin, da hat die Wirkung schon begonnen“.
Beteiligung und Einstimmigkeit „ist ein tolles Ergebnis“ Da fiel es auch den Räten nicht schwer, die Bewerbungen letztlich zu beschließen. „Alle haben der Vorlage zugestimmt, das ist ein tolles Ergebnis“, freut sich Stadt-
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Lenneschiene: Lennestadt überrascht mit Ausstiegsankündigung Über Kreisgrenzen hinweg zusammen zu arbeiten kennt man an der Lenneschiene bereits. Durch das dortige Regionale-Projekt der vergangenen Jahre haben die Kommunen Zusammenarbeit gelernt. „Das war eine gute Vorbereitung für LEADER“, so Bernd Wecker, Chef des Planungsbüros Bioline. Die Akteure kennen sich, so Wecker in einem ersten Gespräch mit dem Komplett-Magazin. Kurz vor Redaktionsschluss wurde er allerdings mit einer unerwarteten Absage konfrontiert. Im Online-Portal der Westfalenpost kündigte Lennestadts Bürgermeister den LEADER-Ausstieg an. „Wenn das so kommt, brauchen wir schnell einen Plan B“, so Weckers spontane Überlegungen, die Bewerbung zu retten und dennoch auf den Weg zu bringen - nach den bisheri-
„Die Qualität der vielen Vorschläge war gut“, so der Bioline-Verantwortliche. Der abschließende Stand der Dinge wurde nach Redaktionsschluss am 4. Februar in Finnentrop vorgestellt. Spätestens Rosenmontag (16. Februar) müssen alle Bewerbungen zu Händen der Jury bei der Düsseldorfer Landesregierung vorliegen. Über das Bewerbungsergebnis hoffen die Beteiligten im zweiten Quartal etwas zu erfahren.
gen Bemühungen. Mehrere Veranstaltungen hatten in den beteiligten Städten zu den verschiedensten Themen stattgefunden. Die Planer waren mit der Resonanz zufrieden.
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Neue Burgerwelle vor den Toren des Sauerlands
Text und Fotos Detlef Schlüchtermann
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Er wird zwischen labbrige Brötchenhälften gepresst und mit einem Salatblatt und oftmals einer Scheibe Käse garniert. Er steht für ungesundes, fettiges, dick machendes Essen und er ist der Klassiker des Fast Foods, des schnellen Speisens. Die Rede ist, Sie haben es wahrscheinlich erkannt, vom Burger, bekannt geworden als Hamburger. Woher der Fleischklops im Brötchen seinen Namen hat, ist auch unter Experten strittig. Vielleicht von Ham (engl. Schinken), vielleicht aber auch von der deutschen Hafenstadt Hamburg, die im US-Bundesstaat New York einen Ableger hat, wo erstmals gebratenes Hackfleisch in einem Brötchen versteckt worden sein soll. Von einigen wird der Ursprung in Finnland gesehen. Dort soll das Rinderhack schon im 15. Jahrhundert roh vertilgt worden sein - als es dann aber per Schiff nach Hamburg kam, hätte man es aus gesundheitlichen Gründen gebraten und auf Brot serviert. Erklärungen gibt’s viele.
Jetzt wendet sich das Bild, der Burger erlebt eine Renaissance. Eine kreative, vielfach mit Zutaten, die auch kritische Genießer überzeugt. Angesagte Speiselokale, die aus dem Fast-Food keinen Hehl machen, aber Fleisch von Biorindern und Salat ohne Pestizide vom Hofladen verwenden, die die Saucen selber zubereiten, die sogar vereinzelt das Brot backen. Ja, auch die Luxusversion ist zu haben. In Düsseldorf mit US-Prime-Beef für 29 Euro. Noch sind es die Metropolen, in denen der neue Burger in aller Munde ist. In Berlin gibt’s eine Karte, die „Burger City Guide Map“. In der sind alle neuen Burgerläden mit ihren naheliegenden U-Bahnstationen aufgelistet. Und da locken so klangvolle Namen wie Hauptstadtburger, Burgerinitiative, Burgerwehr, Frittiersalon, Hamburger Heaven, Glück to go vorwiegend junge Kundschaft an. Dieser Phantasiereichtum erinnert an Friseurläden, deren Inhaber bei der Namensgebung bisher nicht zu toppen waren.
Unstrittig ist jedenfalls, dass durch die riesigen FastFood-Ketten wie Mc Donalds, Burger King, Wendy etc. das Brötchen mit gebratenem Hack zu Ruhm gelangte. In Deutschland eröffnete Mc Donalds seine erste Filiale im Dezember 1971. Der gepresste Bratling galt allerdings vielen als suspekt, Freunde guten Essens machten einen großen Bogen um die Fast-Food-Läden.
New York, wo ich jetzt ein paar Tage weilte, prescht mit neuer Burgerkultur voran. Mir sprang vor allem der „Brgr“ in der Upper Westside ins Auge. Ein gestylter, aber spartanisch eingerichteter Laden, in der die Fleisch-im-Brötchen-Kultur fast zur Perfektion gebracht wurde. Aber auch im Ruhrgebiet schießen die Läden wie Pilze aus dem Boden.
Vor dem Pottburger in Dortmund bilden sich täglich lange Schlangen. In Lüdenscheid strömen die Fans zur „Platten Bulette“. Im KOMPLETT-Land bin ich allerdings noch auf keinen reinen Burger-Laden gestoßen. Auf den Karten vieler Gastronomen sind aber einzelne, auch phantasievolle Exemplare zu finden. Vor allem Olaf Baumeister in Langscheid an der Sorpe offeriert in seinem El Diablo kreative Burger zum schnellen Verzehr. Ein Genuss, wenn man nicht gerade gänzlich auf Fleisch verzichtet. Die Welle hat das Sauerland erreicht.
Die Eigenkreation Seit zwei Jahren beobachte ich intensiv die Neue-Burger-Szene. Angeregt von der Geschmacksschule eines Jürgen Dollase („Gastropapst“) habe ich mich dann auch mal drangemacht, einen eigenen Burger zu kreieren. Diesen stelle ich hier erstmals vor.
Vorbemerkung: Priorität hatten Konsistenz und Geschmack der Hackfleisch-Bulette. Das Schöne: Diese muss nicht unbedingt in den Burger, sondern lässt sich auch ideal als Frikadelle mit diversen Beilagen verspeisen. Beim Brötchen bevorzuge ich ein Rustico vom heimischen Bäcker. Die weiteren Beilagen sind bei mir sekundär. Da greife ich auf Rezepte konventioneller Burger zurück. Bis auf die Scheibe Käse, wo ich einen alpenländischen Bergkäse präferiere. Stimmen muss auf jeden Fall das Verhältnis zwischen süßen, salzigen und scharfen sowie zwischen krossen und weichen Ingredienzien.
Zutaten für den Burger: (für zwei Personen) 300 g Bio-Rinderhack (es funktioniert auch mit Mett oder halb Mett und Rind), 1 Brötchen (Scheibe Weißbrot geht auch), Butter, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 TL Chilisauce, 1 TL Kapern, 1 Ei, Korianderkörner, Pfeffer, Salz, Butterschmalz.
Sonstige Zutaten: 2 Rustico-Brötchen, Olivenöl, ein paar Blätter Kopfsalat, Tomatenscheiben, Chilisauce, Mayonnaise, 2 Scheiben Bergkäse.
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Zubereitung: Das Brötchen in kleine Würfel schneiden und in Butter goldbraun rösten. Zwiebeln und Knoblauchzehe ebenfalls in Butter dünsten. Zum Hackfleisch das Ei, die Kapern, Zwiebeln, Knoblauch, die scharfe Chilisauce und die gerösteten Brotwürfel geben. Korianderkörner im Mörser zerkleinern. Zur Masse hinzufügen, ebenfalls reichlich Pfeffer und nach Wunsch Salz. Alles gut vermischen und zwei große Burger formen, die in Butterschmalz kross gebraten werden. Die Rustico-Brötchen halbieren und aushöhlen. Die 4 Scheiben goldbraun in Olivenöl braten. Die Hälften mit etwas Mayonnaise bestreichen, dann belegen mit Salat, Tomatenscheiben, Chilisauce, dem Burger, obenauf dann den zuvor kurz in der Pfanne erwärmten Bergkäse legen und die andere Brötchenhälfte.
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Komplett lecker. Autor Detlef Schlüchtermann
Einfach essen, wozu man Lust hat „Ne, bloß nicht, das ist total ungesund.“ „Schokolade, Mandeln, Marzipan, ohgottogott, davon werd’ ich ja viel zu dick“. „Geh’ mir weg mit Fleisch, ich bin Veganer“. In abgewandelter Form: „Bin Vegetarier.“ Sprüche, die ich in der letzten Zeit immer häufiger höre. Und die Expertengilde mit den einzig wahren Ernährungstipps wächst Tag für Tag. Vor Jahren waren es die Propheten des „Low Carb“, die den Anteil der Kohlenhydrate in der täglichen Nahrung reduzierten, heute sind es die Veganer, die auf jedwede tierische Produkte verzichten. Aber auch die Anhänger des Functional Food, die Nahrungsergänzungsmittel befürworten, die angeblich gesünder, schöner und leistungsfähiger machen sollen, wachsen und dann kommen noch jene, die Tag und Nacht den Säuren- und Basenhaushalt des Körpers ins Gleichgewicht bringen wollen. Es ist wahrlich anstrengend, immer auf die richtige Ernährung zu achten.
Nichts gegen Überzeugungen, nichts gegen Tierschutz und auch wenn ich Massentierhaltung und Monokultur anprangere, so schlage ich mich immer mehr auf die Seite jener, die für das Bauchgefühl beim Essen plädieren, die als beste Ernährung jene erachten, auf die man Lust hat. Weg mit dem Dogmatismus. Hin zum Spaß und zur Lust. Vertreter dieses Ansatzes sind vor allem der Gesundheitswissenschaftler Thomas Frankenbach und der Arzt und Journalist Werner Bartens (Süddeutsche Zeitung). Ja, es darf zum Frühstück Nussnugatcreme sein, auch Speck und Ei, wem’s schmeckt. Und wenn sich der Appetit, vielleicht sogar der Heißhunger auf Süßes meldet, nur zu. Schlechtes Gewissen? Unnötig. Nur – sollte der Körper randalieren, sich melden in Form von Bauchschmerzen, Sodbrennen, schlechter Laune oder sogar mit Problemen bei Haut und Haaren reagieren, dann Finger weg von jenen Genüssen. So einfach geht’s.
Experten bezeichnen das als somatische Intelligenz, als Fähigkeit des Körpers, durch Lust, Abneigung und Bekömmlichkeit zu zeigen, was er braucht und was nicht. Es geht darum, die Selbstwahrnehmung zu stärken, die bei vielen Essgestörten abhanden gekommen ist. Und zur Stärkung gehören Entspannungstraining (Yoga, Meditation, autogenes Training) und sportliche Betätigung. Und wenn man sich selbst besser wahrnimmt, dann braucht man auch kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man sich mal ein großes Stück Buttercremetorte, ein saftiges Filet vom Biorind oder eine Tafel Schokolade gönnt. Mit dieser Einstellung wird Essen zum Vergnügen und nicht zur Wissenschaft oder zum Stress mit verheerenden Folgen. In diesem Sinne, lassen Sie sich’s schmecken. Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben Sie mir: schluechtermann@komplett-magazin.de
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Kennen Sie Pöngse? Kennen Sie Pöngse? Jeder, der ein bisschen auf Rockoder Bluesmusik steht, kennt doch Pöngse. Pöngse alias Jürgen Krutzsch ist der Wirt der Musikkneipe Alt Werdohl. Und Pöngse ist auch selbst Musiker. In den 1970er Jahren war er Gitarrist der Band Tibet, die unverändert Kultstatus in der nach wie vor existierenden Krautrockszene genießt. Tibet löste sich 1980 auf. Pöngse machte weiter Musik. „Cinema“ heißt sein Soloprojekt. Im Herbst 2014 kam das dritte Cinema-Album „Loopings“ heraus. „Ich würde mich nie Musiker nennen und ich kann auch kein Instrument richtig spielen“, sagt Pöngse. Früher in der Band, da hätten sie eben keinen Gitarristen gehabt. „Also habe ich mir die Gitarre gegriffen.“ Abgucken, selbst beibringen – Autodidakt nennt man das. Auf diese Art und Weise bediente Pöngse während seiner nunmehr fast 50 Jahre währenden Musikzeit nicht nur die Gitarre, sondern auch Bass, Schlagzeug und Keyboards. Zur Erinnerung bzw. Erklärung: Die Band Tibet wurde 1970 gegründet. Ihr gehörten an: Jürgen „Pöngse“ Krutzsch (Gitarre), Fred „Teppich“ Teske (Drums), Dieter Kumpakischkis (Keyboards) und Karl-Heinz Hamann (Bass). Später kamen Deff Balin (ersetzte zunächst Kumpakischkis, der später aber wieder dazu stieß) und Klaus Werthmann (Vocals) hinzu. Auch Richard Hagel (PeeWee Bluesgang) gehörte zeitweilig als Sänger zu Tibet. Mit ihrer gleichnamigen Langspielplatte erzielten Tibet einen Achtungserfolg. Das Tibet-Album ist inzwischen als neu aufgelegt worden und aktuell auch wieder als Vinylscheibe auf dem Markt. Ab 1979 widmete sich Pöngse Krutzsch verstärkt seinem Job als Wirt im Alt Werdohl. Nach dem Tod seines Vaters führte er zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder Axel die Gaststätte zunächst als Restaurant weiter. Mitte der 1980er aber wurde umgebaut und 1986 fand das erste Livekonzert im Alt Werdohl statt. Das Lokal entwickelte sich durch Pöngses Kontakte zu einer beliebten Adresse für hochkarätige Gäste. Mel Gaynor, Gitarrist der Simple Minds, bezeichnete das Alt Werdohl als sein Wohnzimmer; Udo Lindenbergs Panik-Gitarrero Hannes Bauer spielte hier; Martin Engelien, Gründungsmitglied und Bassist der Klaus-Lage-Band, steht regelmäßig auf der kleinen Bühne. „Go Music“ heißt es immer am Freitag vor dem ersten Samstag des Monats (einfachere Termine könnte sich schließlich jeder merken). Dann bringt Engelien Musikerfreunde mit, ein Geheimtipp für Fans guter Livemusik.
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Text Bernhard Schlütter
Ungefähr zeitgleich mit dem Wandel des Alt Werdohl vom Restaurant zur Musikkneipe stellte Pöngse das erste Album seines Soloprojekts Cinema vor. „Isolation“ heißt die LP, die 1985 erschien. Danach dauerte es 27 Jahre bis er mit der CD „The Magic Box“ das zweite Album fertigstellte. „Loopings“ dagegen folgte dann nur zwei Jahre später. Pöngse sprudelt vor Ideen und hat mit dem Gitarristen Benjamin Peiser sowie seinem Tibet-Weggefährten Dieter Kumpakischkis fähige Partner an seiner Seite. „Ich habe die Melodien im Kopf und genaue Vorstellungen, wie das Lied klingen soll.“ So kommt es vor, dass Pöngse seinen Kollegen vorsingt und sie das dann nachspielen sollen. Auf Loopings erzeugt Pöngse elektronische Klangwelten, die sich im Kern aus sich wiederholenden und aufeinander aufbauenden Loops, angereichert durch Keyboardklänge zusammensetzen. Benjamin Peiser setzt zusätzliche Akzente mit seiner E-Gitarre. Eingespielt wurde das alles im heimischen Wohnzimmer. Pöngses Lebensgefährtin Brigitte Grafe ist für die Technik zuständig – und für die konstruktive Kritik während der Entstehung. „Wir haben schon mal tagelang um einen Ton gekämpft“, erzählt sie. Den letzten Feinschliff erhalten die Tracks durch das Mastering, das wie bei den Vorgängeralben vom ExGrobschnitt-Drummer Eroc übernommen wurde. Die Musik von „Cinema“ wurde schon mit Vangelis, Mike Oldfield, S c h i l l e r, Jean Michel Jarre und anderen Größen der elektronischen Musik verglichen. Besonders stolz ist Pöngse darauf, dass „The Magic Box“ in der Bewertung eines Fachmagazins nur einen Punkt hinter Pink Floyd und einen halben Punkt vor Mike Oldfield rangierte. „Ein Traum wäre es, wenn einer meiner Titel für die Werbung oder als Filmmusik entdeckt würde.“ Seine Gäste werden es nicht gerne lesen, aber Pöngse hat das Wirtsleben langsam satt. „Am liebsten würde ich
nur noch Musik machen“, sagt der 63-Jährige. Das vierte Cinema-Album ist in Arbeit. Es soll rockiger werden als die Vorgänger, zudem mit Gesang. Mit der alten Gang von Tibet ist er schon seit Jahren dabei, eine CD mit noch unveröffentlichten Stücken einzuspielen. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Bandmitglieder wohnen über Deutschland verstreut. „Bei dem täglichen Kneipenbetrieb bleibt viel zu wenig Zeit für die Musik und die Partnerschaft.“ So würde er gerne einen Nachfolger für die Kneipe finden und sich selbst auf die Arbeit im Hintergrund, sprich die Organisation der Konzerte beschränken. alt-werdohl.de, tibet-progressive-rock.de
Kultwirt Pöngse am Zapfhahn im Alt-Werdoh · Foto: Bernhard Schlütter
Kritiken zu Loopings „Unterm Strich setzt sich das Werk vermutlich ein wenig zwischen die Stühle, denn es stellt sich die Frage, wer die Zielgruppe für die Scheibe sein könnte. Den Gästen des Alt Werdohl, die wohl eher auf handgemachten Rock oder Blues stehen, wird das Werk wohl zu elektronisch sein, gleiches gilt für die Anhänger der Musik von Tibet, die in den 70ern zwar auch auf elektronisch erzeugte Klänge setzten, aber doch oft den Fokus auf die Gitarre sowie auf eingängige Melodien und Songstrukturen richteten. Anhängern moderner elektronischer Musik, wie sie heute in Clubs aufgelegt wird, dürfte das Ganze dann trotz einiger durchaus tanzbarer Passagen wieder zu retro sein, denn die musikalischen Zitate auf Loopings beziehen sich natürlich nicht auf die derzeit angesagten 90er Jahre, sondern überwiegend auf die 70er und 80er, eben jene Zeit, die für die beteiligten Künstler musikalisch prägend war. Bleibt somit noch der Genießer, der die Scheibe
in den heimischen Player legt, es sich im Ohrensessel gemütlich macht und mit Hilfe der Musik in fremde Welten abtauchen möchte. Für ihn ist dieses Werk gemacht, ganz abgesehen davon, dass es Jürgen Krutzsch und seinen Mitstreitern wohl ohnehin weniger darum ging, eine Zielgruppe zu bedienen, sondern vielmehr ihrer Leidenschaft für die Musik Ausdruck zu verleihen, die einen großen Teil ihres Lebens als Konsument, Veranstalter und Künstler geprägt hat.“ Björn Othlinghaus/worteffekte.de „Loopings ist der perfekte Soundtrack für das eigene Kino, und wenn man den Berliner-Schule-Vertretern Klaus Schulze oder Tangerine Dream nicht gelangweilt gegenübersteht, den im Review genannten Filmen etwas abgewinnen kann, ja dann passt dieses Album wie die berühmte Faust aufs Auge. Da diese Musik unbedingt auch Maßstäbe an den Klang stellt, hat Meister Eroc dafür gesorgt, dass dem auch so ist.“ Uli Heiser auf rocktimes.de „Ein Album, das den Titel Loopings trägt, lässt nicht unbedingt große, ausschweifende Musik erwarten, sondern mehr oder weniger Wiederholungen. Auf die setzt vom Grundgerüst der Musik her auch Cinema, selbst wenn diese Wiederholungen sich nicht einseitig über das gesamte Album erstrecken und am besten in Kombination mit der Gitarre klingen. Musik zum Wohlfühlen, zwischen Vangelis, Ashra und Tangerine Dream.“ Thoralf Koß auf musicreviews.de
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abschied von St. Maria Königin „Es ist, als würde dir ein Stück aus dem Herzen gerissen“ Eine Gemeinde zerbricht an Schließung und Abriss ihrer Kirche
Text und Fotos Martin Büdenbender
Hinauf, bis unter den Gipfel des Remmelshagen zieht sich die Siedlung Ütterlingsen. Und ganz oben, dort wo man dem Himmel ein kleines Stückchen näher ist, wurde 1966 eine Kirche errichtet. St. Maria Königin, auf diesen Namen wurde sie geweiht. Sie wäre nächstes Jahr 50 Jahre alt geworden. 2006 beschloss das Bistum jedoch die Schließung der Kirche. Im Bischofswort hieß es dazu: „Wegen der recht kleinen, weiterhin sinkenden Katholikenzahl und der geringeren räumlichen Distanz zu
Abschied von St. Maria Königin. Die Kirche ist wenige Tage vor dem Abriss schon bis auf das Kreuz geräumt.
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St. Michael in Werdohl zählt St. Maria Königin zu den so genannten „weiteren Kirchen“ in unserem Bistum.“ Eine aus betriebswirtschaftlicher Sicht nachvollziehbare Argumentation. Aber für die Ütterlingser, die mit ihrer Kirche groß geworden sind, ist der Beschluss nicht nachvollziehbar. Für sie ist ihre Kirche eben kein Wirtschaftsobjekt, sondern ein Ort der Begegnung und der Besinnung, der Freude und der Trauer. „Ein Leben lang“ wohnt Cornelia Dinter-Backes in Ütterlingsen und ein Leben lang war St. Maria Königin religiöser und gesellschaftlicher Mittelpunkt für sie. „Unsere ganze Familie wurde hier getauft, hat die Erstkommunion empfangen und hat zum Teil auch hier geheiratet.“ Mit dem Abriss der Kirche, und es ist ja nicht nur dieses Gebäude, auch die alte Schule, der Kindergarten, Pfarrund Gemeindehaus müssen weichen, „geht für mich ein Stück Ütterlingsen verloren“. So wie sie haben viele Gemeindemitglieder den Beschluss des Bistums empfunden. Ütterlingsen, eine ganze Siedlung, nach dem Krieg für die Ostvertriebenen
und Flüchtlinge gebaut, mittendrin das Gemeindehaus und Kirche, war für diese Menschen zur neuen Heimat geworden. Und jetzt wirken Schließung und Abriss der Kirche wie eine erneute Vertreibung. Die Gemeinde hatte den Beschluss des Bistums nicht tatenlos hingenommen. Sie kämpfte um ihre Kirche. Denn es gab ja auch Fälle, bei denen Proteste Erfolg hatten und Kirchen offen gehalten werden konnten. Über Jahre hinweg gab es ein zähes Ringen, wurden Briefe geschrieben, Telefonate geführt, Unterschriftenlisten eingereicht − doch letztlich vergeblich. „Das Bistum wollte einfach nicht“, kommentierte man aus Kreisen des Gemeindevorstandes enttäuscht.
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Schließlich blieb noch die Hoffnung, dass für das Kirchengebäude eine andere Verwendung gefunden und zumindest der Abriss abgewendet werden könnte. Überlegungen dazu gab es reichlich: Als Lagerhalle, Gesellschaftsraum, Turnhalle oder muslimisches Begegnungszentrum sollte sie dienen. Am verheißungsvollsten klangen 2008 Planungen im Rahmen der Stadtentwicklung „Werdohl baut um“. Angedacht war die Umnutzung der Kirche und des benachbarten Kindergartens in Richtung soziales Engagement und Kultur (etwa als Zentrum für Demenzkranke, Mehrgenerationenhaus oder Tagesstätte). Aber schon ein Jahr später wurden auch diese Pläne fallen gelassen. Im Beschluss der Projektliste zur Beantragung von Fördermitteln für den Stadtumbau West hieß es im August 2009: „So konnte z.B. die katholische Kirchengemeinde für den Komplex Kirche/Kindergarten St. Maria Königin über einen Abbruch hinaus kein schlüssiges Konzept für eine Folgenutzung vorlegen.“ „Es war, als würde dir ein Stück aus dem Herzen gerissen“, erinnert sich Günter Rakow an den Abschiedsgottesdienst im Herbst 2006. „Das ganze Gemeindeleben war plötzlich weg.“ Viele Gemeindemitglieder besuchten fortan die Gottesdienste in St. Michael, andere gehen seitdem nach Neuenrade und nicht wenige wandten sich verbittert von der Kirche ab. Für ihn, erklärt Günter Rakow, sei die Schließung vor acht Jahren das schmerzlichste Ereignis gewesen. Dass die schon so lange leer stehende Kirche jetzt endgültig abgerissen werde, tue schon nicht mehr so weh. Der weitere Erhalt des entseelten Gebäudes wäre für ihn kaum ein Trost gewesen. Sicher, hätte sich ein anderer Verwendungszweck gefunden, wäre das besser als der Abriss gewesen. Das sei dann aber eher eine rationale Entscheidung. Emotional sei seine Kirche für ihn vor acht Jahren beerdigt worden. Für „all die Menschen, die so viel Herzblut hinein gesteckt haben“, sei die Schließung ein ganz gravierender Einschnitt gewesen. Günter Rakow hat sich mit der Geschichte seiner Kirchengemeinde ausführlich beschäftigt. Ein loser Verbund gläubiger Katholiken, erzählt er, habe sich schon Anfang der 50er Jahre zu Andachten getroffen. Die fanden anfänglich im Wohnzimmer von Bauer Schröder in Dresel statt. Schon damals begleitete Lucie Drüeke die Gottesdienste auf einer Hammondorgel. Über 40 Jahre, von 1960 bis zu ihrem 90. Geburtstag am 2. Februar 2003, war sie als Organistin in ihrer Gemeinde aktiv, hat in dieser Zeit fast alle Geistlichen der Gemeinde kennengelernt. Allen voran Pfarrer Josef Meinholz. Der Theologe und Doktor der Kunst und Musik war nicht nur Initiator und Antreiber für den Bau der Kirche in Ütterlingsen.
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Kommunion in der Kirchengemeinde St. Maria Königin in den 70er Jahren.
Eine Trauung in der Gemeinde im Sommer 1981
Er führte auch die Stadtranderholung für die Kinder der aufstrebenden Arbeitersiedlung ein. Ihm folgten 1978 Pfarrer Karl-Albert Knichel, 1992 Pfarrer Georg Görke, ab 2002 Pfarrer Simon und ab 2003 für kurze Zeit Pater Adam Kalinowski. Seit 2004 betreut Pater Irenäus alle Werdohler Gemeinden. Der Bau einer eigenen Kirche, das war damals ein großer Wunsch der jungen Gemeinde, die 1959 gerade ihr Gemeindehaus bezogen hatte. Nach dem Krieg waren Tausende Ostvertriebene nach Werdohl gekommen und hatten hier ein neues Zuhause gefunden. Die Straßennamen in Ütterlingsen erinnern noch heute daran. An Gläubigen fehlte es also nicht und schon gar nicht an gutem Willen. Bis aus den ersten Plänen ein konkretes Bauobjekt wurde, mussten viele Klinken geputzt werden, wurden gemeinsame Aktionen gestartet und fleißig für das ehrgeizige Vorhaben gesammelt. Pfarrer Meinholz war der Initiator des Projekts und die ganze Gemeinde zog mit. Mitte der 60er Jahre war es dann so weit. Unter der Regie der renommierten Dortmunder Architekten Ulrich Gastreich und Mechthild Gastreich-Moritz wurde das 260
Plätze fassende Kirchenschiff errichtet und 1966 feierlich eingeweiht. Eine Kirche für die Ewigkeit, wie sie sich die Gemeinde gewünscht hatte, ist es nicht geworden. Denkt Ingeborg De Las Heras an den Abriss, empfindet sie Trauer: „Das ganze Leben hat sich rund um diese Kirche abgespielt. Wir als Familie waren bei jedem Pfarrfest dabei. Und mit einem Mal wird alles einfach weggeschmissen. Das ist so, als würde dir ein Stück vom Leben genommen.“ „Wir haben sie doch mit aufgebaut“, gehen ihre Gedanken zurück. Einer anderen Generation gehört Thomas Volkmann an. Als er als kleiner Junge mit seiner Familie nach Ütterlingsen zog, stand St. Maria Königin bereits, florierte das gesellschaftliche Leben rund um Kirche und Gemeindezentrum an der Leipziger Straße. Er besuchte die katholische Grundschule, ging nachmittags „nach nebenan“ zum Kommunionsunterricht, freute sich über die Karnevalsfeste und Adventsfeiern der Gemeinde, besuchte die Gottesdienste. Schon als Kind hatte ihn das riesige Kreuz beeindruckt, das den schlichten Altar überragt. Als im Oktober die Gemeinde ein letztes Mal ihre Kirche betrat, um im Rahmen eines Flohmarktes Inventar, Utensilien oder ein persönliches Andenken zu erwerben, war auch er gekommen. In der unwirklichen Atmosphäre des „Kirchenausverkaufs“ ließ er noch einmal das überlebensgroße Bild des leidenden Christus am Kreuz auf sich wirken. „Ich hätte das Kreuz am liebsten mitgenommen.“ An Größe und Gewicht des Objekts scheiterte sein Wunsch. Im Schaffen des Werdohler Künstlers hat die inspirierende Kraft des Kreuzes jedoch ihren Niederschlag gefunden. „Die Kreuzabnahme“ heißt eines der groß-
Das Schicksal der katholischen Kirche St. Maria Königin ist kein Einzelfall. Die demographische Entwicklung und eine um sich greifende Kirchenverdrossenheit führen dazu, dass die Zahl der Kirchgänger weiter abnimmt. Im Bistum Essen wird künftig entsprechend des Zukunftskonzeptes rund jedes vierte Kirchengebäude (insgesamt 96 Kirchen) nicht mehr benötigt. Kaum anders geht es der Evangelischen Kirche. Hier ein Auszug aus der Liste der Kirchen aus der näheren Umgebung, die in den letzten Jahren geschlossen wurden: St. Thomas Morus, Altena (bereits im Sommer 2005 profaniert und geschlossen) - St. Paulus, AltenaMühlenrahmende (seit Sommer 2005 nur noch für Begräbnisfeiern und Sondergottesdienste genutzt) - Vom Frieden Christi, Altena (bereits 1992 aufge-
flächigen Gemälde des Werdohlers. Das Gebäude, dem er eine „gewisse Ästhetik und Kraft bescheinigt“, hätte auch er gerne weiter erhalten gesehen, wenn nicht als Kirche, dann als Veranstaltungsraum für Konzerte oder Ausstellungen. Aber Abriss? Thomas Volkmann wägt ab: „An eine Kirche stellt man doch eine Art ‚Ewigkeitsanspruch‘, der steht völlig konträr zum Abriss.“
Liebevoll zusammengestellt: ein Rückblick augf fast fünf Jahrzehnte Gemeindeleben rund um die Kiche St. Maria Königin
geben; seit 1995 an serbisch-orthodoxe Kirche vermietet) - Reformierte Kirche in Altena (neben der Lutherkirche gelegen, ist inzwischen entwidmet) - Paul-Gerhardt-Kirche in Altena am Breitenhagen wurde abgerissen - St. Maria Königin, Werdohl-Ütterlingsen (geschlossen seit 1. Oktober 2006, Abriss Frühjahr 2015) - St. Maria Königin, Plettenberg-Ohle (geschlossen am 24. September 2006) - St. Bonifatius, Plettenberg-Oesterau (geschlossen am 24. September 2006) - St. Antonius, Lüdenscheid-Dickenberg (bereits im Herbst 2005 profaniert und geschlossen) - Filialkirche Pater Claret, Lüdenscheid-Lösenbach (Gottesdienste bereits im Herbst 2005 eingestellt) St. Maria Fried, Breckerfeld-Zurstraße (bereits 2005 profaniert und geschlossen).
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Jubiläum fällt ins Wasser Biggetalsperre ein halbes Jahrhundert alt – Niedrigwasser wegen Staudammsanierung
Text Martin Droste
Blick auf den Bigge-Hauptdamm, der in diesem Jahr für acht Millionen Euro saniert werden muss. Das Foto entstand beim extremen Niedrigwasser 2003 vom Segelboot aus und zeigt eine alte Brücke gegenüber von Sondern, die normalerweise metertief unter den Fluten der Biggetalsperre liegt. (Foto: Privat)
Blick auf den Biggedamm: Familienausflug vor über 50 Jahren zur Großbaustelle Biggedamm. (Foto: Privat)
Vor 50 Jahren verschwand ein ganzer Landstrich in den Fluten der Biggetalsperre: das Biggetal zwischen Olpe und Attendorn. Der Bau der Talsperre war ein Jahrhundertwerk und in den 60er Jahren eine der größten Baustellen Europas. Bei diesem gigantischen Eingriff in die Natur wurden über 800 Arbeiter eingesetzt. Groß gefeiert wird das 50-jährige Bestehen der Biggetalsperre – die fünftgrößte Talsperre Deutschlands wird auch kurz Biggesee genannt - aber nicht. Der in die Jahre gekommene Biggehauptdamm muss in diesem Jahr für acht Millionen Euro saniert werden. Die äußerste Dichtungsschicht des Dammkörpers, der auf über 600 Meter Länge bei Neu-Listernohl das Biggetal abriegelt, weist rund 400 Risse auf. Deshalb muss ab dem Frühjahr der Wasserspiegel auf etwa 15 Meter unter Vollstau abgelassen werden, rund ein Drittel der Gesamtwassermenge. Das Niedrigwasser hat Auswirkungen für die touristischen Betriebe am See, die vielen Badegäste und Wassersportler. Ein Blick zurück: Jahrhunderte alte Ortschaften wie Klinke, Howald, Ackerschott, Langenohl oder Listernohl liegen seit 50 Jahren auf dem Grund des Biggesees. Besser gesagt das, was von den Dörfern und Gehöften noch übrig geblieben ist.
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„Es ist ein Märchen, dass da noch ganze Häuser stehen. Alles wurde damals abgerissen und platt gemacht“, weiß Rolf Jepsen. Den Schachtmeister aus Norddeutschland hatte Anfang der 60er Jahre die Arbeit nach Attendorn gelockt. Auf der Großbaustelle Biggetalsperre arbeitete Jepsen zunächst als Öler auf einem Bagger, später dann beim mühsamen Bau des Druckstollens für das Kraftwerk, der gut 560 Meter durch den Berg getrieben wurde. Mit den Häusern und Betrieben (vor allem Hammerwerke) verschwanden auch die Menschen. Über 2500 Personen aus dem Biggetal und mehr als 250 Bewohner des Listertals mussten dem Biggesee weichen und wurden zum großen Teil in den neuen Ortschaften NeuListernohl, Sondern-Hanemicke und Eichhagen umgesiedelt. Die allermeisten Bewohner hatten längst resigniert und verließen ihre angestammte Heimat mehr oder weniger freiwillig. Einige wenige sperrten sich bis zuletzt gegen dem Umzug. „Lebend bringt mich hier keiner raus“, erinnert sich Werner Berkemeier noch an einen extremen Fall. Der 77-Jährige aus Attendorn hat an den Sprengungen im alten Listernohl mitgewirkt. Als junger Mann machte sich der Sprengmeister keine großen Gedanken über seine Arbeit. Jahrzehnte später hatte Berkemeier immer ein komisches Gefühl, wenn er mit einem der Ausflugsschiffe der „Weißen Flotte“ über den Biggesee
schipperte. Unter sich die Häuser, die vor mehr als 50 Jahren zumeist von Pionieren der Bundeswehr in Schutt und Asche gelegt worden waren. Als Letzter ging der 78-jährige Franz Schnütgen. Über seinen wehmütigen Abschied heißt es im mit vielen historischen Fotos bebilderten Buch „Im Biggetal“ (Heintze/Henseling, AY-Verlag, 1991): „Als Franz Schnütgen Weihnachten 1966 seinen Hof verließ, gluckerte das Biggewasser bereits im Garten. Der 78-jährige Landwirt hatte es am längsten ausgehalten.“ Mit den Worten „Ich bin kein Sperrenfreund“, fügte er sich in das Unvermeidliche. In den am Reißbrett entstandenen Ortschaften Neu-Listernohl, Sondern-Hanemicke und Eichhagen, aber auch in Rhode bei Olpe fanden die meisten Bewohner des Biggetals eine neue Heimat. Selbstverständlich war das nicht. Denn eigentlich sollten die vom Bau der Biggetalsperre Vertriebenen auf den Bratzkopf in Olpe und das Schwalbenohl in Attendorn umgesiedelt werden. Dagegen ging die „Interessengemeinschaft Biggetal e.V.“ auf die Barrikaden und hatte Erfolg. Bereits seit dem Jahr 1938 gab es konkrete Planungen für den Bau der Biggetalsperre. Der 2. Weltkrieg machte allen Plänen einen Strich durch die Rechnung. In den 50er Jahren wurde die Idee wieder aufgegriffen und stieß sofort auf Proteste aus der lokalen Politik und der Bevölkerung. Verhindert werden konnte der Bau der größten Talsperre Westfalens angesichts deren großer Bedeutung für die Wasserversorgung des Ruhrgebiets und den Hochwasserschutz aber nicht mehr. Daran änderte auch eine Denkschrift des Landkreises Olpe aus dem Jahr 1953 nichts mehr, aus dem im Buch „Im Biggetal“ wie folgt zitiert wird: „Hinzu kommt, dass die Zusammenballung vieler Arbeiter, unter welchen sich erfahrungsgemäß immer ein beträchtlicher Teil nicht gerade wertvoller Menschen befindet, die öffentliche Verwaltung in erheblichem Maße belastet. Vermehrte Infektionsgefahr und ungünstige Einflüsse auf Sitte und Moral müssen in Kauf genommen werden.“ Nach acht Jahren Bauzeit war es am 4. November 1965 so weit, als NRW-Ministerpräsident Franz Meyers feierlich die beiden Schieber des Grundablass-Stollens schloss. Diese Szene beschreibt das oben erwähnte Buch „Im Biggetal“ auf Seite 14 so: „Der Düsseldorfer Regierungschef freute sich … über die erste kleine Pfüt-
ze am Fuße des 52 Meter hohen Dammes: Sehen Sie, es steigt schon.“ „Das Wasser stieg viel schneller als geplant. Nach sechs Wochen war der Biggesee fast voll“, erinnert sich Walter Schulte, damals der jüngste Bauleiter auf der Großbaustelle. Vorgesehen waren dafür 1,5 Jahre. Die Biggetalsperre war ein Jahrhundertbauwerk. Die folgenden imponieren Zahlen sind dem Buch „Jahrhundertprojekt Biggetalsperre“ von Achim Gandras entnommen: „Fast 70 Kilometer Straßen mussten gebaut werden. 6,5 Millionen Kubikmeter an Fels und Erde wurden bewegt, acht große und 24 kleinere Brücken errichtete man.“ Darunter waren technische Wunderwerke ihrer Zeit wie die Doppelstockbrücken. Oben fuhren die Autos, darunter die Eisenbahn. Von Unfällen mit Toten und Verletzten blieben die Arbeiten nicht verschont. Beim Abdichten des trapezförmigen Hauptdamms hingen die mit flüssigem Teer beladenen Kipper in bedrohlicher Schräglage vor den Teermaschinen, abgesichert von oben stehenden Kränen. „Eines Tages riss sich so ein tonnenschweres Gespann los und begrub die Teermaschine samt Arbeiter unter sich“ (Achim Gandras: Jahrhundertprojekt Biggetalsperre).
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INFO
Für die meisten Umsiedler war es ein Schritt in die Moderne. Denn schon Ende der 1930er Jahre verhängte der Regierungspräsident in Arnsberg für das Biggetal einen Baustopp. Investiert wurde vor dem Baubeginn der Biggetalsperre schon lange nichts mehr. Wohnhäuser mit Lehmböden und ohne fließendes Wasser waren keine Seltenheit. Viele Häuser, Höfe, Betriebe und Gärten verfielen langsam. Davon kann heute beim in die Jahre gekommenen Hauptdamm keine Rede sein. Aber nach 50 Jahren ist Die Sanierung des Biggedamms hat gravierende Auswirkungen auf die Campingplätze, Strandbäder, Tourismusbetriebe und Wassersportvereine am Biggesee. Denn für die Arbeiten am 52 Meter hohen Hauptdamm muss der Wasserspiegel der fünftgrößten deutschen Talsperre um viele Meter abgelassen werden und soll am Ende 15 Meter unter Vollstau liegen.
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So einen niedrigen Wasserstand hat es zuletzt im Herbst 2003 gegeben, nach einem extrem trockenen Frühjahr und Sommer. Damals legte das Niedrigwasser einige versunkene Bauwerke – Brücken, Straßen usw. – wieder frei. „Viele Touristen nutzten die Gelegenheit, diesen einzigartigen Anblick der Biggetalsperre zu bestaunen“, erinnert AZ_90x135.qxd 20.06.2011
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eine grundlegende Sanierung notwendig. „Die Asphaltdichtung des Biggehauptdamms muss im Sommer 2015 auf einer Fläche von 12.800 Quadratmetern erneuert werden“, informiert der Ruhrverband. Und weiter heißt es: „Nach 50 Jahren Talsperrenbetrieb hat die äußere Dichtungsschicht die erforderliche Elastizität verloren.“ In der Wasserwechselzone wurden 400 Risse gezählt. Sorgen um die Sicherheit des imposanten Bauwerks müsse man sich aber nicht machen. sich Nicole Schmelzer von der Personenschifffahrt Biggesee und hofft in diesem Jahr auf einen ähnlichen Effekt. Trotz der Bauarbeiten am Biggedamm soll der Betrieb des Ausfluglokals „Leuchtturm“ weitergehen. Das Restaurant auf der Dammkrone kann dann nicht mehr direkt von der bei den Touristen so beliebten Kleinbahn „Biggolino“ angefahren werden. Der „Biggolino“ soll auf einem Wendeplatz in Höhe des Überlaufs halten. Von dort geht es für die Gäste über einen neuen Fußweg zum „Leuchtturm“, der seine Terrasse verlagert. Für die Ausflugsschiffe wird gegenüber, in der Waldenburger Bucht, eine provisorische Anlegestelle eingerichtet. Auch die Anlegestelle Stade in Richtung Olpe kann wohl bei Niedrigwasser nicht mehr angesteuert werden.
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Handwerkerladen: Angebote aus einer Hand
Text und Foto Rüdiger Kahlke
Service für Kunden – Acht Gewerke unter einem Dach in Ohle
Zweimal wöchentlich soll der Laden ab April geöffnet sein. „Dann ist ein Ansprechpartner da“, sagt Volker Rosenkranz, der auch offen sei für weitere Gewerke. Als Beispiele nennt er Landschaftplaner oder Gartenbauer. „Ansätze sind jetzt da. Das muss wachsen.“
S ie sind dabei:
Man nehme ein Haus mit nicht vermietetem Laden und eine Idee. Heraus kommt: ein Handwerkerladen. Das hört sich einfach an, ließ sich aber nicht so einfach umsetzen, weiß Volker Rosenkranz. Im gehört das Haus mit Laden an der Lennestraße in Ohle. Selbst im Baugewerbe tätig, hatte der Zimmerer und Dachdecker „schon lange den Gedanken verfolgt, mit anderen zu kooperieren“. Den Laden stellt er zur Verfügung. Aber andere Handwerker mussten erst mühsam überzeugt werden, dass „Angebote aus einer Hand“ allen nutzen könnten, vor allem aber den Kunden und deren Bedürfnissen entgegenkommen. Jetzt, ein Jahr nach den ersten Gesprächen, „fruchtet es so langsam. Jeder kann seine Ideen präsentieren.“ Acht Gewerke, vom Maurer über Zimmerer, Dachdecker, Tischlerin, Installateure für Heizungs-, Sanitärund Elektrotechnik, Maler bis zur Holzbildhauerin präsentieren sich in dem Laden. Die Werbung ist bereits angebracht. Der Laden füllt sich mit Objekten und Präsentationen der Frauen und Männer vom Bau.
Breites Spektrum abgedeckt „Jeder hat seine Kunden. Die lernen hier auch andere Handwerker kennen“, sieht Karin Gutschlag, TischlerMeisterin aus Ohle und Spezialistin für die Restauration historischer Fenster, Türen und Treppen, neue Möglichkeiten für Kunden und die beteiligten Handwerker. „Kennen Sie nicht jemanden, der…“. Das, meint Karin Gutschlag, „hört man immer wieder.“ Durch die Kooperation der Handwerker werde es leichter, Kunden und Könner zusammenzuführen. Mit den acht Gewerken „können wir schon ein breites Spektrum abdecken.“
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Volker Rosenkranz, Montagebau, Zimmerer, Dachdecker Dennis Stabik, Heizungsbau, Sanitärinstallation Thorsten Runte, Baugeschäft, Fliesenleger Achim Schulz, Elektroinstallation Ingolf Lebedée (Farbgeister), Maler Karin Gutschlag, Tischlerei Restauration historischer Bauteile Holger Hackbarth, Baugeschäft Ute Langhans, Holzbildhauerei
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Bahnhöfe bei Nacht Fotos Martin Büdenbender
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Bahnhof Neuenrade
Bahnhof Finnentrop
Bahnhof Plettenberg
Im Zuge der Bahnprivatisierung seit 1994 sinkt die Qualität des Bahnverkehrs in Deutschland beständig. Neben der Ausdünnung des Schienennetzes kommt es Jahr für Jahr zu Schließungen von Bahnhöfen und Fahrkartenschaltern. Nichtsdestotrotz ist und bleibt die Ruhr-Sieg-Strecke eine Lebensader des Lennetals. Vielen Städten ist es in den letzten Jahren mit Hilfe von Fördergeldern gelungen, die alten maroden Bahnhöfe zu renovieren und sie mit neuem Leben zu füllen. Beispiele dafür sind der Kulturbahnhof in Werdohl oder der Kulturschuppen in Neuenrade. Seit der Renovierung des Empfangsgebäudes und der Neugestaltung des Umfeldes kann sich auch der Bahnhof in Plettenberg-Eiringhausen sehen lassen. Besonders reizvoll sind die Bahnanlagen in den Abendstunden anzusehen. Dann verschwindet so manche unschöne Ecke im Dunkeln und die vielen Laternen, Signalleuchten, Lampen und Scheinwerfer lassen die Bahnhöfe in einem ganz anderen Licht erstrahlen. Bahnhof Werdohl
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Der Werdohler Künstler Thomas Volkmann (rechts, hier mit den befreundeten Künstlern Gerhard Kania und Maike Reininghaus) in den Duschräumen des Gewerbeparks. Hier hatte er unter dem Titel „18 Duschkabinen - 18 Installationen - 5 Künstler“ eine bemerkenswerte Ausstellung veranstaltet.
Moderne Kunst in der Wiege des Zeppelins Text Pia Mester Fotos Martin Büdenbender
Wo der Werdohler Unternehmer Carl Berg einst Teile für Luftschiffe baute, werden heute moderne Kunstwerke ausgestellt. Ein Besuch im Gewerbepark Eveking. Jede Stadt hat ihre Söhne und Töchter, auf die sie stolz ist. Werdohl ist stolz auf Alfred Colsman, einen 1873 geborenen Unternehmer, und hat sogar einen Platz nach ihm benannt. Colsman war Ingenieur und hat an der Entwicklung des Zeppelins mitgearbeitet. Ohne die Vorarbeit seines Schwiegervaters Carl Berg (1851-1906) wäre dies jedoch nicht möglich gewesen. Dieser übernahm vor fast 150 Jahren die Fabrik seines Vaters in Eveking, „Berg und Becker“, und legte den Grundstein für deren späteren Erfolg. Noch heute schmiegen sich die historischen Fabrikgebäude an die Verse, allerdings werden hier längst keine Luftschiffe mehr gebaut. Im „Gewerbepark Eveking“ haben kleine und mittlere Unternehmen ein neues Zuhause gefunden. Mittendrin eine Kunsthalle, die Besucher aus ganz Deutschland anzieht. Hätten Sie gedacht, dass in Eveking, diesem kleinen, unscheinbaren Ortsteil Werdohls, Geschichte geschrieben wurde? Ich nicht. Natürlich kenne ich den Gewerbepark: Die gezackte Silhouette, weiße Fassaden mit roten Regenrinnen, das massive Backsteingebäude mit den kleinen halbrunden Fenstern, die mächtigen Schornsteine, die in den Himmel ragen, aber schon seit Ewigkeiten keinen Dampf mehr ausspucken. Wie mag es hier ausgesehen haben, als Carl Berg 1871 die Messingwa-
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renfabrik seines Vaters zu ersten Mal als Chef betrat? Voller Tatendrang und mit dem Vorsatz, alles besser zu machen als sein Vater. So wie es sich jede Generation vornimmt. Lief er an seinem ersten Tag durch die enge Werksstraße und wurde von Arbeitern mit rußverschmierten Gesicherten höflich gegrüßt? Vielleicht ging er schnurstracks zu seinen Ingenieuren, die überrascht ihre Blicke von ihren Reißbrettern hoben, und diskutierte mit ihnen über die Möglichkeiten des damals noch neuen Werkstoffs Aluminium, das wie kaum ein anders Metall für den Einsatz im Luftschiffbau geeignet ist… Ich weiß es nicht. Aber es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wie dieser Ort vor fast 150 Jahren ausgesehen haben muss. Hier riecht es nach Geschichte.
Gelebte Industriekultur Heute sind die Tage im Gewerbepark nicht weniger bunt und aufregend als damals. Nur eben anders. Aus „Industriekultur“ ist jetzt „Industrie und Kultur“ geworden. Neben klassischen Produktions- und Handwerksbetrieben haben sich hier auch ein Musikverein und ein Künstler niedergelassen. 2007 mietete Thomas Volkmann im Gewerbepark ein Atelier und kurze Zeit später eine Halle für Kunstausstellungen an. Zwei Meter groß, braungelockte, schulterlange Haare,
schwarzer Anzug, schwarzes Hemd, so empfängt uns der Künstler an der steilen Stahltreppe, die hinauf in sein Atelier führt. Hier, wo früher Arbeiter mit schweren Arbeitsschuhen treppauf und treppab polterten, hängen jetzt einige der großflächigen Gemälde des Werdohler Künstlers. Eine große Flügeltür gibt den Blick frei in einen riesigen Ausstellungsraum. Direkt daneben unterhält Thomas Volkmann sein Atelier. Überall hängen und stehen Gemälde, nicht nur seine eigenen, auch Bilder, Collagen, Skizzen und Skulpturen von befreundeten Künstlern, die hier bereits ausgestellt haben. Denn als „Kunsthalle Südwestfalen“ hat sich der Standort Gewerbepark Eveking in den Künstler-Kreisen längst einen Namen gemacht. Thomas Volkmann erzählt, wie er vor sieben Jahren nach Räumen für ein Atelier suchte und hier, in seiner Heimatstadt, fündig wurde. Warum ausgerechnet in Eveking, möchte ich wissen, hier, in der Provinz, in der Kunst höchstens im Vorraum einer Sparkasse ausgestellt wird? „Ich muss nicht da sein, wo die Szene tobt, das wäre mir viel zu teuer. Die Räume hier sind schön und vor allem erschwinglich.“ Mittendrin in der Kunstszene, also in Leipzig oder Berlin, ist Thomas Volkmann dennoch oft. Er trifft sich mit anderen Kunstschaffenden aus und in ganz Deutschland, plant Projekte, stellt aus, organisiert. Erfahrung dafür hat er in 25 Jahren Künstlerdasein zur Genüge gesammelt. Er kennt beide Seiten: Die des Galeristen und die des Künstlers und weiß, dass beide Parteien bei einer Ausstellung eine perfekte Organisation schätzen. Das ist auch der Grund, warum in sieben Jahren bereits 74 Kreative ihre Werke in der Kunsthalle Südwestfalen ausgestellt haben.
„Mit dem Raum ändert sich auch das Kunstwerk.“ Die Räume, die Volkmann in der ehemaligen Fabrik angemietet hat, könnten unterschiedlicher nicht sein. Sein Atelier ist großzügig, hell gestrichen und lichtdurchflutet. Ganz anders wirkt die Halle nebenan, in der die Ausstellungen stattfinden. Hier erinnert vieles noch an früher. Schachbrettartig gefliester Boden, Glasbausteine. Die Halle könnte früher einmal als Kantine gedient haben. Ich glaube fast noch das Klappern von Geschirr zu hören, den Geruch von herzhaftem Eintopf zu riechen und das Gemurmel von Arbeitern zu vernehmen, die ihre wohlverdiente Mittagspause genießen. „Für einen Künstler sind das schwierige Räumlichkeiten“, erklärt Thomas Volkmann. In so einer Umgebung wirken Kunstwerke ganz anders, als in einer normalen Galerie.
„Mit dem Raum ändert sich auch das Kunstwerk.“ Doch Thomas Volkmann und seine Kollegen, die die Kunsthalle Südwestfalen bespielen, mögen schwierige Räume. Etwa der Dortmunder Künstler Udo Unkel, dessen düstere Werke vor einigen Jahren bereits in der Aula auf der Niederheide zu bewundern waren. Udo Unkel sagte sofort zu, als Thomas Volkmann mit einer ungewöhnlichen Idee auf ihn zukam: Eine Ausstellung in den Duschräumen neben der Halle, die seit 30 Jahren kein Mensch mehr betreten hatte. „18 Duschkabinen - 18 Installationen - 5 Künstler“ lautete der Titel dieser ungewöhnlichen Ausstellung, an der neben Volkmann und Unkel auch Gerhard Kania aus Neuenrade sowie Heike Demleitner und Hartmut Funke mitgewirkt haben. Nicht nur für die Künstler, sondern auch für die Besucher waThomas Volkmann in seinem Atelier
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ren diese besonderen Räumlichkeiten eine Herausforderung: „In den Duschen war es eng, der Betrachter stand dem Kunstwerk gegenüber und musste sich bewusst darauf einlassen“, sagt Thomas Volkmann. Hinzu kam, dass die Werke heikle Themen wie Folter, Tod, Pornografie oder Krieg ansprachen.
30 Jahre alter Staub
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Sogar ein Wellness-Zentrum sowie eine Gründungsförderung waren angedacht. Tennigkeit steckte viel Herzblut und Geld in sein Projekt. Als er es kaufte, war das Gelände vom Verfall bedroht. Die meisten Hallen mussten von Grund auf saniert werden, eine komplett neue Infrastruktur wurde geschaffen. Noch heute, erzählt Anja Lohmann, verschlingt die Pflege und Instandhaltung der Anlage hohe Summen.
An diese Ausstellung erinnert sich auch Verwaltungsleiterin Anja Lohmann noch sehr gut. „Als die Anfrage von Herrn Volkmann kam, wollte ich die Duschräume natürlich reinigen lassen. Doch Herr Volkmann meinte, ich sollte um Gottes Willen alles so lassen.“ So erwartete die Besucher nicht nur moderne Kunst, sondern auch der Staub einer längst vergangenen Zeit.
Insolvenz nach zwei Schicksalsschlägen
Anfragen dieser Art sind für Anja Lohmann nichts Ungewöhnliches mehr. Seit 11 Jahren arbeitet sie in der Verwaltung des Gewerbeparks Eveking und hat schon die verschiedensten Mieter kommen und gehen sehen. Genau diese Vielfalt war es, die der Gründer des Parks Klaus Tennigkeit sich einst erhofft hatte. Auf den 16.000-m²-Gelände, auf dem zuletzt die Firma Mössner produziert hatte, sollten „Handel, Handwerk, Dienstleistung und Kultur unter einem Dach“ entstehen, erklärte Tennigkeit 1998, ein Jahr nach der Gründung des Gewerbeparkes. Das Konzept von Klaus Tennigkeit ging seinerzeit aber noch viel weiter. So plante er, das Gelände an den Wochenenden auch für Messen, Ausstellungen und Märkte anzubieten.
Der Versuch von Tennigkeits Nachfolger, Geschäftsführer Roland Otte, das Ruder noch einmal herumzureißen, scheiterte 2009 an den Folgen der Finanzkrise. Der GmbH blieb nur noch die Insolvenz. Letztlich hat die Insolvenz dem Gewerbepark gut getan. Die Auslastung konnte in den Folgejahren wieder erhöht werden. Im September 2012 kaufte die Kaub GmbH & Co. KG mit Sitz in Hannover den Park. Heute beherbergen die historischen Gebäude wieder 22 Mieter. 150 Jahre wechselvolle Geschichte
Klaus Tennigkeits Projekt lief gut an. Zeitweise hatte der Gewerbepark bis zu 80 Prozent Auslastung. Doch 2008 verstarb der Gründer. Gleichzeitig waren einige große Mieter pleitegegangen oder weggezogen. Die Gewerbepark GmbH rutschte in die roten Zahlen.
Thomas Volkmann lässt sich von den Fabrikhallen weiterhin inspirieren: „Es gibt hier so viele leerstehende Räume, die bespielt werden müssen.“ Vielleicht gibt es sogar irgendwann eine Fortsetzung der Sonderaus-
Kunstinteressierte durch ihre Produktionshallen schlendern würden? Sicherlich nicht. Eher haben sie damals geglaubt, dass ihre Erfindung, der Zeppelin, das Transportmittel der Zukunft sein würde. Nach der Hindenburg-Katastrophe, bei der am 6. Mai 1937 ein Zeppelin beim Landeanflug im amerikanischen Lakehurst Feuer fing und 36 Menschen starben, war das Zeitalter der Zeppeline vorüber. Die Gebäude an der Verse stehen jedoch noch immer.
Der gebürtige Werdohler Thomas Volkmann studierte Freie Kunst und visuelle Kommunikation, hat die Malerei also von der Pike auf gelernt. Seit 25 Jahren arbeitet er als freischaffender Maler und Grafiker und hat in dieser Zeit zahlreiche Preise gewonnen, unter anderem den Kunstpreis NRW. In seinem Atelier im Gewerbepark Eveking arbeitet er zwar am liebsten alleine, jedoch realisiert er immer wieder Projekte gemeinsam mit anderen Künstlern, etwa der Künstlergruppe N.E.S.T., mit der er 2008 die „Seh-Container“ entwickelte. Thomas Volkmanns Figuren sind bunt und wild. Seine Bilder, die oft
mit Acrylfarbe auf großen Papp-Bahnen entstehen, haben mythologische und literarische Bezüge. Oft geht es auch um die Banalität des Alltags. Sie sind nicht immer für einen Platz über dem Sofa geeignet, aber sie regen zum Nachdenken an und lösen im Betrachter oft widersprüchliche Gefühle aus. „Kunst muss einen treffen“, erklärt Volkmann. Um seine Bilder gänzlich zu verstehen, braucht es allerdings auch ein wenig Vorwissen: „Kunst hat etwas mit Bildung zu tun.“
Carl Berg und der Zeppelin David Schwarz, bis zu seinem 40. Lebensjahr ein Holzhändler in Österreich-Ungarn, erkannte, dass nur ein völlig starrer Körper gute Flugeigenschaften haben könne und plante ein Luftschiff mit einer Hülle aus dünnen Aluminiumblechen und einem starren Gerüst im Inneren. 1892 fand er im Fabrikbesitzer Carl Berg aus Eveking einen Verbündeten, der den vorteilhaften Einsatz des Aluminiums sowohl für die Luftfahrt, als auch für sich als Marktchance erkannte. 1839 hatte Carl Theodor Berg, der Vater von Carl Berg, ein Hammerwerk im Rahmedetal erworben, das zusammen mit dem 1851 gekauften Reckhammer in Eveking die Grundlage für die Firma Berg & Becker in Eveking bildete. Unternehmensziel war die Produktion von Messingwaren und -draht. In den 1890er Jahren wurde die Produktion erheblich ausgeweitet: Geschosshülsen, Münzplättchen u.a. Produkte gaben dem Unternehmen eine breitere Grundlage. In den Fabriken von Berg wurde das Luftfahrt-Projekt von den Ingenieuren Weißpfennig , v. Watzesch-Waldbach und dem Oberingenieur Tenzer vorangetrieben. In Eveking wurden die Einzelteile gebaut und auf dem Tempelhofer Feld bei Berlin montiert. Schwarz starb am 13. Januar 1897 in Wien. Seine Witwe Melanie Schwarz wollte sein Lebenswerk fortsetzen und einigte sich mit Carl Berg über die Fortsetzung des Projekts.
thomas-volkmann.net, kunsthalle-suedwestfalen.de
Thomas Volkmann
stellung in den Duschkabinen. Für Februar/März ist die nächste Ausstellung geplant, die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. 150 Jahre wechselvolle Geschichte also. Ob Carl Becker oder sein Schwiegersohn Alfred Colsmann ihrerzeit wohl geglaubt hätten, dass an der Zufahrt ihrer Firma heute ein Schnellimbiss stehen würde? Dass auf einem ihrer Schornsteine einmal ein Sendemast den Handyempfang in diesem engen Tal sichern würde? Oder dass
Am 3. November 1897 stieg der Luftschiffführer Ernst Jagels mit dem Luftschiff auf. Bald nach dem Aufstieg fielen beide Propellerriemen von den Antriebsscheiben. Jagels landete ziemlich heftig. Das Luftschiff wurde so stark beschädigt, dass es nicht mehr repariert werden konnte. Graf Zeppelin war als Zaungast dabei und kam in Kontakt mit Carl Berg. Berg beteiligte sich als Großaktionär mit 100.000 Mark an Graf Zeppelins „Gesellschaft zur Förderung der Luftschifffahrt“ auf Aktien und lieferte Bauteile aus seinen patentierten Victoria-Aluminium-Legierungen für das erste Zeppelin Luftschiff LZ 1, das am 2.7.1900 seinen Erstaufstieg absolvierte.
Der alte Stahlstich aus dem Besitz der Museen der Stadt Lüdenscheid zeigt das aus Aluminium gefertigte und dem Industriellen Berg gehörende Luftschiff, das am 3. November 1897 Berlin-Schöneberg überflog, dann jedoch unsanft landete.
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Aus Leidenschaft für die Sauerländer Journalisten-Team taucht mit seinem OnlineLeinwand Projekt „Worteffekte“ tief in die Filmszene ein
Text und Foto Bernhard Schlütter
Von links: Michael Kaub, Clara Berwe, Björn Othlinghaus
Foto, Film, Musik: Diesen drei Themenbereichen widmet sich das junge Onlineprojekt „Worteffekte“. Um die beiden Gründer Michael Kaub (Plettenberg) und Björn Othlinghaus (Lüdenscheid) hat sich binnen kurzer Zeit ein agiles Team junger AutorInnen gebildet. Seit etwa einem Jahr online, bietet worteffekte.de ein Kaleidoskop der nationalen und internationalen Film- und Musikszene, richtet das Augenmerk dabei aber besonders auf die Region Märkischer Kreis/Hagen. Ich treffe Clara, Björn und Michael im Weidenhof-Kino in Plettenberg. Einen passenderen Ort gibt es nicht.
„Ich habe schon als Kind Stummfilmklassiker angeschaut.“ Am Anfang war Michael Kaubs Leidenschaft für Filme und das Kino. „Ich habe schon als Kind Stummfilmklassiker angeschaut.“ Und sein Wissen darum, wie eine Internetseite programmiert wird – in den frühen 1990er Jahren waren einfach zu bedienende Homepage-Baukästen noch nicht verbreitet. „Kaum ein Kino hatte eine eigene Internetseite.“ Der angehende Journalist stellte die Programme der Kinos im Märkischen Kreis online und reicherte das Ganze mit selbst verfassten Filmkritiken an. Um das Jahr 2000 herum lernten sich Michael Kaub und Björn Othlinghaus kennen. Zu zweit füllten sie von da an die Seite kino-mk. Die Inhalte waren alles andere als provinziell. Kaub und Othlinghaus besuchten Deutschland-Premieren von Blockbustern wie „Star Wars“, „Alexander“ und „Das Sams“, führten Interviews mit Hollywoodstars wie Angelina Jolie, Colin Farrell und David Prowse. Beneidenswert: Kaub und Othlinghaus machten
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ihr Hobby zum Beruf, trafen berühmte Menschen, „und wir haben sogar ein bisschen Geld damit verdient“. Das „richtige Berufsleben“ stoppte die beiden Kino- und Musikenthusiasten. „Aus Zeitgründen haben wir das Projekt ruhen lassen.“ Michael Kaub arbeitete in verschiedenen Tageszeitungsredaktionen. Inzwischen ist er Pressesprecher der Stadt Hagen, wohnt nach wie vor in Plettenberg. Björn Othlinghaus hat eine Ausbildung bei der Lüdenscheider Stadtverwaltung absolviert, machte dann den Schritt in die Selbstständigkeit als freier Journalist, der in Text und Bild über das lokale Geschehen in Lüdenscheid berichtet. Text und Fotos Bernhard Schlütter
Dave Stewart, Bula Quo und das Bommecketal Ihrem Faible für gute Filme, für Musik und für die Fotografie bleiben sie aber treu. Irgendwann wächst auch wieder die Lust, darüber zu schreiben und – vor allem – dies auch zu veröffentlichen. Am 10. Februar 2014 schlägt die Geburtsstunde von worteffekte.de. Die ersten Beiträge sind eine Reportage von Björn Othlinghaus über Eurythmics-Mastermind Dave Stewart, eine Reportage von Michael Kaub über das Bommecketal in Plettenberg und ein Gewinnspiel zu „Bula Quo!“, dem auf DVD erschienenen Film der Rock’n’Roll-Band Status Quo. In diesen wie in den folgenden Beiträgen pflegen die Worteffekte-Autoren sehr persönliche Schreibstile. Sie halten mit ihrer Meinung über einen Film, einen Künstler, was auch immer nicht hinterm Berg. „Wir liefern immer auch Hintergrundinformationen“, betont Kaub. „Das Internet ist zwar ein schnelles und schnelllebiges Medium, aber wir schreiben dennoch lange Texte.“ Othlinghaus unterstreicht das: „Wir trauen den Leuten etwas zu. Nicht jeder will immer nur 20 bis 30 Zeilen lesen.“ Mit ihren Texten und Fotos gewinnen Kaub und Othlinghaus steigende Zugriffszahlen, treue Leserinnen und Leser – und weitere Mitstreiterinnen. Wie Clara Berwes. Sie macht ein Praktikum in der Pressestelle der Stadt Hagen und wird durch Kaub für Worteffekte „entdeckt“. Die Studentin betrachtet das Projekt als journalistische Spielwiese. „Worteffekte ist für mich eine tolle Möglichkeit, meine Texte zu veröffentlichen und über die Kommentarfunktion direktes Feedback zu bekommen. Das Schöne ist, dass ich hier über alles schreiben kann, was irgendwie regional ist.“ Die Region, das Sauerland, ist der Ankerpunkt für die Worteffekte. Zum einen aus Überzeugung der hier ver-
wurzelten Gründer, zum anderen, weil es bei den Lesern ankommt. „Du siehst es an den Klickzahlen: Regionale Geschichten interessieren“, berichtet Kaub. Der Bekanntheitsgrad von worteffekte.de steigt. „Inzwischen kommen Musikverlage und Filmverleiher auf uns zu. Sie bieten uns Rezensionsexemplare an.“ Allerdings wird nicht jede Neuerscheinung es auf die WorteffekteSeite schaffen. „Wir machen Sachen, die uns Spaß machen. Das Thema, der Film, die Musik – das muss zu uns passen.“ worteffekte.de
Das
Nicole Sofia Leboch ist mit 21 Jahren das Küken. Sie findet sich immer mehr in der journalistischen Welt wieder, was sie nach dem Realschulabschluss niemals gedacht hätte. Nach Fachabitur und Ausbildung zur Gestaltungstechnischen Assistentin studiert sie nun Journalismus und Public Relations in Gelsenkirchen. Ingo Kramer bildet das technische Rückgrat des Worteffekte-Teams. Von Haus aus Journalist, erlag er der Faszination des Internets. Er wurde Frontend-Entwickler und arbeitet inzwischen freiberuflich in der Entwicklung großer Portale – natürlich in der Verlagsbranche
-Team
Clara Berwe (25) kommt aus Hagen und studiert in Wuppertal Germanistik und Philosophie. „Im Zeitalter von Globalisierung, Social Media und Blogging gewinnt das Schreiben an Bedeutung – das Denken verliert daran. Ein plausibler Grund, Germanistik und Philosophie zu studieren. Plausibler Grund dagegen: die Brotlosigkeit. Schreiben kann nämlich jeder. Vielleicht erhöht das Denken ja meine Chancen ...“ Jill Grosjean (25), ebenfalls aus Hagen, studierte Sozialwissenschaften in Siegen. Sie entdeckte ihr Interesse fürs Schreiben und die neuen Medien und absolvierte Praktika in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Derzeit macht sie ihren Master im Fach Politische Kommunikation in Düsseldorf. Michael Kaub (44) nennt das Sauerland sein Zuhause. Hier unternahm er auch seine ersten Gehversuche im Journalismus. „Eigentlich nur, um meine Fotos abgedruckt zu sehen. Schreiben war für mich ungeliebtes Beiwerk und damit harte Wortarbeit. Von Worteffekten keine Spur.“ Björn Othlinghaus (42) ist gebürtiger Lüdenscheider. Während seiner Ausbildung bei der Stadtverwaltung wurde ihm klar, dass trockene Büroarbeit auf keinen Fall im Mittelpunkt seines Lebens stehen sollte. Nach einer nebenberuflichen Mitarbeit bei den Lüdenscheider Nachrichten wagte er den Schritt in die Selbständigkeit.
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„Herz an, Kopf aus – Kopf an, Herz aus“
Text und Fotos Cristin Schmelcher
„Lawinenhund“ rettet den Singer-Songwriter Moritz Gadomski aus kreativer Krise Deshalb ist das auch der Titel des 2013 erschienenen ersten Albums des Plettenberger Musikers. „Mir wurde alles zu viel: Stress an der Uni, Auftritte alleine organisieren, mit Absagen umgehen usw.“, erzählt der 24jährige im Interview mit Komplett. Er zog sich zurück und in der neu gewonnenen Zeit entstanden neue Texte, darunter „Herz an, Kopf aus, Kopf an, Herz aus“ aus dem Stück „Stein und Papier“. - Zum Glück, denn ansonsten wäre die erste „richtige“ CD mit acht Titeln wohl nie entstanden, zuvor hatte der Siegener Student zwei Demotapes mit ein paar Songs aufgenommen. „Ein Lawinenhund rettet Leben und da mein Rückzug mein Musik-Projekt rettete, habe ich dem Album diesen Titel gegeben“, so Gadomski. Bekanntschaft mit der Musik machte Moritz schon früh: Als Sechsjähriger bekam er Klarinettenunterricht, orientierte sich aber zwei Jahre später um und spielte bis ins Teenageralter Saxophon. Sein Interesse am deutschen Pop und Liedtexten wurde geweckt und mit den ersten Textversuchen gingen erste Gitarrenversuche einher. Es folgten zwei Jahre Gitarrenunterricht und die erste eigene Band „Polaroids of Polarbears“, die selbst komponierte englische Rocksongs spielte. Mit Abschluss seines Abiturs am Plettenberger AlbertSchweitzer-Gymnasium begann das Singer-Songwriter-Projekt. Ein erster Auftritt 2010 im Plettenberger
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„Stadtleben“ wurde gut angenommen. Moritz spielt nicht nach Noten, sondern nach Gefühl und genauso sieht auch sein Komponieren aus, das meistens zuhause und zu jeder Tages- und Nachtzeit stattfindet, wann immer ihm ein neuer Gedanke kommt. Hin und wieder macht er sich auch Notizen, im Cafe oder im Zug auf der Fahrt zur Universität nach Siegen, wenn er gerade keine Gitarre zur Hand hat.
Poppige Songs für die Seele Der Spartakus, der mit platten Fäusten und einem starken Herzen gegen hundert bewaffnete Gladiatoren kämpft, wie er sich selbst in einem Lied beschreibt, singt von großen Gefühlen wie Liebe, Sehnsucht und Angst mit einer zaghaften, prägnanten und unverwechselbaren Stimme. Dabei ist er nie hoffnungslos, wie er es in einem seiner Songs mit „Und zwischen den Bäumen seh ich noch Licht“ ausdrückt. Mit seinen Liedern fängt er Momente ein und bietet seinen Hörern eine besondere atmosphärische Stimmung, indem er sie mitnimmt auf eine Reise zu einem lauen Sommerabend am Meer oder an ein Lagerfeuer an einem kühlen Herbst- oder Wintertag. Die Texte sind meistens autobiografisch, wobei Moritz mehr von seinem Gegenüber singt, wie er selbst erläutert. Mit Philipp Poisel
wird er nicht mehr gerne verglichen, obwohl er seine Songs selbst mal gehört hat: „Philipp Poisel ist mir zu melancholisch geworden, ich mag es etwas poppiger.“ Zum anfänglichen Soloprojekt kam 2011 Max Kontak am Piano hinzu und 2013 Julian Heidrich am Schlagzeug. Seitdem spielt die Band je nach räumlichen Voraussetzungen als Solo, als Duo oder als Trio. Neu im Team ist seit 2012 außerdem Örsan Belketin mit seiner E-Gitarre, der auch beim letzten von Gadomski organisierten Konzertevent „Winterflüstern 2014“ im Plettenberger Kino „Weidenhof“ ausgeholfen hat. Ansonsten konnte man den Klängen des Studenten im vergangen Jahr u.a. in der Milchbar in Attendorn, im Lüdenscheider Lønneberga, im Siegener Wohnzimmer, im Dortmunder Hafenglück und im Treff in Witten lauschen. Die Tour fand zusammen mit der Siegener Band „Wir wie Giganten“ statt. Nach einer gescheiterten Aufnahmeprüfung im Fach Kunst an der Siegener Universität 2009 studierte Moritz zunächst zwei Semester die Fächer Deutsch und Evangelische Religionslehre auf Lehramt und wechselte dann hin zum Studiengang Literatur, Kultur und Medien mit dem Nebenfach Kunstgeschichte. Nach Abschluss seiner Bachelorarbeit 2013 folgt nun sein Abschluss als Master of Arts Anfang 2016.
erstmal professionelle Aufnahme weiterer Songs, die als digitaler Download erhältlich sein sollen: „Das Zeitalter der CDs ist vorbei“, so Gadomski. Auch die alten Demosongs wie „Norden“ sind im Übrigen als digitaler Download im Internet erhältlich. „Lawinenhund“ existiert noch in mehrmaliger Ausführung als Audio-CD und kann auf Konzerten und bei dem Musiker selbst erworben werden. Es bleibt spannend, die junge musikalische Karriere des Plettenberger „Spartakus“ weiter zu verfolgen, für den „Wackeln heißt nicht umfallen“ zum Lebensmotto geworden ist. Auch wenn es weiter im Song „Stein und Papier“ heißt: „Dein Zug, der ist längst abgefahren“ – Moritz Gadomskis Zug in der Musikwelt definitiv noch lange nicht.
Der Zug ist noch nicht abgefahren Aufgrund der beruflichen Aussichten kann der ehemalige freie Mitarbeiter der Westfälischen Rundschau sich vorstellen, die Vier-Täler-Stadt zu verlassen. Aber den Musiker zieht es auch immer noch in die Schule und so arbeitet er seit 2010 beim Verein zur Betreuung von Kindern bei der Stadt Plettenberg. Er hilft in diesem Rahmen bei der Hausaufgabenbetreuung und der individuellen Förderung im Unterricht oder bietet Kunst- und Theater-AGs an der Zeppelinschule und der Grundschule im Plettenberger Ortsteil Ohle an. In seiner Freistunde zieht es ihn zu den Proben der Schulband der Zeppelinschule, aber er hat nie ernsthaft überlegt, Musik zu studieren: „Ich glaube, es ist nicht immer gut, sein Hobby zum Beruf werden zu lassen und ich habe großen Respekt vor der Vielfalt des Musikstudiums.“ Seine restliche freie Zeit verbringt der Guitalelenspieler gerne in Siegen mit seiner Freundin Ekaterina, ist aber auch gerne zu Hause, zeichnet und interessiert sich für bestimmte amerikanische TV-Serien, da er sich im Rahmen seines Studiums mit Filmanalysen beschäftigt. Für 2015 wünscht sich der Singer-Songwriter eine Fortführung des Bandprojekts, was natürlich eine Änderung der Auftritt-Locations mit sich bringt und hofft auf entsprechende Zusagen. Im Vordergrund steht für ihn aber
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Räume atmen Geschichte Text Wolfgang Teipel Fotos Guido Raith
Manchmal wird auch Karin Müller noch überrascht. Bei den Vorbereitungen zu einem Komplett-Besuch entdeckte die Diplom-Bibliothekarin im riesigen Bestand der Landeskundlichen Bibliothek des Märkischen Kreises Schriften zu Erik Nölting. Nölting wurde am 20. November 1892 in Plettenberg als Sohn eines preußischen Gerichtsoberinspektors geboren. Der Spross aus der Vier-Täler-Stadt wurde am 29. August 1946 zum ersten Wirtschaftsminister Nordrhein-Westfalens (damals noch britische Besatzungszone) ernannt. Der SPD-Politiker, Minister von 1946 bis 1950, kämpfte vehement für ein Ende der Demontagen. „Das wusste ich auch noch nicht“, sagt Karin Müller und weist auf den Tisch im großen Lesesaal im alten Altenaer Kreishaus. Für das Komplett-Team hat sie Publikationen aus und über Plettenberg und von Plettenbergern herausgesucht. „Nur eine kleine Auswahl“, sagt sie. Aber schon diese Zusammenstellung lässt erahnen: Die Landeskundliche Bibliothek ist in Westfalen einzigartig. Sie gilt mit einem seit 1875 gewachsenen Bestand von rund 110 000 Publikationen als die größte Spezialbibliothek in der Region. Dazu kommt: Die Räume atmen Geschichte. Die Landeskundliche Bibliothek residiert im großbürgerlichen Ambiente, das der legendäre Landrat Fritz Thomée 1908 mit dem Bau seines Dienst- und Wohnsitzes an der Bis-
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marckstraße in Altena geschaffen hat. Karin Müller und Kreisarchivarin Dr. Christiane Todrowski arbeiten über der „Belle Étage“ des ehemaligen Landratsamtes, dem Ständesaal mit seinen prachtvollen Wappenfenstern und dem opulenten Westfalenfries. Dort tagten schon vor über 100 Jahren Kreispolitiker und Verwaltungsbeamte. Wo sich heutzutage die Besucher von Kreisarchiv und Landeskundlicher Bibliothek in Bücher und Akten vertiefen, befanden sich früher die Näh-, Musik-, Frühstücks- und Speisezimmer der landrätlichen Familie. Wandvertäfelung, Stuckdecke und Parkettboden zeugen von der Geschichte des ehemaligen Landratsamtes. Eine perfekte Umgebung für alle, die in die Geschichte der Region eintauchen wollen. Die Schaltzentrale aber ist das Büro von Karin Müller unmittelbar neben dem Lesesaal. Keine verstaubte Stube, sondern funktionell ausgestattet, selbstverständlich mit Computer. Neben einem weit verzweigten Netzwerk, das die Diplom-Bibliothekarin ständig mit Publikationen aus der Region versorgt, ist der Rechner das wichtigste Werkzeug von Karin Müller. Von hier aus hat sie Zugriff auf den elektronischen Katalog der Landeskundlichen Bibliothek. Er wird über Computer erstellt und abgerufen. Darüber hinaus bietet er ihr den Zugriff auf die Bestandskataloge anderer Bibliotheken, zum Beispiel auf die Daten des Hochschulbibliothekszentrums des Landes NordrheinWestfalen (hbz) – Millionen von Hinweisen.
So findet Karin Müller nahezu alles, was in gedruckter Form veröffentlicht worden ist – von der Mitarbeiterzeitschrift ElbaflexHiby Info über die Festschrift zum 65-jährigen Bestehen des MGV „Bergeshall“ Himmelmert-Kückelheim aus dem Jahr 1959 bis zum aktuellen Komplett-Magazin. So bekommt alles gleichberechtigt seinen Platz. Im Regal steht die 45-Seiten-Festschrift eines Schützen-, Gesang- oder Sportvereins neben dem viele hundert Seiten starken Standardwerk zur westfälischen Geschichte. Dazu kommen bibliophile Kostbarkeiten, darunter großvolumige Pergamentbände des Merian’schen „Theatrum Europaeum“ aus dem 17. Jahrhundert und die Crollager Leichenpredigtensammlung. Das eine ist eine zeitgenössische Darstellung des Dreißigjährigen Krieges, das andere ein Fundus für Familienforscher. Die Beschaffung sogenannter „graue Literatur“ (Fest-, Jubiläums-, Vereins- oder Firmenzeitschriften) stellt Karin Müller vor besondere Herausforderungen. Darauf, dass der dynamischen Diplom-Bibliothekarin solche Veröffentlichungen zugeschickt werden, kann sie nicht warten. Mancher weiß nicht, dass in der Landeskundlichen Bibliothek das Wissen der Region gesammelt wird. Und so ist Karin Müller bei ihrer täglichen Zeitungslektüre immer auf der Suche nach Jubiläen, Berichten über Buch- oder Heftvorstellungen und ähnlichen Hinweisen. Inzwischen ist sie bei rund 450 Periodika angekommen, mit denen sie regelmäßig versorgt wird. „Das zeigt, wie vielfältig die landeskundliche Literaturlandschaft in Südwestfalen ist“, freut sich die Diplom-Bibliothekarin. Sie macht allen Autoren und Autorengruppen ein großes Kompliment. „Manch einer weiß zu Beginn seiner Arbeit nämlich gar nicht, auf welches Abenteuer er sich einlässt.“ Allen, die sich auf dieses Abenteuer einlassen, hilft sie gern auf die Sprünge. Jeder kann das riesige Wissensreservoir der landeskundlichen Bibliothek kostenlos nutzen. Das gilt auch für die Unterstützung durch Karin Müller, die ihre Diplom-Arbeit zum Thema Spezialbibliotheken geschrieben hat. Sie baut den Nutzern gern goldene Brücken auf das weite Feld der Orts- und Fami-
liengeschichte, zu Volkskunde, Kunst, Literatur und Geografie Südwestfalens oder zur Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Eins kann sie aber auch dem eifrigsten Forscher nicht abnehmen. „Lesen, lesen, lesen“, sagt Karin Müller. Das Wort mit den fünf Buchstaben bleibt eben der Schlüssel zur Welt des Wissens.
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Sadeed Alershi und Abdulrahman Moshkali erlernen im Sprachkurs der Flüchtlingshilfe die deutsche Sprache. Anja Meurer ist eine der Deutschlehrerinnen
„Ahl-an wa sahl-an“ heiSSt „Willkommen“ In Werdohl leben zurzeit 130 Flüchtlinge und Asylbewerber. Die Flüchtlingshilfe Werdohl, die sich auf viele Ehrenamtliche, die evangelische und katholische Gemeinde sowie auf Diakonie und Caritas stützt, will für sie eine Willkommenskultur schaffen.
Aller Anfang ist schwer. Abdulrahman Moshkali und Sadeed Alershi sitzen mit gespitzten Bleistiften in einem Raum des Sozialen Bürgerzentrums an der Schulstraße. Ihre erste Deutschstunde, organisiert von der Flüchtlingshilfe. Anja Meurer spricht vor und Abdulrahman Moshkali stellt sich vor: „Ich heiße Abdulrahman Moshkali“ kommt es zögernd über die Lippen des jungen Syrers. Dann schreibt er den Satz ins Übungsbuch. Der erste Schritt ist geschafft. Dann ist sein Nachbar Sadeed dran. Aller Anfang ist schwer. Das spürt auch Lothar Jeßegus, ehrenamtlicher Flüchtlingsbeauftragter in Werdohl. Für die erste Deutschstunde am Dienstag, 13. Januar, hatten sich 13 Teilnehmer angemeldet. Nicht alle sind erschienen. Jeßegus ist ein wenig enttäuscht. Evangelia Kasdanastassi von der Integrationsagentur des Diakonischen Werks beruhigt ihn. „Die Leute brauchen Zeit.“ Die Asylsuchenden und Flüchtlinge würden sich schon in den Kursen einfinden. Da ist die Trainerin für interkulturelle Kompetenz ganz zuversichtlich. Unter dem Strich haben sich 30 Personen für den Unterricht „Deutsch im Alltagsleben“ angemeldet. „Die wol-
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Text Wolfgang Teipel Fotos Martin Büdenbender
len unbedingt Deutsch lernen“, sagt der Flüchtlingsbeauftragte. Aller Anfang ist aber auch leicht. Lothar Jeßegus hat bislang viel Zuspruch für seine Initiative erhalten. Einige Skeptiker hätten ihn allerdings auf die viele Arbeit hingewiesen, die er sich jetzt aufhalse. Zurzeit wird der Initiator aber von einer Welle der Zustimmung und Spendenbereitschaft getragen. „Die Flüchtlinge sollen sich hier wohlfühlen können“, sagte Jeßegus. Der Initiator des Projektes freut sich über viel positive Resonanz und die Spendenbereitschaft der Werdohler. „Vor allem die vielen spontanen Hilfsangebote und die hohe Motivation der ehrenamtlichen Mitarbeiter hat uns Initiatoren in der Annahme bestärkt, dass die Flüchtlingshilfe in Werdohl von vielen Menschen begrüßt und mitgetragen wird“, sagte der Beauftragte der evangelischen Kirchengemeinde für die Flüchtlingshilfe. Das „Team Deutschkurse“ war schnell zusammengestellt. Zehn ehemalige Lehrerinnen stehen bereit. Dorothee Hultsch, Inge Jülich, Heidrun Kraus, Anja Meurer, Anne Paulekuhn, Siegried Schmale, Margaret Sellhorst, Ingeborg Vizkelety, Petra Yazigi und Marie-Luise Zemke werden die Flüchtlinge an die deutsche Sprache heranführen. Hinsehen, hingehen, hinhören, helfen – das sind die vier Pfeiler, auf die sich die Willkommenskultur in Werdohl stützen soll. Dazu zählt beispielsweise der Austausch in freundlicher Umgebung. Das erste Treffen der Initiative
mit 26 Flüchtlingen aus rund 15 Nationen vor rund sechs Wochen habe ihm gezeigt, „wie wichtig es ist, Orte zu haben, an denen Hilfesuchende und Hilfsbereite aufeinander zugehen können“, berichtet Lothar Jeßegus. In einem neuen Raum der Begegnung sollen Flüchtlinge sich austauschen können – und Gastfreundschaft erfahren. Außerdem soll es eine Art Börsenplatz sein, um Hilfsbedarf und Hilfsangebote zusammenzubringen. Neben Begegnung ist Begleitung ein weiteres Stichwort. Der Flüchtlingsbeauftragte sucht Menschen, die sich um Flüchtlinge kümmern, mit ihnen Werdohl erkunden, sie durch die Ämter lotsen und ihnen den Weg zu eventuellen Arzt- oder auch Krankenhausbesuchen bahnen. „Im Idealfall könnten so regelrechte Patenschaften entstehen“, sagt er. Lothar Jeßegus und seine Helfer wollen auf vorhandene Einrichtungen zurückgreifen. „Neue Strukturen sind nicht notwendig. Das Netzwerk aus Kirchen, Kleiderkammer, Möbelbörse, Tafel, Suppenküche und den vielen Werdohler Vereinen ist ja vorhanden.“ In der Heimat bedroht, in Deutschland fremd: „Viele der Menschen, die auf den abenteuerlichsten Wegen zu uns kommen, glauben nicht mehr an ihre Zukunft. Wir müssen ihnen wieder Hoffnung geben.“ Darin sieht Lothar Jeßegus seine Hauptaufgabe. „Wir müssen in Flüchtlingen den Menschen sehen.“ Aller Anfang ist schwer? In Werdohl ist er gemacht.
Wer im Team Flüchtlingshilfe Werdohl mitarbeiten möchte, wendet sich an Lothar Jeßegus unter Tel. 0 23 92 / 7 01 62 oder per E-Mail an lothar@jessegus.de. Finanzielle Unterstützung der Initiative ist in Form einer Spende auf das Konto der Ev. Kirchengemeinde Werdohl bei der KD-Bank Dortmund, IBAN: DE28 3506 0190 2001 1930 18, BIC: GENODED1DKD, möglich. Kennwort: Flüchtlingshilfe Werdohl.
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Interessiert lässt sich Rüdiger Kahlke von seinem Piloten erklären, wie das Innenleben des Viererbobs funktioniert.
„Mit 120 durch den Eiskanal“ Piloten bringen Gäste im Drei-Minuten-Takt zu Tal – Winterberger Kunsteisbahn gilt als eine der schnellsten Es knirscht ein bisschen. Abgeschabtes Kunsteis mischt sich mit dicken, feuchten Schneeflocken. Zwei Helfer schieben unsere blau-weiße „Zigarre“ an. Die Anzeigentafel flutscht links vorbei. Rechts das Tal. Es geht abwärts. Ganz langsam. Noch. Dann nimmt der Taxi-Bob Fahrt auf. „Körperspannung einschalten.“ Das hatte Pilot Reinhard Biber vor dem Start gesagt. Körperspannung. Die ist wichtig. Es wird immer schneller. Es rumpelt. Wir werden durchgeschüttelt. Wo man anfangs noch über die Wände des Eiskanals hinweg sehen konnte, wird es plötzlich weiß. Wo ist oben, wo unten? Die Fliehkraft wird spürbar. „Bis vier G für ein paar zehntel Sekunden“, hatte es zuvor an der Anmeldung geheißen, das Vierfache des Körpergewichts also lastet auf meinen Knochen – und hält den Bob in der überhöhten Kurve. Orientierung? Keine. Stattdessen: heftige Schläge. Die Brille, hoffentlich
Zu sehen ist nichts. Reinhard Bibers Rücken allenfalls und weiß. Weiß, wohin man schaut. Dann sind wir im Ziel. Freundliche Mitarbeiter der Olympic Bob Race GbR, die die Gästefahrten organisiert, helfen aus dem engen Fiberglas-Schlitten. „Kommen Sie hier rüber, da ist es nicht so glatt.“ Ich komme mir vor wie ein Astronaut nach sechs Monaten auf der ISS-Station. Die Knie weich. Der Kreislauf noch in höherer Umlaufbahn. Schnell noch ein Foto mit Pilot und Besatzung des Viererbobs. Kurz darauf bekommt jeder noch eine Urkunde. „65:22 sek“ steht auf unserem Dokument. – Die längsten 65 Sekunden meines Lebens – eine kleine Ewigkeit. Gott sei Dank, die Brille sitzt noch da, wo sie hingehört.
fliegt mir die Brille nicht weg. Ich habe zwar einen Helm auf, der hat aber kein Visier. Der Puls rast. Der Bob auch. Ich senke leicht den Kopf. Wenn die Brille wegfliegt – vielleicht landet sie dann wenigstens in dem Bob, nicht in der Bahn oder der weißen Welt daneben. Etwa eine Minute dauert die Fahrt durch den Eiskanal in Winterberg. 60 Sekunden – ein kurzes Vergnügen. Dennoch: eine
Winterberger Bob-Piloten können es. Reinhard Biber kutschiert seit 1995 Gäste zu Tal. Zuvor war er zweimal bei Deutschen Meisterschaften gestartet. Wie viele Abfahrten er in dem 1600 Meter langen Eiskanal schon absolviert hat? Er hat sie nicht gezählt, kann allenfalls schätzen. „100 Fahrten pro Saison etwa.“ Macht pro Winter 300 Fahrgäste, 6000 in 20 Jahren. Zwischen 61 und 63 Sekunden dauert die Abfahrt im Schnitt. Die
endlos erscheinende Minute.
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Text Rüdiger Kahlke Fotos Martin Büdenbender
6000 Fahrgäste in 20 Jahren Es war rasend schnell. Wie man bei dem Geruckel noch steuern und bremsen kann, ohne anzuecken? Die
Piloten schätzen die Zeit schon vor dem Start. Temperatur, Wetterlage und sie wissen, wie lange sie etwa unterwegs sein werden. Da waren wir mit 65:22 Sekunden eher langsam. Der Bahnrekord liegt bei 54:54. Aber da sind Spitzensportler unterwegs, vor allem Anschieber, die für eine hohe Anfangsgeschwindigkeit sorgen. Was motiviert einen Piloten, im Winter das Wochenende auf der Bobbahn zu verbringen? Immer wieder die 1600 Meter lange Bahn in gut einer Minute hinunter zu rasen? „Die Geschwindigkeit, an der Wand hängen“, sagt Biber, den aber auch die nötige Präzision fasziniert und „die Schnelligkeit.“ Die Piloten haben „die Bahn im Kopf“, wissen, wie sie steuern müssen, wo bremsen. „Da kommt man schnell wieder rein“, sagt Biber auf die Frage, wie das denn zu Beginn der Saison sei. Zudem gibt es einen Sicherheits-Check. Zwei Termine werden zum Saisonstart für „Sicherheitsfahrten“ freigehalten. Dann fahren die Piloten ohne Kundschaft. Und: Sie fahren nur ihren eigenen Bob. Den kennen sie, den warten sie. Äußerlich gleichen sich die Sportgeräte, „aber jeder reagiert etwas anders“, weist Biber auf die feinen Unterschiede hin. Während wir am Zieleinlauf noch erste Eindrücke verarbeiten, rauscht der nächste Viererbob die Eisrinne runter. Etwa im Drei-Minuten-Takt werden jeweils drei Gäste zu Tal kutschiert, erleben den Adrenalin-Kick bei Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h. Die Bahn in Winterberg gilt als eine der schnellsten, aber auch als eine mit der längsten und sichersten Auslaufstelle, erläutert Wolfgang Cramer, Ex-Pilot, der jetzt in der Anmeldung oder am Start seinen Kollegen hilft. Da, wo gerade Hilfe nötig ist. „Wir versuchen, den Gästen ein spannendes, aber auch sicheres Erlebnis zu bieten“, sagt er.
Holsteiner Meisterschaft mit Sauerländer Piloten Die Klientel, die in den Gäste-Bob steigt, ist bunt gemischt. „Wer sich fit fühlt, kann mitfahren“, sagt Cramer. Tickets buchen, anmelden, Helm auf, einsteigen. Das Prozedere ist einfach. Jeder Mitfahrer muss Mindestbedingungen erfüllen und eine Erklärung unterschreiben. In der Mehrzahl sind es Männer, die den Kick suchen. „Wir hatten schon einen Bob-Opa, der ist mit deutlich über 70 Jahren mitgefahren“, erinnert sich Wolfgang Cramer. Einzugsbereich für die Winterberger Taxi-Bobs ist der „Bereich nördlich von Nürnberg“, weist Cramer auf ein Alleinstellungsmerkmal hin. Und eine Gruppe aus Schleswig-Holstein ist seit zehn Jahren regelmäßig zu Gast in Winterberg. Sie fahren dann im Eiskanal am Kapperundweg ihre schleswig-holsteinische Meisterschaft im Viererbob aus – mit Sauerländern am Steuer.
Das Gros, Cramer schätzt 95 Prozent, gönnt sich den Kick aber nur einmal, auch wenn im „Ziel die meisten begeistert aussteigen.“ Ja, es war beeindruckend, ein besonderes Erlebnis. Bei der 2. Fahrt könne man die Eindrücke noch besser aufnehmen, die Fahrt intensiver erleben, hatte Wolfgang Cramer gesagt. Uns, mir und meinem Kumpel aus dem Rheinland, einem ausgewanderten Sauerländer, war das intensiv genug. Ich fasse nochmal an meine Brille. Ein Reflex, unbewusstes Vergewissern, dass sie noch da ist. 15 Minuten Fußweg bergauf. Wieder festen Boden unter den Füßen, verarbeiten wir das Abenteuer. Zwei Männer reden 15 Minuten lang – über die längste Minute ihres Lebens.
Warten auf die nächste Fahrt...
Kick im Eiskanal für 80 Euro • Tickets oder Gutscheine für die Taxibob-Fahrten können im Internet gebucht werden. 80 Euro kostet eine Fahrt. • Bei der Buchung wird die Start-Zeit mitgeteilt. • Mitfahren dürfen nur Personen, die mindestens 16 Jahre alt sind, größer als 1,50 Meter sind, körperlich fit sind, keine Herz-Kreislauf-Beschwerden haben, keine Wirbelsäulenerkrankung haben und nicht schwanger sind. • Es besteht Helmpflicht. Eigene Integralhelme können mitgebracht werden. • Die Gesamtlänge der Bahn, die zu den weltweit schnellsten und längsten Kunsteisbahnen zählt, beträgt 1.609 Meter. Sie hat 14 Kurven. • Der Höhenunterschied beträgt 110 Meter, das maximale Gefälle 15 Prozent. • Die Kühlleistung für die Kunsteisbahn entspricht etwa der Leistung von 2.675 Haushaltskühlschränken. • Vom 23. Februar bis zum 8. März finden auf der Winterberger Bobbahn die Bob und Skeleton Weltmeistschaften 2015 statt. • Mehr unter: www.olympic-bob-race.de www.bobbahn.de, winterberg2015.de
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„Ihre Papiere bitte“ – Für Verkehrskontrollen gelten „Spielregeln“ Text und Foto Rüdiger Kahlke
Karneval, Kirchweih, Schützen- oder Stadtfest. Wenn groß gefeiert wird, ist die Polizei meist nicht weit. „Es gibt bestimmte Tage, da verstärkt die Polizei ihre Kontrollen“, bestätigt Dietmar Boronowski, Sprecher der Kreispolizei. Was ist zu tun, wenn es heißt: „Führerschein und ihre Fahrzeugpapiere, bitte.“? Was darf die Polizei? Sie darf bei allgemeinen Verkehrskontrollen Fahrzeuge anhalten, die Identität des Fahrers und seine Fahrtauglichkeit überprüfen. Die Beamten können auch verlangen, dass Warndreieck, Verbandskasten und Warnweste vorgezeigt werden, heißt es beim Auto Club Euro (ACE). Diese muss der Fahrer aber selbst aus dem Fahrzeug holen. Ein Blick in den Kofferraum oder ins Gepäck geht nur mit Durchsuchungsbefehl. Ausnahme: Gefahr im Verzug. Dies ist aber bei einer normalen Polizeikontrolle in der Regel nicht der Fall. „Man sollte der Durchsuchung deutlich und am besten schriftlich widersprechen“, rät der ACE für diesen Fall.
Wird jemand wegen Fahrfehlern gestoppt, so „begründen diese per se schon den Anfangsverdacht. Am besten man schweigt hier gleich zum Vorwurf“, so der ACE. Generell empfiehlt der Auto Club, bei Kontrollen ruhig zu bleiben. Wer unsicher ist, wie er sich verhalten soll, sollte dies deutlich machen und die Beamten fragen. Die stellen sich üblicherweise mit Namen vor, zeigen auf Wunsch den Dienstausweis. „Sehen ja, anfassen nein“, sagt Boronowski. Der Polizeisprecher rät, Kontrollen entspannt anzugehen und sich „auf Augenhöhe zu unterhalten“. Normale mitteleuropäische Umgangsformen machten die Situation für beide Seiten einfacher. Die Beamten hätten kein Interesse daran, jemandem eins auszuwischen. Eine unbegründete Blutprobe etwa könne leicht als „Körperverletzung im Amt“ ausgelegt werden und sei „dienstrechtlich nicht haltbar“. Wer ernste Zweifel hegt, ob die Zivilbeamten, die ihn auf freier Strecke stoppen, echt sind, sollte die 110 anrufen, um sich zu vergewissern, bevor er das Fenster öffnet und den Motor ausschaltet.
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Alko-Test kann auch entlasten Fragen nach Drogen- oder Alkoholkonsum müssen nicht beantwortet werden. Antwortet der Fahrer mit „ja“ oder „nur ein Bier“, besteht ein Anfangsverdacht. Der Betroffene kann es ablehnen, sich einem Atem- oder Blutalkoholtest zu unterziehen. Nächster Schritt: ein richterlicher Beschluss. Ordnet der Richter eine Blutprobe durch einen Mediziner an, gibt es kein Entrinnen. Auch wenn der Betroffene keine Angaben macht, liegt laut ACE noch kein Anfangsverdacht vor. Die Polizei muss diesen Verdacht dann begründen (z.B. „Fahne“ oder Anschlagen eines Drogenspürhundes). Oft werde auch eine Gehprobe oder Ähnliches verlangt. Dietmar Boronowski weist darauf hin, dass ein Alkohol- oder Drogentest auch entlastenden Charakter haben kann, etwa wenn es im Wagen nach Alkohol riecht. Und: Kleine Augen z.B. bei einem Bäcker, der morgens um drei Uhr zur Arbeit fährt, sind normal und nicht unbedingt ein Hinweis auf Drogenkonsum.
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„Eins hab ich noch, guck!“ Karl-Heinz beugte sich über den kleinen Bildschirm und tat, wie ihm geheißen. Hubbi hörte etwas, das sich wie Ziegenblöken anhörte. Alles andere ging in Karl-Heinz schallendem Lachen unter. „Ich glaube, ich muss mir auch mal so ein Smarthandy kaufen“, sagte er. „Lukas, zeig der Hubbi den Film doch auch mal. Die guckt immer so böse.“ Mit einem vernichtenden Blick knallte Hubbi zwei Gläser Pils vor die beiden Männer und drehte sich schnell wieder zum Spülbecken um. Sie freute sich ja, mal mehr als ihre drei Stammgäste in der Nuckelpinne bewirten zu dürfen, aber dieser Lukas van der Stetten ging ihr langsam auf den Keks mit seinem Angebertelefon. Sie hatte ihn schon in der Schule nicht leiden können. Er war vier Klassen über ihr gewesen und schon damals ging es ihm nur darum, was andere von ihm hielten. Ein richtiger Pausenhofposer. Offenbar waren Lukas die lustigen Videos ausgegangen. Die Fotos aber noch lang nicht. „Das Haus haben wir vor ein paar Monaten erst gekauft, top Lage, Dachterrasse, Pool, Sauna im Keller. War nicht gerade ein Schnäppchen, aber man gönnt sich ja sonst nichts, oder?“, erzählte er gerade und sogar Gerda bemühte sich, einen Blick auf das Smartphone zu erhaschen. Hubbi hörte anerkennende Ohs und Ahs. Am liebsten hätte sie ins Spülwasser gekotzt. Ein paar Stunden später hatten sich Gerda und Berthold längst verabschiedet und auch Karl-Heinz gähnte demonstrativ. „So, Lukas, Schluss für heute. War nett mit dir, komm doch bald mal wieder.“ Lukas nickte, Karl-Heinz ging und Hubbi seufzte innerlich. Jetzt war sie allein mit Lukas, der noch kein bisschen müde zu sein schien. „Hubbi, komm doch mal her“, sagte er schließlich und klopfte auf den freien Hocker neben sich. Hubbi blieb stehen, wo sie war. Zwar flirtete sie ab und zu gerne mit ihren Gästen, aber nicht um diese Uhrzeit. Und vor allem nicht mit Lukas, der seit 12 Jahren mit seiner Schulfreundin Sandy zusammen war und sie vor drei Jahren sogar geheiratet hatte. Lukas merkte, dass sein Charme bei Hubbi nicht wirkte. „Ich will gleich zum Punkt kommen: Ich habe ein Problem und brauche deine professionelle Hilfe als Detektivin. Natürlich gegen Bezahlung.“ Als Hubbi die Summe hörte, war ihre Abneigung schon nicht mehr ganz so schlimm. Damit, rechnete sie schnell durch, konnte sie fast ihre gesamten Mietschulden begleichen. „Ok, schieß los.“ Das Problem, mit dem Lukas nicht alleine fertig wurde,
war sein Poolhaus. Er hatte es bereits in Auftrag gegeben, eine Baugrube ausheben lassen und wartete nun darauf, dass der Boden auftaute, um mit den Arbeiten zu beginnen. Alles in allem sollte das Poolhäuschen einen hohen fünfstelligen Betrag kosten. Doch dann hatte er vor ein paar Tagen einen Besuch von der Bauaufsichtsbehörde bekommen, die ihm schließlich die natürlich nicht beantragte Genehmigung entzog. Selber schuld, dachte Hubbi. Irgendwer, so schlussfolgerte Lukas, musste ihn beim Amt verpfiffen haben. Und er hatte auch schon Verdächtige, nämlich die Nachbarn. Ein mittelaltes, gutverdienendes, kinderloses, gelangweiltes Ehepaar, erzählte er. Perfektionisten, die die van der Stettens nach Lukas Aussage vom ersten Tag an gehasst hatten. Hubbi fragte sich, ob Lukas arrogante Art wohl ein Grund dafür sein konnte, verkniff sich aber den Kommentar. „Und was soll ich noch tun, wenn du doch schon weißt, wer es war?“, fragte sie, als Lukas fertig war. „Ich brauche einen Beweis. Am besten ein Geständnis. Ich weiß, dass ich das Poolhaus vergessen kann, aber ich will es ihnen heimzahlen. Die anderen Nachbarn soll erfahren, was für Verräter sie unter sich haben!“ „Huberta? Was machst du denn hier? Komm doch rein.“ Hubbi zuckte immer ein wenig zusammen, wenn sie ihren vollen Vornamen hörte. Meistens nannte nur ihre Mutter sie so. Und dass auch nur, wenn sie wütend war. Ihre Mutter lächelte jedoch meist nicht, wenn sie sie Huberta nannte, so wie Frau Schmille jetzt. Hubbi folgte Lukas Nachbarin ins Wohnzimmer und ließ sich in ein ausladendes Ledersofa sinken. Noch ehe sie die Frage beantworten konnte, war Frau Schmille in der Küche verschwunden, um Kaffee zu kochen. Hubbi sah sich um. Alles sah ein wenig verwohnt aus, die Rauhfasertapete, die dunkle Couchgarnitur, die schweren Eichenschränke. An der Wand gegenüber hing ein verblichener Teppich,
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der eine Waldszene darstellte. Mit Auerhähnen und Hirschen und allem drum und dran. Das Wohnzimmer passte zu Frau Schmille, die auch viel älter aussah, als sie Hubbis Informationen zufolge war. Frau Schmille kam zurück und stellte zwei Tassen dampfenden Kaffee sowie einen Teller mit Plätzchen auf den Tisch. „Nett, dass du mich besuchst. Wie geht es deinen Eltern?“ „Gut. Doch. Alles beim Alten. Eigentlich bin ich beruflich hier, sozusagen im offiziellen Auftrag“, stammelte Hubbi. Trotz ihrer 25 Jahre und einiger mittelmäßiger Liebhaber, die sie in den vergangenen Jahren ausprobiert hatte, fiel ihr das Lügen noch immer schwer. „Der neue Bürgermeister hat eine Umfrage unter den Bewohnern in Auftrag gegeben, zur Zufriedenheit in ihrer Stadt, Sie wissen schon. Und ich führe diese Umfrage jetzt durch.“ Frau Schmille nickte. „Eine Umfrage. Soso. Ich habe ja schon gehört, dass es mit der Nuckelpinne nicht mehr so gut läuft, seitdem dein Opa tot ist. Dass du nicht aufgibst und dir ein bisschen was dazu verdienst, finde ich sehr löblich. Da helfe ich doch gerne. Was willst du wissen?“ Hubbi hatte sich einen ganzen Katalog an Fragen überlegt, die meisten belanglos. Wie die Einwohner die Infrastruktur fänden, das Kulturangebot, die Qualität der öffentlichen Einrichtungen. So fiel Frau Schmille hoffentlich nicht auf, worum es ihr eigentlich ging. „Wie verstehen Sie sich mit Ihren Nachbarn?“ „Nun ja“, antwortet Frau Schmille, „mit den Bergers und Familie Holstein kommen wir wunderbar klar. Wir kennen uns ja schon ein paar Jahre. Aber das Ehepaar von der Stetten, nun ja.“ „Können Sie das wohl näher erklären? Die Antworten werden natürlich anonymisiert“, sagte Hubbi. „Ach, weißt du, die passen hier nicht her. Wir sind alle durchschnittliche Leute, aber die beiden benehmen sich, als wären sie Prominente. Feiern ständig Partys, fahren nach St. Moritz, sie trägt immer die neuesten Designerklamotten. Wir fragen uns manchmal, wie die beiden das alles bezahlen können. Soweit ich weiß, ist sie doch Sekretärin in einem kleinen Unternehmen und er Autoverkäufer.“ Hubbi nickte. Das klang nach Neid und Missgunst. Ein Geständnis fehlte jedoch noch. „Und offenbar bauen sie gerade ihr Haus aus, oder was habe ich da von der Straße aus gesehen?“ „Ja, irgendetwas bauen sie da in ihrem Garten. Aber weißt du, was die beiden auf ihrem Grundstück treiben, ist uns vollkommen egal. Wir finden es nur schade, dass sie uns und die anderen Nachbarn wie Luft behandeln. Aber vielleicht legt sich das ja noch. Eine gute Nachbarschaft ist
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uns allen wichtig, aber sowas braucht eben seine Zeit. Wie lautet denn deine nächste Frage?“ Für Frau Schmille war das Thema offenbar erledigt. Und Hubbi wusste nicht, wie sie noch weiter hätte nachfragen können, ohne verdächtig zu wirken. Schnell arbeitete sie die anderen Fragen ab. Vielleicht konnte sie ja gegen Ende noch einmal auf die van der Stettens zu sprechen kommen. Es klingelte an der Tür. „Entschuldige mich kurz“, sagte Frau Schmille und erhob sich. Zurück kam sie mit einem großen Paket unter dem Arm. „Da siehst du es, ein Paket für Frau van der Stetten, von einem Versandhandel. Die nehme ich fast täglich entgegen. Wie können die sich das bloß leisten?“ Als Lukas am nächsten Abend die Nuckelpinne betrat, stand Hubbi grinsend und voller Erwartung hinter dem Tresen. Der Auftrag war, wie geahnt, ein Kinderspiel gewesen. „Na, hat die alte Schnepfe gestanden?“, wollte Lukas sofort wissen. „Hallo erst mal“, antwortete Hubbi und ließ absichtlich ein paar Augenblicke verstreichen. „Nein, sie hat nicht gestanden.“ „Was?! Du hast es versaut? War ja klar.“ Hubbi bemühte sich, Lukas keins mit einer Flasche Kristallweizen überzuziehen. „Ich weiß, wer dich bei der Bauaufsicht verpfiffen hat. Aber es waren nicht die Schmilles. Und auch sonst keiner eurer Nachbarn.“ „Sondern? Jetzt mach es nicht so spannend, Hubbi.“ „Es war deine Frau.“ „Du hast doch nicht mehr alle Latten am Zaun!“ Lukas stand so schwungvoll von seinem Barhocker auf, dass dieser nach hinten kippte und ein knirschendes Geräusch von sich gab. Hubbi addierte zu ihrem Honorar noch 50 Euro Schadensersatz. „Ich kann es beweisen“, sagte Hubbi und zog ihr eigenes wenig smartes Handy aus der Hosentasche. Sie drückte einen Knopf und dann war Sandys Stimme zu hören. Etwas verrauscht durch die Telefonleitung, aber klar und deutlich. „Das Poolhaus wird nicht gebaut, das garantiere ich Ihnen. Dafür habe ich gesorgt.“ Lukas Gesicht verlor alle Farbe. Er setzte sich und schluckte. „Warum hat sie das getan?“ „Sie hat Schulden bei verschiedenen Versandhäusern und Online-Shops. Offenbar hat sie da ein Problem, das sie nicht in den Griff bekommen hat. Und als du ihr die Rechnungen für das Poolhaus gezeigt hast, hat sie zum ersten Mal erkannt, dass sie es übertrieben hat.“ „Warum ist sie damit denn nicht zu mir gekommen?“
Hubbi zuckte die Schultern und stellte Lukas ungefragt ein Bier vor die Nase. Ein bisschen leid tat er ihr ja schon. Aber nur ein kleines bisschen. „Und wie hast du es geschafft, dass sie dir das erzählt?“ Hubbi räusperte sich: „Guten Tag, Frau van der Stetten, Müller mein Name von der Deutschen Bank. Ich denke Sie wissen, warum ich anrufe…“ „Wow, das hätte ich dir auch abgekauft“, sagte Lukas und Hubbi glaubte fast, so etwas wie Anerkennung zu hören. Vielleicht sollte sie sich mal wieder auf Männerfang begeben. Huberta Dötsch ist froh, dass sie einen Spitznamen hat: Hubbi. Nichts hört sich ihrer Meinung nach schlimmer an als Huberta. Sie ist 25 Jahre alt und kommt aus Affeln, einem Dorf im Sauerland. Eigentlich hatte sie Kriminalistik studiert, aber dann geschahen gleichzeitig zwei Dinge, die ihr Leben veränderten: Hubbi fiel durch die Zwischenprüfung und ihr Opa starb bei einem Unfall mit einer Kreissäge. Also kehrte Hubbi zurück nach Affeln und übernahm die Kneipe ihres Großvaters, die „Nuckelpinne“, die es leider in Wirklichkeit nicht gibt. Gelegentlich lässt sich Hubbi mit ihrem kriminalistischen Halbwissen als Detektivin verpflichten. Denn irgendwas ist ja immer im Sauerland.
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Antje Wick (r.), Silke und Martin Heßmer bieten auf dem großflächigen Gelände am Köbbinghauser Hammer alles rund um den Campingurlaub.
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Hellmobil (Lüdenscheid) zur Wick Hellmobil GmbH. Und passend zum neuen Namen wurde auch ein neuer Standort gewählt. Wo jahrelang ein Fachmarkt für Boden- und Wandbeläge beheimatet war, ist jetzt der Stammsitz der Wick Hellmobil GmbH. Die Fläche hat sich im Vergleich zum früheren Geschäft in der Plettenberger Oberstadt verdreifacht. Die Werkstatt für Wohnwagen und -mobile ist nun doppelt so groß und mit einer Hebebühne ausgestattet. Angelfreunde erhalten bei Wick Hellmobil ebenfalls alles, was sie brauchen: Angelruten, Köder, Angelscheine, wasserfeste Kleidung und mehr. Und auch der Handel mit technischen Gasen gehört weiterhin zum Sortiment. Camper, Wohnmobilfans, Angler, alle Interessierten sind für Samstag, den 21. März zum Köbbinghauser Hammer in Plettenberg eingeladen. Dann veranstaltet das Team von Wick Hellmobil von 10 bis 18 Uhr ein Frühjahrsfest.
ISSN: 2363-6777 ANZEIGENVERWALTUNG: Komplett-Verlag Bernhard Schlütter, Heiko Höfner Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg 02391/606376 tel · 02391/606375 fax anzeigen@komplett-magazin.de Horst Hanke, Graf-Engelbert-Str. 21, 02392 6337 tel, h.hanke@hanke-werbung.de Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/13, gültig ab 1. Oktober 2013. Redaktions-/Anzeigenschluss: 15. Januar/15. März/15. Mai/15. Juli/ 15. September/15. November für die jeweils nächste Ausgabe Copyright/Haftung: Alle in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge, Bilder, vom Verlag gestalteten Anzeigen und graphischen Elemente sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit Genehmigung und gegebenenfalls gegen Honorarzahlung weiterverwendet we rd e n . E s w i rd k e i n e H a f t u n g ü b e rnommen für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und sonstige Unterlagen, für die Richtigkeit bzw. Vollständigkeit von Te r m i n a n g a b e n , d e n I n h a l t g e s c h a l tete r Anzeigen und angegebener Internetadressen sowie für Satz- und Druckfehler. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur kostenlosen Ankündigung ihres Programms an Komplett übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei Verlosungen/Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.
Schöne Bescherung Ach du meine Güte: 23. Dezember. Morgen ist Heiliger Abend. Bescherung. Noch keine Geschenke. Also los, ab in die Stadt. Gaben kaufen ... Aber was? Im Auto unterwegs fällt mir ein, dass sich meine Frau schon lange keine Handtasche mehr gewünscht hatte. Das wäre doch der Volltreffer. Super Idee. Jetzt noch einen Parkplatz finden, kein Problem. Glück muss man haben. Da vorne fährt soeben jemand aus einer Parklücke. Mist, der stand auf einer verbotenen Stelle. Egal, dauert ja nicht lange, das Handtaschengeschäft ist direkt um die Ecke. Wird sowieso gleich dunkel. Das Geschäft lockt mich mit großen Schildern in roter Schrift: Exklusive Geschenkideen für Ihre Lieben. Hundertprozentig passend. Na wenn das nicht doch Glück ist. Da kaufe ich doch gleich für meine beiden Töchter auch je eine Tasche. Frauen sind eben Frauen. Also drei Taschen und bitte als Geschenk einpacken. Das ging ja flott. Und das Auto steht auch noch an seinem Platz und der Zettel hinter dem Scheibenwischer, bestimmt ein Weihnachtsgruß der Stadtverwaltung. Die Bescherung läuft. Ich überreiche als Letzter meine Geschenke. Die deutlich skeptischen Blicke meiner Lieben übersehe ich höflich. Sind wohl noch etwas beeindruckt von meinen letzten Weihnachtsgeschenken, die ich im Übrigen auch schon mal so gut versteckt hatte, dass wir sie erst Tage später wiederfanden. So gesehen, läuft es bis hierhin doch gar nicht so schlecht. Meine Erstgeborene öffnet ihr Paket und flüstert vor sich hin: Naja! Meine Zweitgeborene ist von der Tasche so begeistert, dass sie sich zwar noch freundlich bedankt, aber sonst nicht weiter mit mir spricht. Meine Frau nimmt das von ihr an mich gegebene Geschenk wieder zurück und sagt, sie wolle es eintauschen in einen Kursgutschein: Wie mache ich meine Familie wieder glücklich? Natürlich fahren wir nach den Feiertagen alle vier zusammen zum Umtausch. Noch während der Fahrt aber denke ich, mich träfe der Schlag. Und man kann mir glauben, das ist der dickste „Hammer“ meines Lebens. Im Autoradio, total unabhängig von unserer Situation, wird gerade der Gewinner einer Radio MK-Aktion „ Das hässlichste Weihnachtsgeschenk“ bekannt gegeben. Im Auto herrschte aufmerksame Stille. Dann sagt meine Frau, mit einem mir fremden Lächeln, zu ihren Töchtern: „Schade, dass wir uns nicht gemeldet haben, wir hätten mit Sicherheit die ersten drei Plätze belegt.“ Ich lache am lautesten – so kann ich mein „Glücklichsein“ etwas überspielen. Gleichzeitig aber kommt mir die Idee, zum nächsten Weihnachtsfest Koffer zu schenken. Gastkolumne von Horst Hanke
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Ein starkes Stück Sauerland
zwischen Verse und Sorpe Komplett-Verlag Schlütter, Höfner GbR Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg Gläubiger-Identifikationsnummer DE60ZZZ00001084125 Ich möchte die Zeitschrift Komplett – Das Sauerlandmagazin regelmäßig lesen. Ich bestelle ein Jahresabonnement (6 Ausgaben zum günstigen Einzelpreis von 3,50 statt 3,80 Euro) zum Preis von 21 Euro (inkl. 7 % Umsatzsteuer) zzgl. Versandkosten von derzeit 1,45 Euro/Ausgabe. Der Gesamtpreis für das Jahresabonnement beträgt also 29,70 Euro. Ich kann das Abonnement jederzeit kündigen. Der Komplett-Verlag erstattet dann den bereits gezahlten Restbetrag zurück. Der Komplett-Verlag benötigt eine Bearbeitungszeit von 14 Tagen. Kündigungen, die weniger als 14 Tage vor Erscheinen der nächsten Komplett-Ausgabe beim Komplett-Verlag eingehen, werden erst ab der darauf folgenden Ausgabe wirksam.
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